CHbraunvieh - Zuchtziel 2026 - Magazin der Braunviehzucht - Braunvieh Schweiz

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CHbraunvieh - Zuchtziel 2026 - Magazin der Braunviehzucht - Braunvieh Schweiz
CHbraunvieh
    Magazin der Braunviehzucht   1/2021

Zuchtziel 2026
CHbraunvieh - Zuchtziel 2026 - Magazin der Braunviehzucht - Braunvieh Schweiz
Select Star Spitzengenetik
                    für jedes Zuchtziel
1’477
                                                                 Gisler’s Canyon             JUVENTUS ET SMF B2F
   GZW
                                                          Cadura-CANYON x Arrow-JANNA G+ 81 x Nesta-JUDY EX94 x Jetway-JETWA EX94

                                                          Früher Canyon-Sohn mit Nesta JUDY als Grossmutter.
                                                          Mittelgross und breit. Mit 129 FIW der Höchste in den
                                                           Top 8 der verfügbaren BS-Stiere. Nur 3 Stiere im ak-

                                    JANNA
                                                           tuellen CHE KB-Angebot kombinieren mind. +963kg
                                                             Milch mit 129 FIW: JUVENTUS, Fact und HACKER.
                                      M: Arrow   GA 12.20    KK: AB     BCN: A1/A2     100                   110                  120
                                                 Milchwert      133
                                                 FIW            129
                                                 Weidezuchtwert 138
                                                 55 B%        M: + 963 kg           F: + 35 kg / - 0.06%        E: + 40 kg / + 0.08%

132
                                                                       Krieg’s Bartli         DOM-OB F2F O1F
   Euter
                                                                      Vento-BARTLI x Wural-DACHS EX92 x Adelio-DENIS EX92

                                                 gesext
                                                  sexé
                                                           Bestechendes Exterieur mit top Eutern! DOM-OB
                                    DACHS-OB

                                                          stammt aus der „heissen“ Wural DACHS EX92 mit
                                                           EX95 in Euter. Zudem vererbt DOM-OB eine gute
                                                          Fruchtbarkeit (104) sowie leichte Geburten (116).
                                                 GA 12.20    KK: AA     BCN: A1/A2     100                   110                  120
                                                 Gesamtnote      122
                                                 Euter           132
                                                 Hintereuterhöhe 130
                                                 65 B%        M: + 285 kg           F: + 7 kg / - 0.07%            E: - 4 kg / - 0.20%

  PP       ornlos                                                        Visor-P     VIALO-PP POS SMF B2F
     ygot H
  moz
Ho
                                                            Viper P- VISOR P x Vujo P-VIALA P G78 x Vivid-SIVA G+ 80 x Janito-PANITA
                                                           VIALO-PP ist mit 1’406 GZW der mit Abstand höchste
                                    VIALO-PP

                                                          verfügbare PP-Stier. Nicht aus ET und somit auch auf
                                                           Bio-Betrieben einsetzbar. VIALO-PP verspricht hohe
                                                           Inhaltsstoffe (+0.34% Fett & +0.19% Eiw.), moderate
                                                                   Grösse und sehr funktionelle Kühe.
                                                 GA 12.20    KK: BB     BCN: A1/A2     100                   110                  120
                                                 Milchwert      134
                                                 FIW            118
                                                 Weidezuchtwert 136
                                                 54 B%        M: + 630 kg           F: + 50 kg / + 0.34%        E: + 36 kg / + 0.19%

                               Select Star SA
                      Telefon 022 349 73 73                           Stierenkatalog 2021
                           info@selectstar.ch                         jetzt verfügbar !
  2                        www.selectstar.ch                                                    CHbraunvieh Nr. 1 ∙ Januar 2021
CHbraunvieh - Zuchtziel 2026 - Magazin der Braunviehzucht - Braunvieh Schweiz
Inhalt
Feinjustierung im
Zuchtziel 2026
Alle fünf Jahre findet die Überprüfung des Zuchtziels statt. Müssen
wir unseren Weg anpassen, damit wir unsere Marken «Brown Swiss –
more than milk» und «Original Braunvieh – für Milch und Fleisch»
weiter stärken können?

Die unterschiedlichen Produktionsbedingungen unserer Betriebe sind
die grosse Herausforderung für die Umschreibung der Idealkuh für
                                                                                4      Zuchtziel 2026
Brown Swiss und Original Braunvieh. Der gemeinsame Nenner unserer
                                                                               10      Effizienz im Fokus
Züchter ist das Streben nach der funktionellen wirtschaftlichen Kuh,
die nahezu problemlos das angestrebte betriebliche Leistungsniveau             12      FROMALYS
erreicht. Teilweise grosse Unterschiede bestehen in der Gewichtung             14      Was in der ZWS läuft
der drei Blöcke Milchleistung – Fitness – Exterieur.                           17      Abrechnung Mitgliederbeitrag
                                                                               18      Ehrungen MitarbeiterInnen
Eine Grundlage für die Zuchtziel-Beratungen im Vorstand von Braun-             21      Seite der Verbandsleitung
vieh Schweiz ist der Austausch mit unseren kantonalen und nationalen           23      Neues Schutzkonzept MLP
Braunvieh-Organisationen. Das Resultat: der bisherige Weg stimmt.              25      Aus dem Vorstand
                                                                               26      Neue Jungstiere
Mehr Tempo erwartet eine Mehrheit der BS-Züchter bei der Milch-
menge – jedoch sollen die Kühe nicht grösser werden. Diese Signale
                                                                               28      Betrieb Auer, Wetzikon
haben wir im Gesamtzuchtwert eingebaut. Für das Original Braunvieh             30      Betrieb Bucheli, Segnas
bleibt die Doppelnutzung Milch und Fleisch der Hauptfokus, die                 32      Betrieb Liver, Flerden
Bemuskelung hat weiterhin eine sehr grosse Bedeutung.
                                                                               34      100 000er Kühe
Das betriebliche Zuchtziel bestimmt die Anpaarungen unserer Züchter.           36      85 000er Kühe
Der Gesamtzuchtwert ermöglicht dafür eine gute Grobselektion
der Genetik. Für die Feinselektion dienen die betrieblichen Selektions-        38      Virtuelles Treffen an EVT Kongress
                                                                               40      Swiss Expo ist abgesagt
grenzen für Milchleistung, Fitness und Exterieur. Nutzen wir das
                                                                               41      Kurs Exterieurbeurteilung
breite, hochstehende Genetik-Angebot unserer KB-Organisationen.
                                                                               43      Veranstaltungskalender
Ich wünsche allen Braunvieh-Fans eine gehörige Portion Züchterglück
und beste Gesundheit.

                        Reto Grünenfelder
                        Verbandspräsident

Braunvieh Schweiz                                                         Amir-Tochter Amelie geniesst den Auslauf
Chamerstrasse 56, 6300 Zug                                                in den Schnee in vollen Zügen.
info@braunvieh.ch                                                         Bild: Braunvieh Schweiz

Nr. 1 ∙ Januar 2021 CHbraunvieh                                                                                             3
CHbraunvieh - Zuchtziel 2026 - Magazin der Braunviehzucht - Braunvieh Schweiz
Plattenbach BS Glenny Gina der GG Plattenbach in Muotathal SZ wurde 2020 zur Swiss Expo Champion gekürt. Sie entspricht in vielen Teilen dem
Zuchtziel von Braunvieh Schweiz. Aktuell steht sie in der 5. Laktation und erreichte bisher eine durchschnittliche Leistung von 8661 kg Milch.
Bild: Braunvieh Schweiz

4                                                                                                              CHbraunvieh Nr. 1 ∙ Januar 2021
CHbraunvieh - Zuchtziel 2026 - Magazin der Braunviehzucht - Braunvieh Schweiz
Zuchtziel 2026
                                  MARTIN RUST, Braunvieh Schweiz

             Im 5-Jahres-Turnus überprüft Braunvieh Schweiz den Stand der
         Zuchtziele und aktualisiert die Zielsetzungen für die nächste Zeitperiode.
            Das neu definierte Zuchtziel 2026 ist im Einklang mit dem Claim
          «More Than Milk», der über die Schweiz hinaus für Brown Swiss steht.
              Beim Original Braunvieh soll die Doppelnutzung getreu dem
           Motto «Für Milch und Fleisch» konsequent weitergeführt werden.
Nr. 1 ∙ Januar 2021 CHbraunvieh                                                       5
CHbraunvieh - Zuchtziel 2026 - Magazin der Braunviehzucht - Braunvieh Schweiz
U
        m allfällige Anpassungen in der        Ein Merkmal, das bei jeder Zuchtzieldefini-      beinhöhe im gleichen Zeitraum etwa halb
        Formulierung des Zuchtziels            tion intensiv diskutiert wird, ist die Körper-   so hoch.
        möglichst breit abzustützen,           grösse. Die Rückmeldungen hierzu waren
werden verschiedene Informationsquellen        klar: Die Kreuzbeinhöhe soll auf dem             Genetische Trends
genutzt. Wichtige Gradmesser sind phäno-       aktuellen Niveau gehalten oder gar leicht        Das wichtigste Instrument für die Be-
typische und genetische Trends in der          reduziert werden. Auch dies wurde mit            urteilung der Entwicklung einer Rasse
Entwicklung der beiden Zuchtrichtungen         einer Justierung des GZW aufgenommen.            sind die genetischen Trends. Dort sind
Brown Swiss und Original Braunvieh.            Beim Original Braunvieh ist die Bandbreite       verschiedene Umweltfaktoren, welche
Daneben wird jeweils eine Befragung bei        der Betriebsausrichtungen vielleicht sogar       die phänotypischen Werte beeinflussen
verschiedenen Interessensgruppen durch-        noch grösser als bei Brown Swiss. Im Grossen     können, herauskorrigiert. Die Analyse
geführt. Diese Rückmeldungen sind ein          und Ganzen zeigt man sich aber zufrieden         erfolgt dabei über mehrere Jahre.
wichtiger Bestandteil bei der Weiterent-       mit den gesteckten Zielen. Die langfristige,     Bei Merkmalen mit tiefer Erblichkeit
wicklung der Zuchtziele.                       konsequente Bearbeitung eines Zuchtziels         dauert es länger, bis sich Anpassungen in
                                               führt am schnellsten zum Ziel.                   den Zuchtzielen auch in den genetischen
Die Richtung stimmt                                                                             Trends niederschlagen. Die weibliche
Die Befragung wurde erstmals online            Der Blick zurück                                 Fruchtbarkeit wurde bei der Formulierung
durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass          Zu einer Überprüfung des Zuchtziels              des Zuchtziels vor fünf Jahren deutlich
dieselben züchterischen Schwerpunkte           gehört auch die Analyse der bisher               stärker gewichtet. Ein starker Effekt bei den
wie 2016 im Vordergrund stehen. Der            gesteckten Ziele. Verschiedene wurden            genetischen Trends ist bisher aber noch
Milchleistung, Eutergesundheit und             erreicht oder gar übertroffen, einzelne          nicht ersichtlich. Stark positiv ist der Trend
Fruchtbarkeit wird klar am meisten             konnten noch nicht erreicht werden.              hingegen bei der Eutergesundheit sowie
Bedeutung zugemessen; gefolgt von              Bei Brown Swiss wird die Zielsetzung             bei den Exterieurmerkmalen – insbeson-
Eiweiss und dem Exterieurblock Euter. Von      von 8500 kg für ausgewachsene Kühe               dere beim Euter. Im Auge behalten muss
verschiedenster Seite wurde eine stärkere      in der Talzone voraussichtlich in etwa           man die Entwicklung der Zitzenverteilung
Gewichtung der Milchleistung im Gesamt-        erreicht (die Resultate des MLP-Jahres           hinten und der Zitzenstellung. Die Funkti-
zuchtwert (GZW) gewünscht. Gleichzeitig        2020 sind noch ausstehend). Die Ziele            onalität der Zitzen für die Melkarbeit muss
wurde aber von vielen Seiten auch eine         für den genetischen Zuchtfortschritt pro         auch in Zukunft gewährleistet sein, nicht
stärkere Gewichtung der Fitnessmerkmale        Jahr bewegen sich bei BS und OB sowohl           nur in Betrieben mit AMS.
gefordert. Zwei Ziele, die sich gegenseitig    für die Mengenmerkmale (ZW Milch kg,             Die genetischen Trends werden jährlich
konkurrieren. Schliesslich wurde mit einer     ZW Eiweiss kg) wie auch für den Gehalt           im April im Zusammenhang mit der Basis­
Umverteilung innerhalb des Produkti-           (Eiweiss %) um die Zielgrösse.                   anpassung in der Zuchtwertschätzung
onsblocks die «Quadratur des Kreises»          Ein Blick auf die Entwicklung der Grösse         ausgewertet und jeweils auf www.braun-
geschafft: Die Milchleistung erhält mehr       (Grafik 1) zeigt, dass die erstlaktierenden      vieh.ch unter «Zuchtwertschätzung»
Gewicht im GZW und gleichzeitig ist ein        BS-Kühe in den letzten 10 Jahren rund            publiziert.
hoher Selektionserfolg bei den Fitness-        3.5 cm gewachsen sind. Beim Original
merkmalen aufgegleist.                         Braunvieh war die Zunahme in der Kreuz-          Was wollen wir erreichen?
                                                                                                Zuchtziele sollen messbar sein. Deshalb
                                                                                                werden möglichst viele Ziele in Zahlen
Grafik 1: Entwicklung Kreuzbeinhöhe in cm (LBE 1. Lakt.)                                        formuliert.
                                                                                                Bei Brown Swiss wird ein genetischer
    148.0                                                                                       Zuchtfortschritt von 60 kg Milch pro Jahr
    147.0                                                                                       angestrebt. Gleichzeitig soll der Eiweiss-
                                                                                                gehalt um +0.01 % pro Jahr gesteigert
    146.0                                                                                       und der Fettgehalt auf gleichem Niveau
    145.0                                                                                       gehalten werden.
                                                                                                Bei den Fitnessmerkmalen Eutergesund-
    144.0
                                                                                                heit, Fruchtbarkeit und Nutzungsdauer
    143.0                                                                                       soll gleichzeitig ein positiver genetischer
                                                                                                Trend erreicht bzw. fortgesetzt werden.
    142.0
                                                                                                Bei den phänotypischen Zielen dient
    141.0                                                                                       bei BS auch künftig die ausgewachsene
    140.0                                                                                       Kuh im Talgebiet als Vergleichsgrösse.
            2010   2011   2012   2013   2014   2015   2016   2017     2018   2019   2020        Die angestrebte Leistung von 9000 kg
                             Brown Swiss         Original Braunvieh
                                                                                                bei 4.0 % Fett und 3.5 % Eiweiss ist sehr
                                                                                                ambitioniert, aber durchaus realistisch.

6                                                                                                           CHbraunvieh Nr. 1 ∙ Januar 2021
CHbraunvieh - Zuchtziel 2026 - Magazin der Braunviehzucht - Braunvieh Schweiz
Bei der Fruchtbarkeit wird eine durch-                                      Grafik 2: Genetischer Trend von OB und BS für Milch kg, Fett %, Eiweiss %
                schnittliche Serviceperiode von 120 Tagen
                angestrebt. Bei Betrieben mit sehr hohem                                                            +300                                                                                                                        +0.06

                Leistungsniveau kann aber auch eine
                längere Rastzeit (und demzufolge auch                                                               +200                                                                                                                        +0.04

                längere Serviceperiode) wirtschaftlich
                                                                                                                    +100                                                                                                                        +0.02
                sinnvoll sein. Als durchschnittliche Lebens-

                                                                                                                                                                                                                                                            ZW Fett %, Eiweiss %
                leistung beim Abgang werden durch-                                                                    +0                                                                                                                        +0.00
                                                                                                                                                                                                                                                                     BS ZW Milch kg
                schnittlich 35 000 kg und mehr angestrebt.

                                                                                                  ZW Milch kg
                                                                                                                                                                                                                                                                     OB ZW Milch kg
                                                                                                +300                                                                                                                               +0.06
                                                                                                                     -100                                                                                                                       -0.02                BS ZW Fett %
                                                                      +300                                                                                                                            +0.06
                                                                                                                                                                                                                                                                     OB ZW Fett %
                Original Braunvieh
                              +300 –                                                                                                                                         +0.06
                                                                                                                                                                                                                                                                     BS ZW Eiweiss %
                    +300                                                                        +200                                                  +0.06                                                                        +0.04

300
                Heraus­forderung Doppelnutzung
                                        +200
                                                                                                                     -200
                                                                                                                            +0.06                                                                     +0.04
                                                                                                                                                                                                                                                -0.04                OB ZW Eiweiss %

                Beim Original Braunvieh
                                    +200
                                                ist die grosse                          +0.06
                                                                                                +100
                                                                                                                                                                             +0.04
                                                                                                                                                                                                                                   +0.02
                     +200                                                                                            -300                             +0.04                                                                                     -0.06
200             Herausforderung, den positiven       +100 Trend                                                             +0.04                                                                     +0.02
                                    +100                                                +0.04                                                                                +0.02
                bei +100
                     den Leistungsmerkmalen und im                                                  +0
                                                                                                                     -400
                                                                                                                                                      +0.02                                                                        +0.00
                                                                                                                                                                                                                                                -0.08
                                                                                                                                                                                                                                                  BS ZW Milch kg
                                                       +0                                                                                                                                             +0.00
100
                Exterieur fortzusetzen +0
                                             und gleichzeitig                                                               +0.02
                                                                                                                                                                             +0.00
                                                                                                                                                                                                                       BS ZW Milch kg            OB ZW Milch kg
                                                                                        +0.02
                                                                                                                                                                                              BS ZW Milch kg           OB ZW Milch -0.02
                                                                                                                                                                                                                                    kg            BS ZW Fett %
                bei den+0   Fleischmerkmalen zuzulegen.                                         -100
                                                                                                                     -500
                                                                                                                                                      +0.00
                                                                                                                                                                     BS ZW Milch kg           OB ZW Milch kg           BS ZW Fett %
                                                                                                                                                                                                                                                -0.10
                                                                                                                                                                                                                                                  OB ZW Fett %
 +0                                                  -100                                                                   +0.00
                                                                                                                              2003   2004   2005   2006       2007    2008   2009      2010    2011   -0.02
                                                                                                                                                                                                      2012      2013    2014   2015      2016
                Bei den phänotypischen
                                     -100     Leistungszahlen                           +0.00
                                                                                                                                         BS ZW Milch kg              OB ZW Milch
                                                                                                                                                                            -0.02kg           BS ZW Fett %             OB ZW Fett %              BS ZW Eiweiss %
                                                                                                -200            BS ZW Milch kg              OB ZW Milch kg           BS ZW Fett %             OB ZW Fett %                        -0.04
                                                                                                                                                                                                                       BS ZW Eiweiss %           OB ZW Eiweiss %

100
                dient-100künftig die Gesamtpopulation-200    der                                                OB ZW Milch  kg
                                                                                                                          -0.02
                                                                                                                                                      -0.02
                                                                                                                                            BS ZW Fett %             OB ZW Fett %                     -0.04 %
                                                                                                                                                                                              BS ZW Eiweiss            OB ZW Eiweiss %

                Zuchtrichtung OB-200   als Vergleichsgrösse.                            -0.02
                                                                                                -300
                                                                                                                BS ZW Fett %                OB ZW Fett %                     -0.04 %
                                                                                                                                                                     BS ZW Eiweiss            OB ZW Eiweiss %
                                                                                                                                                                                                                                   -0.06
                     -200                                                                                       OB ZW Fett %                         -0.04
                                                                                                                                            BS ZW Eiweiss %          OB ZW Eiweiss %
200             Das gesteckte Ziel von 6500 -300      kg Milch                               starken   Euteranlagen
                                                                                                    BS ZW    -0.04%
                                                                                                          Eiweiss         OBdarf    man
                                                                                                                              ZW Eiweiss % die Bemus-                                    leistung-0.06ist dies bei Doppelnutzungstypen
                                     -300                                                                                                             -0.06
                bei 4.0
                     -300
                          % Fett und 3.4 % Eiweiss dürfte                               -0.04
                                                                                             kelung
                                                                                               -400     nicht aus den Augen
                                                                                                    OB ZW Eiweiss %
                                                                                                                                    -0.06
                                                                                                                                             verlieren.                                  besonders anspruchsvoll.      -0.08 Das detaillierte

300             gut erreicht werden. -400
                                           Bei aller Freude
                                                     -400
                                                              an                             Aufgrund der    -0.06 starken negativen Korre-
                                                                                                                                                      -0.08
                                                                                                                                                                                         Zuchtziel  -0.08
                                                                                                                                                                                                         in Zahlen ist in Tabelle 1 aufge-
                                                                                        -0.06
                (milch-)leistungsstarken
                     -400                      OB-Kühen mit                                  lation
                                                                                               -500  zwischen
                                                                                                    2003   2004    2005
                                                                                                                       der  Milch-
                                                                                                                         2006   2007
                                                                                                                                    -0.08 und Fleisch-
                                                                                                                                        2008 2009 2010    2011
                                                                                                                                                                                         führt.
                                                                                                                                                                                          2012 2013     2014 2015 2016
                                                                                                                                                                                                                       -0.10

400                                                                   -500                                                  -0.08                                                                     -0.10
                                                                             2003   2004    2005            2006    2007      2008   2009      2010   2011    2012    2013   2014      2015    2016
                                                 -500                                   -0.08                                                                                -0.10
                                                        2003   2004   2005   2006   2007    2008            2009    2010     2011    2012     2013    2014    2015   2016
                          -500                                                                                                                        -0.10
                                 2003     2004   2005   2006   2007   2008   2009   2010   2011             2012    2013      2014   2015     2016
500                                                                                                                         -0.10
       2003    2004  Die Euterqualität
                        2005  2006  2007  wurde
                                          2008     beim
                                                2009  2010Original
                                                            2011    Braunvieh
                                                                  2012  2013
                                                                             -0.10in den letzten Jahren massiv gesteigert.
                                                                               2014   2015 2016
05    2006    2007   Im  Bild2009
                      2008     Wenger-Tochter
                                   2010  2011  2012Enzian
                                                     2013 von
                                                           2014 Roland
                                                                 2015    Brog, Meiringen BE.
                                                                       2016

                     Bild: Lustenberger

                Nr. 1 ∙ Januar 2021 CHbraunvieh                                                                                                                                                                                                                                    7
CHbraunvieh - Zuchtziel 2026 - Magazin der Braunviehzucht - Braunvieh Schweiz
Zukunftsaussichten                                    Tabelle 1: Zuchtziel 2026 in Zahlen
Brown Swiss hat unbestritten viele Stärken
oder, auf «Marketing-Deutsch», Allein-
stellungsmerkmale. Es gilt, nicht anderen
Milchrassen nachzueifern, sondern auf
den eigenen Stärken aufzubauen. Dazu                   Ziele genetischer Trend
zählen zweifellos die hervorragende Lang-              Zunahme ZW Milch kg/Jahr       +60 kg                           +30 kg
lebigkeit, die starken Inhaltsstoffe und eine          Zunahme ZW Fett kg/Jahr        +2 kg                            +1 kg
                                                       Zunahme ZW Fett %/Jahr         +0.00 %                          +0.00 %
hohe Milchleistung. Brown Swiss ist eine               Zunahme ZW Eiweiss kg/Jahr     +2                               +1 kg
unkomplizierte Milchkuh, die auf verschie-             Zunahme ZW Eiweiss %/Jahr      +0.01 %                          +0.01 %
denste Betriebe passt. Die mittelgrosse,               ZW Zellzahl                    positiver   gen.   Trend         positiver   gen.   Trend
                                                       ZW Fruchtbarkeit               positiver   gen.   Trend         positiver   gen.   Trend
fitte Leistungskuh mit starkem Gehalt                  ZW Nutzungsdauer               positiver   gen.   Trend         positiver   gen.   Trend
dürfte auch in Zukunft für eine wirtschaft-            Exterieur                      positiver   gen.   Trend         positiver   gen.   Trend
liche Milchproduktion gefragt sein.
Das Original Braunvieh legt in den letzten             Phänotpyische Ziele bis 2026
                                                       Milch kg                       9000 kg (4 ff Lakt. Talzone)     6500 kg
Jahren laufend zu. Der robuste Zweinut-                Fett %                         4.00 %                           4.00 %
zungstyp passt ausgezeichnet auf extensiv              Eiweiss %                      3.50 %                           3.40 %
                                                       Persistenz                     85 %                             84 %
ausgerichtete Betriebe.
                                                       Serviceperiode                 < 120 Tage                       < 110 Tage
Brown Swiss und Original Braunvieh                     Lebensleistung beim Abgang     35 000 kg                        28 000 kg
gemeinsam weiterentwickeln: Das ist die                Kreuzbeinhöhe                  140 – 152 cm                     135 – 145 cm

spannende und herausfordernde Aufgabe
der engagierten Züchter gemeinsam mit                  Fleischleistung
                                                       Tageszunahmen                                                   1400 g/Tag
den KB-Anbietern und Braunvieh Schweiz.                Fleischigkeit:                                                  > 80 %
Packen wir es an!                                     Anteil C- & H-Taxierungen

    Leistungsstark, hoher Eiweissgehalt, fruchtbar, robust:
    Silverstar Silver von Titus Kraaz in Benken SG passt gut
    zum BS-Claim «More Than Milk».
    Bild: Braunvieh Schweiz

8                                                                                                                    CHbraunvieh Nr. 1 ∙ Januar 2021
CHbraunvieh - Zuchtziel 2026 - Magazin der Braunviehzucht - Braunvieh Schweiz
Swiss Power.
Die maximalen
Für besten Gene
              Zuchtfortschritt.
                für Ihre Zucht.

ALDO SG-ET (BS)
ALDO SG-ET                                 Inhaltsstoffe
Antonov x Calvin x Blooming                Fruchtbarkeit
Foto: Mutter Adrian’s Calvin ELANA-ET      Exterieur

                                                                                          ab 5. Feb.
                                                           SELLER (BS)
                                                           Kocher’s Superstar SELLER                   Eiweiss %
                                                           Superstar x Alino x Einstein                Fruchtbarkeit
                                                           Foto: Mutter Kocher’s Alino ALINE           Exterieur

VEGAS (OB)
Valser x Vento x Kastor                 Milch
Foto: Mutter ZOETTELI                   Zellzahl
                                        Nutzungsdauer

 Nr. 1 ∙ Januar 2021 CHbraunvieh                                                                                       9
CHbraunvieh - Zuchtziel 2026 - Magazin der Braunviehzucht - Braunvieh Schweiz
Effizienz im Fokus
                                                  MARTIN RUST, Braunvieh Schweiz

     Mit der Zuchtwertschätzung vom April 2021 kommt es zu einer leichten Anpassung des Gesamtzuchtwerts
      bei Brown Swiss. Die Leistung erhält mehr Gewicht und die Grösse fliesst leicht negativ ein. Der Gesamt-
        zuchtwert beim Original Braunvieh bleibt unverändert, ebenso die Weidezuchtwerte bei BS und OB.

                                                                                                                                 Karl Peter’s Haegar Hummel produzierte
                                                                                                                                 in der ersten Laktation bereits über 9700 kg
                                                                                                                                 Milch. Ihr Vater Haegar kann mit der neuen
                                                                                                                                 GZW-Formel zulegen.                    Bild: Keleki

M
             it dem Gesamtzuchtwert           verstärkt. Dazu wurden die Gewichte von                                            bleibt mit dieser Anpassung unverändert
             versucht man, das Zuchtziel      Eiweissmenge und -gehalt leicht reduziert.                                         bei 45 %.
             in eine züchterische Formel zu   Das Gesamtgewicht des Leistungsblocks                                              Als erste Schweizer Hauptrasse wird bei
bringen. Dabei müssen die Beziehungen
zwischen den einzelnen Merkmalen
berücksichtigt werden. Wenn zwei Merk-        Grafik 1: Vergleich des standardisierten Selektionserfolgs für den
male sich gegenseitig in die gewünschte       GZW Brown Swiss nach bisheriger und nach neuer Gewichtung
Richtung beeinflussen, spricht man von
einer positiven Korrelation. Dies ist zum                                                                                                                 GZW BS bisher           GZW BS neu

Beispiel bei den Inhaltsstoffen der Fall,
                                                0.70
wo man mit der Selektion auf Eiweiss            0.60
gleichzeitig auch den Fettgehalt verbes-        0.50
sert. Bei vielen Merkmalen ist die Wirkung      0.40
jedoch gegenläufig. Diese negativen             0.30
Korrelationen, zum Beispiel zwischen            0.20
der Produktion und der Fitness, gilt es, in     0.10
einem Gesamtindex möglichst gut auszu-          0.00
balancieren.                                   –0.10
                                                          e

                                                                 ge

                                                                          alt

                                                                                   ge

                                                                                             alt

                                                                                                         z

                                                                                                                er

                                                                                                                       hl

                                                                                                                                    z

                                                                                                                                            eit

                                                                                                                                                     ss

                                                                                                                                                           en

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                                                                                                                                                                            nt

                                                                                                                                                                                 te r

                                                                                                                                                                                           he
                                                                                                     en

                                                                                                                                 en
                                                       ng

                                                                                                                     l lz a

                                                                                                                                                                        me
                                                                                                                au

                                                                                                                                                   flu
                                                                                                                                         ar k
                                                                       eh

                                                                                            eh

                                                                                                                                                                ck
                                                                                                                                                          hm

                                                                                                                                                                                         hö
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                                                                                 en

                                                                                                                                                                                 Eu
                                                                                                   ist

                                                                                                                                ist
                                                       me

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                                                                                                                                                  lch

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                                                                      t tg

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                                                                                                                     Ze

Mehr Milch ohne Abstriche
                                                                                                                                        ht b

                                                                                                                                                          Ra
                                                                                                    rs

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                                                                     Fe

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                                                                                                                                                Mi
                                                                                                 Pe
                                                                             eis

                                                                                                                                                                                      zb
                                                            Fe

                                                                                                                                        c

                                                                                                                                                                     Fu
                                                                                                                           tis
                                                                                                         t zu
                                                  Mi

                                                                                                                                    Fru
                                                                                     Ei w

                                                                                                                                                                                  eu

bei der Fitness
                                                                          Ei w

                                                                                                                          sti
                                                                                                     Nu

                                                                                                                                                                                 Kr
                                                                                                                      Ma

Im neu formulierten GZW BS wurde der
Selektionsdruck auf die Milchleistung         Quelle: Qualitas 2020

10                                                                                                                                                      CHbraunvieh Nr. 1 ∙ Januar 2021
Brown Swiss eine negative Gewichtung            Das Gewicht für das neu berücksichtigte        Auswirkungen auf die
der Körpergrösse im GZW aufgenommen.            Merkmal Kreuzbeinhöhe wurde bei der            Stierenzuchtwerte
Bei gleicher Leistung und Fitness wird der      Fruchtbarkeit kompensiert. Die Fruchtbar-      Einzeltiere sind nicht der «Goldstan-
Stier mit tieferem Zuchtwert für die Kreuz-     keit ist aber weiterhin das dominierende       dard», an dem die Wirksamkeit eines
beinhöhe leicht bevorteilt. Damit soll der      Merkmal im Fitnessblock. Schliesslich          GZW überprüft werden kann. Dennoch
Trend zu grösseren Kühen gebremst               werden die beiden Eutergesundheits-            ist es natürlich interessant zu sehen, wie
werden. Zudem ist bei gleicher Leistung         merkmale Zellzahl und Mastitisresistenz        sich einzelne Stiere mit der neuen GZW-
die leichtere Kuh effizienter. Wenngleich       künftig gleich stark berücksichtigt. Trotz     Formel verändern. In Tabelle 1 sind die
die Kreuzbeinhöhe mit –2 % nur sehr             der leichten Reduktion des Fitnessblocks       besten 30 Stiere nach der neuen GZW-
bescheiden gewichtet wird, zeigt sich           um 2 % bleibt der Selektionserfolg bei         Gewichtung aufgelistet. Die Differenzen
bereits ein gewünschter Selektionserfolg        allen Fitnessmerkmalen auf einem sehr          zum GZW nach der bisherigen Formel sind
im Vergleich zur aktuellen Variante (siehe      guten Stand.                                   bei den allermeisten Stieren gering.
Grafik 1).                                                                                     Zu den Profiteuren der Anpassung zählen
                                                                                               Stiere wie Haegar, Fact, Bunin, Janos,
Tabelle 1                                                                                      Hacker oder Seasidebloom. Kein Zufall,
                                                                                               sind dies doch allesamt leistungsstarke
Name                   TVD-Nr.                    GZW bisher        GZW neu        Differenz
FACT-ET                CH 120.1127.4206.2              1428            1439              +11
                                                                                               Stiere mit mittlerer Grössenvererbung.
SIMBABOY               CH 120.1025.4133.0              1425            1398              –27   Wo es Gewinner hat, gibt es natürlich
VINOX                  CH 120.0598.1000.8              1385            1384               –1   auch Verlierer. Das sind einerseits Stiere,
HACKER                 DE 942 089 722.2                1363            1376              +13
BENDER-ET              IT 34 990 885 777.8             1371            1356              –15
                                                                                               die sehr gross züchten (z. B. Blooming,
ZITAC-ET               IT 14 990 108 006.3             1359            1349              –10   Superstar, Biver oder Jerom). Andererseits
SEASIDEBLOOM           US 68 144 448.3                 1312            1336              +24   verlieren auch Stiere wie Simbaboy, Arrow
VANPARI                DE 944 346 439.5                1340            1329              –11
TAMBUR                 CH 120.0962.7029.2              1310            1317               +7   oder Sky Star, die bei sehr starken Inhalts-
TURAYO                 CH 120.1143.0602.6              1320            1316               –4   stoffen eher knapp in der Milch sind.
SINATRA-ET             AT 410 015 229.2                1301            1311              +10
                                                                                               Die neue Gewichtung im GZW BS führt
PIERO                  CH 120.1218.0606.9              1320            1310              –10
HAEGAR                 CH 120.1185.8292.1              1290            1308              +18   insgesamt jedoch weder zu einem Umsturz
BUNIN                  CH 120.1162.8706.4              1276            1286              +10   noch zu einem Erdbeben. Es wurde eine
SUPERSTAR              IT 14 990 127 961.0             1320            1286              –34
JANOS                  CH 120.0597.3755.8              1270            1283              +13
                                                                                               Justierung vorgenommen, die vor allem
SKY STAR               CH 120.1161.5276.8              1301            1274              –27   bei extremen Stieren Wirkung zeigt.
GLARUS-ET              DE 948 074 462.7                1270            1269               –1
FRANKYBOY              CH 120.0718.1258.5              1267            1258               –9
CADENCE-ET             US 71 130 650.7                 1251            1252               +1
                                                                                               Keine Änderung beim
UDORO                  CH 120.1051.3484.3              1244            1247               +3   Weidezuchtwert
ANIBAL-ET              CH 120.0830.2516.4              1253            1246               –7   Tabelle 2 zeigt die Übersicht aller Gesamt-
PAYSSLI-ET             DE 813 034 326.5                1240            1238               –2
JAGUAR-ET              CH 120.0711.7494.2              1243            1236               –7   und Teilzuchtwerte, die mit der Zucht-
BLOOMING-ET            CH 120.0825.6880.8              1278            1234              –44   wertschätzung vom April 2021 in Kraft
BIVER                  CH 120.0942.9007.0              1262            1229              –33
                                                                                               treten. Die Gewichte im Milchwert (MIW)
JERONIMO               CH 120.0711.7496.6              1229            1228               –1
GLEHURO-ET             CH 120.1199.8159.4              1238            1213              –25   wurden an die Verteilung im Leistungs-
PHIL                   CH 120.1179.5309.8              1210            1212               +2   block des GZW BS angeglichen. Das
JEROM                  CH 120.0985.3085.1              1245            1212              –33
                                                                                               bedeutet, dass die Milchleistung künftig
                                                                                               einen grösseren Einfluss auf den MIW
Tabelle 2: Übersicht der Gesamt- und Teilzuchtwerte ab April 2021                              ausüben wird. Die Veränderungen werden
                                                                                               beim MIW stärker zu spüren sein, da im
Merkmal                    GZW BS     GZW OB        MIW        WZW BS   WZW OB          FIW
Milchmenge                   14  %       8%         31 %          7%       6%
                                                                                               Vergleich zum GZW weniger Merkmale
Fettmenge                     7%         5%         16 %          5%       4%                  einfliessen.
Fettgehalt                    2%         2%          4%           2%       2%                  Beim Weidezuchtwert (WZW) BS und OB
Eiweissmenge                 18 %       11 %        40 %         12 %      8%
Eiweissgehalt                 4%         4%          9%           4%       3%
                                                                                               wurden einzig die Gewichte von Zellzahl
Persistenz                    5%         3%                      10 %      5%          11 %    und Mastitisresistenz gegenseitig ange-
Nutzungsdauer                 5%        10 %                      5%       5%          12 %    glichen. Damit ist bei Brown Swiss der
Zellzahl                      6%         4%                       5%       8%          13 %
Mastitisresistenz             6%         4%                       5%       7%          13 %    Leistungsblock im WZW im Vergleich zum
Fruchtbarkeit                18 %       14 %                     20 %     20 %         40 %    GZW stärker auf die Inhaltsstoffe ausge-
Milchfluss                                                                              4%
                                                                                               richtet. Im WZW ist die Kreuzbeinhöhe
Fleischleistung                          20 %                             16 %
Becken                                    5%                                                   bereits seit Langem relativ stark negativ
Fundament                     3%          4%                      4%          4%        7%     gewichtet. Der WZW richtet sich vor allem
Euter                        10 %         6%                      6%          6%
Kreuzbeinhöhe (neg)           2%                                 15 %         6%
                                                                                               an Betriebe mit einem raufutterbetonten
                                                                                               Fütterungsregime.

Nr. 1 ∙ Januar 2021 CHbraunvieh                                                                                                          11
FROMALYS erlaubt die
Bestimmung des Gehalts
an Kappa-Kasein Typ B
in Tankmilch.
Bild: Braunvieh Schweiz

         Untersuchung von Kappa-Kasein
               Typ B in Tankmilch
                                                 DANIEL GLAUSER, Suisselab AG

     Die Suisselab AG in Zollikofen bietet seit dem 1. Januar 2021 einen neuen Test zum quantitativen Nachweis
     von Kappa-Kasein Typ B an. Der Test wird unter dem Markennamen FROMALYS angeboten und kann aus
              den Proben der Milchprüfung oder mittels Direkteinsendung von Proben durchgeführt werden.

D
        er Kaseingehalt ist ein Wert für     ingehalt liegt vor, wenn er zwischen 78             Nebst dem durchschnittlichen Kasein-
        die Menge an Kasein in der Milch.    und 80 % des Milchproteingehalts liegt.             Anteil von gut 79 % enthält das Milch-
        Er zeigt auf, welcher Anteil der     Bei einem Proteingehalt von 3.4 % sollte            eiweiss rund 17 % Molkenproteine und
Milchproteine in den Käse gelangt. Der       demnach der Kaseingehalt zwischen 2.65              3 % Nichtproteinverbindungen. Die
Kaseingehalt ist im Verhältnis zum Prote-    und 2.72 % liegen.                                  Kaseine lassen sich in fünf verschiedene
ingehalt zu beurteilen. Ein normaler Kase-                                                       Komponenten einteilen: AlfaS1-Kasein,
                                                                                                 AlfaS2-Kasein, Beta-Kasein, Gamma-
Abb. 1: Anteile der verschiedenen Protein- und Kaseinfraktionen                                  Kasein und Kappa-Kasein (Abbildung 1).
in der Milch                                                                                     Wie beim Gesamteiweissgehalt bestehen
                                                                                                 rassenbedingte Unterschiede beim Kase-
                                                                                                 ingehalt und beim Anteil der einzelnen
                                                                                                 Kaseinfraktionen.

                                                                                                 Genetische Varianten
                                                                                                 von Kappa-Kasein
                                                                                                 Beim Gen für das Kappa-Kasein sind
                                                                                                 verschiedene Allele bzw. Genotypen
                                                                                                 bekannt. Die häufigsten sind die Typen
                                                                                                 A und B. Jedes Tier trägt immer eine vom
                                                                                                 Vater und eine von der Mutter vererbte
                                                                                                 Genkopie und kann daher folgende Geno-
                                                                                                 typen aufweisen: AA, AB und BB. Kühe
                                                                                                 produzieren die Kaseinzusammensetzung
                                                         Quelle: Kurzes Lehrbuch Milchkunde      in der Milch entsprechend ihrem Genotyp.
                                                         und Milchhygiene, V. Krömker (Hrsg.),
                                                         Verlag Parey, 2007.                     Die Fütterung hat keinen Einfluss.

12                                                                                                         CHbraunvieh Nr. 1 ∙ Januar 2021
Ein Tier mit dem Genotyp AA produziert         Tab. 1: Beispielrechnung des Mehrwerts BB-Milch gegenüber AA-Milch
ausschliesslich Kappa-Kasein A. Ein Tier
                                                                                       Genotyp AA                        Genotyp BB
mit dem Genotyp AB produziert Kappa-           Käseausbeute (kg Käse/100 kg Milch)     8 kg à Fr. 8.00                   8.5 kg à Fr. 8.00
Kasein A und B und ein Tier mit dem            Margendifferenz aus 100 kg Milch        –                                 + Fr. 4.00
Genotyp BB ausschliesslich Kappa-Kasein        Mehrwert pro kg Milch                   –                                 + Fr. 0.04

Typ B. Eine gezielte Zucht auf Kappa-
Kasein B beginnt mit der Genotypisierung       Bestimmung von Kappa-Kasein B                    Tiere über den Zuchtverband empfohlen.
der Tiere.                                     in Tankmilch                                     FROMALYS richtet sich primär an Käse-
                                               Suisselab AG hat in Zusammenarbeit               reien, welche den Kappa-Kasein-B-Gehalt
Kappa-Kasein-B-Milch verbessert                mit Braunvieh Schweiz und dem Italieni-          als Qualitätsmerkmal der Lieferantenmilch
Käseausbeute und Lab­fähigkeit                 schen Braunviehzuchtverband (ANARB)              heranziehen möchten. Wir erwarten, dass
Die Zusammensetzung des Kappa-Kaseins          die Firma ProGnosis Biotech beauftragt,          die Untersuchung nur ein- bis zweimal
in der Tankmilch ist ein Qualitätsmerkmal      einen neuen Test zu entwickeln.                  jährlich durchgeführt werden muss, da
der Milch. Kappa-Kasein-B-Milch ist im         Es handelt sich dabei um einen Immu-             sich die Genetik der Tierbestände nur
Vergleich zu Kappa-Kasein-A-Milch              nadsorptionstest, einen sogenannten              langsam ändert.
aufgrund der höheren Käseausbeute und          ELISA-Test. Mit dem Test kann spezifisch         FROMALYS kann anhand der Proben der
der besseren Gerinnungseigenschaften           die Konzentration des bovinen Kappa-             Milchprüfung oder anhand der Direktein-
für die Käseherstellung mehr wert.             Kasein Typ B bestimmt werden. Der                sendung von Milchproben an Suisselab AG
Die Bedeutung der Kappa-Kasein-Vari-           Gehalt wird in mg Kappa-Kasein B pro             durchgeführt werden. Die Untersuchungs-
anten für die Käsewirtschaft war Gegen-        Liter Milch angegeben. Da der Kappa-             ergebnisse liegen spätestens innerhalb
stand zahlreicher Studien. Sie zeigen          Kasein-B-Gehalt immer im Verhältnis              von 15 Tagen nach Probeneingang vor.
insgesamt, dass Milch ausschliesslich vom      zum Gesamt-Kaseingehalt interpretiert            Bei Proben der Milchprüfung werden die
Typ BB bei gleichem Proteingehalt der          werden sollte, wird zusätzlich der Gehalt        Resultate an dbmilch.ch übermittelt, bei
Milch und gleichem Wassergehalt der Käse       an Kappa-Kasein B pro kg Kasein ausge-           Direkteinsendungen wird ein Prüfbericht
0.5 bis 1.5 % höhere Käseausbeute ergibt       wiesen.                                          an den Einsender verschickt.
als Milch vom reinen Typ AA. Dies führt zu     Suisselab AG empfiehlt den Test zur Unter-
einem bedeutenden Mehrwert der Milch           suchung von Tankmilch. Für die Bestim-                    Weitere Informationen
für die Käseherstellung, eine Beispielrech-    mung des Genotyps von einzelnen Tieren
nung ist in Tabelle 1 aufgeführt.              wird nicht die Untersuchung einer Milch-
                                                                                                 �       www.suisselab.ch/
                                                                                                         dienstleistungen/fromalys
Dieser Anstieg der Ausbeute ist jedoch ein     probe, sondern die Genotypisierung der
theoretischer Wert. In der Praxis existieren
in der Tankmilch keine reinen Formen der        Betriebsporträt
einzelnen Genotypen. Die beobachtete
                                                Suisselab AG ist ein Kompetenzzentrum in den Berei-
Mehrausbeute wird vor allem auf gerin-
                                                chen der Milchanalytik und der veterinärmedizinischen
gere Verluste in Form von Fett und Käse-        Diagnostik. Die Dienstleistungspalette reicht von Klein-
staub in der Molke zurückgeführt und zum        aufträgen einzelner Betriebe bis zu Kollektivprogrammen
Teil auch darauf, dass das Milcheiweiss         auf nationaler Ebene.
                                                Die Firma Suisselab AG wurde im November 2006 von den Viehzuchtorganisationen
beim Typ BB etwas mehr Kasein enthält.          gegründet. Begonnen hat das Unternehmen mit der Durchführung der Milchleistungsprü-
Für die Käseherstellung spielt neben dem        fung für den damaligen Schweiz. Fleckviehzuchtverband (heute swissherdbook) und der
Kaseingehalt der Milch deren Gerin-             Übernahme der Milchprüfung. Suisselab AG führt heute national und flächendeckend die
                                                Milchleistungsprüfung im Auftrag der Zuchtorganisationen und die Milchprüfung im Auftrag
nungsfähigkeit eine bedeutende Rolle.           der Milchbranche durch. Nach der Gründung konnte Suisselab die Dienstleistungspalette
Die Milch einer Kuh vom Typ BB zeigt            rasch erweitern. Mit der Erweiterung der Angebotspalette und der Analyseprogramme
im Durchschnitt eine rund 25 % kürzere          entstand ein nationales Kompetenzzentrum im Gebiet der Milchanalytik und der veterinär-
                                                medizinischen Diagnostik.
Gerinnungszeit als die Milch der Kuh vom
                                                Milchproduzenten wie auch Verarbeiter profitieren von diversen Angeboten, welche als
Typ AA. Die Werte der Milch mischerbiger        Einzelaufträge oder als Zusatzanalysen auf den nationalen Aufträgen bestellt werden können.
Kühe (Typ AB) liegen etwa in der Mitte.         Darunter fallen der Milch-Trächtigkeitstest (FERTALYS), die Mastitis-Identifikation (MID),
Bezüglich der Gallertfestigkeit sind die        Gehalts- und Qualitätsparameter, die Untersuchung auf Buttersäuresporen sowie neu die
                                                Bestimmung von Kappa-Kasein Typ B (FROMALYS).
Unterschiede noch grösser: Bei gleichem
Proteingehalt der Milch ist die Labgallerte
beim Typ BB fast doppelt so fest wie beim
Typ AA. Der Einfluss auf die Gerinnung
beruht vor allem darauf, dass das Kasein
von BB-Kühen mehr Kappa-Kasein enthält
als jenes von AA-Kühen.

                                                                                                                                         Bild: Suisselab AG

Nr. 1 ∙ Januar 2021 CHbraunvieh                                                                                                                         13
Beim Projekt HappyMoo werden Instrumente zur Früherkennung von Krankheiten und Stress entwickelt.                        Bilder: Braunvieh Schweiz

                              Was läuft in der
                           Zuchtwertschätzung?
                                                       ADRIEN BUTTY, Qualitas AG

                Nebst der Routine Zuchwertschätzung, dem Imputing und der genomischen Selektion
            ist das ZWS-Team von Qualitas in diverse Forschungs- und Entwicklungsprojekte involviert.

D
         as ZWS-Team von Qualitas               aus den Daten relevante Informationen           EDGP und das RDGP
         arbeitet an einer Vielzahl von         für die Milchviehhalter zu gewinnen.            Auf das abgeschlossene Efficient Dairy
         Forschungs- und Entwicklungs-          Um bei der Früherkennung von Stress             Genome Project (EDGP) folgt derzeit das
projekten für die Schweizer Rinderzucht.        die wissenschaftlichen Grundlagen               Resilient Dairy Genome Project (RDGP).
In Zusammenarbeit mit nationalen                zu schaffen, werden im Projekt auch             Der Hauptforschungspunkt ist die Schaf-
Institutionen oder in internationalen           Experimente durchgeführt. Bei diesen            fung und Erweiterung einer internati-
Konsortien stellt das Team sicher, dass         Experimenten werden durch Reduktion             onalen Datenbank für Messungen von
die Schweizer Rinderzucht mit neuen             des Platzangebots Kühe chronischem              Futteraufnahme und Methanemissionen.
Ideen und Erkenntnissen auf dem Gebiet          Stress ausgesetzt. Ziel ist die Identifika-     Die Datensätze für beide kostspieligen
der Tierzucht Schritt halten kann. Der          tion von Stressindikatoren in der Milch.        Merkmale müssen international zusam-
folgende Artikel soll einen Überblick           Das Ergebnis von HappyMoo soll ein              mengestellt werden, um für eine geneti-
über einige Projekte, an denen das Team         Management-Tool sein, das sich auf die          sche Bewertung gross genug zu sein. Eine
arbeitet, und ihre möglichen zukünftigen        Ergebnisse und Daten stützt, die während        genetische Bewertung für eingespartes
Ergebnisse geben.                               des Projekts zusammengetragen wurden.           Futter ist in der Schweiz bereits für einige
                                                Dieses Tool soll den Landwirten helfen,         Rassen verfügbar. Diese basiert aber nur
HappyMoo                                        Störungen in ihren Herden frühzeitig zu         auf Exterieurmerkmalen. Qualitas entwi-
Dieses internationale Projekt zielt darauf      erkennen, und es soll ihnen den möglichen       ckelt derzeit Modelle zur genetischen
ab, Instrumente zur Früherkennung von           finanziellen Verlust im Falle einer Nichtre-    Bewertung der Futtereffizienz und stützt
Mastitis, Ketose, Klauenerkrankungen            aktion anzeigen.                                sich dabei vor allem auf die Messungen
und Stress zu entwickeln. Diese Instru-                                                         der Futteraufnahme aus der Datenbank
mente stützen sich stark auf die Tech-          Abonnieren Sie den Newsletter zum Projekt       des Projekts.
nologie der Infrarotspektroskopie von
Milch ab. Qualitas transferiert nicht nur                                                       SESAM
die Schweizer Daten in die Datenbank des                                                        Das Projekt Sensorgestützte Milch-
Projekts, sondern ist auch daran beteiligt,                                                     produktion im Alpenraum ist eine

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Interreg-Kooperation zwischen europä-            Verhaltensmerkmale von definierten         an dieser Stelle sicher wieder über den
ischen Alpenländern. Das Projekt zielt           Normwerten sollen der Früherkennung        Verlauf und den aktuellen Stand des
auf eine wettbewerbsfähigere alpine              von Störungen dienen.                      Projekts berichten.
Milchproduktion ab. Dies soll durch                                                         Die in diesem Artikel aufgeführten
die Entwicklung eines sensorgestützten           Ecobreed                                   Projekte stellen nur eine Auswahl der
Entscheidungsinstruments, das an die             Unter der Leitung von Agroscope soll im    Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten
spezifischen Bedürfnisse der alpinen             Projekt Ecobreed ein Instrument entwi-     des ZWS-Teams von Qualitas dar und
Milchproduzenten angepasst ist, erreicht         ckelt werden, welches den wirtschaftli-    sollen die hohe Bedeutung der nationalen
werden. Das Projekt wurde ins Leben              chen Wert einer Kuh in einer bestimmten    und internationalen Zusammenarbeit
gerufen, nachdem Forscher erkannt                Herde berechnet. Vorarbeiten zu diesem     unterstreichen. Zu diesem Zweck verfolgt
haben, dass kein kommerzielles Sensor-           Projekt wurden in der von der ETH und      Qualitas aufmerksam die Entwicklungen
system verfügbar ist, welches den Zugang         Qualitas betreuten Masterarbeit durch      rund um den Globus und die international
zu den Rohdaten ermöglicht.                      Simon Schlebusch bereits geleistet. Das    geplante Forschung.
Darüber hinaus sollen Systeme entwickelt         aus Ecobreed resultierende Instrument      Es wird laufend geprüft, ob aufgrund
werden, die für Messbereiche vom Stall bis       soll die Landwirte im Herdenmanagement     neuer Datenerfassungsmethoden am
auf die Weiden geeignet sind. In diesem          unterstützen.                              Tier (Phänotypen) oder neu zugängli-
Projekt richtet Qualitas in Zusammenar-          Darüber hinaus können die Ergebnisse       cher Umweltdaten neue, wirtschaftlich
beit mit den Zuchtorganisationen Fokus-          aus Ecobreed für die Schätzung wirt-       wichtige Leistungsmerkmale entwickelt
Betriebe in alpinen Regionen ein, auf            schaftlicher Gewichte von Merkmalen        werden können.
denen Kühen Sensorhalsbänder installiert         im Gesamtzuchtwert verwendet werden.       Die zweite Frage, die sich dann stellt, ist,
werden. Zusätzlich zu den Sensoren wird          Der aufgrund eines Indexes geschätzte      ob diese eine genetische Verankerung
auf den Betrieben auch die zur Daten-            Gesamtzuchtwert wird dadurch auch in       haben. Wenn ja, wird getestet, ob eine
sammlung und zur Datenübertragung                Schweizer Franken ausgedrückt.             ZWS möglich ist. Konkrete Beispiele dafür
benötigte Hardware verbaut. Verhal-              Dieser soll den Züchtern als Entschei-     sind HappyMoo, SESAM oder Entwick-
tensmerkmale wie Abliegen, Aufstehen,            dungsgrundlage für die Selektion zukünf-   lungen im Bereich der Resilienz. Weiter
Wiederkäuen, Fressen und Laufen werden           tiger Elterntiere zur Verfügung gestellt   arbeitet das ZWS-Team in verschiedenen
aufgrund von Bewegungsprofilen abge-             werden. Das Projekt befindet sich noch     Projekten an der Verbesserung der Zuver-
leitet, und allfällige Abweichungen der          in der Planungsphase. Somit werden wir     lässigkeit der genomischen Zuchtwerte.

Das Projekt SESAM zielt auf wettbewerbsfähigere alpine Milchproduktion ab.

Nr. 1 ∙ Januar 2021 CHbraunvieh                                                                                                      15
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     Einzigartige Rezeptur mit viel Leinkuchen     Die Vorteile von 8060 MORULINE®
     und Lebertran als Lieferanten wertvoller      •     Verbessert den Geburtsablauf und
     Omega-3-Fettsäuren, welche an den                   die Versäuberung der Gebärmutter
     lebenswichtigen Funktionen des Tieres         •     Bessere Milchgehalte
     beteiligt sind. Enthält viele essentielle     •     Unterstützt eine rasche und erfolg-
     Aminosäuren, welche die Grundlage al-               reiche Wiederbelegung
     ler biologischen Prozesse im Körper bil-      •     Stärkere und fittere Kälber in den
     den. MORULINE® wirkt sich positiv auf               ersten Lebensstunden (nach Abkal-
     Leistungsbereitschaft, Gesundheit und               beschwierigkeiten)
     Fruchtbarkeit der Nutztiere aus. Spezi-       •     Sorgt für ein glänzendes Fell
     ell empfohlen wird MORULINE® in der           •     Enthält Diamond V® XP Hefe
     Galtzeit und beim Laktationsstart mit         •     Reich an Vitamin a und D3
     100–150 g/Tag & Tier.                         •     Vermindert das Blährisiko

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                                                                                                    Meliofeed AG
                                                                                                    3360 Herzogenbuchsee                  Tel. 058 434 15 15
                                                                                                    8523 Hagenbuch                        Tel. 058 434 15 70
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     besser gefüttert mit melior                                                                    melior.ch
Abrechnung Mitgliederbeitrag
                                    HANSUELI BERLI & MARTIN ELMIGER, Braunvieh Schweiz

                                                                                              Weitere Informationen

                                                                                         �    www.braunvieh.ch
                                                                                              � Dienstleistungen � Tarife

                                                                                                                            Bild: Braunvieh Schweiz

D
         er Vorstand von Braunvieh          Mitgliederbeitrages und der Zeitschrift      Grundsätzlich kann nun auf die Printaus-
         Schweiz hat entschieden, die       CHbraunvieh angepasst. Die Gründe            gabe des CHbraunvieh verzichtet werden.
         Herdebuchzählung und die Ab-       dafür sind, dass wir vermehrt Einzelmit-     Jedoch hat der Verzicht keine finanziellen
rechnung des Mitgliederbeitrages neu zu     glieder haben und Informationen häufiger     Auswirkungen. Mitteilungen, welche im
strukturieren. Es geht Braunvieh Schweiz    digital gelesen werden.                      CHbraunvieh publiziert worden sind,
nicht darum, mehr Einnahmen zur gene-       Bis anhin wurde dem Landwirt als Mitglie-    gelten weiterhin als verbindlich.
rieren, sondern den Mitgliederbeitrag den   derbeitrag zwei Franken pro Kuh und
heutigen Gegebenheiten anzupassen.          Jahr in Rechnung gestellt. Dazu kam noch     Beitrag von Mitgliedern
Zum einen wurde das Stichdatum für die      das Pflichtabonnement für die Zeitschrift    der Partnerorganisationen
Herdebuchzählung vom 31. August auf         CHbraunvieh (Fr. 30.– pro Jahr).             Folgende Ausnahme ist vorgesehen:
den 30. November verschoben. Mit dieser     Die neue Regelung besteht nun aus einem      Betriebe, welche Mitglied einer Part-
Anpassung entschärft sich das Problem       fixen und einem variablen Mitgliederbei-     nerorganisation von Braunvieh Schweiz
mit den gealpten Kühen und Rindern. Alle    trag. Der fixe Mitgliederbeitrag von 50      sind (Jersey, Hinterwälder, Grauvieh oder
Milchviehzuchtverbände verwenden nun        Franken pro Jahr beinhaltet die kostenlose   Rätisches Grauvieh) und nicht mehr als 5
das gleiche Stichdatum. Grundsätzlich       Zustellung des CHbraunvieh. Ebenso sind      Braunviehkühe halten, bezahlen nur einen
merkt der Landwirt von dieser Anpassung     zehn Herdebuchtiere in diesem Betrag         reduzierten Mitgliederbeitrag (20 Franken
nicht viel.                                 inbegriffen. Für die restlichen Herdebuch-   pro Jahr). In diesem Fall wird auf die Zu-
                                            tiere werden weiterhin zwei Franken pro      stellung des CHbraunvieh verzichtet.
Neue Regelung bei Mitglieder­               Herdebuchtier als variabler Mitgliederbei-   Die Regelung, dass je Herdebuchtier zwei
beitrag und CHbraunvieh                     trag in Rechnung gestellt.                   Franken pro Jahr an die Genossenschaft/
Zum anderen wird die Fakturierung des                                                    Verein ausbezahlt wird, bleibt bestehen.

Nr. 1 ∙ Januar 2021 CHbraunvieh                                                                                                                 17
Ehrungen im Geschäftsjahr 2020
                                              LUCAS CASANOVA, Direktor Braunvieh Schweiz

C
        orona verschonte auch nicht             als Sachbearbeiterin im Marketing für            gewählt. Seitdem führt er erfolgreich den
        unsere Weihnachtsfeier. Erstmals        den Unterhalt resp. das Update unserer           Fachbereich Zentrale Dienste.
        überhaupt mussten wir schweren          Webseite, die Führung der Inserate-Admi-         Martin verfügt über ein enormes Wissen
Herzens diese Feier absagen. Es wird aber       nistration, das digitale Fotoarchiv und den      in den Bereichen Finanzen, Personal und
wieder die Zeit kommen, wo Versamm-             Newsletter-Versand zuständig.                    Sozialversicherungen. Als Geschäftsführer
lungen, Ausstellungen, Feiern und sons-         In der Freizeit zählt ihr Pferd zu den grossen   unserer Personalvorsorgestiftung kennt er
tige Aktivitäten möglich sein werden.           Hobbys. Leider geht Reiten heute nicht           sich bestens mit dieser komplexen Materie
Wir freuen uns bereits heute darauf,            mehr. Trotzdem blieb Maggie dank regel-          aus. Die Führung einer eigenen Pensions-
die Ehrungen dann nachzuholen. Gerne            mässiger Besuche dem Reitstall und dem           kasse wäre ohne das grosse Wissen und
stellen wir aber bereits jetzt die Jubilare     Reitsport noch verbunden. Ausserdem              Engagement von Martin nicht möglich.
unseren Lesern vor.                             liebt sie nach wie vor Reisen, Spazier-          In den Jahren von 2007 bis 2013 erfolgte
                                                gänge sowie die Pflege des Gartens. Sie          eine Gesamtsanierung unseres Verbands-
Pensionierung von                               hat früher auch den einen oder anderen           hauses. Martin trug als Mitglied der
Margrith «Maggie» Schuler                       Trip in entfernte Länder unternommen.            damaligen Baukommission entscheidend
Maggie Schuler hat 15 Jahre bei Heinz           Wir wünschen ihr, dass sie all diese Frei-       zum Gelingen dieses Projektes bei. Als
Herzog als Sekretärin gearbeitet und war        zeitbeschäftigungen vermehrt geniessen           Fachbereichsleiter Zentrale Dienste ist er
bis zur Pensionierung Ende Oktober als          kann.                                            mitverantwortlich für unsere Infrastruktur.
Sekretärin für den Fachbereich Marke-           Maggie ist eine herzensgute Seele und            Das Verbandsgebäude wird heute von
ting/Verkauf tätig. In den insgesamt 34         kann kaum eine Bitte abschlagen. Sie             Braunvieh Schweiz, zehn Geschäfts-
Jahren bei Braunvieh Schweiz hat sich die       war in unserem Team sehr beliebt. Davon          und sieben Wohnungsmietern benutzt.
Büroautomation sehr stark gewandelt:            zeugten jeweils auch ihre Wahlergebnisse         Dies führt zu willkommenen Mietzins-
Gestartet ist Maggie noch mit mechani-          für den Stiftungsrat unserer Pensionskasse.      erträgen, ist aber andererseits auch mit
scher Schreibmaschine und der «Schnaps-         Während fast zwei Jahrzehnten war sie            viel Arbeit verbunden. Dank seiner sehr
matrize». Die Arbeit am PC beispielsweise       als Personalvertreterin in diesem Gremium        guten Kontakte mit den Mietern dürfen
zur Aktualisierung der Webseite und das         tätig. Während dieser langen Zeit war sie        wir auf viele zufriedene langjährige Mieter
elektronische Fotoarchiv mit Bildbearbei-       mitbeteiligt an viele wichtigen Weichen-         zählen.
tung mittels verschiedenster Software           stellungen unserer Pensionskasse.                Seit dem Bestehen unserer Tochterfirma
gehörten später und bis zur Pensionie-          Dank ihrer freundlichen und zuvorkom-            Qualitas AG führt Martin mit seinem Team
rung zur täglichen Arbeit. Der elektroni-       menden Art war Maggie auch bei Kunden            auch das Finanz- und Rechnungswesen
sche Daten- und Mailverkehr war längst          und unseren Mitgliedern überaus beliebt.         von Qualitas. Dadurch können viele
Standard.                                       In den letzten Jahren hatte Maggie mit           Synergien genutzt werden.
Dank fortlaufender Weiterbildung hat            einigen gesundheitlichen Problemen zu            Als Direktor pflege ich einen sehr engen
«Maggie» diesen Sprung problemlos               kämpfen. Sie hat sich aber immer wieder          Arbeitskontakt mit Martin. Wöchent-
geschafft. Sie war deshalb in erster Linie      aufgerappelt und sich gut erholt. Wir            lich besprechen wir Fragen rund um
                                                wünschen Maggie von Herzen, dass sie
                                                nun den neuen Lebensabschnitt mit bester
                                                Gesundheit geniessen kann.

                                                Martin Elmiger (30 Jahre)
                                                Martin feierte im Dezember sein 30-Jahr-
                                                Arbeitsjubiläum bei Braunvieh Schweiz.
                                                Nach seiner kaufmännischen Lehre
                                                verstärkte er den Bereich Milchleistungs-
                                                prüfungen beim damaligen Schweizer
                                                Braunviehzuchtverband. Er erwarb berufs-
                                                begleitend den eidg. Fachausweis als Buch-
                                                halter. Seit 1996 ist er für das Finanz- und
                                                Rechnungswesen unserer Firma verant-
                                                wortlich. Im Mai 2001 wurde Martin in die
                                                Geschäftsleitung von Braunvieh Schweiz

18                                                                                                          CHbraunvieh Nr. 1 ∙ Januar 2021
Zahlungen, Finanzen, Anlagen, Personal        Am 1. August 2012 trat Stefan wieder            auch sehr, an kleineren Ausstellungen wie
oder Pensionskasse. Die Zusammenarbeit        bei uns ein und übernahm nach der               beispielsweise Grauvieh-Ausstellungen
mit Martin ist sehr unkompliziert und         Pensionierung unseres damaligen Chef-           zu richten. Durch seine Einsätze an den
von gegenseitigem Vertrauen geprägt.          experten Willy Schmid dessen Aufgaben.          Zuchtfamilienschauen hat Stefan heute
Seine Freizeit verbringt Martin mit seiner    Als Ressortleiter Tierbeurteilung ist           einen hervorragenden Draht zu den
Familie. Als Vater von vier Kindern ist er    Stefan verantwortlich für die Ausbil-           Original-Braunvieh-Züchtern.
auch dort stark engagiert.                    dung und Führung der LBE-Experten               Seine Freizeit verbringt er häufig auf
Ich gratuliere Martin zu seinem Arbeits-      und der internen Mitarbeiter in seinem          seinem elterlichen – oder heute brüder-
jubiläum bei Braunvieh Schweiz und hoffe,     Ressort. Diese erstellen hauptsächlich die      lichen – Betrieb in Schötz.
dass wir noch lange auf ihn zählen dürfen.    LBE-Tagesprogramme und organisieren             Wir danken Stefan für seinen grossen
                                              zusammen mit Stefan Anlässe wie die             Einsatz für Braunvieh Schweiz und
Stefan Hodel (10 Jahre)                       Zuchtfamilien- und Halteprämienschauen          hoffen, die heutige Zusammenarbeit noch
Stefan Hodel nahm seine Tätigkeit bei uns     oder den Zuger Stierenmarkt.                    möglichst lange weiterführen zu dürfen.
nach dem Abschluss des Agronomiestu-          Stefan ist ein ausgezeichneter Viehkenner       
diums an der HAFL im Dezember 2005            und hat ein ausgesprochenes Flair für
auf. Anfänglich arbeitete er als Projektko-   die Ausbildung und Weiterbildung von
ordinator. Bereits bald übernahm er neue      Experten. Dank dieser idealen Kombina-
Aufgaben in der Zuchtberatung sowie in        tion hat sich Stefan im In- aber auch im
der Kommunikation (Betreuung Webseite,        Ausland einen hervorragenden Ruf und
Redaktionsteam CHbraunvieh). Stefan           eine hohe Autorität verschafft. Er gilt nati-
war als unser erster Zuchtberater am          onal und dank seiner Sprachkenntnisse
Aufbau dieser damals neuen Dienstleis-        auch international als der unbestrittene
tung beteiligt. Sein grosses züchterisches    Leader im Expertenwesen beim Braun-
Talent blieb auch extern nicht verborgen.     vieh. So ist es nur logisch, dass er bereits
So wechselte er im 2007 zu Swissgenetics      alle wichtigen Ausstellungen wie die
und übernahm dort die Stelle des Export       IGBS-Schau, die Swiss Classic, die Swiss
Sales Manager. In dieser Zeit war er viel     Expo, die Betriebsmeisterschaft und als
im Ausland unterwegs und förderte den         spezielles Highlight auch die BRUNA 2017
Absatz von Schweizer Genetik auf den          oder den Länderwettbewerb an der Euro-
ausländischen Märkten.                        paschau gerichtet hat. Er schätzt es aber

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Nr. 1 ∙ Januar 2021 CHbraunvieh                                                                                                      19
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     Braunvieh, Fleckvieh und Holstein.
     Dienstag, 9. Februar 2021

     VERKAUFSTAGE AU KRADOLF und GUNZWIL
     Braunvieh, Fleckvieh und Holstein.
     Mittwoch, 24. Februar 2021

     PERMANENTES ANGEBOT ONLINE
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     Laufende Angebote finden Sie auf unserer Website www.vianco.ch

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                                                    Tel 056 462 33 33      FORS-Futter       034 427 00 00   071 531 13 31

20                                                                                                                   CHbraunvieh Nr. 1 ∙ Januar 2021
Bild: Florian Delhal, Nature Sens’ible

                                                Seite der Verbandsleitung

                                  Braunviehmilch im Vorteil

F
      orscher der Agroscope und der          (Genotyp A2A2) sind schon länger             sind wir grundsätzlich positiv eingestellt.
      HAFL1 publizierten kürzlich in der     bekannt. Neu an der Studie ist der           Jedes Kriterium, dass die Verkäsbarkeit
      renommierten Wissenschaftszeit-        Nachweis einer vorteilhaften Zusam-          der Milch verbessert, ist für uns Käser
schrift «International Dairy Journal»        mensetzung des Milchfettgehaltes von         interessant» und, «Wenn es für die Käser
interessante Ergebnisse aus dem Wiesen-      Braunviehkühen.                              einen messbaren Nutzen bietet, wird
milchprojekt. Die Wissenschafter wiesen      Was haben die Braunviehzüchter von           der neue Parameter sicher als Kriterium
nach, dass die Milch aus den untersuchten    dieser vorzüglichen Milchqualität? Im        für die Bezahlung der Milch verwendet
Braunvieh-, im Vergleich zur Milch aus den   Moment wenig bis nichts, leider! Neue        werden.»
Rotfleckviehbetrieben, höhere Gehalte bei    Entwicklungen lassen aber hoffen. Milch-     Es wäre an der Zeit und würde unserem
den erwünschten Omega-3-Fettsäuren,          verarbeiter im In- und Ausland steigen in    Claim «Brown Swiss – More than Milk»
konjugierten Linolsäuren, Protein- und       die Vermarktung von A2-Milch ein. Dies       endlich gerecht.
Kaseingehalten sowie einen um 14 %           könnte in Nischen zu einem höheren
höheren Gehalt an dem für die Käseherstel-   Milchpreis führen.
lung wichtigen Kappa-Kasein aufwiesen.       Erfolg versprechender ist aber die
Die Autoren der Studie kommentierten         Neu­lancierung des Fromalys-Testes durch
diesen Befund mit folgenden Worten:          Suisselab AG (vgl. dazu Bericht in dieser
«Erstmals konnte aufgezeigt werden, dass     Ausgabe). Damit ist es ab sofort möglich,
sich die Milch von Braunviehherden in        den Gehalt an Kappa-Kasein B in Tank-
doppelter Hinsicht besonders gut für die     milchen zu bestimmen. Pioniere unter
Käseherstellung eignet. Zusätzlich zum       den Käsern werden erste Erfahrungen
bekannten höheren Anteil des Kappa-          mit diesem neuen Test sammeln und ihre
Kasein-Genotyps BB weist Milch von           Gehaltsbezahlungssysteme so weiter-
Braunvieh auch einen höheren Gehalt          entwickeln, dass Milch, welche zu einer
an Kappa-Kasein auf.»                        höheren Käseausbeute führt, auch besser
Die Vorzüge der Braunviehmilch beim          bezahlt wird. In dieser Richtung äusserte
Kappa- (BB-Genotyp) und Beta-Kasein          sich denn auch Hans Aschwanden, der
                                             Präsident von Fromarte in einem Artikel im   Lucas Casanova
1
    C. Bär et al., 2020                      «Schweizer Bauer»: «Über den neuen Test      Direktor Braunvieh Schweiz

Nr. 1 ∙ Januar 2021 CHbraunvieh                                                                                                               21
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22                                                CHbraunvieh Nr. 1 ∙ Januar 2021
Aktualisiertes Schutzkonzept für die Milchkontrolle
                                                 CÉCILE SCHABANA, Braunvieh Schweiz

D
       er Bundesrat hat am 13. Januar           Maskenpflicht, wo sich mehr als nur eine      nicht gewährleistet ist, soll der/die Milch-
       2021 neue Massnahmen gegen               Person in einem Raum aufhält. Damit gilt      kontrolleurIn mit der Zuchtorganisation
       das Coronavirus erlassen. Daher          eine Maskentragepflicht für alle teilneh-     Kontakt aufnehmen. Das Schutzkonzept
haben die Zuchtverbände das Schutzkon-          menden Personen bei der Milchkontrolle        wurde allen MilchkontrolleurInnen zuge-
zept MLP aktualisiert.                          (MilchkontrolleurIn und Züchter).             stellt und gilt für alle beteiligten Personen
Neu gilt zum Schutz von Arbeitneh-              Wenn die Sicherheit bei der Milchkon-         bei der Milchkontrolle.
menden in Innenräumen überall dort eine         trolle für eine besonders gefährdete Person

 SO SCHÜTZEN WIR UNS.

                        HÄNDEHYGIENE                                                           REINIGUNG
                        – Händeschütteln vermeiden.                                            –	Arbeitsinstrumente wie Schöpfkelle
                        –	Alle Personen reinigen sich regel­                                     oder Waage nach jeder Milchkontrolle
                           mässig die Hände mit Wasser und                                        gründlich reinigen, insbesondere,
                           Seife, insbesondere vor und nach                                       wenn diese von mehreren Personen
                           der Milchkontrolle.                                                    berührt werden.

                        DISTANZ HALTEN                                                         COVID-19-ERKRANKTE ODER
                        –	MilchkontrolleurInnen und andere                                    PERSONEN IN QUARANTÄNE
                           Personen halten 1,5 m Abstand                                       –	Falls der/die KontrolleurIn oder der
                           zueinander.                                                            Züchter Krankheitssymptome zeigen
                                                                                                  oder in Quarantäne sind, wird die
                                                                                                  Milchkontrolle soweit aufgeschoben,
                                                                                                  wie es die Situation erfordert.

                        MASKENTRAGEPFLICHT                                                     INFORMATION
                        –	Bei der Milchkontrolle gilt eine                                    –	Das Schutzkonzept wird allen Milch-
                           Maskentragepflicht für alle                                            kontrolleurInnen per Brief zugestellt.
                           anwesenden Personen.                                                –	An der Milchkontrolle anwesende
                                                                                                  Personen werden von der bzw. vom
                                                                                                  MilchkontrolleurIn über getroffene
                                                                                                  Massnahmen informiert.
                                                                                               –	Besonders gefährdete Milchkontrol-
                                                                                                  leurInnen wurden über ihre Rechte
                                                                                                  und Schutzmassnahmen informiert.

                        BESONDERS GEFÄHRDETE PERSONEN                                          MANAGEMENT
                        –	Wenn die Sicherheit bei der Durch-                                  –	Schutzmassnahmen werden laufend
                           führung der Milchkontrolle durch/                                      überprüft und sichergestellt.
                           für eine besonders gefährdete Person                                –	MilchkontrolleurInnen erhalten pro
                           nicht garantiert werden kann, soll                                     Milchkontrolle eine Entschädigung
                           der/die MilchkontrolleurIn mit der                                     von CHF 0,50 für die Beschaffung
                           verantwortlichen Zuchtorganisation                                     von Masken.
                           Kontakt aufnehmen, um Massnahmen
                           zu definieren.

Nr. 1 ∙ Januar 2021 CHbraunvieh                                                                                                            23
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