Der Bote - Der Sodinger Ziegenzuchtverein Aus den wilden Pionierzeiten Hernes Bahnübergänge in Herne - Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel eV

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Der Bote - Der Sodinger Ziegenzuchtverein Aus den wilden Pionierzeiten Hernes Bahnübergänge in Herne - Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel eV
:: Zeitschrift des Historischen Vereins Herne / Wanne-Eickel e. V. ::

       Der Bote
August 2020
                                                  3. Jahrgang - Nummer 10
                                                        August 2020

Der Sodinger Ziegenzuchtverein
Aus den wilden Pionierzeiten Hernes
Bahnübergänge in Herne
Der Bote - Der Sodinger Ziegenzuchtverein Aus den wilden Pionierzeiten Hernes Bahnübergänge in Herne - Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel eV
Die zehnte Ausgabe
                             Editorial

      Nun liebe Leser_innen, vor euch liegt die zehnte Ausgabe des Boten.

      Wir versuchen weiterhin die Ausgaben in gewohntem Umfang her-
      auszubringen, was uns bedingt durch die aktuelle Corona-Lage nicht
      so leicht fällt. Möglicherweise werden dieses Jahr keine vier Ausga-
      ben erscheinen. Wir arbeiten aber auch daran, dass es doch vier
      Ausgaben werden.

      Selbst unser Vereinsleben muss sich der aktuellen Lage unterord-
      nen. Wir haben sicherheitshalber alle öffentlichen Veranstaltungen
      bis zum Ende des Jahres abgesagt. Allein zu beginn des Jahres hat-
      ten wir 11 fest gebuchte Vorträge, die wir leider absagen mussten.
      Deshalb gibt es in dieser Ausgabe auch keine Liste mit Terminen. Wir
                                                                                             Termine
      können derzeit nicht soweit planen. Bitte besuchen Sie unsere
      Homepage. Dort finden Sie aktuelle Informationen und Termine.

      Wir waren ebenfalls gezwungen, uns nach alternativen Räumlichkei-
      ten umzusehen, was auch in der Zeit des Lockdowns nicht einfach
      war. Zahlreiche Telefonate und einige Stunden sind dafür aufgewen-
      det worden. Als Zwischenlösung bot sich die VIP-Lounge der Hanni-
      bal-Arena im Gysenberg.

      Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen und Blättern und bedan-
      ken uns für eure Mithilfe.

                                                       Euer Redaktionsteam

Kontakt:
redaktion@hv-her-wan.de
Schillerstraße 18
44623 Herne
Fon: (0 23 23) 1 89 81 87
Fax: (0 23 23) 1 89 31 45

  Andreas       Anna-Maria      Siegfried   Thorsten     Gerd E.           Michael           Friedhelm
   Janik         Penitzka       Schlüter    Schmidt      Schug            Thomasen            Wessel

  2                                                                Der Bote im August 2020
Der Bote - Der Sodinger Ziegenzuchtverein Aus den wilden Pionierzeiten Hernes Bahnübergänge in Herne - Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel eV
Inhalt                                              mit Abstand
       02 Editorial
          Das Team hinter dieser Ausgabe                                  Die erste Ausstellung
                                                                       in den Flottmannhallen
       04 Jeder Tag ist ein Geschenk                                   Herne seit Ausbruch
          Von Anna-Maria Penitzka                                      der Corona-Pandemie,
       05 Herne zwischen Kanal und Kneipen                             trug den treffenden Titel
                                                                       »mit Abstand« und fand
       06 Der Sodinger Ziegenzuchtverein                               vom 6. Juni bis 28. Juni
          Von Gerd E. Schug                                            statt.
       14 Zeitzeugen-Bericht                                              Es ist den Verant-
                                                                       wortlichen der Stadt
       16 Der Engel von Sodingen                                       Herne hoch anzurech-
          Teil 2.                                                      nen, sofort nach Mög-
          Von Gerd E. Schug                                            lichkeit wieder eine
       19 Aufnahmeantrag zum                                           Kunstausstellung
          Heraustrennen                                                durchzuführen und da-
                                                                       mit den Künstlern eine Möglichkeit der Prä-
       21 Die Vereinsbibliothek                                        sentation zu schaffen. Aber auch den kunst-
       23 Möchten Sie unsere Arbeit                                    interessierten Bürgerinnen und Bürgern war
          unterstützen?                                                es dadurch wieder möglich, nach den sehr
                                                                       belastenden ersten Corona-Wochen wieder
       24 Ein Strahlrohr mit Geschichte
          Von Friedhelm Wessel                                         eine Kunstausteilung zu besuchen.
                                                                          Für uns, dem Historischen Verein Herne/
       25 Neuigkeiten aus dem Verein                                   Wanne-Eickel e. V., war es eine Freude, in
          Autor sein ist nicht schwer —                                der Ausstellung, Bilder von unserem Mitglied
          Schriftsteller sein dagegen sehr!
          Von Gerd Kaemper                                             Helmut Manfreda zu entdecken und zu ge-
                                                                       nießen. Helmut Manfreda ist nicht nur Mit-
       26 Aus den wilden Pionierzeiten Hernes                          glied unseres Vereins, sondern ein in Herne
          1. Teil                                                      sehr angesehener Künstler.
          Von Andreas Janik                                               Er war in der Ausstellung mit vier Blumen-
       30 Historisches Klassenfoto                                     Motiven vertreten, die zeigten, wie schön der
                                                                       Frühling ›ohne Corona‹ sein kann.
       31 Personen                                                        Wir gratulieren unserem Vereinsmitglied
       32 Bahnübergänge in Herne                                       zu diesem gelungenen Ausstellungsbeitrag
          etwas Eisenbahngeschichte                                    und wünschen ihm weiterhin ein erfolgrei-
          Von Michael Thomasen                                         ches künstlerisches Schaffen.
                                                                                                      Gerd E. Schug
       36 Time.Mix
          Von Marcus Schubert

Redaktion: Andreas Janik, Gerd Kaemper, Anna-Maria Penitzka,         Lichtbildstelle der ehemaligen Bundesbahndirektion Essen, Stadt
Siegfried Schlüter, Thorsten Schmidt, Gerd E. Schug, Michael         Herne - Seite 36: Marcus Schubert
Thomasen, Friedhelm Wessel                                           (Etliche Fotos sind oftmals nicht mit dem Namen des Fotografen
                                                                     gekennzeichnet, sodass eine Recherche der Bildrechte in vielen
Lektorat: Anna-Maria Penitzka                                        Fällen nicht möglich war. Grundsätzlich haben wir uns darum be-
                                                                     müht, alle Urheberrechte an den veröffentlichten Fotos und Do-
Verantwortlich für den Inhalt: Thorsten Schmidt                      kumenten zu klären. Sollte dies in Einzelfällen nicht gelungen
                                                                     sein, bitten wir, sich mit uns in Verbindung zu setzen.)
Titelbild: Petra, Foto von Friedhelm Wessel, 1968
                                                                     Wir weisen darauf hin, dass das Urheberrecht an den Artikeln bei
Fotos: Seite 4: Anna-Maria Penitzka - Seite 5: Friedhelm Wessel -    den jeweiligen AutorInnen liegt. Verwendung und Abdruck in an-
Seite 6 - 13: Sammlung Siegfried Schlüter - Seite 16 - 18: Samm-     deren Medien, auch auszugsweise, ist nur mit deren ausdrückli-
lung Gerd E. Schug, Schönstätter Marienschwestern - Seite 24:        cher Zustimmung gestattet. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
Friedhelm Wessel - Seite 25: Kulturverein Herner Netz e. V. - Sei-   die Redaktion.
te 29: Herner Sparkasse - Seite 30: Sammlung Gerd Schürmann -
Seite 31: Friedhelm Wessel, Thorsten Schmidt - Seite 32 - 35:        Druck:

              Der Bote im August 2020                                                                                 3
Der Bote - Der Sodinger Ziegenzuchtverein Aus den wilden Pionierzeiten Hernes Bahnübergänge in Herne - Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel eV
Jeder Tag ist ein Geschenk
                                     buchstäblich im ersten Moment       »Gerne«, antwortete das wun-
                                     unserer Begegnung verliebt.         derbare Wesen neben mir. ...
                                        Auch, wenn das kaum vor-         Mein Herz tanzt, heißt es so
                                     stellbar ist, dass ich genauso      schön in einem Lied. Freudig
                                     schüchtern, wie »Gerd, der          tauschten wir die erforderlichen
                                     Schweiger« schweigen kann, ...      Kontaktdaten aus und verabre-
                                     ich habe mir in den Stunden,        deten sogar einen Termin in
                                     die wir uns gegenüber saßen         Herne.
                                     regelrecht Mut angeguckt und           Unser erstes Treffen bei ihr
   Wenn das Schicksal seinen         in meinem verwirrten Kopf mehr      war umhüllt von so viel beson-
Lauf nimmt und es dabei gut          als einen unhörbaren Satz for-      derer Energie, dass wir unser
mit zwei Menschen meint, de-         muliert, um meinem Gegenüber        Abendessen, das aus drei Tei-
nen das Schicksal ganz vor-          so unauffällig und zugleich         len bestand, nur nacheinander
sichtig dabei hilft, dass sich       nachdrücklich wie möglich,          essen konnten, weil insgesamt
eine räumliche Begegnung er-         meine Gefühle zu offenbaren.        zweimal in der ganzen Straße
eignet und diese beiden Men-            Es gab an dem Abend eine         der Strom ausfiel und ein Zube-
schen ab einem bestimmten            weitere Person, die sich für        reiten der Speisen nur etap-
Punkt ganz eng beisammen             meinen ganz besonderen Men-         penweise möglich war. Lachend
weiterlaufen, dann kann etwas        schen interessierte; was ich        aßen wir zuerst den Salat, dann
ganz zart wachsen, was viele         durchaus verstehen konnte. Zu       das Gemüse und danach das
Menschen manchmal ihr gan-           meinem Schreck war sie bei          Fleisch. Für uns beide begann
zes Leben suchen und nicht           Weitem nicht so zurückhaltend       unser besonderes »WIR«.
finden, weil sie auf etwas Gro-      wie ich es in diesem Moment            Ich bin so dankbar, dass wir
ßes und Besonderes warten            war! Ständig schnatterte sie        einander in unserer Beziehung
und dabei die vielen kleinen,        Worthülse um Worthülse, wäh-        so viel Raum, Zeit, Verständnis
besonderen Momente nicht             rend ich ein Stoßgebet nach         und Achtsamkeit leben, dass
wahrnehmen, die sich unbeach-        dem nächsten sendete, und           jede von uns Raum für sich und
tet nicht und dann sogar nie er-     hoffte, dass dieses Schnattern      Platz für „WIR“ hat. Was bedeu-
eignen werden.                       wie Seifenblasen verfliegen         tet schon Zeit, wenn das Be-
   Wenn ich auf mein bisheri-        würde. Eine gefühlte Ewigkeit       wusstsein das Maß für die Zeit
ges Dasein zurückblicke, war         später lichteten sich endlich die   gibt.
ich – mit entsprechendem Ab-         Reihen der Anwesenden und              Pläne für eine gemeinsame
stand schon des Öfteren ver-         auch wir drei machten uns auf       Zukunft fanden Zeit und Worte.
liebt. ... Aber noch nie zuvor       den Weg. Ich hörte das Schnat-      Gleichermaßen erforderten sie
habe ich das erfahren, was ich       tern und wünschte mir einfach       immer wieder Zeit für Achtsam-
zunächst 2008 und Gott sei           nur Ruhe.                           keit, um Ängste und Hoffnung
Dank seit November 2012, als            Gott sei Dank wurden meine       miteinander zu verbinden und
tägliches Geschenk erfahre und       Stoßgebete erhört. Die Schnat-      vertrauensvoll weiter in den in-
zugleich gebe. ... Die Liebe –       ternde nutzte den öffentlichen      dividuellen Geschwindigkeiten
als ein ganz besonderes und          Nahverkehr und versank regel-       vorwärts zu schreiten, die jede
tägliches, aber nicht alltägliches   recht im Boden, um ihre U-          von uns gerade benötigte. ...
Geschenk.                            Bahn zu bekommen.                   Ängste wichen und aus Plänen
   Ich kann mich sehr genau an          Wir beide gingen still zu ih-    wurde konkretes Handeln.
den Moment erinnern, als diese       rem Auto und ich bekam noch            Ein Reigen von Begegnung,
ganz besondere Person plötz-         die für mich erforderliche Zeit,    Annähern, Abschied nehmen
lich mir gegenüber, anlässlich       um etwas mutiger zu werden. ...     und noch näher zusammen rü-
eines Gruppentreffens, an ei-        „Wäre es eventuell möglich,         cken umgab alle Beteiligten.
nem Tisch saß und ich von der        dass wir uns auch außerhalb         Helfende Hände, wohlwollen-
ersten Sekunde wusste, dass          des Gruppentreffens sehen           des Tun und geteilte Freude
ich diese wunderbare Person          können?“ ... Ich traute mich        taten ihr Übriges. Altes wurde
auf keinen Fall verschwinden         nicht wirklich, einen Blick zu      verrückt, damit Neues entste-
lassen kann. Ich hatte mich          riskieren, tat es aber doch. ...    hen konnte.

      4                                                                   Der Bote im August 2020
Der Bote - Der Sodinger Ziegenzuchtverein Aus den wilden Pionierzeiten Hernes Bahnübergänge in Herne - Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel eV
In einer total verrückten Zeit       meln lassen können und an             PS: Eigentlich wollte ich nur
     ereignete sich für uns das, was         dem wir unsere Träume ver-          über den 17.07.2020 schreiben.
     wir beide achtsam begonnen              wirklichen werden.                    ... Aber dann ist was viel
     haben. ... Wir haben uns – mit             Jeden Tag als ganz beson-        Schöneres entstanden. Am
     ganz besonderer Hilfe von lie-          deres Geschenk, umhüllt von         17.07.2020 rückwirkend zum
     ben Menschen, einen wunder-             achtsamer Liebe und Dankbar-        01.07.2020, wohne ich nun
     baren Ort geschaffen, der für           keit – auch für die klitzekleinen   amtlich in Herne.
     uns mehr ist, als ein                   schönen Begebenheiten, die
     Zuhause. ... Es ist der Ort, an         ein Tag mit sich bringt.                      Anna-Maria Penitzka
     dem wir unsere Seelen bau-                                                                 www.anne-p.de

    Herne zwischen Kanal und Kneipen
          »Herne in historischen Fotografien« nennt            e. V. ist. Bisher hat der Herner vier Bücher sei-
       der Autor und Journalist Friedhelm Wessel sein          ner Heimatstadt gewidmet. So unter anderem
       30. Buch, das jetzt im Erfurter Sutton-Verlag er-       dem ehemaligen Bergwerk Friedrich der Große
       schienen ist. Wessel hat sich seit 2006 auf die         und dem Ortsteil Horsthausen. In diesem Jahr
       großen »K«-Themen des Ruhrgebiets speziali-             erscheinen noch drei weitere Wessel-Bücher,
       siert; »Kohle, Kicker, Kumpel, Kanal, Kolonie           die den Lebens- und Arbeitsorten des begeis-
       und »Köttelbecke«. Für seiner Herneband öff-            terten Ruhrgebietlers nachzeichnen: Bottrop (2)
       neten aber auch etliche Freunde, Verwandte              und Oberhausen.
       und Bekannte ihre privaten, alten Fotoalben. Da
       gibt es Streifzüge durch den Gysenberg, Auf-
       enthalte in Kolonien, am Kanal und einige histo-
       rische Sportrückblicke. Aber auch den aus Her-
       ne stammenden Schlagersänger Jürgen Mar-
       cus (1948 bis 2018) begleitete Wessel oft bei
       Auftritten in der Dortmunder Westhalle oder be-
       suchte ihn in der einst elterlichen Wohnung an
       der früheren Marienstraße. Weitere Kapitel hat
       der 76-jährige Herner »Zeitzeuge« dem einsti-
       gen Krankenhausfunk Forum 7, einer kleinen
       Kneipe in Herne-Mitte oder dem legendären
       »King of Bottle-Ship«, Jonny Reinert, gewidmet.
       Auf 128 Seiten blickt der vielseitige Autor dabei
       in rund 160 Schwarzweiß-Fotos in seine viel-
       schichtige Heimatstadt.

                                      »Aus meiner sehr
                                      kurzen Herner Zei-
                                      tungszeit blieben lei-
                                      der nicht viele Foto-
                                      dokumente erhalten,
                                      daher war ich diesmal
                                      auf die Hilfe von
                                      Freunden und Ver-           Daten zum Buch:
                                      wandten angewie-            »Herne in historischen Bildern«,
                                      sen«, betont Wessel,        rund 160 Aufnahmen erzählen Stadtge-
                                      der auch Vorstands-         schichte und wecken Erinnerungen
                                      mitglied des Histori-
                                      schen Vereins               Von Friedhelm Wessel
                                      Herne / Wanne-Eickel        Sutton Verlag GmbH, Erfurt, 2020
                                                                  ISBN 978-3-96303-252-3
Friedhelm Wessel im Gysenberg Herne
                                                                  128 Seiten - 19,99 EUR
                  Der Bote im August 2020                                                             5
Der Bote - Der Sodinger Ziegenzuchtverein Aus den wilden Pionierzeiten Hernes Bahnübergänge in Herne - Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel eV
Der Sodinger Ziegenzuchtverein
von Gerd E. Schug

     Siegfried Schlüter, ein Sauerländer           Historischen Verein Herne / Wanne-Eickel e.
  Freund unseres Historischen Vereins, hat         V., für die Vereinsbibliothek übereignet.
  mir freundlicherweise seine Familienchronik      Hierfür, und für die Genehmigung, den Be-
  »Familie Schlüter« zur Information überlas-      richt aus der Schlüterschen Familienchronik
  sen. In dem 236-Seiten starken Buch findet       in unserer Vereinszeitschrift »Der Bote« zu
  sich eine detaillierte Schilderung über den      veröffentlichen, sind wir Herrn Schlüter sehr
  früheren »Ziegenzuchtverein Sodingen«,           dankbar.
  dessen Vorsitzender der Großvater von               Der Nachfolgende Text ist ein Auszug
  Herrn Siegfried Schlüter war.                    aus der Familienchronik. Er wurde mit Fotos
     Auch das fast 200 Seiten umfassende           aus dieser und Abbildungen aus dem Ver-
  Vereinsbuch ist erhalten und wurde dem           einsbuch zusammengestellt.

   In der Nähe der Zeche          verbreitet, fanden sich die Zie-   war — wie die Ortschronik be-
Mont-Cenis hat Anton Schlüter     genzüchter in Interessenge-        richtet — die Ziegenzucht weit
einen kleinen Kotten mit Stal-    meinschaften zusammen. So          verbreitet und auch dort hatte
lungen für Kleintierhaltung und   auch in Börnig und Sodingen,       sich ein Ziegenzuchtverein ge-
mit umliegendem Garten- und       wo Anton Schlüter viele Jahre      bildet, der sich schon eifrig mit
Wiesengelände erworben.           mit Eifer und Sachverstand ei-     diesem Metier beschäftigte. Es
Damit war ihm die Möglichkeit     nen solchen Verein leitete. Das    ist anzunehmen, dass es auch
gegeben, seinen Hobbies,          von ihm hierzu geführte Tage-      auf dem elterlichen Hof Ziegen
Tierzucht und Gartenbau, aus-     buch gibt noch heute beredt        gab und dass Anton Schlüter
giebig zu frönen. So beschäf-     Zeugnis von den damaligen          schon in jungen Jahren mit ih-
tigte er sich bis zu seinem       Aktivitäten und dem guten          nen vertraut wurde.
Tode, am 21.08.1941, intensiv     Geist, der das Ganze begleite-         Das Arbeitsbuch des Sodin-
mit der Ziegenzucht, gemein-      te. Die Ziegenzucht hat Anton      ger Ziegenzuchtvereins wurde
sam mit benachbarten Ziegen-      Schlüter jedoch nicht erst in      von Anton Schlüter, dem Vor-
züchtern.                         seiner neuen Heimat Sodingen       sitzenden des Vereins, mehr
   Wie im Ruhrgebiet zu jener     kennengelernt. Auch in seinem      als 20 Jahre lang ausführlich
Zeit bei den Bergleuten weit      Geburtsort Messinghausen           und gewissenhaft geführt. Es

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Der Bote - Der Sodinger Ziegenzuchtverein Aus den wilden Pionierzeiten Hernes Bahnübergänge in Herne - Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel eV
Tode im Jahre 1941, von seiner
                                                                     mit im Haus lebenden, ledig
                                                                     gebliebenen, ältesten Tochter
                                                                     Anna betreut.
                                                                        Das Haus in Sodingen hat
                                                                     durch Bergschäden stark gelit-
                                                                     ten. Es ist verkauft und dann
                                                                     abgerissen worden.

                                                                     Nachwort:
                                                                        Auch meine Großeltern hat-
                                                                     ten während und nach dem 1.
                                                                     Weltkrieg eine Ziege. Diese si-
                                                                     cherte in den Zeiten der dama-
                                                                     ligen Not die Ernährung der
                                                                     Kinder.

                                                                        Der »Bergmannskuh« wurde
                                                                     in der Stadt Herne ein Denk-
                                                                     mal gesetzt, geschaffen von
                                                                     dem Bildhauer Hubert Nietsch.
                                                                     Es steht am Hölkeskampring,
                                                                     in Höhe des Marienhospitals.
                                                                                    Gerd E. Schug

Überliefert sind mit dieser Auflistung für das Herdbuch die Na-
men einiger Sodinger Ziegenzüchter, deren Tiere Anfang der
1930er Jahre gekört wurden und von denen es auch noch heute
Spuren im Raum Sodingen geben könnte.

  enthält auf mehr als 150 Seiten    Ratschlägen abgeschlossen
  die wesentlichen Bespre-           wurden.
  chungsergebnisse mit vielen           Seine letzten Lebensjahre
  nützlichen Informationen und       verbrachte Anton Schlüter in
  Empfehlungen für die Ziegen-       seinem kleinen Bauernhaus in
  zucht. Der Verein tagte regel-     Sodingen. Hier konnte er sich
  mäßig. Dabei beschäftigte er       bis zuletzt mit seinen Tieren
  sich mit aktuellen Themen, die     und dem Garten beschäftigen.
  ernsthaft behandelt, schriftlich   Nach dem Tod seiner Ehefrau
  festgehalten und fast immer        Anna Tinnemann im Februar        Anton Schlüter als junger Mann, an-
                                                                      lässlich eines Besuches in Düsseldorf,
  mit Bewertungen und guten          1938, wurde er bis zu seinem     bei der Familie seines älteren Bruders
                                                                      Franz Johann.

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Der Bote - Der Sodinger Ziegenzuchtverein Aus den wilden Pionierzeiten Hernes Bahnübergänge in Herne - Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel eV
Die Textpassagen aus dem Protokollbuch zeigen beispielhaft, wie gezielt und auch gewissenhaft
sich die Sodinger Ziegenzüchter mit den traditionell anstehenden Themen beschäftigt haben.

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Der Bote - Der Sodinger Ziegenzuchtverein Aus den wilden Pionierzeiten Hernes Bahnübergänge in Herne - Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel eV
Besonders die »Zehn Regeln für den Ziegenzüchter« bringen deutlich zum Ausdruck, wie nötig und
sinnvoll eine geregelte sowie artgerechte Tierhaltung ist.

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Der Bote - Der Sodinger Ziegenzuchtverein Aus den wilden Pionierzeiten Hernes Bahnübergänge in Herne - Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel eV
Beispielhaft und zeitlos informativ sind auch die Eintragungen zu Inhaltsstoffen und Nährwerten von
Grundnahrungsmitteln.

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Die Trächtigkeitstabelle verdeutlicht. dass man neben den Ziegen auch die sonstigen Nutztiere im
Blick hatte.

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Zeitzeugen-Bericht
                   zum 75. Jahrestag des Kriegsendes am 8. Mai 1945
 Der nachfolgende Bericht wurde uns von einer        sich und benötigen meines Erachtens keine
 (inzwischen verstorbenen) Zeitzeugin aus Bör-       zusätzlichen Erläuterungen, was »Krieg« für
 nig zur Verfügung gestellt. Die eindrucksvollen     die betroffenen Menschen bedeutet.
 Erinnerungen eines Kriegskindes sprechen für                               Gerd E. Schug, Börnig

   Ich war 11/12 Jahre, als die    »Trapp-Trapp-Sender« nannte        gen.
Sirenen Tag und Nacht heulten      und wussten dann, dass die            In Scherl gab es nur eine
und die Menschen sich in Kel-      Bomber in unsere Richtung flo-     Zwergschule, in der alle Kinder
lern oder Bunkern verkrochen.      gen.                               aus den umliegenden Orten un-
   Wir wohnten mit drei Genera-       Nachts zeigten die Bomber       terrichtet wurden. Der Fußweg
tionen auf dem Bauernhof mei-      ihre Ziele an, indem sie Leucht-   dorthin betrug zwei Stunden —
nes Großvaters. In einem Kel-      raketen in Form von Christbäu-     je hin und zurück! Der Lehrer
lergewölbe richteten wir einen     men in den Himmel schossen.        war ein Nazi und er sprach nur
Luftschutzbunker ein, in dem       Dann wurde es höchste Zeit,        von Bombenweibern und
bei Alarm auch immer unsere        sofort in den Bunker zu rennen.    Trümmerkindern. Wenn etwas
Nachbarn Schutz suchten.           Eines Nachts, nach der Entwar-     verbockt war, sei es, jemand
   Als die Angriffe immer hefti-   nung, stand unser Haus lichter-    hatte den Unterricht gestört
ger wurden, kam mein Großva-       loh in Flammen. Wie gesagt, wir    oder gesprochen, mussten nur
ter auf die Idee, einen Bunker     hatten einen Bauernhof und die     meine vier Jahre jüngere
zu bauen. Wir wohnten direkt in    Scheune und Dachböden waren        Schwester oder ich ans Pult
der Nähe eines Bahndammes,         bis oben hin mit Heu und Stroh     kommen, um uns Backpfeifen
durch den früher mal ein Bach      gefüllt. In dieser Nacht aber      oder Schläge mit einem Stock
geleitet war. Diesen Bach ver-     wurde auch Wuppertal mit           über die Finger abzuholen.
legte man irgendwann ein paar      Brandbomben niedergebrannt            In den Ferien fuhren wir teils
Meter vor und verfüllte die alte   und alle Feuerwehren der gan-      mit dem Zug, teils mit dem
Bachröhre mit Erdreich. Die        zen umliegenden Städte wur-        Fahrrad — je nachdem von wo
Idee meines Großvaters, hier-      den zum Löschen nach dorthin       aus ein Zug fuhr — nach Herne.
aus einen Bunker zu bauen,         berufen und wir waren auf uns      Als wir einmal wieder ins Sauer-
wurde sofort in die Tat umge-      selbst gestellt. Alle Nachbarn     land zurück mussten, fuhr der
setzt. Fast alle Mitbewohner       und Verwandten halfen beim         Zug ab Langendreer. Also fuh-
unserer Straße, die älteren        Löschen. Mit einer Eimerkette      ren wir mit unseren Rädern,
Männer (die Jüngeren, mein Va-     holte man das Wasser aus dem       meine Schwester im Körbchen
ter und mein Onkel waren Sol-      nahe am Haus vorbei fließen-       bei meiner Mutter, von Herne
daten), Frauen und Kinder be-      den Bach. Das Wohnhaus             nach Langendreer. Die Räder
gannen, die Erdmassen aus der      konnte gerettet werden. Ställe     waren nicht gut, ständig spran-
Röhre heraus zu schaufeln.         und Tiere wurden ein Opfer der     gen die Ketten ab. Was wir auf
   Ein Teil der Bewohner schau-    Flammen                            dieser Fahrt erlebten, sehe ich
felte von der einen, die anderen      Eine andere Episode: Ich war    heute noch immer bildlich vor
von der anderen Seite der alten    gerade in der Sexta des Neu-       mir:
Bachröhre. Es war ein großer       sprachlichen Mädchengymnasi-          Auf dem Bahnhof Langend-
Augenblick, als die Menschen       ums gekommen, als die Schu-        reer schob ein dicker Bahnbe-
sich in der Mitte trafen. An die   len geschlossen wurden und die     amter in dunkelblauer Uniform
Seitenwände zimmerten die          Schülerinnen nach Schivelbein      eine Karre mit zwei großen Rä-
Männer Bänke, damit die Kinder     in Hinterpommern evakuiert         dern und einer flachen Brettauf-
dort schlafen konnten, obwohl      wurden. Da meine Eltern nicht      lage, die man zum Transportie-
es dort kalt, zugig und feucht     wollten, dass wir so weit Rich-    ren von Gepäck benutzte. Auf
war. Nach vielen Wochen            tung Russland sollten, kamen       dieser Karre aufgetürmt langen
schwerster Schinderei fanden       meine Schwester und ich zu         ca. 10 tote russische Männer.
wir dann bei Alarm endlich hier    Bekannten nach Valbert-El-         Als der Mann direkt an uns vor-
Schutz.                            minghausen (Sauerland). Dort       beischob, bewegte sich etwas
   Wir hörten immer den verbo-     war der Krieg bis zu diesem        auf der Karre und der Dicke
tenen Sender ab, den man den       Zeitpunkt noch nicht vorgedrun-    stieß mit seinem Bein dagegen

      14                                                              Der Bote im August 2020
und schimpfte laut »Und du          köstigt. Als uns wieder mal der        Aber es lagen auch überall
Hund, du lebst noch!« — Wir         Nazi-Nachbar deshalb nicht in       schwarze Stangen herum, teils
waren starr vor Entsetzen.          Ruhe ließ, fasste mein Großva-      in dicken Metallröhren oder ein-
   Ein anderes Mal, bei einer       ter ihn an die Kehle und sagte,     fach so zerstreut. Im Nachhin-
Ferienrückfahrt, mussten wir mit    er würde ihm diese zudrücken,       ein hörten wir, wie gefährlich
unseren Rädern durch Vorhalle,      wenn er uns nicht in Ruhe ließe.    dies war, da es sich bei den
wo die Russen wie Tiere einge-      Seine Devise wäre: Wer arbei-       Stangen um Pulverstangen
pfercht waren.                      tet, muss auch essen! Wir hat-      handelte.
   Sie Waren voller Hass auf die    ten Angst, dass der Nazi-Nach-         Da es in dieser Jahreszeit
Deutschen und es muss wohl          bar etwas unternehmen würde.        schon sehr warm war, lagen die
schon fast zum Schluss des          (Dieser Nazi Nachbar ist nach       ganzen Weiden voller Kadaver
Krieges gewesen sein. Weil          dem Krieg von Börnig wegge-         von Kühen und Pferden, getötet
ausser uns noch ein paar ande-      zogen. Er konnte sich im Dorf       von den Tieffliegern mit ihren
re Leute mit Fahrrädern zum         nicht mehr sehen lassen.)           Maschinengewehren. Die Tiere
Bahnhof Hagen wollten, geleite-        Die Behandlung gegenüber         hatten aufgequollene Bäuche
te uns ein amerikanischer Jeep,     den Gefangenen zahlte sich bei      und es dauerte eine ganze Zeit,
besetzt mit vier Soldaten mit       deren Freilassung und den fol-      bis sie entfernt wurden. Es roch
Maschinenpistolen auf den Kni-      genden Plünderungen aus.            ganz übel.
en, zu unserem Schutz durch         Mehrere Russen hielten Nacht           Zum Schluss noch ein Nach-
Vorhalle.                           für Nacht bei uns Wache, damit      trag aus meiner Erinnerung:
   Wir alle scharten uns mit        wir von ihren Landsleuten von          An unserem Haus in Börnig
großer Angst um den Jeep und        Gemetzel und Plünderei ver-         fuhren ständig die überfüllten
waren froh, als wir den Bahnhof     schont blieben.                     Hamsterzüge vorbei in Richtung
Hagen zur Weiterfahrt erreich-         Auf dem Bauernhof im Sau-        Dortmund. Von dort fuhren die
ten.                                erland, wo wir evakuiert waren,     Hamsterer weiter ins Münster-
   Als der Krieg dann beendet       lebte und arbeitete eine junge      land. Die Menschen lagen flach
war und die Russen aus den          Russin, welche wie ein Kind im      auf den Dächern und hingen
Baracken freigelassen wurden,       Haus behandelt wurde. Als spä-      außen an den Waggons wie
revanchierten sie sich für ihr      ter alle Russen zurück mussten,     Trauben, nur um ins Münster-
Martyrium und es wurde überall      hat sie sich lange Zeit versteckt   land zu fahren, um etwas
geplündert, aber nicht bei uns      und war dann ganz ganz trau-        Speck, Wurst oder ein paar Kar-
zuhause. Weil die deutschen         rig, weil sie dann doch weg         toffeln zu erbetteln oder zu tau-
Männer im Krieg waren, muss-        musste.                             schen.
ten die russischen Gefangenen          Kurz vor Kriegsende spürten         Als der Krieg zu Ende war
für sie arbeiten: Auf den Bau-      wir dann auch im Sauerland die      wurden im Güterbahnhof die
ernhöfen, in den Zechen und         Angriffe der Amerikaner. Ganz       Waggons, die dort abgestellt
Fabriken. Man durfte ihnen aber     schlimm waren die Tiefflieger.      waren, von den Menschen ein-
nichts zu Essen geben, es war       Sie flogen den ganzen Tag und       fach aufgebrochen.
streng verboten. So war es          beschossen Menschen und Tie-           In den aufgebrochenen Wag-
auch mit den Gefangenen im          re, sobald sie welche erblickten.   gons befanden sich Säcke vol-
Börniger Russenlager am Ber-           Inzwischen waren die deut-       ler Kartoffeln, Butter, Mehl, But-
kel.                                schen Soldaten, die sich in der     terschmalz und Garn. Es war
   Wir hatten einen unmittelba-     ganzen Gegend in Zelten auf-        ein ganz dünnes weißes Garn,
ren Nachbarn der nur in gelber      gehalten hatten, geflohen und       das man später »Güterbahn-
Uniform umherging und jeden         ließen alles zurück. Wir Kinder     hofsgarn« nannte und aus Wel-
anzeigte, der sich nicht an die     waren begeistert von den Din-       chem alles gemacht und mit
Nazi-Vorgaben hielt. Mit diesem     gen, die wir überall fanden. Sol-   dem auch getauscht wurde. Da
Nachbarn hatte mein Opa stän-       daten-Tornister mit Fell be-        mein Vater Bahnbeamter war,
dig Streit, weil uns dieser an-     spannt (wir hatten bestimmt 20      haben wir selbst nichts geholt,
zeigen wollte, da wir unsere        Stück davon), runde Dosen           bekamen aber Garn geschenkt.
russischen Arbeiter mit Le-         Schoka-Cola usw. Unter ande-        Daraus wurden Gardinen ge-
bensmitteln, ja sogar zum Mit-      rem fanden wir auch kleine          knüpft, Socken, Schlüpfer, Büs-
nehmen, versorgten. Wir hatten      Stövchen mit dazu passenden         tenhalter usw. gestrickt oder
nebenbei einen kleines Le-          kleinen weißen Würfeln, die wir     gehäkelt. Die Not macht erfin-
bensmittelgeschäft. Nach geta-      dann anzündeten und so ein          derisch.
ner Arbeit wurden sie richtig be-   kleines Öfchen hatten.                       Die Autorin ist der Redaktion bekannt,
                                                                         möchte aber nicht namentlich genannt werden.
          Der Bote im August 2020                                                                    15
Der Engel von Sodingen - 2. Teil
                                          Leben und Wirken der Lehrerin Emilie Engel in Zeiten
                                                        der Not. (1915 -1926)
                                                                   von Gerd E. Schug
                                          Not der Kriegszeit, vor          zudem einem fortwährenden
                                          allem von dem Hunger             Zwiespalt ausgesetzt, weil die
                                          während des berüchtig-           Erziehung in der Schule so
                                          ten Steckrübenwinters            grundverschieden ist von der
                                          1917. Dazu waren viele           außerhalb der Schule, da zahl-
                                          Familienväter bei Gru-           lose Miterzieher das vernich-
                                          b e n u n g l ü c k e n v e r-   ten, was wir aufbauen.« So
                                          unglückt oder gefallen           halfen sie den Waisen, den
                                          oder infolge von Ver-            Halbwaisen, dann den Kinder
                                          w u n d u n g u n d Ve r-        der nicht mit Reichtum geseg-
                                          stümmelung invalide.             neten Bergleute, indem sie sie
                                          Sie fielen somit als Er-         in ihre gemeinsame Wohnung,
                                          nährer der Familien              der Mont-Cenis-Str. 284, ein-
                                          aus. Die Ruhrbesetzung           luden. Emilie spielte mit den
                                          durch Franzosen und              Kindern, gab Nachhilfe, vor
                                          Belgier und des darauf           allem aber gab sie ESSEN.
                                          folgenden passiven               Auch wenn es oft nur Stullen
                                          Widerstandes, welcher            waren. Aber Stullen waren der
                                          die Wirtschaft fast              Braten jener Jahre. So bekam
                                          gänzlich zum Erliegen            sie von den Kindern und den
                                          brachte, machten das             Eltern schnell den naheliegen-
                                          Maß der Not übervoll.            den Namen »Engel von Sodin-
                                          Zusammen mit der ga-             gen«.
                                          loppierenden Inflation              In besonderen Fällen, wo
                                          galt es nur noch, zu             die familiäre Erziehung ausfiel
                                          überleben. In dieser             oder stärkst beeinträchtigt war,
                                          Zeit blühten Städte wie          ging die Hilfe über die Stullen
                                          Berlin, Industrielle und         hinaus. So gab es zwei Ge-
                                          Bankiers feierten dort           schwister in der von Emilie be-
                                          die goldenen Zwanzi-             treuten Klasse, die Vollwaisen
                                          ger! Doch wie konnte             waren. Sie brauchten mehr als
Emilie Engels Zeit in Sodin-             man das nur schaffen,              Essen, sie brauchten ein Zu-
gen                               ohne Lohn, noch nicht einmal             hause. Das eine Kind, ein
   In dieser Zeit nun wird Emi-   Hartz IV, ja noch nicht einmal           Mädchen, brachte sie zu ihren
lie Engel Lehrerin an der So-     so etwas wie Grundsicherung!             Eltern auf den Bauernhof im
dinger Marienschule. An dieser    Ich weiß aus den Erzählungen             Sauerland, wo es wie ein Kind
Schule waren bereits ihre zwei    meines Vaters, dass Steckrü-             der Familie aufwuchs. Für das
älteren Schwestern, Anna und      ben, Graupen und Stockfisch              andere Kind, ein Junge, konn-
Maria Engel, als Lehrerinnen      die Gaumenfreuden dieser Zeit            te sie eine Gärtnerausbildung
tätig. Das Lehrerkollegium        waren. Ohne die Milch der                bei den Pallotinern in Schön-
sprach infolgedessen vom          Bergmannskuh, der Ziege, wä-             statt vermitteln.
»Engelkleeblatt« und nannte       ren mehr als zwei seiner zehn               Aber neben der konkret-ma-
Emilie »Engel 3«.                 Geschwister gestorben.                   teriellen Hilfe, die sie durch ihr
   Emilie Engel war Lehrerin         Emilie Engel und auch ihre            Lehrerinnengehalt und auch
mit ganzem Herzen. Doch reg-      Schwestern sahen sich aufge-             teilweise durch das ihrer
ten sich Zweifel, ob sie genug    fordert, zu helfen. Sie hatten ja        Schwestern finanzierte, stand
für die Kinder und vor Gott       die ausgehungerten Kinder je-            sie den leidenden Menschen
»leistete«. Das strenge Got-      den Tag in der Schule vor Au-            geistlich zur Seite. So hielt sie
tesbild des Katholizismus jener   gen. »Die Kinder sind körper-            Nachtwachen bei Sterbenden,
Tage wirkte sich darin bei ihr    lich so unterernährt und krank,          die keine Angehörigen hatten.
aus.                              dazu mit vielem bösen Erbgut             Die Kraft dazu bekam sie
   Sie war angerührt von der      belastet, geistig abnorm und             durch möglichst häufiges

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Kommunizieren und die ergän-
zende kniende Anbetung vor
d e m Ta b e r n a k e l u n s e re s
prächtigen Hochaltares in Pe-
ter und Paul. Auch die erwähn-
ten Mitgliedschaft in den ver-
schiedenen Gebets- und
Apostolatsgemeinschaften
wirkte sich stärkend auf die
Arbeit Emilie Engels aus.
Durch ihr Beispiel der Verant-
wortungsübernahme für ande-
re gelang es ihr, unter den
Lehrerinnenkollegen weitere
Mitglieder für den apostoli-
schen Bund der Schönstatt-
bewegung zu gewinnen.
                                        Sodinger Lehrerinnen und Lehrer (um 1920).
Emilie Engel und die Schön-
stattbewegung                           mus dieser Zeit nicht untypi-        selten um eine pragmatische
   Damit sind wir in Schön-             schen skrupulösen Selbst             Lösung verlegen. Als sie ein-
statt. Dort lernte sie bei der          zweifeln ob des Genügens der         mal an einer Fronleichnams-
ersten Frauentagung im Au-              eigenen Anstrengungen zu be-         prozession nicht teilnehmen
gust 1921 Pater Kentenich               freien. Ihr Gottesbild wandelte      konnte, ging sie betend durch
kennen, der ihr geistlicher Be-         sich vom Richter zum lieben          einen Park. Am Erntedank fest
gleiter wurde. Ihr soziales En-         Vater.                               ging sie einmal in den Vorrats-
gagement und ihre gesamte                  Sie wird Generalvikarin, bie-     keller und dankte dort Gott für
Lebenseinstellung sowie ihre            tet Gott in einer weiteren Wei-      die Gaben der Erde, wissend,
intellektuellen Fähigkeiten, die        he ihr Leben und Leiden-             dass es nicht selbstverständ-
sie zu mehr berufen schienen            sübernahme an. 1928 kehrt sie        lich ist, genug zu essen zu ha-
als zum Lehrerinnendienst,              ins Ruhrgebiet zurück und lei-       ben, denn sie war in ihrer So-
brachten ihn auf den Gedan-             tet in Essen ein Fürsorgeheim.       dinger Zeit zu vielen Hungern-
ken, mit ihr zusammen eine              Sie kennt die Nöte der Revier-       den begegnet. Daneben ok-
Gemeinschaft aufzubauen, aus            bevölkerung. 1929 ist auch           troyierte die ihren Novizinnen
der in der Folge die Schönstät-         ihre Lehrerinnenausbildung           keine Aufgabe auf, sondern
ter Marienschwestern hervor-            wieder gefragt, sie wird Novi-       sah in den Wünschen der jun-
gehen sollten.                          zinnenmeisterin. Doch sie bil-       gen Schwestern auch den
   Nachdem sie in ihrer und             det nicht von oben herab aus,        Geist wirken - bis heute in Or-
unserer Heimatgemeinde Peter            sondern sie sagt: »Ich muss          den nicht immer so gesehen.
und Paul im Dezember 1923               Mutter sein .... keiner gehe un-     Aber sie fand auch westfä-
eine der ersten Frauentagun-            befriedigt weg.« Sie redete          lisch-klare Worte. So traten
gen organisiert hatte, weihte           schlicht, aber voll Wärme und        nach einer Rede einige Schön-
sie sich 1925 an Maria und              Liebe und so überzeugend.            stattmitglieder aus.
gab im Oktober 1926 ihre Stel-          Insgesamt gingen 340 Novi-              Das Angebot der Lebens-
lung als Lehrerin auf, die ihr          zinnen der ersten Generation         weihe und Leidensübernahme
immerhin persönliche Absiche-           durch ihre Schule.                   zeigte Wirkung. Nach einer
rung und Mittelerwerb zu täti-             Auch anderen gibt sie im          Rippenfellentzündung 1933
gen Nächstenliebe und -Hilfe            o.g. Sinne Rat, so einer Sozi-       erkrankte Sr. Emilie 1935 sehr
bedeutete, und ging nach                alarbeiterin für schwer erzieh-      schwer an Tuberkulose. 6 Jah-
Schönstatt-Vallendar, um ge-            bare Jugendliche: »Sei nur gut       re lang lag sie in verschiede-
meinsam mit ihrem geistlichen           zu den Kindern! Vergiss nicht:       nen Heilstätten und Kranken-
Führer, Pater Kentenich, die            Sie haben ein armes oder gar         häusern darnieder und erlitt
Schönstätter Marienschwes-              kein Elternhaus genossen. Ver-       ein wahrhaftes Martyrium. Drei
tern zu gründen und aufzu-              such es immer wieder mit dem         Operationen ohne Narkose ließ
bauen. Pater Kentenich gelang           Guten!«                              sie geduldig über sich erge-
es, sie von den im Katholizis-             Ihr Stil war kreativ, sie war     hen, doch halfen sie alle nicht.

          Der Bote im August 2020                                                                17
Seminar für Gemeindepasto- bedeutet, dass ein Diener Got-
                                          ral und Religionspädagogik tes alle Tugenden, die göttli-
                                          werden sollte. Ab 1952 chen Tugenden von Glaube,
                                          macht sich eine Wirbelsäu- Hoffnung und Liebe, die Kar-
                                          lenverbiegung bemerkbar, als dinaltugenden: Gerechtigkeit,
                                          Spätfolge der Lungenopera- Klugheit, Mäßigkeit und Tap-
                                          tionen der 1930er Jahre. Sie ferkeit sowie die evangeli-
                                          war fortan auf den Rollstuhl schen Räte Armut, Keuschheit
                                          angewiesen.                    und Gehorsam in vorbildlicher
                                            Zuletzt war sie fast hilflos Weise gelebt hat. Mit der Fest-
                                          und gelähmt. Nachdem sie stellung des »heroischen Tu-
                                          von ihrem leiblichen Bruder, gendgrades« ist eine wichtige
                                          Vikar Anton Engel, die Ster- Etappe im Seligsprechungs-
                                          besakramente erhalten hatte, prozess von Emilie Engel ab-
                                          starb sie am 20. November geschlossen.
                                          1955 im Rufe der Heiligkeit.     Emilie Engel hat sich in den
Die Inhaber des Döner-Imbiss sind           Ihr Grab am Provinzhaus zwölf Jahren, in denen sie
sehr stolz, dass in ihrem Haus einst     der Schönstätter Marien- Bürgerin von Sodingen war,
eine so bedeutende Frau gewohnt         schwestern ist noch heute eine um die Menschen dort ver-
und gewirkt hat. Seit ca. drei Jahren   vielfach besuchte Gebets- und dient gemacht!
sind ständig mehrere Fotos vom          Pilgerstätte. Die von ihr mitge-
»Engel von Sodingen« im Schau-          gründete Schwesterngemein-                       Gerd E. Schug
fenster ausgestellt.
                                        schaft wuchs indessen weiter.
                                        Heute gibt es weltweit über
                                        2000 Schönstattschwestern in
                                        29 Ländern der Erde. An 200
                                        ihrer Standorte gibt es die
                                        bekannten Schönstatt-
                                        kapellen, so auch eine in
                                        Castrop-Frohlinde.
                                            Doch auch in Sodin-
                                        gen finden sich Hinwei-
                                        se auf das Wirken Emilie
                                        Engels. So wurde im
                                        Oktober 2005 anläßlich
                                        des 50. Todestages von
                                        Sr. Emilie eine Gedenk-
                                        tafel am Haus Mont-Ce-
                                        nis-Str. 284, wo die Ge-
                                        schwister Engel wohn-
                                        ten und wirkten, ange-
                                        bracht und vom Pfarrer
   Eine Gesundung trat nicht ein.       der Peter und Paul-Ge-
   Dies bekümmerte sie jedoch           meinde, Heribert Zer-
   nur insofern, als dass sie den       kowski, gesegnet.
   Menschen nicht mehr mit der              Bereits am 12. Okto-
   früheren vollen Kraft helfen         ber 1999 war in Trier der
   konnte. Dennoch war sie von          Seligsprechungsprozess
   1946 an Provinzoberin der            eröffnet worden.
   Westprovinz, schied 1950 aber            Am 10. Mai 2012 hat
   aus der Generalleitung aus.          Papst Benedikt der Emi-
   Sie schafft es noch im Jahre          lie Engel den »Heroi-
   1951, eine Ausbildungsstätte         schen Tugendgrad« zu-
   für Seelsorgehelferinnen zu er       erkannt.
   richten, aus der später das              Diese Anerkennung Das letze Foto von Sr. Emilie Engel

          18                                                              Der Bote im August 2020
Historischen Verein Herne / Wanne-Eickel e. V.
                                        www.hv-her-wan.de
                        Hiermit beantrage ich/beantragen wir die Aufnahme in den
                          Historischen Verein Herne / Wanne-Eickel e. V.

      Name:                                                            Vorname:

      Straße/Hausnummer:                                               PLZ / Ort:

      Telefon:                                                         E-Mail

Grundlage der Mitgliedscha@ ist die Satzung des Vereins in der jeweils letzten von der
Mitgliederversammlung beschlossenen Fassung. Die Satzung kann auf hGps://hv-her-
wan.de und in der Geschä@sstelle eingesehen werden.

                         ⃝ 18,00 € Einzelmitglied                  ⃝ 28,00 € Familientarif

Den jährlich fälligen Beitrag zahle ich/zahlen wir:

    per SEPA-Lastschri@mandat (siehe Rückseite)
    per Überweisung
    Ich/wir willige/n ein, dass mich/uns der Historische Verein Herne / Wanne-Eickel e. V. per
    E-Mail über alle Belange des Vereins informiert. Meine / Unsere Daten werden ausschließ-
    lich zu diesem Zweck genutzt. Eine Weitergabe an DriGe erfolgt nicht. Ich kann / wir kön-
    nen die Einwilligung jederzeit per E-Mail an info@hv-her-wan.de, per Brief an die Ge-
    schä@sstelle, oder durch Nutzung des in den E-Mails enthaltenen Abmeldelink widerrufen.

Ort, Datum                                                                          Unterschri@
Der Mitgliedsbeitrag wird zum 15. Februar eines jeden Jahres fällig.

                                                                                Satzung: hGp://hv-her-wan.de/kwt7
                                                                        Datenschutzsatzung: hGp://hv-her-wan/kwa7

          Historischer Verein Herne / Wanne-Eickel e.V.- Schillerstraße 18 – 44623 Herne
         Herner Sparkasse: IBAN: DE10 4325 0030 0003 3202 64 BIC: WELADED1HRN

            Der Bote im August 2020                                                                                 19
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                             Schillerstraße 18 – 44623 Herne
                     Fon: (02323) - 1 89 81 87 Fax: (02323) 1 89 31 45

                              Gläubiger-Idenjfikajonsnummer:
                                   DE38ZZZ00001792815

Mandatsreferenz: ______________________________ (wird vom Verein ausgefüllt)
Ich ermächjge den Historischen Verein Herne / Wanne-Eickel e.V., Zahlungen von meinem Konto
miGels Lastschri@ einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kredijnsjtut an, die vom Historischen Verein
Herne / Wanne-Eickel e. V. auf mein Konto gezogenen Lastschri@en einzulösen.

Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die ErstaGung
des belasteten Betrags verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kredijnsjtut vereinbarten Bedin-
gungen. Wenn das Konto nicht die erforderliche Deckung aufweist, besteht seitens des kontoführen-
den Geldinsjtuts keine Verpflichtung zur Einlösung. Bei Nichteinlösung gehen die entstehenden Ge-
bühren zu meinen Lasten.

Vor- und Nachname KontoinhaberIn

Straße und Hausnummer

PLZ und Wohnort

Kredijnsjtut (Name und IBAN)

DE _ _ | _ _ _ _ | _ _ _ _ | _ _ _ _ | _ _ _ _ | _ _

Ort, Datum                                                      Unterschri@

            Historischer Verein Herne / Wanne-Eickel e.V.- Schillerstraße 18 – 44623 Herne
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      20                                                                   Der Bote im August 2020
Die Vereinsbibliothek
                                          für unsere Mitglieder

  Unsere Bibliothek dient der historischen Erhaltung und Bildungs-
arbeit für unserer Mitglieder. Sie ist aus urheberrechtlichen Gründen
nur für Mitglieder des Historischen Vereins Herne / Wanne-Eickel e. V.
nutzbar.

   Unsere Bibliothek ist eine Präsenzbibliothek. Auf Anfrage werden Kopien oder Scans angefer-
tigt, die per Post, jedoch nicht über das Internet, verschickt werden. Die Bibliotheksbetreuung
beachtet das Urheberrecht und sorgt für die schriftliche Zusicherung dieser Einhaltung bei den
Nutzern.
                                                                     https://hv-her-wan.de/kwe7
   Nr.    Titel                                                         Autor

   158   Offene Türen 1/2019                                          Hrsg. GuM im Kirchspiel Wulkow/Wust

                                                                      Hrsg. Heimat- und Burgverein Essen-Bur-
   159   Die Burg Altendorf Band 1 1990
                                                                      galtendorf e. V. 1950

   160   25 Jahre Tage alter Musik - Plakat und Fotodokomunentation Hrsg. Stadt Herne Kulturamt

   161   30. Tage alter Musik in Herne                                Hrsg. Stadt Herne Fachbereich Kultur

                                                                      Hans-Jürgen Tast (Autor), Brigitte Tast
   162   Jugend-Medien-Treff: Wege zur Medienkompetenz
                                                                      (Autor)

   163   Heimat Westfalen Ausgabe 5/2019                              Westfälischer Heimatbund

         Die Geschichte des "Ev. Vereinshauses" / "Ludwig-Steil-      Hrsg. Presbyterium der Ev. Kreuz-Kir-
   164
         Hauses" Schulstraße in Herne                                 chengemeinde Herne

   165   Leise Worte fremdes Land                                     Heinrich Peuckmann

   166   Wohnsitz: Nirgendwo                                          Hrsg. Künstlerhaus Bethanien

   167   Matthäus Schistl                                             Cajetan Oßwald

   168   Der Dom zu Xanten                                            Hans-Peter Hilger

   169   Mittelschlesien                                              Günter Elze

   170   Westfälisches Ruhrgebiet                                     Michael Schmitt / Patrick Schuchert

         "Ein segensreicher gemeinnütziger Verein" Die Geschichte
   171   des Heimat- und Verkehrsvereins Stadt Blankenberg e. V.    Helmut Fischer
         1911 - 2011
         Schichtwechsel 2/2019 - 25 Jahre Geschichtsarbeit in Ober- Hrsg. Geschichtswerkstatt
   172
         hausen                                                     Oberhausen e. V.

   173   Heimat Westfalen Ausgabe 6/2019                              Westfälischer Heimatbund

         Entwurf eines Stadtstrukturmodells für Industriestädte darge-
   174                                                                 Stephan Hüßler
         stellt an den Raumbeispielen Herne und Wanne-Eickel
         Mehr Natur in die Stadt - Dokumentation und Auswertung        Hrsg. Ministerium für Stadtentwicklung
   175
         des Landeswettbewerbs 1991/92                                 und Verkehr des Landes NRW

   176   Heimat Westfalen Ausgabe 1/2020                              Westfälischer Heimatbund

         Der Bote im August 2020                                                                       21
Nr.     Titel                                                         Autor

177    Herne 1897 - 1997 - Ein geschichtliches Journal               Ulf Meinke

                                                                     Hrsg. Gesellschaft für Heimatkunde Wan-
178    Der Emscherbrücher 1/1984
                                                                     ne-Eickel e. V.

179    ZDF Jahrbuch 1993                                             Hrsg. ZDF Mainz

                                                                     Hrsg. Ministerium für Umwelt, Raumord-
180    Kostbares Wasser - teures Wasser?                             nung und Landwirtschaft des Landes
                                                                     NRW
       Entwicklung und Bedeutung der öffentlichen Häfen in Wan-
181                                                                  Gerda Kröger
       ne-Eickel
       Zur Soziologie der Arbeiterbewegung während der Novem-
182    berrevolution im Landkreis Gelsenkirchen unter besonderer     Jürgen Gorgol / Norbert Kozicki
       Berücksichtigung der Ämter Wanne und Eickel
                                                                     Hrsg. im Auftrag des Rates der Stadt
183    25 Jahre Stadt Wanne-Eickel                                   Wanne-Eickel von Oberstadtdirektor Dr.
                                                                     Wilhelm Elbers

184    Herne: Ökologische Stadt der Zukunft - Kursbuch 2000          Hrsg. Stadt Herne - Amt für Umweltschutz

       Gesamtstädtisches Entwicklungs- und Strukturgutachten des
                                                                     Hrsg. Gesellschaft für Markt- und Absatz-
185    Einzelhandels in Herne Teil B 1: Strukturgutachten Stadtbe-
                                                                     forschung
       zirk Herne-Mitte
       Gesamtstädtisches Entwicklungs- und Strukturgutachten des
                                                                     Hrsg. Gesellschaft für Markt- und Absatz-
186    Einzelhandels in Herne Teil A: Strukturgutachten Gesamt-
                                                                     forschung
       stadt Herne

187    Tierparkgeschichte 2020 Nr. 1                                 Alexander Pentek

188    Der Bote 8/2019                                               Hist. Verein Herne/Wanne-Eickel e. V.

189    Der Bote 9/2019                                               Hist. Verein Herne/Wanne-Eickel e. V.

       Unsere Stadt unter dem Nationalsozialismus
190                                                                  Hrsg. Stadt Herne
       Ausstellung der Stadt Herne zum 30. Januar 1933

191    Heimat Westfalen Ausgabe 2/2020                               Westfälischer Heimatbund

                                                                     Hrsg. Thomas Spring für das Deutsche
192    Boom. - 500 Jahre Industriekultur in Sachsen
                                                                     Hygiene-Museum Dresden
       Schichtwechsel 1/2020 - Die Zukunft im Blick. Leben und       Hrsg. Geschichtswerkstatt
193
       Planen im Ruhrgebiet                                          Oberhausen e. V.

194    Ziegenzuchtverein des ehemaligen Amtes Sodingen 1931          Anton Schlüter

195    Familie Schlueter - Aus dem Buerener und Briloner Land        Siegfried H.-D. Schlüter

196    Ilseder Hütte 1858-1958                                       Wilhelm Treue

197    38. Sammelblatt des Historischen Vereins Freising 2004        Hrsg. Ulrike Götz

198    Schlüter in aller Welt - Zwei Bären auf Reisen                Karl-Heinz Fischer / Klaus Tietgens

199    Westermanns Polizei-Atlas für Preussen 1928                   Hrsg. Georg Westermann

       Archive, Familienforschung und Geschichtswissenschaften - Hrsg.: Bettina Joergens /
200
       Annäherungen und Aufgaben                                 Christian Reinicke

  22                                                                          Der Bote im August 2020
Wir möchten Sie darüber informieren, dass die in den Formularen angegebenen personenbe-
 zogenen Daten, die zum Zwecke der Durchführung der Verwaltung im Sinne unserer Vereinsar-
 beit notwendig und erforderlich sind, gespeichert und verarbeitet werden.

    Sie sind gemäß § 15 DSGVO jederzeit berechtigt, gegenüber dem Historischen Verein Herne /
 Wanne-Eickel e.V. um umfangreiche Auskunftserteilung zu den zu Ihrer Person gespeicherten
 Daten zu ersuchen. Gemäß § 17 DSGVO können Sie jederzeit gegenüber dem Historischen Ver-
 ein Herne / Wanne-Eickel e.V. die Berichtigung, Löschung und Sperrung einzelner personenbe-
 zogener Daten verlangen. Sie können darüber hinaus jederzeit ohne Angabe von Gründen von
 Ihrem Widerspruchsrecht Gebrauch machen und die erteilte Einwilligungserklärung mit Wirkung
 für die Zukunft abändern oder gänzlich widerrufen. Sie können den Widerruf entweder postalisch
 (an die Geschäftsstelle) oder per E-Mail (info@hv-her-wan.de) an den Historischen Verein
 Herne / Wanne-Eickel e.V. übermitteln. Es entstehen Ihnen dabei keine anderen Kosten, als die
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Ich möchte die Arbeit des Historischen Vereins Herne / Wanne-Eickel e.V. unterstützen und beteilige
mich mit einer Spende.

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                                                                                 mal unterschreiben und einsenden an:

      € 5,-                            einmalig                                  Historischer Verein

      € 10,-                           monatlich                                 Herne / Wanne-Eickel e. V.

      € 15,-                           vierteljährlich                           Schillerstraße 18 - 44623 Herne

      € _______                        halbjährlich
                                       jährlich                                  (auch gerne per E-Mail oder Fax an die
                                                              Geschäftsstelle)
  Wie soll das geschehen:
     Ich überweise den Betrag auf das Konto des Historischen Vereins Herne / Wanne-Eickel e. V.
  (Volksbank Bochum Witten eG: IBAN: DE24 4306 0129 0170 5205 00 BIC: GENODEM1BOC)

     Ich ermächtige den Historischen Verein Herne / Wanne-Eickel e. V., den Betrag von meinem
   Konto einzuziehen (Einzugsermächtigung; jederzeit ohne Fristen widerrufbar!):
  Kontoinhaber:                                          Bank

  IBAN:                                                  BIC

  Datum:                                                 Unterschrift:

             Der Bote im August 2020                                                                               23
Ein Strahlrohr mit Geschichte
                                                                Der Zufall kam zur Hilfe, denn Hel-
                                                                mut Manfreda, in Herne bekannt als
                                                                Künstler und Mitglied des Histori-
                                                                schen Vereins, wusste Rat: »Ich
                                                                habe dieses Strahlrohr einst gefun-
                                                                den.«
                                                                Bis 1993 gehörte der heute 80-jähri-
                                                                ge Holthausener nämlich ebenfalls
                                                                der Herner Berufsfeuerwehr an. »Es
                                                                muss so um 1968 gewesen sein«,
                                                                erinnert sich Manfreda. »Ich war ge-
                                                                rade mit der Schlauchwäsche be-
                                                                schäftigt, als ich den Auftrag bekam,
                                                                einen Blick in einen Trakt des evan-
                                                                gelischen Krankenhaus an der Wie-
                                                                scherstraße zu werfen. Dieser Anbau
                                                                sollte nämlich abgerissen werden
                                                                und die zuständige Firma wollte dort
                                                                zur Staubbekämpfung C-Schläuche
                                                                einsetzten«, berichtet der Ex – Feu-
                                                                erwehrmann. Helmut Manfreda
                                                                nahm seinen Auftritt wie gewohnt
   Jahrzehntelang lag ein Stück Herner Feuer-       sehr ernst, und inspizierte den zum Abriss frei-
wehrgeschichte unerkannt im Fahnenschrank           gegebenen Trakt vom Keller bis zum Dachbo-
an der Sodinger Straße. Nun ist die Herkunft        den. Auf dem Dachboden fand der Holthause-
dieses rund 60 Zentimeter langen und einige         ner zunächst altes OP-Besteck und schließlich
Kilogramm schweren Metallstücks geklärt.            etwa versteckt in einer Dachsparre das Strahl-
Marcus Schubert, Vorsitzender des Histori-          rohr. »Ich habe es sofort in der Wache abgelie-
schen Vereins Herne / Wanne-Eickel e. V., hat       fert. Später fand dieses Endstück ja einen Eh-
vor einiger Zeit als Berufsfeuerwehrmann die        renplatz im dortigen Fahnenschrank«
ehrenamtliche Betreuung des Fanhnenschran-             Marcus Schubert vermutet, das dieses histo-
kes in der Hauptwache übernommen. »Mich             rische Strahlrohr einst zur vorgeschriebenen
interessiert die Geschichte der Herner Feuer-       Brandschutzeinrichtung des Krankenhauses
wehr sehr. Deswegen habe ich gerne diese            gehörte, um später, im 2. Weltkrieg, als Metalle
Aufgabe übernommen«, erklärte Schubert. Frü-        wie Kupfer und Messing sehr wertvoll waren,
her wurden in dem Schrank die Fahnen der            von einem sachkundige Krankenhausmitarbei-
Wehren aus Herne aufbewahrt. Doch das ist           ter vermutlich auf dem Dachboden versteckt
lange her. Inzwischen wurden hier Pokale, Müt-      wurde.
zen und andere Devotionalien deponiert. »Meist         »Diese Art von Strahlrohr wird heute gar nicht
ohne jegliche Informationen«, berichtet Hobby-      mehr gebaut / eingesetzt. Ein solcher Dorn kam
historiker Schubert weiter.                         meist bei Bränden auf Bauernhöfen zum Ein-
   In diesem Fahnenschrank hatte man auch           satz, denn dieses lange Strahlrohr, an dem sich
dieses Strahlrohr, bestehend aus Kupfer und         ein C-Schlauch befand, wurde einfach zum Lö-
Messing, eingelagert. »Ich gehe davon aus,          schen in die brennenden Strohballen gesteckt.
dass dieses Rohr, das einst zur Brandbekämp-        Heute wenden wir da aber ganz anderen Ver-
fung eingesetzt wurde, mehr als 100 Jahre alt       fahren an«, betont Marcus Schubert, der sich
ist«, erzählt Schubert weiter. Für ihn ein Grund,   wie auch Helmut Manfreda darüber freute, dass
sich auf die Suche nach der Herkunft dieses         etwas Licht in ein kleines (metallenes) Geheim-
»Dornes«, wie das Strahlrohr auch genannt           nis der Herner Feuerwehrgeschichte gebracht
wird, zu machen.                                    wurde.
                                                                                     Friedhelm Wessel

     24                                                               Der Bote im August 2020
Neuigkeiten aus dem Verein

Der faule Buur vom Katzenbuckel                     Wenn Gefahr drohte, kam Klingelpelzchen
    Am 23. Februar 2020 fand im Restaurant          mit einer kleinen Silberglocke aus seinem
»Zille« ein Vortrag von Gerd E. Schug, auf          Versteck und warnte die Börniger Dorfge-
Einladung des Kulturvereins Herner Netz e.          meinschaft. So soll der gute Zwerg vielen
V., statt. 20 Interessierte lauschten seinem        Menschen das Leben gerettet haben. Hoff-
Vortrag.                                            mann, der von 1854 bis 1936 lebte, versi-
    Der Heimatforscher Gerd E. Schug, ein           cherte später einmal, Klingelpelzchen habe
anerkannter Börnig-Experte, stieß bei seinen        die Anwohner unter anderem 1636 vor der
Nachforschungen zum Hof Hoffmann, der               Pest und 1914 vor dem Ausbruch des Ersten
seit 1230 auf dem Börniger Katzenbuckel             Weltkrieges gewarnt. An den Hoffmann-
stand, auf die Sage vom Zwerg »Klingel-             schen Hof, auf dem Börniger Katzenbuckel
pelzchen«. Niedergeschrieben hat sie der            erinnert heute nichts mehr. Dort, wo einst
Landwirt Wilhelm Hoffmann, der in die Dorf-         der Zwerg Klingelpelzchen zuhause war, gibt
geschichte als »fauler Buur« einging. Dabei         es nur noch eine asphaltierte Straße und
war er eigentlich nicht faul, er hatte nur an-      moderne Häuser. Aber »Klingelzeichen« sol-
dere Interessen. Er saß lieber am Schreib-          len auch heute noch manchmal zu hören
tisch, als Acker- und Stallarbeit zu verrich-       sein. Niemand kennt mehr den Zusammen-
ten. Nach Hoffmanns Schilderung hauste              hang.
der Zwerg einst auf dem »Katzenbuckel«.                                          Gerd Kaemper

             Wolfgang Viehweger und Gerd E. Schug
       Der Bote im August 2020                                                          25
Aus den wilden Pionierzeiten Hernes — Teil 1
           Aufstieg, Versuchung und Vergehen in den Gründerjahren Hernes

   Wer kennt sie nicht, die Pioniere des Ruhr-       nen anderen Berufen nachgingen, z.B, Schrei-
gebiets; die Mulvanys, Krupps, Grillos, die Gee-     ber oder Bedienstete hoher Herren, nur „Fertig-
smanns, Halstricks und Vogels. Um nur bei ei-        keiten im Lesen und einige Übung im Rechnen
nigen Größen der weiteren und engeren Umge-          und Schreiben nachweisen.“ Für Sprick galt
bung zu bleiben.                                     dann das neue Prozedere: „Einreichung einer
   Doch was ist über die aufstrebenden Persön-       selbstverfassten Lebensbeschreibung, der
lichkeiten der Übergangszeit bekannt, die viel-      Zeugnisse über ihre bisherige Vorbereitung, ih-
fach das Gemeindeleben mitgestalteten und so         ren Gesundheitszustand, die an Ihnen im letz-
die Grundlagen unserer Heimatstadt schufen?          ten Jahre wiederholte Vaccination (Impfung)
Eigentlich nicht viel, außer vielleicht ein schmu-   sowie eines verschlossenen Zeugnisses Ihres
cker Grabstein.                                      Pfarrers über Ihr sittliches Verhalten“.
   Ich möchte heute eine Persönlichkeit vorstel-        Die Volksschul-Lehrerausbildung war von
len, die wie keine zweite den Aufstieg der           Preußen zu dieser Zeit schon geregelt. Nach
Landgemeinde mitmachte, sie in vielfacher Art        der eigenen Volksschulzeit (ca. 8 Jahre) ging
und Weise mitprägte um dann doch nur ihren           der zukünftige Lehrer zunächst bei seinem oder
eigenen Nutzen daraus zu ziehen.                     einem anderen erfahrenen Lehrer in die „Lehre“.
                                                     Im Anschluss daran fanden ein Vorbereitungs-
                 Wilhelm Sprick                      kurs und dann die eigentliche Seminarzeit statt.
                                                     Die Ausbildung zum Volksschullehrer dauerte
   Wilhelm Sprick ist für die Herner Geschichte      dann alles in allem rund sechs Jahre. Wilhelm
so etwas wie ein Gentleman Ganove. Aus ein-          Sprick verließ also die Volksschule mit ca. 14
fachen Verhältnissen stammend und über meh-          Jahren und trat in das Seminar ein.
rere Wege in ein für die junge, aufstrebende            Sechs Jahre Später dann der Abschluss mit
Landgemeinde wichtigen Posten gelangt, um            Erfolg. Die Amtsblätter der Bezirksregierungen
zum Schluss mit persönlichem Gewinn alles            Münster und Arnsberg teilten gleichlautend mit
hinter sich lassen.                                  [sic]:

Doch alles auf Anfang:                                  »Bekanntmachungen des Königl Provin-
   Heinrich Friedrich Wilhelm Gottlieb Sprick,        zial Schul Collegii.
wurde am 9. Juni 1825 in Petershagen bei Min-         Nach der am 28. und 29. vor Mts im
den als Sohn des Tagelöhners Heinrich Wilhelm         evangelischen Schullehrer=Seminar zu
Sprick (28.09.1792 — 02.06.1828) und Christi-         Petershagen abgehaltenen Prüfung sind
ne Wilhelmine Sophie Charlotte Kahlen                 folgende Seminaristen für wählbar zum
(20.07.1798 —) geboren. Getauft am 26. Juni           Schulamte erklärt worden:
des selbigen Jahres, wurde er schon drei Jahre        […]12. Wilhelm Sprick aus Petershagen.
später Halbweise. Seine Mutter zog nach                 Mit den Zeugnissen sind den Geprüf-
                                                      ten Auszüge aus den Prüfungs Verhand-
Ovenstädt zurück und am 6. Juni 1830 wurde in
                                                      lungen ausgehändigt woraus die Leis-
der dortigen Kirche das Eheaufgebot mit Herr-         tungen derselben in einzelnen Lehrfä-
mann Heinrich Christian Fehling aus Eldagsen          chern zu ersehen sind wobei wir bemer-
verkündet. Eine Trauung ist weder in Ovenstädt        ken daß bei Ertheilung der Zeugnisse
noch in Petershagen vermerkt worden. Sie blieb        nicht allein auf die erworbenen Kennt-
unverheiratet.                                        nisse sondern auch auf die Gesinnung
   Was mit der Mutter und ihrem Sohn danach           Gemüthstimmung und sittliche Führung
passierte ist nicht bekannt, jedoch scheint er in     Rücksicht genommen ist. Münster den
Petershagen geblieben zu sein. Sein Schuli-           21. August 1845.«
scher und persönlicher Ruf schien jedenfalls
recht gut gewesen zu sein.
   Seit 1792 wurden in Petershagen Lehrer für           Kaum drei Wochen später wurde er zu seiner
die Volksschulen ausgebildet und seit 1830 in        ersten und neun Monate darauf zur endgültigen
einer ordentlichen Anstalt. Anfänglich mussten       Einsatzstelle beordert:
die Zöglinge des Kollegs, die dazu verschiede-          Am 16. September 1848 klärt uns dazu die

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