Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2021-199 - Das Thema Forschungsinstitute erwarten erst 2022 kräftigeres Wachstum - Bundesverband deutscher ...

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Bankenbrief

Bankenbrief - Ausgabe 2021-199

 Das Thema

 Forschungsinstitute erwarten erst 2022 kräftigeres
 Wachstum
 Die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute rechnen erst im
 kommenden Jahr mit einem durchgreifenden Aufschwung. 2022 soll das
 Wachstum des Bruttoinlandsprodukts mit 4,8 Prozent doppelt so hoch
 ausfallen wie im laufenden Jahr, teilten sie in ihrer heute veröffentlichten
 Herbstprognose mit. Für dieses Jahr senkten sie ihre Vorhersage auf 2,4
 Prozent, nachdem zuvor noch 3,7 Prozent erwartet worden waren. Wegen der
 anhaltenden Corona-Pandemie und der akuten Materialengpässe sei in
 diesem Jahr keine vollständige Normalisierung zu erwarten, erklärten die
 Ökonomen. "Das Vorkrisenniveau sehen wir im ersten Quartal 2022 wieder
 erreicht", sagte der Konjunkturchef des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW),
 Stefan Kooths, bei der Vorstellung in Berlin. Vor allem die Industrie werde von
 den Lieferengpässen gebremst. Zur Normalauslastung dürfte die deutsche
 Wirtschaft etwa im Sommer des kommenden Jahres wieder zurückkehren,
 erklärte Oliver Holtemöller, Vizepräsident des Instituts für Wirtschaftsfor‐
 schung Halle (IWH). Eckdaten der Prognose waren schon gestern durchgesi‐
 ckert. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier sieht den Aufschwung noch
 intakt. "Das Tempo des Wachstums hat sich aber verlangsamt", räumte er ein.
 Im vergangenen Jahr war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pandemiebedingt um
 4,6 Prozent eingebrochen. Altmaier wird am 27. Oktober die Prognosen der
 Bundesregierung vorstellen. Den Anstieg der Inflationsrate halten die
 Wirtschaftsforscher für weniger dramatisch, wenn die Pandemie- und
 Lockdown-bedingten Nachholeffekte herausgerechnet werden. In diesem Jahr
 dürfte die Teuerungsrate wegen höherer Energiepreise zwar mit durch‐
 schnittlich 3,0 Prozent wohl so hoch ausfallen wie seit 27 Jahren nicht mehr. Im
 kommenden Jahr soll sie aber auf 2,5 Prozent und 2023 auf 1,7 Prozent fallen.
 "Bei vielen Waren und Dienstleistungen jenseits der Energie entwickeln sich
 die Preise schon wieder normal", erklärte Timo Wollmershäuser vom Ifo
 Institut. Die Zahl der Erwerbstätigen werde im kommenden Jahr auf knapp
 45,4 Millionen steigen und damit wieder über dem Vorkrisenniveau liegen und
 2023 nochmals um fast 400.000 zulegen.

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 [sueddeutsche.de]
 [manager-magazin.de]
 [marketwatch.com]
 [wiwo.de]
 [tagesschau.de]

 Meldungen

 KfW begibt weltgrößte grüne Dollar-Anleihe
 Die deutsche Förderbank KfW hat die weltgrößte Öko-Anleihe in US-Dollar
 herausgegeben. Wie das Institut heute mitteilte, beläuft sich das Volumen für
 den Green Bond mit einer Laufzeit von fünf Jahren auf 3 Milliarden Dollar (2,6
 Milliarden Euro), die für ökologische Zwecke verwendet werden sollen. Das
 Papier sei mehrfach überzeichnet worden. Wie groß das Interesse an grünen
 Anleihen ist, hat in dieser Woche bereits die Emissionspremiere der Europäi‐
 schen Union (EU) auf diesem Sektor gezeigt: Mit einem Volumen von 15 Milli‐
 arden Euro ist sie die bislang größte Öko-Staatsanleihe. Die Gebote
 summierten sich auf die Rekordhöhe von 135 Milliarden Euro.

 [faz.net]
 [wiwo.de]

 US-Notenbank signalisiert Reduzierung der
 Anleihekäufe
 Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat den baldigen Beginn einer
 Reduzierung ihrer Anleihekäufe, um die Wirtschaft zu stützen, angedeutet. Die
 Einschränkung des Kaufprogramms könnte Mitte November oder Mitte
 Dezember beginnen, wie aus dem am Vorabend veröffentlichten Protokoll der
 jüngsten Sitzung der US-Notenbank hervorgeht. Sollte die konjunkturelle
 Erholung weiter voranschreiten, könnten die Anleihekäufe etwa Mitte 2022
 auslaufen, hieß es. Das Signal eines langsamen Tempos für die erwartete
 Reduzierung sei am Markt gut angekommen, erklärten heute Analysten der
 Credit Suisse. Die US-Notenbank kauft derzeit monatlich Staats- und Hypothe‐
 kenanleihen in Höhe von 120 Milliarden US-Dollar (102 Milliarden Euro) zur
 Stützung der Wirtschaft. Nach Einschätzung von Experten des Analysehauses

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 Capital Economics wird die Fed die Reduzierung der Anleihekäufe auf der
 Zinssitzung Anfang November beschließen.

 [finanzen.net]
 [wiwo.de]

 Gewinnschub bei Bank of America und Wells Fargo
 Die Erholung der Wirtschaft in den USA hat der Bank of America und Wells
 Fargo einen deutlichen Gewinnanstieg beschert. Bei der Bank of America
 erhöhte sich der Überschuss im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahres‐
 zeitraum um 58 Prozent auf 7,7 Milliarden Dollar (6,6 Milliarden Euro), wie das
 Geldhaus heute mitteilte. Die Erträge legten um 12 Prozent auf 22,8 Milliarden
 Dollar zu. Auch Wells Fargo profitierte von einer geringeren Risikovorsorge für
 ausfallgefährdete Kredite. Das viertgrößte Geldhaus der USA steigerte den
 Gewinn um 59 Prozent auf 5,1 Milliarden Dollar (4,4 Milliarden Euro). Das
 Institut hat nach seinen Angaben Rückstellungen für gefährdete Kredite im
 Umfang von 1,4 Milliarden Dollar aufgelöst. Die Erträge sanken zugleich um
 2,5 Prozent auf 18,8 Milliarden Dollar.

 [deraktionaer.de]
 [de.marketscreener.com]

 Citigroup mit Gewinnsprung – Morgan Stanley
 profitiert vom Fusionsgeschäft
 Der US-Finanzkonzern Citigroup hat im vergangenen Quartal seinen Gewinn
 um 48 Prozent auf 4,6 Milliarden Dollar (3,9 Milliarden Euro) gesteigert. Die
 Einnahmen fielen um 1 Prozent auf 17,2 Milliarden Dollar, wie das Geldhaus
 heute berichtete. Wie seine Konkurrenten profitierte das Institut vom
 Ausbleiben massiver Kreditausfälle. Dank guter Geschäfte mit Fusionen und
 Übernahmen konnte die US-Bank Morgan Stanley ihren Gewinn im dritten
 Quartal verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 38 Prozent auf 3,58 Milli‐
 arden Dollar (3,1 Milliarden Euro) erhöhen. Die Nettoerträge legten auf 14,75
 Milliarden Dollar zu, verglichen mit 11,72 Milliarden Dollar im Vorjahres‐
 quartal, wie das Institut heute mitteilte.

 [finanzen.net]
 [boerse-online.de]

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 Privates Geldvermögen steigt auf Rekordhoch
 Das Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland ist in der Corona-
 Krise so hoch wie nie. Wie die Deutsche Bundesbank heute mitteilte, wuchs
 das Vermögen aus Bargeld, Wertpapieren, Bankeinlagen sowie Ansprüchen
 gegenüber Versicherungen im zweiten Quartal 2021 im Vergleich zum
 Vorquartal um 159 Milliarden Euro auf den Rekordwert von 7.325 Milliarden
 Euro. Die Menschen legten den Angaben zufolge mehr Geld beiseite.
 Zudem hätten die Kursgewinne bei Aktien und Investmentfonds-Anteilen eine
 bedeutsame Rolle gespielt, hieß es.

 [sueddeutsche.de]
 [bundesbank.de]

 Bitcoin-Schürfer wandern in die USA ab
 Die USA haben China als weltweiten Marktführer bei dem Schürfen der
 Kryptowährung Bitcoin abgelöst. Das geht aus den aktuellen Zahlen des
 Centre for Alternative Finance der Universität Cambridge hervor. Über ein
 Drittel der Leistung für das Energie verschlingende Bitcoin-Mining
 komme inzwischen aus den USA, hieß es. China sei auf einen nicht mehr
 messbaren Anteil zurückgefallen. Vor einem Monat erließ die chinesische
 Regierung angesichts der Energieengpässe ein landesweites Verbot für das
 Krypto-Mining. Auf die Bitcoin-Schürfer in China entfielen vor einem Jahr noch
 rund drei Viertel aller Bitcoin-Transaktionen. Deutschland liegt mit einem
 Marktanteil von knapp 4,5 Prozent weltweit auf Platz 7.

 [heise.de]

 Die Köpfe

 Deutsche-Bank-Chef Sewing für Neujustierung des EU-
 Abwicklungsfonds
 Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing hat sich für eine Überarbeitung des EU-
 Abwicklungsfonds für Finanzinstitute eingesetzt. Der Fonds sei eine Belastung
 für europäische Banken, erklärte er heute auf einer Konferenz der Bankenab‐
 wicklungsbehörde Single Resolution Board (SRB) in Brüssel. Der Fonds

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 wachse kontinuierlich an und in der Pandemie über seine Zielgröße hinaus.
 "Diese Gelder liegen untätig herum, statt die wirtschaftliche Erholung zu
 unterstützen." Sewing schlug vor, über flexiblere und alternative Lösungen
 nachzudenken, wie die Schaffung eines europäischen Fonds zur Finanzierung
 mittelständischer Unternehmen.

 [finanzbusiness.de]

 EZB-Chefaufseher Enria warnt vor Blase am
 Immobilienmarkt
 Der Chefbankenaufseher der Europäischen Zentralbank (EZB), Andrea
 Enria, hat zur Vorsicht bei Immobilienkrediten gemahnt. "Wir sehen in einigen
 Ländern eine Zunahme von Schwachstellen bei Wohnimmobilien", sagte er
 heute vor dem Wirtschaftsausschuss des Europäischen Parlaments. Noch sei
 die Zahl der ausfallgefährdeten Kredite überblickbar, es deute sich aber eine
 Verschlechterung in der Qualität der zugrunde liegenden Vermögenswerte an.
 Deshalb rate er, die betreffende Risikovorsorge nicht zu schnell aufzulösen.

 [wiwo.de]

 Türkischer Präsident Erdoğan entlässt drei
 Notenbanker
 Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat gleich drei hochrangige
 Mitglieder der Zentralbank entlassen. Das geht aus einem in der Nacht veröf‐
 fentlichten Dekret hervor. Der Kurs der Landeswährung Lira reagierte mit
 deutlichen Verlusten und fiel gegenüber dem US-Dollar auf ein
 Rekordtief. Erdogan ersetzte die drei von ihm verabschiedeten Mitglieder des
 geldpolitischen Ausschusses durch zwei neue. Trotz einer Inflation von rund 20
 Prozent hatte die Notenbank unter ihrem seit März amtierenden Chef Şahap
 Kavcıoğlu den Leitzins im vergangenen Monat von 19 Prozent auf 18 Prozent
 gesenkt. Erdogan ist ein erklärter Befürworter von Zinssenkungen.

 [boerse-online.de]
 [n-tv.de]

 Der Tweet des Tages

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 Bei Konflikten zwischen Kunden und Banken schlichten die sogenannten
 Ombudsleute. Was die ehemaligen Richter und Richterinnen genau machen
 und wann sie ins Spiel kommen, erklärt unsere Kollegin @juliane_weiss.
 Weitere Infos zum Ombudsverfahren gibt's hier: go.bdb.de/tDjhd.

 [twitter.com]

 Am Vortag meistgeklickt

 Bankenpräsident Sewing: "Europa braucht eine
 Investitionsoffensive"
 Die deutschen Banken haben sich für einen Umbau der europäischen
 Wirtschaft ausgesprochen. "Damit wir im Jahr 2030 nicht auf ein Jahrzehnt der
 verpassten Möglichkeiten zurückblicken, müssen wir die Weichen für mehr
 Investitionen jetzt stellen", erklärte der Präsident des Bundesverbandes
 deutscher Banken, Christian Sewing, heute anlässlich der Herbsttagung des
 Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank. Europa drohe im
 globalen Wettbewerb zurückzufallen, wenn die Möglichkeiten für private
 Investitionen nicht verbessert würden. "Notwendig dafür ist ein echter europä‐
 ischer Finanzbinnenmarkt und die Vollendung der Kapitalmarkt- und
 Bankenunion", sagte Sewing. Die notwendigen Arbeiten müssten in den
 kommenden Monaten allergrößte Priorität genießen. "Europa braucht eine
 Investitionsoffensive in Zukunftstechnologien und den Umbau in eine
 nachhaltige Wirtschaft", betonte Sewing. Die steigende Inflation müsse im
 Blick behalten werden. Vieles spreche dafür, dass die Inflation in der Eurozone
 nicht mehr so schnell auf das Vor-Pandemie-Niveau von deutlich unter 2
 Prozent zurückfalle. "Auch die Geldpolitik sollte deswegen offen über Wege
 diskutieren, die aus dem gegenwärtigen Ausnahmezustand der Negativzinsen
 herausführen", sagte Sewing. Seit Mitte 2014 belastet die Negativzinspolitik
 der Europäischen Zentralbank (EZB) die europäischen Geldhäuser erheblich.
 Jährlich müssten die europäischen Banken mehr als 17 Milliarden Euro an die
 EZB zahlen. Hier müsse gegengesteuert werden, forderte der Bankenprä‐
 sident. Das sei nicht nur für die Institute sondern auch für die Volkswirtschaft
 wichtig. Seit Beginn der Corona-Pandemie habe sich die Überschussliquidität,
 für die die Banken Negativzinsen an die EZB zahlen müssen, von 950 Milli‐
 arden Euro auf gut 3,4 Billionen Euro erhöht. Dabei sei der Freibetrag, der seit
 Herbst 2019 eingeräumt wird, von aktuell rund 900 Milliarden Euro schon

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 berücksichtigt. "Eine Erhöhung dieses Freibetrages, das wäre zum Beispiel ein
 Weg", sagte Sewing.

 [handelsblatt.com]
 [finanzen.ch]
 [bloomberg.com]
 [bankenverband.de](Mitteilung)
 [bankenverband.de](Redetext)

 Was morgen wichtig wird

 Die US-Investmentbank Goldman Sachs präsentiert ihre Ergebnisse für das
 dritte Quartal. Auch der US-Finanzdienstleister PNC Financial Services gibt
 seine Quartalszahlen bekannt. – Für die Eurozone veröffentlicht Brüssel die
 Handelsbilanz für August. – In den USA legt die Universität von Michigan ihren
 Verbrauchervertrauens-Index für den Oktober vor. – Auf der laufenden Jahres‐
 tagung der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds (IWF) in
 Washington steht am Nachmittag eine Diskussion zur Bedeutung des
 Welthandels auf der Agenda, unter anderem mit Weltbankchef David Malpass
 und der Generaldirektorin der Welthandelsorganisation (WTO) Ngozi Okonjo-
 Iweala.

 Der Nachschlag

 Nutzen Sie die Lebensklugheit von Generationen
 Viele erfolgreiche Manager verdanken ihren Aufstieg der eigenen Kreativität
 und Durchsetzungskraft. Ihre Prägung erhielten sie aber oftmals durch
 frühere Generationen ihrer Familie. Und sie befolgen noch heute Alltagstipps
 und Wahlsprüche ihrer Großeltern, wie sie erzählen. Hier verraten 15
 Wirtschaftsgrößen die Lieblingsratschläge ihrer Großmütter und Großväter:

 [wiwo.de]

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