Pressedienst - Pferdesportverband Baden-Württemberg

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Pressedienst                                    BADEN-WÜRTTEMBERG e.V.
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PFERDESPORTVERBAND                                            1. Juni 2021
BADEN-WÜRTTEMBERG e.V.                                            Seite 1
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1. Juni 2021

    Redaktion:
    Martin Stellberger
    Mühlbachweg 33, 88250 Weingarten
    Telefon: 0751 59353
    martin@stellberger.de
    www.stellberger.de

    Herausgeber:
    Pferdesportverband Baden-Württemberg e.V.
    Murrstraße ½, 70806 Kornwestheim
    Telefon: 07154-8328-0
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                                                                                                                     Seite 2

                                                                INHALT

THEMA 1: Präsident Ziegler schrieb an Staatskanzlei und Ministerien ..................................... 4
 Präsident Gerhard Ziegler schrieb an Ministerien und Staatskanzlei ............................................... 4
THEMA 2: Unterstützung für Reitschulen ..................................................................................... 6
 Finanzielle Unterstützung für Reitschulen in Aussicht ..................................................................... 6
 Draußen muss drin sein – Online Petition des DOSB....................................................................... 6
CORONA-INFORMATIONEN ....................................................................................................... 7
 Was gilt für Pferdesport, Reitschulen, Reitplätze etc.? ..................................................................... 7
THEMA 3: Pferdesport engagiert sich für Biodiversität ............................................................... 9
 Herausragende Projekte im Wettbewerb Sport & Nachhaltigkeit ausgezeichnet ............................. 9
 RFV Schwendi: Erhaltung und Förderung der Artenvielfalt ........................................................... 10
BEMERKENSWERTES ................................................................................................................. 12
 FN-Jahresbericht 2020 ist online ..................................................................................................... 12
 Wettbewerb „Pferdefreundliche Gemeinden und Regionen“ startet wieder .................................. 12
IM PORTRAIT ................................................................................................................................ 15
 Trekking-Reiten – Kombination aus Ausritt, Wander- und Distanzreiten...................................... 15
TIPPS AUS DEM TURNIERKALENDER ................................................................................... 18
 Schutterwald: Fünfmal Klasse S .................................................................................................... 18
 Erstes Fahrturnier in Deutschland ................................................................................................... 18
 Ludwigsburg-Monrepos: Kleineres Turnier mit S-Dressur ............................................................. 19
TURNIERE UND KONTAKTE in Stichworten ........................................................................... 20
TURNIER-VORSCHAU ................................................................................................................. 23
 Tübinger Reitgesellschaft bereitet ihr Turnier vor .......................................................................... 23
 Marbach: Festival des Dressurpferdes............................................................................................. 23
 CHI Donaueschingen - Sportfest vor den Europameisterschaften .................................................. 24
NACHGEREICHT .......................................................................................................................... 25
 Eva Terpeluk in Arville Dritte ........................................................................................................ 25
 Antonia Roth räumte richtig ab ....................................................................................................... 25
 Mannheimer Maimarkt-Turnier: Rückblick auf Reiter aus dem Lande.......................................... 25
 Michael Jung – wird allen Sätteln gerecht ...................................................................................... 28
 Leonie Assmann Dritte, Alia Knack Vierte in Österreich............................................................... 30
 Preis der Besten 2021: Erfolge für Baden-Württemberger ............................................................. 31
 Kommentar ...................................................................................................................................... 31
IM STENOGRAMM ....................................................................................................................... 33
 FN-Bildungskonferenz digital ......................................................................................................... 33
 Information zum 17. Deutschen Pferderechtstag in Kassel ............................................................ 34
 Berufsreiter rufen auf zur Bewerbung: „Ausbildungsbetrieb des Jahres“....................................... 35
NACHRICHTEN AUS DEM LANDESVERBAND ..................................................................... 36
 FN fordert erneut Wettkämpfe auch für den Amateursport ............................................................ 36
 Preis der besten Jugendarbeit .......................................................................................................... 37
NACHRICHTEN AUS WÜRTTEMBERG .................................................................................. 38
 „Casting“ für Fahrer und am Fahrsport Interessierte ...................................................................... 38
 Blaubeuren: Bodenarbeit mit Waltraud Böhmke ............................................................................ 38
WOLF BLEIBT WOLF .................................................................................................................. 40
 Initiative Wolf bleibt Wolf fordert aktives Wolfsmanagement ...................................................... 40
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                                                                                            BADEN-WÜRTTEMBERG e.V.
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AUSBILDUNG ................................................................................................................................. 41
 FN-Bildungskonferenz digital ......................................................................................................... 41
 Angebote der Persönlichen Mitglieder der FN ................................................................................ 41
STORY.............................................................................................................................................. 42
 Corona, mein Pferd und ich ............................................................................................................ 42
REZENSIONS-TIPPS ..................................................................................................................... 44
 Trainings Therapie .......................................................................................................................... 44
 Praxisbuch Westernreiten ................................................................................................................ 45
Gesagt ist gesagt… ........................................................................................................................... 47
 Peter Hofmann, Turnierchef in Mannheim bei SWR Sport am 29.4.2021 ..................................... 47
TV - SERVICE PFERDESPORT ................................................................................................. 48
NAMEN SIND NACHRICHTEN .................................................................................................. 49
 MEIN MOMENT - 20 Jahre im Dienste des WPSV ...................................................................... 49
SERVICE .......................................................................................................................................... 52
 Archiv im PRESSEDIENST ........................................................................................................... 52
IMPRESSUM ................................................................................................................................... 52
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                                                             BADEN-WÜRTTEMBERG e.V.
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                                           Zum Geleit

                     Daher möchten wir als Pferdesportverband Baden-
                     Württemberg nochmals eindringlich darum bitten,
                     bei der nächsten Überarbeitung der Corona-Ver-
                     ordnung den Ausschluss von Freizeit- und Amateur-
                     sportlern und –sportlerinnen bei Wettbewerben
                     aufzuheben.

                         Gerhard Ziegler, Präsident des Pferdesportverbandes
                              Baden-Württemberg, am 24. April 2021
                                  an die Staatskanzlei in Stuttgart

THEMA 1: Präsident Ziegler schrieb an Staatskanzlei und Ministerien
Präsident Gerhard Ziegler schrieb an Ministerien und Staatskanzlei

Ditzingen/Stuttgart. Die Sorgen um den Pferdesport im Land während der Corona-Pandemie
treibt viele Betroffene um, insbesondere den Präsidenten des Pferdesportverbandes Baden-Würt-
temberg, Gerhard Ziegler aus Ditzingen. Ziegler schrieb zunächst noch vor der Bildung der neuen
Landesregierung einen Brandbrief an Staatssekretär Dr. Florian Stegmann, der auch nach der Wahl
weiterhin Chef der Staatskanzlei ist. Nach der Regierungsbildung wandte sich der Reiterpräsident
in weiteren Briefen an die neue Kultusministerin Theresa Schopper und an Sozialminister Manfred
Lucha und bezog sich u.a. auf die Zulassung von Amateuren zum Wettkampfsport. Diese sind
bekanntlich noch „außen vor“, weil der Turniersport und das sportliche Training bisher nur den
Profis und Kaderreitern möglich war. Das aber verhindert die sportliche Entwicklung der Jugend-
arbeit und der Amateure insgesamt, so dass der Verband große Verluste im Amateursport be-
fürchtet. Die Lage für den Amateur- und Breitensport ist ernst, erklärt der Reiter-Präsident und
schrieb deshalb Ende April und Mitte Mai 2021 im Einzelnen auf die jeweils gültigen Corona-
Verordnungen abhebend u.a.:

„Seit Anfang März dürfen Freizeit- und Breitensportler nur unter Auflagen trainieren. Dies hat im
Pferdesport nicht nur Folgen für die Gesundheit von Zwei- und Vierbeinern, sondern auch für die
sportliche Weiterentwicklung.“ Und mit den sich ändernden Verordnungen hätten sich auch die
erlaubten Zuschauerzahlen geändert. Hierzu schrieb Gerhard Ziegler an die Ministerien: „Mit der
Corona-Verordnung mit Gültigkeit ab 14.05.2021 ist der Wettkampfsport weiterhin nur für den
Profi- und Spitzensport zulässig. Im ersten Öffnungsschritt mit 100 Zuschauern, im zweiten mit
250. Der Amateursport ist weiterhin nicht aufgenommen.“
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                                                               BADEN-WÜRTTEMBERG e.V.
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                                                                                     Seite 5

Auf die Flächen der Sportanlagen eingehend schrieb Ziegler: „Auf der anderen Seite heißt es in der
Verordnung, dass ‚die Anzahl der zeitgleich anwesenden Besucherinnen und Besucher, Teilneh-
merinnen und Teilnehmer oder Kundinnen und Kunden auf eine Person je 20 angefangene Qua-
dratmeter Veranstaltungs- bzw. Verkaufsfläche begrenzt ist. Kulturveranstaltungen im Freien sind
für bis zu 100 Besucher erlaubt.‘…Damit eine Veranstaltung mit 100 Besuchern/Teilnehmern
zulässig ist, wären gem. der oben genannten Vorgaben eine Veranstaltungsfläche von mindestens
2000 qm erforderlich. Diese Vorgabe erfüllen nahezu alle Pferdesportanlagen. Unsere Sportanlagen
sind in der Regel größer und weitläufig und auch die Reithallen von der Belüftung nicht mit einem
Einkaufsladen oder anderen Sportanlagen zu vergleichen. Der Pferdesport ist eine Individual-
sportart, bei der die Abstandsregelungen schon aus Sicherheitsgründen immer eingehalten wer-
den…Bei Wettkämpfen befinden sich max. zwei bis vier Pferdesportler zeitgleich auf dem Wett-
kampfplatz, der eine Mindestgröße von 800 qm hat. Der geforderte Mindestabstand unter den
Sportlern ist zu jeder Zeit gegeben. Auch für die Vorbereitungsplätze gibt es Vorgaben, wieviele
Sportler sich zeitgleich darauf befinden dürfen (je 1 Reiter und Pferd/200qm).“

Auf die Hygienekonzepte eingehend beschrieb Gerhard Ziegler, was im Pferdesport umgesetzt
wird: „Gemeinsam mit dem Spitzenverband (der Deutschen Reiterlichen Vereinigung der FN; Anm.
d. Red.) haben wir schon vor einem Jahr Hygienekonzepte erarbeitet, mit Hilfe derer die Einhaltung
der erforderlichen Infektionsschutzmaßnahmen bei Turnierveranstaltungen sichergestellt werden
können. Zudem hat die Deutsche Reiterliche Vereinigung gemeinsam mit dem Max-Planck-Institut
einige Untersuchungen zur Aerosolforschung betrieben mit dem Ergebnis, dass die Ansteckungs-
gefahr in Reithallen und auch auf Reitplätzen bei der sportlichen Nutzung als gering bis sehr gering
eingestuft wird.“

Gerhard Ziegler griff in seinen Briefen ein weiteres Problem auf: „In unserem Schreiben vom
26.04.2021 haben wir bereits darum gebeten, den Wettkampfsport wieder für die Amateure
zuzulassen. Die Differenzierung von Profis und Amateuren scheint formal klar zu sein, in der
Realität sind die Grenzen jedoch fließend. Im Pferdesport gibt es viele Sportler, die keine Profis
sind aber durch Unterricht, Beritt und Handel von Pferden einen Teil ihres Lebensunterhaltes
bestreiten, durch das Wettkampfverbot erheblich benachteiligt werden und in ihrer Berufsausübung
eingeschränkt sind. Zudem gibt es im Wettkampfsystem des Pferdesportes in den gestellten An-
forderungen keine Differenzierung zwischen Profi und Amateur, diese sind für alle Sportler gleich.
Ein Ausschluss der Amateure aus dem Wettkampfsystem stellt eine erhebliche Benachteiligung
dieser Sportler insbesondere bei der Vorbereitung ihrer Pferde auf wichtige Championate dar.“

Wie andere Bundesländer mit den genannten Problemen umgehen, schilderte Ziegler der Kultus-
ministerin und dem Sozialminister eindringlich: „In einigen Bundesländern, z.B. in Bayern, ist der
Amateursport auch bei Wettkämpfen gekoppelt an die Inzidenzzahlen wieder zulässig. Als größter
Pferdesportfachverband in Deutschland werden wir täglich mit Fragen unserer knapp 98.000
Mitglieder (in Baden-Württemberg; Anm. d. Red.) konfrontiert, weshalb dies nicht auch in Baden-
Württemberg möglich ist.“

Ziegler beschloss seine Briefe mit der dringenden Bitte: „Daher möchten wir als Pferdesport-
verband Baden-Württemberg nochmals eindringlich darum bitten, den Ausschluss von Freizeit- und
Amateursportlern und Amateursportlerinnen bei Wettbewerben aufzuheben und stattdessen die
Anzahl der Personen auf dem Veranstaltungsgelände analog den Kulturveranstaltungen zu
limitieren.“
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                      THEMA 2: Unterstützung für Reitschulen
Finanzielle Unterstützung für Reitschulen in Aussicht

Stuttgart. Die Landesregierung Baden-Württemberg hat ein weiteres Förderprogramm für durch
die Corona-Krise gebeutelte Betriebszweige bewilligt. Mit dem Landesförderprogramm Tilgungs-
zuschuss Corona II erhalten Unternehmen einen direkten Zuschuss zu den Tilgungsraten für
betriebliche Kredite, für Raten aus Mietkaufverträgen und Leasingverträgen oder Geldmarkt-
darlehen. Gefördert werden die Tilgungsraten von Januar bis Juni 2021.

Neu beim Programm Tilgungszuschuss Corona II ist, dass Reitschulen (auch Fahr-und Voltigier-
schulen) ebenfalls antragsberechtigt sind. Förderfähig sind Tilgungsraten für Januar bis einschließ-
lich Juni 2021 für Kredite, die vor dem 11. März 2020 abgeschlossen wurden. Der Fördertopf
beträgt 37,6 Millionen Euro und die Vergabe der Mittel erfolgt nach Eingang der Antragsstellung.
Daher möchten wir schon heute alle auf das neue Förderprogramm aufmerksam machen, damit
diese dann loslegen können, sobald eine Antragsstellung möglich ist.

Hier finden Sie einige Informationen des Wirtschaftsministeriums zum Förderprogramm Tilgungs-
zuschuss Corona II sowie die Pressemitteilung: Tilgungszuschuss Corona: Ministerium für
Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg (baden-wuerttemberg.de)

Sobald nähere Informationen zum Procedere und zur Antragsstellung (voraussichtlich ab Mitte
Juni) vorliegen, werden alle Vereine und Betriebe, die dem Pferdesportverband angeschlossen sind,
per Email (sofern diese vorliegt) informiert. Wir empfehlen allen Interessierten schon einmal vorab,
die Tilgungsraten für die Betriebsmittelkredite für den genannten Zeitraum zusammenzustellen,
damit die Antragsstellung dann schneller erfolgen kann.                               PSV Ba.-Wü.

Draußen muss drin sein – Online Petition des DOSB
DOSB Online Petition für den Freizeit und Amateursport noch bis 2. Juni 2021

Frankfurt am Main. Mehr als 65.000 offizielle Unterstützer fand die Aktion schon nach rund
einer Woche, die der DFB und DOSB gemeinsam für den organisierten Sport und seine Vereine in
Deutschland gestartet hatten. Gefordert wird die schnellstmögliche Rückkehr in den regulären
Trainingsbetrieb und anschließend im zweiten Schritt auch in den Wettkampf. Die Petition läuft
noch bis 2. Juni 2021 und ist zusammen mit ausführlichen Informationen zu finden im Internet:
https://www.dosb.de/sonderseiten/news/news-detail/news/prominente-unterstuetzung-fuer-den-
breitensport
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                                CORONA-INFORMATIONEN
   Was gilt für Pferdesport, Reitschulen, Reitplätze etc.?
   Informationen zur Corona-Verordnung (Stand 21. Mai 2021)
   Ausritte und Reitsport sind erlaubt.

   Lockerungen nach dem Stufenplan vom 14. Mai 2021

   Öffnungsstufe 1
   (7-Tage-Inzidenz im jeweiligen Stadt- oder Landkreis an fünf aufeinanderfolgenden Tagen
   unter 100:
    Kontaktarmer Sport auf Sportanlagen/Sportstätten im Freien ist in Gruppen von bis zu 20
   Personen gestattet.
    Ausritte sind mit Angehörigen des eigenen Haushalts und eines weiteren Haushalts (maximal
   fünf Personen) erlaubt; Paare, die nicht zusammenleben, gelten als ein Haushalt. Geimpfte und
   Genesende sowie Kinder der jeweiligen Haushalte bis einschließlich 13 Jahre zählen dabei nicht
   mit.

  Öffnungsstufe 2
  (7-Tage-Inzidenz im jeweiligen Stadt- oder Landkreis sinkt in den folgenden 14 Tagen nach
  der 1. Öffnungsstufe weiter):
 Kontaktarmer Freizeit- und Amateursport auf Sportanlagen und Sportstätten im Freien und
  geschlossenen Räumen ist wieder erlaubt. Die Anzahl der zeitgleich anwesenden Reiterinnen und
  Reiter ist auf eine Person pro 20 qm zu begrenzen.

   Notbremse
    In Stadt- und Landkreisen mit einer 7-Tage-Inzidenz drei Tage in Folge über 100: Sport darf im
   Freien und geschlossenen Räumen nur noch kontaktlos alleine, zu zweit oder mit den Angehörigen
   des eigenen Haushalts ausgeübt werden.
    Geimpfte und Genesene zählen dabei nicht.
    Kinder bis einschließlich 13 Jahren dürfen in Gruppen von maximal fünf Kindern kontaktlosen
   Sport im Freien ausüben.
    Anleitungspersonen (Übungsleitende) brauchen einen negativen Schnelltest. Dabei ist es
   ausreichend, wenn Anleitungspersonen zweimal pro Woche einen Schnelltest durchführen lassen –
   auch wenn sie täglich als Anleitungsperson eingesetzt werden. Diese Testungen sind ohne vorherige
   konkrete Anforderungen seitens des Gesundheitsamtes vorzunehmen.
    Bei konkreter Aufforderung des Gesundheitsamtes muss jedoch ein tagesaktueller Test
   vorgelegt werden, der nicht älter als 24 Stunden sein darf *).
    Auf weitläufigen Außensportanlagen dürfen mehrere Gruppen in der angegebenen Größe den
   Sport ausüben, wenn der Kontakt zwischen den jeweiligen Gruppen ausgeschlossen werden kann.
    Die Nutzung vom Umkleiden, sanitären Anlagen und anderen Aufenthaltsräumen ist nicht
   gestattet – Ausnahme für die Einzelnutzung der WCs.
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 Die zuständigen Behörden vor Ort sind befugt, weitergehende Maßnahmen zum Schutz vor
Infektionen zu erlassen. Sie können aus wichtigem Grund im Einzelfall Abweichungen von diesen
Vorgaben zulassen.
 Ob eine überdachte Reithalle aufgrund von Belüftungsmöglichkeiten oder der bestehenden
Möglichkeit, Hallenseiten komplett zu öffnen als Sportanlage im Freien gilt, muss im Einzelfall von
den zuständigen Behörden vor Ort entschieden werden.

*) Die Landesregierung Baden-Württemberg hat mit dem Beschluss vom 1. Mai 2021 in einer
Aktualisierung der Verordnung über infektionsschützende Maßnahmen gegen die Ausbreitung des
Coronavirus Klarheit im Umgang mit COVID-19-Schnelltests geschaffen.
Ausgehend von der Anpassung des § 4a Absatz 1 können Übungsleitende nun bei Anwesenheit
eines geeigneten Dritten Trainingseinheiten auch mit negativem Schnelltest durchführen. So heißt
es in der neuen Passage: „Die zu testende Person kann die Probeentnahme und Auswertung in
einem für die Anwendung durch medizinische Laien zugelassenen Test selbst durchführen, sofern
ein geeigneter Beschäftigter oder ein geeigneter Dritter dies überwacht und das Ergebnis
bescheinigt.“

Versorgung von Tieren
Neben den aufgeführten Regelungen für die Durchführung von Reitstunden muss die
tierschutzgerechte Versorgung, Pflege und Bewegung von Tieren aus Gründen des Tierwohls
sichergestellt sein. In Landkreisen mit einer 7-Tage-Inzidenz von über 100 gelten
Ausgangsbeschränkungen. Bitte informieren Sie sich über die 7-Tage-Inzidenz in Ihrem Landkreis.
Im Falle einer bestehenden Ausgangsbeschränkung ist der Aufenthalt außerhalb der Wohnung oder
sonstigen Unterkunft in der Zeit von 22.00 Uhr bis 05.00 Uhr des Folgetags nur bei Vorliegen
triftiger Gründe gestattet. Dazu gehören auch Handlungen zur Versorgung von Tieren. Zur
Bewegung von Pferden aus Gründen des Tierwohls empfehlen wir den Betreibern von Reithallen
und Pferdebetrieben ein Konzept zur Bewegung der Pferde zum Schutz des Tierwohls und zur
maximalen Kontaktreduzierung auszuarbeiten, welches auf Verlangen der zuständigen Behörde
vorgelegt werden kann und u. a. folgende Punkte beinhaltet:
 Notwendiges Minimum an täglicher Bewegung zur Sicherstellung des Tierwohls.
 Wie viele Pferde mit den dazugehörigen Personen sich jeweils gleichzeitig in der Reithalle
befinden - maximal eine Person und Pferd pro 200 Quadratmetern.
 Wie sind die Zeiten der Bewegungseinheiten über den Tag verteilt, also eine Art Belegungsplan
für die Halle (gegebenenfalls auch mit Pausen zum Lüften, je nach Art der Halle) oder den
Außenplatz.
 Leitgedanke ist die Gewährleistung des notwendigen Tierschutzes (Bewegen der Tiere) bei
maximaler Kontaktreduzierung.
 Nähere Informationen zur Pferdehaltung und zum Pferdesport im Zusammenhang mit dem
Coronavirus-Geschehen sind auf der Homepage der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN)
verfügbar. Für Inhalte und Aktualität der Homepage ist die Deutsche Reiterliche Vereinigung selbst
verantwortlich.                              (Quelle: FAQ zur Corona-Verordnung BW, StM/ÜL)
PFERDESPORTVERBAND
                                                             BADEN-WÜRTTEMBERG e.V.
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             THEMA 3: Pferdesport engagiert sich für Biodiversität
Herausragende Projekte im Wettbewerb Sport & Nachhaltigkeit ausgezeichnet
Acht Sportverbände erhalten Preisgelder von insgesamt 90.000 Euro

Stuttgart/Kornwestheim/Schwendi.        Zum vierten Male hat der Landessportverband Baden-
Württemberg e.V. (LSVBW) gemeinsam mit dem Ministerium für Umwelt, Klima und
Energiewirtschaft Baden-Württemberg die Preisträger des Wettbewerbs Sport & Nachhaltigkeit
prämiert. Acht ausgezeichnete Projekte erhielten Preisgelder in Höhe von insgesamt 90.000 Euro.
Der Betrag stammt aus der Glücksspirale.
In der Presseerklärung des LSV vom 20. Mai 2021 heißt es: 13 Sportfachverbände haben sich mit
innovativen Projektvorschlägen für mehr Nachhaltigkeit im Sport beworben. Jetzt stehen die acht
Preisträgerinnen und Preisträger des Wettbewerbs fest, die mit ihren herausragenden Projekten die
Jury überzeugen konnten“, sagte die neue Umweltministerin Thekla Walker (Grüne) in Stuttgart.
Mit dem Gewinn können die Verbände nun ihre ambitionierten Vorhaben umsetzen und so für
einen nachhaltigeren Sport in Baden-Württemberg sorgen. Über den ersten Platz dürfen sich fünf
Sportfachverbände freuen, darunter der Pferdesportverband Baden-Württemberg e.V.; sie erhalten
für ihre eingereichten Projekte ein Preisgeld von je 15.000 Euro. Zudem werden drei weitere
Vereine mit einem Preisgeld von jeweils 5.000 Euro gewürdigt.

Dass nachhaltiges Handeln immer die drei Säulen der Nachhaltigkeit – Soziales, Ökologie und
Ökonomie – einbeziehen soll und kann, zeigt die Unterschiedlichkeit der ausgezeichneten Projekte:
Von der Schaffung ökologischer Räume über die Optimierung von Lizenzausbildungen bis hin zu
Angeboten für sozial benachteiligte Personengruppen ist das breite Spektrum der Nachhaltigkeit in
den prämierten Projekten ganzheitlich abgedeckt. Elvira Menzer-Haasis, Präsidentin des
Landessportverbandes Baden-Württemberg, ist sehr erfreut über die Vielzahl und Vielfalt der
eingereichten Projekte: „Dass es so viele qualifizierte Anträge unterschiedlichster Projekte gab,
zeigt einmal mehr, dass Nachhaltigkeit in der Verbands- und Vereinslandschaft immer mehr an
Bedeutung gewinnt. Wir sind überzeugt, dass Nachhaltigkeit ein großer Gewinn für unsere
Verbände und Vereine sein kann.“ Angesichts des großen Engagements der Verbände in Baden-
Württemberg sagte Thekla Walker weiter: „Die eingereichten Projekte sind Zeugnis, dass der Sport
beim Thema Nachhaltigkeit viel bewegt. Die ausgezeichneten Sportfachverbände bieten viele
Möglichkeiten, um mit- und nachzumachen. Damit wirken die Projektideen weit über den
Wettbewerb hinaus.“

Der Pferdesportverband Baden-Württemberg e.V. bewarb sich unter dem Titel: „Erhalt und
Förderung der Artenvielfalt in Pferdesportanlagen“.
Die Pferdesportjugend des Pferdesportverbands Baden-Württemberg stellt mit dem Projekt „Erhalt
und Förderung der Artenvielfalt in Pferdesportanlagen“ die Biodiversität auf Pferdesportanlagen in
den Fokus. Dazu sind Vortragsveranstaltungen zum Thema Biodiversität insbesondere für junge
Menschen geplant. Passend dazu hat die Pferdesportjugend als Jahresmotto die Erhaltung und För-
derung der Artenvielfalt gewählt. Praxisbeispiele sollen die Vielfalt der Lebensräume auf Reit-
sportanlagen zeigen und deutlich machen, wie unterschiedliche Arten davon profitieren. Bei Arten,
die in Stall und Reithalle auch Konflikte verursachen können, beispielsweise die Rauchschwalbe
und der Hausrotschwanz, gehören zum Projekt auch Maßnahmen zur Akzeptanzförderung.
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                                                              BADEN-WÜRTTEMBERG e.V.
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Der Pferdesportverband Baden-Württemberg erklärt dazu: Wir möchten gemeinsam mit dem
Jugendausschuss auf die Biodiversität auf Pferdesportanlagen aufmerksam machen und diese weiter
fördern. Denn schon jetzt bieten Pferdesportanlagen nicht nur den Pferdesportlern und den Pferden/
Ponys eine Heimat sondern auch vielen anderen Tieren. Diese werden jedoch kaum und wenn, dann
häufig als „Störfaktor“ wahrgenommen. Dies wollen wir ändern, denn die anderen Stall- oder Anla-
gen-Mitbewohner sind oft nützlich und u.a. gut für das Stallklima. Die Pferdesportjugend möchte
das Thema „Erhaltung und Förderung der Artenvielfalt in Pferdesportanlagen“ zum Jahresmotto
machen.

Daher soll auch der nächste Preis der Besten Jugendarbeit, den es bereits seit mehr als zehn Jahren
gibt, dieses Thema aufgreifen. Unter dem Motto „Der Pferdestall (bzw. Pferdesportanlage) - hier
fühlen sich nicht nur Pferde wohl“ sollen die Jugendlichen der Vereine und Betriebe die Arten-
vielfalt auf ihrer Anlage mit Bildern und Beschreibung dokumentieren. Im Zeitraum Mai/Juni 2021
soll es, sofern möglich, mehrere Präsenzveranstaltungen zum Thema „Biodiversität - Chancen und
Nutzen für Pferdesportanlagen“ im gesamten Verbandsgebiet insbesondere für die Zielgruppe junge
Menschen (bis 27 Jahre) geben. Die Seminare sollen auf Pferdesportanlagen stattfinden, sodass
Beispiele direkt vor Ort aufgezeigt werden können. Sollten aufgrund der Corona-Pandemie bis
dahin keine Präsenzveranstaltungen möglich sein, werden die Seminare online angeboten mit unter-
schiedlichen Inhalten.

Beim Landesjugendtag, eine Veranstaltung für Kinder, Jugendliche und junge Menschen bis 27 mit
Workshops zu diversen Themen, soll es mehrere Workshops geben, in denen dann Insekten und
Bienenhotels gebaut werden. Neben den Aktivitäten durch den Verband wird die Thematik vom
Reit- und Fahrverein Schwendi aufgegriffen, der auf seiner Anlage gemeinsam mit der
Vereinsjugend ein Biotop errichtet.

RFV Schwendi: Erhaltung und Förderung der Artenvielfalt
Christel Lerch vom Reit- und Fahrverein Schwendi, Kreis Biberach, erläutert das Projekt ihres Ver-
eins: Dabei geht es um die Erhaltung und Förderung der Artenvielfalt durch die Anlage eines
Biotops. Hinzu kommen Maßnahmen zur größeren Akzeptanz einer Rauchschwalbenkolonie am
Beispiel des Reit- und Fahrvereins Schwendi. Den Rahmen dazu bietet ein pädagogisches Konzept,
bei dem die Jugendgruppe des Vereins eingebunden ist.

Der Reit- und Fahrverein Schwendi hat 2011 seine neue Reitanlage bezogen und schon 2020 eine
zweite Reithalle gebaut. Christel Lerch: „Natürlich sind auch sofort nach unserem Umzug Vögel in
die Reithalle und den Stall eingezogen, zum Beispiel der Hausrotschwanz und die Rauchschwalbe.
Die Rauchschwalbe, die in Ställen ihre Nester baut, ist im höchsten Grad auf menschliche Toleranz
angewiesen und seit Jahren kann man einen schleichenden Bestandsrückgang beobachten, der unter
anderem auch auf diese nachlassende Toleranz zurückzuführen ist. Früher galt der Spruch „Wenn
die Schwalben kommen, kommt das Glück“, was darauf begründet war, dass sich die Schwalben
nur in „gesunden“ Ställen mit einem guten Stallklima niedergelassen haben. Inzwischen können wir
beobachten, dass diese Vögel nicht mehr als Glücksbringer, sondern eher als lästig wahrgenommen
werden und dass sich die Menschen auch auf dem Land immer weiter von der Natur entfernen. Um
die Toleranz unserer Einsteller gegenüber der Rauchschwalbenkolonie zu fördern, werden wir
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                                                               BADEN-WÜRTTEMBERG e.V.
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dieses Frühjahr überall im Stall „Kotbretter“ befestigen. Unsere Jugendlichen sollen mit Hilfe eines
Plakates aufklären und so das tägliche Zusammenleben mit diesen gefährdeten Mitgeschöpfen
verbessern. Außerdem sollen durch Gespräche mit den Einstellern und durch Fragebögen die
Wünsche und Anregungen zu den Schwalben festgehalten werden, um gegebenenfalls reagieren zu
können. Gedacht ist dann an zusätzliche Kunstnester, um die Plätze für den Nestbau kontrollieren
zu können. An der Ostseite unserer Anlage möchten wir ein großes Biotop anlegen, das sowohl für
Wildbienen und Schmetterlinge als auch für Eidechsen und Bodenbrüter eine Heimat bietet, z.B.
Steinhaufen für Eidechsen oder ein „Sandkasten“ für Bodenbrüter. Neben einem großen Blüh-
streifen sollen auch Bäume wie der Wildapfel, die Wildbirne oder die Vogelkirsche angepflanzt
werden. An der Westseite unserer Reitanlage haben wir bereits einen kleinen Blühstreifen angelegt
und es ist toll zu beobachten, wie viele Insekten sich hier schon tummeln und wie viele Besucher
sich voller Staunen dem Blühstreifen nähern. In Zeiten der „Steingärten“, die pflegeleicht aber tot
sind, wollen wir mit unseren Kindern und Jugendlichen große Insektenhotels bauen, die nicht nur
sehr zeitaufwändig sind, sondern auch sehr viel theoretisches Wissen voraussetzen, damit den
Insekten auch die richtigen Materialien für ihren Nestbau angeboten werden. Um die Nach-
haltigkeit unseres Projekts für die nächsten Jahre zu gewährleisten, werden wir die Pflege dieses
Biotops in die Hände unserer Jugendgruppe legen, natürlich unter der kompetenten Anleitung eines
Experten. Da in unserem Verein die Hälfte der Mitglieder unter 18 Jahren ist, möchten wir
besonders innerhalb der Jugendtreffen Verantwortung für die geschundene Natur wecken. Das – so
hoffen wir – könnte gelingen, indem wir aufklären und auch einfordern. Unsere jugendlichen
Mitglieder sind die Zukunft unseres Vereins und sie sollten hinter den Maßnahmen stehen! Gerade
in Corona-Zeiten, in denen wir seit Wochen keinen Reitunterricht abhalten dürfen und in denen wir
nicht wissen, wie viele unserer jugendlichen Mitglieder abspringen und sich vom Reiten
wegorientieren, möchten wir wenigstens ein sinnvolles, gemeinsames Projekt anbieten! Die Kinder
und Jugendlichen bekommen „Hausaufgaben“ und werden angehalten, bestimmte Materialien für
die Insektenhotels zu sammeln und sich Informationen dazu aus dem Internet zu beschaffen. Sobald
wieder Jugendtreffen zugelassen sind, sollen die Materialien verarbeitet und die Insektenhotels
gefüllt werden. In diesen Zeiten, in denen man jeden Tag Hiobsbotschaften über Artenschwund bei
den Insekten, Amphibien, Reptilien, Vögeln, ja sogar bei den Säugetieren in der Zeitung lesen
kann, möchten wir unsere Mitglieder darauf hinweisen, dass jeder Einzelne seinen Beitrag leisten
kann. Wir als Reitverein wollen zeigen, dass wir Verantwortung für unsere Umwelt übernehmen
und dass sich nachhaltiges Handeln für alle Beteiligten auszahlen kann. Gelebter Umweltschutz auf
der Reitanlage! Wir würden uns freuen, wenn unser Projekt Anklang findet, denn gerade in Corona-
Zeiten sind uns sämtliche Einnahmen weggebrochen, so dass für solche außergewöhnlichen
Maßnahmen eigentlich kein Geld mehr zur Verfügung steht!“

Hintergrund
Der Landessportverband Baden-Württemberg ist die Dachorganisation der Sportselbstverwaltung
und Träger der Olympiastützpunkte in Baden-Württemberg. Seine Rechtsform ist der eingetragene
Verein. Er vertritt die Interessen seiner Mitgliedsorganisationen. Mit 3,9 Mio. Mitgliedern und
11.294 Vereinen ist er die größte Personenvereinigung in Baden-Württemberg. Zu ihr gehören 95
Mitgliedsorganisationen, die sich in drei Sportbünde, 84 Sportfachverbände und acht Verbände mit
besonderer Aufgabenstellung sowie Verbände für Wissenschaft und Bildung unterteilen lassen. Der
Landessportverband ist ordentliches Mitglied des Deutschen Olympischen Sportbundes.
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                                                               BADEN-WÜRTTEMBERG e.V.
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                                   BEMERKENSWERTES
FN-Jahresbericht 2020 ist online
Chronologie, Aufgaben und Themen des Corona-Jahres 2020

Warendorf (fn-press). Der FN-Jahresbericht 2020 ist online. Das Jahr 2020 war durch die Coro-
nakrise geprägt. Wie sich die Pandemie auf Pferdezucht und Pferdesport ausgewirkt hat, spiegelt
sich in der Chronologie der Ereignisse ebenso wider wie in den Zahlen. Der Jahresbericht
informiert umfassend darüber, mit welchen Aufgaben und Themen sich die FN und das Deutsche
Olympiade-Komitee für Reiterei (DOKR) im Jahr 2020 befasst haben.

Der FN-Jahresbericht ist im FN-Shop in der Rubrik Broschüren, Formulare, Verträge zu finden und
kann von dort kostenlos heruntergeladen werden. Dort sind bereits auch Anlagen zum Jahresbericht
mit umfangreichen Statistiken aus dem Bereich Turniersport, DOKR/Spitzensport und Zucht zu
finden.

Wettbewerb „Pferdefreundliche Gemeinden und Regionen“ startet wieder
Bewerbungsschluss 31. Dezember 2021

Warendorf (fn-press). Als Anerkennung der pferdefreundlichen Städte und Gemeinden vergeben
die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) und die Landespferdesportverbände alle vier Jahre den
Titel „pferdefreundliche Gemeinde“ und „pferdefreundliche Region“. Die letzte Ehrung fand 2018
statt. Jetzt beginnt wieder die Bewerbungsphase. Bewerbungsschluss für die Auszeichnung 2022 ist
der 31. Dezember 2021.

Schätzungsweise 1,3 Millionen Pferde leben in Deutschland. Pferde, die von 685.000 Mitgliedern
in den rund 7.400 Pferdesportvereinen als Freizeit- und Sportpartner betreut werden; Pferde, die bei
Züchtern aufwachsen und für den Fortbestand der Population sorgen; Pferde, die der Land-
wirtschaft, dem Fremdenverkehr und Tourismus wichtige Einnahmequellen bieten; Pferde, die als
Kulturgut die Landschaft prägen und bereichern.

Der Wettbewerb „Pferdefreundliche Gemeinde/Region“ basiert auf der Idee, dass Pferdehaltung
und Pferdesport in immer dichter besiedelten Regionen, in Zeiten landwirtschaftlicher Umstruk-
turierungen und schließlich unter der Berücksichtigung der Bedürfnisse des Natur- und Land-
schaftsschutzes ohne günstige Rahmenbedingungen nur schwerlich gedeihen. Diese günstigen
Rahmenbedingungen müssen vielfach erst durch Kommunen geschaffen werden. Aus diesen Grün-
den entstand Ende der 80er Jahre dieser Wettbewerb. Die ersten Titel wurden im Jahre 1991
vergeben.

Ausgezeichnet werden Maßnahmen von Gemeinden und Regionen, die die Ausübung von Pferde-
haltung, -sport und -zucht fördern. Dabei können beispielsweise die Bereitstellung und Unter-
stützung bei der Beschaffung von Flächen als auch die Förderung und Planungshilfe von Bau und
Betrieb von Anlagen für fachgerechte Pferdehaltung eine Rolle spielen. Aber auch die Planung,
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                                                               BADEN-WÜRTTEMBERG e.V.
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Ausweisung, Herrichtung und Unterhaltung von Reitwegen und Anbindung an das überörtliche
Wegenetz oder die landschaftsgerechte Einbindung von Pferdesport- und Pferdezuchtanlagen unter
Berücksichtigung des ökologischen Gleichgewichts gehören zum umfangreichen Kriterienkatalog
der Ausschreibung.

Gewürdigt werden ebenso Leistungen aus dem Bereich „Kinder und Jugendliche, Soziales, Migra-
tion, Inklusion und Gesundheit“ wie Kooperationen mit Kindergärten und Schulen, Verzahnung von
Schulentwicklungs- und Jugendhilfeplanung mit dem Kulturgut Pferd wie zum Beispiel Reiten als
Schulsport, die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen mit sonderpädagogischem Förder-
bedarf oder körperlichen und geistigen Behinderungen (therapeutisches Reiten und Hippotherapie)
sowie die Verwirklichung sozialer Integration durch Aktivitäten mit Kindern und Jugendlichen
auch im außerschulischen Bereich. Nicht zuletzt zählen Maßnahmen wie die Förderung und Ein-
bindung von Gesundheitssportanbietern mit speziellen Angeboten für Erwachsene mit dem Schwer-
punkt Reiten als Gesundheitssport zu den auszeichnungswürdigen Leistungen.

Interessierte Gemeinden, Städte, Kreise und Regionen können die Ausschreibung „Pferde-
freundliche Gemeinde/Region 2022“ im Internet unter www.pferd-aktuell.de herunterladen oder bei
der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, Abteilung Breitensport/Vereine/Betriebe, 48229 Waren-
dorf, Telefon 02581-6362-537, Telefax 02581-6362-7537, E-Mail cspickhoff@fn-dokr.de oder bei
den Landespferdesportverbänden anfordern.

Hintergrund:
Das Pferd ist ein Kulturgut. Schätzungsweise 1,3 Millionen Pferde leben in Deutschland – als
wichtiger Bestandteil der Land- und Forstwirtschaft, als Sport- und Freizeitpartner, als Therapeuten
für geistig und körperlich behinderte Menschen und natürlich als zugkräftige Attraktion im
Fremdenverkehr für mehr als 3,1 Millionen pferdebegeisterte Menschen. Eine von der Deutschen
Reiterlichen Vereinigung e. V. in Auftrag gegebene Studie zum gesellschaftlichen Wert der Pferd-
Mensch-Beziehung bestätigt, dass Reiten die charakterliche und soziale Entwicklung von Kindern
und Jugendlichen in einem besonders hohen Maße positiv beeinflusst und fördert. Rund 690.000
Reiter, Fahrer, Voltigierer, Züchter und Pferdefreunde sind in rund 7.400 Pferdesportvereinen
organisiert. Allein im Jahr 2015 haben dem Verband angeschlossene Vereine und Betriebe durch
ihren Einsatz zum Gelingen von bundesweit rund 19.000 kulturellen, regionalen oder kommunalen
Veranstaltungen beigetragen.

Das Pferd ist in unserer Gesellschaft aber auch ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor.
Drei bis vier Pferde ergeben einen Arbeitsplatz. Danach verdienen in Deutschland mehr als 300.000
Menschen ihren Lebensunterhalt durch Pferd und Pferdesport. Mehr als 10.000 Firmen, Hand-
werksbetriebe und Dienstleistungsunternehmen in Deutschland haben direkt oder indirekt das Pferd
als Haupt-Geschäftsgegenstand. Rund 2,6 Milliarden Euro geben Pferdefreunde jährlich für die
laufenden Kosten in Pferdesport, -haltung und -zucht aus. Der Gesamtumsatz liegt – vorsichtig
geschätzt – bei rund 5 bis 6,5 Milliarden Euro.

Ohne günstige Rahmenbedingungen können Pferdehaltung und Pferdesport in immer dichter
besiedelten Regionen, in Zeiten landwirtschaftlicher Umstrukturierungen und schließlich unter
Berücksichtigung der Bedürfnisse des Natur- und Landschaftsschutzes nur schwerlich gedeihen.
Von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung e. V. (FN) werden daher alle vier Jahre im Rahmen
der Wettbewerbe „Pferdefreundliche Gemeinde“ und „Pferdefreundliche Region“ solche Kommu-
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                                                            BADEN-WÜRTTEMBERG e.V.
                                                                   www.pferdesport-bw.de
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nen und Regionen gesucht und prämiert, die dem Pferd, dem Pferdesport und der Pferdezucht
günstige Rahmenbedingungen schaffen.

Teilnahmeberechtigungen:
- Bewerben können sich Gemeinden/Städte bzw. Kreise, Regierungsbezirke und Regionen in den
Kategorien „Gemeinde/Stadt“ und „Kreis/Region“ („Regionen“ können verschiedene Institutionen
sein, die durch Kooperation und Zusammenschluss das Kulturgut Pferd fördern und schätzen bzw.
nutzen. Es kann sich z.B. um Tourismusverbände oder Gemeindebünde handeln.).

- Zur Bewerbung muss das Bewerbungsformular (Seite 5) genutzt, die Kontaktdaten vollständig
angegeben und beim regional zuständigen Landespferdesportverband eingereicht werden. Sollte das
Bewerbungsformular für die Beschreibung des pferdefreundlichen Profils nicht ausreichen, können
selbstverständlich zusätzlich Seiten hinzugefügt werden. Darüber hinaus können gerne weitere
Informationen z.B. in digitaler Form beigefügt werden.

- 2014 oder 2018 auf Bundesebene durch die Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V. ausgezeichnete
„Pferdefreundliche Gemeinden bzw. Regionen“, können nicht am aktuellen Wettbewerb
teilnehmen.
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                                     IM PORTRAIT
Trekking-Reiten – Kombination aus Ausritt, Wander- und Distanzreiten

In Deutschland fördern der Erste Trekking Club Deutschland (ETCD) und die der FN ange-
schlossene Vereinigung TREC das Trekking-Reiten: Die Kombination aus allen Formen des
Reitens im Gelände eignet sich für Reiter jeden Alters und damit als Familiensport. Das gilt für
eigene Unternehmungen genauso wie für die Teilnahme an Wettkämpfen, geführten Wanderritten
oder Lehr-gängen. Typisch für diese Reitsport-Variante ist auch, dass alle Pferderassen
willkommen sind und im Wettkampf zu gleichen Bedingungen starten. Wie die Ergebnisse zeigen,
sind die Erfolgs-chancen nicht von der Rasse abhängig. Beim Wanderritt spielt die Rasse erst recht
keine entscheidende Rolle, wichtig sind vielmehr Ausbildung und Verfassung sowie eine
aufmerksame Gelassenheit in allen Situationen. Damit bietet sich Trekking-Reiten auch für jede
Reitweise an, egal ob man im Vielseitigkeits-, Western-, Barock- oder Wanderreitsattel sitzt. In
Deutschland gibt es dafür den Ersten Trekking Club Deutschland e.V. und TREC.

Der ETCD
Der Erste Trekking-Club Deutschlands (ETCD) wurde 1996 gegründet. Zweck des Vereins ist die
Förderung des Volkssports auf dem Gebiet des Reitens. Das erfolgt insbesondere durch die
intensiven Bemühungen des Clubs, das ungezwungene Reiten über weite Strecken und durch
unterschiedliche Landschaften sowie den Tierschutz bei der Haltung und im Umgang mit Pferden
zu fördern und weiterhin durch die Unterstützung aller Bemühungen zur Pflege der Landschaft und
zur Verhütung von Schäden. Das Durchführen von Trekking-geeigneten Wettbewerben, das
Ausbauen neuartiger Sportveranstaltungen, das Ausbilden von Lehrkräften und Richtern sowie die
Jungendförderung sollen die Erreichung der gesteckten Ziele beschleunigen.

Überlandritte stellen hohe Anforderungen an Mensch und Tier. Um diesen Anforderungen
gewachsen zu sein und der Verantwortung gegenüber der Umwelt gerecht zu werden, sind
sorgfältige Ausbildung und gezieltes Training notwendig. Deshalb hat der ETCD, der sich seit
seiner Gründung für ein tierschutz-gerechtes, verkehrssicheres und umweltbewusstes Verhalten der
Reiter einsetzt, ein umfassendes Ausbildungsprogramm erarbeitet. In verschiedenen Lehrgängen
werden die Spezialkenntnisse für das Trekkingreiten vermittelt.

Diese Ausbildung ist in vier Stufen vom Trekking-Einsteiger über den Trekking-Reiter und
Trekking-Führer bis zum Trekking-Ausbilder gegliedert. Die Lehrgänge werden von geprüften
Trekking-Ausbildern geleitet und finden entweder in ihrem Betrieb oder – wenn sie keinen eigenen
Betrieb besitzen – an einem geeigneten Ort statt. Einige Ausbilder sind auch bereit, Lehrgänge in
fremden Reitanlagen durchzuführen.

Orientieren, Geländereiten, Trail
Die sportlichen Wettbewerbe des ETCD dienen als Übungsfeld für rücksichtsvolles und
verantwortungsbewusstes      Verhalten    des     Reiters.    Trekking-Wettkämpfe        sind
Vielseitigkeitsprüfungen nach dem Regelwerk der Trekking-Prüfungsordnung (TPO), die einen
Start von jungen und alten Menschen, von kleinen und großen Pferden aller Rassen zu gleichen
Bedingungen ermöglichen. Alle Wettbewerbskategorien können einzeln oder im Team geritten
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werden – Jugendliche jedoch nur in Begleitung eines Erwachsenen. Die Veranstaltungen setzen
sich aus verschiedenen Teilprüfungen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden zusammen.
Diese sind: Orientierungsritt, Geländestrecke, Gehorsam (Trail) mit integrierbarer
Gangartenprüfung, Rittigkeit mit integrierbarer Gangartenprüfung.

Der Orientierungsritt auf öffentlichen Wegen nach topographischer Karte und Kompass ist das
Kernstück der Trekkingwettbewerbe. Er ist für jede Veranstaltung Pflicht und macht 50 Prozent der
Gesamtwertung aus. Die einzelnen Etappen sind in einer vorgegebenen Zeit zu bewältigen. Die
anderen Teilprüfungen sind vom Ausrichter wählbar und werden in der Ausschreibung bekannt
gegeben. Geländestrecke und Trail stellen Pferd und Reiter vor Anforderungen, die beim Reiten im
Gelände auf beide zukommen können. Bei der Rittigkeitsprüfung sollen Pferd und Reiter zeigen,
dass sie in jeder Situation ein Team bilden. Für neue Trekking-Freunde oder auch als
Erfolgskontrolle für den Trainingsaufbau eignet sich der Einstiegsritt (TPO E). Eine Strecke von
höchstens 25 km ist in vier Etappen unterteilt: die Rittgeschwindigkeit liegt bei max. Tempo 8 (7,5
km/h). Zusätzlich ist eine weitere der oben genannten Prüfungen zu absolvieren.

Der Trekkingritt der Klasse A (TPO A) führt über eine Strecke von maximal 35 km und ist in fünf
Etappen unterteilt. Je nach Geländeschwierigkeit liegt die Rittgeschwindigkeit zwischen Tempo 10
(6 km/h) und Tempo 6 (10 km/h). Entsprechend der Ausschreibung werden zwei weitere
Teilprüfungen durchgeführt. Wettbewerbe der Klasse C (TPO C) erfordern bereits einige Erfahrung
und entsprechendes Training. Nach diesem Reglement wird auch die Deutsche Trekking-
Meisterschaft ausgetragen. Eine Strecke von min. 40 km und max. 60 km ist in sechs Etappen
unterteilt. Die Tempovorgaben liegen zwischen Tempo 9 (6,7 km/h) und Tempo 5 (12km/h).
Weiterhin sind ein Trail, eine Geländestrecke und eine Rittigkeitsprüfung zu absolvieren. Während
der gesamten Wettbewerbsdauer erfolgen mehrmals Überprüfungen des Gesundheitszustandes der
Pferde (u. a. Kontrolle der Hufe, Bewegung, Puls). Auf Horsemanship wird ebenso besonderer Wert
gelegt wie auf eine einwandfreie Ausrüstung sowie korrektes reiterliches Verhalten.

Eine weitere Möglichkeit im Rahmen des Trekking-Reitens sind Wettbewerbe nach den Regeln der
Internationalen Föderation für Pferdesport-Tourismus (FITE) und des „TREC“. TREC entstand vor
gut 30 Jahren in Frankreich mit dem Ziel, professionelle Wanderreit-Führer auszubilden und zu
qualifizieren. Daher kommt die Abkürzung TREC aus dem Französischen (Techniques de
Randonnée Equestre de Compétition) und ist diese Wettbewerbsform besonders in den
romanischen Ländern beliebt. Neben Frankreich sind das vor allem Italien und Spanien. In diesen
kombinierten Prüfungen geht es wie beim ETCD um die „Techniken im Wanderreiten“. Die
Teilnehmer müssen sich mit Karte und Kompass im Gelände orientieren und mit ihren Pferden
geländebezogene Aufgaben für Rittigkeit, Geschicklichkeit und Gehorsam absolvieren.

Das Kernstück der kombinierten Prüfung ist der Orientierungsritt mit Tempovorgaben („parcours d’
orientation et de régularité“ – P.O.R.). Die Prüfung beginnt im „Kartenraum“, wo eine Wegstrecke
in 20 Minuten präzise von der offiziellen in die eigene Karte übertragen werden muss. Danach geht
es auf die Strecke, die abschnittsweise in einem vorgegebenen Tempo zu bewältigen ist. Neben der
Orientierung nach Karte in fremdem Gelände ist also die besondere Herausforderung, zu jedem
Zeitpunkt möglichst genau die Durchschnittsgeschwindigkeit einzuhalten und das bergauf und
bergab ebenso wie in der Ebene. Dazu gehören viel Tempogefühl, ständige Konzentration,
Erfahrung und natürlich auch Training. Nach einer Verfassungsprüfung steht die Rittigkeitsprüfung
(„maîtrise des allures“ – M.A.) auf dem Programm. Hier müssen die Pferde in einer zwei Meter
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                                                                BADEN-WÜRTTEMBERG e.V.
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breiten Gasse 150 Meter geradeaus im Galopp so langsam und im Schritt so schnell wie möglich
vorgestellt werden. Die letzte Teilprüfung ist ein Geländeritt („parcours en terrain varié“ – P.T.V.),
in dem sich Naturhindernisse und Geschicklichkeitsaufgaben finden, die einem auf jedem Ausritt
begegnen können, z.B. Springen eines Baumstammes und einer Hecke, Durchquerung einer Furt,
steile Auf- und Abstiege im Sattel und an der Hand, Überwindung eines Grabens. Dabei geht es
stets um die harmonische und flüssige Bewältigung der gestellten Aufgabe.

Die FITE und internationale Wettbewerbe
Internationale Wettbewerbe im Orientierungsreiten werden nach dem Regelbuch der
Internationalen Föderation für Pferdesport-Tourismus (Fédération Internationale de Tourisme
Equestre – FITE) durchgeführt. Die FITE wurde 1975 gegründet und hat ihren Sitz in Frankreich.
Zur Zeit sind 15 nationale Organisationen für Pferdesport-Tourismus Mitglied der FITE: aus
Andorra, Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Italien, Kanada, den
Niederlanden, Österreich, Portugal, Rumänien, der Schweiz, Spanien und den USA. Das FITE -
Regelbuch ist bei der FN, Abteilung Umwelt und Pferdehaltung, erhältlich, ebenso eine
Informationsmappe für Veranstalter, die TREC-Wettbewerbe durchführen wollen. Alle zwei Jahre
finden im Wechsel eine Europa- bzw. Weltmeisterschaft statt, bei der die beste nationale
Mannschaft und der Einzel-Europa-/Weltmeister ermittelt werden. Die Organisation der
Meisterschaft wird jeweils einer nationalen Organisation für Pferdesport-Tourismus übertragen, die
durch die FITE ausgewählt wird. Außerdem gibt es den Europa-Cup mit einer jährlichen Rangliste
sowie offene Europameisterschaften für Junioren/Junge Reiter (16 bis 21 Jahre alt).
Teilnahmeberechtigt sind Reiterinnen und Reiter (ab 16 Jahren), die einem Reitverein
angeschlossen sind. Das Mindestalter der Pferde beträgt 6 Jahre. Die Nominierung erfolgt durch die
FN, nachdem sich die Paare Reiter/Pferd auf Sichtungen qualifiziert haben. Quelle: Doris Jessen

Kontakt: Erster Trekking-Club Deutschland ETCD, TREC Deutschland, FITE
PFERDESPORTVERBAND
                                                              BADEN-WÜRTTEMBERG e.V.
                                                                      www.pferdesport-bw.de
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                      TIPPS AUS DEM TURNIERKALENDER
Schutterwald: Fünfmal Klasse S
3.-6. Juli 2021

Schutterwald. Nicht aufhalten lassen wollen sich die Pferdefreunde im Reitverein Schutterwald:
Das Springturnier vom 3.-6. Juni 2021 soll stattfinden. Die Chancen stehen besser, seit die
Inzidenzzahlen im Land runtergehen. Gleichwohl werden die Corona-Vorschriften klar kommu-
niziert. Ob bis zum Turniertag Zuschauer zugelassen werden können, ist bei Redaktionsschluss
noch unklar. Also frisch ans Werk und gut geritten, wünscht man den Verantwortlichen wie den
Reite-rinnen und Reitern. Landauf, landab sind sie heiß auf Startmöglichkeiten nach einer langen
Durststrecke. Geplant sind 23 Springwettbewerbe vom Ponyreiter bis zur Klasse S**.

Zwei Springen der Klasse S* sind vorgesehen für die Reiter „U21“. Das sind jene der Jahrgänge
2000 und jünger. So wird Schutterwald zu einer wichtigen Station für die Nachwuchsreiter mit
höheren Ambitionen. Zur S-Klasse gehören auch ein Zeitspringen und ein weiteres Springen mit
Hindernishöhen bis 1.40 Meter. Den Höhepunkt bildet ein Springen der Klasse S** mit Sieger-
runde. „Siegerrunde“ wird in diesem Falle so definiert: „In der Siegerrunde ist das zu platzierende
Viertel der Teilnehmer (nach Strafpunkten und Zeit) aus dem Umlauf zugelassen. Gestartet wird
dann in umgekehrter Reihenfolge des Ergebnisses aus dem Umlauf, d.h., der Beste startet zuletzt.

Kontakt: Ruth Raverdy, Telefon 07805-2843, ruth.raverdy@t-online.de

Erstes Fahrturnier in Deutschland
2.-6. Juni 2021

Bühl/Baden.        2020 war Bühl schon einmal Standort des ersten Fahrturniers der Saison
deutschlandweit. Jetzt, Anfang Juni 2021, findet das erste Fahrturnier Deutschlands erneut in
Bühl/Baden statt. Der Reit- und Fahrverein St. Leonhard in Bühl hat vom 2. - 6. Juni 2021 ein
Internationales Zwei-Sterne-Turnier ausgeschrieben, bei dem auch Sichtungen für die Jugend-
Europameisterschaften, die Pony-Weltmeisterschaften und die Zweispänner-Weltmeisterschaften
stattfinden sollen. Kurzfristig wurden die Startplätze von 90 auf 105 erhöht. Dennoch reichte das
nicht aus, um die große Nachfrage zu decken. Die Auswirkungen von Corona sind auch hier
spürbar: jeder Sportler drängt zum Turnier. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Bühl
kommen aus Deutschland, Österreich, aus der Schweiz und Frankreich, aus Luxemburg, Belgien
und Holland. Am Mittwochnachmittag, am Donnerstag und Freitag finden die Dressuren statt. Am
Samstag wird die Geländeprüfung gestartet und am Sonntag gibt es das abschließende Hindernis-
fahren auf dem Fahrplatz. Auf den Starterlisten finden sich prominente Namen wie der mehrfache
Weltmeister Steffen Brauchle aus Pfalzgrafenweiler, der Sieger von Windsor 2018, Lars Schwitte
aus Stadtlohn, sowie Vize-Weltmeisterin Claudia Lauterbach aus Dillenburg.
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