Die Zukunft des Bauens - Der Eiffelturm könnte heute 1 000 Meter hoch gebaut werden - aus Holz. Kein anderes Material wird für das Bauen und ...

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Die Zukunft des Bauens - Der Eiffelturm könnte heute 1 000 Meter hoch gebaut werden - aus Holz. Kein anderes Material wird für das Bauen und ...
Kundenmagazin der EGGER Gruppe
www.egger.com   01

                                          Die Zukunft des Bauens
                          Der Eiffelturm könnte heute 1 000 Meter hoch gebaut werden – aus Holz.

                     Kein anderes Material wird für das Bauen und Wohnen in diesem Jahrhundert eine

                                                 solch große Bedeutung haben.
Die Zukunft des Bauens - Der Eiffelturm könnte heute 1 000 Meter hoch gebaut werden - aus Holz. Kein anderes Material wird für das Bauen und ...
INHALT                           Zu den WerteN, die Das Unternehmen bis

                                      heute prägen, Gehören Verlässlichkeit,
     04 Editorial

                                      Qualität und Nachhaltigkeit.
     10	E_InspirAtion

     11   Ideen für morgen

     12   Die Epoche des Holzes
          Wohnen und Bauen 2025

     17   Holz wird knapp
          Die Zukunft der Ressource

     20 Mehr als nur ein Gebäude
        Das Verwaltungsgebäude
        in Radauti

                                      Ulrich Bühler,
     24	E_solutionS
                                      EGGER Gruppenleitung
     25 Wir von EGGER

     26 An den Wurzeln
        Das Werk in St. Johann        Vor genau 50 Jahren, am 18. Dezember   1961,         Manche dieser Projekte und Ideen kommen aus

     33 Spanplatten und Festplatten   wurde in St. Johann das erste EGGER Spanplatten-     dem Unternehmen EGGER. Andere stammen von
        Das Virtuelle Design-Studio   werk in Betrieb genommen. Viel Startkapital stan-    Menschen, deren Haltung und Können uns beein-

     35 Roadshow                      den Fritz Egger senior nicht zur Verfügung, rund     drucken und deren Werte wir teilen. Den Leitsatz
        Unterwegs im EGGER Truck      50 000 D-Mark, dafür bewies er enorme                dafür hat Fritz Egger senior vor über   50 Jahren
                                      Weitsicht. Und er gab zentrale Werte unserer Phi-    formuliert; er war schon damals weitsichtig und
                                      losophie vor. So zählen bei allen Entscheidungen     gilt heute mehr denn je: „Holz ist viel zu wertvoll,
     38	E_Nature
                                      Herz, Hirn und Hausverstand und im Geschäfts-        um es einfach wegzuwerfen.“ Wir hoffen, dass
     39 Nachhaltig leben              alltag Verlässlichkeit und Handschlagqualität.       Sie das Magazin MORE inspiriert und Ihnen das
     40 Ein Gespräch mit …                                                                 Unternehmen EGGER und die Welt des Holzes
        Michael Egger                 Von diesen Werten, die bis heute das Unterneh-       näherbringt. Sparen Sie nicht mit Kritik, Lob und
     45 Schön zu wissen               men EGGER prägen, wollen wir in unserem neuen        Anregungen. Es ist immer unser Ziel, noch besser
        Fünf Dinge über Kork          Magazin MORE erzählen. Wir stellen Menschen          zu werden.
     46 Nicht reden. Pflanzen!        vor, die aus Holz innovative Lösungen und faszi-
        Ein Kind kämpft fürs Klima    nierende Objekte formen. Wir zeigen, wie viel Ins-   Im Namen des EGGER Teams wünsche ich Ihnen
     50 Treehugger gesucht            piration und Freude aus dem Leben und Arbeiten       eine spannende Lektüre
        Bildrätsel der Meister!       mit Holz entsteht. Und berichten von Projekten,
     51   Impressum                   die einen schonenden Umgang mit unseren Res-
                                      sourcen und Respekt vor der Natur lehren.

02                                                                                                                                           03
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WERKSTOFFE FÜR DIE ZUKUNFT
EGGER baut das Werk im rumänischen Radauti zu einem vollintegrier-
ten Standort aus. Neben dem 2008 eröffneten Spanplattenwerk ist im
Sommer 2011 eine Leimfabrik in Betrieb gegangen. Die zweite OSB-
Anlage der EGGER Gruppe wird Anfang 2012 die Produktion aufneh-
men. Die Anfangskapazität wird 300.000 m³ betragen. Das OSB-Werk
ist neben dem Standort Wismar das zweite des Unternehmens, das in
Zukunft besser den Markt in Osteuropa bedienen kann.
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DESIGNHOTEL FÜR BAUMFREUNDE
Die Idee zu einem Baumhotel kam dem Schweden Kent Lindvall beim Flie-
genfischen mit seinen Freunden. In ihrer lappländischen Heimat blieb ein
Baumhaus als Kulisse von den Dreharbeiten des Films „The Tree Lover“
zurück. Der Film erzählt die Geschichte dreier naturliebender Großstädter,
die sich ein Baumhaus bauen. Das weckte die Sehnsüchte vieler Gäste des
nahe gelegenen Landhotels „Brittas Pensionat“, Britta ist Kents Frau. Die
Lindvalls beauftragten daraufhin verschiedene Architekten, die ersten fünf
komfortablen, umweltfreundlichen Design-Baumhäuser mit 15 bis 30 qm
Wohnfläche für ihr Hotel zu bauen, darunter den abgebildeten Mirrorcube:
eine Suite in Sperrholz mit vier Metern Kantenlänge, Queensize-Bett und
Dachterrasse. Zum Schutz der Vögel sind die verspiegelten Flächen mit ei-
ner infraroten Folie beklebt, die die Tiere im Unterschied zu uns Menschen
sehen können. Bis 2015 sollen weitere 20 „Zimmer“ entstehen.

www.treehotel.se
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50 JAHRE EGGER
„Wenn unser Vater noch wäre, der vor fast 30 Jahren gestorben ist, was
hätte er zu unserem heutigen Fest gesagt?“, fragte Michael Egger die
Gäste zur Begrüßung. Und gab die Antwort des Vaters selbst: „Über
1 000 Leute? Ein Fest der Sinne mit einem viergängigen Menü in
einem Beduinenzelt? Seid‘s ihr wahnsinnig?“ Zugegeben, der Blick durch
die Reihen der Anwesenden war beeindruckend. Gäste aus aller Welt, eine
spektakuläre Atmosphäre, ein eigenes Orchester. „In den letzten Jahren
hat sich die Welt so sehr verändert, dass sie kaum mehr erkennbar ist“,
sagte Michael Egger. Trotzdem gibt es Dinge, die bleiben. Das ist auch
das Geheimnis des Unternehmens: „Wir wollen wiedererkennbar sein.“

www.egger.com
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DER SCHNELLSTE BAUM DER WELT
Autos aus Holz liegen meist in einer Kiste im Kinderzimmer unter dem
Bett. In gewissem Sinne ist auch dieses Auto ein Spielzeug. Studenten der
amerikanischen North Carolina State University beschleunigen mit ihrem
„Splinter“ (also „Splitter“) genannten Mittelmotorsportwagen die Möglich-
keiten des Werkstoffes Holz im Wortsinne. Verleimte Holzfuniere formen
sich zur kantig-kühnen Karosserie mit überaus stabiler Fahrgastzelle. Sogar
die acht Zylinderkopfdeckel des   600 PS starken Motors sind aus Holz
gefertigt. Genauso Felgen, Lenksäule und die Blattfederbeine, denen Desig-
ner Joe Harmon übrigens „beeindruckende Eigenschaften“ attestiert. Bis auf
Weiteres allerdings wird dieser automobile Holzweg ein Einzelstück bleiben.

www.joeharmondesign.com
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E _ INSPIR ATION

                                             Ideen für morgen

                                                                                        HOCKER AUS EINER PLATTE
                                                                                        www.lapalma.it

                                                                                        Die Erfolgsgeschichte begann als technisches Experiment. Der
                                                                                        japanische Designer Shin Azumi wollte wissen, wie weit er
                                                                                        Sperrholz biegen kann, so dass es trotzdem noch trägt. Heraus
                                                                                        kam ein preisgekrönter Hocker nach dem Monocoque-Prinzip,
                                                                                        wie es im Flugzeugbau und bei Rennwagen Anwendung findet:

E _ INSPIRATION
                                                                                        eine drei Kilo leichte Konstruktion aus einer tragenden Schale.
                                                                                        Der Hersteller LaPalma führte den stapelbaren Stuhl AP in
                                                                                        verschiedenen Furnier-Varianten erfolgreich am Markt ein.

  „Holz ist für die Zukunft nicht
  wegzudenken. Es ist nach-
  wachsend, natürlich und dazu               SCHLAUER HOLZDECKEL FÜR DAS IPAD 2
                                             www.miniot.com

  ein bekannter Werkstoff.“                  iPhone-Technik aus dem 21. Jahrhundert, ummantelt mit einer
                                             Schutzhülle aus Kauri-Holz, das zur Steinzeit tief unter der
                                             Erde begraben war – damit machten die Holländer Edeltisch-
  Karsten Bleymehl, Material Connexion
                                             ler Miniot auf sich aufmerksam. Ihre iWood-Futterale und
  Die Epoche des Holzes (Seiten 12 bis 18)
                                             natürlich auch das Cover für den iPad 2 fertigt die geschäfts-
                                             tüchtige Werkstatt nach Kundenwunsch aus verschiedensten
                                             Holzsorten – wobei für wahre Apple-Fans ohnehin nur Apfel-
                                             baum in Frage kommt. Das Holzcover haftet mit Magnetkraft
                                             am Bildschirm wie das Original Smart Cover aus Polyurethan.
                                             Miniot wendet hier jedoch das Apple-Erfolgrezept konse-
                                             quenter an als Apple selbst: Rechner müssen heute nicht nur
                                             funktionieren, sondern auch ästhetisch Freude machen.

                                                                                        HÜHNERHAUS STATT GARTENZWERG
                                                                                        www.nogg.co

                                                                                        Ein Frühstücksei von den eigenen Hühnern ist auch für
                                                                                        Stadtbewohner ein Stück Lebensqualität. Allerdings sollte
                                                                                        der Hühnerstall optisch zum städtischen Vorgarten passen.
                                                                                        Diesem Thema haben sich die Briten Matthew Hayward
                                                                                        und Nadia Turan angenommen und das elegante „Nogg“
                                                                                        entwickelt. Das 1,20 Meter hohe, handgeschreinerte Ei aus
                                                                                        Zedernholz gibt bis zu vier Hennen ein Zuhause und wirkt
                                                                                        mehr wie eine Skulptur, denn wie ein Hühnerstall. Das
                                                                                        frisch duftende Holz wirkt antibakteriell und stammt aus
                                                                                        nachhaltig bewirtschafteten Wäldern.

                                                                                                                                                                       11
Die Zukunft des Bauens - Der Eiffelturm könnte heute 1 000 Meter hoch gebaut werden - aus Holz. Kein anderes Material wird für das Bauen und ...
Hohe Kunst der Fünf-Achs-Fräse: Mit Holzkonstruktionen                                E _ InspIratIon
                          wie für den Haesley Nine Bridges Golfclub in Südkorea
                          setzt der Architekt Shigeru Ban neue Maßstäbe.

DIE ZUKUNFT DES WOHNENS
                                  Wie wohnen und bauen wir im Jahr 2025? Experten sehen

Die Epoche des Holzes
                                  Entwicklungen voraus, die enorme Folgen für Design, Archi-

                                  tektur und Materialien haben werden. Aber nicht alles wird

                                  neu, im Gegenteil: Dem ältesten und beliebtesten Baustoff

                                  der Menschen wird eine große Zukunft vorausgesagt.

                                  AUTOR Till Schröder

                                  Es ist schlicht eine Frage der Zeit: sie-        Die Beispiele machen Schule. Im Juni
                                  ben Geschosse in sieben Wochen, ohne             2011 wurde mit dem Richtfest im baye-
                                  Hetze und in guter Qualität. In dieser           rischen Bad Aibling schon der nächste
                                  Geschwindigkeit wuchs 2007 in Berlin             Rekord gefeiert: Deutschlands „höchs-
                                  Europas bis dahin höchstes Stadthaus             tes Holz-Hochhaus“ mit 25 Metern Höhe
                                  aus Holz, von der Grundsteinlegung               und acht Stockwerken. Drei Monate
                                  bis zum Richtfest. Im konventionellen            später gab der Bürgermeister der ka-
                                  Hausbau gilt ein Stockwerk pro Monat             nadischen Stadt Vanderhoof bekannt,
                                  als normal. Die Architekturpioniere des          dass 2012 mit dem Bau des „höchsten
                                  Büros Kaden und Klingbeil schlugen               Holzhochhauses der Welt“ begonnen
                                  damit ein neues Kapitel der Bauge-               werde. Damit sollten sie sich allerdings
                                  schichte auf, nachdem sie jahrelang              beeilen, denn am nördlichsten Ende
                                  mit den Behörden um Genehmigungen                von Norwegen, im arktischen Städtchen
                                  und Sondergenehmigungen gerungen                 Kirkenes, möchte das Barents Sekre-
                                  hatten und endlich einen preisgekrön-            tariat, das die norwegisch-russischen
                                  ten Präzendenzfall schaffen konnten.             Handelsbeziehungen pflegt, bis 2014
                                  Das moderne Stadthaus „e3“ mit seiner            ein klimaneutrales Holzhochhaus bau-
                                  klaren Linienführung wurde nicht nur             en. Geplant ist eine Höhe von 80 Metern
                                  zur Pilgerstätte für Architekten und             mit 20 Stockwerken.
                                  Bauexperten, es legte auch die Devise
                                  der Zukunft fest: Bauen mit Holz. Ein            Wer in Zukunft noch mitspielen will,
                                  neuer Wettlauf war eröffnet.                     muss sich von knapper werdenden
                                                                                   Ressourcen unabhängig machen
                                  Ein knappes Jahr später schon stellte
                                  das Büro Waugh Thistleton Architects             Bei den Skandinaviern hat die Verwen-
                                  den Berliner Rekord von 22 Metern                dung von Holz beim Hausbau Tradition.
                                  Traufhöhe mit einem 29,75 Meter hohen            Doch auch in anderen Regionen setzt
                                  Stadthaus in London ein. Bauzeit von             sich das Material durch. So gibt der
                                  Planungsbeginn bis Schlüsselüber-                Bundesverband Deutscher Fertigbau
                                  gabe: 18 Monate. Und nur anderthalb              an, dass rund 90 Prozent der Fertigbau-
                                  Stunden dauerte es, bis alle Apartments          häuser seiner Mitglieder auf Tafelbau-
                                  verkauft waren. Das gute Raumklima in            weise mit MDF- und OSB-Platten und
                                  diesen Häusern hat sich herumgespro-             einer Dämmung aus Zellulose setzten.
                                  chen. „Bei Holz denken manche noch               Bauherren, die für ihre Fassade eine
                                  an Barackenarchitektur – im Winter               mineralische Optik bevorzugen, lassen
                                  kalt, im Sommer heiß“, sagt Architekt            Putze oder Klinkerplatten auf die Holz-
                                  Tom Kaden. „Aber das ist längst über-            tafeln aufbringen.
                                  holt.“ Moderne Bauwerke aus Holz
                                  besitzen eine hohe Aufenthaltsqualität.          „Holz ist für die Zukunft nicht wegzu-
                                  Und sie passen zu den Themen unserer             denken“, sagt Karsten Bleymehl, Direc-
                                  Zeit: ökologisches Bewusstsein und               tor Library & Materials Research beim
                                  Nachhaltigkeit.                                  New Yorker Beratungsunternehmen Ma-

                                                                                                                            13
Die Zukunft des Bauens - Der Eiffelturm könnte heute 1 000 Meter hoch gebaut werden - aus Holz. Kein anderes Material wird für das Bauen und ...
E _ Inspiration                                                                                                                                                                                                   E _ Inspiration

                                                     terial Connexion. Das Unternehmen mit       berechnenden Gesamtbilanz betrach-          fehlt nur noch das Umdenken“, sagt        1

                                                     Zweigstellen weltweit dokumentiert seit     tet – weniger CO₂-Emissionen als ein        Winter. Die Natur produziere über lange
                                                     1997 die Entwicklung neuer Materialien      Stahlbau, eine gleich lange Lebens-         Zeiträume vor und liefere dabei sogar
                                                     und deren Einfluss auf das künftige         dauer vorausgesetzt. „Dieser Blick für      Hochleistungshölzer mit der dreifa-
                                                     Design. Zu den Quali­täten von Holz         das Ganze, die sogenannte Ökobilanz,        chen Dichte von Fichte. Deren enorme
                                                     befragt, fällt sein Urteil eindeutig aus:   wird zunehmend die Materialien und          Tragfähigkeit lädt Wolfgang Winter
                                                     „Es ist nachwachsend, natürlich, und        Ästhetik unserer Lebenswelt bestim-         mit Blick auf das derzeit höchste Haus
                                                                                                 men“, sagt Bleymehl. „Vieles, was nach      der Welt, den Burj Khalifa in Dubai, zu
                                                                                                 öko aussieht, entpuppt sich nach einer      einem hypothetischen Gedankenspiel
                                                                                                 Lebenszyklus­bilanz als Mogelpackung.       ein: „Mit diesen Hölzern und einer
                              » Mit einer entsprechenden                                         Und umgekehrt sind manche normal            entsprechenden Montagetechnik im Stil
                                                                                                 aussehende Produkte viel umweltver-         des Eiffelturms etwa sind Holzhoch-
                                Montagetechnik sind Holzhoch­                                    träglicher, als man ihnen zutraut.“ Eine    häuser von 1000 Metern Höhe durch­aus
                                häuser von 1000 Metern Höhe                                      weitere Rechnung gilt als sicher: Die       denkbar.“
                                                                                                 Weltbevölkerung wächst, seit 2011 leben
                                durchaus denkbar. «                                              erstmals sieben Milliarden Menschen         Die hohe Rechenleistung moderner
                                                                                                 auf der Erde. Ressourcen wie Öl werden      Computer macht traditionelle
                                 Wolfgang Winter, TU Wien                                                                                                                              2   1 Neun Geschosse in neun Wochen:
                                                                                                 knapper, die Rohstoffpreise steigen.        Handwerkskunst wieder marktfähig
                                                                                                                                                                                           Holzhochhaus von Waugh Thistleton
                                                                                                 Umweltsünder werden im Wettbewerb
                                                                                                                                                                                           Architects in London-Hackney.
                                                                                                 verdrängt. „Firmen, die 2025 noch am        Komplex geflochtene Tragwerke aus
                                                                                                                                                                                           2 Bewegungstalent: Modell einer
                                                     dazu ein bekannter Werkstoff.“ Heutige      Markt bestehen, haben sich 2011 längst      Verbund- beziehungsweise Brett-
                                                                                                                                                                                           computer­generierten Holzkonstruk­
                                                     Innovationen fußen auf einem reichen        intensiv mit diesen Tatsachen ausein­       schichthölzern gehören heute schon zu
                                                                                                                                                                                           tion vom Kopenhagener Institut CITA.
                                                     Erfahrungsschatz. Die große Zukunft         andergesetzt“, so Bleymehl. Im zu           den sensationellen Beispielen neuer
                                                                                                                                                                                           3 Reizvoller Zusammenklang von
                                                     von Holz liegt in seiner großen Vergan-     erwartenden Verteilungskampf zäh-           Architektur, wie beispielsweise die
                                                                                                                                                                                           Sichtbeton und Holz als Schmuck-
                                                     genheit. Kein anderes Material hat sich     len Konzepte, die die Ressourcen der        Bauwerke des Japaners Shigeru Ban,
                                                                                                                                                                                           element: Innenraum des Holz-
                                                     in die Kulturgeschichte des Menschen        Erde schonen. Span- und Faserplatten        das Centre Pompidou im französischen
                                                                                                                                                                                           Stadthauses von Kaden und Klingbeil
                                                     so intensiv eingeschrieben. Holz ist uns    kommt dabei eine besondere Bedeu-           Metz oder der Golfclub Haesley Nine
                                                                                                                                                                                           in Berlin.
                                                     vertraut – und gerade lernen wir, Holz      tung zu; bei ihrer Herstellung wird die     Bridges in Yeoju. Hier spielt auf einer
                                                     immer mehr zuzutrauen.                      Ressource Baum fast doppelt so effizi-      Grundfläche von 36 auf 72 Metern ein
                                                                                                 ent verwertet wie bei einem Vollholzteil.   Flechtwerk aus massiven Schichthöl-
                                                     Das gesunde Raumklima in den Holz-                                                      zern über den Köpfen mit den Assozia­
                                                     häusern stoppt auch den Klimawandel         Die Bauordnungen vieler Länder              tionen von Baumwipfeln. Voraus-
                                                     draußen. Wälder und Holz, das nicht         erschweren allerdings Holzbauten in         setzung für diesen Baustil war nicht
                                                     verbrannt, sondern verbaut wird,            Stadtzentren. Auf die Frage nach dem        nur eine hohe Rechenleistung beim
                                                     binden Treibhausgase. Also verursacht       Warum nennt ein erfahrener Tragwerks-       Entwurf, sondern auch Fortschritte bei
                                                     ein Holzbau – in einer aufwendig zu         experte wie Wolfgang Winter, Professor      der Übertragung der Daten in die Steu-
                                                                                                 an der Technischen Universität Wien,        erungssprache der Frästechnik. Jedes
                                                                                                 historisch-psychologische Gründe: „Eu-      Bauteil ist anders geformt, und doch      3
                                                                                                 ropa erlebte während des Ersten und         fertigt dieselbe Fräse Hunderte dieser
                                                                                                 Zweiten Weltkriegs Flächenbrände, die       verschiedenen Teile als wirtschaftliche
                                                                                                 tagelang wüteten. Aus der kollektiven       Serienproduktion. Diese durch Com-
                                                                                                 Erfahrung entstand ein Reflex: Brenn-       putertechnologie möglich gewordene
                                                                                                 bare Stoffe wie Holz gelten in verdich-     Einzelanfertigung in Serie wird Archi-
                                                                                                 teten städtischen Räumen bis heute          tektur und Design nachhaltig verän-
                                                                                                 als tabu.“ Technologisch kann er diese      dern. Das lassen auch die Forschungen
                                                                                                 Ängste leicht entkräften. Auch Japan        des Center for Information Technology
                                                                                                 habe Traumata mit Flächenbränden            and Architecture (CITA) in Kopenhagen
                                                                                                 erlebt und trotzdem gute Erfahrungen        erahnen. Interessanterweise führen die
                                                                                                 mit Holzbauten gemacht. Brandschutz         Entwicklungen dort gerade nicht zu
                                                                                                 und Holz widersprechen sich nicht,          den geometrisch-kristallinen Formen,
                                                                                                 im Gegenteil: Durch schlichte Über­         die man bisher mit Computerästhetik
                                                                                                 dimensionierung zum Beispiel, durch         in Verbindung brachte. „Ich sehe eine
                                                                                                 Stahlarmierungen, die in Holzstützen        Tendenz zur Materialität“, sagt Martin
                                                                                                 eingebracht werden, oder durch Holz-        Tamke, Associate Professor an dem
                                                                                                 werkstoffe mit mineralischen Bindemit-      bei der Kunstakademiets Arkitektskole
                                                                                                 teln, aus denen inzwischen auch schon       angesiedelten Institut. „In unseren
                                                                                                 Autobahnbrücken gebaut wurden,              Augen geht es in Zukunft nicht darum,
Höchstes Holzhochhaus der Welt im hohen Norden: Entwurf des 80 Meter hohen Barents-              tragen Bauteile aus Holz bei Feuer lange    dem Material einen Willen aufzuzwän-
house, das die Reiulf Ramstad Architects im norwegischen Kirkenes aus Holz bauen wollen.         genug, um Rettung zu ermöglichen. „Es       gen, sondern umgekehrt: schon beim

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Die Zukunft des Bauens - Der Eiffelturm könnte heute 1 000 Meter hoch gebaut werden - aus Holz. Kein anderes Material wird für das Bauen und ...
E _ Inspiration

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                                                       higkeiten des Materials präsise voraus-    gen selbst bei dekorativen Materialien
                                                       sagen zu können.“                          nicht mehr. Es zählt die ganze „Perfor-
                                                                                                  mance“, wie Martin Tamke das nennt.
                                                       Die neue Freude am Holz kommt auch         „Die Materialien der Zukunft müssen
                                                       im Innenausbau und Interior Design         nicht nur das Auge, sondern auch die
                                                       zum Ausdruck. Dort wird das natür-         anderen Sinne wie Tastsinn und Gehör
                                                                                                  überzeugen.“ Die Eigenschaften neuer
                                                                                                  Materialien, unangenehmen Nachhall
                                                                                                  unauffällig zu unterbinden, sind so
                                 » Die Werkstoffe der Zukunft müs-                                wichtig wie ihre optische Wirkung oder
                                                                                                  kulturelle Bedeutung als traditioneller
                                   sen nicht nur das Auge, sondern                                Baustoff. Auch hier eröffnet die Compu-
                                   auch die anderen Sinne wie Tast-                               tertechnologie neue Horizonte. Durch
                                                                                                  Simulationen lässt sich das komplizierte
                                   sinn und Gehör überzeugen. «                                   Zusammenspiel von Material, Schall
                                                                                                  und Raumgestaltung immer sicherer
                                     Martin Tamke, CITA, Kopenhagen
                                                                                                  bestimmen. Ziel ist es, über das Be-
                                                                                                  trachten und Anfassen hinaus „archi-
                                                                                                  tektonische Atmosphären“ zu gestalten,
                                                       liche Material als Schmuck in reizvollen   sagt Tamke. Zukunftsfähige Materialien
                                                       Kontrast zu anderen Materialien wie        sprechen die Sinne an und sind zudem
                                                       Sichtbeton oder Glas gebracht. Holz ist    funktional. Die Anforderungen reichen
                                                       gewachsen und speichert damit den          von akustisch wirksam über besonders
                                                       Luxus, nach dem sich unsere auf Tempo      hohe Spannweiten bis hin zu schwer
                                                       ausgerichtete Epoche immer mehr            entflammbar. Darüber hinaus muss die
                                                       sehnt: Zeit im Überfluss. Holz bringt      Trägerplatte der Zukunft ökologisch
                                                       dabei von Natur aus viele angenehme        und gesundheitlich unbedenklich sein.
                                                       Qualitäten mit. Es ist samten, warm und    „Nachhaltigkeit und Gesundheit sind
                                                       weich bei Berührung, es klingt schön,      heute die wichtigsten Themen“, sagt
                                                       wenn man dagegenklopft, viele mögen        Bleymehl. Die Verwertung von Bruch-
                                                       auch seinen harzigen Duft. Als Gewächs     und Altholz macht damit die Span­
                                                       symbolisiert es Ursprünglichkeit, das      platte, MDF und OSB zu den Produkten
                                                       Echte und Einzigartige – Authentizität,    der Stunde. Das gilt umso mehr, seit
                                                       die im aktuellen Design eine Hauptrolle    die Entwicklungen auf dem Gebiet der

                                                                                                                                               Das Holz wird knapp
                                                                                                  Bindemittel die Schadstoffemissionen
                                                                                                  von Holzwerkstoffen drastisch reduzier-
                                                                                                  ten. Auf wichtigen Märkten wie USA und
     Holzbau in Europa                                                                            ­Japan gelten immer strengere Standards.

       Zwischen Form Und Funktion                                                                 Wohin weisen diese Entwicklungen?
       Europa baut auf und aus Holz. Die         Insgesamt wurden 2010 rund 15 Pro-
                                                                                                  Wie sehen unsere Städte, Häuser und          Als nachwachsender Rohstoff sind an Holz hohe        Holz ist in. Besonders beliebt ist die
       Gründe aber sind in den einzelnen         zent der Neubauten in Europa aus Holz
                                                                                                  Wohnungen künftig aus? „2025 werden                                                               Eiche, für Möbel wie für Fußböden. „So
       europäischen Ländern so verschieden,      fertiggestellt. Tendenz steigend.
                                                                                                  die Wahlmöglichkeiten der Rohstoffe          Erwartungen geknüpft. Allerdings droht bald          viele Eichenwälder gibt es gar nicht,
       wie es auch die lokalen Bautraditio-      Generell lassen sich zwei Tendenzen
                                                                                                  stark eingeschränkt sein“, sagt Karsten                                                           um diese Nachfrage zu bedienen“,
       nen sind. In Schweden etwa war das        ablesen: In Westeuropa, zumal in
                                                                                                  Bleymehl. „Bestimmte Produkte werden         eine Versorgungslücke. Die steigende Nachfrage       sagt Klaus Monhoff, Chefdesigner von
       Holzhaus immer der prägende Gebäu-        Ländern mit starker Holzbautradition,
                                                                                                  nicht mehr marktfähig sein. Daraus                                                                EGGER. Laminatfußboden mit Eichen-
       detyp – heute sind, so eine aktuelle      steht der Baustoff Holz für ein ästhe-
                                                                                                  leitet sich das Design der Zukunft ab.“      führt schon jetzt zu einem spürbaren Preisanstieg.   dekor böten hier eine Alternative, die
       Studie der Unternehmensberatung B+L,      tisch ambitioniertes und gleichzeitig
                                                                                                  Reduktion der Materialien, nachhaltiges                                                           HDF-Trägerplatten lassen sich auch aus
       vier von fünf Neubauten Holzhäuser. In    ökologiebewusstes Bauen, das Bauher-
                                                                                                  Denken und Gesundheitsbewusstsein            Die Hersteller sehen die Ursachen in der Politik.    Altholzresten und Spänen herstellen.
       Österreich, mit einer Holzhaus-Quote      ren wie Architekten viel Gestaltungs-
                                                                                                  bestimmen, welche Hersteller dann noch                                                            Doch selbst dieser Rohstoff ist nicht
       von 30,9 Prozent auf Platz zwei dieser    freiraum lässt. In vielen osteuropäi-
                                                                                                  mitspielen. Die Kunst wird darin beste-      autor Till Schröder                                  unbegrenzt verfügbar.
       Statistik, erinnern die modernen,         schen Ländern hingegen – vor allem
                                                                                                  hen, knappe Ressourcen weg­zulassen                                                               Studien zur Ressource Holz zeigen, dass
       manchmal avantgardistischen Holzbau-      in Russland – wird der Baustoff Holz
                                                                                                  und uns doch täglich das Erlebnis von                                                             unter Berücksichtigung der aktuellen
       ten einer jungen Architektengeneration    derzeit als preiswerte Alternative für
                                                                                                  Natürlichkeit und Beständigkeit zu                                                                politischen Ziele spätestens in zehn Jah-
       an die Virtuosität historischer Holz-     den dringend benötigten Wohnungs-
                                                                                                  schenken. Für diese Herausforderungen                                                             ren eine drastische Versorgungs­lücke
       bauten in Tirol oder im Bregenzerwald.    neubau entdeckt.
                                                                                                  der Zukunft bietet Holz beste Voraus­                                                             droht. Um die CO₂-Emissionen bis 2020
                                                                                                  setzungen. Es fehlt nur das Umdenken –                                                            um 20 Prozent zu reduzieren, setzt die
                                                                                                  aber das ist nur noch eine Frage der Zeit.                                                        Politik auf Biomasse als Energieträger.

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E _ Inspiration                                                                                                                                                                                                                                                                                                   E _ Inspiration

Holz gilt hier als die bei Weitem größte              den Klimawandel beschleunigen.“                  zen. Davon bestätigen die Ergebnisse                    Regionale Unterschiede in der Holznutzung
Ressource. „Um die Ziele für die Versor-              Der Europäische Verband der Holzher-             des Forschungsprojekts EFSOS 2 der
gung durch erneuerbare Energieträger                  steller (EPF) kritisiert die subventionier-      Europäischen Wirtschaftskommission
zu erreichen, müsste der Nachschub an                 te Nutzung von Vollholz als Energie-             der Vereinten Nationen (UNECE) und                      Die Entwicklung von Angebot und Nachfrage bestim­
Holz innerhalb der nächsten 20 Jahre                  träger. Mit der Kampagne Aktionstag              der FAO. Schon für ein angenommenes                     men den Holzpreis. Dabei stellen die gesamteuro­
um fast 50 Prozent steigen“, meldet die               „Biomasse“ traten sie im Oktober 2010            Szenario bis 2030 auf der Basis von Be-                 päischen Studien für die einzelnen EU-Regionen
UN-Landwirtschaftsorganisation FAO.                   mit der Forderung an die Öffentlichkeit,         völkerungswachstum und einer Politik                    unterschiedliche Szenarien für 2020 dar, je nachdem
Dieses Ziel erfordere eine beispiellose               die einseitige Nutzung von Holz als              der lokalen Lösungen verteuere sich                     ob das Holz vornehmlich als Baustoff (in der Kar­
Mobilisierung hoher Mengen aller Arten                Brennstoff nicht weiter zu forcieren.            Holz, Engpässe seien zu erwarten. Eine                  tengrafik hellgrün) oder als Biomasse (dunkelgrün)
von Holz – und bringe „signifikante                   Durch die Zweifel der EEA fühlen sie             EU-Politik, die Holz als Energieträger                  genutzt wird. Die Studie EUwood sagt für die west­
ökologische, finanzielle und institutio-              sich bestätigt. „Wir sind in der verrück-        ins Zentrum stellt, um die ehrgeizigen                  lichen Länder, darunter Österreich, Deutschland,
nelle Kosten“ mit sich.                               ten Situation, dass die wirtschaftlichen         Klimaziele zu erreichen, verstärkt diese                Frankreich und England bereits für 2020 ein Defizit
                                                      Anreize zur Verbrennung unseres wich-            Tendenz. „Die Preiserwartungen zeigen                   von 125 Millionen Kubikmetern Holz voraus. Die
Ob sich dadurch tatsächlich der ge-                   tigsten Rohstoffs der Wirtschaft und             einen steten Anstieg im ganzen Wald-                    Graphik verdeutlicht die Gründe: In diesen Ländern
wünschte Effekt auf das Klima einstellt,              Umwelt gleichermaßen schaden“, sagt              sektor, getrieben durch die steigende                   wird den Prognosen zufolge mehr Holz verbrannt,
ist umstritten. So wiesen die 19 Exper-               EPF-Präsident Laszlo Döry.                       Nachfrage und auftauchenden Eng-                        denn als Baumaterial verwendet. Dagegen lassen                                                                            37
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 37
ten des Wissenschaftlichen Ausschuss                                                                   pässe.“ (siehe Graphik unten). Die gute                 sich in den nordischen Ländern Potenzial und Nut­                                                                                   91                  78
der Europäischen Umweltagentur (EEA)                  Studien zeigen, dass die geförderte              Nachricht lautet, dass dies zum wirt-                   zung auch in Zukunft in der Waage halten.
auf einen „gravierenden Rechenfeh-                    Nutzung von Holz als Energie die                 schaftlicheren Umgang mit der Ressour-
ler“ der Europäischen Union hin. Der                  Holzpreise schneller steigen lässt.              ce führt. Dazu gehört die Nutzungskas-
geplante Einsatz von Biomasse bewirke                                                                  kade: Erst verbauen, dann verbrennen!
nicht die gewünschte Reduzierung der                  Die holzverarbeitende Industrie beklagt          Das fordern Hersteller schon lang. Nun
Treib­hausgase. „Es könnte sogar zu stei-             schon länger steigende Holzpreise.               erhalten sie zunehmend Bestätigung
genden CO₂-Emissionen führen – und                    Der Anstieg wird sich künftig fortset-           von offizieller Stelle.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  7
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                            31
                                                                                                                                                                                                                                                      90         90                                40
                                                                                                                                                                                                                                             10
Potenzial und Nachfrage in Europa                                                                                                                                                                                         38            18

                                                                                                                                                                                                                                                                               12
                                                                                                                                                                                                                                                                                    18
     2010

         Forstwirtschaft   717                                    Sonstige   308                       Wissenschaftler rechnen bis 2030 mit einem
                                                                                                       wachsenden Defizit zwischen den potenziellen
                                                                                                                                                                                                                                                                          20
                                                                                                       Ressourcen (in der Graphik links: oberer Balken)                                                                         49
         Material
         Holzwirtschaft    458              Energie   367                                                                                                                                                                                                                       34                      2
                                                                                                                                                                                                                          80
                                                                                                       und der möglichen Nachfrage (unterer Balken) im                                                                                                                                             12
                                                                                                       Wirtschaftsraum der 27 EU-Staaten (EU27).
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            14
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      17
     2020                                                                                                                                                                                                                                                   16
                                                                                                                                                                                                                                                       30
         Forstwirtschaft   709                                    Sonstige   370   -69
                                                                                                                                                                                                                                                                                               2
                                                                                                                                                          14   15
                                                                                                                                                                                                                                                                                              12
         Holzwirtschaft    529                   Energie    573
                                                                                                                                                                                            26
                                                                                                                                                                                      39

     2030

         Forstwirtschaft   712                                    Sonstige   429            -231-231

         Holzwirtschaft    620                          Energie     752

     Alle Angaben in Mio. m3      Rohstoffpotenzial         Nutzung

                                                                                                                                                               Alle Angaben in Mio. m3     Holz als Baustoff       Holz als Biomasse
Quelle: Udo Mantau et. al. 2010 EUwood – Real potential for changes in                                                                                         Quelle: Udo Mantau et. al. 2010­EUwood – Real potential for changes in growth and use of EU forests.
growth and use of EU forests. Final report. Hamburg, Germany.                                                                                                  Final Report. Hamburg, Germany.

18                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               19
1
                                                                                                                                                                                                                                             E _ Inspiration

                                        Mehr als ein
                                                                                                                                                      1 Das Bürogebäude in Radauti: höchste funktio-
                                                                                                                                                      nale, ästhetische und umweltrelevante Ansprüche.
                                                                                                                                                      2 Moderne Arbeitsplätze für die Mitarbeiter. 3 Die

                                             Gebäude
                                                                                                                                                      Innenräume sind hell und großzügig. 4 Holz prägt
                                                                                                                                                      die Optik des Gebäudes. 5 Das Gebäude erhielt das
                                                                                                                                                      Deutsche Gütesiegel für Nachhaltiges Bauen in Gold.

                                                                                                                                                  2                                                         3

                                                                                                                                                  4

    Es ist ein faszinierendes Haus. Das neue Büro­gebäude    Bruno Moser beugt sich über die            bestimmter Mann. „Mit dem Bau wollten         Blick frei auf die Bergwelt und sorgen                    der Architekt im Sinn hatte. Und was
                                                             ausladenden Pläne: ein großes Format       wir vielmehr eine Haltung ausdrücken“.        im Inneren für viel Transparenz. Für                      Moser dann unter der Projektleitung von
    des Familienunternehmens EGGER im ­rumänischen           für ein großes Projekt, das doch so        Das Motto des innovativen Familienun-         das Gebäude im rumänischen Radauti                        Hannes Ehrensberger in Radauti baute,
                                                             gar nichts Lautes und Übersteigertes       ternehmens „Leben und Arbeiten mit            stand Moser vor einer ungewöhnlichen                      kann sich sehen lassen. Die Fassade des
    Radauti ist so flexibel, offen und ­innovativ, dass es   an sich hat. So wie Bruno Moser, der       Holz“ ist heute aktueller denn je – und       Herausforderung. Ein modul­artiges                        Verwaltungsgebäudes ist durch eine Art
                                                             Architekt mit dem kantigen Gesicht.        genau das sollte sich im Verwaltungs-         Gebäude, das zu fast 100 Prozent aus                      Schachbrettmuster so untergliedert, dass
    sich an jeden Standort anpassen kann. Der Beginn         Hier, in der Berglandschaft Tirols, lebt   gebäude widerspiegeln, das im rumäni-         Produkten von EGGER bestehen und                          sich trotz der einheitlichen Materialien
                                                             und arbeitet Moser. Hier ist sein bisher   schen Radauti geplant war.                    zudem später auch an anderen Stand-                       faszinierende Kontraste offenbaren. Das
    einer nachhaltigen Tradition.                            größtes Projekt entstanden: das Ver-                                                     orten von EGGER reproduzierbar sein                       den geschlossenen Flächen vorgelagerte
                                                             waltungsgebäude der Firma EGGER am         Ein Gebäude, flexibel in der Nutzung          sollte. Eine EGGER Architektur eben.                      Kupfertrapezblech lässt die Belichtung
    autor Lilo Solcher                                       komplett neu entwickelten Werksstand-      und nachhaltig in der Ökobilanz, fast         Einerseits ein ganz konkret gut gebau-                    der dahinterliegenden Räume zu und
                                                             ort im rumänischen Radauti. Hier sitzt     komplett aus EGGER Produkten                  tes Haus, flexibel in der Nutzung,                        dient als Sonnenschutz. „Es wird mit der
                                                             er zusammen mit EGGER Projektleiter                                                      nachhaltig in der ökologischen Bilanz,                    Zeit eine eigene Patina bekommen und
                                                             Hannes Ehrensberger, und beide wissen      Dass Bruno Moser das Rennen machte,           wertig und langlebig in der qualitativen                  sich noch besser an die Umgebung und
                                                             inzwischen, was sie mit vielen anderen     verwundert nicht, wenn man sich den           Umsetzung. Andererseits eine symbo-                       an den Holzbau anpassen“, sagt Moser.
                                                             geschaffen haben: die Grundlage für        Büro- und Wohnbau der architektur-            lische Architektur, ein Gebäude gebaut
                                                             eine originäre EGGER Architektur.          WERKSTATT in Breitenbach Dorf an-             aus jenen Plattenwaren, die das Tages-                    Die drei Dimensionen des Gebäudes –
                                                                                                        schaut. Mit seiner Schindelverkleidung        geschäft von EGGER ausmachen.                             Grundriss, Raumhöhe, Ansicht – wur-
                                                             „Nichts Extravagantes, aber auch nichts    passt er sich an die umgebende Alpin-                                                                   den durch das größte Maß der EGGER
                                                             Gewöhnliches sollte es sein“, sagt Han-    architektur an, ohne sich anzubiedern.        Im 1:1-Modell, das im Vorfeld in                          OSB-Platten (11,50 mal 2,80 Meter)
5                                                            nes Ehrensberger, ein freundlicher,        Die großen Verglasungen geben den             St. ­Johann entstand, wurde sichtbar, was                 bestimmt. „Formstabil, belastbar, fast

    20                                                                                                                                                                                                                                                   21
E _ Inspiration                                                                                                                                                                           E _ Inspiration

                                          schadstofffrei und vor allem optisch         gut gedämmt, im ganzen Gebäude             1

                                          absolut markant“, beschreibt Ehrens-         wurde Dreifach-Isolierglas verwendet,
                                          berger das Baumaterial, die OSB-Span-        eine kontrollierte mechanische Be-
                                          platten. Die Schachbrett­optik wurde         und Entlüftung mit hohem Wärme-
                                          durch Drehung einzelner Module um            rückgewinnungsgrad wurde eingebaut,
                                          180 Grad möglich.                            die Abwärme aus dem benachbarten
                                                                                       Spanplatten-Werk wird zur Heizung des
                                          Eine logistische Herausforderung für         Verwaltungsbaus verwendet.
                                          den Generalunternehmer Holzbau
                                          Saurer war der hohe Vorfertigungsgrad.       Die Tiroler Bauherren ließen das Ge-
                                                                                       bäude durch die Österreichische Gesell-
                                                                                       schaft für Nachhaltige Immobilienwirt-
                                                                                       schaft (ÖGNI) zertifizieren. „Wir hatten
» Wir hatten die höchste Zertifizierung                                                die höchste Stufe angestrebt“, benennt
                                                                                       Ehrensberger das ambitionierte Ziel.
  für Nachhaltiges Bauen in Gold                                                       Alle waren sehr selbstbewusst, aber
  angestrebt. Als die Nachricht kam,                                                   als die positive Nachricht kam, war der
                                                                                       Jubel riesig. „Gold ist dann doch sehr
  war der Jubel unbeschreiblich. «                                                     selten.“ Grundsätzlich sind alle ver-
                                                                                       wendeten EGGER Produkte nach EPD
     Hannes Ehrensberger, Projektleiter
                                                                                       (Environmental Product Declaration)
                                                                                       zertifiziert. Auch dabei spielt die Öko-
                                                                                       bilanz eine wichtige Rolle. Das Tiroler
                                          So waren alle Heiz- und Kühlelemente         Unternehmen verarbeitet nur Holz aus
                                          schon eingebaut, der Hauptteil der           nachhaltig bewirtschafteten Forsten,
                                          technischen Einrichtung befand sich          möglichst in der Nähe der Fertigungs-
                                          schon in den Elementen, die komplette        betriebe, um lange Lieferwege zu vermei-
                                          Elektro-Rohinstallation war fix und fer-     den. Für die Produktion von Holzwerk-          1 Eigenproduktion: Die Räume sind               2
                                          tig. 86 Lkw-Ladungen waren nötig, um         stoffen nutzt die Firma ausschließlich         komplett mit EGGER Werkstoffen ge-
                                          die in Höfen in Tirol gefertigten Bauteile   Durchforstungshölzer, qualitativ gute          staltet. 2 Voller Freude: Der Architekt
                                          „just in time“ zur Baustelle nach Rumä-      Resthölzer von Sägewerken sowie Re-            Bruno Moser (rechts) und EGGER
                                          nien zu bringen. Wichtig für EGGER und       cycling-Hölzer. Diese selbst verordneten       Projektleiter Hannes Ehrensberger.
                                          eine neue Erfahrung für den Architek-        Umweltstandards gelten auch für den            3 Das neue Technologie Center in
                                          ten war die Homogenität des Materials.       Verwaltungsbau in Rumä­nien. Das               Unterradlberg: Bereits von außen zeigt
                                          „In Radauti“, sagt Moser, „ist alles aus     Gebäude in Radauti ist somit auch ein          sich seine architektonische Verwand-
                                          einem Guss“, aus OSB. Das Gebäude            Referenzbau, der zeigt, was mit Produk-        schaft mit dem Werk in Radauti.
                                          wirkt einladend hell, lichtdurchflu-         ten von EGGER möglich ist – bis hin zu
                                          tet. Alle Oberflächen innen sind weiß        den in eigener Produktion hergestellten
                                          lasiert, die OSB-Struktur bleibt sichtbar.   platinweiß beschichteten Möbeln, die
                                          Durch die geschickte Stapelung und           speziell geplant wurden.
                                          Verschränkung der Module entsteht
                                          ein Wechselspiel zwischen offenen und        Die durchgängige Verwendung der
                                          geschlossenen Bereichen. Auch der            OSB-Platten war zwar eine große Her-
                                          Lichteinfall wechselt je nach Modul –        ausforderung für Bruno Moser, sorgte
                                          und doch hat man überall ausreichend         aber auch für eine hohe Flexibilität             GOLD                                          3
                                          Helligkeit. Besonders reizvoll ist das       im Inneren des Baus – und genau das
                                          Wechselspiel von Licht und Schatten          wollte EGGER erreichen. Am Standort                  Gebäudezertifizierung
                                          im Foyer, das über alle drei Geschosse       Unterradlberg bei St. Pölten in Nieder-              Das Bürogebäude in Radauti hat das
                                          offen ist.                                   österreich wurde bereits das EGGER                   ÖGNI/DGNB-Siegel für Nachhaltiges
                                                                                       Technologiezen­trums eröffnet. Auch                  Bauen in Gold erhalten. In die Zerti-
                                          Gebaute Philosophie und eine                 dafür hat sich das System des Verwal-                fizierung fließen 60 Kriterien aus den
                                          unbezahlbare Gelegenheit, sich mit           tungsgebäudes adaptieren lassen. Nur                 Themenfeldern Ökologie, Ökonomie,
                                          der Zukunft vertraut zu machen               das Innere hat sich den neuen Funktio-               soziale Aspekte, Technik, Prozesse
                                                                                       nen angepasst. „Das beste Zeugnis ist,               und Standort ein, zu denen detaillierte
                                          Das ganze Gebäude mit einer Bruttoge-        dass die Firma mit dem Gebäudesystem                 Informationen zur Verfügung gestellt
                                          schossfläche von 3878,9 Quadratmetern        weiterarbeitet“, sagt Hannes Ehrensber-              werden müssen. Der Erfüllungsgrad
                                          ist auf Nachhaltigkeit angelegt und          ger. Es klingt bescheiden und ist doch               war mit 84 Prozent herausragend.
                                          besteht aus Passivhauskomponenten.           ein großes Lob. Es ist der Beginn einer
                                          Die Wand- und Deckenaufbauten sind           neuen EGGER Tradition.

22                                                                                                                                                                                                    23
E _ SOLUTIONS

                                                       Wir von EGGER

                                                       LUDGER MEINERT
                                                       Marketing und Mustershop, Brilon

                                                       Vier bis fünf Mal pro Woche erklärt er Besuchergruppen die
                                                       Produktion am deutschen Standort Brilon. Schon beim Bewer-
                                                       bungsgespräch vor über 20 Jahren stellten beide Seiten fest,
                                                       dass der redegewandte Industriekaufmann gut mit Menschen
                                                       kann. Er ist ein Mann der ersten Stunde. Schon vor Werkser-
                                                       öffnung gehörte er zum Team des deutschen Vertriebs von

E _ SOLUTIONS
                                                       EGGER. Dessen Schreibtische standen damals noch in einer
                                                       Dreizimmerwohnung in Gütersloh, rund 75 Kilometer von
                                                       Brilon entfernt. Heute ist er außerdem für den Musterraum ver-
                                                       antwortlich. 400 bis 600 DIN A4 große Muster gehen täglich an
                                                       Architekten, Tischler und Industriebetriebe. „EGGER ist stark
                                                       gewachsen“, sagt er. „Trotzdem ist die Atmosphäre weiterhin
  „Ältere Kunden nehmen lieber                         familiär. Aus dem freundschaftlichen Umgang mit den Inha-
                                                       bern und der Werksleitung erhalte ich meine Motivation.“

  ein Brett in die Hand, ihnen fehlt
  die Erfahrung mit den digitalen
  Oberflächen. Jüngere hingegen
  begeistern die spielerischen Mög-                                                               EMIL GHEORGHE
                                                                                                  Produktionsmanager, Radauti

  lichkeiten des Virtuellen Design-                                                               Auf die Technik im neuen Werk in seiner Heimatregion Radauti sprachen ihn sogar
                                                                                                  Bekannte in Bukarest an. Sein Herz schlägt für moderne Technologie. Und so be-
  Studios.“                                                                                       warb er sich vor vier Jahren bei EGGER. Nach der Einarbeitung baute er die Produk-
                                                                                                  tion der beschichteten Platten und das Team dafür auf. Die erste Platte schoben
                                                                                                  sie von Hand in die Presse. „Es war einer der bewegendsten Momente.“ Heute läuft
  Michael Senft, Tischlermeister
                                                                                                  die Produktion auf Hochtouren. „Trotzdem ist die Atmosphäre wunderbar kollegial.“
  Von Spanplatten und Festplatten (Seiten 32 bis 35)

                                                       ALISON BIRD
                                                       Risiko Controlling, Hexham

                                                       Als sich Alison Bird als Teenager vor 35 Jahren um den
                                                       Job des Office Junior bewarb, hieß das Spanplattenwerk in
                                                       Hexham noch Weyroc Limited. 1984 übernahm EGGER das
                                                       Werk und baute die Produktion aus. Heute ist Alison dort für
                                                       das Risk Controlling verantwortlich: Sie verhandelt Kredit-
                                                       ausfallversicherungen, die EGGER vor Ausfällen auf Seiten
                                                       der Abnehmer schützen. Die raue Realität ist ihr tägliches
                                                       Geschäft. „Das finanzielle Klima ist nicht so gut“, sagt sie.
                                                       Umso dankbarer ist die zweifache Mutter für die „Work-Life-
                                                       Balance“ bei EGGER. Sie engagiert sich im firmeneigenen
                                                       Projekt „Healthy business, healthy people“ und berät Kolle-
                                                       gen in Sachen Altersvorsorge.

                                                                                                                                                                                   25
Imposante Perspektive: Vis-à-vis des EGGER                                         E _ Solutions

                           Werkes ragen die schroffen Felsformationen
                           des Wilden Kaisers in den Alpenhimmel.

Das Werk in Sankt Johann            Am 18. Dezember 1961, 22 Uhr, wurde am Fuße des W
                                                                                    ­ ilden

                                    Kaisers die erste Spanplatte gepresst. Eine Reise an den Ort,

An den Wurzeln
                                    an dem die Geschichte von EGGER seinen Anfang nahm.

                                    Gemeinsam mit Menschen, die das Unternehmen prägten.

                                    autor Clemens Niedenthal

                                    Zugegeben, Erfolg ist keine Mengenan-        in München oder Berlin vermeintlich
                                    gabe. Aber würde all das Holz, das hier      mitten in ihnen lebte. Die Spanplatte –
                                    am Fuß des Wilden Kaisers binnen fünf        1932 von Max Himmel­heber erfunden
                                    Tagen zerspant, gepresst und verleimt        und mit der Materialnot der unmittel-
                                    wird, in den Tiroler Himmel gestapelt,       baren Nachkriegsjahre bereits zu einer
                                    so wäre dieser Stapel exakt so groß wie      gewissen Popularität gekommen – wür-
                                    die gesamte Jahresproduktion von 1962,       de bald die Materialität unseres Alltags
                                    dem ersten kompletten Produktionsjahr        prägen. Ganz neue Worte würden sich
                                    in der EGGER Firmengeschichte. Dem           etablieren, die ihre Existenz einzig der
                                    ersten Jahr der Spanplattenproduktion
                                    in St. Johann in Tirol. Damit wäre schon
                                    eine Menge erzählt: Mit jedem Jahr
                                    seiner 50-jährigen Geschichte ist alleine    » Einbauküche und
                                    das EGGER Stammwerk im Schnitt um
                                    das Eineinhalbfache seiner ursprüng-           Schrankwand – ohne
                                    lichen Kapazität gewachsen. Gemessen           die Spanplatte wäre
                                    in Produktivität: Allein 349 000 Kubik-
                                    meter beschichtete Spanplatten waren           beides undenkbar. «
                                    es im vergangenen Jahr.

                                    Aber Erfolg ist eben keine Mengen­an-
                                    gabe. Erfolg ist zunächst einmal eine        Spanplatte verdanken. Einbauküche
                                    Idee. Und die Idee klang kühn in jenen       zum Beispiel. Oder Schrankwand. Nur
                                    Tagen. Eine Spanplattenproduk­tion           zwei moderne Möbelkonzepte, deren
                                    ausgerechnet in den Tiroler Bergen.          Rezeptur auf der Erfindung dieses
                                    Gleich vis-à-vis vom Wilden Kaiser, der      leichten und leicht zu verarbeitenden
                                    mit dem wirtschaftlichen Aufschwung          Holzwerkstoffes basiert.
                                    der Nachkriegsjahre auch zu einer
                                    flo­rierenden Tourismuslandschaft ge-        Manfred Dittrich lebt 1961 in Springe bei
                                    worden war. Die majestätischen Fels-         Hannover. Ein junger Maschinenbauer,
                                    formationen des Kaisergebirges, die          frisch von der Universität. Für Fritz
                                    herausgeputzten Ortsbilder. Katholisch,      Egger senior soll er eigentlich nur die
                                    zupackend, handfest.                         Montage der Maschinen beaufsichtigen.
                                                                                 Dittrich soll bei der Inbetriebnahme des
                                    Im Sommer 1961 ließ Fritz Egger das          Trockners und der Presse parat stehen,
                                    alte Sägewerk der Familie abreißen.          bloß für den Fall der Fälle. 50 Jahre
                                    Am 18. Dezember, 22 Uhr, produzierte         später steht sein Haus gleich neben
                                    er an derselben Stelle seine erste Span-     dem alten Bauernhof der ­Eggers, der
                                    platte. 3,50 Meter lang, 1,75 Meter breit,   heute der landwirtschaftliche Betrieb
                                    die erste Normgröße eines Werkstof-          von Fritz Egger ist. Wie stark muss eine
                                    fes, der bald darauf selbst zu einem         Idee sein, die einen 24-jährigen Ingeni-
                                    Standardmaß der Moderne werden               eur aus der norddeutschen Tiefebene
                                    sollte. Vermutlich hat Fritz Egger die       in die Tiroler Berge zieht? Die ihn so
                                    modernen Zeiten deutlicher gesehen als       vorbehaltlos vertrauen lässt, in einen
                                    manch einer, der in Wien, in Frankfurt,      Menschen, in eine Idee. Und in ein Pro-

                                                                                                                         27
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                                                                                                                                                                         2                                                    1 Auf der grünen Wiese: das Werksgelände
                                                                                                                                                                                                                              in St. Johann, 240 000 Quadrat­meter groß.
                                                                                                                                                                                                                              2 Der Weg zur Spannplatte: Arbeitsalltag in
                                                                                                                                                                                                                              den 60er-Jahren. 3 Aller Ideen Anfang: Das
                                                                                                                                                                                                                              Spanplatten­werk im Sommer 1962, diese
                                                                                                                                                                                                                              erste Produktionshalle ist noch heute Teil der
                                                                                                                                                                                                                              Produktionsanlagen. 4 Visionär: Werksgründer
                                                                                                                                                                                                                              Fritz Egger senior.

                                                                                                                                                                         3                                                4

                                         dukt. Am 4. Oktober 1961 war Manfred       Dittrich. „Im Spätsommer, wenn das       beschäftigt, mit 28 Mitarbeitern hatte          auf die Schultern. Ein Unternehmen in            viele von ihnen nach der Arbeit noch
                                         Dittrich nach St. Johann gekommen, am      Wetter gut war und das Gras hoch, sind   Fritz Egger senior 1961 angefangen.             all den Jahren und Jahrzehnten in Bewe-          Tourenski laufen.
                                         8. Dezem­ber hat ihn Fritz Egger senior    Fritz Egger und ich in die Wiesen ge-                                                    gung zu halten und ein ums andere Mal
                                         gefragt, ob er nicht sein Werksleiter      fahren und haben die Leute gemeinsam     Nicht nur das Produkt, die Spanplatte,          neu aufzustellen, ist wie ein Staffellauf.       Bruno Reiter fing als 15-Jähriger als
                                         werden wolle. Der eigentliche Kandidat,    bekniet, doch wieder zu ihrer Schicht    war damals neu für die Menschen aus             Die Übergabe des Staffelstabs ist dabei          Lehrling in der Betriebsschlosserei an.
                                         ein Technokrat in weißem Kittel, hatte     zu kommen. Da hatten sie alle in der     St. Johann und den umliegenden Orten,           ein zentraler Moment.                            35 Jahre ist das jetzt her. Bruno Reiter
                                         sich als reichlich ungeschickt erwiesen.   Heuernte zu tun.“                        die bald immer zahlreicher bei EGGER                                                             kann sich noch an die Zeit erinnern,
                                         Im Umgang mit der Materie und den                                                   anheuerten. Neu war auch der minutiös           Seit 2008 ist EGGER auch ein                     als er dem einen oder anderen im
                                         Menschen.                                  Gut 900 Mitarbeiter sind heute in        getaktete Alltag der indus­triellen Pro-        Energieanbieter –und das Werk                    Freundes- und Bekanntenkreis noch
                                                                                    St. Johann beschäftigt – mit 28          duktion. „Nach zwei, drei Jahren hatte          in St. Johann ein effizientes                    erklären musste, „warum ich denn jetzt
                                                                                    Leuten fing Fritz Egger sen. 1961 an     sich das alles eingespielt“, so Werks-          Heizkraftwerk                                    da im Werk angefangen habe“. So ein
                                                                                                                             leiter Dittrich, „Mit den Leuten damals                                                          Industrieareal prägt eine Landschaft.
                    » Während der Heuernte haben                                    In den Bergen Tirols ist die Heu­ernte   haben wir einen Glücksgriff gemacht             An der Pinnwand ein Aushang. „EGGER              Zumal eine Landschaft, in der viele Fa-
                                                                                    eine Familienangelegenheit. Und          – auch, weil die Entlohnung immer eine          läuft“. Solche Lauftreffs gibt es inzwi-         milien zumindest einen Teil ihres Aus-
                      wir die Männer bekniet, wieder                                vielleicht, weil auch die Eggers immer   faire war.“ Wie Manfred Dittrich mit sei-       schen in fast allen der 17 EGGER Wer-            kommens mit dem Tourismus erwirt-
                      ins Werk zu kommen. Da hatten                                 Landwirte waren, ist aus dem Werk        nen noch immer zupackenden Händen               ken. Und für jeden Start eines Mitar-            schaften. „In den 1990ern hat sich das
                                                                                    so etwas wie eine Familie geworden.      gestenreich ins Gestern greift, beginnt         beiters bei einem Volkslauf, für jeden           endgültig gedreht“, resümiert Reiter,
                      sie alle auf den Wiesen zu tun. «                             Namen beispielsweise sind wichtig        man langsam die Dimensionen dieser              gelaufenen Kilometer, spendet das                „man wird hier im Tal nicht mehr als
                                                                                    in dieser Welt. „In diesem Bereich       Aufbruchsstimmung zu begreifen.                 Unternehmen EGGER einen Betrag für               die Fabrik mit dem Schornstein wahr-
                     Manfred Dittrich, Technischer Gesamtleiter a. D.
                                                                                    verantwortlich für Ordnung und                                                           karitative Zwecke in der Heimatregion            genommen, sondern als ein modernes,
                                                                                    Sauberkeit: Peter Gebeshuber“ steht      Experimente, Entscheidungen, perma-             des jeweiligen Werkes. Am Standort               nach vorn gewandtes Unternehmen.
                                                                                    weiß auf rot am neuen Trockner. Und      nente Expansion. Menschen, so sagt              in St. Johann scheint es unter den Mit-          Inzwischen arbeiten so viele ausgebil-
                                         „Unsere ersten Arbeiter waren die zweit-   solche Schilder finden sich überall      man, wachsen mit ihren Aufgaben. Und            arbeitern im Übrigen viele Läufer zu             dete Köche und Kellner hier, wir könn-
                                         oder drittgeborenen Söhne der Bauern,      auf dem inzwischen 100 Fußballfelder     Manfred Dittrich hat längst die Größe,          geben. Oder ist es dieses Tiroler Leben,         ten glatt ein eigenes Hotel aufmachen.“
                                         ungelernte Kräfte, Spanplattenmacher       großen Werksgelände. So weiß man,        auch das Werk seiner Nachfolger zu              die Luft und die Berge, die diese drah-
                                         gab es ja quasi noch gar nicht und erst    mit wem man es zu tun hat. Und zu tun    bestaunen. „Sauber gemacht“, sagt der           tigen Menschen hervorbringen? Im                 In gewissem Sinne sind Bruno Reiter
                                         recht nicht den späteren Ausbildungs-      haben viele im Stammwerk von EGGER.      Niedersachse. Und klopft dem heutigen           Winter, der in den Kitzbühler Alpen              und sein Werk diesen Weg gemeinsam
                                         beruf des Holztechnikers“, erinnert sich   Gut 900 Menschen sind dort heute         Werksleiter, dem Tiroler Albert Berktold,       angenehm lange dauern kann, gehen                gegangen. Er, der Schlosserlehrling,

    28                                                                                                                                                                                                                                                                         29
E _ Solutions                                                                                                                                                                        E _ Solutions

                                             und – in übergeordneter Funktion –        thermische Energie, die so eine Fabrik      1       2

                                             Leiter Produktion und Technik für         verbraucht und eben auch erzeugt,
                                             die west-österreichischen EGGER           konsequent verwendet werden. Und so
                                             Werke. Die Inbetriebnahme des neuen       speist die Abwärme des Hochleistungs-
                                             Hochleistungs-Trommeltrockners wur-       Trommeltrockners seit dem September
                                             de von ihm betreut, eine raumgreifen-     2008 ein Fernwärmenetz der Gemeinde
                                             de Anlage, effizient wie keine andere     St. Johann. Auf einer Streckenlänge
                                             in Europa. Die Produktionsstraße für      von insgesamt 32 Kilometern daran
                                                                                       angeschlossen: etwa 1 300 Haushalte
                                                                                       und Gewerbebetriebe. Eine „optimale
                                                                                       Nutzung des Themas Holz in der Kreis-
                       » Nachhaltig handeln                                            laufwirtschaft“, nennt Albert Berktold
                                                                                       das. Was so einfach klingt, benötigte al-
                         bedeutet etwa die optimale                                    lerdings eine diffizile Abluftreinigungs-               1 In St. Johann nahm EGGER 2006 die weltweit

                         Nutzung des Themas Holz
                                                                                                                                               erste industrielle Fertigungsanlage für Leichtbau-
                                                                                       anlage, einen Biomasseheizkessel –
                                                                                                                                               platten mit Wabenkern aus Recyclingcellulose in
                                                                                       und entsprechend hohe Investitionen.
                         in der Kreislaufwirtschaft. «                                                                                         Betrieb. 2 Der Spankuchen auf dem Weg in die
                                                                                                                                               ContiRoll-Presse. 3 Ohne prüfende Blicke verlässt
                                                                                       Aber mit Investitionen in die Zukunft
                          Albert Berktold, Werksleiter                                                                                         keine Platte die Produktion. 4 Kurztaktbeschich-
                                                                                       kennt man sich bei EGGER aus. So wie
                                                                                                                                               tungsanlagen sind seit 1975 fester Bestandteil
                                                                                       1963, als Fritz Egger senior kurz­ent­
                                                                                                                                               des Werks. 5 Eine Im­prägnierungsanlage für die
                                                                                       schlossen – ein Lieferengpass bei den
                                                                                                                                               Dekorpapierimprägnierung.
                                             die Eurolight-Produkte wurde mit ihm      Lieferanten brachte ihn zu dem Ent-
                                             realisiert, eine hochfunktionale und      schluss – in eine eigene Leimherstel-
                                             gleichzeitig maximal gewichtsreduzier-    lung investiert hatte, die für ein paar
                                             te Leichtbauplatte, zwei Dünnspan-        Jahre betrieben wurde. Zum Leidwesen
                                             platten, zwischen ihnen eine stabili-     seiner Söhne Michael und Fritz, wie
                                             sierende Struktur aus Kartonwaben.        sich Manfred Dittrich erinnert: „Den
                                             Ein nachhaltiges Produkt, reduziert       Leimkessel zu putzen, das war echte
                                             nicht nur im Gewicht, sondern auch        Sträflingsarbeit, aber da hat der alte
                                             im effektiven, maximal minimalen Ein-     Egger keine Unterschiede gemacht,
                                             satz der Materialien Holz und Papier.     da musste jeder mal ran.“ Da ist sie
                                             Vor allem aber hat Albert Berktold das    wieder, die EGGER Familie, die alle Mit-
                                             Werk auf einem Weg begleitet, der auf     arbeiter einbezieht. Werk und Familie
                                             den ersten Blick so gar nichts mit der    wachsen wie ein Baumstamm. Stoisch
                                             eigentlichen Profession des Fami-         zieht hier die Natur Jahr um Jahr ihre
                                             lienunternehmens zu tun hat: Seit         Ringe. Auch das Spanplattenwerk
                                                                                                                                           3
leitet heute das Qualitätsmanagement         September 2008 ist EGGER auch ein         wuchs Ring um Ring: Die alte Halle
der gesamten EGGER Gruppe. Und               Energieanbieter – und das Stammwerk       von 1961 steht noch immer, umzingelt
nennt sich doch am liebsten einfach          an der Kitzbüheler Ache eben auch         von immer neuen Bauabschnitten.
„Spanplattenmann“. Biografien wie            ein Heizkraftwerk. Ein Aufsehen erre-     Einen dreistelligen Millionenbetrag
die von Bruno Reiter stehen exemp-           gendes Energie- und Umweltprojekt,        investierte EGGER in den vergange-
larisch für ein Unternehmen, das die         längst wahrgenommen weit über die         nen zehn Jahren alleine in das Tiroler
Menschen immer mitgenommen hat.              Grenzen von Österreich hinaus.            Stammwerk. Das Werk ist ein schönes
Und zwar aus der tiefen Überzeugung                                                    Symbol für den Gestaltungs­willen des
heraus, dass es letztlich einzig diese       EGGER investierte auch in den             Menschen, die Kraft der Ideen und
Menschen sind, die das Unternehmen           vergangenen Jahren in St. Johann          den Platz, den man dafür braucht.
immer weiter entwickeln. So dachte           weiter in Zukunftstechnologien
Fritz Egger senior, der Pionier, der                                                   Hier, am Standort St. Johann, spürt man
                                                                                                                                       5   4
1982 mitten in der Projektionsphase          Wie es dazu gekommen ist? Man             Aufbruchstimmung und Innovations-
eines neuen, fünften Unternehmens­           hat einfach die Idee der Spanplatte       bereitschaft, die ihr Selbstbewusstsein
standortes tödlich verunglücken sollte.      kon-sequent zu Ende gedacht. Denn         immer auch aus einer tiefen Verwur-
So denken seine beiden Söhne Fritz           gerade aus der Überlegung heraus,         zelung zieht. Vermutlich, so sieht es
und Michael. Und so denken aktuell die       dass die Spanplattenherstellung gerade    Albert Berktold, würde man so ein Werk
drei Geschäftsführer Thomas Leissing,        da-durch konsequent nachhaltig ist,       mit all der notwendigen Infrastruktur
Ulrich Bühler und Walter Schiegl.            dass eben alle Bestandteile eines         und der Verkehrsanbindung heute nicht
                                             Baumes – nicht nur seine massiven         mehr in ein Alpental fernab der nächs-
Auch Albert Berktold ist mit und bei         Filet­stücke – verwendet werden,          ten Autobahnausfahrt bauen – ziemlich
EGGER groß geworden. Er ist heute            entwickelte man eine eigentlich ganz      sicher aber hat diese Geschichte genau
Werksleiter im Stammwerk St. Johann          einfache Idee: Künftig sollte auch alle   so einen Ort gebraucht.

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E _ Solutions                                                                                                                                         E _ Solutions

                            Die Geschichte

                                Das Werk in St. Johann

                                1961 Produktion der ersten Span­platte
                                      am 18. Dezember, 22 Uhr.

                                1962 Die Tagesproduktion in St. Johann
                                      beläuft sich auf 30 Kubikmeter.

                                1963 Inbetriebnahme einer eigenen
                                      Leimfabrik (für ein paar Jahre). Im
                                      selben Jahr geht auch die erste
                                      Furnieranlage in Betrieb.

                                1973 Am 29. November zerstört ein
                                      Brand große Teile des Werkes.
                                      Noch während der Löscharbeiten
                                      fordert Fritz Egger senior eine
                                      neue Spanplattenpresse.

                                1982 Fritz Egger senior verunglückt
                                      bei einem Autounfall tödlich.
                                      Seine drei Söhne, Edmund, Fritz
                                      und Michael Egger treten in die
                                      Fußstapfen des Vaters.

                                1988 Inbetriebnahme der ersten
                                      ContiRoll-Presse.

                                                                            Von Spanplatten
                                1992 EGGER setzt auf ein neuartiges
                                      Verfahren der Abluftreinigung. Es
                                      ist weltweit der erste Nasselek-
                                      tronikfilter in der Holzwerkstoff-

                                                                            und Festplatten
                                      branche überhaupt.

                                1993 Die Restwärme des Wasch-
                                      wassers wird zur Erwärmung
                                      des Schwimmbads St. Johann
                                      genutzt.

                                1994 Einstieg in die Möbelteile-
                                      fertigung.

                                1995 EGGER nimmt die Laminatpro-
                                      duktion auf und wird zunehmend
                                      zu einem Komplettanbieter.
                                                                            Mit dem Virtuellen Design-Studio (VDS) hat   Michael Senft weiß um die Insignien
                                1996 Edmund Egger stirbt bei einem                                                       seines Handwerks. Zollstock und Blei-
                                      Flugzeugabsturz.                      EGGER mehr entwickelt als nur ein Werk-      stift stecken in der Seitentasche seiner
                                2006 Produktionsstart von
                                                                                                                         olivgrünen Arbeitshose. „Feine Möbel
                                      EUROLIGHT® Leichtbauplatten
                                                                            zeug zur Visualisierung seiner Dekore.       aus edlen Hölzern“ steht in eingestick-
                                      in St. Johann.
                                                                                                                         ten Buchstaben auf der Brust seines
                                                                            Das HolzForum und der Küchenhersteller       Poloshirts. An diesem Vormittag aber
                                2010 Fertigstellung des Energie- und
                                                                                                                         wird keine Anrichte skizziert und kein
                                      Umweltprojektes St. Johann:
                                                                            ewe setzen bereits auf das Werkzeug einer    Wohnzimmer vermessen. Stattdessen
                                      Die Abluft des Trockners versorgt
                                                                                                                         präsentiert Senft einem jungen Paar
                                      450 Haushalte in St. Johann mit
                                                                            ganz neuen Wahrnehmung.                      verschiedene Farb- und Dekorkonzepte
                                      Heizenergie.
                                                                                                                         für eine individuell maßgetischlerte
                                2011 „50-Jahr-Feier“ bei EGGER.                          autor Clemens Niedenthal        Einbauküche – als virtuell simulierte
                                                                                                                         3-D-Projektion.

                                                                                                                         Das HolzForum am Münchener Stadt-
                                                                                                                         rand ist eine Art Atelierhaus für Hand-
                Natur und Technik:                                                                                       werker, Zimmerleute, Bauschreiner,
                Die Abluftreinigungsanlage vor der                                                                       Möbeltischler. Es ist ein Raumlabor für
                Kulisse des Kaisergebirges.                                                                              zeitgemäßes und innovatives Arbeiten

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