Bildungsplan 2016 Sekundarstufe I - Beispielcurriculum für das Fach Ethik Klassen 7/8/9 Beispiel 1 Juli 2018
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Bildungsplan 2016 Sekundarstufe I Beispielcurriculum für das Fach Ethik Landesinstitut für Schulentwicklung Klassen 7/8/9 Qualitätsentwicklung Beispiel 1 und Evaluation Schulentwicklung und empirische Bildungsforschung Bildungspläne Juli 2018
Inhaltsverzeichnis Allgemeines Vorwort zu den Beispielcurricula .................................................................................. I Fachspezifisches Vorwort ............................................................................................................... II Fach Ethik – Klasse 7 ................................................................................................................... 1 Bereich 1: Selbst sein – aber wie? .................................................................................................. 1 Bereich 2: Zusammen leben ........................................................................................................... 5 Bereich 3: Kinderrechte................................................................................................................... 9 Bereich 4: Tiere – beliebig nutzbar? .............................................................................................. 14 Fach Ethik – Klasse 8 ................................................................................................................. 17 Bereich 5: Digital World – alles online? ......................................................................................... 17 Bereich 6: Gerechtigkeit ................................................................................................................ 20 Bereich 7: Natürlich Technik!? ...................................................................................................... 23 Bereich 8: Auseinandersetzung mit Religion ................................................................................. 27 Fach Ethik – Klasse 9 ................................................................................................................. 32 Bereich 9: Arm oder Reich? .......................................................................................................... 32 Bereich 10: Vorbereitung und Durchführung eines Besuches einer Gedenkstätte nationalsozialis- tischen Unrechts (Projekt) ............................................................................................................. 36
Allgemeines Vorwort zu den Beispielcurricula Beispielcurricula zeigen eine Möglichkeit auf, wie aus dem Bildungsplan unterrichtliche Praxis wer- den kann. Sie erheben hierbei keinen Anspruch einer normativen Vorgabe, sondern dienen viel- mehr als beispielhafte Vorlage zur Unterrichtsplanung und -gestaltung. Diese kann bei der Erstel- lung oder Weiterentwicklung von schul- und fachspezifischen Jahresplanungen ebenso hilfreich sein wie bei der konkreten Unterrichtsplanung der Lehrkräfte. Curricula sind keine abgeschlossenen Produkte, sondern befinden sich in einem dauerhaften Ent- wicklungsprozess, müssen jeweils neu an die schulische Ausgangssituation angepasst werden und sollten auch nach den Erfahrungswerten vor Ort kontinuierlich fortgeschrieben und modifiziert werden. Sie sind somit sowohl an den Bildungsplan, als auch an den Kontext der jeweiligen Schule gebunden und müssen entsprechend angepasst werden. Das gilt auch für die Zeitplanung, welche vom Gesamtkonzept und den örtlichen Gegebenheiten abhängig und daher nur als Vorschlag zu betrachten ist. Der Aufbau der Beispielcurricula ist für alle Fächer einheitlich: Ein fachspezifisches Vorwort thema- tisiert die Besonderheiten des jeweiligen Fachcurriculums und gibt ggf. Lektürehinweise für das Curriculum, das sich in tabellarischer Form dem Vorwort anschließt. In den ersten beiden Spalten der vorliegenden Curricula werden beispielhafte Zuordnungen zwi- schen den prozess- und inhaltsbezogenen Kompetenzen dargestellt. Eine Ausnahme stellen die modernen Fremdsprachen dar, die aufgrund der fachspezifischen Architektur ihrer Pläne eine an- dere Spaltenkategorisierung gewählt haben. In der dritten Spalte wird vorgeschlagen, wie die Themen und Inhalte im Unterricht umgesetzt und konkretisiert werden können. In der vierten Spal- te wird auf Möglichkeiten zur Vertiefung und Erweiterung des Kompetenzerwerbs im Rahmen des Schulcurriculums hingewiesen und aufgezeigt, wie die Leitperspektiven in den Fachunterricht ein- gebunden werden können und in welcher Hinsicht eine Zusammenarbeit mit anderen Fächern sinnvoll sein kann. An dieser Stelle finden sich auch Hinweise und Verlinkungen auf konkretes Unterrichtsmaterial. I
Fachspezifisches Vorwort Das Beispielcurriculum 1 zum Bildungsplan Ethik Klassen 7 bis 9 führt zehn verschiedene The- menbereiche auf, die so angelegt sind, dass mit sechs von ihnen alle im Bildungsplan Ethik für die entsprechenden Klassen aufgeführten prozessbezogenen und inhaltsbezogenen Teilkompetenzen umgesetzt werden (Diese sind in der Übersichtstabelle durch Fettdruck hervorgehoben). Diese Umsetzung erfolgt entweder explizit im jeweiligen Thema (erste und zweite Spalte von links) oder aber sie ist integrativer Bestandteil des jeweiligen Themenbereichs (Vernetzungshinweise, rechte Spalte). Alle anderen Themenbereiche bieten Möglichkeiten zur Vertiefung, Erweiterung und prak- tischen Umsetzung von Projekten. Selbstverständlich sind die didaktischen Prinzipien des Ethikun- terrichts, wie sie sich in den Leitgedanken des Bildungsplans Ethik 2016 zum Kompetenzerwerb finden: Problemorientierung, induktives Vorgehen, Lebensweltorientierung und Fokussierung auf ethisch-moralisches Argumentieren, leitend für die Konzeption des Beispielcurriculums. Ebenso sind sie dem Ziel des Ethikunterrichts, der ethisch-moralischen Urteilsbildung in praktischer Ab- sicht, verpflichtet. Einzelne Themenfelder des Bildungsplans Ethik 7-9, wie beispielsweise Ethik und Moral und Frei- heit und Verantwortung, tauchen im Beispielcurriculum nicht als Titel für einen Themenbereich auf, sind aber in die Konkretisierungen verschiedener Themenbereiche eingebunden. Diese Vernet- zungsmöglichkeiten verdeutlichen den Planungsspielraum in der Umsetzung des Fachplans Ethik. Damit wird auch gezeigt, dass die verschiedenen Themenbereiche nicht nur additiv abgehandelt werden können und dass Freiraum besteht für Projekte und Aktivitäten. Auf die zentralen Leitbegriffe Freiheit, Gerechtigkeit und Verantwortung wird als ethische Schwer- punktsetzung im jeweiligen Konkretisierungsvorschlag hingewiesen (rechte Spalte). Gleiches gilt für die verschiedenen Leitperspektiven des Bildungsplans 2016. Bestimmten Themenbereichen lassen sich dabei einzelne Leitperspektiven in besonderer Weise zuordnen, beispielsweise dem Themenbereich Digital World – alles online? die Leitperspektive Medienbildung sowie dem The- menbereich Tiere – beliebig nutzbar? die Leitperspektive Bildung für nachhaltige Entwicklung. Die prozessbezogenen Kompetenzen (linke Spalte), inhaltsbezogenen Kompetenzen (2. Spalte von links) und Verweise (rechte Spalte) beziehen sich auf die größeren Abschnitte innerhalb der The- menbereiche (1., 2., 3., …) und sollen daher nicht nur einzelnen Konkretisierungsimpulsen (a), b), c), …) zugeordnet werden. Die Entscheidung, welche Kompetenzen und Verweise für die jeweili- gen Abschnitte relevant sind, spiegelt eine inhaltliche Gewichtung wider. Die Unterscheidung der inhaltsbezogenen Kompetenzen zwischen den Niveaustufen wird in der Reihenfolge E, M, G angegeben, da von den höchsten Anforderungen ausgegangen wird. II
Die prozessbezogenen Kompetenzen werden für alle Schülerinnen und Schüler durch inhaltliche, methodische und argumentative Hilfestellungen, Vereinfachungen und Kürzungen in allen Niveau- stufen erreichbar. Viele der Anregungen eignen sich auch als Aufgaben zur Individualisierung oder zur Unterschei- dung zwischen Lern- und Leistungsaufgaben. Das Beispielcurriculum 1 enthält aus urheberrechtlichen Gründen keine Verweise auf konkrete Unterrichtsmaterialien oder Verlinkungen. Auf dem Landesfortbildungsserver beispielsweise finden sich aber für das Fach Ethik Umsetzungsbeispiele für einzelne Themenbereiche. Differenzierungsmöglichkeiten, die sich im Ergebnis zeigen, und vielfältige Möglichkeiten der Um- setzung der verschiedenen Themenbereiche werden Bestandteil der angebotenen Fortbildungen sein. Übersicht Beispielcurriculum 1 Klasse 7 (2 Std.,54 U-Std.) Klasse 8 (2 Std., 54 U-Std.) Klasse 9 (1 Std.,27 U-Std.) 1. Selbst sein – aber wie? 5. Digital World – alles on- 9. Arm oder reich? (14) (14) line? (14) 2. Zusammen leben (14) 6. Gerechtigkeit (12) 10. Vorbereitung und Durchführung eines Be- suchs einer Gedenkstätte des Unrechts (13) 3. Kinderrechte (14) 7. Natürlich Technik!? (14) 4. Tiere – beliebig nutz- 8. Auseinandersetzung mit bar? (12) Religion (14) Die Verteilung der Themenbereiche auf drei Jahre trägt fachsystematischen und entwicklungspsy- chologischen Aspekten Rechnung. In den vorgeschlagenen Themenbereichen für Klasse 7 hat der Ausgang vom Nahhorizont der Schülerinnen und Schüler und ihrem direkten Lebensumfeld ein großes Gewicht, wohingegen die Schülerinnen und Schüler sich in den folgenden beiden Jahr- gangsstufen zunehmend mit ethisch-moralischen Frage- und Problemstellungen auseinanderset- zen, in denen beispielsweise grundlegende Aspekte der Anthropologie und Technikethik (z.B. in III
Natürlich Technik!? ) sowie die Bedeutung abstrakter gesellschaftlicher Institutionen in der globa- len Welt (z.B. in Arm oder reich?) thematisiert werden. Für die Klasse 9 besteht die Möglichkeit, die Themenfülle von Klasse 10, die sich durch die Not- wendigkeit der Anschlussfähigkeit an weiterführende Schulen ergibt, etwas zu entlasten, indem Themen der Klasse 10 vorgezogen werden. IV
Beispielcurriculum für das Fach Ethik/Klasse 8/9/Beispiel 1 – Sekundarstufe 1 Fach Ethik – Klasse 7 Bereich 1: Selbst sein – aber wie? ca. 14 Std. Dieser Themenbereich bildet für die Schülerinnen und Schüler meistens den Einstieg in das Fach Ethik und beginnt mit der Wahrnehmung dessen, was eine Person, ihre Identität und Individualität ausmacht. Sowohl bei der Selbstwahrnehmung als auch in Bezug auf Vorstellungen eines guten Lebens wird das Mitei- nander in seinen positiven wie auch problematischen Aspekten miteinbezogen. Die Schülerinnen und Schüler können Aspekte von Identität darstellen und Individualität in der Vielfalt sozialer Beziehungen in unterschiedlichen Lebenszusam- menhängen erfassen. Sie können darin Spielräume und Abhängigkeiten beschreiben und mit Bezug auf ethisch-moralische Werte und Normen untersuchen. Konkretisierung, Umsetzung im Unterricht mit Dif- Leitbegriffe, Verweise, Prozessbezogene Kompetenzen Inhaltsbezogene Kompetenzen ferenzierung der Niveaustufen Leitperspektiven Die Schülerinnen und Schüler können 2.1 Wahrnehmen und sich hineinver- 3.1.1.1 (1) Identität, Individualität und 1. Fragen nach dem Selbst Leitbegriff: Freiheit setzen Rolle Selbstwahrnehmung 1. ihre Wahrnehmung von Phänome- E: ausgehend von der eigenen Person Vernetzung mit Differenzierung 3.1.1.2 (1), (2), (3) Freiheit nen, Sachverhalten und ethisch rele- identitätsstiftende Merkmale herausar- vanten Situationen wiedergeben beiten und sich zu ihrem Einfluss auf Grundlagen des eigenen Denkens und Handelns und Verantwortung die Individualität äußern (z.B. Bega- Selbstbild – Fremdbild 3.1.1.3 (1), (2), (4) Gerech- 3. eigene Bedürfnisse, Interessen und bungen, Stärken, Schwächen, Ein- tigkeit Gefühle und die anderer erkennen und schränkungen, Wertvorstellungen, Inte- a) Übungen und Spiele zur Wahrnehmung und zum Per- beschreiben 3.1.3.1 (1), (2) Handeln in ressen, Herkunft, soziales Umfeld, Al- spektivenwechsel (beispielsweise Vexierbilder, Spiegel- ter, Geschlecht) übung, in den Schuhen eines Anderen gehen) der medial vermittelten Welt M: an Beispielen 3.1.4.1 (4) Menschenwürdi- b) Erstellen und Vergleichen kreativer Selbstdarstellungen ges Leben in Armut und G: an vorgegebenen Beispielen (zum Beispiel Selbstporträt, Ich-Buch, Wappen, Selfie, Fra- Reichtum gebogen), gegebenenfalls mit Vorlage 1
Beispielcurriculum für das Fach Ethik/Klasse 8/9/Beispiel 1 – Sekundarstufe 1 3.1.1.1 (2) E: Vergleichskriterien erarbeiten und anwenden E: unterschiedliche Rollenerwartungen L BTV Selbstfindung und M: vorgegebene Vergleichskriterien ergänzen und anwen- an die Einzelne oder den Einzelnen in Akzeptanz anderer Lebens- den der Vielfalt sozialer Beziehungen be- formen G: vorgegebene Vergleichskriterien anwenden schreiben und sich daraus ergebende Rollenkonflikte im Kontext von Freiheit und Abhängigkeit untersuchen und bewerten (beispielsweise Familie, Freunde, Gruppe, Gemeinde) M: beschreiben und im Kontext von Freiheit und Abhängigkeit untersuchen G: in ihrem Erfahrungsbereich 2.1 Wahrnehmen und sich hineinver- 3.1.1.1 (4) 2. Fragen nach Identität, Individualität und Rolle Leitbegriff: Freiheit, Verant- setzen Rollenbilder, -zuschreibungen, -konflikte wortung E, M: Möglichkeiten und Gefahren für 4. durch Perspektivenwechsel und die Einzelne oder den Einzelnen inner- Einzelne/r – Gruppe/Gemeinschaft wechselseitigen Austausch mögliche halb verschiedener sozialer Beziehun- Vernetzung mit Möglichkeiten und Gefahren Empfindungen und Sichtweisen Betei- gen identifizieren und bewerten (zum ligter oder Betroffener erfassen und Beispiel Freundschaften, Peergroups, Begriffsklärung 3.1.2.1 (1), (2), (3) Friedli- ches Zusammenleben und benennen Familie, Verein, Klasse) a) Durchführung von Rollenspiel, -tausch und Reflexion die Bedeutung von Konflikte 2.2 Analysieren und interpretieren G: anhand von Beispielen 3.1.2.2 (3) Verantwortung im 4. das eigene Vorverständnis zu 3.1.1.1 (3) E: einzelne Vorgaben für die Durchführung und Reflexion Umgang mit Konflikten und ethisch-moralischen Themen, Frage- M: beispielhafte Rollenanweisungen und einzelne Fragen Gewalt E, M, G: Begriffe wie Identität, Individu- und Problemstellungen klären und mit zur Reflexion alität und Rolle erläutern und voneinan- L VB Bedürfnisse und Wün- Lebenssituationen und Einstellungen G: vorgegebene Rollenkarten und Fragen zur Reflexion der abgrenzen sche anderer vergleichen b) Begriffsklärung: Bestimmung, Definition zu Identität, Indi- vidualität, Rolle E: Definition anhand von Beispielen klären und formulieren M: Eine Definition vorgeben, abgrenzen und erläutern G: Definitionen zu Identität, Individualität, Rolle zuordnen und Beispiele nennen 2
Beispielcurriculum für das Fach Ethik/Klasse 8/9/Beispiel 1 – Sekundarstufe 1 2.1 Wahrnehmen und sich hineinver- 3.1.1.1 (5) 3. Fragen nach einem selbstbestimmten und glückli- Leitbegriff: Freiheit, Gerech- setzen chen Leben tigkeit E: allgemeine Bedingungen für ein ver- 5. Phänomene, Situationen oder Sach- antwortliches Miteinander erläutern und Wert- und Glücksvorstellungen Vernetzung mit verhalte und die zugrundeliegenden begründen (z. B. Respekt, Achtung, das Selbst im Zusammensein mit Anderen Werte und Normen benennen und dar- Fairness, Gerechtigkeit) 3.1.1.2 Freiheit und Verant- Wünsche und Erwartungen stellen wortung (5), (6) M: anhand von Beispielsituationen Möglichkeiten und Probleme der Selbstfindung und 7. Situationen und Sachverhalte aus Selbstbestimmung im Zusammensein mit Anderen 3.1.6.1 (2), (4) Glaubens- G: in einem konkreten Kontext verschiedenen Perspektiven betrachten grundsätze und Achtung des ethisch-moralische Grundlagen/Werte als Orientie- und beschreiben Religiösen rung 2.3 Argumentieren und reflektieren 3.1.7.1 (1), (4), (5), (7) a) Sammlung von persönlichen Glücksfaktoren zum Bei- Ethisch-moralische Grundla- 1. sich zu ethisch relevanten Themen, spiel in Form einer Mindmap (Was mich glücklich macht, gen des Handelns Frage- und Problemstellungen äußern und eine Position argumentativ darle- meine Gruppen) L MB Kommunikation und gen Kooperation E, M: einen Ast oder Begriff vorgeben G: Mindmap vervollständigen, mehrere Äste vorgeben b) Ermitteln von Werten (Bezug nehmen auf Grundlage sozialer Beziehungen, Rollenspiele, Mindmap) E: mit Beispiel M: mit Wertepool G: mit vorgegebener Werteliste c) Beispielsituation/Text zu Gruppenverhalten, Konformi- tätsexperiment nach Asch analysieren und diskutieren E: Analysieren anhand von Textmaterial, Bildern, Filmsze- nen und anschließender Auswertung M: überschaubarer Textauszug, Bilder, Filmausschnitte zur Analyse, Hilfsfragen für die Diskussion G: kurzer Text, Filmausschnitt, Bilder zur Analyse einzelner Fragen als Diskussionsanlass d) Gefahren und Möglichkeiten in Gruppen ermitteln, disku- tieren und reflektieren 3
Beispielcurriculum für das Fach Ethik/Klasse 8/9/Beispiel 1 – Sekundarstufe 1 E: Leitfragen gemeinsam erarbeiten M: vorab Leitfragen, Statements sammeln G: einzelne Leitfragen, Statements vorgeben e) Erarbeiten und Bewerten einer Wertepyramide E: Werte ermitteln, einordnen und begründen M: Wertepool als Hilfe, Werte auswählen, einordnen und bewerten G: Werteliste vorgeben, einordnen und erläutern 4
Beispielcurriculum für das Fach Ethik/Klasse 8/9/Beispiel 1 – Sekundarstufe 1 Bereich 2: Zusammen leben ca. 13 Std. In diesem Themenbereich werden die Ursachen und Folgen von Gewalt sowie Formen von und Erklärungsansätze für Gewalt thematisiert. Im Fokus steht dabei die Frage, wie ein friedliches und gerechtes Zusammenleben möglich sein kann. Die Schülerinnen und Schüler können die Aspekte von Konflikten, Gewalt und friedlichem Zusammenleben in ihrer eigenen Lebenswelt identifizieren, unterschei- den und diskutieren sowie die Sichtweisen von Betroffenen und Beteiligten in diesem Zusammenhang herausarbeiten und bewerten. Konkretisierung, Umsetzung im Unterricht mit Diffe- Leitbegriffe, Verweise, Prozessbezogene Kompetenzen Inhaltsbezogene Kompetenzen renzierung der Niveaustufen Leitperspektiven Die Schülerinnen und Schüler können 2.2 Analysieren und interpretieren 3.1.2.1 (1) Friedliches Zusammenle- 1. Fragen nach einem (friedlichen) Zusammenleben Leitbegriff: Freiheit, Gerech- ben und Bedeutung von Konflikten tigkeit 5. Grundbedingungen verschiedener Umgang miteinander Perspektiven (beispielsweise Alter, phy- E, M: Ursachen und Folgen von Kon- Grundlagen des Zusammenlebens (z.B. Gerechtig- sische oder psychische Merkmale, Ge- flikten an Beispielen herausarbeiten Vernetzung mit keit, Achtung, Toleranz, Selbstverantwortung und schlecht, sexuelle Identität oder Orien- und im Zusammenhang mit Vorstel- Verantwortung für andere, Rechte, Selbstbestim- 3.1.1.1 (5) Identität, Individu- tierung, Religion, Herkunft, Erfahrungen, lungen eines friedlichen Zusammenle- mung, Menschenwürde) alität und Rolle Kultur) aufzeigen und vergleichen bens untersuchen (z. B. bezogen auf Intoleranz, Ungerechtigkeit, Wertekolli- Menschenrechte, Rechte von Kindern und Jugendli- 3.1.1.3 (1), (2) Gerechtigkeit 9. ethisch-moralische Sachverhalte un- chen sion, Vorurteile, Diskriminierung) 3.1.3.1 (2), (3) Handeln in ter verschiedenen Gesichtspunkten und Fragestellungen untersuchen und pro- G: an einer beispielhaften Situation ethisch-moralische Werte als Grundlage der medial vermittelten Welt blematisieren 3.1.2.1 (3) 3.1.4.1 (4) Menschenwürdi- a) Analysieren von Beispielsituationen aus Geschichten, 2.3 Argumentieren und reflektieren E, M: moralische Werte und Normen ges Leben in Armut und Sachtexten und anderen Medien mit Wertebezug als Voraussetzung und Grundlage Reichtum 5. die Geltungsansprüche von leitenden eines friedlichen Zusammenlebens Prinzipien und Regeln hinsichtlich ethi- E: Kriterien erarbeiten 3.1.7.1 (4) Ethisch- beschreiben, in ihrer Bedeutung erläu- scher Fragen und Problemstellungen M: einzelne vorgegebene Kriterien um weitere ergänzen moralische Grundlagen des tern und altersgemäß dazu Stellung kritisch prüfen und erörtern Handelns nehmen (z. B. Toleranz, Achtung, Ge- G: vorgegebene Kriterien zur Analyse 2.4 Beurteilen und (sich) entscheiden rechtigkeit, Menschenrechte, Grund- L BTV Formen interkulturel- gesetz) b) Präsentation (auch als Puzzle, Quiz etc.) zur Bedeutung len und interreligiösen Dia- 2. verschiedene Begründungen (bei- G: für einen vorgegebenen Kontext einzelner Werte, Grundlagen vorgeben logs spielsweise Autorität, Religion, Tradition, Konvention) abwägen und bewerten E, M: nach Bedarf ein Kriterium oder mehr als Beispiel und 4. eigene begründete Standpunkte ent- Tipps zur Präsentation vorgeben wickeln G: wesentliche Kriterien vorgeben; Präsentationstipps 5
Beispielcurriculum für das Fach Ethik/Klasse 8/9/Beispiel 1 – Sekundarstufe 1 c) Erstellen und Hierarchisieren von Wertelisten unter Be- rücksichtigung der Rechte von Kindern E, M: Gesetzestextauszüge, einzelne Werte als Beispiel G: vereinfachte Gesetzestexte, Wertepool nach Bedarf 2.1 Wahrnehmen und sich hineinver- 3.1.2.1 (2) 2. Fragen nach Konfliktursachen Leitbegriff: Gerechtigkeit, setzen E: Formen von Gewalt in ihrer eigenen Erfahrung von Gewalt (Formen von Gewalt) Verantwortung 6. in Situationen, Ereignissen oder Lebenswelt identifizieren, unterschei- Beispiele von Gewalt (z.B. Gruppenzwang, Vorurtei- Handlungen ethische Fragestellungen den und diskutieren (z. B. physische, le, Cybermobbing, Rassismus, Sexismus) Vernetzung mit oder Probleme identifizieren psychische, individuelle, kollektive Gewalt) Benachteiligung und Ungerechtigkeit 3.1.1.1 (2) Identität, Individu- 7. Situationen und Sachverhalte aus M: verschiedene Formen von Gewalt Zusammenhang Armut - Reichtum alität und Rolle verschiedenen Perspektiven betrachten G: einzelne Formen von Gewalt 3.1.1.2 (3) Freiheit und Ver- und beschreiben a) Bearbeiten und Diskutieren von Fallbeispielen 3.1.2.2 (1) Verantwortung im Um- antwortung 2.2 Analysieren und Interpretieren gang mit Konflikten und Gewalt E, M: vereinfachte Fallbeispiele 3.1.1.3 (4) Gerechtigkeit 6. die Beteiligten und Betroffenen in E: die Sichtweisen von Betroffenen G: stark vereinfachte Fallbeispiele 3.1.4.1 (3) Menschenwürdi- ethisch relevanten Situationen identifi- und Beteiligten in Konfliktsituationen ges Leben in Armut und zieren und deren Stellenwert darlegen herausarbeiten und bewerten (z. B. b) Ermitteln von Werten und Auseinandersetzen mit mögli- Reichtum Elternhaus, Schule, soziale Netzwer- 7. die Interessenlage der Beteiligten, die chen Wertekonflikten ke) 3.1.6.1 (3) Glaubensgrund- zugrundeliegenden Wertevorstellungen M: in verschiedenen Konfliktsituationen sätze und Achtung des Reli- und mögliche Wertekonflikte erläutern E: Wertepool als Vorlage, hierarchisieren und begründen G: anhand vorgegebener Konfliktsitua- giösen 2.3 Argumentieren und reflektieren M: Wertepool als Vorlage, Hierarchisierung erläutern tionen 3.1.7.1 (5) Ethisch-morali- 4. Werte und Normen bei ethischen G: Wertepool als Vorlage, gegebenenfalls verschiedene Wer- sche Grundlagen des Han- Frage- und Problemstellungen diskutie- tehierarchien zur Auswahl und als Begründungsvorlage delns ren L PG Selbstregulation und Lernen L BTV Formen von Vorurtei- len, Stereotypen, Klischees 2.1 Wahrnehmen und sich hineinver- 3.1.2.1 (1) Friedliches Zusammenle- 3. Fragen nach Betroffenen und Beteiligten in Konfliktsi- Leitbegriff: Gerechtigkeit, setzen ben und Bedeutung von Konflikten tuationen Verantwortung 3. eigene Bedürfnisse, Interessen und E, M: Ursachen und Folgen von Kon- Abwägen der Bedürfnisse Vernetzung mit Gefühle und die anderer erkennen und flikten an Beispielen herausarbeiten Rolle von Vernunft, Gefühlen und Gewissen in Kon- 3.1.1.1 (4) Identität, Individu- beschreiben und im Zusammenhang mit Vorstel- fliktsituationen alität und Rolle lungen eines friedlichen Zusammenle- Selbst- und Fremdbestimmung in Konfliktsituationen 6
Beispielcurriculum für das Fach Ethik/Klasse 8/9/Beispiel 1 – Sekundarstufe 1 2.3 Argumentieren und reflektieren bens untersuchen (z. B. bezogen auf Erklärungsansätze für Gewalt 3.1.1.2 (1) Freiheit und Ver- Intoleranz, Ungerechtigkeit, Wertekolli- antwortung 2. einen Standpunkt begründet und un- sion, Vorurteile, Diskriminierung) ter Bezug auf moralische Regeln und 3.1.1.3 (1) Gerechtigkeit ethische Grundsätze vertreten G: an einer beispielhaften Situation a) Entwerfen, Umsetzen und Reflektieren von Rollenspielen 3.1.6.1 (4) Glaubensgrund- 6. in kommunikativ-argumentativen Kon- 3.1.2.2 (2) Verantwortung im Um- sätze und Achtung des Reli- texten (beispielsweise Rollenspiele, gang mit Konflikten und Gewalt giösen E: selbstständig erarbeitete Rollen zu Konfliktsituationen, Szenarien, Fallbeispiele, Diskussionen) E: Erklärungsansätze für Gewalt an- einzelne Reflexionsfragen 3.1.7.1 (7) Ethisch- Position beziehen und gemeinsam neue hand von Beispielsituationen heraus- M: erarbeitete Rollen zu konkreten Konfliktsituationen, Hilfs- moralische Grundlagen des Lösungsansätze entwerfen und vertre- arbeiten und beurteilen fragen zur Bedürfnisanalyse, einzelne Reflexionsfragen Handelns ten M: verschiedene Erklärungsansätze G: gemeinsam erarbeitete Rollen, Muster für Bedürfnisanaly- L PG Mobbing und Gewalt G: einzelne Erklärungsansätze se, Reflexionsfragen b) Verhaltens- und Erklärungsmuster erläutern und beurteilen E: Verhaltensmuster beschreiben, Erklärungsmöglichkeiten ermitteln und bewerten M: Verhaltensmuster beschreiben, Erklärungsmöglichkeiten vervollständigen und bewerten G: Verhaltensmuster beschreiben, Erklärungsmöglichkeiten zuordnen und bewerten 2.2 Analysieren und Interpretieren 3.1.2.2 (3) Verantwortung im Um- 4. Fragen nach den Folgen von Konflikten und nach We- Leitbegriff: Verantwortung gang mit Konflikten und Gewalt gen aus Konfliktsituationen 8. Argumentationen aus verschiedenen Vernetzung mit Quellen für die Deutung ethisch morali- E: selbstständig Strategien zu gewalt- Strategien zu gewaltfreien Konfliktlösungen freien und verantwortungsbewussten 3.1.1.2 (4), (5) Freiheit und scher Sachverhalte erarbeiten und ein- Kriterien ethisch-moralischer Konfliktlösungen Verantwortung ordnen Konfliktlösungen entwickeln und über- prüfen (z. B. Kompromiss, Mediation, eigene Verantwortungsmöglichkeiten 3.1.7.1 (7) Ethisch-morali- 2.4 Beurteilen und (sich) entscheiden Konsens) sche Grundlagen des Han- a) Lexikoneintrag, „Vorbilder“ (z. B. Mahatma Gandhi) 6. eigene Handlungsoptionen entwerfen, M: Strategien für gewaltfreie und ver- delns im Hinblick auf Folgen und Realisierbar- antwortungsbewusste Konfliktlösungen E, M, G: anhand von Fragen, Checklisten, WebQuests Erklä- L BNE Friedensstrategien keit bewerten und die Rolle von Vernunft anhand von Beispielsituationen aus und Gefühl beim Entscheiden kritisch der Lebenswelt der Schülerinnen und rungen und Begriffsklärungen für Gewalt erarbeiten L BTV Konfliktbewältigung prüfen Schüler und Interessensausgleich b) altersgemäße Begriffsklärung anhand schülernaher Bei- G: Strategien für gewaltfreie und ver- spiele zu Kompromiss, Mediation, Konsens 7
Beispielcurriculum für das Fach Ethik/Klasse 8/9/Beispiel 1 – Sekundarstufe 1 antwortungsbewusste Konfliktlösungen E: anhand von Beispielen Definitionen für Kompromiss, Me- anhand einzelner Beispielsituationen diation, Konsens erarbeiten aus der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler M: vorgegebene Definitionsmöglichkeiten vervollständigen, Kompromiss, Mediation, Konsens zuordnen und Unterschie- de erläutern G: vorgegebene Definitionsmöglichkeiten den Begriffen Kompromiss, Mediation, Konsens zuordnen und erläutern c) Ratschläge, Lösungsvorschläge für Konfliktlösungen (z.B. als Think – Pair – Share) E: selbst erarbeitete Beispielsituationen M: mehrere Beispielsituationen G: ein Beispiel 8
Beispielcurriculum für das Fach Ethik/Klasse 8/9/Beispiel 1 – Sekundarstufe 1 Bereich 3: Kinderrechte ca.14 Std. In diesem Themenbereich geht es um Fragen der Gerechtigkeit bezogen auf die Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen. Die Schülerinnen und Schüler können ihre Lebensumstände als Kinder und Jugendliche erfassen und mit der von Kindern anderswo vergleichen und bewerten. Sie können die Bedeutung von rechtlichen Normen im Unterschied zu moralischen Normen und Konventionen aufzeigen. Sie können Kinderrechte erläutern und Verstöße gegen diese begrün- den. Sie können exemplarisch die Bedeutung ausgewählter Kinderrechte für Not leidende Kinder untersuchen und Möglichkeiten zum Schutz dieser Rechte dar- legen und diskutieren. Sie können Projekte zur Unterstützung notleidender Kinder darstellen, sich für ein Projekt entscheiden und dies erarbeiten. Konkretisierung, Umsetzung im Unterricht mit Dif- Leitbegriffe, Verweise, Prozessbezogene Kompetenzen Inhaltsbezogene Kompetenzen ferenzierung der Niveaustufen und Anregungen zur Leitperspektiven Individualisierung Die Schülerinnen und Schüler können 2.1 Wahrnehmen und sich hinein- 3.1.1.1 (2) Identität, Individualität 1. Fragen nach der Lebenssituation von Kindern Leitbegriff: Gerechtigkeit, versetzen und Rolle Verantwortung eigene Erfahrungen 1. ihre Wahrnehmung von Phänomen, E: (2) unterschiedliche Rollenerwar- Sachverhalten und ethisch relevanten tungen an die Einzelne oder den Ein- Kindheit anderswo Vernetzung mit: Situationen wiedergeben zelnen in der Vielfalt sozialer Bezie- Bewertung hungen beschreiben und sich daraus 3.1.2.2 (2) Verantwortung im 3. eigene Bedürfnisse, Interessen und ergebende Rollenkonflikte im Kontext a) Wie sieht der Tages-, Wochenablauf eines Kindes Umgang mit Konflikten und Gefühle und die anderer erkennen und von Freiheit und Abhängigkeit unter- heute bei uns aus? Gewalt beschreiben suchen und bewerten (beispielsweise 6. in Situationen, Ereignissen oder Familie, Freunde, Gruppe, Gemeinde) Eigenen Tages-, Wochenablauf beschreiben, mit dem ande- 3.1.2.1 (2) Friedliches Zu- Handlungen ethische Fragestellungen rer vergleichen und Schwierigkeiten darlegen sammenleben und die Bedeu- M: Persönlichkeitsmerkmale anhand tung von Konflikten oder Probleme identifizieren von Beispielen als wichtig für eine E, M, G: tabellarischen Überblick erstellen, nach Bedarf Ta- 3.1.4.1 (2) Menschenwürdiges 7. Situationen und Sachverhalte aus Person in ihrer Individualität herausar- belle anlegen Leben in Armut und Reichtum verschiedenen Perspektiven betrach- beiten und sich zu ihrem Einfluss äu- ten und beschreiben ßern b) Wie sieht der Tages-, Wochenablauf von Kindern an- 3.1.7.1 (1) Ethisch-moralische derswo aus? Grundlagen des Handelns 2.2 Analysieren und interpretieren G: an vorgegebenen Beispielen Per- sönlichkeitsmerkmale als wichtig … Exemplarisch Tages-, Wochenablauf arbeitender Kinder 1. Informationen aus verschiedenen herausarbeiten (historisch, kulturell) bzw. von Kindern, die auf der Flucht Quellen als Denkanstoß für die Deu- L BTV Personale und gesell- tung ethisch relevanter Sachverhalte 3.1.1.2 (1) Freiheit und Verantwor- sind/die in einem Kriegsgebiet leben/die auf der Straße le- schaftliche Vielfalt erschließen tung ben, beschreiben und Probleme identifizieren (z.B. Armut, schlechte Gesundheitsbedingungen, Diskriminierung, feh- L BTV Selbstfindung und 3. eine Meinung zu ethisch- E: Faktoren, die sie bei ihren Ent- lende Bildung, Lebensgefahr, Krieg) Akzeptanz anderer Lebens- 9
Beispielcurriculum für das Fach Ethik/Klasse 8/9/Beispiel 1 – Sekundarstufe 1 moralischen Themen, Frage- und scheidungen und in ihrem Handeln formen E, M, G: aus Lernthekenmaterial Informationen herausarbei- Problemstellungen darlegen und erläu- beeinflussen, gewichten und sich mit ten und auf Plakaten präsentieren, u.U. unterstützt durch L BTV Formen interkulturellen tern Möglichkeiten selbstbestimmten Ent- Hilfsfragen und Methodenanleitung und interreligiösen Dialogs scheidens und Handelns auseinan- 5. Grundbedingungen verschiedener dersetzen c) Worin bestehen die Unterschiede in der Lebenssitua- L BNE Bedeutung und Ge- Perspektiven (beispielsweise Alter, physische oder psychische Merkmale, M: verschiedene Faktoren tion von Kindern? fährdung einer nachhaltigen Geschlecht, sexuelle Identität oder Entwicklung G: einige Faktoren Eigene Lebenssituation mit der von Kindern anderswo (histo- Orientierung, Religion, Herkunft, Er- risch, kulturell) vergleichen und bewerten L VB Bedürfnisse und Wün- fahrungen, Kultur) aufzeigen und ver- 3.1.2.1 (1) Friedliches Zusammenle- sche gleichen ben und die Bedeutung von Konflik- E, M: Nach Bedarf beispielhaft einzelne Vergleichsaspekte ten vorgeben: z.B. gesundheitliche Versorgung, Bildungsmög- 6. die Beteiligten und Betroffenen in ethisch relevanten Situationen identifi- E, M: Ursachen und Folgen von Kon- lichkeiten, Ernährung, Freizeit, Wohnbedingungen zieren und deren Stellenwert darlegen flikten an Beispielen herausarbeiten und im Zusammenhang mit Vorstel- 2.3 Argumentieren und reflektieren d) Wie können die Kinder vor den negativen Auswirkun- lungen eines friedlichen Zusammenle- 1. sich zu ethisch relevanten Themen, bens untersuchen (z. B. bezogen auf gen ihrer Lebensumstände geschützt werden? Frage- und Problemstellungen äußern Intoleranz, Ungerechtigkeit, Wertekol- Möglichkeiten zur Verbesserung der Lebensbedingungen und eine Position argumentativ darle- lision, Vorurteile, Diskriminierung) von Kindern in Not aufzeigen, begründen und diskutieren gen. (z.B. elterliche Fürsorge, Anspruch auf grundlegende Rech- G: an einer beispielhaften Situation 2. einen Standpunkt begründet und herausarbeiten te, auf Bildung, Unterhalt/Grundversorgung, Zuwendung) unter Bezug auf moralische Regeln 3.1.2.2 (1) Verantwortung im Um- E: Liste erstellen, was Kinder brauchen, Umsetzung diskutie- und ethische Grundsätze vertreten gang mit Konflikten und Gewalt ren 3. verschiedene Argumente in der E, M, G: die Sichtweisen von Betroffe- M: Liste vervollständigen, was Kinder brauchen, Umsetzung ethischen Auseinandersetzung in Be- nen und Beteiligten in Konfliktsituatio- diskutieren ziehung setzen und gewichten nen herausarbeiten und bewerten (z. B. Elternhaus, Schule, soziale Netz- G: Liste, was Kinder brauchen, gemeinsam ergänzen, Um- 2.4 Beurteilen und (sich) entschei- werke) setzung diskutieren den 1. unterschiedliche Positionen (bei- 3.1.4.1 (1) Menschenwürdiges Le- spielsweise in einer Situations-, Fak- ben in Armut und Reichtum ten-, Interessenanalyse) erarbeiten E, M, G: Erscheinungsformen und und vergleichend bewerten Ursachen von Armut und Reichtum 4. eigene begründete Standpunkte erfassen und beschreiben entwickeln 3.1.4.1 (3) E: Auswirkungen von Armut und Reichtum auf die Möglichkeiten eines selbstbestimmten Lebens beschreiben und im Hinblick auf Gerechtigkeitsvor- stellungen beurteilen 10
Beispielcurriculum für das Fach Ethik/Klasse 8/9/Beispiel 1 – Sekundarstufe 1 M: anhand von Fallbeispielen Auswir- kungen … beschreiben G: an vorgegebenen Fällen 2.1 Wahrnehmen und sich hinein- 3.1.1.1 Identität, Individualität und 2. Fragen nach der Bedeutung von Kinderrechten Leitbegriff: Freiheit, Gerech- versetzen Rolle (5) tigkeit, Verantwortung Gründe für Rechte 4. durch Perspektivenwechsel und E: allgemeine Bedingungen für ein Vernetzung mit: wechselseitigen Austausch mögliche verantwortliches Miteinander erläutern Kinderrechte und begründen (z.B. Respekt, Ach- 3.1.1.3 (2) Gerechtigkeit Empfindungen und Sichtweisen Betei- Ursachen für Missachtung ligter oder Betroffener erfassen und tung, Fairness, Gerechtigkeit) 3.1.2.1 (1) Friedliches Zu- benennen Verantwortung sammenleben und die Bedeu- M: anhand von Beispielsituationen tung von Konflikten 5. Phänomene, Situationen oder G: in einem konkreten Kontext Sachverhalte und die zugrundeliegen- a) Warum brauchen Kinder Rechte? 3.1.7.1 (5) Ethisch-moralische den Werte und Normen benennen und 3.1.1.2 (4) Freiheit und Verantwor- Grundlagen des Handelns tung Grundsituation von Kindsein mit Erwachsensein vergleichen darstellen im Hinblick auf Einfordern von Rechten und Lebenschancen, 2.2 Analysieren und interpretieren E: Verantwortung in ihren verschiede- diskutieren und bewerten nen Dimensionen benennen (z. B. L BNE Werte und Normen in 2. zentrale Begriffe der Ethik erläutern, wer, wem gegenüber, wofür, weswe- E: Fallbeispiele von Kindern (z.B. Kinderarbeit, Kindersolda- Entscheidungssituationen voneinander abgrenzen und bestim- gen, wann) ten, Kinderprostitution) untersuchen, Handlungsmöglichkei- men ten der Kinder bestimmen und sich damit auseinandersetzen L BTV Minderheitenschutz M: anhand von Beispielen 6. die Beteiligten und Betroffenen in M: Ausgewählte Fallbeispiele von Kindern (z.B. Kinderarbeit, L BTV Toleranz, Solidarität, ethisch relevanten Situationen identifi- G: anhand einzelner Beispiele Kindersoldaten, Kinderprostitution) untersuchen, Handlungs- Inklusion, Antidiskriminierung zieren und deren Stellenwert darlegen 3.1.1.3 (1) Gerechtigkeit möglichkeiten der Kinder bestimmen und sich damit ausei- L BTV Konfliktbewältigung 9. ethisch-moralische Sachverhalte E: ihr Verständnis von Gerechtigkeit nandersetzen und Interessensausgleich unter verschiedenen Gesichtspunkten und Ungerechtigkeit an Beispielen G: Ein Fallbeispiel von Kindern (z.B. Kinderarbeit, Kindersol- und Fragestellungen untersuchen und darstellen und erläutern (beispielswei- daten, Kinderprostitution) angeleitet untersuchen, Hand- problematisieren se bezogen auf Schulleben, Familie, lungsmöglichkeiten der Kinder bestimmen und sich damit Freundschaft, Bildung, Ernährung, auseinandersetzen 2.3 Argumentieren und reflektieren Sport) 2. einen Standpunkt begründet und M: Beispielen des eigenen Erlebens b) Welche Rechte stehen Kindern zu und welche Bedeu- unter Bezug auf moralische Regeln tung haben einzelne Rechte für Kinder? G: Beispielen aus dem Nahbereich und ethische Grundsätze vertreten des eigenen Erlebens Kinderrechte (z.B. Bildung) beschreiben und ihre Bedeutung 3. verschiedene Argumente in der für die jeweilige Lebenssituation exemplarisch begründen 3.1.1.3 (3) ethischen Auseinandersetzung in Be- E: die Bedeutung grundlegender E: Die Bedeutung einzelner Kinderrechte an Fallbeispielen ziehung setzen und gewichten Rechte zur Sicherung von Gerechtig- aufzeigen 6. in kommunikativ-argumentativen keit aufzeigen und erklären (bei- M, G: Die Bedeutung einzelner Kinderrechte an Fallbeispie- Kontexten (beispielsweise Rollenspie- spielsweise Menschenrechte, len mit Hilfsfragen aufzeigen 11
Beispielcurriculum für das Fach Ethik/Klasse 8/9/Beispiel 1 – Sekundarstufe 1 le, Szenarien, Fallbeispiele, Diskussi- UN-Konvention, Kinderrechte) onen) Position beziehen und gemein- M: beispielhaft aufzeigen sam neue Lösungsansätze entwerfen G: anhand vorgegebener Beispiele und vertreten 3.1.2.1 Friedliches Zusammenleben 2.4 Beurteilen und (sich) entschei- und die Bedeutung von Konflikten den E: moralische Werte und Normen als 1. unterschiedliche Positionen (bei- Voraussetzung und Grundlage eines spielsweise in einer Situations-, Fak- friedlichen Zusammenlebens be- ten-, Interessenanalyse) erarbeiten schreiben, in ihrer Bedeutung erläu- und vergleichend bewerten tern und altersgemäß dazu Stellung nehmen (z. B. Toleranz, Achtung, 3. ethische Grundsätze und morali- Gerechtigkeit, Menschenrechte, sche Regeln in Frage- und Problem- Grundgesetz) stellungen vergleichen, abwägen und sich begründet entscheiden 3.1.4.1 (4) Menschenwürdiges Le- ben in Armut und Reichtum 4. eigene begründete Standpunkte entwickeln E: grundlegende Menschenrechte benennen und die Relevanz ihrer Ach- 5. Handlungs- und Lösungsansätze tung für ein menschenwürdiges Leben hinsichtlich der Realisierbarkeit, ihrer erklären (z. B. Kinderrechte) d) Wer vertritt oder was sichert die Gewährleistung der Normen- und Wertebasis und Folgen Kinderrechte? kritisch-argumentativ überprüfen (bei- M: anhand von Beispielen Möglichkeiten zur Gewährleistung dieser Rechte (z.B. Kin- spielsweise in Gedankenexperimen- G: an vorgegeben Beispielen derrechte als Teil des Grundgesetzes, Kinderminister*in, ten, ethischen Dilemmata) und bewer- 3.1.7.1 (2) Ethisch-moralische Organisationen, Eltern, Mitmenschen) erarbeiten und disku- ten Grundlagen des Handelns tieren E: Werte von Normen unterscheiden E: Eine Möglichkeit der Gewährleistung von Kinderrechten und deren Bedeutung für die Einzelne erarbeiten, erläutern und argumentativ begründen oder den Einzelnen und das Zusam- M: Eine Möglichkeit der Gewährleistung von Kinderrechten menleben an selbst gewählten Fällen mit Hilfsfragen erarbeiten, erläutern und begründen erläutern (z.B. rechtliche und morali- sche Normen, Konventionen) unter- G: Eine Möglichkeit der Gewährleistung von Kinderrechten schiedliche Wert- und Normvorstel- mit Hilfsfragen erarbeiten, erläutern und mit vorgegebenen lungen erschließen und vergleichen Argumenten begründen (z.B. altersbezogen, historisch, inter-, intrakulturell) M: an Fällen erläutern G: an vorgegebenen Fällen erläutern 3.1.7.1 (7) E, M: sich mit Konfliktsituationen aus- 12
Beispielcurriculum für das Fach Ethik/Klasse 8/9/Beispiel 1 – Sekundarstufe 1 einandersetzen und Entscheidungs- möglichkeiten mit Bezug auf Normen und ethische Prinzipien ansatzweise begründen G: mit Bezug auf vorgegebene Nor- men 2.1 Wahrnehmen und sich hinein- 3.1.1.2 (5) Freiheit und Verantwor- 3. Fragen nach verantwortlichem Handeln Leitbegriff: Gerechtigkeit, versetzen tung Verantwortung Möglichkeiten guten und verantwortlichen Handelns 5. Phänomene, Situationen oder E, M: anhand von Beispielen den Zu- mit Kindern und für Kinder Vernetzung mit: Sachverhalte und die zugrundeliegen- sammenhang zwischen Freiheit und Durchführung eines Projektes 3.1.1.2 (6) Freiheit und Ver- den Werte und Normen benennen und Verantwortung aufzeigen und eigene antwortung darstellen Verantwortlichkeiten benennen (z. B. soziale Beziehungen, Nachhaltigkeit) a) Wie kann man Kindern in Not helfen? 3.1.2.1 (3) Friedliches Zu- 2.3 Argumentieren und reflektieren sammenleben und die Bedeu- G: anhand einzelner Beispiele Projekte verschiedener Organisationen aufzeigen, diskutie- tung von Konflikten 3. verschiedene Argumente in der ethischen Auseinandersetzung in Be- 3.1.1.3 (5) Gerechtigkeit ren und die Entscheidung für ein Projekt begründen ziehung setzen und gewichten E: verantwortliches Handeln im Hin- E, M: Verschiedene Projekte recherchieren, zu einem Pro- L BNE Teilhabe, Mitwirkung, 2.4 Beurteilen und (sich) entschei- blick auf gerechte Lebensverhältnisse jekt/einer Aktion Stellung nehmen und präsentieren Mitbestimmung den entwerfen und bewerten M: im eigenen Lebensumfeld G: Ausgewählte Projekte diskutieren, zu einem Projekt/einer L BTV Wertorientiertes Han- 4. eigene begründete Standpunkte Aktion Stellung nehmen und präsentieren deln entwickeln G: an einem Beispiel 5. Handlungs- und Lösungsansätze 3.1.1.3 (5) Gerechtigkeit b) Planung und Durchführung eines Projektes L PG Wertschätzend kommu- nizieren und handeln hinsichtlich der Realisierbarkeit, ihrer Ein Projekt unterstützen oder ein eigenes umsetzen (z.B. E: Handlungsmöglichkeiten zur Siche- Normen- und Wertebasis und Folgen Kalender über Kinderarbeit erstellen und verkaufen, als L PG ressourcenorientiert rung menschenwürdiger und gerechter kritisch-argumentativ überprüfen (bei- Klasse Patenschaft übernehmen, Spieltag für Flüchtlingskin- denken und Probleme lösen Lebensverhältnisse im eigenen Le- spielsweise in Gedankenexperimen- der, Paket-Aktion, Acton!Kidz) bensumfeld darlegen und diskutieren L BO Einschätzung und ten, ethischen Dilemmata) und bewer- (beispielsweise bezogen auf Konsum, Überprüfung eigener Fähigkei- ten soziales Engagement, Fair Trade) ten und Potenziale 6. eigene Handlungsoptionen entwer- E, M, G: Planungshilfen je nach Bedarf vorgeben M: an Beispielen darlegen L MB Produktion und Präsen- fen, im Hinblick auf Folgen und Reali- sierbarkeit bewerten und die Rolle von G: exemplarisch darlegen und angelei- tation Vernunft und Gefühl beim Entscheiden tet diskutieren kritisch prüfen 13
Beispielcurriculum für das Fach Ethik/Klasse 8/9/Beispiel 1 – Sekundarstufe 1 Bereich 4: Tiere – beliebig nutzbar? ca. 12 Std. In diesem Themenbereich nehmen die Schülerinnen und Schüler verschiedene Auffassungen vom Umgang mit Tieren wahr, die sich aufgrund bestimmter Inter- essen, wie zum Beispiel der Frage nach dem Nutzen des Tieres für den Menschen, ergeben. Sie können Gesetze zum Schutz der Tiere analysieren und sich mit einer anthropozentrisch und einer pathozentrisch geprägten Position zum Tierschutz ausei- nandersetzen. Sie können Handlungsmöglichkeiten für einen verantwortungsvollen Umgang mit Tieren entwickeln und deren Umsetzungsmöglichkeit im Alltag prüfen. Prozessbezogene Kompetenzen Inhaltsbezogene Kompetenzen Konkretisierung, Umsetzung im Unterricht mit Diffe- Leitbegriffe, Verweise, renzierung Leitperspektiven Die Schülerinnen und Schüler können 3.1.5.1 (1) Verantwortung für Tiere 2.1 Wahrnehmen und sich hineinver- 1. Fragen nach dem Verhältnis Mensch und Tier Leitbegriff: Freiheit, Gerech- setzen E: verschiedene Auffassungen vom Bedeutung der Tiere für den Menschen tigkeit Umgang mit Tieren (z. B. als Haus-, 5. Phänomene, Situationen oder Sach- Nutz- oder Wildtier) herausarbeiten Lebensraum Mensch – Tier verhalte und die zugrundeliegenden Vernetzung mit Werte und Normen benennen und dar- und dabei zugrundeliegende Interes- Umgang mit Tieren 3.1.3.1 (1) Handeln in der stellen sen und Werte analysieren und disku- medial vermittelten Welt tieren a) die Bedeutung von Natur, Tier, Mensch anhand von 7. Situationen und Sachverhalte aus Bild- und Filmmaterial und/oder Texten (auch selbst 3.1.5.2 (1) Mensch, Natur, M: Auffassungen … in Beispielen verschiedenen Perspektiven betrachten erstellten) herausarbeiten Technik und beschreiben identifizieren G: Auffassungen … in ausgewählten 3.1.6.1 (3) Glaubensgrund- Beispielfällen identifizieren E: Beispiel geben sätze und Achtung des Reli- M: einzelne Beispiele giösen G: Liste möglicher Aspekte vorgeben L BNE Kriterien für nachhal- tigkeitsfördernde und - b) sich mit grundlegenden Werten und Interessen von Men- hemmende Handlungen schen und Tieren auseinandersetzen ( zum Beispiel Gedan- kenexperiment) L BNE Werte und Normen in Entscheidungssituationen E: Interessen z. T. vorgeben, Werte formulieren M: Interessen und Werte z. T. vorgeben G: Interessen vorgeben, Werte aus vorgegebenem Wer- tepool zuordnen und an Beispielen erläutern, Wertehierarchie erstellen 14
Beispielcurriculum für das Fach Ethik/Klasse 8/9/Beispiel 1 – Sekundarstufe 1 2.2 Analysieren und Interpretieren 3.1.5.1 (2) 2. Fragen nach dem Schutz der Tiere Leitbegriff: Gerechtigkeit, Tierrechte Verantwortung 1. Informationen aus verschiedenen E, M: rechtliche Regelungen zum Quellen als Denkanstoß für die Deutung Schutz der Tiere erläutern (z. B. Tier- a) gesetzliche Vorgaben (z.B. Tierschutzgesetz) zum Um- Vernetzung mit ethisch relevanter Sachverhalte er- schutzgesetz, Grundgesetz) schließen gang mit Tieren erläutern und diskutieren 3.1.1.2 (1), (4) Freiheit und G: eine Auswahl Verantwortung E: Gesetzestexte z. T. mit Lesehilfen; Verletzung gesetzlicher Vorgaben auch im globalen Kontext einbeziehen 3.1.5.2 (4) Mensch, Natur, Technik M: Gesetzestexte z. T. mit Lesehilfen; Herausarbeiten, wel- che Behandlung von Tieren verboten/erlaubt ist; Verletzung 3.1.7.1 (7) Ethisch- gesetzlicher Vorgaben im nahen Umfeld moralische Grundlagen des G: Gesetzestexte mit Lesehilfen; aus einer Liste: „Was ist Handelns verboten? Was ist erlaubt?“ auswählen, Auswahl begründen L VB Umgang mit eigenen Ressourcen L VB Verbraucherrechte 2.2 Analysieren und interpretieren 3.1.5.1 (3) 3. Fragen nach verantwortlichem Umgang mit Tieren Leitbegriff: Verantwortung 3. eine Meinung zu ethisch-moralischen E: Argumente unterscheiden und ab- (Eigen-) Wert von Tieren Themen, Frage- und Problemstellungen wägen, die sich im Sinne des Tier- darlegen und erläutern schutzes eher auf den Nutzen für den Diskussion Vernetzung mit Menschen oder das zu vermeidende 2.3 Argumentieren und reflektieren Leid der Tiere stützen, und sich damit a) verschiedene naturethische Positionen vergleichen und 3.1.1.2 (1), (4) Freiheit und auseinandersetzen Konsequenzen für den Umgang mit Tieren ableiten Verantwortung 3. verschiedene Argumente in der ethi- schen Auseinandersetzung in Bezie- M: einzelne Argumente 3.1.5.2 (4) Mensch, Natur, E: (angeleitete) Textanalyse (z.B. Gruppenpuzzle), Beispiele hung setzen und gewichten G: vorgegebene Argumente voneinan- Technik erarbeiten und Positionen kritisch beurteilen 4. Werte und Normen bei ethischen der unterscheiden M: angeleitete Textanalyse (z.B. Visualisierung, Lückentext, 3.1.7.1 (7) Ethisch- Frage- und Problemstellungen diskutie- Hilfekarten), vorgegebene Beispiele zuordnen, weitere Bei- moralische Grundlagen des ren spiele finden Handelns 6. in kommunikativ-argumentativen Kon- G: vorgegebenen Kurz-Beschreibungen naturethischer Posi- texten (beispielsweise Rollenspiele, tionen Argumente aus einem Pool zuordnen, mit vorgegebe- Szenarien, Fallbeispiele, Diskussionen) nen Beispielen illustrieren L VB Bedürfnisse und Wün- Position beziehen und gemeinsam neue Lösungsansätze entwerfen und vertre- sche ten b) ethisch argumentieren: Fish-Bowl, Pro-Contra-Debatte, Plädoyer E: Argumente und Positionen erarbeiten M: einzelne Argumente vorgeben G: Positions- und Argumentationskarten vorgeben, begrün- den 15
Beispielcurriculum für das Fach Ethik/Klasse 8/9/Beispiel 1 – Sekundarstufe 1 2.4 Beurteilen und (sich) entscheiden 3.1.5.1 (4) 4. Fragen nach Handlungsmöglichkeiten Leitbegriff: Verantwortung 3. ethische Grundsätze und moralische E, M, G: verschiedene Handlungsmög- eigene Haltung und Handlungsmöglichkeiten Regeln in Frage- und Problemstellungen lichkeiten zum Schutz der Tiere erar- Vernetzung mit vergleichen, abwägen und sich begrün- beiten und bewerten (z. B. bezogen a) Positionierung zu aktuellen tierethischen Fragestellungen 3.1.1.2 (5) Freiheit und Ver- det entscheiden auf Umsetzungsmöglichkeiten, Reich- wie Tierhaltung, Fleischkonsum, Haustierhaltung, Zoo (z.B. antwortung 4. eigene begründete Standpunkte ent- weite) Positionslinie, schriftliche Stellungnahme, Kommentar zu wickeln Material) L VB Verbraucherrechte 5. Handlungs- und Lösungsansätze hinsichtlich der Realisierbarkeit, ihrer E: Begründungsansätze für verschiedene Positionen erarbei- Normen- und Wertebasis und Folgen ten und sich mit der eigenen persönlichen Haltung (z.B. zum kritisch-argumentativ überprüfen (bei- Fleischkonsum) auseinandersetzen spielsweise in Gedankenexperimenten, M: Hilfestellungen für die verschiedenen Positionen und zur ethischen Dilemmata) und bewerten Begründung der eigenen Position G: Hilfskarten für verschiedenen Begründungsmöglichkeiten und die Begründung der eigenen Haltung 16
Beispielcurriculum für das Fach Ethik/Klasse 8/9/Beispiel 1 – Sekundarstufe 1 Fach Ethik – Klasse 8 Bereich 5: Digital World – alles online? ca. 14 Std. In diesem Themenbereich sollen die Schülerinnen und Schüler Handlungsmöglichkeiten für eine verantwortungsvolle Mediennutzung entwickeln. Zunächst wird der Einfluss verschiedener Medienformate unter Einbezug ihrer eigenen Erfahrungen auf das tägliche Leben untersucht. Die sich daraus ergebenden Chancen und Risiken werden unter dem Blickwinkel rechtlicher Bestimmungen, ethischer Mindeststandards und der Bedürfnisse der Beteiligten analysiert und interpretiert. Daraus ergibt sich eine Verantwortung für den Einzelnen und für die Gruppe, die eine Orientierung für einen verantwortungsvollen und selbstbestimmten Um- gang mit Medien ermöglicht. Konkretisierung, Umsetzung im Unterricht mit Dif- Leitbegriffe, Verweise, Prozessbezogene Kompetenzen Inhaltsbezogene Kompetenzen ferenzierung der Niveaustufen Leitperspektiven Die Schülerinnen und Schüler können 2.1 Wahrnehmen und sich hineinver- 3.1.3.1 (1) Handeln in der medial 1. Fragen nach der Bedeutung der Medien Leitbegriff: Freiheit, Gerech- setzen vermittelten Welt tigkeit Verwendung 1. ihre Wahrnehmung von Phänome- E: den Einfluss der Medien und der Begriffsklärung nen, Sachverhalten und ethisch relevan- medialen Vernetzung auf ihr Leben Vernetzung mit ten Situationen wiedergeben und das anderer selbstständig unter- Stellenwert und Einfluss suchen und bewerten (z. B. Alltagsge- Möglichkeiten der Medienwelt 3.1.1.1 (1) Identität, Individu- 6. in Situationen, Ereignissen oder alität und Rolle staltung, soziale Beziehungen) Handlungen ethische Fragestellungen a) Ermitteln der Mediennutzung (Umfrage, Medientagebuch) 3.1.1.2 (1) Freiheit und Ver- oder Probleme identifizieren M: das anderer untersuchen und be- und Begriffsklärung antwortung werten G: anhand vorgegebener Kriterien E, M: Frageraster und Ergebnisdarstellung teilweise vorge- 3.1.7.1 (1) Ethisch- geben und strukturiert moralische Grundlagen des Handelns G: Frageraster und Ergebnisdarstellung vorgegeben und strukturiert L MB Produktion und Präsen- tation b) Möglichkeiten der Medienwelt, Selbsteinschätzung und Reflexion (z.B. als Mindmap, Medientagebuch) E: freie Reflexion und Notation der Tagebucheinträge M: teilweise geführte Reflexion und freie Notation der Tage- bucheinträge G: geführte Reflexion und Notation der Tagebucheinträge 17
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