Milan birdlife aargau - Landschaft im Einfluss der Landwirtschaft - früher, heute, morgen

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Milan birdlife aargau - Landschaft im Einfluss der Landwirtschaft - früher, heute, morgen
milan
                                    Na t u r- u n d Voge l s c h u t z
birdlife                           aargau

1-2014
Mitteilungsblatt BirdLife Aargau

Landschaft im Einfluss der Landwirtschaft –
früher, heute, morgen
Milan birdlife aargau - Landschaft im Einfluss der Landwirtschaft - früher, heute, morgen
Impressum / Editorial

 Impressum
                                                                                            Liebe Leserin, lieber Leser
                                                                                            Am 25. Mai feiert der Natur- und Vogelschutzverein Tägerig sein 30-jähriges
 milan
 Mitteilungsblatt BirdLife Aargau                                                           Bestehen. Wir freuen uns, dass wir Sie in unserem Jubiläumsjahr zur 32. Delegierten­
 Erscheint 4x pro Jahr
                                                                                            versammlung von BirdLife Aargau einaden dürfen.
 Auflage: 2500 Exemplare
                                                                                            Schon heute möchten wir Ihnen unseren Verein etwas genauer vorstellen:
                           Na t u r- u n d Voge l s c h u t z                               Der Natur- und Vogelschutzverein Tägerig zählt zurzeit 56 Familien- und 26 Einzel-
 birdlife               aargau                                                              mitglieder. Nicht weniger als 28 Mitglieder sind bereits seit 30 Jahren dabei. Wichtig
                                                                                            ist uns allen, dass wir respektvoll mit der Natur umgehen. Natürlich sollte dabei auch
                                                                                            die Geselligkeit nicht zu kurz kommen und wir pflegen untereinander ein dement-
 Herausgeber:
 BirdLife Aargau
                                                                                            sprechend freundschaftliches Verhältnis. Auch bei uns gibt es natürlich «Passiv­
 Pfrundweg 14, 5000 Aarau                                                                   mitglieder». Wenn es aber um Arbeitseinsätze geht, kann der Vorstand immer auf
 PC 50-99-3
                                                                                            ein aktives Team zählen.
 BirdLife Aargau-Präsidium:                                                                 Der Verein entwickelte sich nach seiner Gründung rasch zu einem festen Wert im
 Dr. Luc Van Loon
 Mattenweg 64, 5314 Kleindöttingen                                                          Dorfleben und verschaffte sich Gehör, wenn es um Natur- und Umweltschutz ging.
 Telefon 056 245 61 18                                                                      So wirkten wir zum Beispiel an der Güterregulierung mit, die in den letzten Jahren in
 luc.vanloon@birdlife-ag.ch
                                                                                            Tägerig durchgeführt wurde, mit dem Resultat, dass dabei nicht nur Grundstücke
 Redaktion:                                                                                 zusammengelegt, sondern auch Bäche geöffnet und neue Laichgewässer geschaffen
 Christine Huovinen
 Hofstrasse 19, 7270 Davos Platz                                                            wurden. Auch das Feuchtgebiet Schüepismatt entstand im Rahmen der Güterregu-
 Telefon 081 413 52 38                                                                      lierung und erweiterte die Gemeinde um einen neuen, wertvollen Lebensraum.
 christine.huovinen@birdlife-ag.ch
                                                                                            In den letzten Jahren wurden auf Anregung des NVT ausserdem rund 100 Hoch-
 Satz, Gestaltung, Produktion:                                                              stämmer gepflanzt, und mit der Grube Grüt verfügen wir heute über ein Natur-
 René Berner
 Sandmeierweg 5, 5706 Boniswil                                                              schutzgebiet von lokaler Bedeutung mit wertvollen Feucht- und Trockenstandorten.
 Telefon 062 777 20 86                                                                      Um zu seinem Jubiläum ein weiteres Zeichen seiner Naturschutzarbeit zu setzen,
 reneberner@yahoo.de
                                                                                            schenkt der Verein der Gemeinde ein Schwalben- und Mauerseglerhotel. Diese
 Druck:                                                                                     Nisthilfen werden die gegen 500 Nistkästen für verschiedenste Vogelarten ergänzen,
 Effingerhof AG
 Druck – Verlag – Neue Medien                                                               die wir bereits betreuen. Zusammen mit einer Blumenwiese, die neu zum Leben
 Storchengasse 15, 5201 Brugg AG                                                            erweckt wird, sollen sie auch die Umgebung der Schulanlage bereichern. Und auch
 Telefon 056 460 77 77
                                                                                            für die Zukunft gehen uns die Ideen nicht aus. Wir wünschen uns vor allem mehr
 Papier:                                                                                    Mitsprache im Naturmanagement der Gemeinde und eine Naturschutzkommission,
 Cocoon Preprint/Offsetpapier, Recycling,
  weiss, matt, 80 gm2 (hergestellt aus 100%                                                 die sich um die vielen Naturschönheiten im Dorf kümmert.
  entfärbem Altpapier, ausgezeichnet mit dem                                                So viel zu unserem Verein. Wenn Sie am 29. März zur DV kommen, werden Sie
  EU-Ecolabel, ist FSC-zertifiziert und 100%
  FSC-Recycling)                                                                            sehen, dass unsere Gemeinde noch mehr zu bieten hat: Die Energiewende hat in
                                                                                            Tägerig Einzug gehalten. Auf der Exkursion führen wir Sie in ein modernes Biogas-
 Geschäftsstelle:
 BirdLife Aargau –                                                                          kraftwerk und zeigen Ihnen, wie aus Gastroabfällen elektrische Energie gewonnen
 Natur- und Vogelschutz                                                                     und Grüngut einem sinnvollen Zweck zugeführt wird. Ausserdem lernen Sie auch
 Kathrin Hochuli
 Pfrundweg 14, 5000 Aarau                                                                   abgasfreie Brennstoffzellen-Postautos kennen, die im Reusstal verkehren.
 Telefon 062 844 06 03                                                                      Wir wünschen Ihnen einen interessanten, angenehmen Aufenthalt in unserem Dorf
 www.birdlife-ag.ch, info@birdlife-ag.ch
                                                                                            und grüssen Sie herzlich.
 Telefonische Ansprechzeiten:
 Mo, Di, Do, Fr, von 08.30–11.30 Uhr                                                                                                     Die Co-Präsidenten

 Adressänderungen:
                                                                                                                                         Yvonne Bicker und Markus Biland
 bitte direkt BirdLife Aargau melden. Danke

 Nachdruck mit Quellenangaben e­ rwünscht,
                                                                Foto: Gianna Schneeberger

 Beleg an die Redaktion

 Redaktions- und Inserateschluss:
 Nr. 2_ 2014: 31. März 2014

 Titelbild: Blumenpracht in Kornfeld, Foto: rbe

2 Milan 1_ 2014
Milan birdlife aargau - Landschaft im Einfluss der Landwirtschaft - früher, heute, morgen
Inhaltsverzeichnis

                             Inhaltsverzeichnis
                                 12 Naturschutz im Wald                                                                               Editorial, Impressum                      2
                             Der Kanton hat bisher auf rund                                                                           Inhaltsverzeichnis                        3
                              2600 ha Eichenwaldreservate
                                                                                                                                      BirdLife Aargau:
                                    ausgeschieden und mit
                                                                                                                                      – ­32. DV von BirdLife in Tägerig       4
                                       Verträgen gesichert.
                                                                                                                                      – Aus dem Vorstand                       6
                                                                                                                                      – Erhöhung Milan-Abopreis               6
                                                                                                                                      – ­Interview mit Christine Huovinen,
                                                                                                                                         neue Chefredakteurin beim Milan       7
                                                                                                                                      – Symposium: «Ohne strukturreiche
                                                                                                                                         Waldränder keine Waldohreule»         8

                                                                                                                          Foto: rbe
                                                                                                                                      –V  erbandsjahr 2013:
                                                                                                                                         Jahresberichte                    17–24
                                                                                                                                      SVS / BirdLife Schweiz:
                                                                                                                                      – Bolle di Magadino nicht durch
                                                                                                                                         Flugfeldausbau gefährden              10
                                                                                                                                      – Mitmachen
                                                                                                                                         bei der Stunde der Gartenvögel        10
                                                                                                                                      – Tops und Flops
                                                                                                                                         im Biodiversitätsjahr 2013            11
                                                                                                                                      Kanton Aargau:
                                                                                                                                      – E ichenwaldreservate: Lebensraum für
                                                                                                                                         Mittelspecht und weitere 900 Arten 12
                                                                                                                                      – Arten ohne Grenzen: Sommerflieder 14
                                                                                                                                      Aktuell:
                                                                                                                                      – Waldohreule – Vogel des Jahres         16
                                                                                                                                      – Spechthöhlen: Nachmieter gesucht 25
Foto: Bauernverband Aargau

                                                                                                                                      – Aktuell Schwerpunktthema:
                                                                                                                                         • AP 14–17 – Dreifelderwirtschaft,

                                                                                                                                            Butterberge, ökologische Ausgleichs­
                                                                                                                                            flächen: Wie hat sich die aargauische
                                                                                                                                            Land­wirtschaft und mit ihr
                                                                                                                                            die Landschaft in den letzten
                             28 Agrarpolitik 2014-2017                                                                                      200 Jahren entwickelt?              28
                             In den nächsten vier Milan-Ausgaben steht die Agrarpolitik 2014–2017 im Zentrum.                         – Interview mit Fritz Ringele
                                                                                                                                         •                                       32
                             Den Auftakt macht ein Rückblick auf 200 Jahre Landwirtschaftsgeschichte.                                 – Die Natur kehrt ins Dorf zurück        34
                                                                                                                                      – Ersatzlebensraum für Uferschwalben
                                                                                        14 Arten ohne Grenzen                            in Rheinfelden                         35
                                                                                        Der Sommerflieder breitet sich                – ­Echsen aus Stein:
                                                                                                                                         Kleinstruktur im Grossformat           36
                                                                                        als sogenannt invasiver Neophyt
                                                                                        von den Gärten her kommend                    Verschiedenes:
                                                                                        immer stärker aus.                            – Buchbesprechung, Leserwettbewerb 38
                                                                                        Was können wir dagegen tun?                   Veranstaltungen:
                                                                                                                                      – Exkursion: Pirol und Kuckuck
                                                                                                                                         in der Klingnauer Machme          39
                                                                                                                                      – Süssgräser – einer artenreichen
                                                                                                                                         Pflanzen­familie auf der Spur     39
                                                                                                                                      – Veranstaltungen im Naturama Aarau 39
                                                                                                                                      – Jahresprogramm
                                                                            Foto: rbe

                                                                                                                                         BirdLife Aargau 2014                  40

                                                                                                                                                                 Milan 1_ 2014 3
Milan birdlife aargau - Landschaft im Einfluss der Landwirtschaft - früher, heute, morgen
BidLife Aargau – DV

Samstag, 29. März 2014, in der Mehrzweckhalle in Tägerig

32. Delegiertenversammlung
Zur Delegiertenversammlung
sind Delegierte und Gäste                                    Situationsplan Tägerig
herzlich eingeladen.
Wir freuen uns, Sie in Tägerig
­begrüssen zu dürfen.
Vorstand BirdLife Aargau
und Natur- und Vogelschutz-
verein Tägerig

Stimmrecht:                                                                                        •Bushaltestelle
Sektionen                                                                                           Dorfzentrum
• bis 100 Mitglieder             2 Delegierte
• mit 101–300 Mitgliedern  3 Delegierte
• mit 301–500 Mitgliedern  4 Delegierte
                                                                                                           •   Mehrzweckhalle
                                                                                                               Tägerig
• Ehrenmitglieder von
   BirdLife Aargau h­ aben je 1 Stimme
• Alle Einzelmitglieder bei
                                                                                                                     Bushaltestelle •
   BirdLife Aargau haben
                                                                                                                         Weidhof
   zusammen 2 Delegiertenstimmen

Mittagessen:
Mittagessen im Alterszentrum Grüt
in Mellingen. Die Verschiebung erfolgt mit                   Bitte den öffentlichen Verkehr benutzen.
dem Postauto und ist organisiert.
                                                             Hinfahrt ÖV:
                                                             Mellingen Heitersberg ab (Postautolinie 332): 12.28 Uhr
• Menü mit Fleisch, Fr. 25.–
                                                             Tägerig Dorfzentrum an:                       12.38 Uhr
   Rüeblisuppe, grüner Salat, Schweins­
                                                             zu Fuss zur Mehrzweckhalle: ca. 5 Minuten
   saltimbocca mit Kürbisrisotto,
   Tiramisu-Mousse                                           Rückfahrt ÖV:
• Vegetarisches Menü, Fr. 25.–                              Tägerig Dorfzentrum ab (Postautolinie 332),
   Rüeblisuppe, grüner Salat, Randen-/                       Richtung Bremgarten:                          17.36 Uhr
   Sellerieschnitzel, Gemüse und                             Tägerig Dorfzentrum ab (Postautolinie 332),
   ­Kroketten, Tiramisu-Mousse                               Richtung Mellingen Heitersberg/Baden:         17.19 Uhr

Anmeldung für das Mittagessen                                Parkplätze sind bei der Mehrzweckhalle Tägerig, Niederwilerstrasse 24,
bis Montag, 24. März 2014,                                   vorhanden.
unter Telefon 062 844 06 03 oder
info@birdlife-ag.ch
                                                 Foto: zVg

4 Milan 1_ 2014
Milan birdlife aargau - Landschaft im Einfluss der Landwirtschaft - früher, heute, morgen
BirdLife Aargau – DV

            Vormittags-Programm, 9.00–11.30 Uhr:
                                                                      Nachmittagsprogramm 13.30–17 Uhr
            Exkursion «Energiewende im unteren
            Reusstal»
                                                                      Delegiertenversammlung
            Treffpunkt für ÖV-Benutzer:
                                                                      in der Mehrzweckhalle Tägerig
            08.45 Uhr an der Postauto-Haltestelle Tägerig, Weidhof    Ab 13.00 Uhr: – A
                                                                                       bgabe der Stimmkarten und der Unterlagen
            (Postautolinie 332, Abfahrt Bahnhof Mellingen Heiters­    13.30 Uhr:	– M
                                                                                     usikalische Einlage: Vogellieder,
            berg: 08.28 Uhr)                                                        vorgetragen von der 1. und 4. Klasse der
            Treffpunkt für Autofahrer:                                              Primarschule Tägerig, unter der Leitung von
            08.30 Uhr, Parkplatz Mehrzweckhalle Tägerig,                            Barbara Sturzenegger, Alexandra Wiegand
            gemein­samer Fussmarsch zur Postauto-Haltestelle                        und Eveline Haag
            Tägerig, Weidhof (ca. 15 Minuten)                         	– H
                                                                           err Matthias Moser, Gemeindeammann
                                                                          Tägerig
            Im unteren Reusstal produziert eines der modernsten
            Biogas-Kraftwerke der Schweiz Strom aus Biomasse.         	– H
                                                                           err Markus Biland, Co-Präsident Natur- und
                                                                          Vogelschutzverein Tägerig
            Werner Humbel, ein Pionier der Biogasbewegung, führt
            uns durch die komplexe Anlage. Anschliessend zeigt uns    	– Begrüssung durch Luc Van Loon,
            Guido Hufschmid, Mitbesitzer des Energie-Recycling-            Präsident BirdLife Aargau
            Parks, wie sich aus Biomasse ökonomisch und ökologisch
            das Optimum herausholen lässt, ganz nach dem Motto:       14.00 Uhr: Geschäftlicher Teil der DV
            «Die Natur kennt keine Abfälle».                          Traktanden:
            Eine weitere Attraktion der Region und dritte Station      1. W
                                                                           ahl der Stimmenzähler
            unserer Exkursion: PostAuto Schweiz testet Fahrzeuge,      2. P rotokoll der 31. DV vom 23. März 2013
            deren Abgase aus Wasserdampf bestehen. Frau Nikoletta         (siehe Milan 2_2013)
            Seraidou, Neue Fahrzeugtechnologien der PostAuto           3. J ahresbericht 2013 (siehe Milan 1_2014)
            Schweiz AG, stellt uns die neue Technologie am Beispiel
                                                                       4. B
                                                                           erichte zu aktuellen Themen
            eines Brennstoffzellen-Postautos vor.
                                                                       5. A
                                                                           nträge
                                                                       6. A
                                                                           bnahme Jahresrechnung 2013, Entlastung Vorstand
                                                                       7. B
                                                                           udget 2014
                                                                       8. F estsetzung: Mitgliederbeiträge 2015
                                                                                          Beitrag Reservatsfonds 2015
                                                                       9. F estsetzung des Ortes und des Datums der DV 2015
                                                                      10. Verschiedenes
Foto: zVg

                                                                      17.00 Uhr: Schluss der Delegiertenversammlung

            Inserat

                Wildstauden verleihen Flügel

                                                                       Robuste mehrjährige Blütenstauden, Gewürz- und Heilkräuter,
                                                                       Ziergräser, Raritäten, Wildstauden, Sumpf- und Wasserpflanzen

                 www.eulenhofstauden.ch

                                                                                                                        Milan 1_ 2014 5
Milan birdlife aargau - Landschaft im Einfluss der Landwirtschaft - früher, heute, morgen
BirdLife Aargau

Stichworte zur intensiven Verbandstätigkeit
von BirdLife Aargau
Im November: Vorständekonferenzen in         Unterentfelden organisierten ­Anlass im         Kathrin Hochuli vertritt die Interessen des
den Regionen West, Nord, Süd und Ost:        ­Naturama. Dr. Andreas Müller, Wildbienen­      Naturschutzes in der Taskforce «Feuer­
70% der Sektionen besuchten die Anlässe       experte, Buchautor und Kurator der Insek­      brand». Dank der kühlen Witterung trat die
und konnten von den interessanten The­        tensammlung der ETH Zürich, bot span­          Bakterienkrankheit nur in 23 Gemeinden
men profitieren.                              nende Einblicke in die Vielfalt unserer        auf und gefährdete somit im 2013 die
12. November KW Klingnau: Sitzung der         ­Wildbienen.                                   Obstbäume im Kanton Aargau nicht.
ökologischen Begleitkommission für die         2. Dezember Vorstandssitzung: Einwen­         20. Januar Vorstandssitzung: Bespre­
Neukonzessionierung des Kraftwerks Kling­      dung gegen die Neukonzessionierung            chung des Jahresprogramms 2014, der DV-
nau. Wir setzten uns für sinnvolle ökolo­      Kraftwerk IBA Aarau. NVV Menziken hat         Einladung, der Rechnung 2013 und des
gische Ersatzmassnahmen für den Kling­         nach dreijähriger Hilfe durch BirdLife Aar­   Budgets 2014. Das Angestelltenreglement
nauer Stausee ein – ein Ramsargebiet und       gau wieder einen vollzähligen Vorstand ge­    wurde vom Vorstand abgesegnet und die
Wasservogel-Schutzgebiet von internatio­       wählt. Claudia Müller hat von Hans-Ruedi      Pflichtenhefte werden überarbeitet. Be­
naler Bedeutung.                               Kunz die Leitung der Ausbildungskommis­       schwerde zusammen mit dem WWF gegen
19. November Wildbienenvortrag: Rund           sion übernommen.                              die Überbauung Suhrepark in Suhr, weil der
130 Interessierte besuchten den vom NVV        5. Dezember Taskforce «Feuerbrand»:           Gewässerabstand nicht eingehalten wird.

Erhöhung Milan-Abonnementspreis
In den letzten Jahren haben wir von Bird­    sind jedoch teuer. Um unser Naturschutz­        ehrenamtlich für die Natur leisten. Sie sind
Life Aargau grosse Anstrengungen unter­      budget nicht zu belasten, hält der Vorstand     auch jederzeit herzlich eingeladen, dieses
nommen, Ihnen einen attraktiven, aktuel­     daher eine Abonnementspreiserhöhung             Medium für ihre Informationen aus den
len und lesenswerten Milan zu präsentie­     von Fr. 20.– auf neu Fr. 30.– für sinnvoll      Sektionen zu nutzen.
ren. Dass uns dies zusammen mit einem        und gerechtfertigt.                             BirdLife Aargau ist es ein grosses Anliegen,
Team aus Redaktion, Layout, Satz und Inse­   Alle Präsidenten und Vorstandsmitglieder        mit Hilfe der Verbandszeitschrift über die
rateverkauf gelungen ist, zeigen die stei­   der Sektionen, Ehrenmitglieder, aktive Ex­      Naturschutzarbeit im Kanton zu informie­
genden Abonnentenzahlen ebenso wie           kursionsleiter, BirdLife Aargau Delegierte      ren. Wir hoffen, dass wir Sie auch weiter­
die vielen Spenden. Die Umstellung auf       und Kommissionsmitglieder erhalten den          hin mit dem Milan bedienen dürfen und
Farbdruck, der gerade für Naturbilder        Milan auch weiterhin automatisch und            unsere Leserschaft auch zukünftig weiter
gros­se Vorteile bringt, wie auch der von    kosten­los. Dieser Service ist ein kleiner      wächst. Wir danken Ihnen für Ihr Verständ­
24 auf 40 Seiten gewachsene Umfang           Dank für die grosse Arbeit, die diese Leute     nis und Ihre Treue.

Inserat

   Wir verpflichten uns für eine umweltgerechte Produktion.                                                              Geballte Medienkompetenz.

                                                                                                                      Effingerhof AG
                                                                                                                      Storchengasse 15
                                                                                                                      CH-5201 Brugg
                                                                                                                      Tel. +41 56 460 77 77
                                                                                                                      Fax +41 56 460 77 70
                                                                                                                      info@effingerhof.ch
                                                                                                                      www.effingerhof.ch

  Ins_EAG_Milan_184x55.indd 1                                                                                                  14.11.13 15:50

6 Milan 1_ 2014
Milan birdlife aargau - Landschaft im Einfluss der Landwirtschaft - früher, heute, morgen
BirdLife Aargau

Neue Chefredakteurin beim Milan

Christine Huovinen 
möchte die gute Arbeit fortführen
Der Milan ist als Verbandszeitschrift            für Naturschutzgebiete erstellt und Kurse        und ich merke:  Nach langen Jahren geo­
von BirdLife Aargau ein wichtiges                und Exkursionen geleitet. Unter anderem          grafischer Distanz zum Aargau freut es
Sprachrohr für die grösste Natur-                auch den ersten VANV-Feldbotanikkurs, für        mich, wieder mehr mit meiner Heimat in
schutzorganisation im Kanton. Hier als           den ich zudem das Lehrmittel verfasste.          Kontakt zu kommen. Mein Mann arbeitet
Redaktionsleiterin tätig zu sein, ist                                                             bereits Teilzeit in Frick. Unsere Töchter sind
eine verantwortungsvolle, aber auch              Und dann begannen die Wanderjahre?               mit 18 und 16 Jahren schon fast flügge. Eine
sehr schöne, gestalterische Arbeit.              Im Jahr 1998 ergab sich für meinen Mann          zukünftige Heimkehr in den Aargau ist
Mit Christine Huovinen konnte eine               und mich die Gelegenheit, in Davos einen         nicht auszuschliessen. Es sind auch die The­
erfahrene Kommunikationsfachfrau                 Bauernhof mit Milchschafen und Mutter­           men rund um die Biologie und den Natur­
verpflichtet werden, die als Biologin            kühen zu übernehmen – einen Traum, den           schutz, die mich interessieren, und von de­
auch viel Wissen über die Natur                  wir beide schon lange gehegt hatten. Wir         nen ich mich in den letzten Jahren beruflich
mitbringt. Zum Auftakt ihrer Arbeit              haben diesen Bio-Betrieb während 13 Jah­         etwas entfernt habe. Die Anfrage von Bird­
hier ein kurzes Gespräch mit der                 ren geführt. Daneben habe ich auch immer         Life Aargau hat mich darum sehr gefreut!
neuen Chefredakteurin.                           Teilzeit am Lawinenforschungsinstitut (SLF)      Abgesehen davon, dass mich Neues immer
                                                 gearbeitet, zuerst als wissenschaftliche Mit­    interessiert!
Ann Walter: Liebe Christine, wir
sprechen am Telefon, weil Dein                                                                               Du hast das Heft auch von Davos
heutiger Wohnort zu weit weg ist,                                                                            aus verfolgt. Planst Du viele
um sich mal eben kurz um die Ecke                                                                            Neuerungen?
im Kaffee zu treffen. Wo bist Du?                                                                            Ich ziehe den Hut vor der Arbeit,
Christine Huovinen: Ich sitze im                                                                             die Konrad Müller und René Ber­
Wohnzimmer unseres  Bauernhau­                                                                               ner in den letzten Jahren geleistet
ses in Davos. Draussen rieselt der                                                                           haben. Ich habe deshalb nicht
Schnee und ich habe es mir mit                                                                               vor, die Dinge über den Zaun zu
meinem Arbeitsgerät, dem Laptop,                                                                             brechen. Ich möchte mich zuerst
auf dem Sofa gemütlich gemacht.                                                                              einarbeiten, die Zusammenarbeit
                                                                                                             mit den Sektionen und dem
Du lebst also aktuell in Davos –                                                                             unter­stützenden Team aus Ge­
und trotzdem ist die Wahl auf Dich Christine Huovinen – die neue Milan-Redakteurin      Foto: Anna Huovinen schäftsführerin Kathrin Hochuli,

gefallen! Was verbindet Dich mit                                                                             Layouter René Berner und Dir als
dem Aargau oder mit BirdLife Aargau?           arbeiterin, seit bald acht Jahren nun in der Kommunika­tionsverantwortliche   kennen
Ich bin vor rund 45 Jahren in Basel geboren Kommuni­kation. Unter anderem war ich lernen. Neu ist, dass ich die Schreibenden
und in Rheinfelden und Zeihen aufgewach­ dort verantwortlich für Konzept und Redak­ durch das Redigieren der Texte unter­
sen. Das erste Mal in Berührung mit BirdLife tion des kürzlich erschienenen Buches stützen möchte. Das heisst, ich werde
Aargau, dazumal noch VANV, bin ich ge­ «Schnee» und leite die Redaktion des Ma­ ­eingereichte Texte sprachlich überarbeiten,
kommen, als ich in Rheinfelden den Jung­ gazins ­«DIAGONAL», der Zeitschrift unse­ so dass sie am Ende hoffentlich (lacht) gut
ornithologenkurs besucht habe – ein Kurs, res Mutter­hauses, der Eidg. Forschungsan­ lesbar rüberkommen.
der mich sehr geprägt hat, entschloss ich stalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL.
mich doch später zu einem Biologiestudium                                                         Liebe Christine, wir wünschen Dir ganz
in Basel. Anfang der 90er-Jahre habe ich Du bist ein Profi! Was reizt Dich an der Auf- viel Freude mit Deiner neuen Aufgabe.
beim VANV den Feldornithologiekurs absol­ gabe der Redaktionsleitung für den Milan? Mit Inter­esse erwarten wir den Anflug
viert, den ich anschlies­send auch selber lei­ Seit rund zwei Jahren engagiere ich mich ­Deines ersten Milans im Februar/März
tete. Nach Stu­dien­abschluss  habe ich eine wieder für BirdLife Aargau, in der Ausbil­ und wünschen «happy landing»!
Zeit lang als selbständige Biolgin gearbeitet, dungskommission und auch bei Anlässen Vielen Dank für das Gespräch.
habe Bücher geschrieben, Pflegekonzepte des Feldbotanik- und Exkursionsleiterkurses                                                Ann Walter

                                                                                                                             Milan 1_ 2014 7
Milan birdlife aargau - Landschaft im Einfluss der Landwirtschaft - früher, heute, morgen
BirdLife Aargau

Symposium

«Ohne strukturreiche Waldränder
keine Waldohreule»
Am 16. Januar fand ein von BirdLife                 schäftsführerin des SVS/BirdLife Schweiz.       aufzuwerten oder den angrenzenden Wald
Aargau organisiertes Symposium zum                  «Im Übergangsbereich Wald – Kulturland          aufzulichten, so dass eine grössere zusam-
Thema «Ohne strukturreiche Wald-                    haben wir die Möglichkeit, auch heute           menhängende, ökologisch wertvolle Fläche
ränder keine Waldohreule» statt.                    ­wieder solche offeneren Lebensräume zu         entsteht. Der Staat unterstützt sowohl Auf-
Rund 80 Teilnehmende profitierten                    schaffen», erklärt Glauser und fordert die     wertungen im Kulturland – in Form des
von den fachkundigen Ausführungen                    rund 80 Teilnehmenden auf: «Gerade wir         ökologischen Ausgleichs oder neu auch mit
der drei Referenten.                                 Mitglieder von BirdLife, die ja in Gemein-     Beiträgen für die Landschaftsqualität – als
                                                     den aktiv sind, können als Scharniere          auch im Wald mit finanziellen Beiträgen.
Wussten Sie, dass der Wiedehopf eigent-              ­zwischen den Bauern und Förstern etwas        «Letzten März hat der Grosse Rat den
lich ein Waldhüpfer ist? Wie sein althoch-            bewirken. Gartengrasmücke, Hirschkäfer,       ­Kredit für die vierte Etappe des Natur-
deutscher Name – Wituhoppe – belegt:                  Orchi­deen oder Wildbienen werden Euch         schutzprogramms Wald verabschiedet», er-
Wiedehopfe lebten früher, bevor Anfang                Euer Engagement danken.» Möchte man            klärt Ruedi Bättig, zuständig für Waldnatur-
19. Jh. die Obstgärten aufkamen, in Wäl-              den Übergangsbereich Wald – Kulturland         schutz bei der Abteilung Wald, im zweiten
dern. Genauso wie auch der Gartenrot-                 aufwerten, empfiehlt es sich, als ersten       Referat des Abends. «In den Jahren 2014–
schwanz oder der Wendehals. Die Wälder                Schritt z. B. auf google maps alle lohnens-    2019 stehen uns 10,6 Mio Fr. zur Verfü-
dazumal waren jedoch nicht zu vergleichen             werten Standorte innerhalb der Gemeinde        gung, um den Wald ökologisch aufzuwer-
mit unseren heutigen Wäldern, nutzten die             zu identifizieren. Am besten geeignet sind     ten.» Die Ziele des seit 1996 laufenden Pro-
Bauern sie doch im Umfeld der Dörfer als              magere, möglichst nicht nordexponierte         gramms sind entsprechend ambitiös: Bis
Viehweide oder Mittelwald. Entsprechend               Stellen, die entweder bereits lichten Wald     2020 sollen 10% aller aargauischen Wäl-
lichter und artenreicher präsentierten sie            oder strukturreiches Kulturland oder Tro-      der Naturvorrangflächen sein und auf 7%
sich dort, erläutert Christa Glauser, Projekt-        ckenwiesen aufweisen. Danach gilt es, das      der Waldfläche eichenreiche Wälder erhal-
leiterin Wald und stellvertretende Ge-                Kulturland mit Hecken oder Kleinstrukturen     ten werden (vgl. Beitrag Seiten 12/13 in

Projekte im Übergangsbereich Wald-Kulturland lohnen sich dort,
wo entweder noch strukturreiches Kulturland oder lichte Wälder vorhanden sind.                                           Foto: SVS/BirdLife Schweiz, Zürich

8 Milan 1_ 2014
Milan birdlife aargau - Landschaft im Einfluss der Landwirtschaft - früher, heute, morgen
BirdLife Aargau

                                                                                             hat, sei sie recht häufig, sagt Birrer, selber
                                                                                             schon jahrelang in der Nähe seines Wohn-
                                                                                             orts Sursee auf Eulenpirsch unterwegs.
                                                                                             Nebst interessanten Fakten zu Aussehen,
                                                                                             Nahrung und Lebensweise, auf die wir in
                                                                                             einem anderen Artikel im Milan Seite 16
                                                                                             ­näher eingehen, gab Birrer auch Tipps, wie
                                                                                              die Eule aufzuspüren sei: «Am besten sind
                                                                                              die Waldohreulen während der Balzzeit im
                                                                                              März zu hören. Wenn Sie nach Einbruch
                                                                                              der Dunkelheit potenzielle Brutstandorte –
                                                                                              aufgelockerte Waldränder oder halboffene
Fotos: Christine Huovinen                                                                     Kulturlandschaft – ablaufen oder mit dem
                                                                                              Velo abfahren, sollten Sie so alle 500 m ei-
                                                                                              nen Stopp einschalten und zwei bis drei
                                                                                              ­Minuten einfach nur horchen. Die Chance,
                                                                                               dann das charakteristische «Uh» zu hören,
                                                                                               ist nicht schlecht.» Muss man die Eulen
                                                                                               zweifelsfrei nachweisen können, z. B. für
                                                                                               den Brutvogelatlas, kann man ihr beim
                                                                                               ­Balzen charakteristisches Flügelklatschen
                                                                                                durch Klopfen auf den Oberschenkel pro-
                                                                                                vozieren. Wenn die Eule darauf nicht rea­
                                                                                                giert, können auch ein paar Rufe ab Ton-
                                                                                                band abgespielt werden. «Für die Vögel
                                                                                                ­bedeutet es aber immer Stress, wenn plötz-
                                                                                                 lich ein vermeintlicher Konkurrent in ihrem
                                                                                                 Revier auftaucht», sagt Birrer, und betont
                                                                                                 deshalb: «Gibt die Waldohreule eine Ant-
                                                                                                 wort, unbedingt das Tonbandgerät sofort
                                                                                                 ausschalten.» Im Juni und Juli lassen sich
dieser Milan-Ausgabe). Ausserdem ist ge-       sie auf den Förster Ihrer Gemeinde zu und         auch die Jungen der Waldohreule gut
plant, 200 km der insgesamt 4600 km            unterstützen Sie ihn bei diesem Vorhaben,         nachweisen: Mit einem unüberhörbaren
Wald­ränder aufzuwerten. Dabei springt         wenn es sich der Verein leisten kann, auch        Fiepen machen sie sich im Dunkeln be-
nicht nur für die Natur, sondern auch für      finanziell. Und sorgen Sie bei der nächsten       merkbar. Und obwohl Simon Birrer und
den Waldeigentümer etwas heraus. Ist der       Revision dafür, dass die Waldränder im Kul-       seine Forscherkollegen schon viel über die
aufgewertete Waldrand mindestens 15 m          turlandplan eingetragen werden.»                  Waldohreule herausgefunden haben – auf
tief, 100 m lang und der Deckungsgrad der      «Ich möchte dem SVS/BirdLife Schweiz da-          die Frage, wohin denn diese Eule im Win-
Bäume kleiner als 30%, erhält er eine          für danken, dass er im 2014 meinen Lieb-          ter ziehe, musste er mit einem Schmunzeln
finan­zielle Unterstützung von durchschnitt-   lingsvogel, die Waldohreule, zur Botschaf-        passen: «Das wüsste ich auch gerne. Viele
lich 15 Fr./Laufmeter. Zusätzliche Bedin-      terin seiner Kampagne «Übergangsberei-            Details über das Leben dieser heimlichen
gung: Der Waldrand darf nicht an eine Bau-     che Wald-Kulturland» und zum Vogel des            Eule sind noch unbekannt.»
zone oder an intensiv bewirtschaftetes Kul-    Jahres gewählt hat.» Mit diesen Worten er-                                 Christine Huovinen
turland grenzen, einen zu jungen Bestand       öffnete Simon Birrer sein Referat nach der
enthalten oder nordwest-, nord- oder nord-     Pause, gestärkt durch Most und Vogelnest-
                                                                                              Als zweiter Teil des Symposiums findet
ost-exponiert sein. Auch Folgeeingriffe        chen als Symbol für Nahrungsmittel aus
                                                                                              am 21. August 2014, um 19 Uhr, eine
werden entschädigt: Um eine neu aufge-         Früchten von Waldrandsträuchern. Der
                                                                                              Exkursion statt. Der lokale Förster Rolf
kommene Strauchschicht selektiv zu ent-        Mitarbeiter der Vogelwarte und Waldohr-
                                                                                              Treier und Christa Glauser vom SVS/
fernen, erhalten die Eigentümer ca. 8 Fr./     eulenspezialist liess das Publikum während
                                                                                              BirdLife Schweiz zeigen in Zeihen ein
Laufmeter. «Auch Sie können dazu beitra-       rund 30 Minuten an seiner Passion teil­
                                                                                              Beispiel eines vielfältigen Übergangs
gen, dass die Waldränder ökologisch wert-      haben. Obwohl gemäss einer Umfrage im
                                                                                              zwischen Wald und Kulturland. Alle
voller werden», ermuntert Bättig die Zuhö-     Saal nur knapp die Hälfte der Anwesenden
                                                                                              Interessierten sind herzlich eingeladen.
renden am Ende seines Referates. «Gehen        diese heimliche Eule bisher live gesehen

                                                                                                                         Milan 1_ 2014 9
Milan birdlife aargau - Landschaft im Einfluss der Landwirtschaft - früher, heute, morgen
SVS/BirdLife Schweiz

Bolle di Magadino
nicht durch Flugfeld-Ausbau gefährden
Die Delegiertenversammlung des SVS/
BirdLife Schweiz zeigte sich Ende letzten
Novem­bers sehr besorgt über Ausbaupläne
für das Flugfeld Locarno-Magadino. Sie
­befürchtet, dass dieser Ausbau zusätzlichen
 Flugbetrieb nach sich ziehen und so das
 inter­national bedeutende Naturschutz­
 gebiet «Bolle di Magadino» an der Mün-
 dung des Ticino-Flusses gefährden würde.
 Die geplante Pistenverlängerung soll Jets
 erlauben, direkt neben dem Natur­schutz­
 gebiet zu starten und zu landen. Fachleute
 der SVS-Landesorganisation Ficedula ha-
 ben Bedenken, dass dadurch nicht nur
 Tiere ­gestört werden. Sie befürchten auch
 Kollisionen zwischen Vögeln und Jets, die     Bolle di Magadino, Mündungsgebiet des Ticino                                           Foto: SVS

 zu Eingriffen ins Naturschutzgebiet und
 Massnahmen gegen Vögel ­führen könnten.       cher Gefährdung des Flugbetriebs. Hier            eine Resolution, in der gefordert wird, auf
 Dass diese Gefahr sehr real ist, zeigen die   läuft ein Gerichts­verfahren, an dem der          den Ausbau des Flugfeldes in der Bolle di
 Abschüsse von 23 Mäuse­bussarden im           SVS/BirdLife Schweiz beteiligt ist. Die SVS-      Magadino zu ver­zichten.
 Flughafen Zürich-Kloten wegen angebli-        Delegiertenversammlung verabschiedete

Mitmachen bei der Stunde der Gartenvögel
vom 9.–11. Mai 2014
                                                                         Eine Stunde lang die Vögel im Garten, im Wohnumfeld oder in
                                                                         ­einem Park beobachten und sie per Internet, Smartphone oder
                                                                          Meldekarte melden – das ist die Aktion «Stunde der Gartenvögel»
                                                                          von SVS/BirdLife Schweiz und Coop vom kommenden Mai. Mit
                                                                          ­dieser Aktion möchten wir erreichen, dass möglichst viele Leute
                                                                           auf die Vögel als wichtigen Teil der Biodiversität im Siedlungsraum
                                                                           achten und sich an ihnen freuen. Der SVS/BirdLife Schweiz und
                                                                           Coop verbreiten einen Flyer und eine Broschüre zur «Stunde der
                                                                           Gartenvögel», in denen die häufigsten 30 Gartenvogelarten vor-
                                                                           gestellt sind. Auf der Website www.birdlife.ch/gartenvoegel ist
                                                                           ab Ende März ein Meldeformular aufgeschaltet. Den SVS-Sektio-
                                                                           nen steht ein Kurzkurs mit Kursheft und Präsentationen zur Ver­
                                                                           fügung, anhand derer sie an zwei Abendveranstaltungen und
                                                                           zwei Exkursionen der Bevölkerung die Siedlungsvögel bekannt ma-
                                                                           chen und sie für den Naturschutz begeistern können. Die «Stunde
                                                                           der Gartenvögel» soll ab 2014 wieder jedes Jahr stattfinden – ma-
                                                                           chen Sie mit! Alle Materialien erhalten Sie unter www.birdlife.ch
                                                                           oder beim SVS/BirdLife Schweiz, 8036 Zürich, 044 457 70 20.
                                   Gartenrotschwanzmännchen Foto: rbe

10 Milan 1_ 2014
SVS/BirdLife Schweiz

Tops und Flops im Biodiversitätsjahr 2013
Was hat sich im Jahr 2013 in Sachen                diversitäts-Konvention für unser Land in       Flop: Naturjuwelen der Schweiz
Biodiversität getan – und was nicht?               Kraft getreten ist. Diese verpflichtet die     durch Energieprojekte bedroht
Der Schweizer Vogelschutz SVS/                     Schweiz, eine Strategie und einen Aktions-     Die Schweiz verfügt nur über einen gerin-
BirdLife Schweiz zieht Bilanz.                     plan für ihre Biodiversität zu erlassen und    gen Flächenanteil an Schutzgebieten. Nun
                                                   umzusetzen. Wie dringend diese zusätzli-       sind auch diese bedroht: Künftig sollen gar
Top: Der Aktionsplan                               chen Massnahmen sind, machen Tierarten         kleinste Kraftwerksvorhaben dort nationale
Biodiversität Schweiz kommt                        wie Feldlerche, Mehlschwalbe oder              Bedeutung erhalten. Dies bedeutet, dass in
Endlich ist es soweit: Der Entwurf eines           Gartengras­mücke deutlich, deren Bestand       Schutzgebieten Kraftwerke legal gebaut
griffigen nationalen «Aktionsplans Strate-         in den letzten Jahren stark zurückgegangen     werden dürften. Dieser Raubbau an der
gie Biodiversität Schweiz» liegt vor. Der Ak-      ist. Gleichzeitig zeigt die neuste Umfrage     ­Natur ist Teil der Revision des Energiegeset-
tionsplan wird vorgeben, wie die biologi-          des Forschungsinstituts gfs.bern, dass ein      zes, die im letzten Herbst veröffentlicht
sche Vielfalt unseres Landes geschützt und         grosser Teil der Schweizer Bevölkerung ver-     wurde. Es geht dabei ausdrücklich auch um
gefördert werden soll. Es ist geplant, dass        stärkten Massnahmen für den Erhalt der          die letzten natürlichen Auengebiete, die
ihn der Bundesrat bis spätestens in einem          biologischen Vielfalt zustimmt.                 erst kürzlich geschützten Trockenwiesen
Jahr verabschieden wird. 600 Vertreterin-                                                          und die nur gerade ein halbes Prozent der
nen und Vertreter von Ämtern, Städten,             Weitere Tops:                                   Landesfläche ausmachenden Wasservogel-
Gemeinden, Kantonen, Wirtschaft, Land-             – Das Ja des Schweizer Volks zur Revision      reservate, die einer halben Million Wasser-
und Forstwirtschaft, Bildung, Forschung               des Raumplanungsgesetzes soll endlich        vögel aus weiten Gebieten Europas als
und Organisationen arbeiteten im vergan-              die Zersiedlung unseres Landes stoppen.      Winterquartier dienen.
genen Jahr in unzähligen Workshops am              – Der Wachtelkönig, der als bedrohter Wie-     Die Energiewende hängt nicht davon ab, ob
Aktionsplan. Der Bund priorisierte die 500            senvogel während zwei Jahrzehnten in         auch noch in Schutzgebieten Bauten und
ausgearbeiteten Massnahmenvorschläge                  der Schweiz ausgestorben war, brütet         Anlagen errichtet werden. Vielmehr muss
für die biologische Vielfalt und stellte              dank Massnahmen der Artenförderung           die Schweiz diesen Naturjuwelen, die ge-
Ende Jahr die gut hundert vorrangigsten               wieder regelmässig bei uns, wenn auch        samthaft nicht einmal 2% der Landes­fläche
vor. Nach dem Bundesratsbeschluss kann                erst in einem sehr kleinen Bestand.          ausmachen, Sorge tragen. Deshalb ist es
ab 2015 mit deren Umsetzung begonnen                  (Details unter www.birdlife.ch/Aktivi­tä-    wichtig, dass das Parlament in dieser Sache
­werden. Endlich, denn dann wird es genau             ten>Arten>Wachtelkönig)                      das Steuer noch rechtzeitig herumreisst.
 20 Jahre her sein, dass die weltweite Bio­
                                                                                                  Weitere Flops:
                                                                                                  – Gemäss der 2013 veröffentlichten eid­
                                                                                                     genössischen Jagdstatistik wurden im
                                                                                                     Vorjahr 28 Greifvögel getötet, obwohl
                                                                                                     diese seit Jahrzehnten geschützt sind.

Die Greinaebene – ein Naturjuwel, das auch vor dem «Untergang» gerettet wurde

                                                                                                                            Milan 1_ 2014 11
Kanton Aargau

Eichenwaldreservate: Lebensräume
für Mittelspecht und weitere 900 Arten
Eichenwälder sind ökologisch wert-                   Eicheln für die Schweinemast. Da die Eiche             handelte und führte in seinem seit 1996
volle Lebensräume. Um diese für die                  in der modernen Dienstleistungsgesell­                 bestehenden Naturschutzprogramm Wald
Zukunft zu erhalten, scheidet der                    schaft nicht mehr dieselbe wirtschaftliche             (vgl. Milan 4_2012) eine neue Kategorie
Kanton in Zusammenarbeit mit                         Bedeutung hat wie früher, sind die einst               ein: die Eichenwaldreservate.
Waldeigentümern Eichenwaldreser-                     grossflächigen Eichenwälder vielerorts ver­
vate aus. Diese machen heute bereits                 schwunden. Im Aargau zeugen jedoch                     Im Eichenwaldreservat
einen Anteil von 5,3% der Aargauer                   noch heute zum Teil ausgedehnte Reste                  sind Alteichen geschützt
Waldfläche aus.                                      ­eichenreicher Wälder von der vergangenen              Oberstes Ziel in Aargauer Eichenwaldreser­
                                                      Nutzungsform.                                         vaten: Den Eichenanteil zu erhalten und
Alte, kraftvolle Eichen gehören zu den                                                                      Totholz zu fördern. Ein Grossteil der Alt­
schönsten und wertvollsten Bäumen unse­              Eichen sind ökologisch wertvoll                        eichen innerhalb der Reservate ist deshalb
rer Wälder. Von Natur aus sind sie vor allem         Diese Eichenwälder sind aus ökologischer               geschützt. Jedes Eichenwaldreservat be­
an warmen Südhängen und in Auen behei­               Sicht unbedingt erhaltenswert. Gemäss                  steht aus einem Kernperimeter, in dem alle
matet. Die Eiche hat nur dort eine Chance            wissenschaftlichen Schätzungen leben in                Eichen mit ihren wichtigsten Merkmalen
zu dominieren, wo der Boden für die emp­             Mitteleuropa bis zu 900 Insekten-, Pilz-,              inven­tarisiert sind (Standort mit GPS-Koor­
findliche Buche zu trocken, zu mager oder            Flechten- und andere Arten auf oder von                dinaten, Brusthöhendurchmesser und Ge­
zu nass ist. Jahrhundertelang förderten und          der Eiche. Eine davon ist der Mittelspecht.            sundheitszustand). Verträge mit einer Lauf­
pflanzten unsere Vorfahren die knorrigen             Da die Eichenwälder immer mehr ver­                    zeit von 50 Jahren regeln zwischen Kanton
Bäume jedoch auch an anderen Stand­                  schwanden, sanken seine Bestände um die                und Waldeigentümer detailliert, wie viele
orten. Sie dienten ihnen als Lieferanten             Jahrtausendwende schweizweit auf ein be­               Eichen maximal geerntet und wie viele
von widerstandsfähigem Bauholz und von               denklich tiefes Niveau. Der Kanton Aargau              ­weitere 50 Jahre stehen bleiben.

Blick ins Eichenwaldreservat Remigen. Auf dem mageren Jurastandort bilden die Eichen einen lichten Wald.                                Fotos: Abteilung Wald

12 Milan 1_ 2014
Kanton Aargau

Verjüngungsflächen mit Eichen bieten oft ein wenig attraktives Bild.          Eichenwaldreservate mit einer Gesamtfläche von rund 2600 Hektaren
Der Schutz der Jungeichen vor Wildverbiss ist aber vielerorts unumgänglich.   wurden bisher im Aargau vertraglich gesichert           Grafik: Abteilung Wald

Eichenjungwald sichert Fortbestand                    So dürfen andere Baumarten als die Eiche            Eichen­waldreservaten auch wieder so hoch
Die Verträge verpflichten die Waldeigen­              als Holz­lieferanten gefällt werden, sofern         sein, dass bei einer nachhaltigen Bewirt­
tümer ausserdem, im sogenannten Ver­                  dies das Überleben der Eichen nicht ge­             schaftung kein «harter» Schutz einzelner
jüngungsperimeter periodisch neuen Ei­                fährdet. Die Waldeigentümer werden da­              Eichen mehr notwendig ist.
chenjungwald anzulegen. So ist gewähr­                für entschädigt, dass sie die Eichen nicht
leistet, dass die Eichenwälder auch weit              nutzen können. Der Kanton unterstützt               Wissen über Waldbau mit Eiche
in die Zukunft erhalten bleiben. Dafür                sie finanziell auch für die Pflege des              erneuern und weitergeben
braucht es Flächen, die heute noch nicht              Eichenjung­waldes. Dank all dieser Mass­            Weil die Eiche im Schweizer Waldbau jahr­
mit Eichenwald bestockt sind, sich auf­               nahmen sind heute bereits 2600 Hektaren             zehntelang eine untergeordnete Rolle ge­
grund der Bodeneigenschaften und Lage                 Eichenwaldreservate gesichert, das ent­             spielt hatte, ging mancherorts vergessen,
aber dafür eignen würden. Da junge Eichen             spricht einem Anteil von 5,3% der Aar­              wie Eichenwälder am besten gepflegt wer­
vom Rehwild gerne gefressen werden,                   gauer Waldfläche.                                   den. Der Kanton und der Aargauische
­sollten Jungeichen einzeln mit Kunststoff­                                                               Försterverband bieten nun regelmässig
 hüllen oder Drahtgeflecht geschützt wer­             Klimawandel macht Eichen auch                       Kurse an, um das Wissen rund um den
 den. Die daraus resultierenden «Soldaten­            ökonomisch wieder interessant                       Eichen­waldbau zu erneuern. Für Förster,
 friedhöfe» sind vielen Waldbesuchenden               Eichenholz an sich ist heute schon öko­             die Eichen­waldreservate betreuen, sind
 ein Dorn im Auge. Doch so unästhetisch sie           nomisch wertvoll und auf dem Holzmarkt              diese Kurse obligatorisch. So kann sicher­
 sein mögen, sie sind nötig, damit sich ein           ­gefragt. Nur scheuen viele Waldeigentümer          gestellt werden, dass ein optimaler Wis­
 stabiler Eichenwald entwickeln kann.                  die hohen Investitionskosten, neue Eichen­         sens- und Erfahrungsaustausch stattfindet,
                                                       wälder anzulegen. Häufen sich jedoch mit           was sich letztlich in der Qualität der Ei­
Eichenwaldreservate                                    dem Klimawandel Hitzesommer und Tro­               chenwälder niederschlagen sollte. Damit
zwischen Schutz, Pflege und Nutzung                    ckenperioden, so wird die Eiche sehr bald          das vom Steuer­zahler investierte Geld im
Mit den Verträgen für Eichenwaldreservate              auch wirtschaftlich wieder eine interes­           Wald maximale Früchte trägt und der
versucht der Kanton auf pragmatische                   sante Baumart, die wesentlich zur Stabilität       Lebens­raum für Mittelspecht & Co. im
Art, den Lebensraum Eichenwald zu er­                  der Wälder beitragen kann. Vermutlich              ­Aargau über Genera­tionen erhalten bleibt.
halten und zu fördern. Im Gegensatz zu                 werden Eichenwälder in 50 Jahren zu den
Naturwaldreservaten wird auch eine Nut­                gut ans Klima angepassten Wäldern zählen                              Text: Franziska Kaiser,
zung zuge­lassen, die sich positiv auf den             und dürften entsprechend gepflegt wer­               Departement Bau, Verkehr und Umwelt,
öko­logischen Wert des Waldes auswirkt.                den. Bis dahin sollte der Eichenanteil in                                    Abteilung Wald

                                                                                                                                       Milan 1_ 2014 13
Kanton Aargau

Arten ohne Grenzen:
Zum Beispiel der Sommerflieder
Unter dem Namen «Arten ohne                          Am 3. Oktober letzten Jahres lautete eine            Nationale Aktionstage zum Thema
Grenzen» werden in der ganzen                        Schlagzeile in 20-Minuten online: «Den-              «invasive Neobiota»
Schweiz seit 2012 sogenannte                         gue-Fieber bald in der Schweiz übertrag-             Die nationalen Aktionstage «Arten ohne
Aktionstage durchgeführt, die sich                   bar?» Rund eineinhalb Monate später in               Grenzen» möchten die Öffentlichkeit für
dem Thema «invasive, gebietsfremde                   der NZZ: «Tigermücken haben die Deutsch-             das Thema «Invasive Neobiota» sensibilisie-
Pflanzen und Tiere» widmen. In den                   schweiz erreicht.» Die Asiatische Tiger­             ren, die Arten bekannt machen und über
vier Milanausgaben dieses Jahres                     mücke, Überträger des Dengue-Fiebers,                den korrekten Umgang mit invasiven Orga-
stellen wir ausgewählte Arten daraus                 ist das jüngste prominente Beispiel einer            nismen informieren. Kantonale, regionale
vor. Den Anfang macht der invasive                   Neobiota, also «neue» Tiere (Neozoen) und            und lokale Gruppierungen sind dabei auf-
Neophyt Sommerflieder.                               Pflanzen (Neophyten)», die nach der Ent-             gerufen, eigene Aktionen durchzufüh-
                                                     deckung von Amerika (1492) nach Europa               ren. Vom 26.–28. Juni 2014 findet «Arten
                                                     eingeführt oder versehentlich einge-                 ohne Grenzen» bereits zum dritten Mal
                                                     schleppt wurden. Einige wenige Neobiota              statt. Viele Sektionen von BirdLife Aargau
                                                     – etwa eine von tausend Arten – verdrän-             haben 2012 und 2013 mitgemacht und mit
                                                     gen einheimische Arten und werden daher              Bekämpfungsaktionen oder Infoständen
                                                     als invasiv bezeichnet.                              die Bevölkerung auf die Problematik der in-

Eingeführt als Gartenpflanze, kommt der Sommerflieder inzwischen in fast jeder Gemeinde auch verwildert vor.                                 Fotos: rbe

14 Milan 1_ 2014
Kanton Aargau

                                                                       Sommerflieder nicht in den     • Pflanzen Sie keinen Sommerflieder in
                                                                      Gärten geblieben, sondern       ­Ihrem Garten an. Als einheimische Ersatz-
                                                                      kommt inzwischen fast in je-     pflanze wird der Sanddorn empfohlen.
                                                                       der Gemeinde auch verwil-       • Haben Sie selbst Sommerflieder im Gar-
                                                                      dert vor – nicht zuletzt als     ten? Graben oder hacken Sie den Strauch
                                                                      Folge seiner hohen Frucht-       samt Wurzeln aus. Grosse, ältere Sträu-
                                                                       barkeit, produziert doch ein    cher vorher mehrmals zurückschneiden,
                                                                       Strauch sage und schreibe       das schwächt die Pflanze. Alternative:
                                                                      bis zu 3 Millionen Flug­         Schneiden Sie die Blütenstände nach dem
                                                               samen! Besonders die Pioniervege-       Blühen ab, damit die Samen nicht reifen
                                                              tation in schutzwürdigen Lebensräu-      können. Das Pflanzenmaterial sollte in ei-
                                                                 men wie Kiesgruben und Stein-         ner professionell geführten Kompostier-
                                                                 brüchen wird vom Sommerflieder        oder Ver­gärungs­anlage oder im Kehricht
Schmetterlinge finden auf dem Sommerflieder
zwar Nektar, für ihre Raupen aber ist er wertlos.       verdrängt. Schmetterlinge erfreuen sich        entsorgt werden. Der Gartenkompost eig-
                                                     zwar an seinem Nektar, doch der Sommer-           net sich nicht zur Entsorgung.
                                                     flieder schadet ihnen auch: Er verdrängt die      • Machen Sie andere auf das Problem auf-
vasiven Neophyten aufmerksam gemacht.                einheimischen Futterpflanzen, die gerade          merksam, z.B. indem Sie mit Ihrer Sektion
Insgesamt wurden in der Schweiz im letz-             Raupen von ­seltenen Schmetterlingsarten          bei den nationalen Aktionstagen «Arten
ten Jahr um die 200 Aktionen durchgeführt            für ihre Entwicklung benötigen. Der Som-          ohne Grenzen» mitmachen.
– rund 60 davon im Kanton Aargau.                    merflieder selbst dient ihnen hingegen nicht
                                                     als Futterpflanze.                                    Eva Bantelmann, Koordinationsstelle
Sommerflieder                                                                                             Neobiota, Amt für Verbraucherschutz,
Ein bekanntes Beispiel einer invasiven Pflan-        Was können Sie tun?                                                       Kanton Aargau
zenart ist der Sommerflieder (Buddleja davi-         Da der Sommerflieder nicht im Anhang 2
dii), der im 19. Jahrhundert aus Ostasien als        der Freisetzungsverordnung als verbotener         Nähere Infos und Aktionsideen finden
Zierpflanze eingeführt wurde. In vielen Gär-         invasiver Neophyt aufgeführt ist, darf diese      Sie unter www.arten-ohne-grenzen.ch
ten blüht er wunderschön noch bis in den             Zierpflanze leider immer noch verkauft
                                                                                                       Links zur Internetseite
September hinein. Im Gegensatz zu seinem             werden. Wir können aber alle dazu beitra-
                                                                                                       der Koordinationsstelle Neobiota:
nordamerikanischen Namensvetter (Syringa             gen, dass sich diese Art nicht noch weiter
                                                                                                       www.ag.ch ->Themen A–Z->Neobiota
vulgaris), der uns im Frühling erfreut, ist der      verbreitet:

Inserat

                                                    NATUR AUS GUTER OPTIK          Samstag, 3. Mai 2014, 09.00 - 16.00 Uhr
                                                                                     Flachsee und Stille Reuss, Rottenschwil
                                                                                    Auf geführten Kurzexkursionen zu den Naturschutz-
                                                                                    gebieten Flachsee und Stille Reuss erhalten Sie mit
                                                                                    zur Verfügung gestellten Ferngläsern und
                                                                                    Spektiven von ZEISS besten Einblick in die Welt von
                                                                                    Teichrohrsänger, Haubentaucher, Smaragdlibelle,
                                                                                    Granatauge und Co.
                                                                                    Infostand (ausgeschildert) südlich Parkplatz
                                                                                    Reussbrücke Rottenschwil, durchgehend offen von
                                                                                    09.00 Uhr bis ca. 16.00 Uhr.
                                                                                    Kostenlos, Anmeldung nicht erforderlich
                                                                                    Weitere Infos unter: www.stiftung-reusstal.ch

                                                                                                                               Milan 1_ 2014 15
Aktuell

Waldohreule
– Vogel
des Jahres
2014

Obwohl nicht oft anzutreffen:
Die Waldohreule ist eine der häufigs-
ten Eulen in Mitteleuropa. Und
obwohl in ihrem Namen enthalten:                Bestand CH: 2500–3000 Paare (2009)
                                                Rote Liste CH: potenziell gefährdet
Die auffälligen Ohrpinsel haben nichts          Länge:          35–37 cm
mit ihrem Gehör zu tun.                         Gewicht:        65–67 g
                                                Gelegegrösse: 3–6 Eier
                                                Brutdauer:      27–28 Tage
 Man muss schon ganz genau hinschauen,          Nestlingsdauer: . 30 Tage
 um sie zu entdecken: Waldohreulen ruhen        Nahrung:        Kleinsäuger, Vögel
 tagsüber in Bäumen, nah am Stamm, und          Lebensraum: Kulturland, Wald
                                                Zugverhalten: Standvogel
ihr tarnfarbenes Gefieder und ihre schlanke
                                                                und Kurzstreckenzieher
Gestalt lassen sie beinahe unsichtbar wer-      Quelle: www.vogelwarte.ch/waldohreule
den. Am ehesten verraten die oft die ganze
                                                                                                                                    Foto: rbe
Nacht über laut fiependen Jungeulen die
Anwesenheit dieser Art. Dabei zählt sie –
nach den Waldkäuzen – zu den häufigsten       im Schnitt vier oder fünf Eier. Nach vier       unhörbar. Pro Jahr vertilgt eine einzige
heimischen Eulenarten. Mit einer Körper-      ­Wochen Brutzeit schlüpfen die Jungen,          Waldohreule rund 1000 Mäuse, dazu er-
länge von rund 36 Zentimetern und einer        und rund 20 Tage nachdem sie das Nest          beutet sie noch die Mäuse, die sie für die
Spannweite von etwa 95 Zentimetern ist         verlassen haben, klettern sie bereits ge-      Aufzucht ihrer Jungen benötigt. Daneben
die Waldohreule etwas kleiner und vor al-      schickt im Geäst umher. Auch wenn sie          frisst sie auch andere kleine Wirbeltiere,
lem schmaler als der Waldkauz. Entgegen        ­fliegen können, werden die fiependen          Vögel und Insekten. Ein interessantes
der landläufigen Meinung haben die auf-         ­Jungeulen noch eine Weile von ihren Eltern   Phäno­men sind ihre Schlafbäume: Meist
fälligen Ohrpinsel, denen die Waldohreule        weiter versorgt. In dieser so genannten      dichte Nadelbäume, in denen sich bis zu
ihren Namen verdankt, nichts mit dem Ge-         «Bettelflugperiode» kommt es immer wie-      meh­reren Dutzend Tiere in der kalten Jah-
hör zu tun, sondern sind reines «Schmuck-        der vor, dass Spaziergänger junge Eulen      reszeit zum Ruhen zusammenfinden. Sol-
werk». Mit den echten Ohren seitlich am          oder Käuze finden und glauben, diese         che Schlafbäume werden teilweise über
Kopf hört sie selbst das leiseste Quieken        ­wären von ihren Eltern verlassen worden.    mehrere Eulen­generationen beibehalten.
­einer weit entfernten Wühlmaus.                  Das ist aber nur in den seltensten Fällen
                                                  so – darum sollte man die Jungtiere unbe-   Potentiell gefährdet
Bettelflieger sitzen lassen                   dingt dort sitzen lassen.                       Laut der Vogelwarte Sempach leben in der
Während der Brutzeit leben Waldohreulen                                                       Schweiz 2500–3000 Brutpaare der Wald-
paarweise. Im Februar beginnt die Balz: Mit   1000 Mäuse im Jahr                              ohreule, Tendenz sinkend. Sie ist deshalb
Rufen und Imponierflügen, bei denen sie       Die Waldohreule ist hauptsächlich nachts        als potenziell gefährdete Art in die aktuelle
die Handschwingen unter dem Körper laut       aktiv und jagt sowohl vom Ansitz aus, wie       Rote Liste aufgenommen worden. Für eine
klatschend zusammenschlagen, werben           auch im langsamen, schaukelnden Pirsch-         erfolgreiche Zukunft der Waldohreule ist es
die Partner umeinander. Sie brüten an         flug. Wie bei allen Eulen verhindern samt-      wichtig, dass strukturreiche Landschaften
Waldrändern, in Feldgehölzen oder einzeln     weiche Federn und gezähnte Schwung­             mit Dauergrünlandflächen und Feldgehöl-
stehenden Büschen und Bäumen, mit Vor-        federn am Flügelvorderrand, dass sich           zen erhalten bleiben oder gar gefördert
liebe in verlassenen Krähen- oder Elster-     ­Luftwirbel bilden, und machen so den           werden.
nestern. Im März/April legen die Weibchen      Flügel­­schlag des nächtlichen Räubers fast                                    René Berner

16 Milan 1_ 2014
BirdLife Aargau – Jahresberichte

BirdLife Aargau: Jahresbericht 2013
Jubiläum –                                     bauern und dem Aargauischen Bauern­                  Ausbildung
30 Jahre BirdLife Aargau                       verband war eng und fruchtbar. Mit den               Die Kommission startete in der Besetzung
Das Jubiläumsjahr 2013 startete eigentlich     verschiedenen Posten im extra angelegten             Silke Amrein, Verena Doppler, Christine
schon mit den Vorständekonferenzen im          Rebberg konnten wir unseren Verband                  Huovinen, Claudia Müller, Alois Vogler und
Herbst 2012. Mit Freude stiessen wir mit       auch in bäuerlichen Kreisen weiter bekannt           unter der Leitung von Hans-Ruedi Kunz
vielen Vorstandsmitgliedern aus den Sek­       machen und neue Kontakte knüpfen für                 ins 2013. Das im Januar durchgeführte
tionen auf das Jubiläum an und stellten so     die zukünftige Naturschutzarbeit.                    Symposium zum Thema «Waldweide –
den Jubiläums-Chlöpfmoscht – einen Bio-        Ein weiterer Schwerpunkt der Öffentlich­             Lebens­räume für Orchideen und Wiede­
Schaumwein vom Hof Kasteln – als Jubi­         keitsarbeit lag in der Vogelpflege. Mit einer        hopf?» stiess auf reges Interesse, weit über
läumsprodukt vor.                              Medienkampagne ist es uns gelungen,                  die Kantonsgrenzen hinaus. An der Wald­
Das Jubiläumsjahr selber enthielt einige       über den richtigen Umgang mit kranken                weide-Exkursion im August hingegen ­nah-
tolle Glanzlichter! Ganz besonders gefreut     und verletzten Vögeln zu informieren und             men relativ wenig Leute teil, eventuell
hat uns die Zusammenarbeit mit den             die Kontaktmöglichkeiten zu den Pflege­              auch bedingt durch den grossen zeitlichen
Sektio­nen: Im Rahmen des Exkursions­          stationen breit zu kommunizieren.                    ­Abstand zum Symposium.
programmes konnten wir elf Anlässe mit         Dank der drei Spendenversände mit dem                 Ebenfalls im Januar starteten ein Exkur­
unterschiedlichen Themen in hoher Quali­       Exkursionsprogramm, der Reservatsbro­                 sionsleitungskurs (ELK) mit 25 Teilnehmen­
tät durchführen. Rund 800 Teilnehmende         schüre und dem Vogelpflegeflyer sind die              den sowie der Kurs «NaturschutzberaterIn»
profitierten vom reichhaltigen Exkursions­     Spendeneinnahmen weiter gestiegen.                    mit 16 Teilnehmenden. Diese beiden Kurse
angebot.                                       Wir haben im Jubiläumsjahr viel Unterstüt­            machten denn auch einen Grossteil unse­
                                               zung erhalten, Ideen aufgenommen und                  rer Kommissionsarbeit aus. Daneben be­
Öffentlichkeitsarbeit                          Projekte lanciert, die auch in die Zukunft            gleitete Claudia Müller die Entstehung des
und Fundraising                                strahlen. So wird es auch künftig ein Exkur­          Feldornithologie-Lehrmittels des SVS / Bird­
Unser Auftritt an der ALA (Aargauer Land­      sionsprogramm geben, der Schaumwein                   Life Schweiz, das in den nächsten Wochen
wirtschaftsausstellung) stand ganz im          trägt im Jahr 2014 unser Etikett weiter               erscheinen sollte.
­Zeichen der Biodiversität im Rebberg. Nicht   und die Aargauische Kantonalbank zählt                Die botanischen und ornithologischen Wei­
 nur die Zusammenarbeit mit den Wein­          weiterhin zu unseren Partnern.                        terbildungsanlässe des ELK öffneten wir
                                                                                                     das vergangene Jahr erstmals auch für In­
                                                                                                     teressierte ausserhalb des ELKs. Sie stiessen
BirdLife-Aargau-Stand an der ALA                                            Foto: Thomas Hersche
                                                                                                     auf reges Interesse, bei einzelnen Anlässen
                                                                                                     mussten wir Interessierte aus Platzgründen
                                                                                                     gar abweisen. Besonders hervorzuheben ist
                                                                                                     die zweiteilige Weiterbildung zu den
                                                                                                     ­Seggen – eine unscheinbare Gattung, mit
                                                                                                      der sich aber viele ambitionierte Botanike­
                                                                                                      rinnen und Botaniker befassen wollten!
                                                                                                      Im Zusammenhang mit dem Rhythmus­
                                                                                                      wechsel von vier auf zwei Jahre bei der
                                                                                                      Ausbildung in Feldornithologie führten wir
                                                                                                      innerhalb der Kommission und dem Vor­
                                                                                                      stand intensive Diskussionen. Neu nimmt
                                                                                                      seit Dezember Dietmar Marty als Leiter
                                                                                                      des FOK 2014–15 in der Aus­bil­dungs­
                                                                                                      kommission Einsitz.
                                                                                                      Im Herbst wechselte der Vorsitz der Kom­
                                                                                                      mission zu Claudia Müller. Am Jahresessen
                                                                                                      im Dezember verabschiedeten wir Silke
                                                                                                      Amrein mit Dank aus der Ausbildungskom­
                                                                                                      mission. Unsere Kommission konnte sich
                                                                                                      für die Kurse und Anlässe jederzeit auf eine

                                                                                                                             Milan 1_ 2014 17
BirdLife Aargau – Jahresberichte

                                                                                                          Erfahrungsaustausch
                                                                                                          für JugendgruppenleiterInnen
                                                                                                          Im Frühling führten wir im Brugger Wald
                                                                                                          ­einen Erfahrungsaustausch für Jugendgrup­
                                                                                                           penleiterInnen zum Thema «Höhlenbaum­
                                                                                                           suche und -markierung» durch. Aufgrund
                                                                                                           unserer eigenen Erlebnisse bei der Suche
                                                                                                           nach Höhlenbäumen in Brugg (siehe auch
                                                                                                           ­Artikel Seite 25) und mit der Schule Zeihen
                                                                                                            konnten wir den JugendgruppenleiterInnen
                                                                                                            wertvolle Tipps und Tricks mit auf den Weg
                                                                                                            gegeben. Wir hoffen, sie damit motiviert
                                                                                                            zu haben, diesem Thema einen eigenen
                                                                                                            Jugend­gruppenanlass zu widmen.

                                                                                                          Ausblick 2014
                                                                                                          Ab dem Frühling nehmen wir die Planung
                                                                                                          eines Feldornithologiekurses für Jugendli­
                                                                                                          che in Angriff. Als Lehrmittel ist der «opte­
                                                                                                          ryx» vom SVS/BirdLife Schweiz vorgesehen.
Angehende Naturschutzberaterinnen und -berater bei der Beurteilung einer Hecke   Foto: Hans-Ruedi Kunz   Ziel des FOKs für Jugendliche soll sein,
                                                                                                          ­später den Aufbau einer kantonalen
                                                                                                           «Jugend­birdergruppe» zu ermöglichen.
grosse Zahl von engagierten und kompe­             Lang­ohren kennen, eine Fledermausart, die              ­Zudem ist ein weiterer Erfahrungsaus­
tenten Leiterinnen und Leitern verlassen.          über Dauerwiesen und Obstbäumen ihr                      tausch mit den JugendgruppenleiterInnen
Ihnen gebührt grosser Dank. Auch für die           Futter findet. Auch das pünktlich für uns                vorgesehen. Das Thema ist noch offen,
angenehme Zusammenarbeit mit der Ge­               einge­flogene Neuntöterpaar präsentierte                 wir werden eine Umfrage starten, um
schäftsstelle, Kathrin Hochuli und Simone          sich wunderschön. Andere durften auf                     die aktuellen Bedürf­nisse abzuklären.
Fedeli, möchten wir uns herzlich bedanken.         Grasfrosch-Kaulquappenjagd – im Klassen­
                                                   zimmer beobachteten sie später, wie
                                                                                                          Naturschatz Glögglifrosch gefunden! 
Nachwuchsförderung                                 sich die Kaulquappen entwickelten – und
Schulprojektwoche «Naturschätze                    entdeckten dabei auch ihren Naturschatz,
in der Gemeinde» für die Mittelstufe               den «Glögglifrosch» (Geburtshelferkröte).
Die Schule Zeihen hatte sich zur Verfügung         In Workshops stellten die Kinder zudem
gestellt, gemeinsam mit BirdLife Aargau            Mehlschwalbennisthilfen und ein grosses
während des ganzen Schuljahres 2012/13             Insektenhotel her, die der Forst anschlies­
verschiedene Aktivitäten zum Thema                 send am und ums Schulhaus platzierte.
«Natur­schätze in der Gemeinde» durch­             Stolz präsentierten die Kinder an der Schul­
zuführen.                                          schlussfeier die Broschüre, bevor sie ge­
Auf einer Frühlingsexkursion erfuhren die          meinsam mit ihren Eltern und Lehrern
Kinder vom Zeiher Förster Rolf Treier und          die darin vorgeschlagene Wanderroute
seinem Team einiges über den Wald und              zu den Zeiher Naturschätzen unter die
seine Bewohner und durften das Fällen              ­Füsse nahmen.
­einer rund 30 m hohen Weisstanne haut­             Aufgrund dieser Erfahrungen stellen wir
 nah miterleben. Während der Schulprojekt­          nun ein Dossier mit möglichen Aktivitäten
 tage Anfang Mai standen diverse Exkursio­          zusammen, die den Kindern z. B. während
 nen auf dem Programm. Ziel dieser Exkur­           der Schulprojektwoche die unterschiedli­
 sionen: Die Schüler sollten Naturschätze           chen Lebensräume Wald, Kulturland, Ge­
 in Zeihen suchen, um sie später in einer           wässer und Siedlungsraum näher bringen.
 Broschüre für die lokale Bevölkerung fest­         An der Delegiertenversammlung 2014
 zuhalten. So lernten die verschiedenen             von BirdLife Aargau präsentieren wir Inhalt,
 Klassen im Kulturland Mäusebussard, Rot­           Aufbau und Verwendung des Dossiers
 milan, Turmfalke, Schleiereule und Graue           zum ersten Mal den Sektionen.

18 Milan 1_ 2014
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