DIE FAMILIE VOM KIRMES-PLAKAT ...und alles Wichtige über Crange - CRANGER KIRMES - Stadt Herne

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DIE FAMILIE VOM KIRMES-PLAKAT ...und alles Wichtige über Crange - CRANGER KIRMES - Stadt Herne
Ausgabe 3 | 2014

           das Stadtmagazin
                                                        www.inherne.net

CRANGER KIRMES

 DIE
 FAMILIE
 VOM KIRMES-
 PLAKAT
 ...und alles Wichtige
 über Crange

ÖKUMENE IN HERNE                EIN TAG IM KUCKUCKSNEST
Gröne und Rimkus im Interview   Besuch in der „Psychiatrischen“
                                                                   Ein Produkt der
DIE FAMILIE VOM KIRMES-PLAKAT ...und alles Wichtige über Crange - CRANGER KIRMES - Stadt Herne
DIE FAMILIE VOM KIRMES-PLAKAT ...und alles Wichtige über Crange - CRANGER KIRMES - Stadt Herne
ONLINE-TIPP
                                                                                            Ausführlicher Bericht
                                                                                            auf inherne.net

BLICKWINKEL
                                                                                                    Text : Horst Martens
                                                                                          Fotos / Montage: Horst Martens

    Das Bier und der
    Brauchtumsbeauftragte

    Hermann Pogoreutz mit Sohn Holger und mit dem Rad auf Crange unterwegs.

   H
            ermann     Pogoreutz                   „Ende der 50-er gab es auf          lief er vor den Lkw her und
            (74) hat eine enge                     Crange so gut wie kein Faß-         zeigte den Fahrern, vor welchen
            Beziehung zum gol-                     bier“, erinnert er sich. Die Mög-   Geschäften sie ihre Fässer abla-
    denen Gerstensaft. Als Au-                     lichkeiten einer komfortablen       den sollten.
    ßendienstmitarbeiter     einer                 Kühlung fehlten. „Mit Stangen-
    Premiumbrauerei      versorgte                 eis vom Wanner Schlachthof          Am Ende jeder Kirmes hieß es
    er die Kirmes-Gastronomen.                     wurden die Getränke auf die         für den Senior: abkassieren fürs
    Schon die Eltern hatten einen                  gewünschte Temperatur ge-           gelieferte Bier mitten im Stress
    Bierverlag.                                    bracht.“                            des Kirmesabbaus. „Alle bezahl-
                                                                                       ten mit Bargeld. Häufig steck-
    Seine Frau betreibt heute die                  Kirmeszeit war Hochsaison. Je-      ten die Scheine im Schuhkarton
    besonders unter Schalke-Fans                   den Abend nach 22 Uhr machte        unterm Bett“, weiß Pogoreutz
    beliebte „Arena am Markt“ in                   Pogoreutz seine Runden, um          noch.
    Wanne. „Wir sind mit Bier auf-                 den Nachschub für den nächs-
    gewachsen“, sagt Sohn Holger                   ten Tag zu organisieren. Die        Mit dem Fahrrad vorneweg
    (44). Der Apfel fiel nicht weit                Schausteller tranken ihr Fei-
    vom Stamm. Er ist Vertriebslei-                erabendbier – und Pogoreutz         Auch als Rentner ist der Senior
    ter eines Getränkefachgroßhan-                 trank mit. Morgens um vier          während des Kirmesaufbaus un-
    dels in Gelsenkirchen.                         „war er zwar nicht mehr ganz        ermüdlich auf seinem Fahrrad
                                                   trocken“ (Originalton Sohn),        unterwegs. Der Sohn über den
    Crange und das Bier                            aber nüchtern genug, um bei der     Vater: „Heute noch wird er ange-
                                                   Brauerei die Bestellung aufzu-      rufen und trifft die Absprachen.“
    Crange und Bier gehören zu-                    geben. Sohn Holger war übri-        Für den Sohn dürfte es ein
    sammen. Deshalb nennt Her-                     gens auch schon als Siebenjäh-      Leichtes sein, eines Tages kom-
    mann Pogoreutz seinen Beruf                    riger gefordert. Die Lkw-Fahrer     plett in die Fußstapfen seines
    „Brauchtumsbeauftragter“. 50                   holten ihn in der Frühe zu Hau-     Vaters zu treten und „Brauch-
    Jahre habe er ihn ausgeübt.                    se ab. Auf dem Kirmesgelände        tumsbeauftragter“ zu werden.

                                                                                                                       3
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IM FOKUS: Cranger Kirmes
INHALT

    3   Das Bier und der Brauchtumsbeauftragte

        50 Jahre lang belieferte Hermann Pogoreutz
        die Schausteller mit Bier.

    4   Inhalt

    6   Editorial und Inside

    8   „Ach, die Frau vom Kirmesplakat!“

        Die Familie Chiduch lacht im Stadtgebiet tausendfach
        von Großwerbeflächen.

11      Neuheiten auf Crange
                                                                        8
        Fünf Attraktionen entführen in Crange in die
        Traum- und Horrorwelt.
                                                                  20
                                                                  18
14      Heino rockt die Kirmes

        Im Interview erklärt Deutschlands erfolgreichster Barde
        seine Kirmesvorlieben.

16      Vom Pferdemarkt bis zum Abschlussfeuerwerk

        Alle Highlights von Donnerstag, 31. Juli,
        bis Sonntag, 10 August.

18      Mehr Verbindendes als Trennendes

        Superintendent Rimkus und der katholische Dechant
        Gröne im inherne-Gespräch.

20      Rhein-Herne-Kanal mit Querverbindungen

        Pressebüro erhielt historische Aufnahmen vom Bau des
        Rhein-Herne-Kanals.
                                                                        20

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INHALT
          22   Ein Tag im Kukucksnest
     22
               Inherne-Redakteur Horst Martens erlebte einen
               10-Stunden-Ablauf in einer psychiatrischen Klinik.

          26   Ausgezeichnete Geschichte aus Herne

               Preise und Ehrungen für verschiedene Projekte

          28   Jugendliche verändern die Welt

               Herner Jugendliche planen mit beim riesigen Kreativ-
               und Theatercamp „Pottfiction“.

          30   Der vernetzte Wanner

               Mit seinen Kontakten und viel Engagement hat Roland
               Schönig im Stadtteil einiges auf die Beine gestellt.

          32   Auch der Hausflur wird geputzt

               Herne- die Studentenstadt? Die „Campus-Linie“ und
               bezahlbarer Wohnraum mit tollen „Extras“ locken immer
               mehr junge Mieter an.

          36   Einen Ehrenplatz für die Nummer 10

               DSC-Legende Norbert Lücke besucht die
               Fußballausstellung.

28        37   Impressum

     36   38   Preisrätsel

                                                                      5
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EDITORIAL

 Großfamilie Crange

                              W
                                          ohl niemand           Interview einen sehr ehrlichen Einblick in die
                                          wird bestrei-         Sorgen der Glaubensgemeinschaften gewährt,
                                          ten, dass die         aber auch einen hoffnungsvollen Ausblick ge-
                               Cranger Kirmes beson-            wagt. In voller Länge hat das sehr interessante
                               ders       familienfreund-       Gespräch nicht ins Heft gepasst, dafür finden Sie
                               lich ist - bietet doch der       den ganzen Text unter inherne.net- das digitale
                               Rummel am Kanal Spaß             Stadtmagazin. Ebenfalls dort gibt es täglich aktu-
                               und Attraktionen für alle        elle Nachrichten aus der Stadt.
                               Altersgruppen.      Darauf       Ein weiterer Artikel in dieser Ausgabe stellt eine
                               hat die Stadt Herne als          Stärke Hernes in den Vordergrund, die weiter
                               Veranstalter auch seit je-       entwickelt werden muss: Herne ist eine ideale
                               her größten Wert gelegt,         Wohnstadt für Studenten der nahen Ruhr-Uni-
                               denn hier sollen alle Ge-        versität oder anderer Hochschulen in der Region.
                               nerationen      gemeinsam        Entlang der Campus-Linie U35 ist viel attrak-
 das größte Volksfest in NRW feiern. In diesem Jahr             tiver Wohnraum vorhanden, der noch auf seine
 ist dieses schöne Prädikat Thema der Werbekampagne,            Entdeckung wartet. Natürlich können die jungen
 denn vielleicht hat es sich noch nicht überall herumge-        Neubürger mit einer Aufnahme in die „Großfa-
 sprochen, wie schön es auf Crange ist. Die Gruppe der          milie Crange“ rechnen, ist doch Ehrensache!
 Unwissenden ist aber wohl recht klein, denn die Bür-
 gerinnen und Bürger einer schönen Stadt am Rhein,              Mit Vorfreude auf zehn tolle Tage grüßt Sie mit
 die über eine annähernd so große Kirmes verfügt wie            einem „Piel op no Crange!“
 Crange, haben ihr Stadtoberhaupt wohl auch deshalb
 abgewählt, weil er die Attraktivität von Nachbarregio-         Ihr Oberbürgermeister Horst Schiereck
 nen eklatant unterschätzt hat. Was diesem Ex-OB nun
 reichlich Zeit gibt, woanders, man verzeihe mir das
 Zitat, „tot über´m Zaun zu hängen“, aber bitte nicht
 bei uns!
 Auch andere Themen haben Einzug in das Som-
 merheft gehalten: Die obersten Vertreter der beiden
 großen christlichen Kirchen beispielsweise haben im

 inherne-Top-Tipp
 2. Herner Jazz-Festival: Samstag, 16. August, ab 16 Uhr, Schloss Strünkede
  Das 2. Herner Jazz-Festival wartet mit einigen spannenden Jazz-Persönlichkeiten auf. Mit Seven tritt einer der
  derzeit angesagtesten Schweizer Pop-Künstler auf. Über Silvia Droste, der Grande Dame des Jazz aus Herne, müs-
  sen wir nichts mehr sagen. Außerdem dabei: Milli Häuser, das Sven-Bergmann-
  Quartett und das Szelag-Altemeier-Trio, das nicht nur aus Mutter, Vater, Kind,
  sondern aus großen Könnern besteht.

                                    Pop-Hits „verjazzed“ mit SEVEN aus der Schweiz.

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INSIDE
                       INSIDE
         Lexikon zum Rhein-Herne-Kanal

         Der Ruhrgebiets-Autor Uli Auffermann präsentiert zum 100-jährigen Jubi-
         läum des Rhein-Herne-Kanals das „Lexikon zum Kanal von A-Z!“ Das Buch
         enthält Geschichte und Geschichten, Hintergründiges, Kurioses, Daten und
         Fakten – und das alles gebündelt in über 450 Stichwörtern. Der Journalist
         und Autor Auffermann verfasste mittlerweile über 20 Bücher, die sich zu-
         meist dem Ruhrgebiet widmen. Auch im Buchhandel erhältlich.
         Infos: www.semann-verlag.de

         Jugendkulturpreis HERBERT startet zum 3. Mal durch!
         Junge Herner Kreative werden am 27. und 28. September die Flottmann-
         Hallen zum 3. Mal mit ihrer Kreativität überschütten. Die Wahl und Vergabe
         des Jugendkulturpreises HERBERT ist wieder im Rahmen der Langen Nacht
         der Jugendkultur in den Flottmann-Hallen zu sehen und zu hören. Bis Ende
         Juli können sich junge Herner Künstler zwischen 14 und 23 Jahren bewerben.
         Auch in diesem Jahr gibt es wieder Förderpreise im Wert von 6.500 Euro.
         www.herbert-herne.de

         Spielarten-Festival ab November in Herne
         Bereits zum 3. Mal kommt das NRW-Kinder- und Jugendtheaterfestival
         „Spielarten“ mit sechs ausgezeichneten Produktionen nach Herne. Eben-
         so wird ein Workshop für Multiplikatoren angeboten. Gezeigt werden
         in den Flottmann-Hallen Produktionen der Kinder- und Jugendtheater
         pulk fiktion Bonn, studiobühne Köln, Theater Marabu Bonn, Comedia
         Theater Köln, Agora Theater Belgien, theaterkohlenpott Herne. Weitere
         Informationen zu den Stücken unter www.spielarten-nrw.de

         Flottmann-Hallen eröffnen neue Saison
         Mit unterhaltsamen Darbietungen starten die Flottmann-Hallen am Sonn-
         tag, 7. September, in die neue Spielzeit: Beim Jazz-Slam treffen „arteigene“
         Künstler auf „eigenartige“ Slammer ebenso wie auf Schauspieler, Kabaret-
         tisten oder Comedians und natürlich auf eine wilde Combo. Das Ergebnis
         ist eine Symbiose aus Wort und Musik. Optisch abgerundet wird das ganze
         durch ein grandioses Live-Painting. Der Eintritt ist frei.
         www.flottmann-hallen.de

                                                                                   7
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Cranger Kirmes
IMINHALT
   FOKUS

                                                                                 „Posing“ für die Kirmes: Familie Chiduch.

 „Ach, die Frau
 vom Kirmesplakat!“
 „Nur noch fünfmal schlafen,          Spaßfaktor beim Shooting             „Dabei haben wir für die Aktion
 dann ist Kirmes.“ Die kleine Aa-     ist unbezahlbar                      kein Geld bekommen.“ Denn ge-
 liyah (9) weiß es genau – Crange                                          nau die Frage nach dem Honorar
 steht in den Startlöchern. Wie       Und das Lachen kommt von Her-        wird ständig gestellt. Dabei war
 Vater Markus, Mutter Janine und      zen, wie bei jedem Satz deutlich     der Spaßfaktor beim Shooting
 Schwester Josefine (3) fiebert das   wird, den die junge Familie über     schon unbezahlbar. „Wann hat
 aufgeregte Mädchen den drei          das größte Volksfest im Ruhrge-      man schon mal die Gelegenheit,
 Böllerschüssen am Freitag ent-       biet verliert. „Wir sind mit der     an solche Fotos zu kommen“,
 gegen. So wie jedes Jahr. Diesmal    Kirmes groß geworden, für uns        sagt die 35-jährige Mutter. Und
 allerdings ist die Vorfreude be-     ist es eine Ehre, dass wir auf den   als der Fotograf zwischenzeitlich
 sonders groß: Denn Familie Chi-      Plakaten zu sehen sind“, betont      auch noch Bilder auf der Wild-
 duch lacht im Stadtgebiet tau-       der 37-Jährige und schiebt mit       wasserbahn machte, war auch
 sendfach von den Plakatwänden.       einem Augenzwinkern hinterher:       Aaliyah kaum zu bremsen: „Auf

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DIE FAMILIE VOM KIRMES-PLAKAT ...und alles Wichtige über Crange - CRANGER KIRMES - Stadt Herne
Unten: Familie Chiduch auf der Wildwasserbahn.

Rechts: Liebespaar Francesca Lobina und Mike Struckmeier,
die Protagonisten des letztjährigen Kirmesplakats.

der Wildwasserbahn fahre ich
am liebsten, genauso wie auf dem
großen Kettenkarussell.“ Aller-
dings nur mit festem Schuhwerk.             zweimal
Darauf achtet die Mutter, die mit           am Tag, erst
dem Kettenkarussell ihr erstes              mit den Kindern
Kirmeserlebnis verbindet. „Als              und abends noch einmal zu
Fünfjährige habe ich mitten bei             zweit.“ Schon jetzt sind die vier
der Fahrt eine Sandale verloren             gespannt, ob sie oft erkannt wer-   aktion
und nicht mehr wiedergefunden.“             den. Einige Begegnungen gab es      nie bereut.
                                            bereits, zum Beispiel als Janine    „Das war eine ganz
Junggesellenabschied                        Chiduch im Mai als Wahlhel-         tolle Erfahrung, das wür-
in der Karaokebar                           ferin fungierte. Ein Mann sagte     den wir immer wieder machen“,
                                            sofort: „Ach, die Frau vom Kir-     verrät Mike Struckmeier. Er hat
Die Fahrgeschäfte überlässt Mar-            mesplakat.“                         extra Urlaub genommen, um alle
kus Chiduch inzwischen lieber                                                   zehn Tage durch das Crange-Tor
den weiblichen Familienmitglie-             Aufkleber „Crange ist Liebe“        zu schlendern. „Mit Bummel-
dern. Dafür steuert er mit seinem           noch aktuell                        pässen haben wir uns schon ein-
Schwiegervater lieber den Pfer-                                                 gedeckt“, kann auch Francesca
demetzger an: „Ein Klops mit                Auch der Aufkleber am Auto          Lobina den Fassanschlag zur
Sauerbratensoße - das muss ein-             mit den eigenen Gesichtern darf     Eröffnung kaum abwarten. Mit
fach jedes Jahr sein.“ Genauso wie          natürlich nicht fehlen. Den ha-     ihrem Freund geht auch sie üb-
die regelmäßigen Besuche in der             ben auch noch Francesca Lobina      rigens gerne in die Karaokebar.
Karaokebar. Dort stand er schon             und Mike Struckmeier an ihrem       Vielleicht gibt es ja mal zufäl-
vor zehn Jahren auf der Bühne.              Fahrzeug. Allerdings mit dem        lig ein Treffen auf der Bühne.
Bei seinem Junggesellenabschied             Schriftzug „Crange ist Liebe“.      Ein Liedvorschlag von inherne:
machte er mit „Ganz in weiß…“               Vor einem Jahr waren die beiden     „Nichts ist so schön…“
Roy Black Konkurrenz. Und wie               25-Jährigen als Liebespaar auf
oft geht die „Plakatfamilie“ auf            den Plakaten zu sehen. Ein Paar
den Rummel? „Sehr oft“, verra-              sind die beiden natürlich auch      Text: Michael Paternoga
ten die Eltern: „Teilweise sogar            heute noch und haben die Foto-      Fotos: Stadtmarketing Herne

                                                                                                              9
DIE FAMILIE VOM KIRMES-PLAKAT ...und alles Wichtige über Crange - CRANGER KIRMES - Stadt Herne
Billig kann jeder! Wir setzen seit 28 Jahren auf Qualität!
                                              Die Zahnärzte an der Kreuzkirche

   Dr. Frank Böcker              Dr. Sabine Gehlen        Cornelia Busche           Katharina Riemer      Cem Isik
   Laser Spezialist (DGL)        Laser Spezialist (DGL)   Laser Spezialist (DGL)    Angest. Zahnärztin    Angest. Zahnarzt

                                                      WAZ
   Geprüfter Experte Für
   Implantologie (DGOI)

Seit 28 Jahren steht bei uns die Qualität im Vordergrund.
Wir haben nie Mühen oder Kosten gescheut unsere Patienten bestmöglich nach den neuesten
wissenschaftlichen Erkenntnissen zu versorgen.
Seit 28 Jahren        vollkeramische Restaurationen wie Inlays, Veneers (Verblendschalen), Kronen etc.
Seit 25 Jahren        Implantat-Versorgung aus einer Hand
Seit 22 Jahren        Laserbehandlungen in den Bereichen Parodontose-, Wurzelkanal- und
                      Kariestherapie und Kariesdiagnostik
Seit 17 Jahren        digitales Röntgen zur Strahlenreduktion
Seit 6 Jahren         strahlenreduzierte 3-D-Röntgentechnologie (DVT) in unserer Praxis
                      (eines der ersten Geräte deutschlandweit)
Seit neuestem         modernste CAD/CAM Technologien mit großer Schleifeinheit in unserem Zahner-
                      satzlabor mit acht Zahntechnikern zur weiteren Qualitätssteigerung. Eine Technik,
                      wie man sie sonst nur in Fräszentren oder großen gewerblichen Zahnersatzlaboren
                      findet. Absolut passgenaue und spannungsfreie Restaurationen können wir somit
                      aus gängigen Materialien wie medizinischem Edelstahl herstellen,aber auch die
                      innovativsten Keramikwerkstoffe kommen zum Einsatz.

 Unser Team

                                                   WAZ

                                                                                   Wir beraten Sie gerne!
An der Kreuzkirche 1 ∙ 44623 Herne ∙ Tel. 0 23 23 / 5 10 94 ∙ info@zahnarztpraxis-herne.de ∙ www.zahnarztpraxis-herne.de
Cranger Kirmes
IM FOKUS                                                   Text: Sabrina Montino / Timo Krupp
                                                                          Fotos: Stadtmarketing
                                                                    Herne GmbH – Ingo Thran

Neuheiten auf Crange (1)
Fünf neue Attraktionen stehen auf Crange 2014 und entführen in die
Traum- und Horrorwelt, in luftige Höhen und in den Actionfilm „Predator“.

Das Fritzmotiv 2014 zeigt es bereits: Auf der
                                                          r
Cranger Kirmes kann man sich in diesem Jahr
sehr gut gruseln. Ein Grund dafür sind die           ato
Neuheiten 2014.                                    ed
Denn mit der Geisterstadt von Fellerhoff und
dem Horror Lazarett von Lehmann präsentie-
                                                 pr
ren sich gleich zwei gruselige Fahrgeschäfte
auf Crange, die zum ersten Mal unsere Stadt
besuchen. Mit dem höchsten Drop-Tower der
Welt und den neu gestalteten Geschäften
Predator und Traumgenerator kann Crange
als das größte Volksfest in NRW gleich mit
fünf Neuheiten punkten.

                                                           g
                                                        Kin er
Das hier sind die fünf neuen Attraktionen
2014:

                                                   e ga tow
Einsteigen und abdrehen!
                                                 M
Adrenalin pur verspricht das Überkopffahr-
geschäft Predator. In dem technisch an-
spruchsvollen Gerät der Firma Löffelhardt
soll es genau so actionreich zugehen, wie
in dem gleichnamigen US-amerikanischen
Science-Fiction-Film.

Wer hochfährt, wird tief fallen

Hoch über Crange wird in diesem Jahr eine
riesige King Kong-Figur thronen und die Be-
sucher in Angst und Schrecken versetzen.
Nicht umsonst: Im Mega King Tower geht
es im „echten“ freien Fall – also völlig unge-
bremst – aus 80 Metern in die Tiefe. Damit ist
das neue Fahrgeschäft der Familie Zinnecker
der höchste transportable Drop Tower der
Welt.

                                                                                          11
12
Cranger Kirmes
IM FOKUS

 Neuheiten auf Crange (2)
                                                                                     r
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                                                                              r
                                                                 e       ne
                                                           u  mg
 Zum Träumen                                           a
 In die Welt des Traums entführt der neue Si-
                                                    tr
 mulator der Familie Scarlett Häsler & Leonard
 Lemoine: der Traumgenerator. Beim Besuch
 der einmaligen Show findet sich der Besu-
 cher in einer anderen Welt wieder.

 Wer sich traut, wird sich lange erinnern

 Im Horror Lazarett ist der Name Programm:
 In einer alten verlassenen Villa treiben noch
                                                                                tt
 heute die Geister der Verstorbenen ihr Un-
 wesen. Ob Leichenkammer oder Operations-                 or za              re
                                                      r r
                                                    ho la
 raum, überall wartet ein anderes Gruselerleb-
 nis. Lebende Akteure und Horror-Szenarien
 lassen die Besucher diese Villa so schnell nicht
 vergessen.

 Mitfahren und gruseln

                                                          er tadt
 Auf Grusel-Spaß für jedes Alter setzt die
 Geisterstadt der Familie Fellerhoff. Die Figu-
 ren stammen von führenden Herstellern der              t
                                                      is s
                                                     Ruderer auf dem Kanal
 US-amerikanischen Horror-Industrie. In Kom-
 bination mit einem ausgeklügelten Nebel-,
                                                    ge
 Sound- und Beleuchtungssystem ist Gänse-
 haut garantiert.

                           ONLINE-TIPP
                    Alle Neuheiten mit
                    Bildmaterial auf
                    inherne.net

                                                                                         13
INTERVIEW
                                                                              Das Interview führte Timo Krupp
                                                                                       Foto: Christian Brodack

  „Ich hab eigentlich immer Kirmes“

 H
          eino, der wohl bekann-       freue ich mich, denn ich bin ja      genau, dass ich mir Türkischen
          teste Deutsche nach          gebürtiger Düsseldorfer. Dort        Honig gekauft hatte, weil ich das
          der Kanzlerin – so sch-      war ich übrigens auch schon lan-     so lecker fand. Das war für mich
  reiben Medien – will zur Eröff-      ge nicht mehr auf der Kirmes.        ein Erlebnis.
  nung der 579. Cranger Kirmes         Das Publikum kann sich auf alle
  die Bayernfesthalle rocken. In-      meine Titel vom Album „Mit           inherne: Und wann war das letz-
  herne hat mit dem blonden Ba-        freundlichen Grüßen“ freuen.         te Kirmeserlebnis?
  riton gesprochen.                    Das fängt dann mit Titeln von        Heino: Ach, was heißt Kirmes,
                                       den Ärzten, Westernhagen oder        ich war im vergangenen Jahr auf
  inherne: Heino, wo erwischen         Grönemeyer und Rammstein             dem Oktoberfest in München.
  wir Sie gerade?                      an und natürlich singe ich mei-      Das ist ja im Grunde auch eine
  Heino: Ich bin gerade in Kitzbü-     ne größten Hits. Wir wollen die      Kirmes.
  hel, wo ich auch wohne.              Cranger Kirmes rocken!
                                                                            inherne: Achterbahn oder Rie-
  inherne: Etwas ausspannen in         inherne: Welche Rückmeldung          senrad?
  Vorbereitung auf die Kirmes?         wünschen Sie sich von den Fans       Heino: Lieber das Riesenrad.
  Heino: Ja, ich habe ja immer         in der Bayernfesthalle auf der
  Kirmes (lacht). Wo ich bin, ist ja   Cranger Kirmes?                      inherne: Süß oder deftig?
  irgendwie immer Kirmes.              Heino: Ich wünsche mir eine          Heino: Deftig.
                                       Party-Stimmung, weil ich ja
  inherne: Wie darf ich Sie an-        auch Partylieder singe. Und ich      inherne: Woran können Sie auf
  sprechen, Heino oder doch lieber     kann mir gut vorstellen, weil sich   einer Kirmes auf keinen Fall vor-
  Herr Kramm?                          ja mit meinem letzten Album          beigehen?
  Heino: Nein, nein, bitte mit         mein Publikum um 40 Jahre ver-       Heino: An Türkischem Honig.
  Heino, das ist schon richtig. Das    jüngt hat, dass auch viele junge     Den mag ich immer noch beson-
  hört sich gut an.                    Leute mit mir singen, klatschen      ders gerne.
                                       und Party feiern.
  inherne: Heino, mit der Cranger                                           inherne: Alt oder Pils?
  Kirmes wartet ein Schwerge-          inherne: Können Sie sich an Ih-      Heino: Überlegt… Pils.
  wicht der deutschen Volksfest-       ren ersten Kirmesbesuch erin-
  branche. Worauf dürfen sich die      nern? Wo und wann war das?           inherne: Volkslied oder Party-
  Besucher bei Ihrem Auftritt in       Heino: Ja, das war in Düssel-        kracher?
  der Bayernfesthalle freuen?          dorf mit meiner Mutter. Das ist      Heino: Beides, denn man kann
  Heino: Also erstmal freue ich        schon ganz lange her. Ich war        ja auch ein Volkslied wie den
  mich, dass ich bei der Cranger       vielleicht acht oder neun Jahre      Enzian zu einem Partykracher
  Kirmes dabei sein darf. Ich war      alt und hatte fünf D-Mark ge-        machen.
  schon vor fünfzig Jahren mit         spart. Es gab nur ein Karussell,
  dem „Comedien Terzett“ bei der       eine Schiffschaukel und einen        inherne: Heino, vielen Dank für
  Cranger Kirmes. Und auch als         Autoscooter. Eine Fahrt kostete      Ihre Zeit.
  Heino ist das nicht mein erster      nur zehn Pfennig, da konnte ich      Heino: Gleichfalls! Ich freue
  Besuch. Crange ist in der Nähe       mit fünf Mark schon sehr viel        mich auf die Cranger Kirmes, da
  meiner Heimat. Auch darauf           anfangen. Ich weiß noch sehr         nehme ich mir auch gerne Zeit.

  14
ONLINE-TIPP
Ausführliches Inter-
view auf inherne.net

                       15
ONLINE-TIPP
Das gesamte
Programm der 579.
Cranger Kirmes auch                                                               Fotos: Kirsten Weber, Stadt Herne
online.

       IM FOKUS

                                                                             www.cranger-kirmes.de

          Kirmesprogramm vom 1. bis zum 10. August
          Neu in diesem Jahr sind die Öffnungszeiten: Unter der Woche öffnen alle
          Schausteller um 13 Uhr, am Wochenende schon um 11 Uhr.

          Donnerstag, 31. Juli                                  Dienstag, 5. August
          15. Pferdemarkt und Bürgerabend                       KiJuPa lädt ein
          Mittlerweile eine echte Tradition zur Cranger Kir-    Wenn um 15 Uhr das Programm auf der Büh-
          mes: der Pferdemarkt auf Gut Steinhausen im Res-      ne in der Bayern-Festhalle beginnt, freut sich
          ser Wald, Wiedehopfstraße 200. Ab 10 Uhr Handel       vor allem das junge Publikum! Zwei Stunden
          & Bauernmarkt, um 14 Uhr startet das reitsportli-     Clownerie, Tanz, Musik und mehr hat das Kin-
          che Programm. Ab 18 Uhr auf dem Kirmesplatz:          der- und Jugendparlament der Stadt Herne
          Bürgerabend im Bayernzelt.                            organisiert. Gastgeber ist Oberbürgermeister
                                                                Horst Schiereck. Der Eintritt ist frei.

          Freitag, 1. August                                    Mittwoch, 6. August
          Los geht´s!                                           Familientag auf Crange
          Um 13 Uhr drehen sich die Karussells, um 14 Uhr       Heute sparen alle Besucher der Cranger Kirmes
          beginnt die offizielle Kirmeseröffnung in der         – die Schausteller reduzieren ihre Preise. Dar-
          Bayern-Festhalle. Stargast Heino will die Bühne       um gelten auch die Crangepässe an diesem Tag
          rocken und bringt seine eigenen Coversongs von        nicht. Am Abend dann ganz neu in diesem Jahr:
          Rammstein, Sportfreunde Stiller oder den Ärzten       SCHLAGER-Herz 2014 in der Bayern-Festhalle.
          mit. Um 22.30 Uhr: großes Eröffnungsfeuerwerk.

          Samstag, 2. August                                    Donnerstag, 7. August
          Lindwurm zur Kirmes                                   Kaffe und Kuchen
          Die erste der insgesamt 123 Gruppen setzt sich        Ab 14 Uhr ist Seniorennachmittag in der Bay-
          um 10.30 Uhr am St. Jörgen-Platz in Bewegung.         ern-Festhalle. Buntes Programm für rund 1.200
          Durch die Straßen geht es dann Richtung Kirmes-       ältere Kirmesfans bei Kaffee und Kuchen.
          platz.

          Sonntag, 3. August                                    Sonntag, 10. August
          Kirche auf der Kirmes                                 Zum Abschluss wird der Himmel bunt
          Der Schaustellergottesdienst auf Crange ist ein       Um 22.30 Uhr beginnt der krönende Kirmesab-
          ganz besonderes Erlebnis. Um 10 Uhr beginnt           schluss: das Höhenfeuerwerk. Wer jetzt im Rie-
          der Gottesdienst in der Bayern-Festhalle. Jeder ist   senrad sitzt, hat einen wunderbaren Ausblick.
          herzlich eingeladen.

          Montag, 4. August
          Engagiert in Herne
          Ab 19 Uhr in der Bayern-Festhalle. Moderationsle-
          gende Werner Hansch führt durch das Programm
          der Dankesveranstaltung für die Ehrenamtlichen
          in Herne.

          16
ONLINE-TIPP
                                                                                       Eine längere Lese-
                                                                                       version und weitere
                                                                                       Fotos finden Sie unter
                                                                                       inherne.net

INTERVIEW

  Mehr Verbindendes als Trennendes
  Wie wird die Ökumene in Herne gelebt? Dieser und anderen Fragen stellen sich der evangelische
  Superintendent Rainer Rimkus und der katholische Dechant Christian Gröne im inherne-Gespräch
  mit Christian Matzko und Christoph Hüsken. Das vollständige Interview lesen Sie online auf
  www.inherne.net. Dort geht es neben der Ökumene unter anderem um das Miteinander von
  Christen und Muslimen und die Auswirkungen des demographischen Wandels auf die Kirchen.

  inherne: Zwischen Ihnen gibt es     Verhältnis. Darüber hinaus gibt      Perspektive eines gemeinsamen
  ein gutes persönliches Miteinan-    es auch gemeinsame Aktivitäten       Gebäudekonzepts. Das ist die
  der. Gilt das auch für die beiden   von Kirchenkreis und Dekanat,        praktische Seite. Für das Refor-
  großen Kirchen in Herne allge-      die weitere Anknüpfungspunkte        mationsjubiläum im Jahr 2017
  mein?                               bieten.                              planen wir ein gemeinsames Fest.
                                                                           Das ist auch Zeichen dafür, dass
  Gröne: Ich glaube von einem gu-     inherne: Worin bestehen die?         uns das Jubiläum nicht trennen
  ten Miteinander würde in beiden                                          soll, sondern uns eher zusam-
  Kirchen auch an höheren Stellen     Gröne: Es ist beispielsweise         menbringt.
  gesprochen. Ganz viel hängt da-     selbstverständlich, dass wir die
  von ab, wie wir vor Ort miteinan-   Gottesdienste zum Schuljahres-       Gröne: Es ist ohnehin festzu-
  der umgehen. Wir als Amtsträger     ende alle ökumenisch begehen.        stellen, dass die Differenzen zwi-
  haben ein geschwisterliches Mit-    Das ist seit Jahren in ganz Herne    schen evangelisch und katholisch
  einander, in dem Maße, in dem       so. Erst vor wenigen Tagen ha-       in den vergangenen Jahrzehnten
  wir bereit sind miteinander ins     ben in Herne-Mitte die Bonifa-       sich deutlich verringert haben.
  Gespräch zu kommen und auf ei-      tiuskirche und die Kreuzkirche       Im alltäglichen Leben spielen
  nander zuzugehen. Ich habe mich     gemeinsam ihr ökumenisches           sie eine geringere Rolle als die
  darum bemüht und habe auf der       Pfarrfest gefeiert. Es ist einfach   Gemeinsamkeiten. In den Ge-
  anderen Seite, ich spreche be-      ganz normaler Bestandteil un-        meinden betrachtet man das
  wusst nicht von Gegenseite, im-     seres kirchlichen Lebens, viele      Trennende manchmal, überspitzt
  mer offene Türen gefunden.          Dinge gemeinsam zu machen            ausgedrückt, als akademische
                                      und weiterhin zu schauen, ob es      Spielerei. Aber es muss auch ge-
  Rimkus: Ich möchte auf zweier-      noch mehr Dinge gibt, die man        sagt werden: Es gibt auf beiden
  lei Weise antworten. Das Drum-      zusammen anpacken kann.              Seiten Flügel, welche die Öku-
  herum im Hinblick auf das Re-                                            mene skeptisch sehen.
  formationsjubiläum 2017 hat         Rimkus: Es gab immer wieder
  für eine gewisse Abkühlung im       eine große Gastfreundschaft in
  Verhältnis zwischen den Kon-        Fällen, in denen eine Kirche nicht
                                                                                       Das Interview führten:
  fessionen an höheren Stellen ge-    nutzbar war. Dann hat die ande-
                                                                                       Christian Matzko und
  sorgt. Davon lassen wir uns hier    re Konfession ihr Gotteshaus
                                                                                          Christoph Hüsken
  in Herne aber nicht berühren.       zur Verfügung gestellt. Ich sehe
                                                                                      Fotos: Thomas Schmidt
  Wir haben persönlich ein nahes      am Horizont daher durchaus die

  18
KIRCHE

Offene Worte: Superintendent Rainer Rimkus (oben) und Dechant Christian Gröne (unten) im Gespräch.

                                                                                                     19
Fotografie Kanalbau
  KANAL

Rhein-Herne-Kanal mit Querverbindungen
Vor gut zwei Jahren erhielt unser Bildarchiv im Pressebüro einen dicken DIN-A-5-Briefumschlag. Im
Kuvert steckten rund 20 sepiafarbene Fotos. Sie zeigen Szenen vom Bau des Rhein-Herne-Kanals,
aufgenommen 1912 und 1913. Passend zum Jubiläum veröffentlicht „inherne“ die Bilder.

D
        ie Fotos haben nicht               bach-Melsungen bei Kassel. In               lassen. Ruth Selbert (* 1924),
        nur einen wichtigen                Kassel besuchte er die König-               die Tochter des Ingenieurs, war
        historischen Wert, sie             liche Baugewerbeschule. Am                  langjährige Stadtverordnete in
enthalten auch interessante                1.4.1913 trat er seinen Dienst              Kassel. Heute, mit 90 Jahren,
Querverbindungen. Die Ab-                  beim Königlichen Kanalbau-                  trägt sie dort den Titel „Stadt-
senderin des Kuverts mit den               amt zu Herne/Westfalen an                   älteste“. Die Schwiegermutter
interessanten Fotos war Ruth               (weitere biografische Details               Elisabeth Selbert hat sogar
Selbert (90 Jahre) aus Kas-                unter www.inherne.net).                     große Verdienste für Deutsch-

Ingenieur Martin Albrecht im Baubüro – hinter ihm an der Wand eine Querschnittszeichnung des Rhein-Herne-Kanals.

sel. Unserem        Bildarchivar           Mutter des Grundgesetzes                    land erworben. Sie gilt als eine
und Stadtfotografen Thomas                                                             der vier „Mütter des Grundgeset-
Schmidt berichtete sie am Te-              Das sind die Informationen,                 zes“ und als eine Kämpferin für
lefon, dass die Fotos von ihrem            die wir im direkten Zusam-                  die Gleichberechtigung der Frau-
Vater Martin Albrecht stam-                menhang zum Rhein-Herne-                    en. „Männer und Frauen sind
men. „Er war einer der Ingeni-             Kanal erhalten haben. Aber                  gleichberechtigt“ – dieser Artikel
eure beim Bau des Rhein-Her-               die Geschichte bleibt auch                  im Grundgesetz ist ihr zu verdan-
ne-Kanals.“ Albrecht kommt                 interessant, wenn wir den für               ken. Sie wurde 1948 als eine von
aus dem kleinen Ort Heine-                 Herne wichtigen Bezug ver-                  vier Frauen neben 61 Männern in

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ONLINE-TIPP
                                                                                                        Eine längere
                                                                                                        Leseversion und eine
Text: Horst Martens                                                                                     ausführliche Bilder-
                                                                                                        strecke finden Sie
Fotos: Bildarchiv Stadt Herne                                                                           unter inherne.net

den Parlamentarischen Rat berufen, der das Grundgesetz erarbeitete. Der Gleichberechtigungsartikel fand
zunächst keine Zustimmung. Elisabeth Selbert ging an die Öffentlichkeit und sorgte dafür, dass waschkör-
beweise Protestbriefe in Bonn eintrafen. Das Stimmungsbild änderte sich.
Fazit: Wer auch auf den „Nebenarmen“ des Rhein-Herne-Kanal schifft, wird spannende Stories entdecken.

Riesige Baustellen am Rhein-Herne-Kanal (oben und unten): diese und zahlreiche andere Fotos schickte uns Ruth Selbert zu.

                                                                                                                               21
Erfahrungen in der Psychiatrie
REPORTAGE

   Ein Tag im St. Marien-Hospital Eickel, ein Tag in der Psychiatrie. Erinnerungen an den Film „Ei-
   ner flog über das Kuckucksnest“ und der legendären Darstellung von Jack Nicholson in der
   Rolle von Patrick McMurphy werden wach. Freunde treiben harmlose Scherze über die „Irren-
   anstalt“. Vorurteile und Stereotypen, denke ich. Und stelle am Ende fest, dass ich auch nicht
   unvoreingenommen bin.

                                                                                          Ein Tag
                                                                                          im
                                                                                         „Kuckucksnest“*

  Ein Patient reflektiert die Gruppentherapie: abfotografiert von einer Bilderreihe im St. Marien-Hospital Eickel.

  D
          ie Patienten der Stati-                tienten wird empfohlen, nicht in               zu: „Das ist übrigens ein ‚No go‘
          on 4 sind schon um 6:45                Joggingkleidung rumzulaufen.“                  - eine Frage mit ‚Warum‘ zu stel-
          Uhr geweckt worden und                 Sie sollen weiter Alltag leben.                len. Das zwingt die Menschen zur
  haben um 7:30 Uhr gefrühstückt.                „Am Tag sollten sie lieber Stra-               Rechtfertigung.“ Ich soll anders
  Für mich beginnt der Tag mit der               ßenkleidung tragen“, sagt sie.                 fragen. Zum Beispiel: „Welchen
  soziotherapeutischen Morgenrun-                                                               Bezug haben Sie zur Katze?“
  de um 8:20 Uhr. Rund 30 Stüh-                  Nach einem kurzen Besuch der
  le stehen im Kreis. Frauen und                 Ergotherapie mit ihren vielen                  Eine Frau mit fünf Augen
  Männer jeden Alters sprechen                   Aktivangeboten kommen wir ins
  über das gestrige WM-Spiel der                 „offene Atelier“. Ein Tisch mit                Am Schluss ist Bilderauswertung.
  Deutschen, stellen die Zeitung                 Wachsstiften und Aquarellfarben.               Zwei Frauenbilder einer jungen
  von heute vor, bereden gemeinsa-               Schränke, auf denen Farbtuben                  Künstlerin liegen auf dem Tisch.
  me Unternehmungen.                             und Pinsel stehen. Leise erklingt              „Das Bild ist die Metapher für die
                                                 eine Art psychedelischer Musik.                Problemsituation“, sagt Kunstthe-
  Empfehlung: Straßenkleidung                    Ein halbes Dutzend Patienten                   rapeutin Sabine Ludwig. Die auf
                                                 arbeiten emsig an Bildern. Eine                dem Papier verewigte Frau steht
  Stationspsychologin Stefanie Ha-               großformatige Katze in bunten                  vor einem Hintergrund mit pop-
  kim führt durch die Station, zeigt             Farben springt mir entgegen. „Wa-              pigen Farben. Flammen schlagen
  mir ein Zwei-Bett-Patientenzim-                rum ist die Katze so bunt?“ frage              empor. Fünf Augen hat die Frau.
  mer, den Aufenthaltsraum, die                  ich die Künstlerin, die an dem Bild            Nicht was da ist, sei spannend,
  Küche, das Raucherzimmer, die                  arbeitet. Die Malerin weicht aus.              sondern das was fehle, sagt die
  Bibliothek. Großen Wert legt die               Kunsttherapeutin Sabine Ludwig                 Therapeutin. Die Frau hat keine
  Klinik auf das Outfit: „Den Pa-                flüstert mir möglichst unauffällig             Hände. „Manche outen sich beim

  22
Text: Horst Martens / Fotos: Horst Martens,
                                                                                       St. Marien-Hospital Eickel

Meditierende Frau im Skulpturengarten am St. Marien-Hospital Eickel.

Malen stärker als beim Sprechen“,           nicht besser wird.“ Es entwickelt     du bei den Bekloppten, da wirst
sagt Ludwig. Die Künstlerin/Pa-             sich eine lebhafte Diskussion:        du doch selber bekloppt.
tientin wundert sich: „Was man              - Was willst du bei den Beklopp-      - Ein Mann, selbstironisch: Ich
alles aus dem Bild lesen kann“.             ten?                                  komme aus dem Hotel Zur wei-
                                            - Angehörige oder Bekannte sa-        chen Birne.
In der Gruppe ist                           gen schon mal: Stell dich nicht so
man nicht allein                            an!                                   - Die denken doch, in der Kli-
                                            - Wenn ich mir ein Bein breche,       nik ist alles weiß, man bekommt
Wieder komme ich in den Raum                haben alle Mitleid. Aber meine        kleine weiße Pillen und die Ärzte
mit den im Kreis stehenden Stüh-            Krankheit steht mir nicht ins         tragen weiße Kittel.
len. Jetzt ist Gruppenpsychothera-          Gesicht geschrieben.                  Psychisch Kranke hatte ich mir
pie dran. Vielen Menschen kostet            - Oft höre ich: Du hast ein Haus,     extremer in ihrem Verhalten vor-
es Überwindung, vor einer Grup-             ein Auto, eine Familie, was jam-      gestellt. Hubert Klein sagt: „Man
pe über ihre Probleme zu spre-              merst du? Dann denke ich: Ich         darf sie nicht auf ihre Krankheit
chen. Andererseits sind sie unter           wünsche euch auch mal eine            reduzieren. Alle Persönlichkeits-
ihresgleichen. Sie sehen, dass sie          Stunde lang Depressionen.             facetten bleiben trotz Störung
nicht alleine dastehen.                     - Mein Partner sagt: Du bist          bestehen.“
Psychologin Paula Siegmann leitet           nicht krank. Das ist dein Cha-
die Sitzung, Sozialarbeiter Hubert          rakter.                               Als sich die Gruppe auflöst,
Klein assistiert. Eine junge Frau,          - Der Kopf arbeitet von morgens       spricht mich ein Mann an: „Sie
unter 30, schlägt ein Thema vor.            bis abends schwer. Das ist an-        haben hier in Herne eine ganz
„Mein Partner versteht nicht, wa-           strengend!                            besondere Klinik“, lobt er die Ein-
rum ich hier bin und warum es               - Mein Freund sagt: Was willst        richtung. „Ich bin aus Münster

                                                                                                                 23
WAZ

WAZ
Von oben nach unten: Chefarzt Dr. med. Peter W. Nyhuis,
                     Stationsärztin Stefanie Hakim, Kunsttherapeutin Sabine Ludwig,
                           Psychologin Paula Siegmann, Sozialarbeiter Hubert Klein.

REPORTAGE
 und komme ganz bewusst her.“             ken sind alle akut Erkrankten
 Warum psychisch kranke Men-              zusammen auf einer Station. Das
 schen gerne nach Herne kommen,           ergibt natürlich eine explosive Mi-
 erklärt Chefarzt Dr. med. Peter          schung.“
 W. Nyhuis. Auf den Stationen
 in Eickel befinden sich „hetero-         Im Verlaufe des Tages besuche
 gene Gruppen“. Bunt gemischt,            ich die Körperpsychotherapie, die
 unterschiedliche Krankheitsbil-          Musiktherapie, eine psychothera-
 der, jüngere und ältere Menschen         peutische Schulung. Die Schulung
 zusammen. „Sie lernen, über den          wird von der Psychologin Stefanie
 Tellerrand zu schauen, nicht nur         Hakim geleitet. Hier werden Pa-
 ihre eigene Krankheit zu sehen, sie      tienten zu Experten ihrer eigenen
 können anderen helfen und ihre           Krankheit gemacht.
 Stärken wieder entdecken“, sagt
 Nyhuis. Und außerdem gibt es die         Die Perspektive
 zahlreichen Therapie-Angebote            der Verzweifelten
 von der „Kochgruppe für Männer“
 bis zum therapeutischen Reiten.          Am Schluss des Tages frage ich:
                                          Das ganze Leben mit psychisch
 Von „Geschlossenen“ umgeben              kranken Menschen zu arbeiten,
                                          macht das nicht auch depressiv?
 Diese Klinik ist etwas Besonde-          „Nein“, sagt Stefanie Hakim, „es
 res, weil es hier nur offene Sta-        ist eine sehr befriedigende Arbeit.
 tionen gibt. Der graue Alltag in         Viele Menschen kommen ver-
 Deutschland sieht anders aus.            zweifelt zu uns und verlassen uns
 „Das Konzept der geschlossenen           erst wieder, wenn sie wieder eine
 Station ist das prägende Bild, das       Perspektive haben. Ich glaube da-
 von den Medien ernährt und am            ran, dass ich etwas positiv ändern
 Leben gehalten wird“, sagt Ny-           kann.“ McMurphy würde zufrie-
 huis. Hospitäler, die ihre Patienten     den grinsen.
 wegschließen. „Tatsächlich haben
 über 90 Prozent der Kliniken wei-                      ONLINE-TIPP
 terhin geschlossene Stationen.                  Die ausführliche
                                                 Reportage finden Sie
 Nur vier Prozent sind wirklich                  auf inherne.net
 offen.“ Und wo liegt die nächste
 offene Klinik? „In Merzig, einer
 Kleinstadt im Saarland.“ Dann ist
 Eickel ja die einzige offene Psy-        Eine sehr ausführliche Version
 chiatrie weit und breit.                 des Tagesverlaufs gibt es unter:
                                          www.inherne.net
 Aber was macht Herne mit jenen
 Patienten, wegen der andere ihre         *„Cuckoo“ hat in der amerika-
 Stationen schließen? Dr. Nyhuis:         nischen Umgangssprache auch
 „Akut suizidale, gespannt aggres-        die Bedeutung „verrückt“. Das
 sive und desorientierte Patien-          „cuckoo’s nest“ kann daher für
 ten werden hier im Krankenhaus           die psychiatrische Klinik stehen.
 ebenfalls therapiert. Wir verteilen
 sie auf die Stationen. Von den 23        St. Marien-Hospital Eickel
 Patienten auf einer Station sind         Klinik für Psychiatrie, Psychothe-
 einige wenige akut Schwerstkran-         rapie und Psychosomatik
 ke. In den geschlossenen Klini-
                                          www.marienhospital-eickel.de

                                                                                      25
                                                                                      27
Geschichte                                      Unten links: Auszug einer Doppelseite aus „Vor Ort“ von Ralf Piorr.
                                                Unten rechts: Portrait Gertrud Kinhöfer, fotografiert von Brigitte Kraemer
                                                aus „Das kann sich heute keiner mehr vorstellen“.

  Ausgezeichnete                                                                      Text: Christoph Huesken

  Geschichte aus Herne

  D
            as Forum Geschichts-          ter des Stadtarchivs Hans-Jür-              in Herne ein großes Ge-
            kultur an Ruhr und            gen Hagen. Die städtische Ein-              schichtsbewusstsein besteht.
            Emscher hat mit Unter-        richtung hatte die Schülerinnen             Und wenn wir mithelfen kön-
  stützung der Nordrhein-West-            und Schüler tatkräftig bei ihren            nen, zu solchen Ergebnissen
  falen-Stiftung           Naturschutz,   Recherchen unterstützt.                     beizutragen, ist das auch für
  Heimat- und Kulturpflege,                                                           unsere Außendarstellung sehr
  der Stiftung Kulturhauptstadt           Ralf Piorr ist „Vor Ort“                    positiv.“
  Ruhr.2010, der Stiftung Merca-
  tor GmbH sowie                                              Ralf Piorr,             Zwei weitere
  des Deutschen                                               Autor, His-             Auszeichnungen
  Bergbau-Mu-                                                 toriker und
  seums Bochum,                                               Mitarbeiter             Weitere Preise gingen für
  der Hans-Böck-                                              des städti-             folgende Projekte nach Her-
  ler-Stiftung, des                                           schen Em-               ne: Ulrike Wahl (Autorin),
  Ruhr Museums                                                schertal-               Brigitte Kraemer (Fotografie)
  und der Stif-                                               Museums                 und Rainer Claus (Gestal-
  tung Industrie-                                             erhielt den             tung) hatten Buch und Ka-
  d e n k m a l p f l e ge                                    „Sonder-                lender „Das kann sich heute
  und Geschichtskultur den Ge-            preis zur Geschichte des Berg-              keiner mehr vorstellen - Men-
  schichtswettbewerb „War was?            baus“ für sein Buch „Vor Ort                schen aus dem Ruhrgebiet er-
  Heimat im Ruhrgebiet“ verge-            - Geschichte und Bedeutung                  zählen von früher“ eingereicht
  ben. Herner Beiträge waren da-          des Bergbaus in Herne und                   und wurden dafür mit einem
  bei sehr erfolgreich.                   Wanne-Eickel“. Auch er                      „Sonderpreis für besondere
                                          konnte für sein Projekt                             Präsentationsformen“
  Engagierte Schulen                      auf die Unterstützung                                          prämiert.
                                          des Archivs bauen. Der                                            P e t e r
  Einen ersten Preis in ihrer Kate-       Geschichtswerkstatt                                              Z o n t -
  gorie erhielten die Jugendlichen        - DGB Stadtverband                                               kowski
  der Erich-Fried-Gesamtschule            Herne wurde für                                                 erhielt für
  Herne für ihre Projektarbeit            ihren historischen                                             seinen Bei-
  „Mein Licht gegen das Verges-           Stadtführer „Herne                                            trag     „Lass
  sen. Verwischte Spuren Herne            und Wanne-Eickel                                             rollen - Stim-
  1933-2013“. Mit dem dritten             1933-1945“     ein                                           mungsbild
  Preis ausgezeichnet wurde das           dritter Preis in                                            einer Berufs-
  Projekt des Otto-Hahn-Gym-              der     Kategorie                                          ausbildung in
  nasiums „Gelungener Schicht-            „historisch In-                                           einem Großbe-
  wechsel?“. Beide gehören zu             teressierte“ zuteil.                                     trieb während der
  den Einrichtungen, die eine             Wichtige Informationsquelle                             70er Jahre“ einen
  Bildungspartnerschaft mit dem           für die zahlreichen Projektau-                         „Sonderpreis zur
  Stadtarchiv unterhalten. „Ich           toren, war ebenfalls das Ar-                Geschichte und Gegenwart
  finde es natürlich toll, dass die       chiv der Stadt Herne. Dazu                  der Arbeits- und Industrie-
  beiden Schulen ausgezeichnet            sagt Hans-Jürgen Hagen: „Die                kultur“. Inherne gratuliert al-
  worden sind“, freut sich der Lei-       Auszeichnungen belegen, dass                len Geehrten.

  26
TheaterCamp
INSZENE

Jugendliche verändern die Welt
Vom 11. bis 17. August breitet sich rund um das Dortmunder Big Tipi, dem
größten Indianerzelt der Welt, das riesige Kreativ- und Theatercamp „Pottfiction“
aus. Auch Herner Jugendliche planen mit. Inszene hat sie besucht.
                                                                                       ONLINE-TIPP
Text & Interview: Sascha Dominic Rutzen                                         Einen ausführlichen
Fotos: Sascha Dominic Rutzen                                                    Bericht und weitere
                                                                                Fotos zum Projekt
                                                                                online.

I
    ch schaue bei der Herner         das weitere Gespräch: Bartek,       darum soll es in ihrem Beitrag
    Pottfiction-Gruppe in der        Lena, Joanna und Gerrit. Sie alle   fürs Camp gehen. Kritisches
    alten Grundschule im Dan-        waren bei den Planungstreffen       Hinterfragen erwünscht. Bei
nekamp vorbei. Die insgesamt         seit November dabei und kön-        Pottfiction wird den Jugendli-
vierzehn Jugendlichen treffen        nen viel erzählen: „Die Leitfra-    chen nichts aufgetischt, sondern
sich hier seit Anfang Mai und        gen für die Treffen waren immer     sie sollen es sich selbst erarbei-
kümmern sich um die anstehen-        anders“, sagt Joanna. „In Herne     ten. Das Projekt lebt von den
den Aufgaben, die noch bis zum       haben wir Puppen gebastelt, um      vielen Ideen und Meinungen
Camp erledigt werden müssen.         mit ihnen das Leben im Camp         der einzelnen und darum will
                                     auf der Bühne zu inszenieren.“      ich wissen, was das Projekt für
Schnittlauch für die                 Gefallen hat das nicht allen:       sie persönlich bedeutet. Keiner
Campküche                            „Aber durch so einen schäbi-        überlegt lange. Es scheint ganz
                                     gen theaterpädagogischen An-        klar zu sein.
Die      Theaterleitung     baut     satz hat man spannende Sachen
Schnittlauch für die Camp-           herausgefunden“, gibt Bartek        „Explosive Mische“
Küche im Garten an, die Teil-        zu. Zum Beispiel, was sie über-
nehmer feilen an ihrem Beitrag       haupt für Erwartungen haben.        Bartek: „Hundert Jugendliche
– denn jede der fünf teilneh-        „Wir versuchen ja, mit den Sa-      gequetscht auf engsten kreati-
menden Städte soll etwas prä-        chen, die wir machen, jemanden      ven Raum. Das ist eine explosi-
sentieren. „Uns geht es nicht        zu erreichen und zu berühren.“,     ve Mische!“
darum, ein anderthalbstündiges       sagt er. „Und zu schockieren!“,     Lena: „Pottfiction ist Raum und
Stück zu machen. Vielleicht sit-     fügt Joanna an.                     Möglichkeit für Jugendliche
zen wir auch gar nicht auf der                                           ihre Ideen zu verwirklichen.“
Bühne, sondern auf der Wiese!“,      Herne ist „verrückt“                Gerrit. „... und zu lernen! Es
erklärt mir Manuel, der Grup-                                            geht um Austausch und Mei-
penleiter. Mehr verrät er nicht.     Ganz zu Beginn der Treffen hat      nungen.“
„Es geht um die Frage, was The-      man sich auf zehn zentrale Be-      Alle sind sich einig: Das Camp
ater für jeden einzelnen ist und     griffe geeinigt, die das Projekt    rund ums Big Tipi in Dort-
wie er sich einbringen kann!“        beschreiben sollen: schöpfe-        mund wird spannend. Und
                                     risch, neugierig, achtsam, mutig,   wahrscheinlich auch verrückt.
Im Dannekamp werden Ideen            selbstbestimmt, leidenschaft-
geschmiedet                          lich, nachhaltig, verrückt, kon-     Wer mehr erfahren will, schaut im Internet auf dem
                                     fliktbewusst und romantisch.         Blog des Projekts vorbei (http://pottfiction.word-
Ich schnappe mir vier Jugendli-      Der Herner Gruppe wurde der          press.com/) Es wird auch öffentliche Veranstaltun-
che aus der Herner Gruppe für        Begriff „verrückt“ zugeteilt –       gen geben!

28
INSZENE
Die Herner „Pottfictionisten“ treffen sich in der alten Dannekampschule.   Pottfiction heißt auch: grübeln, nachdenken, diskutieren.

Hinter den zehn zentralen Begriffen steckt viel Denkarbeit.                Beim Planungstreffen in Herne wurden Puppen gebastelt...

     ... die dann auf der Bühne das Leben im Camp nachgestellt haben.                                                                  29
ONLINE-TIPP
                                                                                         Ausführlicher Bericht
                                                                                         und weitere Fotos
                                Text: Michael Paternoga                                  unter inherne.net

Fotos: Thomas Schmidt, Kirsten Weber, Michael Paternoga

 VERNETZT

    Wenn „Unser Fritz“
    zur Bürgerpflicht wird
    Mit Kontakten und viel Engagement setzen sich Bürger
    wie Roland Schönig für ihren Stadtteil ein.

    „Es ist schon Wahnsinn, was hier lebenswerten Umfeld wohnen                  den. Auch hier ließ Schönig seine
    passiert ist“, freut sich Roland möchten“, sagt Schönig, der nicht           Kontakte spielen und mobilisierte
    Schönig als er von der Kanal- gerne über sich selber spricht oder            den Kampfsportverein KSK Her-
    brücke auf den gut angenomme- sich in den Vordergrund drängen                ne, der ehrenamtlich die Nacht-
    nen Freizeitpark direkt neben der will. Viel lieber spricht er mit an-       wachen übernahm. Der Verein für
    Künstlerzeche Unser Fritz blickt. deren, um etwas zu bewegen und             Heimatkunde betreute die Aus-
    „Der Stadtteil hat sich in den ver- vorhandene Potenziale zu nutzen.         stellung während der Öffnungs-
    gangenen Jah-                                                                                  zeiten. Am ers-
    ren positiv ent-                                                                               ten Wochenende
    wickelt“, ist der                                                                              begrüßte auch
    65-Jähige über-                                                                                Schönig die Gäs-
    zeugt. Roland                                                                                  te auf dem Mu-
    Schönig muss es                                                                                seumsschiff, un-
    wissen, in Unser                                                                               ter anderem mit
    Fritz kennt er                                                                                 Hotte Schröder,
    sich aus. Hier                                                                                 einem       guten
    ist er Zuhau-                                                                                  Freund und Mit-
    se, hier fühlt er                                                                              streiter, wenn es
    sich wohl. Des-                                                                                um das Kapitel
    halb ist es für                                                                                Unser Fritz geht.
    den gebürtigen                                                                                 „Die Ostara war
    Wanne-Eicke-                                                                                   ein voller Erfolg.
    ler auch eine                                                                                  Von den Besu-
    Selbstverständ-                                                                                chern kam so viel
    lichkeit, sich für Roland Schönig unterwegs in „seinem“ Revier.                   zurück. Diese Momente sind
    sein Wohnquartier einzusetzen Unschlagbarer Pluspunkt von Ro-                immer wieder ein Ansporn, weiter
    und da anzupacken, wo er helfen land Schönig: Er ist extrem gut              zu machen und sich einzubringen.
    kann.                                   vernetzt‚ kennt aus seinem beruf-    Schließlich hat Unser Fritz viel
                                            lichen und privaten Umfeld viele     zu bieten. Inzwischen haben wir
    „Bin einer von vielen“                  Menschen. Ohne diese Vernet-         auch einiges erreicht. Jetzt gilt
                                            zung wäre vielleicht sogar das An-   es, die zarte Pflanze zu einer wei-
    Für Schönig ist dieses Enga- legen der Ostara am Ufer schräg                 ßen Blüte werden zu lassen.“ Die
    gement nichts Besonderes, fast gegenüber der Künstlerzeche                   positive Entwicklung geht ohne
    schon eher eine Bürgerpflicht. gescheitert. Im Rahmen der Ju-                Zweifel auch auf das Stadtteilpro-
    Der ehemalige Baustellenleiter biläumsfeierlichkeiten des Rhein-             jekt Bickern/Unser Fritz zurück.
    freut sich darüber, dass zahlreiche Herne-Kanals machte der 1926
    Menschen in Unser-Fritz ähnlich gebaute Schleppkahn bekanntlich              Kanalfest am 30. August
    denken. „Ich bin nur einer von vie- auch in unserer Stadt Station. Das
    len, denen der Stadtteil nicht egal Museumschiff musste allerdings           Hier saßen engagierte Bürger wie
    ist und die in einem liebens- und rund um die Uhr bewacht wer-               Schönig im Beirat und füllten das

    30
Siedlungsbau auf dem ehemaligen Kohlenplatz.

Projekt mit Leben. Das Stadt-                Gruppen und Vereine, die sich
teilprojekt gibt es nicht mehr,              für ihre Stadtteile einsetzen. So
dafür aber das „Förderwerk                   wie am 30. August, wenn an der
Bickern / Unser Fritz e.V.“,                 Künstlerzeche wieder das gro-
ein gemeinnütziger Verein, der               ße Kanalfest stattfindet. Roland
das bürgerschaftliche Enga-                  Schönig freut sich schon jetzt auf
gement im Stadtteil fördern                  viele Besucher, die vielleicht so-
will. Regelmäßig treffen sich                gar seinen Eingangssatz wieder-
engagierte Bürgerinnen und                   holen: „Es ist schon Wahnsinn,
Bürger, vernetzen Initiativen,               was hier passiert ist.“

 Roland Schönig ist auch Hobbyfotograf und –filmemacher. Am 2. Oktober lädt
 er gemeinsam mit Stadtarchivar Jürgen Hagen zu einem Vortrag ins Heimat-
 museum. Präsentiert wird ein Streifzug durch den Stadtteil „Unser Fritz“, der
 seinen Namen von der 1871 durch Zusammenlegung von fünf Grubenfeldern
 entstandenen Zeche Unser Fritz hat. Nach einem halbstündigen Film, in dem
 die geschichtliche Entwicklung von 1871 bis heute gezeigt wird, wird Unser
 Fritz zu Fuß erkundet. Beginn ist um 16 Uhr.

                                                                                  Roland Schönig am neuen Freizeitareal.
Text: Jochen Schübel
                                                                     Fotos: HGW, Horst Martens, Thomas Schmidt

WOHNEN

Auch der Hausflur wird geputzt
Herne- die Studentenstadt?
Die „CampusLinie“ U35 direkt zur Uni und bezahlbarer Wohnraum mit tollen
„Extras“ locken immer mehr junge Mieter an.

Mit quietschenden Bremsen
rollt die U35 in den U-Bahnhof
Herne-Strünkede ein. Endsta-
tion, der Wagen macht sich zu-
rück auf den Weg in Richtung
Ruhr-Universität       Bochum.
Endstation auch für Lars Ma-
der. Der 22-Jährige stöpselt sein
Smartphone aus, packt sich sei-
ne Tasche und springt auf den
Bahnsteig. Feierabend nach ei-
nem langen Tag an der RUB.
                                    Schnell, günstig und wetterunabhängig geht es mit der U35 von Herne zur RUB.
Nervige Parkplatzsuche ist für
den angehenden Lehrer für Sport
und Geschichte ein Fremdwort.
Lars Mader nutzt lieber täglich
die „Campus-Linie“, wie die
BOGESTRA die U35 getauft
hat. Diese Verbindung war einer
der Hauptgründe, warum sich
der junge Göttinger Herne als
„Ersatz-Heimatstadt“ während
der Studienzeit ausgesucht hat.
Mader: „Die Wohnung ist be-
zahlbar, die Verbindung zur Uni
bequem, schnell und obendrein       Studenten schätzen günstigen Wohnraum und die Nähe zur U-Bahn.
für Studenten sehr günstig. Was
will ich mehr?“                     mer Studenten in den Wohnhei-               klärt Rosemarie Heeger vom
Herne als Studentenstadt? Lars      men der RUB, der Rest sucht sich            Akademischen Förderungswerk
Mader ist kein Einzelfall, denn     auf dem freien Markt eine Blei-             (AKAFÖ) der RUB. Immer
immer mehr private Wohnungs-        be oder nutzt das - unbestritten            mehr Vermieter aus Herne, nach
vermieter, Wohnungsgesellschaf-     preiswerte - „Hotel Mama“.                  ihren Angaben zurzeit fast 40
ten und Wohnungsgenossen-                                                       Prozent, nutzen diese Schnitt-
schaften in unserer Stadt bieten    Campus-Tarif für Studenten                  stelle, um freien Wohnraum an-
gezielt Wohnraum für Studie-                                                    zubieten. Heeger: „Unsere Stu-
rende der umliegenden Univer-       „Vor dem Wintersemester strö-               denten schätzen vor allem die
sitäten an. So leben nur rund 13    men bei uns ab Anfang Juli die              gute Anbindung von Herne an
Prozent der etwa 35.000 Bochu-      Wohnungsanfragen ein“, er-                  die Uni und die im Vergleich zu

32
Bochum preiswerteren Mieten.“     Bonbon ist ein Preisnachlass       „Rundum-Sorglos-Paket“. Sie
Ein Trend, den auch Thomas        von 20 Prozent auf die Kaltmie-    sorgt in bislang fünf Studenten-
Bruns spürt. Der Geschäfts-       te.“ Die rund 50 Wohneinhei-       Wohngemeinschaften nicht nur
führer der Herner Gesellschaft    ten der HGW, die zurzeit über      für freien Internetzugang, son-
für Wohnungsbau (HGW )            den „Campus-Tarif“ vermietet       dern auch für ein komplett ein-
bietet Studierenden, aber eben-   werden, sind alle belegt. Keinen   gerichtetes Wohnzimmer und
so auch Azubis oder Schülern,     Extra-Tarif, aber einen Extra-     eine große Küche mit „extra gro-
den „Campus-Tarif“ an. Tho-       Service bietet der Wohnungs-       ßen Kühlschränken“, so der Vor-
mas Bruns: „Das machen wir        verein Herne den Studierenden.     standsvorsitzende Karl-Heinz
seit knapp sieben Jahren. Unser   Die Genossenschaft schnürt ein     Abraham. Mögliche Stolper-
ONLINE-TIPP
                                                                                                Ausführlicher Bericht
                                                                                                und Links zum
                                                                                                Thema online.

WOHNEN

Studenten leben gerne in Herne. Sie loben die Infrastruktur und das gute Angebot an Geschäften in ihrem Wohnumfeld.

steine im nachbarschaftlichen                le Gründe, warum man gut                   Ruhrgebiets ist sehr gut. Und
Miteinander räumt die Genos-                 als Student in Herne wohnen                man findet alle Geschäfte in der
senschaft von vornherein aus                 kann. Die Infrastruktur zur                Innenstadt, die man zum tägli-
dem Weg, denn die Reinigung                  Universität und zum Rest des               chen Leben braucht.“
des Treppenhauses übernimmt
ebenfalls der Wohnungsverein.

Warum man als Student gut in
Herne wohnen kann

Die „CampusLinie“, eine er-
staunlich große Auswahl an
Wohnraum, deutlich geringe-
re Mieten als in Bochum und
obendrein attraktive Extras
– damit sind Studenten zu lo-
cken. Violetta Ziegler ist des-
halb eigens von Bochum in die
Herner City gezogen. Was die
32-jährige Studentin bewogen
hat, freut nicht nur die Herner
Wohnungswirtschaft, sondern                 Die Herner Gesellschaft für Wohnungsbau (HGW) und der Wohnungsverein Herne
auch den Handel: „Es gibt vie-              bieten Studierenden einen Extra-Tarif und einen Extra-Service an.

34
Ihr kommunales Wohnungsunter-
                                                                     nehmen im Zentrum des Ruhrgebiets

                                                                    Zuhause in Herne
                                                                  Wir sorgen dafür, dass Sie sich in Ihrem
                                                                  Zuhause rundum wohlfühlen.
                                                                 Mietwohnungen für jeden Geschmack
                                                                                   jede Altersgruppe
                                              ein                                  jedes Bedürfnis
                                         n ur opf!
                                  r als em K
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                             ch
                          Da

                               Herner Gesellschaft für Wohnungsbau mbH Kirchhofstraße 5 - 44625 Herne

                               www.hgw-herne.de - Tel.: 0 23 23 / 19 09-0
ONLINE-TIPP
                  Das ausführliche
                  Portrait und weitere
                  Fotos von Norbert
                  Lücke online auf
                  inherne.net

Rasensport
                        In der Ausstellung ist das Trikot von Norbert
                        Lücke zu sehen, das er früher auf dem Feld
                        getragen hat (Foto unten).

  Einen Ehrenplatz
  für die Nummer 10
  Die DSC-Legende Norbert
  Lücke besucht die Fußball-
  Ausstellung „Ihr fünf spielt
  jetzt vier gegen drei“

  Das schwarz-gelbe Trikot mit               zollen. Für
  der Nummer 10 hat Zuhause in               ältere aber auch für
  der Vitrine einen Ehrenplatz:              jüngere Fußballfans ist es
  Normalerweise gibt es Norbert              doch eine Freude in den alten
  Lücke nicht aus den Händen.                Erinnerungen abzutauchen“,
  Für die Ausstellung „Ihr fünf              schwärmt der 63-Jährige.
  spielt jetzt vier gegen drei“ macht        Geschwärmt haben damals
  das DSC-Idol eine Ausnahme.                auch die Zuschauer über
                                             die Nummer 10 des DSC
  Mittelfeldregisseur schwelgt               Wanne-Eickel.
  in Erinnerungen
                                             32 Tore in der
  36 Jahre alt ist inzwischen das            Zweiten Liga erzielt
  Trikot, in dem der Mittelfeldre-
  gisseur im Stadion Wanne-Süd               Ein Foto in der Ausstel-
  einst an der Seite von Ingo Peter          lung zeigt die Massen, die
  die Fäden zog. Das gute Stück              bis an den Spielfeldrand
  hat schon etwas Nostalgisches an           dicht gedrängt ein Derby
  sich und ist daher wie gemacht             in den 70er Jahren gegen
  für die Ausstellung, die insbeson-         Westfalia Herne verfol-
  dere die lokale Fußballgeschichte          gen. Es war die Zeit als beide          sich
  von Herne und Wanne-Eickel                 Traditionsmannschaften noch             sehen las-                     sen
  beleuchtet. Lücke hat die Expo-            große Erfolge feierten. Die zwei        kann. Sein Heimatverein hieß
  nate inzwischen schon zweimal              Jahre in der Zweiten Bundesliga         allerdings 1.FC Styrum. Als
  gesehen und ist völlig begeistert:         (1978 bis 1980) waren auch für          19-Jähriger wechselte Lücke
  „Hier ist wirklich etwas ganz              Lücke die Highlights seiner lan-        1969 zum Bundesligisten RW
  Tolles auf die Beine gestellt              gen Karriere. In 64 Begegnungen         Oberhausen, für den er zwei
  worden. Da muss man Respekt                traf er 32 Mal, eine Quote, die         Spielzeiten das Trikot trug. Nach
                                                                                     einem Gastspiel bei Viktoria
                                                                                     Köln landete der Mann mit der
  Info:                                                                              Nummer 10 1973 in Wanne. 16
                                                                                     Jahre – bis 1989 – kickte Lücke
  Die Fußballausstellung wurde mit viel Liebe zum Detail von dem                     in der ersten Mannschaft. Als
  Historiker Ralf Piorr zusammengetragen und ist noch bis zum                        Dank für die 16 Jahre gab es
  5. Oktober im Heimat- und Naturkundemuseum zu sehen.                               von den Fans einen Teller mit
                                                                                     Gravur. Auch dieser Teller ist in
                                                                                     der Ausstellung zu sehen.

                                                          Text: Michael Paternoga
          36                                      Fotos: Michael Paternoga, Privat
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