Der Primararzt und die ständig steigenden Herausforderungen
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Nr. 324 | September 2018 MAGAZIN DER ÄRZTEKAMMER FÜR OÖ Der Primararzt und die ständig steigenden Herausforderungen Der Primararzt genießt nach wie vor großes Ansehen. Doch ein Spitzenmediziner zu sein, genügt bei weitem nicht mehr. Seite 6 © Adobe Stock Ausschreibungen/Besetzungen finden Sie unter: www.aekooe.at/ausschreibungen/besetzungen Mehr dazu auf Seite 16
2 EDITORIAL OÖ Ärzte September 2018 OÖ Ärzte September 2018 INHALT 3 Mag. Claudia Werner, Kommunikation & Medien c.werner@aekooe.at 6 Editorial KURZMELDUNGEN 4 © Adobe Stock EDITORIAL PRÄSIDENT DR. PETER NIEDERMOSER Geldabflüsse stoppen 4-5 COVERSTORY Spitzenmedizin auszuüben genügt in manchen Be- wie viel Geld nach Wien abfließt, dass Oberösterreich 19 Der Primararzt und die ständig steigenden Herausforderungen 6-9 reichen nicht mehr. Speziell, wenn es um die Positi- pro Kopf die niedrigsten Gesamtausgaben aller Bun- RECHT & SERVICE on eines Primariats geht. Denn dafür sind auch der desländer hat und wie dringend daher mehr Investitio- Erste bundesweite Ärztinnen-Befragung: Stimmen der Ärztinnen 10-11 Teamchef, der Betriebswirt, der Organisator und – eine nen im Gesundheitsbereich notwendig seien (S. 12). Pressekonferenz: Ohne Investitionen wird Oberösterreichs Gesund- neue Herausforderung – der Manager der Generationen Die Wohlfahrtskasse zieht ab Seite 14 Bilanz über heitssystem zum Risikopatienten 12-13 gefragt. Vor allem in kleineren Häusern wird ein Pri- das Jahr 2017, auch auf Seite 17 finden Sie, was wir Wohlfahrtskasse: Bilanz 2017 14-15 mararztjob immer mehr zur Knochenarbeit. Lesen Sie bisher wieder für Sie erreicht haben. Einen Rückblick Ausschreibungen/Besetzungen von Vertragsarztstellen online 16 mehr dazu in unserer September-Coverstory ab Seite 6. auf die Summer School für Allgemeinmedizin gibt es Für unsere Ärzte erreicht: Verbesserungen für Vertragsärzte für Allge- Um die Stimmen der Ärztinnen geht es in der ersten auf Seite 18, einen Aufruf für Lehrbeauftragte an der meinmedizin 17 bundesweiten Befragung ausschließlich der weiblichen Medizinischen Fakultät auf Seite 19. Das Ärztinnen- Aus dem Leben eines Landarztes 18 Ärzte. Ende September startet das ÖÄK-Referat für porträt auf Seite 22 ist diesmal buchstäblich „auf den Gesucht: Lehrbeauftragte für die medizinische Fakultät in Linz 19 Gendermainstreaming und spezifische Berufs- und Hund gekommen“. Und auf Seite 28 eröffnen wir die Terminkalender 20-21 © Ritzberger Buchtipp: David Fuchs „Bevor wir verschwinden“ 21 Karrieremodelle von Ärztinnen die erste österreichweite ersten Farbenspiele der kommenden Vernissage in der ÄRZTEPORTRÄT Befragung, die sich ausschließlich an Medizinerinnen Ärztekammer. Dr. Christa Kubasta: Auf den Hund gekommen 22-24 wendet (Seite 10). Wir sehen einander dann hoffentlich beim nächsten FACHKURZINFORMATIONEN 25 Eine Pressekonferenz Ende August hatte die Kassenfu- Kammerflimmern, diesmal im Teichwerk (Seite 39) an KLEINANZEIGEN 30-33 sion zum Inhalt – auf ein Neues, denn diesmal präsen- der JKU Linz, am Freitag, 19. Oktober, ab 19 Uhr – KULTUR & EVENTS Fotos © Ritzberger © Adobe Stock tierten die Verantwortlichen eine Studie des Volkswirt- diesmal wieder mit einer Live-Band! Feingefühl mit dem Pinsel: Johann Gebetsroither 28-29 schaftsprofessors Dr. Friedrich Schneider, die belegt, PERSONALIA Standesveränderungen 34-37 ÖÄK-Fortbildungsdiplom 37 Nachruf: Johann Bamminger 38 KAMMER INTERN 39 8. Linzer Gesundheitspolitisches Gespräch 22 Erfolgsmessung in der sozialen Krankenversicherung Univ.-Prof. Dr. Dorothea Greiling und em. Univ.-Prof. Dr. Friedrich Schneider, Johannes Kepler Universität Linz: Impressum: Herausgeber, Verleger, Medieninhaber: Ärztekammer für OÖ, Körperschaft öffentlichen Rechts, Dinghoferstraße 4, 4010 Linz Die Entwicklung von Kennzahlen zur Bewertung der Grundlegende Richtung: Das Magazin „OÖ Ärzte“ ist das offizielle Organ der Ärztekammer für OÖ. Die grundlegende Richtung besteht in der österreichischen Krankenkassen: eine Bestandsaufnahme Information der oberösterreichischen Ärztinnen und Ärzte über die Wahrnehmung und Förderung ihrer gemeinsamen beruflichen, sozialen und wirtschaftlichen Belange durch die Ärztekammer für OÖ sowie die Wahrung des ärztlichen Berufsansehens und der ärztlichen Berufspflichten. Für den Inhalt Prof. Dr. Volker Ulrich, Universität Bayreuth: verantwortlich: KAD Hon.-Prof. Dr. Felix Wallner, Chefredaktion: Mag. Claudia Werner, Redaktion: Mag. Claudia Werner; Celia Ritzberger, BA, MA; Kennzahlen für den Wettbewerb zwischen Krankenkassen und Monika Falkner-Woutschuk, Redaktionsanschrift: Ärztekammer für OÖ, Dinghoferstraße 4, 4010 Linz, E-Mail: c.werner@aekooe.at, Tel: 0732 77 83 71-0, www.aekooe.at, Erscheinungsweise: Monatlich oder 10 x jährlich, Gestaltung: Pamela Stieger, Lektorat: Mag. Teresa Brandstetter, Fotonachweise: die Erfahrungen über den deutschen Risikostrukturausgleich: falls nicht anders angegeben: ÄKOÖ/Mesic; privat, Anzeigenverwaltung: Mag. Brigitte Lang, MBA, Projektmanagement, PR & Marketing, Wischerstraße 31, eine Bestandsaufnahme 4040 Linz, Tel: 0664 611 39 93, Fax: 0732 79 58 77, E-Mail: office@lang-pr.at, www.lang-pr.at Grundsätzlich ist das OÖ Ärzte-Redaktionsteam gewillt, in den Berichten und Texten zu gendern. Wir möchten aber darauf hinweisen, dass aus Gründen der leichteren Lesbarkeit, einer Störung des Leseflusses oder wegen Platzmangels manchmal nur die männliche Sprachform verwendet wird. Dies soll jedoch Podiumsdiskussion mit anschließendem Fingerfood-Buffet keinesfalls eine Geschlechterdiskriminierung oder eine Verletzung des Gleichheitsgrundsatzes zum Ausdruck bringen. Sämtliche Aus- führungen gelten selbstverständlich in gleicher Weise für die weibliche Sprachform. Anmeldung: MedAk – Medizinische Fortbildungsakademie OÖ, Sandra Schander, Tel. +43 (0)732 77 83 71-314, Fax: +43 (0)732 78 36 60-314, schander@medak.at Montag, 12. November 2018 15:00 bis 19:00 Uhr Ars Electronica Center, Linz Die Ärztekammer für OÖ lädt ein. Inserat_A5_2018.indd 1 30.08.2018 13:52:10
4 EDITORIAL OÖ Ärzte September 2018 OÖ Ärzte September 2018 EDITORIAL 5 Dr. Peter Niedermoser, niedermoser@aekooe.at Geldabflüsse stoppen Laut einer aktuellen Studie fließen 191 AUVA IST GERETTET für die Niederlassung von AllgemeinmedizinerInnen, Millionen Euro von Oberösterreich nach Wir sind natürlich froh, dass auch durch den Einsatz und natürlich auch für eine korrekte Bezahlung vom Wien. Dieses Geld wird unserem Gesund- der Ärztekammern die Unfallkrankenhäuser nicht Mehrleistungen, die ja limitiert sind. Zwar hat die heitssystem fehlen – sowohl extra- als auch geschlossen wurden, denn hier wird von den Ärztin- Regierung dazu jetzt einen Gesprächsprozess begon- PLAKAT FÜR DEN HÄND intramural. nen und Ärzten wie auch von den anderen Mitarbei- nen und die Sozialpartner dazu eingeladen – aber die Schnupfen, Husten, Übelkeit: Das Plakat zum terInnen hervorragende Arbeit geleistet. Die dadurch 44.000 Ärztinnen und Ärzte, die schlussendlich die HÄND soll Patienten eine Übersicht geben, mit bedingten finanziellen Umwälzungen werden Ober- tägliche Betreuung der Patienten unter ganz sicher welchen Beschwerden man sich zuerst an den In den vergangenen Wochen habe ich viele Gesprä- österreich aber ebenfalls verstärkt treffen. Natürlich schwierigeren Bedingungen übernehmen müssen, Hausarzt oder – in dessen Abwesenheit – an den che geführt, um klarzumachen, welche Geldabflüsse war es immer zu hinterfragen, warum die AUVA dazu nicht eingeladen. Das zeigt sehr deutlich, was HÄND wenden soll. Wir haben die Plakate bereits aus Oberösterreich durch diese Kassenreform zu Freizeitunfälle zu zahlen hat. Aber diese Lösung, die uns in Zukunft erwarten wird. Wir sind aber ein an alle niedergelassenen Ärzte verschickt. Falls erwarten sind. Unterstützt hat mich dabei auch eine nun ausgehandelt wurde, nicht zu hinterfragen oder freier Beruf und keine Befehlsempfänger. Sie Bedarf an einem weiteren Plakat haben, wen- Studie von em. Univ.-Prof. Dr. Dr.h.c.mult. Fried- ebenso nicht zu klären, wer die Kosten für die Frei- den Sie sich bitte gerne an den Bereich Kommu- rich Schneider – immerhin einer der angesehensten zeitunfälle übernehmen soll, ist fahrlässig. Entweder INTAKTES SYSTEM WIRD ZERSTÖRT nikation & Medien: Monika Falkner-Woutschuk, Ökonomen in Österreich, der einen Mittelabfluss aus wird es das Land sein oder die OÖGKK, und das Bei einem Interview sagte Univ.-Prof. Dr. Dr. Fried- Tel. 0732 77 83 71-330 oder pr@aekooe.at. Oberösterreich im schlimmsten Fall von 191 Millio- würde weniger Geld für die übrigen Krankenanstal- rich Schneider, dass aus wissenschaftlicher Sicht bei nen Euro errechnet hat. ten und die Vertragsärzte bedeuten. der Zusammenlegung der Kassen keine Einsparun- Das ist Geld, das unserem Gesundheitssystem so- gen zu erwarten sind und ein gut funktionierendes, ÄRZTE FÜR DEN ÄND wohl extra – als auch intramural abgehen wird. Im GELD MUSS IM LAND BLEIBEN intaktes, relativ sparsames System zerstört wird. Das Für den Ärztlichen Notdienst in Linz suchen die Ministerratsvortrag der Regierung ist auch eindeutig In dieser Sichtweise sind wir uns – Land OÖ, würde nur dann Sinn machen, wenn man viel Bes- Verantwortlichen laufend Ärzte mit ius practican- niedergeschrieben, dass die Einnahmen der Kassen OÖGKK und ÄKOÖ – einig, denn sonst wird es seres entgegensetzen könne – und das ist aus seiner di. Die Teilnahme am ÄND Linz ist freiwillig, es auf dem Niveau vom 31.12.2017 gedeckelt werden in Zukunft nicht möglich sein, innovative, auf die Sicht nicht der Fall. Wir sind dabei, die Versorgung besteht keine Dienstverpflichtung. und die jährlichen Mehreinnahmen zur Zentralkasse, Regionen in Oberösterreich zugeschnittene Projekte dort, wo sie notwendig ist, gemeinsam zu verbessern, Bei Interesse melden Sie sich bitte bei wo immer diese auch sein wird, fließen werden. 2018 gut umzusetzen. Natürlich geht es hier auch darum, aber wir werden sie nicht kampflos der Zerstörung Eva Lueghammer, Ärztekammer für OÖ, werden unserem Bundesland bereits 60 Millionen dass die Rücklagen im Land bleiben. Die Vertreter preisgeben. E-Mail: lueghammer@aekooe.at Euro, die die Oberösterreicherinnen und Oberös- der Kurie der niedergelassenen Ärzte und auch der terreicher erwirtschaftet haben, nicht mehr zur Vorstand waren nie für diese Rücklagen, denn eine Verfügung stehen. Wenn wir also künftig im Land Krankenkasse ist kein Sparverein. Vielmehr sind gedeckelt und von einer Zentralkasse abhängig sind, diese Gelder Beiträge der Bevölkerung und gehören die die zusätzlichen Mittel verteilt, dann ist vieles in für deren gesundheitliche Versorgung eingesetzt. Ein Ihr Präsident Dr. Peter Niedermoser Gefahr, was wir bisher erreicht haben: vom HÄND Anteil muss natürlich dazu verwendet werden, um Linz, im September 2018 bis zur Abschaffung der Chefarztpflicht. die ärztliche Versorgung zu stärken, mit Anreizen
6 OÖ Ärzte September 2018 OÖ Ärzte September 2018 COVERSTORY 7 faul angesehen. Jetzt hat sich das mit der gesetzlich Person pro Tag. Vieles, was früher der Facharzt oder geregelten Arbeitszeit völlig geändert, was natürlich ein Oberarzt am Vormittag nach dem Nachtdienst dem derzeitigen Trend der Work-Life-Balance entge- erledig hat, muss nun der Primar neben all seinen genkommt.“ anderen Kernaufgaben auch noch zusätzlich machen, da die Ärzte völlig zu Recht nach einem 24-Stun- den-Dienst in der Früh nach Hause gehen. Nicht so ein Großteil der Primare, für die das AZG nicht gilt. Selbst wenn der Primar einen Dienst macht, bleibt er im Regelfall bis Mittag oder Nachmittag, weil noch Arbeit zu erledigen ist. Oder wenn der Oberarzt nach dem Dienst geht und noch eine Operation ansteht, „Der Primar ist heute ein Abtei- muss die oft der Primar durchführen. Primare sind lungsmanager mit ganz vielen Aufgaben.“ die hauptsächlich Leidtragenden durch Arbeitszeit- gesetz und Work-Life-Balance.“ Auch ein Faktum © Adobe Stock Prim. Dr. Werner Saxinger, sei, so Dr. Werner Saxinger, „dass sich viele Kollegen MSc., Primarärztevertreter ein Primariat gar nicht mehr antun. Es gibt ja oft kaum mehr Bewerbungen für eine Primararztstelle.“ ERGEBNISSE EINES MONITORINGS Und wie geht Primar Dr. Werner Saxinger in seiner Ein brandaktuelles Monitoring des Ärztlichen Qua- Abteilung mit den neuen Herausforderungen um? Der Primararzt und die ständig litätszentrums (www.aerztliches-qualitaetszentrum. at) unter den Spitalsärzten in Ausbildung in Ober- österreich zeigt: Die Vereinbarkeit von Privat- und „Man kann manches delegieren, man kann sehr strukturiert arbeiten. Je größer das Haus und je mehr Personal, desto mehr Spielraum hat man. Aber steigenden Herausforderungen Berufsleben hat Priorität und bekommt auf einer Skala von 1 (gar nicht wichtig) bis 10 (sehr wichtig) in kleineren Häusern wird es zunehmend schwierig, weil alle Primare Dienst machen, nachher dablei- den Wert 9. Zwei von drei Befragten haben hier den ben und Operationen, Ambulanztätigkeiten und Der Primararzt genießt nach wie vor großes Ganz andere Vorstellungen und Ziele also als jene Höchstwert 10 angekreuzt. medizinische Routinearbeit mitmachen müssen. Der Ansehen. Doch ein Spitzenmediziner zu sein, von Ärztinnen und Ärzten, die der „Babyboomer-Ge- Geringfügig wichtiger ist nur noch das Betriebskli- Primar ist der Lückenbüßer für vieles. Und all die genügt bei weitem nicht mehr. Gefragt sind neration“ – geboren 1956 bis 1965 – entstammen. ma (9,16). Hoch bewertet werden auch ein „gutes andere nichtmedizinische Arbeit, die er sonst noch Im Krankenhaus prallen nun diese Babyboomer- und Verhältnis zu den Kollegen“ (8,99), eine „ange- hat, nimmt ihm niemand ab: Mitarbeitergespräche, auch der Teamchef, der Betriebswirt, der Or- die Y-Generation mit ihren sehr unterschiedlichen messene Arbeitsbelastung“ (8,56), „kontinuierliche Dienstpläne, Beschwerdemanagement, Budgetpla- ganisator und – eine neue Herausforderung Lebensgeschichten und Ansprüchen aufeinander. Begleitung in der Ausbildung“ (8,49), „strukturierte nung, Strategieplanungen und, und, und. Das berich- – der Manager der Generationen. Vor allem „Binnen 15 Jahren hat sich das völlig gewandelt“, Einführung“ (8,17), „Teamarbeit“ und „langfristige ten mir Kollegen vor allem aus kleineren Häusern. in kleineren Häusern wird ein Primararztjob schildert Prim. Dr. Werner Saxinger, MSc., Prima- Entwicklungsperspektive“ (je 8,00), „abwechslungs- Bei mir ist es nicht so, ich arbeite in einem großen, immer mehr zur Knochenarbeit. Das wis- rärztevertreter in der Ärztekammer für OÖ und seit reiche Tätigkeit“ (7,93), „geregelte Arbeitszeiten“ gut strukturierten Haus, ich habe eine gute, motivier- sen viele – und bewerben sich erst gar nicht 2008 Primarius am Klinikum Wels-Grieskirchen. (7,72). Erst dann, an 11. Stelle, folgt das Gehalt mit te, fleißige und fachlich versierte Mannschaft. Aber mehr um eine Primararztstelle. einem Durchschnittswert von 7,56. neben meiner medizinischen Routinearbeit – OP, Se- „Als ich damals als Primar angefangen habe, war das kundarstation, Visiten, Spezialambulanz – helfe ich alles ganz klar“, erinnert sich Dr. Werner Saxinger. 2008 und 2018, dazwischen liegen Arbeits-Welten, natürlich auch dort und da in der Normalambulanz Und dann ist da noch die „Generation Y“. Das sind „Weil alle in der Abteilung und die jungen Ärzte, die beispielsweise bei den Arbeitszeiten. „Das stellt aus, wenn Not am Mann ist, bei krankheitsbedingten junge Ärztinnen und Ärzte – je nach Definition ab gekommen sind, so funktionieren haben müssen, wie Primarärzte natürlich vor Schwierigkeiten“, räumt oder urlaubsbedingten Ausfällen.“ Anfang oder ab Mitte der Achtzigerjahre geboren –, das immer üblich war. Da hat man arbeiten müssen, Dr. Werner Saxinger ein und ergänzt: „Die Arbeit ist die in ihrer Lebensplanung nicht die Karriere an die da hat man nicht auf die Uhrzeit gesehen, das war ja nicht weniger geworden, sondern ganz im Gegen- „DAUER-PERSONALRESSOURCE“ erste Stelle gesetzt haben. Die oft keinen Sinn darin einfach so üblich. Und dass Männer in den Spitälern satz mehr. Und die Arbeitsdichte und -intensität in Dr. Wolfgang C. Baschata ist Primararzt in einem sehen, ein Opt-out zu unterschreiben oder mehr als in Karenz gehen, hat es einfach nicht gegeben. Wenn der Zeit, wo man arbeitet, sind extrem angestiegen. kleineren Krankenhaus. Er leitet seit zehn Jahren die gesetzlich erlaubten 48 Wochenstunden zu arbei- man da pünktlich um 16 Uhr gegangen ist, hat man Das führt dazu, dass die Arbeitszeiten und Arbeits- die Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe ten. Die keine Workaholics sein wollen, aber großen dafür oft eine gute Begründung gebraucht. Wenn belastungen für Primarärzte schnell einmal ausufern am Salzkammergut-Klinikum in Bad Ischl. „Der Wert auf Familie und Freizeit legen. Die Work-Li- man damals nicht automatisch bis 18 oder 19 Uhr können.. „Vor allem in kleineren Spitälern hat der Primar ist jeden Tag verfügbar, jeden Wochentag fe-Balance nicht länger nur als ein nettes Schlagwort geblieben ist, oder nach dem Dienst auch noch bis Primararzt oft keinen Spielraum. Durch das neue anwesend. Er ist die Dauer-Personalressource – als einstufen wollen. 14 oder 15 Uhr, wurde man bisweilen als träge oder Arbeitszeitgesetz fehlt nach einem Dienst also eine Kompensation für KA-AZG, Urlaub, Krankenstand >
8 COVERSTORY OÖ Ärzte September 2018 OÖ Ärzte September 2018 COVERSTORY 9 oder Sonderurlaub der Mitarbeiter“, stellt er fest. Meine Begeisterung soll ja auch auf die Mitarbeiter ERSTER PRIMARÄRZTETAG WIDMET SICH Jetzt gibt es einen Vorschlag für eine Novellierung „Mittlerweile machen fast alle meiner Primarkollegen überspringen.“ NEUEN HERAUSFORDERUNGEN – § 43 Abs. 6 neu – der durch die Ergänzung im Nachtdienste, weil es aufgrund des Personalmangels Bis zu vier Generationen (Wirtschaftswunder, Ba- letzten Halbsatz grundsätzlich darauf abzielt, dass nicht anders möglich wäre – und damit der Einkom- DEN SPAGAT SCHAFFEN byboomer, X und Y) in einem Krankenhaus – das nur Ärzte den Titel Primararzt führen dürfen, die mensnachteil trotz maximaler Verantwortung nicht Die Generation Y hat deutlich andere Vorstellungen fordert besonders die Führungskräfte heraus. Das ist auch eine Ausbildungsverantwortung im Sinne des so eklatant ist.“ von Arbeit als die Babyboomer-Generation. Für auch der Grund dafür, dass die Ärztekammer für OÖ ÄrzteG tragen. Primar Dr. Saxinger ist es deshalb am wichtigsten, erstmals einen Primarärztetag zum Thema „Der Arzt Zu den drei Ziffern ist festzuhalten, dass Z 1 die „immer den Spagat zwischen Jung und Alt, Innovati- im Fokus – besondere Herausforderungen abseits der aktuelle Rechtslage für Abteilungen wiedergibt. Z 2 „Der Primararzt ist in einem on und Erfahrung zu schaffen.“ Wie kriegt man das Medizin“ veranstaltet: am Samstag, 9. Februar 2019, ist die Ergänzung für Institute sowie sonstige Orga- kleineren Haus die Dauer- Personalressource – als hin? „Indem man die Vorteile, die die jungen Kolle- von 10:00 bis ca. 16:30 Uhr im Jägermayrhof, nisationseinheiten, sobald zumindest fünf (Zahl ist Kompensation für KA-AZG, gen haben, den älteren Erfahrenen näherbringt und 4020 Linz. politisch zu diskutieren) zur selbstständigen Berufs- Sonder- bzw. Fortbildungsur- sagt: Schauen Sie doch, das ist ein Riesenvorteil, den ausübung berechtigte Ärzte (Fachärzte oder Allge- laub, Urlaub oder Krankenstand Sie früher nicht gehabt haben. Ich denke hier an das Am Vormittag sind Impulsreferate geplant: meinmediziner) unterstellt sind. Z3 ist die Regelung der Mitarbeiter.“ Beispiel Wissensbeschaffung. Die Jungen finden heute • „Der Stellenwert von Fach- versus Führungskom- für Sanatorien und für ärztliche Direktoren generell innerhalb einer halben Stunde Informationen, wofür petenz bei ärztlichen Führungskräften in Öster- – dass auch diesen der Titel Primarius eröffnet wird. Prim. Dr. Wolfgang C. wir Älteren früher bei der Literaturrecherche zwei reich – am Beispiel von Anästhesie und Chirurgie“ Ergänzend dazu wird der Titel in Deutsch und Baschata, Tage gebraucht haben. Oder innovative Zugänge und von Prim. Univ.-Doz. Dr. Alexander Kulier, MBA Latein gegendert und die Bestimmung betreffend FA für Frauenheilkunde und © gespag Geburtshilfe, Salzkammer- Denkweisen, Teamwork oder technisches Interesse. • „Generationenkonflikte programmiert?“ Ambulatorien in Anbetracht der Gleichbehandlung gut-Klinikum Bad Ischl Das sind einige der brillanten Vorzüge, die junge von Dr. Gerhard Pöcksteiner mit Gruppenpraxen gestrichen. Ärztinnen und Ärzte haben. Das ist für eine ganze • „Ethik in der ärztlichen Führung“ Abteilung von Vorteil. Aber auch umgekehrt: Die Er- von Priv.-Doz. Dr. Jürgen Wallner, MBA Die Berufsbezeichnung „Primarärztin/Primararzt“ Für den Primararzt gebe es weder Arbeitszeitgesetz fahrung, das Know-how der älteren Ärzte ist in der • „Konflikte lösen oder doch nicht?“ oder „Primaria/Primarius“ dürfen nur Fachärzte noch Ruhezeit, betont Dr. Baschata. „Selbst wenn ich Medizin schon immens wichtig. Erfahrung erwirbt von Mag. Veronika Kolb-Leitner unter der Voraussetzung führen, dass sie Nachtdienst gehabt habe, bin ich am nächsten Tag man nur im Laufe der Jahre. Ohne Erfahrung geht 1. dauernd mit der ärztlichen Leitung einer Ab- noch da, weil ich auch tagsüber viel zu tun habe.“ Er es nicht. Die Jungen können theoretisch noch so viel Am Nachmittag werden drei Workshops an- teilung oder sonstigen Organisationseinheit in schildert eine beispielhafte Situation: „Am Sonntag wissen, aber wenn sie keine Erfahrung haben, schei- geboten, die von Veronika Kolb-Leitner, Gerhard einer Krankenanstalt, die mindestens 15 sys- um 7:13 Uhr hat mich eine Kollegin angerufen, dass tern sie anfangs oft.“ Die älteren Kollegen würden Pöcksteiner und Jürgen Wallner geleitet werden. temisierte Betten aufweist, betraut sind und ihnen ein Arzt, der Dienst gehabt hätte, krank sei. Ich habe viel gefragt und seien deshalb ein wichtiger Faktor. • Konflikte lösen oder doch nicht? mindestens ein zur selbstständigen Berufsaus- sie am Sonntag um 20 Uhr abgelöst, war nach dem Und man lasse die jungen Ärzte im Rahmen der • Generationenkonflikte vorprogrammiert? übung berechtigter Arzt unterstellt ist; Nachtdienst selbstverständlich am Montag noch bis Ausbildung bewusst vor, sie vieles machen und auch • Ethik in der ärztlichen Führung 2. dauernd mit der ärztlichen Leitung eines Instituts 15:30 Uhr da und natürlich am Dienstag auch wie- lernen. „Das verbindet im Fach und befruchtet.“ oder sonstigen Organisationseinheit in einer der, weil zu operieren war.“ Die Umfrage der Ärztekammer für OÖ. unter den VORSCHLAG FÜR EINE NOVELLE ZUM Krankenanstalt betraut sind und ihnen zur Routine und Fachkompetenz seien in einem kleinen Primarärzten ergab im Vorjahr eine hohe Arbeits- ÄRZTEGESETZ – BERUFSBEZEICHNUNG selbstständigen Berufsausübung berechtigte Ärzte Haus noch viel wichtiger, „denn in einem großen zufriedenheit: 27,8 Prozent der Primarärzte sind PRIMARARZT unterstellt sind, die im Ausmaß von zumindest Haus findet man meistens jemanden, der das kann. demnach „sehr zufrieden“ und 49,2 „zufrieden“. Gemäß § 43 Abs. 6 ÄrzteG 1998 dürfen die Berufs- 200 Wochenstunden beschäftigt sind, wobei nur Aber in einem kleinen Haus kann die Generation Y, bezeichnung „Primararzt“ oder „Primarius“ nur Ärzte mit einer Dienstzeit von mindestens acht die in der Ausbildung 46 Prozent weniger anwesend Fachärzte unter der Voraussetzung führen, dass sie Wochenstunden zu berücksichtigen sind; ist, das ist eine bekannte Zahl und Tatsache, nicht in Krankenanstalten dauernd mit der ärztlichen 3. dauernd mit der ärztlichen Leitung einer Kran- mehr so gut und routiniert werden, nicht mehr so viel Leitung einer Krankenabteilung, die mindestens 15 kenanstalt mit oder ohne Abteilungsgliederung, Erfahrung sammeln. Das wird zunehmend zum Pro- systemisierte Betten aufweist, betraut sind und ihnen die mindestens 15 systemisierte Betten aufweist, blem, weil Leute was können müssten, zum Beispiel mindestens ein Arzt unterstellt ist. Zur Führung der betraut sind und ihnen mindestens ein zur selbst- für einen Nachtdienst – was sie aber oft nicht mehr Berufsbezeichnung sind auch die mit der dauern- ständigen Berufsausübung berechtigter Arzt können. Das heißt: Der Primararzt fährt halt dann den Leitung eines im Rahmen einer Krankenanstalt unterstellt ist, auch in seiner Freizeit in der Nacht mit Blaulicht ins geführten Instituts oder eines selbstständigen Am- und die Organisationseinheit, die sie leiten, als Aus- Krankenhaus. Ich habe mittlerweile eine Wochenar- bulatoriums betrauten Fachärzte berechtigt, denen bildungsstätte im Sinne der §§ 9 ff ÄrzteG anerkannt beitszeit von 56 bis 60 Stunden.“ mindestens zwei zur selbstständigen Berufsausübung ist. n Trotz aller Schwierigkeiten und Herausforderungen berechtigte, hauptberuflich tätige Ärzte unterstellt Franz Schöffmann sei es ihm aber wichtig zu betonen: „Ich fühle mich sind. wohl in meiner Position, weil mir die Arbeit nach wie vor Spaß macht und ich Begeisterung dafür habe. © Adobe Stock
10 RECHT & SERVICE OÖ Ärzte September 2018 OÖ Ärzte September 2018 RECHT & SERVICE 11 an seine Unterstützung für die Befragung sowie wei- tere Maßnahmen zugesichert.“ Die Umsetzung von ECKDATEN DER BEFRAGUNG Befragungsergebnissen werde sich langfristig auch • Wie: Online, Einladung per E-Mail durch positiv auf die ärztliche Versorgung der Bevölkerung Hajek Public Opinion Strategies auswirken, erklärt Preiss. „Denn je mehr Ärztinnen • Wann: eine Woche Ende September/Anfang die Möglichkeit bekommen, ihre individuell ver- Oktober fügbare Arbeitszeit gezielt einzusetzen, desto besser • Wer: alle in der Ärzteliste eingetragenen können wir dem Mangel an Ärztinnen und Ärzten Frauen gegensteuern.“ • Themen: Karriere, Ausbildung, Arbeitszu- Schwerpunkte der Befragung werden die Themen friedenheit, Zusammenarbeitsformen im © Adobe Stock Ausbildung, Karriere-Entwicklung, Arbeitszeit und niedergelassenen Bereich, Sexismus etc. neue Formen der Zusammenarbeit bei den niederge- • Ziel: das geballte Potenzial von Frauen im lassenen Ärztinnen und Ärzten sein. Auch Sexismus Arztberuf heben – mit standespolitischer und Belästigung am Arbeitsplatz oder durch Patien- Unterstützung auf Bundes- und auf Länder- tinnen und Patienten sollen zur Sprache kommen. ebene Erste bundesweite Ärztinnen-Befragung: „Was auch immer die erste österreichweite Ärztin- nen-Befragung ergibt: Wir werden in der Österrei- Stimmen der Ärztinnen chischen Ärztekammer darüber diskutieren und konkrete Arbeitsaufträge für die gesamte Funktions- periode ableiten. Und davon werden alle Kollegin- nen und alle Kollegen profitieren“, so Petra Preiss Wie geht es den niedergelassenen Ärztinnen, als Ärztinnen dazu beizutragen, dass sich unsere abschließend. n jenen im Spital und den Ärztinnen in Ausbil- Arbeits- und Karrierebedingungen – und damit auch Mag. Andrea Riedel/ÖÄK dung? Was brauchen all diese Kolleginnen? die unsere Kolleginnen und Kollegen – grundlegend verbessern.“ Ende September startet das ÖÄK-Referat für Gendermainstreaming und spezifische CHANCEN WIE NOCH NIE Berufs- und Karrieremodelle von Ärztinnen So gut wie heute seien die Erfolgsaussichten dafür die erste österreichweite Befragung, die sich noch nie gewesen, ist Preiss überzeugt, denn „vieles, ausschließlich an Medizinerinnen wendet. das früher vorwiegend ein Anliegen von Ärztinnen war, beschäftigt nun die gesamte junge Ärztegene- ration – unabhängig vom Geschlecht“. Etwa eine Das ÖÄK-Referat wird von Dr. Petra Preiss, Präsi- unausgeglichene Work-Life-Balance, mangelnde dentin der Ärztekammer für Kärnten, geleitet. In die Kinderbetreuung und fehlende Möglichkeiten des Befragung werde vieles aus ihrer eigenen Berufs- und Job-Sharings. Spitalsträger, Gemeinden, Gesund- Lebenserfahrung einfließen, wie Preiss im Gespräch heitspolitik, alle suchen Ärztinnen und Ärzte. mit der Österreichischen Ärztezeitung betont: „Po- Aber immer weniger junge Menschen wollen den sitive Veränderungen können wir nur anstreben und Beruf in Österreich ausüben – auch wegen der natürlich auch erreichen, wenn wir die gegenwärtige erwähnten Gründe. „Um all diese gemeinsamen Konferenz der Ärztinnen und Ärzte Freitag, 28. September 2018 Situation genau kennen. Ich wünsche mir daher, gesellschaftspolitischen Anliegen ernsthaft in Angriff 25hours Hotel in Ausbildung dass möglichst viele Ärztinnen ihre Chance wahrneh- nehmen zu können, müssen wir auch eine systemim- Lerchenfelder Str. 1–3, men und an der Online-Befragung Ende September manente Trägheit überwinden“, so die Präsidentin beruf.karriere.leben 1070 Wien teilnehmen.“ Preiss appelliert an niedergelassene der Ärztekammer für Kärnten. Schließlich würden karriere.leben.beruf von 16:30 bis 20:00 Uhr Ärztinnen genauso wie an Spitalsärztinnen und in viele Verantwortliche meinen, „irgendwie“ werde es leben.beruf.karriere Ausbildung stehende Kolleginnen: „Sagen Sie uns, schon gehen. „Und genau da werden wir als Ärz- Die Teilnahme ist kostenlos. was Sie beispielsweise für einen Karriereschritt und tinnen jetzt den Hebel ansetzen. Indem wir genau was Sie für eine wirklich gute Ausbildung brauchen. sagen: Das brauchen wir und dafür werden wir Programm und Anmeldungen unter: Teilen Sie uns mit, was Sie stört und in Ihrer berufli- uns mit ganzer Kraft einsetzen.“ Den Rückhalt der wirsinddiezukunft@aerztekammer.at chen Entwicklung behindert. Es ist unser Recht, aber Österreichischen Ärztekammer habe man jedenfalls: oder www.wsdz.at auch unsere gesundheitspolitische Verantwortung, „Präsident Dr. Thomas Szekeres hat uns von Anfang
12 RECHT & SERVICE OÖ Ärzte September 2018 OÖ Ärzte September 2018 RECHT & SERVICE 13 Pressekonferenz: kein Geld entzogen werden. Alle ihre Beiträge für die Gesundheitsversorgung müssen auch ihnen wieder en gefährdet – etwa der HÄND oder die weitgehende Beseitigung der Chefarztpflicht. Künftig sei es un- Ohne Investitionen wird Oberösterreichs zugutekommen. Schließlich ist hier das Geld erwirt- möglich, derartige Sonderregelungen zu entwickeln. Gesundheitssystem zum Risikopatienten schaftet worden.“ Die von der Regierung über Nacht beschlossene Es müsse bei der Kassenfusion jedem Bundesland Ausgabenbremse für die Krankenkassen verschärfe eine Budgetautonomie zugestanden werden – in Höhe die Situation abermals – mit allen negativen Konse- der Einnahmen, um unter anderem auf regionale quenzen für die Patienten. STUDIE ZEIGT: OBERÖSTERREICH HAT DAS Besonderheiten einzugehen. „Die Kassenfusion darf GÜNSTIGSTE GESUNDHEITSSYSTEM nicht bedeuten, dass alles über einen Kamm gescho- BIS ZU 191 MILLIONEN EURO MITTELAB- Bei den Alpbacher Gesundheitsgesprächen wurde ren wird.“ FLUSS AUS OBERÖSTERREICH – PRO JAHR kürzlich eine Studie präsentiert, die erstmals die Allein durch die Kassenfusion wird Oberösterreich Gesundheitsausgaben pro Kopf in jedem Bundesland „WIR MÜSSEN HIER DRINGEND sehr viel Geld verlieren: Der Linzer Volkswirt- exakt darstellt – auf Basis von 28 Indikatoren wie INVESTIEREN, SONST KIPPT DAS SYSTEM!“ schaftsprofessor Dr. Friedrich Schneider rechnet, dass Leistungen, Leistungskraft und Rahmenbedingungen „Dass Oberösterreich pro Kopf die niedrigsten Ge- pro Jahr für Oberösterreich ein negativer Gesamtef- im Gesundheitswesen. Erstellt wurde diese Studie samtausgaben aller Bundesländer hat, verdankt es fekt zwischen 87 und 191 Millionen Euro entstehe. von den Ökonominnen Maria Hofmarcher-Holzha- dem enormen Leistungswillen der Ärzte und aller im „Der signifikante Mittelabfluss aus Oberösterreich cker und Zuzana Molnarova im Auftrag des Phil- Gesundheitsbereich Tätigen“, sagte Kammeramts- ist mit negativen regionalwirtschaftlichen Effekten ips-Konzerns. Bisher war es nicht möglich gewesen, direktor Hon.-Prof. Dr. Felix Wallner. „Alle arbei- verbunden“, warnt er. „Die Folge ist eine geringere die Gesundheitssysteme in den Bundesländern zu ten sehr effizient, allerdings auch schon lange am Nachfrage, dadurch werden Wertschöpfung, Ein- vergleichen und damit Aussagen für das gesamte Anschlag. Wenn jetzt dem kostengünstigen Bundes- kommen und Beschäftigung deutlich sinken. Mit der österreichische Gesundheitssystem zu treffen, da die land Oberösterreich auch noch Geld entzogen wird, geringeren Wertschöpfung gehen jedoch nicht nur Datenlage zu fragmentiert und regional nicht abge- dann droht hier das System zu kippen.“ Deshalb eine geringere Beschäftigung und geringere Einkom- Bei einer Pressekonferenz zur Kassenfusion grenzt war. seien dringend Investitionen nötig: „Es braucht men einher, sondern auch geringere Einnahmen für Ende August im OÖ Presseclub forderten Die Pro-Kopf-Ausgaben in den Bundesländern (im jetzt wirklich einen Schub, damit das System nicht die öffentliche Hand in Form geringerer Beiträge und die Vertreter der Ärztekammer für OÖ: kein Wesentlichen die Leistungen der Länder und der zusammenbricht. Es gibt enorme und noch immer Steuern.“ Geld zur Zentralkasse nach Wien, sondern Kassen) sind demnach sehr unterschiedlich. Ein steigende Wartezeiten bei vielen Spitalsambulanzen In Summe würden in Oberösterreich die Wertschöp- Ergebnis sticht heraus: Oberösterreichs Gesundheits- und Fachärzten. Immer mehr Kassenstellen sind un- fung um 87,4 bis 191,1 Millionen Euro und die Ein- mehr und rasch Investitionen in das oberös- wesen ist mit 3.714 Euro deutlich unter dem Durch- besetzt. So kann es nicht weitergehen. Ärzte müssten kommen um 57,4 bis 122,4 Millionen Euro sinken, terreichische Kassenarztsystem! Untermau- schnitt. Der Österreich-Schnitt liegt bei 4.002 Euro. immer mehr Leistungen erbringen, doch wir haben rechnet er. „Damit geht die Beschäftigung um 1.590 ert wird diese Forderung durch eine brand- Wien ist mit 4.295 Euro am teuersten – dort betra- ein degressives Honorarsystem. Hier brauchen wir bis 3.348 Personen zurück. Am stärksten betroffen neue Studie. gen die Kosten pro Kopf und Jahr also um knapp 16 deutlich mehr Attraktivität – und müssen auch bereit ist dabei der Sektor Gesundheits- und Sozialwesen. Prozent mehr als in Oberösterreich. sein, zu investieren.“ Aufgrund der Vorleistungsverflechtungen und der induzierten Effekte sind letztlich jedoch auch die Der em. Univ.-Prof. Dr. Dr.h.c.mult. Friedrich „OBERÖSTERREICH WIRD FÜR DIE HOHE „VERSORGUNG DER PATIENTEN UND anderen Wirtschaftssektoren betroffen, womit die Schneider, JKU Linz, präsentierte gemeinsam mit EFFIZIENZ AUCH NOCH BESTRAFT!“ SITUATION FÜR DIE ÄRZTE VERBESSERN“ negativen Auswirkungen in die gesamte Wirtschaft seinem Mitarbeiter Mag. Stefan Jenewein seine Studie „Genau jenes Bundesland, das am effizientesten Das betonte auch Kurienobmann OMR Dr. Thomas diffundieren.“ n bei der Pressekonferenz. Darin belegt er deutlich: Mit gewirtschaftet und die geringsten Gesundheitsaus- Fiedler: „Die Versorgung der oberösterreichischen der Kassenfusion wird Oberösterreich eine Menge gaben pro Kopf hat, soll bei der Kassenfusion dafür Bevölkerung und die Situation für alle Ärzte müs- Geld verlieren. Dabei war Oberösterreich bei den Ge- auch noch bestraft werden“, kritisierte Präsident Dr. sen weiter verbessert werden“, fordert er. „Dafür sundheitskosten schon immer ein effizientes Bundes- Peter Niedermoser. „Denn nach der Kassenfusion brauchen wir dringend mehr Geld – etwa für den land. Jetzt kommt das System aber an seine Grenzen: soll aus Oberösterreich künftig noch mehr Geld zur Ausbau der wohnortnahen Gesundheitsversorgung mit einem nicht mehr bewältigbaren Ansturm auf Zentralkasse fließen. Schon bisher sind über den am Land, für die Beseitigung von Limitierungen und die Spitalsambulanzen, steigenden Wartezeiten bei Solidarfonds der Kassen viele Millionen aus Oberös- den Ausbau des extramuralen Leistungsspektrums. Fachärzten und immer mehr unbesetzten (Land-) terreich abgeflossen. Angesichts dieser neuen Zahlen Sonst können wir die Wartezeiten der Patienten bei Arztstellen. ist der Mittelabfluss ein unglaublicher Affront. Wir niedergelassenen Ärzten nicht verkürzen und die können als Ärztekammer für OÖ unsere Forderung Spitalsambulanzen nicht entlasten.“ nur unterstreichen: kein Geld zur Zentralkasse! Vor allem sei durch die Kassenfusion eine deutliche Auch die hier gebildeten Rücklagen dürfen nicht zur Reduktion bei den Leistungen zu befürchten. Auch Zentralkasse abfließen. Den Oberösterreichern darf spezielle Vereinbarungen und regionale Lösungen sei-
14 RECHT & SERVICE OÖ Ärzte September 2018 OÖ Ärzte September 2018 RECHT & SERVICE 15 Wohlfahrtskasse: Bilanz 2017 Erstmals in der Geschichte der Wohlfahrts- kasse wies die Schlussbilanz 2017 einen Kapitalstand von mehr als einer Milliarde Euro aus. Diese Steigerung resultiert aus einem Beitragsüber- schuss in Höhe von 17 Millionen Euro sowie einem Veranlagungsertrag in Höhe von 44 Millionen Euro. MR Dr. Kurt Sihorsch, Mehr als 85 Millionen Euro an Beiträgen konnten Veranlagungsausschuss von den Mitgliedern nahezu zur Gänze in voller Höhe Für Krankenbehandlungen wurden 31.000 Belege In diesem Umfeld konnte eine sehr zufriedenstellende steuerlich geltend gemacht werden. In Summe wur- eingereicht und Leistungen von rund 12 Millionen Performance in Höhe von 4,73 Prozent p.a. in der den Leistungen in Höhe von mehr als 67 Millionen Euro vergütet. Auch hier stiegen die Leistungen um Bilanz 2017 ausgewiesen werden. Damit wird der Euro erbracht. mehr als 10 Prozent. In diesem Betrag sind auch 2 Zielertrag von 4,5 Prozent p.a. leicht übertroffen. Millionen Euro enthalten, die wiederum im Rahmen Im Vergleich dazu haben die österreichischen Pen- Fonds Beiträge* Leistungen* der Sondergebührenumlage an einkommensschwä- sionskassen eine durchschnittliche Performance in Krankenunterstützung 13,89 14,44 chere Ärzte ausbezahlt wurden. Höhe von 4,17 Prozent p.a. erzielt. Die Rendite zehn Notstandshilfe 1,77 0,08 Jahre währender deutscher Staatsanleihen lag mit Grundversorgung 36,98 26,97 VERANLAGUNG: GUTES ERGEBNIS BEI Ende Dezember nur mehr bei 0,43 Prozent p.a. Zusatzversorgung 21,71 20,10 HISTORISCH NIEDRIGEM ZINSUMFELD Todesfallbeihilfe 2,65 1,93 Dr. Friedrich Badhofer, Durch die lang anhaltende Niedrigzinsphase liegt die Unter Berücksichtigung dieser zufriedenstellenden PensionPlus+ 8,24 4,32 Wohlfahrtskasse große Herausforderung darin, Ertrags- und Risiko- Daten und der Berechnungen der Versicherungsma- *) in EUR Mio. profil auszugleichen. Dass für risikolose Veranlagun- thematikerin hat die Vollversammlung Ende Juni in gen praktisch keine Zinsen mehr bezahlt werden, Anlehnung an die gesetzliche Pensionserhöhung eine ist seit Monaten Realität. Es gilt, eine Strategie Erhöhung der laufenden Pensionen aus den Fonds VERSORGUNGSABTEILUNG: ANSTIEG BEI darzustellen, die mit versicherungsmathematischen der Grundversorgung in Höhe von 1,5 Prozent und DEN BEZUGSBERECHTIGTEN PERSONEN Grundlagen und Marktumfeld maßgeschneidert auf der ZV II um 0,625 Prozent rückwirkend ab Jänner Die Anzahl der bezugsberechtigten Personen ist auch die Vorsorgebedürfnisse der Ärzte angepasst ist. 2018 beschlossen. Die laufenden Pensionen aus dem 2017 weiter angestiegen. Während im Dezember Fonds der Zusatzversorgung I wurden zwischen 2016 noch 1.848 Personen eine Leistung bezogen 0,0625 Prozent und 0,25 Prozent angehoben. n haben, ist diese Zahl auf mehr als 1.900 Personen angewachsen. Das entspricht einer Steigerung um Alexander Gratzl, MBA, 4,11 Prozent. CFP®, EFA®, Wohlfahrtskasse 1.282 Pensionisten, 467 Witwen und Witwer, 109 Kinder, 59 Halbwaisen und 7 Vollwaisen haben im Dezember eine Brutto-Pension in Höhe von 3,57 Millionen Euro erhalten. Im gesamten Kalenderjahr UNTERSTÜTZUNGSABTEILUNG – DEUTLICH wurden von der Versorgungsabteilung 53,2 Millionen MEHR LEISTUNGEN Euro an Geldleistungen ausbezahlt. Das Team der Unterstützungsabteilung hat 2017 bezahlte Anzeige Krankengelder in Höhe von rund 2,4 Millionen Euro planung_fertigung für 46.247 Krankentage vergütet. Das entspricht der komplettausstatter für re pra s taud er m te r ukartstr el staud er at ts lere staud er at einer Steigerung um mehr als 27 Prozent.
16 OÖ Ärzte September 2018 OÖ Ärzte September 2018 RECHT & SERVICE 17 Ausschreibungen/Besetzungen Für unsere Ärzte erreicht: von Vertragsarztstellen online Verbesserungen für Vertragsärzte für Die Ausschreibungen/Besetzungen von Vertragsarztstellen der oberösterreichischen § 2-Krankenversicherungsträger erfolgt im Allgemeinmedizin Einvernehmen mit der Ärztekammer für Oberösterreich sowie in Abstimmung mit den Sonderversicherungsträgern (VAEB, 1. SONDERVERRECHNUNGSVEREINBARUNG BVA, SVA). Veröffentlicht werden diese ausschließlich auf der FÜR VAKANTE VERTRAGSARZTSTELLEN Homepage der Ärztekammer für OÖ unter: Wenn Vertragsärzte zusätzliche Patienten von nicht besetzten, vakanten Vertragsarztstellen überneh- men, werden diese zusätzlich wie in der höchsten Der Bewerbungsbogen ist ebenfalls bei der Ärztekam- www.aekooe.at/ausschreibungen/besetzungen Scheinstaffel (501-1.100) vergütet. Bei den Leis- mer für OÖ (Eva Lueghammer, Telefon 0732 77 83 tungslimits werden diese Fälle entsprechend ange- Wenn Sie sich beim Aboservice für Kassenstellen 71-231) anzufordern beziehungsweise kann auf der rechnet (erhöhen die Berechnungsgrundlage für die registrieren, bekommen Sie jeweils ein E-Mail Homepage der Ärztekammer für OÖ abgefragt und elektronisch ausgefüllt werden: Limitierungen). Mag. Martin Keplinger, zur Veröffentlichung von neuen Stellen zuge- Vertragsarztstellen & IT schickt. Die Aktivierung des Aboservices können Sie unter http://www.aekooe.at/abo-service für www.aekooe.at/bewerbungsunterlagen • Die Vergütung erfolgt nunmehr inklusive des die gewünschte Fachrichtung bzw. Gemeinde Zuschlages, also wie die ersten 500 Fälle. vornehmen. Die genauen Schritte ersehen Sie aus Auszug aus der von Ärztekammer für OÖ und • Diese Regelung wird nun nicht mehr mit dem 4. TOS – TERMIN-ONLINESYSTEME dem Screenshot links oben. Gebietskrankenkasse (OÖGKK) vereinbarten Datum der Wiederbesetzung beendet, sondern gilt Bei Verwendung von Termin-Onlinesystemen werden Richtlinie für die Auswahl von Vertragsärzten sowie noch ein Quartal überschneidend weiter. die Anschaffungskosten mit 400 Euro gefördert. Die Bewerber haben einen schriftlichen Antrag (der Vertragsgruppenpraxen beziehungsweise von Mit- im Bewerbungsbogen integriert ist) auf Vertragsab- gliedern von Vertragsgruppenpraxen: 2. INTERIMISTISCHE SICHERSTELLUNG DER 5. HÄND-ONLINESYSTEME FÜR DIENSTPLAN schluss an die oberösterreichischen § 2-Krankenver- Für die Punkteberechnung werden nur die Angaben VERSORGUNG: VERTRAGSARZT LIGHT Bei Verwendung von HÄND-Onlinesystemen für die sicherungsträger zu richten, der bis zur jeweiligen auf dem Bewerbungsbogen herangezogen, sofern diese Für jene Fälle, in denen vorerst ein regulärer Kas- Dienstplanerstellung werden die bisher dem einzel- angeführten Bewerbungsfrist der ausgeschriebenen richtig sind beziehungsweise entsprechend nachge- senplanstellennachfolger fehlt, besteht für einen nen Arzt direkt verrechneten Kosten ab Juli 2018 aus Stelle bei der Ärztekammer für OÖ einlangen muss. wiesen wurden. Alle für die Bewerbung relevanten Vertragsarzt nach Vorliegen einiger Voraussetzungen Kassenmitteln finanziert. Unterlagen müssen bis zum Ende der Bewerbungsfrist die Möglichkeit, die Versorgung bis zur regulären Für allgemeine Fragen zur Ausschreibung steht Ihnen in der Ärztekammer für OÖ eingelangt sein. Später Nachbesetzung oder für einen begrenzten Zeitraum 6. HONORIERUNG DER SCHULREIHENUNTER- Reinhard Hechenberger zur Verfügung (Tel. 0732 77 einlangende Unterlagen werden bei der Berechnung interimistisch und mit reduzierten Verpflichtungen SUCHUNGEN DURCH GEMEINDEÄRZTE 83 71-236). Für rechtliche Fragen zur Gruppenpra- der Punkte nicht berücksichtigt. Von Ärztekammer und aufrecht zu erhalten: Mit der OÖ. Landesregierung konnte vereinbart xis, zur Ablöse und zur Einsichtnahme in die Bewer- Kasse werden keine Ergänzungen fehlender Angaben werden, die Honorierung für die Schulreihenunter- tungsunterlagen stehen Ihnen gerne zur Verfügung: vorgenommen. • Reduktion der Ordinationstage um einen Tag suchungen vor schulischen Veranstaltungen durch Mag. Barbara Hauer (Anfangsbuchstabe Familienna- me Seniorpartner A-E), vormittags (4-Tage- statt 5-Tage-Woche) Gemeindeärzte um 22 Prozent anzuheben. n Ärztekammer und OÖGKK treffen eine Entscheidung Dr. Daniela Braza (Anfangsbuchstabe Familienname über die Besetzung der ausgeschriebenen Vertrags- • Reduktion der Mindestordinationszeiten auf 16 Seniorpartner F-M), vormittags arztstellen voraussichtlich zwei Wochen nach Bewer- Stunden/Woche, eine Nachmittags-/Abendordina- Mag. Seyfullah Çakır (Anfangsbuchstabe Familien- bungsfristende. tion (statt 20 Stunden/Woche und zwei verpflich- name Seniorpartner N-Z) tenden Nachmittags- oder Abendordinationen) Die Auswahl des Vertragspartners erfolgt unter Anwen- • Keine Verpflichtung zu hausärztlichen Not- Hinsichtlich der Gruppenpraxisverträge verweisen dung der Richtlinie für die Auswahl von Vertragsärz- diensten wir auf die allgemeinen und modellspezifischen ten und Vertragsgruppenpraxen beziehungsweise von Vertragspunkte im oö. Gruppenpraxisgesamtvertrag Mitgliedern von Vertragsgruppenpraxen in der jeweils 3. REGIEBEITRAG ROTES KREUZ FÜR ÄRZT- in der gültigen Fassung. Die Bewerber haben die gültigen Fassung. LICHEN FUNK- UND BEREITSCHAFTSDIENST Möglichkeit in die Bewertungsunterlagen der Praxis Der monatliche Regiebeitrag (€ 13,59 pro Arzt) Einblick zu nehmen, um die Höhe der vom Senior- Für die oberösterreichischen § 2-Krankenversiche- für die Teilnahme am Ärztlichen Funk- und Bereit- © Adobe Stock partner angegebenen Summe für den Einkauf in die rungsträger: OÖ. Gebietskrankenkasse schaftsdienst OÖ. wird nicht mehr dem einzelnen bestehende Praxis zu ersehen. Allenfalls ist auch eine Der Obmann: Albert Maringer eh. Arzt direkt verrechnet, sondern aus Kassenmitteln Überprüfung der Richtigkeit der Angaben vor Ort in Die leitende Angestellte: Mag. Dr. Andrea Wesenauer eh. finanziert. der Ordination möglich. Ärztekammer für OÖ Der Präsident: Dr. Peter Niedermoser eh. n
18 RECHT & SERVICE OÖ Ärzte September 2018 OÖ Ärzte September 2018 RECHT & SERVICE 19 Aus dem Leben eines Landarztes Bei der ersten Summer School für Allge- PRAXISLUFT SCHNUPPERN meinmedizin gewannen Jungmediziner einen Die sechs Studierenden (drei Frauen, drei Männer, Einblick in ihr künftiges Berufsleben. Studierende vom 3. bis zum 9. Semester) durften in den Ordinationen von Dr. Pia Stütz-Valetti und Dr. Werner Stütz in Rohrbach sowie von Dr. Stefan Ordinations- und Hausbesuche, Erfahrungsaustausch Rebhandl (Klaffer am Hochficht, mit Hausapo- und Diskussionen zur Tätigkeit des Allgemeinmedi- theke) Praxisluft schnuppern. Im GZ Haslach (Dr. © Adobe Stock ziners in einer ländlichen Region: Die erste Summer Peinbauer/Dr. Rebhandl/Dr. Zogholy) konnten die School für Medizinstudierende in Haslach an der Studierenden auch die Tätigkeiten der Therapeutin- Mühl vermittelte den Teilnehmenden einen authenti- nen (Physio, Ergotherapie, Diätologie, Hebamme, schen Eindruck des hausärztlichen Alltags. Sozialarbeiterin, Logopädin und Psychotherapeutin) Auf Initiative von Dr. Erwin Rebhandl von der kennenlernen. Die Patienten nahmen die Anwesen- Gesucht: Primärversorgungseinrichtung Haslach erhielten die heit der Studierenden sehr positiv auf. Das Fazit der motivierten angehenden Jungmediziner Einblick in Teilnehmenden lautet: „Es war ein sehr interessantes ihr zukünftiges Berufsleben und erfuhren mehr über Erlebnis, das dazu motiviert, Hausärztin beziehungs- die Rahmenbedingungen aus Sicht der Gebietskran- weise Hausarzt zu werden!“ n kenkasse und der Ärztekammer für OÖ sowie der Gemeinde. Nicht nur der Stellenwert der Allgemein- Lehrbeauftragte für die medizinische medizin im Curriculum der medizinischen Fakultät JKU Linz war Inhalt der Gespräche, sondern auch Fakultät in Linz die in den Praxen erlebten Patientenbeispiele. Dr. Erwin Rebhandl und Dr. Wolfgang Dr. Erwin Rebhandl und Dr. Wolfgang Hockl haben Hockl, Modulbeauftragte für Allgemeinmedi- mit Unterstützung von Dr. Elisabeth Füreder für zin der medizinischen Fakultät der Johannes die OBGAM die Koordination der Erstellung der Lehrinhalte und die Koordination der Lehrtätigkeit Kepler Universität Linz, suchen Lehrbeauf- übernommen. Derzeit arbeiten etwa 40 Kolleginnen tragte für die medizinische Fakultät und und Kollegen als Lehrbeauftragte an der medizini- wenden sich mit einem Aufruf an Sie! schen Fakultät der JKU mit. Auf Grund der wachsenden Zahl der Studie- Die Allgemeinmedizin hat im Curriculum der renden (im Herbst startet auch das erste Semester medizinischen Fakultät an der JKU Linz einen sehr in Linz) benötigen wir nun dringend weitere hohen Stellenwert. Seit Oktober 2016 bekommen engagierte Allgemeinmedizinerinnen und Allge- die ersten Studierenden in Linz – nach zwei Jahren meinmediziner, die bereit sind, im Studienjahr Studium in Graz – eine qualifizierte Ausbildung. Die 2018/2019 als Lehrbeauftragte (Universitätslek- Allgemeinmedizin ist mit einem theoretischen Modul toren) mitzuarbeiten. Das Ausmaß der Tätigkeit im Ausmaß von insgesamt vier Wochen und einmal kann individuell festgelegt werden. Es gibt keine wöchentlich im praktischen Unterricht (so genanntes Unter- und Obergrenzen. n Track-Praktikum) vertreten. Die OBGAM hat die Aufgabe übernommen, die Bei Interesse und Bereitschaft zur Mitarbeit Lehrinhalte für das Fach Allgemeinmedizin zu bitte um Rückmeldung an das Sekretariat erstellen und die Lehrbeauftragten zu rekrutieren. per E-Mail an office@oegam.at. Ein Institut für Allgemeinmedizin und eine Professur © privat Anschließend wird zu einem Informations- wird es aus organisatorischen Gründen nicht vor abend eingeladen. 2019 geben. Von links: Bürgermeister Dominik Reisinger, Dr. Erwin Rebhandl und die Studierenden im (Gesundheits-)Zentrum des Geschehens
20 RECHT & SERVICE OÖ Ärzte September 2018 OÖ Ärzte September 2018 RECHT & SERVICE 21 Termine Termine Samstag, 22. September 2018 Donnerstag, 8. bis Samstag, 10. Mittwoch, 10. bis Sonntag, 21. Okt November 2018 Termine: 25.1.-26.1., 15.3.–16.3., Linzer Kongress für Allgemeinm ober 2018, Europäischer Stillkongress Wie 27.9.–28.9., edizin 2018: täglich 10 bis 18 Uhr n 8.11.-9.11.2019 Diabetes mellitus. Expertinnen und Veranstalter: Österreichischer Verb Experten werden Outdoor-Ausstellung HILFE AUS and der Still- Referenten: Prof. Dr. Friedemann Diabetes mellitus aus mehreren Blic NÄCHSTER und LaktationsberaterInnen IBCLC Nauck (Klinik kwinkeln betrach- NÄHE von Ärzte ohne Grenzen/M (VSLÖ) und f. Palliativmed. der Univ. Göttingen), ten, ihre Forschungsergebnisse präs édecins Sans Europäisches Institut für Stillen und Martina Kern entieren, Fälle aus Frontières (MSF): In Zelten und Laktation (Palliativexpertin am Zentrum für ihrer täglichen Praxis vorstellen und Holzbauten erfahren (EISL) Kooperation mit dem Stud Palliativmedizin besprechen. die Besucher, welche Krankheiten iengang der Bonn), und weitere österreichische Ort: Altes Rathaus Linz, Hauptplatz in Notsituationen Hebammen Palliativmedizi- 1, 4010 Linz am häufigsten behandelt werden, nerInnen Anmeldung und Infos: peschel@ wie Medikamente Ort: FH Campus Wien, Festsaal, medak.at, in Krisengebiete gelangen und wie Veranstalter: Referat für Palliativ www.medak.at die Verteilung Favoritenstraße 226, 1100 Wien medizin der von Trinkwasser funktioniert. Team Infos: www.kongress-stillen.com ÄKOÖ – MR Dr. Wolfgang Wiesma s von Ärzte ohne yr und MR OA Samstag, 29. September 2018, 8:30 Grenzen sind ständig in der Ausstell Dr. Franz Reiner gemeinsam mit Dr. ung anwesend, Christina bis 17:30 Uhr bieten kostenlose Führungen an und Grebe, MSc (Landesverband Hospiz Autoimmun-Symposium: berichten von den Ab Montag, 12. November 2018 OÖ) Beim ersten Autoimmun-Symposi Erfahrungen in den Einsatzgebieten Ausbildungslehrgang Arbeitsmed Ort: Vöcklabruck um des Ordensklini- Infos: www.aerzte-ohne-grenzen.at izin in Ober- Begrenzte Teilnehmeranzahl! kums Linz werden dermatologische, österreich und Salzburg gastroenterologi- Ort: Pfarrplatz Linz, Eintritt frei! Anmeldeschluss: 1. Dezember 201 sche, hämatologische, kardiologisc Vermittlung von Kompetenzen zum 8 he, nephrologische, Schutz und Anmeldung: MR Dr. Wolfgang W. nuklearmedizinische und rheumat Erhalt bzw. zur Förderung von Ges Wiesmayr, ologische Aspekte Freitag, 12. Oktober 2018 undheit und Leis- dr.wiesmayr@asak.at sowie Gesichtspunkte der HNO- und tungsfähigkeit der Mitarbeiter Frauenheilkunde Präventivmedizinische Tagung erläutert; der Akademie der Zielgruppe: Ärztinnen und Ärzte Ärzte: „Den Wandel kommunizie mit Interesse an Ort: Altes Rathaus, Hauptplatz 1, ren: gelingende der Weiterentwicklung zur Berufsro 4020 Linz Prävention am Einzelnen und in lle als präven- Anmeldung: Gertraud Lehner, Ord der Gesellschaft“ tiv-medizinische Berater in Unterne ensklinikum Linz hmen Buchtipp Elisabethinen, Fadingerstraße 1, 402 Zielgruppe: alle präventiv orientie Ziel: Erwerb der Berufsberechtigu rten Ärztinnen ng; DFP-appro- 0 Linz, und Ärzte; Tel.: 0732 7676-4503, Fax: 0732 biert mit 220 Punkten; das ÖÄK-Dip 7676-4536, Ort: Intercity Hotel, Mariahilfer Stra lom Arbeitsme- E-Mail: gertraud.lehner@ordenskl ße 122, 1070 Wien dizin bringt Punkte für die Reihung inikum.at Programm, Anmeldung: bei der Vergabe einer Kassenstelle als niedergelass David Fuchs: www.arztakademie.at/praeventivm ener Arzt für Donnerstag, 4. Oktober 2018, 18 winden“ „Bevor wir versch edizin-tagung Allgemeinmedizin Uhr medii- Vernissage Johanna Gebetsroith Ort: Ärztekammer für OÖ, Dingho loge und Palliativ er Donnerstag, 18. bis Samstag, 20. ferstraße 4, Der Linzer Onko em Ort: Ärztekammer für OÖ, Dingho Oktober 2018 4010 Linz chs hat nach sein ferstraße 4, 55. Jahrestagung der Gesellscha ziner Dr. David Fu et tt- 4010 Linz; Eintritt frei, Anmeldu ft für Pädiatrische Infos: Österreichische Akademie für rzgeschichte nw ng erbeten bei Radiologie: „Zukunft sichtbar mac Arbeitsmedi- Sieg beim FM4 Ku ch Veronika Eibl: vernissage@aekooe.a hen“ zin und Prävention (AAMP), Tel.: 2016 sein erstes Bu t (siehe Seite 26) Programm, Anmeldung: www.gpr 05 9393-20351, bewerb Wortlaut en“ -jahrestagung.de E-Mail: office@aamp.at, www.aam or wir verschwind Kongressorganisation Conventus: p.at geschrieben: „Bev r de m Freitag, 5. und Samstag, 6. Oktobe gpr@conventus.de geschichte vo r 2018 oder Tel.: +49 3641 3116-361. erzählt eine Liebes Jahrgangstreffen ALUMN-I-MED Freitag, 30. November 2018 er Arzt ab- 2018: Ort: Brucknerhaus Linz, Untere Don Kr an ke nh au sa llt ags. Als angehend nd d des er Der Absolventenverein und die Med aulände 7, WMA Fortbildungstagung 2018: Hinterggrruun Krebsstation. Dass izinische Universität 4010 Linz Von der Person am in ein Pr aktikum auf der Innsbruck laden die AbsolventInnen zur personalisierten Medizin – solviert Be nj trifft, hä er tte des Medizinstu- vom Labor zum hn et au f se in e Ju gendliebe Ambros diums, die in Innsbruck in den Jahr Patienten dort ausgerec ndelt, en 1973 bis 1975 rd als Patient beha Freitag, 19. und Samstag, 20. Okt um en lassen. Ambros wi promoviert haben, zu einem Jahrgan gstreffen. ober 2018 Details unter: www.medacad.org/fo rtbildung2018 sich ni ch t trä des Kranke aus- nh Anmeldung und Infos: Ilse Stiberni Recht am See: Ort: Van Swieten Saal der Medizin ist vo lle r M et astasen. Inmitten sein Körp er aneinander Tel.: 0512 9003 70084; alumni@i-me tz, 8. Deutsch-Österreichische Med Wien, Van-Swieten-Gasse 1a, 109 ischen Universität sic h di e be id en behutsam wieder izinrechtstagung alltags nähern n d.ac.at; 0 Wien rn und röchelnde www.i-med.ac.at/event/jahrgangstre Erwachsenenschutzgesetz; Guideli nes bzw. Standards Anmeldung: Wiener Medizinische isc he n re so lu te n Krankenschweste ke ffen2018.html Akademie für an. Zw ss es die Augenblic der Fachgesellschaften ärztliche Fortbildung und Forschu wird ihnen klar, da Ort: Kultur- und Veranstaltungsze ng, Alser Straße 4, Zimmernachbarn hichte kann als H ommage an Freitag, 5. und Samstag, 6. Oktobe ntrum Sala Schloß 1090 Wien, Tel.: 01 405 13 83-42, eib en . Di e Ge sc r 2018 sind, die ihnen bl wohl erheiternd al s Kongress: Kardiologie im Zentrum Mondsee, 5310 Mondsee E-Mail: fortbildung2018@medacad.o nb lic k ge les en werden und ist so rg den Au ge Infos: MedAk, Tel. 0732 77 83 71-3 t! Zielpublikum: alle interessierten 13, Absolut lesenswer Fachärztinnen und www.medak.at auch berührend. -ärzte und AllgemeinmedizinerInne Ab Freitag, 25. Jänner 2019 n ren, arbeitet am Veranstalter: Klinik für Kardiologie und Internistische ÄK-Diplom Palliativmedizin 201 9 d Fu ch s wu rd e 1981 in Linz gebo t Mittwoch, 7. November 2018, 9 Dr. Davi verheiratet und ha Intensivmedizin des Kepler-Unive bis 16 Uhr Grundlagen der Palliative Care, sklinikum Linz, ist rsitätsklinikums Linz; 16. Internationaler Kongress der Symptomkont- Kepler Universität pendium de s La nd es für in Ausbildung stehende Kollegen Oö. Ordens- rolle, Schmerztherapie, Dyspno n einem Arbeitssti und Assistenzper- spitäler: APPS, CLOUDS and ROB e, Ernährung am zwei Kinder. Nebe ondinger Akade- sonal entfällt die Kongressgebühr! OTS – Lebensende, Kommunikation, multiprofessio- ab so lv ier te er außerdem die Le Digitale Revolution im Krankenha OÖ 2016 er David Fuchs les en Ort: Design Center Linz Infos: Oö. Ordensspitäler Koordin us nelles Arbeiten ie fü r Li te ra tu r 2015/16. Mehr üb m uchs.at. Programm, Anmeldung: ations GmbH, 60 approbierte Stunden in vier Blöc ken jeweils epage www.davidf Ingeborg Riedler, Tel.: 0732 66 10 Sie auf seiner Hom enen und www.kardiologieimzentrum.at 81-10, Fax: -19; Freitag, 15:00 bis Samstag, 20:00 Uhr m an ist im H ay mon Verlag erschi E-Mail: info@okh.at; www.okh.at Sein Debütro . Ort: Design Center Linz kostet 19,90 Euro
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