Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020-85 - Das Thema EU-Kommission sagt für EU beispiellosen Wirtschaftseinbruch voraus - Bundesverband deutscher ...

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Bankenbrief - Ausgabe 2020-85

 Das Thema

 EU-Kommission sagt für EU beispiellosen
 Wirtschaftseinbruch voraus
 Die Corona-Pandemie wird in der Eurozone nach Einschätzung der EU-
 Kommission eine Rezession historischen Ausmaßes auslösen. In ihrer
 Frühjahrsprognose rechnet die Brüsseler Behörde mit einem Einbruch der
 Wirtschaftsleistung in diesem Jahr um 7,7 Prozent. "Europa erlebt einen
 ökonomischen Schock, wie es ihn seit der großen Depression nicht mehr
 gegeben hat", sagte Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni heute. Auch im
 kommenden Jahr sei keine vollständige Erholung zu erwarten, das
 Wirtschaftswachstum der 19 Länder der Eurozone dürfte dann bei 6,3 Prozent
 liegen. Für die 27 EU-Mitgliedsstaaten erwartet die Kommission in diesem Jahr
 ein Minus von 7,4 Prozent und im nächsten Jahr ein Plus beim Bruttoinlands‐
 produkt (BIP) von rund 6 Prozent. Die Rezession wird der Prognose zufolge alle
 Länder der Europäischen Union treffen, wie EU-Vize-Kommissionspräsident
 Valdis Dombrovskis erklärte. Sie dürfte aber in den einzelnen Ländern unter‐
 schiedlich stark ausfallen. Gleiches gilt für die anschließende Erholung. Dabei
 sei vor allem das Tempo der Lockerung der coronabedingten Einschrän‐
 kungen, aber auch die Abhängigkeit vom Tourismus oder von der Finanzkraft
 der Länder entscheidend. Diese Ungleichheit sei eine Bedrohung für die
 Einheit des Binnenmarktes und der Eurozone. "Wir müssen diese Herausfor‐
 derung bewältigen", unterstrich Gentiloni. Für Deutschland sagte die
 Kommission einen Rückgang des BIP um 6,5 Prozent für 2020 voraus und ein
 Wachstum von 5,9 Prozent im kommenden Jahr. Die Arbeitslosenquote dürfte
 in der Eurozone 2020 im Jahresschnitt auf 9,6 Prozent steigen, nach 7,5
 Prozent 2019. Die Inflationsrate werde 2020 auf 0,2 Prozent einbrechen und
 im kommenden Jahr im Schnitt bei 1,1 Prozent liegen. Für den Schuldenstand
 der Eurozone wird ein drastischer Anstieg auf rund 103 Prozent des BIP – nach
 86 Prozent in diesem Jahr – prognostiziert.

 [manager-magazin.de]
 [bloomberg.com]
 [afp.com]

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 [nzz.ch]
 [tagesschau.de]

 Meldungen

 Bundesregierung will fristgerecht zum BVerfG-Urteil
 Stellung nehmen
 Die Bundesregierung will innerhalb der vom Bundesverfassungsgericht
 (BVerfG) gesetzten Drei-Monatsfrist auf das Urteil zu den Staatsanleihekäufen
 der Europäischen Zentralbank (EZB) reagieren. "Wir schauen uns jetzt das
 Urteil an, nehmen unsere Integrationsverantwortung wahr und werden alle
 notwendigen Schritte, die sich aus dem Urteil ergeben, auch zeitnah
 umsetzen", sagte heute ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums. Man sei
 sich der Verantwortung für die europäische Integration bewusst. Das
 BVerfG hatte die Aufkäufe von Staatsanleihen der Euroländer durch die EZB
 gestern als teilweise verfassungswidrig eingestuft. Die EZB hatte gestern
 Abend erklärt, sie nehme die Entscheidung der Verfassungsrichter zur
 Kenntnis. "Der EZB-Rat bleibt fest entschlossen, alles Notwendige im Rahmen
 seines Mandats zu tun, um sicherzustellen, dass die Inflation auf Niveaus
 steigt, die mit seinem mittelfristigen Ziel übereinstimmen", hieß es in einer
 Erklärung der Notenbank. Dieses Ziel liegt bei knapp 2 Prozent Inflation, wird
 aber seit Jahren verfehlt. Die EZB erklärte zudem, sie werde weiterhin dafür
 sorgen, dass ihre Geldpolitik in allen Teilen der Wirtschaft und in allen Euro-
 Staaten ankomme.

 [finanzen.net]
 [deutschlandfunk.de]

 Internes Papier: Autobranche fordert KfW-Garantien für
 Autokredite
 Die deutschen Autohersteller wollen Medieninformationen zufolge neben
 Kaufprämien des Bundes auch eine Garantie der staatlichen Förderbank KfW
 für Autokredite. Dies gehe aus einem Papier des Verbands der Automobilin‐
 dustrie (VDA) hervor, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters heute. Ein
 VDA-Sprecher bestätigte die Existenz des Papiers. Dies sei aber lediglich eine
 interne Gesprächsunterlage für den Autogipfel mit Bundeskanzlerin Angela

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 Merkel gestern gewesen, hieß es. Weil günstige Finanzierungskonditionen für
 viele Kunden eine wichtige Voraussetzung für den Fahrzeugkauf seien, sollte
 die Leistungsfähigkeit der Autobanken und Leasinggesellschaften gestärkt
 werden.

 [wiwo.de]
 [de.reuters.com]

 Milliardenverlust bei UniCredit durch Corona-
 Sonderbelastungen
 Die italienische Großbank UniCredit hat wegen der Coronavirus-Krise im
 ersten Quartal einen hohen Verlust von 2,71 Milliarden Euro verbucht. Dies
 teilte die Mutter der HypoVereinsbank heute mit. In den ersten drei Monaten
 des Vorjahres war noch ein Gewinn von 1,18 Milliarden Euro angefallen. Die
 Erträge sanken im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr wegen eines
 rückläufigen Handelsgeschäfts um 8 Prozent auf 4,38 Milliarden Euro. Die
 Bank schrieb den Angaben zufolge allein für ausfallgefährdete Kredite im
 Zusammenhang mit der Corona-Pandemie fast 1,3 Milliarden Euro ab. Die
 Reduzierung der Beteiligung am türkischen Geldhaus Yapi Kredi verursachte
 zudem Abschreibungen von 1,7 Milliarden Euro. Die Belastung durch den im
 Dezember vorgelegten Sparplan belief sich auf 1,3 Milliarden Euro.

 [finanzen.net]

 Commerzbank nimmt letzte Hürde für
 Komplettübernahme von Comdirect
 Für die Commerzbank ist der Weg zur Integration der Online-Tochter
 Comdirect frei. Auf der Hauptversammlung von Comdirect stimmten gestern
 99,6 Prozent für den Antrag. Das Frankfurter Geldinstitut darf damit die
 verbliebenen Minderheitsaktionäre per Barabfindung aus dem Unternehmen
 drängen.

 [finanzen.net]

 Crédit Agricole weist deutlichen Gewinnrückgang aus
 Der Gewinn des französischen Geldhauses Crédit Agricole hat sich im ersten
 Quartal wegen einer deutlich erhöhten Risikovorsorge für mögliche coronabe‐

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 dingte Kreditausfälle um 16 Prozent auf 638 Millionen Euro reduziert. Dies
 teilte das Geldhaus heute in Paris mit. Die Risikovorsorge nahm um 621
 Millionen Euro zu. Sie lag damit um fast 400 Millionen Euro höher als noch vor
 einem Jahr. Die Erträge wuchsen zugleich um 7 Prozent auf 5,2 Milliarden
 Euro. Das börsennotierte Institut gehört mehrheitlich kleineren Genossen‐
 schaftsbanken.

 [cash.ch]

 Stimmung der Dienstleister in der Eurozone auf
 Rekordtief
 Die Corona-Krise hat die Stimmung bei Dienstleistern in der Eurozone im April
 extrem fallen lassen. Das Marktforschungsinstitut IHS Markit hat in einer
 zweiten Schätzung für den Einkaufsmanagerindex des Sektors einen
 Rückgang um 14,4 Punkte auf 12,0 Punkte errechnet. Der Indikator für die
 Gesamtwirtschaft im Euroraum fiel im April um 16,1 Punkte auf ein Rekordtief
 von 13,6 Punkten. Schwere Einbußen zeigte auch die deutsche Wirtschaft. Der
 Einkaufsmanagerindex, der die Geschäfte von Industrie und Dienstleistern
 hierzulande zusammenfasst, sank im April nach endgültigen Daten auf das
 Rekordtief von 17,4 Punkten. Noch im März lag der Index bei 35,0 Punkten.

 [handelsblatt.com]
 [de.reuters.com]

 Die Köpfe

 Italiens Regierungschef Conte: Verfassungsgerichte
 können nicht über EZB-Politik entscheiden
 Der italienische Regierungschef Giuseppe Conte hat sich dagegen gewandt,
 dass einzelne Verfassungsgerichte der Euroländer über die Politik der EZB
 bestimmen können. "Es ist nicht die Sache irgendeines Verfassungsgerichts zu
 entscheiden, was die EZB machen oder nicht machen kann", sagte Conte in
 einem Interview der italienischen Zeitung "Il Fatto Quotidiano". Die Unabhän‐
 gigkeit der EZB sei Dreh- und Angelpunkt der europäischen Verträge, die auch
 Deutschland anerkenne. Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe hatte

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 gestern die billionenschweren Aufkäufe von Staatsanleihen der Euro-Länder
 durch die Notenbank als teilweise verfassungswidrig eingestuft.

 cash.ch

 Bundesbank-Chef Weidmann: Bei Erholung
 Krisenmodus verlassen
 Bundesbank-Präsident Jens Weidmann will dafür eintreten, die gegenwärtigen
 geldpolitischen Krisenmaßnahmen zu beenden, wenn die Wirtschaft wieder
 Tritt fasst. "Die Notenbanken müssen in einer Krise dieser Dimension ihren
 Beitrag zur Stabilisierung der Wirtschaft leisten. Es ist aber genauso wichtig,
 den Krisenmodus zu verlassen, wenn es wirtschaftlich wieder aufwärtsgeht",
 sagte er in einem heute veröffentlichten Bericht der Wochenzeitung "Die
 Zeit". "Man wird uns am Ende daran messen, ob das gelingt", erklärte er.

 [de.reuters.com]

 Reyl-Partner Bakhtiar: Neue Digitalbank Alpian startet
 2021
 Der Schweizer Vermögensverwalter Reyl will nach Angaben des seit 2018 als
 Partner fungierenden Managers Pasha Bakhtiar im kommenden Jahr die
 Digitalbank Alpian an den Start bringen. Der neue Anbieter wolle sich auf
 Kunden mit Vermögen von 100.000 Franken bis einer Million Franken (95.000
 Euro bis 0,95 Millionen Euro) konzentrieren, sagte Bakhtiar in einem Interview.

 [nzz.ch]

 Am Vortag meistgeklickt

 Diese Führungsfehler sollten Sie in Krisenzeiten
 vermeiden
 In der Corona-Krise stehen viele Chefs unter enormem Druck – und machen
 Fehler, die sich nur schwer wieder ausbügeln lassen. Sie verstolpern sich,
 wenn sie schlechte Botschaften verkünden oder ignorieren Bedürfnisse ihrer
 Mitarbeiter. In Ausnahmesituationen wie diesen tappen Führungskräfte immer

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 wieder in die gleichen Fallen. Dazu zählt etwa, Botschaften nicht klar genug zu
 formulieren. Indem Sie unbewusst falsche Signale aussenden, heizen Sie
 Gerüchte an. Außerdem sollten Sie nicht in Hektik verfallen, sondern sich
 bewusst Zeit nehmen, wenn Sie entscheiden. Weitere Tipps, wie Führung in
 Krisenzeiten gelingen kann, lesen Sie hier:

 [spiegel.de]

 Was morgen wichtig wird

 Die Bank of England (BoE) trifft ihre Zinsentscheidung und legt ihren Bericht
 zum Kurs ihrer Geldpolitik vor. – Die italienische Bank Monte dei
 Paschi di Siena veröffentlicht ihre Quartalszahlen.

 Der Nachschlag

 Erste Hilfe gegen negative Stimmung
 Die Coronavirus-Krise verunsichert viele Menschen, löst bei ihnen Ängste und
 Niedergeschlagenheit aus. Zu viele negative Gedanken schlagen aufs Gemüt.
 Gehen Sie dagegen an. Gerade wenn Sie im Homeoffice arbeiten, fangen Sie
 den Tag positiv und mit neuen Morgenroutinen an. Reduzieren Sie ihren
 Social-Media-Konsum und beenden sie den Tag damit, drei gute Dinge aufzu‐
 schreiben. Was Sie sonst noch gegen das Schlechte-Laune-Virus tun können,
 lesen Sie hier:

 [impulse.de]

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