AERO 2013 Die grosse GA-Show - Cover Story Mali - Frankreichs "Reingehen" - Cockpit - Magazin
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Das Schweizer Luftfahrt-Magazin Nr. 6/Juni 2013 CHF 8.20 / 5.50 Cover Story AERO 2013 Die grosse GA-Show Military Aviation Civil Aviation Helicopter Mali – Frankreichs Der EuroAirport Good-bye and «Reingehen» im Steigflug thank you, Lama!
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Cockpit 06 2013 Editorial 3 Take-off Liebe Leserinnen und Leser Jedes Gesetz ist ein Gesetz zu viel. Geset- Ihr Text: .................................................................... ze geben uns zwar eine vermeintliche ....................................................................................... Ihr Bild Sicherheit und sie definieren die Leit- planken unseres Gemeinwesens und ....................................................................................... Handelns. Wer möchte da Einspruch er- ....................................................................................... heben? Gesetze werden immer für (oder besser: ....................................................................................... gegen) die anderen gemacht. Gegen zu ....................................................................................... hohe Saläre, zu schnelle Fahrzeuglenker, zu durstige Kehlen. Gegen Flughafenbe- ....................................................................................... triebszeiten, Rauchen und Rasenmähen ...................................................................................................................................... zur Unzeit. Wer möchte da Einspruch erheben? Gesetze sind zu oft ganz einfach profane Verbote. Du sollst nicht, du ...................................................................................................................................... darfst nicht und du wirst nie und nimmer! Fast zweitausend Jahre ...................................................................................................................................... lang hat der Klerus per Gesetz den «richtigen» Weg gewiesen, unse- re Vorfahren manipuliert und ihnen ein stetiges Sünderbewusstsein ....................................................................................................................................... suggeriert. Schlechtes Gewissen als Motto des täglichen Daseins. Zur ...................................................................................................................................... Erinnerung: Das war nicht vorgestern, das war gestern, Zeitzeugen gibt es noch genug. Mittlerweile ist die Legislative in die Rolle des ...................................................................................................................................... Klerus geschlüpft. Noch effizienter und noch einfallsreicher. Der ...................................................................................................................................... Klerus hat das Sagen nicht mehr, aber das Gen der Selbstkasteiung (Grenzen setzen!) ist geblieben. ...................................................................................................................................... Und: Die Gesetzesmaschine ist ein wahres Job-Wunder. Ämter, ...................................................................................................................................... Anwälte, Experten, Gerichte. Wer möchte da Einspruch erhe- ben? Alle leben sie gut davon. In diesem Lichte erscheint die ...................................................................................................................................... kommende 1:12-Abstimmung noch absurder. Spitzengehälter? ...................................................................................................................................... Wir Steuerzahler lassen uns unser Gesetzes-Perpetuum mobile Milliarden kosten! ...................................................................................................................................... Weshalb ich dies schreibe? Einmal gemachte Gesetze sind Gesetz. ...................................................................................................................................... Auf (fast) immer und ewig, ob sie taugen oder nicht. Der Gläubig- keit ist die Gesetzesgläubigkeit gewichen, die Bibel der Gesetzes- ...................................................................................................................................... sammlung. ...................................................................................................................................... Auf Seite 38 lesen Sie von einem «Erfolg», ein Gesetz (resp. eine Verordnung) zu ändern. Welch ein riesiger Kraftakt, nur um einige ...................................................................................................................................... kleine Verbesserungen zu erreichen. Welch ein finanzieller Kraftakt ...................................................................................................................................... auch, dessen Kosten möchte ich nicht beziffern müssen. Jedes Gesetz ist ein Gesetz zu viel. Das ist provokativ. Aber jedes Gesetz, das vor seiner Verabschiedung nicht auf seine absolute Machbarkeit und Auswirkungen überprüft wird, ist definitiv eines zu viel. Noch- mals provokativ: geschätzte 75 %. Und, um beim Thema unseres Ma- gazins zu bleiben: Für die Luftfahrt gilt diese These auch. Themenwechsel: Unser Editorial wird gerne und oft gelesen. Zu- schriften zeigen Missstände oder Fragwürdiges auf. «Schreiben Sie doch zu diesem Thema etwas, machmal etwas dazu!» sind häufige Aufforderungen. Aufforderungen, die ich gerne aufnehmen würde – zu oft ist dazu aber kein Platz auf dieser Seite. Meine – zugegebenermassen etwas schalkhafte – Aufforderung ergeht nun an Sie: Gestalten Sie auf den folgenden Zeilen Ihr ei- genes Take-off! Wer weiss, vielleicht hinterlassen wir der Nach- kommenschaft einige Tausend individuelle und personalisierte Foto: Marco Zatta Cockpit-Ausgaben? In diesem Sinne, Ihr Max Ungricht Am 4. und 5. Mai wurde in Raron «45 Jahre Air Zermatt» gefeiert.
GRIPEN – ENTSCHEID FÜR DIE UNABHÄNGIGKEIT. Wirkliche Unabhängigkeit entsteht erst durch die richtigen Partner. Partner, die sich vertrauen und die bereit sind, im Interesse des gemeinsamen Erfolges alles zu teilen: Technologie. Know-how. Erfahrungen. Beziehungen. Partner, die wissen, dass eine erfolgreiche Zusammenarbeit auf Gegenseitigkeit beruht. Das ist die Philosophie von Saab. Gripen ist darum viel mehr als ein Kampfjet der neuesten Generation und ein Produkt der Spitzentechnologie. Es ist ein ganz neuer Weg zu denken und zu handeln, orientiert an Werten, welche Schweden und die Schweiz teilen. www.gripen.ch ANTICIPATE TOMORROW
Cockpit 06 2013 Inhalt 5 Military Aviation 34 Lama HB-XTM: Good-bye, Military Aviation 8 6 Eurofighter/Typhoon: old Lady! Technologieschub 36 Heli-Weekend Grenchen «Starkes ‹Reingehen› – dafür 7 Mirage F1CR – Ein Jubiläum 38 Swiss Helicopter Association muss man heute planen …» zum Abschluss – die Info-Seite 8 «Starkes ‹Reingehen› – dafür 40 Swiss Helicopter AG präsen- muss man heute planen ...» tiert das neue Design Ein Interview zu Mali 41 Data Sheet: Guimbal Cabri G2 11 Informationsrapport des Kommandanten der Luft- General Aviation waffe 42 I read you five! 13 Saab on Tour Daniel Affolter, Präsident AOPA Switzerland Civil Aviation 43 Mustang ehrt RAF Wellington 14 InterSky expandiert 44 Cockpit an der AERO – die Ge- 16 Der Flughafen Basel im Steig- winner des Wettbewerbes! flug – Interview mit dem Flughafendirektor Jürg Rämi History Civil Aviation 46 Kurierflüge (2): Bomber für 16 19 Your Captain speaking... (Aus)Flug ans Meer – unter- die Swissair Der Flughafen Basel im Steig- wegs als Ferienflieger 49 Oskar Bider: 100 Jahre Al- flug – Interview mit Flugha- 20 Swiss AviationTraining – Der penflug Weg ins Airline-Cockpit (22) fendirektor Jürg Rämi Report 21 Frankfurt: Neuer Simulator 56 «Semper Paratus» – für Embraer 190 eingeweiht Die U.S. Coast Guard vor 22 SR Technics expandiert nach San Francisco Asien Cover Story Regelmässige 24 AERO 2013 – Unsere sechs- Rubriken seitige Zusammenfassung 3 Take-off der Messe 12 Inside 39 Heli-Focus Mittelposter 48 Vor 25 Jahren 30 SA.315B Lama HB-XTM der BOHAG (heute: Swiss Heli- 50 News Cover Story 24 copter AG) 52 HB-Register Foto: Swiss Helicopter AG AERO 2013 – Unsere sechs- 54 Gallery 58 Letzte Seite: Events, Wettbe- seitige Zusammenfassung Helicopter 33 Simulator-Ausbildung für werb, Vorschau, Full stop der Messe Agusta-Piloten der Rega Titelbild: WT9 Dynamic LSA. Foto: Frank Herzog Cockpit – 54. Jahrgang Abonnementspreise Redaktions-Mitarbeiter Inlandabo jährlich CHF 87.– Peter Aegerter, Jean-Luc Altherr, Herausgeber Jugendabo für Schüler und Daniel Bader, Werner Baier, Jordi AG – das Medienhaus Studenten (mit Ausweis): Joël Bessard, Jürgen Gassebner, Verlag «Cockpit» CHF 52.– Markus Herzig, Walter Hodel, Postfach 96, 3123 Belp Schnupperabo (für 3 Monate): Rolf Müller, Samuel Sommer, Zentrale: +41 31 818 01 11 CHF 20.– Dr. Bruno Stanek, Hans-Heiri Fax: +41 31 819 38 54 Einzelverkaufspreis: CHF 8.20 Stapfer, Anton E. Wettstein www.cockpit.aero inkl. Porto und MwSt. Bitte Texte und Fotos nur Auslandabo steuerfrei, Porto Verlagsleitung: Roger Schenk Verlagssupport: Daniel Jordi nach Aufwand nach vorheriger Absprache zusenden Helicopter Preisänderungen vorbehalten 36 «Cockpit» erscheint monatlich Druckvorstufe am Ende des Vormonates. Auflage 6000 Exemplare TopDesk-Design, Hangweg 20, CH-3125 Toffen Heli-Weekend Grenchen Unsere Partner 11 775 Leser (gemäss Umfrage «Cockpit» ist Verbandsorgan Telefon: +41 (0)31 964 04 42 2008) E-Mail: der Swiss Helicopter Association (SHA) sowie Partner der AOPA Notariell beglaubigt 2012 e.schenk@topdesk-design.ch Schweiz Total verkaufte Auflage: Layout: Elisabeth Schenk 4677 Exemplare Layoutkonzept/Druck/Vertrieb Anzeigenverkauf Jordi AG – das Medienhaus Text- und Bildredaktion Jordi AG – das Medienhaus Christian Aeschlimann mt-media, GAC, Flughafen Bern, Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp CH-3123 Belp gedruckt auf FSC-zertifiziertem Telefon +41 31 818 01 42 Telefon: +41 31 960 22 49 Papier E-Mail: inserate@cockpit.aero Fax: +41 31 960 22 29 E-Mail: redaktion@cockpit.aero ISSN 0010-0110 Aboservice Jordi AG – das Medienhaus Chefredaktor: Max Ungricht Ursula Seifried Jordi Stv. Chefredaktor: Thomas Strässle Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp Koordination: Karin Münger Telefon +41 31 818 01 27 E-Mail: abo@cockpit.aero
6 Military Aviation Cockpit 06 2013 Eurofighter/Typhoon Technologie-Schub für neue Eurofighter-Exportmassnahmen Foto: EADS Kampfflugzeug-Programme mit höheren Stückzahlen und über längere Produktionszeiträume werden kontinuierlich auf dem je- weils letzten Stand der Technik gehalten, um dem Nutzer das Op- timum an Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit zu bieten. D ies geschieht meist durch die mit den Kunden abgestimmte Festle- gung auf Herstellungs-Blöcke und Foto: Cassidian Tranchen, wie dies beispielsweise bei F-16 oder Eurofighter der Fall ist. Diese geben den definierten, ansteigenden Fähigkeits- grad des Flugzeugs wieder. So erhalten die Eurofighter IPA 8 als mit Testequipment ausgestattetes Serienflugzeug der Tranche 3 Ende März vor längerer Zeit gelieferten Eurofighter der 2013 in der Ausrüstungsmontage im bayerischen Manching. Tranche 1 mit der primären Luft-/Luft- und Ganz oben: Heavy load – Eurofighter IPA 7 mit 6 LGB, 4 AMRAAM und 2 Sidewinder bestückt sekundären Luft-/Boden-Rolle derzeit durch (Manching). neue Missionsrechner, entsprechende Soft- ware und die Integration neuer Bewaffnung gegen Luft- und Bodenziele ein «Upgrade». rie mit bestimmter Testausrüstung verse- Das Konsortium sieht sich so für neue Märk- Mit Tranche 3 begonnen hene «Instrumented Production Aircraft» te wie Dänemark, Kanada, Malaysia, den Inzwischen ist in Deutschland, Grossbri- (IPA) in die Truppenerprobung genommen. Golfstaaten und auch im globalen Wettbe- tannien, Italien und Spanien die Ausliefe- Das achte IPA mit Tranche-3-Standard ist werb gut aufgestellt. rung der Flugzeuge der Tranche 2 weit fort- derzeit bei Cassidian in Manching in der geschritten und der Einstieg in die Tranche Ausrüstung und soll bei der Einführung 3 wurde begonnen. Im Rahmen der jeweili- des neuen E-Scan-Radars eine wichtige Rol- gen Fähigkeitskontrolle werden aus der Se- le spielen. Wolfram Wolff
7 BR 11 «Cocotte» Ein Jubiläum zum Abschluss Mirage F1CR mit der Sonderbemalung zum Jubiläum der BR 11 «Cocotte de gueles». Die Maschine trägt die Kennung 118-CF, welche ihre Zugehörigkeit zur Base aérienne 118 Mont-de-Marsan zeigt. Foto: Daniel Bader D Am 11. April konnte die BR 11 ie Dienstzeit der Mirage F1 in Frank- ten beziehungsweise Einsätzen von Frank- reichs Luftwaffe neigt sich defini- reich teilgenommen. Dass die Mirage F1 «Cocotte de gueules» ihr Hun- tiv dem Ende entgegen. Als letzte ihren Aufgaben nach wie vor gewachsen dert-Jahr-Jubiläum feiern und ver- Einheit setzt die in Mont-de-Marsan statio- ist, zeigt die aktuelle Verlegung von zwei nierte Escadron de Reconnaissance 2/33 «Sa- Maschinen nach Mali, um Luftaufklärung sah eine ihrer Mirage F1CR mit ei- voie» den seit 1973 in den Reihen der Luft- im Rahmen der Operation Serval zu leisten ner Sonderlackierung. Dies war waffe eingesetzten Typ als Aufklärer ein. (siehe auch nächste Seite). eine «dernière» für die Mirage in Wenn dann im April 2014 die letzten von 100 Jahre Erfahrung ursprünglich 251 Mirage F1 aus Frank- Frankreichs Luftwaffe, schliesslich Der Ursprung der BR 11, der zweiten Staf- reichs Luftwaffe ausscheiden werden, wird ist ihre Ausmusterung für 2014 fel (= Escadrille) des Aufklärungsgeschwa- es wohl auch um die Traditionen der «Co- ders 2/33 geht zurück ins Jahr 1913, kurz cotte» ruhiger werden. Es gilt aber als si- vorgesehen. darauf erlebte diese bei den ersten Einsät- cher, dass die Tradition der Aufklärer mit zen im Ersten Weltkrieg ihre Feuertaufe. der Wiederaufstellung der Staffel auf Rafale Mittlerweile kann die Staffel auf 100 Jah- weitergeführt werden wird. re Erfahrung zurückgreifen und stolz auf ihr ruhmreiches Palmarès sein; schliess- lich hat die Einheit an sämtlichen Konflik- Daniel Bader MAYDAY ist ein Hilferuf Manchmal geraten Piloten in Situationen, die so starken Stress ausüben, dass die gewohnten oder erlernten Bewältigungsmechanismen nicht mehr ausreichen. In diesem Falle kann professionelle Krisenbetreuung sehr hilfreich sein. Mayday Austria hilft seit 2009 nach dem Vorbild der deutschen Stiftung Mayday Luftfahrern sowie im fliegerischen Umfeld tätigen Menschen und deren Angehörigen nach kritischen Vorfällen. Diese Betreuung, auch unter dem Begriff „CISM“ (Critical Incident Stress Management) bekannt, wird für Airline-Crews wie auch für die General Aviation von speziell geschulten, ehrenamtlichen MitarbeiterInnen aus dem Luftfahrtbereich durchgeführt. Selbstverständlich steht das Betreuungsangebot auch Betroffenen aus der Schweiz zur Verfügung. Infos und Kontaktdaten: www.mayday-austria.at www.stiftung-mayday.de
8 Military Aviation Cockpit 06 2013 Seit Jahresbeginn läuft im west- Mirage 2000D aus N’djamena. afrikanischen Mali die anfäng- lich rein französische und später EU-unterstützte «Opération Ser- val» gegen militante Islamisten. COCKPIT hat in Abu Dhabi dazu über eingesetzte Mittel und erste Schlüsse mit LtGen. (R) Jean-Patrick Gaviard gesprochen. Foto: ECPAD/Sirpa Air Mali Starkes «Reingehen», dafür muss man heute planen ... COCKPIT: General, seit 2011 haben die fran- Was ist zum Einsatzgebiet Mali zu sagen? Kommando- und Kontrollfähigkeiten (C2) zösischen Luftstreitkräfte mehrmals aktiv in Französische «Augen» haben ja stets zuge- für den gesamten Einsatzraum vorhanden. Kampfeinsätzen einen starken Auftakt de- sehen ... monstriert. Es geht heute nur um rasche, ers- Ein sehr grosses und meist auch ein sehr lee- Es waren aber nicht nur die paar Mirages te Aktionen? res Gebiet, wenige Verkehrsadern oder Po- im Tschad, sondern speziell Aufklärungs- Gaviard: Nicht nur, aber zu Beginn eines pulationszentren. Aber der Einsatzraum ist mittel ... Einsatzes, eines Konflikts sehr wohl. Erin- nicht nur Mali, sondern ein rund 4000 km Stimmt, in diesem Raum haben beziehungs- nern Sie sich an Libyen 2011: Am 17. März grosses Dreieck zwischen N’djamena, über weise hatten wir sogenannte vorpositio- erfolgte in New York die relevante UN-Reso- die malische Hauptstadt Bamako bis Dakar nierte Kräfte. Auch wegen eines Problems lution – und nur 48 Stunden später gingen im Senegal und 1000 km hinunter zum Ha- in einem Land südlich des Tschad (Anmer- Rafale und Mirage 2000 hinein und zerstör- fen von Abidjan an der Elfenbeinküste. Be- kung: Rebellen-Machtübernahme in der ten gepanzerte Einheiten, die in Benghazi züglich «Zusehen»: Die grausame Macht- Zentralafrikanischen Republik, Franzo- eine Menge zivile Opfer gefordert hätten. übernahme der Islamisten im Norden von sen im Land) umfasste jene nicht nur die Starkes, erstes «Reingehen», dafür muss Mali im vorigen Jahr, das war evident und all- Kampf-, sondern auch Tankflugzeuge so- man heute planen. seits dokumentiert. Auch sind schon seit Jah- wie eben – sehr spezielle – Sondereinsatz- ren in N’djamena (Tschad) Mirage F.1CT/R kräfte. Für ISR (Nachrichtengewinnung, Und das hat man, was Mali betrifft? Diese und zuletzt Mirage 2000D stationiert. Ende Überwachung und Aufklärung) standen Erstschlagfähigkeit wieder exerziert? 2012 wurde dort ein mobiles kombiniertes ATL-2-Marine-Patrouillenflugzeuge (Atlan- Betreffend die Opération Serval (Anmer- Luft-Einsatzführungs-Center (JFACC) errich- tique-2) in Dakar. Dazu Transporter in Abid- kung der Redaktion: kleine Raubkatze im tet, bestehend aus einigen klimatisierten jan und zwei EADS-Harfang-Drohnen in Sahel) profitieren wir von einer sehr kurzen Containern und der entsprechenden Kom- Niamey/Niger. Alles geführt vom JFACC in und effektiven Entscheidungskette vom munikationstechnik. Es umfasst nur zirka N’djamena und alles schon da, als es in Zen- Präsidenten abwärts. Er entschied am 10. 20 Leute Personal, die machen die ganzen tralmali «heiss wurde» ... Januar, dass wir in Mali intervenieren müs- täglichen ATO-Einsatzbefehle (Air Tasking sen – und nur 12 Stunden danach wurde Order), die grosse Planung und Koordinati- Was ergab nun deren kombiniertes Lagebild, sehr präzise Waffenwirkung ausgeübt. Ein on erfolgt im nationalen Lufteinsatzzentrum als sich die Kolonnen der Islamisten am 8. Ja- klares Signal, dass die politische Führung in Lyon. Zwischen den beiden Standorten nuar nach Süden in Marsch setzten, in Rich- hier setzte – weltweit. besteht Satellitenverbindung. Somit waren tung Bamako?
9 Dank des dichten und multiplen ISR-Bil- kina Faso). Das war dann eher asymmet- Strukturen aufgebaut, mit Lagern, Muni- des sahen wir die zwei Pick-up-Konvois der risch ... Die erste Mission in der Nacht vom tions-Depots und Schützenpanzern (APCs) AQIM «Ansar Dine» und MJUAO kommen. 11./12. Januar erfolgte durch Gazelle-Hub- von Gaddafi. Das waren fixe und keine üb- Einer warf die schwache malische Armee schrauber jener Spezialkräfte. Dabei wur- licherweise Terrorismus-typische asymme- aus Konna und wollte Mopti am Nigerfluss de leider ein Pilot in eine Arterie getroffen trische Ziele. Jene waren es, die – nach drei besetzen, am Weg nach Bamako. Der andere – er verblutete nahe Mopti am Boden noch Luftbetankungen – von den sechs Rafales war westlich davon, bei Dibali. In Bamako in der Maschine. Dann kamen die Mirage bombardiert wurden. Sie starteten in St. Di- sind 6000 französische Bürger, schon das al- 2000D aus N’djamena, deren Mission mit zier mit je sechs Waffen, drei GBU-12 und lein hat unseren Präsidenten zum Handeln je zwei Stück intelligenter Munition gegen drei «Hammer». Der AASM-«Hammer» ist «motiviert». Zudem drohte ganz Mali ein den westlichen Konvoi dauerte zirka fünf eine bemerkenswerte Waffe. 250 kg, GPS- krimineller Scharia-Terrorstaat zu werden, Stunden. Sie flogen über Niger und tank- oder infrarot-gelenkt, für bis zu 18 km mit Konsequenzen für die ganze Region. Das ten jeweils über der malischen Grenze. Eine Reichweite und bei Bedarf mit Raketentreib- war die Situationsbeurteilung, daher kam gute Operation, viele Kämpfer wurden getö- satz. Da einige GBU-12 nicht voll trafen, mo- man im nationalen Sicherheitsrat am 10. Ja- tet. Der Rest floh sofort nach Norden, scho- difizierten die Piloten vor Ort ihren Einsatz nuar zur Erkenntnis, diese Konvois zu stop- ckiert von genauen 250-kg-Bomben aus dem und griffen bestimmte Ziele ein zweites Mal pen – sofort. Nichts, mitten in der Nacht ... an, sie drehten die Priorität einsatzbezogen um. Dann gingen sie – mit noch zweimal Dann erfolgten zeitgleich die ersten Luftein- Wie lange später erfolgte dann der – mittler- tanken – nach N’djamena. Ich denke, dass sätze? Jener Erst-Auftakt? weile schon legendäre – Langstreckeneinsatz sich unser Präsident mit dieser 9≥/µ-Stunden- Nicht zeitgleich, aber innerhalb von 24 von Frankreich aus? Mission nun gewahr ist, welches Werkzeug Stunden. Die etwa 1500 Kämpfer erwarte- Nur 24 Stunden später, das hatte aber mit er in Händen hält. ten, bei ihrem Vorstoss «symmetrisch» nur den Konvois nichts zu tun. Ein sehr interes- auf schwache malische Kräfte zu treffen. santer Einsatz. Die Dschihadisten hatten ja Soweit mir bekannt, folgten jenen ersten Auf wen sie jedoch trafen, waren französi- mit kriminellen Einnahmen aus Geiselnah- Schlägen durch Mirage und Rafale ja noch sche Spezialkräfte aus Ouagadougou (Bur- men und Schmuggel «echte» militärische andere, auch «klassischere» Lufteinsätze? � Der Gegner: zwei lo- kale Tuareg-Milizen, anfangs verbündet mit den ortsfremden Al-Kaida-Organisati- onen von Abu Zueid und M. Belmokhtar (von links). Klassisch für Afrika sind die oft 200 Fahrzeuge star- ken Toyota-Konvois Foto: MEMRI-Research mit 12,7-mm-, 14,5- mm- und 23-mm- Rohrwaffen. Foto: ECPAD/Sirpa Air Bild: ECPAD/Sirpa Terre Erstmals aktiv «artfremd» eingesetzt, zwei lasergelenkte GBU-12- Bomben in Waffenschacht einer Atlantique-2 in Dakar. Die Zielanspra- Die Karte veranschaulicht die Bewegungen und Einsätze zur «Rück- che gegen Landziele besorgten die über 1000 km entfernt gestarteten eroberung» Malis nach der Eröffnungsphase. Harfang-Drohnen via Sensorverbund beziehungsweise Datenlink.
10 Military Aviation Cockpit 06 2013 Foto: ECPAD/Sirpa Air Rafale C mit GBUs. Exakt neun Stunden und Sie sprechen wohl von den Airborne-Ein- chen können, hat nun bei der Bekämpfung 35 Minuten dauerte die Mission von St. Di- sätzen, den Einsatzabsprüngen des 2. Regi- der in die Berge Nordmalis zurückgedräng- zier nach N’djamena. Weil die vier Besatzun- ments der Legion zur Sicherung der Flug- ten Islamisten die Harfang-Drohne mehr- gen teils nicht zufrieden mit dem übermittel- ten Trefferbild waren, gruppierten sie um und plätze von Timbuktu und Gao. Das hat es mals die Endphasenlenkung übernommen. griffen Ziele wie diese (–> Inserts) wieder an. in diesem Umfang schon lange nicht gege- Ein sehr interessantes und ausbaufähiges Von 24 Lenkwaffen brachten sie drei zurück. ben. Unter den Augen von Harfang-UAVs ka- Konzept. Wenn man ein Link-16-Netzwerk men die C-130 und C-160 von Abidjan. Alle hat, kann man Plattformen auch ganz fremd Information lief «live» in N’djamena und ihrer Einsatzart nutzen. Das ist nicht nur Lyon zusammen, von wo die Mission ver- eine Innovation, es ist eine andere, neue folgt wurde. Kein Warten auf den Ausgang, Welt! Rafale üben, das ist zu teuer. Virtuelle Daten Lagebeurteilung in Echtzeit, wunderbar ... in den Link-16 einspielen – zum Beispiel War es eigentlich nötig, Plattformen im Zuge eine emittierende Luftabwehrstellung – er- Frankreich war ja – zumindest in weiterer des operationellen Fortschritts umzugruppie- gibt erst ein realistisches Training. Ausser- Folge – nicht alleine. ren? dem hat sich wieder gezeigt, dass für lange, Ja, es sind dann – nach einer «Schreckse- Ja, das war es. Etwas später wurden die Mi- komplexe Missionen zweisitzige Kampf- kunde von 14 Tagen» – doch eine Menge rage 2000D und F.1C nach Bamako verlegt. flugzeuge vorzuziehen sind. Einer der bei- an Mitteln zusammengekommen. Speziell Mein Sohn ist dort, er kommandiert die Mi- den muss das ganze C2-, Link- und Networ- im Transportbereich gab es zwar die «übli- rages. Ich hatte ihn am Telefon, über die Mis- king meistern. Das wird stets mehr, nicht che» Lücke, wenn aber A400M und A330 sionen konnte er mir natürlich auf diese weniger. MRT nun in Europa zulaufen, werden man- Weise nichts sagen, keine sichere Leitung. che Dinge bald leichter. Aktuell jedoch wa- Er meinte nur, sie flögen viele Einsätze aber Interview: Georg Mader ren es C-17s, die einen tollen Job machten, dazwischen sei es schwieriger, denn sie hät- von der USAF, RAF, Kanada und Schweden. ten 45 Grad und keine Klimaanlage. Inzwi- Ebenso deutsche A-310-Tanker aus Dakar schen ist Gaviard Jun. heimgekehrt – auch LtGen. Jean-Patrick oder US-Mittel wie Global Hawk, die vom zu ausgedehnten Vater-Sohn-Debriefings ... Gaviard ist 2006 bei weit entfernten Sizilien aus kamen. Sowie der Armeé de l’Air in die US Reaper-UAVs, die gemeinsam mit un- Was lässt sich aus der – noch fortdauernden den Ruhestand ge- Foto: Georg Mader seren Drohnen in Niamey (Niger) operieren. – Mali-Operation schon schliessen? treten. Der ehemali- Ausserdem hat – Anerkennung! – Nigeria je Gute Frage. Wir müssen speziell das Leitper- ge Kommandant der zwei Alpha Jets und Mi-35 gestellt, die ope- sonal – die sogenannten Controllers – noch Airbase Dijon bezie- rieren auch von Niamey aus. besser ausbilden. Dazu braucht man viel Er- hungsweise der Auf- fahrung. Bislang wuchs man eher in diese klärerstaffel 3/33 in Strasbourg leitete spä- Was gibt es – der Einsatz dauert ja an – noch Rolle hinein, aber das sollte man schon frü- ter aus Vicenza den französischen Anteil am an zitierfähigen Innovationen? her antrainieren. Mit allen heute verfügba- Luftkrieg gegen Jugoslawien (1999). Zuletzt Nun, zum Beispiel die ATL2. Die können ren Simulationsmitteln, aber auch billige- Kommandant der französischen Luftverteidi- nun ebenfalls selbst Bodenziele mit intelli- ren sogenannten Companion Trainern wie gung, ist er heute als ISR-Spezialist Berater genter Munition á la (4 St.) GBU-12 bekämp- PC-21 oder Alpha Jet. Die können heute viel der NATO und berät auch den Präsidenten fen. Da sie aber die Laserzielbeleuchtung selbst hineinsimulieren, man kann nicht Frankreichs. erst ab einer Modifikation 2017 selbst ma- mehr alle taktischen Missionen mit Jets wie
11 Stelldichein der Luftwaffe Nach gut 100 Tagen im Amt hat der Kommandant der Luftwaffe, Aldo Schellenberg, an seinem ers- ten Informationsrapport die Offi- ziere und das Berufspersonal über die Entwicklungen in der Luft- Foto: Daniel Bader waffe informiert und seine ersten hundert Tage resümiert. B eim Besuch aller Flugplätze und im Eine glaubwürdige Luftwaffe ge Luftverteidigung wären im Konfliktfall Gespräch mit den Mitarbeitern sei Eine glaubwürdige Armee müsse über eine allerdings 60 bis 70 Flugzeuge nötig, sagte ihm bewusst geworden, wie knapp glaubwürdige Luftwaffe verfügen. Nur diese der Luftwaffen-Chef. die personellen Ressourcen seien und wie könne die Rechtsordnung im Flugverkehr Zwingend nötig sei der Ersatz der Aufklä- polyvalent die Mitarbeitenden eingesetzt durchsetzen und im Krisenfall das Eindrin- rungsdrohne, welche unentbehrliche Leis- werden müssen. Im Bereich der nicht un- gen in einen gesperrten Luftraum verhin- tungen auch zugunsten ziviler Behörden umstrittenen Schnittstellen soll in Zu- dern sowie einen Einsatz von Bodentruppen wie Polizei, GWK und Rettungsdienste er- kunft die Einsatzlogistik dem Flugplatz- ermöglichen. Für diese Glaubwürdigkeit bringt. Die Lücken der Luftverteidigung kommandanten unterstellt werden. Damit spielen drei Grossprojekte eine bedeuten- im unteren und mittleren Bereich sollen soll klar werden, dass die Kernaufgabe der de Rolle: der Tiger-Teil-Ersatz, der Ersatz mit BODLUV als Verbund von luft- und bo- Einsatzlogistik die Sicherstellung des Flug- der Aufklärungsdrohne sowie das Konzept dengestützten Effektoren geschlossen wer- betriebs ist. Als grandiose Kultur bezeich- BODLUV. Zur geplanten Beschaffung von den. In seinem ausführlichen Plädoyer zur net Schellenberg die Zusammenarbeit von neuen Kampfflugzeugen sagte Schellen- Miliz meinte Schellenberg, es gebe für die Miliz und Berufspersonal. «Die Luftwaffe berg, dass es zum Gripen E keine Alternati- Schweiz keine sinnvolle Alternative zu kämpft immer im Verbund», sagte er in ve gebe. Die topmodernen 22 Gripen wür- einer Milizarmee mit allgemeiner Wehr- Bezug auf die Volltruppen-Übung SION den mit den bestehenden 33 F/A-18-Jets die pflicht. Eine freiwillige Armee oder ein Be- 33. Übungen müssten darauf ausgerichtet Durchhaltefähigkeit im Luftpolizeidienst rufsheer sei viel zu gross und im Bedarfsfall sein, mit allen Partnern zusammenzuar- erhöhen. Dies sei angesichts von Anlässen viel zu klein und wäre nicht finanzierbar. beiten. Seine Folgerung nach seinen ersten wie dem WEF oder der im nächsten Jahr Die Schweiz tue sich schwer mit bedeuten- hundert Tagen ist klar: Die Luftwaffe er- geplanten OSZE-Ministerkonferenz in Ba- den Vorhaben im Rahmen der nationalen füllt die übertragenen Aufgaben zur vollen sel nötig. Mit dem Gripen würden auch die Sicherheit. Zufriedenheit. Lücken im Erdkampf und in der Luftauf- klärung geschlossen. Für eine glaubwürdi- Felix Meier Now and then everybody needs to go on a great journey. The «Original Pilot Sunglasses» were introduced in 1958 for USAF Pilots and worn by the NASA astronauts on all missions. Get your original on ao-eyewear.ch Pioneers in opticals since 1833. Pioneers in style ever since.
12 Military Aviation Cockpit 06 2013 Inside Super Puma Display Team Jahresprogramm 2013 Bereits hat das Super Puma Display Team die ers- te diesjährige Vorführung am Heli-Weekend in Gren- chen erfolgreich abgeschlossen. Weitere 19 Vor- führungen werden folgen, davon vier im Ausland. Foto: Walter Hodel Damit ist das Super Puma Display Team mit 21 Auf- tritten der «Vielflieger» der Schweizer Vorführteams. Der Gruss der Piloten am diesjährigen Medientag der Luftwaffe und Fantag des PSFC in Emmen. Jahresprogramm 2013 Mai 25. Sion VS, 70 Jahre Base aérienne Sion (www.lw.admin.ch) Juni 1. Amlikon TG, 50 Jahre Flugplatz Amlikon/Segelflug Schwei- zermeisterschaft (www.sm2013.ch) 22. Langenbruck BL, Biderfest (100 Jahre Alpenüberflug/ Oskar Bider, www.oskar-bider.ch) L eider fiel die erste diesjährige Vorführung am Festival du Bal- 22. Dübendorf ZH, Heli Challenge Switzerland, Modellhelikop- lon in Château d’Oex wegen des schlechten Wetters aus. So ter (www.custom-heli-events.ch) startete das Super Puma Display Team am Heli-Weekend in 28./29. Zeltweg (A), Air Power 13 (www.airpower.gov.at) Grenchen zur neuen Saison. Vorgängig trainierte das Team nach Os- Juli tern in Alpnach in einem viertägigen Trainingskurs für die Saison 6. Zürich, Züri Fäscht (www.zuerifaescht.ch) 2013. Dabei konnte der neue Pilot Hauptmann Philippe «Philippe» 6. Full AG, 5. Internationales Militärfahrzeug Treffen (www.militaer-museum.ch) Weber ins Team integriert werden. 16./17. Payerne VD, Luftwaffentage Das Programm 2013 zeigten Major im Generalstab Jeremy «Jer- 20./21. Le Luc le Cannet (F), Meeting Aerien ALAT ry» Faux und Hauptmann Matthieu «Ghiri» Ghiringhelli aber (www.meeting-leluc.fr) schon erstmals einen Tag vor Grenchen anlässlich des Medien- 30. Samedan GR, 75 Jahre Pro Aero Jugendlager tages der Luftwaffe für die Pressevertreter und dem gleichzeitig (www.proaero.ch) stattfindenden Fantag für die Mitglieder des Patrouille Suisse August Fanclub. Nach Grenchen flog das Super Puma Display Team am 10. Birmensdorf ZH, 6. Convoy to Remember (www.convoy.ch) Wochenende des 11. und 12. Mai bereits den zweiten Einsatz am 10. Rapperswil-Jona SG, Seenachtsfest (www.seenachtfest-rj.ch) 2. Internationalen Feuerwehrfest in Interlaken. 17. Pragnins (La Côte) VD, International Fly-In Doch es stehen noch 15 weitere Anlässe im Inland und vier im (www.fly-in.casgp.com) Ausland auf dem Programm. Das rund acht- bis zehnminütige Pro- September gramm zeigt wiederum eindrücklich die Leistungs- und Manöv- 1. Jesolo (I), European Airshow rierfähigkeit des Super Puma- oder Cougar-Transporthelikopters 7. Mollis GL, Zigermeet 2013 (www.zigermeet.ch) der Schweizer Luftwaffe. Die Helikopterpiloten benötigen keinen 7. Schmerlat, Flüügerfäscht (www.schmerlat.ch) Flugplatz und können fast überall landen. Damit ist der Kontakt 21. Hilzingen (D), Flugplatzfest (www. http://sfg-singen.de) zu den Zuschauern auch an Vorführorten ohne Flugplatz vor und Oktober nach den Flügen möglich. Die zwei Militärpiloten stehen dem Pu- 9./10. Axalp BE, Fliegerschiessen (www.lw.admin.ch) blikum jeweils vor Ort für Fragen zur Verfügung und betreiben November 12./13. Payerne VD, Luftwaffentage Nachwuchswerbung. Alle Angaben ohne Gewähr. Die aktuellen Informationen zu den Einsätzen des Super Puma Display Teams findet man auf der Website des Patrouille Suisse Fan Clubs (www.patrouillesuisse.ch), des Super Puma Walter Hodel Display Teams (www.super-puma-display.ch) oder der Luftwaffe (www.luftwaffe.ch).
13 Saab auf Tour de Suisse bei der Industrie Der schwedische Hersteller des Gripen trifft in insgesamt zehn Or- ten lokale Industrievertreter, um über Möglichkeiten der Zusam- menarbeit beim Gripen-E-Pro- gramm zu berichten. Erste Station Foto: Saab war die Zürcher Handelskammer. Schon bald solche Bilder aus der Schweiz? S ollte die Schweiz, wie vom Bundesrat haben, das ist eine Vorgabe der armasuisse. von denen 200 Millionen bereits von ar- geplant, 22 schwedische Gripen E be- Deswegen muss die Arbeit seriös und akri- masuisse bestätigt sind. Noch vor Vertrags- schaffen, dann ist Saab verpflichtet, bisch ausgeführt werden, das braucht seine unterzeichnung sollen es mindestens 300 Gegengeschäfte in Höhe der Vertragssum- Zeit», meint Henry Joahnsson, verantwort- Millionen sein. Dazu hat Saab vor Kurzem me in der Schweiz zu realisieren. lich für das Saab-Gripen-Programm in der verkündet, dass es ein Konsortium sucht, Saab besucht in den kommenden Wochen Schweiz. das wesentliche Teile des Gripen-E-Flug- auch drei Orte in der Westschweiz sowie Lu- Auch für Pius Drescher, Geschäftsführer der körpers entwickeln und produzieren kann; gano. Ziel ist es, die regionale Industrie über Swissmemfachgruppe der Sicherheits- und dies entspricht einem Anfangsvolumen von die Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu Wehrtechnikfirmen, ist klar: «Das Schaf- weiteren 200 Millionen Franken bei zirka informieren sowie neue Geschäftspartner fen von Umsatzvolumen für die Schweizer 500 000 Mannstunden. zu finden. Gleichzeitig besuchen die Saab- Technologie- und Industriebasis muss nach- Spezialisten gezielt und direkt Firmen, um haltig und effektiv sein. Dies gilt ganz be- neue Beziehungen zu entwickeln oder be- sonders für die Sicherheits- und Rüstungs- stehende zu vertiefen. industrie.» «Wir lassen uns aber nicht drängen. Gegen- Bereits heute hat Saab Gegengeschäfte von Pressemeldung Saab, geschäfte müssen nachhaltige Wirkungen knapp 280 Millionen Franken realisiert, bearbeitet von Max Ungricht Massgeschneiderte Avionik Europaweit zugelassen ect! n you exp More tha Kuerzi Avionics AG Informationen über unsere CH-9506 Lommis Approved Design Daten und +41 (0)52 376 22 27 Eigenprodukte finden Sie auf info@kuerzi.com unserer Webseite. www.kuerzi.com
14 Civil Aviation Cockpit 06 2013 InterSky expandiert Die österreichische InterSky hat ihre Flugaktivitäten ausgeweitet und den Flottenbestand mit zwei neuen sowie einer gemieteten ATR 72 verdoppelt. Ermöglicht hat die millionen- schwere Flugzeugbeschaffung Hans Rudolf Wöhrl und sein Schwiegersohn Peter Oncken mit ihrer Intro Aviation, die seit 2012 mit 74,9 Prozent am Unternehmen beteiligt ist. Die Bombardier Dash 8-300 dient InterSky seit Jahren als Stan- dardflugzeug. R enate Moser, die Geschäftsführerin und Gründerin der In- Konkurrenz aus der Türkei terSky, begleitet Medienanlässe gerne persönlich. So auch am Inwieweit sich für den Hub Zürich, der ab Juni mit der fabrikneuen 2. April, der offiziellen Streckeneröffnung Zürich–Salzburg, an 70-plätzigen ATR-72-600 bedient wird, Umsteigepassagiere gewin- ihrem 71. Geburtstag. Für den Flughafen Zürich ein Anlass, bei dem es nen lassen, wird sich weisen, denn neben den bisherigen Umsteige- nicht nur die Linieneröffnung zu feiern gab, sondern es auch die aus flughäfen Wien, Frankfurt und München, bietet Turkish Airlines Bregenz mit ihrem Ehegatten Rolf Seewald angereiste Airline-Chefin seit April mit Istanbul eine neue Direktverbindung an. Die stark vor dem Abflug zu überraschen galt, was mit der Übergabe der mit expandierende Fluglinie, die nicht nur zu attraktiven Preisen fliegt, ihrem Porträt geschmückten Mozartkugel voll gelang. sondern auch einen ausgezeichneten Service bietet und über ein Für die Bodensee-Airline kaum befriedigend dürfte hingegen die weitverzweigtes Verbindungsnetz verfügt, dürfte die bisher von Auslastung der 50-plätzigen Bombardier Dash 8-300Q auf dem Flug Salzburg aus angeflogenen Umsteigedestinationen bald zu spüren nach Salzburg gewesen sein, der ab 99 EUR (one-way, inkl. Taxen bekommen, zumal die türkische Fluglinie mit grösseren Firmen und Gebühren) angeboten wird. Dass die Strecke, die bis Januar Verträge abschliesst. 2011 mit einer Dornier 328 von Cirrus Airways bedient wurde, eine Neben der Hauptbasis Friedrichshafen und den im Januar und Anlaufzeit benötigt, war wohl erwartet worden, hatte man doch zu- April eröffneten Einsatzbasen in Graz und Salzburg, auf denen je vor die einstigen Passagierzahlen gesichtet. Auf den aktuellen Bu- eine Maschine stationiert ist, ist InterSky seit dem 9. April auch chungsstand bezogen sagte Renate Moser denn auch: «Hier werden in Karlsruhe Baden-Baden präsent, von wo aus auf der früher von wir etwas mehr Zeit benötigen, doch Graz läuft hervorragend und OLT bedienten Strecke nach Hamburg eine mit Besatzung gemie- wesentlich besser als wir erwartet haben», und fügte hinzu: «Wir tete Avanti Air ATR-72-200 zum Einsatz kommt. Laut Roger Hohl waren da eben schon bekannt.» wird dies vorläufig die letzte neue Destination sein. Bei einer Pro- Mit den von Montag bis Freitag täglichen drei Rotationen sowie duktionssteigerung von 36 Prozent gegenüber dem Vorjahr ist dies mit am Wochenende reduziertem Flugangebot will die Airline zu- auch nachvollziehbar. sätzlich dem Flughafen Zürich Transitpassagiere zuführen. Roger Hohl, Leiter Verkauf und Marketing bei InterSky, hielt denn auch Eine Frau – eine Airline fest, dass mit Swiss über den Abschluss eines Interline-Abkom- Sie ist auch heute noch die einzige Frau, die eine Airline aus der mens verhandelt werde. Ein derartiges Abkommen, das Buchun- Taufe gehievt hat – Renate Moser – die ihre Vision gerade Mal zwei gen über beide Computersysteme zulässt, habe man bereits mit Monate nach den Anschlägen vom 11. September 2001 mit der Air Berlin abschliessen können, sagte der gebürtige Schweizer, der Gründung von InterSky umsetzte. bereits seit zehn Jahre für das Flugunternehmen tätig ist. Die not- Den Gründungsentscheid erleichtert haben mag auch der Umstand, wendigen Softwareanpassungen seien daher bereits vorhanden, dass nach dem Verkauf der von Rolf Seewald gegründeten Rheintal- ergänzte Hohl. flug an Austrian Airlines sich nur für eine der beiden Dash 8-300 ein
15 Doch schon bald zeigte sich, dass sich mit dies wieder aktiv zu werden. Mit der Strei- der anfänglichen Strategie kein Geld ver- chung unrentabler Linien und dem Ver- dienen liess, sodass man sich im Septem- kauf einer Dash 8-300Q gelang es 2012 mit ber 2002 für die damals aufkommende Low- nunmehr drei Maschinen wieder schwarze Fare-Strategie entschied. Im Oktober 2003 Zahlen zu schreiben. Im Februar 2012 stand startete schliesslich erstmals eine der bei- letztlich mit der Intro Aviation von Hans den Dash 8-300 ab Friedrichshafen, wo im Rudolf Wöhrl auch der gesuchte Investor folgenden Jahr eine der Turbopropmaschi- fest, der mit Peter Oncken 74,9 Prozent über- nen fest stationiert wurde. Mit der Verle- nahm und die Bestellung von zwei 70-plätzi- gung der zweiten Einheit verabschiedete gen, inzwischen ausgelieferten ATR 72-600, man sich 2005 endgültig aus der Schweizer ermöglichte. Fotos: Aeromedia A. E. Wettstein Hauptstadt. Mit der Übernahme je einer weiteren Ma- Zukunft schine in den Jahren 2006 und 2008 erhöh- Wie sich InterSky entwickeln wird, darf te sich der Flottenbestand denn auf vier. Im man gespannt sein. Nach Hans Rudolf Oktober 2009 gab es schliesslich den Mil- Wöhrl, der als 26-Jähriger mit dem Nürn- lionsten Passagier zu feiern. Doch Erfolge berger Flugdienst (NFD) – heute Eurowings Ankunft in Salzburg: Rolf Seewald mit der entgehen der Konkurrenz nie, so begann – seine erste Fluggesellschaft gründete und Mozartkugel, Renate Moser und Flughafen- denn Germanwings ab April 2010 die Stre- Fluggesellschaften wie DBA, LTU und Fly- direktor Roland Hermann (v.l.). cke Köln–Bonn–Friedrichshafen zu beflie- next sanierte, um diese anschliessend wei- gen, was zu Überkapazitäten und einem rui- terzuverkaufen, soll kein schnelles Wachs- nösen Preiskampf führte, der sich Ende Jahr tum angestrebt werden. Mittelfristig sollen deutlich in den Büchern niederschlug. Dies jedoch die Dash 8-300Q durch ATR 42-600 Käufer finden liess. Es war denn auch diese nachdem zuvor fünfmal in Folge schwarze ersetzt werden, wie kürzlich in den elektro- Maschine, die am 25. März 2002 von der da- Zahlen ausgewiesen werden konnten. Für nischen Medien publiziert wurde. maligen Basis Bern zum Jungfernflug nach Renate Moser, die sich 2006 aus dem Tages- Berlin-Tegel abhob. geschäft zurückgezogen hatte, bedeutete Anton E. Wettstein Heute Zürich, morgen Miami – jeden Tag eine neue Herausforderung als Pilot/-in Besuchen Sie eine Informationsveranstaltungen bei SWISS in Zürich Kloten. www.swiss.com/career swiss-aviation-training.com/future-pilots
16 Civil Aviation Cockpit 06 2013 Foto: EAP Flughafen Basel im Steigflug Cockpit: Letztes Jahr hat der EuroAirport Womit hat das zu tun? bei der Zahl der beförderten Passagiere um Zu Zeiten des Eurocross vor rund 15 Jahren sechs Prozent zugelegt und ist damit dop- waren vor allem Flugzeuge mit 30 bis 50 pelt so stark gewachsen wie der europäi- Sitzplätzen im Einsatz. Entsprechend war Seit über zehn Jah- sche Durchschnitt. Worauf führen Sie diese die Zahl der Bewegungen mit 126 000 viel Foto: Thomas Strässle ren leitet der Basler Jürg Rämi die Ge- Entwicklung zurück? Wird es so weiter- höher als heute. Letztes Jahr verfügten die schicke des Flug- gehen? ab Basel eingesetzten Maschinen dagegen hafens Basel-Mul- Jürg Rämi: Bei uns gibt es einen Markt, über durchschnittlich 120 Plätze. Dies er- house. der noch nicht ganz abgedeckt ist. Zu den klärt, weshalb die Zahl der Starts und Lan- erfolgreichen Nischenmärkten gehört bei- dungen auf knapp 88 000 zurückgegangen spielsweise der Kosovo, aber auch der tür- ist. Die Tendenz geht im Übrigen weiter: kische Markt wächst. Ferner hat sich die Von Januar bis März haben die Bewegun- Der EuroAirport hat im vergange- Bedienung der grossen Hubs gut entwi- gen gegenüber dem Vorjahr erneut um nen Jahr ein überdurchschnittli- ckelt. Wie Sie wissen, gibt es im Luftver- sechs Prozent abgenommen. kehr ein ständiges Auf und Ab. Im Moment ches Wachstum hingelegt, bedingt befinden wir uns im Hoch, das übrigens Ihr Flughafen hängt in starkem Mass vom in erster Linie durch die Niedrig- bestätigt wird durch das Wachstum im ers- Low-Cost-Verkehr ab. Allein Easyjet, die eben ten Quartal dieses Jahres, wo wir im Ver- eine achte Maschine stationiert hat, kommt preisgesellschaften. Der Airport gleich zur Vorjahresperiode fast acht Pro- auf einen Marktanteil von über 50 Prozent. im Dreiländereck will aber auch zent mehr Passagiere verzeichnet haben. Und Wizzair will ab Juni mit Tuzla eine wei- die Fracht nicht vernachlässigen Grundsätzlich bin ich optimistisch, dass tere Destination in ihr Liniennetz aufnehmen. diese Entwicklung in den nächsten Jahren Besteht nicht die Gefahr, dass Basel sich zu und hat darum mit dem Bau eines anhält, wenn sich das wirtschaftliche Um- stark auf dieses Segment ausrichtet? neuen Cargo-Terminals begonnen, feld nicht plötzlich ändert. Es gibt einige Ich glaube, dass sich das Konzept der Low- Destinationen, die noch ein Potenzial ha- Cost-Gesellschaften und jenes der traditi- wie Flughafendirektor Jürg Rämi ben. Interessanterweise geht aber die Zahl onellen Netzwerkcarrier je länger je mehr im Interview mit Cockpit erläutert. der Bewegungen zurück. vermischen. Lufthansa mit Germanwings
17 Foto: EAP Korean Air bedient den EuroAirport einmal wöchentlich mit der Boeing 777F, von denen der asiatische Carrier drei Stück in der Flotte hat. und Air France mit Hop! haben mittlerweile cherheitsrelevante Einrichtungen wie die len, dass ein solches Projekt – vielleicht im auch ihre eigenen Billigableger eingeführt. Abluftsysteme erneuern und für mehr Hel- Rahmen einer Partnerschaft von Fluggesell- Die Fluggesellschaften unterscheiden sich ligkeit sorgen. schaften, die derselben Allianz angehören in Zukunft eher darin, dass sie entweder rei- – Realität wird. Allerdings zeichnet sich im ne Punkt-zu-Punkt-Verbindungen anbieten Warum ist eigentlich Ryanair nicht vor Ort? Moment nichts Konkretes ab. Dann wür- oder einen Hub unterhalten. Unsere Bestim- Die Iren waren von 2009 bis 2010 schon ein- de ich auch weitere Charterdestinationen mung liegt eindeutig im Point-to-Point, der mal hier und verlangten dann tiefere Pas- nicht ausschliessen. Es gibt ja schon Flüge Umsteigeverkehr ist verschwindend klein. sagiergebühren. Darauf konnten wir nicht in die Dominikanische Republik und nach Natürlich stellt die Ausrichtung auf einen eingehen, weil wir die andern Airlines ja Mexiko, allerdings nur in der Winterperi- grossen Kunden immer ein gewisses Risi- nicht diskriminieren wollten. Ryanair ist ode. Beim Thema «Langstreckenverkehr» ko dar. Aber man darf nicht vergessen, dass eine effiziente Airline, die ich gerne weiter- darf man nicht vergessen, dass Basel nicht die meisten Flughäfen einen Hauptcarrier hin bei uns gehabt hätte. Die Schwierigkeit weit weg liegt von den grossen Hubs Zürich, haben, der teilweise für mehr als die Hälfte besteht einfach darin, dass sie von den Preis- Frankfurt und Paris. Deshalb lautet unsere des Aufkommens verantwortlich ist. Das forderungen, die sie stellt, nicht abrückt. Devise primär, die grossen Drehkreuze op- ist in Zürich ebenso der Fall wie in Frank- timal anzubinden. furt oder Paris. Wichtig scheint mir, dass Neben den Billiganbietern kommt Swiss nur man einen Grosskunden, der an einem be- auf einen Anteil von gut fünf Prozent. Ist es Wo gibt es allgemein gesehen weitere Wachs- stimmten Flughafen wachsen will, in die aus Ihrer Sicht denkbar, dass der Schweizer tumsmöglichkeiten für den EuroAirport? Ausbauprojekte einbindet, um das unter- Carrier eine ähnliche Offensive wie in Genf Da sehe ich in erster Linie zwei Märkte in nehmerische Risiko auf mehrere Schultern startet, um seine Präsenz in Basel zu stärken? Europa: zum einen Skandinavien, wo es bis- zu verteilen. Dies ist zum Beispiel in Mün- Ich halte das für möglich und würde das her nur einen Flug nach Kopenhagen gibt. chen zwischen dem Flughafen und Lufthan- natürlich auch begrüssen. Allerdings wird An erster Stelle würde ich hier Stockholm sa so geschehen. Swiss wohl zuerst schauen, ob sich ihre Stra- nennen, aber auch für Oslo und Helsinki tegie in Genf bewährt. sehe ich Perspektiven. Weiteres Wachs- Ist es überhaupt attraktiv für einen Schwei- tumspotenzial sehe ich auch in Osteuropa. zer Flughafen wie Basel, den Ruf eines Air- Abgesehen von einem saisonalen Flug nach Moskau beispielsweise weist einen hohen ports für Billigairlines zu haben? Montreal gibt es ab Basel keinen Langstre- Anteil an Businessreisenden auf. Zwischen «Billig» und «Low Cost» bedeuten für mich ckenverkehr. Wäre da nicht mehr möglich? Russland und der Schweiz gibt es zudem nicht dasselbe. Der EuroAirport ist nicht ein Punktuell gibt es ein Potenzial für die eine ein gewisses Aufkommen im ethnischen Flughafen im Sinne von «Low Quality». Wir oder andere Langstrecke. Das grösste nach- und Leisure-Verkehr, und zwar jeweils in haben in den letzten beiden Jahren sieben gewiesene Bedürfnis betrifft New York, wo beide Richtungen. Ausbauen lässt sich si- Millionen Franken in die Sanierung des Ab- ein sechsmal pro Woche oder sogar täg- cher auch der bosnische Markt. Es kommt flugbereichs investiert. Jetzt laufen Abklä- lich durchgeführter Linienflug Sinn ma- immer noch vor, dass Menschen aus Gebie- rungen, wie man die Ankunftsebene im al- chen könnte. Möglichkeiten gibt es auch ten des früheren Jugoslawien für eine Bus- ten Teil des Flughafens attraktiver gestalten im chinesischen Markt, insbesondere nach reise in ihre Heimat mehr zahlen als für ei- könnte. Wir wollen dort beispielsweise si- Schanghai. Ich kann mir durchaus vorstel- nen Direktflug. �
18 Civil Aviation Cockpit 06 2013 Seit den Crossair-Zeiten gibt es ab Basel keine Inlandverbindungen Wenn Sie einen Wunsch für Ihren Flughafen hätten, wie würde der mehr. Ist die Wiederaufnahme solcher Flüge realistisch? aussehen? Nein, diese Zeiten sind vorbei. Es gibt auch keine Anstrengungen, Ich würde mir wünschen, dass man die arbeitsrechtlichen Unsi- derartige Flüge wieder aufleben zu lassen. Lugano wäre zwar eine cherheiten, die zwischen Frankreich und der Schweiz bestehen und denkbare Nische, aber da müsste man viermal täglich fliegen, je die meiner Ansicht nach investitionshemmend wirken, beseitigen zweimal morgens und abends. kann. Ich denke, das würde dem EuroAirport zusätzliche Entwick- lungsmöglichkeiten geben. Im letzten Jahr ist die Fracht stark zurückgegangen. Womit hat das zu tun? Interview: Thomas Strässle Tatsächlich verzeichnen wir seit 2011 vor allem in der geflogenen Fracht Rückgänge. Damals war ja zwischen Mai und Juli die Nord- Süd-Piste wegen Sanierungsarbeiten geschlossen. Malaysia Air- lines hat ihre Flüge danach nicht mehr aufgenommen, und Korean fliegt seither nur noch einmal pro Woche. Kommt dazu, dass unse- re Cargo-Infrastruktur nicht mehr «state-of-the-art» ist. Wir stan- den vor der Frage, in neue Infrastrukturen zu investieren oder die Luftfracht allmählich auslaufen zu lassen. Weil die Fracht mit 15 Prozent Umsatzanteil ein wichtiges zweites Standbein darstellt, das wir nicht verlieren wollen, haben wir uns für eine Vorwärtsstrategie entschieden und im Januar mit dem Bau einer neuen Frachthalle begonnen, die nächstes Jahr eröffnet werden soll. Gibt es schon neue Frachtgesellschaften, die Interesse bekunden, nach Foto: EAP Basel zu kommen? Konkret kann ich Ihnen noch keine Namen von Airlines nennen, es ist auch noch etwas früh dafür. Wir haben aber mit einer Reihe Das Computer-Bild zeigt das zukünftige Frachtterminal, das von Ankermietern, etwa Swissport und Cargologic, Verträge abge- der EuroAirport für rund 40 Millionen Euro errichten lässt. schlossen, die über fünf Jahre laufen. Etwa zwei Drittel der neuen Hallenfläche konnten wir so bereits vermieten. Die neue Frachthalle am EAP Am südlichen Ende des Flughafens Basel-Mulhouse entsteht der- In welchem Stadium befindet sich das Projekt der Schienenanbin- zeit ein neues Cargo-Terminal. Es ist in sieben Module unterteilt und dung? verfügt über eine Grundfläche von 21 000 m². Ferner entstehen auf Das ist ein Unterfangen, das Zeit benötigt. Seit Anfang Mai ist dem Vorfeld zwei Parkpositionen für Grossraumfrachter. Die neue das öffentliche Mitwirkungsverfahren zwischen den betroffenen Infrastruktur, zu der auch zusätzliche Rollwege gehören, kostet den schweizerischen, französischen und deutschen Gemeinden im Flughafen rund 40 Millionen Euro und soll im dritten Quartal nächs- Gang. Studien haben ergeben, dass das Passagierwachstum dank ten Jahres bezugsbereit sein. Eine Modernisierung der Frachtanlagen der Erschliessung des Flughafens durch den Zug ab 2018 etwa sechs war u. a. nötig geworden, weil das bisherige Cargogebäude den An- Prozent jährlich ausmachen könnte. Im nächsten Jahr werden die forderungen für die Lagerung von temperatursensiblen Gütern wie Schweiz und Frankreich auch über die Verteilung der Kosten von Pharmaprodukte nicht mehr genügte. Der Flughafen geht davon aus, rund 220 Millionen Euro verhandeln. Natürlich hoffen wir, dass dass das Exportvolumen solcher Frachtgüter in den nächsten Jahren sich auch Deutschland daran beteiligt. Und schliesslich braucht zunehmen wird. Das alte Frachtgebäude könnte laut Flughafendirek- es eine Umweltverträglichkeitsprüfung. Im Moment gehen wir tor Jürg Rämi in Zukunft für die Lagerung der weniger temperatur- 90x28 davon aus, dass 2015 mit dem Bau begonnen wird und die ersten empfindlichen Expressfracht verwendet werden. ts Passagiere zwischen 2018 und 2020 mit dem Zug anreisen werden. Airmail Flugzeugmodelle GmbH rch Kaiserstuhlstrasse 36, 8154 Oberglatt er Sto (beim Bahnhof Oberglatt - S-Bahn S5) Fieseleizer Luft- Mi–Fr 10.30–18.30 / Sa 10.00–16.00 Schw 2 (Metall) 1:7 Tel 043 211 93 20 Fax 043 211 93 21 waffe :48 (Hand- airmail@flugzeugmodelle.com www.flugzeugmodelle.com un 1 modelle) d arbeit s www.cockpit.aero Flughafen FASZINATION HELIKOPTER www.kreutzer-aviation.ch St.Gallen – Altenrhein Ihre Flugschule für info@kreutzer-aviation.ch BB HELI ZÜRICH • Privat-/Berufspilot* • Instrumentenflug* Ihr Spezialist • Nachtflug • Kunstflug für Rund - • Im Auftrag Luftwaffe und Taxiflüge militärische Selektion/Sphair BB Pilotenausbildung • Schnupperflüge alle Kategorien HELI * in Zusammenarbeit mit unseren Partnern 044 814 00 14 www.bbheli.ch
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