BLICKPUNKT - St. Josef-Stift ...
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3|20 BLICKPUNKT St. Josef-Stift Sendenhorst · Pflege- und Betreuungsnetzwerk Sendenhorst · Reha-Zentrum am St. Josef-Stift Juni 2020 Die Corona-Chroniken: Krisenmanagement in Zeiten der Pandemie Neues Statut für den Zentral-OP Platzbedarf: Sechs Bauprojekte im Bestand Corona: Netzwerk meistert besondere Herausforderung
INHALT Im Blickpunkt Inhalt 3Kein Einlass für Corona: Der Screeningpunkt am Eingang West- tor war nur eine der vielen corona- bedingten Ände- rungen im Kran- kenhaus. Seite 3 3Für den Ernstfall gerüstet: Die Sta- Corona-Chroniken von März bis Juni 2020 . . . . . . . . S. 3 Nachhaltiges Wirtschaften zahlt sich aus . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 6 Sonderrolle für Isolierstation B1 . . . . . . . . . . . . . . S. 8 Schutzmaterialien: Verwaltung des Mangels . . . . . S. 10 Intensivobservation: Vorbereitung auf Covid-19-Patienten . . . . . . S. 12 tion B 1 hat sich als Isolierstation 12.000 Stoffmasken für die Versor- für die Stiftung . . . . . . . . . . . . . . S. 14 gung von Covid- 19-Patienten Grußaktion vorbereitet. für Ehrenamtliche . . . . . . . . . . . S. 17 Seite 8 Schulbetrieb in Corona-Zeiten . . . . . . . . . . . . . . S. 18 Neu im Kuratorium: 3Blick ins Innere Dr. Matthias Quas . . . . . . . . . . . S. 19 des Körpers: Patienten vergeben Ein neues Ultra- schallgerät opti- Top-Noten . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 20 miert die Diagnos- Erstes Remote-Audit . . . . . . . . . S. 21 tik in der Klinik für Kinder- und Sechs neue Bauprojekte . . . . . . S. 22 Jugendrheuma- tologie. Parkplatzerweiterung . . . . . . . . S. 24 Seite 30 Update für die ZSVA . . . . . . . . . S. 26 Neues OP-Statut . . . . . . . . . . . . S. 28 Modernes Ultraschallgerät 3Open-Air- Therapie: Im für Kinderrheumatologie . . . . . S. 30 Reha-Zentrum Reha-Zentrum meistert wurden viele Konzepte und Corona-Krise . . . . . . . . . . . . . . . . S. 36 Abläufe ange- Netzwerk: Spagat zwischen passt, um die Abstands- und Sicherheit und Freiheit . . . . . . . S. 42 I M P R E S S U M Hygieneregeln Herausgeber: gut umzusetzen. Rückblick St. Josef-Stift Sendenhorst Orthopädisches Kompetenzzentrum Seite 36 Pflegeworkshop 2020 . . . . . . . . S. 27 Rheumatologisches Kompetenzzentrum Nordwestdeutschland 30 Jahre Bundesverband Endoprothesenzentrum Münsterland Westtor 7 3Open-Air- Kinderrheuma . . . . . . . . . . . . . . S. 32 48324 Sendenhorst Kultur: Musiker, Telefon 02526 300-0 Sänger und Schatzkammer Archiv: verwaltung@st-josef-stift.de Artisten sorgten Geschichte des Westflügels II . . S. 46 www.st-josef-stift.de mit Auftritten Redaktion: Bettina Goczol vor den Alten- Einblick Telefon 02526 300 -1116 heimen für goczol@st-josef-stift.de Abwechslung in Familiengeschichten: Layout: Corona-Zeiten. Generationenpaare im Stift . . . . S. 34 Löhrke & Korthals, Ascheberg Auflage: Seite 42 Das Team der 1.850 Exemplare Erscheinungsweise: Hygienefachkräfte . . . . . . . . . . . S. 38 vierteljährlich 7 Alle Einrichtungen der Stiftung – Krankenhaus, Reha-Zentrum Seniorenbüro: „Familien Für eine bessere Lesbarkeit der Texte wird und Pflegenetzwerk – waren während der Corona-Pandemie rücken zusammen“ . . . . . . . . . . S. 44 an vielen Stellen ausschließlich die männ- in besonderer Weise gefordert. Der Mund- und Nasenschutz liche Form verwendet. Wir möchten dar- Die MAV informiert . . . . . . . . . . S. 48 auf hinweisen, dass die weibliche Form wurde weltweit zu einem Symbol und „Schutzschild“ gegen das selbstverständlich mit eingeschlossen ist. Corona-Virus und steht auch unserem Stifter Josef Spithöver gut. 2 | Blickpunkt 3.2020
An den Amberbäumen des Krankenhausparkplatzes hingen im März noch die Früchte vom Vorjahr. Die Ähnlichkeit mit dem Coronavirus inspirierte zu dieser Fotomontage. Die Corona-Chroniken März bis Juni 2020: Zwischenbilanz einer Ausnahmesituation in den Einrichtungen der Stiftung Ein Vierteljahr Corona-Krisenmodus – diese intensive Phase wirkt wie im Zeitraffer: Mitte März 2020 Vollbremsung, um Kapa- zitäten für die Versorgung von Covid-19-Patienten zu schaffen; quasi zeitgleich auch der Blick nach vorne, wie eine gesicherte Patientenversorgung im Rahmen des Versorgungsauftrags gewährleistet werden kann und wie ab April eine verantwortungs- volle Rückkehr in den Normalbetrieb gelingen kann. Viele Schlagworte umreißen die Situation: Sicherheit und Vertrauen für Patienten und Mitarbeiter – Kommunikation, Kommunikation, Kommunikation – täglich neue Erlasse, Verordnungen, Exper- teneinschätzungen – neue Aufgaben und große Flexibilität der Mitarbeiter – unentwegt neue Herausforderungen und Lösungs- suche – Beschaffung des knappen Guts Schutzausrüstung – finanzielle Absicherung durch den Rettungsschirm. Es sind tausend Handlungsfelder, die alle im Blick behalten und „bespielt“ werden müssen. Dies ist der Versuch eines Überblicks über eine unübersichtliche Zeit. ie Corona-Pandemie ist seit ordnungen für den Krankenhaus- immer wieder Anpassungen und D März das Top-Thema auf der Agenda von St. Josef-Stift, Re- ha-Zentrum und Altenhilfe. Krisen- und Reha-Bereich sowie für die Al- tenhilfe, die eine praktische Umset- zung erfordern. Anspruchsvoll ist da- höchste Flexibilität der Organisation und der Mitarbeiter erfordern. Im Rückblick zeigen sich einige Eck- stab und Montagsrunde tagen an- bei die Vielzahl an Handlungsfeldern pfeiler, zum Beispiel die anfängliche fangs zweimal täglich und beraten und die gleichzeitige Kurzlebigkeit Vollbremsung, um für den Ernstfall über eine Flut von Erlassen und Ver- der verordneten Corona-Regeln, die gerüstet zu sein für die Versorgung Blickpunkt 3.2020 | 3
IM BLICKPUNKT Der Screeningpunkt am Eingang Westtor wird zur zentralen Einlassstelle. Mitarbeiter aus vielen Berufsgruppen springen flexibel ein, um bei Patienten und Besuchern Corona-Symptome abzuklären. Auszubildende übernehmen für die Krankenhaushilfe den Empfangsdienst. von Covid-19-Patienten. Außer für gerichteten Isolierstation B 1 (s. Be- Notfälle stand die Ambulanz zwei richt Seite 8). „Eine transparente Information Wochen nahezu still. Die Schmerzkli- In der Altenhilfe wurden über Wo- unserer Patienten hatte zu nik nahm keine Patienten mehr auf, chen die Tagespflegeeinrichtungen jeder Zeit eine hohe Priorität. das Reha-Zentrum reduzierte sein per Erlass geschlossen, und Kurzzeit- Sie leistet aus unserer Sicht Angebot auf die stationäre Reha, im pflege war nur eingeschränkt mit Qua- einen wichtigen Beitrag, Zentral-OP konzentrierte sich die Ar- rantäneregelungen möglich. Neuauf- das Vertrauen der Patienten beit zeitweilig auf vier statt bislang nahmen oder die Wiederaufnahme nachhaltig zu sichern und sieben Säle, im Ambulanten Operie- nach einem Krankenhausaufenthalt ren ruht bis heute ein OP-Saal. Im waren nur mit Corona-Test und vor- zu rechtfertigen.“ Therapiezentrum war die ambulante übergehender Quarantäne im Zim- stellv. Geschäftsführer Ralf Heese Versorgung mit Heil- und Hilfsmitteln mer möglich. Die Verstärkung der stark eingeschränkt und betraf neben Teams durch die Tagespflegemitar- der Physio- und Ergotherapie auch beiter sorgte zwar insgesamt für eine den Park. Ambulante Reha, T-RENA- die Orthopädische Werkstatt. Die Entlastung, doch die Kommunikation und IRENA-Nachsorge ruhen. Zahl der trainierenden Patienten in mit Angehörigen, die ihre pflegebe- Mit dem Abflachen der Corona-In- den stationären Gruppen wurde zu- dürftigen Familienmitglieder besu- fektionskurve begann Ende April die nächst auf fünf reduziert, die Präven- chen wollten, nahm signifikant mehr Phase der schrittweisen Lockerungen tionskurse entfielen komplett. Zur Si- Raum ein. im öffentlichen Leben und des ver- cherstellung der Betriebsbereitschaft Nach der Vollbremsung im Kran- antwortungsvollen und stufenweisen wurden in vielen Bereichen zwei Te- kenhaus kommt der „Lockdown“ Wiederhochfahrens im Krankenhaus ams gebildet, die zeitlich oder räum- auch im Reha-Zentrum an. Die Be- und Reha-Zentrum. Alle Einrichtun- lich nach Möglichkeit getrennt arbei- handlung ist auf die stationäre Reha gen befassten sich intensiv mit teten. Gleichzeitig lief die Vorberei- fokussiert. Die Therapeuten reduzie- Schutzkonzepten und geänderten tung für den Ernstfall auf der Intensi- ren die Gruppengröße und verlegen Abläufen: Abstandszonen, Plexiglas- vobservation sowie auf der neu ein- die Therapie – wenn möglich – in schutz, Mund- und Nasenschutz für 4 | Blickpunkt 3.2020
Das Perfekt-Team sorgt für den Nachschub in den Desinfektionsmittelspendern. In zahlreichen Mitarbeiterschulungen wurde aktuelles Wissen über das Corona-Virus und die Versorgung von Covid-19-Patienten vermittelt. alle, Eingangsregeln für Patienten und sich im Nachhinein vor Ort über- sätzliche Aufwand ließe sich in zwölf Besucher über den Eingang am West- rascht fühlen. Auch während des Auf- Vollzeitstellen umrechnen. Gleichzeitig tor und die Einrichtung von Scree- enthalts wurden die Patienten mit fehlte an anderen Stellen vorüberge- ningpunkten sowie entsprechende entsprechenden Informationen über hend die Arbeit und mussten Minus- Regelungen für den Park. Alle Schritte die aktuelle Entwicklung auf dem stunden aufgebaut werden. „Viele Mit- werden von transparenter Informa- Laufenden gehalten. arbeiter zeigten sich sehr flexibel und tion und Kommunikation nach innen Neben der zur Isolierstation umge- sprangen an Stellen außerhalb ihrer ei- und außen flankiert. widmeten Station B1 war zeitweise gentlichen Arbeitsbereiche ein“, dankt „Eine transparente Information un- auch die Station B4 außer Betrieb ge- Geschäftsführer Dr. Ansgar Klemann. serer Patienten hatte zu jeder Zeit ei- nommen. Sie wurde dann als erste Dadurch konnte auch auf dem Höhe- ne hohe Priorität. Sie leistet aus unse- wieder aufgeschaltet. Im Mai und im punkt der Corona-Krise Kurzarbeit rer Sicht einen wichtigen Beitrag, das Juni konnte dann auch der Bereich vermieden werden. Vertrauen der Patienten nachhaltig zu der Isolierstation nach und nach re- „Der Dank gilt den Mitarbeitervertre- sichern und zu rechtfertigen“, so stell- duziert und so wieder mehr Betten tungen aller Einrichtungen, die ver- vertretender Geschäftsführer Ralf für die Regelversorgung bereitgestellt trauensvoll die Dienstvereinbarungen Heese. Jeder Patient wurde bereits im werden. Ein- und Zwei-Bettzimmer- zur Flexibilisierung der Arbeitszeit mit Vorfeld seines Termins kontaktiert Unterbringung wird dabei priorisiert. uns geschlossen haben“, so Klemann. und über die aktuelle Corona-Situa- Für Juli wird die Nutzung aller aufge- Die Information floss in Hoch-Zei- tion im Hause sowie über die getrof- stellten Betten mit Ausnahme des ten in wöchentlichen Sitzungen, und fenen Regelungen und Vorkehrungen verbleibenden Isolierbereichs auf der auch das Kuratorium wurde laufend des St. Josef-Stiftes in Kenntnis ge- Station B1 angestrebt. u. a. per Telefonkonferenz informiert. setzt. So konnte sich jeder Patient Die Sicherheit von Patienten und Das Kuratorium unterstützte in allen auch in der besonders sensiblen Zeit Mitarbeitern in Zeiten von Corona be- Phasen die Pandemiestrategie, u. a. im März und April bereits vor der Be- deutet an vielen Stellen einen erheb- den Verzicht auf Kurzarbeit, und handlung ein Bild machen und sich lichen Mehraufwand – beispielsweise dankt ausdrücklich allen Mitarbeitern bewusst entscheiden. Niemand sollte an den Screeningpunkten. Dieser zu- für ihre Flexibilität. Blickpunkt 3.2020 | 5
IM BLICKPUNKT Nachhaltiges Wirtschaften zahlt sich in der Krise aus Ausgleich durch Rettungsschirm für Krankenhäuser ie Vollbremsung des Kranken- die rasante Preisentwicklung während D hausbetriebs für elektive Be- handlungen und die Vorberei- tung auf die Behandlung von Covid- „Wir haben immer nachhaltig gewirtschaftet. Das kommt uns jetzt in der Hochphase der Pandemie ab. „Wir haben immer nachhaltig ge- wirtschaftet. Das kommt uns jetzt in 19-Patienten wurde von der Bundes- der Krisenzeit zugute.“ der Krisenzeit zugute“, so Klemann. regierung mit einem Rettungsschirm „Die Patienten- und Bewohnersicher- Geschäftsführer Dr. Ansgar Klemann für die Krankenhäuser finanziell ab- heit hatte in unseren Einrichtungen gefedert. Laut Deutscher Kranken- zu jedem Zeitpunkt der Pandemie hausgesellschaft bringt die Pandemie höchste Priorität. Das entspricht den trotzdem viele Krankenhäuser in wirt- Anfang Juni liegt sie bei 67 Prozent. christlichen Wurzeln unserer Stiftung. schaftliche Schieflage. Auch für das Reha-Zentrum fließen Die finanziellen Auswirkungen der Für das St. Josef-Stift stellt Geschäfts- Ausgleichszahlungen. Hier kommt zum Krise spielen in dieser Ausnahmesitu- führer Dr. Ansgar Klemann fest: „Die Tragen, dass frühzeitig erklärt wurde, ation eine nachgeordnete Rolle.“ Ausgleichsgelder fließen verlässlich als im Bedarfsfall Kapazitäten für die Ver- Die Pandemie wird das Leben nach- Kompensation für die aus der Min- sorgung von Covid-19-Patienten zur haltig verändern. So erfordern die derauslastung entstandenen Erlösver- Verfügung zu stellen. Das Reha-Zen- coronabedingten Hygiene- und Ab- luste. Jedoch bleibt die Nachhaltigkeit trum wurde daher vorübergehend von standsgebote grundsätzlich in allen dieser Zahlungen unsicher, die vor- der Planungsbehörde als (Ersatz-) Bereichen mehr Platzbedarf mit ent- aussichtlich ab Juli neu geregelt und Krankenhaus anerkannt. Daran bemisst sprechenden Folgen für den Kran- zunächst bis 30. September befristet sich jetzt im Nachhinein der Anspruch. kenhausbetrieb. Ein großer Vorteil ist werden. Unklar bleibt, wie der Bedarf Nachbesserungsbedarf des Gesetzge- in jedem Fall, dass durch die bau- nach diesem Zeitpunkt aussieht.“ Ent- bers sieht Klemann aber bei der Kos- lichen Investitionen der vergangenen scheidend werde sein, wie sich unter tenerstattung für notwendige Schutz- Jahre im St. Josef-Stift ein vergleichs- den Bedingungen der Pandemie die ausrüstung im Krankenhaus und in den weise großzügiges Platzangebot ent- Auslastung weiter entwickelt. Stand Altenheimen. Die Erstattung bilde nicht standen ist. Zum Thema Krisenstab und Montagsrunde Direktor Prof. Dr. Hammer, Pflegedirek- tor Detlef Roggenkemper, Dr. Matthias Boschin (Chefarzt Anästhesie), Leitung Hygieneteam Markus Geilen und Techni- scher Leiter Peter Kerkmann. Der Krisen- stab befasst sich mit der aktuellen Infek- tionssituation und allen Themen in Zu- sammenhang mit dem Corona-Virus und diskutiert auf Basis der allgemeinen und Corona-Krisenstab unter Leitung von Dr. Ansgar Klemann (2.v.r.) medizinischen Verhaltens- und Präven- tionsempfehlungen der einschlägigen In- Die Schaltzentralen des Krisenmanage- sich diese Besprechungsrunden zweimal stitutionen (Robert Koch-Institut, medizi- ments sind der Krisenstab und die täglich. Mitglieder des Krisenstabs sind: nische Fachgesellschaften und Fachbeirä- Montagsrunde. In Hoch-Zeiten trafen Geschäftsführer Dr. Klemann, Ärztlicher te) konkrete Handlungsrichtlinien. 6 | Blickpunkt 3.2020
„Daumen hoch“ signalisiert das Küchenteam, das in jeder Phase der Pandemie die Speisenversorgung sicherstellte (Bild oben re.). Viele Firmen schickten Süßes und andere Präsente für die Mitarbeiter in Krankenhäusern und Pflegeheimen (oben li.). Die Christlichen Kranken- haushilfen starteten am 15. Juni wieder mit ihrem Dienst (unten li.). Fiebermessen gehört seit Ende Mai zum Corona-Eingangsscreening. Pflegedirektor Detlef Roggenkemper, Personalleiter Gregor Fauser, Techni- scher Leiter Peter Kerkmann, Haus- wirtschaftsleitung Roswitha Mechelk, Öffentlichkeitsarbeit Bettina Goczol, Netzwerkkoordinator Markus Giesbers und aktuell ergänzt durch Markus Gei- len (Hygiene) und Florian Niermann (Assistent der Geschäftsführung). Die Montagsrunde (im Bild fehlen die Damen) Krisenstab und Montagsrunde vereini- gen verschiedene Kompetenzberei- Die „Montagsrunde“ entwickelt in Ab- zung. Hier beraten Geschäftsführer Dr. che, um einen möglichst umfassenden stimmung mit dem Krisenstab Lösungen Klemann, Ralf Heese und Dietmar Blick auf alle Fragestellungen zu erhal- und sorgt für deren zeitnahe Umset- Specht (beide stellv. Geschäftsführer), ten. Blickpunkt 3.2020 | 7
IM BLICKPUNKT Corona-Sonderrolle für Seit Ende März steht Station parat als Isolier- und Quarantänebereich Schutzstandards auf höchstem Niveau: Michelle Mester zeigt, wie vor Patientenkontakt die Schutzkleidung aus Kittel, Handschuhen, FFP2-Maske und Visier angelegt wird. risenstabssitzung im Kreishaus Mitarbeiter aus der Pflege wurden K Warendorf am 16. März 2020: Wenn die Steigerungsraten der Corona-Infektionen so bleiben wie „Wir haben viel aus der Corona-Krise gelernt: Wir wissen, was wir können, vorübergehend versetzt – mit der Ge- währ, dass sie später an ihren ange- stammten Arbeitsplatz zurückkehren bisher, dann könnte die Situation bin- und es hat uns insgesamt können. So konnten überall Über- nen acht Tagen eskalieren und die Kli- nach vorne gebracht.“ stunden abgebaut und Stationsteams niken im Kreisgebiet ab dem 24. März entlastet werden. Wer Minusstunden Pflegedienstleitung Aurelia Heda komplett überlastet sein. Parallel kommt aus Berlin der Appell, alle planbaren Operationen zu verschie- ben. „Das war der Moment, wo wir im gende aus Krankenhaus und Reha- Krankenhaus alles sofort herunterge- Zentrum erklärten sich spontan be- fahren und ein Konzept für einen Iso- reit, im Team der B 1 mitzuarbeiten. lierbereich erarbeitet haben“, blickt Für den Start wurde eine Gruppe von Pflegedirektor Detlef Roggenkemper rund 15 Pflegenden unter Leitung von mit Pflegedienstleitung Aurelia Heda Marina König, Michelle Mester und zurück. Es war die Stunde der Station Doris Nieländer zusammengestellt. B 1, die als Normalstation am 20. Ein Kernteam übernahm die Vorbe- März geschlossen wurde und seitdem reitung der Station, jeweils in enger als Isolierstation eine zentrale Rolle Rückkopplung mit dem Hygieneteam bei der Quarantäne sowie bei der Iso- und in Zusammenarbeit mit den lierung von Covid-19-Patienten spielt. hauseigenen Technikern. Schulungen In Windeseile wurde die Station auf fanden statt, Abläufe mussten defi- Besonderer Einsatz für das Röntgenteam auf ihre neue Aufgabe vorbereitet. 68 Pfle- niert werden. der Isolierstation komplett in Schutzkleidung. 8 | Blickpunkt 3.2020
die Station B 1 Übergabe an der Türschwelle: Michelle Mester reicht ein Auch Perfekt-Mitarbeiterin Margret Venhues-Schweinsberg Essenstablett an Pflegeschülerin Mizgin Tunc. arbeitete auf der Isolierstation unter besonderen Bedingungen. hier versorgt. Dass es (bis dato) nicht „Es war eine aufregende Zeit. mehr waren, ist der hohen Wirksam- „Der Virologe Christian Unser gemeinsames Ziel war keit der kontaktreduzierenden Maß- Drosten hat es gut auf den es zu verhindern, dass wir nahmen zu verdanken. Im Münster- Punkt gebracht: Wir sind Zustände wie in Italien haben. land wies der Kreis Warendorf die schon in See gestochen, Wir haben uns mit allen niedrigsten Infektionszahlen auf und während wir das Boot noch war weit von einer Überforderung gezimmert haben.“ Berufsgruppen zusammen- der Versorgungsstrukturen entfernt. gesetzt und gemeinsam gute Pflegedirektor Detlef Roggenkemper Das Konzept hätte vorgesehen, dass Abläufe organisiert. Wir waren nach Bedarf auch die Stationen B 3, sehr gut vorbereitet.“ B 4 und B 5 für Covid-19-Patienten Was bleibt im Rückblick? „Es war eine Michelle Mester, hätten vorbereitet werden können. turbulente Zeit mit einer Welle an neu- Leitungsteam Isolierstation B1 Ende April kamen aber Signale aus en Erkenntnissen aus der Wissenschaft der Politik für eine Rückkehr in und kurzfristigen Entscheidungen aus den Normalbetrieb. Somit ging die der Politik. Verordnungen, die abends aufbaut, kann sie in moderaten zwischenzeitlich geschlossene Station kamen und am nächsten Morgen um- Schritten später wieder abbauen. B 4 ab dem 4. Mai wieder in Betrieb, gesetzt sein sollten, führten zu einer Anfang April kam die erste Bewäh- und die B 1 reduzierte ab dem 18. großen Dynamik“, so Roggenkemper. rungsprobe für die B 1. Eine Patientin, Mai ihren Isolationsbereich auf den „Es haben sich viele Mitarbeiter einge- die ohne Wissen um ihre Infektion Neubau; die restlichen Zimmer in der bracht und gute und sinnvolle Impulse stationär aufgenommen worden war, Spange Richtung Parkflügel wurden gegeben“, meint Aurelia Heda. Und gut entwickelte Symptome und wurde als von der C 1 mitbetreut. Im Juni er- zu wissen: Die B1 könnte jederzeit und erste Patientin auf der B 1 versorgt. In folgte eine weitere Reduzierung auf schnell wieder in Gänze als Isolierbe- der Spitze wurden 6 bis 7 Patienten lediglich drei Zimmer. reich reaktiviert werden. Blickpunkt 3.2020 | 9
IM BLICKPUNKT Wie in Kriegszeiten: Die Verw Schutzmaterial und Desinfektionsmittel in Corona-Zeiten mit Gold aufgewogen / Bestellung als Vaba s klingt wie Beschreibungen aus E den Geschichtsbüchern der Kriegswirtschaft: Lieferengpässe, Rationierung, Preise wie auf dem Schwarzmarkt – alles ist knapp und setzt die üblichen Verteilungsmecha- nismen außer Kraft. Mund-Nasen- Schutz, Isolierkittel, Desinfektionsmit- tel und Schutzbrillen werden in Co- rona-Zeiten mit Gold aufgewogen und kosten auf einmal das X-fache „Die ersten Wochen waren sehr hektisch und ungewiss, weil man nie wusste, wie lange die Materialien verfügbar sind und wann sie zu welchem Preis geliefert werden.“ Marion Herte, Einkauf der sonst üblichen Preise. Ende Fe- bruar melden manche Hersteller ei- nen Lieferstopp, weil sie ihre sonst übliche Jahresproduktion an Schutz- materialien bereits ausgeliefert ha- In der Finanzbuchhaltung liefen alle Fäden für die Bestellung dringend benötigter Schutzmaterialien zu (beide Einkauf) und stellvertretender Geschäftsführer Dietmar Specht. ben. Die Lager sind weltweit leerge- fegt. Das liegt auch daran, dass ein großer Die monatlichen Verbräuche von Teil der Schutzmaterialien in China, Desinfektionsmittel steigen signifi- „Es waren viele findige konkret in der besonders vom Coro- kant. Hinzu kommt die schwierige Händler unterwegs. Die Preise na-Virus betroffenen Provinz Wuhan, Aufgabe, gut abzuschätzen, wie sich wurden diktiert, und viele produziert wird. Der Shutdown in Chi- der Verbrauch entwickeln wird: Wie potenzielle Lieferungen na im Januar wirkt sich zeitverzögert viele Menschen werden sich im Kreis kamen nur auf Vorkasse.“ auch auf den Rest der Welt aus, wo Warendorf infizieren? Wie viele Stellv. Geschäftsführer Dietmar Specht das Virus zwar erst Wochen später an- Covid-19-Patienten mit welchem kommt, aber das Hamstern und Hor- Schweregrad werden im St. Josef-Stift ten der benötigten Schutzmaterialien mutmaßlich behandelt werden müs- bereits viel früher begonnen hat. sen? Muss lediglich eine Isolierstation Rechnung mit vielen Unbekannten. Auch im St. Josef-Stift und seinen oder aber das gesamte Krankenhaus „Es waren viele findige Händler Einrichtungen schaltet die Material- für den Ernstfall gerüstet sein? Wie unterwegs“, deutet stellvertretender bestellung Ende Februar/Anfang wirkt sich das Infektionsgeschehen Geschäftsführer Dietmar Specht an, März abrupt in den Krisen-Modus. auf die Altenpflegeheime aus? Eine dass der Markt zusätzlich noch durch 10 | Blickpunkt 3.2020
altung des Mangels nque-Spiel wird grundsätzlich persönlich in Die Materialbestellung ist normaler- Empfang genommen. Die „gesicherte weise ein Routinevorgang, der in Lagerung“, wie Specht es nennt, er- Kombination mit dem Scanvorgang folgt in geheimen „Schatzkammern“. des Korb-Modul-Systems im Nu erle- „Die Versorgungssicherheit aller un- digt ist. Mit dem Außerkraftsetzen serer Einrichtungen zu gewährleisten, dieser Bestellwege entwickelt sich der Arbeitsbereich Einkauf von Maria Große Lohmann und Marion Herte „Die Versorgungssicherheit phasenweise zu einem Hotspot in der aller unserer Einrichtungen zu Corona-Zeit. Und auch der Hol- und gewährleisten, war unser Ziel Bringedienst muss manchen Kilome- und hatte die höchste Priorität. ter mehr laufen, um die zusätzlichen Materialien an Ort und Stelle zu brin- Wir waren in jeder Phase gen. der Corona-Krise ausreichend ausgestattet.“ Geschäftsführer Dr. Ansgar Klemann Zum Thema: Beeindruckende Zahlen Hohe Nachfrage bei knappem Ange- war unser Ziel und hatte die höchste bot erzeugt steigende Preise – ein Priorität“, so Klemann. „Wir waren in Grundgesetz der Marktwirtschaft, jeder Phase der Corona-Krise ausrei- das sich in Corona-Zeiten wie unter chend ausgestattet und hätten be- einem Brennglas beobachten ließ. nachbarten Krankenhäusern mit Mund-Nasen-Schutz als Einwegpro- Schutzmaterial aushelfen können, dukt wird in Normalzeiten für rund wenn es dort zu Engpässen gekom- 5 Cent gehandelt. In Spitzenzeiten men wäre.“ bewegten sich die Stückpreise im sammen (v.l.): Marion Herte und Maria Große Lohmann Die Zeit des Mangels ist oft auch ei- März und April zwischen 0,80 bis ne Zeit der Kreativität. Als Beat- 1,20 Euro. Für den coronabedingten mungsfilter drohen knapp zu werden, Bedarf wurden von März bis Mitte unseriöse Anbieter unübersichtlich beteiligt sich das St. Josef-Stift an ei- Juni zusätzliche 140.000 Mund-Na- wurde. „Wir sind zum Glück keinem nem 3D-Druck-Projekt für eine alter- sen-Schutze bestellt. Auch Hände- Lieferanten auf den Leim gegangen“, native Produktionsmethode. Als Er- desinfektionsmittel war ein heiß be- resümiert Geschäftsführer Dr. Ansgar satz für den Einweg-Mund-Nasen- gehrtes Gut: Während im St. Josef- Klemann. Gleichwohl machen beide Schutz startet unter Federführung von Stift der monatliche Durchschnitts- deutlich, dass neben dem vertrauten Hauswirtschaftsleitung Roswitha Me- verbrauch bei rund 390 Litern pro Weg über das MOC und den Ein- chelk die Großproduktion von Stoff- Monat liegt, stieg der Verbrauch im kaufsverbund Clinicpartner auch un- masken, die in Eigenregie wieder auf- März, April und Mai auf jeweils 520 gewöhnliche Wege über Direktbe- bereitet werden (s. Bericht Seite 14). Liter, also gut ein Drittel mehr als stellungen bei unbekannten Lieferan- Leere Desinfektionsmittelflaschen sonst. Im Reha-Zentrum war der re- ten gegangen werden mussten. „Die werden als eiserne Reserve für eine lative Anstieg noch deutlicher: Von Preise wurden diktiert, und viele po- potenzielle Wiederbefüllung gesam- bislang rund 54 Litern pro Monat tenzielle Lieferungen kamen nur auf melt, und auch Kreis und Land betei- sprang der Verbrauch auf monatlich Vorkasse.“ Die Ware – auch wenn sie ligen sich nach ihren Möglichkeiten 97 Liter, also das 1,8-Fache. am Wochenende geliefert wird – an der Materialbeschaffung. Blickpunkt 3.2020 | 11
IM BLICKPUNKT Im Ausnahmezustand…. Intensivmedizinische Vorbereitung auf die große Corona-Welle Das Team der Intensivobservation hat sich umfassend auf die mögliche Versorgung von Covid-19-Patienten vorbereitet. Im Bild: Hermann-Josef Schlüter (Leitung Obs), Daniel Schild (stellvertretende Leitung) und Dr. Matthias Boschin (Chefarzt Anästhesie) vor einem Beatmungsgerät. usnahmezustand in Sachen tion beschäftigten. „Es gab die Sorge einer Schulung das Wissen zum In- A Corona. Am 16. März schaltet der Kreis Warendorf in den Kri- senmodus und bereitet sich mit allen bei Mitarbeitern, ob wir das schaffen. Aber es gab auch eine hohe Bereit- schaft bei den Mitarbeitern, sich mit halt des Notfallwagens auf, und Her- mann Dierkes und Axel Illner über- nahmen die Geräteeinweisung für die Kliniken darauf vor, womöglich eine großem Engagement einzubringen, Narkosegeräte. In einem zweiten übergroße Zahl an Covid-19-Patien- obwohl einige bereits selbst im Risi- Handlungsstrang ging es um das The- ten intensivmedizinisch versorgen zu koalter sind“, so Boschin. ma Materialbeschaffung: Spezifische müssen. Auch das St. Josef-Stift ist da- In Windeseile wurden Schulungen Medikamente, Absaugkatheter und bei, setzt planbare Operationen aus erarbeitet, bei denen Timo Serbin Zubehör wie Filter und Schläuche für und bereitet sich für den Ernstfall vor. (Anästhesiepflege), Sarah Loermann Beatmungsgeräte mussten beschafft Ein Rückblick auf die „heiße Phase“ im (Intensivobservation/ Hygienefach- werden. Gleichzeitig lief die Abstim- März. kraft in Ausbildung) und Dr. Matthias mung mit den Krisenstäben bei Be- Können wir im Notfall akut erkrank- Boschin Fachwissen zum Umgang zirksregierung und Kreis sowie mit te Beatmungspatienten behandeln? mit Covid-19-Patienten weitergaben. anderen Krankenhäusern auf Hoch- Haben wir ausreichend Material, Per- Von der Intensivobservation ver- touren. sonal und Schutzausrüstung? Das wa- mittelten Jerry Puthenpurayil speziel- Wie hätte die konkrete Rolle des St. ren die Fragen, mit denen sich Anäs- les Beatmungswissen, Eva Schlüter Josef-Stifts aussehen können? „Covid- thesie-Chefarzt Dr. Matthias Boschin die Bauchlagerung von beatmeten 19-Patienten mit akutem Lungenver- und das Team der Intensivobserva- Patienten, Daniel Schroeter frischte in sagen sind nicht primär unser Fach- 12 | Blickpunkt 3.2020
Für den Ernstfall gerüstet: Mannshoch stapelten sich im Leitungsbüro die Materialien für die Versorgung von beatmungspflichtigen Patienten. Daniel Schild zeigt FFP2-Masken zum Schutz der Mitarbeiter und Zubehör für die Beatmungsgeräte. gebiet, somit hätten wir die Rolle als ne Versorgungskapazitäten. Durchge- Erkenntnisse. „Wir können auf unge- Notfallreserve und Überlauf über- hend waren zwei Intensivbetten ver- wöhnliche Situationen effizient und nommen, um andere Kliniken zu ent- fügbar. Mit der Umwidmung von flexibel reagieren. Viele Mitarbeiter lasten“, so Boschin. Im Intensivregis- Narkosegeräten hätten aber weitere haben viel intensivmedizinisches ter der Deutschen interdisziplinären Beatmungsmöglichkeiten aktiviert Know-how und tragen versteckte Vereinigung für Intensivmedizin mel- werden können. Wissensschätze in sich, die sich reak- dete das St. Josef-Stift tagesaktuell sei- Die Vorbereitung des Ernstfalls wirk- tivieren lassen“, sagt Boschin. „Es war te sich auch auf weitere Bereiche aus. sehr herausfordernd, schnell und al- Nicole Mahlke (ZSVA), Susanne les gleichzeitig zu organisieren, Kon- Schlautmann (OP-Pflege), Dr. Ludwig zepte und Hygienerichtlinien zu erar- Bause, Dr. Frank Horst und Dr. Ans- beiten“, blickt Hermann-Josef Schlü- gar Platte nutzten die Zeit, um für den ter (Leitung Obs) zurück. „Aber wir Bereiche OP und Zentralsterilisation haben uns schnell fokussiert, um eine Sieboptimierungen vorzunehmen. gute Vorbereitung hinzubekommen. OP-Trays, Lagerhaltung, Standards – Es war eine spannende und anstren- alles kam in den Blick. gende Zeit, in der es viel Engagement Stand Juni 2020 ist die große Coro- und große Unterstützung von allen na-Welle glücklicherweise ausgeblie- Seiten gab“, ergänzt Daniel Schild Knappes Gut: Desinfektionsmittel ben. Als Fazit bleiben aber wertvolle (stellvertretende Leitung). Blickpunkt 3.2020 | 13
IM BLICKPUNKT Stoffmasken für mehr als Professionelle und einheitliche Ausstattung für alle Bereiche / „Perfekt“ übernimmt Schlüsselrolle Hauswirtschaftsleitung Roswitha Mechelk (Mitte) managte das Projekt Stoffmasken: Tausende Stoffmasken wurden in kürzester Zeit für die 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller Bereiche genäht. Das Team von Perfekt übernimmt die Ausgabe und hygienische Aufbereitung der Masken. nnerhalb von drei Tagen sind An- Änderungsschneiderei Stapel (Vor- I fang April alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des St. Josef-Stifts, des Reha-Zentrums und der Perfekt „Mit großer Flexibilität spran- gen die Perfekt-Mitarbeiterin- nen ein, um die hygienische helm) und dem Briloner Stoffparadies und natürlich den Orthopädietechni- kern und Bandagisten des St. Josef- Dienstleistungen GmbH mit einer Aufbereitung und den täg- Stifts. Insgesamt sind von Ende März Stoffmaske für Mund und Nase aus- lichen Austausch der Masken bis Ende April rund 12.000 Stoffmas- gestattet worden. Bereits zuvor hatten ken genäht worden. für die Mitarbeiter im Kran- alle Berufsgruppen in den vier Alten- „Das war ein besonderer Einsatz von kenhaus und Reha-Zentrum heimen der St. Elisabeth-Stift gGmbH den Beteiligten, die teilweise bis tief Stoffmasken für ihre tägliche Arbeit zu gewährleisten.“ in die Nacht und am Wochenende erhalten. Die Ausstattung erfolgte zu Roswitha Mechelk genäht haben“, würdigte Hauswirt- einem Zeitpunkt, als das Tragen von schaftsleitung Roswitha Mechelk, die Mund-Nasen-Schutz noch keine die Koordination der Nähaktion Pflicht war. Die Stoffmasken stellen 1.400 Mitarbeiter zu produzieren. übernahm. Neben dem qualitätsge- zwar keinen Schutz für den Träger der Neben dem Team der hauseigenen prüften Hygienestandard sorgen die Maske dar. Sie dienen aber dem Orthopädischen Werkstatt haben aus Masken auch für eine einheitliche Schutz Dritter – Patienten, Bewohner Sendenhorst und Umgebung auch und professionelle Ausstattung aller und Kollegen – und sind somit eine sieben Unternehmen genäht, die co- Berufsgruppen. Weitere Mitarbeiter vorsorgliche Maßnahme, um das Risi- ronabedingt Kapazitäten frei hatten. wirkten mit, um die Logistik zu erar- ko einer Ausbreitung des Corona-Vi- Der Dank gilt an dieser Stelle den beiten, wie die Masken kurzfristig in rus zu minimieren. Raumausstattern Hölscher (Senden- Umlauf kommen. Es war eine echte logistische Her- horst), Kreysern (Albersloh), Stöppler Eine Schlüsselrolle übernahm aber ausforderung, in kurzer Zeit über (Rinkerode), Nettesheim (Beckum), das Team von „Perfekt“: „Mit großer 5.000 Masken für insgesamt mehr als Berufsbekleidung Bruns + Debray, der Flexibilität sprangen die Mitarbeite- 14 | Blickpunkt 3.2020
1.400 Mit arbeiter genäht rinnen ein, um die hygienische Auf- bereitung und den täglichen Aus- tausch der Masken für die Mitarbeiter im Krankenhaus und Reha-Zentrum zu gewährleisten“, lobt Roswitha Me- chelk. Mit großer Sorgfalt bügeln und sortieren sie die gereinigten Masken, so dass alle Mitarbeiter ihr Lieblings- modell (Gummischlaufen oder Bin- debänder) am Ausgabepunkt im So- ckelgeschoss Parkflügel auswählen können. Wiederverwendbarer Mund- und Nasenschutz aus Stoff war vor allem zu Beginn der Corona-Krise das Ge- bot der Stunde, um die Ressourcen zu schonen. Dringend benötigte Ein- weg-Produkte, sogenannter Mund- Nasen-Schutz oder OP-Masken, wa- ren insbesondere im März und April nicht in ausreichendem Maße oder nur zu stark überhöhten Preisen lie- ferbar. Die Stoffmasken sind eine nachhaltige Alternative, sie ersetzen aber nicht die FFP2-Masken, die ei- nen höheren Schutzgrad haben und im direkten Kontakt mit Covid-19- Patienten zum Einsatz kommen. Zum Thema Die Ansteckung durch Tröpfchen aus den Atemwegen ist der wesentliche Übertragungsweg für das Corona-Vi- rus. Um das Risiko einer Verbreitung von Viren zu minimieren, können Stoffmasken helfen, wenn sie aus dichtem und kochfesten Stoff beste- hen und Mund und Nase eng anlie- gend umschließen. Die Nähmuster für das Stift mussten die hygieni- schen Qualitätsanforderungen be- stehen, die Hygienefachkraft Markus Geilen zuvor überprüft hatte. Blickpunkt 3.2020 | 15
IM BLICKPUNKT Eine Pandemie – viele Perspektiven Die Corona-Pandemie hat das Leben der Menschen auf den Kopf gestellt: Im Privaten genauso wie im Beruflichen. Die Viel- falt der Aspekte spiegelt diese kleine Auswahl von Stimmen. „Ich hätte mir vor einem Jahr noch nicht vorstellen können, dass ich „Zusätzlich zu den Herausforderungen im als Hygienefachkraft einmal ein Beruf hat jeder noch privat mit den Aus- Hygienekonzept für Gottesdienste wirkungen der Corona-Krise zu kämpfen: erstellen muss.“ Homeschooling, fehlende Betreuungs- Markus Geilen, Leitung Hygieneteam möglichkeiten, fehlende Sozialkontakte.“ Pflegedienstleitung Christiane Schwering „Diese Zeit hat alle zusammengeschweißt. Menschlich habe ich es als Bereicherung „Gut dass man die Stimmen empfunden. Die gute und zeitnahe Informa- kennt, sonst würde man sich tion hat allen Sicherheit gegeben und hat das hinter den Stoffmasken nicht Vertrauen in das Haus noch mehr gestärkt.“ wiedererkennen.“ Dr. Heike Horst, Leitung Therapiezentrum Schwester M. Emelia „Augen zu, Mund- „Es war nicht schön, als in der schutz auf und durch!“ Schmerzklinik nichts mehr zu tun Simone Schwarzer, war. Ich bin dankbar für jede Auf- Reha-Restaurantteam gabe. Man erhält neue Einblicke und lernt etwas Neues kennen.“ Oberärztin Dr. Anja Pöppe, die am Screeningpunkt einsprang „Mich hat sehr gefreut, mit wie viel Ruhe und Verständnis seitens der Mitarbeiter die Stoffmaskenausgabe abgelaufen ist. Es gab sehr viel Zu- „Es ist schön, dass wir wieder hier spruch und Dank für mein Team.“ sind. Auf den Stationen haben sich Stefanie Korte, Perfekt Dienstleistungen alle gefreut, uns wiederzusehen.“ Marianne Tiedeken, beim ersten Dienst der Krankenhaushilfen nach der Corona-Pause 16 | Blickpunkt 3.2020
„Wir freuen uns auf ein Wiedersehen“ Grußaktion für die Ehrenamtlichen in Krankenhaus, Reha und Altenhilfe as Corona-Virus kannte kein fektion mit dem Corona-Virus ge- kenhaushilfen, die am 15. Juni 2020 D Pardon und bremste auch den ehrenamtlichen Dienst der vielen Frauen und Männer aus, die fährlich werden kann. Zu Pfingsten sandten alle Einrichtungen einen Gruß aus. Dafür beteiligten sich Mit- ihren Empfangsdienst wieder auf- nahmen und bei Bedarf Unterstüt- zung durch die Auszubildenden sich in der Christlichen Krankenhaus- arbeiterinnen und Mitarbeiter an ei- erhalten. Vorausgegangen war ein hilfe, in der Seelsorge, in der Kulturar- ner Fotoaktion mit der zusammenge- Treffen, bei dem transparent über die beit oder in den vier Altenpflegehei- setzten Grußbotschaft: Wir freuen uns Situation im St. Josef-Stift informiert men engagieren. Schweren Herzens auf ein Wiedersehen! wurde. Ein Wiedereinstieg ist freiwil- stellten sie ihre Aktivitäten ein, denn Den Anfang für eine Wiederaufnah- lig und eine persönliche Entschei- viele von ihnen gehörten selbst zur me des ehrenamtlichen Dienstes dung jeder einzelnen Krankenhaus- gefährdeten Gruppe, für die eine In- machten nun die Christlichen Kran- hilfe. Blickpunkt 3.2020 | 17
IM BLICKPUNKT Schüler haben Lehrer ganz für sich allein Krankenhausschule bietet in Zeiten der Corona-Krise Lernberatung klärungen in einer 1:1-Situation sind wesentlich intensiver.“ Das gibt auch Sechstklässlerin Johanna Sicherheit, die mit Deutschlehrerin Pia Docter einen Eintrag im Gästebuch der Schule formuliert: „Ich finde das An- gebot gut. Wenn man etwas nicht versteht, ist immer jemand da, den man fragen kann.“ Die Hygiene- und Abstandsregeln erfordern, dass immer ein Teil des Kollegiums im Homeoffice arbeitet. „Wir bereiten uns auf eine Zertifizie- rung vor und nutzen die Zeit für Kon- zeptarbeit und die Weiterentwicklung des schulinternen Curriculums“, so Schulleiter Heidenreich. Digitale Techniken spielen dabei ebenfalls ei- ne Rolle zum Beispiel die neu einge- In ungewohnter Distanz findet die Lernberatung in der Krankenhausschule im St. Josef-Stift richtete Lernplattform oder Lehrer- statt: Lehrerin Pia Docter bespricht mit Johanna eine Aufgabe für das Fach Deutsch. konferenzen per Videoübertragung. Allerdings sieht Heidenreich auch errückte Zeiten für Schüler und ders ticken und nicht mehr alle Ange- Grenzen: „Lernen auf Distanz ist ein V Lehrer der Krankenhausschule im St. Josef-Stift. Seit dem Schul-Shutdown im März ist die bote in der gewohnten Form stattfin- den können. Statt in Kleingruppen von zwei bis vier Schülern treffen die Kompromiss, weil immer auch die Beziehung zu den Patienten wichtig ist.“ Das gute Miteinander von Schule Schule momentan in Teilen wieder Patienten ihre Lehrer jetzt für eine und Klinik bewähre sich gerade auch geöffnet. Während bundesweit Kin- halbe Stunde in einer 1:1-Situation – jetzt in Krisenzeiten: „Wir fühlen uns der und Jugendliche über die digitale selbstverständlich mit mindestens 1,5 gut vom Haus getragen und wurden Nabelschnur ihre Aufgaben nach Metern Abstand und Maske für sogar mit Stoffmasken versorgt. Das Hause geschickt bekommen, hat das Mund und Nase. Händewaschen und gesamte multiprofessionelle Team Kollegium um Schulleiter Peter Hei- Desinfektion von Arbeitsmaterialien der Kinderrheumatologie hält gut zu- denreich ein Konzept der Lernbera- ist tägliche Pflicht und Routine ge- sammen.“ tung entwickelt, das den schulpflichti- worden. gen Patienten im Stift und am Lern- Von der Heimatschule werden die standort in Warendorf ermöglicht, Schülerinnen und Schüler gut mit den Anschluss zu halten. Aufgaben versorgt; teilweise mit so „Die Teilnahme ist freiwillig, doch et- viel Arbeitsstoff, dass die Lehrerinnen wa drei Viertel der Patienten nehmen und Lehrer zur Seite stehen und hel- das Angebot gerne an“, berichtet Pe- fen, den Überblick zu behalten. „Ich ter Heidenreich für das Stift. Schule unterstütze beim Sortieren der Aufga- als Strukturierungshilfe im Alltag, als ben und beim Erstellen eines Arbeits- Ablenkung von der eigenen Rheu- plans“, beschreibt Lehrerin Simone maerkrankung oder als willkommene Aldenkirchs. Ihre Schülerin Anna (18 Auch innerhalb des Teams gelten die Abstands- und Hygieneregeln. Schulleiter Abwechslung, wenn coronabedingt Jahre) weiß das zu schätzen: „Hier Peter Heidenreich im Gespräch mit Gaby auch im Krankenhaus die Uhren an- wird einem immer geholfen. Die Er- Herder. 18 | Blickpunkt 3.2020
Dr. Matthias Quas ist neues Mitglied im Kuratorium des St. Josef-Stifts Agraringenieur und Anwalt für 3.700 landwirtschaftliche Familien im Kreis Landwirtschaftlichen Kreisverbandes über- nahm. „Wir beraten und helfen jeden Tag vielen Menschen – nicht nur unseren 3.700 Mitgliedern, denn hinter jedem Hof Dr. Matthias Quas ist steht immer eine ganze Geschäftsführer des Landwirtschaftlichen Familie.“ Wenn er „wir“ Kreisverbandes Waren- sagt, meint er sein dorf und wurde nun in Team aus 17 Kollegin- das Kuratorium des St. Josef-Stifts gewählt. nen und Kollegen. Ne- ben der Fachlichkeit in den Themenfeldern der rechtlichen Bera- tung, der Generatio- nenfolge oder der öf- fentlichen Planung geht es ihm auch um den Teamgeist und die Frage „Wie geht es den it Dr. Matthias Quas ist ein Studienjahre in Bonn, wo er 1992 Menschen wirklich?“. M neues Mitglied ins Kurato- rium des St. Josef-Stifts be- rufen worden. Der 51-jährige Agra- sein Diplom als Agraringenieur ableg- te. An der Uni Kiel forschte und pro- movierte er zum Thema nachwach- Die Aufgabe im Kuratorium des St. Josef-Stifts übernimmt er „mit gan- zem Herzen“. „Gerade die letzten ringenieur ist Geschäftsführer des sende Rohstoffe. Wochen und Monate haben uns die Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Seinen beruflichen Einstieg fand er hohe Bedeutung der Gesundheit vor Warendorf und lebt mit seiner Fami- bei einem großen Saatgutunterneh- Augen geführt. An dieser relevanten lie in Albersloh. Mit Quas zählt das men in Niedersachsen. Doch zog es Aufgabe mitzuwirken und sich einzu- Trägergremium unter Vorsitz von ihn zurück in heimatliche Gefilde, bringen, ist richtig und wichtig.“ Auf Werner Strotmeier, seinem Stellver- und so wechselte er 1997 zum West- die Zusammenarbeit freut er sich. treter Pfarrer Clemens Lübbers sowie fälisch-Lippischen Landwirtschafts- Sein erster Eindruck: „eine angeneh- Andreas Hartleif, Bernhard Daldrup verband e.V. nach Münster, wo er me Sitzungsatmosphäre und ein sehr und Bernhard Stapel nunmehr sechs unter anderem als Umweltreferent für guter Umgang miteinander“. An der Mitglieder. Fragen der Wasser- und Luftqualität, Aufgabe reizt ihn das gemeinsame Dr. Matthias Quas ist ein „Senden- Düngeintensität und Gewässerrena- Ziel, das St. Josef-Stift und seine Ein- horster Kind“, aufgewachsen auf dem turierung zuständig war. „In diesen richtungen voranzubringen. elterlichen Bauernhof am Elmster Themen ist Musik drin“, sagt er und Privat ist Dr. Matthias Quas seit 17 Berg, geprägt durch die Landwirt- verweist auf die stete Herausforde- Jahren mit seiner Frau und den drei schaft, durch Land und Leute in der rung, zwischen unterschiedlichen (fast) erwachsenen Kindern in Albers- Region. Nach Grundschulzeit in Sen- Interessen einen Ausgleich zu finden. loh verwurzelt. Zeit mit der Familie ist denhorst und Abitur 1988 am St. Mi- 2011 folgte er dem Ruf nach Waren- ihm persönlich sehr wichtig, ebenso chael-Gymnasium in Ahlen folgten dorf, wo er die Geschäftsführung des das Gärtnern und Imkern. Blickpunkt 3.2020 | 19
IM BLICKPUNKT Mehr Lebensqualität durch Behandlung aus einem Guss EndoProthetikZentrum-Qualitätszirkel: Patientenbefragung mit Top-Ergebnissen ie mittlerweile dritte Patien- worden sind. Je 200 Fragebögen wur- D tenbefragung im Rahmen der Zertifizierung zum EndoPro- thetikZentrum der Maximalversor- „Die ohnehin schon guten Ergebnisse von 2018 sind in nahezu allen Kategorien den an Patienten der Klinik für Ortho- pädie und der Klinik für Rheumaor- thopädie verschickt. Der Rücklauf lag gung bestätigte im März 2020, dass noch einmal besser geworden bei 62 Prozent; die Auswertung über- die Patienten des St. Josef-Stifts die oder auf hohem Niveau nahm das Institut für Qualitätsmes- Akut- und Reha-Behandlung aus ei- sung und Evaluation (IQME). gleichgeblieben.“ ner Hand deutlicher besser bewerten Ebenfalls im Zusammenhang mit der als diejenigen, die hier zwar operiert Qualitätsmanagementbeauftragte EPZ-Zertifizierung führte Martina Martina Stangl wurden, aber ihre Reha-Behandlung Stangl eine Befragung der jeweils Top in externen Reha-Einrichtungen ab- 20 einweisenden Ärzte für die Ortho- solvierten. „Die ohnehin schon guten Lebensqualität (92 Prozent) (s. Grafik). pädie beziehungsweise Rheumaor- Ergebnisse der Befragung von 2018 Das Reha-Zentrum am St. Josef-Stift thopädie durch. Gegenüber 2016 sind in nahezu allen Kategorien noch würden 96 Prozent der Patienten vergaben die niedergelassenen Ärzte einmal besser geworden oder auf ho- weiterempfehlen. Die in Sendenhorst noch einmal bessere Noten beispiels- hem Niveau gleichgeblieben“, resü- operierten Patienten, die in eine ex- weise für die Erreichbarkeit von ärzt- mierte Qualitätsmanagementbeauf- terne Reha-Einrichtung wechselten, lichen Ansprechpartnern, für die Be- tragte Martina Stangl. waren nur zu 69 Prozent (!) zufrieden. handlungsergebnisse und für die Ent- So schätzten die Patienten vor allem Teilgenommen hatten an der Befra- lassmedikation. Besonders hoch war die Beweglichkeit seit der Operation gung Patienten, die mit einem künst- die Weiterempfehlungsbereitschaft (95 Prozent) und die neu gewonnene lichen Hüft- oder Kniegelenk versorgt für Freunde und Familie. Patientenbefragung 2020 hoch 100 90 95 96 92 80 86 81 81 Zufriedenheitsindex 78 79 80 70 74 72 71 60 50 40 30 20 10 niedrig 0 Medi- Sauberkeit Essen Warte- Weiter- Beweg- Lebens- Medi- Pflege- Thera- Erfolg Weiter- zinische und zeiten empfeh- lichkeit qualität zinische rische peutische der empfeh- Versor- Hygiene lung seit OP Versor- Versor- Versor- Reha- lung gung gung gung gung Behand- lung Externe Durchschnittswerte Interne Indexwerte St. Josef-Stift Zufriedenheit der bei uns operierten Interne Indexwerte Reha-Zentrum am St. Josef-Stift Patienten mit den externen Rehas 20 | Blickpunkt 3.2020
QM-Beauftragte Martina Stangl sowie Christian Zott und Matthias Wesselmann (bei- de Orthopädische Werkstatt) spra- chen per Video- schalte mit Audi- torin Lydia Beck in ihrem bayrischen Homeoffice. Ein Hauch von Zukunft… Corona macht erfinderisch: Premiere für das erste Remote-Audit ls hätte man durchs Schlüssel- für die EN ISO 13485 : 2016 zu- Frau Stangl und Herr Wesselmann A loch schon mal einen Blick in die Zukunft geworfen… So oder ähnlich war das Gefühl nach dem ers- sammentragen und hochladen mus- sten. Blieb dann noch die Akustik, aber auch die konnte mit einer Frei- haben sehr gut vorgearbeitet, es war alles vollständig, so dass wenig Rück- fragen kamen.“ ten Remote-Audit, also einer Zertifi- sprechanlage aus dem Equipment Dennoch: „Per Kamera ist es weniger zierung per Fernsteuerung. Auditorin des Krisenstabes optimiert werden. persönlich“, meinte stellvertretender Lydia Beck war am 4. Mai 2020 aus Als „Joker“ waren auch Dominik Gutry Leiter Matthias Wesselmann. „Uns ist ihrem bayrischen Homeoffice per Vi- und Andreas Riemann mit im Spiel. aber zu Gute gekommen, dass wir ein deoübertragung „zu Gast“, während Während des Audits schickte Domi- gutes Vertrauensverhältnis aufgebaut ihre Gastgeber Martina Stangl, Chris- nik Gutry gewünschte Belege als haben. Frau Beck kennt unser Haus tian Zott, Matthias Wesselmann und Screenshot aus der Orthopädischen seit Jahren und weiß, wie wir ticken.“ Ralf Heese in Sendenhorst im Werkstatt in den Bespre- Besprechungsraum des St. chungsraum, und Andre- DIN ISO per Telefonkonferenz Josef-Stifts saßen – stets as Riemann stand der beobachtet vom „Stiel- Auditorin kurzfristig für Auch die Auditoren von „pro Cum- auge“, einer Weitwin- Fragen zum Thema Cert“ suchen nach Wegen, wie die kelkamera, die von 9 „Leistungsprozesse in Begutachtungen in Corona-Zeiten bis 18 Uhr das Audit der Fertigung“ per Vi- fortgeführt werden können. Audito- filmte. Eigentlich ging es deo zur Verfügung. rin Heike Kaletsch war am 13. Mai ja um die Orthopädische Nach neun Stunden Au- telefonisch aus Frankfurt zugeschal- Werkstatt, aber in Zeiten von dit gab es zwei Ergebnisse: tet und sprach mit der Qualitätsma- Corona wurde die digitale 1. Auditorin Lydia Beck war bes- nagementbeauftragten Martina Trumpfkarte gezogen und die tens zufrieden mit der kontinu- Stangl und zu Beginn auch mit Ge- Werkstatt auf virtuellem Wege be- ierlichen Weiterentwicklung der schäftsführer Dr. Ansgar Klemann. gutachtet. Orthopädischen Werkstatt, ins- Mehr als 200 Dokumente hatte Mar- Damit das funktionierte, mussten besondere lobte sie das Fort- tina Stangl in die Cloud hochgela- sozusagen im Galopp die techni- und Weiterbildungssystem in- den; eine Auswahl, anhand derer schen Voraussetzungen geschaf- klusive der Evaluation sowie die sich die Auditorin einen Überblick fen werden. EDV-Leiter Jörg sehr gute Aufarbeitung der Mit- verschafft hatte und bis mittags mit Schneider richtete die Kamera- arbeiterbefragungsergebnisse. Martina Stangl das Audit durchführ- technik ein. Der Draht in die 2. Werkstattleiter Christian Zott te. Am 21. August sind dann auch hauseigene Cloud glühte, als QM- war erleichtert, dass das Audit wieder weitere Mitarbeiterinnen und Beauftragte Martina Stangl und trotz der Situation gut geklappt Mitarbeiter gefragt, wenn die Begut- Matthias Wesselmann binnen ei- hat: „Ich war skeptischer, was achtung vor Ort fortgesetzt wird. nes Tages sämtliche Dokumente die Durchführung angeht, aber Blickpunkt 3.2020 | 21
IM BLICKPUNKT Sechs auf einen Streich: Baupro Umbau im Bestand: Mehr Platz für Buchhaltung, Sozialdienst, Caritas-Sozialstation, Anästhesie und Das St. Josef-Stift segelt weiter auf Erfolgskurs: Die hohe Spezialisierung und Qualität der Behandlung verbunden mit der beson- deren Freundlichkeit und Atmosphäre im Haus ziehen weiterhin Patienten aus ganz Deutschland an: mit zunehmend komple- xeren Krankheitsbildern und höherem Schweregrad. Bedarfsgerecht wachsen auch verschiedene Arbeitsbereiche mit. Mit dem Großprojekt Südflügel hat das St. Josef-Stift von 2013 bis 2018 seine Gebäudefläche deutlich erweitert. Die Herausforderung besteht nun darin, die vorhandenen Flächen so geschickt aufzuteilen, damit Engpässe in einzelnen Bereichen gelöst werden können. Konkret geht es um die Bausteine Sozialdienst, Anästhesie, Intensivobservation und perspektivisch um das Ambulante Operieren. 6 5 4 2 22 | Blickpunkt 3.2020
jekte lösen Engpässe Intensivobservation n enger Abstimmung mit den je- Technischer Leiter Peter Kerkmann. Juni bis Ende August 2020: I weiligen Bereichen wurde die Ist- Situation analysiert und der Bedarf ermittelt. „Bei jedem Einzelprojekt Ein weiteres wichtiges Prinzip: Es sol- len moderne, gut ausgestattete Ar- beitsbereiche entstehen, in denen Ertüchtigung und Erweiterung der Sozialdiensträume [2] geht es immer um die Fragen einer sich Patienten und Mitarbeiter glei- Das Großraumbüro des Sozialdiens- sinnvollen Zuordnung der Funktio- chermaßen wohlfühlen können. tes im Erdgeschoss des Funktionsge- nen und einer guten Wegeführung Licht, Platz und Farbgestaltung sind bäudes ist für die gewachsene Zahl für Patienten und Mitarbeiter“, so hierbei wichtige Stellschrauben für an Patienten mit Reha-Bedarf zu klein Atmosphäre und Wohlfühlfaktoren. Die Umsetzung der einzelnen Bau- steine erfolgt in einem Zeitplan mit zum Teil parallelen Handlungssträn- gen. Jede einzelne Maßnahme ist für sich ein überschaubares „Puzzleteil“, in Summe sind sie aber ein hoch- komplexes Puzzlespiel, weil sämtliche Baumaßnahmen im laufenden Be- trieb erfolgen und in ihrer zeitlichen In kürzester Zeit entkernt: Die bisherigen und zusätzlichen Räume des Sozialdienstes. Taktung wie ein Zahnrad ins andere greifen. Kerkmann: „Die Vorausset- zung für jede einzelne Maßnahme ist, geworden. Das neue, erweiterte dass an anderer Stelle vorher ein Um- Raumkonzept wird zudem an den zug erfolgt ist oder ein Bauabschnitt Bedarf individueller Beratung ange- 1 fertig gestellt wurde.“ Zwar hat die passt. Es soll eine Spange entstehen Corona-Pandemie an einigen Stellen mit Einzelberatungsplätzen und einer den Zeitplan beeinflusst, doch im eigenen Wartezone, die locker ge- 3 Prinzip laufen alle Projekte weiter. gliedert und mit einem Sichtschutz vom Wartebereich der Ambulanz ab- getrennt ist. Innerhalb der Bürospan- Fertigstellung neue Finanz- ge wird auch die Krankenhausapo- buchhaltung [1] thekerin einen neuen Platz finden. Bereits im März wurde die neue Fi- Der WC-Bereich wird behindertenge- nanzbuchhaltung oberhalb des Kon- recht und mit neuer Aufteilung nach ferenzzentrums und im 1. OG des Südflügelstandard erneuert. Westflügels im historischen Altbau fertiggestellt. Das löste eine Kaskade September 2020: weiterer Umzüge innerhalb der Ver- Erweiterung Caritas Sozial- waltung aus. Das Team Medizin- Controlling konzentriert sich jetzt auf station St. Elisabeth [3] das 2. OG im Westflügel, und auch Der ambulante Pflegedienst der Cari- der Krankenhausseelsorger zog tas Sozialstation St. Elisabeth ist deut- innerhalb des Westflügels ins 3. OG lich gewachsen. Um für das Team um. Die dadurch freigewordenen Bü- mehr Raum zu schaffen, übernimmt roflächen im Erdgeschoss nutzt seit die Sozialstation als „Nachmieter“ die Mai der Sozialdienst, weil dessen Be- aktuell provisorisch genutzten Räume reich erweitert und ertüchtigt wird. des Sozialdienstes. Die beiden Räume Blickpunkt 3.2020 | 23
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