DEHOGA-Forderungen Was jetzt zur Rettung der Betriebe nötig ist - "Wir kämpfen als DEHOGA für alle Betriebe der Branche" DEHOGA-POSITION ZU ...

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W W W. D E H O G A B W. D E – N R . 5 – M A I 2 02 0

                                                       DEHOGA-Forderungen
                                                       Was jetzt zur Rettung
                                                       der Betriebe nötig ist
                                                       FRITZ ENGELHARDT IM INTERVIEW
                                                       „Wir kämpfen als DEHOGA für
                                                       alle Betriebe der Branche“
                                                       DEHOGA-POSITION ZU EXITSTRATEGIE
                                                       Vorschläge zur Öffnung
DEHOGA-Forderungen Was jetzt zur Rettung der Betriebe nötig ist - "Wir kämpfen als DEHOGA für alle Betriebe der Branche" DEHOGA-POSITION ZU ...
Nungesser · Rizzato · Niederer
                                     –
      SPA & WELLNESS-
        MANAGEMENT
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                     184 Seiten | Hardcover
                     ISBN 978-3-87515-319-4
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DEHOGA-Forderungen Was jetzt zur Rettung der Betriebe nötig ist - "Wir kämpfen als DEHOGA für alle Betriebe der Branche" DEHOGA-POSITION ZU ...
DEHOGA MAGAZIN 5.20 3

                                        Editorial
                                        In der Krise weiter kämpfen

                                            Liebe Kolleginnen und Kollegen,                              Vor allem aber waren und sind wir politisch aktiv:
                                                                                                      Vieles, was in den letzten Wochen erreicht worden ist
                                           die Corona-Krise ist beispiellos in der Nachkriegsge-      – von der schnellen Corona-Soforthilfe bis hin zum re-
                                        schichte und sie trifft unsere Branche mit brutaler Wucht:    duzierten Mehrwertsteuersatz auf Speisen ab 1. Juli –
                                        Die Betriebe des Gastgewerbes wurden im März auf              wäre ohne den politischen Druck des DEHOGA nicht
                                        behördliche Anordnung hin geschlossen. Bis auf weni-          gekommen. Natürlich wissen wir, dass das bei weitem
                                        ge Ausnahmen wurde uns jede Geschäftstätigkeit un-            nicht reicht und dass nicht alle Betriebe im gleichen
                                        tersagt. Ein solches Ereignis ist mit „normalen“ Rezes-       Umfang von der – leider befristeten – Steuersenkung
                                        sionen nicht zu vergleichen. Umsatzeinbrüche zwischen         profitieren. Deshalb kämpfen wir weiter. Wir kämpfen
                                        80 und 100 Prozent über mehrere Wochen hinweg bei             für zusätzliche Hilfen, die allen Betriebsarten zugute-
                                        weiter laufenden Kosten sind ein Horrorszenario, für          kommen – auch denen, die länger geschlossen bleiben
                                        das sich kein Betrieb ausreichend wappnen kann. Des-          müssen und die wenig Umsatz mit Speisen machen.
                                        halb ist der Ruf nach staatlicher Unterstützung in die-       Wir kämpfen für eine klare, vernünftige Exit-Perspek-
                                        ser Lage auch nicht unangemessen: Wenn der Staat              tive für unsere Branche. Und weil wir wissen, dass die
                                        aus Gründen, die wir akzeptieren, unsere ganze Bran-          Öffnungsmöglichkeiten, die uns die Politik zugestehen
                                        che wirtschaftlich lahmlegt, muss er den Betrieben des        wird, keine „Normalumsätze“ ermöglichen werden, sa-
                                        Gastgewerbes im Überlebenskampf und beim Neustart             gen wir klar, dass wir vom Staat trotz möglicher Teil-
                                        nach der Krise beistehen. Das ist nicht zu viel verlangt.     öffnungen unserer Betriebe deutlich mehr Unterstüt-
                                           Unser Verband hat in den vergangenen Wochen ge-            zung benötigen, wenn zehntausende Pleiten im deut-
                                        kämpft wie noch nie: Wir haben alle Kräfte mobilisiert,       schen Gastgewerbe verhindert werden sollen. Wir alle
                                        um unsere Mitgliedsbetriebe in dieser existenziellen Kri-     wissen: Der Weg zur Normalität ist für unsere Branche
                                        se bestmöglich zu unterstützen. Viele Tausend Bera-           noch weit und schwer. Aber wir geben nicht auf!
                                        tungsgespräche am Telefon und E-Mail-Kontakte haben              Ein kleines Stück Normalität kehrt mit diesem
                                        den DEHOGA Baden-Württemberg und seine Mitglie-               DEHOGA Magazin zurück, nachdem die März-Aus-
                                        der noch enger zusammenwachsen lassen. Danke an               gabe krisenbedingt entfallen ist.
                                        alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unseres Verban-
                                        des, die extrem gefordert waren und die vielen unserer           Fritz Engelhardt
                                        Mitglieder helfen konnten!                                       Vorsitzender des DEHOGA Baden-Württemberg

                                             Die Branche im Lockdown                  Im Interview                            „Chancen:Zeit“
         Inhalt                         4    Tische und Stühle in Restau-        8    Fritz Engelhardt über die Ziele,     20 DEHOGA Akademie bietet neu-
                                             rants, Cafés, Biergärten, Sälen,         für die der Verband jetzt in der        es, auf die Corona-Krise zuge-
                                             Bars und Clubs bleiben leer.             Corona-Krise kämpft.                    schnittenes Online-Programm.

Frank Daudert im leeren Biergarten
des Enzauenparks Pforzheim. Foto-
grafiert von Tilo Keller.

DEHOGA aktuell                          15 Aktuelle Zahlen zu Kurzarbeit und     Aus der Branche
6 DEHOGA-Forderungen zur Rettung
                                           Arbeitslosigkeit
                                                                                 23 DEHOGA-Kreisstelle Rastatt rich-        Zum Redaktionsschluss
  der Betriebe in der Corona-Krise      15 Neuer Termin: INTERGASTRA 2022           tet Lieferservice für Mitarbeiter       dieser Ausgabe
                                           vorverlegt                               im Rathaus ein
10 DEHOGA-Position zur Exit-Strategie
                                                                                                                            In der Corona-Krise verändert sich
   aus dem Corona-Lockdown              16 Verbandsmitglieder tun Gutes in       24 Viele Gastronomen bieten in der
                                                                                                                            die politische Lage sehr schnell.
                                           der Corona-Krise                         Corona-Krise Liefer- und Abholser-
11 DEHOGA fordert gesetzlichen                                                                                              Das vorliegende DEHOGA Maga-
                                                                                    vice an
   Anspruch auf Pachtminderung          18 Sparvorteile: Sonderkonditionen                                                  zin gibt den Stand bei Redak­
                                           bei DEHOGA-Partnern                   25 Mein Renner: Lammbraten an Ros-         tionsschluss am 30.04.2020 wie-
12 Absage der DEHOGA-Jugendmeis-
                                                                                    marin-Jus mit Speckbohnen, Peter­       der. Laufende Aktualisierungen
   terschaften                          19 DEHOGA Beratung bietet Verbands­
                                                                                    silienwurzel und Kartoffelgratin        dieses Standes gibt es per Online-
                                           mitgliedern kostenlose Unterstüt-
12 Impressum                                                                                                                Newsletter und im Internet auf
                                           zung beim Krisenmanagement            26 Kreativ in der Krise: Vier Beispiele    → www.dehogabw.de
13 DEHOGA-Social-Media-Kampagne
                                                                                 28 Umfrage: Was gibt Ihnen Halt in         Sie erhalten unseren Newsletter
   #gastgeberinnot                                                                                                          noch nicht? Wie Sie sich dafür
                                                                                    der aktuellen Situation?
                                        DEHOGA Akademie                                                                     eintragen können, erfahren Sie
14 Corona-Krisenkommunikation des
                                                                                 30 Fachthema: Hotel- und Gaststät-         auf Seite 14.
   DEHOGA                               21 Seminarangebote
                                                                                    teneinrichtung
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4 DEHOGA MAGAZIN 5.20 Aktuell

Pächterin Juliane Wasser (rechts) und ihr Team, Wachenburg      Astrid und Martin Feger, Restaurant Grüner Baum in Lahr/Schwarzwald.
Weinheim.                                      Foto: Küttner                                                                  Foto: Decoux-Kone

                                                                Geschlossen!
                                                                   Diese Situation hat es so noch nie gegeben: Gastgewerbliche Betriebe müs-

                                                                   sen geschlossen bleiben – das hat die Politik unter anderem am 16. März

                                                                   beschlossen, um die Ausbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen. Die

                                                                   Wirtschaft steht still, die Tische und Stühle in Restaurants, Cafés und Bier-

                                                                   gärten bleiben leer, ebenso Festsäle, Bars und Tanzflächen in Clubs und Dis-

                                                                   kos. Wir haben diesen historischen Moment festgehalten.

Seniorchefin Gertrud Lieb, Landhotel Wental in Bartholomä. 
                                         Foto: Hageneder

Pasquale Di Rienzo, Gasthaus Zum Hirschen in Freiburg-­         Alexander Scholz, Perkins Park Stuttgart.
Haslach.                             Foto: Bamberger                                                                                Foto: Reiser
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Aktuell DEHOGA MAGAZIN 5.20 5

Marion und Donato Tauriello, Gasthaus Adler in Ettenheim.                   Betriebsleiter Patrick Schade und Restaurantleiterin Sabrina Eichhorn, Boots-
                                                    Foto: Decoux-Kone      haus Mannheim.                                                 Foto: Küttner

Gasthaus Hirsch in Tübingen-Kilchberg, Robin       Küchenchef Markus Hoffmann im leeren Festsaal       Reinhold Buck, Hotel Restaurant Löwen in
Lewandowski.                    Foto: Straub      der Herzogs­kelter Güglingen.  Foto: Pfäffle       ­Langenargen/Bodensee.       Foto: Kapitel

Geschäftsführerin Anja Weimar im verwaisten Biergarten der Burg Stetten-    Hans-Jürgen Bürkl, Bürkls Hotel & Restaurant Kirnbachtal.
fels.                                                      Foto: Pfäffle                                                                   Foto: Keller
DEHOGA-Forderungen Was jetzt zur Rettung der Betriebe nötig ist - "Wir kämpfen als DEHOGA für alle Betriebe der Branche" DEHOGA-POSITION ZU ...
6 DEHOGA MAGAZIN 5.20 Aktuell

DEHOGA-Forderungen

Was zur Rettung der Betriebe
nötig ist
 Das Gastgewerbe in Deutschland befindet sich durch die Corona-Krise           Was fordert der DEHOGA vom Staat?

 in einer beispiellosen Notlage. Jeder dritte Betrieb der Branche ist   1.   Einen Rettungsfonds für das Gastgewerbe
                                                                        2.   Steuerliche Entlastung für die Betriebe
 akut in seiner Existenz gefährdet. Ohne umfangreiche staatliche Hil-   3.   Finanzierung und optimierte Liquiditätshilfen
                                                                        4.   Weitere Verbesserungen beim Kurzarbeitergeld
 fen drohen bundesweit 70 000 Insolvenzen mit gravierenden wirt-        5.   Eine klare Exit-Strategie für das Gastgewerbe

 schaftlichen und sozialen Folgen. Wie kann diese Katastrophe noch        Die Maßnahmen sind als Paket zu verstehen – nur
                                                                        zusammengenommen entfalten sie die nötige Wirkung.
 verhindert werden? Der nachfolgende Text gibt einen umfassenden        Verständlich wird das am Beispiel der Mehrwersteuer-
                                                                        Senkung für Speisen ab 1. Juli: Sie hilft – aber sie hilft
 Überblick über das Maßnahmenpaket, das der DEHOGA zur Rettung          nur, wenn die Betriebe überhaupt so lange durchhalten
                                                                        und wenn wieder vernünftige Umsätze erzielt werden
 der Betriebe des Gastgewerbes einfordert.                              können. Sie hilft auch den getränkeorientierten Betrie-
                                                                        ben nicht. Deshalb braucht es einen Rettungsfonds für
                                                                        die gesamte Laufzeit der Schließungen, gesicherte Fi-
            Grundlage des DEHOGA-Konzepts ist die Akzeptanz             nanzierungen und eine klare Exit-Strategie.
          der gesellschaftlichen Verantwortung des Gastgewerbes
          bei der Eindämmung der Corona-Pandemie. Konkret:                              Zu den Maßnahmen
          Der DEHOGA akzeptiert die medizinisch begründeten                                 im Einzelnen
          Einschränkungen für die Branche, die vom Staat ange-
          ordnet wurden. Sie müssen allerdings sachlich begrün-            Rettungsfonds: Der DEHOGA fordert einen staatli-
          det und nachvollziehbar sein und dürfen nicht nur das         chen Rettungsfonds, der Hilfen als direkte, nicht rück-
          Gastgewerbe einseitig belasten.                               zahlbare Zuschüsse an gastgewerbliche Betriebe aller
                                                                        Größenklassen auszahlt. Die Zahlungen können sich
             Im Gegenzug fordert der DEHOGA staatliche Hilfe            dabei aus Bundes- und Landesmitteln zusammenset-
          für alle Betriebe des Gastgewerbes, solange diese von         zen. Die Corona-Soforthilfen, die bereits auf den Weg
          Schließungsauflagen und Einschränkungen betroffen             gebracht wurden, sind positiv, reichen aber von der
          sind. Die Betriebe des Gastgewerbes waren die ersten,         Summe bei Weitem nicht aus. Baden-Württemberg hat
          die in der Krise geschlossen wurden. Sie werden aller         zusätzlich bereits einen ersten Hilfsfonds in Höhe von
          Voraussicht nach bei den letzten sein, in denen wieder        330 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Zum Redakti-
          wirtschaftliche Normalität einkehrt. Auch für die Zeit        onsschluss stand die Umsetzung noch aus.
          der Lockerungen werden gastgewerbliche Betriebe kei-             Der Mittelbedarf der Betriebe orientiert sich an den
          ne normalen Erträge erzielen können. Vielmehr im Ge-          entstandenen Verlusten. Die in der Corona-Krise ange-
          genteil wird sich durch die Abstandsregelungen und            ordneten Maßnahmen führen zu Umsatzrückgängen
          Personenbegrenzungen in vielen Betrieben eine Öff-            zwischen 80 und 100 Prozent in der Branche. Allein für
          nung wirtschaftlich kaum lohnen.                              die Monate März bis Mai erwarten wir bundesweite
                                                                        Umsatzverluste in Höhe von 17,8 Milliarden Euro. Der
            Diese Hauptbetroffenheit der Branche rechtfertigt           Schaden für die Branche wird nach Kosteneinsparun-
          den Ruf nach Hilfe. Dabei muss auch gelten: Branchen,         gen immer noch bei circa 5,0 bis 6,5 Milliarden Euro
          die von Amts wegen geschlossen werden, müssen an-             allein für diesen kurzen Zeitraum liegen.
          ders unterstützt werden als Branchen, bei denen dies             Es gibt viele Möglichkeiten, den Rettungsfonds aus-
          nicht der Fall ist.                                           zugestalten. Ein Weg wäre zum Beispiel die Rückerstat-
                                                                        tung der Umsatzsteuer ohne Vorsteuerabzug auf Basis
            Bei den Forderungen gelten immer folgende                   des Wertes von 2019 für die Dauer der Schließungen
          Grundsätze:                                                   beziehungsweise Einschränkungen. Letztendlich ist aber
                                                                        entscheidend, dass der Rettungsfonds immer so ausge-
          ○ Die Hilfen müssen für alle Betriebsgrößen gelten.           staltet ist, dass allen Betrieben entsprechend ihrer ent-
            Kleine und große Betriebe sind gleichermaßen be-            standenen Belastung und für die gesamte Zeit der Ein-
            troffen und brauchen daher auch ohne jegliche Ab-           schränkungen geholfen wird.
            grenzung Unterstützungsleistungen.
                                                                           Steuerliche Entlastung: Mit der Senkung der Mehr-
          ○ Die Laufzeiten der Belastungen sind zu berücksich-          wertsteuer für Speisen in der Gastronomie von 19 auf
            tigen. Solange die Betriebe nicht uneingeschränkt           sieben Prozent ab 1. Juli 2020 zunächst für ein Jahr ist
            tätig sein können, müssen sie unterstützt werden.           ein erster, wichtiger Schritt getan, um der Branche nach
            Dies gilt natürlich besonders für die Betriebsarten,        Wiederöffnung eine wirtschaftliche Stabilisierung zu
            die erst sehr spät wieder öffnen werden können wie          ermöglichen. Gut so!
            Diskotheken, Bars, Clubs, Kneipen, aber auch für die           Der DEHOGA sagt aber auch klar, dass das nicht reicht:
            Eventcaterer, Veranstaltungs- und Kulturbetriebe etc.,      Wir setzen uns weiter für den reduzierten Mehrwert-
            aber eben auch für alle anderen Betriebsarten für           steuersatz ohne Befristung und auch auf Getränke in
            die Zeit der Einschränkungen.                               der Gastronomie ein.
DEHOGA-Forderungen Was jetzt zur Rettung der Betriebe nötig ist - "Wir kämpfen als DEHOGA für alle Betriebe der Branche" DEHOGA-POSITION ZU ...
Aktuell DEHOGA MAGAZIN 5.20 7

  Bei den jetzt anstehenden Fragen der Ausgestaltung      ○ Gleiche Fragestellungen (zum Beispiel Mindestabstand)
der reduzierten Mehrwertsteuer auf Speisen setzt sich       müssen einheitlich für alle Betriebstypen geregelt wer-
der Verband für möglichst einfache und pragmatische         den, sonst gibt es Wettbewerbsverzerrungen.
Lösungen zum Beispiel für Frühstück etc. ein.
                                                          ○ Keine Eingrenzung der Öffnungszeiten. Lange Öff-
   Finanzierung und Liquiditätshilfen: Ohne die Aufnah-     nungszeiten führen zur Entzerrung und besseren
me von Fremdkapital, von neuen Schulden werden              Kanalisierung der Gästenachfrage.
viele Betriebe nicht überleben – aber viele gastgewerb-
liche Betriebe scheitern bislang an der Finanzierung.     ○ Keine Begrenzung der Personenzahl oder zulässiger
Daher sind weitere Maßnahmen notwendig:                     Raumgrößen. Das regelt sich bereits durch die Ein-
                                                            haltung der erforderlichen Mindestabstände.
○ Haftungsfreistellung auf 100 Prozent für alle Be-
  triebsgrößen, auch für Betriebe bis zehn Beschäf-       ○ Möglichst (bundes-)einheitliche Regelungen. Kein
  tigte und für alle Betriebe unabhängig vom Zeit-          Verordnungs-Wirrwarr und keine Sonderregelungen
  punkt ihrer Begründung, also auch für Gründer.            in den Kommunen ohne belegbare Betroffenheit
                                                            der Infektionsentwicklung
○ Annahmepflicht des Darlehens von den Hausban-
  ken, wenn eine Haftungsfreistellung von 100 Pro-          Ausführliche Informationen zum DEHOGA-Konzept
  zent vorliegt.                                          für ein Wiederhochfahren der Betriebe lesen Sie auf
                                                          Seite 10 sowie online unter:
○ Verzicht des Hausbankprinzips für Förderdarlehen,         → www. dehogabw.de/exitstrategie
  wenn es sich zeigt, dass weite Teile der Betriebe
  weiterhin nicht in die Finanzierung über die Haus-
  banken kommen.                                                 Der DEHOGA wird die Betriebe bei der Ent-
                                                          wicklung freiwilliger Schutzmaßenahmen sowie bei
○ Kein Kumulationsverbot des KfW-Schnellkredits mit       der Kommunikation dieser Schutzmaßnahmen gegen-
  anderen Förderdarlehen. Die Betriebe müssen mög-        über den Gästen unterstützen.
  liche zusätzliche Finanzierungsbedarfe auch mit
  dem KfW-Schnellkredit nutzen dürfen.                    Hinweis: Das hier aufgeführte Rettungspaket konzen-
                                                          triert sich auf die Forderungen an den Staat. Ohne
○ Einrichtung von Tilgungszuschüssen, um den Be-          staatliches Handeln wird die Pleitewelle im Gastge-
  trieben die Rückführung der Darlehen zu erleich-        werbe nicht zu verhindern sein.
  tern.

○ Der pauschal mögliche Verlustrücktrag bis maximal               Nicht nur der Staat ist gefordert
  15 Prozent soll auf 30 Prozent erhöht werden. Die
  Obergrenzen sollen entfallen.                              Der DEHOGA orientiert sich in seiner Arbeit aber
                                                          nicht nur an den staatlichen Hilfsmaßnahmen. Wei-
   Verbesserungen beim Kurzarbeitergeld: Dass die Bran-   terhin gilt es:
che das Instrument des Kurzarbeitergeldes in der Kri-
se intensiv nutzt ist eine gute Nachricht, denn so wer-   ○ Beim Thema Betriebsschließungsversicherungen
den Entlassungen verhindert. Bundesweit sind über           nichts unversucht zu lassen, um für die Branche
1,0 Millionen Beschäftigte im Gastgewerbe in Kurzar-        angemessene Entschädigungen und Vergleichsre-
beit. Der DEHOGA fordert allerdings Verbesserungen.         gelungen zu bekommen.
Konkret: die Aufstockung des Kurzarbeitergeldes vom
ersten Tag an – besonders für untere Einkommens-          ○ Gemeinsam mit den Kommunen für Verbesserun-
klassen. Ebenso sollte für Auszubildende vom ersten         gen vor Ort zu sorgen. (Ausweitung Außenflächen,
Tag an Kurzarbeitergeld bezahlt werden.                     Stundungen und Aussetzungen von Steuern und Ge-
                                                            bühren)
   Klare Exit-Strategie: Jede medizinisch verantwortba-
re Möglichkeit der Öffnung muss genutzt werden. Da-         Erforderlich ist außerdem gezielte Öffentlichkeits-
bei sind aus Sicht des DEHOGA folgende Eckpunkte          arbeit in Richtung der Gäste: Nur mit den Gästen wird
besonders wichtig:                                        der Exit im Gastgewerbe gelingen. (Einhaltung der
                                                          Hygiene- und Abstandsregeln, Reservierungen, bar-
○ Alle Maßnahmen müssen für die Betriebe praktisch        geldloses Bezahlen, nur ein Gast bezahlt pro Tisch,
  umsetzbar sein. Keine „Bürokratiemonster“ wie zum       Akzeptanz von zeitlichen Befristungen usw.)
  Beispiel Registrierungspflicht für Gäste.
                                                             Einen Beitrag leistet auch die individuelle Unter-
○ Regelungen müssen nachvollziehbar und mit dem           stützung für DEHOGA-Mitglieder durch die vollständig
  Gesundheitsschutz begründet sein.                       kostenlose Rechts- und Betriebsberatung des Verban-
                                                          des, durch kostenlose Webinare, durch ein umfassen-
○ Es muss einen klaren Stufenplan geben mit Per­          des tagesaktuelles Newslettersystem und so weiter, aber
  spektiven für alle Betriebsarten: Restaurants, Bars,    auch durch den Austausch über unsere Kreisstellen
  Cafés, Clubs, Eiscafés, Kneipen, Diskotheken, Event-    vor Ort. ◀
  caterer usw. sowie für alle Beherbergungsbetriebe
  – unabhängig davon, ob Geschäftsreisende oder Ur-
  laubsgäste beherbergt werden.

○ Aufhebung des Aufnahmeverbots für touristische
                                                           Alle tagesaktuellen Informationen für die Branche,
  Gäste bereits in der ersten Öffnungsphase.
                                                           sowie Service und Umsetzungshilfen des Verbandes
○ Kurzfristige Festlegung der Anforderungen an Well-
                                                           finden DEHOGA-Mitglieder im Online-Themenbereich
  nessbereiche, inklusive der Therapie- und Anwen-         zur Corona-Krise unter:
  dungsangebote (Massage, Beauty) Bade- und Spa-           www.dehogabw.de/corona
  Bereiche mit dem Ziel einer schnelle Öffnung.
DEHOGA-Forderungen Was jetzt zur Rettung der Betriebe nötig ist - "Wir kämpfen als DEHOGA für alle Betriebe der Branche" DEHOGA-POSITION ZU ...
8 DEHOGA MAGAZIN 5.20 Aktuell

                                                                                                                            Fritz Engelhardt, Vorsit-
                                                                                                                            zender des DEHOGA
                                                                                                                            Baden-Württemberg:
                                                                                                                            „Wir kämpfen als
                                                                                                                            ­DEHOGA für alle Betrie-
                                                                                                                             be der Branche.“
                                                                                                                             Foto: DEHOGA/Reiner
                                                                                                                             Pfisterer

Interview

„Wir kämpfen für alle Betriebe“
 In der größten Krise seit Kriegsende ist der DEHOGA gefordert             beratung leistet kostenlose Unterstützung bei der Vorbe-
                                                                           reitung von Kreditanträgen und ganz allgemein beim Kri-
 wie noch nie. Im Interview spricht DEHOGA-Landesvorsitzender              senmanagement, beim Versuch Kosten zu senken. Wir
                                                                           stellen Vorlagen und Musterschreiben zur Verfügung, mit
 Fritz Engelhardt über das Erreichte und die Ziele, für die der Ver-       denen Betriebe zum Beispiel die Stundung ihrer Pacht
                                                                           beantragen können. Tausende haben unseren Service in
 band aktuell kämpft. Das Gespräch fand am 30. April 2020 statt.           der Krise genutzt – in der Anfangsphase, kurz nach den
                                                                           Betriebsschließungen, hatten wir mehr als 7 800 telefoni-
                                                                           sche Beratungen pro Woche und die Download-Zahlen in
         ● Umsatzverluste in Milliardenhöhe, geschlossene Betriebe,        unserem Online-Servicecenter gingen durch die Decke.
         erste Insolvenzen im Gastgewerbe und keine Aussicht auf schnel-
         le Normalisierung – was macht eigentlich Hoffnung in dieser       ● Was hat der DEHOGA bislang politisch erreicht?
         Krise, Herr Engelhardt?                                           Viel Positives, was seit Ausbruch der Krise auf den Weg
         Fritz Engelhardt: Zunächst einmal muss man nüchtern               gebracht wurde, trägt auch die Handschrift des DEHOGA:
         feststellen: Die Lage ist extrem schwierig. Kein Mensch,          Zum Beispiel die Corona-Soforthilfe, die in Baden-Würt-
         der heute in der Verantwortung steht – ob in der Wirt-            temberg, anders als in anderen Bundesländern, komplett
         schaft oder in der Politik – hat eine vergleichbare Situati-      als Zuschuss ausgezahlt wird, ohne Kreditkomponente.
         on schon einmal erlebt. Die Corona-Krise ist der größte           Die Soforthilfe ist positiv, auch wenn sie von der Höhe
         wirtschaftliche Einbruch in Deutschland seit dem Zwei-            her bei Weitem nicht ausreicht. Auch an anderer Stelle
         ten Weltkrieg und wir – Gastgewerbe und Tourismus –               konnten wir einiges erreichen – zum Beispiel höhere
         sind die wirtschaftlich am härtesten betroffene Branche.          ­Haftungsfreistellungen bei Liquiditätskrediten.
         Trotzdem gibt’s natürlich Dinge, die Hoffnung machen:              Vor allem aber ist uns eines gelungen: Wir haben mit un-
         zum Beispiel Kolleginnen und Kollegen, die selbst in die-          seren Alarmrufen die Politik wachgerüttelt. Daran waren
         ser Lage noch Ideen entwickeln, um ihren Betrieb durch             auch viele Mitglieder mit eigenen Schreiben direkt betei-
         die Krise zu bringen. Hoffnung macht auch, dass wir po-            lig. Mittlerweile ist in den Regierungen in Land und Bund
         litisch einiges erreichen konnten und dass wir von vielen          die Botschaft angekommen, dass wir – Gastgewerbe und
         ­DEHOGA-Mitgliedern dankbare und positive Rückmel-                 Tourismus – aufgrund der angeordneten Schließungen
          dungen bekommen. Das zeigt, dass wir mit unseren Leis-            die am härtesten betroffene Branche sind und dass wir
          tungen in der Krise zahlreichen Betrieben helfen können.          deshalb auch besondere Hilfe benötigen. Ohne diese Er-
                                                                            kenntnis – ohne das Bewusstsein für unsere besondere
         ● Was tut der Verband konkret?                                     Notlage – hätte es mit Sicherheit keine Senkung des Gas-
         An der Krise selbst können wir leider nichts Grundlegen-           tro-Mehrwertsteuersatzes auf Speisen gegeben. Manche
         des ändern. Die Betriebe sind ganz oder weitgehend ge-             Politiker meinten anfänglich, die allgemeinen Program-
         schlossen – das ist furchtbar. Aber wir können helfen, mit         me zur Stützung der Wirtschaft würden für uns genügen.
         dieser Lage bestmöglich umzugehen: Unsere Rechtsbera-              Darüber hinaus wirkt unsere Öffentlichkeitsarbeit in der
         tung hilft bei der Anzeige von Kurzarbeit, unsere Bertriebs-       Breite: Von der Präsenz in lokalen Zeitungen bis hin zur
DEHOGA-Forderungen Was jetzt zur Rettung der Betriebe nötig ist - "Wir kämpfen als DEHOGA für alle Betriebe der Branche" DEHOGA-POSITION ZU ...
Aktuell DEHOGA MAGAZIN 5.20 9

Tagesschau weisen wir als DEHOGA mit großem Nach-               fen wir ja mit größter Energie um weitere Direkthilfen
druck auf die besondere Notlage der Branche hin. Die            – also um ein Rettungs- oder Nothilfeprogramm mit nicht
zahlreichen Berichte in den Medien haben in der Bevöl-          rückzahlbaren Zuschüssen, das eben auch diesen Betrie-
kerung Bewusstsein und Akzeptanz dafür geschaffen, dass         ben hilft und ihnen das Überleben in der Krise ermög-
unserer Branche aufgrund ihrer besonderen Betroffenheit         licht. Es ist ja keineswegs so, dass wir sagen: Mit der Mehr-
auch besonders geholfen werden muss.                            wertsteuer-Senkung ist alles gut. Sie ist ein wichtiger Teil-
                                                                erfolg – und wir sind allen Politikern dankbar, die sich
● Trotzdem war das Echo auf die angekündigte Mehrwert-          dafür eingesetzt haben. Aber natürlich muss da noch et-
steuer-Senkung in der Branche teilweise kritisch?               was kommen – man muss das Gesamtpaket unseres For-
Die Befristung auf ein Jahr war nicht unser Wunsch –            derungskataloges sehen. Wir kämpfen als DEHOGA für
und wir wissen auch, dass getränkeorientierte Betriebe          alle Betriebe der Branche.
von dieser Maßnahme wenig haben, weil die 7 Prozent
nur für Speisen gelten. Ich sage hier ganz klar: Wir, der       ● Wann und wie geht’s für die Branche wieder los?
­DEHOGA, kämpfen für eine unbefristete Mehrwertsteu-            Wir fordern eine klare Exit-Strategie und damit auch eine
 ersenkung – und zwar schon immer und auch weiterhin.           verlässliche Perspektive für unsere Betriebe. Die Eckpunk-
 Und natürlich wollen wir diesen reduzierten Steuersatz         te dabei sind klar: Was unter medizinischen Gesichtspunk-
 auch für die Getränke. Aber man muss auch mal aner-            ten verantwortet werden kann, muss den Betrieben ermög-
 kennen, was wir jetzt als Zwischenschritt erreicht haben,      licht werden. Wir brauchen einen klaren Stufenplan, der
 nämlich dass wir als einzige Branche in Deutschland eine       alle Betriebsarten einbezieht. Und wir brauchen möglichst
 milliardenschwere Steuersenkung bekommen, die vielen           einfache, leicht verständliche Regelungen. Wir bringen uns
 Betrieben nach der Wiedereröffnung helfen wird. Das            hier als Fachverband konstruktiv ein – aber jedem von uns
 eine Jahr der Steuersenkung, das man uns jetzt zugestan-       muss klar sein: Weder der Zeitpunkt noch die Auflagen,
 den hat, sehe ich als Chance, der Politik gegenüber den        die es beim Wiederhochfahren geben wird, kommen vom
 Sinn und die positive Wirkung zu belegen und dann mit          DEHOGA. Das sind Vorgaben der Politik, die unter dem
 überzeugenden Argumenten um eine Verstetigung zu               Gesichtspunkt des Gesundheitsschutzes getroffen werden.
 werben. Das sage ich auch mit Blick auf Bundestagswahl         Wir sind hier nicht in der Position, über Lockerungen zu
 im Herbst 2021.                                                „verhandeln“, sondern können nur dazu beitragen, dass
                                                                das was kommt, möglichst umsetzbar und bürokratiearm
● Trotzdem gibt’s Betriebe, denen das jetzt im Moment ­wenig    bleibt – auch mit Umsetzungshilfen für die Betriebe. Aber
bringt?                                                         klar ist: Bis wir wieder „Normalbetrieb“ mit normalen Um-
Klar. Die Betriebe, die davon wenig profitieren, weil sie       sätzen machen können, wird noch einige Zeit vergehen.
länger geschlossen bleiben müssen oder kaum Speisen             Deshalb ist die staatliche Unterstützung, für die wir kämp-
verkaufen, haben wir natürlich im Blick. Deshalb kämp-          fen, so enorm wichtig. ◀
DEHOGA-Forderungen Was jetzt zur Rettung der Betriebe nötig ist - "Wir kämpfen als DEHOGA für alle Betriebe der Branche" DEHOGA-POSITION ZU ...
10 DEHOGA MAGAZIN 5.20 Aktuell

DEHOGA-Position zur Exit-Strategie

Politisches Vorgehen und inhaltliche Vorschläge
des Verbandes zur Öffnung der Betriebe
   Die Diskussionen um ein mögliches „Wiederhochfahren“ und               ○ Alle Regelungen müssen nachvollziehbar sein und
                                                                            dem Gesundheitsschutz dienen, denn sonst finden
   Öffnungsperspektiven für die Betriebe des Gastgewerbes in der            sie keine Akzeptanz bei Unternehmern, Mitarbeitern
                                                                            und Gästen. Verstöße sind dann vorprogrammiert.
   Corona-Krise gewinnen an Fahrt. Der DEHOGA bringt sich in              ○ Keine Bürokratiemonster wie eine Registrierungspflicht
                                                                            für Gäste. Wenn staatliche Stellen eine Nachverfolg-
   den politischen Prozess der Exit-Strategie ein – die Leitlinien          barkeit von Infektionsketten wollen, müssen sie digi-
                                                                            tale Tools zum Beispiel als App auf den Markt brin-
   bestimmt die Politik.                                                    gen. Das kann man nicht Unternehmern und Mitar-
                                                                            beitern aufbürden.

              Regeln zum Gästeschutz und zum Arbeitsschutz sind             Wie sehen die DEHOGA-Aktivitäten auf den
           die „Leitplanken“ für alles weitere. Für diese „Leitplan-           verschiedenen Ebenen konkret aus?
           ken“ trägt die Politik und nicht der DEHOGA die Verant-
           wortung – sie werden von Bund und Ländern im Rah-              Ebene 1: Corona-Verordnungen der Bundesländer –
           men ihrer Zuständigkeiten festgelegt. Neben diesen all-        DEHOGA-Positionspapier
           gemeinen Regeln treten die für den jeweiligen Betrieb             Lockerungen in der Gastronomie und bei touristischen
           zutreffenden und angemessenen Schutzmaßnahmen,                 Übernachtungen können nur über die Corona-Verord-
           die der Unternehmer festlegt und verantwortet.                 nungen der Bundesländer kommen. Für den Verband
              Der DEHOGA bringt sich in die Beratungen der Ge-            gilt es jetzt, die Akteure in den Bundesländern davon zu
           setz- und Verordnungsgeber konstruktiv, mit Fachexper-         überzeugen, dass die Betriebe des Gastgewerbes Hygie-
           tise und Blick auf Praxistauglichkeit ein. Leitmotiv dabei:    ne-Profis sind, die die „Leitplanken“ der amtlichen Vor-
           Soviel wie nötig, so wenig wie möglich gesetzlich regeln       gaben im Rahmen ihrer betrieblichen Konzepte verant-
           – und zwar so schnell wie möglich. In Verantwortung            wortungsvoll umsetzen werden. In die politische Diskus-
           für Gesundheit und Wirtschaft.                                 sion hat der Verband ein Positionspapier eingebracht,
                                                                          mit Vorschlägen für ein verantwortungsvolles „Wieder-
           Die aus Verbandssicht wichtigsten Grundsätze und Anfor-        hochfahren“ der gastgewerblichen Betriebe.
           derungen an eine Exit-Strategie für die Branche:
                                                                          Ebene 2: Arbeitsschutz – BGN Corona-Leitfaden
           ○ Wir akzeptieren die aus den medizinische Notwen-                Das Wiederhochfahren des Gastgewerbes hängt nicht
             digkeiten gegebenen Einschränkungen, auch um er-             nur von Schutzmaßnahmen für die Gäste ab, sondern
             neute Schließungen zu vermeiden. Es muss aber eben-          auch von der Einhaltung von verschärften Arbeitsschutz-
             so klar sein, dass jede Möglichkeit zur Öffnung der          standards. Dazu hat das Bundesarbeitsministerium den
             Betriebe genutzt wird.                                       verbindlichen SARS-CoV-2 Arbeitsschutzstandard entwi-
           ○ Möglichst bundeseinheitliche Regelungen, da sonst            ckelt, für den es jetzt die branchenspezifische „Überset-
             die Kommunikation massiv erschwert wird. Wider-              zung“ in Form eines BGN-Leitfadens gibt. Die Betriebe
             spruchsfreiheit zwischen den verschiedenen Rege-             können anhand dieser Standards ihre Planungen für eine
             lungsbereichen (Gäste- und Arbeitsschutz).                   zukünftige Wiedereröffnung bereits jetzt konkretisieren.
           ○ Keine Sonderregelungen in den Kommunen ohne                  Formal erfolgt das nach dem Arbeitsschutzgesetz in Form
             ­belegbare Betroffenheit der Infektionsentwicklung.          einer entsprechend angepassten Gefährdungsbeurtei-
           ○ Möglichst frühzeitige Ankündigung von Lockerungen,           lung.
              damit die Betriebe sich entsprechend vorbereiten
              ­können.                                                    Ebene 3: Betriebskonzept – unverbindliche DEHOGA-­
           ○ Es muss einen klaren Stufenplan geben. Dieser muss           Ideensammlung
               Perspektiven für alle Betriebsarten enthalten: Restau-        Die staatlichen Vorgaben bilden die „Leitplanken“. Die
               rants, Bars, Cafés, Clubs, Eiscafés, Kneipen, Discothe-    betriebsspezifische Umsetzung muss über ein betrieb­
               ken, Eventcaterer usw. und alle Beherbergungsbetrie-       liches Sicherheits- und Hygienekonzept erfolgen – ver-
               be, unabhängig davon ob Geschäftsreisende oder             gleichbar mit den betrieblichen HACCP-Konzepten, aber
               ­Urlaubsgäste beherbergt werden.                           natürlich angepasst an die verschärften gesetzlichen Vor-
           ○ Gleiche Fragen (zum Beispiel Mindestabstand) müs-            gaben in der Corona-Pandemie. Der Unternehmer ent-
                sen einheitlich für alle Betriebstypen geregelt werden,   scheidet, was in seinem Betrieb passt. Ideen und Vor-
                denn sonst gibt es Wettbewerbsverzerrungen und            schläge aus der betrieblichen Praxis hat der DEHOGA
                ­Akzeptanzprobleme.                                       bereits gesammelt. Diese sind unverbindlich und erhe-
           ○ Keine Eingrenzung der Öffnungszeiten, diese wären            ben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. ◀
                 im Gegenteil sogar kontraproduktiv. Lange Öffnungs-
                 zeiten führen zur Entzerrung und besseren Kanalisie-
                 rung der Gästenachfrage. Keine fixe Begrenzung der
                 Personenzahl oder zulässiger Raumgrößen. Dies re-
                 gelt sich bereits individuell durch die Einhaltung der
                 erforderlichen Mindestabstände.
           ○ Kurzfristige Festlegung der Anforderungen an Well-
                 nessbereiche inklusive der Therapie- und Anwendungs-
                                                                           Das DEHOGA-Positionspapier, der BGN-Leitfaden und die
                 angebote (Massage, Beauty) Bade- und Spa-Bereiche
                 mit dem Ziel einer schnellen Öffnung.
                                                                           Ideensammlung stehen zum Download zur Verfügung
           ○ Alle Maßnahmen müssen für die Betriebe praktisch              unter www.dehogabw.de/exitstrategie
                 umsetzbar sein.
Aktuell DEHOGA MAGAZIN 5.20 11

CDU-Spitzenkandidatin Eisenmann

Einsatz für weitere Unterstützung
   Angeführt von Spitzenkandidatin Susanne Eisenmann                         leistet werden oder durch das Land, oder ob es eine
                                                                             ­Kombination von Bundes- und Landeshilfen geben soll,
   setzt sich die CDU im Land für weitere Unterstützung für                   war ebenso ungeklärt wie die genaue Ausgestaltung der
                                                                              Hilfe.
   das Gastgewerbe ein.
                                                                                    Bewegung in die Diskussion gebracht
              „Die Corona-Krise hat die Gastronomie- und Hotelbe-                Sicher ist allerdings: Mit ihrer Initiative, die Eisenmann
           triebe in besonderer Weise getroffen, viele kämpfen um            am 21. April im Rahmen der Regierungspressekonferenz
           ihr wirtschaftliches Überleben“, erklärt Susanne Eisen-           öffentlich vorgetragen hat, hat die CDU-Politikerin Bewe-
           mann. Durch die Abstandsregeln,                                                               gung in die Sache gebracht, zumal
           das derzeit noch geltende Über-                                                               bereits am Tag darauf Tourismus-
           nachtungsverbot zu touristischen                                                              minister Guido Wolf (CDU) einen
           Zwecken und das Verbot von Groß-                                                              Umsetzungsvorschlag für ein Lan-
           veranstaltungen sei mit einer                                                                 desprogramm im Volumen von
           schnellen Erholung leider nicht                                                               rund 330 Mio. Euro vorlegte. We-
           zu rechnen. Gastronomie und Ho-                                                               sentliche Anforderungen des
           tellerie bräuchten daher eine Per-                                                            ­DEHOGA sind dabei erfüllt. Zum
           spektive. „Um unsere Restaurants,                                                              Beispiel, dass es keine „Förder-
           Bars, Gasthäuser und Hotels zu                                                                 Lücken“ für Betriebe ab 50 Be-
           unterstützen und ihre Existenz zu                                                              schäftigten mehr geben soll.
           sichern, habe ich mich deshalb                                                                   Ministerpräsident Winfried
           über die allgemeinen Liquiditäts-                                                             Kretschmann (Grüne) signalisier-
           hilfen hinaus für ein zusätzliches                                                            te in der Regierungs-Pressekon-
           Sonderprogramm des Landes ein-                                                                ferenz vom 21. April grundsätz-
           gesetzt“, so Eisenmann, denn:                                                                 lich die Bereitschaft zur Unter-
           „Baden-Württemberg lebt auch                                                                  stützung von Hotellerie und
           von einer lebendigen Gastrono-       Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann – im Bild         Gastronomie. „Für diese Branchen,
           mie und vom Tourismus.“ Sie sei      bei ihrer Rede auf dem DEHOGA-Landesdelegierten-         die so brutal betroffen sind, müs-
           sich sicher, dass sich diese Direkt- tag 2019 in Heilbronn – setzt sich für ein Sonder-       sen wir uns weitere Hilfen über-
           zuschüsse langfristig bezahlt ma-    propgram mit direkten Zuschüssen für die Betriebe        legen“, erklärte der Regierungs-
           chen und die Gastro- und Touris-     des Gastgewerbes ein.  Archiv-Bild: Reiser/DEHOGA       chef. Wie diese Hilfen konkret
           musbranche in Baden-Württem-                                                                  aussehen sollen, werde die Lan-
           berg nach der ­Corona-Krise den                                                               desregierung „mit dem Bund be-
           Aufwärtstrend der vergangenen Jahre fortsetzen und da-            sprechen“, so Kretschmann. „Aber darüber, dass wir da
           mit wichtige Arbeitsplätze erhalten könne.                        noch mal was machen müssen, besteht Konsens.“
              Zu Redaktionsschluss dieser Ausgabe (30. April) waren              Der DEHOGA informiert unter → www.dehogabw.de
           die Gespräche über weitere Direkthilfen für die Branche           sowie per Newsletter fortlaufend über die aktuelle Ent-
           noch nicht abgeschlossen. Ob diese durch den Bund ge-             wicklung. ◀

DEHOGA-Forderung

Anspruch auf Pachtminderung im Gesetz verankern
   Mit Blick auf die Beratungen der Bundeskanzlerin mit den                      In den meisten Miet- und Pachtverträgen sei explizit der Verwen-
                                                                             dungszweck der vermieteten Räume zum Beispiel als Hotel, Restau-
   ­Ministerpräsidenten der Länder am 30. April hat der DEHOGA               rant oder Diskothek vereinbart. „Wenn die Räume zum Betrieb eines
                                                                             Restaurants vermietet oder verpachtet wurden, und diese Nutzung
   seinen dringlichsten Forderungen in einer Pressemitteilung                massiv beschränkt beziehungsweise untersagt ist, kann das Betriebs-
                                                                             risiko aber nicht wie jetzt in voller Höhe allein vom Mieter bezie-
   Nachdruck verliehen und forderte die Politik erneut zum                   hungsweise Pächter getragen werden“, mahnt Zöllick an.
                                                                                 „Es kann nicht sein, dass Investmentfonds jahrelang hohe Rendi-
   schnellen Handeln auf.                                                    ten, insbesondere mit Hotels als Pächter, erzielt haben und unsere
                                                                             Betriebe nun im Regen stehen lassen.“ Das sei unfair. „In der größten
                                                                             Krise nach dem Zweiten Weltkrieg sind alle gefordert. Auch die
   Neben dem Rettungsfonds und einem Zeitplan für Öffnungsper­               ­Immobilienwirtschaft muss ihrer Verantwortung gerecht werden.“
spektiven sieht der Verband auch beim Thema Pachtminderung drin-              Zöllick betont, es gebe durchaus Verpächter mit Format, die sich auf
genden Handlungsbedarf. Die aufgrund der Corona-Krise geschlosse-             vernünftige Pachtminderung verständigt hätten. Aber dies sei leider
nen Betriebe haben keinerlei Einnahmen, und Umsätze aus dem Lie-              nicht der Regelfall.
fer- und Abholgeschäft seien in den wenigsten Fällen kostendeckend.              Der DEHOGA fordert einen angemessenen Risikoausgleich. „So-
„Die Fixkosten, insbesondere Mieten und Pachten, aber auch Leasing-           fern ein Betrieb aufgrund einer hoheitlichen Maßnahme geschlossen
gebühren und allgemeine Betriebskosten, laufen indes unverändert              oder wesentlich eingeschränkt wird, muss der Anspruch auf Anpas-
weiter“, macht DEHOGA-Präsident Guido Zöllick deutlich.                       sung der Miet- bzw. Pachthöhe im Gesetz verankert werden.“ ◀
12 DEHOGA MAGAZIN 5.20 Aktuell

Schmeck den Süden/Haus der Baden-Württemberger-Weine

„Von daheim BW“-App für Abhol-/Lieferservice
und digitale Auszeichnung der Winzer
  Auch in der Corona-Krise wächst die „Schmeck     eigentlich auf dem „Schmeck den Süden“-           der Hauslieferanten der Gastronomen zu
den Süden“-Gemeinschaft mit mehr als 300           Jahrestreffen stattgefunden hätte, wurde die-     beziehen.
Mitgliedern weiter und ist mit Projekten für die   ses Mal ins Internet verlagert. Videos mit           „Das zeigt die enge Verbundenheit der Gas-
Vermarktung der regionalen Küche aktiv.            Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch, dem      tronomen zur heimischen Landwirtschaft,
                                                   „Schmeck den Süden“-Vorsitzenden Thomas           denn alle rücken ein Stück enger zusammen“,
   „Wir haben trotz Corona viel positive Re-       Heiling und dem Winzer des Monats Mai             sagte Minister Peter Hauk anlässlich der Aus-
sonanz und neue Mitglieder“, berichtet Tho-        sind online zu sehen. Die weiteren Videos         weitung der App aufgrund der Corona-Krise.
mas Heiling, Vorsitzender der „Schmeck den         zu den Weinen Juni bis Oktober folgen auf         „Wer diese Angebote nutzt, leistet auf kulina-
Süden“-Gastronomen. „Viele Betriebe nutzen         → www.hausderbwweine.de                           rische Weise einen Beitrag dafür, dass Baden-
die Zeit, um sich für die Zukunft aufzustel-          Die Liefer- und Abholservices der „Schmeck     Württemberg auch nach der Corona-Krise als
len und gehen jetzt auch das Thema Ver-            den Süden“-Gastronomen sind nun auch in           Genießerland attraktiv bleiben kann.“ In der
marktung ihrer regionalen Küche gezielt mit        der App „Von daheim BW“ zu finden, der Re-        App „Von daheim BW“ finden Verbraucher die
uns an.“ Viele Gäste seien gerade jetzt sen-       gionalkampagne des Ministeriums für Länd-         Gastronomen ganz in ihrer Nähe. Landesweit
sibilisiert und die Nachfrage nach regionalen      lichen Raum und Verbraucherschutz Baden-          sind über 300 „Schmeck den Süden“-Gastro-
Produkten steige.                                  Württemberg. Außerdem gibt es dort teil-          nomen registriert.
   Die Auszeichnung der Sommerweine, die           weise die Möglichkeit, regionale Erzeug­nisse        Mehr Infos auf → www.vondaheim.de

DEHOGA-Jugendmeisterschaften

Diesjähriger Nachwuchswett-                                                                             Impressum

bewerb abgesagt                                                                                         DEHOGA-Magazin für das Hotel- und Gaststättengewerbe
                                                                                                        in Baden-Württemberg
                                                                                                        Herausgeber
   Die baden-württembergischen DEHOGA-­            das zu den Deutschen Jugendmeisterschaf-             Hotel- und Gaststättenverband
                                                                                                        Baden-Württemberg e.V., Augustenstraße 6,
Jugendmeisterschaften werden dieses Jahr nicht     ten fährt. Ob der bundesweite Wettbewerb
                                                                                                        70178 Stuttgart, Telefon (0711) 61988-0
stattfinden, dies hat die Fachgruppe Berufsbil-    stattfindet, ist noch offen.
dung in Absprache mit den vier Landesberufs-          Die nächsten baden-württembergischen Ju-          Für den Inhalt verantwortlich
schulen entschieden.                               gendmeisterschaften sollen dann 2021 – wie           Jürgen Kirchherr, Hauptgeschäftsführer, Stuttgart
                                                   ursprünglich für dieses Jahr geplant – in Calw
                                                                                                        Redaktion
   „Wir bedauern zutiefst, dass unser Nach-        stattfinden. Der genaue Termin steht noch            Christiane Reiser, Daniel Ohl, Holger Berg
wuchswettbewerb 2020 ausfallen muss“, sagt         nicht fest. Alle Betriebe und Azubis, die sich
Martin Bosch, Vorsitzender der Fachgruppe          bereits angemeldet haben, werden von der             Verlag
Berufsbildung des DEHOGA Baden-Württem-            Fachgruppe Berufsbildung kontaktiert und             Matthaes Verlag GmbH, Silberburgstraße 122, 70176 Stuttgart
berg. Angesichts der derzeitigen Situation sei     noch einmal ausführlich über das weitere Vor-        70027 Stuttgart, www.matthaes-verlag.de, ISDN 07 11.24 83 94 90
dies jedoch die einzig richtige Entscheidung.      gehen informiert. ◀                                  Frankfurter Sparkasse, IBAN DE48 5005 0201 0200 1399 59
   Um eine Termin-Kollision der Jugendmeis-                                                             Ein Unternehmen der dfv Mediengruppe
terschaften mit den verschobenen Abschluss-                                                             Anzeigen
prüfungs-Terminen zu vermeiden, hat sich                                                                Anzeigenleitung: Marc D’Addetta
die Fachgruppe Berufsbildung entschieden,
den Nachwuchswettbewerb ersatzlos zu strei-         Aktuelle Infos zu Kurzarbeit für Azubis,            Mediaberatung: Simone Buckingham
chen. Zudem ist die Lage in der von der Co-         Prüfungsterminen und Ausbildung in Betrieb          Telefon 07 11-21 333 65
rona-Krise stark getroffenen Branche derzeit        und Schule während der Corona-Krise finden          Telefax 07 11-21 332 39
generell unsicher – und der Gesundheitsschutz       Ausbilder/innen unter                               s.buckingham@matthaes.de
steht über allem.Es wird in diesem Jahr also        www.dehogabw.de/corona                              Disposition: Beate Schäfer
kein baden-württembergisches Team geben,                                                                Telefon 07 11-21 333 63
                                                                                                        Telefax 07 11-21 332 39
                                                                                                        b.schaefer@matthaes.de

Tourismus-Vertreter im Austausch mit Minister Wolf                                                      Zurzeit ist die Anzeigenpreisliste vom 01.01.2020 gültig.
                                                                                                        Erscheinungsweise
   Über eine Perspektive für den Tourismus in      treterinnen und Vertreter aus der Branche.           einmal im Monat.
Baden-Württemberg und Wege aus dem Lock-           Teilnehmer waren zudem der Baiersbronner             Der Bezugspreis ist im Verbandsbeitrag enthalten.
down sprach Tourismusminister Guido Wolf (CDU)     Bürgermeister Michael Ruf, Tourismusdirek-           Erfüllungsort und Gerichtsstand Stuttgart
mit DEHOGA-Vertretern, Politikern und Touris-      tor Patrick Schreib und der Vorstand der MIT
                                                                                                        Druck
tikern in einer Videokonferenz am 24. April.       Calw-Freudenstadt. Initiiert wurde der Aus-
                                                   tausch von Karin Schindele, Vorsitzende des          hofmann infocom GmbH,
  An der Gesprächsrunde nahmen auch Fritz          CDU-Gemeindeverbandes Baiersbronn.                   Emmericher Straße 10, 90411 Nürnberg
Engelhardt, Vorsitzender des DEHOGA Baden-            Wolf stellte den „Drei-Stufen-Plan“ zur Öff-
Württemberg, die DEHOGA-Vorsitzenden des           nung der Betriebe vor. Er will der Branche zu-       Designkonzept
Kreises Freudenstadt Jörg Möhrle und Beate         dem mit einem Rettungsfond über 330 Millio-          Publikmacher.de, Stuttgart
Gaiser, und Rolf Berlin, Vorsitzender des DE-      nen Euro helfen. Das muss aber noch mit dem
HOGA-Kreises Calw, teil, sowie weitere Ver-        Koalitionspartner abgestimmt werden. ◀
Aktuell DEHOGA MAGAZIN 5.20 13

                                                                                                                      Unter dem Hashtag
                                                                                                                      #gastgeberinnot haben
                                                                                                                      zahlreiche DEHOGA-
                                                                                                                      Mitglieder ihre Ge-
                                                                                                                      schichten erzählt, ihre
                                                                                                                      Notlagen geschildert
                                                                                                                      und ihre Hoffnungen
                                                                                                                      zum Ausdruck ge-
                                                                                                                      bracht.

DEHOGA-Social-Media-Kampagne #gastgeberinnot

Lautstarker Notruf einer Branche
 Unter dem Motto #gastgeberinnot stand das Gastgewerbe in der         führer des DEHOGA Baden-Württemberg, Jürgen Kirch-
                                                                      herr, eine Idee, wie der Verband der Branche Gehör ver-
 Corona-Krise in den Sozialen Netzwerken zusammen – und hat           schaffen kann: Unter dem Motto #gastgeberinnot sollten
                                                                      die Unternehmerinnen und Unternehmer in den sozi-
 sich in einer nie dagewesenen Extremsituation Gehör verschafft.      alen Netzwerken ihre Geschichte erzählen, ihre Notlage
                                                                      schildern und deutlich machen, worauf sie hoffen. So
                                                                      sollte die prekäre Situation der Gastronomen und Ho-
             Den 16. März 2020 werden die Gastgeber in Baden-         teliers gegenüber Politik und Öffentlichkeit deutlich ge-
          Württemberg so schnell nicht vergessen: „Der Betrieb        macht werden, damit der Weg für schnelle Soforthilfe-
          von Gaststätten wird grundsätzlich untersagt“, heißt es     maßnahmen geebnet werden konnte.
          in der an diesem Tag von der Landesregierung veröf-            Kirchherrs Aufruf sind viele gefolgt: In mehr als 900
          fentlichten Corona-Verordnung. Eine noch nie dagewe-        Posts auf Instagram und knapp 100 Beiträgen auf Face-
          sene Maßnahme der Regierung entzog einer ganzen             book haben Hoteliers und Gastronomen in Videos, Tex-
          Branche die Existenzgrundlage.                              ten und Bildern ihre Lage geschildert. Für viele war es
             In dieser Ausnahmesituation hatte der Hauptgeschäfts-    das erste Mal, dass sie einen Videobeitrag hochgeladen
                                                                      haben. Ob Inhaber oder Mitarbeiter, ob etablierter Gast-
                                                                      geber oder Jungunternehmer, ob Hotelier oder Koch –
> DIE KAMPAGNE ENTDECKEN                                              alle waren mit viel Engagement und Kreativität dabei.
                                                                         Die ersten Beiträge spiegeln die Ungewissheit und
   So kann man sich die Beiträge anschauen, auch wenn man kein        Ratlosigkeit angesichts der unklaren Lage im damali-
Instagram nutzt: Einfach die Suchbegriffe „instagram“ und „gastge-    gen „Verordnungs-Chaos“ wider, spätere Posts beschäf-
berinnot“ in das Browserfenster am Computer (dort, wo die URL         tigen sich mit der Sorge um Mitarbeiter und um finan-
steht) eingeben und „Enter“drücken.                                   zielle Engpässe. Ab Ende März schließlich gab es mehr
Google schlägt dann als eines der ers-                                und mehr Posts rund um Ideen, wie mit Lieferung,
ten Ergebnisse einen Link zu Instagram                                Take-Away, Angebots­paketen und Direktverkauf zumin-
vor, der die Begriffe „explore/tags“ ent-                             dest ein kleiner Teil des Umsatzes wettgemacht werden
hält. Wenn man diesen Link anklickt,                                  kann.
gelangt man zu einer Webseite mit al-                                    Die Kampagne hat gezeigt, was für eine starke Ge-
len Beiträgen unter dem Hashtag                                       meinschaft das Gastgewerbe ist. Die große Notlage der
#gastgeberinnot.                                                      Branche, die als erste und mit am schwersten betroffen
   Wer Instagram nutzt, ruft in der App                               war und ist, wurde in vielen Facetten dargestellt. Die
unseren Kanal @dehogabw auf. Dort                                     Hilferufe der Mitglieder haben mit dazu beigetragen,
findet man einzelne Zitate von Mitglie-                               dass der Verband bei der Soforthilfe nachverhandeln und
dern sowie thematische Zusammen-                                      die Rahmenbedingungen zur Antragstellung verbessern
schnitte aus den zahlreichen Beiträgen.                               konnte. Der DEHOGA Baden-Württemberg dankt allen,
                                                                      die einen Beitrag zur Kampagne geleistet haben! ◀
14 DEHOGA MAGAZIN 5.20 Aktuell

Corona-Krisenkommunikation

Infos und Unterstützung für
Verbandsmitglieder online aktuell
   Direkt und tagesaktuell – so erwarten die Mitglieder in der Krise von ihrem Verband unterstützt und informiert zu werden. Und so hat der

   DEHOGA Baden-Württemberg reagiert, als sich im März die Ereignisse überschlagen haben. Der Takt der Verbandskommunikation wurde

   erhöht, die Printproduktion gestoppt und sofort auf online, auf Echtzeit umgestellt.

                Ein gedrucktes Monatsmagazin kann in der derzeitigen         Damit die Mitglieder immer schnell über aktuelle Nach-
             Situation nicht die erforderliche Schnelligkeit und Tages-   richten informiert sind, wurde zudem der Newsletter „Co-
             aktualität bieten. Daher ist das derzeitige Hauptsprach-     rona-Newsticker“ fast täglich versendet und erreichte
             rohr des Verbandes in die Branche der Corona-Newsticker.     Höchstwerte hinsichtlich der Öffnungen durch die Ver-
             Täglich, oft sogar stündlich, wird per E-Mail und auf der    bandsmitglieder.
             Homepage kommuniziert, was Unternehmerinnen und
             Unternehmer im Gastgewerbe jetzt wissen müssen, was          Der Online-Service im Überblick:
             ihnen Orientierung und Unterstützung in dieser unüber-       ○ Newsletter: In mehr als 30 Sondernewslettern zur Co-
             sichtlichen Notlage bringt: die neuesten Infos und Ent-        rona-Krise (Stand: Mitte April) hat der Verband seine
             wicklungen, wichtige Umsetzungshilfen, Vorlagen, Merk-         Mitglieder in E-Mail-Newslettern informiert. Sie erhal-
             blätter, Musteranschreiben als exklusive Downloads und         ten den Newsletter des DEHOGA Baden-Württemberg
             vieles mehr.                                                   noch nicht, möchten ihn aber bekommen? Schreiben Sie
                Dass die Online-Unterstützung ankommt und hilft, zeigt      eine E-Mail an den DEHOGA-Mitgliederservice an ms@
             das überwältigende positive Feedback, das der Verband          dehogabw.de mit dem Betreff „DEHOGA Newsletter“.
             in dieser Situation von seinen Mitgliedern bekommt.            Bitte nennen Sie in der E-Mail Ihre Kontaktdaten, Ihre
                                                                            DEHOGA-Mitgliedsnummer und die E-Mail-Adresse,
                       Rekordwerte bei Downloads und                        an die der Newsletter gesendet werden soll.
                            Newsletter-Öffnung                            ○ Zur Corona-Krise gibt es aktuelle Informationen und
                                                                            Downloads gebündelt im Online-Themenbereich ­unter
                Und auch die enorm gestiegenen Zugriffe auf den On-         → www.dehogabw.de /corona
             line-Service sprechen für sich: Im März gab es auf der       ○ DEHOGA-Nachrichten gibt es hier im Überblick:
             Website rund 579 000 Seitenaufrufe und es wurden so            → www.dehogabw.de /nachrichten
             viele neue DEHOGA-Mitgliedschaften online abgeschlos-        ○ Alle Downloads stehen im Online-Servicecenter zur Ver-
             sen wie noch nie.                                              fügung – geben Sie zum Beispiel den Suchbegriff „Co-
                Die Downloads von Merkblättern, Vorlagen und vie-           rona“ in das Suchfeld ein:
             lem mehr im Servicecenter erreichten einen Spitzenwert         → www.dehogabw.de /servicecenter
             mit rund 45 000 Downloads. Somit wurde der Download-         ○ Sie sind DEHOGA-Mitglied und wollen sich für M
                                                                                                                         ­ yDEHOGA
             Rekord von Januar 2015 fast vervierfacht, als die Down-        registrieren, um auf alle Infos und Downloads zugrei-
             loads zum Mindestlohn zur Verfügung standen. Auch die          fen zu können? Registrieren Sie sich online unter:
             Zahl der Mitglieder, die sich für ihren persönlichen On-       → www.dehogabw.de/mydehoga
             line-Bereich MyDEHOGA registriert haben, stieg enorm
             an – somit haben mehr Mitglieder Zugriff erhalten auf               @dehogabw in den sozialen Medien
             alle Inhalte der Website.
                                                                             Auch über die sozialen Medien hat der DEHOGA in der
                                                                          Corona-Krise viele Gastronomen und Hoteliers erreicht
                                                                          und mit Informationen versorgt. Der stärkste Kanal, Face-
                                                                          book, konnte seit Mitte März enorme Zuwächse verzeich-
                                                                          nen: Innerhalb eines Monats kamen über 600 neue Abon-
                                                                          nenten hinzu. Viele Beiträge wurden kommentiert und
                                                                          geteilt. Dadurch konnte der Verband sich auch in den So-
                                                                          zialen Netzwerken jederzeit ein Bild von der Stimmung in
                                                                          der Branche machen und durch die Interaktion viele aku-
                                                                          te Fragen direkt beantworten.
                                                                             Besonders mit den reichweitenstarken Videos zum The-
                                                                          ma Soforthilfe, zur #gastgeberinnot-Kampagne, der Video-
                                                                          serie mit Tipps für die Wiedereröffnung oder mit den per-
                                                                          sönlichen Statements des DEHOGA-Landesvorsitzenden
                                                                          Fritz Engelhardt hat der Verband viel Aufmerksamkeit in
                                                                          den sozialen Kanälen erregt. Mit dem Start von #gastgeber­
                                                                          innot wurde zudem ein eigener Instagram-Kanal eröffnet,
                                                                          denn viele Mitglieder sind dort privat oder mit Konten ih-
                                                                          rer Betriebe vertreten.
                                                                             Falls noch nicht geschehen, folgen Sie uns auf Facebook,
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Die tagesaktuellen Onlineangebote des DEHOGA erreichen Spitzenwerte bei   Kanal @dehogabw. ◀
den Seitenaufrufen durch die Verbandsmitglieder.
Aktuell DEHOGA MAGAZIN 5.20 15

Aktuelle Zahlen zu Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit                                                           Unterstützung für

Corona-Schock im
                                                                                                             Gastgeber in der Krise
                                                                                                                Um die Gastgeber im Tourismusland Ba-

Gastgewerbe
                                                                                                             den-Württemberg auch während der Krise zu
                                                                                                             unterstützen, hat der DEHOGA gemeinsam
                                                                                                             mit dem Tourismusministerium die Idee ei-
                                                                                                             ner Gutscheinaktion vorangetrieben, die von
                                                                                                             der übergeordneten Tourismusorganisation
                                                                                                             des Landes, der Tourismus Marketing GmbH
   Von „schockierenden Arbeitsmarktzahlen“ spricht DEHOGA-Präsident Guido Zöllick                            Baden-Württemberg (TMBW), aufgegriffen
                                                                                                             wurde.
   angesichts des Anstiegs der Arbeitslosigkeit im April im deutschen Gastgewerbe um                            Unter dem Motto #DreamNowVisitLater,
                                                                                                             also „Heute träumen, morgen reisen“, sam-
   nie dagewesene 208,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Das ist die höchste                         melt die TMBW auf einem Online-Portal und
                                                                                                             in den sozialen Netzwerken Ideen und krea-
   Steigerung aller Branchen der deutschen Wirtschaft.                                                       tive Aktionen für Genuss und Urlaub in Ba-
                                                                                                             den-Württemberg. In der Rubrik „Gastrono-
                                                                                                             mische Angebote und Initiativen“ wird dazu
   Auch bei der Kurzarbeit sind die Zahlen             ment“, sagt Zöllick. Der Zugang in Arbeits-           aufgerufen, die Liefer- und Abholservices wäh-
in Gastronomie und Hotellerie extrem hoch.             losigkeit beträgt in absoluten Zahlen 35 348          rend der Corona-Krise zu nutzen und Gut-
So wurde im März und April für mehr als                Arbeitslose.                                          scheine zu kaufen. Über regionale Portale wie
eine Million Beschäftige Kurzarbeit angezeigt.            Die alarmierenden Arbeitsmarktzahlen               „EhrenGastHaus“ auf der Schwäbischen Alb
Zöllick: „Das sind katastrophale Zahlen. Für           machen die verheerenden Auswirkungen                  oder „Zusammenhalten am Bodensee“ wer-
Unternehmer wie Mitarbeiter ist das eine               der Corona-Pandemie auf die Branche der               den die Gutscheine verkauft. Damit können
dramatische Ausnahmesituation. Das Gast-               Gastlichkeit deutlich. Umso dringender sieht          in dieser schweren Zeit wenigstens etwas Um-
gewerbe liegt am Boden.“                               der DEHOGA-Präsident jetzt politischen Hand-          satz gemacht und die Gästebindung gestärkt
   Die Zahlen treffen eine Branche, die in             lungsbedarf. Die bisherigen Liquiditätshilfen         werden.
den letzten zehn Jahren mehr als 300 000               reichten nicht aus. Zudem sei die Erstattung             Mehr Infos unter:
neue sozialversicherungspflichtige Arbeits-            des Kurzarbeitergeldes für März laut einer            www.tourismus-bw.de/Heute-traeumen-­morgen-
plätze geschaffen hat. Die noch im Februar,            aktuellen DEHOGA-Umfrage in 84 Prozent                reisen und www.wirhaltenzusammen-bw.de
also vor weniger als drei Monaten, dringend            der Fälle noch nicht erfolgt. Auch für April
Fachkräfte gesucht hat. Eine Branche, die in           mussten die Löhne und Gehälter bereits über-               O-Töne und Erfahrungen zu den Liefer-
der Vergangenheit das Instrument der Kurz-             wiesen werden. Dazu kämen die Fixkosten.              diensten und Gutscheinaktionen lesen Sie auf
arbeit so gut wie gar nicht genutzt hat.               Der Liquiditätsengpass verschärfe sich.               Seite 24 und 25.
   Doch jetzt wurde im März und April für                 „Der Rettungsfonds mit direkten Finanz-
1 025 512 Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt.           hilfen muss schnell auf den Weg gebracht
Damit sind insgesamt mehr als 95 Prozent               werden, ansonsten werden viele Betriebe
aller sozialversicherungspflichtig Beschäf-
tigten im Gastgewerbe betroffen. Zum Ver-
                                                       den Mai nicht überleben“, warnt Zöllick.
                                                       Ebenso fordert der DEHOGA eine Gesetzes-              INTERGASTRA 2022
                                                                                                             vorverlegt
gleich: Der Wert für Februar lag bei 173. „Die         änderung, die einen Anspruch auf Pacht-
Kurzarbeit erweist sich in der Situation als           minderung beinhaltet (siehe Bericht auf Sei-
wertvolles arbeitsmarktpolitisches Instru-             te 11). ◀
                                                                                                                Für die nächste Ausgabe der ­INTERGASTRA
                                                                                                             wurde der Termin der Fachmesse auf den Zeit-
                                                                                                             raum vom 5. bis 9. Februar 2022 vorverlegt.
                                                                                                             Damit möchte der Veranstalter die Abstände
                                                                                                             zu Branchenmessen wie der ambiente in Frank-
                                                                                                             furt, der biofach in Nürnberg und der Intern-
                                                                                                             orga in Hamburg entzerren.
                                                                                                                „Die INTERGASTRA ist die traditionelle
                                                                                                             Auftaktveranstaltung in die Messesaison. Wir
                                                                                                             stehen in engem Kontakt zu anderen Messe-
                                                                                                             gesellschaften und handeln mit der Vorver-
                                                                                                             legung des Stuttgarter Branchentreffs in ers-
                                                                                                             ter Linie im Sinne der Aussteller“, erläutert
                                                                                                             Stefan Lohnert, Geschäftsführer der Messe
                                                                                                             Stuttgart.
                                                                                                                Die nächste Ausgabe der INTERGASTRA
                                                                                                             wird wieder mit einem umfangreichen Aus-
                                                                                                             stellerportfolio zu den Schwerpunkten Food/
                                                                                                             Küche, Hotel, Ausstattung/Ambiente, Dienst-
                                                                                                             leistung & IT, Getränke, Kaffee sowie Speise-
                                                                                                             eis aufwarten. Derzeit erarbeitet das Messe-
                                                                                                             team mit seinen Partnern wie dem DEHOGA
                                                                                                             Baden-Württemberg, ideeller und fachlicher
                                                                                                             Träger der INTERGASTRA, das neue Rahmen-
                                                                                                             programm zum Branchentreff. Schließlich sol-
                                                                                                             len die Besucher sich schon jetzt auf einen
                                                                                                             anregenden Austausch unter Kollegen, infor-
Der DEHOGA Bundesverband meldet alarmierenden Arbeitsmarktzahlen: 35 348 Mitarbeiter/innen im Gast-          mative Fachvorträge und Workshops, span-
gewerbe haben im April ihre Arbeit verloren. Für 1 025 512 Beschäftigte wurde im März und April Kurzarbeit   nende Wettbewerbe und diverse Tastings freu-
angemeldet.                                                                    Foto: DEHOGA/Cordula Giese   en können. ◀
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