Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020-188 - Das Thema EZB startet Testphase für digitalen Euro - Bundesverband deutscher Banken

 
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Bankenbrief

Bankenbrief - Ausgabe 2020-188

 Das Thema

 EZB startet Testphase für digitalen Euro
 Die Europäische Zentralbank (EZB) wird Mitte Oktober Tests mit einem
 digitalen Euro beginnen. Zeitgleich startet ein Konsultationsverfahren der
 Notenbank, bei dem Bürger, Wissenschaftsvertreter, der Finanzsektor und
 Behörden ihre Bedenken äußern können. Das gab die EZB heute bekannt. Sie
 veröffentlichte auch den Bericht einer Taskforce zu möglichen Szenarien für
 den Einsatz von digitalem Zentralbankgeld (Central Bank Digital Currency –
 CBDC). "Unsere Aufgabe ist es, das Vertrauen in unsere Währung zu sichern.
 Deshalb müssen wir dafür sorgen, dass der Euro für das digitale Zeitalter
 gerüstet ist", sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde. "Wir sollten darauf
 vorbereitet sein, einen digitalen Euro einzuführen, sollte dies erforderlich
 werden." Die Notenbank erklärte, eine solche elektronische Form von Zentral‐
 bankgeld könnte von der breiten Bevölkerung genutzt werden – genauso wie
 Bargeld, nur in digitaler Form. Die Währungshüter versicherten, ein digitaler
 Euro wäre eine Ergänzung zum Bargeld, kein Ersatz: "In jedem Fall wird das
 Eurosystem auch weiterhin Bargeld ausgeben." Die EZB will nach dem Konsul‐
 tationsverfahren bis etwa Mitte kommenden Jahres entscheiden, ob der
 digitale Euro eingeführt wird. Der Bankenverband begrüßte die Entschei‐
 dungen der Notenbank grundsätzlich: "Mit ihrer Position zu digitalem Zentral‐
 bankgeld setzt die EZB ein wichtiges Zeichen. Der digitale Euro ist ein
 Zukunftsthema mit höchster Bedeutung für die Sicherheit und Stabilität der
 europäischen Finanzmärkte", sagte Andreas Krautscheid, Hauptgeschäfts‐
 führer des Bankenverbandes. "Die jetzt folgende Diskussion muss sicher‐
 stellen, dass Banken eine zentrale Rolle bei der Ausgabe eines digitalen Euros
 haben."

 [boersen-zeitung.de]
 [bloomberg.com]
 [spiegel.de]
 [bankenverband.de]
 [ecb.europa.eu] Download EZB-Bericht zum digitalen Euro

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 Meldungen

 FIU durchleuchtet Grenke-Geschäfte
 Die Financial Intelligence Unit (FIU), die Geldwäsche-Spezialeinheit des
 deutschen Zolls, geht gegen das Leasingunternehmen Grenke vor. Fünf von
 acht eingegangenen Geldwäscheverdachtsfällen seien nach einer
 Erstprüfung direkt an die Strafverfolgungsbehörden weitergeleitet worden,
 hieß es in einem Medienbericht von heute. Zudem hat die Einheit ihren
 eigentlichen Auftrag inzwischen ausgeweitet: "Im Rahmen der Analyseope‐
 ration prüft die FIU – über ihren gesetzlichen Kernauftrag hinaus – insbe‐
 sondere mögliche Deliktsbezüge zu Anlagebetrug, Insiderhandel und Markt‐
 manipulation", eventuell auch weitere Delikte, schrieb das Bundesfinanzmi‐
 nisterium in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage. Die Untersu‐
 chung der FIU steht im Zusammenhang mit Vorwürfen des Analysehauses
 Viceroy Research gegen Grenke.

 [handelsblatt.com]

 Goldman Sachs kauft GM-Kreditkartensparte
 Die US-Großbank Goldman Sachs übernimmt die Kreditkartentochter des
 Autokonzerns General Motors. Das wurde heute unter Berufung auf Insider
 berichtet. Demnach zahlt das Geldhaus 2,5 Milliarden Dollar (2,1 Milliarden
 Euro) und bekommt den Vorzug vor der britischen Bank Barclays.

 [businessinsider.com]

 FinMatch kooperiert mit KfW
 Die staatliche Förderbank KfW und die Kreditvermittlungsplattform FinMatch
 haben eine Partnerschaft beschlossen. Wie heute berichtet wurde, will die
 Förderbank Antrags- und Zusageprozesse zwischen Hausbanken und KfW
 vereinfachen und dafür das Know-how des Fintech-Unternehmens nutzen.
 Nach Beginn der Corona-Pandemie beantragten bereits viele Unternehmen
 staatliche Hilfen über FinMatch.

 [finance-magazin.de]

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 Bericht: Intesa Sanpaolo kauft Bank Reyl
 Der Schweizer Vermögensverwalter Reyl wird von der italienischen Großbank
 Intesa Sanpaolo übernommen. Das wurde heute unter Berufung auf Insider
 berichtet. Beide Geldhäuser wollten sich nicht dazu äußern. Neben der Bank
 Reyl gehört seit 2017 bereits die Genfer Privatbank Morval zum Portfolio des
 Turiner Instituts.

 [finews.ch]

 Eurozone: Inflation im September erneut negativ
 Die Verbraucherpreise im Euroraum sind im Vergleich zum Vorjahresmonat
 um 0,3 Prozent gefallen. Das gab die europäische Statistikbehörde Eurostat
 heute nach einer ersten Schätzung bekannt. Bereits im August war die Inflati‐
 onsrate auf minus 0,2 Prozent zurückgegangen. Im September verbilligte sich
 vor allem Energie (minus 8,2 Prozent), unverarbeitete Lebensmittel verteu‐
 erten sich hingegen um 3,1 Prozent.

 [finanzen.net]

 Die Köpfe

 Donald und Melania Trump positiv auf Coronavirus
 getestet
 Vier Wochen vor der US-Präsidentschaftswahl haben sich Amtsinhaber Donald
 Trump und First Lady Melania mit dem Coronavirus angesteckt. "Wir werden
 unsere Quarantäne und Erholung sofort beginnen. Wir werden das
 gemeinsam durchstehen", schrieb Trump heute Morgen auf Twitter. Der
 Präsident hat alle Wahlkampfauftritte der nächsten Tage abgesagt, ob das
 nächste TV-Duell mit Joe Biden stattfinden kann, ist ungewiss. Weltweit
 reagierten die Finanzmärkte mit Kursverlusten. So verlor der Dax in Frankfurt
 bis zum Mittag 0,7 Prozent.

 [spiegel.de]

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 Johnson schaltet sich in Brexit-Gespräche ein
 Der britische Premierminister Boris Johnson wird morgen mit EU-Kommissions‐
 präsidentin Ursula von der Leyen sprechen. Dabei soll es um eine Bestands‐
 aufnahme der bisherigen Verhandlungen und um mögliche weitere Schritte
 auf dem Weg zu einem Handelsabkommen gehen, wie ein Johnson-Sprecher
 heute sagte. Die Verhandlungsteams beider Seiten waren heute ohne Ergeb‐
 nisse auseinandergegangen.

 [bloomberg.com]

 McGuinness: Handel mit Finanzdienstleistungen wird
 sich verändern
 Mairead McGuinness, designierte EU-Kommissarin für Finanzdienstleistungen,
 Finanzstabilität und Kapitalmarktunion, hat vor den Folgen des endgültigen
 Brexit gewarnt. Der Handel mit Finanzdienstleistungen werde von Januar an
 ein anderer sein, egal ob es einen Vertrag mit Großbritannien gebe oder nicht,
 sagte sie heute bei einer Anhörung vor dem Europaparlament. "Wir müssen
 vermeiden, bei wichtigen Finanzdienstleistungen übermäßig von einem
 Drittland abhängig zu sein", betonte McGuinness.

 [uk.reuters.com]

 Käärmann: Fintechs werden wegen Corona genauer
 geprüft
 Die Corona-Krise setzt viele Fintech-Unternehmen unter Druck. Das sagte
 Kristo Käärmann, Chef des Zahlungsanbieters TransferWise, in einem heute
 veröffentlichten Interview. "Die Geschäftsmodelle werden jetzt genau unter
 die Lupe genommen", betonte er. Zudem müssten alle Fintech-Firmen poten‐
 ziellen Investoren klarmachen, wie sie finanziell tragfähig arbeiten wollten.

 [nzz.ch]

 ApoBank beruft Friese und Wessling in den Vorstand
 Der Aufsichtsrat der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (ApoBank) hat zwei
 vakante Vorstandsposten mit Jenny Friese und Holger Wessling besetzt. Das
 teilte das Geldhaus heute mit. Wessling leitet mit sofortiger Wirkung den

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 Bereich Privatkunden. Vorbehaltlich der Zustimmung durch die Aufsichtsbe‐
 hörde wird Friese von Anfang 2021 an das Ressort Großkunden und Märkte
 verantworten. Sie war zuletzt Bereichsvorstand bei der Commerzbank.

 [private-banking-magazin.de]

 Die Tweets des Tages

 "Der erste Anlauf beim digitalen Euro muss sitzen. Die europäische Souverä‐
 nität steht auf dem Spiel", sagt Andreas Krautscheid, Hauptgeschäftsführer
 des Bankenverbandes. Die Europäische Zentralbank @ecb will den Euro "fit
 für das digitale Zeitalter" machen, so EZB-Chefin @Lagarde. Doch viele
 Fragen bleiben bei diesem wichtigen Zukunftsthema ungeklärt, sagt der
 Hauptgeschäftsführer des Bankenverbands Andreas Krautscheid: go.bdb.de/
 yTde6

 [twitter.com]

 Kann jemand meine Identität stehlen? Ja, zumindest die digitale: Bei einem
 #accounttakeover verschafft sich ein Krimineller die Zugangsdaten z. B.
 eines Mail-Accounts und kann diesen für #Onlinebetrug missbrauchen. Wie
 man sich davor schützen kann: go.bdb.de/UiT2I #ECSM

 [twitter.com]

 Am Vortag meistgeklickt

 Was Arbeits- und Steuerrecht für das Homeoffice
 bedeuten
 Die meisten werden sich wohl inzwischen an das Arbeiten von zu Hause aus
 gewöhnt haben. Doch bei vielen herrscht Unsicherheit, welche arbeits- oder
 steuerrechtlichen Vorschriften gelten. So darf beispielsweise ein Arbeitgeber
 nicht einseitig das Arbeiten im Homeoffice anordnen. Eine schriftliche
 Anweisung im gegenseitigen Einvernehmen kann allerdings Steuervorteile
 bringen. Welche Arbeitszeiten in der Wohnung gelten und warum Kurzarbeiter
 bei berufsbedingten Anschaffungen vorsichtig sein müssen, lesen Sie hier:

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 [karriere.de]

 Was die nächsten Tage wichtig wird

 Am Samstag jährt sich die deutsche Wiedervereinigung zum 30. Mal. Die
 zentrale Feier zum Tag der Deutschen Einheit beginnt am Vormittag in
 Potsdam. – Die Euro-Gruppe tagt am Montag unter der Leitung ihres neuen
 Chefs Paschal Donohoe online. – EU-Chefunterhändler Michel Barnier kommt
 nach Berlin, um mit Bundeskanzlerin Angela Merkel den Stand der Brexit-
 Verhandlungen zu besprechen.

 Der Nachschlag

 Remote Bürofreundschaften bewahren
 Experten wissen: Nirgends werden Freundschaften so schnell geschlossen wie
 am Arbeitsplatz. Die Kehrseite der Medaille: Freundschaften im Büro sterben
 ebenso schnell, wenn es keine gemeinsamen Erlebnisse mehr gibt. In Zeiten
 von Corona ist dies viel schwieriger geworden. Wer also seine Bürofreund‐
 schaften erhalten will, muss investieren. Beispielsweise durch Telefonge‐
 spräche während der Mittagszeit. Weitere Tipps und warum das Arbeiten im
 Homeoffice auch neue Chancen für das soziale Gefüge am Arbeitsplatz
 bietet, lesen Sie hier:

 [bbc.com]

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