"Die Liebe Gottes erfahrbar werden lassen" - Pastorales und wirtschaftliches Konzept zur Pfarreientwicklung der Katholischen Kirchengemeinde Sankt ...
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„Die Liebe Gottes erfahrbar werden lassen“ Pastorales und wirtschaftliches Konzept zur Pfarreientwicklung der Katholischen Kirchengemeinde Sankt Laurentius, Essen tius St. Anto ren n u ius St. La . Jo a St b ar sep h St. Bar
LEITHE PFARREI ST. LAURENTIUS, ESSEN Gemeinde St. Barbara Inhalt KRAY A. Grundlagen der Pfarreientwicklung 4 B. Prozess zur Pfarreientwicklung 6 Gemeinde St. Antonius FREISENBRUCH Struktur des Prozesses 6 Gemeinde St. Laurentius Aktivitäten, Meilensteine und Formen der Beteiligung 6 STEELE C. Pastorales Konzept 14 Gemeinde St.Joseph HORST Unser Leitbild 14 BERGERHAUSEN Einladung zum Perspektivwechsel: fünf Perspektiven für die Entwicklung unserer Pfarrei 14 Erläuterungen, Ziele und Maßnahmen 15 Statement des Runden Tisches zur Perspektive der Jugendgruppen in der Pfarrei 19 Ökumenische Perspektiven 19 D. Wirtschaftliches Konzept 20 Personalplanung bis 2030 23 Haushaltsplanung bis 2030 24 Die Pfarrei St. Laurentius in Essen E. Szenarien: Entwicklung der pastoralen Standorte unter 26 sozialräumlichen, pastoralen und wirtschaftlichen Aspekten Zur Pfarrei St. Laurentius gehören seit ihrer Gründung am Kirche an. Ungefähr 17.000 Christen sind Mitglied der Evan- Modell zur Kategorisierung der pastoral genutzten Gebäude 27 1. April 2008 die vier Gemeinden St. Antonius, St. Barbara, gelischen Kirche, zahlreiche Mitbürger bekennen sich zum St. Joseph und St. Laurentius. Islam. Gemeinde St. Antonius (Freisenbruch) 28 Die Kirche St. Laurentius in Steele ist Pfarrkirche. Die vier In jedem Stadtteil befinden sich Tageseinrichtungen für Kin- Gemeinde St. Barbara (Kray, Leithe) 32 Gemeinden sind jeweils an zwei Standorten beheimatet: der und Grundschulen sowie in nahezu allen Stadtteilen eine St. Antonius und St. Altfrid in Freisenbruch, St. Barbara in oder mehrere weiterführende Schulen. Zwei Krankenhäuser Gemeinde St. Joseph (Horst und Bergmannsfeld) 37 Kray und St. Joseph in Leithe, St. Joseph in Horst und das Ge- liegen in Freisenbruch und Steele, Senioreneinrichtungen meindezentrum Im Bergmannsfeld, St. Laurentius und die und -wohnungen in allen Stadtteilen. In der traditionsrei- Gemeinde St. Laurentius (Steele, Bergerhausen) 41 Gedenkstätte Pax Christi in Steele und Bergerhausen. chen Fürstin-Franziska-Christine-Stiftung finden Kinder, Ju- Ergebnis der pastoralen Standortplanung und der Kategorisierung gendliche, Senioren und Pflegebedürftige eine Heimat. 46 der pastoral genutzten Gebäude Auf dem Gebiet der Pfarrei wohnen etwa 67.500 Bürgerin- nen und Bürger, davon gehören ca. 25.000 der Katholischen F. Beschluss 47
Auch auf dem Gebiet der Pfarrei St. Laurentius wurden in tieren und zu verändern, dass sich die Zentralisierung des verschiedenen Umstrukturierungsprozessen in der Vergan- kirchlichen Lebens nicht permanent fortsetzt. Es gilt, alles genheit bereits Gemeinden zusammengelegt, Kirchen und auf den Prüfstand zu stellen und angesichts der beschriebe- Gemeindestandorte aufgegeben, um sich den personellen nen Herausforderungen neu zu formulieren, wie kirchliches Grundlagen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen anzupassen Leben im Bereich unserer Pfarrei künftig aussehen soll. und die Handlungsfähigkeit zu erhalten. Die zentralisieren- den Maßnahmen haben dabei vielfach zu Resignation statt Die notwendigen Veränderungen betreffen alle Bereiche zu Vertrauen in die neuen Wege geführt. kirchlichen Handelns: die Adressatinnen und Adressaten, der Pfarrei- Im Kontext der Zukunftsentwicklung des gesamten Bistums legt der 2015 angestoßene Pfarreientwicklungsprozess die Gestaltung der Angebote, die Rollen der handelnden Akteurinnen und Akteure, die Organisation von Strukturen und Prozessen, die Art und Weise der internen und exter- entwicklung nahe, das pastorale Handeln und die dafür notwendige Or- nen Kommunikation etc. Und hinter allem steht die Frage ganisation nach theologischen, soziologischen und organi- nach der Relevanz der Frohen Botschaft in einer säkularen sationspsychologischen Kriterien so grundlegend zu reflek- Umwelt. Die fünf wichtigsten Anliegen der Pfarreientwicklung Das vorliegende Konzept ist von der Absicht der gewählten Verantwortlichen in Pfarr- gemeinderat und Kirchenvorstand und der Mitglieder des Pastoralteams getragen, ›› unseren Sendungsauftrag als Kirche miteinander neu zu entdecken, ›› den gesellschaftlichen Herausforderungen in unseren Stadtteilen und Quartie- ren zu begegnen, ›› der Entwicklung des gemeindlichen und pfarrlichen Lebens Rechnung zu tragen, Die Ausdrucksformen der Kirche haben sich in unserem ›› das pastorale Handeln auf eine wirtschaftlich solide Basis zu stellen Kontext in den vergangenen Jahrzehnten stark gewandelt. ›› und durch notwendige Einsparungen auch neue Gestaltungsmöglichkeiten für Als sogenannte „Volkskirche“ ist sie in unserer Gesellschaft pastorales Handeln zu gewinnen. immer weniger verankert. Zudem haben die Formen der Verkündigung und der Gemeinschaftsbildung, die die Ge- Gott liebt die Welt und alle Menschen zu allen Zeiten. Gott meinden nach den Aufbrüchen des 2. Vatikanischen Konzils hat Jesus Christus in die Welt gesandt, damit er verlässlich (1962–1965) und der Würzburger Synode (1971–1975) hervor- von der Liebe Gottes Zeugnis gibt. Gottes Liebe ist grenzen- gebracht haben, für sehr viele Menschen kaum oder gar kei- Das vorliegende Konzept beschreibt Entwicklungsschritte los und wirksam: sie befreit, sie heilt und sie macht leben- ne Relevanz für die Gestaltung eines Lebens aus dem Glau- für das Leben, den Dienst und die Organisationsstruktur der dig. Das ist die gute Nachricht vom Anbruch des Reiches ben heraus. Wir Menschen des 21. Jahrhunderts leben in Kirchengemeinde St. Laurentius in Essen für die Jahre 2018 Gottes – die Botschaft, dass jedes Leben gut und in den Au- einer immer komplexer werdenden pluralen Gesellschaft. bis 2030. Es versteht sich als verbindlicher Rahmenplan, gen Gottes unendlich wertvoll ist. Dieses Evangelium hat Je- wie die jeweils vorhandenen Ressourcen – die ehrenamt- sus in Wort und Tat verkündigt: „Ich bin gekommen, damit Als Kirche, die auf das Wort Gottes und die Zeichen der lich und beruflich Mitarbeitenden in der Seelsorge, in der sie das Leben haben, und es in Fülle haben“ (Johannes-Evan- Zeit hört, spüren wir die herausfordernde Kraft des Evan- Verwaltung und in den organisatorischen und technischen gelium, Kap. 10, Vers 10). geliums selbst. Eine lebendige Kultur Bereichen, die zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel „Mach uns offen für das, des Evangeliums verändert gewohnte sowie die pastoral genutzten Immobilien (Kirchen, Gemein- Die Kirche ist gesandt, dieser Bot- was die Menschen bewegt, Perspektiven, bewirkt neue Haltun- deheime, Dienstgebäude und Friedhöfe) – in verantwortli- schaft Jesu von der bedingungslosen dass wir ihre Trauer und Angst, gen und eröffnet neue und vielfältige- cher Weise eingesetzt und genutzt werden sollen, damit sie Liebe Gottes zu folgen. ihre Freude und Hoffnung teilen re Wege, auf denen wir dem Wirken der Pastoral in unserer Pfarrei dienen. SEINE Sendung ist der Auftrag der Kir- und als treue Zeuginnen und Zeugen Gottes in unserem Kontext hier und che. Die Kirche ist das „Zeichen und der Frohen Botschaft jetzt auf die Spur kommen können. Im Sinne einer auf Gott hörenden Pastoral und im Hinblick Werkzeug“ der Liebe Gottes zu allen mit ihnen dir entgegengehen.“ Diese Perspektiv- und Haltungswech- auf eine geistliche Wachsamkeit auf die konkrete Lebens- Menschen, wie es das 2. Vatikanische sel sollen in diesem Pastoralkonzept situation der Menschen werden die pastoralen Leitlinien, Konzil formuliert hat (vgl. Kirchen- (Aus dem Eucharistiegebet) angezeigt und konkretisiert werden. Ziele und Maßnahmen spätestens nach drei Jahren von den konstitution „Lumen gentium“, Nr. 1). verantwortlichen Gremien überprüft und den jeweiligen Das Ruhrbistum wurde 1958 als Sozialbistum gegründet und Herausforderungen angepasst. Im Mittelpunkt des kirchlichen Handelns steht deshalb der ist von daher schon immer mit dem gesellschaftlichen Wan- Mensch als von Gott geliebt. In der Zuwendung zu den Men- del verbunden. Seit vielen Jahren suchen deshalb die Bis- schen, zu ihren jeweiligen Fragen, Hoffnungen und Ängsten tumsleitung und die Kirchengemeinden vor Ort nach neuen begibt sich die Kirche selbst auf den Weg, Gott zu begeg- Organisationsformen für die Gemeinden, um trotz der ge- nen, und sie bleibt – wie jeder Mensch – zeitlebens selbst ringer werdenden personellen und finanziellen Ressourcen auf der Suche nach Gott. die richtigen Schritte in die Zukunft gehen zu können. 4 5
Prozess zur Pfarreientwicklung Aktivitäten, Meilensteine und Formen Grafik: Bistum Essen. Verlaufsschema der Phasen „Sehen“ – „ Urteilen“ – „Handeln“ im Pfarreientwicklungsprozess Struktur des Prozesses der Beteiligung Die Mitglieder der Koordinierungsgruppe in der Pfarrei St. Laurentius Der Pfarreientwicklungsprozess folgt dem Dreischritt „Se- Wer war und ist am Pfarreientwicklungsprozess beteiligt? … aus dem Pfarrgemeinderat Lutz Frye hen – Urteilen – Handeln“. In der Phase „Sehen“ ging es im Christoph Hahne Jahr 2016 um die Klärung von Fragestellungen und Themen, Das vorliegende Konzept zur Pfarreientwicklung wurde … aus dem Kirchenvorstand Christiana Meier-Happe (ab Mai 2016, vorher: Dr. Norbert Haake) die aus Sicht der verantwortlichen Pfarreigremien – Pfarrge- nicht im „Hinterzimmer“ ausgehandelt. In den bisherigen Jürgen Weber meinderat und Kirchenvorstand – im Rahmen des Prozesses Phasen „Sehen“ und „Urteilen“ waren über 120 Personen – … aus dem Pastoralteam Pfarrer Dr. Andreas Geßmann (ab Oktober 2016, vorher: Pfarrer Norbert Ghesla) bearbeitet werden sollten. Hieran waren bis Ende 2016 ent- ehrenamtlich wie hauptberuflich – an den Überlegungen Pastor Ludger Molitor (ab August 2017, vorher: Michaela Cornelius) sprechende Arbeitsgruppen beteiligt. zur künftigen Gestalt der Kirche in ihrem Ort oder Stadtteil Markus Zingel (ab Dezember 2016; vorher: Martin Dautzenberg) Ab dem Frühjahr 2017 wurden in der Phase „Urteilen“ die ver- beteiligt. schiedenen Informationen und Einschätzungen zur Entwick- Eine Koordinierungsgruppe steuerte den Prozess. Ihr ge- … vom Runden Tisch Jugend Felix Happe lung der Pfarrei zusammengefasst und ausgewertet. Daraus hörten neben dem Pfarrer und der Verwaltungsleitung Mit- (ab Januar 2017) Darius Heinrich entstand ein integriertes pastorales und wirtschaftliches glieder des Pfarrgemeinderats, des Kirchenvorstands und Lucas Kosmala Eva Kruk Konzept für die zukünftige Gestalt der Pfarrei, das in der vor- der Pastoralkonferenz an. Hinzu kamen Vertreterinnen und Lukas Kuhlmann liegenden Broschüre dargestellt wird. Vertreter des Runden Tisches Jugend. Je ein Berater für pas- Mark Rosenbaum Der Prozess ist mit dem Beschluss zur Pfarreientwicklung torale und wirtschaftliche Fragen begleitete den Prozess. Alexandra Weiß durch die Pfarreigremien noch längst nicht beendet, son- … aus der Verwaltung Uwe Stewen dern geht in die Phase des „Handelns“ über. Diese wird die Lukas Weiß (ab Januar 2016) kommenden Jahre prägen und bedeutet eine große Chance Pastoraler Begleiter Dr. Gregor Meder (ab Oktober 2016, vorher: Susanne Huwer) auf eine gemeinsame lebendige, dynamische und Hoffnung stiftende Gestaltung unserer Pfarrei. Wirtschaftlicher Begleiter Rainer Strehle 6 7
Welche thematischen Arbeitsgruppen und Foren der Beteiligung hat die Koordinierungsgruppe Pfarreientwicklungsprozesses gegründet. Er ist das Gre- zen. Um die Beteiligung junger Menschen in dem Prozess in unserer Pfarrei St. Laurentius gebildet? mium, in dem sich schon seit Gründung der Pfarrei im Jahr sicherzustellen, nahmen seit Januar 2017 Vertreterinnen 2008 Verantwortliche aus den verschiedenen Bereichen der und Vertreter des Runden Tisches kontinuierlich an den Be- Jugendarbeit in unseren Gemeinden miteinander vernet- ratungen der Koordinierungsgruppe teil. ARBEITSGRUPPE „GESENDET“ Die Mitglieder der Arbeitsgruppe „gesendet“ haben alle Ak- Die Arbeitsgruppe „Bestattungskultur und Friedhöfe“ hat tivitäten (Gottesdienstangebote, Verbände, Gremien, Ver- beide Themen miteinander verbunden. Sie hat die heuti- anstaltungen, Gruppierungen, Aktivitäten uvm.) in unseren gen Anforderungen an Begräbnispastoral und Trauerbeglei- vier Gemeinden zunächst gesammelt. Diese sehr lange Lis- tung wahrgenommen und erste Ideen entwickelt, wie den te der einzelnen Angebote wurde dann unter Überschriften unterschiedlichen Bedürfnissen Rechnung getragen wer- zusammengefasst. Statt z.B. jede einzelne Chorgruppe in den kann. unserer Pfarrei aufzuführen, wurden diese unter „Kirchen- musik“ zusammengefasst. Ebenso wurden die vielen Grup- pen und Aktivitäten unter Überschriften zusammengefasst. ARBEITSGRUPPE „PERSONALFRAGEN“ Damit ist ein leichterer Überblick über die zahlreichen An- gebote in unserer Pfarrei entstanden. Im Anschluss daran Die Arbeitsgruppe „Personalfragen“ hat eine Bestandsauf- hat es sich die Arbeitsgruppe „gesendet“ zur Aufgabe ge- nahme zur Situation und erwartbaren Entwicklung der per- macht, alle Aktivitäten und Angebote den Grundvollzügen* sonellen Beschäftigung in der Pfarrei vorgenommen: in den von Kirche zuzuordnen. Bereichen Verwaltung und Pastoral. Darüber hinaus nahm die Arbeitsgruppe den Bereich des ehrenamtlichen Engagements in der Pfarrei in den Blick, ARBEITSGRUPPE „GESELLSCHAFTLICHE das in ganz vielfältiger Weise in allen Bereichen des pfarr- lichen Lebens existiert und erfreulicherweise weiterhin Zu- BESTANDSAUFNAHME“ wächse verzeichnet. Die ehrenamtlich Engagierten sind für das kirchliche Leben unverzichtbar und werden in Zukunft Die Arbeitsgruppe hat die Zahlen und Daten kirchlicher eine noch größere Bedeutung haben. Da sich aber auch die Statistiken für den Bereich der Pfarrei aufbereitet: die Ent- Bedingungen freiwilligen Engagements gegenüber frühe- wicklung der letzten Jahre in den Bereichen Taufe, Trauung, ren Formen deutlich verändert haben, sind neue Konzepte Beerdigung, Katholikenzahlen. für die Qualifizierung, Begleitung und Koordinierung von Ehrenamtlichen sowie für die Zusammenarbeit von Haupt- Darüber hinaus wurde der Blick auf demographische Ent- und Ehrenamt erforderlich. wicklungen gerichtet: auf die Präsenz und die Bedürfnisse der verschiedenen gesellschaftlichen Milieus, die in den Stadtteilen unserer Pfarrei leben. Diese und andere wichti- ARBEITSGRUPPE „LIEGENSCHAFTEN“ ge sozialwissenschaftliche Daten konnten wichtige Hinwei- se auf pastorale Herausforderungen angesichts der gesell- Die Arbeitsgruppe hat eine Übersicht über die Liegenschaf- schaftlichen Situation und Entwicklung geben. ten der Pfarrei, den baulichen Zustand und die derzeitige Nutzung der Gebäude erstellt. Darüber hinaus hat sie die Daten zu Anlagevermögen, Betriebskosten und künftigem ARBEITSGRUPPE „BESTATTUNGSKULTUR UND FRIEDHÖFE“ Renovierungsbedarf ausgewertet. Die Pfarrei St. Laurentius ist Träger von vier Friedhöfen, de- ren Finanzierung angesichts eines Überangebots im Ver- gleich zur Zahl der Bestattungen eine enorme Belastung Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen sind auf der Homepage darstellt. Gleichzeitig bedeutet eine sich wandelnde Be- dokumentiert: www.pfarrei-st-laurentius-essen.de. stattungskultur in der Gesellschaft eine große pastorale Herausforderung an den wichtigen Dienst der Kirche für Verstorbene und Trauernde. RUNDER TISCH JUGEND * G rundvollzüge der Kirche: Die Kirche kennt drei Grundvollzüge oder Grunddienste, in denen sie sich Die Zukunft gestalten – eine Aufgabe, die nicht ohne Men- im Auftrag Jesu versteht und handelt. Das heißt: Die Aufgabe der Kirche und der Christen ist es, schen geschehen kann, die diese Zukunft dann leben wer- Zeugnis von der Frohen Botschaft zu geben (Martyria oder Verkündigung), das Gedächtnis Jesu zu feiern und die Menschen im Alltag und an den „Knotenpunkten des Lebens“ zu stärken (Liturgia) und den. Junge Frauen und Männer werden in dem Rahmen, schließlich die konkrete Nächstenliebe spürbar und erfahrbar zu machen (Diakonia oder Caritas). den die Prozesse schaffen werden, ihr Christsein gestalten Das kann nur in Gemeinschaft (Communio) geschehen. Nur in Gemeinschaft aller Christen kann die und weitertragen. Kirche ihren Auftrag erfüllen. Der Runde Tisch Jugend wurde nicht erst im Rahmen des Grafik: Bistum Essen. Schema zur Erarbeitung des Konzepts zur Pfarreientwicklung 8 9
VISIONSTAG Zur Erarbeitung von pastoralen Leitsätzen fand im März 2017 eine intensive Tagung – der „Visionstag“ – statt, an dem rund 80 Vertreterinnen und Vertreter aus allen Gremi- en und Räten der Gemeinden und der Pfarrei sowie aus den Gruppen und Verbänden vor Ort beteiligt waren. Für den Weg in der Pfarrei ist es notwendig, zunächst zu klä- ren, wie Kirche vor Ort in der Zukunft aussehen soll. Welche Vision teilen wir diesbezüglich? Dabei meint „Vision“ eine wirklichkeitsnahe Vorstellung der Zukunft als gemeinsa- me Leitlinie für die nächsten Jahre. Diese orientiert sich am Zukunftsbild des Bistums Essen „Du bewegst Kirche“ und überträgt es auf die konkrete Situation der Pfarrei. So ent- steht ein gemeinsames motivierendes Bild von der Zukunft der Pfarrei. In acht Arbeitsgruppen haben sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Visionstag mit herausfordernden Fragen zu allen Bereichen des kirchlichen Lebens auseinandergesetzt. Einige Beispiele: ›› Was kann helfen, die Nöte und Bedürfnisse in unserer sind dabei an die Kirche gerichtet? Wie werden wir trotz Umgebung besser wahrzunehmen? vieler personeller und räumlicher Beschränkungen zu ›› Wie können Menschen motiviert werden, sich für ande- besseren „Dienstleistern“ dabei? re zu engagieren? ›› Welche Formen der Vergemeinschaftung und Gemein- ›› Was trägt dazu bei, in unserer Pfarrei mehr Erfahrungen debildung sollen unterstützt oder neu ausprobiert wer- mit dem christlichen Glauben zu machen, die moderne den? Wie kann die Pfarrei die Gründung neuer Gemein- Menschen als bereichernd erleben können? schaftsformen anregen und fördern? ›› Was macht Lust darauf, miteinander offen über den ›› Wie können Gemeinschaftsformen auch in Eigenver- Glauben ins Gespräch zu kommen? antwortung von Ehrenamtlichen organisiert werden? ›› Welche liturgischen und katechetischen Formen sowie ›› Wie gelingt es, unsere Pfarrei und unsere Gemeinden weitere pastorale Angebote müssen neu entwickelt wer- nicht als konkurrierende Organisationen, sondern als den? Netzwerke zu gestalten, die in Verbundenheit und Soli- ›› Welche Lebenswenden oder andere Anlässe sind den darität gemeinsam Kirche sind? Menschen wichtig, und welche konkreten Erwartungen 10 11
FOKUSGRUPPE PASTORALE LEITSÄTZE / PASTORALKONZEPT „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Men- schen von heute, besonders der Armen und Bedräng- Im Anschluss an den Visionstag hat die Koordinierungs- ten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer gruppe eine „Fokusgruppe“ gebildet. Sie hat die Aufgabe und Angst der Jünger Christi. Und es gibt nichts übernommen, die Ergebnisse des Tages auszuwerten: wahrhaft Menschliches, das nicht in ihren Herzen seinen Widerhall fände.“ ›› Was ist das gemeinsame Leitmotiv für die Pfarrei, an dem wir unser Handeln orientieren? (Gaudium et spes 1) ›› Welche Themen benennen die einzelnen Visionen für die Pfarreientwicklung? Die Koordinierungsgruppe hat deshalb im Frühjahr 2017 – in ›› Welche Veränderungen werden für die Zukunft der Kir- Zusammenarbeit mit den Gemeinderäten – kurzfristig eine che als notwendig erachtet? weitere Initiative für den Prozess gestartet. Mit der Methode der Stadtteilspaziergänge sollte dieser „Blick nach außen“ Dabei wurden auch die Ergebnisse der Arbeitsgruppen aus wichtige Eindrücke zur Situation der unterschiedlichen der Phasen „Sehen“ in den Blick genommen und berück- Stadtteile und Sozialräume, in denen die Menschen leben, sichtigt. Auf diesem Weg entstanden ein auf breiter Basis vermitteln: Wie leben die Menschen in den Stadtteilen und erarbeitetes Leitbild (siehe „Unser Leitbild“, S. 14) und die -quartieren unserer Pfarrei? Welche Herausforderungen Perspektiven zur Entwicklung der Pastoral in unserer Pfarrei und Aufträge lassen sich für die Kirche vor Ort identifizieren? (siehe „Einladung zum Perspektivwechsel: fünf Perspekti- ven für die Entwicklung unserer Pfarrei“, S. 14). Auf dieser Grundlage hat die Fokusgruppe ab August 2017 ihre Arbeit fortgesetzt und den Entwurf für das Pastorale Konzept entwickelt. Eine Auswahl aus den Ergebnissen der Stadtteilspazier- gänge ist im Abschnitt „E. Szenarien“ jeweils den Voten zur pastoralen Standortplanung vorangestellt. FOKUSGRUPPE WIRTSCHAFTSKONZEPT Alle Ergebnisse der Stadtteilspaziergänge sind auf der Homepage dokumentiert: Auf der Grundlage des Pastoralkonzepts hat eine weitere www.pfarrei-st-laurentius-essen.de. Fokusgruppe ab Herbst 2017 die Entwürfe für die wirtschaft- liche Konzeption erarbeitet. Dabei ging es um die Perspek- Dabei betrachten wir diese Aufgabe des Hinsehens und tiven für die Standorte in unserer Pfarrei und die Katego- Wahrnehmens nicht als abgeschlossen. Auch in der Pha- risierung der pastoral genutzten Gebäude sowie um einen se „Handeln“ wird es wichtig sein, die unterschiedlichen Entwurf für die Personalplanung der Pfarrei bis zum Jahr Bedürfnisse und Herausforderungen vor Ort ‚geistes- 2030. gegenwärtig‘ wahrzunehmen und sensibel auf die Zei- chen der Zeit zu achten. Deshalb sind alle Interessierten weiterhin eingeladen, Ihre Perspektiven und Eindrücke GEMEINSAME KONFERENZEN DES PFARRGEMEINDERATES, beizutragen. DES KIRCHENVORSTANDES UND DER PASTORALKONFERENZ Zur gemeinsamen Beratung der erarbeiteten Vorschläge PFARRVERSAMMLUNGEN haben die verantwortlichen Gremien – Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand – zusammen mit den Mitgliedern der Im November 2016 waren alle interessierten Pfarreimit- Pastoralkonferenz seit November 2017 in monatlichen Kon- glieder in einer offenen Pfarrversammlung eingeladen, sich ferenzen gemeinsam getagt. Dabei wurde in den beiden über den Prozess und die Arbeit in der ersten Phase zu infor- ersten Konferenzen das Pastoralkonzept als Grundlage für mieren und auszutauschen. die weitere Entwicklung intensiv miteinander beraten und Bei einer weiteren Pfarrversammlung im Februar 2018 beschlossen. Dann folgten die wirtschaftlichen Planungen. wurden die Ergebnisse der Phase „Urteilen“ öffentlich vorgestellt, um Eindrücke, kritische Anmerkungen und Rückfragen zu den Entwürfen des pastoralen Konzepts, STADTTEILSPAZIERGÄNGE der pastoralen Standortplanung und Kategorisierung der pastoral genutzten Gebäude zu sammeln. Im Anschluss Deutlich hat der Visionstag unserer Pfarrei im März 2017 daran kamen binnen eines Monats über 30 schriftliche Ein- gezeigt, dass wir, um unserem Auftrag als Christinnen und gaben zusammen, die ausgewertet wurden. Einige davon Christen gerecht zu werden, über unsere Kirchtürme und waren Anlass zu wichtigen Gesprächen in verschiedenen Standorte hinaus alle Menschen in unseren Stadtteilen in Gemeinderäten, um offene Fragen zu klären, ergänzende den Blick nehmen müssen – oder wie bereits das 2. Vatika- Sichtweisen und fehlende Aspekte zu berücksichtigen und nische Konzil formuliert: dementsprechend notwendige Korrekturen an den Kon- zeptvorschlägen vorzunehmen. 12 13
gig von ihrer weltanschaulichen Orientierung. PERSPEKTIVE 1 ›› Wir stärken die Zusammenarbeit zwischen der Pfarr- und Kategorialseelsorge. Wir sind als Pfarrei St. Laurentius allen Menschen ›› Wir erkunden unsere Stadtteile im Blick auf Situatio- Pastorales Konzept in ihren unterschiedlichen Lebensbezügen bedin- nen und Strukturen sozialer Benachteiligung und ent- gungslos zugewandt und schaffen Zeiten und Räu- wickeln konkrete Angebote für Menschen, die Hilfe be- me, um den christlichen Glauben kennenzulernen, nötigen. zu teilen und zu feiern. Wir gehen auf Menschen zu und zeigen unser Interesse. Handlungsfeld Liturgie – Feier von Gottes Gegenwart im Gottesdienst, in den Sakramenten und im Gebet: Erläuterung ›› Wir feiern die Eucharistie als Quelle und Höhepunkt des christlichen Lebens. Wir vertrauen dem Versprechen Jesu, dass Gott im Leben ›› Wir prüfen die Qualität unserer Gottesdienste als Orte jedes Menschen gegenwärtig ist. Wir sind als Pfarrei selbst der Begegnung mit Gott und entwickeln eine Vielfalt li- als Gott suchende Gemeinschaft mit den Menschen unter- turgischer Feierformen. wegs. Deshalb richten wir kirchliches Handeln an der Le- ›› Wir ermöglichen, dass in unseren Gottesdiensten sowie benssituation der Menschen aus. Das setzt voraus, dass wir davor und danach Gemeinschaft erlebbar wird, die ab- ihre unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten kennen und sichtslos und nicht vereinnahmend ist. verstehen lernen. Wir sind bereit und neugierig darauf, uns ›› Wir feiern Kasualien (Sakramente und Feiern zu Lebens- durch die Fragen, Sehnsüchte, Hoffnungen und Ängste der wenden wie Taufe, Trauung, Begräbnis) als „selbstlose” Menschen von Gott selbst überraschen und finden zu lassen Angebote und Zeichen der Nähe Gottes. Die Gestaltung und das Evangelium in diesen Begegnungen neu kennenzu- dieser Feiern sowie die Vorbereitung auf die Sakramen- lernen. te sollen diesem Verständnis Rechnung tragen. ›› Wir entwickeln Feierformen – insbesondere im Bereich Das heißt auch: Was in einer volkskirchlich geprägten Ge- der Kasualien –, die die Lebenssituation, die ästheti- sellschaft als „selbstverständlich“ für einen katholischchrist- schen Vorstellungen und die Nähe oder Ferne der Kir- lichen Lebensentwurf galt, lässt sich in dieser Perspektive chenzugehörigkeit der Mitfeiernden ernst nehmen. nicht einfach als selbstverständlich wiederholen. Mit dem zugewandten Blick Jesu geht es nicht darum, Lebenswege Handlungsfeld Verkündigung – Zeugnis vom Glauben: und -formen zu beurteilen. Es geht darum, in jeder Begeg- nung aufmerksam auf die Spuren der Liebe Gottes zu wer- ›› Wir bieten unterschiedliche Formate der Glaubenskom- den. Das meint ausdrücklich nicht, dass im Zuge einer zu- munikation mit Einzelpersonen und Gruppen über die nehmenden Individualisierung alles beliebig wird. Es geht Sakramentenkatechese hinaus an. auch um Wachsamkeit für Situationen und Strukturen, in ›› Wir prüfen die Ziele und Formen der Sakramentenvor- denen menschliche Würde verletzt wird oder Vereinzelung bereitung und der unterschiedlichen Angebote in der und Vereinsamung das Leben erschweren. Katechese mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Unser Leitbild lädt zum Perspektivwechsel ein: Zeiten und Räume, den vertrauenden Glauben kennenzu- Maßnahmen lernen, zu teilen und zu feiern, erstrecken sich mit dieser Perspektive weit über die bisherigen Formen der Liturgie ›› Ab 2018: Einrichtung einer Steuerungsgruppe, die die Unser Leitbild: PERSPEKTIVE 1 und der Sakramentenkatechese hinaus. Umsetzung der Maßnahmen initiiert und begleitet. Die Wir sind als Pfarrei St. Laurentius allen Menschen in ihren Steuerungsgruppe berichtet dem Pfarrgemeinderat. unterschiedlichen Lebensbezügen bedingungslos zuge- Ziele ›› Ab 2018: Einrichtung eines sozialpastoralen Netzwerk- die Pastoral Jesu wandt und schaffen Zeiten und Räume, um den christli- chen Glauben kennenzulernen, zu teilen und zu feiern. Wir ›› Wir initiieren theologische und geistliche Prozesse in Büros mit der Aufgabe, Netzwerke zu schaffen, Bedarfe zu ermitteln, Projekte zu initiieren und Engagement zu gehen auf Menschen zu und zeigen unser Interesse. allen Bereichen der Seelsorge, die eine authentische ermöglichen. Wir nehmen Maß am Leben Jesu, und sensible Haltung fördern, kirchliches Leben und ›› Die Anzahl und die Zeiten der sonn- und werktäglichen PERSPEKTIVE 2 Dienen aus der Freude an Gott und seiner Nähe zu uns Eucharistiefeiern werden vom Pfarrgemeinderat in Ab- wie er mit Respekt, Wertschätzung, Achtsamkeit Wir sorgen für ein angemessenes Verhältnis von Zentrali- Menschen – das heißt konkret: ausgehend von den Fra- stimmung mit dem Pastoralteam regelmäßig überprüft und Barmherzigkeit Menschen begegnet ist tät und Nähe. gen und Themen der Menschen unterschiedlicher Mi- und festgelegt. Gleichzeitig suchen wir Wege und Mög- lieus, Lebensformen und -situationen – zu entwickeln. lichkeiten, um gerade älteren Menschen zu ermögli- und die Liebe Gottes hat erfahrbar werden lassen. PERSPEKTIVE 3 chen, am Gottesdienst teilzunehmen (Fahrdienste, Got- Wir leben eine sowohl einladende als auch aufsuchende Handlungsfeld Diakonie – Dienst an den Menschen: tesdienstübertragungen etc.). Kirche. ›› In einer Fokusgruppe werden bis Ende 2019 Kriterien für ›› Wir tragen Mitverantwortung in unseren Stadtteilen die Qualitätsarbeit im Blick auf Gottesdienste und Kate- PERSPEKTIVE 4 und -quartieren. Dazu verstärken wir die sozialpastorale chese erarbeitet. Wir wagen Innovationen auf der Basis unserer Traditionen. Arbeit und suchen Kooperationen mit Partnern (Perso- ›› In den verschiedenen Arbeitsgruppen achten wir auf eine nen und Organisationen) vor Ort – prinzipiell unabhän- Beteiligung von Menschen unterschiedlicher Milieus und PERSPEKTIVE 5 Wir stärken und fördern Ehrenamt und Charismen. 14 15
Altersklassen, wobei die Perspektiven der Kinder und Ju- Ziele „Eine Kirche des Verstehens und Mitfühlens, ›› Wir entwickeln Begrüßungsdienste vor unseren Gottes- gendlichen miteinbezogen werden sollen. des Mitdenkens, Mitfreuens und des Mitleidens. diensten und Veranstaltungen. ›› Wir entwickeln und vernetzen neue und bestehende ›› Die Pfarrei lebt als ein Netzwerk vielfältiger Sozial- Eine Kirche, die mit den Menschen lacht ›› Wir bauen Büros, Gottesdiensträume etc. um oder eröff- Formen der Trauerbegleitung (siehe Empfehlungen der formen: territoriale Gemeinden, pastorale Orte (z.B. und mit den Menschen weint. nen sie an neuen Orten, wo wir auf die Menschen tref- AG Friedhöfe und Bestattungskultur). Kindertagesstätten, Schulen, Seniorenheime, Kranken- Eine Kirche, der nichts fremd ist fen, die keine Erfahrungen mit Kirche machen. Räum- ›› Wir entwickeln neue Formate der Glaubenskommuni- häuser, Hospiz), Verbände, Gemeinschaften, Vereine, und die nicht fremd tut.“ lichkeiten, die in sozialen Brennpunkten liegen, bauen kation für Kinder und Jugendliche (z.B. zwischen Erst- Teams, Initiativen, Bewegungen, situations- und anlass- wir um oder entwickeln wir so weiter, dass sie von den kommunion und Firmung) sowie für Erwachsene: z.B. bezogene Begegnungen, Projekte uvm. (Kardinal Franz König) Bewohnern als „offene Tür“ wahrgenommen werden. Glaubenswege, Bibelkreise, geistliche Begleitung, Men- ›› Der Pfarrgemeinderat und der Kirchenvorstand sind die ›› Wir prüfen, insbesondere bei der Umwidmung pastora- toring. Leitungsgremien der Pfarrei und an den Bedingungen Missionarisch zu sein heißt für uns, dass wir die Leiden- ler Gebäude, inwieweit sozialraumorientierte bzw. so- ›› Wir gestalten niederschwellige liturgische und kateche- des Netzwerkes ausgerichtet. Der Pfarrgemeinderat schaft Gottes für die Menschen und seine Liebe zur Welt zialdiakonische Nutzungen pastoraler Gebäude in Ver- tische Angebote: z.B. Abende der Barmherzigkeit, litur- übernimmt die Gesamtverantwortung für die pastorale selbst neu entdecken und uns von ihr anstecken lassen bindung mit Partnern realisierbar sind. gische Nächte, offene Räume und Zeiten für Spirituali- Entwicklung der Pfarrei und steht dem Netzwerk dem- wollen. Dadurch lassen wir uns zu den Menschen bewegen, ›› Wir prüfen kooperative Nutzungsmöglichkeiten für pas- tät, Stille und Gebet. entsprechend zur Seite; der Kirchenvorstand übt die nehmen ihre Sorgen und Nöte, ihre Bedürfnisse und Ängste torale Gebäude (z.B. durch ökumenische Kooperation Aufsicht über die Entwicklung der Pfarrei gemäß dem wahr und befragen das Evangelium nach der guten Nach- oder in Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen). Pastoralplan und dem Pfarreientwicklungskonzept aus. richt, die für unsere Zeit und unseren Kontext relevant ist. ›› Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit werden ab 2018 ›› Die Zusammenarbeit der Gremien (PGR, KV, Pastoral- folgende Maßnahmen ergriffen: Ausbau der Kommuni- PERSPEKTIVE 2 team, Vertretungen der Netzwerk-Punkte) wird ver- „Lass mich dich lernen, kation über die Kultur der Veränderung („Storytelling“), stärkt, um wechselseitige Transparenz zu gewähren und dein Denken und Sprechen, Entwicklung eines Corporate Designs für die gesamte Wir sorgen für ein angemessenes Verhältnis von gemeinsame Ziele zu verfolgen. dein Fragen und Dasein, Pfarrei, Aufbau einer benutzerfreundlichen Homepage, Zentralität und Nähe. ›› Die hauptberuflichen pastoralen Mitarbeiterinnen damit ich daran die Botschaft Entwicklung geeigneter Social Media Kanäle, Entwick- und Mitarbeiter sind im pastoralen Dienst der Pfarrei neu lernen kann, lung eines Pfarrei-Magazins. arbeitsteilig eingesetzt. Die Teilung der Aufgabenbe- die ich dir zu überliefern habe.“ ›› Wir entwickeln eine WG-Kirche mit Menschen der Al- Erläuterung reiche erfolgt im Pastoralteam in Abstimmung mit dem tersgruppe 20 bis 40 Jahre. Pfarrgemeinderat. (Bischof Klaus Hemmerle) ›› Wir entwickeln Formen und Wege, mit Neuzugezoge- Die langjährigen Erfahrungen mit den unterschiedlichen nen Kontakt aufzunehmen. Strukturprozessen in den Gemeinden und Pfarreien unse- Maßnahmen Die große Herausforderung in der Zukunft besteht darin, res Bistums, aber auch die gesellschaftliche Komplexität sich gezielt Menschen zuzuwenden, die keine Erfahrungen machen deutlich, dass organisatorische Veränderungen in ›› Eine Arbeitsgruppe aus Vertreterinnen und Vertretern (mehr) mit dem Dienst der Kirche machen: Wie begeg- Kirche als ein Dauerprozess zu begreifen sind. Kirchliche der Leitungsgremien erarbeitet in der ersten Jahreshälf- nen wir Menschen, für die Kirche und ihre Botschaft nicht PERSPEKTIVE 4 Formen und Prozesse werden sich permanent den sich ver- te 2018 ein Organigramm. Sie entwickelt eine Struktur (mehr) plausibel bzw. relevant sind? Wie sprechen wir sie ändernden Rahmenbedingungen anzupassen haben, fle- der Verantwortungsgremien und Formen der Beteili- an? Was ist unsere Motivation und unser Ziel dabei? Diese Wir wagen Innovationen auf der Basis unserer Tra- xibler und dynamischer sein müssen, ohne die Orientierung gung im Netzwerk (Legitimationswege, Wahlen, Aufga- Fragen lassen sich nur beantworten, wenn wir versuchen, ditionen. am Leben und der Verkündigung Jesu zu verlieren. ben etc.). Die Entscheidung über neue Gremienstruktu- Kirche mit den Augen der verschiedenen Adressatinnen ren treffen die verantwortlichen Leitungsgremien nach und Adressaten zu sehen und unser Handeln aus dieser Per- „Meister, wir haben gesehen, der jeweils gültigen Rechtslage. spektive heraus gestalten. Erläuterung wie jemand in deinem Namen Dämonen austrieb; ›› Die Gremien im Netzwerk führen jedes Jahr eine ge- und wir versuchten, ihn daran zu hindern, meinsame Klausurtagung zu pastoralen Themen durch. Ziele Kirche (griech. ekklesia) sein heißt, „herausgerufen“ zu sein weil er uns nicht nachfolgt. ›› Wir richten ein zentrales Pfarrbüro mit angemessenen und sich der Verheißung des Reiches Gottes anzuvertrauen. Jesus erwiderte: Hindert ihn nicht! Öffnungszeiten als Kontakt- und Dienstleistungsbüro ›› Wir schaffen eine Atmosphäre der Gastfreundschaft In der Bibel, besonders in den Gleichnissen Jesu, gibt es Keiner, der in meinem Namen Wunder tut, sowie dezentrale Büros an verschiedenen kirchlichen und des Willkommens in unseren Gottesdiensträumen, viele Zeugnisse dafür, dass sich das Wachstum des Reiches kann so leicht schlecht von mir reden. Orten ein. Die Aufgabenbereiche werden aufeinander Büros, Gruppenräumen. Gottes nicht nach menschlichen Plänen vollzieht. Gleich- Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns.“ abgestimmt. ›› Wir modernisieren die Öffentlichkeitsarbeit unserer wohl wächst es unter Menschen und spüren Menschen zu Pfarrei und pflegen dabei ein einheitliches Erschei- verschiedenen Zeiten den Ruf, am Aufbau des Reiches Got- (Markus 9,38–40) nungsbild nach zeitgemäßen qualitativen Standards. tes mitzuwirken. So stehen wir auf der Basis einer langen ›› Wir fördern die Bildung von Gemeinschaften, Gebets- Tradition und dem Reichtum, den das kirchliche Engage- Ziel der Pfarreientwicklung in den Jahren bis 2030 ist es, die PERSPEKTIVE 3 formen und diakonischen Angeboten außerhalb unse- ment vieler Generationen bereits erbracht hat. notwendige Bündelung von Aufgaben und Angeboten so rer Räume an den Orten, wo Menschen leben, wohnen, auszurichten, dass wir nah, lebendig und präsent bleiben Wir leben eine sowohl einladende als auch aufsu- arbeiten und sich versammeln. „Mit dem Reich Gottes ist es so, können. So wird die Organisation künftig einen Netzwerk- chende Kirche. ›› Wir initiieren gezielt gemeindebildende Projekte mit wie wenn ein Mann Samen auf seinen Acker sät; Charakter haben, in dem das Nötige an Bürokratie, eine fla- Menschen der Altersgruppe 20 bis 40 Jahre. dann schläft er und steht wieder auf, che Hierarchie und geteilte Leitung eine dienende Funktion es wird Nacht und wird Tag, für die größtmögliche pastorale Vielfalt haben. Die Orga- Erläuterung Maßnahmen der Samen keimt und wächst nisation braucht personelle Spielräume sowie kreative und und der Mann weiß nicht, wie. innovative Ermöglichungsräume, um die Nähe zu den Men- Wenn wir uns vom Evangelium inspirieren lassen und unse- ›› Wir führen pfarreiweite Willkommenskultur-Workshops Die Erde bringt von selbst ihre Frucht, schen zu erhalten und die Chance auf Anschlussfähigkeit an rer Sendung als Kirche und Pfarrei folgen, werden wir so- durch, in denen mit Multiplikatorinnen und Multiplika- zuerst den Halm, dann die Ähre, verschiedene gesellschaftliche Milieus zu erhöhen. wohl zu einer einladenden als auch aufsuchenden, missio- toren nachhaltige Maßnahmen entwickelt werden. dann das volle Korn in der Ähre.“ narischen Kirche. Einladende Kirche zu sein heißt für uns, ›› Wir öffnen unsere Kirchen und machen sie zu Häusern eine Kirche der offen Türen und der offenen Herzen zu sein. des Gebets. (Markus 4,26–28) 16 17
In einer gesellschaftlichen Wirklichkeit, die unüberschau- Erläuterung Statement des Runden Tisches zur Perspektive bar und komplex ist, kann diese Perspektive Hoffnung we- cken. Sie kann zur Neugier werden und zur Ermöglichung Viele biblische Bilder für Kirche („Volk Gottes“, „Leib Christi“, der Jugendgruppen in der Pfarrei neuer Wege und Formen der Begegnung mit Gott und den „Tempel des Hl. Geistes“) zeigen an, dass alle Getauften und Menschen beitragen. Gott selbst hat im Laufe der Jahrtau- Gefirmten in gleicher Weise gerufen und beauftragt sind. sende immer wieder neue Wege aufgezeigt. Im Vertrauen Die Jugend der Pfarrei St. Laurentius, vertreten durch den Gemeinschaft etwas unternehmen können. darauf wird Kirche in Zukunft stärker auf Innovation und Das hat grundlegende Auswirkungen auf das Zusammen- Runden Tisch Jugend, sieht die aktuelle Form und Struktur Im Hinblick auf die besondere Situation der Messdiener- Entwicklung setzen, auf Ermöglichung neuer Wege und wirken aller Beteiligten in der Pastoral: Hauptberuflich und ihrer Jugendarbeit, die sich momentan über alle Gemeinde- arbeit, die erstmal an den Standort einer Kirche gebunden Formen der Begegnung mit Gott und den Menschen mit ehrenamtlich Tätige müssen auf Augenhöhe und partizi- standorte erstreckt, als gut und erhaltenswert für die nächs- ist, soll im Falle der Schließung von Kirchenstandorten da- ihren unterschiedlichen lebensweltlichen Erfahrungen und pativ zusammenarbeiten. Die Getauften verantworten auf- ten Jahre an. Ziel ist mittelfristig, soweit dies der Planungs- für Sorge getragen werden, dass die bis dato aktiven Mess- ästhetischen Orientierungen. Pastoral wird stärker experi- grund ihrer Taufberufung das kirchliche Leben und Handeln horizont zulässt, dezentral im Gebiet der Pfarrei präsent zu diener dieser Standorte in die übrigen Messdienergemein- mentellen und projekthaften Charakter bekommen. in ihrem lokalen, sozialen (oder virtuellen) Kontext. sein und Kindern und Jugendlichen in unterschiedlichen schaften integriert werden. Wichtig ist, dass sich die Kinder Gruppen und Verbänden durch regelmäßige Angebote eine und Jugendlichen nicht nur an einen bestimmten Kirchturm „So spricht der Herr, Hauptberufliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben lebendige Gemeinschaft auf Basis christlicher Werte zu gebunden fühlen, sondern in allen Kirchen der Pfarrei als der einen Weg durchs Meer bahnt [...]. die Aufgabe, kirchliches Leben vor Ort freizugeben, zu er- bieten. Messdiener willkommen und zu Hause sind. Seht her, nun mache ich etwas Neues. möglichen, zu initiieren. Sie qualifizieren, befähigen und Schon kommt es zum Vorschein, begleiten Ehrenamtliche in ihren Verantwortungsberei- Die räumliche Nähe zum Wohnort der Kinder und Jugend- Im Verlauf des Prozesses wurde darüber hinaus von Vertreterin- merkt ihr es nicht?“ chen. Die Leitungsfunktion der hauptberuflichen Mitarbei- lichen wird dabei als besonders wichtig erachtet. Daher sol- nen und Vertretern einzelner Jugendgruppen die Anregung vorge- terinnen und Mitarbeiter besteht darin, Ermöglicherinnen len möglichst in allen Stadtteilen der Pfarrei entsprechende tragen, die Struktur und Form der Vernetzung in der Kinder- und (Jesaja 43,16–19) und Ermöglicher zu sein. Räumlichkeiten für Gruppenstunden und Aktivitäten vor- Jugendpastoral auf Pfarreiebene zu überprüfen und ggf. zu verän- handen sein (inkl. Lagerplatz für Materialien). dern. Ergänzend zu den Ausführungen des Runden Tisches wurde Ziele „Aus diesem Verständnis des dienenden Zueinanders die Zielgruppe „Junge Erwachsene“ als eigene pastorale Heraus- der verschiedenen Dienste und Charismen in dem Weiterhin ist eine gute Vernetzung der Leiterrunden unter- forderung und konkrete Ideen wie die Gründung einer WG-Kirche ›› Wir fördern die Planung und Durchführung von pasto- einen Leib der Kirche wird es möglich, einander seit vielen Jahren ein wichtiger Bestandteil der benannt. ralen Projekten, die von ehrenamtlichen und hauptbe- konkrete Fragen und Herausforderungen kirchlichen Arbeit. Es soll auch in Zukunft gemeinsame, zentrale Ange- ruflichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gemein- Lebens neu zu bedenken. bote in der Pfarrei geben, bei denen sich die Kinder aus un- sam verantwortet werden. Zunächst gilt, dass die Beziehungen zwischen allen terschiedlichen Gruppen kennenlernen und in der größeren ›› Wir überprüfen regelmäßig unsere Ressourcen: Was ist Gliedern des Gottesvolkes jenseits der Machtlogik leistbar, was nicht (mehr)? Was ist sinnvoll, was nicht von Oben und Unten zu fassen sind. [...] (mehr)? Darum geht es in der Kirche nicht um ein Mehr an Macht und Kompetenz, sondern um die Ermögli- Ökumenische Perspektiven Maßnahmen chung der Vollwirklichkeit der Taufwürde, die durch die Sakramente und die Verkündigung genährt wird.“ ›› Einrichtung eines großen, offenen Coworking-Raums In unserer Region ist die Frage der Ökumene im geistlichen Presbyterien der evangelischen Gemeinden auf dem Gebiet mit Arbeitsplätzen und Infrastruktur für interne eh- (Die deutschen Bischöfe, Gemeinsam Kirche sein, 2010) Leben, im sozialen Engagement und in den verschiedenen unserer Pfarrei eingeladen, um sie über den Pfarreientwick- renamtliche und hauptberufliche Mitarbeiterinnen Formen des Gemeindelebens von besonderer Bedeutung. lungsprozess zu informieren und mit ihnen über Fragen und Mitarbeiter und externe Nutzerinnen und Nutzer, Ziele In den Gemeinden der Pfarrei bestehen ökumenische Kon- der Kirchenentwicklung in unseren Stadtteilen, die uns ge- Gruppen und Einzelpersonen, mit gemeinschaftlichen ›› Wir pflegen Standards einer modernen Ehrenamtskul- takte in ganz unterschiedlicher Form und Intensität, etwa in meinsam betreffen, ins Gespräch zu kommen. Bereichen zur Begegnung und Bildung von Netzwerken. tur: Befähigung, Begleitung, Wertschätzung. den Bereichen der Schulpastoral und der Seelsorge in den Diese „Werkstatt“ sollte in Räumlichkeiten eingerichtet ›› Wir befähigen und beauftragen Ehrenamtliche für seel- jeweiligen Altenwohnheimen. Bei dieser Zusammenkunft wurde eine starke Ungleichzei- werden, die gut erreichbar, sichtbar und offen sind. sorgliche Dienste. Im Rahmen des Prozesses haben wir mit großem Interes- tigkeit der Prozesse sowohl in den einzelnen evangelischen ›› Wir fördern Fortbildungsmaßnahmen im Bereich Pro- se wahrgenommen, mit welchen Maßnahmen die Evan- Gemeinden wie auch im Vergleich zu den Pfarreientwick- jektentwicklung, Start-ups und Gründung von Innova- Maßnahmen gelische Kirche in Essen den Transformationsprozessen in lungsprozessen auf katholischer Seite deutlich. Diese Un- tionen, die von ehrenamtlichen und hauptberuflichen Kirche und Gesellschaft begegnet. Bei einem Vernetzungs- gleichzeitigkeit wurde von den Beteiligten als Erschwernis Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gemeinsam wahr- ›› Aufbau einer Ehrenamtskoordination, Aufgabe: Koordi- treffen auf der Ebene der Stadtkirche ist die ökumenische einer konkreten gemeinsamen Planung für das kirchliche genommen werden. nation und Qualifikation, Begleitung, Entwicklung und Relevanz der unterschiedlichen Zukunftsprozesse beson- Leben vor Ort wahrgenommen. Grundsätzlich wurde diese ›› Die Leitungsgremien schaffen wirksame Ermögli- Umsetzung von Standards für die Freiwilligenarbeit in ders deutlich geworden. als angemessen und wichtig angesehen. So bleibt es eine chungsräume und Organisationsstrukturen für pastora- der Pfarrei. (Es ist zu prüfen, ob für diese Maßnahme wichtige Aufgabe, verstärkt miteinander ins Gespräch zu le Innovationen und Projektentwicklung. Personalmittel aus Projektgeldern eingesetzt werden Im Juni 2017 haben die Mitglieder des Pastoralteams alle kommen und eine Basis für gemeinsames Handeln in den können.) Seelsorgerinnen und Seelsorger bzw. Vorsitzenden der verschiedenen Sozialräumen zu schaffen. ›› Ausbildung und Beauftragung von Ehrenamtlichen für die Leitung von Wort-Gottes-Feiern, für den Begräb- PERSPEKTIVE 5 nisdienst, für Leitungsaufgaben in Einheiten des Pfar- rei-Netzwerkes u.a. Wir stärken und fördern Ehrenamt und Charismen. 18 19
Wenn wir nichts verändern Wirtschaftliches Flüssige Mittel Konzept Ergebnisentwicklung in 1.000 € Ergebnisse Bisher war es in der kameralen Buchhaltung möglich, Haus- haltsdefizite durch die Auflösung von Rücklagen auszuglei- Die Vorgaben und Berechnungen der Bistumsleitung bilden die Grundlage für die im Folgenden dargestellte wirtschaft- kumuliert chen. Außerdem wurde bisher keine Vorsorge für Instand- liche Planung. Für die Pfarrei St. Laurentius ist bis zum Jahr haltungen gebildet. Mit Einführung der kaufmännischen 2020 nach Angaben des zuständigen Dezernates des Bis- Buchhaltung werden die Weichen nun für ein nachhaltiges tums konkret mit einem strukturellen Haushaltsdefizit von in 1.000 € Wirtschaften gestellt. Neben den demographischen Ent- ca. 30 %, bis zum Jahr 2030 zwischen 40 - 50 % gegenüber wicklungen und ihren Konsequenzen für das kirchliche Le- dem Haushaltsjahr 2015 zu rechnen. In absoluten Zahlen ben sowie dem Rückgang von pastoralem Personal zwingt ausgedrückt bedeutet das – pro Jahr – ein Minus von rund diese Umstellung zu deutlichen Einschränkungen, die auch 430.000 Euro im Jahr 2020 und rund 770.000 Euro im Jahr zu gravierenden Veränderungen in der pastoralen Arbeit 2030. führen werden. 20 21
Prämissen Personalplanung 2018 - 2030 Prognose Veränderung Pfarrei Veränderung Bistum Berufsgruppe 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 Pastorale Daten 1980 1995 2012 2020 2030 1995 /1980 2012 / 1995 2030 / 2012 2012 / 1995 Verwaltungsleiter/in 0,90 0,90 0,90 0,90 0,90 0,90 0,90 0,90 0,90 0,90 0,90 0,90 0,90 Verwaltung / Mitglieder 42.000 36.398 26.476 22.488 18.561 -15 % -27 % -30 % -22 % Sekretariat 1,08 1,08 1,08 1,08 0,91 0,91 0,91 0,91 0,91 0,91 0,91 0,91 0,91 Gottesdienstbesucher 8.764 5.495 2.632 2.074 1.358 -37 % -52 % -48 % -50 % Kirchenmusiker 2,61 2,61 2,61 2,61 2,61 2,61 2,61 1,86 0,96 1,00 1,00 1,00 1,00 Küster/in 1,27 1,27 1,27 1,27 1,27 1,27 1,27 1,27 1,27 1,27 1,27 1,00 1,00 Taufen 306 260 176 143 116 -15 % -32 % -34 % -40 % Hausmeister/in 0,17 0,17 0,17 0,17 0,17 0,17 0,17 0,17 0,17 0,17 0,00 0,00 0,00 Trauungen 126 79 45 23 15 -37 % -43 % -66 % -52 % Raumpfleger/in 1,80 1,80 1,80 1,67 1,67 1,42 1,29 1,29 0,97 0,97 0,97 0,97 0,97 Begräbnisse k.A. 429 307 281 233 -28 % -24 % -29 % Beschäftigungs- umfang Pfarrei 7,83 7,83 7,83 7,70 7,53 7,28 7,15 6,40 5,18 5,22 5,05 4,78 4,78 Seit 1995 Rückgang: Erwartung bis 2030: Hinweise: ›› 1/4 Katholiken Trend setzt sich fort (1) Das Einsparpotential ist in der nachfolgenden Haushaltsplanung berücksichtigt. ›› 1/2 Gottesdienstbesucher (2) Die Beschäftigten der Friedhofsverwaltung und der Altenwohnungen werden in gesonderten Haushalten berechnet. ›› 1/3 Taufen ›› 2/5 Trauungen Betriebswirtschaftliche Daten Ordentlicher Haushalt Bauunterhaltung ›› Umstellung der Schlüsselzuweisungen (Zuweisungen ›› Bistumsbudget Bauunterhaltung weiterhin: 4 Mio. € p.a. des Bistums nach Katholikenzahl) führt zu einer deutli- Rechnerischer Anteil der Pfarrei St. Laurentius: ca. 102 T€ chen Verringerung (Basis 2012: 566 T€), die von 2021 bis ›› Rücklagen für Instandhaltung gem. den Erfordernissen 2030 konstant bleibt (ca. 435 T€). (Durchschnitt) – ohne Aufwand für Instandhaltungsrück- ›› Erwartete Kostensteigerungen für Personal, Energie und stau: weitere Sachkosten in der Höhe von 1% – 3,5% p.a. Große historische Kirche: 51 T€ p.a. ›› Erträge (Mieten, Erbbaurechte etc.) steigen um ca. 2% Kleine historische Kirche: 31 T€ p.a. p.a. Nachkriegskirche: 21 T€ p.a. ›› Rückgang Spenden, Kollekten etc. ca. 2% p.a. Gemeindeheime / Pfarrhäuser: 1% der Normalherstel- lungskosten Die Zahlen verdeutlichen den notwendigen Handlungs- chen Defizite im Pfarreihaushalt schließen zu können. Wie druck zur Reduzierung der Ausgaben über die Kategorisie- der nachfolgenden Betriebswirtschaftlichen Auswertung zu rung von Immobilien (Modell zur Kategorisierung der pas- entnehmen ist, wird die Pfarrei St. Laurentius insbesondere toral genutzten Gebäude, S. 27), den Abbau von Personal angesichts der zu leistenden Investitionen für Instandhal- oder die Einsparung anderweitiger Kosten. Demgegenüber tungsmaßnahmen an den pastoralen Immobilien in den ist ebenso die Steigerung von Einnahmen oder die Erschlie- kommenden Jahren vor große Herausforderungen gestellt ßung neuer Geldquellen erforderlich. Diese werden jedoch bleiben, um die Finanzierungslücken zu schließen. realistisch betrachtet nicht allein ausreichen, um die jährli- 22 23
Haushaltsplanung 2017 - 2030 (alle Beträge in €) Kostenartbezeichnung 2017 2018 2019 2020 2025 2026 2027 2028 2029 2030 Reduzierung der Personalkosten 0 12.348 12.657 12.973 99.219 194.377 195.025 209.585 230.474 236.236 1.1 Erträge aus Verw. / Geb. / Entgelten 413.073 423.026 433.236 443.713 500.346 512.579 525.136 538.024 551.254 564.834 Einsparung aufgrund Kategorisierung 265.273 265.273 346.639 474.951 474.951 474.951 474.951 474.951 522.589 1.2 Erträge aus Zuwend. u. Erstattungen 633.501 582.237 564.325 546.424 478.955 479.518 480.095 480.686 481.293 481.914 Einsparungen / Aufw. - Sonstiges -40.506 -40.506 -4.421 17.461 17.461 17.461 17.461 17.461 21.312 1.3 Erträge aus Spenden und Kollekten 100.700 98.686 96.712 94.778 85.672 83.958 82.279 80.634 79.021 77.441 Gesamtergebnis (Haushalt der Pfarrei) nach Votum -36.369 -119.818 -160.912 -84.993 -43.132 25.589 -747 -13.734 -20.973 7.554 1.4 Sonstige Erträge 19.780 20.100 20.427 20.760 22.528 22.903 23.286 23.676 24.075 24.481 Kapitalbedarf zur Finanzierung des Haushaltes -36.369 -156.187 -317.099 -402.093 -1.224.541 -1.198.952 -1.199.689 -1.213.432 -1.234.405 -1.226.852 Ordentliche Erträge (Summe) 1.167.054 1.124.049 1.114.700 1.105.675 1.087.501 1.098.959 1.110.796 1.123.021 1.135.642 1.148.669 2.1 Personalaufwand -473.576 -461.832 -473.333 -485.120 -548.619 -562.284 -576.291 -590.646 -605.360 -620.442 Kapitalbedarf zur Finanzierung der Investitionen -1.845.133 0 -1.554.898 -411.620 0 0 -86.085 0 -2.143.255 2.2 Aufw. f. Material u. sonstige Tätigkeit -53.660 -54.467 -55.287 -56.119 -60.471 -61.381 -62.305 -63.242 -64.194 -65.160 Finanzierung durch Vorsorge (Zuschuss des Bistums) 102.483 102.483 102.483 102.483 102.438 102.438 102.438 102.438 102.438 2.3 Aufw. f. Energie, Wasser -208.377 -215.670 -223.219 -231.031 -274.393 -283.996 -293.936 -304.224 -314.872 -325.892 Finanzierung durch Vorsorge 2.4 Aufw. f. bez. Leistungen (ohne Bau) -39.178 -40.065 -40.972 -41.902 -46.900 -47.973 -49.073 -50.199 -51.353 -52.535 (Anteil der Pfarrei) 5.460 7.079 8.723 17.317 19.114 20.938 22.790 24.669 26.576 2.5 Aufw. für Bauunterhaltung -168.372 -170.807 -173.484 -176.205 -190.478 -193.472 -196.515 -199.606 -202.748 -205.940 Zuschuss des Bistum / Denkmalförderung 775.000 0 425.000 0 0 0 0 0 0 2.6 Aufw. Inansp. v. Rechten u. Diensten -132.793 -134.743 -136.722 -138.731 -149.239 -151.437 -153.668 -155.933 -158.232 -160.566 Finanzierung d. Vorsorge gesamt 882.943 109.562 536.206 119.800 121.597 123.421 125.237 127.152 129.059 2.7 Aufw. f. Komm., Dok., Info., Reisen -53.720 -50.206 -50.901 -51.607 -55.292 -56.061 -56.842 -57.634 -58.437 -59.252 Finanzierungslücke Investitionen -962.190 109.562 -909.129 -137.414 121.597 245.018 284.206 411.358 -1.602.838 2.8 Sonstiger Aufw. u. Wertkorrekturen -11.532 -11.461 -12.001 -12.563 -15.712 -16.416 -17.147 -17.907 -18.695 -19.513 2.9 Abschreibungen -53.965 -53.965 -53.965 -53.965 -53.965 -53.965 -53.965 -53.965 -53.965 -53.965 2.10 Sonstige Ordentliche Aufw. -10.709 -9.228 -9.248 -9.268 -9.371 -9.393 -9.415 -9.437 -9.460 -9.483 Ordentlicher Aufwand (Summe) -1.205.882-1.202.444 -1.229.133 -1.256.511 -1.404.439 -1.436.379 -1.469.156 -1.502.794 -1.537.316 -1.572.748 3. Verwaltungsergebnis (Summe) -38.828 -78.395 -114.433 -150.836 -316.938 -337.42o -358.360 -379.773 -401.674 -424.079 4.1 Ertr. Btg. Zins u. ähnl. Erträge 2.752 2.752 2.752 2.752 2.752 2.752 2.752 2.752 2.752 2.752 4.2 Zinsen u. ähnl. Aufwendungen -239 -293 -293 -293 -293 -293 -293 -293 -293 -293 Finanzergebnis (Summe) 2.459 2.459 2.459 2.459 2.459 2.459 2.459 2.459 2.459 2.459 5. Ordentliches Ergebnis (Summe) -36.369 -75.936 -111.974 -148.377 -314.479 -334.961 -335.901 -377.314 -399.215 -421.620 6. Jahresergebnis (Summe) -36.369 -75.936 -111.974 -148.377 -314.479 -334.961 -335.901 -377.314 -399.215 -421.620 Planzuweisung Instandh. 102.483 102.483 102.483 102.483 102.483 102.483 102.483 102.483 102.483 102.483 Aufwendungen Bauunterhaltung (Vorsorge) -352.381 -357.667 -363.032 -368.477 -396.955 -402.909 -408.953 -415.087 -421.313 -427.633 Investitionsrücklage für pfarrlich genutzte Immobilien -25.813 -25.813 -25.813 -25.813 -25.813 -25.813 -25.813 -25.813 -25.813 -25.813 Ergebnis Bauunterhaltung -275.711 -280.997 -286.362 -291.807 -320.285 -326.239 -332.283 -338.417 -344.643 -350.963 Gesamtergebnis (Haushalt der Pfarrei) -312.080 -356.933 -398.335 -440.184 -634.764 -661.200 -688.184 -715.731 -743.858 -772.583 24 25
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