DYNAMIK IN DER BESOLDUNGSPOLITIK - EINKOMMENS UNTERSCHIEDE BLEIBEN ABER GROSS - BM Das Magazin für
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BM AUSGABE 11/12·2020 Das Magazin für Beamtinnen und Beamte DYNAMIK IN DER BESOLDUNGSPOLITIK EINKOMMENSUNTERSCHIEDE BLEIBEN ABER GROSS I N TERV I EW B ERIC HT Lena-Sopie Müller Beispielhafte Personalräte Initiative D21 DPRP 2020
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I N HA LT EDITORIAL LIEBE LESERINNEN UND LESER, 2020 neigt sich dem Ende und unsere Sehnsucht nach dem „alten“ Leben wächst mit jedem weiteren Tag der 04 Pandemie. Abwechslung tut da gut. Dazu möchten wir mit der letzten Ausgabe des BM in diesem Jahr einen TITEL kleinen Beitrag leisten. So stellen wir Ihnen den aktuel- Dynamik in der Besoldungspolitik len DGB Besoldungsreport 2020 vor und lassen Elke Einkommensunterschiede bleiben Hannack zur Besoldungsrunde Bund zu Wort kommen. aber groß Zudem haben wir mit Lena-Sophie Müller von der Initi- ative D21 über den Zustand der digitalen Verwaltung 06 und deren Akzeptanz bei den Bürgerinnen und Bürgern gesprochen. Und nicht zu Letzt möchten wir Ihnen die KOMMENTAR Gewinnerinnen und Gewinner des Deutschen Personal- räte-Preises 2020 vorstellen. Die Preisverleihung muss- Elke Hannack, te zwar wie das Schöneberger Forum auch aufgrund der Stellvertretende Vorsitzende Pandemielage abgesagt werden, doch die Preisträgerin des DGB nen und -träger sollten selbstverständlich dennoch ge- ehrt werden. Welche Gremien einen der fünf begehrten Preise „mit nach Hause nehmen“ konnten, erfahren Sie 07 ebenfalls in diesem Heft. INTERVIEW Die Abteilung Öffentlicher Dienst und Beamtenpolitik Lena-Sophie Müller, des DGB wünscht Ihnen eine besinnliche Adventszeit Geschäftsführerin und einen guten Start ins neue Jahr. Bleiben Sie gesund! Initiative D21 e. V. 17 BERICHT Beispielhafte Personalräte – Deutscher Personalräte-Preis 2020 Henriette Schwarz Abteilungsleiterin, Abteilung Öffentlicher Dienst und Beamtenpolitik beim DGB-Bundesvorstand 08 MELDUNGEN AUS BUND UND LÄNDERN 15 AUS DEN GEWERKSCHAFTEN 18 VERMISCHTES IMPRESSUM Herausgeber: DGB-Bundesvorstand, Abteilung Öffentlicher Dienst und Beamtenpolitik, Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin | Verantwortlich für den Inhalt: Elke Hannack | Redaktion: Lisa Kranz, Danny Prusseit, Henriette Schwarz, Niels Spilker, Sigrid Werner | Verlag, Vertrieb und Anzeigenmarketing: INFO-SERVICE Öffentlicher Dienst/Beamte, Schulstr. 30 c, 67125 Dannstadt-Schau- ernheim | Telefon: 0179 4299228, Telefax: 0211 7300275, infoservice@beamten-informationen.de, www.dgb.de/beamtenmagazin, www.dgb.de/beamtenmagazinabo | G estaltung: SCHIRM- WERK, Essen / Titelbild: istockphoto/MicroStockHub / Druck: B&W Druck und Marketing, Bochum | Druck auf Recyclingpapier, aus 100% Recyclingfasern, FSC®-zertifiziert | Erscheinungsweise: 10 mal im Jahr, im 27. Jahrgang / Jahresbezugspreis: 10,00 Euro inkl. Zustellgebühr | Jahresbezugspreis inkl. Taschenbuch „Wissenswertes für Beamtinnen und Beamte“: 22,50 Euro inkl. Zu- stellgebühr magazin für beamtinnen und beamte 3
T I TE L DYNAMIK IN DER BESOLDUNGSPOLITIK EINKOMMENSUNTERSCHIEDE BLEIBEN ABER GROSS 10.000 Euro pro Jahr verdient ein beamteter IT-Spezialist in Mecklenburg-Vorpommern trotz identisch hoher Verantwortung weniger, als seine KollegInnen in Bayern. Diesen und weitere Unterschiede in der Bezahlung der BeamtInnen hat der DGB für den Besoldungsreport 2020 errechnet. Einige Länder haben zwar Maßnahmen Foto: istockphoto/10255185_880 ergriffen, die zu Veränderungen im Besoldungs- vergleich geführt haben. Dennoch gilt auf Grund des föderalisierten Besoldungsrechts weiterhin: gleiche Tätigkeit, unterschiedliche Besoldung. DYNAMISCHE BESOLDUNGSPOLITIK hauptmeisterin (Eingangsstufe A 9) ist über 3.700 Euro nied- riger als die ihrer bayerischen Kollegin. Länder wie Berlin oder Rheinland-Pfalz, die ihren BeamtInnen jahrelang Sparbeiträge abverlangt haben, konnten mittels Be- soldungsanpassungen ihre Position deutlich verbessern. An- WICHTIGE RECHTSPRECHUNG IN 2020 dere Länder griffen in die Struktur ihrer Besoldungsordnungen Dynamik kommt nicht nur durch die Besoldungspolitik der ein, in dem sie ganze Besoldungsgruppen oder -stufen strichen. Gesetzgeber in die Besoldungslandschaft, sondern auch durch So fielen in Mecklenburg-Vorpommern die Besoldungsgrup- die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts. So kon- pen A 2 und A 3 und in Brandenburg und Niedersachsen die kretisierte das Gericht im Zuge der Überprüfung der Besol- Besoldungsgruppe A 4 weg. Bayern wiederum strich jeweils dungsvorschriften des Landes Berlin seine Maßgabe, dass die die erste mit einem Wert besetzte Besoldungsstufe. Dadurch Höhe der Besoldung der niedrigsten Besoldungsgruppe (Ein- hat der Freistaat die anderen Dienstherren bei Betrachtung gangsamt) mindestens 15 Prozent über dem Grundsicherungs- der Eingangsbesoldung geradezu abgehängt. niveau liegen muss.1) Das Bundesverfassungsgericht geht bei der Berechnung des Grundsicherungsniveaus davon aus, dass – beispielsweise bei Miet- und Heizkosten – die tatsächlichen GLEICHE TÄTIGKEIT, Bedürfnisse und nicht nur Pauschalierungen zu Grunde ge- UNTERSCHIEDLICHE BESOLDUNG legt werden müssen. Karlsruhe hat also die verfassungsrecht- BeamtInnen werden bei gleicher Tätigkeit und Verantwortung lichen Maßstäbe seiner früheren Rechtsprechung angesichts also weiterhin unterschiedlich besoldet. Teilweise betragen die der Veränderungen im Sozialrecht angepasst. Auch in seiner Besoldungslücken mehrere tausend Euro jährlich. So erhält Entscheidung zur Alimentation von RichterInnen mit drei und der Lebensmittelkontrolleur (Eingangsstufe A 7) im Saarland mehr Kindern des Landes Nordrhein-Westfalen wendet das über 4.000 Euro jährlich weniger als sein Kollege in Bayern. Gericht seine konkretisierten Maßstäbe bezüglich des Exis- Und die Jahresbruttobesoldung einer saarländischen Polizei- tenzminimums an.2) Zugleich stellt es klar, dass dem Gesetz- 4 magazin für beamtinnen und beamte
T IT E L geber hinsichtlich der Wahl des Instruments, mit welchem JAHRESBRUTTOBESOLDUNG 2020 (EINGANGSSTUFE), dem Alimentationsprinzip genüge getan werden soll, ein wei- IN EURO* ter Spielraum zusteht. BA D EN -W ÜRT T EMBERG 30.455 3 4.9 9 8 55.4 87 33.165 BESOLDUNGSRUNDE BUND 2020 BAYERN 36. 8 4 8 59.163 29.755 Am 25. Oktober haben sich die Gewerkschaften mit dem BERL IN 3 4.05 6 5 0.973 Bund und der VKA auf ein Tarifergebnis für die Tarifbeschäf- 29.676 tigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen geei- BR A ND ENBURG 3 4.0 91 51.673 nigt.3) Die zentralen Punkte sind eine Erhöhung der Entgelte 30.112 BREMEN 3 4.381 um 1,4 Prozent, mindestens um 50 Euro zum 01.04.2021, 53.10 0 30.4 0 4 eine Erhöhung um 1,8 Prozent zum 01.04.2022 sowie eine BUND 3 4. 835 53.39 8 einmalige Corona-Sonderzahlung im Dezember 2020. Die 31.161 H A MBURG 35.0 89 Laufzeit beträgt 28 Monate. Bundesinnenminister Horst See- 52.730 hofer hat die Übertragung auf die BeamtInnen des Bundes HESSEN 30.012 3 4.376 52.10 4 bereits zugesagt. Mit dem im Gesetzgebungsverfahren be- 29.6 42 findlichen Entwurf eines Gesetzes über eine einmalige Son- MECK L ENBURG -VO RP O MMERN 3 4.074 49.026 derzahlung aus Anlass der COVID-19-Pandemie an Besol- 29.9 9 0 NIED ER S ACHSEN 33.713 dungs- und WehrsoldempfängerInnen wurde schon ein erster 51.305 Schritt unternommen. N O RD RHEIN -W ES T FA L EN 30.221 3 4.359 5 4.0 0 9 30.472 ZENTRALE FORDERUNG: RHEINL A ND - PFA L Z 3 4.4 67 49.30 4 ANPASSUNG DER ARBEITSZEIT 29.0 0 4 S A A RL A ND 33.0 67 49.792 Neben der Übertragung der im Tarifergebnis vereinbarten pro- S ACHSEN 29.76 8 3 4.30 9 5 0.14 8 zentualen Erhöhungsschritte fordern der DGB und seine Mit- 30.177 gliedsgewerkschaften des öffentlichen Dienstes die Anglei- S ACHSEN -A NH A LT 3 4.375 51. 833 chung der Wochenarbeitszeit der BundesbeamtInnen von 41 29.9 4 4 SCHL ES W IG - H O L S T EIN 3 4.293 Stunden an das Tarifniveau von durchschnittlich 39 Stunden. 5 0. 8 03 Dabei können sie auch auf die Unterstützung der Tarifbeschäf- T HÜRINGEN 30.0 05 3 4.20 8 51.6 8 4 tigten zählen, berichtet Katrin Teich, stellvertretende Perso- A7 A9 A13 nalratsvorsitzende in der Bundesnetzagentur und Mitglied der * S UMME AUS JÄ HRL . GRUND GEH A LT EING A NGSS T UFE, A L LG. S T EL L ENZUL AGE / S T RUK T UR ZUL AGE, ver.di-Bundestarifkommission (BTK). „Die Tarifbeschäftigten SO ND ER Z A HLUNG ( EN ) ; EIGENE BERECHNUNGEN D GB BV V, A BT. O EB ; S TA ND : AUGUS T 2020. Q UEL L E : D GB | CC BY- ND 4.0 unterstützen die Forderung der BeamtInnen und platzierten sie prominent. Denn ver.di versteht sich als Gewerkschaft al- ler Beschäftigten. Wertschätzung für BeamtInnen soll sich nicht nur in fairer Bezahlung ausdrücken. Vielmehr steht die BTK dazu, dass die Angleichung der BeamtInnenarbeitszeit DGB BESOLDUNGSREPORT nicht nur überfällig ist, sondern gerecht, gesund und attrak- Der jährlich erscheinende DGB Besoldungsreport4) stellt die Auswir- tiv“, so Teich weiter. Es sei Zeit, dass der Bund sein langjähri- kungen der Besoldungspolitik von Bund und Ländern anhand der Jah- ges Versprechen einlöst. Schließlich sei das mit der Anhebung resbruttobesoldung der Besoldungsgruppen A 7, A 9 und A 13, einer der Arbeitszeit auf 41 Wochenstunden verfolgte Planstellen- ledigen und kinderlosen Beamtin bzw. eines ledigen und kinderlosen einsparziel bereits seit 2012 erreicht. Aber wie kann der Ver- Beamten dar. schärfung des Personalmangels bei einer Herabsetzung der Der Bericht als Download Wochenarbeitszeit in Zeiten des demografischen Wandels be- www.dgb.de/-/vP3 gegnet werden? Hier hat Teich eine klare Vision: „Durch eine Attraktivitätssteigerung des öffentlichen Dienstes! Dazu zählt 1) B V ERF G , BESCHLUSS D ES Z W EI T EN SEN AT S VO M 4. M A I 2020 – 2 BV L 4 /18 auch die Möglichkeit zur Verbeamtung. Diese ist jedoch nur 2) B V ERF G , BESCHLUSS D ES Z W EI T EN SEN AT S VO M 4. M A I 2020 – 2 BV L 6 /17 U. A . 3) V ERH A ND ELT W IRD D ER TA RIF V ERT R AG FÜR D EN Ö FFEN T L ICHEN D IENS T ( T VÖ D ) MI T D EM BUND UND attraktiv, wenn auch die Arbeitszeit dem Zeitgeist entspricht. D ER V EREINIGUNG D ER KO MMUN A L EN A RBEI TGEBERV ERBÄ ND E ( V K A ) , D ER TA RIF V ERT R AG FÜR D EN Ö FFEN T L ICHEN D IENS T D ER L Ä ND ER ( T V- L ) MI T D ER TA RIF GEMEINSCH A F T D EU T SCHER L Ä ND ER ( T D L ) Sie muss flexibel sein, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ( O HNE HESSEN ) SOW IE D ER TA RIF V ERT R AG FÜR D EN Ö FFEN T L ICHEN D IENS T D ES L A ND ES HESSEN ( T V- H ) MI T D EM L A ND HESSEN. und die Gesunderhaltung ermöglichen.“ 4) E R L IEFERT K EINE EURO GEN AUE EINZEL FA L L BE ZO GENE BE ZÜGEBERECHNUNG. magazin für beamtinnen und beamte 5
KO M M E N TA R Die Zeit ist reif! Von Elke Hannack, Stellvertretende Vorsitzende des DGB 41 Stunden arbeiten die Bundesbe- schen Kommunen die schrittweise Angleichung ihrer Wo- amtInnen in der Woche. Als 2004 chenarbeitszeit an das Niveau ihrer KollegInnen in westdeut- und 2006 die Wochenarbeitszeit in schen Kommunen durchsetzen. Eine einheitliche Wochenar- zwei Schritten angehoben wurde, beitszeit für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst wäre sollte dies ein vorübergehendes Ins- gerecht und ein gutes Signal für eine gewollte Work-Life- trument sein, mit dem die BeamtIn- Balance. Der Bund würde mit der Absenkung der Arbeitszeit nen einen Anteil zur „Haushaltskon- zudem mit gutem Beispiel vorangehen. Schließlich gibt es solidierung“ leisten, also Stellen- mit Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und streichungen durch eine längere Schleswig-Holstein noch vier weitere Dienstherren, die ihren Arbeitszeit auffangen sollten. Seit BeamtInnen jede Woche einen längeren Arbeitseinsatz und Jahren ist dieses Ziel erreicht. Wie- damit eine deutlich höhere Belastung abverlangen, als dies derholt haben wir gemeinsam mit andere Dienstherren tun. Unterschiede gibt es im Beamten- Foto: Simone M. Neumann den Gewerkschaften daher gegen- bereich nicht nur bei der Arbeitszeit, sondern auch bei der über dem Bundesministerium des Innern sowie VertreterIn- Bezahlung. Teilweise sind sie mit bis zu 10.000 Euro brutto nen der Bundestagsfraktionen das Ende der Erhöhung einge- jährlich gravierend. In Zeiten, in denen die öffentlichen Ar- fordert. Bislang war der politische Wille dafür jedoch nicht beitgeber händeringend qualifizierten Nachwuchs suchen, da. Aber jetzt führt kein Weg mehr daran vorbei: In der Besol- wird damit die Zahlkraft der einzelnen Dienstherren zum ent- dungsrunde Bund 2020-2022 ist die Zeit reif für den Einstieg scheidenden Kriterium im Wettbewerb um die besten Köpfe. in eine Angleichung der Wochenarbeitszeit der Bundesbeam- Damit die Leistungsfähigkeit des gesamten öffentlichen tInnen an die Wochenarbeitszeit von 39 Stunden, die für die Dienstes und gute Lebensbedingungen für alle BürgerInnen Tarifbeschäftigten gilt. Die Gewerkschaften konnten in den sichergestellt werden können, brauchen wir einheitlich gute Tarifverhandlungen für die Tarifbeschäftigten in den ostdeut- Rahmenbedingungen. KLINIKEN UND SONSTIGE GESUNDHEITSEINRICHTUNGEN Fachklinikum Borkum Psychosomatische Privatklinik in Bad Grönenbach Sonne – Wind – Meer. Das Fachklinikum Borkum ist Garant für Die Akutklinik für Privatpatienten und Selbstzahler bietet Ihre Gesundheit. Das ganzheitliche Behandlungsangebot richtet Menschen mit psychischen Krisen und Erkrankungen eine um- sich an Erwachsene Patienten (auch mit Begleitkind). Behand- fassende ärztliche und psychotherapeutische Behandlung zur lungsschwerpunkte sind: Asthma bronchiale und Heuschnupfen, Krisenintervention und für tiefer gehende psychotherapeuti- Chronische Atemwegserkrankungen (z.B. COPD, obstruktive sche Prozesse an. Die Klinik bietet sowohl für eine kurzfristige Bronchitis), Neurodermitis, Stabilisierung als auch für Erkrankungen des atopischen die psychotherapeutische Formenkreises, Chronische Behandlung von lang und allergische Hauterkran- wierigen und komplexen kungen (u.a. Kontaktekzeme, Schwierigkeiten die richtige Urtikaria, Psoriasis). Therapie. www.fachklinikum- www.psychosomatische- borkum.de privatklinik.eu Interesse an einem solchen „Eintrag“? Gerne können Sie uns eine Mail schreiben: kontakt@marketing-oeffentlicher-dienst.de
INTERV IE W Wir sehen heute immer noch digitale Spaltungen Fotos: Tobias Koch Die Initiative D21 e. V. ist Deutschlands größte Partnerschaft von Politik und Wirtschaft zur Ausgestaltung der Informationsgesellschafft. Gemeinsam arbeitet man daran, die gesellschaftlichen Herausforderun- gen im digitalen Wandel zu identifizieren, in regelmäßigen Lagebildern darzustellen und so Debatten anzustoßen, um die Zukunft der Digitalen Gesellschaft positiv mitzugestalten. Lena-Sophie Müller, Geschäftsführerin der Initiative D21 e. V. Die Initiative D21 begleitet seit gut 20 Jahren die digitale Deutschland war Sicherheit die höchste Maxime, was teils zur Last der Transformation in Deutschland. Wie schätzen Sie die Ent- Nutzerfreundlichkeit ging. Das sieht man z. B. an den Nutzungszahlen wicklung digitaler Angebote und deren gesellschaftliche Ak- der Onlineausweis-Funktion des Personalausweises. Dieser ist die EU- zeptanz über diesen Zeitraum hinweg ein? weit sicherste Identifizierungslösung, aber nur sechs Prozent nutzen Die Initiative D21 wurde 1999 gegründet – lange vor Facebook und ihn. Hier wird mit einer mobilen Lösung nachgebessert, was hoffent- dem iPhone. Heute sind soziale Medien und Smartphones nicht mehr lich bald zu steigenden Nutzungszahlen führt. wegzudenken. Vor 20 Jahren ging es darum, eine digitale Spaltung der Gesellschaft zwischen online und offline zu verhindern. Heute ist Die BürgerInnen Dänemarks sind beim Nutzen von Verwal- die digitale Welt viel komplexer und schnelllebiger. Die Gesellschaft tungsleistungen, die online durch den Staat für sie zur Verfü- hat weniger Zeit, sich an neue Technologien zu gewöhnen. Und wir gung gestellt werden, weit vertrauensvoller. Insofern ist das sehen heute immer noch digitale Spaltungen, z. B. sind Menschen mit Nutzen dieser Angebote auch eine Mentalitätsfrage. Wie geringer Bildung und ältere Generationen im digitalen Abseits. Des- kann ihrer Meinung nach das Vertrauen der BürgerInnen in wegen setzen wir uns unter anderem für gute Rahmenbedingungen, unserem Land in diese Angebote gestärkt werden bzw. ist wie z. B. Digitalkompetenzen entlang der gesamten Bildungskette ein, das aus Ihrer Sicht überhaupt notwendig? damit alle bestmöglich von der Digitalisierung profitieren können. In Deutschland hat Datenschutz einen viel höheren Stellenwert als in anderen Ländern, hier sind wir auch durch unsere Geschichte geprägt. Der kürzlich vorgestellte eGovernment MONITOR 2020 stellt Vertrauen in digitale Dienste entwickelt sich, wenn BürgerInnen Erfah- Deutschland im Bereich digitaler Verwaltungsangebote im rungen damit sammeln. Positive Erfahrungen führen zu erneuter Nut- Vergleich zu seinen Nachbarländern Österreich und der zung. Die Rechnung ist also einfach: lange Zeit ein geringes Angebot Schweiz ein „hinterherhinkendes“ Zeugnis bei der eGovern- an digitalen Verwaltungsleistungen, gleich skeptische NutzerInnen. ment-Nutzung aus. Was machen diese Länder anders? Dänemark verfolgt die Strategie „digital-by-default“: Die Kommuni- Deutschland kann zwar mit den Nutzungszahlen noch nicht mithalten, kation mit Behörden und Ämtern läuft standardmäßig digital ab. Das aber wir sehen eine positive Entwicklung. Deutschland erkannte den sehe ich auch für Deutschland als sinnvollen Weg, solange Alternative Aufholbedarf und beschloss z. B. im Rahmen des OZG Maßnahmen, Wege ermöglicht werden, wie bspw. der persönliche Kontakt oder te- die nun anfangen zu wirken. Österreich und die Schweiz haben einen lefonisch über einen Flächendeckenden Zugang über die Behördenruf- Vorsprung, da sie in Ihren Strategien andere Schwerpunkte setzten. nummer 115. Ein Beispiel: Bei der Entwicklung digitaler Verwaltungsleistungen in magazin für beamtinnen und beamte 7
MELDUNGEN BUND Sie arbeiten CORONA-SONDERZAHLUNG 2020 für Menschen. Das Bundeskabinett hat am 4. November den Entwurf eines Ge- setzes über eine einmalige Sonderzahlung aus Anlass der COVID- 19-Pandemie an Besoldungs- und WehrsoldempfängerInnen be- Wir kümmern uns schlossen. Zuvor hatte das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat dem DGB die Möglichkeit zur Stellungnahme um Sie. gegeben. Der Gesetzentwurf stellt die Übertragung des Tarifver- trags Corona-Sonderzahlung 2020 dar, welcher am 25. Oktober zwischen den Tarifvertragsparteien als ein Teil der Tarifeinigung Als Selbsthilfeeinrichtung für den Öffent- für die Tarifbeschäftigten von Bund und Kommunen beschlossen lichen Dienst erhalten Sie von uns stets wurde. Der DGB begrüßt ausdrücklich das schnelle Handeln der die passende Versicherung und Vorsorge, Bundesregierung im Sinne der EmpfängerInnen von Dienst- und besonders günstige Beiträge und einen Anwärterbezügen. Die Übertragung ist der richtige Schritt, um herausragenden Service. dem Grundsatz Besoldung folgt Tarif gerecht zu werden. Der Ta- rifvertrag sieht eine Sonderzahlung in Höhe von 600 Euro für die Holen Sie Ihr Angebot bei: Entgeltgruppen 1 bis 8, von 400 Euro für die Entgeltgruppen 9a MBoeD@nuernberger.de bis 12 sowie von 300 Euro für die Entgeltgruppen 13 bis 15 www.nuernberger.de (TVöD) vor. Außerdem sollen Auszubildende im Bundesdienst eine Zahlung von 200 Euro erhalten. Gemäß nun beschlossenem Gesetzentwurf sollen die Besoldungsgruppen A 3 bis A 8 600 Euro, die Besoldungsgruppen A 9 bis A 12 400 Euro und die Be- soldungsgruppe A 13 bis A 15 300 Euro als einmalige Corona- Sonderzahlung erhalten. Der DGB hat in seiner Stellungnahme darauf hingewiesen, dass BeamtInnen in sogenannten Verzah- nungsämtern nicht benachteiligt werden dürften. So sollten Emp- fängerInnen von Dienstbezügen in der Besoldungsgruppe A 9 mittlerer Dienst eine Zahlung in Höhe von 600 statt 400 Euro so- wie in der Besoldungsgruppe A 13 gehobener Dienst eine Zah- lung in Höhe von 400 statt 200 Euro erhalten. Eine systemge- rechte Übertragung der Tarifeinigung darf die Besonderheiten des Beamtenbereichs nicht außer Acht lassen. Der Gesetzent- wurf muss deshalb entsprechend angepasst werden. Diese For- derung hat der DGB auch gegenüber den Parlamentariern erho- ben, die das Gesetz noch verabschieden müssen. BUND NOVELLIERUNG DES BPERSVG: PLÄNE DES BMI STOSSEN AUF KRITIK Der 2017 geschlossene Koalitionsvertrag sieht eine Novellierung des Bundespersonalvertretungsgesetzes (BPersVG) vor. Nachdem der DGB im August zu einem ersten Referentenentwurf Stellung genommen hat, legte das Bundesministerium des Innern, für Bau Einfach und Heimat (BMI) Ende Oktober eine überarbeitete Fassung vor. passend für den Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften des öffentlichen Öffentlichen Dienstes haben dazu eine weitere Stellungnahme abgegeben Dienst und sich im Rahmen eines Beteiligungsgesprächs positioniert.
MELDU NGE N Schon die erste Stellungnahme des DGB vom 7. August sah in den ximal 44 Wochenstunden). Richtig wäre, dass ein Langzeitkonto er- Regelungsvorschlägen keinen großen Wurf. Der überarbeitete Refe- laubt, Mehrarbeit und Überstunden anzusparen, um sie für einen rentenentwurf, auf die sich die aktuelle Stellungnahme bezieht, längeren Ausgleich zu nutzen. Das vorgelegte Modell erfüllt insofern stellt im Vergleich zur ersten Fassung keine wirkliche Verbesserung die Vorgabe des Koalitionsvertrages, für planbaren Überstunden- dar. An entscheidenden und Mehrarbeitsabbau unter Berücksichtigung stark belasteter Be- Punkten gibt es sogar reiche zu sorgen, aus Sicht des DGB und seiner Mitgliedsgewerk- Verschlechterungen. So wurde mit der Option, KEINE WIRKLICHE schaften nicht. Gremiensitzungen als Te- VERBESSERUNG lefon- oder Videokonfe- renz durchzuführen, ein sehr konfliktträchtiger Punkt nun doch in den Entwurf aufgenommen. Der DGB und seine Mitgliedsgewerk- schaften lehnen diesen Regelungsvorschlag weiter ab. Vielerorts sind die technischen Voraussetzungen für Personalratssitzungen per Videokonferenz nicht gegeben. Zudem widerspricht die Videolösung den Vorgaben zur Nichtöffentlichkeit und dem Zweck von Personal- ratssitzungen. Diese finden statt, um wichtige Angelegenheiten zu diskutieren, was nur in einer Präsenzsitzung in einer angemessenen Form möglich ist. Im Beteiligungsgespräch vom 12. November, vom BMI als Videokon- ferenz organisiert, wurde diese Haltung dann durch einige Tonprob- leme bestätigt. VertreterInnen von DGB, ver.di, GdP, GEW und EVG haben in diesem Rahmen die Positionen der Gewerkschaften be- kräftigt. Vor allem das Vorhaben, das Letztentscheidungsrecht der Einigungsstelle massiv zu beschneiden, stieß weiterhin auf heftige Kritik der Gewerkschaften. Das BMI hat zugesagt, die aufgeworfe- Foto: istockphoto/coffeekai nen Punkte im Detail zu prüfen und den Referentenentwurf ggf. zu überarbeiten. Er soll möglichst zeitnah dem Bundeskabinett vorge- legt werden. Stellungnahme unter www.dgb.de/-/vug BUND BADEN-WÜRTTEMBERG LANGZEITKONTEN FÜR LÜCKEN BEI DER PERSONALAUSSTATTUNG BUNDESBEAMTINNEN SCHLIESSEN Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) hat In Baden-Württemberg ist die Zahl der Beschäftigten im öffentlichen einen Entwurf zur Anpassung sowohl der Arbeitszeitverordnung Dienst im Vergleich zum Vorjahr etwas gestiegen. So verzeichnet der (AZV) als auch der Sonderurlaubsverordnung (SUrlV) vorgelegt. Am Landesdienst einen Zuwachs von 3.480 Beschäftigten (2.905 Voll- 24. November fand dazu ein Beteiligungsgespräch statt. Der DGB zeitäquivalente) und die Städte und Gemeinden einen von 6.260 und seine Mitgliedsgewerkschaften forderten unter anderem, dass Beschäftigten (4.775 Vollzeitäquivalente). Insgesamt sind in Baden- die Wochenarbeitszeit auf das Tarifniveau abgesenkt und bei Dienst- Württemberg derzeit 569.000 Menschen bei Land und Kommunen reisen die Reise- und Wartezeit ohne Abstriche als Arbeitszeit ge- beschäftigt. Somit entspricht der Personalzuwachs einen Anstieg wertet wird. Zentraler Punkt der Diskussion war der Regelungsvor- von 1,74 Prozent. Dennoch reichen die aktuellen Bemühungen bis- schlag aus dem BMI zu Langzeitkonten. Der vorgelegte Vorschlag ist her nur aus, um die größten Lücken beim Personal des öffentlichen laut DGB ein Schritt in die richtige Richtung, die Ausgestaltung je- Dienstes anzugehen, weiß Dominik Gaugler, Abteilungsleiter für den doch verbesserungsbedürftig. So sieht der Entwurf vor, dass nur öffentlichen Dienst beim DGB Baden-Württemberg. Denn der Perso- Stunden gutgeschrieben werden können, die über die regelmäßige nalanstieg konzentriere sich auf einige wenige Bereiche, etwa bei Wochenarbeitszeit von 41 Stunden hinaus gearbeitet wird (bis ma- der Polizei und im Bereich der Kinderbetreuung. „Mittelfristig muss magazin für beamtinnen und beamte 9
MEL DU NG E N es darum gehen, die strukturellen Probleme des gesamten öffentli- dungsstaffelung fehlerhaft sei, so die Verfassungsrichter. Ein umfas- chen Dienstes zu lösen. Dazu braucht es ein nachhaltiges und inno- sendes Nachzahlungsgesetz, das auch die BeamtInnen der A-Besol- vatives Personalmanagement und weitere Maßnahmen, um die At- dung umfasst, ist nach Ansicht des DGB Berlin-Brandenburg eine traktivität der öffentlichen Arbeitgeber zu steigern“, so Gaugler. wichtige Chance, um verloren gegangenes Vertrauen der Berliner BeamtInnen zurückzugewinnen. BAYERN BRANDENBURG CORONA UND SCHULE: GEW STELLT UMFRAGEERGEBNISSE VOR RECHT AUF DIENSTSPORT AUCH Anfang November hat die GEW Bayern eine Blitzumfrage zur Ar- FÜR TARIFBESCHÄFTIGTE beitsrealität an Schulen in Zeiten der Pandemie durchgeführt, an der Im Oktober 2017 hat die GdP Brandenburg in einer Vereinbarung 2.185 Lehrkräfte teilgenommen haben. Wie die GEW Bayern selbst mit dem Innenministerium des Landes erreicht, dass im Rahmen ei- mitteilte, ist die Umfrage nicht repräsentativ – die Ergebnisse böten nes Pilotprojektes für die Dauer von mindestens fünf Jahren jährlich allerdings einen Einblick in die aktuelle Situation an Bayerns Schu- 50 Euro je Bedienstete(n) der Polizei Brandenburg für Gesundheit len. So wurde mittels der Umfrage u. a. festgestellt, dass die Hand- und Gesunderhaltung zur Verfügung gestellt werden. Aus dieser Ver- habe bzw. der Umgang mit dem Corona bedingten organisatori- einbarung resultierte, dass in vielen Dienststellen Sportgeräte be- schen Einflüssen von Schulamtsbezirk zu Schulamtsbezirk, von Re- schafft und gesundheitsfördernde Maßnahmen angeboten werden gierungsbezirk zu Regierungsbezirk unterschiedlich sei. Dies führe konnten. Allerdings können bislang nur VollzugsbeamtInnen vier laut der Gewerkschaft zu großen Irritationen. Neben den schulinter- Stunden der Nutzung auf ihre monatliche Dienstzeit anrechnen. Aus nen Regelungen und Maßnahmen wurde in der Umfrage auch ein diesem Grund hat die Gewerkschaft einen weiteren Initiativantrag Augenmerk auf die digitale Ausstattung gelegt. Dabei habe sich ge- gestellt. Das Ministerium wird darin aufgefordert, in der bestehen- zeigt, dass digitaler Unterricht kaum stattfindet und lediglich 20 den Dienstvereinbarung zur Finanzierung der gesundheitsförderli- Prozent der Lehrkräfte als auch der SchülerInnen in Bayern über di- chen Maßnahmen auch festzulegen, dass sowohl Verwaltungsbe- gitale Endgeräte verfügten, die sie von der Schule gestellt bekom- amtInnen als auch Tarifbeschäftigte vier Stunden ihrer monatlichen men haben. Aus Sicht der GEW Bayern ist die Situation an Schulen Arbeitszeit für gesundheitserhaltende Maßnahmen verwenden kön- nicht mit dem Arbeits- und Gesundheitsschutz vereinbar. Deshalb nen. Mit dem neuen Initiativantrag ist laut GdP Brandenburg ein Pi- fordert die Gewerkschaft ein Konzept für den Unterricht unter Pan- lotprojekt mit einer Mindestlaufzeit von zwei Jahren verknüpft. demiebedingungen. Umfrageergebnisse www.gew-bayern.de/presse BERLIN BESOLDUNGSALLIANZ FÜR EIN VERFAS- SUNGSGEMÄSSES NACHZAHLUNGSGESETZ DGB Berlin-Brandenburg, dbb berlin, Deutscher Richterbund (Lan- desverband Berlin) und der Hauptpersonalrat von Berlin haben sich im November zusammengeschlossen, um gemeinsam eine verfas- sungsgemäße Besoldungsnachzahlung ab 2009 für alle RichterIn- nen und BeamtInnen des Landes zu erreichen. Grund für diese Alli- anz und ihre Forderung ist der Beschluss des Bundesverfassungsge- richt vom Mai 2020, in dem das Gericht die Berliner Richterbesoldung in den Jahren 2009 bis 2015 für verfassungswidrig erklärte und dem Gesetzgeber eine Frist zur Korrektur bis Juli 2021 setzte (AZ: 2 Foto: istockphoto/amriphoto BvL 4/18). Die Richter sahen den Abstand der untersten Besoldungs- gruppe zum Grundsicherungsniveau als zu niedrig bemessen an. Dabei betreffe ein Verstoß gegen dieses Mindestabstandsgebot das gesamte Besoldungsgefüge, weil der Ausgangspunkt für die Besol- 10 magazin für beamtinnen und beamte
MELDU NGE N BREMEN HESSEN FAMILIENZUSCHLAG MÖGLICHERWEISE FORDERUNGEN ZUM LANDESHAUSHALT ZU NIEDRIG 2021 Der Familienzuschlag für das dritte und jedes weitere Kind ist in Bre- Bei der Vorstellung der Forderungen der Gewerkschaften zum Lan- men möglicherweise zu niedrig bemessen. Dies teilte der DGB Bre- deshaushalt 2021 lobte der hessische DGB-Vorsitzende Michael Ru- men am 25. November in einer Meldung mit Verweis auf die Ent- dolph die Entscheidung des Landes, „viel Geld in die Hand zu neh- scheidung des Bundesverfassungsgerichts. vom 4. Mai (Az.: 2 BvL 6/ men, um die Corona-Krise zu bekämpfen, die Konjunktur zu stabili- 17) mit. Danach dürfe es RichterInnen und BeamtInnen nicht zuge- sieren und die Ausfälle auf der kommunalen Ebene auszugleichen“. mutet werden, für den Unterhalt weiterer Kinder auf die familienneu- Zudem legten besonders die letzten Monate deutlich offen, dass in tralen Bestandteile ihres Gehalts zurückzugreifen. In dem genannten der Vergangenheit erfolgte Stellenstreichungen im öffentlichen Verfahren stellten die RichterInnen fest, dass der Familienzuschlag Dienst, die Privatisierung öffentlicher Aufgaben und fehlende staat- für das dritte und jedes weitere Kind in Nordrhein-Westfalen in den liche Investitionen, die Handlungsfähigkeit der öffentlichen Hand Jahren 2013 bis 2015 zu gering war. Auch in Bremen geht der DGB gefährden: „In den Gesundheitsämtern, bei den Arbeitsschutzbe- davon aus, dass der Senat einen zu geringen Familienzuschlag für hörden oder bei der Gewerbeaufsicht fehlt es an Beschäftigten“, so das dritte und jedes weitere Kind zahlt. Betroffenen KollegInnen rät Rudolph. Besonders großen Investitionsbedarf sieht der DGB Hes- der DGB Bremen unverzüglich einen Antrag auf Zahlung eines er- sen bei den Schulen. Dieser reiche von maroden Gebäuden über höhten Familienzuschlages ab dem dritten Kind und damit auf Maßnahmen zur Verbesserung der Hygienesituation bis hin zur un- amtsangemessene Besoldung zu stellen. zureichenden IT-Ausstattung. Mehr unter www.bremen.dgb.de/-/vI7 MECKLENBURG-VORPOMMERN MEHR GESUNDHEITSSCHUTZ HAMBURG UND RESSOURCEN BESOLDUNG UND VERSORGUNG: Wie die GEW in Mecklenburg-Vorpommern Mitte November mitteil- JETZT ANSPRÜCHE SICHERN! te, unterstütze sie den Ansatz, Schulen so lange wie möglich geöff- net zu halten, um trotz Pandemielage gute Bildung für alle SchülerIn Der DGB Hamburg empfiehlt allen BeamtInnen und Versorgungs- nen zu ermöglichen. Aus Sicht der Gewerkschaft sei dies besonders empfängerInnen noch in diesem Jahr einen Antrag auf amtsange- für Grund- und Förderschulen sowie die Beschulung von Prüfungs- messene Alimentation zu stellen. Zum Hintergrund: Mit dem Besol- jahrgängen wichtig. Allerdings lehnt die Gewerkschaft ab, Schulen dungsanpassungsgesetz 2011/2012 wurde in Hamburg eine massive um jeden Preis offen zu halten. Denn dies sei in Teilen unverantwort- Kürzung der Sonderzahlungen für BeamtInnen sowie Versorgungs- lich. Sie fordere deshalb von der Landesregierung endlich einen dif- empfängerInnen vorgenommen. Gegen diese Kürzungen haben vie- ferenzierten Plan, der je nach örtlichem Infektionsgeschehen und le Betroffene Widerspruch eingelegt. Die Spitzenorganisationen der Bedingungen an der Schule konkrete Maßnahmen zur Stärkung des Gewerkschaften haben sich daraufhin mit dem Senat auf die Durch- Gesundheitsschutzes und zur Sicherung von Bildung ausweise. „Da- führung von Musterverfahren verständigt. Im Rahmen der Bezüge- für brauchen Schulen enge Begleitung durch die Gesundheitsämter mitteilung zum Jahresende 2011 wurde allen Betroffenen zugesagt, und mehr Ressourcen“, erklären die beiden GEW-Landesvorsitzen- dass ein möglicherweise positives Ergebnis der Musterklagen auf den Annett Lindner und Maik Walm. alle BeamtInnen sowie VersorgungsempfängerInnen angewandt wird. Eigene Widersprüche und Klagen seien nicht erforderlich, auf die Einrede der Verjährung werde verzichtet. Der Senat teilte nun NIEDERSACHSEN mit der aktuellen Bezügemitteilung mit, dass sich seiner Auffassung nach die in 2011 gemachte Zusage nur auf 2011/2012 und nicht WERTSCHÄTZUNG – FÜR ALLE! auch auf die folgenden Jahre bezieht. Der DGB Nord rechnet jetzt In einem Positionspapier, das die DGB-Mitgliedsgewerkschaften des mit einer juristischen Auseinandersetzung. Bedingung sei jedoch, öffentlichen Dienstes des Landes gemeinsam mit dem DGB Nieder- dass die Betroffenen individuell ihre Ansprüche geltend machen und sachsen im November veröffentlicht haben, wird auf die besondere anschließend ggf. mit Unterstützung ihrer Gewerkschaften Klagen Bedeutung der Daseinsvorsorge durch die öffentliche Hand auf- führen. Die Gewerkschaften stellen entsprechende Musterschreiben merksam gemacht. Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst trügen zur Verfügung. dazu bei, dass das öffentliche Leben insgesamt und damit unsere magazin für beamtinnen und beamte 11
MEL DU NG E N Gesellschaft trotz der Einschränkungen weiter Bestand haben. Wich- Rheinland-Pfalz tig sei es, so ist es dem Positionspapier zu entnehmen, dass stark ge- forderte Berufe, wie die im Gesundheitswesen, in den Schulen, bei AKTIONSTAGE: FÜR EINE ANGEMESSENE der Polizei und Feuerwehr, etc. besonders in den Blick zu nehmen BEZAHLUNG ALLER LEHRKRÄFTE sind. Deren ‚Mehr‘ an Belastungen sei abzufedern und eine Form Gleiches Geld für gleichwertige Arbeit für alle voll ausgebildeten der Wertschätzung zu finden. Dies könne nach Auffassung der Ge- Lehrkräfte fordert die GEW Rheinland-Pfalz im Rahmen ihrer JA- werkschaften in Form eines finanziellen Betrages als sog. „Corona- 13-Kampagne und damit verbundenen Aktionstagen im November. Prämie“, in Form von Zeitausgleich oder auch aufgrund weiterer Grund- und Hauptschullehrkräfte werden im Land bisher nach A 12 Vereinbarungen erfolgen. bezahlt. Dabei betrifft die schlechtere Bezahlung in der Mehrzahl Frauen, denn rund 90 Prozent aller Grundschullehrkräfte sind Frau- en, erklärte die Gewerkschaft. Dass eine Gleichstellung von Grund- NORDRHEIN-WESTFALEN schullehrkräften mit Lehrkräften anderer Schulformen möglich sei, DGB-INITIATIVE: RHEINBAHN hätten bereits 7 Bundesländer bewiesen. In Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen werden Grundschullehr- WIRBT FÜR MEHR RESPEKT kräfte bereits nach A 13/E 13 bezahlt, in Schleswig-Holstein und Eine Stadtbahn fährt seit dem 13. November für ein Jahr mit Moti- Bremen sind entsprechende Stufenpläne vereinbart, in Hamburg ven der DGB-Initiative Vergiss nie, hier arbeitet ein Mensch durch läuft das Gesetzgebungsverfahren für die Höhergruppierung. Bun- Düsseldorf. Das Verkehrsunternehmen Rheinbahn unterstützt damit desweit setzt sich die GEW für die Bezahlung aller Lehrkräfte an die DGB-Initiative und wirbt für mehr Respekt für Beschäftigte im Grundschulen und in der Sekundarstufe I nach A 13 für BeamtInnen Dienste der Allgemeinheit. „Alle unsere Mitarbeiterinnen und Mit bzw. E 13 für Angestellte ein. SAARLAND AUSGLEICH FÜR MEHRBELASTUNG GEFORDERT Die saarländische Kommunen sollen bis zum 31.03.2021 mit 2,3 Millionen Euro für private Sicherheitsdienste, die die gemeinsamen Corona-Kontrollen von Polizei und Ordnungsämtern verstärken sol- len, unterstützt werden. Dadurch wird laut GdP Saarland erneut of- fenkundig, dass die Ortspolizeibehörden und die saarländische Voll- zugspolizei personell zu schwach aufgestellt sind und zusätzliches Personal dringend eingestellt werden muss. Durch die verstärkte Unterstützung der Kommunen bei der Überwachung der Einhaltung der Corona-Vorgaben sei neben dem Infektionsrisiko auch die Ar- Foto: Ulrike Reinker beitsbelastung der PolizeibeamtInnen gestiegen. Deshalb fordert die GdP Saarland einen Ausgleich zu gewähren. Zudem weist sie darauf hin, dass das staatliche Gewaltmonopol in die öffentliche Hand gehöre und nicht inflationär auf private Unternehmen ausge- arbeiter leisten jeden Tag ihren wichtigen Beitrag für die Mobilität weitet werden dürfe. unserer Fahrgäste. Auf sie kann sich unsere Gesellschaft in harten Zeiten, wie jetzt in der Corona-Pandemie, besonders verlassen“, er- klärte Klaus Klar, Vorstandsvorsitzender und Arbeitsdirektor der SACHSEN Rheinbahn AG bei der Präsentation der Bahn. Trotzdem seien die FahrerInnen, FahrausweisprüferInnen und MitarbeiterInnen im Si- APPELL AN STAATSREGIERUNG cherheitsdienst durch den täglichen Einsatz vor Ort häufig Ziel von Durch hohe Zahlen bei den COVID-19-Neuinfektionen spitzt sich Beleidigungen, Drohungen oder gar Angriffen und Überfällen, mach- nach Auffassung der GEW die Lage auch an Schulen und Kitas in te Klar deutlich. Grund die Initiative „von Herzen“ zu unterstützen Sachsen weiterhin zu. So gäbe es täglich neue Quarantänemeldun- und „diese Bahn als fahrende Werbefläche zur Verfügung stellen“, gen an den Bildungseinrichtungen. „Um die Fürsorgepflicht gegen- so der Vorstandsvorsitzende. über den Beschäftigten sowie Kindern und Jugendlichen nicht zu 12 magazin für beamtinnen und beamte
MELDU NGE N verletzen, darf es kein ‚Weiter so‘ geben“, appellierte Uschi Kruse, tend zugespitzt“. Denn derzeit arbeiteten 3.597 beförderungsreife Vorsitzende der GEW Sachsen, an die Staatsregierung und die Trä- BeamtInnen auf Arbeitsplätzen, die deutlich höher eingestuft sind. ger von Schulen, Kitas und Horten. In einem Gespräch, das am 12. Die BeamtInnen erhielten dafür aber nicht die entsprechende Besol- November zwischen Kruse und Kultusminister Christian Piwarz dung. Mit alleinigen Blick auf die Landespolizei sind nach Angaben (CDU) hierzu stattfand, übergab die Vorsitzende 18 Forderungen. der GdP davon 1.856 KollegInnen betroffen – das sind 52 Prozent Dazu zählt die Erwartung, landesweite Infektionsschutzregelungen aller betroffenen BeamtInnen des Landes. Ein Ergebnis des Gesprä- zu treffen, die für Grundschulen und Horte einheitlich gelten. Über ches ist die Auflegung eines Sonderbudgets für die Landespolizei, die zunehmend schwieriger werdende Situation seien sich beide Sei- welches ermöglichen soll, zumindest einen größeren Teil der Beam- ten einig. Deshalb habe Kultusminister Piwarz die ernsthafte Prü- tInnen trotz der angespannten Haushaltslage zu befördern. fung der Vorschläge der GEW Sachsen zugesagt. SCHLESWIG-HOLSTEIN SACHSEN-ANHALT DGB FORDERT EINFÜHRUNG PAUSCHALER TRAGFÄHIGES BEFÖRDERUNGSKONZEPT BEIHILFE NACH HAMBURGER MODELL GEFORDERT In Hamburg, Bremen, Berlin, Brandenburg und Thüringen können sich In einem Spitzengespräch mit dem Ministerpräsidenten Dr. Reiner neue BeamtInnen für den Verbleib in der gesetzlichen Krankenversi- Haseloff (CDU), dem Innenminister Holger Stahlknecht (CDU), dem cherung entscheiden und auf ihren klassischen Beihilfeanspruch Finanzminister Michael Richter (CDU), das Ende Oktober stattfand, verzichten. Sie erhalten dafür vom Dienstherrn eine pauschale Bei- forderte die GdP ein tragfähiges Beförderungskonzept für die Lan- hilfe grundsätzlich in Höhe der Hälfte des nachgewiesenen Kranken- despolizei. Die Beförderungssituation in Sachsen-Anhalt sei „anhal- versicherungsbeitrages. Die pauschale Beihilfe auch in Schleswig- BSW-Bezügekonto der Commerzbank Das kostenfreie Konto, das Geld hinzuverdient!* Einmalige Vorteile für den Öffentlichen Dienst! Jetzt Konto eröffnen! + 50 Euro Startguthaben* bsw-bezuegekonto.de + Mindestgeldeingang 500 Euro mtl.* Oder bei einer Filiale der + Gebührenfreie Kontoführung* Commerzbank + Bundesweit kostenfrei Geld abheben (an über 9.000 Geldautomaten der Cash Group)* + Kontoeröffnung in nur wenigen Minuten + Beitragsfreie BSW-Nutzung* Mit BSW bekommen Sie bei Ihren Einkäufen Geld zurück auf Ihr BSW-Bezügekonto. + B-Tarif für die ganze Familie: Stand November 2020 * Kostenlos bei privater Nutzung und monatlichen Geldeingängen von mind. 500 Euro (sonst Auch Ihre Kinder und Lebenspartner 9,90 Euro pro Monat), bei belegloser Kontoführung und Nutzung von Commerzbank-/Cash können das Konto eröffnen. Group-Geldautomaten. Zusätzlich anfallende Kosten: 2,50 Euro je Vorgang/Scheck für beleg- hafte Inlands-/SEPA-Überweisungen, je Einzug von auf Euro ausgestellten Inlandsschecks sowie je Bargeldaus- und Bargeldeinzahlung am Schalter der Commerzbank. Diese und alle weiteren Bedingungen und Informationen finden Sie unter www.bsw-bezuegekonto.de. BSTHIL EL F S EW AMTEN ERK gegr. Info unter: 1960 BE Telefon: 0800 444 00 14 (gebührenfrei; Mo - Fr: 8:00-19:00 Uhr) bsw-bezuegekonto.de
MEL DU NG E N Holstein und Mecklenburg-Vorpommern einzuführen, fordert der DGB Nord nun erneut anlässlich der Ankündigung, dass BeamtIn- Foto: istockphoto/Natalia Bodrova nen im kommenden Jahr mit deutlichen Beitragserhöhungen für ihre private Krankenversicherung rechnen müssen. Die pauschale Beihil- fe „würde die Diskriminierung der bisher in der gesetzlichen Kran- kenversicherung versicherten BeamtInnen beenden und den neuen BeamtInnen eine wirkliche Wahlmöglichkeit zwischen den Systemen eröffnen“, bekräftigte Uwe Polkaehn, Vorsitzender des DGB Nord die Forderung. ten Jahren. „Die Maßnahmen kommen einfach zu spät. Der Anteil der Lehrkräfte, die in den Ruhestand gehen, übersteigt die Anzahl der zur Verfügung stehenden Nachwuchskräfte auch in den nächs- THÜRINGEN ten Jahren. Zudem wurde bislang noch nicht substanziell an Verbes- UNTERRICHTSAUSFALLSTATISTIK ZEIGT serungen der teils katastrophalen und damit auf Dauer krankma- chenden Arbeitsbedingungen gearbeitet“, kommentierte Kathrin ANGESPANNTE SCHULSITUATION Vitzthum, Landesvorsitzende der GEW Thüringen die neuen Zahlen. Die vom Thüringer Ministerium für Bildung, Jungend und Sport durch- Bildungspolitisch bestehe die Notwendigkeit, die Attraktivität des geführte Erhebung der Unterrichtsstatistik fand in der Woche vom Lehrerberufs weiter zu steigern. Dazu soll die Lehrkräftegewinnungs- 28. September bis 2. Oktober statt. Verglichen mit den Ausfallzahlen kampagne des Ministeriums weiter ausgebaut und insbesondere des Vorjahreszeitraums nimmt der Unterrichtsausfall in Thüringen auf den ländlichen Raum hin ausgerichtet werden. Auch die gehalts- weiter zu (+ 0,6 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr) und das mäßige Gleichstellung von GrundschullehrerInnen bleibe erklärtes trotz aller Einstellungsbemühungen der Landesregierung in den letz- Ziel, so das Bildungsministerium. Versichern und Bausparen Wir haben die Info zufriedensten Kunden (08 00) 8 88 00 82 00 in der privaten Krankenversicherung. www.debeka.de
AUS DEN GEWERKSC H A FT E N EVG VER.DI GRATULATION: EVG FEIERT BUNDESTARIFKOMMISSION 10-JÄHRIGES JUBILÄUM STIMMT TARIFERGEBNIS ZU Durch die Verschmelzung der Quellgewerkschaften TRANSNET und In der Tarifrunde öffentlicher Dienst hat die Bundestarifkommission Verkehrsgewerkschaft GBDA wurde am 30.11.2010 die Eisenbahn- öffentlicher Dienst der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und Verkehrsgewerkschaft, kurz EVG gebildet. Gewerkschaftspoli- am 24. November dem am 25. Oktober erzielten Tarifergebnis für die tisch war dies ein historischer Schritt, schreibt die imtakt in ihrer rund 2,3 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund Ausgabe 8/2020. Denn erstmals seien damit eine DGB- und Beam- und Kommunen zugestimmt. Zuvor hatten ver.di-Mitglieder in Bun- tenbundgewerkschaft miteinander verschmolzen. Heute gilt die Ge- desverwaltungen, Behörden, kommunalen Einrichtungen und Un- werkschaft EVG mit ihren knapp 186.000 Mitgliedern als gestalten- ternehmen Gelegenheit, im Rahmen von qualitativen Online-Befra- de Kraft in der Eisenbahn- und Verkehrsbranche. Sie gehört als eine gungen ihr Votum zum Ergebnis abzugeben. Mit der Zustimmung von insgesamt 8 Mitgliedsgewerkschaften zum Deutschen Gewerk- zum Tarifergebnis ist die Tarifrunde offiziell beendet. Jetzt folgen schaftsbund. Der DGB und das BM gratulieren an dieser Stelle herz- noch die Redaktionsverhandlungen mit den Arbeitgebern, bei denen lichst! die Tarifeinigung in konkrete Tarifvertragstexte umgesetzt wird. Für die Beschäftigten bei Bund und Kommunen steigen bis Ende 2022 die Einkommen damit tabellenwirksam um insgesamt 4,5 Pro- zent in der niedrigsten Entgeltgruppe und -stufe und noch um 3,2 Prozent in der höchsten Eingruppierung. Gesonderte Gehaltssteige- rungen wurden für die Pflegekräfte vereinbart. Alle Beschäftigten erhalten zudem noch in diesem Jahr eine Corona- Prämie. Der Tarifvertrag sieht diese in Höhe von 600 Euro für die Entgeltgruppen 1 bis 8, von 400 Euro für die Entgeltgruppen 9a bis Foto: istockphoto/geogif 12 sowie von 300 Euro für die Entgeltgruppen 13 bis 15 (TVöD) vor. GEW DAUERSTELLEN FÜR DAUERAUFGABEN – JETZT PETITION UNTERZEICHNEN! Am 25. November fiel der Startschuss für die von der GEW initiierte Kampagne Dauerstellen für Daueraufgaben. Die Gewerkschaft macht Foto: istockphoto/Wavebreakmedia damit auf die Befristungsproblematik im Wissenschaftsbetrieb auf- merksam. Denn wie auch der kürzlich veröffentlichte DGB-Hoch- schulreport aufzeigte, gibt es Probleme an den Hochschulen: Immer mehr Zeitverträge mit immer kürzeren Laufzeiten, lange und steini- ge Karrierewege. Einen Anteil von mindestens 50 Prozent Dauerstel- len beim wissenschaftlichen und künstlerischen Personal neben der Professur und die vollständige Absicherung der Aufgaben im Wis- Auszubildende im Bundesdienst erhalten eine Zahlung von 200 Euro. senschaftsmanagement durch Dauerstellen ist deshalb Teil der For- Ein großer Erfolg wurde bei der Arbeitszeitangleichung Ost/West er- derungen der GEW. Bei befristeten Qualifizierungsverträgen fordert zielt. Zum Januar 2022 und zum Januar 2023 sinkt die Wochenar- sie die Ausschöpfung der Höchstbefristungsdauer nach dem Wissen- beitszeit der Beschäftigten im Osten jeweils um eine halbe Stunde schaftszeitvertragsgesetz und damit eine Regellaufzeit von sechs und liegt dann mit 39 Stunden endlich auf Westniveau. Erreicht wer- Jahren – grundsätzlich auf Vollzeitstellen. Teil der Kampagne ist eine den konnte auch, dass die Möglichkeit zur Inanspruchnahme der Al- Petition, mit der die GEW für mehr Dauerstellen an den Hochschu- tersteilzeit bis 31.12.2022 verlängert wird. Die Tarifvereinbarung len kämpft. läuft bis zum 31.12.2022. www.gew.de/dauerstellen Weitere Informationen hierzu finden Sie auf der Internetseite von ver.di: www.unverzichtbar.verdi.de magazin für beamtinnen und beamte 15
KliniKen und sonstige gesundheitseinrichtungen Klinik graal-Müritz gesundheitszentrum oberammergau Internistische und onko Die Fachklinik am Kofel logische Erkrankungen. im Gesundheitszentrum Die Therapie – eine Oberammergau ist bun Kombination aus Schulme desweit eine der führen dizin, Ganzheitsmedizin, den Adressen im Bereich Naturheilverfahren u.a. Rehabilitation. www.gesundheitszentrum- www.Klinik-graal-Mueritz.de oberammergau.com stillachhaus Privatklinik Kliniken für Psychosomatik und Psychotherapie Renommierte Fachklinik für Depressionen, Angster Psychosomatische Medizin krankungen, Burnout, Ess und Psychotherapie. Die störungen, Posttraumat. Klinik liegt über Oberst Belastungsreaktionen, dorf im Allgäu auf einem Persönlichkeits und Psy sonnigen Hochplateau. chosomatische Störungen. www.stillachhaus.de www.dr-reisach-kliniken.de ev. MutterKindKlinik spiekeroog, dünenklinik Klinik sonneneck Erschöpfungszustände, Spezialisierte Fachklinik psychosomatische Erkran für onkologische und kungen, Erkrankungen hämatologische AHB, AR der Atemwege und der und RehaMaßnahmen Haut, Erkrankungen des sowie Mitbehandlung von Bewegungsapparates. Atemwegserkrankungen. www.duenenklinik.de www.rehaklinik.net nordseeklinik Westfalen hier könnte „ihr empfehlungseintrag“ stehen... Erkrankungen der Lunge Rufen Sie uns einfach an und Atemwege: COPD, Christa Jäcker Asthma, Lungenemphysem, Tel. 0201 776251 oder Alpha1Antitrypsinmangel, schreiben Sie uns eine E Erschöpfungssyndrom, Mail: kontakt@marketing Präventionsmaßnahmen. oeffentlicherdienst.de www.nordseeklinik.online www.marketing- oeffentlicher-dienst.de Interesse an einem solchen „Eintrag“? Gerne können Sie uns eine Mail schreiben: kontakt@marketing-oeffentlicher-dienst.de
BE R ICH T Beispielhafte Personalräte Der Personalrat der Allgemeinen Verwaltung in Düssel- dorf erzielt Rekommunalisierung und geschützte TVöD- Arbeitsverhältnisse. Dafür erhält das Gremium den Deut- schen Personalräte-Preis 2020 in Gold. Trotz Pandemie werden insgesamt fünf Gremien mit Edelmetall und Sonderpreisen für ihr Engagement geehrt. Von Christof Herrmann Pandemie und scharfe Hygienevorgaben machten in diesem Jahr zwar eine feierliche Ehrung der prämierten Projekte auf dem Schöneberger Forum unmöglich. Doch die öffentliche Bekanntgabe der Preisträger und eine hygienekonforme Versendung von Urkunden und Trophäen konnte das Virus nicht verhindern. Für seinen erfolgreichen Einsatz ge- gen die Auslagerung des städtischen Reinigungsdienstes erhält der Personalrat der Stadtverwaltung Düsseldorf den Deutschen Personal- räte-Preis 2020 in Gold. Das Gremium wehrte sich hartnäckig gegen das Outsourcing zahlreicher Arbeitsplätze und schaffte es zugleich, den Beschäftigten eine sichere berufliche Perspektive unter dem Schutz des TVöD zu ermöglichen. Durch gute Personalratsarbeit und mit lan- gem Atem wandelte es den vermeintlich allgemeingültigen und gerne verwendeten Grundsatz „Privat vor Staat“ in „öffentlich ist wesent- lich“. Silber ging an den Personalrat der studentischen Beschäftigten der Technischen Universität Berlin. Durch eine Dienstvereinbarung er- reichte das Gremium die bessere Vereinbarkeit von Beruf, Studium und Privatleben und verhinderte Leistungs- und Verhaltenskontrollen. Der Gesamtpersonalrat der AOK PLUS für Sachsen und Thüringen erhält die Auszeichnung in Bronze. Er initiierte die Sammlung von Zeitspenden für vom ersten Corona-Lockdown betroffene KollegInnen. So konnten würdigt bereits zum 10. Mal beispielhafte Arbeit und herausragende gleichermaßen deren Arbeitsfähigkeit trotz notwendiger Kinderbe- Projekte von Interessenvertretungen im öffentlichen Dienst. Preiswür- treuung ermöglicht und Gehaltseinbußen reduziert werden. dig sind Initiativen, die Arbeitsbedingungen, das Arbeitsumfeld oder Klare Kante zeigte die Jugend- und Auszubildendenvertretung der Po- soziale Regelungen für die Beschäftigten verbessern. Die neun-köpfi- lizeidirektion für Aus- und Fortbildung und die Bereitschaftspolizei in ge Jury besteht aus Vertretern von Gewerkschaften, Wissenschaft, Eutin. Aufgrund ihres engagierten Einsatzes erhielt die Lehranstalt den Rechtsberatung und aktiven Personalräten. Titel Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage. Dafür zeichnet sie Der Deutsche Personalräte-Preis wird auch im Jahr 2021 erneut aus- die Jury mit dem Sonderpreis der DGB-Jugend aus. Für eine weitrei- gelobt. Weitere Informationen zu den Projekten der diesjährigen Preis- chende Rahmenvereinbarung zur Inklusion erhielten Personalrat und träger, viele Fotos der Gremien und die kompakten Bewerbungsunter- Schwerbehindertenvertretung der Hochschule Hannover die Ehrung in lagen für das kommende Jahr stehen unter folgenden Link zur Verfü- der Kategorie „Schwerbehindertenvertretung“. gung: Der Deutsche Personalräte-Preis ist eine Initiative der Fachzeitschrift www.dprp.de Der Personalrat aus dem Frankfurter Bund-Verlag. Die Auszeichnung magazin für beamtinnen und beamte 17
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