Mehr Wohnraum mit Ersatzneubau Seiten 5 bis 14 - Wohnen Schweiz
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Mehr Wohnraum mit Ersatzneubau Seiten 5 bis 14 Magazin für den gemeinnützigen Wohnungsbau | Ausgabe 4 | Dezember 2017 Wohnen im Alter: starke Nachfrage, gutes Modell Seite 15 Baurecht: mehr Bauland, weniger Kapital Seite 18 Baugenossenschaften: hohe Nutzung, tiefe Mieten Seite 22
Projekt: Wohnhaus Hanfrose, Zürich Projektentwickler / Totalunternehmer: Anliker AG Generalunternehmung ANLIKER Generalunternehmung MEHR WERT Das Mehrfamilienhaus Hanfrose 6 ist eine 1939 erbaute Wohn- Mit der Abteilung Immobilienerneuerung schafft ANLIKER oase, mitten in der Stadt Zürich. ANLIKER Generalunternehmung immer wieder nachhaltige Werte. Wir zeigen Ihnen gerne, wie hat das Gebäude mit gut erhaltener Bausubstanz aufgewertet. Know-how, Erfahrung, eine fundierte Analyse und kluges Projekt- Dabei hat die Abteilung Immobilienerneuerung den Ausbaustan- management bei kleineren wie auch grösseren Projekten zu mehr dard heutigen Vorstellungen angepasst. Wert führen. Die grosszügigen Zimmer wurden nur sanft renoviert, Bäder und Rufen Sie uns an, wir informieren Sie gerne: 041 268 88 00. Küchen hingegen komplett erneuert. Anbau und Attikaaufbau Oder senden Sie eine E-Mail an immobilienerneuerung@anliker.ch. sorgen einerseits für mehr Wohnfläche, ebenso entstand in den Loggien zusätzlicher Aussenraum. Das Resultat: Mehr vermiet- bare Fläche auf dem selben Grundstück. MIT ANLIKER AUF VERTRAUEN BAUEN Meierhöflistrasse 18, 6021 Emmenbrücke, Telefon 041 268 88 00, www.anliker.ch
Intern_Editorial Müssen die Alten verduften? Neulich sass ich mit 300 anderen Mitglie- Die Baugenossenschaften zeigen, wie es geht. dern an einer Veranstaltung. «Alle aufste- Sie sanieren laufend Wohnungen, machen ab hen», begrüsste uns der Präsident. Wer über und zu einen grossen, gut geplanten Schritt, 65 Jahre alt ist, soll absitzen. Wer über 60 indem sie Häuser abbrechen und Ersatzneu- ist, auch. Dann, wer über 50 ist. Dann, wer bauten erstellen. Dazu zwei interessante über 40. Jetzt standen – natürlich – nur noch Beispiele auf den Seiten 10 bis 14. Oder beim wenige: «Sehen Sie, wir müssen uns ver- Baurecht (Seite 18) ist die langfristige Er- jüngen. Ich will, dass in zwei Jahren über die neuerung und Zieljustierung möglich. Hälfte der Anwesenden abgelöst ist, dass Oder Wohnen im Alter zeigt, dass das über die Hälfte U40 ist.» Thema Alter Potenzial hat. Durch die Grün- Ich war – und bin es immer noch, wie viele dung neuer (junger …) Genossenschaften andere auch – perplex. Klar, Verjüngung oder als neues Marktfeld für bestehende muss sein, aber nicht à la «So, ihr Alten, Genossenschaften. verduftet!». Das ist kurzfristig dumm und Sowieso: Der Jahrgang ist nur eine statistische langfristig fatal: Information. Nehmen wir Fredi Schwab. • Kurzfristig dumm, weil es sich Unterneh- Der 71-Jährige verwaltet mit Power die men, Organisationen, Verbände, Parteien Wohnbaugenossenschaft Vully (Seite 15) – nicht leisten können, auf die Mehrheit der mancher 30-Jährige könnte sich davon eine Bevölkerung zu verzichten. Und der Anteil Scheibe abschneiden. der «Älteren», der nimmt nun mal zu. • Langfristig fatal, weil Gräben in der Gesell- schaft vertieft, Egoismus gefördert wird. Zudem wirken nie Revolutionen, sondern Evolutionen nachhaltig. Kurt Bischof Redaktionsleiter Magazin WOHNEN SCHWEIZ Impressum Inhalt Produktion Brunner Medien AG, Kriens Sanieren: Riesiger Handlungsbedarf 5 www.bag.ch Magazin für den Sanieren: Geschickt planen 8 gemeinnützigen Wohnungsbau Erscheinungsweise Sanieren: Rechtliche Tipps 9 4 Mal jährlich Herausgeber Ersatzbauten: BG wsgz 10 Auflage 14 000 Exemplare Adressänderungen/Inserate Jahrgang 7 Ersatzbauten: BG Röntgenhof Zürich 12 Verlagsgenossenschaft Magazin WOHNEN SCHWEIZ Nächste Ausgabe 1/2018 Wohnen im Alter: Modellfall Vully 15 Obergrundstrasse 70, 6002 Luzern Schwerpunktthema: Küche Baurecht: Was wichtig ist 18 Telefon 041 310 00 50 Erscheinungstermin: 27. März 2018 magazin@wohnen-schweiz.ch Redaktionsschluss: 20. Februar 2018 Politik: Raumplanungsgesetz 20 Anzeigenschluss: 6. März 2018 Eigentum: Vergleich Miete – Eigentum 22 Redaktion Kurt Bischof, bischof | meier und co. Titelbild Forum: Wohnraumversorgung 26 Postfach 141, 6281 Hochdorf Ersatzneubauten sind mit einem Umzug verbunden – Telefon 041 914 70 10, Fax 041 914 70 11 dafür winkt eine grössere und modernere Wohnung. Fonds de Roulement: Was er bringt 29 kurt.bischof@bischofmeier.ch Bild thinkstockphotos.com Genossenschaften: Aktuelle Projekte 30 Ausgabe 4 | 2017 3
Netzwerk, breit gefächert «Projekt entwickelt, Umsetzungspartner gefunden – die Immobilienbank der LUKB passt zu uns.» Benedikt und Christian Marbet, Inhaber Marbet Immobilien, Luzern
Sanieren _ Gian-Luca Lardi «Die bebaute Fläche effizienter nutzen» Gian-Luca Lardi, Zentralpräsident des Schweizerischen Baumeisterverbandes SBV, plädiert unmiss- verständlich für die Förderung von Ersatzneubauten anstelle von Neubauten und Sanierungen. Das Magazin WOHNEN SCHWEIZ sprach mit Lardi über Branche, Markt und Genossenschaften. Magazin WOHNEN SCHWEIZ: Wis- sen Sie, dass Sie ein Glückspilz sind? Gian-Luca Lardi: Warum meinen Sie? Gebaut wird immer. Also sind Sie der glücklichste Verbandspräsident? Ja, das stimmt zu einem grossen Teil, wenn wir auf die letzten zehn Jahre zurückschauen. Aber hohe Umsätze sind nicht die einzige Voraussetzung, damit es einer Branche gut geht. Aber mal ehrlich, Baumeister jammern einfach auf hohem Niveau. Wo Sonne ist, ist auch Schatten. Es wäre falsch, nur positive Seiten zu se- hen. Ich muss als Verbandspräsident nach vorne blicken, Risiken erkennen und die Branche auf den Zeitpunkt vorbereiten, wenn nicht mehr eitel Sonnenschein herrscht. Schauen wir nach vorne: Wie werden sich Hoch- und Tiefbau entwickeln? Der Tiefbau ist der Sektor, der von den öffentlichen Auftraggebern geprägt wird. Hier ist das Auf und Ab der Kon- junktur weniger ausgeprägt. Vor al- lem wenn ich an die von der Bevöl- kerung angenommenen Fonds für Strasse und Bahn denke. Der Tiefbau verspricht eine gute, wenn auch nicht starke Entwicklung. Gian-Luca Lardi « Ich rechne nicht mit einem Einbruch. Das Beste wäre Der Puschlaver lebt mit seiner Familie im Tessin. Er ist Verwal- eine sanfte Landung, also eine tungsrat der CSC Bauunterneh- Konsolidierung. » mung AG Lugano. Seit 2015 präsidiert Gian-Luca Lardi den Schweizerischen Baumeister- Und der Hochbau? verband. Er engagiert sich auch Der Hochbau ist stärker der Gesamt- politisch, unter anderem als FDP- konjunktur unterworfen. Wir haben in Gemeinderat von Rovio. Bi. den letzten zehn Jahren sehr hohe Vo- Bilder Kurt Bischof lumen erlebt, dank tiefer Zinsen und Ausgabe 4 | 2017 5
Roger Suter Rolf Weltert Roger Dobler Marco Gisler Leiter Region Leiter Hypotheken- und Leiter Hypotheken- Leiter Hypotheken- Zentralschweiz Finanzierungs-Center Center LU/OW/NW Center SZ/UR Tel. 041 419 12 00 Zentralschweiz Tel. 041 419 16 05 Tel. 041 819 62 83 Tel. 041 727 94 63 Suchen Sie exzellente Hypotheken- beratung mit lokalem Know-How? Dann profitieren Sie von unserem regionalen Wissen und umfassenden Kenntnissen. Unsere Hypotheken-Experten finden Ihre individuelle Finanzierungslösung. Wir orientieren uns dabei gezielt an Ihren Bedürfnissen und Möglichkeiten. Rufen Sie uns an oder schauen Sie vorbei. credit-suisse.com/hypotheken credit-suisse.com Copyright © 2017 Credit Suisse Group AG und/oder mit ihr verbundene Unternehmen. Alle Rechte vorbehalten.
der Zuwanderung. Wir merken jetzt, Die Entwicklung läuft offenbar be- dass die Leerwohnungsziffern leicht reits klar Richtung Ersatzneubauten. anziehen. Das ist ein Zeichen einer Wenn ich Zürich, Lausanne und Genf Normalisierung. Deshalb gehe ich anschaue, stimmt das. Aber in den nicht mehr davon aus, dass wir in Zu- ländlichen Gebieten ist der Trend noch kunft dasselbe Wachstum haben wer- nicht so vorgedrungen, wie ich es mir den. Ich rechne nicht mit einem Ein- wünsche. bruch. Das Beste wäre eine sanfte Landung, also eine Konsolidierung. Haben Sie Berührungspunkte zu « Baugenossenschaften? Ich bin überzeugt, dass in Ich durfte in sehr jungen Jahren in der Schweiz sehr viel bebaute einer Wohnung einer Baugenossen- Flächen vorhanden sind, schaft leben. Das ist eine Wohnform, die sich bewährt hat und sicherlich die besser und effizienter genutzt werden können. » Zukunft hat. Vom Verband her haben wir einen losen Kontakt zu den Bau- genossenschaften, aber wir erachten Im Hochbau hat der Wohnungsbau sie als wichtige Player im Markt. eine dominierende Stellung. Ja, und hier wünsche ich mir, dass wir den Wechsel vom Neuwohnungsbau « Baugenossenschaften sind eine Wohnform, Gian-Luca Lardi: «Nirgends in den handwerklichen Beru- zu Sanierungen und Ersatzneubauten die sich bewährt hat und fen werden so hohe Löhne bezahlt.» hinkriegen. Die Bevölkerung erwartet heute einen sorgfältigen Umgang mit dem Bauland. Mit Ersatzneubauten sicherlich Zukunft hat. » promissbereit. Nirgends in den hand- brauchen wir nicht zwingend weiteres Das grösste Problem der Branche werklichen Berufen werden so hohe Bauland. Ich bin überzeugt, dass in scheint der Preisdruck zu sein. Löhne bezahlt. Der Baumeisterver- der Schweiz sehr viel bebaute Flächen Das ist so. Dies rührt daher, dass es band hat sich immer zur sozialen vorhanden sind, die besser und effizi- auf dem Markt zu viele Anbieter gibt. Partnerschaft bekannt und es ist un- enter genutzt werden können. Der Konkurrenzdruck ist sehr gross ser Ziel, dass wir weiterhin mit Ge- und der Preiskampf enorm. Leider samtarbeitsverträgen arbeiten. Ein klares Plädoyer für Verdichtung? Absolut. Wir kommen um die Verdich- tung nicht herum. Das hat nur Vor- lassen sich die Bauherren von tiefen Preisen blenden und merken erst in der Ausführungsphase, dass ein tiefer « Der Konkurrenzdruck ist sehr gross und der teile. Damit schaffen wir bessere energetische Verhältnisse, wir sparen Bauland, erhalten die Bausubstanz, ja Preis nicht unbedingt gute Arbeit be- deutet. Preiskampf enorm. » wir verbessern sie. Ersatzneubauten Eine weitere Herausforderung scheint Betrifft Sie die Digitalisierung? haben nur Vorteile. die Rekrutierung von Nachwuchs. Die Digitalisierung wird zweifelsohne « Wir kommen um die Ja, aber wir sind an einem Wendepunkt angelangt. In Zeiten von Social Media die Baubranche ganz gewaltig um- krempeln. Die Frage ist nicht ob, son- Verdichtung nicht herum. » merken junge Leute, dass es schön ist, wenn man im Beruf etwas Konkretes erschaffen kann, wo man am Abend dern wie und wie schnell das passie- ren wird. Heute stelle ich fest, dass sehr viele, wenn nicht alle Bauexper- Provokativ gesagt: Die Schweiz ist sieht, was man gemacht hat. ten von der Digitalisierung sprechen. baulich ein Sanierungsfall? Wenn es aber konkret wird, sind wir Ja. Wichtig ist aber, dass die Bausub- Schlagzeilen hat der Baumeisterver- noch weit davon entfernt, dass unsere stanz nicht in erster Linie durch klas- band in den letzten Monaten mit den Baustellen plötzlich ein anderes Ge- sische Gebäudesanierungen verbes- GAV-Verhandlungen gemacht. Wol- sicht erhalten. Das grösste Potenzial sert wird, sondern vor allem mit len Sie die Sozialpartnerschaft auf- liegt darin, dass wir den ganzen Bau- Ersatzneubauten. Sie bringen selten geben? prozess in der Wertschöpfungskette dieselbe energetische Effizienz in ei- Unsere Löhne sind der beste Beweis, auf den Kopf stellen. nen Altbau wie in einen Ersatzneubau. dass wir nicht stur sind, sondern kom- Interview Kurt Bischof Ausgabe 4 | 2017 7
Sanieren _ Angebot für Genossenschaften Erst genau hinschauen, dann sanieren oder … Hinschauen, analysieren, berechnen – dann handeln: Auf diesen Nenner lässt sich ein modulartiges Leistungs- paket für Sanierungen für Genossenschaften bringen. Das Angebot wurde von Anliker Generalunternehmung und Luzerner Kantonalbank entwickelt – beides Goldpartner von WOHNEN SCHWEIZ. «Es ist gut gemeint, wenn eine Genos- muss man genau hinschauen, wie es senschaft Balkone saniert, 200 000 um die Substanz und die Nutzungs- Franken ausgibt und damit für einige möglichkeiten des Gebäudes steht.» Jahre Ruhe haben will.» Den guten Dabei können die Fachleute von Anliker Willen stellt Stefan Heggli aufgrund einer Genossenschaft in vier Berei- seiner jahrelangen Kontakte mit chen zur Hand gehen: Genossenschaften nicht in Frage, • Analyse der Bausubstanz und des «aber das ist nicht zu Ende gedacht und Potenzials kostet allenfalls mehr, als wenn die • Entwicklung von Lösungsstrategien Genossenschaft anders an die Sache • Projektausarbeitung heranginge», so Heggli vom Immobi- • Schlüsselfertige Umsetzung lien-Kompetenzzentrum der Luzerner Wichtig ist nicht nur der defizitorien- Urs Spichtig (links) und Stefan Heggli gehen gemeinsam Kantonalbank. tierte – sprich auf Mängel fokussierte «anders an die Sache heran» beim Sanieren. Bild Bi. –, sondern der potenzialorientierte Finanzielle Aspekte Blick: Wo liegt das Potenzial für eine «Anders an die Sache herangehen» – Wertsteigerung des Gebäudes? Das schen Analyse ihrer Liegenschaft was heisst das? Heggli antwortet kon- kann zum Beispiel dazu führen – wie keine anderen Verpflichtungen mit der kret: «Dass sich die Genossenschaft der konkrete Fall eines gemeinnützi- Bank oder den Baufachleuten eingeht zuerst überlegt: Was ist die Strategie gen Bauträgers in einem Stadtquar- – ebenfalls liegt es in der Freiheit des dieses Gebäudes? Wo will die Genos- tier zeigt –, dass die Bausubstanz bes- Auftraggebers, den Prozess jederzeit senschaft damit in 10, 20 Jahren ste- ser als vermutet ist, im sanitären abzuschliessen oder mit anderen hen? Welchen Stellenwert hat es im Bereich Handlungsbedarf besteht und Partnern zu ergänzen. Kurt Bischof Liegenschaften-Portfolio?» Wer sich aufgrund der Bauordnung ein Ausbau mit solchen Fragen an die Immobili- des Dachgeschosses realisiert wer- Anliker AG Generalunternehmung, Emmenbrücke, enspezialisten bei der Luzerner Kan- den könnte. Hier kommt es zur Kom- 041 268 88 00, urs.spichtig@anliker.ch tonalbank wendet, erhält in drei Be- bination zwischen Bausubstanz und Luzerner Kantonalbank, Immobilienbank, reichen Antworten mit «Facts and Finanzen – zwischen Steinen und Rap- 041 206 33 34, stefan.heggli@lukb.ch Figures»: pen. Also: Kann ich durch die zusätz- • Markt-, Lage-, Wettbewerbsanalyse lich vermietbare Wohnfläche einen • Portfolio-, Objekt-, Projektanalyse Mehrwert erzielen? • Finanzplanung, Liquiditätsmanage- Safe the date ment auf Objekt- und Portfolioebene Ein- und Ausstieg jederzeit möglich Fachveranstaltung mit Praxisbei- Kurz und bündig: Zur Analyse gehören Ein Vorteil des Angebots Anliker/ spiel der Gemeinnützigen Stiftung die langfristigen Auswirkungen auf den LUKB ist die mögliche – nicht zwin- für preisgünstigen Wohnraum Lu- Finanzplan (Erträge, Kosten, Eigen- gende – Verlinkung. «Wir können je zern GSW und in Zusammenarbeit kapital, Hypotheken, Liquidität usw.). nach Bedarf auf die LUKB zurückgrei- mit Anliker Generalunternehmung fen», sagt Urs Spichtig, und Stefan sowie der Luzerner Kantonalbank. Bauliche Aspekte Heggli: «Oder je nach Wunsch der Ge- • Donnerstag, 8. März 2018, «Anders an die Sache herangehen» – nossenschaft wird die Gebäudezu- Lunch-Veranstaltung das ist auch baulich möglich. Urs standsanalyse von Anliker in die Ob- • Mittwoch, 14. März 2018, Spichtig, Leiter Immobilienerneuerung jektanalyse und Finanzplanung der Feierabend-Veranstaltung bei der Anliker Generalunternehmung, LUKB integriert.» Veranstaltungsort Luzern. sagt in einem Bild: «Bevor man einen Zum modularen Baukastensystem Die Einladung erfolgt rechtzeitig. Architekten losschickt und Zeichnun- gehört auch, dass eine interessierte Bi. gen der neuen Balkone machen lässt, Genossenschaft mit einer strategi- 8
Ratgeber _ Recht Sanieren: Was heisst dies für die Mieter? Wird eine Liegenschaft totalsaniert oder wird gar ein Ersatzneubau erstellt, so hat dies logischerweise Konsequenzen für die Mietverhältnisse. Es stellt sich die Frage, welche rechtlichen Rahmenbedingungen zu beachten sind. Vorab ist festzuhalten, dass nach bun- sehr rasch. Und ein Prozess über desgerichtlicher Rechtsprechung die mehrere Instanzen dauert Monate, Ratgeber Recht Mieter kein Mitspracherecht haben, wenn nicht Jahre. Um solche Prob- In der Rubrik Ratgeber Recht ver- ob eine Liegenschaft saniert respek- leme zu vermeiden, muss langfristig öffentlicht das Magazin WOHNEN tive totalsaniert oder ob ein Ersatz- geplant werden: Es lohnt sich, ab SCHWEIZ regelmässig Informationen neubau erstellt wird. Dies gilt aber nur einem bestimmten Zeitpunkt bei über aktuelle Entscheide oder neue unter dem Vorbehalt, dass die Mieter Mieterwechseln nur noch befristete Trends im Mietrecht. Dieser Beitrag nicht gleichzeitig Genossenschafter Verträge abzuschliessen. Auch kann stammt von lic. iur. Martin sind und dass in den Statuten diesbe- man versuchen, mit den Mietern Auf- Schwegler, der in Menznau LU züglich nicht irgendwelche Mitbestim- lösungsvereinbarungen auf einen als Rechtsanwalt tätig ist. mungsrechte eingebaut sind. bestimmten Termin hin zu treffen. Martin Schwegler ist zudem Denn dann ist die Erstreckung ausge- Präsident der Wohnraum- Mieterstreckung teilweise möglich schlossen. genossenschaft KAB und Im Falle einer Kündigung mit Blick da- Vizepräsident von WOHNEN rauf, dass die Liegenschaft totalsa- niert oder abgerissen wird, können « Es lohnt sich, ab einem bestimmten Zeitpunkt SCHWEIZ. die Mieter eine Mieterstreckung ver- langen, wenn die Kündigung für sie bei Mieterwechseln nur eine besondere Härte bedeutet (Art. noch befristete Verträge 272 Abs. 1 OR). Das Gericht hat dann eine Interessenabwägung vorzuneh- abzuschliessen. » men: Es fragt sich dann, ob die mit der Erstreckung verbundenen Bauverzö- Mietergenossenschaften Genossenschafter, die einer Sanierung gerungen vom Vermieter hinnehmbar Bei den sogenannten Mietergenos- im Grundsatz zustimmten, müssen sich sind oder nicht. Dazu muss der Ver- senschaften erfordert eine Sanierung das im Falle einer Anfechtung der mieter darlegen, dass die Vornahme vorgängig sowieso einen Beschluss. Kündigung ihres Mietverhältnisses der geplanten Arbeiten zu einem spä- Für diesen Fall lohnt es sich, genau zu oder eines Erstreckungsgesuches wohl teren Zeitpunkt erheblich aufwändi- protokollieren, wer der Sanierung zu ihren Lasten anrechnen lassen. ger wäre oder beispielsweise wegen zugestimmt hat und wer nicht. Denn Martin Schwegler Ablauf der Baubewilligung nicht mehr vorgenommen werden könnte. Langfristige Planung Während also die Sanierungskündi- gung im Regelfalle recht gut durch- setzbar ist, kann das Recht auf Erstre- ckung dazu führen, dass die einen Mieter ausziehen und die anderen noch nicht. Wehren sich die Mieter – und heute haben sie häufig Rechts- schutzversicherungen und können sich dies leisten – dann sind allein schon aus prozessualen Gründen Ver- Informationen zum Waschen und zögerungen möglich. Denn die Ge- Trocknen mit WYSS MIRELLA: 041 933 00 74 wyss-mirella.ch / 6233 Büron richte entscheiden leider häufig nicht Ausgabe 4 | 2017 9
Sanieren _ Ersatzneubauten Ersatzneubauten – das Beispiel wsgz Jeder Bau ist irgendwann veraltet. Das musste auch die Wohn- und Siedlungsgenossenschaft Zürich wsgz einsehen. Schliesslich konnte sie sich zu einem Ersatzneubau durchringen. Das 45 Millionen-Projekt ist in der Geschichte der 73-jährigen Genossenschaft eine Premiere. Die Wohn- und Siedlungsgenossen- schaft Zürich wsgz hat sich bei ihrer Siedlung in der Tannenrauchstrasse für einen Ersatzneubau entschieden. «Es war eine schwierige Entschei- dung», sagt Geschäftsführerin Clau- dia Strässle. Noch nie zuvor habe die Genossenschaft einen Ersatzneubau realisiert. « Hätten wir saniert, wäre das Preis-Leistungs-Verhältnis der Wohnungen für die Mieter nicht mehr zumutbar gewesen. » Die feingliedrige Glasfassade gibt dem Gebäude eine gewisse Leichtigkeit. (Visualisierungen zvg) Geplant war eine Sanierung Als man im Jahr 2015 mit den Abklä- ges teurer sein, entsprechend dem Nicht zuletzt könne man damit Haus- rungen begann, war eigentlich zu- gesteigerten Wohnkomfort. Auf eine besetzungen vorbeugen. Ein guter nächst eine Sanierung geplant. Die gute und frühzeitige Kommunikation Vertragspartner ist dabei die JUWO, Berechnungen zeigten aber, dass eine mit den Mieterinnen und Mietern hat die Wohnungen für Studierende ver- Sanierung nicht mehr rentabel zu ma- die Genossenschaft grossen Wert ge- mittelt. chen wäre. Ausserdem entsprach der legt. Die wsgz hat zwar über 1000 Grundriss nicht mehr den heutigen Wohnungen an 28 Standorten. «Aber Planung bis 2030 Anforderungen. «Hätten wir saniert, wir sind dennoch nicht gross genug, Wenn man nicht zu viel parallel in An- wäre das Preis-Leistungs-Verhältnis um rechtzeitig andere Genossen- griff nehmen will, braucht es eine der Wohnungen für die Mieter nicht schaftswohnungen anbieten zu kön- langfristige Planung. Die wsgz plant mehr zumutbar gewesen», erklärt nen.» langfristig bis ins Jahr 2030. Ob bald Strässle. Im Moment sieht man rund- noch weitere Ersatzneubauten folgen herum viele Ersatzneubauten, da die Nur noch befristete Verträge werden, ist noch nicht entschieden. Bauten aus den 40er- und 50er-Jah- Ein Bau in Etappen stand auch zur De- Aktuell ist man mit der detaillierten ren meist nicht mehr zeitgemäss sind. batte und hätte die Mieterinnen und Planung des Ersatzneubaus beschäf- Mieter etwas entlasten können. Dies tigt. Aus einem Wettbewerb ging das «Es kann hart sein» erwies sich baulich als undurchführ- Projekt Zelena der EM2N Architekten Schwierig war der Entscheid vor al- bar. So müssen alle Bewohner der aus Zürich hervor. Wichtig war der Ge- lem gegenüber den Genossenschaf- Siedlung auf den geplanten Baustart nossenschaft eine gute Durchmi- tern. Einige leben seit über 50 Jahren im Januar 2021 ausziehen. Die Genos- schung im Quartier. Dies will man mit hier. «Das ist natürlich hart, wenn senschafter vom Tannenrauch wer- einer grossen Wohnungsvielfalt errei- man mitteilen muss, dass sie bis in den bei ihrem Wohnungswechsel in chen. So wird es beispielsweise güns- vier Jahren ausgezogen sein müs- andere Siedlungen bevorzugt und tige 4-Zimmer-Wohnungen geben und sen.» Natürlich haben die heutigen grosszügig behandelt. Damit die Woh- etwas luxuriösere mit zwei Bädern. Bewohnerinnen und Bewohner ein nungen möglichst bis dahin bewohnt Ausserdem will man verdichten. Ge- Vorrecht beim Bezug der Neubauten. bleiben, werden aktuell nur noch be- plant sind 100 Wohnungen, 18 mehr Die Mieten werden aber auch um eini- fristete Verträge unterschrieben. als bisher auf der gleichen Fläche. 10
Der Wohn- und Aussenbereich besticht durch viel Licht. Überzeugendes Siegerprojekt zügig zu gestalten. Die eingereichten betrifft, entspricht das Modell den ho- In der Jury hatte auch eine Vertreterin Projekte waren vielfältig und kreativ. hen genossenschaftlichen Anforde- des Amtes für Städtebau Zürich Ein- Das Siegerprojekt überzeugte mit rungen. sitz. Damit wollte die wsgz gewähr- schlanken Gebäuden, viel Grünräu- Über die Preisgestaltung kann die leisten, dass der Neubau den hetero- men und einer guten Einpassung in wsgz im jetzigen Stadium noch keine genen Anforderungen der städtischen die Umgebung. Auskunft geben. Bis zum Baubeginn Nachbarschaft entspricht. Gerade an- Zusätzliche Leichtigkeit erreicht das steht nun noch viel Planungsarbeit an. gesichts der Verdichtung war es eine Projekt mit einer fein gegliederten Der Baustart soll 2021 stattfinden, der herausfordernde Aufgabe, gleichzei- Fassade, die hauptsächlich aus Glas Bezug wäre dann auf 2022 möglich. tig den Aussenraum möglichst gross- besteht. Was die Wirtschaftlichkeit Timo Bachmann make it wonderful — SWISSBAU 16. BIS 20.1.2018 — Wann haben Sie sich das letzte Mal einer Sache so hingegeben, dass die Welt um Sie herum stillstand? Erleben Sie dieses Gefühl des perfekten Zusammenspiels. Erleben Sie unsere Küchenwelten: Besuchen Sie uns am Stand F72, Halle 2.1 www.franke.ch
Sanieren _ Ersatzneubauten Ersatzneubauten – das Beispiel Holunderhof Sanieren oder neu bauen? Die Genossenschaft Röntgenhof hat sich bei der Siedlung Holunderhof für Ersatzbauten entschieden. Die Zahl der Wohnungen kann von 71 auf 96 erhöht werden. Die Genossen- schaft investiert in das Projekt 39 Millionen Franken. Ersatzneubauten bedingen eine lang- einander ab. Wie auch beim Holunder- hof Zürich sind in die Jahre gekommen. fristige Planung. Mit gutem Grund, wie hof werden die Siedlungen zunächst Anno 1931 wurde die Genossen- Leiter Bau Roger Müller erklärt: «So genau beurteilt und detailliert beno- schaftssiedlung erstellt. Das Alter wissen die Bewohnerinnen und Be- tet. Darauf basiert dann die Entschei- und die nicht mehr zeitgemässen wohner Jahre vor der Umsetzung dung, ob man saniert oder einen Er- Grundrisse waren die Hauptgründe, Bescheid und können sich danach satzneubau errichtet. In etwa einem weshalb sich die Genossenschaft richten.» Und zum Beispiel den recht- Drittel ihrer insgesamt 23 Siedlungen Röntgenhof für einen Ersatzneubau zeitigen Bezug einer anderen Genos- plant die Genossenschaft Ersatzneu- entschieden hat. Läuft alles nach senschaftswohnung planen. Selbst- bauten. Fast die Hälfte soll saniert Plan, sind die Wohnungen ab August verständlich haben sie auch das werden. 2018 bezugsbereit. Der Baustart war Vorrecht bei der Belegung der Ersatz- im August 2016. neubauten. Etwa ein Viertel der vorhe- rigen Bewohner nutzt dieses Privileg. « In etwa einem Drittel ihrer insgesamt 23 Siedlungen Bessere Ausnutzung In der Stadt Zürich ist die Wohnungs- Neben den geringeren Kosten und der nachfrage ohnehin hoch, die günstigen plant die Genossenschaft höheren Wohnqualität war die Mög- Genossenschaftspreise steigern die Nachfrage zusätzlich. Ersatzneubauten. » lichkeit einer besseren Ausnutzung ein Hauptkriterium für den Entscheid. Mit dem Neubau kann man die Sied- Ein Drittel wird neu gebaut Alte Bauten, kleine Grundrisse lung nun um 25 Wohneinheiten ver- In der langfristigen Planung stimmt Der Holunderhof steht für diese Phi- grössern. Nach der Fertigstellung des die Genossenschaft die Bauvorhaben losophie der Genossenschaft Rönt- Neubaus werden 96 Wohnungen mit in den verschiedenen Siedlungen auf- genhof: Die Wohnungen im Holunder- einer grösseren Grundfläche zur Ver- Die Innenhöfe und die städtische Grünfläche verschmelzen ineinander. Visualisierungen zvg 12
Rubrik –Vortitel Die konkave Rückseite des Gebäudes wirkt modern. « Mit dem Neubau kann man die Siedlung nun um Der Park in der Stadt Ein grosse Hürde in der Planung wa- Wenig Technik – aber mehr Platz Das ganze Gebäude wurde nach dem 25 Wohneinheiten vergrössern. » ren die langen Verhandlungen mit der Stadt, die schliesslich in einem Land- Low-Tech-Ansatz gebaut. Das heisst, dass auf so viel Technik wie möglich abtausch mündeten. Erhalten blieb verzichtet wurde. So wird das Bauen fügung stehen. Dazu kommt ein Kin- der nahtlose Übergang zum angren- günstiger und es ergibt sich mehr dergarten der Stadt, der schon zuvor zenden Park, was der Siedlung insge- Raum für andere Nutzungen. So fällt im Holunderhof einquartiert war. samt einen speziellen Reiz verleiht. zum Beispiel der Heizraum weg, weil Die Innenhöfe und die städtische die Liegenschaft an das Fernwärme- Mieten sind – und bleiben – günstig! Grünfläche verschmelzen zu einer netz angeschlossen ist. Ebenso wurde Im Fall Holunderhof gab man bereits Einheit. Gerade Wände gibt es fast in den 1990er-Jahren eine Zustands- analyse in Auftrag. Diese zeigte, dass keine, während die Innenhöfe drei of- fene Ovale bilden, ist die Vorderfront «Das ganze Gebäude wurde nach dem Low-Tech- » sich eine Sanierung nicht lohnen ebenfalls leicht konkav. Das verleiht würde. 2006 kam eine Machbarkeits- dem Bau eine einzigartige und mo- Ansatz gebaut. studie der Förderstelle des gemein- derne Optik. Die ganze Hinterseite ist nützigen Wohnungsbaus zum selben zudem mit Holz verkleidet, an der Vor- auf eine kontrollierte Wohnungslüf- Schluss. Fünf Jahre später startete derseite, die an die Strasse grenzt, hat tung verzichtet und die künftigen Be- ein Projektwettbewerb, aus dem das die Aussenwand eine passende städ- wohner müssen ihre Sonnenstoren Büro Schneider Studer Primas Archi- tische Optik. von Hand bedienen. Über eine tiefere tekten erfolgreich hervorging. Das Stromrechnung profitieren sie aber wichtigste Kriterium in der Bewer- auch davon. Mit einer gut isolierten tung war, dass der Mietpreis der Woh- nungen 200 Franken pro Quadratme- «Das wichtigste Kriterium in der Bewertung war, Gebäudehülle hat man die Energie- effizienz zusätzlich gesteigert. Der ter im Jahr nicht übersteigt. Die Bau verläuft soweit reibungslos und Mieten werden somit fast halb so hoch dass der Mietpreis der wird gar günstiger als budgetiert. sein, wie dies bei vergleichbaren Woh- Wohnungen 200 Franken pro Timo Bachmann nungen von privaten Investoren der Quadratmeter im Jahr nicht Fall sein würde. übersteigt. » Ausgabe 4 | 2017 13
PUBLIREPORTAGE Umbau- oder Renovationsarbeiten? Herausforderungen für unsere Bauspezialisten Bereits bestehende Immobilien beinhalten wertvolle vorher Ressourcen. Ein aktives Baumanagement bringt mögliches Ausnutzungspotenzial hervor, erkennt aber auch recht- zeitig dringende Sanierungsmassnahmen. Für den Besitzer entsteht ein Mehrwert. Die Schweiz bleibt mit einem Anteil von rund 60 % weiterhin ein Land der Mieter. Sie belegt im europäischen Vergleich das Tabellenende. Für eine Mieternation lohnt sich somit eine umsichtige «Hege und Pflege» von bestehenden Immo- bilien. Letztendlich ist und bleibt ein attraktiver Wohnraum gefragt. Unser Baumanagement kennt die verschiedenen Disziplinen Die kantonalen Planungs- und Baugesetze geben unter anderem bei Mietliegenschaften den Takt an. Unter dem Fachbegriff «Ausnützungsziffer respektive Überbauungs- nachher ziffer» können sich bei älteren Liegenschaften Erweiterungs- aspekte aufdrängen. Unsere Bauspezialisten kennen die Aufgabenfelder (Baubegleitungen, Gebäudesanierungen, Aufstockungen usw.) und betreuen die Eigentümer ziel- orientiert. Nebst dem bautechnischen Aspekt wird auch das Anpassen der Mietzinse und die nachhaltige Bewirtschaftung betrachtet. Zusammenarbeit mit Fachspezialisten Wenn erforderlich, konsultiert das Baumanagement vorgän- gig Fachspezialisten. Eine strukturierte Vorgehensweise hilft beispielsweise, die Anforderungen eines Baugesuchs fach- technisch zu erfüllen. Fragen zu behindertengerechtem Bau- en, Erdbebensicherheit, Altlasten, Entwässerung, zum Einhalten von BFU-Normen, zu Parkplätzen oder kantonalen Gebäudeprogrammen werden rechtzeitig abgeklärt. Arlewo AG Luzern | Stans | Zug: • beschäftigt über 90 Mitarbeitende, Von breitgefächerten Kompetenzen profitieren • ist in der Zentralschweiz verankert, Optimierungsmöglichkeiten an bestehenden Immobilien • bewirtschaftet gegen 10 000 Wohneinheiten, präsentieren sich je nach Objekt unterschiedlich. Sie er- • betreut rund 200 000 m² Gewerbeflächen, fordern eine gezielte Vorbereitung. Eine konstruktive • verkauft, vermietet und bewertet jedes Jahr Zusammenarbeit zwischen Bauherrn und Baumanagement mehrere Hundert Objekte aller Art. sichert den erfolgreichen Ausgang. Arlewo kann intern auf breitgefächerte Kompetenzen (Beratung, Bewertung, Bewirtschaftung, Entwicklung, Erstvermietung, Rechnungs- wesen, Stockwerkeigentum, Vermarktung und Wiederver- Luzern Stans mietung) zurückgreifen. Von einem raschen, unkomplizierten Zug Informationsaustausch profitiert unsere Kundschaft. Arlewo AG | Immobilien und Beratung | Luzern | Stans | Zug | arlewo.ch
Infoveranstaltung _Vully Wohnen im Alter: So läuft gutes Teamwork Wenn Gemeinde, Genossenschaft und WOHNEN SCHWEIZ zusammenspannen, entsteht rasch guter Wohnraum für das Alter. Ein Modellbeispiel ist die «Résidence du Vully». WOHNEN SCHWEIZ hat das Projekt in Sugiez an einer Informationsveranstaltung für Gemeinden vorgestellt. Die genossenschaftliche Realisierung der «Résidence du Vully» ist eine Er- folgsgeschichte – ein Musterbeispiel für die Gestaltungskraft des gemein- nützigen Wohnungsbaus. Das wurde an einer Informationsveranstaltung des Verbandes WOHNEN SCHWEIZ für Gemeinden und Genossenschaften aus der Umgebung aufgezeigt – und zur Nachahmung empfohlen. 10,4 Millionen Franken investiert Genossenschaftspräsident Markus Ith – Unternehmer und Freiburger FDP- Grossrat – stellte das Projekt vor. Es Die Referenten von links: Pierre-André Burnier, Markus Ith, Hanspeter Käppeli und Heinz Brauchli. Bilder Timo Bachmann handelt sich um 27 Wohnungen in drei Mehrfamilienhäusern neben dem Bahnhof Sugiez (Gemeinde Mont-Vully). Qualität. Das Resultat ist ein unschlag- aufwändiger, als er es als privater Die ersten beiden Etappen wurden die- bares Preis-Leistungs-Verhältnis, das Liegenschaftsbesitzer kenne, da mehr sen Herbst fertig, die dritte Etappe ist den Anforderungen des gemeinnützi- Auflagen zu berücksichtigen sind. im Frühling 2018 bezugsbereit. gen Wohnungsbaus gerecht wird. In «Aber damit kann man leben.» Zu den Die monatlichen Mieten betragen ab das Projekt wurden 10,4 Millionen Belegungsvorschriften der Genossen- 1090 Franken für eine 2,5-Zimmer- Franken investiert. schaft gehört das Pensionsalter, und Wohnung beziehungsweise 1350 Fran- 3,5-Zimmer-Wohnungen müssen im- ken für eine 3,5-Zimmer-Wohnung Klare Belegungsvorschriften mer von mindestens zwei Personen exklusive Nebenkosten. Eine prakti- «Die meisten Wohnungen sind ver- bewohnt werden. sche Gestaltung des Baus hatte Vor- geben», sagte Fredi Schwab, der für Wie ist es überhaupt zu diesem gross- rang vor ästhetischen Aspekten. Die die Finanzierung und Vermietung artigen Projekt in der Freiburger Bauweise wurde so einfach wie mög- zuständig ist. Die Vermietung von Ge- Gemeinde gekommen? Mit dem Legat lich gehalten bei gleichzeitig hoher nossenschaftswohnungen sei etwas der Bürgerin Marie Guinchard- Fredi Schwab mit Begeisterung auf dem Rundgang in der «Résidence du Vully». Das Publikum folgt mit Aufmerksamkeit den Ausführungen der Referenten. Ausgabe 4 | 2017 15
Blick auf die drei Mehrfamilienhäuser direkt neben dem Bahnhof. Bild zvg Kilchenmann von knapp einer Million waren laut Markus Ith, dass vielfältige Das sind nicht nur schöne Worte. Die Franken hatte alles begonnen. Die Projekte intensiv diskutiert werden Gemeinde Vully unterstützte die Ge- Erblasserin war die Gotte von Fredi konnten. Dafür dauerte das Verfahren nossenschaft mit 600 000 Franken, Schwab, weshalb er seine Verwal- etwas länger und verursachte zusätz- der Gemeindeverband des Bezirks mit tungsarbeit mit konsequenter Kosten- liche Kosten. Die aus diesem Prozess grosszügiger Landabgabe an bester kontrolle verrichtet. «Für mich ist das gewonnenen Erkenntnisse hatten An- Lage. Nur zwei kleine Parzellen eine Herzensangelegenheit.» Um den passungen am Siegerprojekt zur Folge. mussten noch dazugekauft werden. Willen der Erblasserin in die Tat umzu- «Aber das hat sich gelohnt», so Ith. Zusammen mit dem Startkapital aus setzen, wurde die «Baugenossenschaft der Erbschaft gab dies dem Projekt für altersgerechtes Wohnen Vully», im Gemeinde: gute Worte und Taten gleich zu Beginn einen Schub und eine öffentlichen Interesse aber dem Privat- Die vorbildliche Zusammenarbeit mit finanzielle Sicherheit, die schlicht recht unterstellt, gegründet. der Gemeinde hat massgeblich zum ideal ist. Erfolg des Projekts beigetragen. So Die Planungsphase war auch Gemeindepräsident Pierre- Partner für Gemeinden Auf dieser soliden Basis konnte die André Burnier bei der Genossen- Neben der Gemeinde und der Genos- Genossenschaft gegründet und ein schaftsgründung mit dabei und ver- senschaft war der dritte Partner der Projektwettbewerb ausgeschrieben tritt die Gemeinde im Vorstand. «Um Verband WOHNEN SCHWEIZ. «Die werden. Daraus ging als Sieger das der demografischen Entwicklung und ‹Résidence de Vully› ist ein Musterbei- Projekt «Happy Days» der Architek- den Bedürfnissen der alternden Be- spiel, wie in kurzer Zeit viel erreicht turbüros 2b architectes Sàrl in Lau- völkerung gerecht zu werden, haben werden kann», sagte Projektbegleiter sanne und Normal Office in Freiburg Kommunen ein starkes Interesse an Heinz Brauchli vom Kompetenzzent- hervor. Die Vorteile des Wettbewerbs solchen Projekten», sagte Burnier. rum Wohnen im Alter von WOHNEN 16
Gut gelaunte Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Informationsveranstaltung. SCHWEIZ. Die Mitglieder dieses – peli, Geschäftsführer von WOHNEN Käppeli zeigte weiter auf, dass «Alter» schweizweit einzigartigen – Kompe- SCHWEIZ. Konkret können aus dem nur ein Bereich ist, wo der gemeinnüt- tenzzentrums stehen sowohl Gemein- Fonds der Bau und Erwerb sowie zige Wohnungsbau der öffentlichen den wie Genossenschaften zur Sanierungen von Liegenschaften fi- Hand bei der Lösung von Wohnthemen Verfügung. nanziell unterstützt werden, und zwar helfen kann. Weitere Ansätze: Familien- mit rund zehn Prozent der Gesamt- wohnungen, Eigentum für den Mittel- Fonds de Roulement kosten beziehungsweise bis zu 50 000 stand, Entwicklung von Rand- und Der Verband hilft nicht nur mit Know- Franken pro Wohnung. Der Zinssatz Bergregionen, Ortskernentwicklungen. how, sondern auch mit dem Fonds de liegt normalerweise zwei Prozent- Timo Bachmann Roulement. «Das ist ein ausgezeich- punkte unter dem Referenzzinssatz, netes Finanzierungsinstrument, das mindestens jedoch, wie aktuell, bei Weitere Auskünfte: WOHNEN SCHWEIZ, Geschäftsstelle die Lücke zwischen Eigenkapital und ein Prozent. Somit hat dieses Finan- Luzern, info@wohnen-schweiz.ch, Telefon 041 310 00 50 Bankkredit mit günstigen Konditionen zierungsinstrument auch eine Zinsab- ergänzen kann», so Hanspeter Käp- sicherungsfunktion. Martin Schwegler Willisauerstrasse 11 6122 Menznau www.anwaltspraxis.ch 041 494 00 33 Ausgabe 4 | 2017 17
Baurecht _ Präsidenten- und Geschäftsführertreffen Baugenossenschaften im Umgang mit Baurecht Die öffentliche Hand wird in Zukunft noch viel stärker als heute auf das Baurecht setzen. Da Baugenos- senschaften sehr oft Partner von Gemeinden sind, wird das Baurecht je länger je wichtiger. WOHNEN SCHWEIZ hat an den Präsidenten- und Geschäftsführertreffen in Luzern und Zürich informiert. «Wir Genossenschaften kommen um kaum sonst Einfluss auf die Sied- tigen Verträge eine Heimfallentschä- das Baurecht nicht herum», sagte Da- lungsentwicklung nehmen.» Es sei digung bezahlt. Dabei ist die Frage, niel Burri als Präsident von WOHNEN zum Beispiel möglich, gezielt die ge- was und wie entschädigt wird. Cha- SCHWEIZ in der Begrüssung zu den meinnützigen Bauträger zu fördern, neys Tipp an die Genossenschaften: beiden Präsidenten- und Geschäfts- die einen Beitrag an einen gesunden, «Je einfacher die Regelung, desto führertreffen in Luzern und Zürich. ausgeglichenen Wohnungsmix leis- besser, denn wer weiss, was in 100 Den grossen Aufmarsch wertete Burri ten. Mit dem Baurechtszins komme Jahren sein wird.» Das gilt insbeson- als Bestätigung für diese Aussage. die öffentliche Hand zu stabilen Ein- dere auch für die Anpassungsmög- Über das Baurecht im Kontext des ge- nahmen. Schliesslich sei das Bau- lichkeiten der Baurechtszinse wäh- meinnützigen Wohnungsbaus refe- recht bei der Bevölkerung besser rend der Baurechtsdauer. rierte Alain Chaney. Er ist Geschäfts- durchsetzbar als der Verkauf. Umge- führer des Berner Büros von Wüest kehrt hat das Baurecht laut Chaney Die vier wichtigsten Modelle Partner und im Auftrag des Bundes- auch für den Baurechtnehmer – Ge- Alain Chaney stellte die vier häufigs- amtes für Wohnungswesen Hauptau- nossenschaften – Vorteile. Es sei vor ten Modelle vor: tor der Studie «Baurecht unter der allem in städtischen Regionen oft die Beim traditionellen Baurechtsvertrag Lupe». einzige Möglichkeit, dass Baugenos- ergibt sich der Baurechtszins durch senschaften zu Land kommen. Die die Multiplikation des Verkehrswertes Mehr Vorteile als Nachteile Anlagekosten seien tiefer, weil der des Landes mit dem Hypothekarzins. Vereinfacht gesagt braucht es für das happige Landpreis wegfalle oder als Die Indexierung ist an Landwert und Baurecht zwei Partner: Baurechtszins in Raten zu zahlen sei. Hypozins gebunden und wird meis- • Der Baurechtgeber (meistens öf- tens alle fünf Jahre angepasst. Die fentliche Hand) besitzt Land und Je städtischer, je häufiger Heimfallentschädigung liegt bei 100 stellt dieses auf eine definierte An- Meistens werden Baurechtsverträge Prozent. zahl Jahre gegen einen Baurechts- auf 70 bis 100 Jahre abgeschlossen Das Stadtzürcher Modell basiert auf zins zur Verfügung. und nach Ablauf oft verlängert. Je dem traditionellen Modell, ist aber auf • Auf der anderen Seite steht der Bau- städtischer und zentraler die Gebiete, 60 Jahre ausgelegt mit zweimaliger rechtnehmer (häufig Genossen- desto häufiger trifft man auf Bau- Option auf je 15 Jahre Verlängerung. schaften), die auf dem Land ein Ge- recht. Die Mehrheit der Baurechtge- Baurechtgeberfreundlich ist die Heim- bäude realisieren. ber bildet die öffentliche Hand; bei den fallentschädigung; baurechtnehmer- «Das Baurecht seitens der öffentli- Baurechtnehmern dominieren Aktien- freundlich der Baurechtszins. Denn chen Hand wird in den nächsten Jah- gesellschaften wie institutionelle der Landwert wird als reduzierter ren an Bedeutung zunehmen», sagte Anleger und Genossenschaften. Was Prozentsatz der Anlagekosten defi- Chaney. Es habe gegenüber dem Ver- passiert, wenn das Baurecht ausläuft niert (zwischen 10 und 20 Prozent). kauf viele Vorteile für Gemeinden, – beim Heimfall? Gemäss der BWO- Das Basler Modell arbeitet nach dem Kantone oder Bund: «Sie können wie Studie wird bei drei Vierteln der heu- Prinzip «Wer bringt was ein?» – der Interessierte Präsidenten und Geschäftsleiter an den Treffen in Luzern … … und in Zürich. Bilder Bi./AA 18
Finanzielle Konsequenzen Art Pro Contra Finanzielle Konsequenz Kostenmiete + Schafft günstigen Wohnraum – Erträge und damit Wert des ● + Soziale Durchmischung Baurechtes ceteris paribus Alain Chaney, Wüest Partner, Referent und Verfasser + Einsparung bei Sozialhilfe rund 10 % unter Markt der Studie. Mindestbelegung + Verdichtung/effiziente Flächen- – Führt zu administrativem ● und Infrastruk turumsetzung Mehraufwand Baurechtgeber das Land (zum Bei- + Mehr Steuerzahler pro – Erhöhtes Vermietungs-/ spiel 20 Millionen Franken) und der Siedlungsfläche Leerstandsrisiko Baurechtnehmer das Gebäude (zum Einkommens- + Soziale Durchmischung – Führt zu administrativem ● Beispiel 80 Millionen Franken). Nach und Vermögens- Mehraufwand + Einsparung bei Sozialhilfe diesem Verhältnis (20 zu 80) wird der vorschriften – Erhöhtes Vermietungs-/ Netto- und Bruttoertrag aufgeteilt. Leerstandsrisiko Fachmann Chaney hält das Basler Eingeschränkte + Steuerung der Profiteure – Erhöhte Illiquidität ● Modell «für einen guten Ansatz», ab- Übertragbarkeit + Sicherstellung von Steuer- ● gesehen davon, dass es nicht sehr sa- erträgen (Baurechtnehmer muss z. B. Gewinn vor Ort ver- nierungsfördernd ist. steuern und/oder sicherstellen, Beim Zürcher Modell (im Unterschied dass die Mieter ihren Wohnsitz in der Gemeinde haben) zum Stadtzürcher Modell) zahlt der Baurechtnehmer gleich zu Beginn die Energetische – Erhöhte Erstellungskosten ● + Erhöhter Nutzen/Komfort, ganze Summe («fast wie Kauf») und Standards Mieter sind bereit, höhere hat dann keine Zinssorgen mehr. Auch Nettomieten zu bezahlen + Klima/Umweltschutz hier: Wer zu Beginn alle erwarteten Kosten und Erträge ausgleicht und Altersgerechtes – Erhöhte Erstellungskosten ● + Entlastung bei der Pflege- bezahlt, ist für Sanierungen schlecht Bauen finanzierung und tiefere Flächeneffizienz (Nutzflächenanteil an der motiviert, weil sich Investitionen ins + Bessere Integration älterer Menschen Gesamtfläche) Gebäude gegen Ablauf des Baurech- + Effizientere Flächennutzung tes nicht mehr lohnen. Schliesslich (Einfamilienhäuser werden analysierte Alain Chaney das Bau- wieder frei für Familien) recht unter den für Baugenossen- Vorgabe zu + Sicherung des Rechts, bei der – Um rund 2 % erhöhte ● schaften wichtigen Kriterien (siehe Architektur- Auswahl des Bauprojektes Erstellungskosten ● Liste rechts). wettbewerb mitzubestimmen + Qualitativ hochwertige Quartiere + Optimiertes Produkt und damit Fonds de Roulement höherer Landwert Hanspeter Käppeli, Geschäftsführer von WOHNEN SCHWEIZ, machte am Flächenvorgaben + (Vermeintliche) Entlastung – Reduzierte Erträge oder erhöhte ● öffentliche des Gemeindebudgets Erstellungskosten (in Abhängig- ● Schluss der beiden Veranstaltungen Nutzung keit des Anteils der vorgegebe- ● die Genossenschaften darauf auf- nen Flächen am Gesamtprojekt) merksam, bei Neubau- und Sanie- Kunst am Bau – erhöhte Baukosten (0,1–2 %) ● + Schaffung eines kulturellen rungsprojekten die vorteilhafte Finan- Mehrwertes ● zierungshilfe aus dem Fonds de Roulement zu nutzen. «Der grosse Einsitz + Sicherung der Einflussnahmen – Eingeschränkte Entscheidungs- ● in Vorstand auf Projekt und Betrieb freiheit/unternehmerische Frei- Vorteil ist, dass hier ein langfristiger heiten Zins von einem Prozent gilt.» Die Ge- schäftsstelle erteilt gerne weitere Rating approximativer finanzieller Konsequenzen: Auskünfte. Kurt Bischof ● starke Auswirkung (> 5 %) ● mittlere Auswirkung (1–5 %) ● k(l)eine Auswirkung (< 1 %) Folien des Referats: www.wohnen-schweiz.ch Ausgabe 4 | 2017 19
Politik _ Raumplanung RPG-Revision: Mehrwertabschöpfung für den gemeinnützigen Wohnungsbau verwenden Mehrwertabgaben aus Planungsgewinnen sollen auch für die Förderung des gemeinnützigen Wohnungsbaus eingesetzt werden. Das fordert WOHNEN SCHWEIZ in der Vernehmlassung zur Revision des Raumplanungsgesetzes RPG. Die Revision des Raumplanungsge- (Landwirtschaft, Verdichtung) be- setzes RPG erhitzt die Gemüter. Der nachteiligt ist. Hier erwartet WOH- Bundesrat hat bisher zwei Vernehm- NEN SCHWEIZ ein klares Bekenntnis lassungen durchgeführt, eine 2015, des Gesetzgebers. die andere 2017. WOHNEN SCHWEIZ hat dabei die Anliegen des gemeinnüt- Ein Teilerfolg zigen Wohnungsbaus eingebracht. Einen Punktegewinn kann WOHNEN SCHWEIZ bereits verbuchen: die Er- Mehrwertabschöpfung gänzung der Planungsgrundsätze mit Grundsätzlich ist WOHNEN SCHWEIZ Massnahmen zugunsten der Wohn- erfreut, dass laut bundesrätlichem raumversorgung breiter Bevölke- Vorschlag die Mehrwertabschöpfung – auch – für den preisgünstigen Woh- nungsbau eingesetzt werden kann. rungsschichten. Dies wurde 2013 von Nationalrat Martin Candinas (CVP, GR), Mitglied des politischen Beirats « Die Förderung des preisgünsti- gen Wohnungsbaus ist im Zweck- Noch nicht zufrieden ist WOHNEN von WOHNEN SCHWEIZ, im Rahmen artikel des Raumplanungs- SCHWEIZ aber damit, dass dieser des Vernehmlassungsverfahrens ge- gesetzes explizit zu erwähnen. Er Zweck keine prioritäre Behandlung fordert. Damit wird der gemeinnüt- leistet einen nachhaltigen Beitrag hat und gegenüber anderen Zielen zige Wohnungsbau gestärkt und aner- kannt, dass er einen nachhaltigen Bei- trag zur fairen Wohnraumversorgung zur fairen Wohnraumversorgung. Nationalrat Martin Candinas (CVP, GR) Politischer Beirat WOHNEN SCHWEIZ » der Bevölkerung leistet. Allerdings hält WOHNEN SCHWEIZ ausdrücklich fest, dass auch künftig der freie Markt Verpflichtung für Kantone zähle und von Eingriffen in die Preis- Auch noch nicht ganz glücklich ist bildung abzusehen sei. WOHNEN SCHWEIZ mit der Einbindung der Kantone. Wenn die Wohnraumver- … noch nicht ganz am Ziel sorgung breiter Bevölkerungsschich- So weit, so gut. Mit der Verankerung ten schon – erfreulicherweise – einer von Massnahmen zugunsten der der Planungsgrundsätze ist, «wäre es Wohnraumversorgung breiter Bevöl- konsequent und zielführend, wenn die « Die Verankerung des gemein- nützigen Wohnungsbaus als kerungsschichten als Planungs- grundsatz ist WOHNEN SCHWEIZ noch nicht ganz am Ziel. Konsequent Kantone diesen Planungsgrundsatz ebenfalls in ihre Richtplanung ein- beziehen würden», wie WOHNEN Planungsgrundsatz ist erfreulich; wäre, wenn der preisgünstige Woh- SCHWEIZ in der Vernehmlassung um volle Wirkung zu erzielen, nungsbau explizit im Gesetz statuiert schreibt. Konkret gehe es darum, wie muss dieser Grundsatz auf würde. Der Verband schlägt vor, dass die Kantone diesen Planungsgrund- derselben Ebene wie etwa im Gesetz verankert wird, es seien satz in der Siedlungsplanung auf kan- das Ziel der Verdichtung nach Massnahmen zu treffen, um «den tonaler Ebene umsetzen. Kurt Bischof innen ausdrücklich im Gesetz preisgünstigen Wohnungsbau zu stär- erwähnt werden. Nationalrat Kurt Fluri (FDP, SO) Politischer Beirat WOHNEN SCHWEIZ » ken und zu ausreichend bezahlbarem Wohnraum für alle Bevölkerungs- schichten beizutragen». 20
«Die EGW hat uns O-line LED Halle 2.2 Spiegelschrank Stand B28 in frühen Phasen Swissbau Basel 16.-20.1.2018 schon gut beraten und aus Sackgassen geholfen» Donat Simeon, Präsident Wohnbaugenossenschaft Lantsch/Lenz GR Studieren Sie unsere Website www.egw-ccl.ch Der Allrounder im Bad. Klare Linien, zwei und kontaktieren Sie uns für eine Beratung: Stauraum-Tiefen und 16 Ausführungen. kontakt@egw-ccl.ch oder Telefon 062 206 06 16 Auch mit unterer Beleuchtung erhältlich. Entdecken Sie O-line an der Swissbau in Basel vom 16. — 20. Januar 2018. www.wschneider.com DIE ZUKUNFT IST EINFACH. Energie-, Daten- und Infrastrukturlösungen. Alles aus einer Hand. www.ckw.ch
Studie _ Genossenschaftlich wohnen Baugenossenschaften schneiden gut ab Eine vom Bundesamt für Wohnungswesen publizierte Studie beleuchtet das Wohnen im gemeinnützigen Sektor im Vergleich zu Miete und Eigentum. Damit liegt erstmals seit 2004 wieder eine detaillierte Analyse vor. Die Baugenossenschaften schneiden gut ab. Im Jahre 2004 wurde die Studie «Ge- Abgleich der Adressen Neue wichtigste Basis nossenschaftlich wohnen» publiziert. Um dieser veränderten Ausgangslage Mit der neu vorliegenden Studie «Ge- Diese war lange Zeit die einzige zu begegnen und weiterhin Aussagen meinnütziges Wohnen im Fokus. Ein Quelle, die für die ganze Schweiz Aus- zu den Beständen, Strukturen und Vergleich zu Miete und Eigentum» kunft gab über die Wohnverhältnisse Wohnverhältnissen im gemeinnützigen werden nun erstmals weiterführende in Wohnbaugenossenschaften. Sie ba- Sektor machen zu können, hat das Auswertungen basierend auf Indivi- sierte auf den Daten der Volkszählung Bundesamt für Wohnungswesen (BWO) dualdatensätzen vorgenommen und 2000, in deren Rahmen auch eine Ge- in Zusammenarbeit mit den beiden kommentiert. Die Studie dürfte – wie bäude- und Wohnungserhebung statt- Dachorganisationen des gemeinnützi- diejenige von 2004 – für einige Jahre fand. Die Volkszählung erfolgt seit gen Wohnungsbaus die Adressen der die wichtigste Basis zur Beurteilung 2010 neu auf einer registerbasierten Gebäude erhoben, die im Eigentum ge- der Wohnsituation im gemeinnützigen Auswertung, welche mit einer jährlich meinnütziger Bauträger sind. Ein Ab- Sektor bilden. Die vorliegende Studie durchgeführten Strukturerhebung gleich der Adressen mit dem Gebäude- im Auftrag des BWO beschreibt die sowie weiteren thematischen Erhe- und Wohnungsregister (GWR) macht Wohnsituation in der Schweiz mit ei- bungen ergänzt wird. Daraus ergeben es möglich, die dem gemeinnützigen nem speziellen Fokus auf das gemein- sich neue Opportunitäten, aber es ent- Sektor zuzurechnenden Gebäude und nützige Wohnen. Die Analyse be- fallen frühere Auswertungsmöglich- Wohnungen zu identifizieren. Auf diese schränkt sich jedoch nicht auf das keiten, welche für die Wohnungspoli- Weise werden seit dem Jahr 2011 jähr- gemeinnützige Wohnsegment, son- tik wichtig sind. So sind beispielsweise lich die auf dem GWR basierenden dern bietet einen systematischen Ver- Angaben zur Eigentümerschaft von Statistiken des BFS zusätzlich für den gleich des gemeinnützigen Wohnens Gebäuden und Wohnungen nicht im gemeinnützigen Wohnungsbau ausge- mit konventionellen Mietwohnungen Register vorhanden. wertet und durch das BWO publiziert. und selbstbewohntem Wohneigen- tum. Der Studie liegen drei Hauptfra- gestellungen zugrunde: 1. Gibt es Unterschiede bezüglich öko- 1) Haushaltsgrössen nach Wohnungsgrössenklasse und Eigentumsform logischer Nachhaltigkeit der drei Ei- gentumsformen? Wie gross ist der 3.3 3 Pro-Kopf-Flächenkonsum? 3 3.3 2. Wie unterscheiden sich die Netto- 2.7 2.7 mieten von konventionellen Miet- 3 und Genossenschaftswohnungen? 2.5 2.4 Wie haben sich die Mietpreise dieser 2.2 2.5 beiden Eigentumsformen seit 2000 2.2 entwickelt? 1.9 1.8 3. Wie unterscheidet sich die Zusam- 2 1.3 mensetzung der Bewohnenden der 1.4 1.9 drei Eigentumsformen in soziode- 1.2 mografischer Hinsicht sowie nach 1.2 1.8 wirtschaftlicher Leistungsfähig- 1.1 1.2 keit? 1.6 0 1 2 3 Grafiken zvg 22
Sie können auch lesen