DVL-Rundbrief Herbst 2021 - Deutscher Verband für ...
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DVL-Rundbrief Herbst 2021 Im Interview DVL-Vorstandsmitglied Romuald Bittl S. 5 Schulungsreihe Herdenschutz S. 10 Fachartikel Wasserrückhalt in der Zukuntfskommision Landwirtschaft und Landschaft S. 46 Landschaftspflegeverbände S. 9
Impressum Herausgeber: Deutscher Verband für Landschaftspflege (DVL) e. V. Redaktion: Liselotte Unseld, Melanie Krach Bildnachweis Umschlag: Vorderseite: Die Beweidung mit Wasserbüffeln im Leipheimer Moos erfolgt bei flurnahen Wasserständen (s. Seite 13). Foto: M. Stüber Rückseite: Das mobile Tiny House ist hergestellt aus Dämm- und Baustoffen . . aus Paludikulturen bei der Bewirtschaftung nasser Moorböden, im Bild Susanne Abel, Greifswald Moor Centrum (s. Seite 13). Foto: Thorsten Galke Layout & Satz: Nicole Sillner (www.almagrafica.de) und Melanie Krach Bezug über Deutscher Verband für Landschaftspflege (DVL) e. V. Promenade 9, 91522 Ansbach E-Mail: bestellung@dvl.org www.dvl.org Im internen Bereich der DVL-Webseite kann der Rundbrief in elektronischer Form im pdf-Format heruntergeladen werden. Erscheinungsweise: viermal jährlich Der DVL-Rundbrief wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) auf Grundlage eines Beschlusses des Deutschen Bundestags gefördert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffent- lichung liegt allein beim DVL. Gedruckt auf 100 % Recyclingpapier. © Deutscher Verband für Landschaftspflege (DVL) e. V.
2/3 Inhalt Ein Wort im Voraus 4 Bayern 19 Hessen 22 Der DVL im Bund und in Europa 5 Niedersachsen 28 Interview mit Romuald Bittl, DVL- Vorstandsmitglied, Beigeordneter und Dezernent Sachsen 30 III, Landkreis Rostock 5 Thüringen 38 Agrarministerkonferenz gibt erneut einstimmiges Bekenntnis zur Gemeinwohlprämie ab 8 Fachartikel 46 EU-Trilog orientiert sich an Gemeinwohlprämie 8 Dürren und Starkregen abpuffern – Synergien zwischen Wasserrückhalt und Gemeinwohlprämie liefert konkrete Lösungen 8 Naturschutz nutzen 46 Bericht der Zukunftskommission Landwirtschaft empfiehlt Stärkung regionaler Kooperationen 9 Veranstaltungen 50 Deutscher Landschaftspflegetag 2021: großer Zuspruch und Wunsch nach Präsenz 10 Publikation 51 Schulungsreihe Herdenschutz: Wissenswertes rund um elektrifizierte Weidezäune 10 MoKli-Feldtag an Rohrkolben-Versuchsfläche 12 MoKli-Feldtag im Schwäbischen Donaumoos 13 Gemeinwohlprämie einfach erklärt – Videoclip verfügbar 14 DVL-Vorsitzender Josef Göppel erhält Bundesverdienstkreuz 14 Neue Mitarbeitende beim DVL 15 Aktuelles aus den Bundesländern 16 Baden-Württemberg 16
Ein Wort im Voraus Liebe Mitglieder, liebe Freundinnen und Freunde, liebe Fördernde des DVL, Wetter-Online titelte neulich sehr ironisch Aber wie können wir uns besser an veränderte „Ein Sommer wie er früher einmal war“ – Bedingungen anpassen? Klar ist, dass wir gemeint war damit der nasskalte August, diese „Klimaanpassung“ erst lernen und auch der anscheinend aus der Zeit gefallen ist. Maßnahmen erproben müssen. Dies kann ein Egal ob nasskalt oder trockenheiß – die Som- Job für die Landschaftspflegeorganisationen mer sind ohnehin nicht mehr so wie früher. sein. Der DVL hat einen neuen Leitfaden Extremwetterlagen bestimmen die Jahres- zum „Wasserrückhalt in der Landschaft“ zeiten – zuletzt Überschwemmungen! veröffentlicht, den wir diesem Rundbrief bei- legen. Mit Praxisbeispielen wird gezeigt, was Unsere Freunde von der Biostation Euskirchen Landschaftspflegeverbände zusammen mit waren unmittelbar davon betroffen. Die Ge- Landwirten und Kommunen machen können schäftsstelle wurde überschwemmt. „Ange- (siehe Innenteil und Fachartikel). sichts der vielen Toten in unserem Landkreis Die Überschrift in Wetter-Online ist übrigens fallen die Schäden aber nicht ins Gewicht“, eine Textzeile aus dem Lied „Wann wird’s mal meint unser Kollege Stefan Meisberger. Glück wieder richtig Sommer“. Rudi Carrell sehnte im Unglück! darin 1975 eine Hitzewelle herbei. Eigentlich Natürlich kann man Auswirkungen solcher ein netter Schlager, aber wirklich aus der örtlichen Extremwetter nur schwer abwenden. Zeit gefallen! Dr. Jürgen Metzner Geschäftsführer © Peter Roggenthin
4/5 Der DVL im Bund und in Europa „Wir brauchen die Vertrauensbasis, die die LPV im Land schaffen!“ Interview mit Romuald Bittl, DVL-Vorstandsmitglied, Beigeordneter und Dezernent III, Landkreis Rostock Romuald Bittl stammt von einem Bauernhof im Landkreis Eichstätt. Nach dem Studium der Geodäsie und mehreren Zwischenstationen verschlug es den Oberbayern nach Mecklenburg- Vorpommern, wo er mittlerweile heimisch geworden ist. Von 1994 bis 2017 Abteilungsleiter Flurneuordnung, zuletzt im Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt Mittleres Mecklen- burg. Seit 1. Dezember 2017 Beigeordneter des Landrates und Dezernent für Wirtschaft, Bau und Umwelt des Landkreises Rostock, und seit 2018 Mitglied des DVL-Vorstands. Herr Bittl, welche Voraussetzungen braucht es der Überzeugung bei dem verantwortlichen Minis- in Mecklenburg-Vorpommern, um LPV zu stär- terium, dass wir fähig sind, diese herausfordernde ken, damit sie etwa die von der EU angemahnte Aufgabe zu stemmen, und zum anderen der Über- Umsetzung der Natura 2000 Maßnahmenpläne zeugung innerhalb der LVP, sich dieser Thematik mitgestalten? zu stellen. Mit dem Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt sind wir seit geraumer Zeit im Ge- R. Bittl: Die Ausweisung von Natura 2000 Gebiete spräch, um uns in Position zu bringen. erfolgte damals in MV, wegen des von der EU ein- geforderten zeitlichen Rahmens, meines Erachtens Natürlich gehört auch die langfristig gesicherte Fi- übereilt. Aufgrund der vielen intakten Naturräume nanzierung dazu. Den nur so sind wir in der Lage, wurden großzügig Gebietskulissen aufgerufen, das dazu notwendige Personal zu rekrutieren und ohne den Bewirtschaftern oder den Kommunen vorzu halten. Eine Aufgabe, der wir uns stellen kön- ausreichende Informationen und Beteiligungen ein- nen und müssen! geräumt zu haben. Bei den Managementplänen wurde dieser Webfehler nicht behoben, mancher- Sie haben mit dem LPV Mecklenburger Agrar- orts noch verstärkt. Sollen diese aber nicht zu kultur (MAK) das Entwicklungskonzept für die Papiertiger mutieren, muss jetzt aktiv an der Um- Region Mecklenburger ParkLand auf den Weg setzung gearbeitet werden. Dies gelingt aber nur, gebracht und den LPV dadurch sehr gestärkt. wenn die betroffenen Grundstückseigentümer und Was ist das für ein Konzept, und wie könnte es Kommunen in den Prozess integriert werden. Hier anderen LPV als Vorbild dienen? besteht die Nagelprobe. R. Bittl: Glücklicherweise waren zum Ende der Um an die Umsetzung überhaupt zu denken, be- EU-Förderperiode 1993-2000 noch LEADER-Förder- darf es eines Akteurs, der das Vertrauen der beiden mittel vorhanden und das Projekt erfuhr, nicht zu- Gruppen besitzt und den regionalen Bezug sicher- letzt aufgrund der handelnden Personen im MAK, stellt. Dafür sind die LPV prädestiniert. Um uns die- das Wohlwollen des Landwirtschaftsministeriums. ser Aufgabe stellen zu können, bedarf es zum einen Das war das finanzielle Rüstzeug für das Projekt.
Der DVL im Bund und in Europa Der Park von Gut Dalwitz, ein Baustein des Mecklenburger ParkLandes. Foto: DVL Um den Fördermittelbescheid ausstellen zu kön- Hilfreich ist dabei auch, dass durch den LPV um- nen, bedurfte es jedoch eines Beschlusses durch die fangreiche Fördermittel rekrutiert werden und dass LEADER-Aktionsgruppe (LAG). In der LAG herrschte durch den LPV ein sicherer über die Jahre existieren- damals große Skepsis, ob hier nicht ein weiteres der Partner vorhanden ist. Konzept für die Schublade produziert wird. Der Dank des hohen Engagements von Maibritt Olsen Bekanntheitsgrad von LPV und ihrer DNA im All- und Dr. Graf von Bassewitz wurde aus der Region gemeinen waren, wenn überhaupt, nur rudimentär. eine große Parklandschaft, in der aber tatsächlich Daher konnten viele der LAG-Mitglieder auch mit gewirtschaftet und gelebt wir. Damit erscheint auch dem MAK nur wenig anfangen. Insofern war der die Entwicklung der Region gesichert. Kein großes Anfang des Projektes etwas holprig. Freilichtmuseum, sondern ein Umfeld, in dem gern Ziel des Projektes war und ist es immer noch, die gearbeitet, gelebt und in die Zukunft gedacht wird. Wertschöpfung in einem ländlich geprägten Raum Der Erfolg lässt sich in den Dörfern erkennen. Der zu erhöhen. Der Bereich zwischen Tessin, Teterow, Tourismus ist ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor ge- Laage und Gnoien ist dünn besiedelt, die Landwirt- worden. Er bringt Geld in die Region. Die Orte er- schaft ist der vorherrschende Wirtschaftszweig. Hö- fahren Zuzug von jungen Familien. Sie bringen neue here Wertschöpfung im Tourismus, Diversifizierung Ideen in den ländlichen Raum und finden Anschluss für die Landwirtschaft und ein attraktives Wohn- an die Dorfgemeinschaft. umfeld für die Bewohner waren unsere drei Themen. Die Konstellation war in der Region sicher günstig: Innerhalb eines Jahres stand die Planung. Dies war vielen Betroffenen war klar, dass Veränderungen nur durch das gute Netzwerk der Mitglieder des LPV notwendig waren. Das Konzept zeigte einen Weg in der Region möglich. Den Erfolg brachte letztend- auf, der große Zustimmung erlangte. lich jedoch die Umsetzung und die Anreicherung mit weiteren Ideen. Da viele Gegenden in MV und auch bundesweit vor gleichen Herausforderungen stehen, kann das Durch den LPV wurden alte Wegeverbindungen Beispiel als Blauphase dienen. Sicher bringt eine wieder hergestellt, Landschaftselemente wie He- reine Kopie keinen Erfolg. Aber die Übernahme der cken und Alleen angepflanzt, vergessene Gutsparks Herangehensweise kann den Weg zur Entwicklung wieder wachgeküsst und Beratung bei der Dorf- von ländlichen Gemeinden maßgeblich befördern. entwicklung angeboten. Die Umsetzung gelang durch die Koordinierung des LPV mit Behörden, Welche Erfahrungen aus der langjährigen Grundstückseigentümer und Bewirtschaftern und Tätigkeit im landwirtschaftlichen Bereich der nicht zuletzt mit den Kommunen. Und ist weiter- Landesverwaltung können Sie den LPV zugute- hin mit neuen Projektideen (z. B. Sternenpark) aktiv. kommen lassen? Etwa bei der Flurneuordnung?
Der DVL im Bund und in Europa 6/7 R. Bittl: Als Abteilungsleiter für ländliche Ent- durch Bodenmanagement oder – anders aus- wicklung war es für meine Arbeit natürlich wichtig, gedrückt – durch Flurneuordnung zu erreichen. dieses Instrumentarium zu kennen und zur Ver- Alle diese Maßnahmen in Natur- und Umweltschutz fügung zu haben. Das Wissen und die vorhandenen erfordern aber Pflege, wenn sie langfristig Bestand Kontakte zu den Ministerien und Behörden, zu haben sollen. Dies zu koordinieren, ggf. selbst zu Kommunen, Naturschutzverbänden und vor allem machen, kann nicht durch eine Verwaltung oder zu den landwirtschaftlichen Betrieben hilft uns im Behörde erfolgen. Hier sehe ich ein wesentliches LPV. Man kennt einander, durch die lange Tätigkeit Aufgabenfeld der LPV. Diese, schon zu Beginn der ist Vertrauen aufgebaut und damit die Basis vor- LPV festgeschriebene Aufgabe, hat ihren hohen handen, Projekte zu entwickeln und zu realisieren. Stellenwert nicht verloren. Einige Worte noch zur Flurneuordnung: Flurneu- Haben Sie nach dem Wechsel in die Kommunal- ordnung ist ein politisches Instrumentarium und verwaltung eine andere Sichtweise? Welchen immer im Lichte der jeweiligen Zeit zu betrachten. Beitrag können die Landkreise und Kommu- Ich weiß sehr wohl, dass der Vorwurf im Raum nenfür die LPV leisten und welche Gegen- steht, sie sei der Totengräber der vielfältigen Kultur- leistung können sie von den LPV erwarten? landschaft und trage maßgeblich zur Verarmung von Fauna und Flora bei. Wie bei allen generellen R. Bittl: Die Aufgabe zur nachhaltigen Entwicklung Urteilen, ohne Betrachtung der Umstände, ist auch hat sich nicht geändert. Sicher sind in meiner jet- diese Aussage nicht korrekt. zigen Tätigkeit Aufgabenfelder und Regionen mit anderen Situationen hinzugekommen. Im In den 50er und 60er ging es um die Versorgungs- Landkreis Rostock haben wir prosperierende Um- sicherheit der Bevölkerung. In den 70er Jahren um landgemeinden der Hansestadt Rostock und die die Erhaltung der landwirtschaftlichen Betriebe, um Ostseebäder, aber eben auch ausschließlich ländlich Erleichterung der Arbeitsabläufe und um Teilhabe geprägte Gemeinden. Alle haben unterschiedliche an den Einkommenszuwächsen auch für die land- Anforderungen und Themen zu bewältigen. Aber wirtschaftlichen Betriebe. allen gemein ist, dass sie den Bürgern ein lebens- Schon seit den 80er Jahren gibt es einen Para wertes Umfeld schaffen wollen. digmenwechsel in der Flurneuordnung da hin- Die Interessenkonflikte zwischen Wirtschaft und gehend, Maßnahmen des Umwelt- und Natur - dazu zähle ich auch den Tourismus, Wohnen, Natur- schutzes zu befördern. Nichts geht in diesem Be- und Umweltschutz und Energieversorgung sind reich ohne die Verfügbarkeit des notwendigen Bo- jedoch überall präsent (wenn auch in unterschied- dens. Ich kenne kein Instrumentarium, dass einen licher Intensität) und zu koordinieren. Ausgleich der verschiedensten Interessen ähnlich gut schaffen kann. Die Landschaftspflegeverbände können uns im Landkreis maßgeblich bei der Schaffung von Kon- In den neuen Bundesländern wurden die kleinen sens mit den Interessengruppen unterstützen. Wir Strukturen im Zuge der Kollektivierung der Land- brauchen sie im Landkreis, um unsere Kulturland- wirtschaft viel nachhaltiger zerstört als es der schaft für alle Bürger zu gestalten und zu bewahren. Flurbereinigung in den alten Bundesländern über- Dieser Beitrag ist für die kommunale Familie aus haupt möglich war. Hier galt und gilt es, durch ver- Kommunen und Landkreis essentiell. schiedene Aktivitäten die Situation so zu verändern, dass sowohl einer modernen Landwirtschaft als Im Gegenzug sind wir, trotz angespannter Haus- auch dem Natur- und Umweltschutz Rechnung ge- haltslage seitens des Landkreises bestrebt, eine in- tragen wird. stitutionelle finanzielle Unterstützung zu schaffen. Renaturierungsmaßnahmen von Gewässern etwa Herzlichen Dank für das Interview, Herr Bittl! erfordern neben umfangreichen Planungen, viel Im Bild: Romuald Bittl, Vorstandsmitglied des DVL, Bei- Geld, Akzeptanz in den Kommunen, bei Bürge- rinnen und Bürgern und landwirtschaftlichen Be- geordneter und Dezernet III, LK Rostock Foto: privat. trieben vor allem Fläche, um die Maßnahmen zu realisieren und nachhaltig zu sichern. Dies ist nur
Der DVL im Bund und in Europa Agrarministerkonferenz gibt erneut einstimmiges Bekenntnis zur Gemeinwohlprämie ab Auf der Agrarministerkonferenz im Juni haben die kommentiert Josef Göppel, Vorsitzender des DVL. Bundesländer ein weiteres einstimmiges Bekenntnis Das Thünen-Institut ist nun erneut mit der Weiter- zur Gemeinwohlprämie des DVL abgegeben. Damit entwicklung des DVL-Konzeptes zu Fragen der wollen die Agrarminister*innen und Senator*innen Verwaltungsvereinfachung, Regionalisierung, der die Agrarbeihilfen der Zukunft auf Basis des DVL- Kompatibilität mit länderspezifischen Maßnahmen Punktemodells weiter qualifizieren. Der DVL begrüßt der 2. Säule sowie der Klärung beihilferechtlicher die Entscheidung: „Damit ist der Wechsel zur ge- Fragen beauftragt worden. meinwohlorientierten Agrarpolitik vorgezeichnet“, Kontakt Dr. Jürgen Metzner, Geschäftsführer, DVL-Bundesgeschäftsstelle Tel. 0981 / 18 00 99-10, j.metzner@dvl.org EU-Trilog orientiert sich an Gemeinwohlprämie Weiteren Rückenwind bekommt die Gemeinwohl- Punktesystem zusätzlich nachweisen müssen, wie prämie auf europäischer Ebene. Im sogenannten es dem Modell der Gemeinwohlprämie zugrunde Trilog zwischen Europäischem Rat, der Kommission liegt. Die Nachweispflicht stellt sicher, dass die öko- und dem Europäischen Parlament wurde auf Initiative logischen Maßnahmen in Feld und Flur auch tat- des Parlamentes eine zusätzliche Verpflichtung fest- sächlich dauerhaft angewandt werden. Zuvor hatte geschrieben, wonach die Mitgliedsstaaten die Wirk- bereits die EU-Kommission ihr positives Votum zur samkeit und Effizienz der Öko-Regelungen sowie Gemeinwohlprämie mitgeteilt. deren Prämienhöhe durch ein Bewertungs- oder Kontakt: Dr. Jürgen Metzner, Geschäftsführer, DVL-Bundesgeschäftsstelle Tel. 0981 / 18 00 99-10, j.metzner@dvl.org Gemeinwohlprämie liefert konkrete Lösungen Der Bundestag hat mit dem Direktzahlungen-Gesetz, und mit der 2. Säule oder die faire Berücksichtigung dem InVeKoS-Gesetz und dem Konditionalitäten- der Bio-Betriebe im neuen, noch ungewissen Gesetz drei wesentliche Grundlagen für den künftigen Prämiensystem. Der DVL hat im Zuge seiner Unter- bundedeutschen GAP-Strategieplan verabschiedet. suchungen zur Gemeinwohlprämie bereits konkre- te Lösungen erarbeitet, wie mit einem Punktesystem Unverständlich ist für den DVL das Gezerre um die auch Mehrleistungen der Biologischen Landwirt- Öko-Regelungen auf Bundesebene. Laut DVL sind schaft in den Öko-Regelungen abgebildet werden die beschlossenen GAP-Gesetze weiterhin Stück- können. Er weist zusammen mit der Arbeitsgemein- werk und werden auch durch punktuelle Nach- schaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) seit Jahren besserungen nicht besser. Noch immer sind viele auf die Vorzüge von Punktemodellen in der Agrar- Fragen für die Praxis ungeklärt, beispielsweise die förderung hin. Kombinierbarkeit der Maßnahmen untereinander
Der DVL im Bund und in Europa 8/9 Bericht der Zukunftskommission Landwirtschaft empfiehlt Stärkung regionaler Kooperationen - Dabei soll auf Landschaftspflegeverbänden aufgebaut werden Die Bundesregierung hatte die Zukunftskommission Empfehlungen für eine Reduzierung des Konsums Landwirtschaft (ZKL) im Juli 2020 mit dem Auftrag von tierischen Produkten, einer Verbesserung des ins Leben gerufen, „Empfehlungen und Vorschläge Tierwohls und eine umweltverträglichere räum- zu erarbeiten, um eine nachhaltige, das heißt öko- liche Verteilung der Tierhaltung logisch und ökonomisch tragfähige sowie sozial – In den nächsten 2 Förderperioden, schrittweise verträgliche Landwirtschaft in Deutschland auch in und vollständige Ausrichtung der Direkt- Zukunft zu ermöglichen“. zahlungen der Gemeinsamen Agrarpolitik an Am 06. Juli 2021 hat die ZKL ihren Bericht an Kanz- gesellschaftlichen Zielen wie zum Beispiel Natur-, lerin Merkel übergeben. Darin beschreibt sie einen Umwelt- und Klimaschutz. umgreifenden Transformationsprozess des Agrar- – Die Stärkung von regionalen Kooperationen und Ernährungssystems, der als gesamtgesellschaft- zwischen Landwirtschaft und Naturschutz liche Aufgabe verstanden wird. bei der Umsetzung von Agrarumwelt- und Klima- Ausgehend von einer Zukunftsvision, die die „Be- maßnahmen. dürfnisse von landwirtschaftlichen Erzeuger:innen Der Bericht bietet viele Schnittstellen mit der Arbeit und Verbraucher:innen, von Natur, Umwelt und der Landschaftspflegeverbände und dem DVL, kommenden Generationen weltweit“ verbindet, etwa der Gemeinwohlprämie (siehe S. 152), dem wurden 12 Leitlinien für diesen Transformations- Moor- und Klimaschutz (siehe S. 49) und dem ko- prozess und Empfehlungen für verschiedene operativen Agrarnaturschutz (siehe S. 87). Themenfelder abgeleitet. Der Bericht benennt dies sogar ausdrücklich: bei Die Empfehlungen beinhalten unter anderem fol- der Kooperativen Organisation von Agrarumwelt- gende Eckpunkte: maßnahmen im Bereich Biodiversität „[…] kann – Eine für alle landwirtschaftlichen Betriebe finan- auf schon bestehenden Initiativen des kooperativen ziell attraktive Honorierung von Gemeinwohl- Naturschutzes (z. B. Landschaftspflegeverbände) leistungen, sodass beispielsweise der Schutz aufgebaut werden.“ der Biodiversität ein ökonomisch tragfähiger Be- Mit seinen Empfehlungen zur Koordinierung und triebszweig wird. Umsetzung von überbetrieblichem Agrarnatur- – Ein angestrebter Mindestflächenanteil an schutz macht der DVL Vorschläge, welche Rahmen- Landschaftsstrukturelementen, Saum- bedingungen hierfür notwendig sind (siehe S. strukturen und nichtproduktiven Flächen in Publikationen). der Offenlandschaft zum Erhalt und zur Wieder- herstellung der Biodiversität. Der ZKL-Bericht ist hier verfügbar: Zukunft Land- – Ausbau landwirtschaftlicher Treibhausgas- wirtschaft. Eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. senken (Moore, Humus) muss umgehend deut- Empfehlungen der Zukunftskommission Land- lich gesteigert und attraktiv gestaltet werden. wirtschaft, https://www.bmel.de/SharedDocs/ Downloads/DE/_Landwirtschaft/abschlussbericht- – nachhaltige Gestaltung regionaler Wirtschafts- zukunftskommission-landwirtschaft.html und betrieblicher Nährstoffkreisläufe mit Kontakt: Isabell Raschke, DVL-Bundesgeschäftsstelle, Tel. 0981 / 180099-18, i.raschke@dvl.org
Der DVL im Bund und in Europa Deutscher Landschaftspflegetag 2021: großer Zuspruch und Wunsch nach Präsenz Unter dem Motto „Kooperativ Herausforderungen Präsentationen des Deutschen Landschaftspflege- anpacken!“ wurde der Deutsche Landschafts- tages sind herunterzuladen auf der Webseite des pflegetag 2021 erstmals als Onlineformat an- DVL: www.dvl.org/aktuelles/veranstaltungsdetails/ geboten. 2020 war die Veranstaltung komplett deutscher-landschaftspflegetag-2021 entfallen. Die Nachfrage war enorm: etwa 350 Teilnehmende hatten sich angemeldet. Dabei kon- Plenum: Maria Noichl MdEP, Dr. Heino von Meyer kurrierten zwei Wünsche für den kommenden Fachforum I: Klimawandel und Wasserrückhalt – DLPT in Schleswig-Holstein: einerseits ermöglicht eine neue Dimension für die Land(wirt)schaft das digitale Format die Teilnahme ohne zusätz- Fachforum II: Überbetrieblicher Agrarnaturschutz lichen Aufwand für die Anreise, andererseits wurde – So gelingt er in der Praxis! der Wunsch laut nach einem Präsenztreffen mit Fachforum III: Herdenschutz beraten und persönlichen Kontakten und richtigen Exkursionen. praktizieren Wir werden sehen, was 2022 möglich ist! Die Schulungsreihe Herdenschutz: Wissenswertes rund um elektrifizierte Weidezäune Der Einsatz elektrifizierter Zäune, darunter oft auch zwei Online-Veranstaltungen zum Thema „Elektro- mobile Zäune, ist in der Weidetierhaltung weit zaun erden – so geht´s!“ im Rahmen des Projekts verbreitet. Mit der Rückkehr des Wolfs müssen „Herdenschutz in der Weidetierhaltung“ durch. diese Zäune nicht mehr nur einen Ausbruch der Rund 260 Weidetierhaltende und Herdenschutz- Weidetiere, sondern gleichzeitig das Eindringen beratende aus ganz Deutschland nahmen teil und von Raubtieren wie dem Wolf verhindern. Die An- erhielten neben einem Überblick über die techni- forderungen an die Zaunsysteme und damit auch schen und physikalischen Grundlagen zahlreiche der Arbeitsaufwand für die Weidetierhaltenden Praxistipps, wie Erdung auch in schwierigem Ge- steigen – so muss beispielsweise eine Spannung in lände funktionieren kann. Ein Vortragsmitschnitt ausreichender Höhe auf den Zäunen durchgängig kann unter www.herdenschutz.dvl.org/schulungs- gewährleistet sein. materialien abgerufen werden. Zudem wird die Ver- anstaltung erneut aufgrund der hohen Nachfrage Erdung von Zäunen jeweils am 20. und 27. Januar 2022 als Online- Die korrekte Erdung ist eine der wesentlichen Seminar angeboten werden (Anmeldung und Infos Voraussetzungen, damit ein Elektrozaun wirklich unter www.herdenschutz.dvl.org/veranstaltungen). funktioniert, das heißt dass ein Tier bei Kontakt Mobilzäune mit dem Zaun einen Stromschlag spürt und damit vom Eindringen oder Ausbrechen abgehalten Dem Thema Mobilzäune widmete sich eine weitere wird. Die Praxiserfahrung von Herdenschutzbera- Online-Veranstaltung im Juli, die mit rund 170 Teil- tenden zeigt, dass es hier oft an Wissen fehlt und nehmenden ebenfalls auf hohes Interesse traf: Je vermeidbare Fehler passieren. Zudem lassen sich nach Flächengröße und Standortbedingungen kann Arbeitsaufwand und Mühe beim Aufstellen und der mit dem Auf- und Abbau eines Mobilzauns Kontrollieren der Zäune durch eine fachgerechte verbundene Arbeitsaufwand erheblich sein – dies Erdung verringern. Im Mai führte der DVL deshalb wird durch die mit dem Herdenschutz verbundenen
Der DVL im Bund und in Europa 10/11 Anforderungen oft zusätzlich erschwert. Zwischen- findet sich hier: www.herdenschutz.dvl.org/ zeitlich gibt es jedoch mobile Zaunsysteme auf dem fachinformationen. Markt, die einen automatisierten Aufbau und Abbau Freihalten von Bewuchs von bis zu sechs Litzen auch bei schwierigen Stand- ortbedingungen ermöglichen. Zwei Firmenvertreter Eine weitere Herausforderung im Zusammenhang (Rappa und Firma Gallagher) waren eingeladen, mit Elektrozäunen stellt die Notwendigkeit des ihre Systeme vorzustellen und Möglichkeiten und Freihaltens vom Bewuchs dar. Wachsen Pflanzen Grenzen des Einsatzes aufzuzeigen. Es wurde deut- in die Elektrozäune insbesondere der unteren Litze lich, dass diese Systeme eine erhebliche Arbeits- ein, wird die Spannung des Zaunes und damit die erleichterung darstellen können, insbesondere für Schutzwirkung reduziert. In einer weiteren On- Betriebe, die bereits mit Litzen arbeiten und große line-Veranstaltung, die am 13. Oktober 2021 und Flächen zäunen müssen. Genauso deutlich wurde 18. Januar 2022 angeboten wird, soll hier ein aber auch, dass es keine Pauschallösungen gibt. Die Überblick über effektive Methoden und Techniken Möglichkeiten des Einsatzes solcher Zaunsysteme zum Freihalten der Zäune gegeben werden. Inter- hängen stark vom jeweiligen Betriebstyp und den essenten können sich gerne hier anmelden: www. Standortbedingungen vor Ort und nicht zuletzt von herdenschutz.dvl.org/veranstaltungen. den Förderbedingungen des jeweiligen Bundes- Das Projekt Herdenschutz in der Weidetierhaltung landes ab. Die Zaunsysteme beider Anbietenden ist Teil der Modell- und Demonstrationsvorhaben werden kontinuierlich weiterentwickelt. Wir emp- (MuD) Tierschutz in der Projektphase Wissen – Dia- fehlen daher, bei Interesse die Zaunanbieter zu log - Praxis. Die Förderung erfolgt aus Mitteln des kontaktieren und einen Beratungs- und Vorführ- Bundesministeriums für Ernährung und Landwirt- termin zu vereinbaren. Außerdem sollten vor einer schaft (BMEL) aufgrund eines Beschlusses des deut- Beschaffung unbedingt auch die amtlichen Herden- schen Bundestages. Die Projektträgerschaft erfolgt schutzberatenden kontaktiert werden – diese über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Er- können insbesondere auch Hinweise zu Förder- nährung (BLE). möglichkeiten geben. Eine Liste mit den Kontakt- daten der Beratenden in den Flächenbundesländern Ein Weidezaun soll nicht nur die Nutztiere vom Ausbrechen, sondern auch unerwünschte Besucher wie den Wolf vom Ein- dringen abhalten. Foto: Peter Roggenthin Kontakt: Monika Riepl, DVL-Bundesgeschäftsstelle, 0981 / 180099-19, m.riepl@dvl.org. https://www. herdenschutz.dvl.org
Der DVL im Bund und in Europa MoKli-Feldtag an Rohrkolben-Versuchsfläche Am 3. September konnten die Rohrkolben-Ver- Landwirtschaftsminister Till Backhaus und der suchsfläche bei Neukalen für Besucher besichtigt Staatssekretär des BMU, Jochen Flasbarth, den werden. Dort waren unter der Federführung des Anlass genutzt, sich vor Ort ein Bild von nasser Greifswald Moor Centrums (GMC) knapp 10 ha Moornutzung zu machen. Dabei hoben beide des Moor-Klimawirts Henning Voigt im Herbst die Bedeutung der Moore für den Klimaschutz 2019 mit Rohrkolben bepflanzt worden. Der und die Rolle der Landschaftspflegeverbände als Bestand hat sich mittlerweile gut entwickelt Vermittler vor Ort heraus. und viel Aufschluss über spezifischen Frage- Das Verbundprojekt „Moor- und Klimaschutz stellungen (Wasserführung, Saattechnik, Arten- (MoKli) – Praxistaugliche Lösungen mit Landnutzern vielfalt etc.) gegeben. Neben Infoständen zu realisieren“ wird vom Bundesministerium für Um- mehreren Projekten des GMC konnte der DVL welt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) seine Aktivitäten in den Modellregionen des im Rahmen der Nationalen Klimainitiative auf- MoKli-Projektes vorstellen. Neben dem indone- grund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags sischen Botschafter – Indonesien ist eines der gefördert. moorreichsten Länder weltweit – hatten auch Landwirtschaftsminister Till Backhaus und Staatssekretär Jochen Flasbarth informierten sich über die MoKli-Aktivitäten des DVL. Dabei wurden sie von Dr. Heike Müller aus dem Landesvorstand des Bauernverbands Mecklenburg-Vorpommern (links) und Anke Tiefmann, Geschäftsführerin des Wasser- und Bodenverbands Obere Peene (3. v.l.), begleitet. Foto: M. Stüber Einer von mehreren Infoständen direkt an der Rohrkolbenfläche auf dem Betrieb Voigt. Foto: M. Stüber
Der DVL im Bund und in Europa 12/13 MoKli-Feldtag im Schwäbischen Donaumoos Gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Schwäbi- Landwirtschaft im Moor gesprochen werden“, be- sches Donaumoos (ARGE Donaumoos) veranstaltete tonte Liselotte Unseld, DVL. Gemeinsam mit der der DVL eine Feldtag zur nassen Moornutzung im ARGE entwickelt der DVL im Donaumoos sowie vier Schwäbischen Donaumoos. weiteren Modellregionen partnerschaftliche Lösun- gen für nasse Moornutzung. Dort wurden praktische Lösungswege diskutiert, wie betriebswirtschaftliche Zwänge mit gesellschaft- Auf dem Messegelände in Leipheim konnten prak- lichen Leistungen vereinbart werden können. Die tische Verwertungsmöglichkeiten von Biomasse ARGE Donaumoos ist ein Landschaftspflegever- nasser Moorböden oder extensiver Beweidung be- band, der vor Ort seit 30 Jahren praktischen Moor- gutachtet werden. Besonderes Interesse galt dem schutz mit der Landwirtschaft umsetzt. Von dort „Tiny Haus“ des Greifswald Moor Centrums, das stammt auch die Idee, mit dem Berufsbild Moor- ausschließlich aus Moormaterialien hergestellt Klimawirt*in die Tür zu öffnen zu einem anderen wurde (s. Foto Rückseite). Außerdem wurden ge- Selbstverständnis der Landwirte und Landwirtinnen, führte Exkursionen zu der Wasserbüffelweide im die auf Moorböden wirtschaften. Leipheimer Moos und der MoorUse-Versuchsfläche mit Seggen- und Rohrglanzgrasanbau angeboten, Zum Auftakt des Feldtages fand eine Podiums- die regen Zuspruch fanden. diskussion mit spannenden Gästen statt: Prof. Dr. Matthias Drösler von der Hochschule Wei- henstephan-Triesdorf stellte verschiedene Ent- wicklungsszenarien vor. Dabei unterstrich er, dass Landwirt*innen von den Auswirkungen des Klimawandels maßgeblich betroffen sein werden. „Bayerns Landwirtschaft ist beim Klimaschutz im Moor dabei! Doch sie braucht Planungssicherheit und eine ausreichende Honorierung ihrer Klima- schutzleistungen“, betonte Stefan Köhler, Umwelt- präsident des Bayerischen Bauernverbands. Dr. Annette Freibauer von der Bayerischen Landes- anstalt für Landwirtschaft entwickelt derzeit mit der ARGE Donaumoos ein bayerisches Moorbauern- Anja Schumann, ARGE Donaumoos, erläutert Beweidung programm. Damit sollen Landwirt*innen bessere nasser Moorböden. Foto: M.Stüber Rahmenbedingungen erhalten, indem bei nässerer Bewirtschaftung der Moorböden ihre wirtschaft- lichen Einbußen ausgeglichen werden. Kai Wein- müller, Unternehmensberater aus Ulm, stellte die Bedeutung des freiwilligen Engagements regiona- ler Unternehmen heraus. Diese wären bereit, für gesicherte Klimazertifikate Geld in der Region zu investieren. Das DVL-Team des Projektes Moor- und Klima- schutz (MoKli) führte eine Befragung anwesender Landwirtsfamilien durch. „Uns ist wichtig, dass wir wissen, wo die Betriebe stehen. In der gan- zen Debatte muss weniger über und mehr mit der
Der DVL im Bund und in Europa Gemeinwohlprämie einfach erklärt – Videoclip verfügbar Ökologie erstmals gemeinsam eine Rolle spielen und warum die unternehmerische Entscheidungsfreiheit der Landwirtinnen und Landwirte von zentraler Be- deutung ist, zeigt der DVL in einem Erklärvideo. Mit der Veröffentlichung des Films „Gemeinwohl- prämie – kurz erklärt!“ zeigt der DVL, wie un- kompliziert ökologische Verbesserungen in der Landschaft in die alltäglichen unternehmerischen Entscheidungen der Landwirtinnen und Landwirte einfließen können. „Mit unserem Vorschlag bringen Mit der Gemeinwohlprämie legt der DVL das zu- wir es auf den Punkt.“ kunftsfähige Konzept einer neuen Förderlogik der Landwirtschaft vor. Wie einfach und schlüssig die- Das Video ist auf dem DVL-YouTube-Kanal abrufbar: ser neue Denkansatz ist, wie dabei Ökonomie und https://www.youtube.com/watch?v=Hf_jxGpswSs DVL-Vorsitzender Josef Göppel erhält Bundesverdienstkreuz Josef Göppel erhielt am 03. August in Ansbach aus der Hand des bayerischen Innenministers Joa- chim Herrmann das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse ehrt die Bundesrepublik Deutschland Josef Göppel für sein jahrzehntelanges erfolgreiches En- gagement in Politik und Gesellschaft. Gewürdigt werden vor allem sein Einsatz für den Umwelt- und Naturschutz und die Landschaftspflege. Er gründe- te 1986 den ersten Landschaftspflegeverband in Mittelfranken und 1993 in Berlin den Deutschen Verband für Landschaftspflege. „Josef Göppel ist der Vater der Landschaftspflege in Deutschland. Als DVL-Vorsitzender des gestaltet er bis Josef Göppel und der Bayerische Staatsminister des Innern, heute die Landschaftspflege aktiv mit. Sein Konzept für Sport und Integration, Joachim Herrmann bei der Über- der fairen und vertrauensvollen Zusammenarbeit gabe des Bundesverdienstkreuzes. Foto: Giulia Iannicelli/StMI von Landwirten, Naturschützern und Kommunal- politikern ist ein Erfolgsrezept. Er erkannte früh- zeitig, dass der Schutz der heimischen Biodiversität nur im aktiven Zusammenwirken gemeistert wer- den kann. Die aktuelle Debatte um Arten- und Klimaschutz beweist, dass sein Ansatz der richtige ist! Zudem setzt sich mit Landcare Europe seine Idee nun auch europaweit durch!“, gratuliert Ute Grothey, stellvertretende Vorsitzende des DVL.
Der DVL im Bund und in Europa 14/15 Neue Mitarbeitende beim DVL Dr. Sylvie Rockel, DVL-Bundesgeschäftsstelle Ansbach Seit dem 1. August 2021 leitet Sylvie Rockel das Über 2 Jahre half sie als Projekt „Landcare Europe“ in der DVL-Bundesge- Ehrenamtliche und Beraterin schäftsstelle in Ansbach, wo sie für die Etablierung im Natur- und Artenschutz eines EU-Netzwerkes von Landschaftspflegever- in Mexico und im ecuadoriani- bänden verantwortlich ist. schen Regen- und Nebelwald und bildete sich in regenerativer Landwirtschaft, Permakultur und Nach ihrem Bioverfahrenstechnikstudium (Dipl.-Ing.) Waldgärten weiter. Bevor sie beim DVL anfing, an der Technischen Universität Dresden promovierte engagierte sie sich in ihrer Heimat Dresden in ESF- sie an der Schweizer EPFL in Bioengineering. Moti- geförderten Nachhaltigkeitsprojekten, der Solidari- viert sich nicht nur in ihrer Freizeit, sondern auch schen Landwirtschaft und Gemeinschaftsgärten. beruflich für den Umweltschutz zu engagieren, er- warb sie praktische Erfahrungen im Meeresschutz- In ihrer Freizeit ist sie außerdem in der Lebensmittel- auf den Philippinen sowie der Regenwald- und rettung, der Zero-Waste-Bewegung, dem Tier- Küstenrenaturierung in Australien. Anschließend schutz, in (urbanen) Waldgartenprojekten sowie als leitete sie ein 4-jähriges EU-Projekt zur nachhaltigen Hobbygärtnerin aktiv. Finanzierung von Umweltmaßnahmen in den euro- päischen Überseegebieten beim IUCN in Brüssel. Kontakt: Dr. Sylvie Rockel, DVL-Bundesgeschäftsstelle, Tel. 0981 / 1800 9936, s.rockel@dvl.org Andreas Fischer, DVL-Bundesgeschäftsstelle Ansbach Seit dem 1. Juli 2021 arbeitet Andreas Fischer im dem lokalen LPV, denn auf- Projekt „Rebhuhn retten – Vielfalt fördern“ in der gewachsen ist er auf einem DVL-Bundesgeschäftsstelle in Ansbach. Milchviehbetrieb direkt am Wiesmet in Mittelfranken. Nach seinem Bachelorstudium der Wirtschafts- Dort übernimmt er inzwischen wissenschaften und während des Masterstudiums insbesondere administrative in Marketing-Management an der Universität Er- Tätigkeiten und engagiert sich in langen-Nürnberg hat er als Assistent der Bereichs- den Arbeitsgruppen des LPV. leitung und nachfolgend Produktmanager in der Softwareentwicklung praktische Erfahrungen im In seiner Freizeit unterstützt er unter anderem den Projektmanagement sowie der Öffentlichkeits- Landesbund für Vogelschutz bei der drohnen- arbeit gesammelt. Dieses Wissen kombiniert er mit gestützten Nestzählung und kümmert sich um die seinen Erfahrungen aus der Zusammenarbeit mit Pflege der Streuobstbäume. Kontakt: Andreas Fischer, DVL-Bundesgeschäftsstelle, Tel. 0981 / 1800 9931, a.fischer@dvl.org
Aktuelles aus den Bundesländern Baden-Württemberg Umweltstaatssekretär Baumann besucht Jahrestreffen der Landschaftserhaltungsverbände (LEV) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der 33 LEV-Ge- eingerichteten landesweiten Kompetenznetzwerks schäftsstellen in Baden-Württemberg trafen sich am Umweltverwaltung (KNU) beschrieben die Schwer- 14. und 16. Juli in digitaler Form zum Erfahrungsaus- punkte ihrer Arbeit. Durch das KNU soll für den tausch. Erstmals nahmen auch die Biotopverbund- Verwaltungsvollzug notwendiges, fachspezifisches botschafterinnen und Biotopverbundbotschafter Wissen künftig zentral bereitgestellt und die Fach- daran teil. Das Jahrestreffen wurde von der LEV-Ko- beratung gestärkt werden. Die Kolleginnen und ordinierungsstelle in Zusammenarbeit mit dem LEV- Kollegen des KNU bearbeiten u. a. folgende Themen- Landessprecherteam organisiert. felder: Biotopverbund, Aufwertung und Wieder- herstellung von FFH-Lebensraumtypen, Artenschutz In diesem Jahr besuchte Herr Staatssekretär Andre und Erneuerbare Energien, Ökokonto und Eingriffs- Baumann MdL vom Ministerium für Umwelt, regelung sowie Landschaftspflege und deren Förde- Klima und Energiewirtschaft das Treffen. Er be- rung über die Landschaftspflegerichtlinie. tonte die zentrale Rolle der LEV beim Klima- und Biodiversitätsschutz und bedankte sich bei den Am zweiten Tag berichtete das LEV-Sprecherte- LEV-Kolleginnen und -Kollegen für ihr unermüd- am von seinen Aktivitäten seit dem Jahrestreffen liches Engagement, diese Ziele auf die Fläche zu 2020. Die Aufgaben waren vielfältig, wie die Pfle- bringen. Hierfür sei eine optimale Zusammenarbeit ge politischer und verwaltungsinterner Kontakte, zwischen LEV, Unteren Naturschutzbehörden und die Arbeit im Rahmen des Maßnahmen- und Ent- weiteren Akteuren unerlässlich und müsse sich am wicklungsplans Ländlicher Raum III (MEPL), des gemeinsamen Ziel orientieren. Bundesverbands Beruflicher Naturschutz (BBN) sowie zweier Arbeitsgruppen zu den Themen FFH- Im Fokus des ersten Tages stand zudem die Vor- Mähwiesen und Bruttoflächenthematik. stellung der neuen Kolleginnen und Kollegen in der Naturschutzabteilung des Ministeriums: Der Umsetzung des landesweiten Biotopverbundes wurde ebenfalls viel Aufmerksamkeit zuteil. Die – Andreas Kärcher als neuer Leiter des Referats 75 Biotopverbundbotschafterinnen und Biotopver- (Biologische Vielfalt und Landnutzung, Arten- bundbotschafter berichteten von ihren bisherigen management), Erfahrungen und Herangehensweisen bei der Be- – Melanie Rentschler als neue Zuständige für die werbung des Biotopverbundes bei den Kommu- LEV und den Dialog zwischen Naturschutz und nen und der Priorisierung der Maßnahmen auf der Landwirtschaft, sowie Fläche. – Katharina Schumann, die im Referat 74 (Schutz- Bei diesem zweiten digitalen LEV-Jahrestreffen er- gebiete und ökologische Fachplanungen) ins- möglichten Pausengespräche in Kleingruppen den besondere das Thema Biotopverbund bearbeitet. direkten Austausch, was von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern sehr gut angenommen wurde. Auch die Referentinnen und Referenten des neu © Peter Roggenthin
Aktuelles aus den Bundesländern 16/17 Dennoch bleibt die Hoffnung, dass im kommenden damit die Vernetzung weiter intensiviert werden Jahr wieder ein Präsenztreffen möglich sein wird, kann. Kontakt: Dominique Aichele, LEV-Koordinierungsstelle Baden-Württemberg, Tel. 07171 / 917 431, lev- bw@lel.bwl.de Naturwettbewerb „Immer am Rand, meistens verkannt!“ Lebensadern in der Landschaft: Hecken, Raine und andere Saumbiotope sind bedeutsam für die biologische Vielfalt. (Foto: LEV Biberach) Mit einem Naturwettbewerb „Immer am Rand, m2. Landwirtschaftsflächen im Blühstreifen- meistens verkannt!“ machte der Landschafts- programm des Landkreises oder einjährig an- erhaltungsverband Landkreis Biberach auf die Be- gesäte Blühmischungen waren vom Wettbewerb deutung von Randflächen in der freien Landschaft ausgeschlossen. und gleichzeitig auf sich als junger LEV-Verband Mit dem Naturwettbewerb wollte der LEV die enor- aufmerksam. me ökologische Bedeutung von randständigen Flä- 26 Personen folgten dem Aufruf und melde- chen als Verbundstrukturen und als Lebensadern ten insgesamt 38 naturnahe Flächen. Gefragt für Wildtiere und Pflanzen bekannt machen. Von waren interessante Bracheflächen, Gewässer- ihnen profitieren vor allem wenig mobile Arten randstreifen, Feldraine, Straßen- und Waldsäume. wie Eidechsen, Amphibien, Wildbienen, Ameisen, Die einreichende Person musste nicht Eigentümer Käfer, Falter, Spinnen mitsamt der Ruderalflora; der Randfläche sein, die Mindestgröße war 200 sie alle sind meist hochspezialisiert auf naturnahe
Aktuelles aus den Bundesländern Randflächen. Diese wiederum nehmen Schaden, in Abstimmung mit Eigentümern oder Bewirt- wenn zu viel oder falsche Pflege erfolgt. schaftern. Auch Paten werden gesucht – speziell für brachgefallene Flächen, um deren Erhalt oder Ver- Eine siebenköpfige Jury wählte die acht bes- besserung sich niemand kümmert oder kümmern ten Randflächen aus den eingegangenen kann. Eine Handreichung für Gemeinden, Verbände Anmeldungen aus. und Bewirtschafter zur Pflege von Randflächen soll Preisverleihung im Herbst ausgearbeitet werden. Alle Teilnehmenden werden zur Preisverleihung Insgesamt kann man den Naturwettbewerb als ge- eingeladen. Damit ist das Thema nicht abgehakt, lungene biodiversitätssteigernde Maßnahme wer- denn über den Wettbewerb kam und kommt es ten, weil er Bewusstsein für Randflächen schafft noch zu allerlei Nacharbeiten für das LEV-Team, und diese gleichzeitig erhält oder entwickelt. Mehr z.B. Beratungsangebote zur Pflege oder zur öko- Infos unter www.lev-biberach.de logischen Aufwertung einzelner Flächen oder die Organisation umfassenderer Pflegemaßnahmen Die Jury in Aktion. Foto: LEV Biberach Kontakt: Peter Heffner, Landschaftserhaltungsverband Landkreis Biberach e.V. (LEV)
Aktuelles aus den Bundesländern 18/19 Bayern DVL zeichnet „NATÜRLICH BAYERN – Insektenfreundliche Kommune“ aus Im Rahmen der landesweiten Initiative NATÜR- Lebensräume für In- LICH BAYERN verlieh der Deutsche Verband für sekten aufgewertet Landschaftspflege ausgewählten Kommunen eine und neu angelegt. Die Auszeichnung für besonders insektenfreundliches LPV erstellen mit den Engagement. Neben einer Urkunde erhielten die Kommunen und deren Preisträger*innen eine handgeschweißte Florfliege Bauhöfen individuelle Kon- aus Stahl. Die jeweiligen Vorschläge wurde von den zepte zur Pflege ihrer Flächen teilnehmenden Landschaftspflegeverbänden beim und begleiten die Umsetzung der DVL eingereicht. Maßnahmen. 2021 wurden insgesamt 18 Kommunen in den Landkreisen Bayreuth, Rottal- Der Startschuss für die Verleihung der „Florfliege“ Inn, Unterallgäu, Donau-Ries und Freising sowie in fand im Juni im Landkreis Bayreuth statt. Bayerns der Stadt Augsburg ausgezeichnet. In den nächsten Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz, zwei Jahren sollen weitere engagierte Kommunen Thorsten Glauber, und DVL-Projektmanager Dr. in den Projektgebieten gewürdigt werden. Martin Sommer überreichten die Auszeichnungen. In seinem Grußwort lobte Glauber das Engage- Mehr Informationen zur Auszeichnung unter ment der Landschaftspflegeverbände im Rahmen www.natuerlichbayern.de -> Die Initiative -> Aus- des vom Umweltministerium mit 2,7 Mio. Euro zeichnung Insektenfreundliche Kommune geförderten Projekts NATÜRLICH BAYERN. Damit Weitere Infos zum Projekt: werden in 29 Landkreisen und der Stadt Augsburg www.natuerlichbayern.de Auszeichnung der „NATÜRLICH BAYERN - Insektenfreundliche Kommunen“ im Landkreis Bayreuth mit Staatsminister Thorsten Glauber (4.v.l) und dem Projektmanager Dr. Martin Sommer (rechts). Foto: Peter Roggenthin Kontakt: Dr. Martin Sommer, Tel. 0981 / 1800 9917, m.sommer@dvl.org und Sarah Hartnagel, Tel. 0981 / 1800 9922, s.hartnagel@dvl.org, beide DVL-Bundesgeschäftsstelle
Aktuelles aus den Bundesländern Vorständin des Bayerischen Naturschutzfonds besucht den LPV Mittelfranken Beeindruckt von der Vielfalt und der Qualität der pragmatische Arbeitsweise der Landschaftspflege- Projekte des Landschaftspflege-verbands zeigte sich verbände besser kennenlernen. die Vorständin des Bayerischen Naturschutzfonds, Ulrike Lorenz, im August bei ihrem Besuch in Mittel- franken. LPV-Geschäftsführer Klaus Fackler und sein Team hatten ein buntes Potpourri von Projekten im südlichen Mittelfranken zusammengestellt, die durch Mittel des Bayerischen Naturschutzfonds ge- fördert wurden. Von Ankauf und Management der Ökokonto- flächen in Eggenthal über den Erhalt alter Obst- sorten in Spielberg bis zum Chance Natur-Projekt „Mittelfränkisches Altmühltal“ im Wiesmet infor- mierten die jeweils zuständigen Mitarbeitenden und Projektpartner*innen über die Fortschritte Klaus Fackler (3.v.r.) und Projektpartner*innen erläutern Ulri- und Ergebnisse der Vorhaben. Anhand dieser Bei- ke Lorenz (2.v.l.) das Flächenmanagement im Wiesmet, Foto: Beate Krettinger spiele konnte Lorenz zudem die kooperative und Gründung des Landschaftspflegeverbands Landsberg am Lech – wir gratulieren! Anfang Juli wurde im Landratsamt Landsberg der 65. Landschaftspflegeverband in Bayern gegründet. Unter Teilnahme von Dr. Christian Barth, Amtschef des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz, sowie Vertreterinnen von DVL und der Regierung von Oberbayern besiegelten 39 Gründungsmitglieder aus Kommunen, Land- wirtschaft und Naturschutz den Start des Vereins. Die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises hatte die Gründung mit zahlreichen Abstimmungs- gesprächen maßgeblich vorbereitet – vielen Dank dafür! Der neu gegründete Verband soll die Verbesserung Gewählte Vorstandschaft des LPV Landsberg am Lech (Foto: und Erweiterung der naturschutzfachlich hoch- LRA Landsberg). Hinten v. l.: Wilfried Lechler (Landwirt- wertigen Flächen im Landkreis Landsberg am Lech schaft), Erwin Eder (Naturschutz), Martin Felber (Rechnungs- prüfer) und Alexander Klose (Naturschutz); mitte v. l.: Günter vorantreiben und damit auch die Arbeit der Unteren Först (Bürgermeister), MD Dr. Christian Barth (StMUV); vorne Naturschutzbehörde unterstützen. Auch Moorre- v. l.: Hermann Dempfle (Landwirtschaft), Landrat Thomas naturierungen sollen als Beitrag zum Klimaschutz Eichinger zukünftig noch stärker umgesetzt werden.
Aktuelles aus den Bundesländern 20/21 Umweltminister Glauber überreicht drei LNPR-Förderbescheide zum Arten- und Biotopschutz in Oberfranken Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Zwei Projekte zum Artenschutz befinden sich im Verbraucherschutz hat drei Projektanträge positiv Naturpark Frankenwald. Das dritte Projekt soll den beschieden. Umweltminister Thorsten Glauber über- Lebensraum Streuobst schützen und dabei die reichte die Bescheide jetzt den Projektinitiatoren. Artenvielfalt im Landkreis Forchheim fördern. Umweltminister Glauber, Landrat Dr. Ulm, H. Greif, stellv. Vorsitzender LPV FO. Foto: Jana Wiehn. Bärwurzwiesen und Bärwurzweiden im Naturpark Frankenwald Kai Frobel, Bund Naturschutz in Bayern, erhielt eine Förderzusage für das Projekt „Bärwurzwiesen und Bärwurzweiden im Naturpark Frankenwald“. Damit werden die Erfolge des vorangehenden Bayern- Netz-Natur-Projekts „Bärwurzwiesen und Feucht- flächen im nördlichen Frankenwald“ gesichert und in einem erweiterten Projektgebiet fortgeführt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 800.000 €, die zu 90 % durch Landschaftspflege-Naturparkgelder gefördert werden. Das übergeordnete Projektziel liegt in der langfristigen Sicherung und Erweiterung von ausreichend großen Bärwurzwiesenkomple- xen mit ihrem wertgebenden Arteninventar in der gewachsenen Kulturlandschaft des oberen Kai Frobel, Artenschutzbeauftragter des Bund Natur- Frankenwaldes. schutz in Bayern, genießt das regionale Apfelangebot Foto: Jana Wiehn Kontakt: Christine Neubauer Tel. 09261 / 678242, christine.neubauer@oekologische-bildungsstaette.de
Aktuelles aus den Bundesländern Fadenmolch Um den Fadenmolch im Frankenwald geht es im André Maslo nahm den Förderbescheid entgegen. zweiten Projekt, das der Bund Naturschutz und Im Projekt werden Gewässer mit Vorkommen des die Ökologische Bildungsstätte in Mitwitz gestartet Fadenmolchs untersucht, um Schutzmaßnahmen haben. Das vierjährige Projekt wird auf 352.700 € auszuarbeiten. Im zweiten Schritt werden die er- veranschlagt und zu 90 % vom Bayerischen Umwelt- arbeiteten Maßnahmen umgesetzt. ministerium gefördert. Der Geschäftsführer Dr. Kontakt: Dietrich Förster, Tel. 0172 / 7676017, dietrich.foerster@oekologische-bildungsstaette.de. Streuobst Das dritte Projekt „Streuobstlandschaften im Land- Flächenbesitzer durch verschiedene Maßnahmen kreis Forchheim“ hatte als einjähriges Pilotprojekt zu unterstützen und dabei das wertvolle Mosaik begonnen und wurde nun um weitere vier Jahre aus Hochstammobstbäumen, Hecken, Wiesen und verlängert. Der Vorsitzende des Landschafts- Säumen zu erhalten und weiter auszubauen. Die pflegeverbandes, Claus Schwarzmann, nahm den gesamten Finanzmittel betragen 575.000 €, wovon Förderbescheid am 17.05.2021 in Gosberg ent- ebenfalls 90 % gefördert werden. Zur Förderung gegen. Umweltminister Thorsten Glauber setzt der Streuobst-Neupflanzung und der Altbaum- dabei bewusst einen Fokus auf den überaus arten- pflege werden Maßnahmen zur regionalen Ver- reichen Biotopkomplex, der in seinem Heimatland- marktung vorangetrieben. kreis eine sehr lange Tradition hat. Ziel ist es die Kontakt: Claudia Munker, Tel. 09191 / 864306, claudia.munker@lra-fo.de. Hessen Hessischer Landschaftspflegetag 2021: Aufgaben und Perspektiven zum Schutz der Kulturlandschaften Auch 2021 musste der Hessische Landschafts- technischen Ablauf kompetent unterstützte. pflegetag als Online-Tagung stattfinden. Gastgeber Nach der Eröffnung durch Albert Langsdorf (Natur- war der Landschaftspflegeverband Rheingau- schutz-Akademie) betonten Landrat Frank Kilian und Taunus, der in diesem Jahr sein 30jähriges Bestehen der 1. Vorsitzende Hans-Jürgen Finkler in ihren feiert und mit Sonja Kraft auch die Sprecherin Grußworten die Bedeutung des Landschaftspflege- der Landesarbeitsgemeinschaft der hessischen verbandes im Rheingau und Untertaunus. Professor Landschaftspflegeorganisationen stellt. Der Land- Eckhard Jedicke begrüßte die Teilnehmenden im schaftspflegetag wurde gemeinsam mit der Natur- Namen der Hochschule und des dort angesiedelten schutz-Akademie, dem Umweltministerium sowie Kompetenzzentrums Kulturlandschaft (KULT).Besonders der DVL-Koordinierungsstelle Hessen veranstaltet. anschaulich stellte Finkler das Wirken eines Land- schaftspflegeverbandes mit der „3 W-Regel“ vor: Durchgehend etwa 150 Teilnehmende verfolgten Wo wir sind, ist Artenvielfalt! am 24.09. die Vorträge aus dem Hörsaal der Hoch- Wo wir sind, ziehen Landwirtschaft, Naturschutz und schule Geisenheim, die den organisatorischen und Kommunen an einem Strang!
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