Bulletin - Big Data und Privacy - UB Basel
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Inhalt EDITORIAL Big Data – und kein Weg zurück 3 Big Data – le point de non-retour 4 SMART ENERGY PARTY Smart in die Zukunft 5 16. ASUT-KOLLOQUIUM/ITS-CH FACHTAGUNG Das Programm 8 16ème COLLOQUE ASUT/JOURNÉE TECHNIQUE ITS-CH Le Programme 11 SCHWERPUNKT/INTERVIEW Wegbereiter einer neuen Ära 14 Précurseur d'une ère nouvelle 17 SCHWERPUNKT So viel Heu – und wie viele Nadeln? 20 Telkos und Big Data: Die Goldgrube im eigenen Hinterhof 22 Privatsphäre ist nötig 23 Inspektor Computer 25 Die nötigen Wissensgrundlagen schaffen 27 Diese schreckliche Masse von Wissen 28 Leitlinien für den Big-Data-Einsatz 29 AGENDA 31 IMPRESSUM Organ der asut Schweizerischer Verband der Telekommunikation Organe de l’asut Association Suisse des Télécommunications Erscheint achtmal jährlich – Paraît huit fois par an Herausgeber – Editeur Vorstand der asut – Comité directeur de l’asut Redaktionskommission – Commission rédactionnelle Peter Grütter, Christian Grasser, Dominik Müller Redaktionsleitung – Direction de la rédaction Christine D’Anna-Huber (cdh), Klösterlistutz 8, CH-3013 Bern Tel. +41 (0)79 593 02 75 Geschäftsstelle – Administration Klösterlistutz 8, CH-3013 Bern Tel. +41 (0)31 560 66 66 E-Mail: info@asut.ch Weiterverwendung nur mit Bewilligung der Redaktion Titelbild und alle nicht anders bezeichneten Fotos: 123rf.com Reproduction interdite sans l’autorisation de la rédaction Übersetzungen: CLS Communication, Basel. bulletin 2 7/2015
EDITORIAL Big Data – und kein Weg zurück Lösen wir uns vorab von den Big-Data- denken oder wollen, lassen wir uns Definitionen, wie wir sie kennen. Denn breit darüber aus und das macht auch Big Data ist nicht das Resultat der Sinn: Etwas Einfaches, das differenziert Rechenkapazität der modernen ICT- und vielschichtig daher kommt, wirkt Systeme oder der vielen Sensoren, mit wesentlich besser und eleganter. denen wir unsere Infrastruktur zusehend Im Umgang mit Big Data sollten wir bestücken. genau das Gegenteil tun. Hier geht Big Data gab es schon immer. Halten es nicht darum, Triviales zu veredeln, wir uns nur einmal den Informations- sondern für Sachverhalte, die aufgrund gehalt der DNA vor Augen. Das ist Big Peter Grütter. der enormen Datenfülle immer kom- Data auf kleinstem Raum. Kein Datenfriedhof, plexer werden, möglichst einfache Muster und sondern ein hoch aktiver, steuernder, entschei- Ausdrucksformen zu finden. Denn je komplexer dungsfreudiger Datenstrang. ein Sachverhalt ist, desto schwieriger wird es, rational, d. h. zielorientiert und unter Abwägung Neu ist nur, dass wir mittlerweile über Com- von Kosten und Nutzen zu entscheiden. puter verfügen, welche die enormen Datenmen- gen, die in unseren Unternehmenssystemen, in In komplexen Situation, wo Entscheidungen den sozialen Medien und im Internet of Things mehrheitlich nicht auf gesichertem Wissen anfallen, verdichten, analysieren und entschei- basieren, sind robuste Vorhersagen gefordert, die auf möglichst wenig Regeln gründen. In dungsrelevant aufbereiten können. solchen Fällen übernehmen Intuition, Selektion, Dabei müssen wir bedenken, dass der Erfahrung und Mustererkennung das Steuer. Grossteil dieser Daten nicht so fein säuberlich Und bezüglich Musterkennung lässt sich ge- strukturiert ist, wie wir das von der klassischen nerell sagen: Einfache Modelle, die auf vielen Datenverarbeitung her kennen. Die meisten Daten aufbauen, schlagen komplizierte Modelle, dieser Daten sind vielmehr sehr dynamisch, die sich auf wenig Daten stützen. Genau das heterogen, unvollständig und unstrukturiert. Das müssen wir uns zu Herzen nehmen, wenn wir erhöht die Komplexität – und es resultiert in uns an Big Data heranwagen. Und zwar selbst der massiven Nachfrage nach weiteren Daten, dann, wenn wir Big Data (nur) zum noch bes- weil wir Menschen auf komplexe Sachverhalte seren Ergründen der Kundenwünsche nutzen. in aller Regel mit dem rationalen Verlangen Denn das Geheimnis von Big Data liegt ge- nach (noch) mehr Analysen reagieren. Das nau darin: So viele Daten wie möglich gestützt freut die ICT Industrie, fördert es doch den auf wenige und einfache Regeln zu analysieren Ausbau der Rechenkapazität. Trotzdem ist es und die daraus resultierenden Muster gewinn- der falsche Weg. bringend einzusetzen. o Wir Menschen haben die Veranlagung, einfa- che Dinge kompliziert zu machen. Ein Beispiel? Peter Grütter, Präsident asut Anstatt zu sagen, dass uns der Wein mundet, sprechen wir von vielschichtig und edel, von muskulösem Körper, blumiger Nase, langem Abgang usw. Anstatt direkt zu sagen, was wir 7/2015 bulletin 3
EDITORIAL Big Data – le point de non-retour Pour commencer, détachons-nous que nous voulons, nous en parlons des définitions du Big Data que longuement, et cela se comprend: nous connaissons. Car le Big Data une chose simple présentée tout en n'est pas le résultat des capacités nuances et sous une allure com- de calcul des systèmes TIC mo- plexe lui donne bien plus d'intérêt dernes ou des nouveaux capteurs de d'élégance. dont nous dotons notre infrastruc- Et dans l'utilisation du Big Data, ture. nous souhaitons faire exactement Le Big Data a toujours existé. le contraire. Ici, il ne s'agit pas Prenons pour exemple le contenu Peter Grütter. de complexifier le trivial, mais de des informations de l'ADN. Il s'agit trouver, pour des situations, qui de Big Data sur un espace minimal. en raison de l'énorme quantité de Ce n'est pas un cimetière de données, mais données, deviennent de plus en plus comple- une chaîne de données extrêmement active, xes, les motifs et les formes d'expression les pilotante et capable de prendre des décisions. plus simples possibles. En effet, plus un fait La nouveauté, c'est uniquement que nous est complexe, plus il est dur de prendre une disposons d'ordinateurs pouvant condenser, décision de manière rationnelle, c'est-à-dire analyser et traiter des quantités énormes de dans la perspective des objectifs, en prenant données issues de nos systèmes d'entreprise, en compte le coût et l'utilité. des médias sociaux et de l'Internet of Things Dans les situations complexes où les déci- de sorte à avoir une base décisionnelle. sions se basent avant tout sur des informa- Ce faisant, nous devons prendre en compte tions floues, il faut des estimations solides le fait qu'une grande partie de ces données ne basées sur un minimum de règles autant que sont pas structurées de manière aussi claire possible. Dans de tels cas, ce sont l'intuition, que lors du traitement classique des données. la sélection, l'expérience et la reconnaissance Au contraire, la plupart de ces données sont de schémas qui prennent les commandes. dynamiques, hétérogènes, incomplètes et non- Et en ce qui concerne la reconnaissance de structurées. Ceci augmente la complexité et schémas, on peut dire d'une manière généra- il en résulte une demande massive d'autres le: des modèles simples basés sur de nom- données, car en tant qu'êtres humains, nous breuses données s'avèrent meilleurs que des réagissons en règle générale à des situations modèles compliqués basés sur peu de don- complexes en demandant rationnellement des nées. C'est exactement ce que nous devons analyses (encore) plus nombreuses. Cela fa- prendre en compte lorsque nous abordons le vorise l'industrie TIC, mais exige également le Big Data. Et ce même lorsque nous utilisons développement des capacités de calcul. Malg- (uniquement) le Big Data pour une meilleure ré cela, il ne s'agit pas de la bonne solution. authentification des souhaits des clients. Les humains ont une propension à comple- Car le secret du Big Data est précisément xifier les choses simples. Un exemple? Plutôt le suivant: analyser autant de données que que de dire que nous trouvons qu'un vin est possible en se basant sur quelques règles bon, nous parlons de complexité et de no- simples afin d'utiliser les schémas qui en ré- blesse, de corps puissant, de nez fruité, de sultent avec profit. o longue tenue en bouche, etc. Plutôt que de dire directement ce que nous pensons ou ce Peter Grütter, président de l’asut bulletin 4 7/2015
SMART ENERGY PARTY Smart in die Zukunft Bereits zum dritten Mal fand dieses vor Jahrzehnten ausmalte, wie praktisch es Jahr in der komplett ausgebuchten wäre, ganz bequem von zu Hause aus über Umweltarena Spreitenbach die Smart eine universelle Antwortmaschine zu verfü- Energy Party statt. Sie bot, in gewohnt gen, die für alles eine Erklärung in Wort gekonnter Mischung, rund 1000 pro- und Bild bereit hält – und die Antworten minenten Gästen aus Energie- und IT- auf einem grossen und flachen Bildschirm. Branche, Politik und Behörden geistrei- «Die Zukunft kommt von allein», ermahnte che Unterhaltung, ein herzhaftes Buffet Mattern die Anwesenden am Ende seiner und viel Zeit für Networking und gesel- Ausführungen mit den Worten des Philoso- liges Zusammensein. phen Georg Lukács, «der Fortschritt nicht.» (cdh) – Die Zeit verfliegt, die Zukunft naht: Hatte Mattern die Lacher auf seiner Für die Aargauer Ständerätin Pascale Bru- Seite, so wischten sich beim nächsten Re- derer, welche die Gäste begrüsste, ist die ferat manch eine Zuschauerin und sogar mit ihren drei Jahren eigentlich noch jun- ein paar Zuschauer eine verstohlene Träne ge Smart Energy Party bereits zur festen aus den Augen. Sehr berührend und un- Grösse im Veranstaltungskalender gewor- den. Vielleicht liegt das daran, dass der gemein sympathisch erzählte nämlich Do- Anlass vorwegnimmt, was die Schweiz und minique Gisin, Ex-Skirennfahrerin und Ab- die Welt für eine nachhaltige Zukunft drin- fahrtsolympiasiegerin aus ihrer bewegten, gend brauchen: eine «Entente cordiale» unfallgeplagten und am Ende doch von der Energie- und der IT-Branche zwecks Ruhm und Ehre gekrönten Karriere. gemeinsamem Strebens nach einer nach- Nach dem Abendessen – das auch bei haltigen Zukunft für alle. Die, das versteht der Smart Energy Party nach der patenten sich von selbst, nicht nur smart (sprich: von Fritz Sutter kreierten und perfektionier- Digitalisierung der Energiebranche) sein ten Formel abläuft und von den Anwesen- muss, sondern auch den Sukkurs von Po- den, mit Ausnahme der Damen, viel Mit- litik und Verwaltung benötigt. 135 schön arbeit und Networkingfleiss verlangt – gab gedeckte Tische in der festlich herausge- es ein Intermezzo mit hochkarätiger Phy- putzten Umweltarena boten all diesen an sik, obwohl die Berner Weltraumforsche- Energiefragen interessierten Akteuren die rin Kathrin Altwegg selber trocken meinte: ideale Gelegenheit, sich auszutauschen. «Physik vor dem Dessert – für die meisten Apropos Zukunft: Wie stellte man sich von Ihnen wahrscheinlich ein Alptraum.» diese eigentlich in früheren Zeiten vor? Ge- Ihr Referat wurde dann aber im Gegenteil nüsslich und mit viel – gelegentlich leicht äusserst vergnüglich: Altwegg erklärte an- frivolem Anschauungsmaterial – erläuterte hand der drei Newtonschen Gesetze, wie das Friedemann Mattern, Informatikprofes- eine Rakete ins Weltall fliegt – und welche sor an der ETH Zürich und erster Referent erstaunlichen Parallelen zur Geschäftswelt des Abends. Sein Rückblick auf die Zukunft sich hier ableiten lassen. brachte allerlei merkwürdige, aber auch ein paar erstaunlich treffsichere Zukunftsprog- Die Partygäste verdankten diese Ein- nosen früherer Epochen an den Tag, die blicke mit begeistertem Applaus und wid- akkurateste übrigens aus ganz unerwarte- meten sich daraufhin für den Rest des ter Quelle: So war es keine Expertenrunde, Abends mit viel Energy dem smarten Net- sondern ein Kinderbuch, das sich schon working. o 7/2015 bulletin 5
SMART ENERGY PARTY Smart Energy Party: Das Fotoalbum Linke Seite (im Uhrzeigersinn von oben links nach un- ten rechts): ETH-Professor Friedemann Mattern reiste mit den Anwesenden zurück in die Zukunft; die Berner Astrophysikerin Kathrin Altwegg hingegen präsentierte die Newtonschen Gesetze zum Nachtisch. Gruppenbild mit Herr: Daniel Büchel, Vizedirektor Bundesamt für Energie (BFE), Caterina Mattle, Stv. Generalsekretärin der Konferenz Kantonaler Energiedirektoren EndK, die Publizistin Esther Girsberger und Daniela Decurtins, Direktorin des Verbands der Schweizerischen Gasindus- trie (VSG). Kurt Lüscher, CEO Energie 360° AG und Initiant der Smart Energy Party dankt der Aargauer Ständerätin Pascale Bruderer für ihre herzlichen Grussworte. Chief Bred Officer Mario Cavigelli, Re- gierungsrat Kt. Graubünden, mit seinem Helfer Heinz Karrer, Präsident Economiesuisse. Und, last, but absolutely not least, die strahlenden Organisatoren Fritz und Renate Sutter. Rechte Seite (im Uhrzeigersinn von oben rechts nach unten links): Zwei Champions: Dominique Gisin, Olym- piasiegerin und ehemalige Skirennfahrerin mit Peter Grütter, Präsident asut. Der Festsaal in seiner ganzen, von nachhaltigen Kronleuchtern aus reziklierten Pet- Flaschen beleuchteten Pracht; rege Nachfrage: Domi- nique Gisin signiert ihr Buch «Making it happen». Ein Prosit auf eine nachhaltige Energiezukunft am Tisch des Stadtwerks Winterthur. Fotos und Copyright © Zvonimir Pisonic 7/2015 bulletin 7
16. ASUT-KOLLOQUIUM/ ITS-CH FACHTAGUNG 16. asut-Kolloquium / its-ch Fachtagung Kursaal Bern, 18. November 2015 ICT UND MOBILITÄT – CLEVER VERNETZT IN DIE ZUKUNFT Organisation Bild: 123rf.com bulletin 8 7/2015
16. ASUT-KOLLOQUIUM/ ITS-CH FACHTAGUNG Tagungsmoderation Florence Boinay, FLO Communications ICT UND MOBILITÄT – CLEVER VERNETZT IN DIE ZUKUNFT Die Digitalisierung betrifft auch die Mo- bilität auf Strasse und Schiene in der Schweiz. Selbstfahrende Fahrzeuge, opti- mierte Verkehrsflüsse oder plattformüber- 09:00 – 09:10 greifende Mobilitätskonzepte: All dies Begrüssung wird in den nächsten 10 bis 15 Jahren Peter Grütter, Präsident asut dank ICT und intelligenten Verkehrssys- Jürg Röthlisberger, Direktor Bundesamt für Strassen (ASTRA) temen zur Realität. Dies kann jedoch nur gelingen, wenn die ICT-Branche und die Mobilitäts-Wirtschaft gemeinsam an Lö- 09:10 – 09:40 sungen arbeiten. Intelligente Mobilität – Mobilitätsverhalten und -bedürfnisse der Zukunft Daher wird dieses Jahr das asut-Kolloqui- Professor Wolfgang Henseler, Creative Mana- um des Schweizerischen Verbandes der ging Director Sensory-Minds GmbH Telekommunikation (asut) und die Fachta- gung der Schweizerischen Verkehrstele- matik-Plattform (its-ch) gemeinsam durchgeführt und ist dem Thema «ICT und Mobilität - Clever vernetzt in die Zukunft» Mit dem Einzug des Smartphones und seinen digitalen Diensten hat gewidmet. sich auch unser Mobilitätsverhalten gravierend verändert. Wollten wir früher noch Autos besitzen, so möchten die jüngeren Generati- Werden Strasse und Schiene, der öffentliche und der pri- onen diese nur noch nutzen, aber nicht mehr kaufen. Car-Sharing, vate Verkehr gleichermassen «internettauglich» gemacht, dynamische Mitfahrgelegenheiten oder selbstfahrende Autos sind erlaubt dies eine neue Qualität im Mobilitätsmanagement. nur einige der Zukunftskonzepte, die bereits heute schon aufzeigen Gestützt auf in Echtzeit verfügbare Verkehrsdaten können wohin sich unsere Welt verändern wird. Wie aber werden innova- Reiseroute und Reisemittel individuell optimiert und damit tive Technologien und smarte Medien unser Mobilitätsverhalten in eine wirtschaftlichere und gleichmässigere Auslastung der Zukunft verändern und mit welchen neuen menschlichen Bedürfnis- Verkehrsträger unterstützt werden. Die Digitalisierung er- sen und Erwartungen werden wir konfrontiert werden? möglicht aber auch neue Geschäftsmodelle: Innovative Ak- teure werden mit ihren Produkten und Dienstleistungen neue Wege in die Mobilität von morgen finden. 09:40 – 10:10 Multimodale Innovation für den Die gemeinsame Konferenz gibt einen Einblick in zukünfti- urbanen Raum am Beispiel BeamBeta ge Trends, zeigt wie sich das Mobilitätsverhalten und die Mag. Reinhard Birke, Bereichsleiter Multimoda- menschlichen Bedürfnisse in der Zukunft verändern werden le Services & Innovation, Neue Urbane Mobilität und welche Rollen Politik, öffentliche Hand und Wirtschaft Wien GmbH | Wiener Stadtwerke Holding AG künftig einnehmen können. An konkreten Praxisbeispielen wird aufgezeigt, wo die Chancen und Herausforderungen der intelligenten Mobilität liegen. Ein starker öffentlicher Verkehr als Rückgrad der urbanen Mobilität, steht nicht nur vor der Herausforderung auch private Mobilitäts- Parallel zur Konferenz findet während dem ganzen Tag im angebote miteinander zu vernetzen, sondern darauf aufbauend Forum des Kursaals Bern eine Ausstellung statt, wo Firmen auch einfach zu nutzende Endkundenservices anzubieten. Im Be- Ihre Produkte und Dienstleistungen vorstellen. Die Teilneh- reich dieser digitalen Applikationen und Endkundenservices hat in menden haben dort die Gelegenheit, sich über die neues- den letzten Jahren eine massive Beschleunigung und Professiona- ten Trends zu informieren, mit Experten zu diskutieren und lisierung eingesetzt. Kann der ÖV in diesem Segment überhaupt wertvolle Kontakte über die Branchengrenzen hinaus zu noch eine sinnvolle Rolle spielen? Welche neuen Geschäftsfelder pflegen. ergeben sich daraus? Die neue Urbane Mobilität Wien GmbH hat mit der Applikation BeamBeta den ersten Mobilitätsassistenten Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme. produziert, der iterativ und in raschen Zyklen gemeinsam mit der Community weiterentwickelt wird. Und daraus ergeben sich einige Peter Grütter Jürg Röthlisberger spannende Veränderungen. Präsident asut Direktor Bundesamt für Strassen (ASTRA) 10:50 – 11:20 Anders gedacht, anders gemacht? Querden- kende Impulse von Frank M. Rinderknecht Frank M. Rinderknecht, CEO Rinspeed AG Wie keine andere Industrie steht die Automobilwirtschaft auf dem Prüfstand. Die Konnektivität und der Content verdrängen die tradi- tionellen Werte wie Hubraum und Leistung. Wie sieht das Auto von morgen und übermorgen aus? Wie und wo findet es einen Käufer und was muss es bieten? Kehren wir der Mobilität den Rücken zu oder ändern sich nur die Business-Modelle und Player? Oder gar alles miteinander? 7/2015 bulletin 9
16. ASUT-KOLLOQUIUM/ ITS-CH FACHTAGUNG 11:20 – 11:50 14:50 – 15:15 Intelligente Mobilität als Herausforderungen der E-Mobilität in Staatsaufgabe? Zusammenarbeit mit ICT Regierungsrat Matthias Michel, Volkswirt- Peter Arnet, Geschäftsführer Alpiq E-Mobility AG schaftsdirektor Kanton Zug Der Staat nimmt bewusst und unbewusst mehrfache Rollen bei der In dieser Präsentation wird zuerst erläutert, wieso sich die Elekt- Gestaltung der künftigen Mobilitätsstrategie der Schweiz ein: Er romobilität weltweit durchsetzen wird, wie die Fahrzeugindustrie plant, erstellt und finanziert Infrastrukturen sowie regelt und über- die Zukunft der Elektromobilität im globalen Umfeld sieht und wie wacht deren Nutzung. Noch agiert der Staat zurückhaltend beim die Hersteller den Absatz von Elektrofahrzeugen prognostizieren. Einsatz neuer Technologien. ICT könnte die grossen logistischen Anhand von Beispielen wie Zugangs- und Abrechnungssystemen, und finanziellen Herausforderungen im Verkehr dank Vernetzung Elektrofahrzeuge wie die von Tesla oder selbstfahrenden Fahrzeu- über alle Verkehrsträger entschärfen. Doch: Ist dies eine Staatsauf- gen wird aufgezeigt, welche wichtige Rolle die ICT in der Elektro- gabe – und was gehört in Zukunft zum Service public? Können sich mobilität einnehmen wird und wie «Smarte Objekte» wie Photo- Politik und Staat vom Silodenken lösen und eine gesamtheitliche voltaikanlagen, Speicher, Elektrofahrzeuge etc. künftig immer mehr Mobilitätsstrategie Schweiz realisieren? Oder prägen und gestal- miteinander verschmelzen. ten der Markt und die Industrie die künftige Mobilität? 15:15 – 15:40 11:50 – 12:30 Verknüpfung durch Entknüpfung Erwartungen an eine Mobilitätswelt von morgen Friedhelm Ramme, Principal Consultant Trans- Professor Wolfgang Henseler, Creative Managing Director port & Automotive Ericsson GmbH Sensory-Minds GmbH Mag. Reinhard Birke, Bereichsleiter Multimodale Services & Innova- tion, Neue Urbane Mobilität Wien GmbH | Wiener Stadt- werke Holding AG Frank M. Rinderknecht, CEO Rinspeed AG Ein Telefon ist zum Telefonieren da, oder? Wer will schon einen Regierungsrat Matthias Michel, Volkswirtschaftsdirektor Kanton Zug Kalender auf dem Telefon oder gar damit Fotos machen. War dass nicht unsere Wahrnehmung vor gerade einmal 8 bis 10 Jahren? Moderation: Hans Kaspar Schiesser, Mobilitätsexperte Seit dem hat sich viel bewegt. Telekommunikationsnetze haben sich transformiert, ein Prozess der sich in 5G fortsetzt. Die Gesellschafts- erwartung an Online-Dienste ist heute eine völlig andere. Und die- 14:00 – 14:25 se Erwartung endet nicht im Auto oder wenn man den Zug betritt. Smarte Mobilität für eine nachhaltige Schweiz Die technischen und operativen Anforderungen sind nun jedoch Peter Kummer, CIO IT, Mitglied völlig anders. Was heißt dies für Fahrzeughersteller, Dienstanbie- Konzernleitung SBB ter, Strassennetzbetreiber und für intermodale Verkehre? Wie sind Informationssysteme zeitnah und Informationsflüsse in Echtzeit zu verknüpfen – ohne sich zu verknoten? Das Thema Digitalisierung ist zurzeit in aller Munde: Neue Mög- 15:40 – 16:10 lichkeiten mittels Informations- und Kommunikationstechnologien Big Data: Chancen und Herausforderungen verändern Geschäftsmodelle, Wertschöpfungsketten und das Kun- für künftige Mobilität denverhalten. Obwohl die Digitalisierung auch Gefahren in sich Christian Petit, Leiter Geschäftsbereich Grossun- birgt, sieht die SBB grosses Potenzial in dieser Entwicklung. Denn ternehmen Swisscom AG digitale Technologien sind das Fundament einer smarten Mobilität. Und eine smarte, vernetzte Mobilität ist eine nachhaltige Mobilität. Wer Daten intelligent sammelt, aggregiert und auswertet, ver- 14:25 – 14:50 schafft sich nicht nur einen entscheidenden Vorsprung gegenüber Die Infrastruktur der Zukunft ist vernetzt und den Mitbewerbern. Erkenntnisse aus Datenanalysen ermöglichen intelligent – damit die Schweiz mobil bleibt auch neue, personalisierte Services, Geschäftsmodelle und Markt- Daniel Binzegger, CEO cablex AG zugänge. Big-Data-Technologien und Methoden werten systema- tisch und in Echtzeit grosse Mengen an Daten aus. Sie ermöglichen es, Zusammenhänge und Muster in grossen Datenmengen zu er- kennen. Aus der intelligenten Verbindung verschiedener Datenquel- len lassen sich Einsichten und Erkenntnisse gewinnen, die vorher so Die Zukunft ist vernetzt. Daran zweifelt niemand mehr. Zukünftige nicht sichtbar waren. Anwendungen vereinfachen unser Leben und ermöglichen eine effizientere Nutzung von Ressourcen. Um jedoch von den techno- logischen Fortschritten zu profitieren, muss die Energie-, Transport- und Kommunikationsinfrastruktur laufend modernisiert werden. Nur so können «Smart Cities» entstehen, in denen zum Beispiel Städ- terinnen und Städter nicht unter Staus, Lärm und Abgasen leiden. Daniel Binzegger erläutert einführend die Anforderungen an die zukünftige Basisinfrastruktur und zeigt dann eine konkrete Lösung für die Städte der Zukunft: Die elektrische Zweiradmobilität. Für die Akzeptanz am Markt sind die Lademöglichkeiten und die Reich- weiten entscheidend. Ein innovatives und intelligentes System von vernetzten Ladestationen, die auch mit den Fahrzeugen kommuni- zieren, ist dabei ein Schlüsselelement. Daniel Binzegger wird diese Vision mit viel Realität präsentieren. bulletin 10 7/2015
16ème COLLOQUE ASUT/JOURNÉE TECHNIQUE ITS-CH Animation de la conférence Florence Boinay, FLO Communications TIC ET MOBILITÉ – S’INTERCONNECTER INTELLIGEMMENT POUR L’AVENIR La numérisation gagne également la mo- bilité sur route et rail en Suisse. Les voi- tures autopilotées, l’optimisation des flux de circulation ou des concepts de mobili- té inter-plateformes, autant d’aspects qui 09:00 – 09:10 deviendront réalité ces prochaines dix à Mot de bienvenue quinze années grâce aux TIC et aux sys- Peter Grütter, Président asut tèmes intelligents de régulation du trafic. Jürg Röthlisberger, Directeur Office fédéral des routes (OFROU) Mais cela ne peut se faire que si le sec- teur des TIC et l’économie de la mobilité travaillent main dans la main pour trouver 09:10 – 09:40 des solutions. Mobilité intelligente, les comportements et besoins en matière de mobilité de demain C’est pourquoi cette année, le Colloque Professeur Wolfgang Henseler, Creative Ma- de l’Association Suisse des Télécommuni- naging Director Sensory-Minds GmbH cations (asut) et la Journée technique de la Plateforme suisse de télématique des transports (its-ch) auront lieu conjointement et porteront sur le thème: TIC et mobilité – s’interconnecter intelligemment pour l’avenir. Avec l’essor du smartphone et des services numériques qui l’accom- pagnent, nos habitudes en termes de mobilité ont considérablement Si la route et le rail, le trafic public et le trafic privé sont changé. Si, par le passé, nous voulions posséder une voiture, les jeunes «compatibilisés» avec Internet, la gestion de la mobili- générations préfèrent seulement l’utiliser, mais ne veulent plus forcément té va prendre une dimension nouvelle. En s’appuyant sur l’acheter. Auto-partage, possibilités dynamiques de covoiturage ou vé- des données relatives à la circulation en temps réel, il sera hicules sans conducteur, voici quelques-uns des concepts d’avenir qui possible d’atteindre une nouvelle qualité d’optimisation montrent dans quelle direction notre monde est en train d’évoluer. Mais des itinéraires et des moyens de déplacement et donc de comment les technologies novatrices et les médias intelligents vont-ils favoriser une répartition plus économique et uniforme des modifier nos habitudes en matière de mobilité? A quels nouveaux be- modes de transport. Grâce à la numérisation, de nouveaux soins, à quelles nouvelles attentes les hommes seront-ils confrontés? acteurs innovatifs vont émerger, qui, avec leurs nouveaux modèles d’affaires, trouveront de nouvelles voies pour la mobilité de demain. 09:40 – 10:10 Innovation multimodale pour l’espace urbain: La conférence commune donnera un aperçu des prochaines l’exemple de BeamBeta tendances, présentera comment les comportements en ma- Mag. Reinhard Birke, Responsable secteurs tière de mobilité et les besoins humains vont évoluer et quel Multimodale Services & Innovation, Neue Ur- rôle la politique, les pouvoirs publics et l’économie seront bane Mobilität Wien GmbH | Wiener Stadtwer- appelés à jouer à l’avenir. Elle montrera, à l’aide d’exemples ke Holding AG concrets tirés de la pratique, les opportunités et les défis de la mobilité intelligente. Piliers de la mobilité urbaine, les transports publics, pour être performants, doivent non seulement relever le défi de connecter En parallèle à la conférence se tiendra, au Forum du Kur- entre elles les offres privées en matière de mobilité, mais aussi se saal Berne et pendant toute la journée, un salon où des baser sur ces dernières pour proposer des services pour clients entreprises présenteront leurs produits et leurs services. Les finaux faciles à utiliser. Ces dernières années ont vu l’accélération participants y auront l’occasion de s’informer sur les der- du développement et de la professionnalisation des applications nières tendances, de discuter avec des experts et de nouer numériques et des services pour clients finaux. Les transports pu- de précieux contacts au-delà du secteur. blics peuvent-ils encore, dans ce segment, jouer un rôle important? Quels nouveaux secteurs d’activité en découlent? Grâce à l’ap- Nous nous réjouissons de votre participation. plication BeamBeta, la société Neue Urbane Mobilität a conçu le premier assistant pour la mobilité développé de manière itérative Peter Grütter Jürg Röthlisberger et en cycles rapides par les usagers. Il en résulte des changements Président asut Directeur Office fédéral des routes (OFROU) passionnants. 10:50 – 11:20 Autre pensée, autre manière de faire? Les réflexions transversales de Frank M. Rinderknecht Frank M. Rinderknecht, CEO Rinspeed AG Aucune autre industrie n’est autant mise à l’épreuve que l’industrie automobile. La connectivité et le contenu relèguent au second rang les caractéristiques traditionnellement considérées essentielles telles que l’habitacle ou les performances. A quoi ressemblera la voiture de demain et d’après-demain? Comment et où trouve- ra-t-elle un acheteur et que doit-elle proposer? Tournerons-nous le dos à la mobilité, les modèles d’affaires et les acteurs seront-ils les seuls à changer ou tout cela à la fois? 7/2015 bulletin 11
16ème COLLOQUE ASUT/JOURNÉE TECHNIQUE ITS-CH 11:20 – 11:50 14:50 – 15:15 La mobilité intelligente: une mission de l’Etat? Défis de l’e-mobilité en interaction avec les TIC? Conseiller d’Etat Matthias Michel, Directeur Peter Arnet, Directeur Alpiq E-Mobility AG département de l‘économie du canton de Zoug L’Etat joue, consciemment ou non, plusieurs rôles dans la création de Cette présentation explore d’abord pourquoi l’électromobilité va la future stratégie de la Suisse dans le domaine de la mobilité: il pla- s’imposer dans le monde entier, comment l’industrie automobile nifie, crée et finance les infrastructures, et il réglemente et surveille envisage l’avenir de l’électromobilité dans le contexte internatio- aussi leur usage. Pour l’instant, il fait preuve de retenue dans la mise nal et quels sont les pronostics des ventes de voiture électriques. en œuvre des nouvelles technologies. Les TIC pourraient pourtant A l’aide d’exemples comme les systèmes d’accès et les systèmes contribuer à simplifier les grandes difficultés logistiques et financières de décompte, les véhicules électriques comme celles de Tesla ou auxquelles se heurte la circulation grâce à la mise en réseau de tous les véhicules automoteurs, elle illustre en outre le rôle primordial les usagers. Mais est-ce là sa mission et qu’est-ce qui fait partie du que les TIC vont jouer dans l’électromobilité et explique comment service public? Les politiques et l’Etat peuvent-ils sortir de leur cloison- les «objets intelligents» comme les installations photovoltaïques, les nement et réaliser une stratégie globale pour la mobilité? Ou est-ce installations de stockage, les véhicules électriques etc. fusionnent au marché et à l’industrie de donner un visage à la mobilité du futur? de plus en plus. 11:50 – 12:30 15:15 – 15:40 Attentes à l’égard de l’univers de la mobilité de demain? Créer des liens et non des nœuds Professeur Wolfgang Henseler, Creative Managing Director Friedhelm Ramme, Principal Consultant Trans- Sensory-Minds GmbH port & Automotive Ericsson GmbH Mag. Reinhard Birke, Responsable secteurs Multimodale Ser- vices & Innovation, Neue Urbane Mobilität Wien GmbH | Wiener Stadtwerke Holding AG Frank M. Rinderknecht, CEO Rinspeed AG Conseiller d’Etat Matthias Michel, Directeur département de Un téléphone, c’est fait pour téléphoner, non? Qui peut bien vouloir l‘économie du canton de Zoug d’un agenda sur son téléphone et qui aurait l’idée de l’utiliser pour prendre des photos? Voilà le genre de remarques que l’on pouvait Animation: Hans Kaspar Schiesser, Expert en mobilité entendre il y a encore 8 à 10 ans. Depuis, les choses ont bien chan- gé. Les réseaux de télécommunications ont évolué, et nous nous acheminons vers la 5G. Les exigences de la société par rapport 14:00 – 14:25 aux services en ligne sont tout autres aujourd’hui. Et ces exigences Mobilité intelligente pour une Suisse durable ne s’arrêtent pas lorsqu’on monte en voiture ou dans un train! Les Peter Kummer, CIO IT, Membre de la Direction du contraintes techniques et opérationnelles ne sont pourtant pas du groupe CFF tout les mêmes. Qu’est-ce que cela implique pour les constructeurs automobiles, les fournisseurs de services, les exploitants de réseaux urbains et les transports intermodaux? Comment relier rapidement les systèmes et les flux d’information – sans les emmêler? De nos jours, le concept de numérisation est sur toutes les lèvres : les technologies de l’information et de la communication créent de nou- 15:40 – 16:10 velles opportunités et transforment les modèles d’affaires, les chaînes Big data: opportunités et défis pour la mobili- de création de valeur et le comportement des clients. Même si la té du futur numérisation comporte des risques, les CFF perçoivent un potentiel Christian Petit, Responsable division Clientèle important dans cette évolution. En effet, les technologies numériques entreprise Swisscom SA sont la pierre angulaire de la mobilité intelligente. Et une mobilité intelligente et connectée est une mobilité durable. En rassemblant, agrégeant et évaluant intelligemment les don- 14:25 – 14:50 nées, non seulement vous vous donnez une avance décisive sur Les infrastructures du futur devront être vos concurrents. Mais en plus, les informations tirées des analyses connectées et intelligentes pour que la Suisse des données permettent de nouveaux services personnalisés, de reste mobile nouveaux modèles commerciaux et de nouvelles formes d’accès au Daniel Binzegger, CEO cablex AG marché. Les technologies et méthodes dites «big data» évaluent de manière systématique et en temps réel de grandes quantités de données. Elles permettent d’identifier les liens et les modèles dans les gros paquets de données. L’association intelligente de diverses Plus personne n’en doute: l’avenir est placé sous le signe de l’inter- sources de données permet d’obtenir une vision d’ensemble et des connexion. Les nouvelles applications vont simplifier notre quotidien informations qui n’étaient pas perceptibles de cette manière au- et permettre une gestion plus efficace des ressources. Afin de pouvoir paravant. bénéficier des progrès technologiques, les infrastructures – énergie, transport et communication – doivent être modernisées en perma- nence. C’est la seule façon pour que voient le jour des «smart cities», où les citadins ne souffrent ni des embouteillages, ni du bruit ou des gaz d’échappement. Daniel Binzegger commentera les attentes en- vers les futures infrastructures de base, puis présentera une solution concrète pour les villes du futur: le véhicule électrique à deux roues. Possibilités de recharger les batteries et autonomie sont des critères décisifs du succès commercial de cette offre. Un réseau intelligent de stations de recharge qui communiquent entre elles et avec les véhicules sera à cet égard un élément clé. Daniel Binzegger illustrera cette perspective de manière très concrète. bulletin 12 7/2015
16ème COLLOQUE ASUT/JOURNÉE TECHNIQUE ITS-CH Platin-Partner Partner Patronatspartner Ideen verbinden Idées branchées Idee in rete Medienpartner Standortpartner 7/2015 bulletin 13
SCHWERPUNKT/INTERVIEW Wegbereiter einer neuen Ära Big Data ist überall. Riesige Datenmen- sozialen Netzwerken, Blogs, Tweets, Such- gen werden gesammelt, aufbewahrt anfragen ... die Menge an weltweit erzeug- und nach Mustern durchkämmt. Tho- ten digitalisierten Daten wächst rasend: mas Landolt, CEO von IBM Schweiz, Im Jahr 2013 hatte sie bereits rund 4,4 erklärt Christine D'Anna-Huber, warum Zettabyte erreicht, bis 2020 dürfte sie sich Big Data auch IBM Schweiz als strategi- auf etwa 44 Zettabytes verzehnfachen. Ein scher Zukunftsmarkt gilt. Und weshalb Zettabyte sind 1 Trilliarde Byte, das ent- er in Watson, dem superschlauen Com- spricht einer Eins mit 21 Nullen. puter, nicht einen Konkurrent, sondern Zahlendimensionen also, die uns eigentlich einen idealen Helfer des Menschen gar nicht in den Kopf gehen ... sieht. Es geht aber nicht nur um Datenvolumen. asut: Alle sprechen von Big Data – was Um Big Data zu charakterisieren sprechen bedeutet der Begriff eigentlich genau? wir auch von den vier «V». Da ist natürlich Thomas Landolt: Seit einem guten Jahr- zuerst einmal «Volume», das heisst die zehnt werden Daten häufiger digital als schiere Grösse der heute weltweit jährlich analog gespeichert. Handys, Sensoren, Vi- generierten Datenmenge, welche die ver- deos, Audiofiles, Texte in E-Mails, Posts in fügbaren Speicherkapazitäten bei weitem übersteigt. Dazu kommt aber auch «Velo- city», damit ist das Tempo gemeint, mit dem neue, in Echtzeit durch alle mög- lichen elektronischen Geräte und Senso- ren generierten Daten anfallen. «Variety» bezieht sich auf die Vielfalt der Daten, das heisst darauf, dass wir es nicht nur mit strukturierten Daten zu tun haben, wie sie beispielsweise in Datenbanken vorlie- gen, sondern mit Daten aus verschiedens- ten Quellen, in allen möglichen Formaten und Strukturen. Und «Veracity» schliess- lich spricht an, dass die Authentizität und die Verlässlichkeit vieler Daten nicht ohne weiteres auf der Hand liegt und wir uns genau überlegen müssen, wie mit den «un- sicheren Faktoren» von Daten umgehen. Was meinen Sie mit «unstrukturierten» Daten? Das sind digitalisierte Daten, die in einer nicht formalisierten Struktur vorliegen und auf die ein Computerprogramm deshalb nicht über eine einzelne Schnittstelle zugrei- fen kann. Rund vier Fünftel der heute welt- Thomas Landolt. Foto: IBM weit anfallenden Daten sind unstrukturiert. bulletin 14 7/2015
SCHWERPUNKT/INTERVIEW Sie haben die wachsenden Datenmengen Gesundheitsvorsorge sowie eine effiziente angesprochen, dazu kommen immer billi- personalisierte Medizin, das heisst auf den gere Sensoren und, wenn das Mooresche einzelnen Patienten zugeschnittene evi- Gesetz weiterhin gültig bleibt, eine immer denzbasierte Therapien entwickelt werden. weiter steigende Rechenleistung: Was heu- Weshalb eigentlich sollten grosse Daten- te als Big Data gilt, dürfte morgen wohl mengen aussagekräftiger sein? Werden schon small erscheinen? Korrelationen nicht überschätzt? Das stimmt. Und zusammen mit den Daten- Natürlich kann es Scheinkorrelationen geben. mengen wächst die Herausforderung, leis- Ich sehe die Grenzen von Big Data momen- tungsfähige technologische Infrastrukturen tan allerdings eher darin, dass viele Unter- und analytische Systeme aufzubauen sowie nehmen noch gar nicht dazu bereit sind, sich neue Algorithmen zu entwickeln, um diese mit den Möglichkeiten auseinanderzusetzen, Datenmengen zu nutzen und auszuwerten. die Big Data eröffnet, sich also beispielswei- se zu überlegen, wo sie solche Analyseer- Sie teilen also die Ansicht, dass Daten der gebnisse einsetzen und ihre Geschäftsmodel- neue Rohstoff sind, aus dem sich Wissen le entsprechend anpassen könnten. und Erkenntnis gewinnen lassen? Die Möglichkeiten, aus Daten sinnvolle Ist die Schweiz für die Entwicklung grund- Schlüsse zu ziehen, sind in den letzten Jah- sätzlich gewappnet? Gibt es beispielsweise ren enorm gestiegen. Nicht von ungefähr genügend Big-Data-Spezialisten? werden Daten als das Erdöl des 21. Jahr- Die Schweiz ist in diesem Bereich gut hunderts bezeichnet. Wie beim Erdöl müs- aufgestellt: Sie ist innovativ, verfügt über sen aber auch die Daten zuerst raffiniert gut ausgebildetes Fachpersonal und die oder in der Daten-Sprache kuratiert werden. Hochschulen stehen der fortschreitenden Welche Wertschöpfung und welche Anwen- Digitalisierung und insbesondere Big Data dungsfelder erschliessen sich denn durch gegenüber sehr aufgeschlossen gegenüber. Big Data? Wichtig ist in diesem Zusammenhang aber Big Data kann Unternehmen dabei helfen, sicher auch, dass die Schweiz bei Bedarf ihre Kunden und deren Wünsche und Be- weiterhin auf die notwendigen ausländi- dürfnisse besser zu kennen, betriebliche schen Fachkräfte zurückgreifen kann. Abläufe zu optimieren, vorhandene und Wie sieht IBM die Entwicklung im Bereich potenzielle Zielgruppen wirksamer anzu- Big Data? sprechen. Mithilfe von Big Data können in Wir sehen Big Data Analytics als Wegbe- den verschiedensten Bereichen – u.a. Ver- reiter einer neuen Ära: Das Zeitalter des kehr, Mobilität, Raumplanung, Energiema- «Cognitive Computing». Unser Computer- nagement, Wetter, Finanzbranche – Muster, system Watson ist so ein kognitives Sys- Unregelmässigkeiten und Wirkungszusam- tem. Watson ist fähig, natürliche Sprache menhänge erkannt und Vorhersagen ge- zu verstehen, riesige und zwar auch un- macht werden. strukturierte Datenmengen sehr schnell auf Wo sehen Sie das grösste Potenzial? Sehr bedeutend ist es sicher im Bereich Healthcare. Mit digitalen Patientendossiers, «Ich sehe die Grenzen von Big Gesundheitstests, digitalen Fitnessbegleiter, telemedizinischen Lösungen und Senso- Data momentan eher darin, ren generiert ein Mensch in seinem Leben heute durchschnittlich über eine Million dass viele Unternehmen noch Gigabyte an gesundheitsrelevanten Daten. gar nicht dazu bereit sind, sich Daraus können bessere Diagnosemöglich- keiten abgeleitet, neue Anwendungen zur damit auseinanderzusetzen.» 7/2015 bulletin 15
SCHWERPUNKT/INTERVIEW bestimmte Muster zu überprüfen, Hypothe- Data nicht anders. Big Data wird einiges sen zu erstellen und zu bewerten – und verändern, nicht zuletzt die Arbeitswelt. auf Basis der Ereignisse, kann er lernen Eine bedeutende Herausforderung stellen und sich verbessern. zudem sicher der Datenschutz und die Da- Sind kognitive Computersysteme also die tensicherheit dar. Dazu kommt die Frage, wem die Daten gehören, wer dazu Zugang effizienteren Menschen? haben soll und ob es letztlich in Ordnung Systeme wie Watson sollen den Menschen ist, wenn beispielsweise grosse Suchma- nicht ersetzen, sondern ihm dabei helfen, schinen mit diesen Daten Geld verdienen in den gewaltigen Datenmengen die erfolg- und nicht die Technologienutzer, die die versprechendsten Lösungsansätze zu fin- Daten generieren. Big Data schafft zudem den. Die menschliche Intuition und Einsicht in verschiedensten Bereichen eine Transpa- bleiben nach wie vor zentral, aber sicher renz, die womöglich nicht immer nur posi- können intelligente Computer die digitale tiv ist. Im Gesundheitsbereich beispielswei- Big-Data-Welt mit der menschlichen Welt se könnten detaillierte Datensammlungen in Einklang bringen. über die Gesundheitsrisiken einzelner Ver- Können Sie ein Beispiel geben? sicherten das Solidaritätsprinzip in Frage Nehmen wir einen Arzt, der eine Diagnose stellen, auf dem unser Krankenversiche- stellen oder eine komplexe medizinische rungssystem beruht. Entscheidung fällen muss. Die Menge an Aufhalten lässt sich diese Entwicklung aber Informationen, die er dafür überschauen wohl kaum mehr? muss, ist immens: aktuelle Befunde aus Nein. Technologische Entwicklungen prägen Untersuchungen und Diagnosegeräten, Be- unsere Gesellschaft. Wir müssen uns des- handlungsrichtlinien, elektronische Kran- sen bewusst sein, wir müssen lernen mit kenakten, Forschungsergebnisse, klinische den Risiken umzugehen. Dazu brauchen wir Studien, Artikel in medizinischen Fachzeit- einerseits sicher technologische Lösungen, schriften und Patientendaten. Watson kann wie IBM Schweiz sie beispielsweise in sei- ihn dabei unterstützen, indem er auf alle nem Forschungslabor in Rüschlikon entwi- diese Quellen zugreift, sie vergleicht und ckelt. Aber letztlich sind das Fragen, die analysiert, und dann dem Arzt eine Liste die ICT-Industrie nicht allein lösen kann, möglicher Diagnosen vorschlägt – zusam- sondern mit denen sich die ganze Gesell- men mit einem Wert, der angibt, wie sicher schaft befassen und entscheiden muss, wo jede dieser Hypothesen ist. Den abschlies- Leitplanken notwendig sind und was regu- senden Entscheid fällt weiterhin der Arzt. liert werden soll. o Wie steht es mit den Risiken und Heraus- forderungen von Big Data? Thomas Landolt Neue Technologien weisen immer beides auf: Chancen und Risiken. Das ist bei Big Thomas Landolt, geboren 1964, ist seit Juli 2014 Vorsitzender der Geschäftsleitung von IBM Schweiz. Der IBM Schweiz-Chef studierte Informatik an der ETH Zürich und absolvierte die Swiss Banking «Braucht Big Data Leitplan- School. Vor seinem Eintritt bei IBM 1999 hatte ken? Das sind Fragen, die die er verschiedene Führungsfunktionen bei der UBS inne. Bei IBM war Landolt hauptsächlich im Bereich ICT-Industrie nicht allein lösen Banking und Financial Services in der Schweiz und in Japan tätig und verantwortete ab 2009 als kann – damit muss sich die Managing Director das weltweite Geschäft der IBM mit dem grössten Finanzdienstleister der Schweiz. ganze Gesellschaft befassen.» bulletin 16 7/2015
DOSSIER/INTERVIEW Précurseur d’une ère nouvelle Le Big Data est partout. D’énormes rythme auquel sont produites les données quantités de données sont collectées, générées en temps réel par tous les ap- stockées et passées au crible. Thomas pareils électroniques et capteurs possibles. Landolt, CEO d’IBM Suisse, explique à Quant à la «Varieté», elle correspond à Christine D’Anna-Huber pourquoi IBM la diversité des données. En effet, nous Suisse considère le Big Data comme ne traitons pas uniquement des données un marché de croissance stratégique structurées, comme dans les bases de et pourquoi il ne voit pas en Watson, données, mais également des données l’ordinateur super intelligent d’IBM, un provenant de sources disparates, dans concurrent de l’homme, mais plutôt un tous les formats et les structures possib- partenaire idéal. les. Et enfin, la «Veracité» renvoie au fait asut: Le Big Data est sur toutes les lèvres que l’authenticité et la fiabilité d’un grand – mais qu’est-ce que signifie réellement ce nombre de données ne sont pas garanties. terme? Nous devons donc réfléchir à la manière Thomas Landolt: Depuis une bonne dizai- de gérer les «facteurs incertains» de ces ne d’années, les données sont plus sou- données. vent enregistrées sous forme numérique qu’analogique. Téléphones portables, cap- teurs, vidéos, fichiers audio, textes d’e- mails, posts de réseaux sociaux, blogs, tweets, recherches effectuées sur Inter- net ... La quantité de données numériques produites dans le monde augmente de manière exponentielle: elle avait déjà at- teint les 4,4 zettaoctets en 2013 et ce chiffre devrait être décuplé d’ici 2020 pour s’élever à 44 zettaoctets. Un zettaoctet correspond à mille milliards de milliards d’octets (ce qui équivaut à 1021). Ces ordres de grandeur défient l'entendement ... Ce phénomène ne concerne pas unique- ment le volume de données. Pour caracté- riser le Big Data, nous utilisons les 4 «V». Le Big Data, c’est d’abord le «Volume», c’est-à-dire l’énorme quantité de données générées chaque année dans le monde entier. Leur nombre dépasse largement les capacités de stockage disponibles. A cela s’ajoute la «Vélocité», c’est-à-dire le Thomas Landolt. Photo: IBM 7/2015 bulletin 17
DOSSIER/INTERVIEW Qu’entendez-vous par données «non struc- mieux identifier les souhaits et les besoins turées»? de leur clientèle, à optimiser les proces- Il s’agit de données numérisées présentant sus et à toucher plus efficacement les une structure non formalisée, à laquelle un groupes cibles, existants et potentiels. Le programme informatique ne peut accéder Big Data permet d’identifier des modèles, par le biais d’une interface unique. Environ des irrégularités et des liens de causalités quatre cinquièmes des données actuelle- et donc de formuler des prévisions dans ment générées ne sont pas structurées. les domaines les plus divers, tels que le transport, la mobilité, l’aménagement du Vous avez évoqué le volume croissant des territoire, la gestion de l’énergie, la météo données. A cela s’ajoutent des capteurs ou encore la branche financière. de plus en plus abordables et, si la loi de Moore continue de s’appliquer, une puis- Où se situe, selon vous, le plus gros po- sance de traitement en constante augmen- tentiel du Big Data? tation. L’importance actuelle du Big Data Très certainement dans le domaine de la pourrait donc se révéler minime demain? santé. Un individu génère aujourd’hui en C’est exact. Plus le volume de données moyenne plus d’un million de gigaoctets augmente, plus il devient primordial de de données de santé (dossiers médicaux créer des infrastructures technologiques et numériques, tests de santé, assistants de des systèmes analytiques performants. Le fitness numériques, solutions de télémé- défi consiste également à développer de decine et capteurs). Il en résulte de meil- nouveaux algorithmes, afin de pouvoir uti- leures possibilités de diagnostic, de nou- liser et valoriser ces volumes de données. velles applications de prévoyance santé, ainsi qu’une médecine individualisée effi- Vous considérez donc, vous aussi, les don- cace permettant de développer des traite- nées comme de nouvelles matières premi- ments basés sur les faits et adaptés aux ères, qui nous permettront d’acquérir des différents patients, en un mot une méde- connaissances? cine personnalisée. Les possibilités de tirer des conclusions utiles à partir des données recueillies ont En quoi les grandes quantités de données énormément augmenté au cours des der- seraient-elles être plus pertinentes? Les nières années. Ce n’est pas pour rien que corrélations ne sont-elles pas surestimées? Bien entendu, il peut y avoir des corré- les données sont considérées comme le lations trompeuses. Mais selon moi, les nouveau pétrole du 21e siècle. Et com- limites du Big Data sont plutôt liées au me pour ce dernier, les données doivent fait que peu d’entreprises sont prêtes à d’abord être raffinées et transformées s’intéresser aux possibilités offertes par le dans la langue des données. Big Data en réfléchissant, par exemple, à Quelle est la valeur ajoutée du Big Data et la manière dont elles pourraient exploi- quels sont ses champs d’application? ter ces résultats d’analyse, afin d’adapter Le Big Data peut aider les entreprises à leurs modèles commerciaux. La Suisse n’est-elle pas préparée à cette évolution – a-t-il suffisamment de spécia- «Quels garde-fous le Big Data listes du Big Data, par exemple? La Suisse est bien positionnée dans ce nécessite-t-il? L’industrie TIC domaine: elle est innovante, dispose de spécialistes bien formés et les hautes ne peut répondre seule à ces écoles sont ouvertes à la numérisation questions, car elles impliquent croissante de la société et notamment au Big Data. Mais, dans ce contexte, il est la société dans son ensemble. également important que la Suisse puisse bulletin 18 7/2015
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