Der Weg Mit Leser-wettbewerb - SBV-FSA.ch
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der Weg Mitgliedermagazin der nationalen Selbsthilfeorganisation blinder und sehbehinderter Menschen September 2019 • Nr. 3 Mit Leser- wettbewerb Schwerpunkt: Informationstechnologie und Hilfsmittel
Inhaltsverzeichnis Erkenntnisse nach besichtigten Fach- messen für Hilfsmittel 15 Kontakte im Takt getätigter Klicks 17 Die Robert-Walser-Skulptur in Biel – ein Rundgang mit Sektionspräsident Heinz Weber 4 Standpunkt: Andreas Schroth 18 Die Magie des Miteinanders 20 Michel Turrian: Flair für Speckstein- Bahnbrechende Genfer Zugverbindung 21 Arbeiten im BBZ Lausanne und für Veranstaltungen 22 Smartphone-Applikationen 7 Delegiertenversammlung 2019 Autonomie und Mobilität unterstützen 10 im Kursaal Bern 26 Apfelschule-Kurs für effiziente Smart- TWS 2019: Im Zeichen des phone-Nutzung 13 weissen Stocks 29 Erleichtertes Navigieren: Update der «Nichts über uns ohne uns» 30 SBV-App «MyWay» 14 Leserwettbewerb 31 Impressum Mitgliederzeitschrift des Schweizerischen Blinden- und Sehbehindertenverbands SBV im 106. Jahrgang. Sie erscheint viermal im Jahr in Grossdruck, in Braille, als Daisy-CD, im Elektronischen Kiosk und im Web sowie auf Bestellung per E-Mail (ohne Fotos) und auf VoiceNet (031 390 88 88, Rubrik 2 5 1) in Deutsch und Französisch («Clin d'œil»). Herausgeber: Schweizerischer Blinden- und Sehbehindertenverband SBV, Könizstrasse 23, Postfach, 3001 Bern, www.sbv-fsa.ch Redaktion: SBV, 3001 Bern, 031 390 88 00, redaktion@sbv-fsa.ch, Roland Erne (rer), Alfred Rikli (ar), Hervé Richoz (hr) Übersetzungen: USG Ittigen, Jolanda Schönenberger Foto Titelbild: Ist Michel Turrian etwa auf dem Weg zum BBZ in Lausanne unterwegs, vertraut er seit seiner Erblindung 1987 immer auf seinen weissen Stock und längst auch auf sein GPS-Smartphone. Foto: Florine Keller ISSN-Nummern: 1422-0490 (Print), 2296-2018 (Braille), 2296-2026 (Audio) Layout und Druck: Ediprim AG, Biel/Bienne Braille: Hanni und Hans Ueli Wüthrich, Anton Niffenegger Audio: Markus Amrein, Bern Abonnement: In SBV-Mitgliedschaft inbegriffen. Für Nichtmitglieder: CHF 28.– (Inland), CHF 34.–. Der Abonnementsbetrag wird von Ihrer Spende abgezogen. Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: Freitag, 1. November 2019 Druck auf umweltfreundliches 2 FSC-Papier
Editorial Liebe Leserinnen und Leser «Mir schwirrt der Kopf.» Das dachte ich, als mich die Anfrage erreichte, dieses Editorial zur Entwicklung der Hilfsmittel- technologie als Heft-Schwerpunkt zu Rolf von schreiben. Vor über zwanzig Jahren Wartburg, wusste ich noch Bescheid, war einer der Sektions- ersten Nutzer (heute «User») des World präsident Wide Webs (kurz: www). Doch heute? Zentralschweiz. Angenagt vom Zahn der Zeit, verun- Foto: SBV sichert in der Anwendung der einfachs- ten Hilfsmittel (heute «Tools») bin ich «Lose» mit dem Aufkommen von gewissermassen zum Relikt aus längst E-Bikes und anderen Elektrofahrzeugen vergangenen Zeiten geworden. Eine Art auch, bleibt noch «Warte», wie bei Fossil respektive ein Neandertaler, der Becketts «Warten auf Godot». Ich will am liebsten noch das Feuer anfachte, mich aber nicht aufs Warten beschrän- um zu kommunizieren. Ich weiss: Ich ken, ich will etwas tun, ich will Handeln. bin nicht allein. Sie auch, liebe Leserin, «I will Do»! Die heutige technologisierte lieber Leser? Gestern waren es Fest- Welt stellt Anforderungen an uns – ob netz-Telefonie, Schwarz-Weiss-Fern- sehbehindert oder sehend – alle, die wir sehen, ein klobiges Natel. Heute sind es nur gemeinsam bewältigen können. Internet und Smartphones samt nicht zu «Zusammen sind wir stark» – lasst uns unterschätzender 5G-Strahlung. Neue also gemeinsam Neues angehen, un- Technologien «erobern» die Welt, andere bekannte Ufer erreichen. Auf geht’s! Menschen und humanoide Roboter Neben den Schwerpunkt-Beiträgen werden in nicht mehr allzu ferner Zukunft finden Sie in dieser Ausgabe auch Texte unsere Arbeit machen. Wir sind dann etwa zu lohnenden Sektionsanlässen, ein Auslaufmodell? Unsere Kinder (heu- zur SBV-Delegiertenversammlung von te «Kids») wachsen mit all diesen neuen Anfang Juni 2019 und zum diesjährigen Technologien auf, brabbeln zunächst ins TWS wie auch zu Thomas Hirschhorns «Babyphone», nutzen später WhatsApp, Bieler Robert-Walser-Hommage auf- streicheln ihr Handy, flirten mit «Siri», grund einer Begehung mit Heinz Weber, surfen auf dem E-Bike übers Trottoir. Präsident der Sektion Biel-Berner Jura. Gestern lehrten wir unsere Nachkom- men noch «Warte, luege, lose, laufe!». Ich wünsche Ihnen eine anregende Inzwischen gilt dies zumindest für uns Lektüre. Blinde und Sehbehinderte nicht mehr. «Luege» ist weitgehend gestrichen, Rolf von Wartburg 3
Forum Robert Walser für immer Roland Erne, Redaktor «der Weg» Während knapp drei Monaten hat nicht gefehlt, mitunter Grund für eine der Schweizer Künstler Thomas erst 2019 statt bereits im Vorjahr voll- Hirschhorn den Bahnhofplatz Biel zogene Errichtung der sogenannten für seine monumentale Robert- Robert Walser-Sculpture, die im Auf- Walser-Hommage in eine begehbare trag der für das Kunstmuseum Bern Installation im Zeichen eines Be- tätigen Kuratorin Kathleen Bühler ent- gegnungs- und Erlebnisraums stehen konnte. Hirschhorn hatte dabei verwandelt. Vor Wochenfrist war auch zu berücksichtigen, dass es sein Schluss. Ein Rundgang in Beglei- Vorhaben auf das unlängst installierte tung von Heinz Weber, Präsident Leitliniensystem im und beim Bieler der Sektion Biel-Berner Jura, von Bahnhof abzustimmen galt. Das ge- Ende Juni 2019 als Rückblende. schah im konstruktiven Dialog mit den Verantwortlichen der Sektion Biel- Das im Rahmen der Schweizerischen Berner Jura, wie Präsident Heinz Plastikausstellung Biel realisierte Pro- Weber betont: «Thomas Hirschhorn hat jekt im öffentlichen Raum Hirschhorns alle unsere vor allem sicherheitsrele- hat’s – so viel vorweg – erneut gezeigt: vanten Anliegen aufgenommen.» Flan- Dem 1957 in Bern geborenen Künstler kiert vom Eingeständnis, sein gross mit internationalem Renommee eigen angelegtes Bieler Projekt hätte für ihn ist ein Flair für eigenwillige Inszenierun- mithin einen Lernprozess bedeutet. gen, die verfestigte Erwartungen unter- laufen und Kontroversen schüren. An Gelebte Inklusion Beschwerden und Widerständen im Hirschhorns Walser-Monument war in Vorfeld der Mitte Juni erfolgten Eröff- der Tat unübersehbar: Wer in Richtung nung hatte es auch in Biel jedenfalls Stadt aus der Bahnhofhalle trat, sah Impressionen zu Thomas Hirschhorns Bieler Walser-Hommage auf dem… 4
Forum sich einer weitläufigen Plattform aus Regen abzuraten war – für von Seh- Paletten und Pressholz gegenüber, die verlust Betroffene erst recht. das zu den Bushaltestellen führende Nicht so Ende Juni 2019 am Tag unse- Leitliniensystem wohlweislich nicht res Besuchs bei Gluthitze, die dem blockierte, sondern vielmehr um prak- stets von 10 Uhr morgens bis abends tikable Lösungen erweiterte, die in 22 Uhr anwesenden Künstler kaum Zusammenarbeit mit der regionalen etwas auszumachen schien und den Interessenvertretung der Sektion Biel- Eindruck zu erhärten geeignet war: Berner Jura erarbeitet worden waren. Hirschhorns Aufmerksamkeit und Prä- Vor der auffällig bekritzelten und mit senz ist Ausdruck einer unverhohlenen Transparenten behängten Walser- Zuwendung, die er Walser und seinem Skulptur fehlte es so weder an zusätz- Werk entgegenbringt. Getragen von lichen taktil-visuellen Aufmerksamkeits- der für sich sprechenden Botschaft: feldern und auf Druck reagierenden «ROBERT WALSER 1878 né à Bienne Hilfe-Knöpfen in leuchtendem Rot noch 1956 mort à Herisau FOR EVER» – an einem Handlauf, der in einen dezent daneben ein aufgemaltes rotes Herz. ausgeleuchteten Tunnel mit Anschluss Derart angesprochen und angelockt an die bestehenden Leitlinien führte. war nicht ein exklusives Kunstpublikum, Die Absätze der verschiedenen Etagen sondern waren alle, auch Randständige und Verbindungen samt Brücken der des Bahnhofplatzes, allen voran die Plattform wiederum waren auf An- Bieler Bevölkerung. Heinz Weber regung der SBV-Sektion ebenfalls mit zeigte sich von Hirschhorns Walser- weissen Markierungen versehen wor- Hommage denn auch fasziniert: «Man den. «Was in Absprache mit Thomas wird konfrontiert und muss sich damit Hirschhorn alles umgesetzt werden auseinandersetzen.» konnte, entspricht gelebter Inklusion», Zu entdecken gab’s fraglos nicht wenig. hält Heinz Weber fest, ohne zu ver- Ob Archiv, Bibliothek, Bookshop, Canti- heimlichen, dass von einer Begehung na und weit mehr in roh gezimmerten der alsbald glitschigen Anlage bei Holzhütten samt zahlreichen mit Klebe- …Rundgang mit Sektionspräsident Heinz Weber. Fotos: Roland Erne 5
Forum band überzogenen Sofas, Schachbrett mit Styropor- Figuren zwischen Kinder- Programm, Text-Werkstatt und TV-Stübli, ob von einer ein- schlägig bekannten «Lady Xena» eingerichtetes Kabinett oder Esperanto-Kurs mit einem laut Heinz Weber «Bieler Origi- nal», viel Raum für Lesungen, Präsentationen, Theater- Aktionen und dergleichen: Heinz Weber und Thomas Hirschhorn Walser und seine Texte waren verfolgen eine Präsentation. Foto: rer überall – als Kernelement von Hirschhorns Konzept und für ein Blindenschach. Kein Wunder, war für Programm, das sich Tag für Tag spontan Heinz Weber auf dem gemeinsamen weiterentwickeln sollte. Anders gesagt: Rundgang umgehend auch der Vor- Die Struktur der Skulptur veränderte satz gefasst, in Grossdruck und Braille sich mit den Besuchenden und bereit liegende Walser-Texte zu lesen, ermöglichte Begegnungen, die sich eine Vorlage mit Walsers legendären aus dem Stand ergaben. Mikrogrammen zu drucken und Vor- lesungen zu lauschen. Geschürt Führung und Schach-Event jedenfalls war sein neu entfachtes Ebenso unausweichlich blieb die Aus- Interesse für den mit Biel verbundenen einandersetzung damit: «Warum ist Schriftsteller, der nicht von ungefähr Robert Walser so wichtig?» Die mehr- Weltgeltung hat. fach aufgesprayte Frage war Ein- ladung genug, für sich selbst eine schlüssige Antwort zu finden – im Inserat Kreis der Mitglieder der Sektion Biel- Berner Jura auch dank einer Führung «Das Echte bleibt mit Hirschhorn, der ihnen überdies der Nachwelt unverloren.» (Goethe) einen von der Sektion in Kooperation Ihr Legat oder Ihre Trauerspende wirken weiter: mit dem Schachklub Biel organisierten Sie helfen damit, das Schicksal von blinden und sehbehinderten Menschen zu erleichtern. Schach-Event in der sogenannten Schweizerischer Blinden- und Sehbehindertenverband Arena der Plattform ermöglichte. Bei- Könizstrasse 23, Postfach, 3001 Bern 031 390 88 00 | spenderdienst@sbv-fsa.ch | sbv-fsa.ch zuwohnen war einem simultan wieder- gegebenen «Schaukampf» mit dem Spendenkonto 30-2887-6 amtierenden Schweizer Meister im 6
Menschen Michel Turrian «Ich wollte immer Fotograf werden» Hervé Richoz, Redaktor «Clin d’œil» Vorbei sind die Tage eines von der Rock’n’Roll-Attitüde mitgeprägten Lebensabschnitts: Nach einem erst in der Jugendzeit diagnostizierten Glaukom, seiner unabwendbaren Erblindung 1987 und der wegweisen- den Entdeckung von SBV-Dienstleistungen wie den Ateliers der Bildungs- und Begegnungszentren (BBZ) ist der Alltag von Michel Turrian längst von verlässlichen Strukturen und für ihn unerlässlich gewordenen Smartphone-Applikationen bestimmt. Ein Porträt. Ein Junimorgen im BBZ Lausanne: Sonnenstrahlen durchdringen das Mineralwerkstoff-Atelier und wieder- spiegeln sich in einer Art Dampfwolke Erfüllende aus Speckstein-Partikeln, die über Speckstein- Michel Turrians Arbeitstisch schwebt. Arbeiten: Wie sonst immer ist der 64-Jährige Michel kurz nach acht im BBZ eingetroffen, Turrian im hat seinen blauen Overall übergezo- BBZ Lau- gen, die mit seinem Smartphone ver- sanne. Foto: bundenen Kopfhörer eingesetzt und Hervé Richoz formt, meisselt, poliert meist filigrane Gegenstände und Schmuckstücke Ungehemmter Wissensdurst wie jenen Fingerring, der eben in die Wöchentlich liest Michel Turrian über- Brüche gegangen ist. Hat er sich ge- dies vier bis fünf mit der App «Callio- wissermassen in seine kreative Sphäre Player» der Bibliothèque Sonore zurückgezogen, bleibt Michel Turrian Romande (BSR) heruntergeladene von seiner Umgebung weitgehend Hörbücher, vorab Krimis. Ist er gegen abgekoppelt. Rock und Blues, Pod- 16 Uhr zu Hause angekommen, wid- casts und Internetradios, Tonaufnah- met er sich für etwa zwei Stunden men und Hörbücher begleiten ihn aktuellen Zeitungsbeiträgen und nutzt vielmehr durch den Tag. Morgens für dabei den E-Kiosk des SBV – bevor- einen Kaffee, mittags zum Essen setzt zugt mit dem Computer. «Das ist er sich zu den anderen an den grossen bequemer als das iPhone, zumal ich Tisch – sein BBZ-Alltag seit 2003. die für mich uninteressanteren Infor- 7
Menschen mationen schneller überspringen anpassen und sein eigenes Funktio- kann», erklärt Michel Turrian. Abends nieren kennen.» wiederum gilt sein Interesse eher Vor allem aber ist ihm bewusst, wel- Technologie-Podcasts und der ches Glück die für seine Zukunft ent- News-Seite der Apfelschule. Auch scheidende Begegnung mit Florence TV-Sendungen lässt er sich dann und bedeutet, die ihm 1996 ein Freund in wann nicht entgehen – Streaming per einer Lausanner Disco vorgestellt iPhone macht’s möglich. Da er mit nur hatte. Seit seiner Scheidung Jahre drei bis vier Stunden Schlaf auskommt, zuvor sei er «blind, allein und einsam» bleibt ihm so immer noch Zeit genug gewesen, wie Michel Turrian gesteht. für seine Hörbücher und Informationen Sofort in ihren Bann gezogen, wusste über technologische Neuigkeiten. er sogleich: «Sie ist es!» Inzwischen ist sie seine Ehefrau – und für ihn klar: Das grosse Glück «Sie hat mein Leben verändert.» Beide Selbst wenn er es nicht zugeben mag: achten sie aber darauf, unabhängig zu Apps und Websites eröffnen ihm bleiben. Wobei er zugibt, dass sie durchaus neue Perspektiven, falls sie insbesondere Administratives und denn auch zugänglich sind. Überhaupt Einkäufe übernimmt. Ist seine Florence weiss Michel Turrian all die Lösungen jeweils von ihrer Arbeit als Pflegerin bewährter wie auch neuer Hilfsmittel, zurückgekehrt, hilft er ihr indes selbst- die ihm zu mehr Selbstständigkeit redend im Haushalt. verhelfen, zu nutzen und kennt sich als Vom Onkel aufgenommen, nachdem überzeugter Autodidakt nicht zuletzt ihn seine Eltern mit elf Monaten zu- mit GPS bestens aus, ohne sich dabei rückgelassen hatten, vergisst Michel in Sicherheit zu wähnen. Seine Devise: Turrian nicht, woher er kommt und «Man muss sich an seine Umgebung was er dem Leben verdankt. Als rebel- Zwischen seinem Zuhause und dem BBZ Lausanne ist Michel Turrian in diesen Tagen stets mit weissem Stock und Smartphone unter- wegs. Fotos: Florine Keller 8
Menschen Michel Turrian nutzt den Desktop- Computer vorab für den Online- Einkauf und den E-Kiosk des SBV. Foto: Florine Keller lischer Schüler war er irgendwann ins Anstellung in einer Disco. Trotz über Kinderdorf Pestalozzi im appenzelli- dreissig Operationen, die seinen Seh- schen Trogen gekommen. Bei einem verlust nicht aufhalten konnten, ist Streit von einem Stein im Gesicht Michel Turrian 1987 erblindet. getroffen, zog er sich mit 14 Jahren Es war dann seine damalige Putzhilfe, eine schwere Augenverletzung zu. Auf- die ihn auf den SBV aufmerksam grund einer unzureichenden Diagnose machte. Die Entdeckung von Speck- und Behandlung verschlechterte sich stein-Arbeiten im BBZ Lausanne und sein Sehvermögen, ehe eine genauere der «Solsana»-Kurse wie auch die Untersuchung die Diagnose eines Begegnung mit Florence und das angeborenen Glaukoms ergab. Zusammensein mit ihren heute bereits berufstätigen Kindern Mathias und Herzensangelegenheit BBZ Cyril haben Michel Turrians Leben «Ich wollte immer Fotograf werden, fraglos Stabilität gegeben und ihm zu aber das war nicht mehr möglich», bewusst strukturierten Tagen verhol- erzählt Michel Turrian gerührt. Die IV fen. Im Unterschied zu eher selten in verpflichtete ihn sodann zu einer ihm Anspruch genommenen weiteren SBV- keineswegs entsprechenden Ausbil- Dienstleistungen ist ihm das BBZ dung als Feinmechaniker und forcierte jedenfalls zu einer Herzensangelegen- später seine für ihn nicht weniger heit geworden: «Sonst wären meine unpassende Umschulung zum Kauf- Tage langweilig, und ich könnte mich mann. Lieber pflegte er in jenen Jah- nicht derart intensiv meinen Speck- ren die Treffen in seiner Clique, kom- stein-Arbeiten zuwenden», bekennt er mentierte das Weltgeschehen oder freimütig. Stets zu Hause zu bleiben, liess sich an Wochenenden als Anhal- will sich Michel Turrian denn auch nie ter nach Frankreich, Deutschland oder und nimmer zumuten. Auch wenn Italien mitnehmen. Sein kurzes Berufs- seine 4’500 Musik-CDs und 100’000 leben bestand schliesslich aus Arbei- Downloads auf externen Festplatten ten auf Abruf, selbst gewählten Tätig- vorerst noch darauf warten, sortiert keiten als Handwerker und einer und verzeichnet zu werden. 9
Schwerpunkt Autonomie und Mobilität unterstützen Roland Erne, Redaktor «der Weg» Auf Informationstechnologie set- zende Hilfsmittel sind für Blinde und Sehbehinderte unverzichtbar geworden. Wohin sich der Markt bewegt und welche Trends sich abzeichnen, erschliesst sich im Gespräch mit Urs Hiltebrand, beschlagener Fachexperte und langjähriger Geschäftsführer der vom SBV als Anteilseigner mehr- heitlich getragenen Accesstech AG. Ob Braille-Zeilen, Bildschirmlesegeräte, Portables Vorlesesystem auf kleins- Sprach-Software, auf Smartphones tem Raum: Urs Hiltebrand testet im und Tablets geladene Apps oder mit- Showroom der Accesstech AG die tels Virtual Reality (VR) futuristische OrCam-Brille. Foto: Roland Erne Brillen: Die Hilfsmitteltechnologie hat fraglos schon vieles möglich gemacht. zu kompensieren ist. Ein Hilfsmittel Urs Hiltebrand kann dies selbstredend bleibt letztlich eine Art Krücke», hält bestätigen, verweist ohne Umschweife Urs Hiltebrand unmissverständlich fest. aber auch auf eine weiterhin enorme Umso wichtiger etwa seien denn auch Herausforderung im Alltag von Seh- barrierefreie Websites oder im Daisy- behinderten: Im Unterschied zu Format zugängliche Sachbücher. Sehenden vermögen Betroffene eine Situation nicht gesamthaft zu über- Mit «Wearables» in die Zukunft blicken und für sie vorrangige Informa- Unbesehen davon vertrauen Blinde tionen nicht intuitiv zu strukturieren und Sehbehinderte längst nicht nur auf respektive selektiv auszuwählen. hilfreiche Errungenschaften wie die «Bis auf Weiteres gibt es kein derart gestenbasierte Bildschirmlesefunktion geniales Hilfsmittel, das ein situations- VoiceOver ihres iPhone, sondern zu- bedingt individuell prioritäres Interesse nehmend auch auf sogenannte Wear- und mehr als einzelne Details erkennt. ables wie etwa vibrierende Stöcke und Namentlich im Arbeitsumfeld in Kon- Gürtel zwecks früh erkannter Hinder- kurrenz zu Sehenden führt dies grund- nisse, Smart-Watches oder VR-Brillen. sätzlich zu einer Ineffizienz, die kaum Ihnen allen gemeinsam sind auf kleins- 10
Schwerpunkt tem Raum integrierte Hilfsmittel, die eine OrCam-Brille nutzen können.» den Aktionsradius der Betroffenen Zunehmende Bedeutung erlangt ausdehnen und fast schon an komfor- hätten ferner auf künstliche Intelligenz table Accessoires gemahnen, wie sich bauende Apps mit Cloud-Anbindung Urs Hiltebrand ausdrückt. Eine Ten- wie «Seeing AI» (für Artificial Intelli- denz, die aus seiner Sicht vorab die gence) oder «Envision AI», die unter Autonomie und Mobilität von jüngeren anderem auch das Lesen von Hand- Blinden und Sehbehinderten erhöht, schriften und das Beschreiben der die bei Gelegenheit auch mal dort Umgebung oder erlebter Szenen hingehen, wo sie zuvor noch nie waren ermöglichen. Entwicklungspotenzial – wie gleichaltrige Sehende auch. und noch keineswegs ausgeschöpfte Als weiteres Beispiel nennt er in die- Marktanteile versprechen für ihn über- sem Zusammenhang die mit einer dies VR-Brillen mit Vergrösserungs- winzigen Kamera, Kleinst-Lautspre- sowie Farb- und Kontrastoptionen wie cher und Mini-Computer bestückte eSight oder AceSight, zumal «Konkur- OrCam-Brille, bei Accesstech in den renzdruck» und bereits deutlich redu- Versionen «MyReader» und «MyEye» zierte Anschaffungskosten die Aus- als kompaktes Vorlesesystem erhält- wahl zunehmend erweitern. lich. Letztere dient überdies dem Erkennen von Personen, Produkten, Wettbewerb gefragt, Politik gefordert persönlichen Gegenständen, Farben «Entscheidend ist der Sehrest», betont oder Banknoten und steht nicht zuletzt Urs Hiltebrand mit dem Verweis auf für die schrittweise Entwicklung vom den fundamentalen Schritt zu nur mehr zunächst allzu teuren Luxusgut zum auditiven Hilfsmitteln wie Screenreader bezahlbaren oder nach und nach gar oder die OrCam-Brille. Wollen vorerst kostenneutralen Gebrauchsgegen- mit einem Alien-Image behaftete VR- stand – eine Art Faustregel. Ähnlich Brillen indes zu einem «coolen Gadget» wie Navigationssysteme, die mittler- reifen, müssten sie weit «unauffälliger» weile zur Grundausstattung von Fahr- daherkommen. Eine Hemmschwelle, zeugen gehören, so Urs Hiltebrand. die es demnach zu entschärfen gilt. Sein Wunsch: «Mobil einsetzbare Hilfs- Von der OrCam-Lösung begeistert mittel sollen im beruflichen wie auch zeigt sich etwa Muriel Siksou, lang- im privaten Bereich künftig vermehrt jähriges SBV-Mitglied mit ausgepräg- von einer selbstverständlichen IV- tem Flair für Kultur: «Wenngleich nicht Unterstützung profitieren, damit Betrof- mirakulös, ist diese Brille für meine fene neben einem klassischen Lesege- Autonomie top. Endlich kann ich in rät mit Scanner-Unterstützung als eher Museen die meist klein gedruckten stationär eingesetztes Hilfsmittel auch Beschriftungen zu Werken einer portable Informationsassistenten wie Ausstellung lesen.» 11
Schwerpunkt Generell zu beachten wiederum ist für Firmen-Pleiten», bilanziert Urs Hilte- den Accesstech-Gründer auch dies: brand. Zudem mangle es in der «Je einfacher ein Hilfsmittel zu bedie- Schweiz an einer Nachteilsausgleich- nen ist, desto grösser ist der Nutzen Regelung für Unternehmen, die der für Betroffene.» Nicht weniger aus- beruflichen Integration von Menschen schlaggebend ist das Preisniveau. mit Handicap konsequent Beachtung Gefragt sind demnach kompetitive schenken. Überhaupt: Der Hebel ist Lösungen, die kontinuierlich besser auf politischer Ebene anzusetzen wie und günstiger werden. Was wiederum auch der Umsetzung des Behinderten- einen von Wettbewerb bestimmten gleichstellungsgesetzes (BehiG) und Herstellermarkt unter rentablen Bedin- der UNO-Behindertenrechtskonven- gungen bedingt – derzeit eher nicht tion (UNO-BRK) Nachdruck zu ver- so. «Die Entwicklung und Produktion schaffen. Eine Überzeugung, die Urs von Hilfsmitteln zahlt sich zu wenig Hiltebrand nicht sinniger bekräftigen aus. Immer wieder kommt es zu könnte. Inserat Messe für Menschen mit und ohne Behinderung Goldpartner 29.–30.11.19 Messe Luzern swiss-handicap.ch 12
Schwerpunkt Gestärkte Zuversicht Hervé Richoz, Redaktor «Clin d’œil» Für eine effiziente und gezielte Nutzung des Smartphones ist Vertrautheit mit Blinden und Seh- behinderten entgegenkommenden Applikationen unerlässlich. Ein darauf zugeschnittener Wochenend- Kurs der Apfelschule war lern- intensiv und (ent)spannend zugleich. Eine Pension mit Charme am Fuss der Dent Blanche, freundliche Gastgeber und ein Kursraum mit Ausblick: All dies Fit fürs Smartphone mit Jean-Marc erwartete die acht Teilnehmenden, Meyrats Inputs und Tipps. die mit ihren Begleitpersonen der Ein- Foto: Hervé Richoz ladung von Jean-Marc Meyrat, Verant- wortlicher der Apfelschule in der West- Flankiert von Workshops zur Zugäng- schweiz, gefolgt waren, um über lichkeit sozialer Netzwerke kam es Pfingsten in Eison (VS) den Nutzen überdies zu einem Treffen mit «petit_ von per Smartphone zugänglicher angelus» – Pseudonym der Neuen- Hilfsmittel für sich selbst wie auch das burgerin Christine Travers, die mit Potential der Informationstechnologie gegen 29’000 Followern einem eigent- auszuloten. Genauer gesagt, ging es lichen Instagram-Phänomen gleich- primär darum, die Fähigkeiten und das kommt. Neben der aufmerksamen Wissen bei der Verwendung von Scan- Beantwortung von Fragen über ihre nern und Apps wie «SBS Leser Plus» Beziehung zu den sozialen Medien zu stärken sowie den Umgang mit liess sie sich – erfüllt von Neugier und Podcasts von Radiosendern oder Staunen – auch erklären, wie Men- «PlaySRF» zu üben. Die vermittelten schen mit Sehverlust in dieser visuellen Tipps stiessen nicht nur auf grosses Welt klarkommen. Kaum jemand dürfte Interesse, sondern auch auf unver- vor diesem Hintergrund denn auch hohlene Begeisterung im Zeichen daran gedacht haben, dass sich Chris- von Reaktionen wie «Wow!» oder tine Travers beruflich sonst dem Ver- «Das wusste ich nicht, aber nun ist’s kauf von Reisebussen eines namhaften einfach!» schwedischen Herstellers widmet. 13
Schwerpunkt SBV-App «MyWay» Erleichtertes Navigieren Roland Erne, Redaktor «der Weg» Eine optimierte Version der Voice Over-kompatiblen GPS-App «MyWay» des SBV kann mit einer benutzerfreundlicheren Bedien- oberfläche und zahlreichen Neue- rungen aufwarten. Die bis Ende Jahr laufende Testphase soll Auf- schluss darüber geben, inwiefern für die federführende Fachstelle Technologie und Innovation (T&I) allfälliger Anpassungsbedarf be- steht. Feedbacks sind willkommen. Screen-Shots der Karten- und der Listenansicht. Fotos: SBV Die 2012 mit der Version 1.0.0 lancier- te SBV-Eigenentwicklung erfährt • Navigation sowohl zu einer hinter- zwecks vereinfachter Navigation und legten als auch zu einer beliebigen Routenaufzeichnung zum einen, Adresse mit eingegebener Start- und gesteigerter Übersichtlichkeit zum Zieladresse, inklusive der Option, die anderen weit mehr als ein Facelifting: Route weiterzuverarbeiten Nicht nur wurden sämtliche Grund- • Markierung von Routen als Favoriten funktionen auf einer alternativen Ober- • Suche nach respektive Filtern und fläche mit verbesserten Bedienungs- Sortieren von Routen elementen implementiert, sondern • Anzeige von Points-of-Interest wie vielmehr auch diverse neue Funk- auch von öV-Verbindungen tionen integriert. So verweist T&I-Leiter • Anzeige des aktuellen Standorts Luciano Butera etwa auf eine zuvor samt der Möglichkeit, diesen per nicht verfügbare Kartenansicht, die SMS oder Mail mit anderen zu teilen namentlich Sehbehinderten entgegen- kommt und die mittels VoiceOver be- Nicht zuletzt ermöglicht das «MyWay»- dienbare Tabellenansicht als Dar- Update ferner die Auflistung von Routen- stellung von Routenpunkten ergänzt. anweisungen aufgrund der Angaben von Hinzu kommen diverse weitere O&M-Experten der SBV-Beratungs- Funktionen wie: stellen und soll überdies als Plattform für 14
Schwerpunkt denkbare Anwendungen der nahen besteht. Wer sich an den Tests beteili- Zukunft wie etwa das Auffinden von gen möchte, kann sich bei der Fachstelle Fussgängerstreifen dienen. Der Test- T&I via E-Mail (luciano.butera@sbv-fsa. betrieb bis Ende Jahr wiederum soll auf- ch) und Telefon (031 390 88 63) regis- zeigen, ob die Neuerungen im Vergleich trieren lassen. Die Weiterentwicklung zur bisher letzten Version 2.5.0 auf An- der «MyWay»-App stützt sich demnach wenderseite zufriedenstellend ausfallen einmal mehr auch auf Feedbacks von und wo noch Verbesserungspotenzial Verbandsmitgliedern. Erkenntnisse nach besichtigten Fachmessen für Hilfsmittel Drei Fragen an Luciano Butera, Leiter SBV-Fachstelle T&I, und an Jean-Marc Meyrat, Verantwortlicher Apfelschule Westschweiz. Foto: Markus A. Jegerlehner Foto: RTS Luciano Butera. Jean-Marc Meyrat. Welche Erwar- Vom Besuch der Assistive Im Gegensatz zur Frank- tungen und Ein- Technology Conference der furter Messe Sight City von drücke haben California State University Ende Mai 2019 ist die alle den Messebe- Northridge (CSUN) im März zwei Jahre durchgeführte such begleitet? dieses Jahres habe ich mir Handica in Lyon nicht aus- Einblicke in den Entwick- schliesslich dem Thema lungsprozess von Gross- Sehbehinderung gewidmet, unternehmen wie Amazon, das einen gesamthaft eher Google oder Microsoft im geringen Teil dieser Anfang Bereich der Zugänglichkeit Juni besuchten Messe ihrer eigenen Produkte ausmacht. Mir ging es vor 15
Schwerpunkt erhofft. Offensichtlich allem darum, den französi- stehen die Accessability- schen Entwickler der mittels Teams noch vor viel Arbeit. GPS und zwei vibrierenden Auch scheint das enorme Armbändern funktionieren- Potenzial etwa von Virtual den Navigations-App Reality (VR) und Künstlicher «N-Vibe» für iOS und And- Intelligenz (KI) bisher bes- roid zu treffen. Zudem habe tenfalls ansatzweise erprobt ich die Gelegenheit ge- zu sein. Mit Wearables wie nutzt, um weitere Hilfsmittel VR-Brillen lassen sich zwar kennenzulernen. Nicht optische Defizite einiger- besucht habe ich die Stän- massen ausgleichen, bahn- de der Informatikanbieter. brechende Innovationen Davon abgehalten haben aber sind noch nicht aus- mich der hohe Lärmpegel zumachen. und die zu grosse Zahl potenzieller Kunden. Was war in der Es ist gleichwohl bemer- Ehrlich gesagt, gab es nicht Fülle an Hilfs- kenswert, dass sich US- viel Neues – ausser viel- mitteln eine amerikanische Konzerne leicht der sprechende, mit echte Ent- dieses Kalibers mit der einem taktilen Bedienfeld deckung oder Zugänglichkeit von Produk- und Sprachführung ausge- gar das Messe- ten befassen, die nicht zwin- rüstete Induktionsherd der Highlight? gend auf Blinde und Seh- Marke Cobolt aus Gross- behinderte ausgerichtet britannien. sind. Ein Beispiel dafür ist die Microsoft-Spielkonsole Xbox One, die Betroffenen Videospiele zugänglich machen soll. Welche Trends Die meisten Lösungen sind Wir bewegen uns immer sind erkennbar in eher noch zunehmendem mehr in Richtung smarter und dürften Mass weiterhin Smart- Geräte, wobei die Apps zu wegweisend phone-basiert. Was auch deren Nutzung für Blinde bleiben? mit sich bringt, dass die und Sehbehinderte via Einstiegshürde tiefer gelegt Smartphone respektive wird. mit Sprachassistenten bedienbar sein müssen. 16
Schwerpunkt Kontakte im Takt getätigter Klicks Hervé Richoz, Redaktor «Clin d’œil» Blinde und Sehbehinderte wün- schen sich stabile und verlässliche Apps, sind bei Updates aber nicht vor Überraschungen oder Irrita- tionen gefeit. Wer WhatsApp nutzt, dürfte auch schon auf die neue Registerkarte «Status» gestossen sein – eine Einladung, mit wo auch immer sich aufhaltenden Kontakt- personen durch Text und Bild ver- bunden zu bleiben. Screen-Shot der WhatsApp-«Status»- Unsere Gemeinschaft profitiert fraglos Funktion. Foto: Hervé Richoz von den Vorzügen der Innovation und der Informationstechnologie, wie etwa Wer eine spezifische Frage hat oder mittels WhatsApp für den einfach ge- aber vom Anblick des Sonnenunter- machten Austausch von Sprachnach- gangs über einer Bergkette ergriffen ist, richten, Bildern und natürlich von Text- kann unter «Status» Texte, Bilder oder inhalten. So können Sehende uns Videos mit allen teilen, welche die Blinden und Sehbehinderten vorlesen Nummer der Absenderin oder des oder beschreiben, was ein Bild zeigt, Absenders gespeichert haben. Ein ohne sich am selben Ort zu befinden; Klick auf die «Status»-Funktion der so beispielsweise mit Blick auf eine Medi- Angesprochenen wiederum genügt, um kamentenschachtel, einen Wegweiser eine persönliche Antwort zu hinterlas- oder ein Vorratsglas. sen. Doch dies muss schnell gesche- hen, da nach 24 Stunden alles wieder Austausch von Neuigkeiten gelöscht wird. Die regelmässige «Be- Mit der Übernahme durch Facebook wirtschaftung» der «Status»-Funktion und der Implementierung der Funktion schliesslich ermöglicht insbesondere «Status» ist WhatsApp inzwischen den Austausch von Neuigkeiten mit all überdies zum sozialen Netzwerk ge- jenen, die man selten sieht. Empfeh- worden und kann unsere Beziehung lung: Fügen Sie vor der Publikation sowie Präsenz im Kontakt mit anderen von Bildmaterial einen Text hinzu, um fundamental verändern – narzissti- Kontaktpersonen nicht auszuschlies- sches Potenzial inbegriffen. sen, die Bilder nicht sehen können. 17
Verbandsleben Standpunkt Andreas Schroth, Verantwortlicher Marketing Liebe Leserin, lieber Leser Die technologische Entwicklung hat’s möglich gemacht: Fast alle sind wir heute mit dem eigenen Fotoalbum, Mu- sikarchiv und Telefonbuch sowie Land- karten unterwegs – alles in der Hosen- Andreas Schroth. tasche. Das Potential der Digitalisierung Foto: SBV ist immens, die Möglichkeiten diverser Applikationen für unsere Smartphones tions-Apps Sprachnachrichten ermög- oder Tablets ebenso. In gewissen Be- lichen – für mich eine ebenso prakti- reichen sind wir so nicht einmal mehr sche wie bequeme Variante für den auf ein spezifisches Hilfsmittel angewie- Austausch, sei dies in Einzel- oder sen, das den Sehverlust im Alltag zu Gruppenchats. kompensieren hilft. Denn: Die Smart- Die somit zunehmend örtlich wie auch phone-Kamera – gewissermassen zeitlich unabhängige Vernetzung ist ein unser drittes Auge – garantiert nicht nur weiterer Gewinn für den Wissenstrans- das Festhalten schöner Erlebnisse, fer. Erinnern wir uns: War etwa bei sondern ist auch Lupe und Monokular herkömmlichen Mailinglisten für Rück- zugleich. Eine schöne Berglandschaft meldungen mit einer Wartezeit von mit kaum sichtbaren Steinböcken, eine mindestens einem Tag zu rechnen, unlesbare Speisekarte im Restaurant sind Antworten inzwischen schon nach mit Schummerbeleuchtung, eine über wenigen Minuten zu erwarten. Kopf montierte Anzeigetafel beim Abflug- Die Kehrseite der Digitalisierung ist Gate am Flughafen: kurz das Smart- indes nicht auszublenden. Vieles soll phone gezückt und im Kamera-Live- heute immer schneller, einfacher und Modus darauf gezoomt oder aber foto- mobiler funktionieren. Daher lohnt es grafiert – schon sehe ich die Steinböcke, sich, sich selbst bei Gelegenheit etwas erkenne ich die Hausspezialität und zurückzunehmen und zu hinterfragen, weiss, wo der Flieger auf mich wartet. ob denn wirklich alles «asap» – im Vorbei ist mit dem Smartphone auch Internet-Jargon für «as soon as possib- die Zeit der Mobilfunkgeräte mit Tasten, le –, also schnellstmöglich, erledigt sein die mit sich brachten, Textnachrichten muss. Nimmt man sich etwas mehr buchstäblich blind zu schreiben. Abhilfe Zeit, steigt doch die Qualität des Resul- schafft abermals kein eigentliches Hilfs- tats und die Lebensqualität erst recht. mittel, zumal nahezu alle Kommunika- Davon bin ich jedenfalls tief überzeugt. 18
Inserat Hochmoderne Technologie für eine wiedergefundene Sicht Die elektronische Brille eSight 3 ist die technologische Revolution für Sehbehinderte In der Nordwestschweiz exklusiv bei Ramstein Optik in Basel Ramstein Ramstein Optik Low Vision Optik Sattelgasse 4 4001 Basel 061 261 58 72 Low Vision jan.studer@ramstein-optik.ch 19
Verbandsleben Die Magie des Miteinanders Hervé Richoz, Redaktor «Clin d’œil» Im Wissen um das hohe Durch- schon immer Lust, Gleitschirm zu schnittsalter der SBV-Mitglieder ist fliegen. Warum dem Mangel alters- eine jüngst in der Sektion Freiburg gerechter Aktivitäten mit seinen gereifte Initiative beispielhaft: Junge Sektionskollegen Antoine Robert (31) Erwachsene mit Sehbehinderungen und Romain Florian (32) also nicht sind an einem Wochenende zusam- selbst begegnen. Alsbald war denn mengekommen, um ihre Gemeinsam- auch François Noël, ihr Ansprech- keiten und Besonderheiten zu ent- partner der SBV-Beratungsstelle decken und auszuleben. Eine Begeg- Freiburg kontaktiert, der sich um die nung mit Höhenflügen im Wortsinn. Logistik kümmerte und die drei Freun- de motivierte, Teilnehmende, Freiwillige Ein sommerlicher Samstagnachmittag: und Gelder zu finden, um ein ange- Zehn Blinde und Sehbehinderte, die dachtes Wochenende mit Gleitschirm- sich kaum kennen, haben sich mit ihren fliegen und Wandern in Gemeinschaft Begleitpersonen in Grandvillard, einem zu ermöglichen. Mit Christophe beschaulichen Dorf im Greyerzbezirk, Rollinet, Vizepräsident der Sektion Frei- eingefunden. Fünf von ihnen blicken burg, dürfen sie stolz sein, zumal das zum Himmel, denn die anderen fünf Treffen Ende Juni 2019 für alle eine Art geniessen eben einen Gleitschirm- Offenbarung war: einerseits für die Tandem-Flug. Gleich werden auch sie nachhaltig sensibilisierten Begleitenden instruiert und angeleint, ehe sie eben- und Gleitschirmpiloten, andererseits für falls starten und abheben, um bei die Teilnehmenden, die sonst meist Prachtwetter durch die Luft zu schwe- keine Zeit mit anderen jungen Betroffe- ben. Einige erleben gar ein paar Kunst- nen verbringen. Das Wochenende mit stücke. Pierre Bovigny, 24-jähriges Gruppenunterkunft in Charmey bedeu- Mitglied der Sektion Freiburg, hatte tete für alle jedenfalls nichts weniger Verbindendes Wochenende in Gemeinschaft samt Tandem- Flug – ein Selfie von Romain Florian. Fotos: SBV 20
Verbandsleben als ein gefestigtes Miteinander ausser- und einem Fondue-Essen tags darauf halb des familiären Umfelds, auch mit – und Freiheit für alle von ihnen unver- einem langen Ausgang-Abend in Bulle züglich etwas anderes. Bahnbrechende Genfer Zugverbindung Hervé Richoz, Redaktor «Clin d’œil» Aufbruch in die Zukunft des Regio- nalbahnverkehrs der Westschweiz: Mit dem auf der erweiterten Strecke Cornavin–Eaux-Vives–Annemasse (CEVA) eingesetzten «Leman Ex- press 2030» ist Genf ab Dezember 2019 mit der grenznahen französi- schen Stadt Annemasse verbun- den. Vorweg eine Entdeckungsreise mit der Sektion Genf. Mitglieder der Sektion Genf besich- tigen den futuristischen S-Bahnhof Selbst die Sommerhitze mit über 35° C Champel-Hôpital. Foto: SBV Ende Juni konnte die rund sechzig SBV-Mitglieder, welche die fünf neuen den gezielt entworfenen visuellen Ein- Bahnhöfe erkunden und einen Einblick druck. Die bogenförmige Bahnstation in die Gegebenheiten ab 15. Dezember mit 4 Stockwerken, 18 Rolltreppen und 2019 erhalten wollten, nicht aufhalten. einem 200 Meter langen Spital-Verbin- Organisator und Vorstandsmitglied dungstunnel in der Mitte der Strecke Stéphane Cividino hatte die Teilneh- wird Zugkompositionen des Réseau menden wohlweislich in zwei Gruppen Express Régional (RER) vorbehalten aufgeteilt und zeigte sich insbesondere bleiben. Quartierbewohner Stéphane vom neuen S-Bahnhof Champel-Hôpi- Cividino sieht der Eröffnung der neuen tal beeindruckt: «Es ist da nur 15° C Bahnlinie erwartungsvoll entgegen: warm und 25 Meter unter der Erdober- «So werden die beiden Teile der Stadt fläche noch Tageslicht wahrzunehmen.» miteinander verbunden und Reise- Fürwahr erstaunlich, aber von Star- zeiten im Vergleich zur Busverbindung Architekt Jean Nouvel (KKL Luzern) halbiert, auch für mich.» Vom Genfer mittels vielschichtiger Wände aus Glas- Hauptbahnhof Cornavin aus ist bausteinen gewollt. Eine von ihnen Annemasse künftig jedenfalls in nur reflektiert das Licht und sorgt so für noch 22 statt 41 Minuten erreicht. 21
Verbandsleben Veranstaltungen 12 Uhr. Kontakt: Rita Mayer, 056 610 74 03 oder rita-mayer@sbv-bvas.ch Sektion Aargau-Solothurn VoiceNet: Rubrik 1 2 2 15.10. Tag des Weissen Stocks. Kontakt: Ulrich Heitzmann, Sektion Bern 056 245 62 40 oder ulrich- 19.10. Lotto im «Egghölzli» Bern heitzmann@sbv-bvas.ch 14.12. Chlaushöck im Buchsiwald 13.11. Jass-Tag in der «Residenz (Waldhütte) Bornblick» Olten, 10 Uhr. Kon- takt: Peter Müller, 062 216 14 37 Stammtisch: 27.09., 25.10., 29.11., (Anmeldung bis 31. Oktober) 20.12. im «Egghölzli» Bern, jeweils 30.11. Jahresabschlussfeier in der 18 Uhr. Jolanda Gehri, 079 339 79 89 «Aarauerstube» Aarau. 14 Uhr. Showdown-Training: jeweils Donners- Kontakt: Rita Mayer, 056 610 74 tagabend. Dreimal schnuppern gratis, 03 oder rita-mayer@sbv-bvas.ch auch für Mitglieder anderer Sektionen. (Anmeldung bis 10. November) Anmeldungen: sektion.be@sbv-fsa.ch oder 076 500 63 21 (19 bis 20 Uhr) Fitness-Nachmittag – Pilates-Kurs: VoiceNet: Rubrik 1 3 1 1 Klubschule Migros Aarau, jeweils mon- tags, 14.45 Uhr. Anmeldung/ Sektion Berner Oberland Informationen: SBV Bern, 031 390 88 15.10. Tag des Weissen Stocks 37 oder kurse@sbv-fsa.ch. 26.10. Lotto-Match im «Freienhof» Kreativ-Nachmittag: Klubschule Thun Migros Aarau, jeden Mittwoch, 13.30 Uhr. Kontakt: Theres Raimondi, 079 Kreativgruppe/Kreativgruppe B Thun: 288 72 89 oder theres.raimondi@ Reformiertes Kirchgemeindehaus, gmx.ch. Frutigenstr. 22, 13.30 bis 16.30 Uhr: Englisch-Kurs: Fokus-Plus Olten, jeden zweiten Dienstag. Kontakt: freitags alle zwei Wochen, 13.30 Uhr Pia Krüger, 031 869 02 03. (Level A1 und A2), 14.40 Uhr (B1 und Freitagstreff Thun: Bahnhofbuffet, ab B2). Kontakt: Bruno Zaugg, 062 797 23 13.30 Uhr: 27.09., 25.10., 29.11. Kon- 84 oder simbeli98@gmail.com takt: Yvonne Albisser, 033 437 25 82. Stammtisch/Kaffeetreff: «Aarauer- Kreativgruppe Spiez: Evangelisches stube» Aarau, am zweiten Dienstag Gemeinschaftswerk, Kornmattgasse 8, jeden Monats, 14 Uhr. Kontakt: Ulrich 13.30 bis 16.30 Uhr: 16.10., 30.10., Heitzmann, 056 245 62 40 oder 13.11., 27.11., 11.12. Kontakt: Bettina ulrich-heitzmann@sbv-bvas.ch Stoll, 033 654 94 06. Lunchtreff: «Wynestübli» Reinach, Luftgewehrschiessen für Blinde und am zweiten Donnerstag jeden Monats, Sehbehinderte, jeweils dienstags oder 22
Verbandsleben nach Vereinbarung in der Lachenhalle Romont: Jean-Louis Uldry, Thun, ab 16 Uhr. Kontakt: Bruno 026 652 40 00 Heimberg, 079 434 42 38. Murten: Beatrice Imoberdorf, VoiceNet: Rubrik 1 3 1 2 026 670 85 85 Aktuelle Informationen auf VoiceNet, Sektion Biel-Berner Jura Rubrik 1 4 1, und auf https://sbv-fsa.ch/ 19.10. Lotto im Café-Restaurant sektionen/freiburg Stiftung Battenberg 09.11. Vortrag Martin Näf zum Projekt Sektion Genf «Darsilamano» 02.10. Freizeitausflug 01.12. Adventsfeier im Café-Restaurant 05.10. Wanderung Stiftung Battenberg 09.10. Herbstessen (Sauerkraut) 11.12. Fondue-Plausch 02.11. Thermalbadbesuch 06.11. Freizeitausflug iPhone-Kurs in deutscher Sprache im 07.12. Festivitäten l’Escalade in der Farelhaus Biel unter Leitung der Apfel- Altstadt schule: September/Oktober. 08.12. Weihnachtsessen Wandergruppe. Kontakt: Irene Schönmann, 032 385 27 12 Unterhaltungsnachmittag, Salle de Anmeldungen und Auskunft: Esther Champel: 27.09., 25.10., 22.11. Weber, 032 331 25 13 oder Themenabend gleichen Orts: 20.09., weberesther@gmx.ch 18.10., 15.11. VoiceNet: Rubrik 1 3 1 3 VoiceNet: Rubrik 1 4 1 Sektion Freiburg Sektion Graubünden 21.09. Picknick in Sugiez. 25.09. «anderssehen»-Treff: Trommel- Kontakt: Andreas Zullo Workshop Rothenbrunnen 15.10. Museum des Vacherin Mont 15.10. Tag des Weissen Stocks, d’Or im Vallée de Joux. Davos/Ilanz Kontakt: Andrea Zullo 30.10. «anderssehen»-Treff: Erstellen 19.11. Besuch Bundeshaus und taktiles Jahresprogramm 2020 Modell in Bern. Kontakt: Andrea 30.11. Chlausnachmittag in Chur Zullo 15.12. Weihnachtsfeier im «Bel-Air» Anmeldung «anderssehen»-Treff: 078 Praz. Kontakt: Andrea Zullo 704 72 24 oder kontakt@anderssehen. ch. Anmeldedaten siehe Homepage: Kontaktgruppen: www.anderssehen.ch Düdingen: Nelly Falk, 026 493 14 19 Wandervögel: Die Wanderungen finden Freiburg: Andrea Zullo, 079 554 07 16 jeweils am zweiten Samstag eines 23
Verbandsleben Monats statt. Genaueres dazu auf www. 21.12. Weihnachtsbummel mit Ruth anderssehen.ch unter «Wandervögel». und Otto Meister, 061 421 78 69 Kontakt Sektion: Arno Tschudi, oder ruot.meister@bluewin.ch sektion.gr@sbv-fsa.ch oder 24.12. Weihnachtsfeier im «Prima 079 442 19 67. Vista» VoiceNet: Rubriken 1 5 1 1 und 1 5 1 2 www.sbv-fsa.ch/sektion_graubuenden Stammtisch: jeweils am ersten Freitag des Monats im «Klybeck Casino» Sektion Jura Basel, ab 18.30 Uhr 28.09. Herbstausflug Sehtreff: jeweils am letzten Donners- 15.10. Tag des Weissen Stocks tag des Monats im «Prima Vista». 20.10. Wanderung Anmeldung: Paolo Fraschina, 079 731 16.11. Fest zum Jahresende in 38 81 oder p.a.fraschina@bluewin.ch Delémont Kreativgruppe: jeweils montags, 13.30 VoiceNet, Rubrik 1 5 1 Uhr. Kontakt: Jeannette D’Elia, 079 156 55 36 Sektion Neuenburg Aktuelle Informationen auf VoiceNet, 05.10. Torrée-Ausflug Rubrik 1 6 1, über Info-Tel. 061 303 30 15.12. Weihnachtsessen 46 und auf www.sbv-fsa.ch/sektionen/ VoiceNet: Rubrik 1 6 1 nordwestschweiz Sektion Nordwestschweiz Sektion Ostschweiz 28.09. Wanderung mit Erika Hammel, 06.10. Wanderung «Hoher Hirschberg» 061 599 64 89 oder erika. 30.11. Adventsfeier im KBZ St. Gallen, hammel@yahoo.de nur mit Anmeldung. Info: Post, 05.10. 10. Basler Spieletreff. Anmel- VoiceNet, Website dung: Norbert Müller, 079 639 VoiceNet: Rubrik 1 7 2 1, auch weitere 17 73 oder norbert@millernor- Infos zu Wanderungen 14 Tage im bert.de Voraus 26.10. Wanderung mit Barbara Böttinger, 061 641 63 37 oder Sektion Waadt barbaraboe@bluewin.ch 20.09. Besuch RTS Lausanne 03.11. Lesung mit Annerös Kündig (ausgebucht) im «Prima Vista», 11 Uhr 07.10. Wanderung 23.11. Familien- und Unterhaltungs- 09.10. Brisolée-Ausflug mit Besuch abend im «L’Esprit» Basel, 16 Uhr der Fondation Barry Martigny 30.11. Wanderung mit Vreni und Peter 15.10. Tag des Weissen Stocks, Geiger, 061 831 27 08 oder Lausanne-Flon vreni.geiger@bluewin.ch 04.11. Wanderung mit Raclette Moudon 24
Verbandsleben 20.11. Papiliorama Kerzers Sektion Zürich-Schaffhausen 07.12. Fest zum Jahresende in 28.09. «Fischen mit Handicap» auf Montreux dem Zürichsee VoiceNet: Rubrik 1 8 1 15.10. Tag des Weissen Stocks, Ver- teilaktionen an verschiedenen Sektion Wallis Standorten 30.09. Kaffeetreff, Boulangerie 02.11. Herbstanlass im «Landhus» Michellod Martigny, 14 Uhr. (Zürich Seebach) Kontakt: Pierre-André Perrin, 07.11. Gesprächsapéro «Nähe und 079 754 91 39 Distanz» mit Rolf Summermat- 15.10. Tag des Weissen Stocks, Sion ter, BBZ Zürich, 17.30 Uhr. 28.10. Kaffeetreff, Hôtel de la Gare Anmeldung (bis 28.10.): rolf. Monthey. Kontakt: Tristan summermatter@sbv-fsa.ch oder Mottet, 079 440 20 61 031 390 88 30 17.11. Wild-Essen 16.11. Kulinarischer Abend mit Reto 07.12. Weihnachtsessen, Hôtel du Frey, Restaurant Mediacampus Rhone Sion Zürich, 18.30 Uhr. Anmeldung VoiceNet: Rubrik 1 7 1, (bis 1.11.): 079 882 60 40 oder www.fsa-valais.ch blindchefs@gmail.com 13.12. Weihnachtskonzert Sektion Zentralschweiz 27./ 2-Tages-Herbstwanderung Samstags-Lunch im «Adria» Uster, 28.09. 10.30 Uhr: 28.09., 26.10., 30.11. 12.10. Neumitglieder-Apéro Anmeldung: Urs Lüscher, 044 940 93 15.10. Tag des Weissen Stocks 10 oder sektion.zh@sbv-fsa.ch. 23.10. Spaziergang Wandergruppe Soleblitz: 21.09., 19.10., 29./ Messe Swiss Handicap 2019 23.11., 14.12. Anmeldung: Urs & Iris 30.11. Luzern Riediker, 044 321 78 86. Kontaktgruppe 03.12. Chlausabend am Stammtisch Zürich-Enge: jeweils am letzten Diens- 13.12. Einkehrtag im Kloster tag im Monat, Kirchgemeindehaus St. Otmarsberg Enge. Aktuelle Informationen auf VoiceNet, Stammtisch: jeweils am ersten Diens- Rubrik 1 9 1 2 und auf sbv-fsa.ch/ tag des Monats im Restaurant «Bahn- sektionen/zuerich-schaffhausen hof» Emmenbrücke, ab 17.30 Uhr. Kontakt Sektion: Rolf von Wartburg, 079 464 75 72 oder rolf.v.wartburg@ bluewin.ch VoiceNet: Rubrik 1 8 1 25
SBV-Intern Delegiertenversammlung 2019 im Kursaal Bern Roland Erne, Redaktor «der Weg» Zur diesjährigen Delegierten- Vorstandsmitglied Stephanie Leu und versammlung vom 8. Juni 2019 SZBLIND-Vizepräsident Christian versammelten sich 39 Delegierte Hugentobler, Grussworte an die Dele- aus allen Landesteilen bei Pracht- gierten und an den Verbandsvorstand wetter im Kursaal Bern. Engagier- zu richten. Während Verena Kuonen, ten Grussworten der seitens der inzwischen als Nachfolgerin von Partnerorganisationen geladenen Pascale Bruderer zur IH-Präsidentin Gäste folgten im Rahmen einer bis 2020 bestimmt, die Bedeutung dichten Tagungsliste die statuta- unerlässlicher Präsenz auf politischer rischen Geschäfte und diverse Ebene hervorhob, verwies Stephanie Anträge. Im Zentrum: die Verab- Leu insbesondere auf anhaltende schiedung der Strategie des SBV Defizite in der nationalen Behinderten- für die Jahre 2020 bis 2023. politik und bei der Umsetzung der UNO-Behindertenrechtskonvention Nach der Begrüssung durch Präsident (UNO-BRK) – Tenor: «Von wahrer Remo Kuonen, dem einleitenden Inklusion sind wir immer noch weit Appell und der Genehmigung der entfernt». Der frühere SBV-Präsident Traktandenliste samt vorgeschlagenen Christian Hugentobler wiederum be- Änderungen war es an Verena tonte die weiterhin enge Zusammen- Kuonen, Vorstandsvertreterin von arbeit nun auch für einen gemeinsamen Inclusion Handicap (IH), AGILE.CH- Leistungsvertrag mit dem Bundesamt Der Verbandsvorstand vor den Delegierten im Kursaal Bern. Fotos: Roland Erne 26
SBV-Intern Votum von Sektionspräsident (JU) und Sektionenratspräsident Gabriel Friche, SBV-Präsident Remo Kuonen würdigt die Verdienste von Marja Kämpfer, nahezu 20 Jahre Leiterin des Direktionssekretariats. Fotos: Roland Erne für Sozialversicherungen (BSV) und und eine starke Kraft bilden.» Ebenso im Bereich Interessenvertretung. wenig konnte der Abschied von Marja Kämpfer per Ende August 2019 als Behindertenorganisationen «Nachtrag» unerwähnt bleiben – «la als starke Kraft grande dame» und «Fels in der Bran- Im an erste Bemerkungen aus dem dung» des Direktionssekretariats. Vor Delegiertenkreis und der Genehmi- Kurzem hat sie gemäss eigenem Be- gung des DV-Protokolls 2018 an- kunden in den neuen Lebensabschnitt schliessenden Bericht des Präsidenten der «unruhigen Pensionierten» fokussierte Remo Kuonen sodann auf gewechselt. Themen, die ihm «am Herzen liegen»: In der Folge genehmigten die Dele- Neben der kostenbewussten Weiter- gierten die Jahresrechnung, den Revi- führung der BBZ das – trotz Fort- sionsbericht, den Jahresbericht 2018 schritten – vorerst nicht erreichte Ziel und erteilten dem Verbandsvorstand einer ausgeglichenen Rechnung zum Décharge. Bei der Festsetzung des einen, die Wahrung und Umsetzung Jahresbeitrags von wie bisher 10 Fran- der Rechte der Behinderten am Bei- ken folgten die Delegierten dem Antrag spiel der Inbetriebnahme der neuen des Verbandsvorstands. Weiter stimm- SBB-Dosto-Züge zum anderen. Fazit: ten sie der von Verbandsvorstand, «Es ist unabdingbar, dass die Behin- Sektionenrat und Geschäftsleitung dertenorganisationen ihr Recht auf ausgearbeiteten Strategie 2020–2023 hindernisfreien Zugang zum öV einfor- unter Einbezug einzelner Anpassungs- dern, sei es auch nur um aufzuzeigen, vorschläge der Sektion Jura zu. Eben- dass wir Teil der Zivilgesellschaft sind so unterstützten sie die Zusammen- 27
SBV-Intern Inserat arbeit mit einer externen Ombudsstelle für eine Versuchsphase als vom Ver- stiftung AccessAbility bandsvorstand unterstützter Antrag der gemei nnützige stiftung für sehbehi nderte und blinde Sektion Zürich-Schaffhausen. i stehen als Betroffene, als Keine Aufstockung des Verbands- Betroffener für uns im Zentrum. vorstands Ferner sprachen sich die Delegierten Wir si nd Ihre herstellerunabhängige für eine Revision des den Verbands- Beratungsstelle für EDV- und elek- tronische Hilfsmittel und testen für vorstand betreffenden Entschädigungs- Sie Produkte der Zukunft. und Spesenreglements mit Unter- breitung zur Genehmigung an der DV Die Acesight ist ei ne neuartige 2020 aus. Keine Unterstützung indes Brille von Zoomax. Funktionen wie Vergrössern, Kontraste erhöhen mit fand der Antrag der Sektion Zürich- verschiedenen Falschfarben auch i n Schaffhausen, den Verbandsvorstand invertierter Darstellung kennen wir bis zu den nächsten ordentlichen Wah- von bisherigen Bildschirmlese- len 2021 vorübergehend um zwei geräten. Alle diese Funktionen si nd in der Acesight integriert. Mitglieder aufzustocken. Angenommen wurde schliesslich der Antrag der Sektion Bern, wonach sich die Anfang Juni 2019 mit zwei neuen SBV-Man- danten im Verwaltungsrat versehene Accesstech AG künftig konsequent auf ihr Kerngeschäft – den nationalen Markt für Hilfsmittel – zu beschränken hat. Zudem bestätigten die Delegierten im Rahmen einer insgesamt von leb- Lesen oder betrachten Sie Texte haften Diskussionen und engagierten und Objekte mit Acesight Voten geprägten Delegiertenversamm- ortsungebunden, überall und jederzeit. lung die Wiederwahl der Von Graffen- ried Treuhand AG als Revisionsgesell- Testen Sie die Zukunft schon heute in einer der Filialen der schaft des SBV für die Jahre 2019 bis Stiftung AccessAbility. 2021. Informieren Sie sich bei: Luzern 041 552 14 52 Zum Vormerken: Die nächste Dele- St. Gallen 071 552 14 52 giertenversammlung wird am Sams- Bern 031 552 14 52 tag, 13. Juni 2020, im Kursaal Bern Neuchâtel 032 552 14 52 stattfinden. www.accesstech.ch info@accesstech.ch 28
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