DEHOGA-Forderungen Was jetzt zur Rettung der Betriebe nötig ist - "Wir kämpfen als DEHOGA für alle Betriebe der Branche" DEHOGA-POSITION ZU ...
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W W W. D E H O G A B W. D E – N R . 5 – M A I 2 02 0 DEHOGA-Forderungen Was jetzt zur Rettung der Betriebe nötig ist FRITZ ENGELHARDT IM INTERVIEW „Wir kämpfen als DEHOGA für alle Betriebe der Branche“ DEHOGA-POSITION ZU EXITSTRATEGIE Vorschläge zur Öffnung
Nungesser · Rizzato · Niederer – SPA & WELLNESS- MANAGEMENT Von Konzeptentwicklung, Planungsfaktoren, Marketing, Vertrieb bis hin zur operativen Umsetzung – in diesem unverzichtbaren Basis- werk für die Spa-Industrie erfährt der Hotelier alles, was er zum erfolgreichen Spa- und Wellness- Management wissen muss. DIREKT BEI UNS BESTELLEN! +49 (0) 34206 / 65-106 www.matthaes.de Kostenloser Versand in ch Deutschland und Österrei 184 Seiten | Hardcover ISBN 978-3-87515-319-4 € 49,90 weitere Infos & Leseprobe www.matthaes.de/spa
DEHOGA MAGAZIN 5.20 3 Editorial In der Krise weiter kämpfen Liebe Kolleginnen und Kollegen, Vor allem aber waren und sind wir politisch aktiv: Vieles, was in den letzten Wochen erreicht worden ist die Corona-Krise ist beispiellos in der Nachkriegsge- – von der schnellen Corona-Soforthilfe bis hin zum re- schichte und sie trifft unsere Branche mit brutaler Wucht: duzierten Mehrwertsteuersatz auf Speisen ab 1. Juli – Die Betriebe des Gastgewerbes wurden im März auf wäre ohne den politischen Druck des DEHOGA nicht behördliche Anordnung hin geschlossen. Bis auf weni- gekommen. Natürlich wissen wir, dass das bei weitem ge Ausnahmen wurde uns jede Geschäftstätigkeit un- nicht reicht und dass nicht alle Betriebe im gleichen tersagt. Ein solches Ereignis ist mit „normalen“ Rezes- Umfang von der – leider befristeten – Steuersenkung sionen nicht zu vergleichen. Umsatzeinbrüche zwischen profitieren. Deshalb kämpfen wir weiter. Wir kämpfen 80 und 100 Prozent über mehrere Wochen hinweg bei für zusätzliche Hilfen, die allen Betriebsarten zugute- weiter laufenden Kosten sind ein Horrorszenario, für kommen – auch denen, die länger geschlossen bleiben das sich kein Betrieb ausreichend wappnen kann. Des- müssen und die wenig Umsatz mit Speisen machen. halb ist der Ruf nach staatlicher Unterstützung in die- Wir kämpfen für eine klare, vernünftige Exit-Perspek- ser Lage auch nicht unangemessen: Wenn der Staat tive für unsere Branche. Und weil wir wissen, dass die aus Gründen, die wir akzeptieren, unsere ganze Bran- Öffnungsmöglichkeiten, die uns die Politik zugestehen che wirtschaftlich lahmlegt, muss er den Betrieben des wird, keine „Normalumsätze“ ermöglichen werden, sa- Gastgewerbes im Überlebenskampf und beim Neustart gen wir klar, dass wir vom Staat trotz möglicher Teil- nach der Krise beistehen. Das ist nicht zu viel verlangt. öffnungen unserer Betriebe deutlich mehr Unterstüt- Unser Verband hat in den vergangenen Wochen ge- zung benötigen, wenn zehntausende Pleiten im deut- kämpft wie noch nie: Wir haben alle Kräfte mobilisiert, schen Gastgewerbe verhindert werden sollen. Wir alle um unsere Mitgliedsbetriebe in dieser existenziellen Kri- wissen: Der Weg zur Normalität ist für unsere Branche se bestmöglich zu unterstützen. Viele Tausend Bera- noch weit und schwer. Aber wir geben nicht auf! tungsgespräche am Telefon und E-Mail-Kontakte haben Ein kleines Stück Normalität kehrt mit diesem den DEHOGA Baden-Württemberg und seine Mitglie- DEHOGA Magazin zurück, nachdem die März-Aus- der noch enger zusammenwachsen lassen. Danke an gabe krisenbedingt entfallen ist. alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unseres Verban- des, die extrem gefordert waren und die vielen unserer Fritz Engelhardt Mitglieder helfen konnten! Vorsitzender des DEHOGA Baden-Württemberg Die Branche im Lockdown Im Interview „Chancen:Zeit“ Inhalt 4 Tische und Stühle in Restau- 8 Fritz Engelhardt über die Ziele, 20 DEHOGA Akademie bietet neu- rants, Cafés, Biergärten, Sälen, für die der Verband jetzt in der es, auf die Corona-Krise zuge- Bars und Clubs bleiben leer. Corona-Krise kämpft. schnittenes Online-Programm. Frank Daudert im leeren Biergarten des Enzauenparks Pforzheim. Foto- grafiert von Tilo Keller. DEHOGA aktuell 15 Aktuelle Zahlen zu Kurzarbeit und Aus der Branche 6 DEHOGA-Forderungen zur Rettung Arbeitslosigkeit 23 DEHOGA-Kreisstelle Rastatt rich- Zum Redaktionsschluss der Betriebe in der Corona-Krise 15 Neuer Termin: INTERGASTRA 2022 tet Lieferservice für Mitarbeiter dieser Ausgabe vorverlegt im Rathaus ein 10 DEHOGA-Position zur Exit-Strategie In der Corona-Krise verändert sich aus dem Corona-Lockdown 16 Verbandsmitglieder tun Gutes in 24 Viele Gastronomen bieten in der die politische Lage sehr schnell. der Corona-Krise Corona-Krise Liefer- und Abholser- 11 DEHOGA fordert gesetzlichen Das vorliegende DEHOGA Maga- vice an Anspruch auf Pachtminderung 18 Sparvorteile: Sonderkonditionen zin gibt den Stand bei Redak bei DEHOGA-Partnern 25 Mein Renner: Lammbraten an Ros- tionsschluss am 30.04.2020 wie- 12 Absage der DEHOGA-Jugendmeis- marin-Jus mit Speckbohnen, Peter der. Laufende Aktualisierungen terschaften 19 DEHOGA Beratung bietet Verbands silienwurzel und Kartoffelgratin dieses Standes gibt es per Online- mitgliedern kostenlose Unterstüt- 12 Impressum Newsletter und im Internet auf zung beim Krisenmanagement 26 Kreativ in der Krise: Vier Beispiele → www.dehogabw.de 13 DEHOGA-Social-Media-Kampagne 28 Umfrage: Was gibt Ihnen Halt in Sie erhalten unseren Newsletter #gastgeberinnot noch nicht? Wie Sie sich dafür der aktuellen Situation? DEHOGA Akademie eintragen können, erfahren Sie 14 Corona-Krisenkommunikation des 30 Fachthema: Hotel- und Gaststät- auf Seite 14. DEHOGA 21 Seminarangebote teneinrichtung
4 DEHOGA MAGAZIN 5.20 Aktuell Pächterin Juliane Wasser (rechts) und ihr Team, Wachenburg Astrid und Martin Feger, Restaurant Grüner Baum in Lahr/Schwarzwald. Weinheim. Foto: Küttner Foto: Decoux-Kone Geschlossen! Diese Situation hat es so noch nie gegeben: Gastgewerbliche Betriebe müs- sen geschlossen bleiben – das hat die Politik unter anderem am 16. März beschlossen, um die Ausbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen. Die Wirtschaft steht still, die Tische und Stühle in Restaurants, Cafés und Bier- gärten bleiben leer, ebenso Festsäle, Bars und Tanzflächen in Clubs und Dis- kos. Wir haben diesen historischen Moment festgehalten. Seniorchefin Gertrud Lieb, Landhotel Wental in Bartholomä. Foto: Hageneder Pasquale Di Rienzo, Gasthaus Zum Hirschen in Freiburg- Alexander Scholz, Perkins Park Stuttgart. Haslach. Foto: Bamberger Foto: Reiser
Aktuell DEHOGA MAGAZIN 5.20 5 Marion und Donato Tauriello, Gasthaus Adler in Ettenheim. Betriebsleiter Patrick Schade und Restaurantleiterin Sabrina Eichhorn, Boots- Foto: Decoux-Kone haus Mannheim. Foto: Küttner Gasthaus Hirsch in Tübingen-Kilchberg, Robin Küchenchef Markus Hoffmann im leeren Festsaal Reinhold Buck, Hotel Restaurant Löwen in Lewandowski. Foto: Straub der Herzogskelter Güglingen. Foto: Pfäffle Langenargen/Bodensee. Foto: Kapitel Geschäftsführerin Anja Weimar im verwaisten Biergarten der Burg Stetten- Hans-Jürgen Bürkl, Bürkls Hotel & Restaurant Kirnbachtal. fels. Foto: Pfäffle Foto: Keller
6 DEHOGA MAGAZIN 5.20 Aktuell DEHOGA-Forderungen Was zur Rettung der Betriebe nötig ist Das Gastgewerbe in Deutschland befindet sich durch die Corona-Krise Was fordert der DEHOGA vom Staat? in einer beispiellosen Notlage. Jeder dritte Betrieb der Branche ist 1. Einen Rettungsfonds für das Gastgewerbe 2. Steuerliche Entlastung für die Betriebe akut in seiner Existenz gefährdet. Ohne umfangreiche staatliche Hil- 3. Finanzierung und optimierte Liquiditätshilfen 4. Weitere Verbesserungen beim Kurzarbeitergeld fen drohen bundesweit 70 000 Insolvenzen mit gravierenden wirt- 5. Eine klare Exit-Strategie für das Gastgewerbe schaftlichen und sozialen Folgen. Wie kann diese Katastrophe noch Die Maßnahmen sind als Paket zu verstehen – nur zusammengenommen entfalten sie die nötige Wirkung. verhindert werden? Der nachfolgende Text gibt einen umfassenden Verständlich wird das am Beispiel der Mehrwersteuer- Senkung für Speisen ab 1. Juli: Sie hilft – aber sie hilft Überblick über das Maßnahmenpaket, das der DEHOGA zur Rettung nur, wenn die Betriebe überhaupt so lange durchhalten und wenn wieder vernünftige Umsätze erzielt werden der Betriebe des Gastgewerbes einfordert. können. Sie hilft auch den getränkeorientierten Betrie- ben nicht. Deshalb braucht es einen Rettungsfonds für die gesamte Laufzeit der Schließungen, gesicherte Fi- Grundlage des DEHOGA-Konzepts ist die Akzeptanz nanzierungen und eine klare Exit-Strategie. der gesellschaftlichen Verantwortung des Gastgewerbes bei der Eindämmung der Corona-Pandemie. Konkret: Zu den Maßnahmen Der DEHOGA akzeptiert die medizinisch begründeten im Einzelnen Einschränkungen für die Branche, die vom Staat ange- ordnet wurden. Sie müssen allerdings sachlich begrün- Rettungsfonds: Der DEHOGA fordert einen staatli- det und nachvollziehbar sein und dürfen nicht nur das chen Rettungsfonds, der Hilfen als direkte, nicht rück- Gastgewerbe einseitig belasten. zahlbare Zuschüsse an gastgewerbliche Betriebe aller Größenklassen auszahlt. Die Zahlungen können sich Im Gegenzug fordert der DEHOGA staatliche Hilfe dabei aus Bundes- und Landesmitteln zusammenset- für alle Betriebe des Gastgewerbes, solange diese von zen. Die Corona-Soforthilfen, die bereits auf den Weg Schließungsauflagen und Einschränkungen betroffen gebracht wurden, sind positiv, reichen aber von der sind. Die Betriebe des Gastgewerbes waren die ersten, Summe bei Weitem nicht aus. Baden-Württemberg hat die in der Krise geschlossen wurden. Sie werden aller zusätzlich bereits einen ersten Hilfsfonds in Höhe von Voraussicht nach bei den letzten sein, in denen wieder 330 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Zum Redakti- wirtschaftliche Normalität einkehrt. Auch für die Zeit onsschluss stand die Umsetzung noch aus. der Lockerungen werden gastgewerbliche Betriebe kei- Der Mittelbedarf der Betriebe orientiert sich an den ne normalen Erträge erzielen können. Vielmehr im Ge- entstandenen Verlusten. Die in der Corona-Krise ange- genteil wird sich durch die Abstandsregelungen und ordneten Maßnahmen führen zu Umsatzrückgängen Personenbegrenzungen in vielen Betrieben eine Öff- zwischen 80 und 100 Prozent in der Branche. Allein für nung wirtschaftlich kaum lohnen. die Monate März bis Mai erwarten wir bundesweite Umsatzverluste in Höhe von 17,8 Milliarden Euro. Der Diese Hauptbetroffenheit der Branche rechtfertigt Schaden für die Branche wird nach Kosteneinsparun- den Ruf nach Hilfe. Dabei muss auch gelten: Branchen, gen immer noch bei circa 5,0 bis 6,5 Milliarden Euro die von Amts wegen geschlossen werden, müssen an- allein für diesen kurzen Zeitraum liegen. ders unterstützt werden als Branchen, bei denen dies Es gibt viele Möglichkeiten, den Rettungsfonds aus- nicht der Fall ist. zugestalten. Ein Weg wäre zum Beispiel die Rückerstat- tung der Umsatzsteuer ohne Vorsteuerabzug auf Basis Bei den Forderungen gelten immer folgende des Wertes von 2019 für die Dauer der Schließungen Grundsätze: beziehungsweise Einschränkungen. Letztendlich ist aber entscheidend, dass der Rettungsfonds immer so ausge- ○ Die Hilfen müssen für alle Betriebsgrößen gelten. staltet ist, dass allen Betrieben entsprechend ihrer ent- Kleine und große Betriebe sind gleichermaßen be- standenen Belastung und für die gesamte Zeit der Ein- troffen und brauchen daher auch ohne jegliche Ab- schränkungen geholfen wird. grenzung Unterstützungsleistungen. Steuerliche Entlastung: Mit der Senkung der Mehr- ○ Die Laufzeiten der Belastungen sind zu berücksich- wertsteuer für Speisen in der Gastronomie von 19 auf tigen. Solange die Betriebe nicht uneingeschränkt sieben Prozent ab 1. Juli 2020 zunächst für ein Jahr ist tätig sein können, müssen sie unterstützt werden. ein erster, wichtiger Schritt getan, um der Branche nach Dies gilt natürlich besonders für die Betriebsarten, Wiederöffnung eine wirtschaftliche Stabilisierung zu die erst sehr spät wieder öffnen werden können wie ermöglichen. Gut so! Diskotheken, Bars, Clubs, Kneipen, aber auch für die Der DEHOGA sagt aber auch klar, dass das nicht reicht: Eventcaterer, Veranstaltungs- und Kulturbetriebe etc., Wir setzen uns weiter für den reduzierten Mehrwert- aber eben auch für alle anderen Betriebsarten für steuersatz ohne Befristung und auch auf Getränke in die Zeit der Einschränkungen. der Gastronomie ein.
Aktuell DEHOGA MAGAZIN 5.20 7 Bei den jetzt anstehenden Fragen der Ausgestaltung ○ Gleiche Fragestellungen (zum Beispiel Mindestabstand) der reduzierten Mehrwertsteuer auf Speisen setzt sich müssen einheitlich für alle Betriebstypen geregelt wer- der Verband für möglichst einfache und pragmatische den, sonst gibt es Wettbewerbsverzerrungen. Lösungen zum Beispiel für Frühstück etc. ein. ○ Keine Eingrenzung der Öffnungszeiten. Lange Öff- Finanzierung und Liquiditätshilfen: Ohne die Aufnah- nungszeiten führen zur Entzerrung und besseren me von Fremdkapital, von neuen Schulden werden Kanalisierung der Gästenachfrage. viele Betriebe nicht überleben – aber viele gastgewerb- liche Betriebe scheitern bislang an der Finanzierung. ○ Keine Begrenzung der Personenzahl oder zulässiger Daher sind weitere Maßnahmen notwendig: Raumgrößen. Das regelt sich bereits durch die Ein- haltung der erforderlichen Mindestabstände. ○ Haftungsfreistellung auf 100 Prozent für alle Be- triebsgrößen, auch für Betriebe bis zehn Beschäf- ○ Möglichst (bundes-)einheitliche Regelungen. Kein tigte und für alle Betriebe unabhängig vom Zeit- Verordnungs-Wirrwarr und keine Sonderregelungen punkt ihrer Begründung, also auch für Gründer. in den Kommunen ohne belegbare Betroffenheit der Infektionsentwicklung ○ Annahmepflicht des Darlehens von den Hausban- ken, wenn eine Haftungsfreistellung von 100 Pro- Ausführliche Informationen zum DEHOGA-Konzept zent vorliegt. für ein Wiederhochfahren der Betriebe lesen Sie auf Seite 10 sowie online unter: ○ Verzicht des Hausbankprinzips für Förderdarlehen, → www. dehogabw.de/exitstrategie wenn es sich zeigt, dass weite Teile der Betriebe weiterhin nicht in die Finanzierung über die Haus- banken kommen. Der DEHOGA wird die Betriebe bei der Ent- wicklung freiwilliger Schutzmaßenahmen sowie bei ○ Kein Kumulationsverbot des KfW-Schnellkredits mit der Kommunikation dieser Schutzmaßnahmen gegen- anderen Förderdarlehen. Die Betriebe müssen mög- über den Gästen unterstützen. liche zusätzliche Finanzierungsbedarfe auch mit dem KfW-Schnellkredit nutzen dürfen. Hinweis: Das hier aufgeführte Rettungspaket konzen- triert sich auf die Forderungen an den Staat. Ohne ○ Einrichtung von Tilgungszuschüssen, um den Be- staatliches Handeln wird die Pleitewelle im Gastge- trieben die Rückführung der Darlehen zu erleich- werbe nicht zu verhindern sein. tern. ○ Der pauschal mögliche Verlustrücktrag bis maximal Nicht nur der Staat ist gefordert 15 Prozent soll auf 30 Prozent erhöht werden. Die Obergrenzen sollen entfallen. Der DEHOGA orientiert sich in seiner Arbeit aber nicht nur an den staatlichen Hilfsmaßnahmen. Wei- Verbesserungen beim Kurzarbeitergeld: Dass die Bran- terhin gilt es: che das Instrument des Kurzarbeitergeldes in der Kri- se intensiv nutzt ist eine gute Nachricht, denn so wer- ○ Beim Thema Betriebsschließungsversicherungen den Entlassungen verhindert. Bundesweit sind über nichts unversucht zu lassen, um für die Branche 1,0 Millionen Beschäftigte im Gastgewerbe in Kurzar- angemessene Entschädigungen und Vergleichsre- beit. Der DEHOGA fordert allerdings Verbesserungen. gelungen zu bekommen. Konkret: die Aufstockung des Kurzarbeitergeldes vom ersten Tag an – besonders für untere Einkommens- ○ Gemeinsam mit den Kommunen für Verbesserun- klassen. Ebenso sollte für Auszubildende vom ersten gen vor Ort zu sorgen. (Ausweitung Außenflächen, Tag an Kurzarbeitergeld bezahlt werden. Stundungen und Aussetzungen von Steuern und Ge- bühren) Klare Exit-Strategie: Jede medizinisch verantwortba- re Möglichkeit der Öffnung muss genutzt werden. Da- Erforderlich ist außerdem gezielte Öffentlichkeits- bei sind aus Sicht des DEHOGA folgende Eckpunkte arbeit in Richtung der Gäste: Nur mit den Gästen wird besonders wichtig: der Exit im Gastgewerbe gelingen. (Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln, Reservierungen, bar- ○ Alle Maßnahmen müssen für die Betriebe praktisch geldloses Bezahlen, nur ein Gast bezahlt pro Tisch, umsetzbar sein. Keine „Bürokratiemonster“ wie zum Akzeptanz von zeitlichen Befristungen usw.) Beispiel Registrierungspflicht für Gäste. Einen Beitrag leistet auch die individuelle Unter- ○ Regelungen müssen nachvollziehbar und mit dem stützung für DEHOGA-Mitglieder durch die vollständig Gesundheitsschutz begründet sein. kostenlose Rechts- und Betriebsberatung des Verban- des, durch kostenlose Webinare, durch ein umfassen- ○ Es muss einen klaren Stufenplan geben mit Per des tagesaktuelles Newslettersystem und so weiter, aber spektiven für alle Betriebsarten: Restaurants, Bars, auch durch den Austausch über unsere Kreisstellen Cafés, Clubs, Eiscafés, Kneipen, Diskotheken, Event- vor Ort. ◀ caterer usw. sowie für alle Beherbergungsbetriebe – unabhängig davon, ob Geschäftsreisende oder Ur- laubsgäste beherbergt werden. ○ Aufhebung des Aufnahmeverbots für touristische Alle tagesaktuellen Informationen für die Branche, Gäste bereits in der ersten Öffnungsphase. sowie Service und Umsetzungshilfen des Verbandes ○ Kurzfristige Festlegung der Anforderungen an Well- finden DEHOGA-Mitglieder im Online-Themenbereich nessbereiche, inklusive der Therapie- und Anwen- zur Corona-Krise unter: dungsangebote (Massage, Beauty) Bade- und Spa- www.dehogabw.de/corona Bereiche mit dem Ziel einer schnelle Öffnung.
8 DEHOGA MAGAZIN 5.20 Aktuell Fritz Engelhardt, Vorsit- zender des DEHOGA Baden-Württemberg: „Wir kämpfen als DEHOGA für alle Betrie- be der Branche.“ Foto: DEHOGA/Reiner Pfisterer Interview „Wir kämpfen für alle Betriebe“ In der größten Krise seit Kriegsende ist der DEHOGA gefordert beratung leistet kostenlose Unterstützung bei der Vorbe- reitung von Kreditanträgen und ganz allgemein beim Kri- wie noch nie. Im Interview spricht DEHOGA-Landesvorsitzender senmanagement, beim Versuch Kosten zu senken. Wir stellen Vorlagen und Musterschreiben zur Verfügung, mit Fritz Engelhardt über das Erreichte und die Ziele, für die der Ver- denen Betriebe zum Beispiel die Stundung ihrer Pacht beantragen können. Tausende haben unseren Service in band aktuell kämpft. Das Gespräch fand am 30. April 2020 statt. der Krise genutzt – in der Anfangsphase, kurz nach den Betriebsschließungen, hatten wir mehr als 7 800 telefoni- sche Beratungen pro Woche und die Download-Zahlen in ● Umsatzverluste in Milliardenhöhe, geschlossene Betriebe, unserem Online-Servicecenter gingen durch die Decke. erste Insolvenzen im Gastgewerbe und keine Aussicht auf schnel- le Normalisierung – was macht eigentlich Hoffnung in dieser ● Was hat der DEHOGA bislang politisch erreicht? Krise, Herr Engelhardt? Viel Positives, was seit Ausbruch der Krise auf den Weg Fritz Engelhardt: Zunächst einmal muss man nüchtern gebracht wurde, trägt auch die Handschrift des DEHOGA: feststellen: Die Lage ist extrem schwierig. Kein Mensch, Zum Beispiel die Corona-Soforthilfe, die in Baden-Würt- der heute in der Verantwortung steht – ob in der Wirt- temberg, anders als in anderen Bundesländern, komplett schaft oder in der Politik – hat eine vergleichbare Situati- als Zuschuss ausgezahlt wird, ohne Kreditkomponente. on schon einmal erlebt. Die Corona-Krise ist der größte Die Soforthilfe ist positiv, auch wenn sie von der Höhe wirtschaftliche Einbruch in Deutschland seit dem Zwei- her bei Weitem nicht ausreicht. Auch an anderer Stelle ten Weltkrieg und wir – Gastgewerbe und Tourismus – konnten wir einiges erreichen – zum Beispiel höhere sind die wirtschaftlich am härtesten betroffene Branche. Haftungsfreistellungen bei Liquiditätskrediten. Trotzdem gibt’s natürlich Dinge, die Hoffnung machen: Vor allem aber ist uns eines gelungen: Wir haben mit un- zum Beispiel Kolleginnen und Kollegen, die selbst in die- seren Alarmrufen die Politik wachgerüttelt. Daran waren ser Lage noch Ideen entwickeln, um ihren Betrieb durch auch viele Mitglieder mit eigenen Schreiben direkt betei- die Krise zu bringen. Hoffnung macht auch, dass wir po- lig. Mittlerweile ist in den Regierungen in Land und Bund litisch einiges erreichen konnten und dass wir von vielen die Botschaft angekommen, dass wir – Gastgewerbe und DEHOGA-Mitgliedern dankbare und positive Rückmel- Tourismus – aufgrund der angeordneten Schließungen dungen bekommen. Das zeigt, dass wir mit unseren Leis- die am härtesten betroffene Branche sind und dass wir tungen in der Krise zahlreichen Betrieben helfen können. deshalb auch besondere Hilfe benötigen. Ohne diese Er- kenntnis – ohne das Bewusstsein für unsere besondere ● Was tut der Verband konkret? Notlage – hätte es mit Sicherheit keine Senkung des Gas- An der Krise selbst können wir leider nichts Grundlegen- tro-Mehrwertsteuersatzes auf Speisen gegeben. Manche des ändern. Die Betriebe sind ganz oder weitgehend ge- Politiker meinten anfänglich, die allgemeinen Program- schlossen – das ist furchtbar. Aber wir können helfen, mit me zur Stützung der Wirtschaft würden für uns genügen. dieser Lage bestmöglich umzugehen: Unsere Rechtsbera- Darüber hinaus wirkt unsere Öffentlichkeitsarbeit in der tung hilft bei der Anzeige von Kurzarbeit, unsere Bertriebs- Breite: Von der Präsenz in lokalen Zeitungen bis hin zur
Aktuell DEHOGA MAGAZIN 5.20 9 Tagesschau weisen wir als DEHOGA mit großem Nach- fen wir ja mit größter Energie um weitere Direkthilfen druck auf die besondere Notlage der Branche hin. Die – also um ein Rettungs- oder Nothilfeprogramm mit nicht zahlreichen Berichte in den Medien haben in der Bevöl- rückzahlbaren Zuschüssen, das eben auch diesen Betrie- kerung Bewusstsein und Akzeptanz dafür geschaffen, dass ben hilft und ihnen das Überleben in der Krise ermög- unserer Branche aufgrund ihrer besonderen Betroffenheit licht. Es ist ja keineswegs so, dass wir sagen: Mit der Mehr- auch besonders geholfen werden muss. wertsteuer-Senkung ist alles gut. Sie ist ein wichtiger Teil- erfolg – und wir sind allen Politikern dankbar, die sich ● Trotzdem war das Echo auf die angekündigte Mehrwert- dafür eingesetzt haben. Aber natürlich muss da noch et- steuer-Senkung in der Branche teilweise kritisch? was kommen – man muss das Gesamtpaket unseres For- Die Befristung auf ein Jahr war nicht unser Wunsch – derungskataloges sehen. Wir kämpfen als DEHOGA für und wir wissen auch, dass getränkeorientierte Betriebe alle Betriebe der Branche. von dieser Maßnahme wenig haben, weil die 7 Prozent nur für Speisen gelten. Ich sage hier ganz klar: Wir, der ● Wann und wie geht’s für die Branche wieder los? DEHOGA, kämpfen für eine unbefristete Mehrwertsteu- Wir fordern eine klare Exit-Strategie und damit auch eine ersenkung – und zwar schon immer und auch weiterhin. verlässliche Perspektive für unsere Betriebe. Die Eckpunk- Und natürlich wollen wir diesen reduzierten Steuersatz te dabei sind klar: Was unter medizinischen Gesichtspunk- auch für die Getränke. Aber man muss auch mal aner- ten verantwortet werden kann, muss den Betrieben ermög- kennen, was wir jetzt als Zwischenschritt erreicht haben, licht werden. Wir brauchen einen klaren Stufenplan, der nämlich dass wir als einzige Branche in Deutschland eine alle Betriebsarten einbezieht. Und wir brauchen möglichst milliardenschwere Steuersenkung bekommen, die vielen einfache, leicht verständliche Regelungen. Wir bringen uns Betrieben nach der Wiedereröffnung helfen wird. Das hier als Fachverband konstruktiv ein – aber jedem von uns eine Jahr der Steuersenkung, das man uns jetzt zugestan- muss klar sein: Weder der Zeitpunkt noch die Auflagen, den hat, sehe ich als Chance, der Politik gegenüber den die es beim Wiederhochfahren geben wird, kommen vom Sinn und die positive Wirkung zu belegen und dann mit DEHOGA. Das sind Vorgaben der Politik, die unter dem überzeugenden Argumenten um eine Verstetigung zu Gesichtspunkt des Gesundheitsschutzes getroffen werden. werben. Das sage ich auch mit Blick auf Bundestagswahl Wir sind hier nicht in der Position, über Lockerungen zu im Herbst 2021. „verhandeln“, sondern können nur dazu beitragen, dass das was kommt, möglichst umsetzbar und bürokratiearm ● Trotzdem gibt’s Betriebe, denen das jetzt im Moment wenig bleibt – auch mit Umsetzungshilfen für die Betriebe. Aber bringt? klar ist: Bis wir wieder „Normalbetrieb“ mit normalen Um- Klar. Die Betriebe, die davon wenig profitieren, weil sie sätzen machen können, wird noch einige Zeit vergehen. länger geschlossen bleiben müssen oder kaum Speisen Deshalb ist die staatliche Unterstützung, für die wir kämp- verkaufen, haben wir natürlich im Blick. Deshalb kämp- fen, so enorm wichtig. ◀
10 DEHOGA MAGAZIN 5.20 Aktuell DEHOGA-Position zur Exit-Strategie Politisches Vorgehen und inhaltliche Vorschläge des Verbandes zur Öffnung der Betriebe Die Diskussionen um ein mögliches „Wiederhochfahren“ und ○ Alle Regelungen müssen nachvollziehbar sein und dem Gesundheitsschutz dienen, denn sonst finden Öffnungsperspektiven für die Betriebe des Gastgewerbes in der sie keine Akzeptanz bei Unternehmern, Mitarbeitern und Gästen. Verstöße sind dann vorprogrammiert. Corona-Krise gewinnen an Fahrt. Der DEHOGA bringt sich in ○ Keine Bürokratiemonster wie eine Registrierungspflicht für Gäste. Wenn staatliche Stellen eine Nachverfolg- den politischen Prozess der Exit-Strategie ein – die Leitlinien barkeit von Infektionsketten wollen, müssen sie digi- tale Tools zum Beispiel als App auf den Markt brin- bestimmt die Politik. gen. Das kann man nicht Unternehmern und Mitar- beitern aufbürden. Regeln zum Gästeschutz und zum Arbeitsschutz sind Wie sehen die DEHOGA-Aktivitäten auf den die „Leitplanken“ für alles weitere. Für diese „Leitplan- verschiedenen Ebenen konkret aus? ken“ trägt die Politik und nicht der DEHOGA die Verant- wortung – sie werden von Bund und Ländern im Rah- Ebene 1: Corona-Verordnungen der Bundesländer – men ihrer Zuständigkeiten festgelegt. Neben diesen all- DEHOGA-Positionspapier gemeinen Regeln treten die für den jeweiligen Betrieb Lockerungen in der Gastronomie und bei touristischen zutreffenden und angemessenen Schutzmaßnahmen, Übernachtungen können nur über die Corona-Verord- die der Unternehmer festlegt und verantwortet. nungen der Bundesländer kommen. Für den Verband Der DEHOGA bringt sich in die Beratungen der Ge- gilt es jetzt, die Akteure in den Bundesländern davon zu setz- und Verordnungsgeber konstruktiv, mit Fachexper- überzeugen, dass die Betriebe des Gastgewerbes Hygie- tise und Blick auf Praxistauglichkeit ein. Leitmotiv dabei: ne-Profis sind, die die „Leitplanken“ der amtlichen Vor- Soviel wie nötig, so wenig wie möglich gesetzlich regeln gaben im Rahmen ihrer betrieblichen Konzepte verant- – und zwar so schnell wie möglich. In Verantwortung wortungsvoll umsetzen werden. In die politische Diskus- für Gesundheit und Wirtschaft. sion hat der Verband ein Positionspapier eingebracht, mit Vorschlägen für ein verantwortungsvolles „Wieder- Die aus Verbandssicht wichtigsten Grundsätze und Anfor- hochfahren“ der gastgewerblichen Betriebe. derungen an eine Exit-Strategie für die Branche: Ebene 2: Arbeitsschutz – BGN Corona-Leitfaden ○ Wir akzeptieren die aus den medizinische Notwen- Das Wiederhochfahren des Gastgewerbes hängt nicht digkeiten gegebenen Einschränkungen, auch um er- nur von Schutzmaßnahmen für die Gäste ab, sondern neute Schließungen zu vermeiden. Es muss aber eben- auch von der Einhaltung von verschärften Arbeitsschutz- so klar sein, dass jede Möglichkeit zur Öffnung der standards. Dazu hat das Bundesarbeitsministerium den Betriebe genutzt wird. verbindlichen SARS-CoV-2 Arbeitsschutzstandard entwi- ○ Möglichst bundeseinheitliche Regelungen, da sonst ckelt, für den es jetzt die branchenspezifische „Überset- die Kommunikation massiv erschwert wird. Wider- zung“ in Form eines BGN-Leitfadens gibt. Die Betriebe spruchsfreiheit zwischen den verschiedenen Rege- können anhand dieser Standards ihre Planungen für eine lungsbereichen (Gäste- und Arbeitsschutz). zukünftige Wiedereröffnung bereits jetzt konkretisieren. ○ Keine Sonderregelungen in den Kommunen ohne Formal erfolgt das nach dem Arbeitsschutzgesetz in Form belegbare Betroffenheit der Infektionsentwicklung. einer entsprechend angepassten Gefährdungsbeurtei- ○ Möglichst frühzeitige Ankündigung von Lockerungen, lung. damit die Betriebe sich entsprechend vorbereiten können. Ebene 3: Betriebskonzept – unverbindliche DEHOGA- ○ Es muss einen klaren Stufenplan geben. Dieser muss Ideensammlung Perspektiven für alle Betriebsarten enthalten: Restau- Die staatlichen Vorgaben bilden die „Leitplanken“. Die rants, Bars, Cafés, Clubs, Eiscafés, Kneipen, Discothe- betriebsspezifische Umsetzung muss über ein betrieb ken, Eventcaterer usw. und alle Beherbergungsbetrie- liches Sicherheits- und Hygienekonzept erfolgen – ver- be, unabhängig davon ob Geschäftsreisende oder gleichbar mit den betrieblichen HACCP-Konzepten, aber Urlaubsgäste beherbergt werden. natürlich angepasst an die verschärften gesetzlichen Vor- ○ Gleiche Fragen (zum Beispiel Mindestabstand) müs- gaben in der Corona-Pandemie. Der Unternehmer ent- sen einheitlich für alle Betriebstypen geregelt werden, scheidet, was in seinem Betrieb passt. Ideen und Vor- denn sonst gibt es Wettbewerbsverzerrungen und schläge aus der betrieblichen Praxis hat der DEHOGA Akzeptanzprobleme. bereits gesammelt. Diese sind unverbindlich und erhe- ○ Keine Eingrenzung der Öffnungszeiten, diese wären ben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. ◀ im Gegenteil sogar kontraproduktiv. Lange Öffnungs- zeiten führen zur Entzerrung und besseren Kanalisie- rung der Gästenachfrage. Keine fixe Begrenzung der Personenzahl oder zulässiger Raumgrößen. Dies re- gelt sich bereits individuell durch die Einhaltung der erforderlichen Mindestabstände. ○ Kurzfristige Festlegung der Anforderungen an Well- nessbereiche inklusive der Therapie- und Anwendungs- Das DEHOGA-Positionspapier, der BGN-Leitfaden und die angebote (Massage, Beauty) Bade- und Spa-Bereiche mit dem Ziel einer schnellen Öffnung. Ideensammlung stehen zum Download zur Verfügung ○ Alle Maßnahmen müssen für die Betriebe praktisch unter www.dehogabw.de/exitstrategie umsetzbar sein.
Aktuell DEHOGA MAGAZIN 5.20 11 CDU-Spitzenkandidatin Eisenmann Einsatz für weitere Unterstützung Angeführt von Spitzenkandidatin Susanne Eisenmann leistet werden oder durch das Land, oder ob es eine Kombination von Bundes- und Landeshilfen geben soll, setzt sich die CDU im Land für weitere Unterstützung für war ebenso ungeklärt wie die genaue Ausgestaltung der Hilfe. das Gastgewerbe ein. Bewegung in die Diskussion gebracht „Die Corona-Krise hat die Gastronomie- und Hotelbe- Sicher ist allerdings: Mit ihrer Initiative, die Eisenmann triebe in besonderer Weise getroffen, viele kämpfen um am 21. April im Rahmen der Regierungspressekonferenz ihr wirtschaftliches Überleben“, erklärt Susanne Eisen- öffentlich vorgetragen hat, hat die CDU-Politikerin Bewe- mann. Durch die Abstandsregeln, gung in die Sache gebracht, zumal das derzeit noch geltende Über- bereits am Tag darauf Tourismus- nachtungsverbot zu touristischen minister Guido Wolf (CDU) einen Zwecken und das Verbot von Groß- Umsetzungsvorschlag für ein Lan- veranstaltungen sei mit einer desprogramm im Volumen von schnellen Erholung leider nicht rund 330 Mio. Euro vorlegte. We- zu rechnen. Gastronomie und Ho- sentliche Anforderungen des tellerie bräuchten daher eine Per- DEHOGA sind dabei erfüllt. Zum spektive. „Um unsere Restaurants, Beispiel, dass es keine „Förder- Bars, Gasthäuser und Hotels zu Lücken“ für Betriebe ab 50 Be- unterstützen und ihre Existenz zu schäftigten mehr geben soll. sichern, habe ich mich deshalb Ministerpräsident Winfried über die allgemeinen Liquiditäts- Kretschmann (Grüne) signalisier- hilfen hinaus für ein zusätzliches te in der Regierungs-Pressekon- Sonderprogramm des Landes ein- ferenz vom 21. April grundsätz- gesetzt“, so Eisenmann, denn: lich die Bereitschaft zur Unter- „Baden-Württemberg lebt auch stützung von Hotellerie und von einer lebendigen Gastrono- Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann – im Bild Gastronomie. „Für diese Branchen, mie und vom Tourismus.“ Sie sei bei ihrer Rede auf dem DEHOGA-Landesdelegierten- die so brutal betroffen sind, müs- sich sicher, dass sich diese Direkt- tag 2019 in Heilbronn – setzt sich für ein Sonder- sen wir uns weitere Hilfen über- zuschüsse langfristig bezahlt ma- propgram mit direkten Zuschüssen für die Betriebe legen“, erklärte der Regierungs- chen und die Gastro- und Touris- des Gastgewerbes ein. Archiv-Bild: Reiser/DEHOGA chef. Wie diese Hilfen konkret musbranche in Baden-Württem- aussehen sollen, werde die Lan- berg nach der Corona-Krise den desregierung „mit dem Bund be- Aufwärtstrend der vergangenen Jahre fortsetzen und da- sprechen“, so Kretschmann. „Aber darüber, dass wir da mit wichtige Arbeitsplätze erhalten könne. noch mal was machen müssen, besteht Konsens.“ Zu Redaktionsschluss dieser Ausgabe (30. April) waren Der DEHOGA informiert unter → www.dehogabw.de die Gespräche über weitere Direkthilfen für die Branche sowie per Newsletter fortlaufend über die aktuelle Ent- noch nicht abgeschlossen. Ob diese durch den Bund ge- wicklung. ◀ DEHOGA-Forderung Anspruch auf Pachtminderung im Gesetz verankern Mit Blick auf die Beratungen der Bundeskanzlerin mit den In den meisten Miet- und Pachtverträgen sei explizit der Verwen- dungszweck der vermieteten Räume zum Beispiel als Hotel, Restau- Ministerpräsidenten der Länder am 30. April hat der DEHOGA rant oder Diskothek vereinbart. „Wenn die Räume zum Betrieb eines Restaurants vermietet oder verpachtet wurden, und diese Nutzung seinen dringlichsten Forderungen in einer Pressemitteilung massiv beschränkt beziehungsweise untersagt ist, kann das Betriebs- risiko aber nicht wie jetzt in voller Höhe allein vom Mieter bezie- Nachdruck verliehen und forderte die Politik erneut zum hungsweise Pächter getragen werden“, mahnt Zöllick an. „Es kann nicht sein, dass Investmentfonds jahrelang hohe Rendi- schnellen Handeln auf. ten, insbesondere mit Hotels als Pächter, erzielt haben und unsere Betriebe nun im Regen stehen lassen.“ Das sei unfair. „In der größten Krise nach dem Zweiten Weltkrieg sind alle gefordert. Auch die Neben dem Rettungsfonds und einem Zeitplan für Öffnungsper Immobilienwirtschaft muss ihrer Verantwortung gerecht werden.“ spektiven sieht der Verband auch beim Thema Pachtminderung drin- Zöllick betont, es gebe durchaus Verpächter mit Format, die sich auf genden Handlungsbedarf. Die aufgrund der Corona-Krise geschlosse- vernünftige Pachtminderung verständigt hätten. Aber dies sei leider nen Betriebe haben keinerlei Einnahmen, und Umsätze aus dem Lie- nicht der Regelfall. fer- und Abholgeschäft seien in den wenigsten Fällen kostendeckend. Der DEHOGA fordert einen angemessenen Risikoausgleich. „So- „Die Fixkosten, insbesondere Mieten und Pachten, aber auch Leasing- fern ein Betrieb aufgrund einer hoheitlichen Maßnahme geschlossen gebühren und allgemeine Betriebskosten, laufen indes unverändert oder wesentlich eingeschränkt wird, muss der Anspruch auf Anpas- weiter“, macht DEHOGA-Präsident Guido Zöllick deutlich. sung der Miet- bzw. Pachthöhe im Gesetz verankert werden.“ ◀
12 DEHOGA MAGAZIN 5.20 Aktuell Schmeck den Süden/Haus der Baden-Württemberger-Weine „Von daheim BW“-App für Abhol-/Lieferservice und digitale Auszeichnung der Winzer Auch in der Corona-Krise wächst die „Schmeck eigentlich auf dem „Schmeck den Süden“- der Hauslieferanten der Gastronomen zu den Süden“-Gemeinschaft mit mehr als 300 Jahrestreffen stattgefunden hätte, wurde die- beziehen. Mitgliedern weiter und ist mit Projekten für die ses Mal ins Internet verlagert. Videos mit „Das zeigt die enge Verbundenheit der Gas- Vermarktung der regionalen Küche aktiv. Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch, dem tronomen zur heimischen Landwirtschaft, „Schmeck den Süden“-Vorsitzenden Thomas denn alle rücken ein Stück enger zusammen“, „Wir haben trotz Corona viel positive Re- Heiling und dem Winzer des Monats Mai sagte Minister Peter Hauk anlässlich der Aus- sonanz und neue Mitglieder“, berichtet Tho- sind online zu sehen. Die weiteren Videos weitung der App aufgrund der Corona-Krise. mas Heiling, Vorsitzender der „Schmeck den zu den Weinen Juni bis Oktober folgen auf „Wer diese Angebote nutzt, leistet auf kulina- Süden“-Gastronomen. „Viele Betriebe nutzen → www.hausderbwweine.de rische Weise einen Beitrag dafür, dass Baden- die Zeit, um sich für die Zukunft aufzustel- Die Liefer- und Abholservices der „Schmeck Württemberg auch nach der Corona-Krise als len und gehen jetzt auch das Thema Ver- den Süden“-Gastronomen sind nun auch in Genießerland attraktiv bleiben kann.“ In der marktung ihrer regionalen Küche gezielt mit der App „Von daheim BW“ zu finden, der Re- App „Von daheim BW“ finden Verbraucher die uns an.“ Viele Gäste seien gerade jetzt sen- gionalkampagne des Ministeriums für Länd- Gastronomen ganz in ihrer Nähe. Landesweit sibilisiert und die Nachfrage nach regionalen lichen Raum und Verbraucherschutz Baden- sind über 300 „Schmeck den Süden“-Gastro- Produkten steige. Württemberg. Außerdem gibt es dort teil- nomen registriert. Die Auszeichnung der Sommerweine, die weise die Möglichkeit, regionale Erzeugnisse Mehr Infos auf → www.vondaheim.de DEHOGA-Jugendmeisterschaften Diesjähriger Nachwuchswett- Impressum bewerb abgesagt DEHOGA-Magazin für das Hotel- und Gaststättengewerbe in Baden-Württemberg Herausgeber Die baden-württembergischen DEHOGA- das zu den Deutschen Jugendmeisterschaf- Hotel- und Gaststättenverband Baden-Württemberg e.V., Augustenstraße 6, Jugendmeisterschaften werden dieses Jahr nicht ten fährt. Ob der bundesweite Wettbewerb 70178 Stuttgart, Telefon (0711) 61988-0 stattfinden, dies hat die Fachgruppe Berufsbil- stattfindet, ist noch offen. dung in Absprache mit den vier Landesberufs- Die nächsten baden-württembergischen Ju- Für den Inhalt verantwortlich schulen entschieden. gendmeisterschaften sollen dann 2021 – wie Jürgen Kirchherr, Hauptgeschäftsführer, Stuttgart ursprünglich für dieses Jahr geplant – in Calw Redaktion „Wir bedauern zutiefst, dass unser Nach- stattfinden. Der genaue Termin steht noch Christiane Reiser, Daniel Ohl, Holger Berg wuchswettbewerb 2020 ausfallen muss“, sagt nicht fest. Alle Betriebe und Azubis, die sich Martin Bosch, Vorsitzender der Fachgruppe bereits angemeldet haben, werden von der Verlag Berufsbildung des DEHOGA Baden-Württem- Fachgruppe Berufsbildung kontaktiert und Matthaes Verlag GmbH, Silberburgstraße 122, 70176 Stuttgart berg. Angesichts der derzeitigen Situation sei noch einmal ausführlich über das weitere Vor- 70027 Stuttgart, www.matthaes-verlag.de, ISDN 07 11.24 83 94 90 dies jedoch die einzig richtige Entscheidung. gehen informiert. ◀ Frankfurter Sparkasse, IBAN DE48 5005 0201 0200 1399 59 Um eine Termin-Kollision der Jugendmeis- Ein Unternehmen der dfv Mediengruppe terschaften mit den verschobenen Abschluss- Anzeigen prüfungs-Terminen zu vermeiden, hat sich Anzeigenleitung: Marc D’Addetta die Fachgruppe Berufsbildung entschieden, den Nachwuchswettbewerb ersatzlos zu strei- Aktuelle Infos zu Kurzarbeit für Azubis, Mediaberatung: Simone Buckingham chen. Zudem ist die Lage in der von der Co- Prüfungsterminen und Ausbildung in Betrieb Telefon 07 11-21 333 65 rona-Krise stark getroffenen Branche derzeit und Schule während der Corona-Krise finden Telefax 07 11-21 332 39 generell unsicher – und der Gesundheitsschutz Ausbilder/innen unter s.buckingham@matthaes.de steht über allem.Es wird in diesem Jahr also www.dehogabw.de/corona Disposition: Beate Schäfer kein baden-württembergisches Team geben, Telefon 07 11-21 333 63 Telefax 07 11-21 332 39 b.schaefer@matthaes.de Tourismus-Vertreter im Austausch mit Minister Wolf Zurzeit ist die Anzeigenpreisliste vom 01.01.2020 gültig. Erscheinungsweise Über eine Perspektive für den Tourismus in treterinnen und Vertreter aus der Branche. einmal im Monat. Baden-Württemberg und Wege aus dem Lock- Teilnehmer waren zudem der Baiersbronner Der Bezugspreis ist im Verbandsbeitrag enthalten. down sprach Tourismusminister Guido Wolf (CDU) Bürgermeister Michael Ruf, Tourismusdirek- Erfüllungsort und Gerichtsstand Stuttgart mit DEHOGA-Vertretern, Politikern und Touris- tor Patrick Schreib und der Vorstand der MIT Druck tikern in einer Videokonferenz am 24. April. Calw-Freudenstadt. Initiiert wurde der Aus- tausch von Karin Schindele, Vorsitzende des hofmann infocom GmbH, An der Gesprächsrunde nahmen auch Fritz CDU-Gemeindeverbandes Baiersbronn. Emmericher Straße 10, 90411 Nürnberg Engelhardt, Vorsitzender des DEHOGA Baden- Wolf stellte den „Drei-Stufen-Plan“ zur Öff- Württemberg, die DEHOGA-Vorsitzenden des nung der Betriebe vor. Er will der Branche zu- Designkonzept Kreises Freudenstadt Jörg Möhrle und Beate dem mit einem Rettungsfond über 330 Millio- Publikmacher.de, Stuttgart Gaiser, und Rolf Berlin, Vorsitzender des DE- nen Euro helfen. Das muss aber noch mit dem HOGA-Kreises Calw, teil, sowie weitere Ver- Koalitionspartner abgestimmt werden. ◀
Aktuell DEHOGA MAGAZIN 5.20 13 Unter dem Hashtag #gastgeberinnot haben zahlreiche DEHOGA- Mitglieder ihre Ge- schichten erzählt, ihre Notlagen geschildert und ihre Hoffnungen zum Ausdruck ge- bracht. DEHOGA-Social-Media-Kampagne #gastgeberinnot Lautstarker Notruf einer Branche Unter dem Motto #gastgeberinnot stand das Gastgewerbe in der führer des DEHOGA Baden-Württemberg, Jürgen Kirch- herr, eine Idee, wie der Verband der Branche Gehör ver- Corona-Krise in den Sozialen Netzwerken zusammen – und hat schaffen kann: Unter dem Motto #gastgeberinnot sollten die Unternehmerinnen und Unternehmer in den sozi- sich in einer nie dagewesenen Extremsituation Gehör verschafft. alen Netzwerken ihre Geschichte erzählen, ihre Notlage schildern und deutlich machen, worauf sie hoffen. So sollte die prekäre Situation der Gastronomen und Ho- Den 16. März 2020 werden die Gastgeber in Baden- teliers gegenüber Politik und Öffentlichkeit deutlich ge- Württemberg so schnell nicht vergessen: „Der Betrieb macht werden, damit der Weg für schnelle Soforthilfe- von Gaststätten wird grundsätzlich untersagt“, heißt es maßnahmen geebnet werden konnte. in der an diesem Tag von der Landesregierung veröf- Kirchherrs Aufruf sind viele gefolgt: In mehr als 900 fentlichten Corona-Verordnung. Eine noch nie dagewe- Posts auf Instagram und knapp 100 Beiträgen auf Face- sene Maßnahme der Regierung entzog einer ganzen book haben Hoteliers und Gastronomen in Videos, Tex- Branche die Existenzgrundlage. ten und Bildern ihre Lage geschildert. Für viele war es In dieser Ausnahmesituation hatte der Hauptgeschäfts- das erste Mal, dass sie einen Videobeitrag hochgeladen haben. Ob Inhaber oder Mitarbeiter, ob etablierter Gast- geber oder Jungunternehmer, ob Hotelier oder Koch – > DIE KAMPAGNE ENTDECKEN alle waren mit viel Engagement und Kreativität dabei. Die ersten Beiträge spiegeln die Ungewissheit und So kann man sich die Beiträge anschauen, auch wenn man kein Ratlosigkeit angesichts der unklaren Lage im damali- Instagram nutzt: Einfach die Suchbegriffe „instagram“ und „gastge- gen „Verordnungs-Chaos“ wider, spätere Posts beschäf- berinnot“ in das Browserfenster am Computer (dort, wo die URL tigen sich mit der Sorge um Mitarbeiter und um finan- steht) eingeben und „Enter“drücken. zielle Engpässe. Ab Ende März schließlich gab es mehr Google schlägt dann als eines der ers- und mehr Posts rund um Ideen, wie mit Lieferung, ten Ergebnisse einen Link zu Instagram Take-Away, Angebotspaketen und Direktverkauf zumin- vor, der die Begriffe „explore/tags“ ent- dest ein kleiner Teil des Umsatzes wettgemacht werden hält. Wenn man diesen Link anklickt, kann. gelangt man zu einer Webseite mit al- Die Kampagne hat gezeigt, was für eine starke Ge- len Beiträgen unter dem Hashtag meinschaft das Gastgewerbe ist. Die große Notlage der #gastgeberinnot. Branche, die als erste und mit am schwersten betroffen Wer Instagram nutzt, ruft in der App war und ist, wurde in vielen Facetten dargestellt. Die unseren Kanal @dehogabw auf. Dort Hilferufe der Mitglieder haben mit dazu beigetragen, findet man einzelne Zitate von Mitglie- dass der Verband bei der Soforthilfe nachverhandeln und dern sowie thematische Zusammen- die Rahmenbedingungen zur Antragstellung verbessern schnitte aus den zahlreichen Beiträgen. konnte. Der DEHOGA Baden-Württemberg dankt allen, die einen Beitrag zur Kampagne geleistet haben! ◀
14 DEHOGA MAGAZIN 5.20 Aktuell Corona-Krisenkommunikation Infos und Unterstützung für Verbandsmitglieder online aktuell Direkt und tagesaktuell – so erwarten die Mitglieder in der Krise von ihrem Verband unterstützt und informiert zu werden. Und so hat der DEHOGA Baden-Württemberg reagiert, als sich im März die Ereignisse überschlagen haben. Der Takt der Verbandskommunikation wurde erhöht, die Printproduktion gestoppt und sofort auf online, auf Echtzeit umgestellt. Ein gedrucktes Monatsmagazin kann in der derzeitigen Damit die Mitglieder immer schnell über aktuelle Nach- Situation nicht die erforderliche Schnelligkeit und Tages- richten informiert sind, wurde zudem der Newsletter „Co- aktualität bieten. Daher ist das derzeitige Hauptsprach- rona-Newsticker“ fast täglich versendet und erreichte rohr des Verbandes in die Branche der Corona-Newsticker. Höchstwerte hinsichtlich der Öffnungen durch die Ver- Täglich, oft sogar stündlich, wird per E-Mail und auf der bandsmitglieder. Homepage kommuniziert, was Unternehmerinnen und Unternehmer im Gastgewerbe jetzt wissen müssen, was Der Online-Service im Überblick: ihnen Orientierung und Unterstützung in dieser unüber- ○ Newsletter: In mehr als 30 Sondernewslettern zur Co- sichtlichen Notlage bringt: die neuesten Infos und Ent- rona-Krise (Stand: Mitte April) hat der Verband seine wicklungen, wichtige Umsetzungshilfen, Vorlagen, Merk- Mitglieder in E-Mail-Newslettern informiert. Sie erhal- blätter, Musteranschreiben als exklusive Downloads und ten den Newsletter des DEHOGA Baden-Württemberg vieles mehr. noch nicht, möchten ihn aber bekommen? Schreiben Sie Dass die Online-Unterstützung ankommt und hilft, zeigt eine E-Mail an den DEHOGA-Mitgliederservice an ms@ das überwältigende positive Feedback, das der Verband dehogabw.de mit dem Betreff „DEHOGA Newsletter“. in dieser Situation von seinen Mitgliedern bekommt. Bitte nennen Sie in der E-Mail Ihre Kontaktdaten, Ihre DEHOGA-Mitgliedsnummer und die E-Mail-Adresse, Rekordwerte bei Downloads und an die der Newsletter gesendet werden soll. Newsletter-Öffnung ○ Zur Corona-Krise gibt es aktuelle Informationen und Downloads gebündelt im Online-Themenbereich unter Und auch die enorm gestiegenen Zugriffe auf den On- → www.dehogabw.de /corona line-Service sprechen für sich: Im März gab es auf der ○ DEHOGA-Nachrichten gibt es hier im Überblick: Website rund 579 000 Seitenaufrufe und es wurden so → www.dehogabw.de /nachrichten viele neue DEHOGA-Mitgliedschaften online abgeschlos- ○ Alle Downloads stehen im Online-Servicecenter zur Ver- sen wie noch nie. fügung – geben Sie zum Beispiel den Suchbegriff „Co- Die Downloads von Merkblättern, Vorlagen und vie- rona“ in das Suchfeld ein: lem mehr im Servicecenter erreichten einen Spitzenwert → www.dehogabw.de /servicecenter mit rund 45 000 Downloads. Somit wurde der Download- ○ Sie sind DEHOGA-Mitglied und wollen sich für M yDEHOGA Rekord von Januar 2015 fast vervierfacht, als die Down- registrieren, um auf alle Infos und Downloads zugrei- loads zum Mindestlohn zur Verfügung standen. Auch die fen zu können? Registrieren Sie sich online unter: Zahl der Mitglieder, die sich für ihren persönlichen On- → www.dehogabw.de/mydehoga line-Bereich MyDEHOGA registriert haben, stieg enorm an – somit haben mehr Mitglieder Zugriff erhalten auf @dehogabw in den sozialen Medien alle Inhalte der Website. Auch über die sozialen Medien hat der DEHOGA in der Corona-Krise viele Gastronomen und Hoteliers erreicht und mit Informationen versorgt. Der stärkste Kanal, Face- book, konnte seit Mitte März enorme Zuwächse verzeich- nen: Innerhalb eines Monats kamen über 600 neue Abon- nenten hinzu. Viele Beiträge wurden kommentiert und geteilt. Dadurch konnte der Verband sich auch in den So- zialen Netzwerken jederzeit ein Bild von der Stimmung in der Branche machen und durch die Interaktion viele aku- te Fragen direkt beantworten. Besonders mit den reichweitenstarken Videos zum The- ma Soforthilfe, zur #gastgeberinnot-Kampagne, der Video- serie mit Tipps für die Wiedereröffnung oder mit den per- sönlichen Statements des DEHOGA-Landesvorsitzenden Fritz Engelhardt hat der Verband viel Aufmerksamkeit in den sozialen Kanälen erregt. Mit dem Start von #gastgeber innot wurde zudem ein eigener Instagram-Kanal eröffnet, denn viele Mitglieder sind dort privat oder mit Konten ih- rer Betriebe vertreten. Falls noch nicht geschehen, folgen Sie uns auf Facebook, Instagram, YouTube oder Twitter und abonnieren Sie unseren Die tagesaktuellen Onlineangebote des DEHOGA erreichen Spitzenwerte bei Kanal @dehogabw. ◀ den Seitenaufrufen durch die Verbandsmitglieder.
Aktuell DEHOGA MAGAZIN 5.20 15 Aktuelle Zahlen zu Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit Unterstützung für Corona-Schock im Gastgeber in der Krise Um die Gastgeber im Tourismusland Ba- Gastgewerbe den-Württemberg auch während der Krise zu unterstützen, hat der DEHOGA gemeinsam mit dem Tourismusministerium die Idee ei- ner Gutscheinaktion vorangetrieben, die von der übergeordneten Tourismusorganisation des Landes, der Tourismus Marketing GmbH Von „schockierenden Arbeitsmarktzahlen“ spricht DEHOGA-Präsident Guido Zöllick Baden-Württemberg (TMBW), aufgegriffen wurde. angesichts des Anstiegs der Arbeitslosigkeit im April im deutschen Gastgewerbe um Unter dem Motto #DreamNowVisitLater, also „Heute träumen, morgen reisen“, sam- nie dagewesene 208,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Das ist die höchste melt die TMBW auf einem Online-Portal und in den sozialen Netzwerken Ideen und krea- Steigerung aller Branchen der deutschen Wirtschaft. tive Aktionen für Genuss und Urlaub in Ba- den-Württemberg. In der Rubrik „Gastrono- mische Angebote und Initiativen“ wird dazu Auch bei der Kurzarbeit sind die Zahlen ment“, sagt Zöllick. Der Zugang in Arbeits- aufgerufen, die Liefer- und Abholservices wäh- in Gastronomie und Hotellerie extrem hoch. losigkeit beträgt in absoluten Zahlen 35 348 rend der Corona-Krise zu nutzen und Gut- So wurde im März und April für mehr als Arbeitslose. scheine zu kaufen. Über regionale Portale wie eine Million Beschäftige Kurzarbeit angezeigt. Die alarmierenden Arbeitsmarktzahlen „EhrenGastHaus“ auf der Schwäbischen Alb Zöllick: „Das sind katastrophale Zahlen. Für machen die verheerenden Auswirkungen oder „Zusammenhalten am Bodensee“ wer- Unternehmer wie Mitarbeiter ist das eine der Corona-Pandemie auf die Branche der den die Gutscheine verkauft. Damit können dramatische Ausnahmesituation. Das Gast- Gastlichkeit deutlich. Umso dringender sieht in dieser schweren Zeit wenigstens etwas Um- gewerbe liegt am Boden.“ der DEHOGA-Präsident jetzt politischen Hand- satz gemacht und die Gästebindung gestärkt Die Zahlen treffen eine Branche, die in lungsbedarf. Die bisherigen Liquiditätshilfen werden. den letzten zehn Jahren mehr als 300 000 reichten nicht aus. Zudem sei die Erstattung Mehr Infos unter: neue sozialversicherungspflichtige Arbeits- des Kurzarbeitergeldes für März laut einer www.tourismus-bw.de/Heute-traeumen-morgen- plätze geschaffen hat. Die noch im Februar, aktuellen DEHOGA-Umfrage in 84 Prozent reisen und www.wirhaltenzusammen-bw.de also vor weniger als drei Monaten, dringend der Fälle noch nicht erfolgt. Auch für April Fachkräfte gesucht hat. Eine Branche, die in mussten die Löhne und Gehälter bereits über- O-Töne und Erfahrungen zu den Liefer- der Vergangenheit das Instrument der Kurz- wiesen werden. Dazu kämen die Fixkosten. diensten und Gutscheinaktionen lesen Sie auf arbeit so gut wie gar nicht genutzt hat. Der Liquiditätsengpass verschärfe sich. Seite 24 und 25. Doch jetzt wurde im März und April für „Der Rettungsfonds mit direkten Finanz- 1 025 512 Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt. hilfen muss schnell auf den Weg gebracht Damit sind insgesamt mehr als 95 Prozent werden, ansonsten werden viele Betriebe aller sozialversicherungspflichtig Beschäf- tigten im Gastgewerbe betroffen. Zum Ver- den Mai nicht überleben“, warnt Zöllick. Ebenso fordert der DEHOGA eine Gesetzes- INTERGASTRA 2022 vorverlegt gleich: Der Wert für Februar lag bei 173. „Die änderung, die einen Anspruch auf Pacht- Kurzarbeit erweist sich in der Situation als minderung beinhaltet (siehe Bericht auf Sei- wertvolles arbeitsmarktpolitisches Instru- te 11). ◀ Für die nächste Ausgabe der INTERGASTRA wurde der Termin der Fachmesse auf den Zeit- raum vom 5. bis 9. Februar 2022 vorverlegt. Damit möchte der Veranstalter die Abstände zu Branchenmessen wie der ambiente in Frank- furt, der biofach in Nürnberg und der Intern- orga in Hamburg entzerren. „Die INTERGASTRA ist die traditionelle Auftaktveranstaltung in die Messesaison. Wir stehen in engem Kontakt zu anderen Messe- gesellschaften und handeln mit der Vorver- legung des Stuttgarter Branchentreffs in ers- ter Linie im Sinne der Aussteller“, erläutert Stefan Lohnert, Geschäftsführer der Messe Stuttgart. Die nächste Ausgabe der INTERGASTRA wird wieder mit einem umfangreichen Aus- stellerportfolio zu den Schwerpunkten Food/ Küche, Hotel, Ausstattung/Ambiente, Dienst- leistung & IT, Getränke, Kaffee sowie Speise- eis aufwarten. Derzeit erarbeitet das Messe- team mit seinen Partnern wie dem DEHOGA Baden-Württemberg, ideeller und fachlicher Träger der INTERGASTRA, das neue Rahmen- programm zum Branchentreff. Schließlich sol- len die Besucher sich schon jetzt auf einen anregenden Austausch unter Kollegen, infor- Der DEHOGA Bundesverband meldet alarmierenden Arbeitsmarktzahlen: 35 348 Mitarbeiter/innen im Gast- mative Fachvorträge und Workshops, span- gewerbe haben im April ihre Arbeit verloren. Für 1 025 512 Beschäftigte wurde im März und April Kurzarbeit nende Wettbewerbe und diverse Tastings freu- angemeldet. Foto: DEHOGA/Cordula Giese en können. ◀
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