Dbb regional magazin - Steiniger Weg - dbb - Beamtenbund

Die Seite wird erstellt Wehrhart Thiele
 
WEITER LESEN
Dbb regional magazin - Steiniger Weg - dbb - Beamtenbund
dbb regional magazin
     November 2016   ▪ 23. Jahrgang   Mecklenburg-Vorpommern

11                                    Sachsen
                                      Sachsen-Anhalt
                                      Thüringen

 Rentenangleichung:

 Steiniger Weg
Dbb regional magazin - Steiniger Weg - dbb - Beamtenbund
> dbb regional

      Rentenangleichung:                                                                                                          rium zwar seit Sommer dieses
                                                                                                                                  Jahres vor, aber es tut sich
                                                                                                                                  nichts. Stattdessen macht sich

      Der Osten                                                                                                                   die Unionsfraktion im Bundes-
                                                                                                                                  tag für einen Aufschub der
                                                                                                                                  ­Pläne stark. Eine Neuregelung

      muss wohl
                                                                                                                                   solle erst in der kommenden
                                                                                                                                   Legislaturperiode angegangen
                                                                                                                                   werden. Und CSU-Chef Horst

      weiter warten
                                                                                                                                   Seehofer stellte eine Extrabe-
                                                                                                                                   dingung: Er werde der geplan-
                                                                                                                                   ten Angleichung der Ostrenten
                                                                                                                                   an das Westniveau nur zustim-
                                                                                                                                   men, wenn im Gegenzug seine
                                                                                                                                   Forderung nach einer Auswei-
      Im August 2014, kurz vor                                                                                                     tung der sogenannten Mütter-
      den Landtagswahlen in                                                                                                        rente umgesetzt wird. Tatsäch-
                                                                                                                                   lich ist das Thema vielschichtig,
      Sachsen, Thüringen und                                                                                                       und mit einem reinen Ver-
      Brandenburg, kündigte                                                                                                        gleich der aktuellen Renten-
      Bundeskanzlerin Angela                                                                                                       werte in West und Ost wird
                                                                                                                                   man dem kaum gerecht. Aktu-
      Merkel die Angleichung                                                                                                       ell liegt das Rentenniveau in
      der Renten im Osten an                                                                                                       den neuen Ländern bei circa
      das Westniveau an:                                                                                                           92 Prozent des Westwertes.

      „2020 soll die Rentenein-                                                                                                    dbb regional magazin | November 2016
Dbb regional magazin - Steiniger Weg - dbb - Beamtenbund
dbb regional                 <

künftig sinken würden – trotz          West-Lohnniveaus; ähnlich          den und immer in Ostdeutsch-        gemacht. Von innerdeutscher
Angleichung, so die Fachleute.         niedrige Löhne würden etwa         land gearbeitet haben, dürften      Gerechtigkeit kann so lange
                                       auch im vom Strukturwandel         sich über eine spürbare Ren-        keine Rede sein, wie die zuge-
Dbb regional magazin - Steiniger Weg - dbb - Beamtenbund
> dbb regional

                         Koalitionsvertrag:

                                                                                                                                                                    © Jan Brenner
                         Wenig Licht und viel Schatten
                         Seit einigen Tagen ist die Zusammensetzung des neuen Landtages
                         ­bekannt und wir wissen, wer uns auf der Grundlage eines Koalitions­
                          vertrages regieren wird.

                         Der dbb m-v dankt zunächst           fentlichen Dienstes die ver-     im öffentlichen Dienst spielt
                         den vielen freiwilligen, oft aus     trauensvolle Zusammenar-         da­gegen anscheinend nur
                         Verwaltungen kommenden               beit mit der Landespolitik       noch eine untergeordnete
                         Wahlhelferinnen und -helfern,        fortführen kann – eine Ab-       Rolle, denn im Koalitionsver-          <
                                                                                                                                      < Dietmar Knecht
                         die durch ihr Engagement ei-         sichtserklärung der Koalitio-    trag der vorangegangenen
                         nen reibungslosen und demo-          näre dazu hat zumindest Ein-     6. Legislatur widmete man              ein Hohn vorkommen, auch
                         kratischen Ablauf der Wahlen         zug in den Koalitionsvertrag     dem „demografischen Wan-               der Start der Hausspitze verlief
                         gewährleistet haben. Allen           gehalten. Positiv aus dem        del“ noch ein eigenes Kapitel.         suboptimal.
                         Mandatsträgern im Landtag            Werk ist ebenfalls anzumer-
                         sowie den Mitgliedern der Lan-       ken, dass Punkte wie die Stär-   Den Beschäftigten aus dem              <   Prinzip „Gießkanne“
                         desregierung gratulieren wir         kung der Fachhochschule für      Bereich der Justiz müssen die
                         zu ihrer Wahl. Allen „Neuen“,        öffentliche Verwaltung,          Formulierungen wie „Aufrecht-          An der Realität vorbei geht
                         die das erste Mal im Landtag         ­Polizei und Rechtspflege in     erhaltung einer leistungsstar-         auch das Festhalten am
                         vertreten sind, wünschen wir          Güstrow sowie eine Erhöhung     ken und bürgernahen Justiz“            „Gießkannen“-Personalkon-
                         einen erfolgreichen Start in der      der Anzahl der Anwärterstel-    nach den Gerichtsschließun-            zept 2010. Bei den unzurei-
      4                  parlamentarischen Welt.               len und des Lehrpersonals       gen der letzten Jahre als Kon-         chenden Stellenerhöhungen
                                                               festgeschrieben wurden. Die     sequenz der in der vergange-           bei der Polizei kann man in
                         Wir verbinden damit die Er-           Nachwuchsgewinnung als          nen Legislatur gegen viele             Kombination mit zu erwarten-
Mecklenburg-Vorpommern

                         wartung, dass der dbb m-v             notwendiger Beitrag zur Si-     Widerstände durchgesetzten             den höheren Krankenständen
                         als Spitzenverband des öf-            cherung der Arbeitsfähigkeit    Gerichtsstrukturreform wie             davon ausgehen, dass in Not-
                                                                                                                                      fällen bis zum Eintreffen der
                                                                                                                                      Polizisten noch mehr als 21 Mi-
                         < Willkommensparty an der FHöVPR in Güstrow
                                                                                                                                      nuten vergehen werden – ist
                            Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Beste-                                                           das die Reaktion auf das steti-
                                                                                                                          © dbb m-v

                            hens der Fachhochschule für öffentliche Verwal-                                                           ge steigende Sicherheitsbe-
                            tung, Polizei und Rechtspflege fand am 13. Okto-                                                          dürfnis der Bürgerinnen und
                            ber im StuK in Güstrow direkt am Campus die                                                               Bürger des Landes? Wie will
                            jährliche Willkommensparty für die neuen Stu-                                                             man so den in der Präambel
                            dierenden an der Fachhochschule statt. In den                                                             des Koalitionsvertrages be­
                            vergangenen Jahren führten die DPolG M-V und                                                              titelten „Befürchtungen, dass
                            die Debeka diese Veranstaltung bereits mehrfach                                                           künftig kein ausreichendes An-
                            mit großem Erfolg durch. In diesem Jahr durfte es                                                         gebot an öffentlicher Daseins-
                            mehr magenta sein, und so wurde in Kooperation                                                            vorsorge mehr garantiert wer-
                            der DPolG mit dem dbb, der komba-gewerkschaft                                                             den kann“, entgegentreten?
                            und der DSTG sowie unseren Partnern Debeka
                                                                                                                                      Schaffen das einige weitere gut
                            und BBBank eine ordentliche Begrüßungsparty
                                                                                                                                      dotierte Posten für treue Par-
                            auf die Beine gestellt. Durch die Beteiligung des
                                                                                                                                      teiangehörige?
                            dbb war die Veranstaltung nun auch offen für alle
                            Fachbereiche, die an der FHöVPR vertreten sind.                                                           <   Vorbildfunktion =
                            Dazu führten die Landesjugendleiterin Susanne
                                                                                                                                          ­Fehlanzeige
                            Wienke und ihre Stellvertreterin Karoline Herr-
                            mann mit dem Maskottchen der dbb jugend,
                                                                                                                                      Der Landespolitik sei gesagt
                            ­Adlerküken Horst, am 10. Oktober 2016 auf dem
                             Campus eine Werbeaktion durch, um auf die Ver-
                                                                                                                                      und in Erinnerung gerufen,
                             anstaltung aufmerksam zu machen. So folgten                                                              dass seit der Wende mehr als
                             der Einladung dieses Mal zum Beispiel auch Stu-                                                          110 000 Stellen im öffentlichen
                             dierende der Allgemeinen Verwaltung und der                                                              Dienst abgebaut wurden, im
                             Rechtspflege. Gutes Essen und Getränke boten                                                             Gegenzug ist auf der Arbeitge-
                             Anlass für einen angeregten Austausch in locke-                                                          berseite, dem Parlament nichts
                             rer Atmosphäre. Im Bild: Landesjugendleiterin                                                            passiert. Wann beginnt dort
                             Susanne Wienke mit Adlerküken Horst.                                                                     endlich die Debatte um eine
                                                                                                                                      Verkleinerung? Mit Fug und

                         > dbb regional magazin | November 2016
Dbb regional magazin - Steiniger Weg - dbb - Beamtenbund
dbb regional       <

Recht kann man behaupten,          Bedeutung für Staat und Ge-          chen Dienstes. So gewinnt           mitgestalten. Dabei wollen wir
dass dieser Realitätsverlust       sellschaft ist unter den sich än-    man kein Vertrauen und              nicht „Everybody’s Darling“
­gepaart mit selbstherrlichen      dernden Rahmenbedingungen            schafft kein Gefühl von Wert-       sein, sondern konsequent für
 Entscheidungen nicht gut für      ungebrochen. Die Bürgerinnen        schätzung. Die Koalitionäre          die Interessen unserer Mit-
 Mecklenburg-Vorpommern            und Bürger wollen – so reprä-       sorgen somit weiter dafür,           gliedschaft eintreten und da-
 sein wird.                        sentative Umfragen – einen          dass Gewerkschaften nicht            mit auch im Sinne aller Bürge-
                                   starken Staat. Der vorliegende      ­„arbeitslos“ werden. Der dbb        rinnen und Bürger handeln.
Der öffentliche Dienst und die     Koalitionsvertrag geht meilen-       mecklenburg-vorpommern
privatisierten Dienstleistungs-    weit an dieser Anforderung           und seine Mitgliedsverbände         Mit kollegialen Grüßen
bereiche sind der größte Ar-       vorbei und manifestiert die          werden getreu ihrem Motto
beitgeber und umfassendste         schleichende Aushöhlung der          „NÄHER DRAN!“ weiterhin die         Ihr Dietmar Knecht,
Dienstleister des Landes. Die      Arbeitsfähigkeit des öffentli-       Zukunft der Bediensteten aktiv      Landesvorsitzender

Jubiläum:

25 Jahre Fachhochschule Güstrow
Seit mittlerweile 25 Jahren bildet die Fachhoch-

                                                                                                                                          © Lars Fuge / FHöVPR MV
schule für öffentliche Verwaltung, Polizei und
Rechtspflege des Landes Mecklenburg-Vorpom-
mern am Hochschulstandort Güstrow den Nach-
wuchs für den öffentlichen Dienst aus, gibt Ver-
waltung und Polizei in unserem Land ein Gesicht.
                                                                                                                                                                          5
Im Jubiläumsjahr 2016 haben mehr als 300 Frauen
und Männer ein Studium oder eine Ausbildung an

                                                                                                                                                                    Mecklenburg-Vorpommern
der Fachhochschule begonnen – so viele wie nie
zuvor.

Dieses besondere Ereignis wur-     durchlebt. Schwerpunkte
de am 13. Oktober 2016 mit         ­änderten sich, Fachbereiche        <
                                                                       < Dr. Marion Rauchert
­einer Festveranstaltung im         wurden gegründet, zusam-
 Festsaal der Fachhochschule        mengelegt oder aufgelöst.
 gefeiert. Innenminister Lorenz     „Die Fachhochschule ist heute      Perspektiven zukünftig für sie       ne Verwaltung, Rechtspflege
 Caffier würdigte die Arbeit der    als zentrale Ausbildungsein-       bestehen und welche Heraus-          und Polizei an der Fachhoch-
 Fachhochschule und erinnerte       richtung der Landesverwal-         forderungen zu meistern sind.        schule und qualifizieren sich
 an die Situation nach der Wie-     tung nicht mehr wegzudenken        Auch für die Fachhochschule          bei erfolgreichem Abschluss
 dervereinigung, als die Landes-    und die zukünftigen Mitarbei-      selbst stellt sich die Frage, wie    für das erste Einstiegsamt der
 verwaltung neu aufgebaut           ter der Landesverwaltung er-       sie sich in ihrer Schlüsselfunkti-   Laufbahngruppe 2 (ehemals
 werden musste: „Die Fach-          halten hier ihr Rüstzeug für       on für die Personalentwicklung       gehobener Dienst). 297 Auszu-
 hochschule wurde zum Zen­          ihre spätere Arbeit. Im Jubilä-    im öffentlichen Dienst weiter-       bildende in den Fachrichtun-
 trum für Weiterbildung für un-     umsjahr 2016 beginnen mehr         entwickeln soll.                     gen Allgemeine Verwaltung
 zählige Verwaltungsmitarbeiter     als 300 Frauen und Männer ein                                           und Polizei ­absolvieren mo-
 und Polizisten und war für den     Studium oder eine Ausbildung       Seit ihrer Gründung als Fach-        mentan den Vorbereitungs-
 Aufbau einer rechtstaatlichen      an der Fachhochschule – so         hochschule für öffentliche           dienst für das zweite Einstiegs­
 Verwaltung von unschätzba-         viele wie nie zuvor“, sagte        ­Verwaltung im Jahr 1991, am         amt der Laufbahngruppe 1
 rem Wert“, so Caffier.             ­Lorenz Caffier.                    Anfang noch mit den Fachbe-         (ehemals mittlerer Dienst).
                                                                        reichen Sozialverwaltung und
Im Laufe der Zeit verlagerte       In weiteren Festreden, unter         Forstwirtschaft, hat die Fach-      Die 164 Mitarbeiterinnen und
sich der Schwerpunkt der Ar-       anderem von der Direktorin           hochschule viele Tausend Mit-       Mitarbeiter der Fachhochschu-
beit in der Fachhochschule.        der Fachhochschule, Dr. Marion       arbeiterinnen und Mitarbeiter       le verstehen sich als Dienstleis-
Statt der Fortbildung rückte       Rauchert, wurde in die Zukunft       für das Land Mecklenburg-Vor-       ter für die 761 Anwärterinnen
schrittweise die Ausbildung in     der Verwaltung geschaut und          pommern und die kommuna-            und Anwärter sowie der jähr-
den Vordergrund. In den 25         den teilnehmenden Studien-           len Gebietskörperschaften aus-      lich über 10 000 Teilnehmerin-
Jahren ihres Bestehens hat die     und Ausbildungsanfängerin-           gebildet. Derzeit studieren 464     nen und Teilnehmer an Fortbil-
Fachhochschule immer wieder        nen und -anfängern Einblicke         junge Frauen und Männer in          dungen und Konferenzen in
verschiedene Entwicklungen         gegeben, welche Chancen und          den Fachrichtungen Allgemei-        der Fachhochschule.

                                                                                                     > dbb regional magazin | November 2016
Dbb regional magazin - Steiniger Weg - dbb - Beamtenbund
> dbb regional

                         dbb jugend:

                         Bundesjugendausschuss tagte
                         Am 22. und 23. Oktober 2016 fand die Herbstsitzung des Bundesjugendausschuss (BJA) der dbb
                         jugend in Berlin statt. Im Fokus standen vor allem die Einkommensrunde 2017, der Bundes­jugend-
                         tag 2017 und die Feierlichkeiten anlässlich des 60. Geburtstages der dbb jugend.

                                                                                                  Vorfeld des Bundesjugendaus-          < Personalvertretungsrecht
                         © dbb m-v

                                                                                                 schusses fand am 21. Oktober
                                                                                                 ein parlamentarischer Abend               Verbesserungen
                                                                                                 der dbb jugend statt, um un-              ­erwartet
                                                                                                 ter anderem mit Politikerin-              Anlässlich einer Personalrä-
                                                                                                 nen und Politikern des Bun-               tekonferenz des Hauptperso-
                                                                                                 destages über Wertschätzung               nalrats beim Bildungsminis-
                                                                                                 und Gewalt im öffentlichen                terium des Landes, die am
                                                                                                 Dienst ins Gespräch zu kom-               18. Oktober 2016 in Rostock-
                                                                                                 men. Im Nachgang zum Bun-                 Warnemünde stattfand, sag-
                                                                                                 desjugendausschuss trafen                 te der dbb Landesvorsitzen-
                                                                                                 sich einige Teilnehmerinnen               de Dietmar Knecht mit Blick
                                                                                                 und Teilnehmer des BJA zu                 auf den Entwurf des Koaliti-
                                                                                                 ­einem Tarifworkshop in Vor-              onsvertrages: „SPD und CDU
                                                                                                  bereitung auf die Einkom-                haben zwar einen Novellie-
      6                                                                                           mensrunde 2017. Bei beiden               rungsbedarf erkannt, mit
                                                                                                  Veranstaltungen wurde die                den von uns geforderten Ver-
                         <
                         < Susanne Wienke (links) und Karoline Herrmann auf dem BJA in Berlin.
                                                                                                  dbb jugend mecklenburg-­                 besserungen hat das jedoch
Mecklenburg-Vorpommern

                                                                                                  vorpommern durch Karoline                nichts zu tun.“
                         Für die dbb jugend mecklen-           ­ aroline Herrmann bekannt,
                                                               K                                  Herrmann vertreten.                      Das Landespersonalvertre-
                         burg-vorpommern waren                 für den Vorsitz der Bundesju-                                               tungsrecht in Mecklenburg-
                         ­Susanne Wienke und Karoline          gendleitung zu kandidieren        Um die Arbeit der dbb jugend              Vorpommern gilt als über-
                          Herrmann vor Ort und konn-           und Liv Grolik (stellvertreten-   auch in M-V weiter zu aktivie-            holt und wurde seit 1993
                          ten sich mit Vertreterinnen          de Bundesjugendleiterin der       ren, sollen im kommenden                  nicht wesentlich geändert.
                          und Vertretern anderer Lan-          dbb jugend) wird noch einmal      Jahr zentrale Jugendaktionen              Verbesserungen, die in den
                          desjugendleitungen und den           als stellvertretende Vorsitzen-   durchgeführt werden. Hierfür              vergangenen Jahren in ande-
                          Fachgewerkschaften austau-           de antreten. Beide wohnen in      bitten wir die Mitgliedsge-               ren Bundesländern vollzogen
                          schen. Für den bevorstehen-          Schwerin und gehen somit für      werkschaften, uns Ansprech-               wurden, sind nicht übernom-
                          den Bundesjugendtag gab              den Norden ins Rennen. Im         partner zu benennen.                     men worden. Bei der Mitbe-
                                                                                                                                           stimmung, bei den individu-
                                                                                                                                           ellen Rechten der Beschäf-
                              Gerd Dümmel, Vorsitzender der                                                                                tigten, bei der Freistellungs-
                                                                                                                            © dbb m-v

                              Landesseniorenvertretung des dbb                                                                             staffel für Personalräte ist
                              m-v (Mitte) und seine beiden Stell-                                                                          Mecklenburg-Vorpommern
                              vertreter Klaus Junker (links) und                                                                           im Ländervergleich am un-
                              Viktor Urban nahmen an der 3. Se-                                                                            tersten Standard.
                              niorenpolitischen Fachtagung des                                                                             „Wir erwarten von den
                              dbb am 26. September in Berlin teil.                                                                         ­Koalitionären endlich ein
                              Diese beschäftigte sich mit dem                                                                               Bekenntnis zu Verbesse­
                              Thema „Hat der Generationenver-                                                                               rungen in diesem Bereich“,
                              trag eine Zukunft? – Alterseinkünf-                                                                           betonte Knecht. Personalrä-
                              te heute und morgen“. Als zentra-                                                                             te, aber auch Bedienstete
                              les Problem wurde diskutiert, dass                                                                            brauchten für ihre Motivati-
                              einer immer größer werdenden                                                                                  on Klarheit darüber, „wohin
                              Gruppe älterer Menschen, die aus                                                                              die Reise geht“. Wer das ei-
                              dem Arbeitsleben ausscheiden,                                                                                 gene Personal weiterhin als
                              eine vergleichsweise kleine Gruppe                                                                            fünftes Rad am Wagen be-
                              gegenüber steht, die mit ihrer Ar-                                                                            trachte, schwäche die Da-
                              beit Rente und Versorgung finan-                                                                              seinsvorsorge des öffentli-
                              zieren soll.                                                                                                  chen Dienstes.

                         > dbb regional magazin | November 2016
Dbb regional magazin - Steiniger Weg - dbb - Beamtenbund
dbb regional      <

3. Landesgewerkschaftstag:

Erfolgreiche Bilanz
Am 15. Oktober 2016 fand der 3. Gewerkschafts-
tag der BTB-Gewerkschaft Technik und Naturwis-
senschaft Mecklenburg-Vorpommern (BTB M-V)
in Neubrandenburg statt.

                                                                                                                                                         © BTB M-V
Im Vorfeld der Satzungsände-           Ebenso dazu gehörte die An­          <
                                                                            < Der neu gewählte Vorstand des BTB M-V: Steffen Sieratzki, D
                                                                                                                                        ­ örte Fleisch-
rung und der durchzuführen-            erkennung von Erfahrungs-              hack, Udo Dannhauer, Katrin Matzdorf und Andreas Frost (von links).
den Wahlen wurde die bisheri-          dienstzeiten. Hier führte der
ge Landesleitung aufgrund der          Weg des BTB M-V vom Minis-           heit und Soziales (LAGuS M-V),               mitgliedschaft sind dabei die
Geschäfts- und Kassenberichte          terium für Arbeit, Gleichstel-       ­Abteilung Arbeitsschutz und                 wichtigsten Veränderungen.
sowie des Berichts der Rech-           lung und Soziales zum Ministe-        technische Sicherheit, in der               Im Anschluss folgten die
nungsprüfer entlastet. In sei-         rium für Inneres und Sport,           Regel eine Anerkennung von                  ­Wahlen.
nem Geschäftsbericht würdig-           zum Finanzministerium und             bis zu fünf Jahren. Dies bewirk-
te der Landesvorsitzende Udo           wieder zum Ausgangspunkt             te eine spürbare Anhebung des                Der Landesvorsitzende Udo
Dannhauer die in der Berichts-         zurück. Betroffen waren hier         Grundgehalts. Der BTB M-V                    Dannhauer, die Schatzmeiste-
periode erreichten Ziele, was          Anwärter aus der Arbeits-            möchte an dieser Stelle dem                  rin Dörte Fleischhack, die Ge-
sich in der anschließenden Dis-       schutzverwaltung, die auf-            Ministerium für Arbeit, Gleich-              schäftsführerin Katrin Matz-
kussion insbesondere in Bezug         grund der Neuregelungen des           stellung und Soziales und dem                dorf, der Rechnungsprüfer
auf das über Jahre gezeigte           Landesbesoldungsgesetzes              LAGuS M-V für die erfolgreiche               Norbert Schmidt und der Zwei-
­Engagement dafür der einzel-         (bereits seit 2011) nach zwei-        Umsetzung im Sinne der Be-                   te Stellvertreter des Landes­                     7
 nen Mitglieder und der Mit-           jähriger Ausbildungszeit und         schäftigten danken.                          vorsitzenden, Steffen Sieratzki,
 gliedschaft widerspiegelte.           bestandener Laufbahnprüfung                                                       wurden bei der Wahl in ihren

                                                                                                                                                                     Mecklenburg-Vorpommern
 Dazu gehörte unter anderem            als Beamte die unterste Erfah-       Nach der Diskussion folgte                   Ehrenämtern bestätigt. Als
 der zwischen der Hansestadt          rungsstufe erhielten. Dieser          ein Vortrag der Deutschen Be-                neuer Erster Stellvertreter des
 Rostock und den Klägern des          Personenkreis hatte Erfah-            amtenversicherung zur Pflege-                ­Landesvorsitzenden wurden
 BTB M-V 13 Jahre andauernde          rungsdienstzeiten zwischen            versicherung insbesondere zu                  ­Andreas Frost und als Rech-
 Rechtsstreit, der Ende 2015          fünf und 15 Jahren als Dipl.-         den Neuerungen zum 1. Januar                   nungsprüfer Hans-Joachim
 ­außergerichtlich mit einem          Ing. (FH) in der privaten Wirt-       2017, etwa der Umstellung von                  Schirm jeweils erstmalig ge-
  Vergleich beendet wurde.            schaft mitgebracht. Die er-           drei Pflegestufen auf sechs                    wählt. Heinz-Dieter Sörries
  Die Beamten der Berufsfeuer-        wirkte Überprüfung der                Pflegekategorien. Nach dem                     wird als Leiter der Fachgruppe
  wehr Rostock erhielten über         Rechtslage führte zu dem              gemeinsamen Mittagessen                        Arbeitsschutz den Vorstand
  eine Million Euro für in der Ver-   ­Ergebnis, dass bezüglich der         wurden die Änderungen der                      weiterhin unterstützen.
  gangenheit geleistete Mehrar-        Anerkennung ein Ermessens-           Satzung einstimmig von der
  beit, die über der europarecht-      spielraum von fünf Jahren und        Mitgliederversammlung be-                    Die Mitgliederversammlung
  lich fixierten wöchentlichen         darüber hinaus besteht. In der       schlossen. Eine Beitragssen-                 hat im Anschluss daran dem
  Höchstarbeitszeitgrenze von          Folge erhielten alle Betroffe-       kung und die Verankerungen                   anwesenden „BTB-Urgestein“
  48 Stunden lag.                      nen im Landesamt für Gesund-         von Ehrenvorsitz sowie Ehren-                Heinrich W. Röhrig aus Mühl-
                                                                                                                         heim an der Ruhr (NRW) für
                                                                                                                         seine Verdienste um die Grün-
                                                                                                             © BTB M-V

                                                                                                                         dung des BTB M-V und Unter-
                                                                                                                         stützung bei Problemlösungen
                                                                                                                         sowohl in der Fachgruppe Ar-
                                                                                                                         beitsschutz als auch in der
                                                                                                                         Fachgruppe Berufsfeuerwehr
                                                                                                                         die Ehrenmitgliedschaft des
                                                                                                                         BTB M-V ver­liehen.

                                                                                                                         Der „alte“ und „neue“ Lan­
                                                                                                                         desvorsitzende beendete die
                                                                                                                         Mitgliederversammlung und
                                                                                                                         appellierte in seinem Schluss-
                                                                                                                         wort, für die anstehenden Per-
                                                                                                                         sonalratswahlen in 2017 zu
                                                                                                                         kandidieren und Kandidaten
<
< Die Mitgliederversammlung und das Ehrenmitglied Heinrich W. Röhrig (Mitte).                                            zu werben.

                                                                                                            > dbb regional magazin | November 2016
Dbb regional magazin - Steiniger Weg - dbb - Beamtenbund
> dbb regional

          SBB Frauenvertretung:

          Gemeinsam stark!
          Zur Hauptversammlung der SBB Frauenvertretung
          am 26. September 2016 in Dresden trafen sich 25

                                                                                                                                                       © sbb
          Teilnehmerinnen. Tanja Teich, Vorsitzende der SBB
          Frauenvertretung, forderte: „Wir brauchen ein mo-
                                                                                zu bekommen, hat schlechte           Personalkommission, wie bei-
          dernes sächsisches Frauenförderungsgesetz und ein
                                                                                Karten, vom Chef als Leistungs-      spielsweise Anreizsysteme für
          diskriminierungsfreies Fortkommen für Frauen.“                        trägerin wahrgenommen zu             Personalgewinnung und -bin-
                                                                                werden“, so Helene Wildfeuer,        dung, Nachwuchssicherung,
                                                                                Vorsitzende der dbb bundes-          Personalentwicklungen, Ge-
          Bereits im ersten Halbjahr        Ein zentraler Schwerpunkt des       frauenvertretung. Diese Ten-         sundheitsmanagement.
          2016 hat die SBB Frauenvertre-    Tages war die Frage des diskri-     denz drohe mit zunehmender
          tung ihre Forderungen für die     minierungsfreien Fortkommens        Entgrenzung der Arbeit weiter        Im zweiten Teil der Veranstal-
          Ausgestaltung eines moder-        für Frauen. Dienstherren und        zu steigen.                          tung standen vor allem die Or-
          nen Gesetzes an die Staats­       Arbeitgeber müssten bestehen-                                            ganisation und der Aufbau von
          ministerin für Gleichstellung     de Benachteili­gungen beim be-      Nannette Seidler, kommissari-        Frauenvertretungen in den
          und Integration, Petra Köp-       ruflichen Fortkommen von            sche Landesvorsitzende des           Mitgliedsgewerkschaften im
          ping, gesandt. „Bis jetzt liegt   Frauen im ­öffentlichen Dienst      SBB, informierte über den Ab-        Mittelpunkt. „Für unsere Ar-
          kein Gesetzentwurf seitens        gezielt in den Blick nehmen.        schlussbericht der Kommission        beit ist die Vernetzung unserer
          der Staatsregierung vor. Dies     „Bereits heute gilt: Wer Teilzeit   zur umfassenden Evaluation           Gewerkschaften und eine star-
          ist ein Verstoß gegen den         mit Homeoffice und mobilem          der Aufgaben, Personal- und          ke Frauenvertretung in den
 8        Koali­tionsvertrag 2014-2019      Arbeiten verbindet, um etwa         Sachausstattung. Von beson-          Mitgliedsgewerkschaften eine
          der Sächsischen Staatsregie-      Familienpflichten mit berufli-      derem Interesse sind dabei die       wichtige Grundlage“, so Tanja
          rung“, so Teich.                  chen Pflichten unter einen Hut      Handlungsempfehlungen der            Teich.
Sachsen

          GdS:

          25 Jahre Landesverband Sachsen
          Am 24. September 2016 feierte der Landesverband sein 25-jähriges ­Jubiläum                                 Schloss Eckberg, wo vor 25 Jah-
                                                                                                                     ren das erste Treffen und damit
          und lud zur Festveranstaltung auf das Schiff „Gräfin Cosel“ ein.
                                                                                                                     die Gründung des Landesver-
                                                                                                                     bandes erfolgt sind.
          An Bord gingen viele Mitglie-     Pöschmann. Als Ehrengäste           der malerischen Kulisse der
          der, der Bundesvorsitzende        waren GdS-Gründungsmitglied         Altstadt mit Semperoper und          In seinem Grußwort erinnerte
          Maik Wagner und Thomas            und Ehrenvorsitzender Klaus         Brühlscher Terrasse – auf dem        Maik Wagner an die ersten
          ­Kaesler von der Geschäftsstel-   Knüpfer mit seiner Gattin mit       Motorschiff „Gräfin Cosel“.          Stunden: als „Ossis“ in die Ta-
           le Berlin sowie der zurückge-    von der Partie. Los ging es vom     Vorbei an Schlössern und Vil-        rifkommission der AOK gekom-
           tretene SBB-Chef Gerhard         Dresdner Terrassenufer – vor        len, unter anderem auch am           men sind und der erste „Ossi“
                                                                                                                     im GdS-Bundesvorstand war.
                                                                                                             © GdS

                                                                                                                     Klaus Knüpfer führte viele Jah-
                                                                                                                     re lang die Geschäfte des Lan-
                                                                                                                     desverbandes Sachsen. Dieses
                                                                                                                     Amt übernahm später Lydia
                                                                                                                     Zupp. Beide haben mit ihrer
                                                                                                                     engagierten Arbeit zum Erfolg
                                                                                                                     des Landesverbandes Sachsen
                                                                                                                     beigetragen. Stolz blicken wir
                                                                                                                     auf die jetzige GdS-Bundesju-
                                                                                                                     gendleitung unter der Führung
                                                                                                                     von Ina Köpnick.

                                                                                                                                       Gerit Protze,
          < Der GdS-Landesverband Sachsen                                                                                         Landesvorsitzende

          > dbb regional magazin | November 2016
Dbb regional magazin - Steiniger Weg - dbb - Beamtenbund
§
                                                                                                                dbb regional        <

Personalvertretungsrecht:

Seminar für Personalräte
Die Kommission Personalvertretungsrecht des                          verfassungsgerichts vom 17.            bleibt. Die Ergebnisse der
                                                                     November 2015 und der Ent-             Dienstrechtsneuordnung 2014
SBB Beamtenbund und Tarifunion Sachsen führte                        scheidung vom 5. Mai 2015 des          vermittelte Thomas Fraundorf
am 20. Oktober ein Seminar für die Personalräte                      Bundesverfassungsgerichtes             vom Referat Dienstrecht, Aus-
insbesondere der Gruppe der Beamten der sächsi-                      zur amtsangemessenen Besol-            und Fortbildung des Sächsi-
                                                                     dung der Richter und Staatsan-         schen Staatsministeriums des
schen Landkreise durch.
                                                                     wälte.                                 Innern die wichtigsten Ände-
                                                                                                            rungen in einem Überblick.
In den Räumen des Sächsischen      gerichtes zur Verfassungsmä-      Weiter berieten die Teilnehmer         Laufbahnen, Laufbahnwechsel,
Staatsministeriums der Finan-      ßigkeit der Beamtenbesoldung      über die Leistungsbezahlung            Anerkennung im Rahmen von
zen (SMF) in Dresden wurden        vom 28. September 2016. Anita     nach §§ 67–69 Sächsisches Be-          Aufstiegen, Fortbildung und
die Seminarteilnehmer von der      Hartung, Leiterin Referat 15,     soldungsgesetz und deren Um-           Personalentwicklungskonzepte
Vorsitzenden des Hauptperso-       Besoldung, Versorgung, Beihil-    setzung in den Landkreisen.            wurden besprochen.
nalrates des SMF, Nannette         fe und Generationenfonds des      Hier ergab die Umfrage unter
Seidler, begrüßt. Schwerpunkt      SMF, erläuterte die Berechnung    den Seminarteilnehmern, dass             André Ficker, stellvertretender
des Seminars war das Gesetz        der notwendigen Besoldungs-       eine Umsetzung der besol-              Landesvorsitzender des SBB und
zur Umsetzung der Entschei-        anpassung und die Auslegung       dungsrechtlichen Regelungen               Vorsitzender der Kommission
dung des Bundesverfassungs-        der Entscheidung des Bundes-      in vielen Landkreisen unter-                 Personalvertretungsrecht

Jubiläum:

                                                                                                                                              © DVG (2)
                                                                                                                                                           9

25 Jahre DVG Sachsen

                                                                                                                                                          Sachsen
Zur Festveranstaltung am 14. Oktober 2016 lud
die DVG Sachsen in die D
                       ­ reikönigskirche nach
­Dresden ein.

Nach der politischen Wende im      terstützung erfahren. Seither
Jahr 1989 galt es, die Gewerk-     konnte sich die DVG Sachsen       < Der Vorsitzende der DVG Sachsen, Jürgen Kretzschmar (Zweiter von
schaftsbewegung im Osten           zu einer der führenden Ge-          links) mit Gästen: Dr. Michael Wilhelm, Staatssekretär des SMI, Dietrich
Deutschlands neu zu gestalten.     werkschaften im Freistaat           Gökelmann, Präsident der Landesdirektion Sachsen, und der ehemalige
                                                                       Bundesvorsitzende der DVG, Kurt Rieß (von links).
Daher gründete sich die DVG        Sachsen entwickeln. Sie ist mit
Sachsen am 8. März 1991 mit        über 600 Mitgliedern inzwi-
19 Mitgliedern in Chemnitz         schen der stärkste ostdeutsche    ­Gewerk­schaftsarbeit und be-          auf Augenhöhe diskutiert“,
und kann seither stolz auf ste-    Landesverband der Deutschen        grüßte Annelore Müller als Mit-       ­betonte Christian Hartmann,
tig steigende Mitgliederzahlen     Verwaltungsgewerkschaft.           glied der ersten Stunde. Stolz         Innenpolitischer Sprecher der
zurückblicken. Die DVG Sach-                                          hob er die langjährige erfolgrei-      CDU-Fraktion im Sächsischen
sen hat sich als eine erfolgrei-   Die DVG Sachsen lud am 14.         che Zusammenarbeit mit den             Landtag, in seinem Grußwort
che Interessenvertretung für       Oktober 2016 Vertreter aus der     demokratischen Fraktionen im           an die DVG Sachsen. Sein Ap-
ihre Mitglieder im öffentlichen    sächsischen Landespolitik und      Sächsischen Landtag hervor,           pell: „Wir müssen das Human­
Dienst etabliert.                  Verwaltung sowie zahlreiche        mit denen unter anderem zur           kapitel hegen und pflegen.“
                                   Partnereinrichtungen ein. Aber     Verwaltungs- und Kreisgebiets-        Klaus Tischendorf, Gewerk-
Die ersten Kontakte zum Deut-      allen voran sollte der Dank an     reform 2008, zur Dienstrechts-        schaftspolitischer Sprecher der
schen Beamtenbund gab es be-       die zahlreichen Mitglieder aus     reform 2014, zur Änderung des         Fraktion DIE LINKE, blickte in
reits im Jahr 1989. Dieter Köh-    Dresden, Chemnitz, Leipzig,        Sächsischen Personalvertre-           seinem Grußwort humorvoll
ler, Gründungsmitglied der         Freiberg, Meißen, Brand-Erbis-     tungsrechts 2015 sowie zur            auf die Anfänge in der sächsi-
DVG Sachsen, hatte sich bei        dorf und Naunhof gehen. Der        Amtsangemessenen Alimenta-            schen Verwaltung zurück und
Kollegen aus Westberlin über       Vorsitzende Jürgen Kretzsch­       tion 2016 diskutiert, gestritten      hob hervor: „Mein Dank geht an
das erste Rüstzeug für die         mar begrüßte die 100 Gäste         und verhandelt wurde.                 die Mutigen der ersten Stunde.“
sach- und fachgerechte Ge-         und Mitglieder in der Dreikö-
werkschaftsarbeit informiert       nigskirche in Dresden. Er er­     „Wir waren nicht immer einer           Albrecht Pallas, Innenpoliti-
und von dort alle Hilfe und Un-    innerte an die Anfänge der        Meinung, aber es wurde immer           scher Sprecher der SPD-Frakti-

                                                                                                     > dbb regional magazin | November 2016
Dbb regional magazin - Steiniger Weg - dbb - Beamtenbund
> dbb regional

          on, wies in seinem Grußwort                                                                                    etwas Greifbarem zu machen
          auf die besonders erfolgreiche                                                                                 – zu einer solidarischen Ge-
          Zusammenarbeit bezüglich des                                                                                   meinschaft.“
          Gesetzgebungsverfahrens zur                                                                                    Der Bundesvor­sitzende der
          Beamtenrechtsreform und                                                                                        Deutschen Verwaltungsge-
          zum Sächsischen Personalver-                                                                                   werkschaft, Ulrich Stock, wür-
          tretungsgesetz hin.                                                                                            digte die hervorragende Arbeit
                                                                                                                         der Landesgeschäftsstelle in
          Valentin Lippmann, Parlamen-                                                                                   Dresden. „Leider können noch
          tarischer Geschäftsführer der                                                                                  nicht alle Landesverbände auf
          Fraktion Bündnis 90/Die Grü-                                                                                   eine so gute und reibungslose
          nen, hob hervor, wie wichtig                                                                                   Arbeit zurückgreifen“, so Stock.
          eine starke und stabile Ver-                                                                                   „Wir nehmen die DVG Sachsen
          waltung in Sachsen ist, insbe-     < Jürgen Kretzschmar (Vierter von links) mit Ehrengästen.                   auf Bundesebene als einen
          sondere im Hinblick auf die                                                                                    wichtigen Partner wahr, der
          Altersabgänge in den kom-          Festredner Dr. Michael Wil-           Die kommissarische Vorsitzen-         sich in den vergangenen Jahren
          menden Jahren. Es müsse            helm, Staatssekretär des Säch-        de des SBB Beamtenbund und            mit Ideen, Innovationen und
          ­umgehend damit begonnen           sischen Staatsministeriums            Tarifunion Sachsen, Nannette          fach­licher Sachkunde hervor-
           werden, gut ausgebildete          des Innern, sprach den Kampf          Seidler, lobte: „Die DVG Sach-        gehoben hat.“
           ­junge Menschen für die öf-       um die besten Köpfe an, nahm          sen, das sind für mich zu aller-
            fentliche Verwaltung zu ge-      den öffentlichen Dienst im Be-        erst die Kolleginnen und Kolle-       Weiter gedachten die Teil­
            winnen. „Da sind“, so Lipp-      reich der Flüchtlingsbewälti-         gen, die sich seit 25 Jahren im       nehmer des langjährigen Vor-
            mann, „die Gewerkschaften        gung in den Blick und mahnte          Ehrenamt für andere stark ma-         standsmitglieds Hans Ritter,
            eine positive Zumutung für       den Fortgang der Digitalisie-         chen. Ihr habt es geschafft, die      der am 18. September 2016
            die Politik.“                    rung an.                              Mitgliedschaft in der DVG zu          verstorben ist. 

10        Sächsischer Lehrerverband:

          Gewerkschaftstag in Chemnitz
Sachsen

          160 Delegierte aus 27 Kreisverbänden sowie zahlreiche Gäste kamen zum                                          darfe in der Lehrerausbildung
                                                                                                                         sowie attraktivitätssteigernde
          Gewerkschaftstag des Sächsischen Lehrerverbandes (SLV) vom 22. bis 23.
                                                                                                                         Maßnahmen zur Sicherung des
          September 2016 in Chemnitz zusammen.                                                                           zukünftigen Lehrerbedarfs dis-
                                                                                                                         kutiert. Dazu gehören unter
                                                                                                                         anderem eine verbesserte Ein-
          Mit der Wahl des Vorstandes                                                                                    gruppierung, Entlastungen von
          und Beschlüssen zur Berufs-                                                                                    Lehrkräften und Anreize für
          und Bildungspolitik wurde die                                                                                  freiwillige Mehrarbeit bezie-
          Gewerkschaftsarbeit des SLV                                                                                    hungsweise längere Lebensar-
          für die nächsten vier Jahre auf                                                                                beitszeit, die Gewinnung von
          den Weg gebracht. Zwei hoch-                                                                                   Junglehrern und Lehrkräften
          rangig besetzte öffentliche                                                                                    aus anderen Bundesländern
          Veranstaltungen gaben Einbli-                                                                                  sowie eine Aufwertung von ta-
          cke in die sächsische Bildungs-                                                                                rifbeschäftigten Lehrkräften.
          politik und boten Handlungs-
          ansätze für gemeinsame Ziele,                                                                                  Um erfahrene Lehrkräfte im
                                                                                                                 © SLV

          die Politik und SLV im Sinne der                                                                               Schuldienst zu halten und um
          Beschäftigten und Schulen in                                                                                   gut ausgebildeten Berufsnach-
          Sachsen erreichen wollen und       reiche Gäste. Dazu gehörten           René Michel, Oberschullehrer          wuchs nach Sachsen zu holen
          müssen. Unter dem Motto            der Bundesvorsitzende des Ver-        im Vorbereitungsdienst und            forderte Weichelt, dass attrak-
          „Quo vadis – Lehrer in Sach-       bandes Bildung und Erziehung          neu gewählter SLV-Referent für        tive Arbeitsbedingungen ge-
          sen?“ begrüßte Moderator Falk      Udo Beckmann, die Referats­           Junglehrer und Referendare,           schaffen werden: „Der Freistaat
          Lange die Teilnehmer zum be-       leiterin im Sächsischen Staats-       startete mit seinem Statement         Sachsen muss den Lehrerinnen
          rufspolitischen Forum. Der         ministerium für Kultus, Petra         zur Lehrerausbildung in die           und Lehrern zeigen, dass sie
          wiedergewählte Landesvorsit-       Zeller, sowie der Vorsitzende         Diskussion.                           ihm etwas wert sind, dann blei-
          zende des Sächsischen Lehrer-      des Ausschusses für Schule und                                              ben sie vielleicht auch länger
          verbandes, Jens Weichelt, be-      Sport des Sächsischen Landta-         Im konstruktiven Austausch            im Schuldienst. Ansonsten be-
          grüßte neben den Delegierten       ges, Patrick Schrei­ber, die auf      wurden Mängel und Probleme            kommen die Lehrkräfte das
          des Gewerkschaftstages zahl-       dem Podium Platz nahmen.              im Lehrerberuf, Handlungsbe-          ­Gefühl, dass sie für Fehler, die

          > dbb regional magazin | November 2016
dbb regional        <

schon vor Jahren vom Freistaat      der Personalratswahlen in          nen laufen – solche Aussagen          für Kultus, Brunhild Kurth,
Sachsen gemacht wurden, die         2016 als Lohn einer konstruk­      gehören ins Buch der Sprüche          auch der Bundesvorsitzende
Zeche zahlen müssen.“ Auch          tiven, offensiven Tarifarbeit      und nicht zum ABC der Bil-            des Verbandes Deutscher Real-
Udo Beckmann erkennt zwin-          des Sächsischen Lehrerverban-      dungspolitik des Freistaates          schullehrer, Jürgen Böhm, die
genden Bedarf an sofortigen         des. Er stellte die Notwendig-     Sachsen.“                             Sprecherin für Bildung und
Maßnahmen zur Attraktivitäts-       keit von Tarifpluralität heraus                                          Sport von Bündnis 90/Die Grü-
steigerung des Lehrerberufs,        und begründete die ableh­          Über „Heterogenität im Klas-          nen, Petra Zais, der Schulpoliti-
denn inzwischen herrsche bun-      nende Haltung des dbb zum           sen- und Lehrerzimmer“ refe-          sche Sprecher der CDU, Lothar
desweiter Lehrermangel. Zwar       ­Tarifeinheitsgesetz.               rierte Prof. Dr. Dieter Neumann       Bienst, Prof. Dr. Dieter Neu-
seien die Seiteneinsteiger aktu-                                       von der Universität Lüneburg.         mann sowie die stellvertreten-
ell notwendig, aber grundsätz-     Bezüglich attraktivitätsstei-       In seinem Impulsvortrag mach-         de Landesvorsitzende des SLV,
lich werden gut ausgebildete       gernder Maßnahmen zur Be-           te er deutlich, dass viele der in     Petra Müller, teilnahmen, ka-
Lehrkräfte benötigt.               kämpfung des Lehrermangels          der aktuellen Schulstrukturde-        men erneut der Lehrermangel
                                   appellierte Dauderstädt an die      batte aufgestellten Behauptun-        und die Seiteneinsteigerpro­
„Gute Bildung – Starkes Sach-      Regierung Sachsens: „Gerade         gen wie die positive Wirkung          blematik zur Sprache. Weitere
sen“ – unter dieser Überschrift    für die Bildungssituation ist       von Heterogenität jeglicher em-       Schwerpunktthemen waren
diskutierten die Teilnehmer am     qualifiziertes und motiviertes      pirischer Grundlage entbehren.        die Schulnetzplanung, die Bil-
zweiten Tag der Veranstaltung.     Personal elementar. Wer hier                                              dungsempfehlung und Inklusi-
In seinem Grußwort würdigte        knausert, spart unsere Zukunft      In der anschließenden Diskus-         on/Integration.
dbb Chef Klaus Dauderstädt         kaputt. Erst auf Kante nähen        sionsrunde, an der neben der                               Diana Grille,
das herausragende Ergebnis         und dann durch das Tal der Trä-     Sächsischen Staatsministerin           ­Medienverantwortliche im SLV

BDF:

Gesunder Wald braucht gesunde Menschen                                                                                                                11
Der Landesverband Sachsen des Bundes Deutscher

                                                                                                                                              © BDF
Forstleute (BDF) führte am 8. Oktober 2016 in

                                                                                                                                                      Sachsen
Markkleeberg seinen Gewerkschaftstag mit der
turnusmäßigen Wahl des Landesvorstandes durch.

Der Gewerkschaftstag stand         Beispielen für zeitgemäßes Ge-
unter der Überschrift „Gesun-      sundheitsmanagement. Dies
der Wald braucht gesunde           wurde von der Geschäftsfüh-
Menschen“. Dabei wurde unter       renden Direktorin des Kuratori-
                                                                       < Die siebte sächsische Weinkönigin Friederike Binder und der BDF-Vorsit-
anderem festgestellt, dass ei-     ums für Waldarbeit und Forst-         zende Dr. Heino Wolf (Mitte)
nerseits bei den Unfällen im       technik (KWF), Prof. Dr. Ute
Waldarbeiterbereich eine posi-     Seeling, anhand von Beispielen      Waldarbeiter. Die positiv zu be-      den Führungsebenen noch
tive Abwärtsentwicklung nach-      aus anderen Ländern darge-          wertende Entwicklung bei den          mehr verankern und in den
zuweisen ist, andererseits für     stellt. Beim KWF fließen praxis-    Waldarbeitern sollte jedoch           ­Fokus gerückt werden muss.
andere Beschäftigtengruppen        orientierte Forschungsergebnis-     nicht davon ablenken, dass für         Ebenso sind es die unterschied-
jedoch noch entsprechender         se zur sicheren Waldarbeit und      die anderen Beschäftigtengrup-         lichen Auffassungen zur Einstu-
Handlungsbedarf bei der Um-        umweltverträglichen Forsttech-      pen im Forst entsprechende             fung, ja sogar Herabstufung
setzung einer Dienstvereinba-      nik zusammen. Ebenso interes-       Maßnahmen eines Gesund-                von Stellen bei den Kommu-
rung des Hauptpersonalrates        sant waren die Ergebnisse des       heitsmanagements noch nicht            nen, die Durchlässigkeit zwi-
über die Einführung und die Ge-    Referenten Ludger ­Michels von      angekommen sind. Auch die              schen kommunaler und staat­
staltung eines zeitgemäßen Ge-     der Sozialversi­cherung für Land-   Jagd als Dienstaufgabe ist ein         licher Verwaltung und die
sundheitsmanagements bleibt.       wirtschaft, Forsten und Garten-     Thema und hier unterstützt der         Überbelastungen durch den
Ein starker öffentlicher Dienst    bau. Er bestätigte die Annah-       BDF die Bemühungen um die              enormen Personalabbau der
ist auch ein gesunder öffentli-    me, dass e­ ingespielte Routine     Einhaltung der gesetzlichen            vergangenen Jahre. Hier erwar-
cher Dienst. Waldleute spre-       auch zur Unterschätzung von         Vorgabe, die Lärmvermeidung            tet der BDF ebenso wie Sach-
chen von der sozialen Nachhal-     Gefahren führen kann. In der        vor die Schutz­maßnahmen zu            sens Ministerpräsident Stanis-
tigkeit. Und letztlich ist die     Entwicklung der Unfallzahlen        stellen. Das ­bedeutet, dass           law Tillich „ … Ergebnisse, und
Gesundheit der Mitarbeiterin-      der Waldarbeiter steht der Frei-    Jagdwaffen mit Schalldämpfern          zwar zum Wohle aller Beschäf-
nen und Mitarbeiter auch ein       staat Sachsen im Bundeslän-         auszurüsten sind.                      tigten im öffentlichen Dienst.“
wirtschaftlicher Faktor. So be-    dervergleich nicht schlecht da.
fasste sich der Gewerkschafts-     Er gehört zu den ersten drei        Gesundheitsbewusstsein bleibt                        Udo Mauersberger,
tag des BDF Sachsen unter an-      Ländern mit der geringsten An-      also für uns ein Dauerthema,                      ­ eschäftsführer BDF,
                                                                                                                          G
derem mit Konzepten und            zahl an Arbeitsunfällen je 1 000    dass sich in den entsprechen-              ­Landesverband Sachsen e. V.

                                                                                                      > dbb regional magazin | November 2016
> dbb regional

                                                                                                                                                            © Friedhelm Windmüller (12)
                 Beamte und Tarifbeschäftigte demonstrierten:

                 Mehr Personal und gerechte Bezahlung
                   Mit einem Protestmarsch durch die Magdeburger                    (Jahressonderzahlung) wieder         gierung, mehr Lehrer und
                   Innenstadt und einer anschließenden Kundgebung                   einzuführen. Stattdessen wolle       ­Polizisten einzustellen, einge-
                                                                                    das Kabinett dazu erst 2017 ein       leitet, wir brauchen aber auch
                   vor dem Landtag haben am 28. Oktober 2016                        eigenständiges Gesetz auf den         mehr Personal in den Fachver-
                 1 200 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes                       Weg bringen. Auch die Höhe            waltungen. Dann müssen auch
                 ­gegen sich weiter verschlechternde Arbeitsbe­                     des im Koalitionsvertrag fest-        keine Aufgaben mehr ausgela-
 12                                                                                 geschriebenen Weihnachts­           gert und Gutachten an Externe
                  dingungen, gegen eine unzureichende Personal-                     geldes, 600 Euro bis zur Besol-     vergeben werden“, so Lade-
                  ausstattung und für eine gerechte Bezahlung                       dungsgruppe A 8, 400 Euro ab        beck in Anspielung auf die
Sachsen-Anhalt

                  ­demonstriert.                                                    A 9 und 200 Euro für Anwärter       ­Berateraffäre.
                                                                                    und Versorgungsempfänger,
                                                                                    habe zu empörten Reaktionen         Lautstarke Unterstützung mit
                 „Der von der Landesregierung       in Höhe von etwa 3 860 Euro,    bei den Betroffenen geführt.        Trillerpfeifen und Rasseln er-
                 beschlossene und jetzt im          während sein Kollege in Sach-   Die gestaffelte Jahressonder-       hielt der Bundesvorsitzende
                 Landtag beratene Gesetzent-        sen-Anhalt nur 520 Euro be-     zahlung Ost sei bei den Tarif-      der Deutschen Steuer-Gewerk-
                 wurf zur Herstellung einer ver-    kommt“, kritisierte dbb Lan-      beschäftigten in jeder Entgelt-   schaft, Thomas Eigenthaler,
                 fassungsgemäßen Besoldung          desvorsitzender Wolfgang          gruppe höher und werde            besonders von seinen Kollegin-
                 entspricht ganz und gar nicht      Ladebeck. Außerdem enthalte       zudem ab 2019 an das Tarif­       nen und Kollegen aus der Fi-
                 unseren Vorstellungen. Die         der Gesetzentwurf keine Rege-   gebiet West angeglichen,            nanzverwaltung. Eigenthaler,
                 Nachzahlungen an die Beam-         lung, die eine verfassungsge-   ­während die Beamten mit            der auch stellvertretender Bun-
                 tinnen und Beamten für die         mäße Besoldung auch in der       niedrigen Einmalzahlungen          desvorsitzender des Deutschen
                 Vergangenheit sind zu niedrig.     Zukunft sicherstellt.            ­abgespeist werden sollen, sag-    Beamtenbundes ist, warf der
                 Offenbar rechnet Sachsen an-                                         te Ladebeck. Neben einer fai-     Landesregierung vor, mit ihrer
                 ders als Sachsen-Anhalt. Dort      Die Landesregierung habe es       ren Bezahlung fordert der dbb     verfehlten Besoldungspolitik
                 erhält ein Steuerinspektor, acht   versäumt, mit der Besoldungs-     eine Kurskorrektur in der Per-    die Zeichen der Zeit nicht zu
                 Jahre im Dienst, verheiratet,      novelle auch das seit 2005        sonalpolitik. „Die ist zwar mit   erkennen. Die Bevölkerung
                 zwei Kinder, eine Nachzahlung      ­gestrichene Weihnachtsgeld       dem Beschluss der Landesre-       wolle einen starken Staat mit

                 > dbb regional magazin | November 2016
einer gut aufgestellten Verwal-   eingetreten, wovor wir als
tung sowie ein hohes Maß an       ­Gewerkschaft immer gewarnt
innerer Sicherheit und beste       haben: unterschiedliche Besol-
Bildungsmöglichkeiten für die      dung – und vielerorts auch          nicht zulassen! Wir werden für       Gewährung von Teilzeit verwei-
Jugend. Eigenthaler wörtlich:      noch schlechte Besoldung –          eine gerechte und faire Bezah-       sen. „Die Tarifverträge sind bei
„Die verbissene Sparpolitik des    bei bundesweit gleicher Arbeit      lung lautstark eintreten. Die        den Beschäftigten auf hohe
Landes führt zu willkürlichen      unserer Beamtinnen und Be-          Demonstration heute in Mag-          Akzeptanz gestoßen. Ange-
Sonderopfern, vor allem der        amten. Und damit nicht genug.       deburg ist nur der Anfang!“          sichts des steigenden Lebens­
­Beamtenschaft. Dies ist ein       Die Landesregierung versucht                                             alters der Landesbeschäftigten
 Motivationskiller erster Ord-     auch einen Keil zwischen Be-        Karl-Heinz Leverkus, stellver-       und des gestiegenen Renten-
 nung und provoziert die Ab-       amte und Angestellte zu trei-       tretender Vorsitzender der dbb       eintrittsalters sind Teilzeit und
 wanderung des Nachwuchses         ben, indem sie die Beamten zu-      Bundestarifkommission, kriti-        Altersteilzeit gute Möglichkei-      13
 in benachbarte Bundesländer.“     künftig mit einer geringeren        sierte Schwarz, Rot und Grün         ten, private Lebensführung, Fa-
                                   Jahressonderzahlung abspei-         dafür, dass sie die landesspezi-     milie und Beruf zu fördern und

                                                                                                                                                Sachsen-Anhalt
Rainer Wendt, Bundesvorsit-        sen will als die Tarifbeschäftig-   fischen Tarifverträge zur Teil-      die Arbeitszeit flexibel zu ge-
zender der Deutschen Polizei-      ten. Aber da kennen die Politi-     zeit und Altersteilzeit nicht ver-   stalten. Deshalb brauchen wir
gewerkschaft: „Mit der Föde­       ker uns schlecht. Denn das          längern wollen und auf die           rechts­sichere und einheitliche
ralismusreform ist leider das      werden wir als DPolG und dbb        bestehenden Vorschriften zur         Regelungen“, sagte Leverkus.

                                                                                                     > dbb regional magazin | November 2016
> dbb regional

                 Gespräch mit Reiner Haseloff:

                                                                                                                                                          © dbb sachsen-anhalt
                 Mehr Wertschätzung
                 Zu seinem ersten offiziellen Gespräch nach den
                 Landtagswahlen ist dbb Landesvorsitzender Wolf-
                 gang Ladebeck am 7. Oktober 2016 in der Staats-
                 kanzlei mit Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff
                 zusammengetroffen.

                 „Nach dem Wahlergebnis vom        die Jahressonderzahlung für        < Dr. Reiner Haseloff und Wolfgang Ladebeck
                 13. März 2016 ist es wichtig,     Beamte wiedereinführt.
                 dass die etablierten Parteien                                        gen zur Herstellung einer              zahlungen zum Pensionsfonds
                 Vertrauen zurückgewinnen.         Dass Forderungen des Beam-         verfassungskonformen Besol-            des Landes Sachsen-Anhalt in
                 Das wird ihnen nur gelingen,      tenbundes Eingang in den Koa-      dung festhalten und mit dem            Höhe von jeweils 27 Millionen
                 wenn sie Politik für die Bü­r­    litionsvertrag gefunden haben,     vorgelegten Gesetzentwurf für          Euro erkauft werden sollen“.
                 gerinnen und Bürger machen        sei grundsätzlich positiv zu be-   die Zukunft keine dauerhaft            Wenn sämtliche Pensionen für
                 und ihnen politische Entschei-    werten. Die konkreten Festle-      amtsangemessene Alimenta­              Beamtinnen und Beamte, die
                 dungen hinreichend erklären.      gungen im Koalitionsvertrag        tion sicherstellen. „Finanzminis-      nach 2006 eingestellt worden
                 Transparenz bei politischen       etwa zur Höhe der Sonderzah-       ter André Schröders Weigerung,         sind, etwa ab 2030 komplett
                 Entscheidungen und mehr           lung, zum Zeitpunkt ihrer Wie-     keine landespezifischen Tarif-         aus dem Fonds finanziert wer-
                 Wertschätzung erwarten auch       dereinführung und darüber,         verträge zu Teilzeit und Alters-       den sollen, müsse kontinuier-
                 die Beschäftigten des öffent­     dass das sogenannte Weih-          teilzeit mehr zuzulassen, ist          lich eingezahlt werden. „Auf
 14              lichen Dienstes“, sagte Lade-     nachtsgeld als jährliche Einmal-   Basta-Politik“, sagte Ladebeck.        Vorsorge zu verzichten, ist kei-
                 beck. Die Landesregierung will    zahlung gewährt werden soll,                                              ne nachhaltige Finanzpolitik“,
                 den Beamtinnen und Beamten        biete dem Beamtenbund kaum         Zum von der Landesregierung            so der dbb Landeschef. Der
Sachsen-Anhalt

                 des Landes künftig mehr Wert-     noch Gestaltungspielraum. Ent-     beschlossenen Doppelhaushalt           ­Ministerpräsident warb um
                 schätzung entgegenbringen,        täuscht sei der dbb auch davon,    2017/2018 bemerkte der dbb              Verständnis und erklärte, dass
                 indem sie unter anderem das       dass Landesregierung und Re-       Landeschef, dass „höhere Aus-           der Einzahlungsverzicht in den
                 Landesbesoldungsrecht verfas-     gierungsfraktionen an den Min-     gaben mit dem Verzicht in               Pensionsfonds nur eine tempo-
                 sungskonform gestaltet und        destbeträgen als Nachzahlun-       2017 und 2018 auf die Einmal-           räre Maßnahme sei.

                 Tag der Steuergerechtigkeit:

                 Bürgeraktion in Wernigerode
                 Mit „Wir sind Steuergerechtigkeit“ hat die Deutsche Steuer-Gewerkschaft (DSTG) am 28. September
                 2016 auf dem Marktplatz in Wernigerode für Steuergerechtigkeit geworben und an die ehrlichen
                 ­Steuerzahler Kuchen verteilt.

                 Zur Unterstützung des Anlie-      dbb Landesvorsitzender Wolf-       mann. „Es kann nicht sein, dass        Steuern zahlen und damit die
                 gens des Aktionstages in Wer-     gang Ladebeck und dbb Ge-          Millionen Bürger Jahr für Jahr         öffentliche Daseinsvorsorge
                 nigerode mit dabei waren auch     schäftsführerin Karola Gagel-      ehrlich und pünktlich ihre             finanzieren, während sich an-
                                                                                                                             dere ihrer Verantwortung
                                                                                                                             durch Steuerhinterziehung
                                                                                                                    © DSTG

                                                                                                                             entziehen“, sagte Ladebeck.
                                                                                                                             Mit der Bürgeraktion hat sich
                                                                                                                             die DSTG Sachsen-Anhalt an
                                                                                                                             einem bundesweiten Aktions-
                                                                                                                             tag beteiligt, bei dem es auch
                                                                                                                             um Wertschätzung der Arbeit
                                                                                                                             des Berufsstandes ging.

                                                                                                                             Keiner zahlt gerne Steuern.
                                                                                                                             Wenn es dann aber sein muss,

                 > dbb regional magazin | November 2016
dbb regional       <

dann muss es auch gerecht           ßiger Steuervollzug bringen         tung sorgen jeden Tag dafür,        erst möglich wird und Bürger
­zugehen. Wenn Medien mal           gar keine oder weniger Steu-        dass die Steuergesetze ge-          Leistungen abrufen können.
 wieder über Steuerflucht und       ern. Öffentliche Sicherheit,        recht, gleichmäßig und zügig        „Deshalb brauchen wir eine
 Steuerhinterziehung von Pro-       ­Bildung, Infrastrukturmaß­         vollzogen werden. Auch sie ge-      Finanzverwaltung, die perso-
 mis berichten, ärgern sich die      nahmen, soziale Belange und        hören zu den Unverzichtbaren        nell und technisch gut ausge-
 Bürger zu Recht. Steuerflucht,      vieles mehr werden aber über       im öffentlichen Dienst, weil sie    stattet ist“, sind sich Ladebeck
 Steuerhinterziehung und ein         Steuern finanziert. Die Be-        die Einnahmen beschaffen,           und DSTG-Landeschefin Iris
 ungerechter, weil ungleichmä-       diensteten der Finanzverwal-       durch die staatliches Handeln       Herfurth einig.

DPolG zur Reichsbürgerbewegung:

Angriff auf den Rechtsstaat
Bei der diesjährigen Landesvorsitzendenkonferenz                        nisse, wie zum Beispiel Führer-     „Reichsbürger“, verbunden
                                                                        scheine, zu entziehen sind.         mit niederschwelligem Ein-
der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) in
                                                                        ­Außerdem müssen Fahrzeuge,         schreiten auch bei vermeint-
Nürnberg standen der Tod eines bayerischen SEK-                          mit denen „Reichsbürger“ am        lich geringen Verstößen. Für
Beamten während eines Einsatzes gegen einen                              öffentlichen Straßenverkehr        die sogenannten Reichsbürger
                                                                         teilzunehmen beabsichtigen,        muss „null Toleranz“ gelten.
Vertreter der sogenannten Reichsbürgerbewe-
                                                                         staatlich eingezogen werden.       Anklage­erhebungen und kon-
gung und die Folgerungen für staatliches Handeln                         Wer von vornherein staatliche      sequente Strafverfolgung
gegenüber den Angehörigen derartiger Organisa-                           Regeln nicht befolgen will, ist    durch die Justizbehörden und
tionen im Mittelpunkt.                                                   als Fahrzeugführer im Straßen-     Verurteilungen müssen eine
                                                                         verkehr ungeeignet. Die DPolG      präventive Wirkung in diese
                                                                         fordert einen Informationsaus-     Szene hinein entfalten. Der               15
Die Konferenzteilnehmer, dar-        Wer die Bundesrepublik              tausch innerhalb und zwischen      Schutz aller ­öffentlich Beschäf-
unter auch DPolG-Landeschef          Deutschland als legitimen           den Behörden des Bundes und        tigten vor Klagen und Forde-

                                                                                                                                                     Sachsen-Anhalt
Wolfgang Ladebeck, zeigten           Staat nicht anerkenne, hat nir-     der Länder sowie die Einrich-      rungen von „Reichsbürgern“ ist
sich betroffen und entsetzt an-     gends im gesamten öffentli-          tung einer zentralen Informati-    klar eine Aufgabe des Staates.
gesichts des Todes ihres Kolle-     chen Dienst etwas zu suchen,         onssteuerung zur Vermeidung        Deshalb sind Verhaltensrichtli-
gen, der bei einem Einsatz im       so Ladebeck weiter. Die DPolG-       von Informa­tionsverlusten. Die    nien bei Kontakt mit Personen,
fränkischen Georgensgmünd           Landesvorsitzenden fordern           Verfassungsschutzbehörden          die der „Reichsbürgerbewe-
im Oktober dieses Jahres von        frühzeitiges energisches Han-        sind zu sensibilisieren und die    gung“ zugerechnet werden, zu
einem sogenannten „Reichs-          deln, wo auch immer soge-            Staatsschutzbehörden zu stär-      entwickeln und behördlicher
bürger“ erschossen wurde.           nannte Reichsbürger den              ken für die Umtriebe der           Rechtsschutz zu erteilen.
                                    ­Versuch unternehmen, staatli-
Der DPolG-Bundesvorsitzende          chem Handeln Widerstand ent-       < dbb jugend sachsen-anhalt
Rainer Wendt machte klar: „Ob        gegenzusetzen: „Man darf die-
solche Leute mit ihren kruden        se Leute nicht gewähren ­lassen       Wechsel an der Spitze
                                                                                                                                          © privat
Ideen nun tatsächlich gefähr-        oder sie als Spinner verharmlo-       Seit dem 20. September 2016
lich oder einfach nur psychisch      sen, wenn sie eigene Führer-          steht Christoph Büchner an der
daneben sind, ist dabei einerlei,    scheine oder Pässe erfinden           Spitze der Jugendorganisation
sie gehören auf keinen Fall zur      und ausstellen, Kennzeichen           im dbb sachsen-anhalt.
Polizei und zur DPolG erst recht     verfälschen oder öffentlich Be-
                                                                            Büchner ist 27 Jahre jung und ist
nicht.“ Der DPolG-Landesvor­         schäftigte attackieren. Jedes          als freigestelltes Personalrats-
sitzende Wolfgang Ladebeck           staatliche Zurückweichen wird          mitglied bei der Deutschen
äußerte: „Ein Polizeibeamter         sofort als Schwäche empfun-           ­Rentenversicherung Mittel-
bekennt sich zur freiheitlich de-    den und ermuntert geradezu,            deutschland beschäftigt. Seine
mokratischen Grundordnung,           weitere Eskalationen zu su-            Heimatgewerkschaft ist die Ge-
zum Grundgesetz der Bundes-          chen, bis hin zu gewalttätigen         werkschaft der Sozialversiche-
republik und zur Verfassung          Auseinandersetzungen!“ Als             rung (GdS). Büchner übernimmt < Christoph Büchner
des Landes Sachsen-Anhalt.           weitere Forderungen formu-             das Amt von André Paduch, der
Reichsbürger lehnen das Grund-       lierten die DPolG-Funktionäre          aus persönlichen Gründen seinen Rücktritt als Vorsitzender der
gesetz und den Staat ab. Wer         den konsequenten Entzug                dbb jugend sachsen-anhalt erklärt hatte. Christoph Büchner sagte,
nicht zum deutschen Staat            sämtlicher waffenrechtlicher           dass er die kommenden drei Jahre nutzen werde, den politischen
steht, hat sowohl in der Polizei     Erlaubnisse für „Reichsbürger“         Dialog zu intensivieren und die Jugendarbeit im dbb sachsen-­
als auch in der DPolG nichts zu      und die Verpflichtung, unver-          anhalt mit Leben zu füllen. „Besonders wichtig ist mir, auch wei-
suchen. Wir distanzieren uns         züglich den Behörden alle Waf-         terhin den persönlichen Kontakt zu unseren Mitgliedern in den
ganz klar von solchen Vereini-       fen auszuliefern. Dabei ist auch       Dienststellen und bei Veranstaltungen zu halten“, so Büchner.
gungen und ihren Anhängern.“         zu prüfen, ob weitere Erlaub-

                                                                                                     > dbb regional magazin | November 2016
Sie können auch lesen