Erneuerbare Energien - SSES.ch

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Erneuerbare Energien - SSES.ch
Erneuerbare                                   11 GUTE BEISPIELE
                                                                      Rund 50 aktuelle Projekte für

                        Energien
                                                                      den Ausbau der erneuerbaren
                                                                      Energien

                                                                      16 ZEV
                                                                      Der Zusammenschluss für
                                                                      Eigenverbrauch macht mit
                                                                      professioneller Hilfe Schule

                                                                      22 FALTDACH
                                                                      Ein innovatives Bauwerk aus
                                                                      Chur findet erste Nachahmer
                                                                      in der Schweiz
Nr. 1   Februar 2020

Eine Publikation der SSES in Zusammenarbeit mit Swissolar

DIE ENERGIEWENDE
FUNKTIONIERT                                                SEITE 8
Erneuerbare Energien - SSES.ch
Anders als Andere.

      « Beim letzten Ausbau unseres Solaranlagenparks
        unterstützte uns die ABS mit viel Sachverstand.
        Mit ihr als Partnerin haben wir eine grossartige

                                                                                                                                artischock.net
        Lösung für die Finanzierung gefunden.»
       Lukas Herzog, Geschäftsführer der Alteno Solar AG, Basel.

       Die Alternative Bank Schweiz fördert seit ihrer
       Gründung vor 30 Jahren schweizweit Innovationen
       im Bereich der Neuen Erneuerbaren Energien.                     UNICA ARCHITEKTUR AG                   www.abs.ch

Alles rund ums Wohneigentum                                                                   Messedauer und Öffnungszeiten
          > Architektur / Hausbau
                                                                                              Donnerstag    5.3.2020
                        > Bauland    > Immobilien                                                           17.00 – 20.00 Uhr
       > Bauobjekte / Bauprojekte    > Innenarchitektur
                                                                                              Freitag       6.3.2020
       > Bau- / Baunebengewerbe      > Innenausbau                                                          16.00 – 20.00 Uhr
                > Energieeffizienz   > Inneneinrichtung / Wohndesign                          Samstag       7.3.2020
                      > Gartenbau    > Modernisierung / Sanierung                                           10.00 – 18.00 Uhr
                    > Haustechnik    > Rechts- und Steuerberatung                             Sonntag       8.3.2020
                                     > Versicherungen / Finanzierung                                        10.00 – 17.00 Uhr
                                     > Wellness

                                        Wo WohnTRäume wahr werden.
Erneuerbare Energien - SSES.ch
EDITORIAL                                                  INHALT

GUTE BEISPIELE, DIE NACHAHMER                                                           Aktuell                                           4

SUCHEN                                                                                  Schwerpunkt

                                                                                        Studie: Die Energiewende ist technisch
                               «Wir können mit Sonnenkraft doppelt so viel Strom
                                                                                        und finanziell machbar, es braucht aber
                               produzieren wie heute mit den Atomkraftwerken,
                                                                                        mehr Kommunikation.                     10
                               wenn wir Kollektoren auf geeigneten Dächern und
                               Fassaden installieren», erklärte Bundespräsidentin
                                                                                        Erfolgsmodelle der Energiewende
                               Simonetta Sommaruga im Dezember dem «Sonntags­
                               blick». Der Bundesrat wolle mit einem neuen Energie­
                                                                                        Photovoltaik                                     11
                               paket Wasserkraft und Solarenergie stärken. Wir ste­
                                                                                        Watt d’Or 2020                                   15
                               hen also vor einem Präsidialjahr, das auf die erneuer­
                                                                                        Zusammenschluss zum Eigenverbrauch               16
                               baren Energien ausgerichtet ist. Die Bundespräsiden­
                                                                                        Gemeindeinitiativen                              17
                               tin wies auch auf eines der grossen Probleme hin,
                                                                                        Aktive Gemeinden                                 17
                               warum es mit dem Ausbau stockt: «Derzeit fehlt die
                                                                                        Gründerszene                                     18
                               Planungssicherheit.» Sie ist ein entscheidender Faktor
                                                                                        BeO Pellets GmbH                                 18
                 Beat Kohler   für einen rascheren Ausbau der erneuerbaren Ener­
          Leitender Redaktor
                                                                                        Neue Heiztechnik                                 18
                               gien. Die Vorteile liegen auf der Hand, wie auch die
                                                                                        E-Mobilität                                      18
                               Bundespräsidentin ausführte: «Heute beziehen wir Öl
                                                                                        Genossenschaften                                 19
                               und Gas aus dem Ausland. Dafür bezahlen wir Milli­
                                                                                        Bürgerinitiative                                 19
                               arden, die wir besser in der Schweiz investieren wür­
                                                                                        Projekt                                          19
                               den. Wenn wir selbst saubere Energie produzieren,
                                                                                        Solarthermie                                     20
                               profitiert die einheimische Wirtschaft davon – beson­
                                                                                        Pflanzenaufzucht                                 20
                               ders die KMU, die Solarpanels montieren und ent­
                                                                                        Windkraft                                        20
                               wickeln oder neue Heizsysteme installieren. Zudem
                                                                                        Investitionen                                    20
                               senken wir so unsere Abhängigkeit vom Ausland», so
                                                                                        Wind und Solar                                   20
                               Simonetta Sommaruga. Damit die Energiewende ge­
                                                                                        Solarstrom                                       20
                               lingen kann, braucht es zudem in der Bevölkerung
                                                                                        Auszeichnung                                     21
                               noch mehr Wissen über erneuerbare Energien, wie
                                                                                        Neuartiger Stromspeicher                         21
                               Forschende der Nationalen Forschungsprogramme
                                                                                        Pilotprojekt                                     22
                               «Energiewende» unlängst aufgezeigt haben. Deshalb
                                                                                        100% Erneuerbar                                  26
                               zeigen wir in diesem Heft einige gelungene Beispiele
                                                                                        Umbau                                            26
                               für die Energiewende, die alleine in den letzten
                                                                                        Solarpark                                        26
                               Wochen und Monaten kommuniziert und von der
                                                                                        Neue Politik                                     26
                               Redaktion gesammelt wurden. Sie sollen Ansporn für
                                                                                        Website                                          27
                               möglichst viele Nachahmer sein.
                                                                                        Neues Zertifikat                                 27
                                                                          Beat Kohler

                                                                                        Flash                                            28

                                                                                        SSES-News

                                                                                        VESE-News

                                                                                        Branchenverzeichnis                              30

                                                                                        Impressum                                        31

Liebe Mitglieder                                                                        Agenda                                           32

Die elektronische Version der «Erneuerbaren Energien» finden Sie auf der Website
der SSES: www.sses.ch. Sie erhalten an dieser Stelle jeweils das Passwort für die
aktuelle Ausgabe. Benutzername: ee Passwort: solarpower

                                                                                        Titelbild: Schweizer Solarpreis 2018

                                                                                          Erneuerbare Energien Nr. 1      Februar 2020    3
Erneuerbare Energien - SSES.ch
AKTUELL

                             PELLETPREISE                                                                                          BESSER HEIZEN
                             Februar 2019 bis Januar 2020                                                                          EnergieSchweiz hat an der Swissbau das
                             Pelletpreise in CHF/t (inkl. MwSt. und Lieferung)                                                     Programm «Erneuerbar heizen» lanciert.
                                                                                                                                   Das Programm unterstützt den Umstieg
                                                                                                                                   von einem fossilen auf ein erneuerbares
                                                                                                                                   Heizsystem. Es soll privaten und institutio-
                                                                                                                                   nellen Hausbesitzenden aufzeigen, wie sie
Grafik: www.pelletpreis.ch

                                                                                                                                   beim Heizungsersatz richtig vorgehen und
                                                                                                                                   wie viel Kosten und CO2 sie sparen können.
                                                                                                                                   Die frühzeitige Auseinandersetzung mit
                                                                                                                                   dem Heizungsersatz ist dringend notwen-
                                                                                                                                   dig, um die Klimaziele zu erreichen. In etwa
                                                                                                                                   60 Prozent aller Wohngebäude steht noch
                             Der Index ist ein Durchschnittspreis, der sich aus den Preisangaben verschiedener Pelletlieferanten   immer eine Öl- oder Gasheizung. Das sind
                             zusammensetzt.                                                                                        insgesamt 900 000 fossile Heizungen, die
                             © www.pelletpreis.ch, jeden Monat die aktuellen Pelletpreise                                          bis 2050 ersetzt werden müssen. Ab 2020
                                                                                                                                   müssen dazu jährlich 30 000 Heizungen er-
                                                                                                                                   setzt werden. Es hat sich gezeigt, dass we-
                             GLETSCHER-INITIATIVE UNTERSTREICHT                                                                    niger als die Hälfte der privaten und institu-

                             DRINGLICHKEIT                                                                                         tionellen Hausbesitzenden beim Heizungs-
                                                                                                                                   ersatz erneuerbare Alternativen prüft. Da-
                             Innert kurzer Zeit waren die über 100 000 Unterschriften für die eingereichte Gletscher-              durch wurden 2018 rund 23 000 fossile
                             Initiative beisammen, was den Volkswillen zum entschlossenen Handeln gegen die dro-                   Heizungen wieder durch fossile Heizungen
                             hende Klimakatastrophe eindrücklich belegt. Die Gletscher-Initiative lässt offen, wie die             ersetzt. Das stimmt angesichts der Klima-
                             notwendige Dekarbonisierung der Schweiz erreicht werden soll. Die Analysen von Swissolar              debatte sehr nachdenklich.
                             und anderen zeigen, dass der naheliegendste Weg über einen massiven Ausbau von Solar-                                         Pressedienst/Redaktion
                             strom führt. Keine andere erneuerbare Energie hat auch nur ansatzweise dasselbe Potenzial
                             in der Schweiz wie die Photovoltaik, wie heute viele Studien belegen. «Wir brauchen jähr-
                             lich 40–45 Terawattstunden Solarstrom, den wir zum grössten Teil auf unseren Dächern und
                                                                                                                                   20 JAHRE Q CELLS
                             Fassaden produzieren können», sagt David Stickelberger, Geschäftsleiter Swissolar. Die da-            Zum 20-Jahre-Jubiläum peilt Q Cells für
                             für benötigte installierte Leistung liegt bei rund 50 Gigawatt. Das ist rund 25-mal mehr als          das Jahr 2020 den Vermarktungsstart für
                             heute bereits installiert ist. Der solare Zubau kann geringer ausfallen, wenn der aktuelle            eine ganze Reihe Produkte und Dienstleis-
                             Stillstand beim Ausbau der Windenergie in der Schweiz überwunden wird. Diese kann                     tungen an: Q Cells wird sein Portfolio an
                             ebenso wie die Wasserkraft eine wertvolle Ergänzung zum Solarstrom leisten. Insbesondere              monokristallinen Modulen um neue Mo-
                             um die Saisonalität im Winter auszugleichen. Der Fachverband Swissolar fordert Bundesrat              delle erweitern, die über eine Effizienz von
                             und Parlament auf, ergänzend zum aktuell verhandelten CO2-Gesetz einen Massnahmen-                    mehr als 20 Prozent verfügen. Dieses Port-
                             plan zum Photovoltaikausbau zu erarbeiten. Mit den aktuellen Rahmenbedingungen ist le-                folio an Hochleistungsmodulen wird im
                             diglich ein jährlicher Zubau von einem halben Gigawatt möglich. Das Ziel würde somit erst             kommenden Jahr im Mittelpunkt stehen,
                             im Jahr 2120 und damit 70 Jahre zu spät erreicht. Deshalb müssen jetzt die Voraussetzun-              da dann die gesamten 10,7 GW an Modul-
                             gen geschaffen werden, damit jährlich mindestens 1,5 Gigawatt Photovoltaik in der Schweiz             produktionskapazität von Q Cells auf mo-
                             installiert werden. Anzusetzen ist dabei primär bei Grossanlagen auf Industrie-, Gewerbe-,            nokristalline Module umgestellt sein wird.
                             Dienstleistungs-, Infrastruktur- und Landwirtschaftsbauten sowie auf Parkplätzen. Mit den             Das Unternehmen ist überzeugt, dass die
                             aktuellen Rahmenbedingungen können diese Anlagen oft nicht wirtschaftlich betrieben                   monokristalline Technologie den effektivs-
                             werden, weshalb derzeit ein immenses, technisch einfach erschliessbares Potenzial nahezu              ten Weg darstellt, um niedrige Stromgeste-
                             brachliegt.                                                              Pressedienst/Redaktion       hungskosten zu erzielen.
                                                                                                                                                           Pressedienst/Redaktion

                                                                                                                                   WWF UND IWB
                                                                                                                                   WWF Schweiz unterstützt die öffentliche
                                                                                                                                   Ladeinfrastruktur für Elektroautos der Bas-
                                                                                                                                   ler Energieversorgerin IWB. Denn dort gibt
                                                                                                                                   es ausschliesslich zertifizierten Ökostrom
                                                                                                                                   zu laden. Die Kooperation wird nun durch
                                                                                                                                   eine spezielle Gestaltung der Säulen kennt-
                                                                                                                                   lich gemacht. Elektromobileure profitieren
Foto: Beat Kohler

                                                                                                                                   von besonders nachhaltigem Strom – ohne
                                                                                                                                   Aufpreis. IWB übernimmt die Mehrkosten
                                                                                                                                   des zertifizierten Stroms.
                                                                                                                                                           Pressedienst/Redaktion

                             4     Erneuerbare Energien   Nr. 1   Februar 2020
Erneuerbare Energien - SSES.ch
AKTUELL

                                                       SOLARBRANCHE WÄCHST                                                   FELDTEST FÜR SOLARZAUN
                                                       Die deutsche Solarbranche geht gestärkt in die 2020er-Jahre: Nach
                                                       Schätzungen des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW) ist der PV-
                                                       Markt im vergangenen Jahr um rund 30 Prozent gewachsen. Auch
                                                       der Inlandsabsatz für Solarstromspeicher hat nach BSW-Angaben
                                                       zweistellig zugelegt. Für die kommenden Jahre zeigt sich Deutsch-
                                                       lands Wirtschaftsverband für Solarenergie und Speicher ebenfalls
                                                       zuversichtlich. Im Falle einer schnellen Umsetzung der Beschlüsse
                                                       des Klimapaketes vom vergangenen Herbst stünden die Zeichen
                                                       weiter auf Wachstum. Für dieses Jahr rechnet der BSW auch im Be-
                                                       reich der Solarwärme erstmals seit vielen Jahren mit einem deutli-
                                                       chen Anziehen der Nachfrage. Zum Jahreswechsel hat die Bundes-
                                                       regierung die Förderanreize im Falle eines Heizungstausches deut-

                                                                                                                                                                                                        Foto: New Energy Scout
                                                       lich verbessert und die Einführung einer CO2-Bepreisung im Wärme-
                                                       sektor angekündigt. «Die zahlreichen Neubeitritte sind Bestätigung
                                                       und Ansporn zugleich. Mit der Unterstützung und Kompetenz einer
                                                       starken Mitgliedschaft werden wir die 2020er-Jahre zur Dekade der
                                                       Solarisierung machen», sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer
                                                       des BSW. «Es bedarf eines starken Schulterschlusses, um die noch
                                                       immer zahlreichen Marktbarrieren auf diesem Weg zu beseitigen.        Die Firma New Energy Scout entwickelt zusammen mit Partner-
                                                       Nur im Zusammenwirken von Unternehmern aller Wertschöpfungs-          firmen einen Industrie- und Gewerbezaun aus zweiseitigen, vertika-
                                                       stufen und in wechselnden Allianzen mit zahlreichen anderen Ver-      len Solarmodulen. Wie effizient dieser Solarzaun ist, wird anschlies-
                                                       bänden ausserhalb und innerhalb der EE-Branche werden wir die         send in einem Feldtest von der Zürcher Hochschule für Angewandte
                                                       riesigen noch brachliegenden Solar- und Speicherpotenziale im         Wissenschaften (ZHAW) untersucht. Der Klimafonds Stadtwerk
                                                       Strom-, Wärme und Mobilitätssektor schnell genug heben. Alle Un-      Winterthur unterstützt den Feldtest inklusive wissenschaftlicher Be-
                                                       ternehmen, die dabei mit anpacken und die solare Zukunft gestal-      gleitung mit 40 000 Franken. Die ZHAW wird anhand des Solar-
                                                       ten wollen, sind bei uns herzlich willkommen.»                        zauntests die eigenen Simulationsmodelle auf die Probe stellen und
                                                                                                    Pressedienst/Redaktion   verbessern.                                    Pressedienst/Redaktion

                                                                                                                                                                            Seit einem Jahr sind
                                                                                                                                                                            37 Haushalte in
                                                                                                                                                                            Walenstadt in einem
Foto: Wasser- und Elektrizitätswerk Walenstadt (WEW)

                                                                                                                                                                            lokalen Blockchain-
                                                                                                                                                                            basierten Solarstrom-
                                                                                                                                                                            markt zusammenge-
                                                                                                                                                                            schlossen. Die Teilnehmer
                                                                                                                                                                            dieses Pionierprojekts,
                                                                                                                                                                            des ersten seiner Art
                                                                                                                                                                            weltweit, haben sehr
                                                                                                                                                                            positive Erfahrungen
                                                                                                                                                                            gemacht. Wie erwartet,
                                                                                                                                                                            hat das System zu einem
                                                                                                                                                                            erheblichen Anstieg des
                                                                                                                                                                            Eigenverbrauchs und zu
                                                                                                                                                                            einem höheren Selbstver-
                                                                                                                                                                            sorgungsgrad geführt.

                                                                                                                                                       Erneuerbare Energien Nr. 1   Februar 2020   5
Erneuerbare Energien - SSES.ch
AKTUELL

                      GLOBALSTRAHLUNG (KWH/M 2)                                                                                                                                                                             BEITRAG FÜR DIE
                                   6°E                                  7°E                                   8°E                            9°E                            10°E                              11°E
                                                                                                                                                                                                                            ERKUNDUNG
                                        Schweiz                                                                                                                                                     Monatssumme
                                                                                                                                                                                                    kWh/m2
                                                                                                                                  Schaffhausen
                                                                                                                                                                                                                            Der Bund unterstützt das geplante Geo-
                                                                                                                                                                                                      > 245
                                                                                                                                                      Kreuzlingen                                     241 - 245
                                                                                                                                                                                                      236 - 240
                                                                                                 Basel                      Frauenfeld
                                                                                                                                                                                                                            thermieprojekt der Wärmeverbund Rie-
                                                                                                                                                                                                      231 - 235
                                                                                                                                                                                                      226 - 230
                                                                                              Liestal       Baden       Winterthur           Rorschach                                                221 - 225
                                                                                                                                 Wil      St.Gallen                                                   216 - 220

                                                                                     Delémont   Olten
                                                                                                      Aarau       Zürich               Herisau
                                                                                                                                                                                                      211 - 215
                                                                                                                                                                                                      206 - 210
                                                                                                                                                                                                                            hen AG im baselstädtischen Riehen mit ei-
                                                                                                                        Uster                                                                         201 - 205

                                                                                                Solothurn
                                                                                                                                                                    Schaanwald
                                                                                                                                                                                                      196 - 200
                                                                                                                                                                                                      191 - 195             nem Erkundungsbeitrag von 1,2 Millionen
                                                                                                                              Zug                               Vaduz                                 186 - 190
                                                                                  Biel
                                                                                                  Burgdorf               Luzern
                                                                                                                                      Einsiedeln                                                      181 - 185
                                                                                                                                                                                                      176 - 180             Franken, wie das Bundesamt für Energie

                                                                                                                                                                                                                     47°N
                                                                                                                                    Schwyz
                                                                                                                                                                                                      171 - 175
                                                                        Neuchâtel
                                                                                                                                                                                                                            mitteilt. Damit werden geophysikalische
                          47°N

                                                                                                                                                                                                      166 - 170
                                                                                   Bern                                                                                                               161 - 165
                                                                            Murten                                                                                                                    156 - 160
                                                                                                                                                                    Chur
                                                            Yverdon-
                                                            les-Bains
                                                                                Fribourg                                                                                   Davos        Scuol
                                                                                                                                                                                                      151 - 155
                                                                                                                                                                                                      146 - 150
                                                                                                                                                                                                      141 - 145
                                                                                                                                                                                                                            Messungen durchgeführt, um die räumliche
                                                                                                  Thun
                                                                                                                                                                                                                            Ausdehnung des Riehener Geothermie-
                                                                                                                                                                                                      136 - 140
                                                                                                            Interlaken                                                                                131 - 135
                                                                                                                                                                                                      126 - 130

                                                                                                                                                                                                                            Reservoirs zu bestimmen. Sind die Ergeb-
                                                                                                                                                                                                      121 - 125
                                                                                                                                                                                                      116 - 120
                                                            Lausanne                                                                                                       St.Moritz                  111 - 115

                                                                                                                                                                                                                            nisse positiv, sind danach Bohrungen vor-
                                                                                                                                                                                                      106 - 110
                                                                    Montreux                                                                                                                          101 - 105
                                             Nyon                                                                                                                                                     96 - 100
                                                                                                                                                                                                      91 - 95
                                                                                                                                                                                                      86 - 90
                                                                                                                                                                                                      81 - 85
                                                                                                                                                                                                                            gesehen, die im Erfolgsfall die Nutzung der
                                         Genève                                          Sion                                                                                                   >
                                                                                                                                                   Bellinzona                                         76 - 80

                                                                              Martigny
                                                                                                                                    Locarno                                                           71 - 75
                                                                                                                                                                                                      66 - 70               geothermischen Energiemenge verdoppeln
                                                                                                                                                                                                      61 - 65

                                                                                                                                                                                                                            und so zusätzlich rund 6000 Tonnen CO2

                                                                                                                                                                                                                     46°N
                                                                                                      Zermatt
                                                                                                                                                                                                      56 - 60
                                                                                                                                              Lugano
                          46°N

                                                                                                                                                                                                      51 - 55
                                                                                                                                                                                                      46 - 50

                                        Quelle:
                                                                                                                                                                                                      41 - 45
                                                                                                                                                                                                      36 - 40
                                                                                                                                                                                                      31 - 35
                                                                                                                                                                                                                            jährlich einsparen.    Pressedienst/Redaktion
                                        Meteotest                                                                                                                                                     26 - 30
                                        CH-3012 Bern                                                                                                                                                  21 - 25
                                        www.meteotest.com                                                                                                                                       >     16 - 20
                                        www.meteonorm.com
                                                                                                                                                                                                      11 - 15

                                        Januar 2020
                                                                                                                                                                                                      6 - 10
                                                                                                                                                                                                      ≤6

                                                                                                                                                                                                                            ENERGY LINK
                                 6°E                                    7°E                                    8°E                             9°E                               10°E

                      ANOMALIE (%)                                                                                                                                                                                          WÄCHST WEITER
                                  6°E                                   7°E                                   8°E                            9°E                            10°E                             11°E

                                                                                                                                                                                                                            Das Energie Start-up Smart Energy Link AG
                                        Schweiz: Relative Abweichung                                                                                                                       Relative

                                        zur Referenzperiode 1991-2010                                                             Schaffhausen
                                                                                                                                                                                           Abweichung [%]
                                                                                                                                                                                                    > 125
                                                                                                                                                                                                                            (SEL) integriert die Smart Energy Control
                                                                                                                                                      Kreuzlingen                               121 - 125

                                                                                                 Basel                      Frauenfeld
                                                                                                                                                                                                116 - 120
                                                                                                                                                                                                 111 - 115
                                                                                                                                                                                                                            AG (SEC) und baut seine Marktposition als
                                                                                                                                                                                                106 - 110
                                                                                                                        Winterthur
                                                                                              Liestal       Baden
                                                                                                                                 Wil
                                                                                                                                             Rorschach
                                                                                                                                          St.Gallen
                                                                                                                                                                                                101 - 105
                                                                                                                                                                                                      100
                                                                                                                                                                                                                            Anbieter von intelligenten Energiesystemen
                                                                                                      Aarau       Zürich               Herisau                                                    96 - 99
                                                                                     Delémont   Olten
                                                                                                                        Uster                                                                     91 - 95
                                                                                                                                                                                                  86 - 90
                                                                                                                                                                                                                            aus. Dank Smart Energy Link wird selber
                                                                                                                                                                                                  81 - 85
                                                                                                                                                                    Schaanwald
                                                                                                Solothurn
                                                                                                                              Zug                               Vaduz
                                                                                                                                                                                                  76 - 80
                                                                                                                                                                                                     < 75
                                                                                                                                                                                                                            produzierter Solarstrom wirtschaftlich und
                                                                                  Biel                                                Einsiedeln
                                                                                                  Burgdorf               Luzern                                                                                             bequem nutzbar. Mehrfamilienhäuser, Ge-
                                                                                                                                                                                                                     47°N

                                                                                                                                    Schwyz
                                                                        Neuchâtel
                          47°N

                                                                                   Bern
                                                                            Murten
                                                                                                                                                                    Chur
                                                                                                                                                                                                                            werbebauten und ganze Areale werden
                                                            Yverdon-                                                                                                       Davos        Scuol
                                                            les-Bains
                                                                                Fribourg
                                                                                                  Thun
                                                                                                                                                                                                                            damit zu unabhängigen und effizienten
                                                                                                         Interlaken
                                                                                                                                                                                                                            Kraftwerken. SEL integriert nun mehrere
                                                            Lausanne                                                                                                       St.Moritz                                        technische Konzepte von SEC; unter ande-
                                                                    Montreux
                                             Nyon                                                                                                                                                                           rem die temperaturgeführte Steuerung von
                                         Genève                                          Sion
                                                                                                                                                   Bellinzona
                                                                                                                                                                                                                            Wärmepumpen und die Regelung von bi-
                                                                                                                                    Locarno
                                                                              Martigny                                                                                                                                      direktionalen Ladestationen im Kontext
                                                                                                                                                                                                                     46°N

                                                                                                     Zermatt                                  Lugano
                                                                                                                                                                                                                            von Zusammenschlüssen zum Eigenver-
                          46°N
Grafiken: Meteotest

                                        Quelle:
                                        Meteotest
                                                                                                                                                                                                                            brauch (ZEV).          Pressedienst/Redaktion
                                        CH-3012 Bern
                                        www.meteotest.com
                                        www.meteonorm.com

                                        Januar 2020
                                 6°E                                    7°E                                   8°E                              9°E                               10°E

                                                                                                                                                                                                                            FISCHPASS FÜR
                      BKW: PARTNERSCHAFT MIT SWISSOLAR                                                                                                                                                                      KRAFTWERK
                      Die BKW ist eine Marktpartnerschaft mit dem schweizerischen Fachverband für Solarenergie                                                                                                              Die BKW plant beim Wasserkraftwerk
                      Swissolar eingegangen. Mit diesem Schritt erhöhe sie ihr Engagement für die Solarenergie                                                                                                              Bannwil einen neuen Fischpass. Dieser er-
                      und verstärke ihre Tätigkeit im Bereich der Photovoltaik um Ein- und Mehrfamilienhäuser,                                                                                                              möglicht es einem Grossteil der Fischarten
                      schreibt die BKW. Aus Sicht der Endkunden ist bei den aktuellen Rahmenbedingungen das                                                                                                                 in der Aare, das Kraftwerk flussaufwärts zu
                      kontinuierliche Monitoring und die laufende Eigenverbrauchsoptimierung zentral für die                                                                                                                überwinden. Die Bauarbeiten sollen im
                      Wirtschaftlichkeit der eigenen Anlage. Mit einem möglichst hohen Eigenverbrauch lasse sich                                                                                                            Sommer 2021 beginnen und die Inbetrieb-
                      gemäss der BKW zudem der beschlossene Ausbau der Photovoltaik mit möglichst geringen                                                                                                                  nahme ist für Sommer 2024 geplant. Die
                      Zusatzkosten, die insbesondere bei den Netzen entstehen können, realisieren.                                                                                                                          BKW investiert rund 12 Mio. Franken, die
                      Die Eigenverbrauchsoptimierung ist bereits heute ein wesentlicher Bestandteil der BKW-                                                                                                                nach der Realisierung über das Gewässer-
                      Home-Energy-Lösung. Zur BKW-Gruppe gehört die Firma Solare Datensysteme, die sich                                                                                                                     schutzgesetz durch den Bund rückerstattet
                      mit ihrem Produkt Solar-Log zur Marktführerin für Systeme der Eigenverbrauchsoptimie-                                                                                                                 werden. Für den Fischabstieg läuft eine Pi-
                      rung entwickelt habe, schreibt die BKW. Nun stellt das Unternehmen sein Know-how in                                                                                                                   lotstudie zusammen mit dem Verband
                      diesem Bereich allen Solarteuren und EVU zur Verfügung. Die Partnerschaft mit Swissolar                                                                                                               Aare-Rheinwerke (VAR) und der Axpo. Er-
                      dient dazu, das neue Angebot bekannter zu machen und damit den Ausbau der Solaren-                                                                                                                    kenntnisse werden Ende 2021 vorliegen.
                      ergie in der Schweiz zu fördern.                                     Pressedienst/Redaktion.                                                                                                                                 Pressedienst/Redaktion

                      6           Erneuerbare Energien                          Nr. 1       Februar 2020
Erneuerbare Energien - SSES.ch
AKTUELL

REDUZIEREN IM INLAND                                                       MILLIONEN FÜR
Die grosse Mehrheit der Schweizer Bevölkerung ist der                      KLIMASCHUTZPROJEKTE
Ansicht, dass die Schweiz den CO2-Ausstoss primär im
Inland senken soll. Das zeigt eine Umfrage des For-
schungsinstituts gfs-zürich.

84% der Schweizer Bevölkerung finden, beim Klimaschutz sollen
CO2-Emissionen ausschliesslich oder vor allem im Inland reduziert
werden. Gegenüber dem Vorjahr ist der Wert nochmals gestiegen.
Auslandzertifikate werden weiterhin sehr skeptisch beurteilt. Die
Ergebnisse der von swisscleantech in Auftrag gegebenen gfs-Um-
frage zu Inlandziel und Lenkungsabgaben stützten die Haltung des
Verbandes, wie dieser mitteilt. swisscleantech fordert ein Inlandziel
von mindestens minus 45% bis 2030. Eine Reduktion von weiteren
15% soll mit Auslandzertifikaten erreicht werden. «swisscleantech

                                                                                                                                                      Foto: pixabay
setzt sich konsequent für eine ambitionierte Klimapolitik ein. Klima-
schutz im Inland muss Vorrang haben, denn er stärkt die Wirtschaft,
fördert Innovation und verhindert den Mittelabfluss», sagt Christian
Zeyer, Geschäftsführer von swisscleantech.
                                                                           Die Klimastiftung Schweiz investiert erneut mehrere Mil-
Geringer Wissenstand zu CO2-Lenkungsabgaben                                lionen Franken in Klimaschutzprojekte in der Schweiz
Der Wissenstand der Schweizerinnen und Schweizer betreffend                und Liechtenstein. Unternehmen mit konkreten Projekten
CO2-Lenkungsabgaben ist gering. Gemäss der gfs-Umfrage sind                können ab sofort Finanzierung beantragen.
zwei Drittel der Bevölkerung der Ansicht, in der Schweiz werde             Immer mehr KMU machen sich für den Klimaschutz stark, indem sie
schon heute eine CO2-Abgabe auf Benzin und Diesel erhoben. Fast            zukunftsträchtige Projekte lancieren oder in Sachen Energieeffizienz
die Hälfte glaubt, auf Flugtreibstoffen werde bereits eine CO2-Ab-         aufrüsten. Um ein solches Unterfangen wirtschaftlich und nachhal-
gabe erhoben. Tatsächlich besteht heute aber nur auf fossilen              tig erfolgreich umzusetzen, brauchen viele Unternehmen allerdings
Brennstoffen (Heizöl und Erdgas) eine Lenkungsabgabe. Von der              eine Anschubhilfe. Diese können sie ab sofort bei der Klimastiftung
Brennstoffabgabe werden zwei Drittel an Bevölkerung und Unter-             Schweiz beantragen. Die Stiftung nimmt bis zum 1. März 2020 An-
nehmen zurückverteilt, ein Drittel fliesst ins Gebäudeprogramm, um         träge für finanzielle Unterstützung entgegen.
energetische Sanierungen mitzufinanzieren. Auch hierzu herrscht            KMU in der Schweiz und Liechtenstein, die eine innovative Lösung
keine Klarheit: Nur gerade 28% der Befragten geben korrekt an,             für den Klimaschutz entwickeln, können online über die Website
dass die Bevölkerung Geld aus der CO2-Brennstoffabgabe erhält.             der Klimastiftung Schweiz einen Förderantrag stellen. Das Spektrum
«Seit Längerem wird intensiv über konkrete Klimaschutzmassnah-             an Innovationen, die bisher von der Stiftung unterstützt wurden, ist
men diskutiert. Dennoch ist der Wissensstand gering. Das ist über-         breit: Während die einen dank der Schützenhilfe der Klimastiftung
raschend. Gleichzeitig steigt damit die Gefahr, dass die Bevölkerung       Schweiz energieeffiziente Glasfassaden entwickeln, tüfteln andere
verunsichert wird, indem falsche Aussagen zur Belastung durch Kli-         an innovativen Kompostmethoden – neue Produkte, die letztlich
maabgaben verbreitet werden. Das ist gerade mit Blick auf das              dem Klima zugutekommen. Daneben unterstützt die Stiftung auch
Referendum relevant, das die SVP bereits gegen das CO2-Gesetz              weitgreifende Massnahmen, um im eigenen Betrieb Energie zu spa-
angekündigt hat», sagt Christian Zeyer.           Pressedienst/Redaktion   ren. Anträge für Energieeffizienzprojekte über 20 000 Franken kön-
                                                                           nen ebenfalls bis zum 1. März eingereicht werden. Kleinere

18. NATIONALE                                                              Effizienzmassnahmen, sogenannte Standardmassnahmen, können
                                                                           jederzeit beantragt werden. Allein im letzten Jahr hat die Klimastif-
PHOTOVOLTAIK-TAGUNG                                                        tung Schweiz 4,2 Millionen Franken in Klimaschutzprojekte und
                                                                           Energiesparmassnahmen von Schweizer und Liechtensteiner Unter-
Das Programm der 18. Nationalen Photovoltaik-Tagung vom 12.                nehmen investiert.
und 13. März 2020 in Lausanne finden Sie nun online. Die diesjäh-           Die Klimastiftung Schweiz erwartet erneut zahlreiche Anträge von
rige Tagung steht ganz im Zeichen der massiv gestiegenen Erwar-            Unternehmen mit neuen Ideen und fortschrittlichen Produkten, die
tungen von Politik und Gesellschaft an die Photovoltaik: Welche            zur Förderung des Klimaschutzes beitragen. «Die Schweiz führt die
Rahmenbedingungen braucht es, damit sie ihren Beitrag zur Errei-           weltweite Rangliste der innovativsten Länder seit Jahren an. Insbe-
chung der klima- und energiepolitischen Ziele der Schweiz leisten          sondere im Bereich Forschung und Bildung positioniert sie sich an
kann? Und welche Herausforderungen bezüglich Speicherung,                  vorderster Stelle. Damit ist der Nährboden für zukunftsträchtige Kli-
Netzintegration und Fachkräfte sind bei einem starken Markt-               maschutzprojekte gegeben», sagt Vincent Eckert, Geschäftsführer
wachstum zu bewältigen? Renommierte Referenten aus dem In-                 der Stiftung. Die Klimastiftung Schweiz kann auf die langjährige
und Ausland leisten ihre Beiträge zum vielfältigen Programm, das           Unterstützung von 27 Partnerfirmen aus der Schweiz und Liechten-
politische und technische Themen gleichermassen abdeckt. Der               stein zählen, darunter Banken und Versicherungen sowie Dienstleis-
Nobelpreisträger Jacques Dubochet konnte für eine Ansprache ge-            ter wie PwC Schweiz, Sanitas und SAP. Die Partnerfirmen spenden
wonnen werden. Am Schluss des zweiten Tags bildet die Keynote              freiwillig ihre Rückvergütungen aus der CO2-Lenkungsabgabe und
des renommierten Klimaforschers Thomas Stocker ein weiteres                machen das Engagement der Klimastiftung Schweiz dadurch erst
Highlight.                                    Pressedienst/Redaktion       möglich.                                        Pressedienst/Redaktion

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Erneuerbare Energien - SSES.ch
ENERGIEWENDE:

WIE DER WILLE
ZUM WANDEL
ENTSTEHEN KANN

                           TEXT: BEAT KOHLER                                  alle unsere Verantwortung wahrnehmen: als Bürgerin-
                                                                              nen und Bürger, Konsumentinnen und Konsumenten,
                  «Die Erkenntnisse aus den über 100 Forschungsprojekten      Politikerinnen und Politiker sowie in unseren sonstigen
                  des Nationalen Forschungsprogramms ‹Energie› zeigen,        Rollen», führte Andreas Balthasar, Präsident der Lei-
                  dass ein wirtschaftlich und sozial verträglicher Ausstieg   tungsgruppe des NFP 71, aus.
                  aus der Kernenergie und der CO2-intensiven Energiewelt
                  schon mit den heute bekannten technischen und finanzi-      ES FEHLT AN WISSEN
                  ellen Mitteln grundsätzlich möglich ist», erklärte Hans-    Wer sich oft mit Energiethemen befasst, den mag dies
                  Rudolf Schalcher, Präsident der Leitungsgruppe des          erstaunen. Aber die Forschenden des Nationalfonds
                  Nationalen Forschungsprogramms «Energiewende», beim         kommen in ihren Untersuchungen eindeutig zum
                  Vorstellen des Resümees des NFP «Energie» Mitte Januar.     Schluss, dass es nach wie vor an Wissen über die Ener-
                  Das NFP «Energie» umfasst die beiden Nationalen For-        giewende mangelt. Dies obwohl der sparsame Umgang
                  schungsprogramme «Energiewende» (NFP 70) und «Steu-         mit Energie spätestens seit dem gemeinsamen Eierkochen
                  erung des Energieverbrauchs» (NFP 71). Über 300 For-        mit dem damaligen Bundesrat Adolf Ogi 1988 immer
                  schende haben im Rahmen dieser Programme zahlreiche         wieder thematisiert wurde. Um die Menschen für den
                  Innovationen und Erkenntnisse erarbeitet, um die Ener-      Umbau des Energiesystems zu gewinnen, müssten Wis-
                  giestrategie 2050 umzusetzen. «Von alleine werden sich      sensdefizite abgebaut werden, betonen die Forschenden.
                  neue Technologien, erst recht aber neue Verhaltens-         Verschiedene Forschungsprojekte des NFP «Energie»
                  weisen nicht im Alltag durchsetzen. Dafür müssen wir        hätten nachgewiesen, dass es noch nicht gelungen sei,

8   Erneuerbare Energien    Nr. 1   Februar 2020
Erneuerbare Energien - SSES.ch
SCHWERPUNKT

                                                                                             DIE GRÖSSTE HERAUSFORDERUNG DER ENERGIE­
                                                                                             WENDE BESTEHT NICHT IN DER TECHNISCHEN ODER
                                                                                             FINANZIELLEN MACHBARKEIT, SONDERN IN DER
                                                                                             GESELLSCHAFTLICHEN AKZEPTANZ. DAS HABEN
                                                                                             FORSCHENDE DES NATIONALEN FORSCHUNGS­
                                                                                             PROGRAMMS «ENERGIE» FESTGESTELLT. SIE GEBEN
                                                                                             AUCH RATSCHLÄGE, WIE SICH DIE AKZEPTANZ
                                                                                             VERBESSERN LÄSST – UNTER ANDEREM MIT DER
                                                                                             GLAUBWÜRDIGEN KOMMUNIKATION VON FUNK­
                                                                                             TIO NIERENDEN BEISPIELEN DER ENERGIEWENDE.
                                                           Foto: Schweizer Solarpreis 2019

ausreichend über die Vorteile neuer Technologien und                                         formation des Energiesystems, sei es, um die Bereitschaft
Verhaltensweisen zu informieren. Das gelte nicht nur für                                     der Einzelnen zu erreichen, ihre Energieverbrauchsmus-
Bürgerinnen und Bürger, sondern auch für Entscheider                                         ter zu ändern, das Interesse an energiesparenden Pro-
in Politik und Wirtschaft. Wie die Forschenden in ihrem                                      dukten und Dienstleistungen zu fördern, lokale Energie-
Resümee festhalten, weiss zum Beispiel weniger als die                                       projekte zu unterstützen oder Akzeptanz für öffentliche
Hälfte der Schweizer Bevölkerung, wie hoch ihre Strom-                                       Investitionen, Energieinfrastrukturen oder neue Regulie-
rechnung ist. Als überraschend hoch bezeichnen die                                           rungen zu schaffen», schreiben die Forschenden.
Forschenden den Anteil der Klimaskeptiker an der Ge-                                         Erst wenn ein Mensch über das notwendige Wissen ver-
samtbevölkerung: 20% glaubten nicht, dass die wissen-                                        fügt, kann er auch den Willen zum Handeln entwickeln.
schaftlich belegte globale Klimaerwärmung tatsächlich                                        «Damit die Menschen ihren Beitrag zur Steigerung der
stattfinde.                                                                                  Energieeffizienz oder zur Suffizienz leisten können,
Dementsprechend ist die Vermittlung von Wissen über                                          müssen sie über Wissen von den mit dem Energiever-
die Zusammenhänge von Energiewende und Klimawan-                                             brauch zusammenhängenden Problemen verfügen», le-
del und die Vermittlung von Wissen zu den Möglichkei-                                        gen die Forschenden dar. Wenn man genau weiss, wie
ten der erneuerbaren Energien nach wie vor elementar.                                        negativ sich fehlendes Handeln auswirkt, kann dies Mo-
Gute Beispiele, welche die Vorteile der neuen Techno-                                        tivation zum Handeln sein. Dazu braucht es aber auch
logien aufzeigen, können für eine bessere Akzeptanz                                          Gelegenheiten und die notwendigen Fähigkeiten. Daran
sorgen. «Insgesamt erweist sich die Mobilisierung der                                        müssten sich laut dem NFP künftige Informations- und
Gesellschaft als ein Schlüsselinstrument für die Trans-                                      Sensibilisierungskampagnen orientieren. Nur wenn man

                                                                                                                               Erneuerbare Energien Nr. 1   Februar 2020   9
Erneuerbare Energien - SSES.ch
SCHWERPUNKT

                   sich des Wissensstandes und der Fähigkeiten der Ziel-       AKZEPTANZ ERARBEITEN
                   gruppe bewusst sei, könne man gezielt informieren und       Das Massnahmen breit akzeptiert sind, ist in der Schweiz
                   auch einen Wandel der Verhaltensweisen bewirken.            besonders wichtig, da über die meisten Massnahmen auf
                                                                               allen Stufen das Volk befindet. Im Moment ist das nicht
                   DAS HANDELN MUSS SICH ÄNDERN                                einfach. Die Annahme der Energiestrategie 2050 ist
                   Soziale Praktiken und Normen bestimmen das individu-        keine Garantie dafür, dass auch weitere Vorlagen eine
                   elle Handeln massgeblich, wie mehrere Projekte des NFP      Mehrheit finden. Wie die Forscher feststellen, haben
                   «Energie» unterstreichen. Sollen sich die Verhaltens­       Energie- und Umweltthemen bei vielen Schweizerinnen
                   weisen ändern, dann müssen sich demnach zuerst die          und Schweizern nach wie vor keine hohe Priorität. Viel
                   Praktiken und Normen ändern. Das ist nicht einfach, wie     wichtiger seien oftmals Themen, die «mit der persönli-
                   jeder aus der eigenen Erfahrung leicht sehen kann. Wie      chen Lebensqualität im Zusammenhang stehen, wie Ge-
                   viele nehmen sich vor, gesünder zu leben und beispiels-     sundheit, Wohlbefinden, Komfort, Konnektivität, Be-
                   weise weniger Süsses zu essen. Dennoch scheitern die        quemlichkeit oder Sicherheit». Energiekampagnen gelte
                   meisten an den eigenen Routinen. Sollen Verhaltensän-       es deshalb darauf auszurichten, den Zusatznutzen für die
                   derungen erfolgreich sein, dann müssen sie mit den Rou-     persönliche Lebensqualität aufgrund eines energiebe-
                   tinen der Menschen übereinstimmen und akzeptiert sein,      wussten Verhaltens herauszustreichen. «Akzeptanz lässt
                   wie mehrere Forschungsprojekte zeigen. Diese Überein-       sich nicht erzwingen, sondern muss erarbeitet werden.
                   stimmung gehöre zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren          Glaubwürdige und transparente Information bildet das
                   von Kampagnen und Aktivitäten. Besonders Erfolg ver-        Fundament dazu», halten die Forschenden fest. Bevölke-
                   sprechend lasse sich dies in bestehenden Gemeinschaften     rung und Wirtschaft müssten sowohl den Gesamtnutzen
                   wie Sportklubs und Quartiervereinen umsetzen, schrei-       eines Vorhabens als auch individuelle Vorteile erkennen
                   ben die Forschenden. Menschen nutzten beispielsweise        können. In den Forschungsprojekten hat sich gezeigt,
                   Mitfahrgelegenheiten nicht nur, weil sie damit einen Bei-   «dass der Ausbau erneuerbarer Energien dort voran-
                   trag zu einer nachhaltigen Mobilität leisten können.        kommt, wo die lokale Bevölkerung wirtschaftlich davon
                   Mindestens ebenso wichtig sei es, dass Car-Pooling vom      profitiert und diesen Vorteil auch als solchen wahr-
                   Umfeld der Menschen als attraktives Verkehrsmittel ak-      nimmt», heisst es im Resümee. Am meisten Erfolg ver-
                   zeptiert werde. Vorbilder in solchen Gruppen sind wich-     sprechen demnach Vorgehensweisen, die im lokalen und
                   tig, um das notwendige Wissen weiterzuverbreiten. «Als      persönlichen Umfeld der Menschen ansetzen. Nicht zu-
                   Multiplikatorinnen und Multiplikatoren erhöhen sie die      letzt sei Akzeptanz eine Sache des Vertrauens, das es
                   Glaubwürdigkeit, helfen, Vorbehalte abzubauen und so-       aufzubauen gilt.
                   ziale Normen zu transportieren», heisst es im Resümee.
                   Die Akzeptanz energieeffizienter Ansätze und Produkte       KONKRETE EMPFEHLUNGEN
                   wachse zudem, wenn die Menschen damit eigene Erfah-         Damit neue Technologien und Verhaltensweisen insge-
                   rungen machen können.                                       samt in der Gesellschaft ankommen und zur Transforma-
                                                                               tion des Energiesystems beitragen, gibt das Resümee des
                                                                               NFP «Energie» noch mehr konkrete Handlungsempfeh-
                                                                               lungen für Energieversorger, Haushalte, Betriebe, Haus-
                                                                               eigentümerinnen und -eigentümer, Kapitalgeber, öffent-
 TECHNISCH UND FINANZIELL MACHBAR                                              liche Verwaltungen, Verbände und NGO sowie für die
 Das NFP «Energie» hat zahlreiche technische Innovationen hervorge-            Stimmbevölkerung und die Politik. «Wenn es gelingt –
 bracht. So wurden bekannte Technologien wie die gebäudeintegrierte            und dafür sind die Voraussetzungen ideal –, die jeweils
 Photovoltaik oder die tiefe Geothermie weiterentwickelt. Neue Ver­            optimalen Technologien weiterzuentwickeln, die finanzi-
 fahren zur Produktionsoptimierung erhöhen das Potenzial der Wasser-           ellen Mittel in die richtige Richtung zu lenken, die Men-
 kraft. Zudem wurden innovative Technologien wie etwa für die                  schen für den Umstieg zu gewinnen und dies im Verhal-
 ­Energiespeicherung mittels Batterien oder Druckluft sowie neuartige          ten dauerhaft zu verankern, kann die Schweiz mit einem
  Brennstoffzellen erforscht.                                                  neuen nachhaltigen Energiesystem in die Zukunft ge-
  Ohne Zweifel ist die Transformation des Energiesystems eine grosse           hen», fasst Frédéric Varone, Delegierter des Nationalen
  finanzielle Herausforderung. Die Forschung zeigt aber, dass sie mit          Forschungsrates, die Ergebnisse des NFP «Energie» zu-
  ­einer Lenkungsabgabe und einem Rückverteilungsmechanismus wirt-             sammen.
   schaftlich und sozialverträglich zu schaffen ist. Mit einer ökologischen
   Steuerreform und neuen Finanzierungsmodellen wie etwa Energiege-            www.nfp-energie.ch
   nossenschaften kann diese Aufgabe zudem breit abgestützt werden.
   Im Projekt «Ökologische Steuerreform und endogenes Wachstum» ha-
   ben die Forschenden den Einfluss eines Lenkungssystems auf die Wirt-
   schaftskraft der Schweiz untersucht. Das Forschungsteam kommt zum
   Schluss, dass die Schweiz auch wirtschaftlich von einer ökologischen
   Steuer­reform profitieren würde. Um die Belastung durch die Abgaben
 auf Strom und Treibstoffe zu vermindern, würden Firmen mehr Mittel
   in Innovationen und effizientere Abläufe investieren. Diese würden das
   Wachstum der Wirtschaft anregen und so die höheren Produktionskos-
   ten durch die Steuerabgaben wettmachen.                           pd/red

10   Erneuerbare Energien   Nr. 1   Februar 2020
ERFOLGSMODELLE DER ENERGIEWENDE

PHOTOVOLTAIK                                       watt aus, was die Photovoltaik mit             stromfabrik in Wismar werden dazu lau-
                                                   Abstand zum Hauptenergieproduzenten            fend optimiert. «Die CO2-Emissionen in
                                                   weltweit machen würde. Als Grund für die       der Produktion sind im Vergleich zu deut-
ZUBAUKURVE                                         gesteigerten Zuwachsraten geben die For-       schen Wettbewerbern um 40 Prozent

NOCH STEILER                                       scherinnen und Forscher die 2016 nicht
                                                   erwarteten starken Preissenkungen bei
                                                                                                  niedriger. Gegenüber Anbietern aus China
                                                                                                  emittiert das Werk sogar 70 Prozent weni-
                                                   PV-Modulen an. Ende 2018 bezahlte man          ger CO2», erklärte Weilharter.
Vergangenen Sommer ist im wissenschaft-            bereits weniger als 0,25 Dollar pro Watt.                              Pressedienst/Redaktion
lichen Fachmagazin «Science» eine Neu-             Diesen Preis erwarteten die Forscher erst
beurteilung der Solarkapazitäten und Po-           für 2030.             Pressedienst/Redaktion
tenziale im Vergleich zum Statusreport
2016 erschienen. Damals trafen sich PV-                                                           128 GIGAWATT
Experten aus Deutschland, Japan und den
                                                   BESSERE                                        BIS 2035
USA, um im Rahmen der Global Alliance
of Solar Energy Research Institutes (GA-           CO 2- BILANZ                                   Sie rechnen mit einem kräftigen Zuwachs
SERI) das Potenzial und die Zukunft der                                                           der Photovoltaik: Deutsche Netzbetreiber
weltweiten Photovoltaik zu eruieren. Bis           Bernhard Weilharter, Geschäftsführer der       erwarten 128 Gigawatt bis 2035. Das ist
2030 sprachen die Experten damals von              Sonnenstromfabrik, plädierte Ende letztes      der oberste Wert ihrer Prognose für diesen
möglichen weltweiten Kapazitäten zwi-              Jahr für die Reduktion der CO2-Emission        Zeitraum. Der mittlere Wert liegt bei
schen 3 bis 10 Terawatt. Seit 2016 liegt die       im Energiemix. Eine Lösung sei der ver-        119 Gigawatt, der niedrigste bei 112 Giga-
Zuwachskurve aber deutlich über den                stärkte Einsatz von Low-Carbon-Photo-          watt und ist damit immer noch mehr als
damaligen Prognosen. Deshalb kommen                voltaikmodulen. «Die ökonomische Renta-        doppelt so hoch wie das von Swissolar
die Autoren der damaligen Studie im                bilität von Photovoltaik ist längst bewie-     formulierte Ausbauziel von 50 Gigawatt
«Science» nun zum Schluss, dass bis 2030           sen. Jetzt müssen wir die CO2-Bilanz bei       bis 2050. Für die Windenergie offshore er-
der höchste angegebene Zuwachs von                 der Produktion betrachten, um wirklich         warten die deutschen Netzbetreiber eine
10 Terawatt realistisch ist. Für die Jahre         nachhaltig grünen Strom produzieren zu         Leistung zwischen 27 und 35 Gigawatt,
bis 2050, also für den Zeithorizont der            können», erklärt Weilharter in einer Mit-      bei der Windkraft an Land eine zwischen
Energiestrategie, gehen sie nun sogar von          teilung des Unternehmens. Sämtliche Pro-       84 und 98 Gigawatt.
einer Zubaukapazität von 30 bis 70 Tera-           duktionsprozesse im Werk der Sonnen-                                   Pressedienst/Redaktion

                                                                                                                                           Neuer Hauptsitz des Olympischen Komitees, Lausanne, © Adam Mørk

       18. Nationale
       Photovoltaik-Tagung
                                                                                                                                           Beteiligtes Swissolar-Mitglied: Solstis AG

       12. und 13. März 2020 | EPFL Lausanne | www.pv-tagung.ch
                                               Veranstalter

                                                                                                   Erneuerbare Energien Nr. 1   Februar 2020                                                11
ERFOLGSMODELLE DER ENERGIEWENDE

                  PHOTOVOLTAIK

                                                                                                                                                                 Foto: Genossenschaft Solar St.Gallen
                  HOCHHAUS
                  Nebst einer warm eingepackten Gebäude-
                  hülle hat die Arento AG an der Ost-, der
                  Süd- und der Westfassade eines Hochhau-
                  ses rund 470 m2 Solarmodule verbaut. Mit
                  einer Leistung von 84 kW liefert die An-
                  lage Solarstrom, der zu einem grossen Teil
                  direkt vor Ort verbraucht wird. «Damit wir
                  unsere Klimaziele erreichen können, müs-
                  sen wir wenn immer möglich solche Fas-
                  saden zu einem nachhaltigen Kraftwerk
                  machen», erklärt das Unternehmen. Diese            STADLER PRODUZIERT MIT SONNE
                  seien nicht nur schön, sondern auch wirt-
                  schaftlich.                                        Am 6. Dezember 2019 hat die bisher grösste Photovoltaikanlage der Genossenschaft
                                                                     Solar St.Gallen den Betrieb aufgenommen. Die Anlage mit einer Nennleistung von
                  ZUM RICHTIGEN ZEITPUNKT                            1,1 MW versorgt den Produktionsstandort von Stadler Rail in St. Margrethen günstiger
                  Dadurch, dass die Solarzellen an der Fas-          mit Solarstrom vom Dach als aus dem Netz. Die Anlage bedeckte eine Fläche von rund
                  sade und nicht auf dem Dach des Gebäu-             6000 Quadratmetern. An einem Spitzentag produziert sie etwa so viel Strom, wie Stadler
                  des angebracht sind, produzieren sie auch          zeitgleich verbraucht. Aufgrund der laufend günstiger werdenden PV-Modulpreise kann
                  im Winter genügend Strom. «Wenn die                die neue Anlage im Vergleich zu der 2013 realisierten PV-Anlage auf den Olma-
                  Sonne im Winter tiefer steht oder Schnee           Hallen 4+5 rund dreimal mehr Strom liefern, wird aber nur knapp 50% mehr kosten. Die
                  liegt, kann bei Photovoltaikanlagen auf            Gestehungskosten unter 8 Rp./kWh bestätigen, dass Photovoltaik heute eine der güns-
                  dem Dach weniger Strom gewonnen wer-               tigsten Möglichkeiten ist, um die Stromproduktion in der Schweiz auszubauen. Die Kon-
                                                                     kurrenzfähigkeit vom Solarstrom hat Stadler überzeugt.             Pressedienst/Redaktion
Foto: Arento AG

                                                                     PLUSENERGIE SIEDLUNG IN TOBEL
                                                                     Die im Jahr 2017 erstellte Plusenergieüberbauung in Tobel besteht aus drei Mehrfami-
                                                                     lienhäusern mit 32 Wohnungen. Im März 2019 wurden sie durch eine perfekt integrierte
                                                                     51,5 kW starke PV-Fassadenanlage ergänzt, die jährlich rund 28 300 kWh Strom erzeugt.
                                                                     Die solare Winterstromversorgung steigt mit dem zusätzlichen Fassadenstrom im Winter
                                                                     um 9600 kWh auf 61 800 kWh pro Jahr. Somit können neu 77% statt 65% des gesamten
                                                                     Winterstrombedarfs von 80 000 kWh selbst abgedeckt werden. Zusammen mit den jähr-
                                                                     lich produzierten 208 000 kWh der PV-Dachanlage erzeugt die PEB-Siedlung rund
                                                                     236 200 kWh und deckt den Gesamtenergiebedarf von 129 500 kWh zu 182%. Mit dem
                  den», erklärt Franz Schnider, Geschäfts-           Zusatzstrom, der nicht im Gebäude verbraucht wird, können 77 Elektroautos jährlich je
                  führer der Arento AG, gegenüber dem                12 000 km weit CO2-frei fahren. Die solarbetriebene PEB-Siedlung Tobel mit preisgünsti-
                  «Zürcher Oberländer». Die Erbauer erwar-           gen Mieten zeigt vorbildlich, wie die Energiewende und das Pariser Klimaabkommen
                  ten einen jährlichen Ertrag der rund               bereits heute kostengünstig umsetzbar sind.                        Pressedienst/Redaktion
                  350 Module von etwa 53 000 kWh. Das ist
                                                                                                                                                                 Foto: Schweizer Solarpreis 2019

                  klar weniger als bei südlich ausgerichte-
                  ten Dachanlagen, dafür fliesst der Strom,
                  wenn er am nötigsten gebraucht wird. Da-
                  rin sieht auch Schnider den Vorteil von
                  Fassadenanlagen bei Hochbauten: «Sie
                  kompensieren jene Solaranlagen, die auf
                  hohe Mittags- und Sommerspitzen ausge-
                  legt sind.» In der Schweiz gebe es viele
                  dem Effretiker Wohnhaus ähnliche Bau-
                  ten, die in den nächsten Jahren moderni-
                  siert werden müssten. «Bis 2050 sollten
                  wir gemäss Energiestrategie 2050 des
                  Bundesrats unseren Gebäudepark energe-
                  tisch angepasst haben. Jetzt ist der rich-
                  tige Zeitpunkt, um damit anzufangen», so
                  Schnider.             Pressedienst/Redaktion

                  12   Erneuerbare Energien   Nr. 1   Februar 2020
ERFOLGSMODELLE DER ENERGIEWENDE

KOHLEKONZERN                                    100-MW-PROJEKT IN TEXAS
BAUT SOLARPARK
                                                Wie das deutsche Unternehmen RWE Renewables mitteilt, verteilt sich die 100-MW-So-
Wie die «ee-news» schreiben, hat der Lau-       laranlage auf rund 270 Hektar, die vom Texas Pacific Land Trust und vom Texas General
sitzer Braunkohlekonzern LEAG den               Land Office gepachtet wurden. Gemäss Angaben der RWE ist es das erste fertiggestellte
10-MW-Solarpark Welzow III in Betrieb           Solarprojekt in Texas. Rund 350 000 PV-Module wurden auf einer Fläche von 550 Fuss-
genommen. Dieser war im vergangenen             ballfeldern verbaut.                                               Pressedienst/Redaktion
Jahr auf eigenen Flächen der LEAG auf

                                                                                                                                                     Foto: RWE Renewables GmbH
dem Flugplatz Welzow errichtet worden.
Für das Lausitzer Energieunternehmen sei
Welzow III der erste Schritt des Plans, sein
Stromerzeugungsportfolio breiter aufzu-
stellen und ein neues Geschäftsfeld für die
Zeit nach der Braunkohle zu entwickeln.
Seit seiner Inbetriebnahme habe der
Solarpark Welzow III bereits mit rund
350 000 kWh zur Stromversorgung beige-
tragen, erklärt LEAG. Im Verlauf des Jah-
res 2020 will das Unternehmen seine
Solarstromerzeugung noch mit PV-Dach-
anlagen ergänzen.      Pressedienst/Redaktion
                                                RWE bringt Solargrossprojekt in Texas ans Netz.

LIDL SETZT AUF PV                               65 Hektar jährlich 80 Millionen kWh               tion erneuerbarer Energien deutlich ge-
                                                Strom produzieren, was einem Jahresbe-            steigert werden. Gemäss der Zeitung er-
Das deutsche Handelsunternehmen Lidl            darf einer Stadt mit rund 20 000 Einwoh-          klärte der Minister für erneuerbare
setzt auf Photovoltaik, um eine erste           nern entspricht. Für das angrenzende,             Energien, Harsh Yadav: «Die ausgewiese-
Filiale ausschliesslich mit erneuerbaren        zweite Solarkraftwerk mit 23-MW-Leis-             nen Gebiete haben felsigen Boden und
Energien zu versorgen. Gemäss dem               tung erwartet Edisun Power den Baustart           sind nicht für die Landwirtschaft geeig-
Münchner Ausrüster BayWa geht es dabei          ebenfalls in den kommenden Wochen.                net.» Das 750-MW-Rewa-Ultra-Mega-So-
nebst der Photovoltaik auch um den Ein-                                 Pressedienst/Redaktion    larenergieprojekt sei bereits fertiggestellt
satz innovativer Klimatechnik und Pro-                                                            und gehe Anfang dieses Jahres ans Netz.
duktkühlung. Eine Photovoltaikanlage                                                              «Täglich stehen der Delhi Metro Rail
soll dafür den Strom erzeugen. Und zu-          EFFIZIENT WIE NIE                                 99 MW aus diesem Projekt zur Verfü-
dem installiert das Unternehmen Lade-                                                             gung», sagte der Minister.
infrastruktur für Elektrofahrzeuge. BayWa       Der chinesische PV-Hersteller Longi hat                                    Pressedienst/Redaktion
hat sich dabei für den Bau von zwei Anla-       einen weiteren Photovoltaik-Effizienzre-
gen entschieden. Eine Anlage mit 290 kW         kord von 22,38% für Module erreicht, wie
steht auf dem Dach der Filiale selbst. Eine     der TÜV Rheinland bestätigt. Longi er-            800 MW SOLAR
weitere mit 275 kW wurde auf einer Car-         reicht dies mit seinen monokristallinen
port-Struktur zur Überdachung von               Siliziummodulen. «Dieser Durchbruch be-           «Diese Anlage ist die erste ihrer Art im
88 Parkplätzen installiert.                     stätigt wieder einmal das Entwicklungs-           Bundesstaat Katar mit einer Gesamtkapa-
                       Pressedienst/Redaktion   potenzial der monokristallinen Modul-             zität von 800 MW, was etwa 10% des ak-
                                                technologie», erklärte Lv Jun, Vizepräsi-         tuellen Spitzenstrombedarfs in Katar ent-
                                                dent von Longi Solar. Monomodule von              spricht», sagte Saad al-Kaabi, Minister für
                                                Longi haben bereits mehrfach den jeweili-         Energiefragen und CEO von Katar Petro-
49 MW MEHR                                      gen PV-Effizienzrekord gebrochen. Kürz-           leum, gemäss der Website von S&P Global
IN PORTUGAL                                     lich meldete das Unternehmen zudem,               Platts. Dieses Projekt sei Teil der Strategie
                                                seine Produktionskapazitäten in China auf         Katars, die Energieerzeugung zu diversifi-
Wie Edisun Power mitteilt, soll der             20 Gigawatt ausbauen zu wollen.                   zieren. In der ersten Projektphase werden
49-MW-Solarpark in der Region Moga-                                      Pressedienst/Redaktion   bis zum ersten Quartal 2021 350 MW ans
douro im Nordosten von Portugal in der                                                            Netz gehen, während die volle Kapazität
zweiten Jahreshälfte 2020 ans Netz an-                                                            ein Jahr später erwartet wird. Niedrige
geschlossen werden. Das Solarkraftwerk          2000 MW SOLAR                                     PV-Preise hätten die Golfländer dazu ver-
werde ohne staatliche Subventionen oder                                                           anlasst, auf erneuerbare Energien zu set-
Einspeisetarife realisiert. Der Strom wird      Wie die «ELE Times» Ende Dezember des             zen, die Ende 2018 nur 0,6% der gesamten
am Markt verkauft, wobei die Geste-             vergangenen Jahres berichtete, hat die            Stromkapazität ausgemacht hätten, er-
hungskosten im Vergleich zu den aktuel-         Regierung des Bundesstaats Madhya Pra-            klärt die Internationale Agentur für er-
len Strompreisen sehr attraktiv sind. Die       desh beschlossen, einen 2000-MW-Solar-            neuerbare Energien (IRENA).
Anlage wird auf einer Fläche von rund           park zu errichten. Damit soll die Produk-                                  Pressedienst/Redaktion

                                                                                                    Erneuerbare Energien Nr. 1   Februar 2020   13
ERFOLGSMODELLE DER ENERGIEWENDE

PHOTOVOLTAIK
                                                   DIE GRÖSSTE SCHWIMMENDE ANLAGE
                                                   EUROPAS
SONNENSTROM
FÜR SINGAPUR

                                                                                                                                               Foto: Akuo Energy
Wie australische Medien berichten, haben
zwei australische Milliardäre zehn Millio-
nen Dollar in ein neues Grossprojekt in-
vestiert. Dank diesem Projekt soll Solar-
strom von Nordaustralien über das längste
Hochspannungsseekabel der Welt nach
Singapur geliefert werden. Die Firma Sun
Cable, die das rund 22 Milliarden Dollar
teure Projekt leitet, arbeitet im Moment an
der Finanzierung. Sie plant den Bau eines
10-GW-Solarparks in Tennant Creek im
Northern Territory, eines 22-GWh-Batte-            Das O’MEGA1-Projekt ist eine 17-MW-Solaranlage in Piolenc, einer Gemeinde im Depar-
riespeichers und eines 4500 km langen              tement Vaucluse in der Nähe von Avignon. Das Projekt ist speziell. Einerseits ist es die
Übertragungsnetzes nach Singapur. Alle             grösste schwimmende Solaranlage Europas. Vielerorts lassen sich mit solchen schwim-
drei Elemente wären die grössten ihrer Art         menden Strukturen Konflikte bezüglich der Flächennutzung, wie es sie sonst bei Freiflä-
auf der Welt. Laut der Website von Sun             chenanlagen gibt, verringern. Sie können in Trinkwasserspeichern, Industriepools, Über-
Cable wird die Stromverbindung Austra-             schwemmungsgebieten oder Steinbruchseen installiert werden. Mit der Anlage wird erst-
lien–Singapur ein Fünftel des Strombe-             mals in Frankreich auch ein Ökostromlabel eingeführt. «Dieses Angebot garantiert seinen
darfs in Singapur decken und damit dazu            zukünftigen Kunden 100% erneuerbare Energie, die ausschliesslich in Frankreich erzeugt
beitragen, die Abhängigkeit von impor-             wird und somit Mehrwert in diesem Land schafft», erklärt der Anbieter Akuo Energy. Die
tiertem Flüssigerdgas zu verringern.               Arbeiten am Projekt begannen 2014 auf dem Gelände eines alten Steinbruchs, der in ei-
                        Pressedienst/Redaktion     nen See umgewandelt wurde. Laut den Projektträgern wird die jährliche Produktion der
                                                   Anlage ausreichen, um 4733 Haushalte mit Strom zu versorgen. «Das Marktpotenzial für
                                                   schwimmende Photovoltaik ist immens. Laut einer aktuellen Studie der Weltbank würde
AFRIKAS ERSTES                                     die globale Kapazität für schwimmende Photovoltaik bei einer Nutzung von nur 1% der
                                                   künstlichen Speicherflächen 400 GW betragen», erklärt Walburga Hemetsberger, CEO von
SOLARES DORF                                       SolarPower Europe, in einer Medienmitteilung.                      Pressedienst/Redaktion

Laut der Internationalen Energieagentur
hat Sonnenenergie das Potenzial, eine der          SOLAR FÜR INTEGRATION
grössten Energiequellen Afrikas zu wer-
den. Von der weltweit genutzten Sonnen-            In den Jahren 2018 und 2019 führten Solafrica und ihre Partner ein erfolgreiches Pilot-
energie stammt derzeit aber lediglich we-          projekt durch, bei dem sieben der acht Teilnehmenden nach einem zweimonatigen Aus-
niger als 1% vom Kontinent. Am meisten             bildungspraktikum eine Anstellung oder eine Berufslehre bei den beiden Solarfirmen
Solarenergie von allen afrikanischen Län-          Helion und ISP oder deren Mutterkonzernen fanden. Die Zufriedenheit der beiden Solar-
dern nutzt Marokko. Nach Angaben der               firmen ist hoch. Mit «Refugees go Solar» will Solafrica ab 2020 deshalb zusammen mit
Internationalen Agentur für erneuerbare            ihren Partnerorganisationen aus der Solarbranche und dem Sozialwesen zur Förderung
Energien (IRENA) deckt das Land bereits            der Arbeitsmarktintegration von geflüchteten Menschen in der Schweiz beitragen. Sol-
35% seines Strombedarfs aus erneuerba-             africa organisiert in diesem Zusammenhang zweimal jährlich eine Einführungswoche in
ren Energien und strebt an, den Einsatz            Solartechnik für insgesamt 24 Teilnehmende. Im Anschluss an dieses Berufstraining ab-
erneuerbarer Energien bis 2030 auf 52%             solvieren die Teilnehmenden ein begleitetes, zweimonatiges Ausbildungspraktikum bei
zu steigern. Wie CNN berichtet, setzt die          einer Schweizer Solarfirma. Durch
                                                                                                                                               Foto: Solafrica

Gemeinde Id Mjahdi nun komplett auf So-            gute Leistungen empfehlen sich die
larenergie. Ein PV-Kraftwerk mit 32 Mo-            Teilnehmenden bei ihren Einsatz-
dulen und einer Leistung von 8,32 kW               betrieben, deren Mutterkonzernen
wurde installiert, die in einem kleinen            oder Zulieferanten für eine berufli-
Verteilnetz die 20 Häuser mitversorgt. Das         che Anschlusslösung nach dem
Solarnetz verfügt über eine Batterie, die          Praktikum. Das Programm ist eine
ausserhalb der Tageslichtstunden bis zu            Zusammenarbeit von der Schwei-
fünf Stunden Strom liefern kann.                   zer Non-Profit-Organisation Solaf-
                        Pressedienst/Redaktion     rica, Swissolar sowie den Sozialun-
                                                   ternehmen Youth on the Roof und
                                                   Root & Branch.
                                                                  Pressedienst/Redaktion   Viele Flüchtlinge haben nach einem zweimonatigen
                                                                                           Ausbildungspraktikum eine Anstellung gefunden.

14   Erneuerbare Energien   Nr. 1   Februar 2020
ERFOLGSMODELLE DER ENERGIEWENDE

                               WATT D’OR 2020

                               ENERGIEFREUNDLICHE                                                        EFFIZIENT, SAUBER, GÜNSTIG
                               ORCHIDEENZUCHT
                                                                                                         Kommunalfahrzeuge gehören zum Stadt- und Dorfbild. Die klei-
                               Seit fast zehn Jahren werden die Orchideen im Gewächshaus der             nen Fahrzeuge fegen die Quartierstrassen, räumen Äste, Laub und
                               Meyer Orchideen AG in Wangen bei Dübendorf klimaneutral pro-              Abfall weg oder halten die Wege frei von Schnee und Eis. Meist
                               duziert. Der passende Ort, um eine hochinnovative Energietech-            machen sie dabei viel Lärm und stossen stinkendes Dieselabgas
                               nologie zu erproben. Es geht um thermochemische Netze, die im             aus. Ab sofort muss das nicht mehr sein. Denn die vom schweize-
                               Rahmen des europäischen Forschungsprojekts H-DisNet erforscht             rischen Familienbetrieb Viktor Meili AG in Schübelbach (SZ) in
                               werden. Sie können Energie als chemisches Potenzial in einer              den letzten zehn Jahren entwickelten elektrischen Kommunal-
                               Salzlösung beliebig lang und ohne Verluste speichern. Im Orchi-           fahrzeuge stehen am Start. Sie sind mindestens so leistungsfähig
                               deengewächshaus haben das Institut für Energiesysteme und                 wie ihre Dieselcousins und haben pro Batterieladung eine lange
                               Fluid-Engineering der ZHAW zusammen mit dem Klima- und                    Einsatzdauer. Zudem sind sie sehr leise, stossen kein CO2 aus und
                               Lüftungsbauer Schmid Hutter AG Winterthur eine Anwendung für              sparen über ihre Lebensdauer gegen 100 000 Franken an Betriebs-
                               ein derartiges thermochemisches Netz aufgebaut. Hier dient es             und Unterhaltskosten.                         Pressedienst/Redaktion
                               dazu, den Energieverbrauch für die Klimatisierung um bis zu 50%

                                                                                                                                                                                       Foto: Bundesamt für Energie
                               zu reduzieren. Künftig steht jedoch die Anwendung als Speicher-
                               lösung in intelligenten lokalen Energienetzen im Vordergrund.
                                                                                Pressedienst/Redaktion

                               KEHRICHT OHNE ABGAS
                               ENTSORGEN
                               Kehrichtlastwagen müssen stark und ausdauernd sein. In ihren
                               Stop-and-go-Touren fahren sie die Strassen ab und entsorgen al-
                               les, was wir loswerden wollen. Und sie tun das mit sehr viel Lärm
                               und einem unverkennbaren Dieselgeruch. Dass gerade schwere
                               Kehrichtlastwagen ein ideales Einsatzgebiet für den Elektroan-
                               trieb sind, hat die Firma Designwerk aus Winterthur erkannt. In           Das Team Meili freut sich über die Auszeichnung.
                               einem dreijährigen Projekt entwickelte sie den 26-Tonnen-Elekt-
                               rolastwagen Futuricum Collect 26E. Heute steht dieser in Thun,
                               Murten, Lausanne und Neuenburg zuverlässig, geräuscharm und               BIOLOGISCHE
                               CO2-frei im täglichen Einsatz. Zwar noch rund doppelt so teuer
                               wie die Dieselmodelle, aber im Betrieb um 80% günstiger. Nun
                                                                                                         METHANISIERUNG
                               startet die Designwerk Products AG die Serienproduktion am
                               Standort Winterthur und will künftig noch weitere Anwendungs-             Archie ist ein Urbakterium und darf im solothurnischen Zuchwil
                               nischen für schwere elektrische Nutzfahrzeuge erschliessen.               im Auftrag des Stadtwerks Regio Energie Solothurn und im Rah-
                                                                                Pressedienst/Redaktion   men des europäischen Forschungsprojekts STORE & GO munter
                                                                                                         vor sich hin furzen. Er frisst Wasserstoff und CO2 und macht dar-
Foto: Designwerk Products AG

                                                                                                         aus Biomethan, das dann ins Erdgasnetz eingespeist wird. Diese
                                                                                                         sogenannte biologische Methanisierung findet im Hybridwerk der
                                                                                                         Regio Energie Solothurn statt. Ausgestattet ist das seit 2015 be-
                                                                                                         stehende Hybridwerk unter anderem mit einem Elektrolyseur, der
                                                                                                         solaren Wasserstoff herstellt, einem Wasserstoffspeicher und ei-
                                                                                                         nem Blockheizkraftwerk. Archie fügt sich logisch in dieses inno-
                                                                                                         vative Gesamtkonzept ein und hilft auch dem Publikum, die kom-
                                                                                                         plexen technischen Prozesse besser zu verstehen, begründet das
                                                                                                         Bundesamt für Energie den Preis.               Pressedienst/Redaktion

                               Die Designwerk Products AG hat den Elektrolastwagen Futuricum
                               entwickelt.

                                                                                                                                      Erneuerbare Energien Nr. 1   Februar 2020   15
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