DEHOGA-Umfrage: Jeder zweite Betrieb fürchtet um Existenz - "Strukturen und Arbeitsplätze im Gastgewerbe erhalten" CORONAHILFEN

Die Seite wird erstellt Arno Lenz
 
WEITER LESEN
DEHOGA-Umfrage: Jeder zweite Betrieb fürchtet um Existenz - "Strukturen und Arbeitsplätze im Gastgewerbe erhalten" CORONAHILFEN
W W W. D E H O G A B W. D E – N R . 9 – S E P T E M B E R 2 02 0

                                                           DEHOGA-Umfrage:
                                                           Jeder zweite Betrieb
                                                           fürchtet um Existenz
                                                           CDU-SPITZENKANDIDATIN IM INTERVIEW
                                                           „Strukturen und Arbeitsplätze
                                                           im Gastgewerbe erhalten“
                                                           CORONAHILFEN
                                                           Verband hilft bei Beantragung
DEHOGA-Umfrage: Jeder zweite Betrieb fürchtet um Existenz - "Strukturen und Arbeitsplätze im Gastgewerbe erhalten" CORONAHILFEN
Jochen Stähler
                          –
  GASTRO DIGITAL
  Der Autor Jochen Stähler beleuchtet in
  diesem Buch Schritt für Schritt die ver-
schiedenen Bereiche eines Unternehmens,
 mit der Frage, wie jeweils von den neuen
   Technologien profitiert werden kann.
  Mit Strategien und Praxisbeispielen für
  den Einsatz der neuen Technologien in
 Marketing und Unternehmensführung!

    DIREKT BEI
  UNS BESTELLEN!
   +49 (0) 34206 / 65-106
    www.matthaes.de
        Kostenloser Versand in
                               ch
      Deutschland und Österrei

                      180 Seiten | Softcover
                      ISBN 978-3-87515-321-7
                      € 29,90

                       weitere Infos & Leseprobe
                       www.matthaes.de/gastro-digital
DEHOGA-Umfrage: Jeder zweite Betrieb fürchtet um Existenz - "Strukturen und Arbeitsplätze im Gastgewerbe erhalten" CORONAHILFEN
DEHOGA MAGAZIN 9.20 3

                                        Editorial
                                        Den Winter überleben – was jetzt zu tun ist

                                           Die Ergebnisse unserer DEHOGA-Umfrage zur                  zu überleben. Konkret: Die bisher aufgelegten guten
                                        wirtschaftlichen Situation (siehe Seite 4 und 5) zei-         und sinnvollen Hilfsprogramme von Land und Bund
                                        gen schonungslos, wie ernst die Lage in Gastrono-             dürfen nicht im Spätherbst enden. Die jetzt beschlos-
                                        mie und Hotellerie immer noch ist: Knapp 60 Pro-              sene Verlängerung der Überbrückungshilfen bis Jah-
                                        zent der Umfrageteilnehmer fürchten um das wirt-              resende ist ein positives Signal und kann vielen Be-
                                        schaftliche Überleben ihres Betriebes. Viele                  trieben die Existenz retten. Darüber hinaus braucht
                                        Kolleginnen und Kollegen wissen nicht, wie ihr Un-            es ein Gesetz zur coronabedingten Pachtminderung,
                                        ternehmen die Herbst- und Wintermonate überste-               sodass ein fairer Interessenausgleich zwischen Päch-
                                        hen soll, wenn die Urlaubs- und Außengastronomie-             tern und Verpächtern möglich ist, wenn die Geschäfts-
                                        saison vorbei ist. Komplettiert wird das Bild durch           grundlage, auf der ein Pachtvertrag geschlossen wur-
                                        die Mitte August veröffentlichten Tourismuszahlen,            de, ganz oder teilweise wegfällt. Und noch ein The-
                                        die – nicht überraschend – einen historisch einma-            ma gehört jetzt auf die politische Agenda: Die
                                        ligen Rückgang ausweisen (siehe Seite 12).                    außerordentlich hilfreiche Mehrwertsteuersenkung
                                           Doch diese Zahlen zeigen noch nicht die ganze              sollte entfristet werden. Dann hätten deutlich mehr
                                        Dimension der Probleme. Fakt ist nämlich: Betriebe            Betriebe die Chance, sich wirtschaftlich von den
                                        der Tagungs- und Geschäftsreisehotellerie, Event-             enormen Verlusten dieser Krise zu erholen.
                                        Caterer und natürlich auch die immer noch geschlos-              Eine Chance hat freilich nur, wer arbeiten und
                                        senen Diskotheken und Clubs profitieren nicht von             Gäste empfangen kann. Für Clubs und Diskotheken
                                        der zaghaften Belebung, die dieser Sommer zumin-              ist das immer noch nicht möglich. Wir kämpfen des-
                                        dest einigen Bereichen der Branche gebracht hat.              halb weiter mit Nachdruck und mit guten, verant-
                                           Wer verhindern will, dass es im Winter eine Wel-           wortungsvollen Argumenten für die Bereiche unse-
                                        le der Insolvenzen und Betriebsaufgaben im Gast-              rer Branche, die immer noch ohne Öffnungs­perspektive
                                        gewerbe gibt, darf sich also nicht den Blick verne-           sind. Auch darüber berichten wir auf Seite 10 dieser
                                        beln lassen von voll besetzten Biergärten und gut             Ausgabe.
                                        gebuchten Ferienhotels.
                                           Was wir jetzt brauchen, ist eine Strategie, die der          Fritz Engelhardt
                                        gesamten Branche hilft, den Winter wirtschaftlich               Vorsitzender des DEHOGA Baden-Württemberg

                                            CDU-Spitzenkandidatin im Interview       Coronahilfen                           WIR GASTFREUNDE
         Inhalt                         6   Susanne Eisenmann über               8   DEHOGA Beratung unterstützt         14 Fachgruppe Berufsbildung un-
                                            Wege aus der Krise und die               erfolgreich bei der Beantra-           terstützt Ausbildungsbetriebe
                                            Bedeutung des Gastgewerbes               gung von Fördergeldern                 bei der Suche nach Azubis

Mitarbeiterin Anja Neu an der Rezep-
tion im Hotel Barbara Freiburg, foto-
grafiert von Michael Bamberger.

DEHOGA aktuell                          16 Außengastro-Saison verlängern:        23 Porträt: Pascal und Markus Fetzer,
                                           In der Krise wichtiger denn je           Krone Alt-Hoheneck
4   DEHOGA-Umfrage zur wirtschaft-
    lichen Lage in der Branche          17 Rückerstattung von GEMA-­             24 Lokaltermin: Erfolgreicher Restart    Zum Redaktionsschluss
9 Stabilisierungshilfe erfolgreich
                                           Gebühren                                 im Rössle in Elzach                   dieser Ausgabe
  beantragen: So geht’s.                18 DEHOGA-Veranstaltungen im Land        25 Umfrage: Wie haben Sie Ihre Spei-
                                           und Seminare an der ­DEHOGA              sekarte der aktuellen Situation       In der Corona-Krise verändert sich
10 Telefonkonferenz mit Minister
                                           Akademie finden wieder statt             angepasst?                            die politische Lage sehr schnell.
   Manfred Lucha zu möglichen
   ­Öffnungsperspektiven für Clubs      19 Sparvorteile für DEHOGA-­             26 Im Blickpunkt: Neue Geschäfts-        Das vorliegende DEHOGA Maga-
    und Diskos im Land                     Verbandsmitglieder                       modelle in der Corona-Krise           zin gibt den Stand bei Redak­
                                                                                                                          tionsschluss am 31.08. wieder.
11 Landesförderung für die digitale     DEHOGA Akademie                          28 Mein Renner: Ali Nazik – Lamm-
                                                                                                                          Laufende Aktualisierungen dieses
   Qualifizierung im Gastgewerbe                                                    fleisch auf Auberginenpüree
                                        20 Seminarangebote                                                                Standes gibt es per Online-News-
12 Übernachtungszahlen im Land                                                                                            letter und im Internet auf
                                                                                 Vor Ort
   brechen im 1. Halbjahr massiv ein    Aus der Branche
                                                                                                                          → www.dehogabw.de
                                                                                 30 Politikgespräch in Heidelberg
13 Tipps zur Überwindung krisenbe-      22 Stimmen aus der Branche zum
   dingter Finanznot                       Veranstaltungsgeschäft                32 Impressum
DEHOGA-Umfrage: Jeder zweite Betrieb fürchtet um Existenz - "Strukturen und Arbeitsplätze im Gastgewerbe erhalten" CORONAHILFEN
4 DEHOGA MAGAZIN 9.20 Aktuell

DEHOGA-Umfrage zur wirtschaftlichen Lage

Mehr als jeder zweite Betrieb
im Land fürchtet um seine
wirtschaftliche Existenz
   Stark gesunkene Umsätze, rückläufige Vorbuchungen                        als die Hälfte geschrumpft (monatsbezogene Werte siehe
                                                                            Grafik). Die massiven Einbrüche in der Stadt- und Ta-
   und durch Abstandsregelungen reduzierte Kapazitäten:                     gungshotellerie werden durch die etwas erfreulichere
                                                                            Entwicklung in den Ferienregionen also keineswegs aus-
   Die Corona-Krise hat die gastgewerbliche Branche im Land                 geglichen.
                                                                               Insgesamt ist die wirtschaftliche Lage der Branche be-
   weiter fest im Griff und bedroht weiterhin Existenzen und                unruhigend prekär: 57,6% der Betriebe aus Baden-Würt-
                                                                            temberg, die an der DEHOGA-Umfrage teilgenommen
   Arbeitsplätze.                                                           haben, sehen sich durch die Auswirkungen der Corona-
                                                                            Krise in der Existenz bedroht.

               2 382 gastgewerbliche Betriebe aus Baden-Württemberg                              Hoffnung auf
            haben sich im Zeitraum vom 3. bis zum 10. August 2020                               Hilfsprogramme
            an der bundesweiten DEHOGA-Umfrage zur wirtschaft-
            lichen Lage der Branche beteiligt. Teilgenommen haben              Viele Betriebe im Land hoffen daher auf Hilfsprogram-
            Betriebe aller gastgewerblichen Betriebsarten. Die über-        me und nehmen diese auch in Anspruch. An der Spitze
            wiegende Mehrheit (88,9%) sind Kleinbetriebe mit ma-            steht dabei die „Stabilisierungshilfe Corona“ des Landes
            ximal 25 Beschäftigten. Mehr als 95% der teilnehmenden          Baden-Württemberg: Immerhin 86 % der Umfrageteil-
            Unternehmen waren zum Zeitpunkt der Umfrage geöff-              nehmerinnen und -teilnehmer kannten dieses im Juli
            net – knapp 5% sind nach wie vor geschlossen.                   gestartete Programm, das Betrieben in Liquiditätsnot mit
               Die Umfrageergebnisse zeigen, wie weit die Branche           nicht rückzahlbaren Zuschüssen hilft. 17 % der Umfra-
            trotz Betriebsöffnungen und Lockerungen noch von der            geteilnehmer hatten Anfang August bereits Anträge ge-
            Normalität entfernt ist. Ihren Umsatzrückgang seit 1. März      stellt und 67 % – also mehr als zwei Drittel der Betriebe
            2020 geben die Betriebe mit durchschnittlich 58% an (mo-        – planen, dies noch zu tun. Dass viele Betriebe ihre An-
            natsbezogene Werte siehe Grafik). Die Hoffnung auf ra-          träge später stellen, ist nachvollziehbar: Sie befürchten
            sche Erholung wird durch die coronabedingte Abstands-           eine Verschärfung der Liquiditätsnöte nach Ende der Au-
            regelung gedämpft: Durch sie reduziert sich die Zahl der        ßengastronomie-Saison im Herbst und warten mit der
            Plätze in den teilnehmenden Gastronomiebetrieben um             Antragsstellung daher noch ab.
            durchschnittlich 40%. Auch die Buchungszahlen in den
            Hotels für die Monate September und Oktober sind –                Auch die „Überbrückungshilfe“ des Bundes, die sich
            Stand Anfang August – gegenüber dem Vorjahr um mehr             nicht am Liquiditätsengpass, sondern am Umsatzrück-

Die in den Diagrammen angegebenen Werte geben den Durchschnitt der Angaben aller Umfrageteilnehmer aus Baden-Württemberg wieder.
DEHOGA-Umfrage: Jeder zweite Betrieb fürchtet um Existenz - "Strukturen und Arbeitsplätze im Gastgewerbe erhalten" CORONAHILFEN
Aktuell DEHOGA MAGAZIN 9.20 5

gang bemisst und die als Fixkostenzuschuss      MEINUNGEN
ausbezahlt wird, findet bei den Betrieben In-

                                                 Das sagen Gastronomen
teresse: 18,9 % der Umfrageteilnehmerinnen
und -teilnehmer hatten diese Hilfsleistung
Anfang August bereits beantragt, 36,5 % pla-

                                                 und Hoteliers
nen, dies noch zu tun.

         Beide Hilfsprogramme – Stabilisie-
rungshilfe (Land) und Überbrückungshilfe
(Bund) müssen über einen Steuerberater be-
antragt werden.                                  Bei der DEHOGA-Umfrage hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, ihre
Ausführliche Informationen dazu gibt es on-      ­Meinung frei zu formulieren. Wir veröffentlichen eine kleine Auswahl der
line unter → www.dehogabw.de/coronahilfen
oder telefonisch unter 0711-61988-37. Unter      ­Aussagen.
dieser Nummer beantwortet die DEHOGA
Beratung auch kostenlos Fragen von Steuer-
beratern gastgewerblicher Betriebe.
                                                  Viele Befragte brachten ihre Sorgen im Hinblick auf die Wintermonate
   Neben den Hilfsprogrammen von Land und         zum Ausdruck:
Bund nutzen die gastgewerblichen Betriebe
weitere Liquiditätshilfen wie zum Beispiel        „Was mache ich nach der Sommerzeit? Tische im Außenbereich fallen weg.“
Steuerstundungen und die Herabsetzung von
Steuervorauszahlungen (74,0%), die Rückzah-       „Finanzielle Hilfe, weil das Winterhalbjahr ohne Außenbewirtung nicht zu schaffen
lung von Umsatzsteuer-Vorauszahlungen
                                                  sein wird.“
(39,4%) sowie die Stundung von Miet- und
Pachtzahlungen (32,9%) und Sozialabgaben          „Hilfen werden in den Wintermonaten für sehr viele Betriebe wieder nötig sein.“
(26,3%). Trotz dieser Hilfsmaßnahmen ha-
ben viele Betriebe allerdings große Sorgen:
                                                  „Als Saisonbetrieb haben wir mit großen Lücken durch die Feiertagsmonate März, ­April
58,5% der befragten Unternehmerinnen und
Unternehmer halten die bisher angebotenen         und Mai zu kämpfen. Ohne notwendige finanzielle Hilfe von Bund und Land werden
Hilfen für nicht ausreichend.                     wir nicht die nötigen Reserven für den trockenen Winter aufbauen können.“

       Kurzarbeit stark genutzt,
       aber auch Entlassungen
                                                  Positive Aussagen gab es zur Mehrwertsteuersenkung:
   Dass das Instrument der Kurzarbeit in der
Krise massiv genutzt wurde und immer noch         „Die ermäßigte Mehrwertsteuer hilft uns sehr und muss länger erhalten bleiben. Für
genutzt wird, geht aus den Umfrageergeb-          größere Feste müsste das Tanzen wieder erlaubt werden.“
nissen ebenfalls hervor: 78,4% der befragten
Betriebe nutzten die Kurzarbeit – und zwar        „Die abgesenkte Mehrwertsteuer bringt Betrieben, welche Umsatz tätigen, viel. Wir
für durchschnittlich elf Beschäftigte pro Be-     sind zum ersten Mal in unseren Unternehmenskarrieren im fairen wirtschaftlichen
trieb. Eine Mehrheit der Umfrageteilneh-
                                                  Wettbewerb zu Metzgereien, Bäckereien und To-go-Betrieben. Dies sollte über den
merinnen und -teilnehmer (71,6%) hat mitt-
lerweile begonnen, Mitarbeiterinnen und           01.01.21 bzw. 30.06.21 fortgeführt werden, da wir nur auf Dauer die Verluste kompen-
Mitarbeiter wieder aus der Kurzarbeit zurück-     sieren können, welche in 2020 entstanden sind.“
zuholen – im Durchschnitt befanden sich
zum Zeitpunkt der Umfrage Anfang August
noch sechs Beschäftigte pro Betrieb in Kurz-
arbeit.                                           Kritik äußerten etliche Teilnehmer dagegen an der Maskenpflicht im
                                                  Freien:
  Allerdings gehen in der Krise auch im Gast-
gewerbe Arbeitsplätze dauerhaft verloren:         „Aufhebung der Maskenpflicht im Außenbereich. Bei 30 Grad im Sommer ist das
Rund 28% der befragten Betriebe mussten           ­unzumutbar!“
bereits Entlassungen vornehmen – im Durch-
schnitt waren pro Betrieb vier Mitarbeiterin-
nen und Mitarbeiter betroffen. Jeder fünfte
Betrieb plant weitere Entlassungen. Immer-        Zu den Maßnahmen, die am häufigsten eingefordert wurden, zählt die
hin: Auszubildende sind davon nur sehr sel-       Minderung der Pacht:
ten betroffen: Nur 2,2% der befragten Betrie-
be mussten sich bisher krisenbedingt von          „Die ungeklärte Frage Pachtzahlung während des Lockdowns bringt ja die meisten
Azubis trennen.                                   Pächter in höchste Nöte, Stundung ist da kein Mittel. In Österreich steht klar im
                                                  ­Gesetzbuch, bei Pandemien ist keine Pacht zu zahlen, sofern der Betrieb ruhen muss!“
    Die meisten Gäste akzeptieren
           Corona-Regeln
  Erfreulich ist die nach wie vor hohe Ak-        Auch Inhaber von Betrieben, die noch geschlossen bleiben müssen,
zeptanz der Corona-Auflagen wie zum Bei-
spiel Mindestabstand und Kontaktdatenerfas-       ­meldeten sich zu Wort:
sung bei den Gästen: 90,5% der Betriebe ga-
                                                  „Wir brauchen dringend eine Perspektive zur Wiedereröffnung. Unsere Mitarbeiter
ben an, dass ihre Gäste großes Verständnis
oder überwiegend Verständnis für die Coro-        kommen durch die Kurzarbeit an ihre finanziellen Grenzen. Einige Mitarbeiter haben
na-Maßnahmen zeigen. In fast jedem vierten        schon gekündigt und weitere überlegen es sich, wenn wir nicht bald einen Fahrplan
Betrieb (23,5%) hatten zum Zeitpunkt der          zur Wiedereröffnung anbieten können.“
Umfrage bereits Kontrollen des Ordnungs-
amtes stattgefunden.
DEHOGA-Umfrage: Jeder zweite Betrieb fürchtet um Existenz - "Strukturen und Arbeitsplätze im Gastgewerbe erhalten" CORONAHILFEN
6 DEHOGA MAGAZIN 9.20 Aktuell

                                                                                                                          Setzt sich für die gastge-
                                                                                                                          werbliche Branche im
                                                                                                                          Land ein: Baden-Würt-
                                                                                                                          tembergs Kultusministe-
                                                                                                                          rin und CDU-Spitzenkan-
                                                                                                                          didatin Dr. Susanne
                                                                                                                          Eisenmann.
                                                                                                                          Foto: KD Busch.com/Mi-
                                                                                                                          nisterium für Kultus, Ju-
                                                                                                                          gend und Sport Baden-
                                                                                                                          Württemberg.

Interview

„Strukturen und Arbeitsplätze
im Gastgewerbe erhalten““
 Susanne Eisenmann, Kultusministerin und Spitzenkandidatin              Dies bietet natürlich viel Potenzial und große Chancen,
                                                                        um – gerade in ländlicheren Regionen – noch mehr gute
 der CDU bei der nächsten Landtagswahl, spricht über Wege aus           Ausbildungs- und Arbeitsplätze zu generieren. Auch die
                                                                        Dienstleistungen können für bestimmte Gruppen weiter
 der Krise und die Bedeutung von Gastgewerbe und Tourismus              ausdifferenziert werden, etwa bei Outdoor- und Adven-
                                                                        ture-Aktivitäten. Wir als CDU in der Landesregierung
 für die baden-württembergische Wirtschaft.                             flankieren das Ganze mit einer neu erarbeiteten Touris-
                                                                        muskonzeption, die auf viele aktuelle Herausforderun-
                                                                        gen eingeht und Lösungen bietet für Themen wie die
        ● Baden-Württembergs Wirtschaft steht nicht nur vor den         Digitalisierung und veränderte Ansprüche der Gäste. Da-
        Herausforderungen der Corona-Krise, sondern auch mitten in      für geben wir in diesem Doppelhaushalt 2020/2021 rund
        einem umfassenden Strukturwandel. In wichtigen Branchen         fünf Millionen Euro mehr aus. Auch das Tourismus­
        – bei Autoherstellern und ihren Zulieferern – fallen Arbeits-   infrastrukturprogramm haben wir gegenüber des Regie-
        plätze weg. Wir fragen Sie als Spitzenkandidatin Ihrer Partei   rungsantritts 2016 verdoppelt – auf zehn Millionen Euro
        bei der nächsten Landtagswahl: Sollte Baden-Württemberg         pro Jahr.
        nicht noch stärker auf die Entwicklung und Förderung beschäf-
        tigungsintensiver Dienstleistungsbranchen wie Gastgewerbe       ● Gastronomie und Hotellerie sind Hauptleistungsträger der
        und Tourismus setzen, um die Härten des Strukturwandels in      Tourismuswirtschaft und gleichzeitig massiv von der Corona-
        den bisher dominierenden Branchen ein Stück weit abzufe-        Krise betroffen. Was bedeutet dies für die Perspektiven Ba-
        dern? Vor der Krise sicherte der Tourismus immerhin schon       den-Württembergs als Tourismusland?
        fast 400 000 Arbeitsplätze im Land – mit steigender Tendenz.    Als Landesregierung müssen wir die Situation einer so
        Susanne Eisenmann: Die Ingenieure von heute werden              wichtigen und beschäftigungsstarken Branche in der Kri-
        morgen wohl nur in den allerseltensten Fällen ins Gast-         se genau im Blick behalten und auf aufkommende Prob-
        gewerbe oder in den Tourismus wechseln. Aber mehr als           leme reagieren – wie zum Beispiel mit dem Stabilisie-
        55 Millionen Übernachtungen und ein Umsatz von mehr             rungsprogramm des Landes für Gastronomie und Hotel-
        als 20 Milliarden Euro pro Jahr zeigen eindrucksvoll, dass      lerie. Wir haben zuletzt mit der Tourismus Marketing GmbH
        Baden-Württemberg bereits voll auf Tourismus setzt und          Baden-Württemberg eine breit angelegte Kampagne für
        die Branche ein von manchen zwar unterschätzter, aber           Urlaub in Baden-Württemberg in Corona-Zeiten gestartet.
        immens wichtiger Wirtschaftsfaktor für unser Land ist.          Auch die Ausbildungsprämie kann dazu beitragen, dass
        Seit Jahren geht der Trend hin zum Urlaub in Baden-             Unternehmen trotz der schwierigen Situation weiter aus-
        Württemberg – der Schwarzwald und der Bodensee ge-              bilden und damit in Fachkräfte der Zukunft investieren.
        hören zu den beliebtesten Reisezielen in Deutschland.           Erfreulicherweise lässt sich beobachten, dass Beherber-
DEHOGA-Umfrage: Jeder zweite Betrieb fürchtet um Existenz - "Strukturen und Arbeitsplätze im Gastgewerbe erhalten" CORONAHILFEN
Aktuell DEHOGA MAGAZIN 9.20 7

           gungsbetriebe und auch Restaurants vom aktuellen Trend,        Land durch die Krise in ihrer Existenz gefährdet. Teile der Bran-
           Urlaub im eigenen Land zu machen, profitieren. Es gibt         che – zum Beispiel Veranstaltungs-Caterer und Tagungshotels
           aber auch Anlass zur Sorge, da andernorts Geschäftskun-        – sind tief im Krisenmodus. Diskotheken und Clubs sind nach
           den oder Übernachtungsgäste von derzeit noch untersag-         wie vor geschlossen und ohne terminierte Öffnungsperspek-
           ten, größeren Veranstaltungen fehlen und das Geschäft          tive. Was schlagen Sie vor, um diesen besonders betroffenen
           nicht oder nur schleppend anzieht.                             Betrieben zu helfen?
                                                                          Schon nach dem Lockdown habe ich beobachtet, wie
           ● Am 21. April haben Sie in der Regierungspressekonferenz      kreativ und aktiv das Gastgewerbe gewesen ist und zum
           ein Sofortprogramm des Landes für Betriebe des Gastgewer-      Beispiel Abhol- und Lieferangebote gemacht hat, um we-
           bes gefordert. Wann ist Ihnen klargeworden, dass das Hotel-    nigstens ein bisschen Umsatz zu generieren. Aber das
           und Gaststättengewerbe besonderer Unterstützung bedarf?        geht natürlich nicht in allen Bereichen und bringt nur
           Sehr schnell nach dem Lockdown. Ich kenne viele Gas­           einen Bruchteil dessen, was zuvor und ohne Corona-
           tronomen und Hoteliers, mit einigen bin ich befreundet.        Pandemie möglich gewesen ist. Viele konnten inzwischen
           Ich habe mit vielen von ihnen ebenso über die Situa­tion,      wieder öffnen. Aber das Bild der Branche ist sehr hete-
           die Nöte und die Aussichten gesprochen wie mit dem             rogen. Gerade wegen der strengen Anforderungen des
           DEHOGA-Vorsitzenden Fritz Engelhardt. Und die Sorgen           Infektionsschutzes leiden die von Ihnen genannten Tei-
           und Nöte sind begründet und berechtigt gewesen. Denn           le der Branche wie Diskos und Clubs, aber auch die Busi-
           wenn ich heute kein Schnitzel esse, esse ich deswegen          nesshotels und Event-Caterer ganz besonders. Für die
           morgen nicht zwei. Auch ein Bett kann ich pro Nacht            Messe- und Eventbranche haben wir auf unsere Initiati-
           nur einmal belegen. Das sind branchenspezifische               ve hin ebenfalls ein Extra-Hilfsprogramm zur Überbrü-
           Aspekte, die es zu bedenken und zu beachten galt. Lei-         ckung aufgelegt in Höhe von 92 Millionen Euro. Solange
           der hat es viele Wochen gebraucht, unseren grünen Ko-          das Corona-Virus da ist, wird es für diese Bereiche schwie-
           alitionspartner davon zu überzeugen, dass es für das Ho-       rig. Deshalb hoffe ich, dass wir zügig einen Impfstoff be-
           tel- und Gaststättengewerbe eine besondere Unterstüt-          kommen.
           zung braucht.
                                                                          ● Wie bewerten Sie als Kultusministerin die Erfahrungen,
           ● Unter der Bezeichnung „Stabilisierungshilfe Corona für das   die während der Corona-Krise durch den eingeschränkten Prä-
           Gastgewerbe“ ist das von Ihnen geforderte Programm Anfang      senzunterricht in den Berufsschulen gesammelt worden sind?
           Juli an den Start gegangen. Was kann ein solches Programm      Welche Schlüsse ziehen Sie daraus?
           Ihrer Meinung nach bewirken – und wo liegen die Grenzen?       Auch die beruflichen Schulen haben in Folge der Corona-
           Dieses Programm kann dabei helfen, Umsatzverluste ab-          Pandemie eine schwierige Phase durchlebt – erst waren
           zufedern, Kosten teilweise zu decken und das Überleben         sie geschlossen, später nur eingeschränkt geöffnet. Auch
           eines Betriebs zumindest für eine gewisse Zeit zu sichern.     praktische Phasen der Ausbildung konnten – zumindest
           Es geht darum, Strukturen und damit Arbeitsplätze zu           teilweise – aufgrund der Corona-Einschränkungen nicht
           erhalten. Denn nur wer heute überlebt, kann morgen             stattfinden. Das ist natürlich nicht das, was wir uns wün-
           wirtschaftlich auch wieder durchstarten. Ein solches Pro-      schen. Und es gibt bei der digitalen Ausstattung der Schu-
           gramm kann den ausfallenden Umsatz aber natürlich              len sicher noch Luft nach oben. Aber die Rückmeldun-
           nicht eins zu eins ersetzen, schon gar nicht auf Dauer.        gen zeigen, dass das Fernlernen – auch digital – bei Be-
           Aber ich denke, das Programm ist ein Signal an die Bran-       rufsschülerinnen und Berufsschülern weitestgehend gut
           che, dass wir die Sorgen und Nöte ernstnehmen.                 funktioniert hat. Auch der Bildungsmonitor der „Initiati-
                                                                          ve Neue Soziale Marktwirtschaft“ hat zuletzt bescheinigt,
           ● Laut einer DEHOGA-Umfrage von Anfang August fühlen           dass wir in Baden-Württemberg ein hervorragendes Sys-
           sich mehr als 50 Prozent der gastgewerblichen Betriebe im      tem der beruflichen Bildung haben. ◀

Corona-Krisen-Politik

Verlängerung von Kurzarbeitergeld und
Überbrückungshilfe beschlossen
             Die Regierungskoalition hat am 25. August die Verlänge-      te der Verband die Verlängerung des Kurzarbeitergeldes
           rung des Kurzarbeitergelds beschlossen. Die mögliche Be-       und der Überbrückungshilfen gefordert. Zudem setzt sich
           zugsdauer geht jetzt bis zum 31. Dezember 2021. Auch Über-     der Verband weiterhin für die dauerhafte Reduzierung
           brückungshilfe kann nun weitere vier Monate, bis Ende die-     der Mehrwertsteuer und eine gesetzlich verankerte Re-
           ses Jahres, beantragt werden.                                  duzierung von Pachten und Mieten ein. Denn „die Krise
                                                                          ist noch nicht vorbei“, so DEHOGA-Präsident Guido Zöllick.
              Die aufgrund der Corona-Krise eingeführten Erleichte-
           rungen zum Zugang zu Kurzarbeitergeld, sowie die Erhö-                    Service für Verbandsmitglieder
           hung auf 70 beziehungsweise 77 Prozent ab dem vierten
           Monat und auf 80 beziehungsweise 87 Prozent ab dem sieb-          DEHOGA-Mitglieder erhalten alle Infos zu Überbrü-
           ten Monat, gelten ebenfalls weiter bis Ende des Jahres.        ckungshilfe (sowie der in Baden-Württemberg einzigarti-
              Außerdem wurde die Insolvenzantragspflicht bis Jah-         gen Stabilisierungshilfe) und zum Kurzarbeitergeld im
           resende weiter ausgesetzt. Zudem sollen Kleinunterneh-         Online-Themenbereich Corona-Krise unter
           mer leichter Leistungen der Grundsicherung beziehen               → www.dehogabw.de/corona
           können, auch diese Maßnahme wurde bis 31. Dezember                Für persönliche Beratung und Unterstützung bei der
           2021 verlängert.                                               Beantragung wenden sich DEHOGA-Mitglieder an die DE-
              Der DEHOGA begrüßt diese beschlossenen Maßnah-              HOGA Beratung (zu den Themen Überbrückungs- und
           men als wichtige Unterstützung für die von der Corona-         Stabilisierungshilfe) oder an die DEHOGA-Geschäftsstel-
           Krise besonders betroffenen gastgewerblichen Unterneh-         le (zum Thema Kurzarbeitergeld). Alle Ansprechpartner/
           mer/innen. Im Vorfeld der Koalitionsverhandlungen hat-         innen finden Sie unter → www.dehogabw.de
DEHOGA-Umfrage: Jeder zweite Betrieb fürchtet um Existenz - "Strukturen und Arbeitsplätze im Gastgewerbe erhalten" CORONAHILFEN
8 DEHOGA MAGAZIN 9.20 Aktuell

Coronahilfen mit Unterstützung der DEHOGA Beratung erfolgreich beantragt

„Gott sei Dank gibt es die
Coronahilfen – aber wir sind
noch nicht über dem Berg“
 Maximilian und Ferdinand Trautwein, die zusammen das Gast-

 haus Linde in Stuttgart-Möhringen sowie gemeinsam mit ihrem

 Vater Gerd die Trautwein Catering GmbH ihrer Mutter führen,

 haben erfolgreich Corona-Hilfsgelder beim Land Baden-Würt-

 temberg beantragt. Bei der DEHOGA Beratung fanden sie kom-

 petente Ansprechpartner und Hilfe bei der Suche nach dem pas-

 senden Förderprogramm und der Antragstellung.

            „Die Coronahilfen der Politik stabilisieren und über-
         brücken – wie die Namen schon sagen – dafür bin ich der
         Politik und dem DEHOGA für seinen Einsatz sehr dank-
         bar“, sagt Maximilian Trautwein. „Aber wir sind noch lan-
         ge nicht über dem Berg.“
            Da das Catering-Geschäft, bis auf wenige kleine Veran-
         staltungen, komplett eingebrochen ist, und somit ein deut-
         licher Umsatzeinbruch zu erwarten war, wurde für die
         Monate Juni, Juli und August bereits die Überbrückungs-
         hilfe des Bundes beantragt.                                  Maximilian und Ferdinand Trautwein profitieren von beiden Corona-Hilfspaketen
            Im Restaurant bringt der derzeit gut besuchte Außen-      – schauen aber mit Sorge auf den Herbst und Winter.           Foto: Di Gregorio
         bereich wieder etwas mehr Umsatz – etwa 70 Prozent des
         normalen vor Corona – dennoch reicht es insgesamt nicht,
         um alle Kosten zu decken. „Gott sei Dank gibt es bei uns     bekommen. „Beim Verband sind die Branchenexperten,
         in Baden-Württemberg noch die Stabilisierungshilfe spe-      die die Hilfsprogramme gut kennen.“ Das habe ihm – und
         ziell für das Gastgewerbe“, sagt Maximilian Trautwein.       auch seinem Steuerberater – sehr geholfen.
         Denn um diese Fördergelder zu bekommen, muss kein               Die Stabilisierungshilfe werden die Trautweins voraus-
         Umsatzrückgang nachgewiesen werden, sondern ein Li-          sichtlich erst für die Herbstmonate beantragen, wenn das
         quiditätsengpass (lesen Sie dazu auch die Artikel auf der    Geschäft in der Linde im Außenbereich nachlässt. „Da
         gegenüberliegenden Seite).                                   wird es nochmal einen Rückschlag geben.“ Schon jetzt
            „Mit der Stabilisierungshilfe kann jeder betroffene Be-   merkt er, dass an kalten Tagen, wenn die Gäste nicht mehr
         trieb des Gastgewerbes seine Verluste ausgleichen“, sagt     draußen sitzen wollen, die Reservierungen nachlassen.
         Maximilian Trautwein. „Hut ab vor der Politik und dem        Zudem ist die Anzahl der Sitzplätze durch die Abstands-
         DEHOGA, der sich dafür eingesetzt hat.“                      regeln deutlich reduziert.
            Bei der DEHOGA Beratung fand der Gastronom kom-              Maximilian Trautwein blickt mit Sorge auf den Herbst
         petente Ansprechpartner und Hilfe bei der Entscheidung       und das Weihnachtsgeschäft. Der Schwerpunkt im Cate-
         für das passende Förderprogramm und der Antragstel-          ringgeschäft waren große Firmenfeiern. Schon jetzt be-
         lung. In Baden-Württemberg können grundsätzlich beide        komme er Rückmeldungen von seinen Kunden, dass es
         Corona-Hilfsprogramme (Stabilisierungshilfe und Über-        dieses Jahr keine großen Weihnachtsfeiern geben wird.
         brückungshilfe) beantragt werden. Bei einer zeitlichen       „Wir müssen noch lange durchhalten bei reduziertem Be-
         Überschneidung erfolgt eine Anrechnung.                      trieb“, so die Prognose des Gastronomen. „Die Gelder von
            „Die Beantragung läuft reibungslos, doch sie ist kein     der Politik helfen – aber das heißt nicht, dass unsere Bran-
         Selbstläufer“, so die Erfahrung von Maximilian Trautwein.    che gerettet ist.“ ◀
         Jeder Unternehmer müsse sich mit den Programmen von
         Land (Stabilisierungshilfe) und Bund (Überbrückungshil-
         fe) auseinandersetzen und für den eigenen Betrieb ent-
         scheiden, welche Hilfe man für welchen Zeitraum bean-
         tragen kann. Dabei geholfen haben ihm die DEHOGA-
         Webkurse, die Excel-Vorlagen des Verbandes als                 Fragen zu den Coronahilfen beantwortet die DEHOGA
         Entscheidungs- und Berechnungshilfe – und vor allem            Beratung Mitgliedern und deren Steuerberatern
         auch die persönliche Beratung, so Maximilian Trautwein.
                                                                        kostenlos unter Telefon: 0711-619 88 -37
         Bei der Beantragung von zwei Hilfsprogrammen kommen
         viele Fragen auf – auf jede einzelne habe er eine Antwort
DEHOGA-Umfrage: Jeder zweite Betrieb fürchtet um Existenz - "Strukturen und Arbeitsplätze im Gastgewerbe erhalten" CORONAHILFEN
Aktuell DEHOGA MAGAZIN 9.20 9

Stabilisierungshilfe Gastgewerbe

Antworten auf die wichtigsten Fragen
   In der Beratungs- und Beantragungspraxis für die Corona-Stabilisierungshilfe für das Gastge-               werden, da dem Widerspruch ansonsten nicht
werbe in Baden-Württemberg werden von Mitgliedern häufig immer wiederkehrende Fragen                          stattgegeben werden kann. Unter keinen Um-
gestellt oder es passieren formale Fehler, die zu einer Ablehnung des Antrags führen. Um dies zu              ständen darf ein zweiter Antrag bei der IHK
vermeiden und Missverständnisse aus dem Weg zu räumen, sodass möglichst viele Anträge                         gestellt werden. Mehrfachanträge werden
erfolgreich gestellt werden können, hat der DEHOGA die fünf wichtigsten Fragen und Antworten                  bei der IHK und ggf. der L-Bank als Dublet-
zusammengefasst. Zudem weisen wir auf die zwei häufigsten formalen Fehler hin.                                ten zurückgewiesen bzw. abgelehnt!
                                                                                                          5. Ich war zum 31.12.2019 gemäß EU-Definition
Die wichtigsten Fragen zur Stabilisierungshilfe:          ein Einzelunternehmer hat zwei Restau-          in Schwierigkeiten. Bin ich trotzdem antrags-
                                                          rants) gibt es keine eindeutige Vorgabe.        berechtigt?
1. Benötigte ich einen Umsatzeinbruch, um für             Hier kann die umsatzstärkste Gesellschaft           Sie sind grundsätzlich antragsberechtigt, wenn
die Stabilisierungshilfe antragsberechtigt zu sein?       gewählt werden.                                     sich der Zustand bis zu Beginn der Corona-
    Nein, ein Umsatzeinbruch ist nur bei der          3. Kann der Antrag auf Stabilisierungshilfe nach-       Krise nachweislich verbessert hat oder wenn
    Überbrückungshilfe eine Voraussetzung.            träglich aufgestockt werden, wenn sich die Um-          Sie ein kleines oder Kleinstunternehmen
    Bei der Stabilisierungshilfe wird ein Liqui-      sätze tatsächlich noch schlechter entwickelt ha-        sind (maximal 49 Mitarbeiter und maximal
    ditätsengpass vorausgesetzt. Ein Liquidi-         ben als geplant und somit der Liquiditätseng-           10 Mio. Euro Jahresumsatz/Jahresbilanz).
    tätsengpass liegt vor, wenn unmittelbar in        pass tatsächlich höher war?                             Diese kleinen und Kleinstunternehmer sind
    Folge der Corona-Pandemie die Einnahmen               Nein, eine nachträgliche Aufstockung ist            vom Ausschlusskriterium „Unternehmen in
    aus dem Geschäftsbetrieb nicht ausreichen,            nicht möglich. Wenn sich die Umsätze je-            Schwierigkeiten“ nicht betroffen, sofern Sie
    um die Verbindlichkeiten aus den erwerbs-             doch besser entwickelt haben als geplant            nicht gegenwärtig Gegenstand eines Insol-
    mäßigen Sach-, Personal- und Finanzkos-               und der Liquiditätsengpass geringer aus-            venzverfahrens sind oder Rettungs-/Umstruk-
    ten (beispielweise gewerbliche Mieten,                fällt, muss die zu viel bezahlte Stabilisie-        turierungsbeihilfen erhalten.
    Pachten, regelmäßige Leasing- und Til-                rungshilfe zurückbezahlt werden.
    gungsraten sowie Personalkosten) zu be-           4. Was kann ich machen, wenn mein Antrag
                                                                                                          Die häufigsten Gründe für eine Ablehnung:
    gleichen. Dabei gibt es kein spätestes Grün-      von der IHK an die L-Bank weitergeleitet und
    dungsdatum: Der Betrieb muss nur wäh-             von der L-Bank abgelehnt wurde?                        1. Überschneidung des Zeitraums der So-
    rend des berücksichtigten Förderzeitraums             Wenn Sie von der L-Bank einen Ablehnungs-          forthilfe und der Stabilisierungshilfe. Wur-
    wirtschaftlich tätig und aktiv am Markt sein.         bescheid bekommen haben, können Sie ge-            de die Soforthilfe zum Beispiel am 25. März
2. Mit welchem Unternehmen muss ein verbun-               gen diesen in einem Zeitraum von vier Wo-          beantragt, kann die Stabilisierungshilfe frü-
denes Unternehmen den Antrag auf Stabilisie-              chen Widerspruch einlegen und die fehler-          hestens für den Zeitraum ab dem 25. Juni
rungshilfe stellen?                                       haften Angaben, die zur Ablehnung führten,         beantragt werden.
    Wenn die verbundenen Gesellschaften sich              korrigieren. Der Widerspruch muss in schrift-      2. Anträge, bei denen der Steuerberater sei-
    in einem übergeordneten Verhältnis befin-             licher Form (mit Unterschrift) erfolgen und        ne persönlichen Daten anstelle der Daten
    den, dann ist der Antrag von der obersten             direkt an die L-Bank gerichtet werden.             des Antragstellers im Upload-Portal ein-
    vorgeschalteten Einheit (das heißt der Mut-           Bei einer Korrektur des Förderzeitraums muss       trägt. Im Upload-Portal www.bw-stabilisie-
    tergesellschaft) zu stellen. Bei horizontal           zwingend auch der Zeitraum der Liquiditäts-        rungshilfe-hoga.de muss der Name des An-
    verbundenen Unternehmen (zum Beispiel                 betrachtung in der Bescheinigung angepasst         tragsstellers eingegeben werden. ◀

So beantrage ich richtig: Stabilisierungshilfe kurz erklärt
   Damit der Antrag für Stabilisierungshilfe er-      bar (mit Ausnahme eines fiktiven Unterneh-          Umsatz in den Monaten Juni, Juli oder Au-
folgreich gestellt werden kann, hat der DEHOGA-­      merlohns in Höhe von 1 180 Euro pro Monat).         gust im Vergleich zum Vorjahresmonat). ◀
Baden-Württemberg die wichtigsten Punkte              Für welche Monate kann beantragt werden?
nochmal auf einen Blick zusammengefasst.                Für einen, zwei oder drei zusammenhän-
                                                      gende Monate zwischen Mai und November
Wer gilt als „stark betroffen“ und ist somit          2020. Der Antrag muss bis zum 30. Septem-
antragsbe­rechtigt?                                   ber gestellt sein.                                   Im Themenbereich Coronahilfen auf der
   Nach Programmdefinition ist jeder gastge-            Achtung: Die Stabilisierungshilfe darf erst        Homepage des DEHOGA Baden-Württemberg
werbliche Betrieb und jeder Soloselbständige          drei Monate nach der Soforthilfe beantragt           finden DEHOGA-Mitglieder alles, was sie wissen
„stark betroffen“, der in einem, zwei oder drei       werden. Wenn zum Beispiel Soforthilfe am             müssen, um die Programme zu vergleichen, sich
aufeinander folgenden Monaten mehr Kosten             25. März beantragt wurde (für drei Monate),          für das für ihren Betrieb richtige zu entscheiden,
als betriebliche Umsätze hat, das heißt: Ver-         dann darf Stabilisierungshilfe erst für den Zeit-    und gemeinsam mit ihrem/r Steuerberater/in
luste schreibt (Rücklagen werden nicht be-            raum ab dem 26. Juni beantragt werden.
                                                                                                           erfolgreich zu beantragen:
rücksichtigt). Diese Verluste werden bis zu           Gibt es eine Begrenzung?
einer gewissen Höhe vom Land übernommen.                Der Ausgleich für Verluste ist nach oben           - Die Stufen der Antragsstellung
Wer zwar weniger Umsatz als im Vorjahres-             begrenzt auf 3 000 Euro pauschal pro Betrieb         - Häufige Fragen und Antworten
monat macht, aber trotzdem einen Gewinn               plus 2 000 Euro je anrechenbarem Vollzeitbe-         - Excel-Tool „Berechnungshilfe Liquiditäts-
erwirtschaftet, ist nicht „stark betroffen“ und       schäftigten (geringfügig Beschäftigte zählen           engpass“
damit auch nicht antragsberechtigt.                   anteilig).                                           - Excel-Tool „Vergleichsrechnung Coronahilfen“
Welche Kosten sich anrechenbar?                       Was soll ich jetzt tun?                              - DEHOGA-Merkblatt „Kompaktvergleich
   Als Kosten zählen alle kassenwirksamen Zah-          1. Prüfen, ob ich in einem oder mehreren             Coronahilfen“
lungen, die im betrachteten Monat tatsächlich         Monaten mehr Kosten als Umsatz habe.
                                                                                                           - Die Mitschnitte zu den Webkursen „Corona-
geleistet wurden – auch wenn die gezahlte Rech-         2. Wenn ja, dann für den Zeitraum nach
nung seit längerem fällig war (was auch Til-          der Soforthilfe die Stabilisierungshilfe über
                                                                                                             Hilfspakete – ein praktischer Überblick und
gung und die Steuerlast einschließt). Auf der         meinen Steuerberater beantragen.                       Vergleich“
anderen Seite sind Kosten, die nur kalkulato-           3. Zusätzlich prüfen, ob ich auch für die          - Weiterführende Links und Begriffsdefinitionen
risch den Monat betreffen, aber in einem an-          Überbrückungshilfe des Bundes antragsbe-             www.dehogabw.de/coronahilfen
deren Monat bezahlt wurden, nicht anrechen-           rechtigt bin (mindestens 40 Prozent weniger
DEHOGA-Umfrage: Jeder zweite Betrieb fürchtet um Existenz - "Strukturen und Arbeitsplätze im Gastgewerbe erhalten" CORONAHILFEN
10 DEHOGA MAGAZIN 9.20 Aktuell

                                                                                   LOS S E N
                                                                         G E S C H

Laut Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg ist der Betrieb von Clubs und Diskotheken bis auf Weiteres verboten. Der DEHOGA setzt sich weiterhin
für eine Öffnungsperspektive für die 700 betroffenen Betriebe in Baden-Württemberg ein.                                             Fotomontage: Fietz

Telefonkonferenz zu möglichen Öffnungsperspektiven für Clubs und Diskos

Verband und Unternehmer im Gespräch mit
Minister Manfred Lucha
   Für die 700 Clubs und Diskotheken in Baden-Württemberg gibt es             könnten die Kontakt-
                                                                              nachverfolgung ge-
   immer noch keine Öffnungsperspektive. Der DEHOGA hat auch                  währleisten. Sicher-
                                                                              heitspersonal kann
   diese Betriebe im Blick und setzt sich in seiner politischen Arbeit        für die Einhaltung der
                                                                              Abstands- und Hygie­
   weiterhin mit Nachdruck dafür ein, mit dem verantwortlichen                neregeln sorgen. Die
                                                                              Unternehmer haben
   ­Sozialministerium einen Weg in Richtung Öffnung zu finden.                sich bereits viele Ge-
                                                                              danken gemacht, un-
                                                                              ter welchen Voraus-
                Am 6. August fand dazu auf Initiative des DEHOGA eine         setzungen eine Öff-
             Telefonkonferenz statt, in der Club- und Diskotheken-Be-         nung vorstellbar ist.
             treiber sowie Verbandsvertreter mit Sozialminister Man-          Zum Teil haben sie
             fred Lucha (Bündnis 90/Die Grünen) ins Gespräch kamen.           auch schon Konzepte
                Die Unternehmer schilderten ihre wirtschaftlich schwe-        entwickelt, die sich
             re Situation und betonten die gesellschaftliche Bedeutung        seriös und detailliert
             der Ausgehkultur. Sind die Clubs und Diskos zu, werden           damit auseinander-        Sein Ministerium ist auch für die Öffnungsmöglich-
             immer mehr illegale Partys gefeiert, auf denen sich un-          setzen, das Risiko ei-    keiten von Clubs und Diskotheken veranwortlich: So-
             kontrolliert Menschen versammeln – ohne Mundschutz               ner Ansteckung mit        zialminister Manfred Lucha (Grüne). Foto: Ministeri-
             und Sicherheitsabstand. Dürften Clubs und Diskos mit Hy-         dem Coronavirus in        um für Soziales und Integration Baden-Württemberg
             gienekonzepten wiedereröffnen, könnten diese Massen              Clubs und Diskothe-
             besser kontrolliert werden. Dies ist aus Sicht des Verban-       ken zu minimieren.
             des ein wichtiges Argument für die Öffnungen der Clubs           Die wesentlichen Elemente aus diesen Konzepten wur-
             und Diskos. Unternehmerinnen und Unternehmer im Gast-            den im Dialog mit Minister Manfred Lucha eingebracht.
             gewerbe sind verlässliche Partnerinnen und Partner, wenn            Denn die Entscheidung, ob und unter welchen Bedin-
             es um die Umsetzung von Hygienekonzepten geht.                   gungen Clubs und Diskos wieder öffnen dürfen, trifft nicht
                                                                              der Verband, sondern das federführend zuständige Sozial­
                        Bereits konkrete Konzepte ins                         ministerium, abhängig von der Entwicklung der Corona-
                            Gespräch eingebracht                              Fallzahlen. Manfred Lucha gab in der Telefonkonferenz
                                                                              zu bedenken, dass sich diese derzeit wieder in eine kriti-
                Der Verband ist sich der Verantwortung im Hinblick            sche Richtung bewegen. „Wir sind im dunkelroten Be-
             auf mögliche Lockerungen – insbesondere vor dem Hin-             reich“, so der Minister, und jeder Schritt in Richtung wei-
             tergrund der aktuellen Entwicklung der Infektionszahlen          tere Öffnungen wolle mit Bedacht gewählt sein.
             – sehr bewusst. Eine dem Infektionsschutz Rechnung tra-             Im Gespräch mit dem Minister ging es für die Club-
             gende Öffnungsperspektive hält der DEHOGA dennoch                und Diskobesitzer also darum, Verantwortung zu zeigen
             für dringend geboten. Es geht hierbei nicht nur um die           und Vertrauen zu schaffen, sodass eine Öffnungsperspek-
             Sicherung von wirtschaftlichen Existenzen und Arbeits-           tive entstehen kann. Im nächsten Schritt wird der ­DEHOGA
             plätzen, sondern auch um verantwortungsvolle Alterna-            das Ministerium zu einem vor Ort Termin in einen von
             tiven zu illegalen Party- und Tanzveranstaltungen.               der Schließung betroffenen Betrieb einladen, um im Di-
                Der Gesundheitsschutz der Gäste steht bei möglichen           alog mit den Gesundheitsfachleuten zu erarbeiten, wel-
             Club- und Diskotheken-Öffnungen natürlich an erster Stel-        che Anforderungen im Betrieb konkret erfüllt sein müs-
             le. Schon bisher übliche Ausweis- und Einlasskontrollen          sen, um wieder öffnen zu dürfen. ◀
Aktuell DEHOGA MAGAZIN 9.20 11

Zuwendungsbescheid übergeben

Land fördert digitale Qualifizierung im
Gastgewerbe
   Das Wirtschaftsministerium Baden-Württem-        Kirchherr erklärte: „Wir danken der Landes-
berg fördert die digitale Qualifizierung im Gast-   regierung und dem zuständigen Wirtschafts-
gewerbe mit 623 300 Euro. Wirtschaftsministe-       ministerium sehr für die Unterstützung un-
rin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut übergab den        serer digitalen Qualifizierungsangebote. Qua-
Zuwendungsbescheid am 13. August in Stutt-          lifzierung ist auch für die Betriebe des
gart an ­DEHOGA-Hauptgeschäftsführer Jürgen         Hotel- und Gaststättengewerbes ein entschei-
Kirchherr und an Thomas Schwenck, Leiter der        dender Faktor für eine erfolgreiche wirtschaft-
DEHOGA Akademie. Mit dem Projekt soll unter         liche Zukunft. Mit digitalen Weiterbildungs-
anderem das Online-Weiterbildungsangebot            angeboten nutzen wir einen zunehmend wich-
der ­DEHOGA Akademie ausgebaut werden.              tigen Weg, Wissen und Kompetenzen in die
                                                    Branche hinein zu vermitteln. “
   „Die Corona-Krise hat gezeigt, dass die di-         Neben der Modernisierung und Neuent-
gitale Weiterbildung noch mehr vorangetrie-         wicklung von Schulungsmaßnahmen werden
ben werden muss. Lebenslanges Lernen wird           durch das Projekt neue und innovative Me-
immer wichtiger. Wir wollen mit dem Projekt         thoden im Bildungsmanagement und der              Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Dr. ­Nicole
das Online-Qualifizierungsangebot im Gast-          Weiterbildungsberatung eingeführt. Diese          Hoffmeister-Kraut bei der Übergabe des Zuwendungs-
gewerbe in Zeiten von Corona ausbauen und           neuen Technologien und Anwendungen sol-           bescheides mit DEHOGA-Hauptgeschäfts­führer
den Zugang zu Weiterbildungen erleichtern“,         len zu einer höheren Akzeptanz digitaler Me-      ­Jürgen Kirchherr (Mitte) und Thomas Schwenck, Leiter
erklärte Ministerin Hoffmeister-Kraut. „Ich         dien in den Betrieben führen und Lerninhal-        der DEHOGA Akademie.              Foto: Ministerium
freue mich, dass der DEHOGA mit diesem              te häufiger und schneller in die praktische
Projekt den Wandel im Gastgewerbe aktiv mit-        Anwendung bringen. Zusätzlich wird es eine
gestaltet. In dieser wirtschaftlich schwierigen     umfassende Beratung und Betreuung für Be-         jekt im Rahmen der „Qualifizierungsoffensive
Zeit ist das ein wichtiges Signal.“                 triebe des Gastgewerbes geben.                    digitale Kompetenzen“ mit Mitteln der Digita-
   DEHOGA-Hauptgeschäftsführer Jürgen                  Das Wirtschaftsministerium fördert das Pro-    lisierungsstrategie des Landes „digital@bw“. ◀
12 DEHOGA MAGAZIN 9.20 Aktuell

Tourismus in Baden-Württemberg

Übernachtungszahlen brechen
im 1. Halbjahr massiv ein
   Die seit Jahren positive Entwicklung der baden-württember­             me, die Land und Bund aufgelegt haben, dringend erforderlich, um
                                                                          Existenzen und Arbeitsplätze im Gastgewerbe zu retten. Wichtig für
   gischen Tourismuswirtschaft ist durch die Corona-Krise jäh             betroffene Betriebe des Gastgewerbes: Die Hilfsprogramme – Stabili-
                                                                          sierungshilfe Corona Gastgewerbe (Land) und Überbrückungshilfe
   ­gestoppt worden. Dies zeigen die stark rückläufigen Übernach-         (Bund) – müssen über einen Steuerberater beantragt werden.
                                                                             Ausführliche Informationen dazu gibt es unter → www.dehogabw.de/­
   tungszahlen im 1. Halbahr 2020, die vom Statistischen Landes-          coronahilfen oder per Telefon unter 0711-61988-37. Unter dieser Nummer
                                                                          beantwortet die DEHOGA Beratung auch kostenlos Fragen von Steuer-
   amt veröffentlicht wurden.                                             beratern gastgewerblicher Betriebe. ◀

   Aufgrund der Corona-Pandemie und der Maßnahmen zu deren Ein-
dämmung kamen im Zeitraum Januar bis Juni 2020 nach vorläufigen           Entwicklung in den Kreisen
Zahlen des Statistischen Landesamtes in den geöffneten Beherber-
gungsbetrieben mit zehn und mehr Schlafgelegenheiten insgesamt
5,7 Millionen (Mill.) oder 54,0 % weniger Gäste an als im entspre-
chenden Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Übernachtungen ging im
ersten Halbjahr 2020 um 12,4 Mill. oder 48,3 % zurück.

   Während die Werte im Januar und im Februar im Vergleich zum
Vorjahr noch im Plus (+3,2 % bzw. +6,7 %) lagen, brachte die Coro-
na-Krise dann im März (-50,7 %), April (-88,3 %), Mai (-79,1 %) und
im Juni (-45,5 %) einen extremen Einbruch. Insgesamt wurden von
Januar bis Juni 2020 rund 4,9 Mill. Ankünfte und 13,3 Mill. Übernach-
tungen gemeldet. Die Messlatte der Ergebnisse für denselben Zeit-
raum im Vorjahr lag mit 10,6 Mill. Ankünften und 25,8 Mill. Über-
nachtungen etwa doppelt so hoch. Zugpferd der ab Mai 2020 einset-
zenden Erholungsprozesse ist klar der Inlandstourismus: Die Zahl der
Inländer-Übernachtungen lag im Juni 2020 „nur“ noch 38,0 % unter
dem Vorjahreswert, während der Anteil ausländischer Buchungen mit
74,9 % noch deutlich stärker unter den Erwartungen blieb.

   Wolf: Intensive Werbung für Reisen und Kurzurlaube
                  in Baden-Württemberg
   Tourismusminister Guido Wolf (CDU) kommentiert: „Mit diesen
drastischen Zahlen mussten wir zwar leider rechnen, sie jetzt aber
schwarz auf weiß zu lesen, ist dennoch erschütternd. Die Daten zei-
gen eindrücklich, mit welcher Wucht unsere Tourismuswirtschaft von
der Corona-Pandemie getroffen wurde.“ Dass die Talsohle im April
und Mai durchschritten wurde, legten die Zahlen für Juni 2020 aller-
dings nahe, betont Wolf. Eine deutliche Zunahme an inländischen
Gästen habe zu dieser Erholung beigetragen. Wolf: „Es hat sich als
richtig erwiesen, im Mai auf eine Öffnung zu dringen und intensiv
für Reisen, Kurzurlaub und Wochenendausflüge in Baden-Württem-
berg zu werben.“
   Fritz Engelhardt, Vorsitzender DEHOGA Baden-Württemberg, kom-
mentiert: „Wir begrüßen ausdrücklich den Einsatz von Tourismusmi-
nister Wolf für die Öffnung der Hotelbetriebe im Mai sowie das inten-
sive Marketing zur Belebung des Tourismus im Land. Ohne diese
Maßnahmen sähe die Entwicklung noch schlechter aus.“

      Engelhardt: Hilfsprogramme existenziell wichtig
   Die massiven Rückgänge der Übernachtungszahlen belegten, wie
hart die Betriebe der Hotellerie im Land durch die Corona-Krise betrof-
fen sind. Engelhardt: „Auch die aktuell wieder bessere Entwicklung der
Buchungszahlen in den Urlaubsgebieten darf nicht darüber hinwegtäu-
schen, dass weite Teile der Hotelbranche in Baden-Württemberg vor
allem vom Geschäftsreise- und Tagungstourismus abhängig sind. Hier
sind wir noch weit von der Normalisierung der wirtschaftlichen Lage       Übernachtungen in den Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs von
entfernt. Viele Betriebe des Hotel- und Gaststättengewerbes im Land       ­Januar bis Juni 2020: Veränderung gegenüber dem Vorjahrezeitraum. 
kämpfen um ihre Existenz.“ Aus diesem Grund seien die Hilfsprogram-                                  Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
Aktuell DEHOGA MAGAZIN 9.20 13

   Foto: DOC RABE Media

Finanzielle Engpässe überwinden

Lebensversicherung kündigen?
Es gibt auch andere Optionen
   In der krisenbedingten Finanznot denken manche gastgewerb-                 Aufwand ist nicht größer als bei einer Kündigung.
                                                                                 Dabei ist es wichtig, nur an Unternehmen im Lebenver-
   lichen Unternehmer auch über eine Kündigung ihrer Lebens-                  sicherungs-Zweitmarkt zu verkaufen, die sich an die stren-
                                                                              gen Standards des BVZL (Bundesverband Zweitmärkte Le-
   beziehungsweise Rentenversicherungen nach. Welche Aspekte                  bensversicherungen) halten. Beim Verkauf sollten keine
                                                                              Ratenauszahlung akzeptiert werden. Bei seriösen Unter-
   dabei beachtet werden müssen, beschreibt der nachfolgende                  nehmen erhält der Verkäufer immer die komplette Sum-
                                                                              me und einen Rest-Todesfallschutz für die Hinterbliebenen.
   Beitrag.                                                                      Ebenso können sich einige Versicherer auch noch an
                                                                              ein Bundesgerichtshof-Urteil erinnern, für Lebens- und
                                                                              Rentenversicherungsverträge die zwischen 1994 und 2007
                 Bevor über eine Kündigung der eigenen Lebens- oder           abgeschlossen worden sind: Diese Verträge können auf-
              Rentenversicherung nachgedacht wird, sollten zunächst           grund eines BGH-Urteils auch noch heute wegen einer
              alle anderen Möglichkeiten, Liquidität zu gewinnen, ge-         fehlerhaften Belehrung oder wegen notwendiger Vertrags-
              nutzt werden – zum Beispiel die Beitragsfreistellung der        unterlagen, die gefehlt haben, rückwirkend unter Abzug
              Lebensversicherung. Außerdem sollte geprüft werden, ob          der Beiträge für den genossenen Versicherungsschutz, wie
              die Versicherung überhaupt frei verfügbar ist und nicht als     Risikobeiträge für den Todesfallschutz widersprochen wer-
              Sicherheit, zum Beispiel zur Absicherung bestehender Ver-       den. Alle anderen Einzahlungen, Kosten und Zinsen müs-
              bindlichkeiten eingesetzt wird. In diesem Fall ist eine Kün-    sen die Versicherer komplett erstatten. ◀
              digung nämlich nur mit Zustimmung des Sicherungsneh-
              mers (zum Beispiel der Bank) möglich.
                 Achtung: Die Konsequenzen einer Vertragskündigung
              sind weitreichend. Wer den Vertrag einfach kündigt, ver-
              liert die Altersvorsorge, den Hinterbliebenenschutz und
              weitere gegebenenfalls mitversicherte Bausteine und ver-         Für alle Fragen rund um diese Themen, zur betrieblichen Altersvor-
              zichtet auch noch auf einen wichtigen finanziellen Mehr-
                                                                               sorge (HOGARENTE PLUS) sowie zu allen anderen Versicherungen,
              wert. Bei einer Kündigung kommt im Übrigen nur der ak-
                                                                               ist DEHOGA-Versicherungspartner RVM Ansprechpartner für Mit­
                                                                               glieder des DEHOGA Baden-Württemberg:
              tuelle Rückkaufswert der Lebensversicherung zur Auszah-
              lung, also nicht die Lebensversicherungssumme. Der               RVM Versicherungsmakler GmbH & Co.KG
              Rückkaufswert kann unter dem Wert der bereits eingezahl-         Ansprechpartner: Sven Dünisch
              ten Beiträge liegen. Dies trifft insbesondere auf Versiche-      Telefon: 07121-923-1664, Fax: 07121-923-247, Mobil: 0173-9380244
              rungsverträge zu, die erst kurze Zeit laufen.                    dehogabw@rvm.de oder duenisch@rvm.de
                 Für Gastronomen und Hoteliers, die nach Berücksich-
              tigung der genannten Punkte ihre Lebens- beziehungswei-          sowie
              se Rentenversicherung vorzeitig beenden (müssen), geht
              es um die besten Konditionen und damit um jeden Euro.            Ansprechpartner: Frank Wurster
              Verglichen mit der Kündigung eröffnet der Zweitmarkt für         Telefon: 07121-923-1126, Fax: 07121-923-247, Mobil: 0173-3280157
              Lebensversicherungen hier interessante Möglichkeiten.            wurster@rvm-finanzen.de
              Den Vorsorgevertrag zu verkaufen, bringt zwischen drei
              und sechs Prozent mehr gegenüber der Kündigung beim              Hinweis: Bei der Erstellung dieses Beitrags haben wir Informationen
              Versicherer, in Einzelfällen beträgt der Vorteil sogar bis zu    der Firma Policen Direkt, Marktführer im Zweitmarkt für Lebensversi-
              15 Prozent. Bei einem Rückkaufswert von zum Beispiel             cherungen, verwendet.
              50 000 Euro kann das leicht 3 000 Euro ausmachen. Der
14 DEHOGA MAGAZIN 9.20 Aktuell

                                                                                                                                    Das Gastromobil ist
                                                                                                                                    wieder im Einsatz und
                                                                                                                                    kann zurzeit auch von
                                                                                                                                    Ausbildungsbetrieben
                                                                                                                                    gebucht werden.

WIR GASTFREUNDE

Azubis für die Branche gewinnen
   Ausbildungsmarketing in der Krise – wie passt das zusammen?                    bildungsplätzen schrumpft krisenbedingt in der gesam-
                                                                                  ten Wirtschaft. Viele junge Menschen sind daher auf
   Die Fachgruppe Berufsbildung unterstützt Ausbildungsbetriebe                   der Suche und orientieren sich neu. Für Ausbildungs-
                                                                                  betriebe im Gastgewerbe ist das eine Chance, gute Be-
   gerade jetzt dabei, nicht den Mut zu verlieren und weiterhin in                werberinnen und Bewerber für unsere Ausbildungsbe-
                                                                                  rufe zu begeistern.“
   die Zukunft der Branche zu investieren. Denn die Azubis von
                                                                                     Was spricht sonst noch für die Ausbildung in der aktu­
   heute sind die Fachkräfte von morgen.                                          ellen Situation?
                                                                                  ○ Finanzielle Anreize: Mittelständische Betriebe, die
                                                                                     ausbilden, können von der „Ausbildungsprämie“ und
               Martin Bosch, Vorsitzender der DEHOGA-Fachgrup-                       der „Ausbildungsprämie plus“ oder auch von Zu-
             pe Berufsbildung ist überzeugt: „Das Angebot an Aus-                    schüssen zur Ausbildungsvergütung profitieren. In-
                                                                                                             formationen dazu gibt’s im
                                                                                                             nebenstehenden Artikel so-
                                                                                                             wie unter
                                                                                                             → www.dehogabw.de/ausbil-
                                                                                                          dungsprämie
                                                                                                          ○ Flexibler Ausbildungsbeginn
                                                                                                             möglich: Ausbildungsverträ-
                                                                                                             ge können auch im Frühjahr,
                                                                                                             also nach den möglichweise
                                                                                                             schwierigen Herbst-/Winter-
                                                                                                             monaten abgeschlossen wer-
                                                                                                             den. Für die Zeit bis dahin
                                                                                                             können Betriebe Jugendlichen
                                                                                                             zum Beispiel eine Einstiegs-
                                                                                                             qualifikation (bezuschusstes
                                                                                                             Praktikum) anbieten.

                                                                                                               Der DEHOGA unterstützt Be-
                                                                                                            triebe, die trotz Krise ausbilden
                                                                                                            und intensiviert – online und vor
                                                                                                            Ort – das Ausbildungsmarketing
                                                                                                            im Rahmen der DEHOGA-Nach-
Auszubildende der Landesberufsschule für das Hotel- und Gaststättengewerbe in Villingen-Schwenningen wer-   wuchskampagne „WIR Gast­
ben in einem Video-Clip der Nachwuchskampagne WIR GASTFREUNDE für die Berufe im Gastgewerbe.                freunde“.
Aktuell DEHOGA MAGAZIN 9.20 15

Die wichtigsten Aktionen im Überblick:                            Website oder in sozialen Medien genutzt           bern nicht einfach absagen, sondern diese an
○ Das GastroMobil, der Info- und Erlebnisbus                      werden. Wer Poster nachbestellen möchte,          ausbildende Kollegen verweisen und auf die
   der WIR-GASTFREUNDE-Kampagne ist wie-                          kann dies im Online-Servicecenter des             Online-Ausbildungsplatzbörse von „WIR GAST­
   der auf den Straßen Baden-Württembergs                         ­DEHOGA tun unter: www.dehogabw.de/               FREUNDE“ aufmerksam machen. ◀
   unterwegs und kann vor Ort, unter Ein-                         servicecenter. Die Poster in digitaler Form
   haltung der Hygiene-und Abstandsregeln,                        für den Einsatz auf der Website oder auf
   im Einsatz sein. Weil Messen und der Schul-                    Social Media mit dem eigenen Betriebslo-
   b e t r i e b d e r ze i t n u r e i n g e s c h rä n k t      go kann per Mail bestellt werden unter:
   stattfinden können, bietet der DEHOGA                          wirgastfreunde@dehogabw.de                          Fragen – zum Beispiel zur Beantragung der
   Baden-Württemberg auch für Ausbildungs-
                                                                                                                      Ausbildungsprämie, zur Einstiegsqualifikati-
   betriebe die Möglichkeit, das GastroMobil                      „Ausbildungsarbeit ist gerade jetzt in der
   anzufordern. Interessierte wenden sich per                  Krise besonders wichtig – für die jungen Men-
                                                                                                                      on und zu allen Themen, die die Ausbildung
   Mail an die Fachgruppe Berufsbildung:                       schen, aber auch für unsere Branche“, betont
                                                                                                                      im Gastgewerbe betreffen, beantwortet die
   wirgastfreunde@dehogabw.de                                  Fachgruppen-Vorsitzender Martin Bosch und
○ Die Online-Ausbildungsbörse von WIR GAST-                    fügt hinzu: „Die Fachkräfte, die wir heute nicht       DEHOGA-Fachgruppe Berufsbildung
   FREUNDE wird aktuell verstärkt mit Fil-                     ausbilden, werden uns nach der Krise feh-              Telefon: 0711-6198817
   men und Anzeigen in den Social-Media-                       len.“ Deshalb sollten Betriebe, die krisenbe-          schlamminger@dehogabw.de
   Kanälen beworben. Derzeit läuft ein Vi-                     dingt keine Azubis einstellen, auch Bewer-
   deoclip auf den sozialen Kanälen von WIR
   GASTFREUNDE. Azubis der Landesberufs-
   schule Villingen-Schwenningen sagen in
   diesem kurzen Film, warum sie gerne im
   Gastgewerbe arbeiten und machen jungen
   Menschen so Lust auf eine Ausbildung in
   der Branche. Seit Mitte August hat dieses
   Video bereits 52 000 Personen erreicht –
   mehr als 44 000 davon im Alter zwischen
   13 und 24 Jahren. Der Werbeclip leitet Ju-
   gendliche auf die Ausbildungsplatzbörse
   von WIR GASTFREUNDE. Aus diesem Grund
   appelliert der DEHOGA an alle Betriebe,
   die Ausbildungsplätze anbieten, sich in der
   Online-Ausbildungsplatzbörse einzutragen
   beziehungsweise ihren Eintrag dort auf den
   aktuellen Stand zu bringen. Mehr Infos un-
   ter:
   www.wir-gastfreunde.de/boerse
○ Poster-Aktion: Im August hat die DEHOGA-
   Fachgruppe Poster mit dem Slogan „Wir
   bilden aus“ an rund 800 Ausbildungsbetrie-
   be verschickt. Die Poster können im Be-
   trieb aufgehängt, aber auch in digitaler Form               Ausbildungsbetriebe können das Poster der Nachwuchskampagne WIR GASTFREUNDE auch in digitaler Form für
   mit eingebundenem Betriebs-Logo auf der                     die Website oder in den sozialen Medien nutzen, individualisiert mit dem eigenem Betriebslogo.

Bundesprogramm „Ausbildungsplätze sichern“

Ausbildungsprämien und Zuschüsse
   Betriebe, die trotz Corona-Krise die Zahl ih-                 ginnende Berufsausbildung.                         eine Betriebsabteilung einen Arbeitsausfall
rer Ausbildungsplätze halten oder sogar stei-                  ○ Der „Zuschuss zur Ausbildungsvergütung“:           oder Kurzarbeit von mindestens 50 Prozent
gern, werden vom Staat mit Prämien gefördert.                    Zur Vermeidung von Kurzarbeit während              gehabt haben. Azubis dürfen dabei nicht in
Auch Zuschüsse zur Ausbildungsvergütung und                      der Ausbildung in Höhe von 75 Prozent              Kurzarbeit gewesen sein.
Prämien bei Übernahme von Azubis aus Insol-                      der gezahlten Ausbildungsvergütung.                        Der Zuschuss kann seit August und
venz-Betrieben sind möglich. Die wichtigsten                   ○ Die „Übernahmeprämie“: Übernahme von               dann monatlich beantragt werden bis Dezem-
Förderinstrumente im Überblick.                                  Auszubildenden bei pandemiebedingter               ber 2020.
                                                                 Insolvenz des bisherigen Ausbildungsun-
Wer ist antragsberechtigt?                                       ternehmens in Höhe von 3000 Euro.                     Um die „Übernahmeprämie“ zu beantra-
Das Bundesprogramm „Ausbildungsplätze si-                              Unternehmen können nur eine der              gen, muss sowohl der insolvente, als auch der
chern“ richtet sich an Unternehmen mit bis                     genannten Förderung erhalten.                        Übernahme-Betrieb ein KMU sein. Beim in-
zu 249 Vollzeitbeschäftigten (KMU), die in                                                                          solventen Betrieb muss das Insolvenzverfah-
staatlich anerkannten Ausbildungsberufen                       Was sind die Voraussetzungen?                        ren bis zum 31. Dezember 2020 eröffnet sein.
ausbilden und von der Corona-Krise betroffen                      Um die „Ausbildungsprämie“ beziehungs-            Der Übernahme-Betrieb übernimmt den Aus-
sind. Dabei gibt es vier Förderinstrumente:                    weise die „Ausbildungsprämie plus“ zu bean-          zubildenden bis zum 31.12.2020 für die Dau-
○ Die „Ausbildungsprämie“: bei Erhalt des                      tragen, müssen Mitarbeiter des Betriebes zwi-        er der restlichen Ausbildungszeit.
   Ausbildungsniveaus der vergangenen drei                     schen Januar bis Juni 2020 mindestens 1 Mo-                   Die Prämien werden erst nach erfolg-
   Jahre in Höhe von 2 000 Euro für jede neu                   nat in Kurzarbeit gearbeitet haben.                  reich bestandener Probezeit ausgezahlt.
   begonnene Berufsausbildung.                                    Der Umsatz des Unternehmens war im Ap-
○ Die „Ausbildungsprämie plus“: bei Erhö-                      ril und Mai 2020 im Vergleich zum Vorjahr              Details zum Bundesprogramm „Ausbildungs-
   hung des Ausbildungsniveaus im Vergleich                    um mind. 60 Prozent eingebrochen.                    plätze sichern“ und alle dazugehörigen For-
   zu den vergangenen drei Jahren in Höhe                         Um den „Zuschuss zur Ausbildungsvergü-            mulare zum Download gibt es unter:
   von 3000 Euro für jede zusätzliche neu be-                  tung“ zu beantragen, muss der Betrieb oder             → www.dehogabw.de/ausbildungsprämie
Sie können auch lesen