Die COMBO Botschafter eines besonderen Lebens - August 2012 - AWO ...
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August 2012 Begegnungsstätte Else-Herrmann-Haus Haltestelle im Hainbachtal über Monate verwaist Gemüse pflanzen im Hainbachtal Die COMBO Stadtranderholung in Botschafter eines besonderen Lebens vollem Gange
Hält die Fahrenden auf dem Laufenden: der »ÖPNV - Newsletter« Einfach anmelden ! www.nio-of.de Waldstr. 184 63071 Offenbach Tel: (069) 85 00 35 30 Tag & Nacht Bestattungsinstitut Erd-, Feuer-, See-, Friedwaldbestattungen Erledigung aller Formalitäten, Überführungen www.bestatter-offenbach.de
Inhalt 4 Editorial: Rückblick und ein positiver Ausblick 5 Auszüge aus dem Geschäftsbericht für das Jahr 2011 9 So wie früher - „Altfalken“ treffen sich 10 Die Welt in Offenbach zuhause - Literatur im Zeitraffer 11 Else-Herrmann-Haus - Stätte der Begegnung 12 Erzählcafé mit Jörg Stier: „Von Beruf Lebensretter“ Mittendrin Tipps und Termine, Kurse und Veranstaltungen, Freizeitangebote 13 Reisen ohne Koffer - Dieses Mal ging es nach Spanien 14 Landstrasse gesperrt - Weg zu AWO und den Werkstätten schwierig 15 Selbstportrait: Maik Rose - Er plaudert nicht nur 16 Rhythmusspiel entsteht im Hainbachtal - Schreinerei hat neuen Auftrag 17 Etabliert aber noch ausbaufähig: Ein Jahr Bundesfreiwilligendienst 18 Stadtranderholung 2012 - Teilnehmer gestalten ihre kleine Stadt 19 Generationengarten fertiggestellt und findet Fortsetzung neben der Gärtnerei 20 Heimo Jung feiert Jubiläum, Richard Ball spendet, Einladung für Crönlein-Treffen Impressum Spendenkonten AWO-AKTUELL - Journal der Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Offenbach am Main - Stadt e.V. Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Waldstr. 351 - 63071 Offenbach - Telefon (069) 85 00 26 - Telefax (069) 85002 - 101 Internet: http://www.awo-of-stadt.de Offenbach am Main - Stadt e.V. Konto-Nr.: 2020 HERAUSGEBER: Vorstand der Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Offenbach am Main - Stadt e.V. BLZ: 505 500 20 Kurt Herrmann, Vorsitzender REDAKTION, GESTALTUNG, ANZEIGEN: Rudi Schell (verantwortlich), Thomas Ruff Werkstätten Hainbachtal gemeinnützige GmbH FOTOS: alle AWO Konto-Nr.: 4111486 DRUCK: Berthold Druck GmbH, Bettinastr. 77, 63067 Offenbach BLZ: 505 500 20 VERSAND: Werkstätten Hainbachtal gGmbH - Lettershop, Lindenstr. 4, 63071 Offenbach Alle: Sparkasse Offenbach AWO Aktuell - August 2012 3
Der AWO-Vorsitzende hat das Wort Ein Rückblick und ein positiver Ausblick tung eines Betreuungsvereins unseren eingeschlagenen Weg er- genutzt, der Mitte 2012 seine Ar- folgreich und nachhaltig fortsetzen beit aufnehmen wird. zu können. Erwähnenswerte Ereignisse bei Neben dieser generellen Heraus- den Werkstätten Hainbachtal sind forderung und der laufenden die zum Jahresende fast abge- Vereinsarbeit steht 2012 die schlossene Brandschutzsanierung Arbeitsaufnahme des Betreuungs- und die Inbetriebnahme des neu- vereins und die Eröffnung des 2. en Werkstattstandortes in Röder- und damit abschließenden Bau- mark. abschnitts des Mehrgenerationen- gartens an. Mit beiden Projekten Das Jahresergebnis 2011 der WHG sind wir in Bereichen aktiv gewor- hat sich mit 234.000 € gegenüber den, die dringend einer Lösung 218.000 € im Vorjahr geringfügig bedurften oder im Trend liegen. verbessert. Mit dem Betreuungsverein wird Unser Dank gilt allen, die dem eine Lücke in Offenbach geschlos- Vorstand bei der Umsetzung der sen. Dieses Alleinstellungsmerk- Liebe Freundinnen und Freunde, gesteckten Ziele geholfen haben. mal kann sich für die AWO bei ent- liebe Leserinnen und Leser, Ausdrücklich hervorheben wol- sprechenden Leistungen positiv in len wir hierbei die Motivation und der Öffentlichkeit auswirken. die diesjährige Mitgliederver- das Engagement der haupt- und sammlung fand erstmals bereits ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen Da das Jahr 2012 zum „Europä- im Juni statt, was dem Vorstand und Mitarbeiter sowie der Ge- ischen Jahr für aktives Altern und die Möglichkeit bot, zeitnäher zu schäftsführung, sowohl des AWO Solidarität zwischen den Genera- informieren. Kreisverbandes als auch der tionen“ erklärt worden ist, wer- Werkstätten Hainbachtal; ebenso den wir mit der Fertigstellung un- Im Berichtsjahr 2011 wurde die im schließen wir in den Dank die Be- seres Mehrgenerationengartens Vorjahr begonnene umfangreiche triebsräte für die vertrauensvolle unbewusst eine Punktlandung Restrukturierung der Ambulanten Zusammenarbeit ein. erreichen. Neben den Kindern - Dienste – Häusliche Pflege, Seni- insbesondere während der Stadt- orenservice, Menüservice (Essen Auch den Vertretern der Stadt randerholung - können sich hier auf Rädern), Betreutes Wohnen Offenbach, der Mainarbeit GmbH künftig unsere Mitarbeiterinnen – konsequent fortgesetzt. Das vor- und der Liga sowie allen Freunden und Mitarbeiter mit Behinderung liegende Gesamtrechnungsergeb- und Förderern danken wir für ihre sowie alle Seniorinnen und Seni- nis des Vereins für das Jahr 2011, Unterstützung. oren, die sich fit halten wollen, ak- das sich mit -35.000 € innerhalb tiv betätigen. der geplanten Vorgaben bewegt, bestätigt den Erfolg der durchge- Ausblick Wir gehen davon aus, dass die führten Maßnahmen. mit erheblichen finanziellen Mit- Nachdem die Restrukturierungs- teln - besonderer Dank gebührt Am 05. Juni 2011 konnte mit der maßnahmen bei den Ambulanten der Aktion Mensch - geschaffene Einweihung des Wassererfah- Diensten weitgehend abgeschlos- Einrichtung gut angenommen wird rungsfeldes der erste Bauabschnitt sen sind, befinden wir uns jetzt und zur weiteren Belebung des des Mehrgenerationengartens un- in der Konsolidierungsphase. In Hainbachtals beiträgt. ter der Anwesenheit von Herrn einem Umfeld, das größtenteils Oberbürgermeister Horst Schnei- nicht wie wir Tarifbindung bejaht Herzlichst der abgeschlossen werden. und auch entsprechende Löhne zahlt, ist das keine einfache Auf- Ihr Das Jahr 2011 wurde für die vor- gabe. Wir werden alle Anstren- bereitenden Arbeiten zur Einrich- gungen unternehmen müssen, um Kurt Herrmann, Vorsitzender 4 AWO Aktuell - August 2012
Auszüge aus dem Geschäftsbericht für das Jahr 2011 Vermögens- Die Vermögenslage des Vereins ne Vertragslaufzeiten. Essenteil- nehmer können ganz kurzfristig, verwaltung ist nach wie vor solide. Das lang- entsprechend ihrer persönlichen fristige Vermögen von 3.251 T € Situation, Mahlzeiten bestellen Nicht aufgrund gesetzlicher Vor- ist durch langfristiges Kapital von oder stornieren. Für den Fall, dass gaben, sondern gemäß § 13 der 3.450 T € voll abgedeckt. Die Li- jemand vormittags aus der Klinik gültigen Satzung unterwirft sich quidität des Vereins war und ist kommt, wird er am gleichen Tag der Verein einer regelmäßigen auch während der Restrukturie- noch mit einer Mahlzeit beliefert. Jahresabschlussprüfung durch ei- rung gesichert. nen bestellten Wirtschaftsprüfer. Soll ein Besucher/ Verwandter mit Die Prüfung des Geschäftsjahres versorgt werden, können jederzeit 2011 erfolgte zeitnah zu Beginn Essen auf Rädern Gästeessen dazu geliefert werden. des Jahres 2012; die vorgelegten 2011 wurden 57.846 warme Mahl- Unterlagen führten während Die im Jahr 2010 begonnene Um- zeiten ausgeliefert. der Prüfung zu keinen Verände- strukturierung des Mahlzeiten- rungen. Die Wirtschaftsprüfer dienstes „Essen auf Rädern“ wurde Die AWO ist nach wie vor bei den testierten den Jahresabschluss mit 2011 weitgehend abgeschlossen. Essenpreisen günstiger als ihre einem uneingeschränkten Bestäti- Wettbewerber in Offenbach. Im gungsvermerk. Durch das Outsourcing der Essen- Jahr 2012 soll der Bereich zu- auslieferung an die Firma Son- kunftssicher aufgestellt werden. Danach erzielte der Verein insge- nenschein ist der kontinuierliche samt 2.035.000 € betriebliche Er- Lieferservice gewährleistet, d. h. Die Kunden erwarten eine reich- träge (Vorjahr 3.177.000 €). Die es entstehen keine Ausfälle durch haltige Auswahl, gute Qualität und Summe der betrieblichen Aufwen- Krankheit oder doppelte Touren individuellen freundlichen Service dungen betrug 2.070.000 € (Vor- für die Fahrer in der Urlaubszeit. zu einem bezahlbaren Preis. Nur jahr 3.177.000 €), so dass das auf diese Weise können Kunden- Jahresergebnis mit einem Verlust Der Speiseplan wurde nochmals zufriedenheit erreicht und neue in Höhe von 35.000 € festgestellt den Kundenwünschen angepasst; Kunden dazu gewonnen werden. wurde (Vorjahr 0 €). Mit diesem es werden weiterhin täglich sechs Ergebnis wurde allen bekannten verschiedene warme Mahlzeiten Durch gezielte Marketing-Maßnah- und erkennbaren Risiken in ausrei- angeboten. Salat und Dessert men, z. B. neue Werbung auf den chender Form wirtschaftlich Rech- können nach Bedarf hinzu kom- Auslieferfahrzeugen, Kooperation nung getragen, so dass dieser biniert werden, zusätzlich kann mit Pflegediensten und Sozialsta- Jahresabschluss ein tatsächliches täglich aus drei verschiedenen tionen, sollen der Bekanntheits- Bild über die Vermögens- und Er- Kuchensorten ausgewählt wer- grad gesteigert und so neue Kun- tragslage vermittelt. den. Die Umstellung der Ausga- den hinzu gewonnen werden. Ab beform von vier Menüs auf eine Frühjahr 2012 werden durch das Die vom Vorstand eingeleiteten Alu-Schale eröffnet unseren Kun- ganze Jahr hindurch Menü-Son- Maßnahmen zur Restrukturie- den noch mehr Wahlmöglich- deraktionen durchgeführt (Oster-, rung der Ambulanten Dienste seit keiten. Die Alu-Schale bietet eine Spargel-, Herbst- und Weihnachts- 2010 haben das Jahresergebnis bessere Warmhaltung, die porzel- Menüs). 2011 maßgeblich beeinflusst und lanweiße Menüschale gewährleis- in diesem Jahr zu weitreichenden tet eine einfachere Handhabung in Der Menüservice macht es un- organisatorischen Veränderungen der Mikrowelle. seren Kunden leicht, sich gesund geführt, was sich bei den Erträ- und ausgewogen zu ernähren. Wir gen und Aufwendungen deutlich Dieses Angebot wird zudem von bieten bestimmte Diäten, leichte zeigt. Im Geschäftsjahr 2012 wird Wochenpaketen an Tiefkühl-Me- Kost, glutenfreies Essen, natrium- der Restrukturierungsprozess fort- nüs ergänzt, so dass den Kunden verminderte und pürierte Menüs gesetzt. Der Vorsitzende und der ein umfassendes Angebot zur Ver- an. erste stellvertretende Vorsitzende fügung steht, aus dem sie nach treiben diesen Prozess weiter vo- ihren individuellen Bedürfnissen ran. auswählen können. Es gibt kei- AWO Aktuell - August 2012 5
Häusliche Pflege lungen möglich wurden, so dass wir seit Ende 2011 auch außerhalb Sozialamt oder der Krankenkasse übernommen werden. Die Entscheidung für die Weiter- der von uns betreuten Wohnanla- gen wieder eine pflegerische Ver- führung des Ambulanten Pfle- sorgung anbieten können. Wohnanlage gedienstes hatte sich mit der im Mai 2011 erfolgreich bestandenen Arthur-Zitscher- MDK-Prüfung als richtig herausge- Seniorenservice Straße stellt. Aus dieser Prüfung ergaben sich aber auch einige Punkte, die Der Seniorenservice bietet um- Die Seniorenwohnanlage Arthur- intensiv bearbeitet werden muss- fassende hauswirtschaftliche Be- Zitscher-Straße wird von der Ge- ten. Die Umsetzung der Weiterent- treuung und Dienstleistungen für meinnützigen Baugesellschaft wicklung von Qualität in der Pflege hilfsbedürftige Senioren. Ziel aller Offenbach (GBO) betrieben. Der und ihre Anpassung an die gesetz- Unterstützungsleistungen ist es, Kreisverband der AWO leistet als lichen Regelungen stand im Jahr den Senioren möglichst lange ein Kooperationspartner in der integ- 2011 im Vordergrund und setzt weitgehend selbstbestimmtes Le- rierten Sozialstation die Betreuung sich auch 2012 fort. Mitte 2011 ben in ihrem gewohnten Umfeld und Grundversorgung der Bewoh- wurde ein Qualitätszirkel gestar- zu ermöglichen. ner. tet. Aktuell werden etwa 100 Senioren Bedingt durch das hohe Alter der Die Qualitätsbeauftragte hat im in Offenbach durch die Mitarbeiter Bewohner ist in der Anlage ein Anschluss an die MDK-Prüfung in des Seniorenservice unterstützt und häufiger Wechsel der Wohnungs- Zusammenarbeit mit der Pflege- betreut. Dabei fielen im Jahr 2011 belegung zu verzeichnen. Die dienstleitung einen Maßnahmen- ca. 10.400 Einsatzstunden (Vor- vorhandenen 99 Wohnungen der plan erarbeitet. Die Maßnahmen jahr ca. 18.400 Stunden) an. Die Anlage waren daher über das Jahr werden fortlaufend umgesetzt. Differenz ergibt sich durch den hinweg nicht durchgängig belegt. 2011 wurden alle Mitarbeiter in Auftragsrückgang im Herbst 2010 der häuslichen Pflege als Ersthelfer aufgrund der damals notwendigen Die meisten Bewohner, zum weit qualifiziert. Eine Mitarbeiterin wur- Preiserhöhung im Rahmen der überwiegenden Teil Frauen, sind de im Bereich Hygiene weitergebil- Restrukturierung der Ambulanten alleinstehend. Die Zahl von Bewoh- det und zur Hygienebeauftragten Dienste. nern mit demenzieller Erkrankung ernannt. Alle Mitarbeiter erhielten ist weiter angestiegen bzw. die Er- eine Hygienegrundschulung. Im Bereich sind elf Mitarbeite- krankungen sind fortgeschritten. rinnen und zwei bis drei Bufdis (Mit- Hier ist seit 2011 Frau Nernheim Eine weitere Mitarbeiterin wurde arbeiter des Bundesfreiwilligen- im Einsatz, die auf Wunsch zu- als Praxisanleiterin weitergebildet, dienstes) beschäftigt. Sie ersetzen sätzliche Beratungs– und Betreu- so dass eine Pflegehilfskraft die seit Sommer 2011 die Zivildienst- ungsleistungen für betroffene Be- Möglichkeit bekam, am 01. Okto- leistenden und sind insbeson- wohner erbringt und sich auch um ber 2011 eine Ausbildung zur Al- dere für die ergänzenden Leistun- die Beantragung von Mitteln der tenpflegerin bei uns zu beginnen. gen wie Fahrdienste, Einkäufe, Krankenkassen hierfür kümmert. Alle Mitarbeiter wurden in der An- Hausordnungen u. ä. zuständig. Die Leistungen nach § 45b SGB IX wendung „MediFox“ geschult, die sind Maßnahmen aus dem Bereich seit Februar 2011 zur Abrechnung Jeweils eine Haushaltshilfe ist aus- der Wahlleistungen. und Datenerfassung genutzt wird. schließlich in den Sozialstationen Regelmäßig finden Mitarbeiterbe- Arthur-Zitscher-Straße und Buch- Von den 116 Bewohnern (Stand: sprechungen statt; auch die Kom- hügel beschäftigt. 31.12.2011) hatten 103 Per- munikation der internen Schnitt- sonen einen Betreuungsvertrag stellen untereinander wurde Die neun anderen Kolleginnen sind mit dem Kreisverband der AWO verbessert. im Außendienst eingesetzt und abgeschlossen. Gemeinsam mit versorgen hier täglich zwei bis drei der GBO strebt die AWO an - wie Im Sommer gab es einen Rück- Haushalte an fünf Wochentagen. vertraglich vereinbart - mit allen schlag durch personelle Engpässe, Mietern einen Betreuungsvertrag der aber kurzfristig ausgeglichen Mehr als die Hälfte der Kunden abzuschließen, um auch künftig werden konnte. Weiterhin wird sind Selbstzahler (60 Personen) die Finanzierung der Sozialstation intensiv daran gearbeitet, zusätz- während die Leistungen der an- sicherzustellen liches qualifiziertes Personal zu deren Kunden vom städtischen gewinnen, wodurch Neueinstel- 6 AWO Aktuell - August 2012
Der Betreuungsvertrag umfasst suchte Weihnachtsfeier, Ausflüge Bei rund 30 % der Bewohner war neben den Grundleistungen – im Rahmen der Möglichkeiten der eine Pflegebedürftigkeit gem. Vermittlung und Koordination betagten Senioren sowie neu- SGB XI anerkannt. Diese Bewoh- bedarfsgerechter Hilfen, Unter- erdings auch durch monatliche ner wurden mit wenigen Ausnah- stützung bei Behördengängen Shopping-Fahrten ins Ringcenter. men durch die Häusliche Pflege und Verwaltungsangelegenheiten, der AWO betreut. Auch in der Organisation von Gemeinschafts- Seniorenresidenz Buchhügel sind veranstaltungen, psychosoziale Seniorenresidenz immer mehr Bewohner von De- Betreuung u. a. – auch verschie- dene Wahlleistungen in den Be- Buchhügel menz unterschiedlich schwerer Ausprägung betroffen. Um die- reichen Seniorenservice und Pfle- se Bewohner kümmert sich Frau ge. Die Seniorenresidenz Buchhü- Nernheim. gel wird in Form einer Eigentü- Regelmäßige Angebote, insbe- mergemeinschaft betrieben. Die Herr Bröckemeier, der nun ein sondere zur Förderung der Haus- Wohnungen sind in Privatbesitz knappes Jahr Ansprechpart- gemeinschaft und zur Aktivierung und werden von den Eigentümern ner in der Sozialstation war, ist der Bewohner waren gut besucht oder von deren Mietern bewohnt. zum 01. Oktober 2011 wieder und werden ausschließlich von Die GBO verwaltet die Gemein- ins Hainbachtal zurückgekehrt. ehrenamtlichen Helfern angebo- schaftseinrichtungen, während die Seitdem haben die Bewohner ten. Das Personal der Sozialsta- Treukredit AG für die Eigentümer- zwei verantwortliche Ansprech- tion ist stets bemüht, die Palette gemeinschaft tätig ist. Der Kreis- partner: Herrn Oliver Kalmer, der zu erweitern. Derzeit werden an- verband der AWO leistet auch hier bereits bekannt ist aus seiner geboten: Singkreis, Sitztanz, Sitz- als Kooperationspartner in der in- Zeit als FSJler (Freiwilliges Sozi- gymnastik, Gedächtnistraining, tegrierten Sozialstation die Betreu- ales Jahr) ,steht den Bewohnern Spielenachmittage,Fingergymnastik, ung und Versorgung der Senioren. 30 Stunden in der Woche für alle Be- Bingo-Nachmittag, gemeinsamer Das Durchschnittsalter der Bewoh- lange der Station und der dort an- Mittagstisch und monatlich auch ner am Buchhügel ist weiterhin gebotenen Service-Leistungen zur ein gemeinsames Abendessen so- recht hoch. Verfügung. Frau Katrin Schwartz, wie die monatliche Veranstaltung die gleichzeitig stellvertretende „Maiks Plauderstunde“. Viele Ver- Trotz einer sich daraus erge- Pflegedienstleiterin ist, deckt zu- anstaltungen sind auch für Gäste benden gewissen Fluktuation bei sätzlich noch zehn Stunden in der offen und werden in der Presse der Wohnungsbelegung war die Woche das Betreute Wohnen ab. angekündigt. Auslastung der Wohnanlage auf- Die restliche Zeit ist Frau Schwartz grund der hohen Nachfrage sehr für Fragen der Häuslichen Pflege Ergänzt werden die regelmäßigen gut. Zum Jahresende 2011 lebten als Ansprechpartnerin tätig. Die Veranstaltungen durch anlassbe- 83 Personen, darunter 12 Ehe- Grund- und Wahlleistungen ge- zogene Feiern, z. B. die gut be- paare, in der Wohnanlage. mäß Betreuungsvertrag werden von den Bewohnern nur teilweise genutzt, insbesondere im Bereich der hauswirtschaftlichen Unter- stützungsleistungen. Der Mittagstisch wird nach wie vor von Frau Soldinger liebevoll betreut und regelmäßig von den Senioren in Anspruch genommen. Auch wurde in der Sozialstation das breit gefächerte Freizeitan- gebot aufrecht erhalten. Dies ver- danken wir der positiven Zusam- menarbeit mit dem Bildungswerk der AWO Hessen-Süd, dem Ring- center Offenbach als Sponsor und insbesondere auch den ehrenamt- lich engagierten Bewohnern der Seniorenresidenz. AWO Aktuell - August 2012 7
Bildungswerk Perspektivisch wird angestrebt, hinderten Kindern, die eine ge- setzliche Betreuung benötigen. besonders für die Sprach- und Hier ist der Betreuungsverein Das Bildungswerk der AWO Hes- Kreativkurse verstärkt Teilnehmer gefordert, Interessierten regel- sen-Süd e. V. ist ein anerkannter unter 55 Jahren zu gewinnen. mäßige Schulungen etc. anzubie- Träger der Erwachsenenbildung in ten. Natürlich ist er auch generell Hessen. Ihm gehören derzeit 35 Anlaufstelle für Beratung, Fragen Mitglieder – meist AWO-Ortsver- Betreuungsverein und Informationen. eine und -Kreisverbände – an, die ein breitgefächertes und wohn- Der Kreisverband hat im zweiten Sitz des Vereins ist die Sozialstati- ortnahes Bildungsangebot in den Halbjahr 2011 beschlossen, ein on Arthur-Zitscher-Straße. Räum- einzelnen Regionen Hessens vor- neues Geschäftsfeld aufzubauen - lichkeiten sind hier seit dem Um- halten. einen Betreuungsverein. Er wird in zug der Migrationsberatungsstelle der Stadt Offenbach tätig sein und ins Quartiersmanagement Mathil- Beim Kreisverband Offenbach- den Namen „Betreuungsverein der denviertel ausreichend vorhanden. Stadt gibt es überwiegend Bil- Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Außerdem ist die Sozialstation dungsangebote für ältere Men- Offenbach-Stadt e. V.“ tragen. auch mit öffentlichen Verkehrsmit- schen und Familien. Schwerpunkte Nach ersten positiven Vorverhand- teln gut erreichbar. sind die Bereiche Kulturelle Bil- lungen mit der Stadt Offenbach dung und Soziale Integration. bezüglich kommunaler Zuschüsse Um eine zweite Anlaufstelle zu Dabei werden die Bedürfnisse wurde Ende des Jahres beim Land bieten und auch im Stadtbild einer sich demographisch und in- Hessen ein Antrag auf Gründung präsenter zu sein, ist angedacht, teressensmäßig verändernden eines Betreuungsvereins gestellt. dass die Mitarbeiterinnen des Be- Gesellschaft besonders berück- Anfang 2012 kam dann die Ge- treuungsvereins auch regelmäßig sichtigt. Im Ergebnis bietet das nehmigung vom Land Hessen. Sprechstunden im Stadtcafé/Frie- Bildungswerk des Kreisverbandes Da auch die Stadt Offenbach in- da-Rudolph-Haus anbieten. eine Vielzahl von Kursen an, die zwischen ihren kommunalen Zu- sich inhaltlich allesamt an den schuss bestätigt hat, steht dem Als nächste Schritte sind Ge- Vorgaben für Pflichtangebote nach Aufbau und der Etablierung die- spräche mit der zuständigen Be- § 10 des Hessischen Weiterbil- ses neuen Geschäftsfeldes nichts treuungsbehörde und den Amts- dungsgesetzes orientieren. mehr im Wege. richtern geplant. Zwei Fachkräfte konnten bereits eingestellt wer- Neben den Veranstaltungen im Die Aufgaben eines Betreuungs- den. Hainbachtal werden für die Be- vereins sind aufgeteilt in zwei wohner der Seniorenwohnanla- Schwerpunkt-Themen. Der Kreisverband kann mit dem ge Buchhügel und in der Arthur- Betreuungsverein eine für die Zitscher-Straße vor Ort Kurse und Das sind zum einen die Übernah- Stadt Offenbach seit Jahren beste- Veranstaltungen angeboten. Wei- me und Durchführung von ge- hende Versorgungslücke in dem tere Veranstaltungen finden im setzlichen Betreuungen nach dem Bereich der gesetzlichen Betreu- Stadtcafé statt. Bürgerlichen Gesetzbuch. D. h. die ungen schließen. Mitarbeiter des Betreuungsver- Die seit Mai 2011 laufenden Lese- eins unterstützen Menschen, die Stadtranderholung und Schreibkurse für Menschen aufgrund von Behinderung oder mit Behinderung werden weiterhin einer demenziellen Erkrankung Die Stadtranderholung wurde 2011 in Kooperation mit den Werkstät- nicht oder teilweise nicht in der wie bereits seit einigen Jahren in ten Hainbachtal durchgeführt. Lage sind, ihre Geschäfte selbst zu Zusammenarbeit mit Kaleidoskop besorgen. Dies kann sich um den e. V. durchgeführt. Erstmals wurde Neben den konzeptionellen und Bereich Gesundheitsfürsorge ge- das Ferienprogramm als „Kinder- beratenden Tätigkeiten ist der Be- nauso handeln wie auch z. B. die stadt“ konzipiert. reich Bildungswerk auch mit der Vermögenssorge und vieles mehr. Abrechnung der Zuschüsse des Die erste „Offenbacher Kinderstadt Bildungswerkes der Arbeiterwohl- Beim zweiten Schwerpunkt han- KALAWOPOLIS“ für Kinder von vier fahrt Hessen e. V. befasst. Dieses delt es sich um die Gewinnung bis vierzehn Jahren war ein großer gewährte dem Kreisverband 2010 und vor allem Schulung von eh- Erfolg und Werbeträger für den (aktuellste Zahl) einen Zuschuss in renamtlichen Betreuern. Dies Kreisverband. Höhe von ca. 13.437 €. sind z. B. viele Eltern von be- 8 AWO Aktuell - August 2012
Der So wie früher ... AWO-Kreisverband „Altfalken“ treffen sich Offenbach-Stadt e.V. gratuliert den Wie in früheren Zeiten durch- von der Gründung 1973 schilder- streiften 13 „Altfalken“, ehema- te. Der Abenteuerspielplatz e.V. Jubilaren 2012 lige Mitglieder der Sozialistischen entstand aus Ideen, die sich in der für Jugend Deutschlands „Die Fal- Jugendbewegeung der „Falken“ in ken“, das Hainbachtal. Tatsächlich den 60er Jahren entwickelten. 60 Jahre Mitgliedschaft: fanden sie das „Wiesje“, einen in Albertine Duchardt Jugendzeiten heiß geliebten Spiel- Heute besitzt der Verein neben platz am Hainbach in der Nähe Hüpfburgen und Rollrutschen 50 Jahre Mitgliedschaft: des AWO-Geländes, auf dem sie auch zwei „Piratenschiffe“ auf dem Johanna Knieriem in den 50er Jahren mit Begeiste- Main. Auch in diesem Jahr können rung Völkerball und Fußball ge- Stadtkinder Spaß am Piratenleben 40 Jahre Mitgliedschaft: spielt hatten. Einmal, während finden. Vom 26. Juli bis zum 12. Heike Franzesko der Stadtranderholung, hatten sie August können Kinder auf dem Günter Franzesko gar im Übermut den Hainbach ge- Platz vor der alten Oper in Frank- Karl Heinz Berndt staut. Als das Wasser dann genü- furt ihre „Opernspiele“ bei Spiel Gertrud Helduser gend Höhe hatte, wurde gebadet und Spaß erleben. Helmut Mengler wobei nicht nur Turn- und Bade- Berta Bollmann hosen feucht wurden. Wolfgang Reuter stellte anschlie- Rudolf Jung ßend die Broschüre der Histo- Wolfgang Fischer Diese Waldwanderung war der Be- rischen Kommission „Offenbacher ginn des achten Altfalkentreffens, gegen NS-Diktatur“ vor, die in die- 40 Jahre Mitgliedschaft: zu dem „Altfalke“ Karl-Heinz Eitel sem Jahr erschienen ist. In dieser Barbara Deichmann ehemalige Mitglieder der Sozia- Broschüre wird das Schicksal von listischen Jugend Deutschlands 17 Offenbachern und Offenbache- 25 Jahre Mitgliedschaft: „Die Falken“ und deren Freunde rinnen erläutert, die nach 1933 im Dieter Bröckemeier ins Gretchen-Steinhäuser Haus ins Untergrund den Widerstand gegen Leo Büdel Hainbachtal eingeladen hatte. Der die NS Diktatur organisiert hatten. Roman Röhrig AWO–Geschäftsführer Thomas Wie in jungen Jahren sangen die Jenni Zulauf Ruff sprach ein Grußwort und „Altfalken“, gemeinsam das Lied Herbert Dietrich erinnerte an das Crönlein - Ge- „Kommt reicht eure Hände“. Dann Hermann Hütter dächtnistreffen am 30. August im wurde das obligatorische Grup- Erna Mittelstädt Waldcafé, zu dem alle interessier- penfoto erstellt. Mit dem Gruß Johanna Henkel ten Personen schon heute herzlich „Freundschaft“ ging man ausei- Liesel Sussner eingeladen sind. nander um sich am 30. August Erika Welzel wieder zu sehen. Ingrid Schneider Gespannt lauschten dann alle Karl-Heinz Eitel Irmgard Balser dem Vor- Gertraud Zeller trag von Mi- Jens Bollmann chael Paris, Joachim Mayer Geschäfts- Reinhard Brand führer des Abdelkader Raffoud Vereins Maria Ritzel Abenteuer- Gabriele Klaus spielplatz Rosalia Peter Riederwald Karl-Heinz Peter e.V. und e h r e n a m t- licher Stadt- rat in Frank- furt, der die Geschichte AWO Aktuell - August 2012 9
Die Welt in Offenbach zuhause Cut up – Literatur im Zeitraffer Gute Literatur unterliegt keinem des Abends, der von rund sechzig bach zu hören, die aus dem Ro- Aktualitätsdiktat. Unter diesem As- Gästen besucht wurde, lag da- man „Die Mieter des Herrn A.“ von pekt haben Monika Carbe und Fat- rin, dass die Mitveranstalter auch Memduh Şevket Esendal las. Von ma Uzun von Literatürk Essen eine Mitwirkende waren, mit wenigen der Türkischen Gemeinde Hessen Collage zusammengestellt, die das Ausnahmen. Die Arbeiterwohlfahrt und der IKFA, der Interkulturellen 20. und beginnende 21. Jahrhun- war durch deren Migrationsbeauf- Freiwlligenagentur, wirkte Atila dert repräsentiert: Passagen aus tragten Ali Karakale vertreten, der Karabörklü mit und Hüsamettin Halit Ziya Uşaklıgils Roman „Verbo- zum Schluss ein Lob auf Offen- Eryιlmaz vom Deutsch-Türkischen tene Lieben“ aus dem Jahr 1900 bach aus dem Buch von Mehmet Forum Stadt und Kreis Offenbach. stehen neben dem Anfang von Ali Zaimoğlu, „Wenn das fremde Darüber hinaus war die Offenba- Thomas Manns „Buddenbrooks“ Land zur Heimat wird“, vorlas, für cher Autorin Safiye Can zu hören; von 1901, für die 1920er Jahre die Modellregionen Integration gemeinsam mit Jannis Plastargias wurden ein Gedicht von Nâzιm rezitierte der Quartiersmanager trug sie einen Dialog aus Bertolt Hikmet – „Die Pupillen der Hun- Marcus Schenk so überzeugend Brechts „Aufstieg und Fall der Stadt gernden“ – und ein Ausschnitt aus u.a. Albert Camus aus den 1940er Mahagonny“ vor. Einen Höhepunkt Thornton Wilders Roman „Die Ca- Jahren, dass man den Eindruck des Abends bildete der Vortrag bala“ ausgewählt, für die 1950er hatte, die Bühne sei sein wahres des kongolesischen Dichters Mu- Jahre Texte von Ingeborg Bach- Betätigungsfeld. Von Steffen epu Muamba und Maria Nemeth; mann und Fazıl Hüsnü Dağlarca, Schmidt, Diakoniekirche Offen- sie rezitierten das Gedicht „Afrique bis hin zu dem Gedicht „Afrique bach, waren Texte von Thorn- – Afrika“, mit dem das Bedauern – Afrika“ von Muepu Muamba von ton Wilder und Peter Handke zu über den Verfall zum Ausdruck ge- 1981 und Durs Grünbein „Berlin, hören, vom Verband deutscher bracht wird. posthum“ von 2002. Musikalisch Schriftsteller / Landesverband begleitet wurde der Abend am Hessen moderierte Monika Carbe, Es war eine literarisch-musika- 27. April im Offenbacher Haus der und Gerty Mohr rezitierte einen lische Zeitreise von 1900 bis heu- Stadtgeschichte von Riad Kheder Ausschnitt aus einer Erzählung des te, dargestellt wurde u.a. auch auf der Oud, der Darabukka und türkischen Autors Ömer Seyfettin die Rolle der türkischen Literatur der Riqq sowie von Adil Demirtaş sowie aus Anna Seghers Roman im Konzert der Literaturen der auf der Laute und der Bağlama. „Transit“. Eine besondere Freude Welt. Gemeinsamkeiten und Ver- war es, Sybille Stallmann-Beseler bindendes wurden aufgezeigt, Das Geheimnis für das Gelingen vom Freiwilligenzentrum Offen- aber auch Widersprüche und Dif- ferenzen. Avantgarde und Expe- rimentelles standen neben Kon- ventionellem, Hauptkriterium aber war, ob Prosa, Lyrik und Passagen aus Dramen und Hörspielen die Zeit überdauert haben. Die Leb- haftigkeit des Vortrags und der Wechsel der Stimmen, untermalt von orientalischer Musik, kamen beim Publikum so gut an, dass alle Mitwirkenden mit herzlichem Bei- fall bedacht wurden. An dieser Stelle sei auch den Werkstätten Hainbachtal und dem Verlag Größenwahn gedankt, die den Abend durch ihre Spenden er- möglicht haben. Monika Carbe 10 AWO Aktuell - August 2012
Else-Herrmann-Haus Stätte der Begegnung im Hessenring 59 Im Offenbacher Hessenring 59, sowie die Weihnachtsfeiern eines mals im Jahr bietet die Arbeiter- gleich neben der Bushaltestelle jeden Vereins finden regelmäßig wohlfahrt ein Erzählcafé mit aus- der Line 106, führen fünf Stufen vor vollbesetztem Haus statt Die gefallenen Themen an, moderiert zu einem flachen Gebäude. Schil- Leitung bietet dazu noch Nachmit- von dem bekannten Fernsehjour- der weisen darauf hin, dass es ein tage und Abende zur Unterhaltung nalisten Karl-Heinz Stier. AWO städtisches Haus ist, das sich äl- mit Kaffee und Kuchen oder kom- und Volkshochschule veranstalten teren Bürgern zum angenehmen plettem Essen an. an jedem letzten Montag eines Aufenthalt öffnet. Annähernd Monats den „Politischen Salon“ mit fünfzig Jahre alt und von der Ar- Musikalische Begleiter sind dabei dem Moderator Erich Herrmann, beiterwohlfahrt geführt, fühlen die Kapelle der Brüder Zoll, die bei dem zu feststehenden The- sich die Besucher in seinen Mau- Sängerfreunde Offenbach und die men vortrefflich diskutiert werden ern oder auf der Terrasse wohl wie Blasmusik „Almdudler“ der Turnge- kann. Doch nicht nur die Vorträge am ersten Tag. meinde Offenbach. Dazu kommen oder die Vortragenden machen die Konzerte des AWO-Orchesters mit Qualität der Veranstaltungen aus. Erhebungen haben ergeben, dass Kaffeehausmusik oder Tanztees Es ist das Mitmachkonzept, das die monatlich annähernd neun- mit dem Duo „Metronom Musik“ Einbinden des Einzelnen, sowohl hundert Besucher aus allen Stadt- oder dem Entertainer Andy Som- in die Themen als auch in die teilen Offenbachs kommen. Woran mer. Auch Zauberer oder Bauch- Gemeinschaft. Hervorragend un- das liegt? Es ist wohl die Vielfalt redner sind gelegentlich zu Gast. terstützt durch das ehrenamtlich der Angebote, die von der Leitung Nachmittage mit Karten- oder tätige Hauspersonal, hat sich das des Hauses und seinen tragenden Brettspielen runden zumeist die Else-Herrmann-Haus mit Recht Vereinen über das ganze Jahr vor- Wochentage ab. den Ruf der „Perle am Hessenring“ gehalten werden. So sind es vor erworben. allem die Seniorenhilfe Offenbach, Aber auch ernsthafte Themen die Sängerfreunde Offenbach, der kommen nicht zu kurz. So gibt es Else-Herrmann-Haus Deutsche Rentnerbund und der Vorträge der Polizei zur Sicher- Hessenring 59 VDK, deren Engagement das Haus heitsvorsorge, des Arbeitersamari- Telefon (069) 8065 2576 bereichern. Musik und Gesang terbundes zum Notrufsystem, von Montag bis Donnerstag stehen dabei eindeutig im Vorder- Ärzten über Patientenverfügung ab 14 Uhr grund. Allein drei ständige Sing- oder Betreuungsvollmacht und zur und nach Vereinbarung kreise in der Woche zeugen davon. körperlichen Ertüchtigung. Mehr- Aber auch Mal-, Bastel- und Krea- tivkurse finden ebenso zahlreiche Teilnehmer wie die Treffen, bei de- nen von Hausleiter Horst Werner gekonnt Gedichte in Offenbacher Mundart interpretiert werden. Das Jahr beginnt meist mit einem Neujahrsempfang der einzelnen Gruppierungen. Die Fastnachts- zeit mit all ihren Facetten dauert bis zum Heringsessen am Ascher- mittwoch. Höhepunkte sind natür- lich die großen Sitzungen mit dem Offenbacher Prinzenpaar und die Feier am Rosenmontag nach der Seniorensitzung des OKV. Die großen Jahresfeten, wie Früh- lings-, Sommer- und Oktoberfest, AWO Aktuell - August 2012 11
Von Beruf Lebensretter Sanitäter plaudern im AWO-Erzählcafé Rettungssanitäter lieben Regen- der von der Carl-Ulrich-Brücke an- welche Geräte zu welchen Zwe- wetter. In der Regel verläuft dann kündigte, er werde sich jetzt das cken die Sanitäter immer mit sich die Dienstschicht ruhiger, es kom- Leben nehmen. Als die Retter dort führen. Stegmann legte dar, wie- men weniger Hilferufe. Diese Er- ankamen, gestand er, man habe viel kostbare Zeit in einem Notfall fahrung hat Klaus Bambach ge- ihm einen halben Hunderter ge- verloren geht, wenn Häuser keine macht, der im Dienst des Roten boten, wenn er mit seinem Anruf Nummernschilder tragen. Bam- Kreuzes steht. Bambach berichtete Erfolg habe. bach erzählte von einer Dame, die darüber im Else-Herrmann-Haus morgens um 4 Uhr um Hilfe bat, bei einem Erzählcafé der Arbeiter- Unfälle und jähe Gesundheitsab- nachdem sie schon stundenlang wohlfahrt. Das Thema hieß: „Von brüche: Das Berufsfeld der Retter gelitten hatte. Auf die Frage nach Beruf Lebensretter“. sind die unerwarteten Grenzfälle dem Grund ihres langen Zögerns menschlichen Lebens. Hoffnung, sagte sie: „Ich wollte euch doch Dem Gespräch mit dem Modera- Ängste und Verwirrung liegen da nicht so früh schon wecken!“ tor Karl-Heinz Stier stellten sich dicht beieinander. Vor allem wenn dabei auch Dr. Michael Eiblmaier, Alkohol im Spiel ist, wehren sich Es waren Einblicke in eine Alltäg- der Leiter der Leitfunkstelle Of- Verletzte auch mal rabiat gegen lichkeit, die daraus besteht, dass fenbach, sowie die Sanitäter Jens die Helfer. Dem Klaus Bambach ist bei Mitmenschen plötzlich nichts Stegmann und Ingo Gräf vom einmal ein Verletzter entwichen, mehr alltäglich ist. Arbeiter-Samariter-Bund. Sie ge- der um keinen Preis ins Kranken- hören zu den Helfern, die auch haus wollte. Sie haben ihn wieder Lothar R. Braun etliche der Besucher schon in An- eingefangen. Ob er später dafür spruch nehmen mussten. Als Stier Dankbarkeit empfand, ist unge- danach fragte, meldeten sich nicht wenige. Eiblmaier hat einmal ge- klärt. Zum Selbstschutz, meint der Sanitäter, müsse man bei Feiera- AWO- zählt, wie oft es bei der Leitstelle Offenbach klingelt. Dabei kam er bend die Erlebnisse der Schicht „abschalten“ können. Tagesausflüge auf 10.000 Anrufe im Zeitraum von Die Offenbacher Arbeiterwohlfahrt vier Wochen. Die Leitstelle nehme Man hörte von Fällen, in denen wird in diesem Jahr wieder Tages- jeden ernst, der 112 anruft, sagte Rettungssanitäter sich als Psycho- ausflüge für Senioren durchfüh- ihr Chef. Aber wer damit Unfug logen bewähren müssen. Eiblmai- ren, die durch zwei ehrenamtliche treibe, müsse mit Strafverfolgung er berichtete, wann die Retter so- Mitarbeiter begleitet werden. Hier- rechnen. Das traf beispielsweise fort mit einem Notarzt erscheinen zu sind Anmeldungen erforderlich, einen vermeintlichen Witzbold, und wann nicht. Gräf führte vor, gezahlt wird im Reisebus. 22. August 2012 Busfahrt nach Rothenburg ob der Tauber Abfahrt 9 Uhr von der Stadthalle Offenbach Rückkehr gegen 18 Uhr Fahrpreis 22 Euro Anmeldung unter 069 85002-230 Weitere Fahrten sind geplant: 19. September 2012 Bergstraße – Heppenheim – Zwin- genberg- Auerbach – Fürstenlager 28. November 2012 Marburg 12 AWO Aktuell - Augustl 2012
Reisen ohne Koffer Dieses Mal ging es nach Spanien In der letzten Aprilwoche war es wieder einmal soweit: Der AWO- Kreisverband lud ein zu einer wei- teren „Reise ohne Koffer“. In Gedanken ging es nach Spa- nien. Den Tisch schmückte ein eindrucksvoller Stier und eine Flamenco-Tänzerin. Bilder von Spanien und der landestypische Fächer vermittelten spanisches Flair.Beim Spanien-Quiz gab es natürlich auch etwas zu gewinnen. Für weitere Abwechslung sorgten ein Sitztanz, spanische Märchen, lustige Gesellschaftsspiele und eine Cocktailstunde. Bei liebevoller Betreuung ver- brachten die Teilnehmerinnen und Teiilnehmerinnen und Teilnehmer genießen gemeinsam mit den ehren- Teilnehmer drei unterhaltsame amtlichen Betreuerinnen in einer Pause die Frühlingssonne im Hain- „spanische“ Tage im Hainbachtal. bachtal - und leider nicht tatsächlich in Spanien. AWO Aktuell - August 2012 13
Linienbus fährt nur vier Mal Weg zu AWO und Werkstätten schwierig Voraussichtlich noch bis Dezember Stadthalle. 2012 wird das Hainbachtal und damit die Zufahrt zur AWO-Ge- Dies hat zur Folge, dass etwa 40 schäftsstelle, zu den Werkstätten Fahrgäste nicht transportiert wer- und zum Waldcafé nur mit dem den und zu ihrem Arbeitsbeginn Auto, dem Fahrrad oder gar zu Fuß bzw. Arbeitsende den beschwer- möglich sein. lichen Fußweg am Waldzoo vorbei bis zu den Werkstätten auf sich Grund für die ab dem Hainbachtal nehmen müssen. Kaum zu glau- geltende Vollsperrung der Land- ben, dass es an der Finanzierung strasse nach Heusenstamm ist scheitert, dass Menschen mit Be- der Abriss und Neubau der Auto- hinderung spätestens ab Oktober bahnbrücke. Dies wiederum hat durch den dunklen, unbeleuchte- zur Folge, dass der Linienbus OF- ten Wald laufen müssen. 30 über die Dietzenbacher Straße fahren muss. Wegen angeblich zu Die AWO-Geschäftsstelle leidet hoher Kosten wird die Haltestelle ebenso unter diesen Umständen Hainbachtal für die Dauer der Um- wie das Waldcafé, das bereits jetzt leitung lediglich in der Frühe zwei erhebliche Umsatzrückgänge zu Die erst vor einem halben Jahr Mal angefahren. Am Nachmittag verzeichnen hat. Aber das küm- neu eingerichtete Haltestelle am versieht ein Shuttlebus den Zu- mert offensichtlich auch keinen Uhrtürmchen wird regelmäßig erst bringerdienst, jedoch nur bis zur der Verantwortlichen! wieder im Dezember angefahren. 14 AWO Aktuell - August 2012
Er plaudert nicht nur Ein Selbstportrait von Maik Rose Regelmäßig berichten wir in die- raufhin ging ich dann als Matrose sem Journal über Menschen, die auf Zeit zur Volksmarine der DDR. sich engagiert und in selbstloser Nach gut zweieinhalb Jahren er- Art und Weise ehrenamtlich an gab es sich, das ich auf Grund der den unterschiedlichsten Aktivi- Wende meinen Militärdienst schon täten bei der Arbeiterwohlfahrt im Januar statt im April 1990 been- und ihren Einrichtungen, sowie bei den konnte. Nach der Entlassung den Werkstätten Hainbachtal, be- in das Zivilleben, ging ich wieder teiligen. zurück in meinen Beruf und arbei- tete dort bis August 1991. Üblicherweise führt die Redaktion mit den Ehrenamtlichen ein Inter- Ab September siedelte ich dann view, macht hieraus einen Bericht, in das Rhein-Main-Gebiet um und der dann veröffentlicht wird. Nicht konnte so einer anstehenden Er- so in diesem Fall. Aufgrund schwer werbslosigkeit entgegen wirken. zu koordinierender Termine wur- Der Arbeitgeber ist immer noch de Maik Rose gebeten, ein paar der erste hier in Hessen, nur der Daten über seine „Vita“ schriftlich Tätigkeitsbereich hat sich im Lau- festzuhalten und der Redaktion zu fe der Jahre verändert. So bin ich Computern. Als Highlight hatten geben. heute kein Kraftfahrer mehr, statt- wir im Frühjahr dieses Jahres, dessen bin ich Mitarbeiter in der nach einer Plauderstunde über Herausgekommen ist ein gelun- Abteilung Logistik. Frankfurt, eine „Lichter-Fahrt“ genes Selbstportrait, das wir auf- durch die City. grund seiner Qualität gerne unge- Als ich 2011 gefragt wurde, ob ich kürzt wiedergeben. Viel Spaß beim ehrenamtlich bei der AWO gele- Für dieses Jahr sind noch ein Aus- Lesen. gentlich bzw. regelmäßig eine Ver- flug auf den Frankfurter Lohrberg anstaltung mit Senioren machen und weitere Präsentationen zu --- möchte, sagte ich gerne zu. unterschiedlichsten Themen aus Kunst, Kultur und Politik geplant. Im Jahre 1968, am 29. Juni, wurde Nun halte ich seit Oktober 2011 je- Es werden auch noch Gäste zu den ich als letzter Zwilling und Sohn ei- den zweiten und vierten Donners- alltäglichen Dingen des Lebens ner Schneiderin in Erfurt geboren. tag in der Arthur-Zitscher- Straße (Hygiene, Sicherheit, Medizin und So war ich nun der Jüngste in der „Maiks Plauderstunde“, und die Recht) eingeladen werden. Familie. Meine Schwester, gut vier teilnehmenden Senioren haben Jahre und der Bruder doch ganze immer Spass daran. Die Themen- PS. Bitte beachten: Maik und nicht zwanzig Minuten älter, hatte ich auswahl ist breit gefächert. So wa- Mike!!!!! doch nicht die Rolle des Nesthäk- ren Präsentationen zu Städten und chens. Da mein Bruder mit Gehbe- Ländern gern ge- hinderungen zur Welt kam, muss- sehen, aber auch te ich doch oft zurückstecken. die Kultur kam Trotz der nicht ganz glücklichen mit Musik und Umstände, hatte ich eine schöne Künstlern nicht Kindheit und Jugend. zu kurz. Weiter Von 1971 bis 1975 besuchte ich gab es Gespräche einen Kindergarten. Anschließend mit Gästen, z.B. schloss ich nach zehn Jahren 1985 aus der Kirche meine Schule erfolgreich ab. Nun von gegenüber folgte eine Lehre als Maschinist und eine kleine für Heizanlagen im VEB Energie- Einführung zur kombinat Erfurt, welche ich 1987 Erfindung und vorzeitig abschließen konnte. Da- Arbeitsweise von AWO Aktuell - August 2012 15
Rhythmusspiel entsteht im Hainbachtal Schreinerei produziert InTakt® Nach den ersten zwanzig Exem- cussion, mit Alltagsgegenständen, plaren und einer Qualitätsprüfung auf Rhythmusinstrumenten (opti- durch den Kunden stand es fest: onal erhältlich), mit Händen, Fü- Die Schreinerei hat einen neuen ßen, Drumsticks – erlaubt ist, was dauerhaften Auftrag erhalten. Das gefällt. Es liegt am Trainer und Rhythmusspiel InTakt® wird von am Team, wie weit hier koopera- Drum Cafe Deutschland mittler- tiv oder arbeitsteilig vorgegangen weile erfolgreich vertrieben, die wird. Lieferungen gehen auch nach Hol- land, Tschechien und Südafrika. Schließlich muss das Team eine gleichbleibende Qualität liefern, sprich: den Takt halten. Das ver- Das Spiel: langt vom Einzelnen, seinen Ei- Gewinnen gensinn zurückzunehmen. Und vom Team, jeden Einzelnen mitzu- können nur alle nehmen. Jedenfalls funktioniert es nur, wenn jeder auf alle Acht gibt. Anfang Januar 2012 erreichte die Denn InTakt® spielt man nicht Wenn der Rhythmus dann einmal Werkstätten Hainbachtal eine An- gegeneinander, sondern miteinan- sitzt, kommt das, was in jedem frage aus Dietzenbach zur Her- der. Gespielt wird in einem Team Unternehmen selbstverständlich stellung eines Rhythmusspiels von 4 bis 24 Mitspielern. Aufgabe ist: ein neuer Produktzyklus. Mit aus Holz. Matthias Jackel, der ist es, gemeinsam ein Produkt zu anderen Schwerpunkten, anderen Geschäftsführer von Drum Cafe erzeugen – in diesem Fall: einen Rollen und anderen Zielen. Deutschland und Sohn des 2008 konstanten, komplexen Rhythmus. verstorbenen Jazzmusikers Conny Und zwar von der Produktentwick- Jackel, hatte sich an seine Jugend- lung über die Produktion bis hin Die Anforderung: zeit erinnert, in der er vor vielen zur Qualitätssicherung. Absolute Jahren zusammen mit seinem Va- ter öfters im Hainbachtal war und Am Anfang steht die Produktent- Genauigkeit wusste daher auch von den Werk- wicklung: Das Team muss sich stätten und deren Schreinerei. auf einen Rhythmus einigen. Also Anders als bei vielen Aufträgen BUMM – batsch – BUMM BUMM – der Schreinerei ist bei der Herstel- Nach intensiver Machbarkeitsprü- batsch. Oder so. Diesen definierten lung des Rhythmusspiels millime- fung und sorgfältiger Kalkulation Rhythmus „notiert“ man mit einem tergenaues Arbeiten notwendig. wurden sich die Beteiligten sehr ebenso simplen wie ausgeklügel- schnell einig, zunächst einmal ei- ten System aus Rhythmussteinen, Für das Team rund um Gruppen- nen Probeauftrag zu vereinbaren. die in dafür vorgesehene Taktplat- leiter Klaus Orlopp dank intensiver Das hochwertige Teamtraining- ten eingelegt werden. Einarbeitung und Schulung ist dies Tool basiert auf einem Spiel-Set offensichtlich kein Problem. Und mit 12 Taktplatten und 48 Rhyth- Dann geht es an die Produktion: dann wundert es auch nicht, dass mussteinen, verpackt in einem Erzeugt werden die rhythmischen aus einem Probeauftrag ein Dau- repräsentativen Aluminiumkoffer. Klänge ganz einfach per Body Per- erauftrag geworden ist. 16 AWO Aktuell - August 2012
Etabliert aber noch ausbaufähig Ein Jahr Bundesfreiwilligendienst „Der Bundesfreiwilligendienst ist die ab Herbst ihren BFD beginnen. ist unter 27 Jahren (79 Prozent). noch ausbaufähig, sowohl in quan- Damit hat sich die Zahl der Men- Besonders viele ältere Freiwillige titativer als auch in qualitativer schen, die einen Freiwilligendienst gibt es in Sachsen, Thüringen und Hinsicht“, erklärt der AWO Bun- bei der AWO leisten, seit letztem Mecklenburg-Vorpommern. Über desvorsitzende Wolfgang Stadler Jahr auf insgesamt ca. 4.700 fast 60 Prozent der Freiwilligen leistet angesichts des Jahrestages seiner verdoppelt. „Vor dem Hintergrund einen einjährigen Bundesfreiwil- Einführung. Bei den meisten Ein- der starken Nachfrage benötigen ligendienst, knapp zehn Prozent satzstellen hätte sich der Wechsel wir mehr Mittel und zwar für den sind bis zu 18 Monate im Einsatz. vom Zivildienst zum Freiwilligen- Bundesfreiwilligendienst und das Die übrigen 30 Prozent der Frei- dienst positiv ausgewirkt. „Freiwil- FSJ“, betont Stadler. willigen engagieren sich zwischen lige sind hoch motiviert und enga- sechs und elf Monaten. Kitas, Ju- giert“, zeigt sich Stadler zufrieden. Über zwei Drittel der Bundesfrei- gendzentren, offene Ganztags- Besonders in der direkten Arbeit willigen bei der AWO engagieren schulen und Seniorenzentren sind mit Menschen wirke sich das sehr sich ein Jahr oder länger. Abgese- sowohl im Bundesfreiwilligen- positiv aus, da so intensive zwi- hen von leichten regionalen Unter- dienst als auch im FSJ die belieb- schenmenschliche Beziehungen schieden gibt es in etwa genauso testen Einsatzbereiche. aufgebaut werden könnten. viele männliche wie weibliche Frei- willige. Der überwiegende Teil der Doch die AWO sieht durchaus Bundesfreiwilligen bei der AWO Quelle: www.awo.org Nachbesserungsbedarf beim Bun- desfreiwilligendienst (BFD). „Die Qualität der Bildung ist für Freiwil- Betreuungsverein Arbeiterwohlfahrt ligendienste, die bei der AWO als Kreisverband Offenbach - Stadt e.V. Bildungs- und Orientierungszeit betrachtet werden, von immen- Im Mittelpunkt unseres Handelns stehen Menschen mit psychischen Erkrankun- ser Bedeutung. Doch nach wie vor gen sowie geistigen, seelischen oder körperlichen Beeinträchtigungen, die ihre hat der Bund im BFD keine Quali- Angelegenheiten nicht eigenständig regeln können und – unter Wahrung ihrer tätskriterien für die pädagogische Selbstbestimmungsrechte- gesetzlich vertreten werden. Unsere Aufgaben im Einzelnen: Betreuung vorgelegt“, bemängelt Stadler. Zudem müsse die wichtige Wir Rolle der Träger in diesem Bereich - führen selbst fachkompetent gesetzliche Betreuungen endlich auch gesetzlich verankert - gewinnen, schulen, beraten und unterstützen ehrenamtliche gesetzliche Betreuer werden. Wie im Freiwilligen Sozi- - informieren über Vorsorgemöglichkeiten (Vorsorgevollmacht, Betreuungs-und alen Jahr (FSJ) leisten die regio- Patientenverfügung) nalen AWO-Träger die zentrale Be- - organisieren regelmäßig einen Erfahrungsaustausch zwischen ehrenamtlichen gleitungs- und Bildungsarbeit und Betreuern müssten direkt in die offiziellen - kooperieren eng mit der Betreuungsbehörde und dem Amtsgericht - geben Auskünfte über das Betreuungsrecht Abläufe eingebunden werden, um - leisten vor Ort gezielte Öffentlichkeits- und Netzwerkarbeit unnötige bürokratische Hürden - arbeiten mit und für Menschen aller Kulturen abzubauen. „Die Verwaltungsab- läufe müssten insgesamt verein- Ehrenamtliche gesetzliche Betreuung: Eine Aufgabe für Sie? Wir informieren Sie gerne! facht werden“, fordert Stadler. Um den BFD noch attraktiver zu ge- Betreuungsverein Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Offenbach-Stadt e.V. stalten, wären zudem bundesein- Arthur-Zitscher-Straße 20 – 22 heitliche Regelungen etwa zur An- 63065 Offenbach am Main erkennung für Ausbildungs- oder Sprechzeiten: Donnerstag von 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr oder nach Vereinbarung Studiengänge wünschenswert. Ihre Ansprechpartnerinnen: Aktuell engagieren sich bei der Inge Schimpf Andrea Assaf AWO rund 1.650 Bundesfreiwil- Telefon (069) 829004-15 Telefon (069) 829004-11 Telefax (069) 829004-25 lige. Dazu kommen die zahlreichen Email: betreuungsverein@awo-of-stadt.de Neuverträge der Schulabgänger, AWO Aktuell - Augustl 2012 17
Stadtranderholung 2012 Teilnehmer gestalten ihre kleine Stadt Die mit neuer Farbe versehenen gangenen Jahr erfolgreich umge- Neue. Da wird dann um Arbeits- Holzhütten fallen sofort auf und setzte Konzept einer „Kinderstadt“ aufträge und Löhne gefeilscht, gilt sind zum Bürgermeisteramt um- auch 2012 anzubieten. Zurecht, es doch, sich mit den erarbeiteten funktioniert oder dienen verschie- wie es nicht nur die in den sechs „Kalawos“ das eine oder andere in denen „Unternehmen“ als Firmen- Ferienwochen ausgebuchten Plät- den verschiedenen Ladengeschäf- domizil, überall wuselt es. Mal sehr ze beweisen. ten kaufen zu können - fast so wie beschäftigt, mal entspannt auf ei- im richtigen Leben. ner Wippe - die Stadtranderholung Mit Begeisterung sind die vier bis ist in vollem Gange. vierzehn Jahre alten Kinder dabei, Wenn sich Erwachsene auf das ihre Kommunalverwaltung, ihre Kinderstadtgebiet verirren, wer- Die Arbeiterwohlfahrt und der Ver- Betriebe und Handwerksbetriebe den sie von aufmerksamen Mit- ein „Kaleidoskop e.V. haben sich mit viel Phantasie zum Leben zu arbeitern der „Stadtverwaltung“ verständigt, das bereits im ver- erwecken - und das jeden Tag aufs angesprochen und in das Bürger- meisteramt gebeten. Dort erhalten sie einen Besucherausweis und ei- nen Begleiter zugeteilt, der dann die erbetene Führung durchführt und dem Gast das Leben in der Stadt erklärt. Ein starkes Konzept, das Kindern ermöglicht, sich spielerisch den Regeln des Erwachsenenalltags zu nähern. Und ein starkes Team von Kalei- doskop e.V., dem es gelingt, eine große Anzahl von Kindern pädago- gisch sinnvoll zu beschäftigen und das alles ohne laute „Komman- dos“. Kaum vergleichbar mit der Laut- stärke, die noch vor zwei oder mehr Jahren das Leben und Ar- beiten im Hainbachtal in den Som- merferien beherrschte. 18 AWO Aktuell - August 2012
Arbeiten am Generationengarten beendet Fortsetzung auf dem Gärtnereigelände Die Arbeiten am Generationengar- In diesem Jahr entstand dort auch dann das fertige Produkt schme- ten konnten im Juni abgeschlossen ein Therapiegarten, in dem Obst- ckt. Genutzt werden kann der werden. Im Rahmen des AWO- gehölze, Beerensträucher und ein Therapiegarten für Gruppen an Sommerfestes am 31. August wird Gemüsegarten angelegt wurden. einem oder mehreren Tagen oder das Projekt, das mit Unterstützung als Projekt einen Sommer lang. der Stiftung Deutsches Hilfswerk Hier können Menschen mit und entstehen konnte, feierlich seiner ohne Behinderung, Erwachsene Fachlich angeleitet wird das Pro- Bestimmung übergeben. und Kindergartenkinder erfahren, jekt von Karsten Winarske, der wie sich Erde anfühlt und was mit im Hainbachtal mit seiner Arbeits- Dann können die Besucher außer Pflanzen geschieht, wenn sie ge- gruppe für die Grünpflege zustän- dem bereits im letzten Jahr ent- hegt und gepflegt werden. Hier er- dig ist. Terminvereinbarungen sind standenen Sprühfeldes verschie- fahren die Teilnehmer, das Wachs- unter (069) 85002-450 jederzeit dene Geschicklichkeitsgeräte, tum auch Zeit braucht und wie möglich. Ruhebänke und ein Klangobjekt nutzen. Ebenfalls im vergangenen Jahr entstand auf dem Gelände ne- ben der ehemaligen Gärtnerei an einem sogenannten „Socialday“ eines namhaften Sponsors ein Bar- fußpfad, auf dem die unterschied- lichsten Materialien mit blanken Fußen ertastet werden können. AWO Aktuell - August 2012 19
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