Das grosse Pinot Noir-Dossier: Die "Diva" im internationalen Vergleich - Creation Wines

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Das grosse Pinot Noir-Dossier: Die "Diva" im internationalen Vergleich - Creation Wines
28. Juli N° 07/2017

                                                                                          www.weinwisser.com

                        Für alle, die mehr über Wein wissen wollen

                       Das grosse Pinot Noir-Dossier:
                   Die «Diva» im internationalen Vergleich

2 Wein.Persönlichkeit des Monats – Jancis Robinson MW • 4 Ein Symposium zu Ehren der «Diva» Pinot Noir
6 Spätburgunder im internationalen Vergleich – Pinot Noir aus aller Welt • 12 Interview mit Klaus Peter Keller
           13 Teures Burgund? – ein Kommentar • 14 Schweizer Pinot – eine Bestandsaufnahme
       15 Südafrika Teil 2: Walker Bay – Das Burgund Südafrikas • 19 Chardonnay aus «Cool Climate»
Das grosse Pinot Noir-Dossier: Die "Diva" im internationalen Vergleich - Creation Wines
2     N°07/2017

WEIN.PERSÖNLICHKEIT DES MONATS: WEINWISSER-INTERVIEW MIT JANCIS ROBINSON

    «DAS PREIS-LEISTUNGS-VERHÄLTNIS IST EINFACH BESSER ALS BEI DEN DEUTSCHEN (PINOTS).»

    Nachdem sie 1971 ihr Studium an der                                                            WEINWISSER: Wann haben Sie zum ers-
    Universität Oxford mit einem Master in                                                         ten Mal einen trockenen, deutschen Ries-
    Mathematik und Philosophie abgeschlos-                                                         ling probiert?
    sen hatte, arbeitete sie drei Jahre im Mar-
    keting, bevor sie als Chefredakteurin einer                                                    Robinson: Das war in der Ära von Graf
    Weinfachzeitschrift ihre Karriere in der                                                       Matuschka von Greiffenklau in den späten
    Welt des Weines begann. 1983 verfasste                                                         70er Jahren, und die Weine waren ziem-
    und präsentierte sie im britischen Fernse-                                                     lich dünn. Ich war nicht sehr begeistert,
    hen die erste ausschliesslich weinorien-                                                       lernte sie aber mehr zu schätzen, als man
    tierte Fernsehserie der Welt, die danach                                                       reifere Trauben zu verwenden begann.
    noch in anderen Ländern der Welt ausge-
    strahlt wurde. 1984 bestand sie als erste                                                      WEINWISSER: Die deutschen Winzer sind
    nicht im Weinhandel tätige Person die                                                          manchmal etwas enttäuscht davon, wie
    Prüfung zum Master of Wine. In den letz-                                                       langsam der deutsche Wein auf dem bri­
    ten 35 Jahren hat sie mehr als zwanzig                                                         tischen Markt vorankommt, besonders
    Bücher über Wein geschrieben und un-          Jancis Robinson gilt als eine der bekanntesten   wenn man sieht, wie schlagartig in den
    zählige Auszeichnungen erhalten, von de-      Weinkritiker der Welt                            letzten Jahren die Verkaufszahlen anders-
    nen ihr die Ernennung zum OBE (Officer of                                                      wo hochgeschnellt sind. Wieso interessie-
    the Order of the British Empire) durch Kö-    WEINWISSER: 1975 verbrachten Sie im              ren sich nur so wenige britische Wein-
    nigin Elizabeth II. vielleicht am meisten     Alter von 25 Jahren ein Jahr in der Pro-         händler ernsthaft für deutschen Wein?
    bedeutete. Von den von ihr als Autorin        vence. Hatte der Aufenthalt irgendetwas
    oder Co-Autorin herausgegebenen Bü-           mit Wein zu tun?                                 Robinson: Ehrlich gesagt verstehe ich
    chern sind der Oxford Wine Companion,                                                          das auch nicht, es ist mir unerklärlich.
    Wine Grapes und der World Atlas of Wine       Robinson: Ich war von Reben umgeben              Was muss ich noch tun, um meine Lands-
    (zusammen mit Hugh Johnson) für Wein-         und war total fasziniert vom alljährlichen       leute zu überzeugen, dass Deutschland
    studenten in aller Welt unersetzliche         Werdegang des Weins – von der Rebblüte           heutzutage wirklich tolle trockene Weine
    Nachschlagewerke. Ihre Website jancisro-      bis zur Lese und Gärung.                         macht, die sich viel besser als Essens­
    bison.com soll zigtausende von Abonnen-                                                        begleiter eignen als durch von Barrique­
    ten haben. Seit 1990 ist sie die Weinkorre-   WEINWISSER: 1976 bekamen Sie Ihren               noten geprägte Weissweine?
    spondentin der Financial Times. Jancis        ersten Job als Redakteurin bei dem Fach-
    Robinson lebt mit ihrem Mann in London.       magazin Wine & Spirit. Wie erfuhren Sie          WEINWISSER: Wie gross ist das Interesse
                                                  von dieser Stelle und warum interessier-         am deutschen Wein bei den Lesern Ihrer
    WEINWISSER: Gab es in Ihrer Kindheit im       ten Sie sich dafür?                              Webseite Purple Pages im Vergleich mit
    Elternhaus regelmässig Wein zum Essen                                                          Weinen aus anderen Ländern?
    oder waren Ihre Eltern keine Weintrinker?     Robinson: Ich arbeitete als Aushilfe im
                                                  Pressebüro der britischen Wasserwerke            Robinson: Nun, ich freue mich sagen zu
    Robinson: Nein, ich komme aus einem           und sah die Stellenanzeige am Anschlag-          können, dass die Abonnenten von jancis-
    kleinen Dorf mit circa 40 Einwohnern in       brett. Der Auslöser für meine Bewerbung          robinson.com mehr Interesse an deut-
    der Grafschaft Cumbria, und dort be-          war wohl eine Flasche Chambolle Amou-            schem Wein zeigen als die Mitglieder der
    trachtete man Wein damals als exoti-          reuses 1959, die ich in Oxford getrunken         meisten anderen weinrelevanten Internet-
    schen Luxus.                                  hatte und die mich überzeugte, dass ein          seiten. Auf unserer Diskussionsplattform
                                                  guter Wein nicht nur geschmacklich, son-         ist deutscher Wein eines der am meisten
    WEINWISSER: Waren Sie als Studentin           dern auch intellektuell anregend sein            diskutierten Themen und der spezielle
    Miglied eines der legendären Weinverkos-      kann. Ausserdem war ich nach meinem              Eintrag «Which German wine have you
    tungsteams Ihrer Universität Oxford?          Jahr in der Provence fest entschlossen,          drunk this week?» ist einsamer Spitzen-
                                                  beruflich irgendetwas mit Essen oder             reiter mit über 2.500 Beiträgen.
    Robinson: Nein, ich dachte, dass das alle     Wein zu machen.
    Snobs wären. Oz Clarke war zu dieser                                                           WEINWISSER: Gibt es über Riesling hin-
    Zeit gerade Mitglied der Verkostungs-         WEINWISSER: Können Sie uns ein oder              aus Interesse an anderen deutschen Wei-
    mannschaft, und der hätte mir wahr-           zwei Personen nennen, denen Sie sich             nen?
    scheinlich das letzte Bisschen an Selbst-     mit Blick auf Ihre Karriere besonders zu
    vertrauen geraubt.                            Dank verpflichtet fühlen?                        Robinson: Natürlich ist Spätburgunder
                                                                                                   ein interessantes Thema, aber ich war vor
    WEINWISSER: Hat Wein in Ihrer Universi-       Robinson: Ja, da war zu einem Hugh               kurzem sehr beeindruckt von einigen Sau-
    tätszeit denn gar keine Rolle gespielt?       Johnson, der mich der Sunday Times als           vignon Blancs, die mir von der britischen
                                                  Weinkorrespondent empfahl, zum ande-             Pressestelle des Deutschen Weininstituts
    Robinson: Doch, schon. Eine von meinen        rem John Arlott, der mir ein Vorstellungs-       vorgestellt wurden. Ich bin auch ein gros­
    Studienkolleginnen war die Tochter eines      gespräch beim Guardian verschaffte. Dar-         ser Fan von Silvaner und glaube, dass er
    Arztes, der ihr schon früh den Spass an       aus ergab sich mein erster Auftrag für ein       bei trendbewussten Sommeliers gut an-
    gutem Wein vermittelte.                       Weinbuch.                                        kommen könnte, zumindest in den USA.
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                         WEIN.PERSÖNLICHKEIT DES MONATS: WEINWISSER-INTERVIEW MIT JANCIS ROBINSON

«DER PREIS WIRD EIN AUSSCHLAGGEBENDER FAKTOR BLEIBEN»

WEINWISSER: Apropos Spätburgunder:            Robinson: Nein.                                 Robinson: Wir sind im Dezember letzten
In unserer Titelstory erörtern wir die Ent-                                                   Jahres umgezogen, und in der neuen Woh-
wicklung dieser Sorte und wo sie heute        WEINWISSER: Obwohl der deutsche Alt-            nung ist nicht genug Platz für einen Tro-
im internationalen Vergleich steht. Wann      kanzler Helmut Schmidt einmal gesagt            phäenschrank. Ich musste mich schweren
sind Sie zum ersten Mal auf Spätburgun-       hat, wer Visionen hat, soll zum Augenarzt       Herzens von vielen Trophäen trennen. Na-
der aufmerksam geworden?                      gehen: Hatten Sie eine Vision, als Sie im       türlich habe ich die Urkunden der Ernen-
                                              Jahr 2000 mit Ihrer Webseite starteten?         nung zum OBE (Order of the British Em-
Robinson: Ich habe ihn schon probiert,                                                        pire) und zum Master of Wine behalten.
als er noch wie Roséwein aussah und           Robinson: Überhaupt nicht. Ich fand es nur      Auch die Goldene Ehrennadel des VDP
ziemlich vermodert roch. Vielleicht stand     eine gute Gelegenheit, meine Verkostungs-       habe ich selbstverständlich aufbewahrt.
ich auch deshalb den Lobpreisungen mei-       notizen und Eindrücke weiterzugeben.
nes deutschen Korrespondenten (Anm.           Mein Beitrag in der Financial Times er-         WEINWISSER: Robert Parker hat seinen
der Redaktion: Einer der beiden Intervie-     scheint nur einmal in der Woche, dazu           Wine Advocate verkauft. Können Sie sich
wpartner) etwas skeptisch gegenüber,          kommt noch eine Kolumne, die alle zwei          vorstellen, dass Sie Ihre Internetseite je-
war aber nach einer Vergleichsprobe 2011      Monate von mehreren internationalen Me-         mals verkaufen oder die Verantwortung
in London so von der Qualität überzeugt,      dien übernommen wird. Deswegen ist für          dafür jemand anderem übertragen?
dass ich dem Spätburgunder sogar einen        mich der Erfolg von jancisrobinson.com
Artikel in der Financial Times widmete.       eine ganz tolle Sache. Was ich von Anfang       Robinson: Um ganz ehrlich zu sein, darü-
                                              an auf meiner Seite nicht wollte, waren An-     ber habe ich mir überhaupt noch keine
WEINWISSER: Haben Sie Spätburgunder           zeigen oder gesponserte Artikel. Es macht       Gedanken gemacht. Natürlich sage ich
schon mal in einem Restaurant bestellt,       mich deswegen unwahrscheinlich stolz,           mir manchmal, dass ich etwas kürzertre-
oder haben Sie sogar welchen in Ihrem         eine nur von Abonnements finanzierte Seite      ten und mehr den Lohn meiner Arbeit ge-
Weinkeller?                                   aus dem Nichts aufgebaut zu haben.              niessen sollte. Solange mir meine Tätig-
                                                                                              keit aber noch so grossen Spass macht,
Robinson: Bestellt, ich glaube ja, zuhause    WEINWISSER: Das kommt uns als WEIN-             wird das wohl nicht passieren. Für neue
habe ich allerdings keinen. Das hat auch      WISSER bekannt vor. Man munkelt, dass           Projekte habe ich keine Zeit, ich bin mit
etwas mit dem Preis zu tun. Ausserdem         Sie zehntausende von Abonnenten haben.          der verantwortlichen Betreuung des «Ox-
gibt es natürlich in Grossbritannien eine     Hätten Sie jemals geglaubt, dass Ihre Sei-      ford Companion to Wine», «Wine Grapes»
grosse Auswahl von Pinots aus der gan-        te so populär werden würde, und was hat         und des «World Atlas of Wine» sowie mei-
zen Welt, und bei manchen ist das Preis-      Ihrer Ansicht nach am meisten zu diesem         ner Website voll ausgelastet.
Genuss-Verhältnis einfach besser als bei      Erfolg beigetragen?
den deutschen. Das hat sicher auch mit                                                        WEINWISSER: Was war Ihr letztes Wein­
der Nachfrage in Deutschland zu tun.          Robinson: Was ich für ziemlich aus-             erlebnis, bei dem Sie Gänsehaut bekom-
                                              schlaggebend halte, ist, dass Weinstu-          men haben?
WEINWISSER: Wie schätzen Sie die Top-         denten besonders den Zugang zu der ak-
Spätburgunder aus Deutschland im Ver-         tuellen Auflage des Oxford Companion            Robinson: Das ist schon oft vorgekom-
gleich mit den besten Pinot Noirs ein?        und des Johnson-Robinson Weltweinatlas          men. Da sich dieses Interview aber mit
Wie schätzen Sie sein Potenzial auf den       schätzen. Von der Revue du Vin de France        deutschen Weinen befasst, sollte ich viel-
internationalen Märkten ein?                  wurden wir dafür gelobt, dass es auf kei-       leicht mit einem deutschen Wein dienen:
                                              nem Diskussionsforum der Weinwelt ge-           Als ich mit meiner Kollegin Julia Harding
Robinson: Da muss ich noch einmal auf         sitteter zugeht als bei uns. Ich profitiere     MW den Abschluss der neuesten Auflage
die Preise verweisen. Ich freue mich na-      selbst viel vom Meinungsaustausch mit           des «Oxford Companion to Wine» feierte,
türlich, dass man mehr Feingefühl im Ein-     unseren Mitgliedern und hoffe, dass das         tranken wir einen 2012 Westhofener Mor-
satz von Barriqueausbau entwickelt hat        auch für alle anderen gilt. Die Leute mer-      stein Spätburgunder Grosses Gewächs
und auch mit weniger Restsüsse aus-           ken, dass wir unabhängig sind und nicht         von Klaus Peter Keller – natürlich viel zu
kommt. Das macht die Weine viel authen-       irgendwelchen Dogmen folgen.                    jung, aber es war ein grossartiger Wein!
tischer als sie es früher waren. Ich muss
aber auch sagen, dass der Wettbewerb          WEINWISSER: Es wurde von Ihnen auch             WEINWISSER: Die meisten unserer Inter-
auf globaler Ebene mit Alternativen für ro-   schon mal gesagt, dass Sie ein ziemlicher       viewpartner in dieser Exklusiv-Serie tun
ten Burgunder immer grösser wird, und         Kontrollfreak seien, dieses Urteil soll so-     sich mit dieser Frage sehr schwer, für Sie
sich die Qualität der Konkurrenz aus Neu-     gar von Ihnen selbst stammen! Deshalb           könnte es anders aussehen. Welchen
seeland, Australien, Chile, der Schweiz,      betrieben Sie Ihre Webseite mehrere Jah-        Wein würden Sie auf die berühmte einsa-
Österreich und Italien mit jedem neuen        re auch praktisch im Alleingang. Jetzt ist      me Insel mitnehmen?
Jahrgang verbessert. Sogar aus Spanien        es anders. Wie kommt es?
und Portugal habe ich schon tolle Pinot                                                       Robinson: Ich wohne ja schon auf einer
Noirs verkostet. Der Preis wird ein aus-      Robinson: Das stimmt. Ich hatte einfach         berühmten Insel und mein Keller ist gut
schlaggebender Faktor bleiben.                nicht genug Zeit, alles allein zu bewältigen!   bestückt.

WEINWISSER: Haben Sie schon einmal            WEINWISSER: Sie haben zahllose Ehrun-           WEINWISSER: Das haben wir uns ge-
erwogen, ein Buch über Riesling oder          gen und Preise erhalten. Gibt es darunter       dacht. Vielen Dank für das Gespräch!
deutschen Wein zu schreiben?                  welche, die Sie ganz besonders schätzen?        Chefredakteur Giuseppe Lauria / WW-Autor Michael Schmidt
Das grosse Pinot Noir-Dossier: Die "Diva" im internationalen Vergleich - Creation Wines
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SPÄTBURGUNDER UND PINOT NOIR AUS ALLER WELT
                                                                                                       Sideways: «Pinot-Noir-Trinker sind
                                                                                                       einfühlsam und intelligent»

                                                                                                       Und spätestens seit dem mit einem Oscar
                                                                                                       ausgezeichneten Hollywoodfilm «Sideways»
                                                                                                       mit dem Pinot Noir liebenden Protagonisten
                                                                                                       Miles wissen wir: Pinot-Noir-Trinker sind die
                                                                                                       einfühlsameren, intelligenteren Menschen.
                                                                                                       Der Antipode zu Merlot. Entsprechend war
                                                                                                       das Interesse an diesem Event gross. «Ins-
                                                                                                       gesamt konnten wir an diesem Wochenende
                                                                                                       700 Gäste begrüssen», so Alexander Kohnen
                                                                                                       vom International Wine Institute und Initiator
                                                                                                       des International Pinot Noir-Symposiums.
                                                                                                       «Die Leistungsschau um­fasste 59 Weingüter
                                                                                                       aus neun Nationen und von vier Kontinen-
                                                                                                       ten», so Kohnen weiter. Unser Best-of mit
                                                                                                       ausführlichen Verkostungsnotizen finden Sie
                                                                                                       im Anschluss an diesen Artikel.

                                                                                                       «Pinot spricht schweizerdeutsch»
Die Gläser standen nicht lange leer – das Pinot Noir-Symposium war gut besucht
                                                                                                       So lautete der Titel in einer WEINWISSER-
                                                                                                       Ausgabe vor einigen Jahren. Da ging es aber
Ein Symposium zu Ehren                                                                                 um Schweizer Pinots und um die Frage, wo
                                                                                                       sie denn im internationalen Vergleich ste-
der «Diva» Pinot Noir                                                                                  hen. Das Fazit: Auch hier zeigt die Entwick-
                                                                                                       lung nach oben. Aber insgesamt eher (noch)
von Giuseppe Lauria                                                                                    verhaltene Euphorie – die Unterschiede zum
                                                                                                       burgundischen Vorbild wurden von den
                                                                                                       meisten Verkostern als gross wahrgenom-
Knapp 60 Top-Winzer aus aller Welt präsentierten ihre besten Pinot Noirs im Rahmen                     men. Das war vor fünf Jahren. Doch die Fra-
des dritten Spätburgunder-Symposiums in Bad Neuenahr. Spitzen-Pinot-Winzer aus                         ge hat an Aktualität nichts eingebüsst. Dass
Deutschland, Frankreich, Österreich, Italien und der Schweiz sowie aus Neuseeland,                     ein solches Event gerade in Deutschland
                                                                                                       stattfindet, hat viel mit dem qualitativen Auf-
Südafrika und den USA pilgerten im Frühjahr an die schöne Ahr, um ihre Pinot-
                                                                                                       stieg dieser Sorte hierzulande und in den
Spezia­litäten zu zeigen. Dazu gab es Seminare, Workshops und spannende Vorträge
                                                                                                       Nachbarländern (DACH) zu tun. Vielleicht ist
von ­internationalen Dozenten – alles drehte sich um diese edle, facettenreiche und                    die Entwicklung im «Rieslingland» noch ei-
gerne wegen ihrer Kapriziosität als «Diva» bezeichnete Rebsorte. WEINWISSER-                           nen Schluck weiter. Denn längst hat sich in
Chefredakteur Giuseppe Lauria und WEINWISSER-Autor Michael Schmidt waren da-                           der Weinwelt herumgesprochen, dass hier
bei und verkosteten sich durch fast alle der 262 Weine. Anlass genug, dieser bezau-                    veritable Spitzen-Pinots wachsen.
bernden Rebsorte und ihren schönen Schwestern eine ganze Ausgabe zu widmen.
                                                                                                       Vor 20 Jahren kaum denkbar

Das Genuss-Highlight des Wochenendes                   bevorzugende Weinrebe heute beliebter           Das hätte vor 20 Jahren kaum einer so vor-
war das Pinot-Excellence-Dinner am Vor-                denn je ist – weltweit. So lassen sich beim     ausgesagt. Auch dank der Klimaverände-
abend der Leistungsschau. Dort kreierte                Verkosten auch schnell Unterschiede er-         rung, die inzwischen kein «Wandel» mehr
der Zwei-Sterne-Koch Hans Stefan Stein-                kennen. «New World» und «Old World». Die        ist. Darf man sich über die Klimaerwärmung
heuer ein variantenreiches 4-Gang-Menü –               einen meistens eher etwas betonter in der       freuen, wenn man bedenkt, welche katastro-
mit zu jedem Gang wechselnden Weinstati-               Reife und Fruchtausprägung, die anderen         phalen Folgen sie mancherorts bereitet?
onen und herausragenden Pinot-Raritäten:               eher erdig-würzig mit «angezogener» Pri-        Kein Geringerer als der Grandseigneur An-
Serviert wurden beispielsweise ein 1994                märfrucht. Ausnahmen bestätigen freilich        gelo Gaja sagte mir kürzlich im Interview,
Clos de la Roche (Domaine Ponsot), ein                 die Regel. Doch meistens bleibt ihr elegan-     dass, wenn es so weiterginge, zu befürchten
1997er Clos Vougeot (Domaine de Marsan-                ter und feingliedriger Charakter unver-         sei, «dass meine Nachfahren Nebbiolo in
nay) sowie ein 1964er Pommard Charmots                 kennbar – von Neuseeland bis ins Burgund.       Südengland anbauen müssen.» Nun ja, das
(Léon Violland). Eine tolle Demonstration              Diese Prise Leichtigkeit des Seins, was die     ist ein anderes Thema. Und ob die Klimaän-
der Eleganz, der feinen Komplexität, Fri-              Liebhaber von «Pinot» so betört und erge-       derung nur positiv für den hiesigen Weinan-
sche und Reifefähigkeit dieser oft als «gra-           bungsvoll macht. Diese seltene Mischung         bau ist, bleibt auch abzuwarten. Schliesslich
zil» bezeichneten Sorte. So verwundert es              aus schwebender Leichtigkeit bei gleichzei-     ist das Erreichen von hohen Oechsle-Graden
nicht, dass diese schon im Mittelalter im              tig tiefer Komplexität. Diese feine Würze       nicht mehr die Herausforderung, sondern
Burgund und später auch im Rheingau                    und laszive Seidigkeit. Das ist Pinot in sei-   im Gegenteil vielerorts Überreife und (zu)
(Kloster Eberbach!) oder im Badischen                  ner hedonistischen Form. Natürlich können       hohe Alkoholausbeute – gerade bei den bei-
Breisgau (Malterdinger, früher Synonym für             auch die kräftigeren Varianten deliziös sein,   den Paradesorten Pinot Noir und Riesling.
Spätburgunder!) durch Zisterziensermön-                denn Pinot hat viele Facetten und kann sein     So oder so zwingt die Natur die Winzer zu
che angebaute und eher «kühle Terroirs»                Terroir besonders gut transportieren.           permanentem Umdenken. Jahr für Jahr!
Das grosse Pinot Noir-Dossier: Die "Diva" im internationalen Vergleich - Creation Wines
N°07/2017     5

                                                                       SPÄTBURGUNDER UND PINOT NOIR AUS ALLER WELT
Waren die meisten früher (und sind es lei-      langen. In diesem Zusammenhang wird
der viel zu häufig auch heute noch) eher mit    auch gerne übersehen, dass so manche
einfacher, fast schon kitschiger oder plum-     berühmte Domaine, die einen Échezeaux
per Erdbeer-Himbeerfrucht geprägt, die zu       oder Clos de Vougeot für 150 Euro anbietet,
allem Überdruss nicht selten eine unheilvol-    nicht selten auch einen Wein aus einer un-
le Allianz mit ganz dick aufgetragenem          bekannteren regionalen Appellation oder
Neuholz einging, so hat gerade in der Spitze    gar einen simplen Bourgogne im Sortiment
ein beachtlicher Lernprozess stattgefunden.     hat, der mit grosser Sorgfalt erzeugt wurde
«Wir haben uns enorm weiterentwickelt»,         und bei vielleicht 15 bis 20 Euro durch sein
meint stellvertretend für viele Avantgardis-    gutes Preis-Genuss-Verhältnis überzeugt.
ten Paul Fürst vom fränkischen Weingut          Hierzu hat mein Kollege und Burgund-Ex-
Rudolf Fürst. Einer der Pioniere des «zar-      perte Frank Kämmer einen interessanten
ten», fast transparenten Pinot-Stils. Und für   Kommentar auf Seite 13 geschrieben.
den Winzerstar Klaus Peter Keller aus
Rheinhessen ist klar, dass diese Entwick-       In der Spitze hat sich viel getan
lung «noch lange nicht zu Ende ist.»
    Manche Winzer meinen zwar heute             Doch zum Glück hat sich in der Spitze viel      WEINWISSER war als Medienpartner dabei
noch, sie müssten diese grazilen Tropfen        getan. Ja, man kann sogar von einer Pinot-
durch späte Lese, Überextraktion und viel       Revolution sprechen: Allen voran sind es die    rer Meilenstein: Das Holzmanagement ist
Holz und Alkohol zu internationalen «Body-      Top-Weingüter aus Baden, der Pfalz, dem         deutlich feinfühliger geworden, die Lese-
Builder-Frauen» oder «Schoko-Frucht-            Rheingau und der «Gastgeberregion» Ahr.         zeitpunkte und Reifegrade wurden entspre-
Monstern» hochpowern. Ganz gemäss dem           Auch in Franken und Rheinhessen gelingen        chend vorsichtiger gewählt, um die Frische
Motto: «Viel hilft viel». Und dazu noch ein     herausragende Spätburgunder. Weingüter          und die gerade bei Pinot gewünschte Trink­
bisschen «dienende» Restsüsse. So soll es       wie Huber, Salwey, Heger, Rudolf Fürst,         animation zu erhalten. Ebenso entschei-
der Konsument mögen, heisst es. Ein Ver-        Friedrich Becker, Knipser, Rebholz, Kesse-      dend sind Klonselektion und Auswahl des
gleich mit einem kräftigen Roten aus dem        ler, Chat Sauvage, Markus Molitor, Stodden,     Ausbaufasses. Längst stehen die deutsch-
Süden wird noch vielerorts als Kompliment       Meyer-Näkel, Klaus Peter Keller und Küh-        sprachigen Winzer bei den besten Tonnelle-
aufgefasst.                                     ling-Gillot aus Deutschland sowie Ganten-       ries wie bei François Frères im Burgund
                                                bein oder Irene Grünenfelder aus der            Schlange, um die besten Fässer zu erhal-
Ist deutscher Pinot noch                        Schweiz – um nur einige zu nennen. Sie alle     ten. Und zum Thema Klone gab es auf dem
«preisgünstig»?                                 machen heute deutlich elegantere und            Symposium einen Vortrag, der die ganze
                                                komplexere Pinot Noirs als noch vor zehn        Bandbreite darstellte. Ein komplexes The-
Um es vorwegzunehmen: Diese Frage ist           Jahren. Noch mehr sogar: Ihre Spitzen-­         ma, das einen eigenen Beitrag wert wäre,
nicht leicht zu beantworten und bedarf          Pinots müssen mit einigen der besten Ab-        denn nicht jeder kleinbeerige Dijon-Klon
grös­serer Differenzierungen. Doch lässt        füllungen im Burgund keinen Vergleich           macht aus einem Spätburgunder einen
sich nach rund 20 Jahren intensiver Be-         scheuen. Bei diesen Weinen mag der oft zi-      Chambertin oder Clos Vougeot. Und natür-
schäftigung mit deutschen Spitzenweinen,        tierte Spruch vielleicht noch zutreffen, dass   lich spielt auch das Terroir eine entschei-
davon fast ein Jahrzehnt für Gault Millau       deutscher Pinot gegenüber den bekannten         dende Rolle. In Deutschland unterscheidet
mit umfangreicher Verkostungsarbeit, aus        Grand Cru-Stars aus dem Burgund noch            man grundsätzlich zwischen Spätburgun-
meiner Sicht eines sagen: Auch wenn es in-      «relativ preisgünstig» sei. Allerdings meint    der, der auf Schiefer (Ahr, Rheingau, Mosel,
zwischen im mittleren Segment sicherlich        das einen Kurs jenseits der 60 Euro, einige     besonders in den steilen Schieferterras-
viele erfreuliche Ausnahmen gibt, so ist        sind auch schon dreistellig im Preis. Wirk-     sen), Vulkangestein und Muschelkalk (Ba-
diese eben beschriebene unheilvolle Allianz     lich günstig ist das nicht mehr. In gewisser    den: Kaiserstuhl, Malterdingen) sowie auf
leider noch sehr oft anzutreffen – zu er-       Weise stehen die deutschen Spätburgun-          kalkhaltigen Böden (Rheinhessen) oder auf
staunlich stattlichen Preisen! In unserem       der-Magier hier als «Opfer» ihres eigenen       steinigen Bundsandsteinverwitterungsbö-
Verkostungsteam haben wir uns des Öfte-         Erfolgs da, weil sie es ihrem Anspruch und      den (Franken: Klingenberg, Bürgstadt)
ren die Augen gerieben, zu welchen Kursen       Ruf zu schulden glauben, ihre besten Ge-        wächst. Auch auf anderen Terroirs gibt es
mediokre Spätburgunder im «mittelpreisi-        wächse nicht «unter Wert», soll heissen         erfreuliche Ergebnisse. Zu all diesen Fra-
gen Segment» zwischen 15 bis 30 Euro teil-      den Top-Preisen der Konkurrenz, verkaufen       gen habe ich mit Klaus Peter Keller ein In-
weise feilgeboten werden, zu denen es in-       zu können. Bernhard Koch aus der Pfalz          terview geführt (Seite 12 und 13).
ternational viele gute Alternativen gäbe.       sowie Reinhold und Cornelia Schneider aus           Fazit: Der deutsche Pinot ist auf einem
Das ist auch die Hauptkritik von Jancis         Baden zeigen, dass es auch anders geht:         sehr guten und spannenden Weg, der lange
­Robinson in unserer Interviewserie Wein.       Bei ihnen gibt es Pinot Noir der absoluten      nicht zu Ende ist. Die Spitze macht es vor,
 Persönlichkeit des Monats. «Es gibt eine       Spitzenklasse noch unter 30 Euro.               doch sind die Kurse, sprich Preise – wie
 gros­se Auswahl von Pinots aus der ganzen                                                      man im Börsenjargon sagt – schon weit
 Welt, und bei manchen ist das Preis-Leis-      Holzmanagement, Lesezeitpunkte,                 ­vorausgelaufen. Wie überall gilt auch hier,
 tungs-Verhältnis einfach besser als bei den    Klonselektion und Tonnelleries                   die Spreu vom Weizen zu trennen. Im Fol-
 deutschen», so die Grande Dame der inter-                                                       genden finden Sie eine Auslese aus den von
 nationalen Weinkritik (siehe auch unser        Alles braucht seine Zeit, gerade im Weinbe-      uns verkosteten Weinen – ohne Anspruch
 ausführliches Interview auf den Seiten 2       reich denkt man in Generationen. So kom-         auf Vollständigkeit. Dafür haben wir beson-
 und 3). Dass das burgundische Vorbild oft-     men die individuellen Stile und Terroirs im-     ders herausragende Exemplare aus ande-
 mals noch teurer ist – wobei das auch nicht    mer besser zur Geltung. Ob mit ganzen            ren Verkostungen mit aufgenommen. In
 immer stimmt – ist meines Erachtens kein       Stielen oder entrappt, ob mit langen oder        dieser Ausgabe geht es immer wieder um
 wirklich überzeugendes Argument, für           kurzen Maischestandzeiten ist ebenfalls oft      den Facettenreichtum von Pinot Noir und
 mäs­sigen Wein Spezialistenpreise zu ver-      eine Sti(e)l- und Jahrgangsfrage. Ein weite-     seinen schönen weissen Schwestern.
Das grosse Pinot Noir-Dossier: Die "Diva" im internationalen Vergleich - Creation Wines
6    N°07/2017

SPÄTBURGUNDER UND PINOT NOIR AUS ALLER WELT
Verkostungsnotizen                                                                                Beerenaromatik, viel Schliff und Eleganz.
von Giuseppe Lauria und Michael Schmidt                                                           Leichtfuss mit Stil. 17+/20 2019 – 2028

Die Raritäten zum Dinner /                                                                        H.J. Kreuzberg
Deutschland von Giuseppe Lauria
                                                                                                      2015 Spätburgunder Devonschiefer: Jo-
   1997 Clos Vougeot Grand Cru, Château                                                           hannisbeerrot. Sehr klar und mineralisch
de Marsannay, Marsannay-la-Côte: Helles                                                           im Bouquet, feine Frucht, eher kühl verwo-
Rubingranat. Herrliches, geradezu parfü-                                                          ben mit steinigen Anklängen. Am Gaumen
miertes Bouquet der edlen Art: Rauch, kan-                                                        tiefgründig, sehr puristischer Stil, sehniger
dierte rote Früchte, getrocknete Kräuter                                                          Körper, ganz auf Mineralik gebaut.
mit feinen ätherischen Noten und Heublu-                                                                                      16.5/20 –2022
men. Sublimer Gaumen, ganz auf Feinheit           Der sublime Überflieger beim
und Klarheit bauend, sehr elegant und nu-         «Pinot-Excellence Dinner»                          2014 Spätburgunder Grosses Gewächs
anciert, wunderbar ausgewogen, im zwei-                                                           Ahrweiler Silberberg: Helles Burgundrot.
ten Ansatz mit aparten Noten von gepfef-          struktur; sehr klassische, animierende Pi-      Feinduftiges Bouquet mit viel Frische und
ferter Mango und einem Hauch Kakaopul-            not-Art.                   17.5/20 –2026       wieder mineralischen Noten. Am eleganten
ver drüber. Eine Delikatesse, die jetzt auf                                                       Gaumen nicht ganz so präzise, zwar mit fei-
dem Punkt ist!            19.5/20 trinken        AHR                                             nen Nuancen ausgestattet, aber nicht so
                                                  J.J. Adeneuer                                   druckvoll; mit etwas mehr Spannung wäre
   1997 Clos de la Roche, Cuvée Vieilles                                                          mehr drin gewesen.        16.5/20 –2024
Vignes Grand Cru, Domaine Ponsot, Côte de             2014 Spätburgunder Grosses Gewächs
Nuits: Helles Ziegelrot mit aufhellenden          Ahrweiler Rosenthal: Helles Rubingranat            2014 Spätburgunder Grosses Gewächs
Rändern. Im Duft zeigt sich schon eine            mit ziegelroten Reflexen. Das Bouquet ist       Neuenahrer Sonnenberg: Mittleres Bur-
wunderbare, erdige Tertiäraromatik, die an        duftig und lockt mit blumigen Noten und ei-     gundrot. Würzig unterlegtes Kirschbouquet,
Herbstlaub und feuchte Erde mit «goût de          ner jahrgangsgemäss nicht ganz reintöni-        das Ganze geht eher in Richtung dunkler
terroir» erinnert. Dahinter schimmert eine        gen Fruchtnote. Am Gaumen dann saftige          Kirsche mit kräutrigen Nuancen. Am Gau-
ganz feine, von Kirscharomen dominierte           Pinotfrucht mit viel Kirscharomatik, beglei-    men sehr kompakt, mit dichter Fülle, erin-
rotbeerige Frucht. Am Gaumen sehr fines-          tet von würzigen und im Abgang minerali-        nert ein wenig an Baden, bleibt dennoch auf
senreich, noch ungemein frisch und zupa-          schen Noten.                  17/20 –2021      der Eleganzspur, mineralisch-salzig anmu-
ckend mit lebendiger Säure und prägnan-                                                           tendes Finale.       17.5/20 2018 – 2025
tem Körper, ein fantastisch gereifter Pinot.          2014 Spätburgunder Grosses Gewächs
                             19/20 trinken       Walporzheimer Gärkammer: Mittelhelles              2013 Spätburgunder Devonschiefer R:
                                                  Rubingranat mit ziegelroten Reflexen. Dun-      Mittleres Burgundrot. Im Duft schon mit
   1964 Pommard 1er Cru Charmots, Léon            kelwürziges Bouquet, dahinter viel Minera-      deutlicher Röstaromatik, viel Schokolade
Violland, Côte de Beaune: Helles Karminrot,       lik, die Auskunft darüber gibt, dass der Wein   und reifen roten Früchten. Auch am Gau-
breiter Wasserrand. Noch so ein herrliches,       auf einer reinen Schieferlage mit Grauwa-       men setzt sich eher die Opulenz durch, viel
von Tertiäraromen durchzogenes Bouquet:           cke wächst. Am Gaumen ungemein saftig           saftige, eindringliche Frucht mit warmen
Hier paart sich Rauch mit Ingwer, Tabak und       und druckvoll, mit festem, Struktur geben-      Nuancen. Eher noch im «alten üppigen Stil»
Teearomen sowie mit «goût de terroir» mit         dem Tannin, was noch etwas ruppig wirkt,        wie viele 2003er.          16.5/20 –2022
einem Hauch Animalik. Am Gaumen ein in            wieder diese wunderbare, leicht salzig an-
Ehren gereifter Pinot, zeigt noch viel Frische,   mutende Graphitnote, zeigt sehr viel Her-       Meyer-Näkel
sublime Frucht und eine mineralisch-fein-         kunft und Charakter. Aufgerundet wegen so
würzige Ader mit nuanciertem Abgang.              viel Typizität.                 18/20 –2024       2009 Spätburgunder «S»: Dunkles Ru-
                           19/20 austrinken                                                      binrot. Offenherziges Bouquet mit verführe-
                                                  Deutzerhof                                      rischer Frucht, besonders Himbeeren und
    2012 Clos de la Roche Grand Cru, Do-                                                          Kirschen geben den Takt an. Samtiger
maine Moillard-Grivot, Côte de Nuits: Mitt-          2014 Spätburgunder Grosses Gewächs           Trinkfluss, die inzwischen abgerundeten
leres Rubinrot. Komplexes, tiefgründiges          Mönchberg: Aus wurzelechten Rebstöcken,         Tannine verleihen eine zartcremige Textur.
Bouquet, macht mit Luft auf, dann treten          wächst auf Schiefer mit kleinem Anteil an       Auf dem Punkt.              16/20 trinken
rotbeerige Früchte und feine Röstnoten her-       Lehm. Mittelkräftiges Rubinrot. Offenbart
vor. Im Mund sehr ausgewogen, dabei saf-          schon im Duft eine grosse Opulenz mit in-           2014 Spätburgunder Grosses Gewächs
tig-elegant bleibend, ziemlich fest mit fein-     tensivem Cassis, dass einem sofort der Ass-     Neuenahrer Sonnenberg: Mittleres Kirsch-
körnigem Tannin, sehr klassische Art ohne         mannshäuser Höllenberg mit seinen «Cas-         rot. Wunderschöne Cassisfrucht gepaart
jeglichen Süsse-Überschuss, hat noch Po-          sis-Minz-Noten» in den Sinn kommt. Diese        mit mineralischen Anklängen und der Fri-
tenzial.               18+/20 2018 – 2027        duftige Art setzt sich auch am geschliffenen    sche von roten Johannisbeeren und Süss-
                                                  Gaumen fort, wo sich neben Cassis viel feine    kirschen. Diese Liaison setzt sich auch am
   2012 Clos des Chênes, 1er Cru, Domai-          Beerenfrucht mit erdigen Noten elegant ver-     Gaumen fort, wo ein geschliffenes Tannin
ne Moillard, Volnay: Mittleres Rubinrot.          mählen. Griffige Art.  17.5/20 2018 – 2027     dem Wein den richtigen Rahmen gibt. Ein
Leicht oxidativ wirkendes Bouquet mit zar-                                                        leicht fruchtbetonter, rotwangiger Pinot der
ten Würz- und Rauchnoten. Wieder sehr viel           2013 Spätburgunder Grosses Gewächs           transparenten Art. Elegant und doch kraft-
gehaltene Klassik, ohne jegliche Überreife        Eck: Mittleres Rubinrot. Schieferminerali-      voll. Ahrtypisch.       17+/20 2018 – 2027
und Süsse, hellrote Fruchtausprägung. Am          sches Bouquet, wirkt sehr kühl und kon-
Gaumen ganz fein strukturiert mit festem          zentriert, ohne in die Überreife abzugleiten.     2014 Spätburgunder Grosses Gewächs
Kern, seidige Textur mit polierter Tannin-        Saftig-konzentrierter Gaumen mit feiner         Dernauer Pfarrwingert: Mittleres Kirschrot.
Das grosse Pinot Noir-Dossier: Die "Diva" im internationalen Vergleich - Creation Wines
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Das geradezu kühl und fokussiert wirkende           2014 Spätburgunder Grosses Gewächs               z. B. Romanée Conti,
Bouquet ist von feinster Pinot-Frucht ge-       Recher Herrenberg: Aus unbekannten Klo-                 Petrus, Mouton,
prägt: Rote Beeren, saftige rote Kirschen       nen, 55 Jahre alte Anlage, Schieferverwitte-    Lafite, Latour, Sassicaia usw.
und ein Hauch Graphit sowie Mokka und           rungsböden. Kräftiges Rubinrot, aufhellen-
Zimt runden es ab. Am Gaumen sehr ele-          de Ränder mit leichter Trübung. Super-
gant austariert, mit kühl gewobener, nicht      komplexes Bouquet mit kühler Stilistik,
ganz trockener Pinot-Frucht, dennoch hat        rauchigen Unternoten, nuancierten Schat-
der Wein genügend Rasse und Balance. Im         tierungen von roten und dunklen Früchten.
Abgang mit sehr schöner Länge und genü-         Hier ist das Bouquet glasklar. Auch am
gend Tannin ausgestattet, um auf eine lan-      Gaumen saftig und elegant bleibend, mit
ge Reise zu gehen.  17.5/20 2018 – 2028        viel Pinot-Frucht, breit aufgefächerter Tan-
                                                ninstruktur und einer guten Portion Fri-
    2014 Spätburgunder Grosses Gewächs          sche, die den Wein lange im Abgang beglei-
Walporzheimer Kräuterberg: Kräftiges            tet. Einer der herausragenden Pinots der
Kirschrot. Herrliches Pinot-Bouquet mit         Ahr. Hier verdichtet sich Pinot-Eleganz mit
dem Lagennamen alle Ehre machenden              Kraft und Herkunft. Noch blutjung. Reifen
Kräuternoten, Cassis sowie dunklen Süss-        lassen!                 18+/20 2020 – 2028
kirschen der saftigen Art. Am Gaumen ist
er fest, geradezu durchtrainiert, macht sich        2011 Spätburgunder Grosses Gewächs
dann ganz breit mit ebenso weit aufge-          Recher Herrenberg: Zum Dinner serviert,
spannten Tanninen der noblen Art, ver-          deswegen etwas kürzere Notiz: Sehr feiner
steckt dabei seine süssliche Frucht nicht,      Duft, der zeigt, dass dem Wein 5 Jahre Fla-
diese ist in der Säure und dem geschliffe-      schenreife gut taten und dieser an Finesse
nen Tannin gut eingepackt. Da ist viel Trink-   gewonnen hat. Hellfruchtige Noten mit
freude. Langer Abgang. 18/20 2019 – 2028       Him- und Erdbeeren, Kirschen und leicht

                                                                                                      For you
                                                floralen Schattierungen (Veilchen). Sehr
Jean Stodden                                    eleganter Trinkfluss, mit viel Frische, Kraft
                                                und Animation. Passte hervorragend zu Eif-
    2014 Spätburgunder «JS»: Schwaches          ler Lammschulter und Rib Eye.
Granatrot. Feines, nuanciertes Bouquet mit                                     18/20 –2023      Wir bieten Ihnen Höchstpreise
hellen Kirschen und frischer Pinot-Frucht.      Nelles
                                                                                                 für Ihren gepflegten Weinkeller.
Am Gaumen eher knackig als breit, zeigt viel
frische Kirscharomatik und feines Tannin;           2014 Spätburgunder Grosses Gewächs                   Direktankauf oder
guter Einstieg in die Pinot-Parade dieses       Heimersheimer Landskrone «B 48»: Dunk-                auf Vermittlungsbasis.
Ahr-Vorzeigeweingutes.      16.5/20 –2022      les Kirschrot. Dichte Schwarzkirsch-Aro-
                                                matik mit Röstnoten wie Schokolade, Zimt          Barzahlung bei Abholung ist
   2014 Spätburgunder Recher: Blasses           und Zedernholz, dahinter auch etwas Kräu-          für uns selbstverständlich.

                                                                                                Sie suchen
Granatrot. Recht verhaltener, rotwangiger       ter. Kräuter-balsamische Art auch am Gau-
Duft, dahinter zeigen sich schüchtern die       men, dahinter aber vielschichtig und zupa-
roten Früchte und ein Hauch Zedernholz.         ckend, auf seine Art fordernd und tiefgrün-
Am Gaumen feste, kompakte und lebendige         dig, von allem viel, braucht vermutlich noch
Art, mit würzig-kräutrigen Noten und etwas      Zeit, das ganze Spektrum zu integrieren.
                                                                                                eine Rarität oder einen kompletten
Mokka. Wirkt noch etwas ungestüm, das                                    17/20 2019 – 2026
sandige Tannin gibt ihm aber Struktur und                                                        Weinkeller – zum Genießen oder
Halt.                16.5+/20 2018 – 2025         2014 Spätburgunder Grosses Gewächs                   als Kapitalanlage?
                                                Heimersheimer Burggarten «B 52»: Dunk-
    2014 Spätburgunder Grosses Gewächs          les Kirschrot. Opulentes, kräutrig-fruchti-          Beauftragen Sie uns:
Neuenahrer Sonnenberg: Aus einem Mari-          ges Bouquet mit Johannisbeerduft und et-         Wir haben die Kompetenz und
enfelder Klon, unfiltriert abgefüllt. Rund 36   was Röstnoten vom Barriqueausbau. Am             zahlreiche qualifizierte, seriöse
Jahre alter Weinberg mit Löss-Lehm-Auf-         Gaumen dann mit erstaunlichem Druck                    Kontakte seit 1996.
lage. 30 hl/ha. «Bis auf Messers Schneide       und Drive ausgestattet, fast schon betören-
reduziert», so Alexander Stodden. Offen-        de Frische, sehr linear und gebündelt, wür-
herziges, fruchtbetontes und nicht ganz         de man anhand des kräftigen Bouquets et-              Weitere Informationen
klares Bouquet, dahinter steigen Sauerkir-      was breiter angelegt erwarten, auch im Ab-           und Kontakt per E-Mail,
schen und andere rote Früchte auf, auch         gang saftig und lang, mit Noten frischer Jo-
                                                                                                        Fax oder Telefon:
ein Hauch Trockenfrüchte, Pflaume und           hannisbeeren.           17/20 2018 – 2026
Schokolade. Am Gaumen sehr geschmei-
dig, mit lebendiger, fast schon ungestümer      BADEN                                           Francfort Trade House GmbH
Säure, ein wenig fehlt aber die feine Pinot-    Huber
Linie, mehrmals mit anderen Verkostern                                                                Herr Nicos Hornivius
nachprobiert, um Flaschenfehler auszu-              2014 Malterdinger, Huber, Baden: Be-                 Jourdanallee 16
schliessen. Schwierig zu bewerten. Poten-       reits im Mittelalter wurde dieser Name syn-       D-64546 Mörfelden-Walldorf
zialwertung.             17/20 2018 – 2026     onym für Spätburgunder verwendet. Trans-           Telefon: +49 (0) 6105 71073
                                                parentes Rubinrot. Feiner Duft mit Kirschen,
                                                                                                     Fax: +49 (0) 6105 71075
                                                dunklen Früchten und etwas Schiesspulver.
                                                                                                    E-Mail: fthouse@web.de
Das grosse Pinot Noir-Dossier: Die "Diva" im internationalen Vergleich - Creation Wines
8    N°07/2017

SPÄTBURGUNDER UND PINOT NOIR AUS ALLER WELT
Im Mund mit rassigem Auftakt, die frische       Dunkles Kirschrot. Im Duft eingekochte Kir-        2014 Eichberg Spätburgunder Grosses
Frucht und etwas Kräuter geben den Ton an,      schen, auch dunkle Beeren, ein Hauch           Gewächs, Franz Keller, Baden: Transparen-
geschliffene Art, schöner Einstieg. So stellt   Röstnoten und Kakaosplitter. Saftig-dichter    tes Purpurrot. Offenherziges Bouquet mit
man sich einen Luxus-Ortswein zum be-           Gaumen, trotz der Wärme und des Schmel-        viel mineralischem Druck schon im Duft,
zahlbaren Preis vor (16,80 Euro).               zes ziemlich präzise, dabei animierender,      lässt an dunkles Vulkangestein denken.
                     16.5+/20 2018 – 2024      frischer Trinkfluss mit mineralisch-erdigem    Das neue Holz (u.a. Taransaud) merkbar,
                                                Finish. Auf dem Punkt.         18/20 –2022    aber nicht aufgesetzt. Am Gaumen sehr
    2014 Alte Reben Huber, Baden: Helles                                                       stringent strukturiert, hat schon Kraft und
Kirschrot. Toller Nasenduft, in dem sich die    Karl H. Johner                                 Muskeln, zeigt aber klare Herkunft und Stil.
saftigen Kirschen mit Vanille und einem                                                        Liegen lassen!         17.5/20 2019 – 2028
Hauch Würze vermählen. Im Mund wunder-              2013 Pinot Noir Bischoffinger Stein-
bar saftig, wieder zartkräutrig, mit elegan-    brück, Karl H. Johner, Baden: Dichtes Bur-         2014 Achkarren Spätburgunder Gros­
tem Trinkfluss, sehr klar und prägnant, die     gundrot. Das Bouquet ist von deutlicher,       ses Gewächs, Franz Keller, Baden: Aus der
frische Säure steht ihm gut, da ist schon       reifer Kirscharomatik geprägt, Sauerkir-       wärmsten Lage des Hauses, vulkanischer
Eleganz drin.         17.5/20 2018 – 2025      sche, etwas Holunder und Rauchschwaden.        Boden, 100 % Neuholz, Steillage. Transpa-
                                                Im Mund ist er etwas straffer als der          rentes Purpurrot. Deutlich dunkelfruchtige-
    2014 Bienenberg Spätburgunder Gros­         2012er, mit mehr Druck und Frische sowie       res Bouquet mit Cassis- und kräutrig-wür-
ses Gewächs, Huber, Baden: Helles Pur-          knackigerem Tannin.          17/20 –2022      zigen Noten, Nelke sowie etwas Kakao-
purrot. Im Duft ein schönes Duett aus Him-                                                     splitter. Am Gaumen sehr linear und poin-
beere und Kirsche, sehr klar und frisch,            2012 Blauer Spätburgunder, Oberrot-        tiert ausgerichtet, dennoch mit Schmelz
dazu mineralische Anklänge sowie Graphit        weiler Eichberg, Karl H. Johner, Baden:        und enormer Saftigkeit, dahinter blitzen
im Hintergrund. Am Gaumen leichtfüssig          Helles Rubingranat. Räucherspeck, kleine       immer wieder die dunkelmineralischen No-
mit zarter Frucht, geschliffen und mit der      rote Beeren mit reduktiven Nuancen. Dich-      ten auf. Zeigt Herkunft und Charakter. Lie-
rotwangigen Frische, die Säure ist auf eine     te Frucht am Gaumen, saftig ohne Ende, et-     gen lassen!             18/20 2019 – 2028
lange Reise ausgelegt. Die Tendenz zur frü-     was Schwarzkirsche, gute Länge, hat Sub­
heren Lese ist auch hier bemerkbar. Deut-       stanz.                     17.5/20 –2022      Salwey
lich zugänglicher als noch zu der GG-Pre-
miere vor rund einem Jahr. Siehe WEIN-             2013 Blauer Spätburgunder, Oberrot-         Diese Weine haben wir bei anderer Gele-
WISSER GG-Sonderausgabe 09/16.                  weiler Eichberg, Karl H. Johner, Baden:        genheit (nach-)verkostet, auch weil zwei
                      18.5/20 2020 – 2030      Kräftiges Rubinpurpur. Intensives Bouquet,     der Weine sich bei der VDP-Premiere in
                                                fast schon etwas zu viel des Guten, mit        Wiesbaden nicht in ihrer besten Form zeig-
   2014 Schlossberg Spätburgunder Gros­         würzigen Unternoten. Saftig-dichter Gau-       ten und Salwey mit seinem neuen Stil zu
ses Gewächs, Huber, Baden: Mittelkräftiges      men, ein Maul voll Pinot, sehr extraktreich,   den besten «Pinot-Puristen» zählt:
Burgunderrot. Das Bouquet zeigt sich            mit viel Volumen, für Liebhaber des kräfti-
enorm komplex mit roten Kirschen, Him-          gen Stils.                    17/20 –2022        2014 Henkenberg Spätburgunder Gros­
beeren, Johannisbeeren und wieder etwas                                                        ses Gewächs, Salwey, Baden: Helles Bur-
Schiesspulver im Hintergrund. Im Mund           Freiherr von Gleichenstein                     gunderrot. Komplexes, sehr frisches Bou-
ganz feine Frucht mit seidiger Textur, sehr                                                    quet mit hellroten Früchten und etwas
burgundisch, nuancierte rote Beerenaro-            2014 Winklerberg Spätburgunder, QBA         Schwarzkirsche, vibriert schon in der Nase.
matik, dabei zupackend und linear, grosser,     trocken, Baden: Aus der jüngsten Lage des      Am Gaumen setzt sich die elegant-rassige
eleganter Trinkfluss. Hat noch mal deutlich     Guts, Basalt mit Löss-Lehm-Auflage. Sehr       Art weiter, viel Trinkfluss, straff, die präg-
zugelegt gegenüber vor einem Jahr.              fruchtbetontes Bouquet mit viel Kirsch-        nante Säure findet sich aber gut ein und
                      18.5/20 2020 – 2030      frucht, etwas Vanille. Am Gaumen mit safti-    lässt den Wein tänzerisch erscheinen.
Heger                                           gem Trinkfluss, druckvoll, schöne Balance,                           17.5+/20 2018 – 2026
                                                zieht dank der guten Säurestruktur nach
   2012 Winklerberg Spätburgunder GG,           hinten lange nach. Der Wein mit dem bes-           2014 Eichberg Spätburgunder Grosses
Heger, Baden: Helles Burgunderrot. Feiner       ten Preis-Genuss-Verhältnis aus der beim       Gewächs, Salwey, Baden: Helles Burgun-
Duft mit zarter Himbeer- und Waldbeernote       Symposium vorgestellten Kollektion (21,50      derrot, ganz feines Bouquet mit heller rot-
sowie einem Hauch Vanille, aber deutlich        Euro). Well done!       17/20 2018 – 2023     fruchtiger Beerigkeit (Kirschen, Cranber-
weniger als noch in früheren Jahren. Am                                                        ries), dahinter auch mineralische Nuancen.
Gaumen elegant, mit saftiger Art und rot-       Franz Keller – Schwarzer Adler                 Am Gaumen mundausfüllend und zupa-
beeriger Frucht, zartmineralischer Würze,                                                      ckend, transparente Art mit saftig-frischer
guter Säure, im Abgang wieder rassig-wür-           2014 Kirchberg Spätburgunder Grosses       und süsser Frucht, ohne allerdings kitschig
zige Noten.                  18/20 –2025       Gewächs, Franz Keller, Baden: Helles Bur-      zu wirken, die rotwangige Frucht vermählt
                                                gunderrot. Beschwingtes Bouquet mit hell-      sich hier wunderbar mit den würzigen Ter-
   2010 Winklerberg Spätburgunder GG***,        roten Früchten, süsslich-vanilligen Aspek-     roirnoten und den feinsandigen Gerbstof-
Heger, Baden: Helles Rubinrot. Komplexer        ten, dabei schon im Duft ganz klar und         fen, der Stil ist trocken, druckvoll und auf
Duft mit rotbeerigen Nuancen, im Mund li-       stringent. Am Gaumen eher der puristische      Frische aus.           18.5/20 2019 – 2028
near, mit mineralischen Akzenten, durch-        Typ, der erhöhte Kalkanteil macht sich be-
aus eleganter Trinkfluss, kühle Art, nach       merkbar, noch sehr verschlossen, deshalb           2014 Kirchberg Spätburgunder Grosses
hinten fehlt etwas die Länge. 17+/20 –2025     aber nicht langweilig. Im Gegenteil: sehr      Gewächs, Salwey, Baden: Kräftiges Burgun-
                                                schöne Beerigkeit, präsentes, aber feines      derrot. Intensives, komplexes Bouquet mit
   2009 Achkarren Schlossberg Spätbur-          Tannin, das die Frucht gut einrahmt und        reifer Schwarzkirsche, Johannisbeeren, da-
gunder GG***, Heger, Baden: Aus Vulkan-         weit trägt.                17.5/20 –2025      hinter wieder feine Würze und rauchig-mi-
verwitterungsböden. Aus dem warmen Jahr.                                                       neralische Nuancen. Am zartschmelzigen
Das grosse Pinot Noir-Dossier: Die "Diva" im internationalen Vergleich - Creation Wines
N°07/2017      9

                                                                         SPÄTBURGUNDER UND PINOT NOIR AUS ALLER WELT
Gaumen mit erfrischender, klarer Frucht           wangigen Beeren und Früchten, dahinter          Burgunder heran. Kann mit Reife sogar
und Rasse, die animierend wirkt, dazu kom-        auch dunkle Noten. Am Gaumen sehr ge-           noch zulegen!    18.5+/20 2020 – 2030
men kräutrige Noten, die das Ganze zusam-         schliffener Trinkfluss, leichtfüssige Frucht
men mit dem feinpolierten Tannin perfekt          und Art, rassig, setzt ganz auf Trinkfluss.        2015 Hundsrück Spätburgunder Gros­
umrahmen. Das Geschmackserlebnis gibt             So stellt man sich einen Ortswein vor (19,50    ses Gewächs, Fürst, Franken: 100% Neu-
es bei 12,5 % alc. – vorbildlich! Grosser Spät-   Euro).                   17/20 2018 – 2024     holz von diversen Tonnelleries, u.a. Fran-
burgunder aus dem Hause Salwey, der sich                                                          çois Frères, Minier. Helles Kirschrot. Der
in deutlich besserer Form als bei der GG-            2015 Klingenberger Spätburgunder,            18-monatige Ausbau in neuen Barriques
Premiere in Wiesbaden präsentiert. Konrad         Fürst, Franken: Helles Rubinrot. Zart balsa-    macht sich erst mal bemerkbar: Ätherische
Salwey hat einen Stilwechsel vollzogen: Die       misches Bouquet mit dunklen Kirschen,           Noten, dunkle Würze, Röstnoten, dahinter
zuletzt probierten Weine sind knochentro-         Preiselbeeren, Vanille und ätherischen No-      aber schon die klare, ziselierte Kirsch-
cken, setzen auf mehr Frische, weniger Al-        ten. Am Gaumen wieder sehr linear, mit er-      frucht. Braucht Luft. Am Gaumen kraftvoll
kohol und sind in ihrer Art ziemlich kompro-      digen Anklängen, fein poliertes Tannin, das     und dicht, ohne aber sättigend zu sein, sehr
misslos. Spannende Entwicklung!                   mit etwas Reife noch geschmeidiger werden       intensiv, deutliche Frische und feinporiges
                         18+/20 2018 – 2028      dürfte.              16.5+/20 2018 – 2024      Tannin, ist noch völlig unentwickelt. Hat
Ziereisen                                                                                         noch Potenzial!        18+/20 2020 – 2030
                                                      2015 Centgrafenberg Spätburgunder
    2013 Spätburgunder Ziereisen Rhini,           Grosses Gewächs, Fürst, Franken: Mittleres          2007 Schlossberg Spätburgunder Gros­
Badischer Landwein, Baden: Unfiltriert ab-        Burgunderrot. Extrem kühl-elegantes Bou-        ses Gewächs, Fürst, Franken: Zum Ab-
gefüllt. Rubinrot mittlerer Dichte. In der        quet mit eher dunkelroten Früchten, feiner      schluss holte Sebastian Fürst noch einen
Nase faszinieren filigrane Facetten von fei-      Würze und auch erdigen Nuancen. Es ist          gereiften Wein aus dem Keller. Es ist ja auch
nen roten Beerenfrüchten, Rosmarin, weis­         die «maskulinere Lage», bestätigt Sebasti-      immer die Frage – ganz allgemein gespro-
sem Pfeffer und einem Hauch von Rauch.            an. Am Gaumen zupackend und mit Sub­            chen – wie gut deutscher Top-Pinot reift, die
Ein gelungenes Zusammenspiel, das sich            stanz, dabei wieder eher linear und rassig,     Erfahrungen bisher sind sehr unterschied-
nicht durch Überschwang inszenieren               aber mit etwas dunklerer Würze und Schat-       lich, von enttäuschend bis bemerkenswert
muss. Am Gaumen gibt sich der Rhini kom-          tierungen, nicht ganz so feminin wie der        war bisher alles dabei: Doch dieser zeigte,
pakt und individuell, ohne aber dabei an          Schlossberg.         18+/20 2020 – 2030        dass es geht. Schönes Rubingranat. Zarter
Eleganz zu verlieren. Frucht, Kräuternoten                                                        Wasserrand. Im Duft noch etwas maskuli-
und köstliche Würze vereinen sich zu einem            2015 Schlossberg Spätburgunder Gros­        ner als heute, zartbalsamische Noten, et-
vollendeten Ganzen, das im langen Abgang          ses Gewächs, Fürst, Franken: Helles Bur-        was Schokolade, erst dann die Frucht. Am
von einer kühlen Mineralität veredelt wird.       gunderrot. Komplex-feines Bouquet, schon        Gaumen sehr rund, schmelzig und dicht ge-
                        18/20 2017 – 2027        im Duft ständig changierend. Am Gaumen          woben, mit guter Säure und Frische ausge-
                                                  mit rassigem Auftakt, fast schon feurig, da-    stattet, schöner Trinkfluss und Textur, mi-
    2013 Spätburgunder Jaspis, Badischer          bei mit feinem Schmelz und der typisch          neralische Nuancen sind auch dabei, das
Landwein, Baden: Leicht trübes Rubinrot.          Fürst'schen Seidigkeit in der Textur ausge-     Ganze hat sich gut gefunden. Vielleicht sind
Offenherziges und wieder eher eigenwilli-         stattet, die Säure ist prägnant, aber reif,     die Fürst’schen Weine heute noch einen
ges, kräutrig-pfeffriges Bouquet mit etwas        jetzt schon eine sehr schöne Länge anzei-       Tick präziser und noch mehr auf Trinkfluss
Speck und zarten Amarenakirschnoten, da-          gend. Hier wächst wieder ein grosser Fürst-     und Zartheit aus.            18/20 –2020
bei glasklar und pur. Gleichwohl sind alle
seine Weine spontan vergoren, ungeschönt
und unfiltriert. Ziereisen lässt sich gerne
mit den Worten zitieren, dass für ihn
«Frucht Kitsch ist». Und in der Tat. Seine
Weine leben von der würzigen und manch-

                                                                            e i ne
mal wilden Eigenwilligkeit – ein bisschen

                                                                    A l le W
wie der stets authentische Winzer selbst:
                                                                            oto!
                                                                     m it F
Bodenständig, ungeschminkt und natur-
nah. Am Gaumen zeigt er eine schöne Saf-
tigkeit, da sind wieder viel ehrliche Würze                                                      OR VINUM AG
und Frucht drin, die erobert werden wollen                                                       YKPGTCTKVKGUEQO
und Ziereisens Weine nie langweilig er-
scheinen lassen. Das gilt auch für seine                                             r$QTFGCWZ$WTIWPF¸DGTUGG
weissen Burgunder und den vorzüglichen
Gutedel, denen er zu neuem und grossem                                               r5RKV\GP)GYÀEJUG%J¾VGCWZ
Glanz verholfen hat. Bravo!
                           17.5+/20 –2024
                                                                                     r8KGNGÀNVGTGWPFIGPWUUHTGWFKIG
FRANKEN                                                                              ,CJTIÀPIGDKUKPU,CJTJWPFGTV
Fürst
                                                                                  #WEJ#PMCWHXQPTCTGP'KP\GNƃCUEJGP
Diese Weine wurden ebenfalls bei einem
Besuch vor Ort verkostet.                                                        WPFICP\GP9GKPMGNNGTP\WHCKTGP2TGKUGP
   2015 Bürgstädter Spätburgunder, Fürst,                                                    wine-rarities.com
Franken: Auf dem Weingut verkostet. Helles                                                         KPHQ@QTXKPWOEJ
Rubinrot. Sehr duftiges Bouquet mit rot-
Das grosse Pinot Noir-Dossier: Die "Diva" im internationalen Vergleich - Creation Wines
10   N°07/2017

SPÄTBURGUNDER UND PINOT NOIR AUS ALLER WELT
Frankreich / Burgund & Co.                       sche Kühle bei. Die Tannine zeigen immer       Beeren, griffigen Tanninen und feinen Röst-
von Michael Schmidt                              noch Präsenz und sorgen für eine ausgegli-     noten, vollmundig, mit feiner Kräuterwürze
                                                 chene Struktur.             17/20 –2023       im langen Finish.            18/20 –2021
   2012 Pommard Les Épenots 1er Cru,
Domaine Moillard: Mitteldichtes Kirschrot,           2011 Pinot Noir Christian Fischer 100      SCHWEIZ
rosa Rand. Der verführerische Duft reifer        Cases, Thermenregion: Granatrot mit hel-
Himbeeren wird von einem dezenten Aroma          lem kirschfarbenem Rand. Eine Nase, die           2014 Pinot Noir Davaz Uris, Fläsch:
von gerösteten Kaffeebohnen ergänzt. Auch        an einen Spaziergang im spätsommerlichen       Strahlendes Rubinrot, mittelhell. Die Nase
am Gaumen zeigt er mit Himbeeren und             Wald erinnert: die feinen Aromen reifer        steht in diesem Frühstadium noch unter
Kirschen schöne Frucht, aber auch genü-          Blau- und Brombeeren vermengen sich mit        dem Einfluss prägnanter Röstaromen. Eine
gend Griff mit feinkörnigen Tanninen. Eine       dem Geruch von Sträuchern, Laub und            zartrauchige Note und der erste Hauch von
dezent würzige Note begleitet den langen         Waldboden zu einer vielfältigen Duftkompo-     roten Beerenfrüchten verfeinern das Duft­
Abgang eines Burgunders, der jetzt schon         sition. Weich, aber trotzdem noch saftig,      erlebnis. Am Gaumen ist die Frucht mit saf-
grosse Trinkfreude bereitet.                     sind die dunklen Beeren am Gaumen eine         tigem Kirschton schon kräftiger, obwohl
                     17.5/20 2017 – 2027        gelungene Allianz mit einer feinen Zedern-     Toasting und Tannine starke Präsenz zei-
                                                 holzwürze eingegangen.      17.5/20 –2023     gen. Dennoch wirkt der Uris keineswegs
   2012 Clos de la Roche Grand Cru, Do-                                                         überholzt, höchstens noch ein bisschen un-
maine Moillard-Grivot, Morey-Saint-Denis:            2015 Pinot Noir Fred Loimer Gumpolds-      gestüm.              17+/20 2018 – 2026
Kirschrot mittlerer Tiefe, rosa Rand. Eine       kirchen Anning, Kamptal: Ziemlich dichtes
wunderschöne Duftkomposition vereint Aro-        Rubinrot mit hell-violetten Reflexen. Ein-         2010 Pinot Noir Eichholz Irene Grünen-
men von Schwarzkirsche, Sandelholz und           dringlicher Geruch von dunklen Beeren          felder Eichholz, Graubünden: Helles bis
fast exotischer Würze mit einem leicht rau-      ­erhält hier interessante Konkurrenz von       mittleres Ziegelrot spiegelt Reife wider.
chigen Einschlag. Am Gaumen stehen reife          provenzalisch anmutenden Kräuteraromen.       Pflaumenkompott und Veilchen präsentie-
süsse Frucht und Zedernwürze im gelunge-          Dazu kommen Toastnoten von der Lagerung       ren eine reizvolle Alternative zu den übli-
nen Einklang. Dezent mineralische und rau-        im Holz. Obwohl am Gaumen die Tannine         cheren Pinotaromen. Saftig, samtig und
chige Noten beginnen sich langsam aus der         noch sehr prominent sind, deuten saftige      süffig mit immer noch viel süsser Frucht
Umarmung der soliden Tannine zu befreien.         Frucht und aromatische Kräuter schon ih-      und bestens integrierten Röstnoten. Zum
Ein Grand Cru, der es schafft, viel Substanz      ren Anspruch auf eine tragende Rolle an.      jetzt Trinken.                17/20 –2019
mit fester Struktur und grosser Eleganz zu        Viel Substanz weist auf grosses Potenzial
vereinbaren.          18.5/20 2017 – 2030        hin.                 17+/20 2018 – 2025         2012 Pinot Noir Eichholz Irene Grünen-
                                                                                                felder Eichholz, Graubünden: Mittelhelles
   2014 Clos de la Perrière, Fixin 1er Cru,         2013 Pinot Noir Fred Loimer Gumpolds-       Granatrot mit lachsrosa Rand. In der Nase
Joliet Père et Fils: Kirschrot mittlerer Dich-   kirchen Anning, Kamptal: Kirschfarben,         geben sich reife Kirschen und Pflaumen ein
te mit rubinroten Reflexen. Frische Kirschen     mitteltief, mit einem Hauch von Rubin. Hier    Stelldichein mit nussigen Röstaromen und
setzen eine markante Duftnote, eine feine,       vermengen sich Landluft und der Duft des       einem Hauch von Sandelholz. Der saftige
unaufdringliche Röstnote ergänzt das Aro-        Waldes mit den Aromen eines Obstgartens.       Geschmack dunkler Früchte wird von ei-
menprofil. Am Gaumen schon harmonisch            Das Geschmacksprofil wird hauptsächlich        nem feinen Tanninkorsett eingerahmt. De-
mit saftiger roter Beerenfrucht, zurückhal-      von der fleischigen und saftigen Frucht von    zent rauchige und würzige Noten veredeln
tenden Tanninen sowie dezenten Nuancen           Zwetschgen und Kirschen geprägt, dazu          das Finish.                17.5/20 –2021
von Nelkengewürz und Kaffee. Animieren-          gesellen sich zartrauchige und würzige No-
der Premier Cru.        17+/20 2017 – 2025      ten, die von einem gelungenen Ausbau in           2013 Pinot Noir Jean-René Germanier
                                                 Eichenfässern zeugen. Mit viel Substanz,       Clos de la Couta, Wallis: Ziegelrot mittlerer
    2014 Chorey-les-Beaune, Joseph Drou-         die sich mit etwas mehr Reife noch verfei-     Tiefe. Idiosynkratische Komposition von
hin, Côte de Beaune: Mitteltiefes Rubinrot.      nern wird.                  17.5/20 –2023     Brombeeren, Gewürznelke und Rosmarin
In der Nase treffen sich der Duft von Kir-                                                      fasziniert die Geruchssinne. Im Geschmack
schen und eine Brise herzhafter Landluft.            2008 Pinot Noir Schloss Halbturn Witt-     zeigt er viel Kräuter und auch eine betont
Der saftige Geschmack von roten Johannis-        mannshof & Jungenberg Reserve, Neusied-        balsamische Note, während sich die Frucht
beeren und Kirschen wird von einer herz-         lersee: Neigt schon etwas zu Ziegelrot und     von Brombeeren und Heidelbeeren etwas
haften Säure begleitet. Die Tannine sind         zeigt fortgeschrittene Reife an. Das findet    unterordnet.            17/20 2017 – 2022
noch etwas staubig, kratzen aber trotz ihrer     im Bouquet mit einem leicht malzigen Ein-
Jugend nicht. Ein Hauch von weissem Pfef-        schlag sowie Aromen von Waldboden und              2013 Pinot Noir Jean-René Germanier
fer begleitet das Finale. 17/20 2017 – 2023     Herbstlaub Bestätigung. Wer seinen Pinot       Venthône «Lapon», Wallis: Tiefes Pflau-
                                                 leicht dekadent mag, wird hier fündig, wobei   menviolett mit Purpurrand deutet schon die
ÖSTERREICH                                       eine Komposition aus Tabak, Kräutern und       Konzentration an, die man dann im Duft mit
                                                 getrockneten Beeren durchaus noch Inter-       ausladenden Aromen von Waldbeeren und
   2010 Pinot Noir Alphart Hausberg Re-          esse erwecken kann.      17/20 austrinken     provenzalischen Kräutern auch findet. Am
serve, Thermenregion: Helles Ziegelrot mit                                                      Gaumen steht die reife und saftige Frucht
lachsrosa Reflexen. Während sich die jün-            2009 Pinot Noir Schloss Halbturn Witt-     von Brombeeren und Heidelbeeren im Mit-
geren Jahrgänge des Hausbergs in der Ver-        mannshof & Jungenberg Reserve, Neusied-        telpunkt, wird aber von einem straffen Tan-
kostung mit ausgeprägtem Holzeinsatz und         lersee: Mitteldichtes Kirschrot mit rubinro-   ninrückgrat gekonnt unterstützt. Ein äus­
strammen Tanninen noch etwas ruppig ga-          tem Rand. Besticht mit einem harmonischen      serst kompakter Pinot Noir, noch etwas un-
ben, bringt der 2010 die Frucht von Brom-        Bukett, das die Jahre zu einer vollkommenen    gestüm, aber mit viel Potenzial, was auch mit
beeren und Pflaumen mit den Röstnoten            Integration von Frucht, Holz, Würze und Mi-    etwas schüchternen Nuancen von Rauch,
der Barriques ins rechte Lot. Zu dieser          neralität genutzt hat. Immer noch konzent-     Zedernwürze und aromatischen Kräutern
Harmonie trägt auch eine feine minerali-         riert und kompakt am Gaumen mit dunklen        bestätigt wird.        18+/20 2018 – 2027
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