Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2021 57 - Das Thema Wirtschaft moniert Corona-Beschlüsse - Bundesverband deutscher ...

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Bankenbrief

Bankenbrief - Ausgabe 2021 - 57

  Das Thema

  Wirtschaft moniert Corona-Beschlüsse
  Wirtschaftsvertreter und Ökonomen haben die jüngsten Beschlüsse der
  Bundesregierung und Ministerpräsidenten zur Eindämmung der Corona-
  Pandemie mit Kritik und Sorge zur Kenntnis genommen. Bund und Länder
  vereinbarten in der Nacht zu heute angesichts der steigenden Zahl an Neuin‐
  fektionen eine Verlängerung des Lockdowns bis zum 18. April. Zusätzlich soll
  an Ostern eine erweiterte Ruhezeit gelten. Der Bundesverband mittelstän‐
  dische Wirtschaft – Unternehmerverband Deutschlands (BVMW) befürchtet
  eine Pleitewelle: "Die Verschärfung des Lockdowns über Ostern und die Verlän‐
  gerung weit in den April hinein bedeuten für viele Unternehmen das sichere
  Ende ihrer Existenz", sagte der BVMW-Chefvolkswirt Hans-Jürgen Völz heute.
  Die Beschlüsse würden der deutschen Wirtschaft nicht helfen, sondern die
  wirtschaftliche Erholung nach der Pandemie erschweren, pflichtete der
  Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel
  Fratzscher, bei. Er rechnet damit, dass die Politik zeitnah weitere Hilfen
  beschließen muss. Die Commerzbank reduzierte angesichts der Rückkehr zum
  harten Lockdown ihre Wachstumsprognose für das Bruttoinlandsprodukt (BIP)
  in diesem Jahr von 4,5 auf 3,5 Prozent. "Auf die ganze Volkswirtschaft
  umgerechnet senkt der harte Lockdown während seiner Gültigkeit das BIP für
  sich genommen um 4 Prozent", rechnete Chefvolkswirt Jörg Krämer vor. Dies
  entspreche pro Monat einem wirtschaftlichen Schaden von rund 10 Milliarden
  Euro. Michael Holstein, Chefökonom der DZ Bank, mahnte, die allgemein für
  das Frühjahr erwartete Erholung könne sich weiter nach hinten verschieben.
  Dies würde den Wachstumsausblick für 2021 weiter dämpfen.

  [tagesschau.de]
  [boersen-zeitung.de]
  [deutschlandfunk.de]
  [faz.net]
  [nzz.ch] (Kommentar/bezahlpflichtig)

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Bankenbrief

 Meldungen

 EZB erhebt für 2020 Aufsichtsgebühren von 514
 Millionen Euro
 Die Europäische Zentralbank (EZB) wird den Banken im Euroraum für ihre im
 Jahr 2020 erbrachten bankaufsichtlichen Leistungen Gebühren von 514,3
 Millionen Euro in Rechnung stellen. Wie die Zentralbank heute in Frankfurt
 mitteilte, soll die Rechnung im zweiten Quartal 2021 beglichen werden.
 Ursprünglich hatte die EZB für 2020 Aufsichtskosten von 603,7 Millionen Euro
 erwartet. Wegen der Corona-Pandemie kam es aber zu deutlich weniger
 Vorort-Kontrollen. Außerdem wurde der für 2020 anberaumte Stresstest
 verschoben. Die Aufsichtskosten für 2021 schätzt die Zentralbank auf 594,5
 Millionen Euro.

 [handelsblatt.com]

 Staatsanwaltschaft fordert Milliardenstrafe für UBS
 Im Berufungsprozess der Schweizer Großbank UBS wegen Steuerbetrugs hat
 die Pariser Staatsanwaltschaft eine Strafe von mindestens 2 Milliarden Euro
 gefordert. Wie Medien in der Nacht zu heute berichteten, soll die Tochterbank
 UBS Frankreich nach dem Willen der Staatsanwaltschaft außerdem 15
 Millionen Euro zahlen. Damit beantragte die Staatsanwaltschaft eine Bestä‐
 tigung der Urteile aus erster Instanz. Auch an den Strafen für verurteilte Mitar‐
 beiter soll festgehalten werden. Demnach soll ein zuvor freigesprochener
 Mitarbeiter nun ebenfalls eine Strafe erhalten. In dem Prozess warfen die
 Staatsanwälte UBS vor, zwischen 2004 und 2012 Beschäftigte angehalten zu
 haben, in Frankreich reiche Kundschaft anzuwerben. Die Kunden sollen dazu
 animiert worden sein, ihr Geld in der Schweiz und damit vorbei am französi‐
 schen Fiskus zu platzieren.

 [reuters.com]

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 Revolut peilt Banklizenz in USA an
 Die britische Neobank Revolut hat in den USA eine Banklizenz beantragt.
 Medienberichten zufolge will sich das Start-up damit von seinem bisherigen
 Partner auf dem US-Markt, der Metropolitian Commercial Bank, lösen und den
 Alleingang wagen. Die Smartphone-Bank wolle US-Geschäftskunden über ein
 in Europa erprobtes Programm internationale Sofortzahlungen ermöglichen,
 hieß es. Die Digitalbank zählt eigenen Angaben zufolge in den USA bereits
 200.000 Privatkunden.

 [finews.ch]

 Deutsche Banken starten mit Schnelltests für
 Mitarbeiter
 Die deutschen Banken bieten Medienberichten zufolge breitflächig kostenlose
 Covid-19-Tests für ihre Mitarbeiter an, die während der Pandemie im Büro
 arbeiten wollen. Zudem bereiteten einige Branchenriesen Impfungen im Eigen‐
 regie vor und setzten dabei auf ihre Betriebsärzte.

 [handelsblatt.com]

 Citigroup will Mitarbeiter von Corona-Stress entlasten
 Die US-Großbank Citigroup will mit "Zoom-freien Freitagen" und weniger
 internen Meetings dem wachsenden Stress und der Müdigkeit ihrer
 Angestellten in der Corona-Zeit entgegenwirken. Wie Medien heute berich‐
 teten, kündigte Vorstandschefin Jane Fraser ihren Mitarbeitern in einem Memo
 eine Reihe von Maßnahmen an. Die "Verwischung der Grenzen zwischen
 Zuhause und der Arbeit und die Unerbittlichkeit des pandemischen Arbeits‐
 tages" hätten das Wohlbefinden beeinträchtigt, schrieb Fraser.

 [bloomberg.com]

 Die Köpfe

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Bankenbrief

 Powell sieht US-Wirtschaft auf gutem Weg
 Die US-Wirtschaft hat sich nach Einschätzung des Präsidenten der US-
 Notenbank Federal Reserve (Fed), Jerome Powell, vom Corona-Einbruch
 schneller als erwartet erholt. Allerdings sei die Konjunkturerholung noch weit
 entfernt von einer Vollendung, sagte Powell laut einem gestern Nacht veröf‐
 fentlichten Redetext für eine Anhörung vor einem Ausschuss des Repräsentan‐
 tenhauses. Daher müsse die Fed die Wirtschaft "so lange wie
 notwendig" stützen.

 [boerse-online.de]

 Enria: Banken müssen sich auf NPL-Anstieg einstellen
 Der EZB-Chefbankenaufseher Andrea Enria hat Banken im Euroraum erneut
 dazu aufgefordert, sich auf einen Anstieg von Kreditausfällen (NPL) einzu‐
 stellen. Eine Priorität für die Aufsicht sei es, mögliche Klippeneffekte im Blick
 zu haben, sobald staatliche Hilfen im Zusammenhang mit der Corona-Krise
 auslaufen, sagte Enria heute vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss
 des EU-Parlaments. "Das zweite vorrangige Feld ist, sicherzustellen, dass
 Banken sich angemessen auf die kommende Zunahme der NPLs vorbereiten."
 Die Häuser sollten sich proaktiv mit dem Management ihrer finanziell
 angeschlagenen Kunden beschäftigen und ihre Bilanzen rasch aufräumen.

 [n-tv.de]

 Lane: Europa steht vor schwierigem zweiten Quartal
 Der Wirtschaft im Euroraum steht nach den Worten des EZB-Chefvolkswirtes
 Philip Lane angesichts der anhaltenden Lockdown-Maßnahmen zur
 Bekämpfung der Pandemie vor einem schwierigen zweiten Quartal 2021. Die
 EZB werde aber alles tun, um die Kreditkosten niedrig zu halten, versicherte
 Lane heute in einem Interview. Zudem regte er an, die Regierungen sollten
 über den Kurs ihrer künftigen Haushaltspolitik nachdenken.

 [fxstreet.com]

 Die Tweets des Tages

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 Das ist perfide: Im Telefondisplay erscheint die korrekte Nummer der Bank,
 eines Unternehmens oder sogar der Polizei. Die Anzeige wird mittels
 #Spoofing manipuliert. So wollen Kriminelle an Nutzerdaten wie Konto‐
 nummer, PINs o.ä. gelangen: go.bdb.de/Y5d4K #Cybersicherheit

 [twitter.com]

 Investitionen in #Krypto können eine Rolle bei der Steuererklärung spielen!
 Der Hype um #Bitcoin & Co ist groß, aber man sollte daran denken, die
 Gewinne dem Finanzamt zu melden. Was es mit der Steuerfalle auf sich hat,
 erklärt unsere Kollegin @juliane_weiss. #cryptocurrency

 [twitter.com]

 Am Vortag meistgeklickt

 So spornen Sie Ihr Team an
 Chefinnen und Chefs, die ihre Mitarbeiter zu Höchstleistungen motivieren
 wollen, sollten auf den sogenannten Pygmalion-Effekt setzen: Studien der US-
 Psychologen Robert Rosenthal und Lenore Jacobson ergaben, dass ein Mensch
 sich so verhält, wie wir es von ihm erwarten. Ein Chef, der fest daran glaubt,
 dass sein Team die beste Lösung für ein Problem finden wird, wird mit hoher
 Wahrscheinlichkeit belohnt. Wobei diese Methode noch hilft, lesen Sie hier:

 [businessinsider.de]

 Was morgen wichtig wird

 Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) stellt bei seiner Online-Presse‐
 konferenz "Corona-Werkzeugkasten für Banken – Wege zur Verbesserung der
 Finanzierungsmöglichkeiten für die Wirtschaft" vor. – In Frankfurt veröffentlicht
 die Commerzbank ihren Geschäftsbericht für 2020. – Die Landesbank Hessen-
 Thüringen Girozentrale (Helaba) zieht Bilanz zum abgelaufenen Geschäftsjahr.
 – Deutsche-Bank-Finanzvorstand James von Moltke hält auf dem Deriva‐
 tives Forum Frankfurt 2021 eine Rede. – In München gibt das Ifo Institut für

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 Wirtschaftsforschung seine Konjunkturprognosen für 2021 und 2022 bekannt.
 – In Washington sagen der Chef der US-Notenbank Federal Reserve (Fed),
 Jerome Powell, und US-Finanzministerin Janet Yellen vor dem Bankenausschuss
 des Senats über den "Coronavirus Aid, Relief, and Economic Security Act" aus.

 Der Nachschlag

 Corona-Krise schlägt sich im Büro nieder
 Seit Beginn der Pandemie haben viele Menschen mit einer steigenden Flut von
 Nachrichten zu kämpfen: Allein im Februar zählte der US-Technologiekonzern
 Microsoft mehr als 40 Milliarden zusätzliche E-Mails und Chatnachrichten.
 Nach Feierabend wird ebenfalls vermehrt gearbeitet, wie eine Studie des
 Softwareriesen ergab. Bei einer weiteren Befragung von weltweit mehr als
 31.000 Vollzeitangestellten und Selbstständigen im Januar 2021 stellte sich
 zudem heraus, dass es 42 Prozent der Teilnehmer im Homeoffice immer noch
 an wichtiger Büroausstattung fehlt. Jeder sechste Befragte hat seit Beginn der
 Pandemie schon vor Kollegen geweint. Weitere Ergebnisse der Studien zur
 Kommunikation und zum Arbeiten in der Corona-Zeit lesen Sie hier:

 [spiegel.de]

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