BAUEN - Effingermedien AG

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BAUEN - Effingermedien AG
Das Fachjournal                             2 | 2014

N A C H H A LT I G

BAUEN
Bern | Solothurn

Plusenergiegebäude – Standard der Zukunft
CO2-frei: Wohnüberbauung Oberfeld Ostermundigen
Hybridwerk Aarmatt Solothurn
Fachhochschule Olten im Standard Minergie-P-ECO

Ein Produkt der Gerber Media, Zürich
BAUEN - Effingermedien AG
Rubriktitel
Helios Ventilatoren AG                                                                                       Publireportage

Kontrollierte Lüftung
mit Wärmerückgewinnung von Helios
Neue Generation der KWL®-Geräte inklusive innovativem Steuerungskonzept

                                       Das bereits für sein äusserst       Innovatives Steuerungskonzept
                                       breites Programm im Bereich der     Die kompakten Wandgeräte KWL EC 200 bis
                                       Lüftungssysteme mit Wärme-          500 W und die Typen KWL EC 220, 340 D sind
                                       rückgewinnung bekannte Unter-       serienmässig mit dem neuen Steuerungskon-
                                       nehmen Helios Ventilatoren hat      zept Helios easyControls ausgestattet. Dieses
                                       die komplette KWL-Produktfa-        setzt neue Standards bei der Bedienung von
                                       milie überarbeitet und erweitert.   KWL-Geräten: Dank integriertem Webserver
                                       Zu den neuen Mitgliedern zählen     und LAN-Anschluss sind die Lüftungsgerä-
                                       das ultraflache KWL EC 340 D für    te in das PC-Netzwerk einbindbar und über
                         die raumsparende Deckenmontage sowie die          eine Bedienoberfläche im Webbrowser kom-
                         für die stehende Bodeninstallation geeigneten,    fortabel per Laptop oder Smartphone steuer-
                         passivhauszertifizierten Lüftungsgeräte der       bar – selbst von unterwegs über das Internet.
                         «S»-Baureihe, die sich mit Förderleistungen       Gebäudeleittechnik-Schnittstellen sowie optio-
                         von 800 bis 2600 m3/h ideal für Wohn-, Gewer-     nale Bedienelemente und Luftqualitätssenso-
                         be- und Industrieanwendungen eignen.              ren bieten zusätzliche Möglichkeiten.
                         Die neue KWL-Generation verfügt über noch-
                         mals verbesserte Wärmebereitstellungsgra-         Rund. Oval. Egal?
                         de dank modifizierter Wärmetauscher und           Auch bei den Luftverteilsystemen bietet Helios
                         präsentiert sich einheitlich in einem frischen    eine Neuheit an, die nahezu unbegrenzte Fle-
                         neuen Produktdesign. Hierbei akzentuiert eine     xibilität auf die Baustelle und in die Planung
                         klare Formensprache primär die Funktionali-       bringt: Aus FlexPipe® wird FlexPipe «Plus».
                         tät. Zwei horizontal bzw. vertikal angeordnete    Das «Plus» steht für die Ergänzung des be-
                         Elemente symbolisieren die Wärmetauscher-         währten Rundrohres um ovale Komponen-
                         funktion und verleihen den Lüftungsgeräten        ten, die dank identischer hydraulischer Quer-
                         einen wertigen, dynamischen Charakter ohne        schnitte und Druckverluste beliebig mit dem
                         zu überfrachten.                                  Rundrohr kombinierbar sind.
                         Eine modulare Gerätekonzeption erlaubt die        Das komplette Helios KWL-Programm mit Luft-
                         individuelle Konfiguration entsprechend der       leistungen von 60 bis 2600 m3/h wird gewohnt
                         Objektanforderungen. Das Basismodul ist be-       ansprechend und übersichtlich im neuen Kata-
                         liebig durch vielfältige Komponenten wie Vor-/    log «Die neue Helios KWL® Generation» präsen-
                         oder Nachheizung sowie CO2-/VOC-/ (Misch-         tiert, der jetzt direkt beim Hersteller bzw. online
                         gas) und Feuchte-Fühler erweiterbar.              unter www.helios.ch angefordert werden kann.
BAUEN - Effingermedien AG
Inhalt

                                                               Fachbeiträge

                                                          3    Plusenergiegebäude – der Standard der Zukunft
                                                               Barbara Zehnder, Amt für Umweltschutz und Energie
                                                               des Kantons Bern

Titelbild:                                               10    System-Modul Wärmepumpen
Wohnüberbauung Bornfeld Olten                                  Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz FWS
im Standard Minergie-A
Architekt: W. Thommen AG Olten                           52    «Wir verwandeln Öko-Strom in Öko-Gas!»
                                                               Interview mit Felix Strässle,
Impressum                                                      Direktor Regio Energie Solothurn

Herausgeber                                              58    Genügend Tageslicht im Gebäude
Gerber Media                                                   Nicole Müller, Geschäftsstelle Verein eco-bau
Rütihofstrasse 9, 8049 Zürich
Telefon 044 341 16 41                                    74    Energiepark Düdingen
www.gerbermedia.ch
                                                               Gregor Lutz Holzenergie Schweiz
Grafik / Layout / Druck
Effingerhof AG
Storchengasse 15, 5200 Brugg
www.effingerhof.ch                                             Objektvorstellungen
Redaktion
Gerber Media                                              6    Minergie-A-ECO REFH Höheweg Spiez
Anita Bucher, Carmen Nagel Eschrich, Robert Schütz
www.gerbermedia.ch                                       15    Minergie-A-ECO Ersatzneubau Bauernhaus
Gastautoren                                                    Thierachern
Barbara Egger-Jenzer, Regierungsrätin
Bau-, Verkehrs- und Energiedirektorin des Kantons Bern   28    CO2-freie Energieversorgung,
Esther Gassler, Regierungsrätin                                Überbauung Oberfeld Ostermundigen
Energiedirektorin des Kantons Solothurn
Barbara Zehnder, Projektleiterin Energie                 22    Modernisierung zum Plusenergiehaus EFH Hünibach
Amt für Umweltkoordination und Energie
des Kantons Bern (AUE)                                   34    Modernisierung zum Plusenergiehaus
Gregor Lutz                                                    MFH Monreposweg Bern
Holzenergie Schweiz
Antonio Milelli                                          49    Hybridwerk Aarmatt Solothurn
Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz FWS
                                                         54    Minergie-A Wohnüberbauung Bornfeld Olten
Nicole Müller
Verein eco-bau                                           61    Minergie-P-ECO Neubau Fachhochschule Olten
Fotos
Atelier für Fotografie                                   69    Minergie-P-ECO Büroneubau Späti Holzbau AG Bellach
René Rötheli, 5400 Baden
www.rrphoto.ch                                           78    Minergie-P Modernisierung REFH Solothurn
Gedruckt auf FSC Papier (Rohstoff: Frischfasern aus
nachhaltiger Forstwirtschaft), Bleichung: efc
Rechte: Copyrights bei Gerber Media, 8049 Zürich               Rubriken
Nachdruck, auch auszugsweise, bedarf der
ausdrücklichen Genehmigung des Verlages                  25/31/65/77   Innovationen
Einzelverkaufspreis: CHF 14.–
Jahresabo (3 Ausgaben): CHF 35.–                         77    Redaktionelle Partner
                                                         U3    Führende Unternehmen

Nachhaltig Bauen | 2 | 2014                                                                                        1
BAUEN - Effingermedien AG
Editorial Kanton Bern

Nachhaltig Bauen –
die Zukunft ist Positiv
                        Die Energiewirtschaft befindet sich im Prozess    Die Energiewende schafft Arbeitsplätze in der
                        zur «Energiewende» – eine grosse Aufgabe,         Schweiz und reduziert unsere Auslandabhän-
                        eine grosse Chance!                               gigkeit bei Energieimporten. Werden auch Sie
                        Im Kanton Bern hat die Energiewende be-           Teil der Energiewende! Der Kanton unterstützt
                        reits vor längerer Zeit begonnen. Im 2006 hat     Sie durch sein Förderprogramm bei der Mo-
                        der Regierungsrat seine Energiestrategie be-      dernisierung Ihrer Gebäude und der Nutzung
                        schlossen. Sie wurde damals als «visionär»        erneuerbarer Energien: lassen Sie sich durch
                        und teilweise sogar «utopisch» bezeichnet.        die öffentliche Energieberatung beraten, las-
                        Basis der Strategie sind die drei Pfeiler Ener-   sen Sie einen GEAK Plus Beratungsbericht für
                        gieeffizienz, erneuerbare Energien und Atom-      Ihre Liegenschaft erstellen; bestimmen Sie
                        ausstieg. Kritiker bemängelten die fehlende       im Rahmen eines Gesamtkonzepts die öko-
                        Machbarkeit, die finanzielle Belastung und        logische und ökonomisch sinnvollen Schritte;
                        der zu kurze Zeithorizont von 30 Jahren für       entscheiden Sie sich für eine Erneuerung
                        die Umsetzung. Die Bernerinnen und Berner         Ihres Gebäudes und Ihrer Wärmeerzeugung;
                        jedoch haben im Jahr 2010 mit dem neuen           gehen Sie gar über die gesetzliche Anforde-
                        Energiegesetz den ersten wichtigen Umset-         rung hinaus und machen Sie Ihr Gebäude als
                        zungsschritt gemacht. Sie haben so die Grund-     Plusenergiegebäude zum «Kraftwerk» und
                        lage für ihre moderne Energiepolitik in Rich-     versorgen Sie sich selbst. Visionär? Utopisch?
                        tung «Energiewende» geschaffen und in einer       Nein! Zahlreiche realisierte Projekte beweisen,
                        Volksabstimmung gutgeheissen.                     dass energieeffiziente Gebäude nicht nur für
                        Heute zeichnet sich ab: die anvisierten Ziele     Neubauten machbar und wirtschaftlich sind,
                        unserer Strategie sind realistisch! Bundesrat     sondern auch bei Sanierungen. Mit jedem Bau-
                        und Bundesparlament haben den Atomaus-            vorhaben stellen Sie Weichen für Jahrzehnte.
                        stieg beschlossen. Die Energiestrategie 2050      Gehen Sie einen Schritt in Richtung Energie-
                        des Bundes verfolgt dieselben Ziele wie unsere    wende – nutzen Sie die Chance!
                        Strategie für die Energiewende.
                        Die Atomkatastrophe von Fukushima und vor
                        allem die drohende Klimaerwärmung sorgen
                        europaweit für Unbehagen und damit in der
                        Energiepolitik und der Energiewirtschaft für
                        ein Umdenken. Die Weichen werden zusehends
                        Richtung Energiewende gestellt. In den letzten
                        Jahren hat sich zudem gezeigt, dass Mass-
                        nahmen zur Steigerung der Energieeffizienz
                        oft günstiger sind, als der Zubau von neuen
                        Kraftwerken oder der Import von fossilen
                        Brennstoffen. Für die Wirtschaft und die Ge-
                        bäudeeigentümerinnen und -eigentümer be-
                        deutet Energieeffizienz keine finanzielle Mehr-
                        belastung, sondern eine ressourcenschonende
                        Kosteneinsparung. Rasant ist die Entwicklung
                        auch bei den erneuerbaren Energien – sowohl       Barbara Egger-Jenzer, Regierungspräsidentin
                        bei der technischen Innovation, wie auch bei      Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion
                        den sinkenden Kosten.                             des Kantons Bern

2                                                                                           Nachhaltig Bauen | 2 | 2014
BAUEN - Effingermedien AG
Amt für Umweltkoordination und Energie des Kantons Bern (AUE)                                   Plusenergiegebäude

Plusenergiegebäude –
der Standard der Zukunft
Barbara Zehnder, Amt für Umweltkoordination und Energie

                       «Nur wer bereit ist, die Grenzen zu überschreiten,
                       kann seinen Horizont erweitern.»

                       Der Energieverbrauch der Gebäude in der          den ersten Jahren wurden die Vorteile die-
                       Schweiz liegt heute bei ca. 40% des Gesam-       ser Bauweise mit viel Information und Bera-
                       tenergieverbrauchs. Mit den heutigen Materi-     tung bekannt gemacht. Die Realisierung von
                       alien und Techniken ist das Einsparpotenzial     Minergie®-Gebäuden nahm konstant zu, was
                       jedoch sehr gross und es sollte ausgeschöpft     zu Beginn sicher auch finanziellen Anreizen
                       werden. Wer energieneutral wohnen will, kann     zu verdanken war. Im Lauf der letzten Jahre
                       inzwischen sogar in ein kleines Kraftwerk zie-   hat sich diese Bauweise etabliert, die Bau-
                       hen: Plusenergiegebäude produzieren mehr         technik von damals wird heute als «State of
                       Energie, als sie verbrauchen. Heute werden       the Art» betrachtet und bedarf keiner Förde-
                       Plusenergiegebäude vom Kanton Bern geför-        rung mehr. Dem Standard Minergie® folgten
                       dert.                                            die strengeren Label Minergie-P® und Miner-
                                                                        gie-A®. Schlussendlich wurden in Zuge dieser
                       Rückblick – Ausblick                             Entwicklung die kantonalen Vorschriften für
                       Das Label Minergie® wurde Ende der 1990er        den Wärmebedarf von Neubauten von 9 auf
                       Jahre als Label für besonders energieeffizi-     4,8 Liter Heizöläquivalente pro m² Energiebe-
                       ente und komfortable Gebäude eingeführt. In      zugsfläche und Jahr gesenkt.

Nachhaltig Bauen | 2 | 2014                                                                                        3
BAUEN - Effingermedien AG
Amt für Umweltkoordination und Energie des Kantons Bern (AUE)

                                                                        g-Wert von ca. 0,5 W/m²K; die Gebäudehül-
                                                                        le ist «luftdicht« (Luftwechsel max. 0,6/h bei
                                                                        50 Pascal Druckdifferenz); einer wärmebrü-
                                                                        ckenarmen Konstruktion ist besondere Be-
                                                                        achtung zu schenken! Bereits bei der Planung
                                                                        können unter Berücksichtigung der passiven
                                                                        Sonnenenergienutzung die Weichen zu einem
                                                                        Plusenergiegebäude gestellt werden. Durch
                                                                        optimal ausgerichtete und proportionierte
                                                                        Fensterverglasungen wird die Sonneneinstrah-
                                                                        lung ins Gebäude geführt und zur Erwärmung
                                                                        der Innenraumluft und der Bauteile wie Boden
                                                                        und Wände genutzt.
                                                                        Die Gebäudetechnik: eine kontrollierte Lüf-
                                                                        tung mit Wärmerückgewinnung erhöht die
                                                                        Energieeffizienz. Sie garantiert auch bei ge-
                                                                        schlossenen Fenstern genügend frische und
                                                                        saubere Luft (Pollen- und Feinstaubfilter). Bei
                                                                        der Haustechnik und im Bereich des Haushalts
                      Nun steht der nächste Schritt an. Mit neuen       werden Bestgeräte eingesetzt.
                      Technologien, verbesserten Materialien, der
                      Massenfertigung von Stromerzeugungsanla-          Plusenergiegebäude produzieren
                      gen und den entsprechenden Preisreduktio-         erneuerbare Energie
                      nen sind Plusenergiegebäude wirtschaftlicher      Die Effizienz alleine genügt noch nicht zum
                      und energieeffizient zu bauen. Auf dem Weg        Plusenergiegebäude. Damit über das Jahr be-
                      zum neuen «State of the Art» unterstützt der      trachtet ein Gebäude mehr Energie produziert,
                      Kanton Bern die Entwicklung durch finanzielle     als es für Heizung, Warmwasser und Haus-
                      Anreize in seinem Förderprogramm.                 haltstrom braucht, bedarf es in der Regel einer
                                                                        aktiven Sonnenenergienutzung. Einerseits nut-
                      Plusenergiegebäude sind die Zukunft               zen thermische Solarkollektoren die Sonnen-
                      Was ist ein Plusenergiegebäude? Ein Plus-         einstrahlung, um das Brauchwarmwasser zu
                      energiegebäude weist ein «Plus» in der Ener-      produzieren; andererseits wandeln Photovol-
                      giebilanz auf, erzeugt also mehr Energie, als     taik-Solarmodule die Energie der Sonne direkt
                      es verbraucht. In der Regel wird die Energie in   in Elektrizität um und speisen diese zum heute
                      Form von Strom über eine Photovoltaikanlage       möglichen Eigenverbrauch in das Gebäude ein.
                      erzeugt. Voraussetzung für ein Plusenergie-       Der Überschuss («Plus») wird ins Netz des ört-
                      gebäude ist zudem eine optimierte Gebäude-        lichen Elektrizitätswerks eingespeist oder ei-
                      hülle und eine energieeffiziente Gebäudetech-     nem anderen Abnehmer verkauft. Nicht selten
                      nik. Dass dies insbesondere bei Neubauten mit     nutzen Besitzer eines Plusenergiegebäudes
                      marktüblichen Produkten möglich ist, zeigen       den Energieüberschuss als «Treibstoff». Mit
                      inzwischen zahlreiche realisierte Beispiele –     der «Tankstelle» auf dem eigenen Dach er-
                      einige davon in diesem Fachjournal.               möglicht die emissionslos produzierte Energie
                                                                        Mobilität für das Elektrofahrzeug.
                      Plusenergiegebäude sind energieeffizient
                      Ein Plusenergie-Neubau erreicht die geforder-     Plusenergiegebäude als Beispiel zukünftiger
                      te Energieeffizienz, indem es bei der Gebäude-    Energievorschriften
                      hülle die Kennzahl von 30 kWh/m² Jahr einhält.    Im Rahmen der laufenden Überarbeitung der
                      Das entspricht einem sogenannten «3-Liter-        Mustervorschriften der Kantone im Energie-
                      Haus» (Heizöläquivalente) und stellt heutiges     bereich (MuKEn), die als Grundlage der kan-
                      EU-Niveau dar.                                    tonalen Energiegesetzgebung dienen, finden
                      Die Gebäudehülle: Bauteile gegen Aussenluft       sich Elemente in Richtung Plusenergiegebäu-
                      erreichen einen U-Wert von ca. 0,15 W/m²K,        de. Nebst der Angleichung der Neubauwerte
                      was einer Dämmstärke von etwa 20 cm ent-          an den MINERGIE®-Standard im Bereich der
                      spricht; Fensterverglasungen haben einen          Gebäudehülle und einer Verschärfung beim
                      U-Wert von 0,5 bis 0,7 W/m²K und einen            Höchstanteil nicht erneuerbarer Energien bei

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BAUEN - Effingermedien AG
Plusenergiegebäude

der Wärmeerzeugung soll zum Beispiel in          der Gebäudehülle die GEAK®-Klasse B voraus-
Zukunft der Bau von Eigenstromerzeugungs-        gesetzt. Dass auch dies problemlos realisier-
anlagen auf Dächern oder Fassaden und eine       bar ist, zeigt ein Blick auf die schon gebauten
gewisse Leistung pro m² Energiebezugsfläche      und noch geplanten Berner Beispiele: aktuell
vorgeschrieben werden. Dieses neue Teilmodul     sind über 40 Gebäude im Förderprogramm
der MuKEn soll bis ins Jahr 2018 in allen Kan-   – mehrheitlich Wohngebäude, jedoch auch
tonen Pflicht sein.                              Büros, Schulen und ein Spital. Die 15 bereits
                                                 realisierten Gebäude sind keinesfalls nur Neu-
Plusenergiegebäude werden gefördert              bauten, die meisten sogar Sanierungen. Dies
Um im Kanton Bern in den Genuss einer fi-        ist der beste Beweis: das Plusenergiegebäude
nanziellen Förderung zu kommen, müssen           ist der Standard der Zukunft.                 �
verschiedene Bedingungen eingehalten wer-
den. Die Gebäudehülle muss bei Neubauten
mindestens der GEAK®-Klasse A, bei Sanie-
rungen der GEAK®-Klasse B entsprechen. Die
gewichtete Jahresenergiebilanz von Wärme
und Strom muss positiv sein. Für den Nach-
weis der Jahresenergiebilanz stellt der Kan-
ton Bern ein einfaches Bilanzierungstool im
Internet zur Verfügung. Das Gebäude wird
dabei als abgeschlossenes System betrachtet;
die Stromproduktionsanlage muss fest mit
dem Gebäude verbundenen sein, deshalb wird
beispielsweise der Zukauf von Ökostrom oder
Biogas nicht berücksichtigt.

Plusenergiegebäude sind realisierbar
Bei einem energieeffizienten Gebäude, das
im Neubaubereich die GEAK®-Klasse A oder
den Komfortstandard MINERGIE-P® erreicht,
ist der Schritt zum Plusenergiegebäude kei-
ne Utopie, sondern mit der heute erprobten
Gebäudetechnologie und verhältnismässigem
Aufwand machbar. Bei Umbauten und Sanie-
rungen bestehender Gebäude ist die Heraus-
forderung in der Regel grösser, daher wird bei

Nachhaltig Bauen | 2 | 2014                                                                                        5
BAUEN - Effingermedien AG
REFH Höheweg Spiez

Aller guten Dinge
sind drei
Von Carmen Nagel Eschrich

                     Wo einst ein altes, verschwenderisches                 stellte er fest, dass das Grundstück nicht sehr
                                                                            gut ausgenützt wurde; heute ist in der Siedlung
                     Chalet stand, bringen heute drei frische
                                                                            eine dreimal höhere Dichte realisiert.
                     Reihenhäuser Schwung in die traditionelle
                                                                            Mut zur (Bau-)Lücke!
                     Siedlung. Kompakt, energieeffizient und
                                                                            Sieht der Abbruch auf den ersten Blick wie
                     ökologisch wird die Bauparzelle heute                  Verschwendung an Grauenergie aus, so über-
                                                                            zeugt die heutige Lösung umso mehr, denn sie
                     genutzt und bereichert dabei auch noch
                                                                            beweist: Verdichtung bedeutet wirtschaftliche
                     die bauliche Umwelt.                                   Nachhaltigkeit; anstatt einer Familie finden
                                                                            heute drei Wohneinheiten ein Heim am Son-
                                                                            nenhang mit Blick in die Berge und auf den
                     Schon lange stand das Chalet der Familie Klei-         Thunersee. Optimale Ausnutzung stand bei
                     ner aus den 50er-Jahren im Familienbesitz.             der Zielsetzung ganz vorne, ausgeführt wurde
                     Doch der Energieverbrauch war immens, der              eine Bruttogeschossfläche von rund 410 m2,
                     thermische Komfort liess sehr zu wünschen              aufgeteilt auf drei Häuser à 136 m2. Wie ge-
                     übrig: In den Jahren 1980 bis 2010 wurden pro          baut wurde, spielte ebenfalls eine zentrale
                     Winter 3000 bis 4000 Liter Heizöl zur Beheizung        Rolle – natürlich im Standard Minergie-P-ECO.
                     von UG und EG verbrannt, das OG wurde erst             Die Tatsache, dass sich alle drei Eigentümer
                     gar nicht beheizt! Daraufhin prüfte der Archi-         für eine Photovoltaikanlage auf den Dächern
                     tekt in der Familie, Gody Hofmann, gründlich           entschieden, ermöglichte die zusätzliche Zer-
                     die Möglichkeiten einer Sanierung; die Wände           tifizierung nach Minergie-A.
                     waren nur mit Zeitungspapier gedämmt, das
                     Dach marode, die kleinteilige Chaletstruktur           Beste Standards zertifiziert
                     konnte weder durch einen An- noch Umbau                Das Schlagwort Nachhaltigkeit wurde in den
                     wesentlich optimiert werden. Vor allem aber            letzten Jahren zum Kassenrenner, doch wahre
                                                                            Energiesparhäuser ausfindig zu machen, kann
                                                                            sich für Laien schwierig gestalten. Prüfstellen
                                                                            wie der Verein Minergie helfen dabei, denn zer-
                                                                            tifiziert werden ausschliesslich zukunftswei-
                                                                            sende Projekte. Darunter fielen die drei Rei-
                                                                            henhäuser spielend, das Minergie-P-Zertifikat
                                                                            bezeugt seinen glücklichen neuen Eigentü-
                                                                            mern den sehr geringen Energieverbrauch, die
                                                                            Richtlinien legen einen maximalen Verbrauch
                                                                            von dreissig Kilowattstunden pro Quadratme-
                                                                            ter beheizter Wohnfläche und Jahr fest. Der
                                                                            relativ neue Titel der Energieklasse A legt den
                                                                            Fokus auf die Gebäudetechnik; der Verbrauch
                                                                            muss gegen null gehen oder im Idealfall so-
                                                                            gar darunterliegen. Verdient ein Gebäude den
                                                                            Zusatz «ECO», spielte neben der Energieeffizi-
                                                                            enz die Ressourcenschonung eine wesentliche
                                                                            Rolle. Hier wurde beispielsweise lokaler Re-
                                                Foto: René Rötheli, Baden   cyclingbeton verwendet, es kamen nur streng

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BAUEN - Effingermedien AG
Minergie-A-ECO

kontrollierte, schadstofffreie Materialien zum
Einsatz, die optimale Tageslichtausbeute för-
dert Wohlbefinden und spart Strom.

Eins wie das andere?
Die energetischen Standards waren gesetzt,         Foto: René Rötheli, Baden
dabei durfte die persönliche Note nicht fehlen.
Die kreative Umsetzung in der Fassadengestal-      an für die Materialisierung, den vorfabrizierten
tung überzeugt, dabei gleicht kein Grundriss       Holzbau, der sich dahinter verbirgt. Sicher ruht
exakt dem anderen, das Spiel mit vorsprin-         diese Konstruktion auf einem betonierten So-
genden Loggien, Balkonen und Einschnitten          ckelgeschoss, in dem sich Haustechnik-, Kel-
für Sitzplätze im Freien gestaltet die Ansichten   ler- und Bastelräume befinden. Frech springt
unterhaltsam ansprechend. Die vorvergraute         die Betonkiste unter dem ebenso grauen Holz
Horizontalschalung unterstreicht die einfache      vor, darüber lädt ein häuserübergreifender,
Kubatur und verbindet zu einer in sich ruhen-      nordseitiger/seeseitiger Laubengang zum
den Einheit. Die Lärchenlatten geben den Ton       nachbarlichen Austausch.                           Fotos: Christine Blaser, Bern

Nachhaltig Bauen | 2 | 2014                                                                                                    7
BAUEN - Effingermedien AG
REFH Höheweg Spiez                                                                                       Minergie-A-ECO

                         Haustechnik, die überzeugt
                         Die passiv-solare Architektur ist perfekt ge-    ich überzeugt, dass sich dies langfristig lohnt,
                         paart mit hervorragender Haustechnik. Sie        vor allem wegen der tiefen jährlichen Ne-
                         setzt sich einerseits aus der Komfortlüftung     benkosten.» So verbraucht ein Hausteil rund
                         mit Wärmerückgewinnung für Frischluft, an-       5000 kWh pro Jahr, nach dem ersten Bezugs-
Bauherrschaften
                         dererseits aus der Luft-Wärmepumpe zusam-        jahr wird bilanziert: Der Stromverbrauch, in-
Familien
Kleiner/Hofmann
                         men. Letztere wärmt Wasser für die Fussbo-       klusive Heizung über die Luft-Wärmepumpe,
Hendriksen               denheizung und den Gebrauch, unterstützt         betrug 5800 kWh – ein sehenswertes Ergebnis,
Huber/Kohli              durch die Solaranlage auf dem Dach. Ziel war,    das weit entfernt von der einstigen Energie-
Höheweg 3–3b             dass die Wärmepumpe hausintern gespeist          schleuder liegt.                               �
3700 Spiez               werden konnte, die Photovoltaikanlage am
                         Dach schafft diesen Ertrag spielend. Archi-
Architekt
Gody Hofmann             tekt Gody Hofmann beschönigt nichts: «Klar
Architekten AG           ist die Investition bei Minergie-P etwas höher
Muesmattstrasse 39       als im herkömmlichen Neubau. Dennoch bin
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Tel. 031 301 00 21
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3600 Thun
Tel. 033 222 33 34
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Holzbau
Beer Holzbau AG
Obere Zollgasse 76
3072 Ostermundigen
Tel. 031 934 22 88
www.beer-holzbau.ch

Bauphysik
Grolimund + Partner AG
Thunstrasse 101a
3006 Bern
Tel. 031 356 20 00
www.gundp.ch

8                                                                                            Nachhaltig Bauen | 2 | 2014
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                              Wärmepumpe Optiheat
                              Extrem leise im Betrieb, gefällig im Design
                              und noch effizienter in der Leistung:
                              Die Optiheat All-in-One Wärmepumpen von
                              CTA heizen mit erneuerbarer Energie.

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                              Telefon +41 (0)31 720 10 00
                              info@cta.ch; www.cta.ch

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                              Basel • Kriens • Uzwil • Buchs

Nachhaltig Bauen | 2 | 2014                                                 9
System-Modul-Wärmepumpen

Ein neuer Standard
bringt mehr Transparenz
                  Das Wärmepumpen-System-Modul (WP-                 Das WP-System-Modul verlässt die bisherige,
                                                                    weit verbreitete Usanz, eine Wärmepumpenan-
                  System-Modul) ist ein neuer Standard für
                                                                    lage als Gruppierung von Einzelkomponenten
                  die Planung und Erstellung von Wärme-             zu betrachten. Die Komponenten Wärmequel-
                                                                    le, Wärmepumpe, Umwälzpumpe, Speicher,
                  pumpenanlagen bis ca. 15 kW Heizleistung
                                                                    Hydraulik, Wärmeabgabesystem, Wasserer-
                  (bei A-7/W35, BO/W35, W1 O/W35). Es kann          wärmung und Steuerung/Regelung werden
                                                                    neu in ein aufeinander abgestimmtes Gesamt-
                  sowohl im Neubau als auch in der Sanierung
                                                                    system der Wärmeproduktion eingebracht.
                  eingesetzt werden. Das WP-System-Modul
                                                                    Weniger Schnittstellenfragen
                  baut auf dem bestehenden internationalen
                                                                    Das Wärmepumpen System Modul ist so auf-
                  Gütesiegel für Wärmepumpen auf.                   gebaut, dass weniger Schnittstellenfragen als
                                                                    bisher in der Planungs- und Installationspha-
                                                                    se auftreten. Es schafft eine klare Kompe-
                  Eine Wärmepumpe beheizt das Haus mit einem        tenz- und Verantwortungsverteilung zwischen
                  grossen Anteil an erneuerbarer Energie. Diese     dem Installateur und Lieferanten. Dank diesen
                  stammt entweder aus der Luft, dem Erdreich        Massnahmen sowie der umfassenden, stan-
                  oder dem Grundwasser. Die Wärmepumpe              dardisierten Inbetriebnahme und der nach-
                  kann auch das Warmwasser produzieren. Der         folgenden Betriebskontrolle erhält der Kunde
                  Einsatz eines Systemmoduls ermöglicht die         eine Anlage, die seinen Ansprüchen nach ho-
                  Planung und Umsetzung von Wärmepumpen-            her Qualität, Energieeffizienz und Betriebssi-
                  anlagen hoher Qualität. Durch optimal aufein-     cherheit gerecht wird. Mit dem Einbau eines
                  ander abgestimmte System-Komponenten wird         WP-System Moduls erhält der Hausbesitzer
                  der Stromverbrauch der Wärmepumpen weiter         ein Zertifikat für seine Wärmepumpenanlage.
                  gesenkt. Dies führt zu einer hohen Energieeffi-   Die Verbände suissetec, Fachvereinigung Wär-
                  zienz und zu tieferen Betriebskosten.             mepumpen Schweiz FWS, GebäudeklimaKlima
                                                                    Schweiz GKS und der Schweizerische Verein
                                                                    von Gebäudetechnik-Ingenieuren SWKI haben
                                                                    gemeinsam mit grossen Herstellern/Lieferan-
                                                                    ten von Wärmepumpen sowie mit Unterstüt-
                                                                    zung von EnergieSchweiz das Pflichtenheft
                                                                    für das System-Modul entwickelt. Auf dieser
                                                                    Basis werden die Hersteller/Lieferanten Wär-
                                                                    mepumpen-System-Module entwickeln und
                                                                    von einer unabhängigen Fachkommission der
                                                                    FWS prüfen und zertifizieren lassen.

                                                                    Schweizer Standard
                                                                    FWS, suissetec, GKS, SWKI und Energie-
                                                                    Schweiz definieren und fördern das neue Wär-
                                                                    mepumpen-System-Modul als neuen Schwei-
                                                                    zer Standard für die Planung und den Bau von
                                                                    Wärmepumpenanlagen bis 15 kW Wärmepum-
                                                                    penHeizleistung. Die bisher angesprochenen
                                                                    kantonalen Behörden begrüssen das WP-Sys-
                                                                    tem-Modul ebenfalls. Es ist davon auszugehen,
                                                                    dass der Einsatz eines WP-System-Moduls

10                                                                                    Nachhaltig Bauen | 2 | 2014
Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz FWS

mancherorts Voraussetzung für die Gewäh-
                                                 System-Merkmal                 Nutzen für den Hausbesitzer
rung von Förderbeiträgen sein wird.
                                                 Verbindlich geregelte und      Die optimale Zusammenarbeit zwischen
Schriftliche Leistungsgarantie                   standardisierte Abläufe von    allen Beteiligten ist gewährleistet. Zudem
                                                 der Planung bis zur Inbe-      ist sichergestellt, dass alle Faktoren
Der Hausbesitzer erhält nach Abschluss der
                                                 triebnahme der Wärmepum-       berücksichtigt sind, welche den Betrieb
Arbeiten durch den Installateur eine voll-       penanlage.                     der Wärmepumpenanlage beeinflussen
ständige Anlagendokumentation sowie eine
schriftliche FWS-Leistungsgarantie für die       Umfassende Dokumentation       Die Entstehung der Anlage kann auch nach
                                                 über die Planung und die       Jahren eindeutig nachvollzogen werden.
Wärmepumpenanlage: Garantierter, nachvoll-
                                                 Installation der Anlage.       Die wichtigen Fakten sind schriftlich fest-
ziehbarer Nutzen mit nachhaltiger Wirkung.                                      gehalten. Die Transparenz ist in jeder
                                                                                Beziehung gewährleistet.
Energie einsparen und die Betriebskosten
                                                 Die eingebaute Wärme-          Der Anlagentyp ist von unabhängigen
senken                                           pumpenanlage verwendet ein     Fachleuten geprüft. Das Zertifikat erhalten
FWS-zertifizierte Wärmepumpen-System-Mo-         geprüftes und zertifiziertes   nur ausgereifte und bewährte Module. Es
dule weisen eine noch höhere Energieeffizienz    Wärmepumpen-System-            bietet Gewähr, dass die wichtigen Anlage-
auf und verringern dadurch den Stromver-         Modul.                         komponentenaufeinander abgestimmt sind.
brauch gegenüber dem Durchschnitt heute          Alle System-Komponenten      Dies führt zu einer Anlage von hoher
geplanter und installierter Wärmepumpen-         sind aufeinander abgestimmt. Qualität und Zuverlässigkeit bei tiefen
anlagen: Über die Lebensdauer der Anlage ge-                                  Betriebs- und Unterhaltskosten.
rechnet, heizt und produziert der Hausbesitzer   Standardisiertes Verfahren     Nichts geht vergessen. Die Anlage ist
das Warmwasser während rund zwei Jahren          für die Inbetriebnahme der     korrekt einreguliert und arbeitet mit opti-
«gratis» (im Vergleich zu einer durchschnitt-    Wärmepumpenanlage.             malem Wirkungsgrad.
lichen Wärmepumpenanlage ohne System-
                                                 Der Installateur gibt          Der Installateur steht schriftlich für seine
Modul).                                          eine schriftliche Leistungs-   Arbeit gerade. Er bestätigt, dass alle ver-
Wer eine FWS-zertifizierte Wärmepumpen-          garantie ab.                   einbarten Eigenschaften der Anlage erfüllt
anlage installiert, erwirbt eine Wärmepum-                                      sind und dass die Anlage die zugesicherte
penanlage, die hohe Qualitätsansprüche in                                       Energieeffizienz bei tiefen Betriebs- und
Planung und Ausführung erfüllt und dem heu-                                     Unterhaltskosten einhält.
tigen Stand der Technik entspricht. Sie kos-
tet den Hausbesitzer nicht mehr als eine mit
Sorgfalt erstellte, vergleichbare Wärmepum-
penanlage ohne Modul.                        �   Weitere Informationen
                                                 Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz FWS
                                                 Steinerstrasse 37, 3006 Bern, www.fws.ch
                                                 EnergieSchweiz
                                                 www.energieschweiz.ch

Nachhaltig Bauen | 2 | 2014                                                                                                   11
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                                                                                                                                      Alpha-InnoTec CO2-frei,
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                            45 dB(A)
                                                    *

                           I N V E RT E R
                                                     **
                              COP 4.02

                 * Schalldruck im Teillastbetrieb bei 1m Abstand (A7/W35 - EN 12102)
                ** bei A2/W35 - EN 14511

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                                                                                                               umfassende Planung
             Wittenwilerstrasse 31, 8355 Aadorf                                           Abläufe

                     anerkanntes
                     FWS-Zertifikat
                                                                                                                    abgestimmte
                                                                                                                    Komponenten

                unabhängige
                Prüfung
                                                                                                                               hohe Qualität
                                                                                                                               und Betriebs-
                                                                                 ys temmo                                      sicherheit
                                                                         e   r S          du
                                                                      rt
                                                                                           la
                                                                 ie

                                                                                               nb
                                                               fiz

                        nachvollziehbar
                                                                                               ieter
                                                             zer ti

                        und transparent

                     umfassende
                     Dokumentation

                                                                                                                           lückenloses Vor-
                                                                                                                           gehen, optimaler
                                                                                                                           Wirkungsgrad

                                                                                                                  standardisierte
                                                    klar definierte                                               Inbetriebnahme
                                                    Verantwort-
                                                    lichkeit

                                                 schriftliche                                          Tel. 052 369 70 90, Fax 052 369 70 91
                                                 Leistungsgarantie                                              Tel. 052 369  70 90, Fax 052 369 70 91
                                                                                                       www.heim-ag.ch,    info@heim-ag.ch
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12                                                                                                                        Nachhaltig Bauen | 2 | 2014
Natürlichkeit für
Generationen
                                                                                           Besuchen Sie
                                                                                        unsere Ausstellungen!
                                                                                          In Ihrer Nähe und jederzeit für
                                                                                          Sie da – bei einem unserer 13
                                                                                           Vertriebsstandorten oder bei
                                                                                            einem der über 350 Fach-
                                                                                              betriebspartnern in der
                                                                                                  ganzen Schweiz:
                                                                                                    egokiefer.ch

                                                                                                                                 Light Art by Gerry Hofstetter ©
Klimaschutz inbegriffen.
WoodStar WS1® – so heisst der Star der Holz/Aluminium- und Holz-
Fensterbranche. WS1®-Fenster kombinieren die Eleganz eines Klassikers
mit dem Design eines zeitgenössischen Stars. Für jede Anwendung im
Neubau und der Sanierung – und für jede Generation. WS1®-Fenster
sind MINERGIE®-zertifiziert und reduzieren den Energieverbrauch über
das Fenster um bis zu 75%. Werden auch Sie Klimaschützer.

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                                                                        EgoKiefer Fensterlinie für
                                                                        zeitlose Modernität – in
                                                                        Holz und Holz/Aluminium.

 Nachhaltig Bauen | 2 | 2014                                                                                                13
Genossenschaft Ecogie                                                                                           Publireportage

Genossenschaft Ecogie –
Aktiv für die Energiewende
                           Bei Ecogie kann jeder zum Solarstromproduzenten werden. Ecogie baut und betreibt
                           Photovoltaik-Anlagen auf privaten und öffentlichen Gebäuden. Die jüngste Anlage wurde
                           am 8. Mai 2014 auf dem Oberstufenzentrum Unterlangenegg in Betrieb genommen.
                           Zur Finanzierung neuer Projekte sucht Ecogie nun weitere Genossenschafter/innen.

                           Anteilscheine für eine nachhaltige                 Zusammenarbeit mit Ecogie
                           Stromproduktion                                    Neben interessierten Privatpersonen spricht
Bild unten:                Die Genossenschaft Ecogie mit Sitz in Thun         Ecogie insbesondere Dachbesitzer, Bauherren
Montage der Module auf     wurde 2011 von Marcel und seinem Vater Hans-       und Investoren an, die sich aktiv an der Solar-
dem Dach des Oberstufen-
                           Rudolf Ruchti zusammen mit 15 Gründungsmit-        stromproduktion beteiligen wollen. Sie können
zentrums Unterlangenegg
                           gliedern ins Leben gerufen. Ziel von Ecogie ist    auf eine professionelle Beratung und verlässliche
Bild unten rechts:         es, nach unternehmerischen Grundsätzen die         Partner von Ecogie vertrauen und müssen sich
Die 230 m2 grosse Photo-   Solarenergie zu fördern und die Energiewende       nicht zwingend selbst Fachwissen aneignen. Auf
voltaikanlage auf dem
Dach des Oberstufen-       aktiv voranzutreiben. Ecogie zählt heute rund 60   Wunsch übernimmt Ecogie die Planung, den Bau
zentrums Unterlangenegg    Genossenschafterinnen und Genossenschafter.        und den Betrieb der Photovoltaik-Anlage. Eine
                                                                              Partnerschaft mit Ecogie ist eine interessante Al-
                                                                              ternative, die in jedem Fall geprüft werden sollte.

                                                                              Beispiel Oberstufenzentrum Unterlangenegg
                                                                              Als Teil eines nachhaltigen Energiekonzepts
                                                                              konnte Ecogie auf dem Dach des Oberstufenzent-
                                                                              rums Unterlangenegg am 8. Mai 2014 ihre jüngste
                                                                              Photovoltaik-Anlage in Betrieb nehmen. Sie wur-
                                                                              de ausschliesslich mit Schweizer Produkten und
                                                                              von lokal ansässigen Firmen realisiert.
                                                                              Die sechs Verbandsgemeinden des Oberstufen-
                                                                              zentrums überlassen Ecogie das Dach zur Nut-
Ziele:                                                                        zung kostenlos. Als Gegenleistung erhalten sie
_ Förderung von ökologisch und ökonomisch sinnvoller Alternativenergie!       einen Anteilschein von Ecogie sowie die Möglich-
_ Aktive Beteiligung an der Energiewende!                                     keit, den ökologischen Mehrwert des Solarstroms
_ Wir wollen dazu beitragen, dass unsere Umwelt sauberer und sicherer wird!   direkt bei Ecogie zu besonders günstigen Kondi-
_ Handeln aus Überzeugung – jetzt!                                            tionen zu beziehen.
Zweck: Ecogie plant, baut und betreibt genossenschaftlich Photo-
voltaikanlagen zur Produktion elektrischer Energie                            Solarstrom-Produzent/in werden
Organisation: Genossenschaft mit Sitz in Thun                                 Weitere Projekte wie der Ausbau der Anlage
                                                                              auf dem Oberstufenzentrum Unterlangenegg
Gründung: Oktober 2011, aktuell ca. 60 Genossenschafter
                                                                              (Bauetappe II) stehen an. Um diese zu finanzie-
Mitgliedschaft: Genossenschafter sind natürliche oder juristische Personen    ren, sucht Ecogie weitere Genossenschafter, die
mit mindestens 1 Anteilschein. Anteilscheine von CHF 500.–/CHF 1000.–         das Geschäftsmodell unterstützen und bereit
Partner: Genossenschafter, Dachbesitzer, Investoren, Bauherren, Strom-        sind, Anteilscheine von mindestens CHF 500.– zu
abnehmer/Handel, Auftragnehmer, Konsumenten                                   zeichnen.
Kontakt: Ecogie, Mittlere Strasse 74, CH-3600 Thun
033 221 10 30 – Bruno Ruchti, Geschäftsführer
033 223 25 11 – Marcel Ruchti, Präsident
info@ecogie.ch / www.ecogie.ch                                                Weitere Informationen:
                                                                              www.ecogie.ch, info@ecogie.ch, 033 221 10 30

14                                                                                                Nachhaltig Bauen | 2 | 2014
Ersatz Bauernhaus Thierachern                                                                      Minergie-A-ECO

Vom Holz getragen
Von Carmen Nagel Eschrich

                     Eine Hofanlage aus dem 18. Jahrhundert         Stockwerk wuchs bereits Gras, das Geschoss
                                                                    wurde seit vierzig Jahren nicht mehr genutzt.
                     verfiel zusehends, doch das triste Dasein
                                                                    Die Wohnung darunter wurde vor zwanzig Jah-
                     nahm ein Ende, als sich Marcel Ruchti ihrer    ren geringfügig modernisiert und war bis zum
                                                                    Abbruch bewohnt.
                     annahm. Die Ansprüche waren wegen der
                     historischen Landwirtschaftszone an-           Reset – der Abbruch
                                                                    Der nachhaltige Planer erfasste schnell – es
                     spruchsvoll, doch setzte der Planer und
                                                                    gab wenig, was hier gerettet werden konnte,
                     Bauherr einen vorbildlichen Neubau um, der     die Konstruktion war nicht mehr tragfähig, und
                                                                    ein Neubau würde weitaus wirtschaftlicher
                     unter seinem traditionellen Holzkleid den
                                                                    ausfallen. Damit beschritt er einen langen,
                     neuesten Stand der Technik und ökologische     steinigen Weg, denn so einfach durfte aus die-
                                                                    sem historischen Gefüge kein Ersatzbau ent-
                     Ansprüche vereint.
                                                                    stehen. Bei Abbruch verlangte die Baubehörde
                                                                    einen Bau, der Tradition und Typologie des Be-
                                                                    standes aufgreift: Das bestehende Bauernhaus
                     Das ursprüngliche Bauernhaus gehörte zu        definierte sich durch grosse Dachüberstände
                     einer Gruppe von insgesamt drei Gebäuden       und Lauben, hatte kleine Fensteröffnungen, die
                     im Sandbühl, eingebettet in die Landwirt-      sich hinter Gimwänden verschanzten, und war
                     schaftszone. Im Laufe der Jahrhunderte wur-    natürlich in Holzbauweise erstellt. Der Grund-
                     de mehrfach an- und umgebaut, doch in den      riss war klar in Scheune und Wohntrakt geglie-
                     letzten Jahren setzte sich als fast einziger   dert, letzterer eher introvertiert, arrangiert um
                     Bewohner der Holzwurm durch. Im obersten       die Wärmequelle im Gebäude – fast durchge-

Nachhaltig Bauen | 2 | 2014                                                                                       15
Ersatz Bauernhaus Thierachern

                                                                         diesem Bau Zeichen setzten.» Belohnt wurde
                                                                         diese Planung mit dem Minergie-P-, Minergie-
                                                                         A- und Minergie-ECO-Zertifikat.

                                                                         Geprüfte Ökologie
                                                                         Marcel Ruchti ist kritisch, für ihn reichte das
                                                                         Minergie-ECO-Zertifikat nicht aus – etwas
                                                                         anders und unabhängiger von Produktnamen
                                                                         und Firmen verfährt das Unternehmen Senti-
                                                                         nel Haus in Deutschland: Dort wird erst nach
                                                                         der Ausführung gemessen, welche Schadstoffe
                                                                         tatsächlich in die Luft der Wohnräume abge-
                        hend Gestaltungsmerkmale, die heute als ver-     geben werden. Die Ergebnisse sind dabei oft
                        altet gelten und wenig in das Schema moder-      überraschend – was ökologisch klingt, sondert
                        ner, zeitgenössischer Architektur passen, wo     oft nicht wenig Schadstoffe ab. So hilft dieses
                        grosse, lichtdurchflutete Räume gefragt sind.    Institut aktiv, Gebäude vor unerwünschten
                                                                         Schadstoffen oder Bauschäden zu schützen,
                        Energieeffizienz im Neubau                       der Sentinel-Standard ermöglicht optimale
                        Doch heute überzeugt ein Bau mit Satteldach,     Innenraumluftqualität mit vertraglich verein-
                        der alle Interessen berücksichtigt und Kom-      barter Sicherheit für die Gesundheit. Doch
                        promisse an Konstruktionen, Ästhetik und         für das neue Bauernhaus wurden tatsächlich
                        Raumgestaltung suchte und fand: So taucht        absolut unbedenkliche Materialien ausge-
                        die grosszügig verglaste Giebelwand des          wählt, das bestätigten die Messungen. Dafür
                        Dachgeschosses hinter dem traditionellen         verantwortlich sind wohl unter anderem die
                        Element der vertikalen Lattung unter. Erst auf   rund 75 m3 Holz, aus denen das Haus gebaut
                        den zweiten Blick erahnt man die Transparenz     wurde; verwendet wurde zu 100 Prozent ein-
                        und Weite, die sich hinter dem «Rost» verber-    heimische Fichte/Tanne. Verschalt wurde der
                        gen – für den Innenraum bedeutet das einen       vorfabrizierte Holzbau mit Lärchenholz, eben-
Bauherrschaft           spannenden Filter zwischen aussen und innen,     falls unmittelbar aus der Region. Auch bei der
Rahel Fankhauser        der Schattenspiele zaubert. Auch der auf zwei    Dämmung waren gesunde Produkte gefragt;
Marcel Ruchti           Seiten laufende Balkon ist ein typisches Merk-   die Schafwolle und die Faserdämmplatten
Höfli 301
                        mal alter Bauernhäuser, zugleich bildet er das   stammen aus der Schweiz.
3634 Thierachern
                        Vordach für den Hauszugang im Erdgeschoss
Architektur/Holzbau     und somit fliessenden Übergang zwischen öf-      Nachhaltige Energiequellen
impuls AG               fentlichem und privatem Raum. Die «Scheu-        Dank reichlich Dämmung ist heute nicht mehr
Marcel Ruchti           ne» betont den Zugang zum Haus, sie liegt        viel Energie für die Betreibung des Zweifamili-
Mittlere Strasse 74
                        quer zum Haupthaus, womit die «L»-Form auf       enhauses notwenig. Auch die Politik schwenkt
3600 Thun
Tel. 033 223 25 50
                        die Haustüre führt. Es handelt sich hier um      um zur Nachhaltigkeit; die bewilligten Förde-
www.holzimpuls.ch       das Gerätehaus und den Velounterstand. Der       rungsbeiträge gestalteten die Umsetzung der
                        Gebäudekomplex fügt sich vorbildlich in die      grossen Photovoltaik- und Solarthermieanla-
Energieplaner           traditionelle Landschaft ein, die Vorteile ei-   ge unwiderstehlich. Ein cleveres System der
HSR Ingenieure AG       nes Neubaus in Bezug auf die Energieeffizienz    Schweizer Firma eWin organisiert den Heiz-
Bahnhofstrasse 41
                        standen ausser Frage – und das war Planer        und Warmwasserbedarf: Die Energie der So-
Postfach 142
3700 Spiez              und Holzbauer Marcel Ruchtis oberstes Ziel:      larkollektoren wird gesammelt, ebenso die
Tel. 033 655 60 00      «Bei uns im Betrieb schaffen wir seit vielen     Wärme der Abluft und des Erdregisters – da-
www.hsr-ingenieure.ch   Jahren energieeffiziente, ökologisch-nach-       mit wird das Brauchwasser und Wasser für die
                        haltige Häuser – natürlich wollte auch ich mit   Fussbodenheizung erwärmt.

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Minergie-A-ECO

Nachhaltig Bauen | 2 | 2014              17
Ersatz Bauernhaus Thierachern                                  Minergie-A-ECO

                                Baumkronenweg
                                Die Ausrichtung zur Sonnen- und Lichtseite
                                Süden ist deutlich spürbar; den rechteckigen
                                Hauptraum entlang der verglasten Fassaden-
                                front füllt eine Küche, daran schliesst der Ess-
                                und Wohnbereich an. Verschattung ist hier not-
                                wendig, geleistet wird sie grossteils von dem
                                Balkon darüber – er ist nicht besonders tief,
                                lässt also die tief stehende Wintersonne weit
                                in den Innenraum scheinen, im Sommer ist
                                der Einfallswinkel viel steiler, Sonne und Hitze
                                bleiben draussen. Geprägt wird der Innenraum
                                von der sichtbaren Holzdecke; die Pfetten
                                spannen im gewohnt traditionellen Raster von
                                etwa 70 cm, dazwischen sichtbar eine Drei-
                                schichtplatte – sie ist statisch wirksam und
                                gleichzeitig Schalung für den Fussbodenauf-
                                bau mit Heizestrich und massiven Eichendielen
                                als Bodenbelag. In das Dachgeschoss gelangt
                                man über die schlank geschwungene Wendel-
                                treppe entlang der Nordwand. Als würde man
                                auf einen Baum in die Krone klettern, so er-
                                lebt man den Aufgang, denn tatsächlich steht
                                im Treppenauge die zentrale, tragende Stütze
                                für Dachstuhl und Treppe als roh belassener,
                                geschälter Eschenstamm – der Baum, der fest
                                verwurzelt im Boden bzw. im Fundament das
                                Haus trägt und stützt, der aber auch teilwei-
                                se die Balkenlage wie Äste über dem Erdge-
                                schoss ausbreitet. Auch im übertragenen Sinn
                                trägt der Baum das Haus; er zeigt das Holz,
                                aus dem es gemacht wurde, und gibt so die
                                ökologische Philosophie mit jeder atmungsak-
                                tiven Pore der Konstruktion wieder.            �

18                                                 Nachhaltig Bauen | 2 | 2014
plant
      schreinert
      baut und denkt                                           Marcel Ruchti
                                                          Mittlere Strasse 74
                                                                  3600 Thun

      nachhaltig                                        fon +41 33 223 25 50
                                                          info@holzimpuls.ch

      Holzbau / Schreinerei / Möbel / Solarkraftwerke
      Bauplanung / Küchen / Akustik & Technik

Nachhaltig Bauen | 2 | 2014                                                     19
Elektrizitätswerke des Kantons Zürich

EKZ Energiecontracting –
Partnerschaft mit der Natur
                             Immer mehr Gemeinden, Bauherren,                   nutzen lässt sich die natürliche Wärme von
                                                                                See-, Grund- oder gereinigtem Abwasser.
                             Architekten und Planer setzen auf erneuer-
                                                                                Auch hier wird mittels Wärmetauscher und
                             bare Energie und ein Energiecontracting.           Wärmepumpen die vorhandene Energie auf ein
                                                                                Temperaturniveau angehoben, so dass sie zur
                             Mit diesem Modell wählen sie eine umwelt-
                                                                                Beheizung von Gebäuden und zur Aufbereitung
                             freundliche Energieversorgung. Die EKZ             von Warmwasser verwendet werden kann.
                                                                                Wo Wärmepumpen aufgrund fehlender Wär-
                             konnten bis heute mehr als 750 Contracting-
                                                                                mequellen wie Wasser oder Erdwärme nicht in
                             verträge abschliessen.                             Frage kommen, bietet sich der nachwachsende
                                                                                Energieträger Holz als Energiequelle an.

                                                                                Wenig Risiko, viele Vorteile
                                                                                Beim EKZ Energiecontracting bezieht der
                                                                                Kunde die benötigte Menge Wärme oder Käl-
                                                                                te zu einem vertraglich festgelegten Preis.
                                                                                Das finanzielle und technische Risiko für Bau,
                                                                                Betrieb und Unterhalt der dazu notwendigen
                                                                                Energieanlagen liegt beim Contractor. Die
                                                                                Fernüberwachung inklusive 24-Stunden-Pi-
                                                                                kettdienst sorgt für einen nachhaltigen und
                                                                                störungsfreien Betrieb der Anlage.
                                                                                Der Contractingkunde profitiert von Versor-
                                                                                gungs- und Betriebssicherheit, ohne dafür
                                                                                selber Investitionen tätigen zu müssen. Seine
                                                                                Wärme- und Kältekosten sind langfristig kal-
                                                                                kulierbar. Und die Attraktivität seiner Liegen-
                                                                                schaft wird durch den Einsatz von erneuerba-
                                                                                ren Energien und einer hohen Werterhaltung
Wärme und Kälte aus                                                             der Installationen gesteigert.
dem Erdreich:                Als umweltbewusstes und innovatives Unter-
Eine Wärmepumpenanlage
mit 17 Erdwärmesonden        nehmen nutzen die EKZ seit Jahren Umwelt-          Die Nachfrage ist beachtlich
sorgt bei der Zurich         energien. Zum Einsatz kommen dabei verschie-       Dass die EKZ ein Kundenbedürfnis abdecken,
International School (ZIS)   dene erneuerbare Energiequellen: Erdwärme,         zeigt der Erfolg des Angebots. Mehr als 750
in Adliswil für angenehme
                             See-, Grund- oder gereinigtes Abwasser und         Contractingverträge konnten bis heute abge-
Temperaturen in den
Klassenzimmern.              Holz. Die vielfältigen Dienstleistungen, die von   schlossen werden. Insgesamt generieren die
                             der Energieberatung über die Finanzierung,         betriebenen Anlagen mehr als 130 GWh Heiz-
                             den Bau bis zum Betrieb von Anlagen reichen,       energie. Dies entspricht einer jährlichen Ein-
                             werden ganz auf individuelle Bedürfnisse abge-     sparung von über 32 000 Tonnen CO2.
                             stimmt.
                                                                                Individuelle Lösungen
                             Eine clevere Alternative                           Je früher der Contractor dabei in das Bau-
                             Eine umweltfreundliche und leistungsstarke         oder Sanierungsprojekt einbezogen wird, desto
                             Alternative zu herkömmlichen Heizsystemen          besser können alle Ansprüche berücksichtigt
                             ist zum Beispiel die Nutzung von Erdwärme.         werden. Am Anfang der Partnerschaft steht
                             Dabei wird dem Erdreich durch spezielle Tie-       immer eine exakte Analyse der jeweiligen Situ-
                             fensonden Wärme auf niedrigem Temperatur-          ation. Auf dieser Basis entwickeln die EKZ eine
                             niveau entzogen. Ebenfalls als Energiequelle       optimale Lösung, welche eine langfristige Ren-

20                                                                                                Nachhaltig Bauen | 2 | 2014
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                                                         Energie aus Holz:
                                                Ein Holzschnitzel-Wärme-
                                                     verbund in Bühler AR
                                                versorgt mehrere Gebäude
                                                      in der Gemeinde mit
tabilität sowie eine hohe Versorgungssicher-      nachhaltig erzeugter und
heit und Umweltverträglichkeit aufweist. Die       regionaler Holzenergie.
entsprechenden Anlagen werden projektiert
und die Finanzierung sichergestellt. Für alle
diese Schritte sind die EKZ verantwortlich. �

 EKZ Energiecontracting – Ihre Vorteile
 _ Nutzung erneuerbarer Energien.                  Energie aus Seewasser:
 _ Effiziente Energieerzeugung und effizien-      In Wädenswil ZH werden
                                                58 Wohnungen und diverse
   tes Energiemanagement.                        Geschäfte mit Energie aus
 _ Keine Kapitalbindung und somit Konzen-           dem Zürichsee beheizt.
   tration auf das Kerngeschäft.
 _ Hohe Versorgungs- und Betriebssicher-
   heit.
 _ Langfristig kalkulierbare Energiekosten.
 _ Auslagerung aller technischen und kom-            Energie aus Abwärme
   merziellen Belange an einen Spezialisten.     der Abwasserreinigungs-
 _ Hohe lokale und regionale Wertschöpfung.                    anlage (ARA):
                                                    In Dietikon ZH wird ein
 _ Attraktivitätssteigerung der Liegenschaft    26 000 m2 grosses Quartier
   dank Einsatz von erneuerbaren Energien              mit Wärme und Kälte
                                                versorgt. Die naheliegende
   und hoher Werterhaltung der Installatio-
                                                    ARA der Firma Limeco
   nen.                                              liefert dafür die nötige
 _ Optimale Voraussetzung für Minergie.                             Energie.

 Übernahme von bestehenden
 Energiezentralen
 Möchten Sie die Betreuung Ihrer beste-         Energie aus Grundwasser:
                                                    Im Feriendorf «Resort
 henden Energiezentrale in die Hände ei-        Walensee» in Unterterzen
 nes kompetenten Partners legen? Die EKZ            SG beziehen 13 Apart-
 übernehmen Ihre Anlage im Rahmen ei-                 menthäuser mit 850
                                                     Personen Wärme und
 nes Energiecontractings oder entlasten Sie
                                                  Brauchwarmwasser aus
 von Betrieb und Unterhalt durch ein soge-              dem vorhandenen
 nanntes Betriebscontracting. Bei beiden                    Grundwasser.
 Modellen lagern Sie die technischen und
 kommerziellen Belange sowie allfällige Ri-
 siken an die EKZ aus. Die Kosten werden für
 Sie somit langfristig berechenbar. Unsere
 Fernüberwachung und unser 24-Stunden-          Elektrizitätswerke des Kantons Zürich
 Pikettdienst sorgen rund um die Uhr für        Energiecontracting, Hauptsitz
 einen reibungslosen Betrieb der Anlage         Überlandstrasse 2, Postfach 258, 8953 Dietikon
 und gewährleisten eine hohe Versorgungs-       Telefon 058 359 53 53, www.ekz.ch/contracting, contracting@ekz.ch
 sicherheit.
                                                Weitere Geschäftsstellen: Sargans, Bulle

Nachhaltig Bauen | 2 | 2014                                                                                         21
EFH Familie Townsend-Christen Hünibach

Familie mit Zukunft
Von Carmen Nagel Eschrich

                   Sie war nicht besonders zufrieden, ihr Heim      geräumiger, moderner Koch-/Ess-/Wohnbe-
                                                                    reich. Das Dachgeschoss bietet wie schon im
                   verbrauchte zu viel Energie – doch Bruder
                                                                    Bestand Schlaf- und Spielzimmer der Familie,
                   Adrian hatte als erfahrener Architekt ein        doch dank der Dämmung lässt es sich hier
                                                                    endlich komfortabel leben. Die Wände fühlen
                   passendes Sanierungskonzept parat. Nach-
                                                                    sich nicht mehr kalt an, dafür sorgt die 20 cm
                   dem die junge Familie zwei Jahre in dem          starke Dämmung auf dem 30-cm-Mauerwerk.
                                                                    Auch im Perimeterbereich setzt sich die Däm-
                   Einfamilienhaus von 1954 lebte, hatte sie
                                                                    mung bis zur Bodenplatte konsequent mit
                   genug von kalten Wänden und Zugluft, und         20 cm fort, das Haus steht nach Norden leicht
                                                                    im Hang, und die Aussenwände mussten für die
                   die spannende Verwandlung in ein Plus-
                                                                    Bauarbeiten freigelegt werden.
                   energiehaus begann ...
                                                                    Das Plusenergiehaus
                                                                    Architekt Christen liegt als Baubiologe auch
                   Das freistehende Einfamilienhaus hatte Glück:    die Aufrechterhaltung des natürlichen Gleich-
                   Die Ausrichtung war genau richtig, an der Son-   gewichts des Gebäudes am Herzen. Für die
                   nenseite Süden liegen die Wohnräume, die Er-     Fassadendämmung sollten es daher dampf-
                   schliessungs- und Nebenzonen an der kühlen       diffusionsoffene Platten sein; sie schaffen heu-
                   und wenig besonnten Nordfassade. Der beste-      te ein warmes, angenehmes Wohnklima im In-
                   hende Grundriss entsprach auch gleichzeitig      nenraum. Tatsächlich sind die neuen U-Werte
                   dem passiv-solaren Konzept der Sanierung,        von Wand (0,16) und Dach (0,12) besser, als die
                   bei dem die Wohnräume von heller und war-        Vorschriften fordern. Die luftdichte Gebäude-
                   mer Südsonne profitieren sollten: Architekt      hülle ist für ein PlusEnergieBau enorm wichtig,
                   Adrian Christen schlug vor, in der Wohnetage     doch eine Folie im Dach wollte keiner einbau-
                   zwei Wände rauszubrechen, so entstand ein        en. Eine gute Alternative bot die verwendete
                                                                    Dampfbremse von Pavatex – sie gewährleistet
                                                                    Luftdichtigkeit ohne Plastik. Eine kontrollier-
                                                                    te Lüftung wollte weder Bauherrschaft noch
                                                                    Architekt einbauen – somit existieren damit
                                                                    verbundene, gängige Probleme wie Lüftungs-
                                                                    geräusche, Verschmutzung der Zuleitung, aber
                                                                    auch der dafür aufgewendete Stromverbrauch
                                                                    nicht.

                                                                    Kostenlose Energie
                                                                    Auch das Satteldach wurde gedämmt, eine
                                                                    zusätzliche Schicht gemäss den angewandten
                                                                    Regeln der Technik hinterlüftet das Unterdach.
                                                                    Herkömmliche Ziegel gibt es jedoch nicht mehr
                                                                    – heute «arbeitet» die Dachdeckung fleissig am
                                                                    Ertrag zum Plusenergiehaus. Die Photovolta-
                                                                    ikanlage bedeckt die beiden Dachflächen nach
                                                                    Osten und Westen, erzeugt insgesamt stolze
                                                                    21 kWp. Die ausreichende Dimensionierung
                                                                    der Hinterlüftung ist dabei wesentlich für den
                                                                    Ertrag; kann nicht genug Luft unter den Panee-
                                                                    len zirkulieren, überhitzen diese und arbeiten

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Plusenergiehaus

weit weniger effektiv. «Ein bisschen musste
ich meine Schwester schon dazu überreden,
die Dachflächen energetisch zu aktivieren, im-
merhin sind die Anschaffungskosten einer PV-
Anlage nicht unerheblich», so der Architekt
aufrichtig. Doch bestätigt er ebenfalls, dass die
Förderungen im Kanton Bern mittlerweile sehr
attraktiv sind und zur Nachhaltigkeit einladen.
In diesem Sinne wird nicht nur Solarstrom ge-
neriert, sondern auch kostenloses Warmwas-
ser: Ein neuer, dem Gebäude vorangestellter
und somit vom Dämmperimeter entkoppelter
Balkon hebt heute die einstige Wärmebrücke
auf; für die Brüstung wurden Vakuumröhren-
kollektoren verwendet, die Wärme für Heizung
und Warmwasser liefern. Die Lamellen inner-
halb der einzelnen Röhren sind auf einen maxi-
malen Ertrag im Winter und in der Übergangs-
zeit ausgerichtet.

Gut Ding will Weile haben
Ganze fünf Jahre dauerte der Umbau an, doch
so konnten die Kosten auf einen grossen Zeit-
raum verteilt werden. Gleichzeitig ermöglichte
die Sanierung im gemächlichen Tempo, dass
die Bauarbeiten im bewohnten Gebäude ausge-
                                                    vorher
führt werden konnten. Vor der Sanierung wurde

Nachhaltig Bauen | 2 | 2014                                              23
EFH Familie Townsend-Christen Hünibach                                                              Plusenergiehaus

Verbrauch                             vorher           nachher
Verbrauch Heizung (vorher inkl. WW)   35 512 kWh/a      4 053 kWh/a
Verbrauch Warmwasser                                    2 316 kWh/a
Verbrauch Haushaltstrom                  5 211 kWh/a    3 667 kWh/a
Verbrauch Lüftung                                 –              –
Total Energieverbrauch                40 723 kWh/a 10 036 kWh/a       das Haus beim Gebäudeenergieausweis (GEAK)
Produktion Wind                                   –              –    mit G/G eingestuft, heute wird die Bewertung
                                                                      B/A erreicht. Die fünfköpfige Familie ist glück-
Produktion PV                                     – 21 708 kWh/a
                                                                      lich, den Schritt gewagt zu haben – weg vom
Ertrag Solarthermie                               –     5 095 kWh/a   verschwenderischen Bestand und hin zum öko-
Total Energieproduktion                           0 26 803 kWh/a      logischen, energieeffizienten Haus, das sogar
Energiebilanz                                          16 767 kWh/a   mehr Energie produziert, als es verbraucht. �

PEB-Bilanz                                                   267%

Bauherrschaft
Yvonne Christen und
Jamie Townsend
Stationsstrasse 22
3626 Hünibach

Architekt
architektur atelier
adrian christen gmbh
Allestrasse 9
3613 Steffisburg
Tel. 033 221 50 27
www.architektur-aac.ch

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I N N O V A T I O N E N
Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen

Sie haben mehr von der Sonne
Meyer Burger erhöht Leistung
der Solarmodule massiv

■          Neu: bis zu 9% mehr Modulleistung
■          Wirtschaftliche Solarsysteme für Gebäudeintegration, Flachdach und Hybrid
■          Zertifizierte Schweizer Qualitätsprodukte aus Thun
■          Nur von Meyer Burger Solarmodulen erreicht:
           Erfolgreich geprüft nach Hagelwiderstandsklasse HW 4 (Hagelkorn ∅ 40 mm)

                                                                                         Leistung
Meyer Burger beherrscht nicht nur den gesamten Herstellungsprozess im
Maschinenbereich, sondern produziert als grösste Schweizer Herstellerin
Photovoltaikmodule für den Schweizer Markt. Im Solarkompetenzzentrum Thun
sind gleich zwei Produktionslinien aufgebaut. Die automatisierte und standardisierte
Linie ist auf die Produktion von kostengünstigen Qualitätsmodulen zugeschnitten,
                                                                                       +9%
die zweite Linie auf grösstmögliche Flexibilität, um auch auf Sonderwünsche von
Bauherren und Architekten eingehen zu können.

www.meyerburger.com

                                                                        Energie sparen
                                                                        ist keine Kunst

                                                                         www.jetzt-daemmen.ch
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Nachhaltig Bauen | 2 | 2014                                                                         25
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