Magazin - Orientierung für 2022 - Nachhaltig.at
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SOL Nr. 5/2021 - P. b. b. Absender: SOL - Menschen für Solidarität, Ökologie und Lebensstil, Sapphog. 20/1, 1100 Wien. 02Z032117 M. Coverfoto: Klaus Schuster für 2022 Orientierung Mit B magazin Hand eln“ „Vom eilage zum Wissen 1,50 € Nr. 186 Winter 2021
n e n t s t e ht ein Klim aqu In Wie rmarkt arte Überarbeitet und neu u p e Mitma c h - S zu b tt-Kart erschienen: Buch über este ens lle piel Solidarische Ökonomie .wien www n www.mila .klim & Commons aqu arte tt.co m www.tinyurl.com/sol186a Mehr über Frauenpower ft Fledermäus einscha e schützen und Klima lernen rgiegem Ene ründen www.flederm g ausschutz.at www.gleichwandeln.at /sol186b m tinyurl.co . www o p für ksh : Wor Jährige h ist „Ich habe genug“-Text 9- sc 12-1 wie fe unterschreiben Petition: ! – s c h ion h a nd? “ erech tigkeit jetzt „Fe Second Klimag 6c www.nachhaltig.at/genug 18 /sol186d m/sol url.com nyu rl.co www.tiny .ti www ig e H eiz ung wird Nachhalt s aus Gas Petition: Lobau ble rt : Rau ibt! geförde und Öl! www. tiny url.com/so l186f 86e w.tinyurl.com/sol1 ww
-magazin li eb er S O L- Le ser! w ir u n s au f da s besinnen wol- rin , re, in der Liebe SOL-Lese Ja h re s wieder vor der Tü ahe stehen, enger zusammenw ach- it de s sinnliche Ze n Menschen, di e uns n Ruhe und Orien tierung. Nun steht die be h t, u n d m it de zu di e n öt ig e eude mac r lauter Alltagss tress da len, was uns Fr u ns je do ch vo r u nd freudiger Zu sammen- n. O ft fe h lt d er in en ge -Team sen wolle io n el le SOL-Kalender , n sc h a ft en im Kalender rk o n fe ss sg em ei er Darum steht au ch der inte u s u n te rs ch ie d lichen Religion a n a ll e, d ie b ereits einen od mit Menschen a tel Orientierun g. Danke arbeit von SOL 2 u n te r d em Ti as Jahr 202 entsteht, für d en ke n bestellt haben! en SO L-Regionalgrup pen) V er sc h ig e a u s d mehrere zum ef t praktische Ti pps (ein S. 6, 13, 15, 1 7). in d ie se m H n ka n n (s ie h e wir robiere Außerdem haben gu t a u ch gemeinsam ausp able Austria zu m Thema m el t, d ie m a n en d es Su st a in gänge gesam s fi n d et ih r wieder ein span n 0“, in d em u n terschiedliche Zu n - In der Mitte des Magazi – a k ti v fü r d ie Agenda 203 e Ti p p s zu m eigenen Engage m Handeln aber auch ganz praktisch „Vom Wissen zu te ll t w er d en , en vorges zum Aktiv-Werd zu finden sind. se von der Steu er ment (bei SOL) tz t h a st u n d d ie lls er m it ei n er Spende unterstü en d en -2 d ei n e Daten ein, fa Wenn du uns h eu altig.at/sp . ls t, tr a g b it te auf www.nachh d ei n e D a te n geändert haben absetzen wil macht hast oder falls sich n o ch n ic h t ge du das DANKE! Die Redaktion Joe Gansch Kim Aigner (Burgenland) r Bobby Langer (Wien) Barbara Hutere (Bayern) r Mario Sedlak (Wien) Eva Meierhofe (Wien) (Ste ie rm ar k) www.nachhaltig.at Neu bei SOL Solidarität SOL-Telegramm.......................................................4 Volontariat und Voluntourismus................................7 Nachhaltige Klaussackerln........................................6 SOL-Termine.........................................................19 Ökologie und Lebensstil Wie viel Veränderung ist möglich?...........................11 Spenden..............................................................10 Schicksalsjahre voraus...........................................12 SOLis am Wort......................................................16 Plastikfreie Kerzen................................................13 Offenlegung/Impressum.........................................16 Buchtipp für GemeinschaftsgärtnerInnen .................14 Kinderseite..........................................................17 Die echte Mispel...................................................15 Der Verein SOL ist überparteilich und überkonfessionell und existiert seit 1979. Es gibt ca. 2000 SOLis in ganz Österreich. Wenn ihr die Zeitung per Post bekommen wollt (4x pro Jahr), reicht eine Einzahlung in beliebiger Höhe (Selbsteinschätzung). Kontodaten S. 10. Zuschriften bitte an Sapphog. 20/1, 1100 Wien oder sol@nachhaltig.at Höchster Standard für Ökoeffektivität. Weltweit einzigartig: Cradle-to-Cradle®-Druckprodukte innovated by gugler*. Sämtliche Druckkomponenten sind für den biologischen Kreislauf optimiert. Bindung ausgenommen.
SOL-Telegramm Was sich bei uns alles tut SOL-Generalversammlung SOL on Air Am 2. Oktober fand in Wien Unsere monatliche Radiosendung war bereits 15 die SOL-Generalversammlung Mal „on Air“. In letzter Zeit haben wir uns mit dem statt. Dabei wurde Günter Thema „Vom Wissen zum Handeln“ beschäftigt. Wind von der Regionalgruppe Zu dieser Mini-Serie gehören Sendungen zu den PanSOL als neuer Kassier ge- Themen „Wissensvermittlung“ (mit einem span- wählt. Alle MitarbeiterInnen nenden Interview mit Helmut Jungwirth, Science von SOL gratulieren ihm sehr Buster), „freiwilliges Engagement“ (mit Input von und freuen sich auf eine gute den OrganisatorInnen der Freiwilligenmesse²) Zusammenarbeit! Sie bedan- und „Nachhaltigkeit erfahrbar machen“ (mit ei- ken sich bei Dan Jakubowicz, nem inspirierenden Interview mit den Zukunftsal- der diese Aufgabe viele Jahre chemistInnen³). für SOL bekleidet hat, für sein In der neuesten Sendung widmen wir uns der unermüdliches Engagement Clean€uro-Methode:⁴ „fair, öko, nahe“ für einen und freuen sich, dass er wei- nachhaltigen Konsum. terhin in Projekten wie der „Ich habe genug“-Kampagne¹ Hier alle Sendungen zum Nachhören: aktiv bei SOL bleibt! www.nachhaltig.at/sol-on-air IHG-Plakat zum selbst Aufhängen Bereits im letzten Magazin haben wir darüber berichtet, dass der „Ich habe genug“-Fernkurs neu überarbeitet wur- de und somit noch mehr Informationen und Themen behandelt werden können. Darum haben wir ein Plakat zum Fernkurs erstellt, das ihr ger- ne ausdrucken und an einem gut sichtbaren Ort aufhängen könnt. Hier könnt ihr es herunterladen: www.nachhaltig.at/ihgplakat.pdf. Außerdem findet ihr das Plakat auf der letzten Seite der Beilage in die- Umfrage zum Aktiv-Werden sem Magazin. Wir freuen uns, wenn Seit September 2021 führt SOL eine Umfrage zu ihr ein Foto davon macht, wo ihr es persönlichem Engage- aufhängt, und es uns für Facebook schickt. Wenn ihr uns eure Postadres- ment durch. Wir wollen herausfinden, wodurch se mitschickt, bekommt ihr ein kleines Dankeschön! Menschen im SOL-Um- SOL setzt sich weiter gegen Laubbläser ein feld aktiv geworden sind und was ihnen dabei Nach einem Brief an den Stadtrat Jürgen Czerno- geholfen hat. Aus die- horszky wegen der Hinterfragung von Laubbläser- sen Erfahrungen wol- einsätzen erfolgte nun ein persönliches Gespräch len wir etwas lernen. in der MA 22 (Umweltschutzabteilung der Stadt Im Inneren dieses Ma- Wien) zu diesem Thema. Die Diplomaten würden gazins ist das Sustainable Austria Nr. 82, wo ihr ei- sagen: „Es war ein interessantes Gespräch“, mit gro- nen Zwischenstand nachlesen könnt. Wir sammeln ßer Übereinstimmung zur kritischen Betrachtung noch immer eure Erfahrungen dazu und freuen des Laubbläsereinsatzes, aber auch der Chance und uns über eine rege Teilnahme an der Umfrage: Notwendigkeit, naturnahes Gärtnern zu fördern. www.tinyurl.com/vomwissenzumhandeln Wir bleiben dran. (1) www.nachhaltig.at/genug (2) www.freiwilligenmesse.at (3) www.zukunftsalchemie.at (4) www.nachhaltig.at/cleaneuro 4 SOL 186/ Winter 2021
SOL unterstützt kleinere Initiativen aus dem rInnen war sehr positiv. Die Projekte haben durch ökosozialen Bereich die Nutzung der „Intelligenz der Gruppe“ teilweise einen ganz neuen Schwung bekommen. Wir freu- Südwind Straßenfest 2021 en uns besonders über die Kooperation mit den Pioneers of Change, denn zusammen können wir Am 18. September präsentierte mehr erreichen. SOL sich und zwei 1zu1-Initia- tiven⁵ („MakeMeSmile“ und „Africa Amini Alama“⁶) am Südwind-Straßenfest im Alten AKH in Wien. Mit unserer 1zu1-Plattform können wir immer wieder kleinere Entwicklungszusammenarbeits-Initiativen bei ihrer Arbeit unterstützen und ihnen so zu mehr Wirksamkeit verhelfen Die nächste SDG-Projektschmiede findet am 29. No- vember online statt. Du hast auch eine Idee für ein SDG-Projekt, bei dem du gerne Unterstützung hät- test? Oder möchtest du als BeraterIn mit dabei sein? Dann melde dich gleich bei uns: sol@nachhaltig.at Freiwilligenmesse DANKE für die Kalender-Käufe Wie im Jahr 2019 konnten wir Wir sind euch extrem dankbar! Ihr seid spitze! Die- auch 2021 wieder einen ganzen ses Jahr wurden Raum bei der Freiwilligenmesse bis zum Ende der im Wiener Rathaus mit kleineren ökosozialen Initia- Subskriptionsfrist tiven füllen. Etwa 20 Initiativen konnten so zu deut- (24. September) lich vergünstigten Konditionen an der Freiwilligen- 2715 SOL-Kalender messe teilnehmen und um Ehrenamtliche werben. bestellt. Das ist ein neuer Rekord. Da- mit unterstützt ihr unsere Arbeit (Ma- Das Kalender-Team bespricht bereits gazin, Newsletter, den Kalender 2023 Kalender, Ich-ha- be-genug-Kampagne uvm.) massiv! Restexemplare können noch um 12 € im SOL-Shop⁹ bestellt werden. SOL zu Gast beim Suffizienz-Symposium Beim Online-Symposium des Netzwerks „Konsum Neu Denken“10 am 23. September an der BOKU Erste SDG7-Projektschmiede Wien war das Thema diesmal „Suffizienz: ein gutes Insgesamt fünf Projektideen hatten bei der ersten Leben durch weniger Konsum – Widerspruch oder Online-SDG-Projektschmiede am 12. Oktober die Lösungsweg?“. Es gab zwei spannende Vorträge von Chance, ihre Ideen und Herausforderungen vorzu- Postwachstumsexperten Niko Paech und der Exper- stellen. Eine vielfältige Gruppe an BeraterInnen aus tin für nachhaltiges Design und Suffizienz Christa dem Umfeld von SOL und den Pioneers of Change8 Liedtke. In der Podiumsdiskussion diskutierten stellte ihre Aufmerksamkeit, ihre Erfahrung und ihr Kim Aigner (SOL), Johanna Bürger (AK), Livia Re- konstruktives Feedback zur Verfügung und gab den gen (DeGrowth Vienna) und Christoph Schneider motivierten IdeengeberInnen neue Impulse und (WKO). Video von der gesamten Veranstaltung: konkrete Tipps. Die Rückmeldung der Ideengebe- www.tinyurl.com/suffizienzsymposium (5) www.nachhaltig.at/1zu1 (6) www.makemesmile-int.org und www.africaaminialama.com (7) Sustainable Development Goals (Ziele für nachhaltige Entwicklung) der Vereinten Nationen, www.sdg.gv.at (8) www.pioneersofchange.org (9) www.nachhaltig.at/shop (10) www.konsumforschung.at SOL 186/ Winter 2021 5
Nachhaltige Klaussackerln Gruppe Eine Aktion von SOL Mürztal, SOL Graz und dem Arbeitskreis Weltverantwortung des Seelsorgeraums Kapfenberg. Von Eva Meierhofer, SOL-Regionalgruppe Mürztal Bei Recherchen zur echten Mis- dem Handel – 100 bis 120 ml – für Probierportio- pel (siehe S. 15) stieß ich auf nen. Auch die Kekse wollen wir selbst backen. Für den Brauch des „Klaussäck- die Säckchen haben wir ausgediente Bettwäsche leins“, das früher in der Schweiz bekommen, die wir so upcyceln. Auch die Rezepte in den ersten Dezembertagen für die Marmeladen werden wir aufschreiben und an Groß und Klein verteilt wur- in die Säckchen geben – wir legen hier keinen Wert de – Mispelfrüchte waren häufig aufs Urheberrecht. Teil des Inhalts. In Gesprächen mit Freundinnen aus unserer Spenden sammeln Regionalgruppe entstand die Bei all der Arbeit haben wir uns gute Tipps von der Idee, daraus eine Aktion zu SOL-Regionalgruppe Graz geholt, die uns auch un- machen. Wir haben zusammen terstützen wollen. Am ersten Adventwochenende Mispeln eingekocht. Warum ist geplant, dass beide Gruppen zusammen die Säck- nicht gemeinsam Marmeladen chen herstellen und befüllen, am ersten Adventsonn- in Probierportionen herstellen tag sollen sie verteilt werden. Für unsere Ausgaben und in der Adventszeit gegen verwendeten wir Rücklagen aus unserer SOL-Kasse eine Spende für einen guten und vom Arbeitskreis Weltverantwortung. Der Erlös Zweck verteilen? Es macht uns soll an die Pfarrcaritas gehen. Spaß, Früchte zu verarbeiten Einkochen im Mai und dabei Rezepte zu kreieren. Es ist somit eine umgekehrte Klaussackerl-Aktion, Wir können den Genuss teilen, und andere haben bei der nicht Leckereien an Bedürftige gehen, son- auch etwas davon. Schnell entstand die Idee einer dern Leute Leckeres erwerben und für Bedürftige „Aktion Klaussackerl“. Geld spenden, so dass diese selbstverantwortlich Es- sen kaufen können. Das ist, denke ich, im Sinne des Gemeinsam einkochen Namensgebers der Klaussackerl, des Heiligen Niko- laus, der ja z. B. auch einem armen Mann Gold gab, Seit dem Frühsommer treffen wir uns, um saisonale damit der seine Töchter mit einer Mitgift ausstatten Früchte wie Erdbeeren, Heidelbeeren und andere konnte und sie nicht in ein Bordell stecken musste. zu kreativen Marmeladen zu verarbeiten. Hierbei arbeiten wir mit dem Arbeitskreis Weltverantwor- Alles in allem bot diese Aktion die Möglichkeit, tung des Seelsorgeraums Kapfenberg zusammen. gruppenübergreifend zusammenzuarbeiten, re- Der Plan ist, kleine Säckchen herzustellen, mit ei- gionale und saisonale Produkte zu verarbeiten, nem Glas Marmelade und ein paar Keksen zu füllen unserer Fantasie freien Lauf zu lassen, und es hat und diese in der Adventszeit nach den Gottesdiens- uns bis jetzt eine Menge Spaß gemacht. Wir hof- ten anzubieten. Wir verwenden kleine Gläser aus fen, es wird ein Erfolg! Ingwerkekse Marmelade „Reibeisel“ Familienrezept Plank-Bachselten 300 g Ribisel, 3 mittelgroße Klaräpfel, 300 g 280 g Zucker, 2 ganze Eier, 1 Eidotter, 280 g Gelierzucker 1:1, Saft einer halben Zitrone Mehl, ½ Pkg. Backpulver, 2 TL Ingwerpulver Äpfel entkernen und kleinschneiden. Alle Zucker, Eier und Eidotter abtreiben, mit Zutaten unter Rühren zum Kochen bringen restlichen Zutaten zu einem glatten Teig und 3–5 Minuten sprudelnd kochen, dann mit vermengen. Den Teig 1–2 mm dick ausrollen einem Mixstab pürieren. Gelierprobe machen. und Formen ausstechen. Bei 180 Grad ca. Masse durch eine Flotte Lotte oder ein Sieb 20 Minuten backen. Gut Platz zwischen den streichen und noch heiß in Schraubgläser Keksen lassen, sie laufen auseinander. füllen, gut verschließen. 6 SOL 186/ Winter 2021
Volontariat und Voluntourismus: Helfen will gelernt sein! Gutes zu tun ist wichtig, aber internationale freiwillige Einsätze haben für die Men- schen und Zielländer auch Folgen, die bedacht werden sollten. Von Nicole Wyszecki Heutzutage ist es (theoretisch) möglich, in alle kennenzulernen. Sowohl bei Volon- Länder der Welt zu reisen. Das erleichtert inter- tariaten als auch im Voluntourismus nationale Freiwilligeneinsätze, also Volontariate liegt der geographische Fokus eindeu- oder Voluntourismus. Durch die steigende Anzahl tig auf Ländern des Globalen Südens⁴ von Angeboten in den letzten Jahren haben diese und dort auf benachteiligten Bevölke- beiden Phänomene einen wachsenden Stellen- rungsgruppen (oft Minderheiten).⁵ wert in der Gesellschaft bekommen. Die Freiwil- ligenarbeit wird in unterschiedlichen Bereichen Vorteile von freiwilligen Ein- wie beispielsweise im Sozialen, Umwelt- und Tier- sätzen schutz oder Kultur- und Gesundheitssektor meist Die Freiwilligenarbeit fördert nicht von Frauen geleistet. Nicole Wyszecki, BEd BA nur den gesellschaftlichen Zusammen- MA1 arbeitet als Sonder- halt, sondern hat durch die finanzielle schulpädagogin in einer Entlastung der Zielländer auch einen integrativen Schule in Wien volkswirtschaftlichen Nutzen. Das En- und ist Kultur- und Sozi- gagement der jungen Menschen stellt alwissenschafterin. Sie ist ein soziales Kapital dar, das von der Vorstandsmitglied im Verein Gesellschaft einerseits benötigt und für Volontariatseinsätze VIDES.2 andererseits auch in Anspruch genom- men wird.⁶ Zudem bringt die Absolvie- rung von freiwilligen Diensten eine Beeinflussung sowie Veränderung der eigenen Einstellung, Wer- te und Weltanschauung mit sich.⁷ Neue Lösungs- wege für politische, aber auch gesellschaftliche Herausforderungen können erarbeitet werden.⁸ Die Autorin spielt mit einem Buben, der aus einer sozio- ökonomisch schwachen Familie kommt. Bei Volontariaten geht es primär um die Durch- führung unentgeltlicher freiwilliger Einsätze jun- ger Menschen, während der Fokus beim Voluntou- rismus verstärkt auf dem Reisen liegt. Dieser ist eine Tourismusform, bei der TouristInnen freiwil- lig an unterschiedlichen entwicklungs- und/oder erhaltungsorientierten Projekten teilnehmen.³ Ziel ist somit einerseits, „etwas Gutes zu tun“ und damit eine Verbesserung gesellschaftlicher Ver- hältnisse in einer Gemeinschaft oder in einem Ort herbeizuführen, und andererseits neue Kulturen und Länder im Rahmen von touristischen Reisen Die Autorin unterrichtet ein afghanisches Mädchen vor ihrem Zelt in Lesbos. (1) Bachelor of Education, Bachelor of Arts, Master of Arts (2) www.vides-freiwilligendienst.net (3) Mostafanezhad, Mary; Guiney, Tess (2014): The Political Economy of orphanage tourism in Cambodia. In: Tourist Studies 13, S. 1–24 (4) Vondrasek, Bernhard (2003): Lebensorientierung durch Freiwilligendienste. Eine qualitative Studie und pastoraltheologische Bewertung von Volontariat in katholischer Trägerschaft. München: Don Bosco, S. 11 (5) More-Hollerweger, Eva (2015): Soziale Bedeutung von freiwilligem Engagement und Freiwilligenorganisationen. In: BMASK (Hg.): Bericht zur Lage und zu den Perspektiven des Freiwilligen Engagements in Österreich. 2. Freiwilligenbericht. Wien: Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz, S. 146 (6) Bourdieu, Pierre (1983): Ökonomisches Kapital, kulturelles Kapital, soziales Kapital. In: Kreckel, Reinhard (Hg.): Soziale Ungleichheiten. Soziale Welt Sonderband 2. Göttingen: Schwartz, S. 184 (7) Mowforth, Martin; Munt, Ian (2009): Tourism and Sustainability. Development, Globalisation and New Tourism in the Third World. Third edition. London, New York: Routledge, S. 6 (8) Priller, Eckhard (2010): Stichwort. Vom Ehrenamt zum zivilgesellschaftlichen Engagement. In: Zeitschrift für Erziehungswis- senschaft, 13 (2), S. 195-213 SOL 186/ Winter 2021 7
Auch die Selbstverantwortung und -organisation Einsatzbeispiele von Individuen wird gestärkt.⁹ Nicole, mit 24 Jahren in Ecuador, Nachteile für die Zielländer 12 Monate im Einsatz Die Gesellschaft der VolontärInnen und Voluntou- Hierbei handelt es sich um einen meiner Einsätze. ristInnen mit ihrer Kultur wird in den Mittelpunkt Ich war zu diesem Zeitpunkt ausgebildete Son- der Welt gestellt. derpädagogin und Sozialarbeiterin, weshalb ich in einer Schule unterrichtete, aber auch in der Das Zielland verliert an Entscheidungs- und Nachmittagsbetreuung tätig war und mit Straßen- Herrschaftsgewalt und demnach auch die eigene kindern arbeitete. Beide In- Autonomie und Selbstbe- stitutionen wurden inklusiv stimmung. Westliche Indus- geführt, wodurch mein Po- triestaaten verfügen somit tential als Sonderpädagogin über Autorität, wodurch die ausgeschöpft werden konn- Steuerung von außen, Kon- te. Ein Jahr lang bereitete ich trolle und Ausbeutung le- mich auf diesen Einsatz vor. gitimiert werden. Aufgrund Am Zielort bekam ich eine dessen werden in Ländern genaue Einschulung und des Globalen Südens trotz wurde im ersten Monat mei- Dekolonisierung weiterhin nes Volontariates von einer Bevormundung, Unterdrü- lokalen Lehrerin begleitet. ckung, Ausbeutung, Netz- Kurz bevor mein Volonta- werke von ökonomischen, riat endete, durfte ich eine politischen und gesell- weitere Person einschulen, schaftlichen Abhängigkei- die meine Stelle in weiterer ten und Machtasymmetrien Folge übernahm. zwischen westlichen Indus- triestaaten und ehemaligen Die Zusammenarbeit mit kolonialisierten Gebieten der lokalen Bevölkerung ge- verstärkt und forciert. 10 staltete sich sehr eng. Beide Ein kongolesischer Bub findet großen Gefallen am Seiten profitierten von neu- Nachhaltigkeit im Rahmen Funkgerät der Autorin. en Ideen, Vorschlägen, an- von Volontariaten und Vo- deren Ansichten, aber auch luntourismus ist ein sehr wichtiges und dennoch Erfahrungen voneinander. umstrittenes Thema. Zwei weitere Beispiele zeigen, dass nicht nur die Als nachhaltig kann ein Einsatz erst dann gesehen Einsatzdauer und eigenen Qualifikationen aus- werden, wenn man auf Augenhöhe zusammenar- schlaggebend für positive Folgen eines freiwilli- beitet, Beziehung aufbaut, Vertrauen bildet und gen Einsatzes sind, sondern dass auch die Themen sich aufeinander einlässt. Nachhaltigkeit und Dauerhaftigkeit einen hohen Oft sind auch mangelnde Qualifikationen der Frei- Stellenwert dabei einnehmen. willigen ein wesentlicher Nachteil. Hierfür benö- „Silvia“ (Name geändert), mit 18 Jahren in tigt es zeitliche Ressourcen, die besonders bei vo- Lesotho, 12 Monate im Einsatz luntouristischen Einsätzen ausbleiben. Silvia ging nach der Reifeprüfung und einer etwa Obwohl internationale Freiwilligeneinsätze einige halbjährlichen Vorbereitungszeit für ein Jahr nach Nachteile zur Folge haben, ist ein Verzicht darauf Lesotho (Staat in Südafrika), wo sie vorwiegend undenkbar. Eher müssen die Rahmenbedingun- mit Kindern und Jugendlichen arbeitete – sowohl gen adaptiert und verbessert werden, denn wo im schulischen als auch außerschulischen Be- Menschen in Not sind, haben wir Hilfe zu leisten. reich. Zudem gab sie einzelnen SchülerInnen För- derunterricht und war an einer polytechnischen (9) Klöckner, Jennifer (2015): Freiwillige Arbeit in gemeinnützigen Vereinen. Dissertation. Berlin: Springer, S. 106 (10) Kieh, George Klay Jr. (2012): Neo-Colonialism: American Foreign Policy and the First Liberian Civil War. In: The Journal of Pan African Studies, 5 (1), S. 167, www.jpanafrican.org/archive_issues/vol5no1.htm 8 SOL 186/ Winter 2021
Mädchenschule als EDV-Professorin tätig. Das dern, Jugendlichen und Frauen. Tätigkeiten wie Unterrichten war anfangs überfordernd, da die Unterrichten, Gesprächsführung und Betreuung Volontärin keinerlei Vorerfahrungen in diesem gehörten zu ihrem Alltag. In diesen Bereichen hat Bereich hatte. Im EDV-Unterricht fühlte sie sich Emmy keinerlei Erfahrungen und war aufgrund wesentlicher wohler, da sie aufgrund ihrer schu- der Komplexität der Fälle und der Arbeit an sich lischen Laufbahn IT-Vorkenntnisse hatte. Silvia meist überfordert. Diese Stelle wird laufend von arbeitete mit der lokalen Bevölkerung zusammen KurzzeitvolontärInnen und -voluntouristInnen und versuchte eine ihrer Schülerinnen so einzu- unabhängig von ihren Qualifikationen, Erfahrun- schulen, dass diese ihre Stelle übernehmen kann gen und Fähigkeiten besetzt. und dadurch eine Festanstellung erhält. Dies wur- de vom damaligen Direktor jedoch nicht willkom- men geheißen. Die Stelle wurde nicht nachbesetzt. „Emmy“ (Name geändert), mit 19 Jahren in Lesbos, 2 Monate im Einsatz Emmy begann nach der Matura ihre Ausbildung zur Krankenschwester und absolvierte ihren zweimonatigen Einsatz im Lager für geflüchte- te Menschen in Lesbos (Griechenland). Es gab weder ein Bewerbungsverfahren noch eine Vor- bereitungszeit vor dem Einsatz. Lediglich ein 1,5-stündiger Onlinekurs musste absolviert wer- den, und vor Ort gab es eine 4-stündige verpflich- Während eines Katastropheneinsatzes aufgrund eines starken Erdbebens in tende Schulung. Sie arbeitete vorwiegend mit Kin- Ecuador teilt die Autorin Essen an die einheimische Bevölkerung aus. Hol dir die bunte Vielfalt Die Schätze unserer Bio-Landwirtschaft, das Gemüse unserer Felder und die Kräuter aus dem Kräutergarten veredeln wir bei uns am BioHof oder gemeinsam mit ausgewählten Bio-Partner*innen zu unseren vielfältigen ADAMAH Bio-Produkten. Genieße Pestos mit Biss, fruchtige Säfte, würzige Kräutermischungen, wohltuende Tees sowie Öle, Nudeln, Reis und vieles mehr. www.adamah.at/adamahbioprodukte SOL 186/ Winter 2021 9
Unser Spendenkonto: SOL braucht deine Spende. Kontoinhaber: SOL IBAN: AT56 1200 0004 5501 5107 Bei SOL arbeiten viele Ehrenamtliche für einen solidarischen, ökologischen Lebensstil. Dennoch brauchen wir auch finanzielle BIC: BKAUATWW Unterstützer: • Es fallen Sachkosten an, z.B. Druck (nach höchsten Umwelt- standards) und Porto für unser SOL-Magazin, Büromiete usw. • Für die Koordination und Unterstützung der aktiven SOLis, pro- fessionelle Verwaltung und Vernetzung mit anderen Initiativen geht es nicht ohne einige Teilzeitangestellte. • Um unsere Ideen für einen gesellschaftlichen Wandel beispiel- haft umzusetzen, machen wir Projekte. Diese werden aber nur zu 80-90 % gefördert, den Rest müssen wir aus Eigenmitteln Lis (= Spenden) finanzieren. SO e tiv Ak SOL-Büro: office@nachhaltig.at 0680/208 76 51 Spenden an SOL sind seit 25.3.2019 steuerlich absetz- bar1. Dazu brauchen wir allerdings dein Geburtsdatum, deinen exakten Namen (wie am Meldezettel!) und deine Erlaubnis, diese Daten ans Finanzamt weiterzuleiten. Das kannst du uns unter www.nachhaltig.at/spenden-2 (oder per Post an SOL, Sapphog. 20/1, 1100 Wien) mitteilen. Das SOL-Magazin ... ... zeigt vierteljährlich die Vielfalt unserer Aktivitäten. Der formale Abo-Preis beträgt 3,60 € pro Jahr und ist seit der Ver- einsgründung 1979 unverändert. Die realen Kosten sind heute bei weitem höher, aber wir wollen, dass niemand aus finanziel- len Gründen aus der Gemeinschaft der SOLis ausgeschlossen ist. Daher bitten wir um eine Zahlung nach Selbsteinschätzung. Das heißt: Wenn du einen beliebig hohen Beitrag leistest, bekommst du ein Jahr lang das SOL-Magazin per Post. (1) ausgenommen 3,60 €/Jahr. Detaillierte Begründung dafür: www.nachhaltig.at/warum360 Probeabo: Wir schicken dir gerne zum Kennenlernen die nächsten drei Ausgaben kostenlos und unverbindlich zu. Bitte bestell auf www.nachhaltig.at/shop oder kontaktiere uns (siehe oben). Dein Dauerauftrag Ein fixer monatlicher Beitrag ist der einfachste Weg, SOL zu unterstützen, und ermöglicht uns längerfristige Planung. Du kannst bei deiner Bank einen Dauerauftrag einrichten oder den Abschnitt unten ausfüllen und an uns senden. Auf Wunsch bekommst du von uns ein kleines Geschenk. Dauerauftrag Empfänger: SOL. IBAN = AT56 1200 0004 5501 5107, BIC = BKAUATWW. AuftraggeberIn: Name des/r KontoinhaberIn: ............................................................................................................... Adresse des/r KontoinhaberIn: .......................................................... Bank des/r KontoinhaberIn: ................................. Bankfiliale des/r KontoinhaberIn: ..................................... IBAN des/r KontoinhaberIn: ................................................. BIC: ........................................... Betrag: ..............€ (in Worten: ...............................................................................) Termin: monatlich zum 5. des Monats. Beginn ab sofort, ein Widerruf ist ohne Angabe von Gründen jederzeit bei deiner Bank möglich. Für Rückfragen: Tel.: ........................................................ Email: ............................................................................... Datum: ............................. Unterschrift: .............................................................. О Ich möchte bitte ein Geschenk! Bitte ausschneiden, unterschreiben und im Kuvert an SOL, Sapphogasse 20/1, 1100 Wien senden. DANKE! 10 SOL 186/ Winter 2021
Wie viel Veränderung ist möglich? Reicht es für die große Kehrtwende, oder scheitert die Menschheit an ihrer Trägheit? Von Roger Hackstock Der aktuelle Weltklimabericht hat es wieder deutlich Die Freiheits-Falle gemacht: Wir müssen unseren Lebensstil ändern, um der Klimakrise Herr zu werden. Doch viele Men- Wenn sich die Verhältnisse schließlich schen wehren sich gegen die Veränderungen, die da- so weit verschlechtern, dass radikale mit verbunden sind. Ein Blick in die Geschichte zeigt, Veränderungen aus Gründen des Über- dass sich Menschen immer wieder erfolgreich gegen lebens unausweichlich werden, dann Veränderungen zur Wehr gesetzt haben, auch wenn gibt es keine Wahlmöglichkeit mehr. Ge- sie sich damit am Ende in eine Sackgasse manövrier- rade weil die heutige Wahlmöglichkeit ten. Der Geograf Jared Diamond hat in seinem Buch gegen Veränderung von vielen als „Frei- „Kollaps – Warum Zivilisationen überleben oder heit für die Einzelnen“ verkauft wird, untergehen“ am Beispiel der Mayas, der Wikinger ist es wichtig, darauf hinzuweisen, dass DI Roger Hackstock, geb. und der Osterinseln gezeigt, wie das funktioniert. damit sämtliche Wahlmöglichkeiten 1963, ist Sachbuchautor zur Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass heute ein in der Zukunft verspielt werden. Wer Energiewende1 und seit vie- ähnliches Verhalten zu beobachten ist. Wirksamer das für übertrieben hält, dem empfehle len Jahren Geschäftsführer Klimaschutz wird von den VertreterInnen fossiler ich Frank Schätzings Buch „Was, wenn des Solarwärme-Verbandes Austria Solar. Außerdem ist Energien wirksam eingebremst, und die Einführung wir einfach die Welt retten“,2 welches er Mitglied im Think Tank einer CO2-Steuer ist seit Jahrzehnten überfällig. Wie die Erkenntnisse der Klimaforschung Energy Academy und Lehrbe- in den historischen Vergleichen bringt erfolgreicher in Form eines Drehbuchs für einen Kli- auftragter an der TU Wien. Widerstand gegen nötige Veränderungen aber nur ma-Thriller zusammenfasst. In einer kurzfristig Entspannung. Dem großen Wandel, der siebenteiligen Staffel wird der Weg der Klimaver- sich im Hintergrund anbahnt, kann niemand ent- änderung nachvollzogen, sollten wir die Klimaziele kommen. verfehlen. Bis zur vierten Staffel, die um das Jahr Inserat_SOL_Layout 1 14.10.2021 17:20 Seite 1 2050 spielt, also dem Jahr der geplanten weltweiten Klimaneutralität gemäß dem Pariser Klimaabkom- men, hat sich die Erde um 3 Grad gegenüber der NET SCHO’ vorindustriellen Zeit erwärmt. Die Anzeichen der Klimaänderung sind unübersehbar geworden, aber noch ist nichts wirklich Dramatisches passiert. Ab WIEDA Staffel 5 steigt der Nervenkitzel, der Hauptdarsteller SOCK’N ! der Serie „hat die Schnauze voll und will aussteigen“. In dieser Krise sind wir jedoch alle Akteure, jeder von uns ist mittendrin. Ab der sechsten Staffel läuft das Ganze dann aus dem Ruder. Die Kipppunkte des Klimas sind überschritten, die Erwärmung be- Was kann man zu Weihnachten schenken, schleunigt sich von selbst. Die letzte Staffel, sie spielt das sinnvoll und nachhaltig ist? im 22. Jahrhundert, zeigt schließlich den weltweiten Kollaps der Zivilisation. Weihnachtsaktion mit Herz & Sinn des Entwicklungshilfeklubs Unsere Zivilisation an der Kippe Auch wenn den Menschen schwer begreiflich zu Ein Stück Projekt in Form eines Billets, mit dem Sie Grundschulbildung für Kinder in machen ist, was sie sich mit dem erfolgreichen Malawi/Ostafrika verschenken können. Hinauszögern von Klimaschutz am Ende des Ta- ges einhandeln, bleibt uns nichts anders übrig, Eine Spende von 10 Euro = Lernmaterial als es dennoch Tag für Tag zu versuchen. Denn und Schuluniform für 1 Jahr für 1 Schulkind die Alternative sind künftige Veränderungen, die = 1 Billet zum Verschenken dann keinem Menschen mehr zumutbar sind. Bestellung und Information: (1) Z. B. „Flexibel und frei“, 2017 (Rezension in - office@eh-klub.at, +43 1 720 51 50 www.nachhaltig.at/SOL170.pdf, S. 11) (2) 336 Seiten, erschienen am 15.4.2021, ISBN 978-3- - entwicklungshilfeklub.at/weihnachts- 462-00201-0, ab 16,99 €, anstatt-aktion-2021 www.einfachdieweltretten.com SOL 186/ Winter 2021 11
Schicksalsjahre voraus Kratzen wir im Klimaschutz die Kurve, oder bleibt er gänzlich auf der Strecke? Von Stephan Neuberger, SOL-Obmann Im Frühling schrieb ich im SOL-Magazin über serverdienerInnen und Großkonzerne steuerlich die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den entlastet werden. Treibhausgasausstoß. Meine damalige Einschät- Auch die internationale Entwicklung lässt zu wün- zung, dass sich die Treibhausgase 2020 in Öster- schen übrig. Entgegen vieler Ankündigungen sind reich um mehr als im weltweiten Schnitt (7 %) in China, Indien, Indonesien, Japan und Vietnam reduzieren werden, ist eingetroffen. weitere ca. 600 Kohlekraftwerke geplant.³ Die Be- Nach vorläufiger Schätzung des Umweltbundes- tonung liegt hier aber noch auf geplant. Auch die amts1 dürfte der Ausstoß um knapp 8 % auf einen weltweiten Emissionen dürften 2021 wieder ra- Wert von rund 74 Millionen Tonnen sinken. pide steigen.⁴ Die allermeisten Wirtschaftshilfen wurden abermals viel zu wenig an Klimaschutz- Ein Grund zum Feiern? Mitnichten. Nur wenn es ge- auflagen gebunden und erweisen sich aktuell so- lingt, die Treibhausgase nahezu jedes Jahr um diese gar als Antreiber der Klimakrise. Größenordnungen zu reduzieren, sind wir auf ei- nem realistischen Weg in Richtung Klimaneutrali- tät bis 2040. Doch danach sieht es derzeit nicht aus. Ein Funken Hoffnung 2021 war aufgrund des Impffortschritts und Treibhausgase steigen wieder Nachholungseffekten mit einem Anstieg an Treib- hausgasen zu rechnen. Die entscheidenden Jah- Während im Jahr 2020 der Ausbau von Photovol- re stehen uns nun aber bevor. Die Zeit der Be- taik (+35 %) und Wärmepumpen (+10 %) hierzu- schwichtigung ist endgültig vorbei, die Zeit großer lande boomte, kam es in anderen Schlüsselberei- Reformen auf nationaler wie internationaler Ebe- chen wie der Windkraft oder Solarthermie sogar zu ne muss jetzt folgen. Das Zeitfenster, um die Kli- Rückgängen.2 Ein Treibhausgas-Reduktionspfad im maveränderung durch konsequente Maßnahmen Rahmen des Klimaschutz-Gesetzes für die Zeit von im erträglichen Rahmen zu halten, ist auf 5 bis 10 2021 bis 2040 fehlt immer noch, ebenso ein neues Jahre geschrumpft. Energieeffizienzgesetz. Eine ökosoziale Steuerre- form wurde im Herbst zwar endlich präsentiert, ist So düster diese Entwicklungen sein mögen, die im Ergebnis jedoch eine große Enttäuschung. gute Nachricht ist: In 5 bis 10 Jahren kann man noch genug wichtige Hebel für den Klimaschutz in Weder ist der CO2-Preis ausreichend hoch, um kli- Bewegung setzen und Reformen umsetzen. Gefor- maschädliches Verhalten zu bestrafen, noch wur- dert ist ein Bündel an Maßnahmen von einer kli- den Subventionen fossiler Energien gestrichen. maverträglichen CO2-Bepreisung jenseits der 100 Die Reform ist auch nicht sozial, da vorrangig Bes- €/Tonne bis zu einer neuen Raumplanung mit we- niger Bodenverbrauch, von besseren Anreizen für biologische Landwirtschaft bis zu Tempo-Reduk- tionen auf unseren Straßen. Damit die Bevölkerung mitzieht, hängt vieles von sozialen Abfederungen sowie von der richtigen Kommunikation ab. Abseits der Verhinderung von gigantischen Naturkatastrophen geht es um die Vermittlung von ganz alltäglichen Annehmlich- keiten: saubere Luft, gesundes Essen, behagliches Wohnen, Grünraum für Erholung, regionale Wert- schöpfung und Jobs mit Sinn für das Gemeinwohl. Das ist die große Vision von Klimaschutz. Und dafür lohnt es sich, zu kämpfen und die Hoffnung nicht aufzugeben. (1) www.umweltbundesamt.at/fileadmin/site/publikationen/rep0777.pdf (2) www.nachhaltigwirtschaften.at/resources/iea_pdf/marktentwicklung-2020_web.pdf (3) www.diepresse.com/6001710 (4) www.pv-magazine.de/2021/04/20/int 12 SOL 186/ Winter 2021
Plastikfreie Kerzen Machen wir Friedhöfe, Adventkränze und Weihnachtsbäume nachhaltiger! Von Maria Prem, SOL-Regionalgruppe St. Johann bei Herberstein (Talentenetz Oststeiermark) In der Zeit der langen Nächte schmücken wir die Meiner Einschätzung nach bietet der Umweltver- Gräber unserer lieben Verstorbenen mit brennen- sandhandel (z. B. Waschbär¹) die nachhaltigsten den Kerzen. Da im Handel übliche Grablichter Ein- Kerzen in großer Auswahl. Gerade in der Vorweih- weg-Produkte mit Plastikbecher und Metalldeckel nachtszeit sind dort Bio-Kerzen ein Schwerpunkt. sind, gehen die dazu aufgestellten Abfallcontainer Sie werden ressourcenschonend hergestellt, etwa über. Wie viele Tonnen Plastikmüll jährlich auf Ös- aus Restölen und -fetten der Lebensmittelindustrie. terreichs Friedhöfen anfallen, weiß ich nicht, ich Auf unnötigen Abfall wird verzichtet. Teelichter in mag es mir gar nicht vorstellen! Ich frage mich: kompostierbaren Hüllen und andere nachhaltige „Muss das sein?“ Überall versuchen wir, Müll zu Ideen sind hier umgesetzt. Weil die Produkte groß- reduzieren, so gut wir können – auf den Friedhö- teils aus Deutschland kommen, sind sie zwar nicht fen scheint das kein Thema zu sein. Wie kommt es, regional, aber die Transportwege halten sich in dass wir noch vor wenigen Jahrzehnten mit Ker- Grenzen. So entsprechen sie weitestgehend den Kri- zen ohne Plastikhüllen ausgekommen sind? Heute terien des CleanEuro:² öko, fair und nahe. werden im Handel fast ausschließlich Grablichter, die die Umwelt belasten, angeboten. Gute Kerzen Mein Standpunkt und Appell muss man fast suchen. Und sie haben ihren Preis, Von Bienenwachskerzen auf Gräbern halte ich nichts, verglichen mit dem billigen Zeug aus Palmöl und es wäre eine Verschwendung dieses kostbaren Roh- anderen Bestandteilen, die ohne Hülle zerrinnen. stoffes. Ihr guter Duft macht in geschlossenen Wohn- räumen Sinn. Aber das wäre ein neues Thema. Meine Erfahrungen und Tipps Eines weiß ich sicher: Unsere Verstorbenen haben Ich habe verschiedene Varianten ausprobiert. Gute nichts davon, wenn ihre geliebten Nachkommen in Kerzen tropfen nicht, aber sie werden weich, wenn einer krank machenden Welt leben müssen, sie ha- sie in der heißen Sonne stehen. Also brauchen sie ben das auch nie gewollt, wir machen ihnen damit eine immer wieder verwendbare Glashülle. Dafür ganz bestimmt keine Freude. Machen wir es ab so- passt jedes Glas, wenn es vom Wetter geschützt in fort anders, setzen wir auf einer Laterne steht. Unter Qualität und Nachhaltigkeit! freiem Himmel sind Grab- Wir brauchen keinen Wett- lichter mit Metallabdeckung bewerb, auf welchem Grab sinnvoll. Wenn sie nicht die meisten Kerzen brennen. ganz ausbrennen, putzt man Bei der Vermeidung von das restliche Wachs heraus, Plastikmüll auf Friedhöfen die Glashülle kann unzähli- sind der Kreativität jeden- ge Male verwendet werden. falls keine Grenzen gesetzt. Ob Kerzen gut abbrennen, hängt von der Qualität von Falls du eigene Erfahrun- Wachs und Docht ab. gen beitragen kannst, freu ich mich auf deine Dann ist da noch das gute, Rückmeldung und auf alte Teelicht zum Nachfül- eine Diskussion. Bitte an len, aber auch hier gibt es sol@nachhaltig.at senden. enorme Qualitätsunter- schiede. Man muss beim Kauf unbedingt genau lesen, Mehr Infos: wie lang die Brenndauer ist. Bei billigen ertrinken die www.blog.wwf.de/ Umweltschonende Mehrfachnutzung ohne Plastikmüll. was-ist-drin-in-kerzen Dochte schon nach kurzer Die große Kerze rechts hinten hat schon unzählige Zeit im flüssigen Wachs. Stunden in einer Laterne gebrannt und bis jetzt nicht www.luxus-kerzen.de/ getropft. So einwandfrei funktioniert das aber nur bei kerzeninfo kühlen Temperaturen und ohne Zugluft. (1) www.waschbaer.at (2) www.nachhaltig.at/cleaneuro SOL 186/ Winter 2021 13
Buchtipp für GemeinschaftsgärtnerInnen Die Leute vom Gemeinschaftsgarten „Wilde Rauke“ am nördlichen Stadtrand von Wien haben nach 7 Jahren ihre Erfahrungen festgehalten. Von Mario Sedlak Wer wissen will, wie aus einem Hektar Feld ein reichhaltiger Bio-Obst-und-Gemüse-Garten wird, erfährt es in diesem Buch. Rund 30 Menschen arbeiteten und arbeiten zu- sammen, um das Paradies zu erschaffen und zu erhalten. Keine/r hat ein eigenes Beet, alle kön- nen alles ernten. Geplant und angebaut wird ge- meinsam. Wie das in der Praxis funktioniert, ist in dem Buch nachzulesen – sachlich und emotional. „Dieses Buch will Mut machen“ Gut verwertbar sind auch die vielen, nach Jahres- zeit geordneten Rezepte, um saisonal zu kochen. Im Winter beispielsweise sind Grünkohl, Kohl- sprossen und Schwarzwurzeln angesagt. Die „Wilden RaukerInnen“ ernten mittlerweile fast das ganze Jahr – eine Erfolgsgeschichte, die NachahmerInnen sucht! Um 25 € bei post@wilderauke.at zu bestellen TM So schön und trotzdem wahr. Cradle to Cradle Gold ist der höchste Standard für ökologisch und gesund produzierte Druckprodukte. Mit insgesamt 40 zertifizierten Materialien – für Verpackungen, Werbemittel, Bücher und vieles mehr – ist gugler* DruckSinn die einzige Druckerei in der EU, die ihn erfüllt. Druckerei für nachhaltig Schönes drucksinn.at 14 SOL 186/ Winter 2021
Die echte Mispel Vom Arme-Leute-Essen zur Rarität Von Eva Meierhofer Langsam taucht sie wieder auf, In unserem Pfarrgarten in Kap- immer wieder sieht man die klei- fenberg steht ein reich tragender nen, braunen, wie übergroße Ha- Mispelbaum, und unser Pfarrer gebutten aussehenden Früchte erlaubt auf Anfrage gerne, von auf Bauernmärkten oder in spe- ihm zu ernten. Anfang dieses ziellen Geschäften. Ihr Geschmack Jahres habe ich mich mit einer ist herb-süßlich, sie gelten als sehr Freundin zusammengetan und ei- gesund, weil vitaminreich, und gene Mispelmarmeladen kreiert. sind beliebt in Marmeladen oder Man kann richtig seiner Fantasie Likören. Die Rede ist von der Mis- freien Lauf lassen. Ein an warme pel. Winterabende erinnernder Ge- schmack entsteht zum Beispiel Vorteile durch die Zugabe von Kakao und Lange war die Mispel Nahrungs- einem Schuss Rum. Einen Hauch bestandteil der einfachen Leute. Exotik bekommen sie mit etwas Ein Grund dafür war sicher, dass Ingwer, Zimt und ein wenig Chili. die Früchte winterhart sind und bis in den Januar An das Fruchtfleisch kommt man hinein geerntet werden können. In früheren Zeiten, am besten, wenn man es mitsamt den Kernen aus in denen man im Winter auf Vorräte zurückgreifen der Schale herausdrückt, mit etwas Wasser aufkocht musste und nicht einfach in den nächsten Super- und dann durch ein Sieb streicht. Die übrige Masse markt gehen konnte, war das von großer Bedeutung. dann mit Gelierzucker – nach Re- Außerdem wird sie erst mit dem ersten Frost richtig zeptangabe, aber man kann wie schmackhaft. Bis dahin ist sie steinhart und sauer; gesagt die Menge etwas reduzie- danach weich mit süß-herbem Geschmack. Die Mis- ren – und Gewürzen nach Belie- pel ist gut fürs Immunsystem. Sie enthält viel Vita- ben verarbeiten. min C. Gerbstoffe machen sie gut für die Verdauung. Am liebsten mag ich Mispeln als Allerdings ist sie etwas mühsam zu verarbeiten, da Bratmispeln nach einem Rezept sie, wenn sie die optimale Reife hat, sehr weich ist, von Uschi Zezelitsch. Dazu die was das Herauslösen der Kerne erschwert. Das mag Früchte an den Stielenden an- ein Grund sein, dass man mit Einführung anderer schneiden und die Kerne heraus- Obstsorten wie Äpfel oder Birnen lieber auf diese holen – am besten mit dem Ende zurückgriff. So geriet sie langsam in Vergessenheit. einer Gabel. Dann mit einem Erst langsam erinnert man sich wieder an diesen Stück Marzipan, einem Stück Tausendsassa, und ich würde sagen: Ihre Vorteile Zartbitterschokolade und einer Nuss füllen und im überwiegen ihre Nachteile. Rohr backen. Sie nennt diese Kreation „Nikolaus-Sa- ckerl“. Kinder können ihnen durch- Verwendung aus etwas abgewinnen, das haben Am gesündesten sind Mispeln roh wir einmal bei einer Jungscharstun- verspeist. Aber bitte ohne Schale de ausprobiert. und Kerne! Das herbsüße, weiche Wenn du niemanden kennst, der Fruchtfleisch ist ein richtiger Magen- einen Mispelbaum hat, kannst du schmeichler. Man kann die Frucht die Früchte am ehesten auf Bau- einfach auszuzeln. Wegen eines hohen ernmärkten finden – oder in einem Gehalts an Pektinen eignet sich die Obstgeschäft nachfragen, ob sie wel- Mispel besonders fürs Einkochen. Es che bestellen können. In der Regel wird weniger Zucker benötigt als in wirkt sich die Nachfrage ja auch gut anderen Marmeladen. auf das Angebot aus. SOL 186/ Winter 2021 15
SOLis am Wort Sendet eure Anregungen oder Diskussionsbeiträge an sol@nachhaltig.at oder SOL, Sapphog. 20/1, 1100 Wien Nachhaltig und glücklich leben mit ren auch, um eine etwas größere Unabhängigkeit vom herkömmlichen Stromnetz zu haben. Vielleicht Baby auch als Signal für Interessierte in der gesamten, Den Erfahrungsbericht von Theresa Zwickl in der recht großen Anlage. SOL-Sommerausgabe¹ kann ich aus eigener Erfah- Ich habe da schon öfter und auch konkret von einem rung bestätigen. Wer ein Kind bekommt, ist mit lau- Bekannten von einer Lösung gehört, wonach man ter althergebrachten Vorschlägen konfrontiert. „Du den gewonnenen Solarstrom in einer (oder meh- brauchst ein Auto“ ist einer davon. Dabei ist es um- reren) Batterien speichert und damit durchaus die gekehrt: Mit quengelndem Kind im Auto eingesperrt wesentlichsten Haushaltsgeräte zur Not eine Zeit zu sein, ist viel anstrengender, als im Zug mit dem betreiben kann. Da würde ich Experten/Anbieter Baby aufzustehen und herumzugehen. Außerdem suchen. sind Fahrten mit Öffis fürs Kind viel interessanter als der öde Blick durchs Seitenfenster eines Autos. Ich Name der Redaktion bekannt habe selbst zwei Kinder großgezogen und kann sa- gen, dass uns sicher immer wieder mal was im Alltag mit Baby gefehlt hat. Ein eigenes Auto war nie dabei. Photovoltaik-Balkonkraftwerke, die Strom er- zeugen und speichern, gibt es so um ca. 2500 €. Roger Hackstock, Wien Siehe www.solarbalkon.at Billiger, vielfältig einsetzbar und sehr robust für den Outdoorbereich ist das System der US-amerikanischen Solarstrom-Heimspeicher Firma Jackery² mit dem System „Explorer 500“. Hier- zu wird ein Akku mit 518 Wattstunden (6 kg leicht) Die Batteriefrage als individuelle Angelegenheit angeboten, der gleichzeitig mehrere Geräte (insge- ist aus meiner Sicht gesellschaftlich nicht sinnvoll samt max. 500 Watt) versorgen kann. Hierzu hat der (Autarkie???!, Effizienz), auch individuell keine Akku drei 12-V-Anschlüsse, drei USB-Ports und eine wirkliche Absicherung. Die finanzielle Betrachtung Schukosteckdose. Laden kann man die Powerstation ist aus meiner Sicht enorm viel unwesentlicher als über ein Netzladegerät, den 12-V-Anschluss im Auto der ökologische Aspekt der Speichermaterialien. und natürlich über ein Solarpanel wie das „Solar Saga Dezentrale Speicher an sich sind interessant, aber 100“. Mit ca. 900 € ist man dabei. dann z. B. als Element im E-Auto (Mobilität dennoch einschränken oder Sharing). Die recht eindimensi- Gerald Bauer, onale, rein auf technologische Aspekte reduzierte Photovoltaik-Experte im Umfeld von SOL Unterstützungsmeinung für Stromspeicherbatte- rien verwirrt mich ein wenig in der Gleichsetzung zur kritischen Haltung, weil ich plötzlich an meiner Impressum: Erkenntnis bzw. Wissen zweifle, dass die Material- Medieninhaber, Herausgeber: „SOL – Menschen für Solidarität, problematik doch enorme Bedeutung hat. Mit der Ökologie und Lebensstil”, Sapphog. 20/1, 1100 Wien (= Redak- tionsanschrift). Druck: Gugler GmbH, Melk. DVR 0544485. ZVR einen Pro-Meinung werden die massiven und sehr Nr. 384533867. Namentlich gekennzeichnete Artikel drücken die zahlreichen Bedenken extrem relativiert, was eine Meinung des Autors / der Autorin aus. Layout: Barbara Huterer. Kontakt für LeserInnen, InserentInnen und AutorInnen: Überforderung von mir als Leser darstellt. sol@nachhaltig.at Ralf Aydt, Wien Offenlegung: Das SOL-Magazin ist (ebenso wie „Sustainable Austria“ und „Electronic SOL“) zu 100 % im Eigentum des Vereins SOL (Menschen für Solidarität, Ökologie und Lebensstil), Sap- phog. 20/1, 1100 Wien. Vorstand: Stephan Neuberger (Obmann), Ich wohne in einem gemieteten Reihenhaus mit klei- Andreas Exner (stv. Obmann), Eva Meierhofer (Schriftführerin), Günter Wind (Kassier), Mario Sedlak (Kassier-Stv.), Walter Galehr, nerem Garten in Wien und möchte im Garten bzw. Josef Gansch, Waltraud Geber, Gerlinde Gillinger, Dan Jakubo- auf der Terrasse ein Solarmodul aufstellen. Nicht aus wicz, Liesi Löcker, Maria Prem, Barbara Sereinig, Roland Weber, Esther Wusits (Beiräte). Grundlegende Richtung: Solidarität und großartigen wirtschaftlichen Überlegungen, aber Ökologie für einen nachhaltigen Lebensstil. schon um etwas Energie zu sparen und zum ande- Spenden: siehe Seite 10. (1) www.nachhaltig.at/SOL184.pdf, S. 27 (2) www.jackery.com 16 SOL 186/ Winter 2021
Der Plapperstorch Seite für Kinder und Eltern Hallo Kinder, hier ist wieder euer Plappi! Nun geht die Adventszeit wieder los, die Vorbereitung auf Weihnachten. Ganz am Anfang dieser Zeit feiern wir den heiligen Nikolaus. Ich weiß nicht, ob bei euch da ein Bischof mit langem Bart nach Hause kommt, der euch vorliest, was ihr in diesem Jahr gut gemacht habt und was ihr noch besser machen könnt, und euch dann ein Säckchen mit Süßigkeiten Vorlage für den Plappi von Helmut Schlatzer schenkt. Der eigentliche Nikolaus lebte vor über tausend Jahren und war ein ganz besonderer Mensch. Er hat immer klipp und klar seine Meinung gesagt, egal wer gerade vor ihm stand. Dabei hat er sich immer für andere eingesetzt und gezeigt, wie wichtig es ist, zu teilen. Das hat er selber auch gemacht, er hat nicht alles für sich behalten, weil es ja wichtig ist, dass es Texte von Eva Meierhofer allen gut geht. Vielleicht wollt ihr ihm ein bisschen nacheifern? Ihr könnt auch ein Niko- laussackerl machen, hier gibt es gleich die Anleitung dazu. Dann überlegt, ob es jemanden gibt, der sich darüber freuen würde – vielleicht jemand aus der Familie, den ihr schon lange nicht mehr besucht habt, jemand aus der Klasse, der oder die gerade traurig ist, überlegt einfach. Ihm oder ihr schenkt es dann. laus s a c kerl tenen Niko 0 c m z ugeschnit 40 cm x 4 t aus u a d r a tisch auf F ü ll e n , z. B. Obs du zu en q u m was z den en hst: ein faden, et Süßigkeiten, von Du brauc e n Wo ll Stoffrest, ein oder zwei r e m O b s tkorb, ein l hast. eu vie est, in Füllen verwend du zum Lege, was es Stoffrests. d die Mitte n um Stoffes zusamme he nden des s zu. Mac Lege die E terial und binde e a das Füllm e Schleife. n eine schö dem dchen malen, auf Schil annst du noch ein ge dann daran. willst, k as hän Wenn du t wie „Für dich“. D h etwas ste
Zurück bleibt nur ein gutes Gefühl. Da beim Entfernen von Druckfarbe, Kleb- und Fremdstoffen herkömmlich produzierter Druckprodukte bedenkliche Rest- stoffe zurückbleiben, können diese nie zu 100 % recycelt werden. Anders bei Cradle to Cradle gedruckten Produkten von gugler* DruckSinn! Das Altpapier kann recycelt, alle Reststoffe wieder in den biologischen Kreislauf rückgeführt und das Produkt somit zu 100 % wiederverwertet werden. Das Cradle to Cradle®-Konzept wurde in Das gute Gefühl, ein gesundes den 1990er-Jahren entwickelt. Inspiriert Produkt in Händen zu halten. von der Natur sollten Produkte so ge- Alle Inhaltsstoffe werden bis zum letzten staltet werden, dass bei deren Herstel- Sublieferanten geprüft – nur was für lung keine schädlichen Substanzen zum Mensch, Tier und Natur gesund ist, darf Einsatz kommen, also kein problemati- Teil des Druckproduktes sein. scher Abfall entsteht. Im Jahr 2011 war gugler* der weltweit erste Anbieter für Das gute Gefühl, ein klimapositives diese höchste Stufe nachhaltiger Druck- Produkt in Händen zu halten. produktion. Zehn Jahre später erfüllt Alle CO2-Emissionen, die beim Druck gugler* DruckSinn diesen Standard entstehen sowie alle übrigen, unver- immer noch. Mit einem GOLD-Zertifikat meidbaren Emissionen werden zu 110 % sogar als einzige Druckerei in der ge- kompensiert. In der Produktion kommt samten EU. ausschließlich Ökostrom zum Einsatz. Am Firmenstandort der Druckerei – dem Das gute Gefühl, ein geprüftes ersten Cradle to Cradle®-inspirierten Produkt in Händen zu halten. Plusenergie-Betriebsgebäude Öster- Der Cradle to Cradle Certified™ Produkt- reichs – wird die Abwärme der Druck- standard erfordert die Verwendung von maschinen zum Heizen genutzt, mit Materialien, die frei von schädlichen einer 142 kWp-Photovoltaikanlage Substanzen sind, zudem die Nutzung Strom erzeugt und der Firmenwa- erneuerbarer Energiequellen, den ver- genpark sukzessive auf Elektroautos antwortungsvollen Umgang mit Wasser umgerüstet. Im vegetarischen Betriebs- und faire Arbeitsbedingungen. Unser restaurant werden die MitarbeiterInnen Cradle to Cradle Certified™-Zertifikat mit Bio-Gemüse aus dem firmeneigenen bestätigt das. Garten bekocht. 18 SOL 186/ Winter 2021
(Online-)Termine der SOL-Regionalgruppen Wegen Corona werden viele Termine spontan organisiert. Alle aktuellen SOL-Termine findest du auf unserer Website unter www.nachhaltig.at/termine. Außerdem kannst du die Regionalgruppe in deiner Umgebung auch direkt kontaktieren: WIEN Talentetausch Graz SOL Almtal – ARGE Umweltschutz Almtal Bauerngolf Wien** Kontakt: Sylvia Steinkogler, 0664 372 9994, Kontakt: Heidi Lankmeier, 0650 98 60 800, info@talentetauschgraz.at. buntspecht1@gmx.at Sa., 12. und So., 13. Februar 10 bis 18 Uhr, Marx Halle, Karl-Farkas-Gasse 19, 1030 SOL Mürztal BURGENLAND Wien: Bauerngolf bei der First Austrian Golfshow. Für die monatlichen Kräuterstammtische SOL Nordburgenland – panSol bitte mit Eva Meierhofer Kontakt aufneh- NIEDERÖSTERREICH men: 0664 3221662, EvMei@web.de Kontakt: Günter Wind, 0680 23264 15, Jeden Donnerstag findet im ECE-Einkaufs- g.wind@ibwind.at SOL Wienerwald zentrum Kapfenberg ein Tauschkreis von SOL Oberwart 16 bis 18 Uhr statt. Infos und Kontakt: Di., 25. Jänner um 19 Uhr, Lokal des Tausch- Plank-Bachselten, 0676 3688870 Do., 18. November um 18 Uhr zum Thema kreises Wienerwald, Bahnhofstraße 7, 3002 Purkersdorf: Thema „CO2-Sparen „Klimakrise und Politik in Österreich“ in SOL Leibnitz der Frauenberatung Oberwart, Prinz-Eu- leicht gemacht - nach Christoph Drexel“. Jeden Freitag gibt es Treffen für Interes- gen-Straße 12, 7400 Oberwart. Infos und Kontakt: Bernhard Haas, Details: www.nachhaltig.at/kkow.pdf 0676 81210802, bhaas@chello.at sierte. Bitte vorher bei Susanne Stoff anmelden. Kontakt: Dan Jakubowicz, 0680 1311 185, SOL Wiener Neustadt Infos und Kontakt: Susanne Stoff, 0650 dan@jakubowicz.at 4890312, susanne.stoff@gmx.at Kontakt: Waltraud Ebner, 0664 2313085 SOL Jennersdorf* mag.w.ebner@gmx.net, und Joe Gansch, SOL St. Johann bei Herberstein* joe@nachhaltig.at, 0676 83688205. Mo., 31. Jänner, um 18.30 Uhr in 8382 Maria Mi. 15. Dezember, Mi., 19. Jänner, Mi., 09. Bild 45: Besprechung zur Organisation SOL Ybbstal – Die Muntermacher Februar jeweils um 18 Uhr, Tauschtreffen des Pflanzenmarktes (Termin für Pflan- (MUMA) im Haus der Frauen, Herberstein 7, 8222 zenmarkt Jennersdorf Ende April/Anfang St. Johann. Mai). Das Treffen findet ab 31. Jänner Sa., 13. November von 8 bis 12 Uhr, Schloss- immer am letzten Montag im Monat bis wiese in 3363 Ulmerfeld: Regionalmarkt Sa., 27. November, jeweils 9 bis 12 Uhr: Reparaturcafé Pischelsdorf, Reparieren zum Juni statt. mit land- und forstwirtschaftlichen Produkten. statt wegwerfen – den Dingen ein zweites Info und Kontakt: Friedensreich Wilhelm, Leben geben. Defekte Geräte und Gegen- 03329 48099, healing@friedensreich.at Fr., 10. Dezember: 16 bis 20 Uhr, Sa., stände werden gemeinsam mit fachkun- 11. Dezember: 13 bis 20 Uhr, So., 12. KÄRNTEN digen HelferInnen repariert. Auch kleine Dezember: 10 bis 18 Uhr, Ulmerfelder Textilreparaturen werden erledigt. Zum Schlossweihnacht mit einem Stand der jeweiligen Zeitpunkt aktuelle Covid-Maß- SOL Kärnten - Bündnis für Eine Welt/ Muntermacher/ Regionalgruppe Ybbstal ÖIE nahmen sind einzuhalten! Anmeldung im mit regionalen Köstlichkeiten. Treffpunkt Voraus ist hilfreich, aber nicht notwendig. Jeden Di., ab 18 Uhr: VOLXKÜCHE zum im und rund um das Schloss Ulmerfeld. Infos und Kontakt: Maria Prem, 0650 Reden, Vernetzen, Erfahrungen aus- Infos und Kontakt: Martin Heiligenbrunner, tauschen. Ort: Begegnungszentrum 3514229, talentenetz@gmx.at, Alfred 0676 885 11314, „Im Kreml“, Ludwig-Walterstraße 29 in Bürger, 0676 797 2683, ABuerger@gmx.at diemuntermacher@nachhaltig.at, Villach. www.facebook.com/diemuntermacher SOL Hartberg* Infos und Kontakt: Eva Aichholzer, 0699 STEIERMARK Jeden letzten Freitag im Monat, jeweils um 10393393, buendnis.oeie-bildung@aon.at 19 Uhr im Weingut Ernst, Schildbach 28, SOL Graz 8230 Hartberg. SALZBRUG Die Inhalte des Lehrgangs „Ich habe genug“ Infos und Kontakt: Maria Gigl, 0664 SOL Salzburg-Stadt werden im Zuge eines Nahkurses be- 4577346, ria-gigl@gmx.at handelt. Kontakt: Walter Galehr, 0662 80724565, Weitere Infos zu den Inhalten: SOL Gleisdorf* walter.galehr@stadt-Salzburg.at www.nachhaltig.at/inhalte Kontakt: Ursula Ellmer-Schaumberger, SOL Lungau Sa., 6. November Lektion 1, Sa., 11. Dezem- ursula.ellmer@gmx.at ber Lektion 2, Sa., 22. Jänner Lektion 3., Kontakt: Liesi und Peter Löcker, 06476 297, Sa., 10. Februar Lektion 4. Jeweils von 15 OBERÖSTERREICH lungau@nachhaltig.at bis 18 Uhr in der Ringsiedlung 26, 8111 Judendorf-Straßengel bei Waltraud Geber. SOL Linz TIROL Es gibt jedes Mal zum Einstieg Kaffee und Kontakt: Barbara Sereinig, 0676 87766003, SOL Tirol Kuchen, und um 18 Uhr Potluck. linz@nachhaltig.at Infos und Kontakt: Waltraud Geber, Kontakt: Brigitte Kranzl, 0650 2439336, sol-graz@nachhaltig.at brigitte.kranzl@nachhaltig.at, www.transition-tirol.net * Gruppe ist im Talentenetz Oststeiermark. Tauschtreffen sind offen für alle Interessierten! Maria Prem, 03113 2077, talentenetz@gmx.at ** Bauerngolf – ein Projekt von SOL. Infos: Herbert Floigl, 0664 995 1875, info@bauerngolf.at, www.bauerngolf.at SOL 186/ Winter 2021 19
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