EVANGELISCH IN ÜBACH-PALENBERG - Dezember 2020 / Januar 2021 - kirche-uep.de

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Kirchengemeinde Übach-Palenberg

                                  EVANGELISCH
Gemeindebrief der Evangelischen

                                  		IN ÜBACH-PALENBERG
                                              Dezember 2020 / Januar 2021

  Foto: Ramona Heim / stock.adobe.com

 Weihnachten in Coronazeiten                  Andachten für die
 Endlich konfirmiert! S. 6                    Kommenden Wochen, S. 8
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EDITORIAL

             Inhaltsverzeichnis                                          Editorial
            Weihnachten fällt nicht aus! ................ 3             Liebe Leserin, lieber Leser,
            Konfirmationen 2020 .......................... 6                ich muss oft in diesen Tagen an einen
            Andachten, Teil 1 .................................. 8      Satz denken, den jemand im Frühjahr in
            Amtshandlungen ................................ 20          den Sozialen Netzwerken gepostet hat:
            Gottesdienste ..................................... 21      „Wenn das mit Corona endlich vorbei ist,
            Andachten, Teil 2 ................................ 22       dann gehen wir aber alle zusammen auf
            Familiengottesdienst im Januar ........ 32                  den Weihnachtsmarkt einen Glühwein
            KinderKirche ....................................... 33     trinken.“ Ich fürchte, da ist jemand sehr
            Wunschbaumaktion ........................... 34             optimistisch gewesen ... Auf den ersten
            Weihnachtsbaumverkauf ................... 35                Corona-Herbst folgt nun bald der erste
            Glaubenswege: Albert Schweitzer .... 36                     Corona-Winter und das erste Corona-
            Wenn noch ein Weihnachts-                                   Weihnachten.
               geschenk fehlt ............................. 38              Dieses Jahr ist alles anders. Das
            Anschriften und Telefonnummern ... 40                       merkt man auch unseren Gemeinde-
                                                                        briefen an, die seit Monaten schon
                                                                        hauptsächlich aus Andachten bestehen.
  Grafik: Lotz

                                                                        Wann sich daran etwas ändern wird –
                                                                        wer weiß? Aber was wir wissen: Egal
                                                                        was kommt, gleich wie die Entwicklung
                                                                        der Corona-Pandemie sich gestaltet, es
                                                                        gibt in unserem Leben als Christenmen-
                                                                        schen eine große Konstante: nämlich
                                                                        Gott, dessen Menschwerdung wir in
                                                                        diesen Wochen feiern. Und mit ihm an
                                                                        unserer Seite dürfen wir getrost un-
                                                                        seren Weg gehen!
                                                                            In diesem Sinne: Ein frohes und ge-
                                                                        segnetes Weihnachtsfest und ein gutes
                                                                        neues Jahr 2021! Im Namen des Redakti-
                                                                        onskreises grüßt Sie herzlich

                 Impressum
                 Der Gemeindebrief „Evangelisch in Übach-Palenberg“ wird herausgegeben vom Presbyterium der Evangelischen
                 Kirchengemeinde Übach-Palenberg, vertreten durch den Vorsitzenden, Pfarrer Christian Justen.
                 Redaktion: Jana Eickvonder, Christian Justen (v. i. S. d. P.), Renate de Kleine, Angelika Krakau
                 Anschrift der Redaktion: Maastrichter Straße 47, 52531 Übach-Palenberg
                 Gestaltung: Christian Justen. Druck: Gemeindebriefdruckerei Harms, Martin-Luther-Weg 1, 29393 Groß Oesingen
                 Auflage: 3 300
                 Redaktionsschlus der nächsten Ausgabe: 31. Dezember 2020

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Aktuelles

Weihnachten fällt nicht aus!
In der Diskussion, die in den letzten Wo-    in Coronazeiten ja doch auch ein wenig
chen in unserem Land geführt wurde,          zu kurz: Natürlich, die meisten von uns
wenn es um die Corona-Pandemie, not-         sehnen sich danach, Weihnachten ge-
wendige Maßnahmen gegen die Pan-             meinsam mit den Menschen zu feiern,
demie und mögliche Einschränkungen           die ihnen wichtig sind. Aber gleichzei-
ging, fiel vor allen Dingen immer wieder     tig dürfen wir doch auch nie vergessen:
ein Stichwort: „Weihnachten“. „Wenn          Ganz gleich, in welcher Weise wir dieses
wir uns jetzt anstrengen, dann können        Jahr Weihnachten feiern, ganz gleich,
wir richtig Weihnachten feiern“, so lau-     ob es ein fröhliches oder ein trauriges
tete der Tenor vieler Aussagen – und da-     Fest wird, wir dürfen unbedingt darauf
bei hätte doch eigentlich jedem klar sein    vertrauen, dass Gott mit uns Weihnach-
müssen, dass Weihnachten 2020 gewiss         ten feiert.
nicht so gefeiert werden kann, wie wir           Weihnachten fällt nicht aus – weil
es in der Vergangenheit tun konnten.         Gottes Gegenwart, weil Gottes Liebe
    Dass natürlich auch wir immer wie-       zu uns nicht ausfällt!
der die Frage gestellt haben, wie denn           In der letzten Gemeindebrief-Aus-
Weihnachten dieses Jahr wohl ausse-          gabe haben wir angekündigt, dass wir
hen wird, das hat natürlich vor allen Din-   wieder mit Präsenzangeboten, vor
gen damit zu tun, dass Weihnachten für       allem auch mit Präsenzgottesdiensten,
Christenmenschen nicht das bunte Lich-       beginnen möchten. Doch die Freude
terfest mit dem hübschen Tannenbaum          darüber war nur von kurzer Dauer. We-
und den vielen Geschenken ist – son-         nigstens haben wir im September in vier
dern: Weihnachten ist neben Karfreitag
und Ostern eines der drei wichtigsten
Feste der Christenheit. Wir feiern an
Weihnachten weder die Gemütlich-
keit noch den Lichterglanz, sondern
wir feiern, dass Gott in seinem Sohn
Jesus Christus Mensch geworden ist,
dass Gott all seine Herrlichkeit aufge­
geben hat und sich zu einem schlichten,
machtlosen Menschen gemacht hat, da-
mit er uns Menschen in aller Dunkelheit
der Welt und in allem Elend, das uns um-
gibt, buchstäblich zu einem Bruder wird,
damit er unser Leben, unser Leiden und
unser Sterben teilen kann – so wie wir
dann auch mit ihm das ewige Leben
teilen können. Vielleicht kommt das bei
all den Diskussionen über Weihnachten
                                             Foto: Lotz

                                                                                   3
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Aktuelles

   Gottesdiensten unsere Konfirmationen           das selbst umzusetzen, dafür fehlt uns
   feiern können – in kleineren Gruppen,          das Know How, und um regelmäßig ei-
   ohne Gesang, ohne Chor, in kürzerer            nen externen Dienstleister damit zu be-
   und anderer Form. Ein Novum gab es             auftragen, dafür fehlt uns irgendwann
   dabei dann auch: Wohl zum ersten Mal           das Kleingeld.
   wurden Gottesdienste aus der Erlöser-                Mitte Oktober zeichnete sich ab,
   kirche live auf YouTube übertragen, so         dass die zweite „Corona-Welle“ auch
   dass alle, die nicht vor Ort dabei sein        bei uns unmittelbar vor der Tür stand.
   konnten, von zu Hause aus die Konfir-          Als die 7-Tage-Inzidenzzahl sich in
   mationen mitverfolgen konnten. Leider          Übach-Palenberg stabil über 50 be-
   wird dieses „Livestreaming“ aber die           wegte, haben wir sozusagen die Reißlei-
   Ausnahme bleiben müssen, denn um               ne gezogen und alle Präsenzangebote
                                                              umgehend wieder eingestellt.
                                                              Einzige Ausnahme: Die Ange-
                                                              bote der Offenen Kinder- und
                                                              Jugendarbeit finden – u. a.
                                                              nach dem Willen des Land-
                                                              kreises und des Landes Nord­
                                                              rhein-Westfalen – in einge-
                                                              schränkter Form nach wie vor
                                                              statt. Zwischenzeitlich lag der
                                                              Inzidenzwert in unserer Stadt
                                                              bei 260! Und an eine „Entwar-
                                                              nung“ ist noch lange nicht zu
                                                              denken.
                                                                  Dennoch hat das Presby-
                                                              terium ausführlich darüber
                                                              beraten, ob es nicht zumin-
                                                              dest möglich sein könnte,
                                                              Gottesdienste wieder in Prä-
                                                              senzform zu feiern. Mehr-
                                                              heitlich wurde der Beschluss
                                                              gefasst, dies ab Dezember
                                                              2020 wieder zu tun, wenn
                                                              auch mit Einschränkungen.
                                                              So wurde die Höchstzahl der
                                                              Gottesdienstbesucherinnen
                                                              und -besucher auf 50 gesenkt.
                                      St. Josef               Eine Anmeldung zum Gottes-
                                      Übach-Palenberg
                                      Leben in Geborgenheit   dienst ist unbedingt erforder-
                                                              lich. Und während des gesam-
                                                              ten Gottesdienstes muss ein

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AKTUELLES

Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Viele sagen: „Wer wird uns
Weitere Informationen zu den Gottes-
diensten finden Sie auf Seite 21. für Gutes sehen lassen?“
alle, die Präsenzgottesdienste nicht be- H���, lass leuchten über
suchen können oder wollen – und dafür
gibt es wahrlich genug gute Gründe –
                                         uns das Licht deines Ant-
bieten wir wieder Online-Gottesdienste litzes!
an, die Sie auf unserem YouTube-Kanal Psalm 4, 7 – Monatsspruch Januar 2021
abrufen können. zudem finden sich wie
schon fast gewohnt in diesem Gemein-         Wie es weitergeht? Das wissen wir
debrief zu (fast) jedem Sonn- und Feier- momentan auch noch nicht. Denn es
tag Andachten, die Sie zu Hause alleine hängt wesentlich davon ab, wann die
oder im Kreis der Familie feiern können. „dritte Corona-Welle“ kommt und wie
    Alle anderen Angebote, Gruppen heftig sie wird – und welche Maßnah-
und Kreise dürfen – mit Ausnahme der men dann die Politik ergreift.
Offenen Kinder- und Jugendarbeit –           Aber wir dürfen gewiss sein: Mit
nach den Bestimmungen der Corona- dem menschgewordenen Gott an un-
schutzverordnung derzeit nicht statt- serer Seite geht es weiter, ganz gewiss!
finden.                                                            Christian Justen

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                                      Kontakt@Buchhandlung-deKleine.de
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Konfirmationen 2020

   Unsere Konfirmandinnen und Konfirmanden 2020

                Aus Gründen des Datenschutzes
           dürfen wir die Bilder der Konfirmationen
                      nur in der Print-Ausgabe
                          veröffentlichen!

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Konfirmationen 2020

    Aus Gründen des Datenschutzes
dürfen wir die Bilder der Konfirmationen
        nur in der Print-Ausgabe
            veröffentlichen!

                                                 7
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2. Advent – 6. Dezember 2020

   Andacht für den 6. Dezember 2020
   Liebe Leserinnen und Leser,                 geduldig und stärkt eure Herzen; denn
       heute ist nicht nur der 2. Advent,      das Kommen des Herrn ist nahe.“ (Jako-
   sondern auch Nikolaustag. Die Kinder        bus 5, 7f)
   sind heute Morgen vermutlich schon un-           Den Menschen damals, denen Jako-
   geduldig und voller Vorfreude zu ihren      bus schrieb, riss langsam der Gedulds-
   geputzten Stiefeln in den Flur gelaufen     faden. Eigentlich hatten diejenigen, die
   oder haben einen mit verschiedenen          die Himmelfahrt Jesu erlebt hatten, sei-
   Leckereien gefüllten Teller gefunden,       ne Rückkehr noch zu ihren Lebzeiten er-
   der ihnen dorthin gestellt worden ist.      wartet. Doch das war nicht geschehen.
   Die Vorfreude ist die schönste Freude,      Die Menschen mussten sich in Geduld
   sagen wir immer. Das Warten auf den         üben, während sie beteten, Gemein-
   Geburtstag, die Hochzeit, auf Sankt         schaft pflegten und auf Veränderung
   Martin, den Nikolaus, das Osterfest und     warteten. Doch die Ungerechtigkeit in
   in diesen Wochen vor allem auf Weih-        der Welt blieb. Und auch wir warten im-
   nachten ist anstrengend, und unsere Er-     mer noch – daran erinnert uns das The-
   wartungen sind meist hoch. Wir wollen       ma des zweiten Advents. Wir warten
   vorbereitet sein, und so wird geputzt,      auf die Ankunft Jesu, wir warten darauf,
   gekauft, gebastelt, gebacken und was        dass es Weihnachten wird, dass Verän-
   wir sonst noch brauchen, damit dieses       derung geschieht.
   Fest für uns zum Fest wird. Es erfordert         Aber Veränderung geschieht nur
   aber auch ebenso viel Geduld. Das War-      langsam. Sie ist nicht da von heute auf
   ten auf den Retter der Welt, auf den, der   morgen. Darum vergleicht der Schrei-
   uns alle erlöst von den Belastungen und     ber des Jakobusbriefes dieses Warten
   Sorgen, der uns durch diese Corona­         mit dem geduldigen Warten des Bauern
   pandemie trägt und Hoffnung gibt, dass      auf den Regen. Er kann alles tun, das
   es irgendwie weitergehen wird. Dieses       Feld pflügen, die Samenkörner säen,
   Warten ist äußerst anstrengend. Unse-       immer wieder den Boden lockern und
   re Geduld wird auf eine sehr harte Pro-     auch das Unkraut beseitigen. Aber er
   be gestellt. Das weiß auch schon der        hat es nicht in der Hand, wann es regnet
   Schreiber des Jakobusbriefes. Er will die   und wie die Saat wächst. Er muss gedul-
   Menschen trösten – damals wie heute,        dig warten, bis die Erntezeit gekommen
   mehr als 1900 Jahre später. Und er er-      ist. Dann kann er sehen, was aus seiner
   mahnt sie zugleich zum geduldigen War-      Saat geworden ist, ob sie aufgegangen
   ten, bis Jesus Christus wiederkommt. Er     ist, ob der Ertrag mäßig, gut oder außer-
   schreibt: „So seid nun geduldig, liebe      gewöhnlich ist. Es geht nur gemeinsam.
   Brüder (und Schwestern), bis zum Kom-       Weder ein „Ich kann sowieso nichts tun,
   men des Herrn. Siehe, der Bauer wartet      also lasse ich es, denn es ist sinnlos“,
   auf die kostbare Frucht der Erde und ist    noch ein „jetzt erst recht, wenn es nicht
   dabei geduldig, bis sie empfange den        wachsen will, werde ich es eben größer
   Frühregen und Spätregen. Seid auch ihr      ziehen“ funktioniert.

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2. Advent – 6. Dezember 2020

    Es geht nur gemeinsam. So sind
auch wir gefordert, unsere Samen zu
pflegen, so gut wir können, Gottes Wort
unter den Menschen auszubreiten, uns
gegenseitig zu helfen und zu unterstüt-
zen, die Einsamen zu besuchen und die
Geflüchteten zu beherbergen. Wenn ich
überhaupt nichts tue, verkümmert viel-
leicht gerade das, was wachsen könnte.
Es ist wichtig, das Gleichgewicht zwi-
schen Tun und Abwarten zu finden und
zu wahren. Wir dürfen nicht aufgeben.
                                            Foto: Lotz
Das ist schwer und braucht einen lan-
gen Atem. Denn es ist frustrierend, zu      dert nun mit allen der Stern der Gottes-
sehen, wie die Welt mehr und mehr           huld. / Beglänzt von seinem Lichte, hält
zerstört wird, die Müllberge wachsen,       euch kein Dunkel mehr, / von Gottes An-
täglich Menschen an Hunger sterben,         gesichte kam euch die Rettung her. (EG
obwohl hohe Summen an Spenden­              16, 1.4)
geldern gesammelt werden, Kinder
(auch bei uns) am Existenzminimum           Gebet
leben und Menschen an ihrer Einsam-
keit zugrunde gehen. Wir können nicht       Guter Gott, es ist Advent. Unsere Er-
alles machen, wir können nicht alle ret-    wartungen an Weihnachten sind hoch,
ten, diese Einsicht ist schwer, aber wir    auch in dieser Zeit, wo uns die Corona­
können unseren Teil tun. Erwarten heißt     pandemie einen Strich durch so vieles
einzusehen, nicht alles machen zu kön-      macht, was wir wie in all den Jahren zu-
nen, vertrauen, dass geschieht, was ge-     vor geplant haben und machen wollten.
braucht wird, und meinen Teil dazu bei-     Lass uns auf das sehen, was Weihnach-
tragen, dass etwas von dem geschieht,       ten eigentlich ist: Die Geburt deiner
was nötig ist. Amen.                        Menschwerdung! Mit der Geburt eines
                                            winzigen hilflosen Babys hat Dein Reich
Liedverse                                   auf Erden begonnen. Die Er-Wartung an
                                            dieses Kind war groß, und es hat sie an-
1. Die Nacht ist vorgedrungen, der Tag      ders erfüllt, als die Menschen es erwar-
ist nicht mehr fern! / So sei nun Lob ge-   tet haben. Bald ist es wieder soweit. Wir
sungen dem hellen Morgenstern! / Auch       gehen auf Weihnachten zu, erwarten
wer zur Nacht geweinet, der stimme          deine Menschwerdung. Lass uns mittun
froh mit ein. / Der Morgenstern beschei-    daran, dass deine Saat unter uns Men-
net auch deine Angst und Pein.              schen aufgeht, dass wir geduldig an
                                            deinem Reich mitbauen, damit die Er-
4. Noch manche Nacht wird fallen auf        Wartung erfüllt wird. Amen.
Menschenleid und -schuld. / Doch wan-                                Angelika Krakau

                                                                                   9
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3. Advent – 13. Dezember 2020

             Andacht für den 13. Dezember 2020
           Als aber Johannes im Gefängnis von               Advent, warten auf den Gottessohn,
           den Werken Christi hörte, sandte er sei-     warten auf das Ereignis von Bethlehem.
           ne Jünger und ließ ihn fragen: Bist du es,   Warten fällt schwer. Warten fällt umso
           der da kommen soll, oder sollen wir auf      schwerer, je beladener unser Herz und
           einen andern warten? Jesus antwortete        unsere Seele sind. Und je dringender wir
           und sprach zu ihnen: Geht hin und sagt       Erlösung und Hilfe brauchen. Auch das
           Johannes wieder, was ihr hört und seht:      eine uralte menschliche Erfahrung. Und
           Blinde sehen und Lahme gehen, Aussät-        auch heute führt die Sehnsucht nach
           zige werden rein und Taube hören, Tote       Hilfe und Geborgenheit oft dazu, dass
           stehen auf und Armen wird das Evange-        wir betrogen und verführt werden. Der
           lium gepredigt; und selig ist, wer sich      reichhaltig gefüllte Markt der religiösen
           nicht an mir ärgert. (Matthäus 11, 2–6)      und scheinreligiösen Anbieter spricht
                                                        für sich.
            Warten auf bessere Zeiten, vertröstet           Warten wird doppelt schwer in ei-
            werden auf eine bessere Zukunft – das       ner Zeit, die immer von „Genuss sofort“
            gehört zu unserem Alltag dazu. Und          redet. Dabei hat auch das Warten, das
            das war schon immer eine menschliche        Sich-Vorbereiten eine eigene Qualität.
            Erfahrung, auch damals schon, als der       Wir kennen es doch alle aus unserem
            Mann aus Nazareth kam und durch das         eigenen Alltag, wie wichtig Vorfreude
            Land zog. „Bist du es, der da kommen        und Hoffnung sind. Und wie hilfreich es
            soll, oder sollen wir auf einen andern      selbst in schwierigsten Situationen ist,
            warten?“ Wie oft mögen die Menschen         zu wissen, dass Hoffnung auf Besserung
            vergeblich gehofft haben, auf wie viele     besteht. Das Licht am Ende eines Tun-
            falsche Messiasse waren sie schon her­      nels macht den Weg durch die Finster-
            eingefallen? Da wird man vorsichtig.        nis erträglich. Die Hoffnung auf Weih-
            Und da fragt man lieber nach, bevor         nachten, auf die Geburt Jesu, auf das
            man sich wieder in das Abenteuer Hoff-      helfende Kommen des Gottessohnes
            nung stürzt.                                hilft uns, den Alltag zu bestehen.
                                                            „Bist du es, der da kommen soll,
                                                        oder sollen wir auf einen andern war-
  Foto: Müller

                                                        ten?“ Woran erkennt man den wahren
                                                        Messias? Wie sollen wir unterscheiden
                                                        können zwischen Kirche und Sekte,
                                                        zwischen Hilfe und Ausnutzung? Jesus
                                                        antwortete und sprach zu ihnen: „Geht
                                                        hin und sagt Johannes wieder, was ihr
                                                        hört und seht: Blinde sehen und Lahme
                                                        gehen, Aussätzige werden rein und Tau-
                                                        be hören, Tote stehen auf und Armen
                                                        wird das Evangelium gepredigt.“ Also:

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3. Advent – 13. Dezember 2020

An den Früchten werden wir ihn erken-        so. Und nimmt uns an, so wie wir sind.
nen, den Sohn des lebendigen und lie-        Selig ist, wer sich nicht an ihm ärgert.
benden Gottes. An dem, was er für uns        Das hat er auch gesagt zu den Jüngern
tut und bewirkt, und wie er unser Leben      des Täufers. Selig ist, wer das einfach
verändert, daran werden wir erkennen,        annimmt und hinnimmt, dass Gott eben
ob wir es wirklich mit ihm oder mit ei-      so ist und so handelt.
ner schlechten und bösen Kopie zu tun            Ihr Lieben, lasst euch doch einfach
haben.                                       ein auf den Gott von Advent und Weih-
    Man kann es auf die Formel bringen:      nachten. Was kann schon passieren, au-
Gott geht es immer um mich, um mein          ßer, dass er all das verwirklicht, was er
Leben, meine Sorgen und Freuden, um          uns versprochen hat?
meine Angst und um meine Zuversicht,
um meine Vergangenheit und um mei-           Liedvers
ne Zukunft, um mein Leben und mein
Sterben. Die Götter und Messiasse die-       Die Nacht ist vorgedrungen, der Tag ist
ser Welt hingegen wollen etwas von mir       nicht mehr fern! / So sei nun Lob gesun-
haben. Und sie fesseln mich zu diesem        gen dem hellen Morgenstern! / Auch
Zweck an Leib und Seele und nehmen           wer zur Nacht geweinet, der stimme
mich ganz in Beschlag.                       froh mit ein. / Der Morgenstern beschei-
    Gott aber schenkt mir Freiheit. Mir      net auch deine Angst und Pein. (EG 16,1)
armem, elenden, schuldbeladenen
Men­schen wird das Evangelium verkün-        Gebet
digt. Die Botschaft von der unendlichen
Liebe Gottes. Und Gott heilt meine Le-       Alle unsere Sorgen und Ängste, alles,
benskrankheiten. Oder er schenkt mir         was uns bewegt an schönen und an
zumindest die Möglichkeiten, damit um-       schweren Dingen, bringen wir vor Gott,
zugehen. „Bist du es, der da kommen          indem wir beten: Unser Vater im Him-
soll, oder sollen wir auf einen andern       mel. Geheiligt werde dein Name. Dein
warten?“ In der Tat, das Kind in der Krip-   Reich komme. Dein Wille geschehe, wie
pe ist es, der da kommen soll. Und wir       im Himmel, so auf Erden. Unser täg-
tun gut daran, nicht mehr auf einen an-      liches Brot gib uns heute. Und vergib
deren zu warten. Und unser Leben nicht       uns unsere Schuld, wie auch wir verge-
auf andere Größen aufzubauen. Es ist         ben unsern Schuldigern. Und führe uns
nämlich eine alte Menschenerfahrung,         nicht in Versuchung, sondern erlöse uns
dass Gott der einzige ist, auf den man       von dem Bösen. Denn dein ist das Reich
sich wirklich verlassen kann. Und der in     und die Kraft und die Herrlichkeit in
guten wie in schlechten Tagen auf un-        Ewigkeit. Amen.
serer Seite steht. Und der nicht zuerst                           Johannes de Kleine
fragt, ob wir seine Liebe und seine Nähe
auch verdient haben. Da gibt es keine
Vorbedingungen und keine Eintritts-
klausel. Da trifft uns seine Liebe einfach

                                                                                   11
4. Advent – 20. Dezember 2020

   Andacht für den 20. Dezember 2020
   Im sechsten Monat wurde der Engel           zen geboren und unter mancher Mühe
   Gabriel von Gott gesandt in eine Stadt      und mit mancher Sorge aufgezogen.
   in Galiläa, die heisst Nazareth, zu einer   Ohne Maria hätte Gott in seiner Him-
   Jungfrau, die vertraut war einem Mann       melsferne bleiben müssen, ohne Maria
   mit Namen Josef vom Hause David; und        wäre Gott uns nie so nahe gekommen,
   die Jungfrau hieß Maria. Und der Engel      wie er dies im Sohn der Maria tat. Auch
   kam zu ihr hinein und sprach: Sei ge-       das ist ja ein Stück des Geheimnisses
   grüßt, du Begnadete! Der Herr ist mit       Gottes: Dass der allmächtige Gott der
   dir! Sie aber erschrak über die Rede und    Welt nur ihr Heil und ihren Frieden brin-
   dachte: Welch ein Gruß ist das? Und der     gen kann, indem er all seine Allmacht
   Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht,    drangibt und sich einer einfachen, jun-
   Maria, du hast Gnade bei Gott gefunden.     gen Frau anvertraut, die selbst noch
   Siehe, du wirst schwanger werden und        beinahe ein Kind ist, die selbst zu den
   einen Sohn gebären, und du sollst ihm       Schwachen und Schutzlosen gehört.
   den Namen Jesus geben. Der wird groß            Aber die Verheißung, welche Maria
   sein und Sohn des Höchsten genannt          hier erhalten hat, fordert zugleich auch
   werden; und Gott der Herr wird ihm den      unseren Widerspruch heraus. „Jesus
   Thron seines Vaters David geben, und er     wird König sein über das Haus Jakob in
   wird König sein über das Haus Jakob in      Ewigkeit“, heißt es da. Jesus ein König?
   Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende     Ist es nicht eher so gewesen, dass Ma-
   haben. (Lukas 1, 26–33)                     ria ihr Kind auf armselige Weise in einer
                                               Futterkrippe zur Welt bringen musste,
   Wir alle kennen diese Erzählung nur         dass ihr Sohn aus seinen kleinen Verhält-
   allzu gut: Der Erzengel Gabriel kündi-      nissen niemals herauskam und dass er
   gt Maria an, dass sie den Sohn Gottes       schließlich auf die allerschmachvollste
   zur Welt bringen wird. Das rückt eine       Weise hingerichtet wurde? Jesus ein Kö-
   Einsicht in den Mittelpunkt, die gerade     nig? Ist es nicht eher so gewesen, dass
   bei uns Evangelischen oft in Vergessen-     die einzige Krone, die er je getragen hat,
   heit gerät. Wir schauen ja meist nur auf    ein Kranz aus Dornen war, mit dem ihn
   Christus, auf den menschgewordenen          die römischen Soldaten verspotten und
   Gott, und vergessen dabei doch leicht,      quälen wollten? Ist es nicht eher so ge-
   dass Gott nicht hätte Mensch werden         wesen, dass man ihn ausgelacht hat, als
   können, wenn da nicht diese junge Frau      er von sich sagte, er sei der König Isra-
   namens Maria gewesen wäre. Gott wird        els? Aber auch, wenn wir die Verheißung
   ganz und gar Mensch, und die Mensch-        im übertragenen Sinn auffassen: Davon
   werdung Gottes fängt genau damit an,        merken wir ja trotzdem herzlich wenig,
   dass er genauso auf die Welt kommt,         dass Christus über die Erde regierte,
   wie alle anderen Menschen auch, näm-        dass Gottes Reich angebrochen wäre
   lich von einer Mutter voll Hoffen und       auf unserer Welt. Da ist doch vielmehr
   Freude im Leib getragen, unter Schmer-      immer noch alles beim alten, so wie es

   12
4. Advent – 20. Dezember 2020

                                                                       Kummer mehr, den Gott nicht mit uns
Quelle: commons.wikimedia.org

                                                                       Menschen aushielte, keine Träne, die
                                                                       Gott nicht mit uns weinte, keine Angst,
                                                                       in der Gott uns nicht stärken wollte; es
                                                                       gibt keinen Ort auf dieser Welt, wo Gott
                                                                       nicht bei uns wäre, wo Gott uns allein
                                                                       ließe. Das meint es, wenn wir sagen,
                                                                       dass der Sohn der Maria zu unserem
                                                                       Heiland geworden ist.

                                                                       Liedverse
                            Michelangelo Merisi da Caravaggio:         1. Wie soll ich dich empfangen / und wie
                            Mariä Verkündigung (Ausschnitt)
                                                                       begegn ich dir, / o aller Welt Verlangen, /
                          schon vor zweitausend Jahren war: Die        o meiner Seelen Zier? / O Jesu, Jesu,
                          Reichen sind immer noch reich und die        setze / mir selbst die Fackel bei, / damit,
                          Armen immer noch arm; die Mächtigen          was dich ergötze, / mir kund und wis-
                          sind immer noch mächtig und die Unter-       send sei.
                          drückten immer noch unterdrückt. Und
                          von Gottes Gegenwart in unserer Welt         3. Was hast du unterlassen / zu meinem
                          spüren wir so gut wie gar nichts.            Trost und Freud, / als Leib und Seele sa-
                              Vielleicht suchen wir ja aber auch       ßen / in ihrem größten Leid? / Als mir das
                          nur an der falschen Stelle. Oder noch        Reich genommen, / da Fried und Freude
                          anders gesagt: Vielleicht ist es ja gerade   lacht, / da bist du, mein Heil, kommen /
                          unser Fehler, dass wir Gott überhaupt ir-    und hast mich froh gemacht. (EG 11, 1.3)
                          gendwo suchen. Denn Gott ist ganz ge-
                          wiss nicht an dem Ort, wo wir ihn gerne      Gebet
                          hätten, und Gott ist ganz gewiss auch
                          nicht an dem Ort, wohin wir uns gerne        Gott, du bist das Licht für eine trübe
                          wünschen würden. Sondern: Gott ist           gewordene Welt. Alles ziehst du zu dir.
                          uns viel, viel näher. Gott ist da, wo wir    Was groß und stark ist vor der Welt,
                          jetzt, hier und heute sind. Gerade da-       weist du in seine Schranken, damit das
                          rum ist ja Gott in Christus Mensch ge-       Kleine und Verletzte groß werden und
                          worden, nicht um uns mit seiner Macht        gedeihen kann.
                          und Stärke und Kraft zu versehen, son-          Lass uns nicht vergessen, dass dein
                          dern um mit uns unsere Ohnmacht und          Licht über unserem Leben steht und
                          unsere Schwäche zu teilen. Mit Gottes        dass wir dir damit dienen sollen, dass
                          Menschwerdung gibt es keinen Men-            wir Schritte und Werke des Lichts voll-
                          schen mehr, der in seiner Ohnmacht al-       bringen. Gib uns die Klarheit und den
                          lein wäre, sondern Gott ist einem jeden      Mut, von deiner Barmherzigkeit zu zeu-
                          Menschen zum Immanuel, zum „Gott             gen in allem, was uns begegnen wird.
                          mit uns“ geworden. Es gibt keinen            Amen.                   Christian Justen

                                                                                                               13
Weihnachten

  Andacht für das Weihnachtsfest
  Liebe Leserinnen und Leser!                    terstand fürs Vieh auf den Feldern vor
      „Es begab sich aber zu der Zeit, dass      dem kleinen Ort. Hier wurde Jesus, der
  ein Gebot von dem Kaiser Augustus aus-         angekündigte Sohn Gottes und zukünf-
  ging, dass alle Welt geschätzt würde.“         tige Retter der Welt, der Friedefürst, als
  Die Geschichte der Geburt Jesu fängt           den der Prophet Jesaja ihn ankündigte
  beim Apostel Lukas an wie ein Märchen.         (Jesaja 9), geboren. Und wieder sind
  Da heißt es ja meist: „Es war einmal ...“      es Engel, die diese frohe Botschaft den
  Die meisten Märchen handeln von Prin-          Menschen, ja den Ärmsten unter den Ar-
  zessinnen und Königen, von armen hüb-          men, den Hirten nämlich, die mit ihren
  schen Mädchen, die einen Prinzen heira-        Schafen draußen unter freiem Himmel
  ten, oder von Müllersöhnen, die gegen          schlafen, bekannt geben. Und schnell
  einen Drachen kämpfen und dann die             machen sie sich auf den Weg und finden
  Königstocher zur Frau bekommen.                Maria, Josef und das Neugeborene in
      Ist die Geburtsgeschichte Jesu, des        Windeln gewickelt in der Futterkrippe
  Sohnes Gottes, wirklich ein Märchen?           liegend, in diesem Stall. Das hat wenig
  Für viele ja, denn sie glauben nicht an        mit den Märchen zu tun, die wir ken-
  das, was die Bibel uns überliefert. Ja,        nen, trotz des märchenhaften Beginns
  einiges klingt märchenhaft, ja unglaub-        der Weihnachtsgeschichte. Und für Je-
  lich. Allein schon die Schwangerschaft –       sus gibt es auch kein Happy End wie in
  Maria trägt Gottes Kind unter ihrem            den Märchen. Erst muss die junge Fami-
  Herzen, empfangen vom Heiligen Geist,          lie ins Ausland, nämlich nach Ägypten,
  weder von ihrem Verlobten Josef noch           fliehen, weil der in Israel herrschende
  von sonst einem Mann. Immer wieder             König Herodes Angst um seinen Thron
  tauchen Engel Gottes auf, um beide –           hat. Jesus war schließlich als der neu-
  Maria und Josef – bei der Stange zu            geborene König von weisen Männern
  halten. Und dann beginnt der Geburts-          aus dem Ausland in Jerusalem gesucht
  bericht. „Es begab sich aber ...“, dass        worden, woraufhin der König die Tö-
  Maria und Josef wegen der Volkszäh-            tung aller neugeborenen Jungen veran-
  lung, die Kaiser Augustus angeordnet           lasste. Nach einer langen Zeit kehrt die
  hatte, von Nazareth in das kleine Dorf         Familie wieder zurück und lebt fortan in
  Bethlehem aufbrechen mussten, ob-              Nazareth, wo Jesus bei seinem Vater in
  wohl die Wehen täglich einsetzen konn-         die Lehre geht und Zimmermann wird.
  ten. Aufgrund dieser Volkszählung war          Als Erwachsener macht er sich auf und
  Bethlehem völlig überlaufen. Aber die          zieht mit einigen Männern und Frauen
  Weissagung: „Und du, Bethlehem Efra-           im Land umher, erzählt den Menschen
  ta, die du klein bist unter den Städten in     von Gott, heilt Kranke und tut verschie-
  Juda, aus dir soll mir der kommen, der in      dene andere Wunder. Schließlich wird
  Israel Herr sei.“ (Micha 5, 1) musste ja er-   er vor Gericht gestellt und zum Tode
  füllt werden. Maria und Josef bekamen          verurteilt. Er stirbt am Kreuz. So endet
  einen Schlafplatz in einem zugigen Un-         die Geschichte von Weihnachten. Keine

  14
Weihnachten

Traumhochzeit am Ende, kein könig-          Christus, der Herr, in der Stadt Davids.
licher Palast, in dem Jesus, der Sohn       Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf
Gottes, mit seiner Frau lebt, eine Fami-    Erden bei den Menschen seines Wohl-
lie gründet und eine neue Dynastie auf-     gefallens.“ (Lukas 2, 10f.14)
baut.
    Und doch endet diese Weihnachts-        Liedvers
geschichte für uns Christen und alle,
die glauben, mit einem Happy End.           O Bethlehem, du kleine Stadt, wie stille
Denn Gott hat seinen Sohn, der gelit-       liegst du hier, / du schläfst, und goldne
ten hat wie wir Menschen, der Kälte,        Sternelein ziehn leise über dir. / Doch
Entbehrung, Ablehnung, Flucht und           in den dunklen Gassen das ewge Licht
Todesangst erlebt hat, der verspottet       heut scheint / für alle, die da traurig sind
und ausgelacht wurde, vom Tode er-          und die zuvor geweint. (EG 55, 1)
weckt. Dieses Leben, das so armselig in
einem hölzernen Verschlag begann, ist       Gebet
einzigartig und gibt uns Hoffnung und
Zuversicht nicht nur an Weihnachten,        Guter Gott, hab Dank für dieses Mär-
sondern gerade in den Krisenzeiten un-      chen, das Du hast wahr werden lassen
seres Lebens.                               für die, die an Dich glauben und Dir ver-
    „Es begab sich aber zu der Zeit, dass   trauen. Gib uns Kraft, dass wir Deinem
ein Gebot von dem Kaiser Augustus aus-      Wort vertrauen und uns für Frieden
ging, dass alle Welt geschätzt würde.“      in dieser so friedlosen Welt einsetzen.
Eine wunderbare Geschichte für viele        Lass uns denen nahe sein, die unserer
Menschen damals wie heute. Und ich          Hilfe und unserer Liebe bedürfen, damit
höre und lese sie immer wieder gerne,       sie nicht verzweifeln, sondern Weih-
diese Geschichte von der Menschwer-         nachten in ihnen werde. Amen.
dung Gottes in jener armseligen Be-                                  Angelika Krakau
hausung vor den Toren Bethlehems. Es
ist ein Märchen, eine wunderbare und
wundersame Erzählung von diesem
winzigen Kind, das Gott uns geschenkt
und anvertraut hat, damit es unseren
Weg mit uns geht und uns trägt und hält
in Kälte und Entbehrung, auf der Flucht
und in Todesangst, in Krieg und Gewalt,
in Arbeitslosigkeit und Krankheit mit all
seiner Liebe und Hingabe im Sterben
und über den Tod hinaus.
    „Fürchtet euch nicht! Siehe, ich ver-
kündige euch große Freude, die allem
Volk widerfahren wird; denn euch ist
heute der Heiland geboren, welcher ist

                                                                                     15
1. Sonntag nach dem Christfest – 27. Dezember 2020

   Andacht für den 27. Dezember 2020
   Siehe, ein Mann war in Jerusalem, mit       deinen Diener in Frieden fahren, wie du
   Namen Simeon; und dieser Mann war           gesagt hast; denn meine Augen haben
   fromm und gottesfürchtig und war-           deinen Heiland gesehen“, so ruft Sime-
   tete auf den Trost Israels, und der Hei-    on zu Gott.
   lige Geist war mit ihm. Und ihm war ein         Wenn man es recht bedenkt, ist das
   Wort zuteil geworden von dem Heili-         zunächst eine eher erstaunliche Re­ak­
   gen Geist, er solle den Tod nicht sehen,    tion. Denn dieser Ausruf klingt ja so, als
   er habe denn zuvor den Christus des         sei Simeon des Lebens müde, so, als
   Herrn gesehen. Und er kam auf Anre-         wollte er sagen: „Nun kann ich endlich,
   gen des Geistes in den Tempel. Und als      endlich sterben.“ Aber ich denke, man
   die Eltern das Kind Jesus in den Tempel     muss eher sagen: Simeon ist nicht des
   brachten, um mit ihm zu tun, wie es         Lebens müde, sondern er ist des Lebens
   Brauch ist nach dem Gesetz, da nahm er      voll. All seine Sehnsüchte haben sich er-
   ihn auf seine Arme und lobte Gott und       füllt, es gibt nichts, was ihm in seinem
   sprach: Herr, nun lässt du deinen Diener    Leben noch fehlen würde. Er darf wei-
   in Frieden fahren, wie du gesagt hast;      terhin einen jeden Tag seines Lebens
   denn meine Augen haben deinen Hei-          als Geschenk aus Gottes Hand nehmen,
   land gesehen, den du bereitet hast vor      aber er weiß nun auch: Er braucht sich
   allen Völkern, ein Licht, zu erleuchten     nicht mehr darum zu sorgen, ob ihm
   die Heiden und zum Preis deines Volkes      noch etwas fehlen würde an seinem
   Israel. (Lukas 2, 25–32)                    Leben, falls nun der Tod zu ihm träte.
                                               Im Gegenteil, mit dem Kommen des
   Jesus wurde hineingeboren in eine Zeit,     Sohnes Gottes in sein Leben hat er die
   die seinen Zeitgenossen ganz sicher so      wahre Lebensfülle empfangen – und
   vorkam, als sei sie völlig aus den Fugen    was sollte er da noch mehr wünschen?
   geraten. Es war eine Zeit, in der Willkür       Ich habe etliche Male erlebt, wie
   und Gewalt die Oberhand hatten, eine        Menschen an diesem Punkt angelangt
   Zeit, die erfüllt war von der Sehnsucht
   nach einer anderen, nach einer bes-         Arent de Gelder: Simeons Lobgesang (ca. 1700)
   seren Welt, erfüllt von der Sehnsucht
   nach einem Retter, der endlich alles,
   alles zum Guten wendet. Auch Simeon
   war von dieser Hoffnung erfüllt, aber
   mehr noch: Er wartete darauf, dass er
                                                                                               Quelle: commons.wikimedia.org

   mit eigenen Augen noch das Kommen
   dieses Retters sehen durfte. Und aus-
   gerechnet zwei arme Leute mit einem
   Säugling sind es, die ihm die Augen öff-
   nen dafür, dass Gottes Reich nun wirk-
   lich angebrochen ist. „Herr, nun lässt du

   16
1. Sonntag nach dem Christfest – 27. Dezember 2020

sind, dass sie sagen konnten: „Mein Le-      schon angebrochen, ist sein Heil schon
ben ist erfüllt. Und wenn nun der Tod        da. Sicherlich, nach außen hin war das
kommt, so kann ich es ruhig, zufrieden       damals so wenig sichtbar wie für uns
und glücklich in Gottes Hand zurückle-       heute. Und doch bedeutet Weihnach-
gen.“ Ich denke etwa an einen Nach-          ten, die Menschwerdung Gottes, dass
barn, dessen größter Wunsch es war,          unsere Welt schon hier und jetzt von
trotz seiner schweren Krebserkrankung        einer ganz anderen Wirklichkeit um-
Karnevalsprinz zu werden; und dass er,       fangen ist, nämlich von der Wirklichkeit
von seiner Krankheit unübersehbar ge-        der Liebe Gottes. Seit Weihnachten le-
zeichnet, die ganze Session über auf der     ben wir zwar noch immer in dieser un-
Bühne stehen konnte, dass er bei jeder       erlösten Welt, aber doch zugleich auch
Karnevalssitzung in der Umgebung mit         schon in einer ganz anderen Welt, in der
dabei war, dass sein Traum in Erfüllung      künftigen Welt der ewigen Liebe Gottes.
ging, das war etwas, was seinem Tod          Seit Weihnachten dürfen wir in der Ge-
wenige Monate später die schlimmste          wissheit leben, dass unser Leben immer
Spitze nahm. Ich denke an einen Winzer       ein erfülltes, immer ein reiches Leben
an der Mosel, der am Tag nach seiner         ist – weil Gott es mit seiner Liebe erfüllt.
Diamantkonfirmation mit einem Schlag-
anfall ins Krankenhaus kam und einige        Liedverse
Monate später nach Hause entlassen
wurde, um dort zu sterben – und der          1. Lobt Gott, ihr Christen alle gleich, /
erst dann sterben konnte, als man ihm        in seinem höchsten Thron, / der heut
noch einmal ein letztes Glas Wein zu         schließt auf sein Himmelreich / und
trinken gab. Ich denke an eine alte Pfarr-   schenkt uns seinen Sohn.
witwe, die erst ihre Ruhe fand und zum
Sterben bereit war, als sie ein letztes      6. Heut schließt er wieder auf die Tür /
Mal das heilige Abendmahl empfangen          zum schönen Paradeis; / der Cherub
hatte. Und ich denke an etliche Men-         steht nicht mehr dafür. / Gott sei Lob,
schen, die ganz, ganz ruhig wurden und       Ehr und Preis. (EG 27, 1.6)
friedlich entschlafen konnten, nachdem
wir an ihrem Sterbebett den Psalm vom        Gebet
Guten Hirten und das Vaterunser gebe-
tet haben. Da, wo die Sehnsucht von          Gott, erscheine allen, in denen diese
Menschen ihre Erfüllung findet, da wo        Zeit die Sehnsucht weckt. Erscheine
die Sehnsucht des Herzens gestillt ist,      mit deiner Klarheit den Suchenden.
dort ist auch das Leben wirklich erfüllt.    Erscheine mit deinem Trost den Trau-
Und dort ist dann auch die Zeit nicht        ernden. Erscheine mit deinem Licht den
mehr aus den Fugen, weil sie zu Gottes       Betrübten. Erscheine denen, die sich
Zeit wird, zu einer Zeit, die er selbst in   nach Fröhlichkeit sehnen, Großen und
seine Hand nimmt.                            Kleinen. Erscheine in unser aller Leben
    Für Simeon ist gewiss: Indem Gott        und erfülle es mit dem Licht deiner Lie-
Mensch wurde, ist das Reich Gottes           be. Amen.               Christian Justen

                                                                                      17
Silvester

   Andacht für den 31. Dezember 2020
   Lasst eure Lenden umgürtet sein und          auf das Ende des Jahres 2020 warten,
   eure Lichter brennen und seid gleich         sollte uns deutlich machen, wie wenig
   den Menschen, die auf ihren Herrn war-       unserem Zeitmaß ein Anspruch auf Ab-
   ten, wann er aufbrechen wird von der         solutheit zukommen kann.
   Hochzeit, damit, wenn er kommt und               Was wir gemeinhin als „Zeit“ begrei-
   anklopft, sie ihm sogleich auftun. Selig     fen, das ist letztlich nichts anderes als
   sind die Knechte, die der Herr, wenn er      ein menschlicher Versuch, eine Struktur
   kommt, wachend findet. Wahrlich, ich         in den Lauf unseres Lebens zu bringen,
   sage euch: Er wird sich schürzen und         eine Ordnung zu schaffen, an der wir
   wird sie zu Tisch bitten und kommen          uns ein Stück weit orientieren können;
   und ihnen dienen. Und wenn er kommt          unsere Zeit mit der Abfolge von Jahren,
   in der zweiten oder in der dritten Nacht-    Monaten, Tagen, Stunden, Minuten, Se-
   wache und findet’s so: selig sind sie. Das   kunden ist nicht mehr als nur eine Zähl-
   sollt ihr aber wissen: Wenn ein Hausherr     hilfe, die doch nur in unserer Gedanken-
   wüsste, zu welcher Stunde der Dieb           welt existiert, aber keine Wirklichkeit
   kommt, so ließe er nicht in sein Haus ein-   darstellt. So hat es letztlich auch über-
   brechen. Seid auch ihr bereit! Denn der      haupt keine Bedeutung, ob wir den heu-
   Menschensohn kommt zu einer Stunde,          tigen Tag den 31. Dezember oder den 1.
   da ihr’s nicht meint. (Lukas 12, 35–40)      Januar nennen, ob wir auf unsere Brief-
                                                bögen die Jahreszahl 2020 oder 2021
   „Der Menschensohn kommt zu einer             oder – wie es unsere jüdischen Geschwi-
   Stunde, da ihr’s nicht meint.“ Das meint     ster tun – die Jahreszahl 5781 schreiben.
    mehr als nur ein plattes: „Das kann jetzt
   jederzeit passieren“, sondern dahinter
   verbirgt sich vielmehr die Erkenntnis:
   Gottes Zeit ist etwas gänzlich anderes
   als die Zeit der Menschen. Was wir un-
   ter Zeit verstehen, mit unserer Eintei-
   lung des Jahres in 365 oder 366 Tage,
   des Tages in 24 Stunden, der Stunde in
   60 Minuten, der Minute in 60 Sekunden,
   das ist letztendlich nichts anderes als
   Menschenwerk. Allein schon die Tatsa-
                                                                                        Foto: anncapictures / pixabay.com

   che, dass es doch gar keine einheitliche
   Zeitrechnung gibt, dass auf unserem
   Erdball über 24 verschiedene Zeitzonen
   gleichzeitig existieren und dass auf der
   anderen Seite der Erde, etwa in Austra-
   lien, schon lange das Jahr 2021 ange-
   brochen ist, während wir immer noch

   18
Silvester

Das alles ist nur Menschenwerk und hat        was wir uns da mit unserer menschli-
nicht das Geringste mit der Zeit Gottes       chen Zeiteinteilung eingerichtet haben.
zu tun, die für uns letztlich unbegreiflich   In Gottes Gegenwart verlieren Sekun-
bleibt. Gott entzieht sich jedem Versuch,     den, Minuten, Stunden, Tage, Wochen,
ihn berechnen oder gar sein Tun vorher-       Monate und Jahre ihre Wichtigkeit, ihre
sagen zu wollen.                              Faszination, auch ihren Schrecken und
    Eine zweite Beobachtung: Es ist           ihre Bedrohlichkeit, die sie oft auf uns
im Text gar nicht von einem Ende die          ausüben. In Gottes Gegenwart wird
Rede; es geht nicht um das Ende der           das, was wir Menschen Zeit nennen, zu
Geschichte Gottes mit dieser Welt, son-       einer nebensächlichen Spielerei. Wich-
dern es geht um den Anfang von Gottes         tig bleibt allein, dass Gott gegenwärtig,
heilvollem Handeln an uns Menschen.           dass Gott da ist; und alles, was wir tun
Dies wird am deutlichsten sichtbar an         können, ist diese Gegenwart Gottes an-
dem Verhalten des Hausherrn, der von          zunehmen und zu sprechen: „Ja, Herr,
einem Fest nach Hause kommt, wie es           sei Du bei mir!“
hier im Gleichnis geschildert wird: Seine
Knechte, die ihn zu Hause empfangen,          Liedverse
erfahren eine merkwürdige Behand-
lung, der Herr macht sie nämlich zu           1. Der du die Zeit in Händen hast, / Herr,
Herren und sich selbst zum Diener. Was        nimm auch dieses Jahres Last / und
hier geschildert wird, das ist im Grunde      wandle sie in Segen. / Nun von dir selbst
genommen nichts anderes, als was uns          in Jesus Christ / die Mitte fest gewiesen
auch die Weihnachtsbotschaft sagt:            ist, / führ uns dem Ziel entgegen.
Gott hat sich selbst erniedrigt um unse-
retwillen, Gott ist gekommen, um uns zu       6. Der du allein der Ewge heißt / und
dienen, er ist zu unserem Wohlergehen         Anfang, Ziel und Mitte weißt / im Fluge
in diese Welt gekommen. Es geht nicht         unsrer Zeiten: / Bleib du uns gnädig
darum, uns zu ermahnen: „Seid allezeit        zugewandt / und führe uns an deiner
wach, damit ihr nicht im Endgericht ver-      Hand, / damit wir sicher schreiten. (EG
dammt werdet“, sondern: „Seid doch            64, 1.6)
bereit, den menschgewordenen Gott
unter euch aufzunehmen.“                      Gebet
    Der Text ist so eine Zusage, eine Ver-
heißung, mit der Gott uns trösten will.       Barmherziger Gott, du begleitest uns
Gott hat uns ein für allemal zugesagt,        mit deiner Treue durch die Jahre. Wir
dass er bei uns ist, egal was geschieht,      blicken dankbar zurück und schauen ge-
egal was kommen mag. Gott hat uns zu-         spannt voraus. Altes, das uns belastet,
gesagt, dass er uns nicht allein lässt in     und Neues, das uns ängstet: Lass es um-
allem, was uns auf unserem Lebensweg          schlossen sein vom Vertrauen auf dich.
begegnen wird. Und gerade weil Gott           Amen.                  Christian Justen
uns immer gegenwärtig sein will, darum
verblasst auch die Bedeutung dessen,

                                                                                     19
Amtshandlungen

                                 Die Amtshandlungen
                                 werden aus Gründen
                             des Datenschutzes nur in der
                          gedruckten Ausgabe veröffentlicht.

                 Jeder Mensch hat
                    eine erste
                 Chance verdient.
       Vielen Menschen in Paraguay fehlt es an Nahrung,
       Bildung und vielem mehr. Wie sich für Petrona die
       Zukunft verbessert, erfahren Sie unter:
       brot-fuer-die-welt.de/chance

  20
Gottesdienste

                   Gottesdienste in der           Gottesdienste in den
                   Erlöserkirche Übach
                   10 Uhr                         kommenden Monaten
6. Dezember        Justen
2. Advent                                        Sofern die Entwicklung der Corona-
13. Dezember       Krakau                        Pandemie es zulässt, beginnen wir ab
3. Advent                                        Dezember wieder mit der Feier von
20. Dezember       de Kleine                     „Präsenz“-Gottesdiensten. Das Presby-
4. Advent                                        terium hat beschlossen, dass für die
24. Dezember       Krakau                        Gottesdienste nach wie vor besondere
Heiligabend        15 Uhr                        Regeln gelten müssen:
                   Justen
                   17 Uhr                        • Zwischen Menschen, die nicht im
                   Justen
                                                   selben Haushalt leben, ist ein Min-
                   19 Uhr
                   Krakau                          destabstand von 1,50 m einzuhalten.
                   23 Uhr                        • Die Zahl der Sitzplätze in der Kirche
                                                   ist auf 50 beschränkt.
25. Dezember       Justen
1. Weihnachtstag                                 • Vorerst finden Gottesdienste nur in
                                                   der Erlöserkirche statt.
26. Dezember       Krakau
2. Weihnachtstag                                 • Während des gesamten Gottes-
                                                   dienstes ist ein Mund-Nasen-Schutz
31. Dezember       Justen
Silvester          17 Uhr                          zu tragen.
                                                 • Die Kontaktdaten aller Gottes-
3. Januar          Justen
2. Sonntag n. W.
                                                   dienstbesucher werden festgehal-
                                                   ten.
10. Januar         Krakau
1. Sonntag n. E.
                                                 • Eine Voranmeldung ist unbedingt
                   11 Uhr
                                                   notwendig! Ohne eine solche ist die
17. Januar         Justen                          Teilnahme am Gottesdienst nicht
2. Sonntag n. E.
                                                   möglich.
24. Januar         Lungová                       • Derzeit muss auf das Singen ver-
3. Sonntag n. E.
                                                   zichtet werden.
31. Januar         Justen                        • Ab wann wieder Abendmahl gefei-
Letzter S. n. E.
                                                   ert werden kann, ist noch ungewiss.
7. Februar         Justen
Sexagesimae
14. Februar        Krakau
Estomihi
                                                  Aktuelle Informationen und
21. Februar        Justen                         Anmeldung zum Gottesdienst
Invokavit
                                                  auch unter:
28. Februar        Krakau                         www.gottesdienst-uep.de
Reminiszere

        Gottesdienst mit Abendmahl        Familiengottesdienst   Taufe
                                                                                     21
2. Sonntag nach dem Christfest – 3. Januar 2021

   Andacht für den 3. Januar 2021
   Liebe Leserinnen und liebe Leser,             was er will.
       erst vor zwei Wochen haben wir                Maria und Josef sind vermutlich eine
   die Geburt Jesu gefeiert – anders als in      Weile sprachlos, ehe sie ihren Spröss-
   den vergangenen Jahren gewiss, aber           ling auffordern, mit ihnen nach Hause
   vermutlich intensiver als bisher. Heute       zurückzukehren. Sie müssen feststel-
   schon kommt uns eine andere biblische         len, dass ihr 12-jähriger anfängt, sich
   Erzählung über den Weg, die einzige üb-       abzunabeln. Das ist ein schmerzhafter
   rigens aus der Kindheit Jesu. Und über-       Prozess für alle Eltern. Er erklärt ihnen,
   liefert wird sie uns auch nur vom Evan-       dass er in Gott andere Eltern hat als nur
   gelisten Lukas. Jesus nabelt sich von zu      sie beide. Er setzt sich mit seinem Glau-
   Hause ab. Er macht sein eigenes Ding.         ben auseinander, mit den Erwartungen,
   Das kennen diejenigen unter Ihnen, die        die Gott an ihn hat. Er setzt sich mit sei-
   pubertierende Jugendliche zu Hause            ner Zukunft auseinander, damit, dass er
   haben. Sie wollen anders sein als ihre El-    als erwachsener Mann sein Elternhaus
   tern, meinen zu wissen, wo es lang geht,      verlassen wird, um auf eigenen Füßen
   und nehmen gutgemeinte Ratschläge             zu stehen, um sein Leben in die Hand
   nicht an.                                     zu nehmen. Um als Wanderprediger mit
       Bei Jesus scheint es auch so. Zu-         Freunden und Freundinnen von Ort zu
   nächst aber geht er seinen Eltern ver-        Ort zu ziehen und Menschen die Lie-
   loren. Die Familie ist mit vielen anderen,    be Gottes nahe zu bringen. Und Maria
   nachdem das mehrtägige Passahfest zu          muss feststellen, dass sie ihren Sohn
   Ende gegangen ist, auf dem Rückweg            loslassen muss, dass sie ihn auf Dauer
   von Jerusalem nach Nazareth. Irgend-
   wann merken Maria und Josef, dass er
   auch nicht bei Verwandten bzw. Nach-
   barn ist. Sie machen sich auf den Weg
   zurück nach Jerusalem und finden ihn
   im Tempel. Vor Erleichterung, ihn un-
   versehrt gefunden zu haben, schimpfen
   sie zunächst mit ihm. Keineswegs klein-
   laut kontert er: Was regt ihr euch auf?
   Ich habe hier spannende Sachen zu tun.
   Ich habe mit den Schriftgelehrten disku-
   tiert, und ihr regt euch auf, dass ihr mich
   nicht gefunden habt. Ihr hättet doch
                                                                                           Foto: dodo71 / pixabay.com

   wissen müssen, dass ich hierher gehöre.
   Ihr hättet wissen müssen, dass ich mehr
   über meinen Vater erfahren will und
   mit den Hohenpriestern und Schriftge-
   lehrten darüber spreche, wie er ist und

   22
2. Sonntag nach dem Christfest – 3. Januar 2021

nicht behüten und vor allen Gefahren         gekreuzigt wird.
und allem Unheil schützen kann. Das              Aber bis dahin vergehen noch Jah-
ist eine Erfahrung, die alle Mütter, alle    re. Nach den Ereignissen an jenem Tag
Eltern unter uns ebenfalls machen. Wir       im Jerusalemer Tempel kehrt Jesus mit
müssen unsere Kinder loslassen. Wir          seinen Eltern nach Nazareth zurück. Die
können sie nicht bis in alle Ewigkeit vor    Erzählung endet mit den Worten: „Und
den Gefahren des Lebens schützen. Wir        Jesus nahm zu an Weisheit, Alter und
müssen sie ihre eigenen Erfahrungen          Gnade bei Gott und den Menschen.“
machen lassen. Wir können nur da sein,           Das wünsche ich uns auch, dass wir
wenn sie uns brauchen, aber nicht be-        an Weisheit zunehmen, dass wir auf
wahren.                                      Gottes Stimme in unserem Leben ach-
    Wir müssen erkennen, dass unsere         ten und tun, was sie uns sagt. Denn Gott
Kinder nicht uns gehören, nicht unser        sieht unser Leben voller Liebe an von
Besitz sind. Sie sind, wie wir, die Kinder   Anfang an bis in Ewigkeit. Amen.
Gottes. Ihm dürfen wir sie anvertrauen.
Er begleitet sie ihr Leben lang. Wir kön-    Liedvers
nen ihnen, unserem Auftrag gemäß, den
wir spätestens bei ihrer Taufe öffentlich    Der du allein der Ewge heißt / und An-
und offiziell erhalten, Gott ans Herz le-    fang, Ziel und Mitte weißt / im Fluge
gen. Mit der Taufe versprechen wir, ih-      unsrer Zeiten: / bleib du uns gnädig
nen Jesus nahe zu bringen, ihnen von         zugewandt / und führe uns an deiner
Gottes Liebe zu erzählen, alles dafür zu     Hand, / damit wir sicher schreiten. (EG
tun, dass sie Gott vertrauen und seine       64, 6)
Gebote halten und auf das ewige Leben
hoffen. Wir können sie zu Gott führen,       Gebet
dass sie ihn in ihrem Leben erkennen
und seine Begleitung annehmen. So wie        Himmlischer Vater, du weißt, was gut
Jesus es getan hat. Als 12-jähriger hat er   und richtig für uns ist. Dennoch lässt
seinen Eltern erklärt, zu wem er gehört      du uns unser Leben ausprobieren. Aber
und wer allen Menschen etwas zu sa-          immer reichst du uns deine Hand, die
gen hat. Er hat sie damit aber auch be-      uns halten will, wenn wir ins Straucheln
freit, befreit von der Last nämlich, dass    geraten. Du bist auch dann noch an un-
sie die Verantwortung für ihren Sohn zu      serer Seite, wenn unsere Eltern uns ge-
tragen haben.                                hen lassen müssen. Du stehst auch dann
    Und er wollte ihnen klar machen,         noch zu unseren Kindern, wenn wir es
welchen Auftrag er hat. Wirklich ver-        nicht mehr können. Denn du siehst alle
standen haben sie es nicht, obwohl sie       deine Kinder mit anderen Augen an, als
doch wussten, dass Maria den Sohn            Menschen es tun. Danke, dass du uns so
Gottes geboren hat. Wirklich verstan-        hilfst, den Weg zu gehen, der wirklich
den haben sie es vermutlich erst, als        unser Weg ist. Sei und bleibe bei uns
sich Widerstand gegen sein Tun bildet,       auch in diesem neuen Jahr. Amen.
er schließlich verhaftet, verurteilt und                             Angelika Krakau

                                                                                  23
1. Sonntag nach Epiphanias – 10. Januar 2021

   Andacht für den 10. Januar 2021
   Zu der Zeit kam Jesus aus Galiläa an den   beginnt.
   Jordan zu Johannes, dass er sich von           Und die Gerechtigkeit? Das bedeu-
   ihm taufen ließe. Aber Johannes wehr-      tet: Es gehört dazu, wenn Gott mit Men-
   te ihm und sprach: Ich bedarf dessen,      schen den Bund schließt, dass die Taufe
   dass ich von dir getauft werde, und du     erfolgt. Es ist der Wille Gottes, dass im
   kommst zu mir? Jesus aber antwortete       Untertauchen gewissermaßen die Sün-
   und sprach zu ihm: Lass es jetzt ge-       de vernichtet wird. Dass, wie Martin Lu-
   schehen! Denn so gebührt es uns, alle      ther es ausdrückt, der alte Adam ersäuft
   Gerechtigkeit zu erfüllen. Da ließ er’s    wird. Die Gerechtigkeit wird erfüllt, der
   geschehen. Und als Jesus getauft war,      Wille Gottes wird vollzogen, als Jesus
   stieg er alsbald herauf aus dem Wasser.    sich taufen lässt.
   Und siehe, da tat sich ihm der Himmel         „Und als Jesus getauft war, stieg er
   auf, und er sah den Geist Gottes wie       alsbald herauf aus dem Wasser. Und sie-
   eine Taube herabfahren und über sich       he, da tat sich ihm der Himmel auf, und
   kommen. Und siehe, eine Stimme vom         er sah den Geist Gottes wie eine Taube
   Himmel herab sprach: Dies ist mein         herabfahren und über sich kommen.“
   lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen           Gott bekennt sich zu seinem Sohn.
   habe. (Matthäus 3, 13–17)                  Zunächst schenkt er ihm seinen Geist. Er
                                              stattet ihn aus mit seiner Kraft, mit der
   Jesus wird getauft. Wie ungezählte an-     Kraft des Allmächtigen und Barmher-
   dere Menschen kommt er zum Jordan,         zigen. Der Gott Abrahams und Sarahs,
   kommt zu Johannes dem Täufer, zu           der Gott Isaaks und Rebekkas, der Gott
   dem, der die Menschen zur Umkehr           Jakobs und Leas, der Gott der Väter und
   aufruft und sie zum Zeichen eines neu-     Mütter im Glauben macht deutlich, dass
   en Lebens im Fluss untertaucht. Jesus,     dieser Jesus in der Kraft Gottes, in der
   Mensch unter Menschen, begehrt die         Kraft des Heiligen Geistes seinen Weg
   Taufe. Johannes, der ganz genau weiß,      gehen wird.
   dass da der Sohn Gottes, der Messias           Und er setzt noch einen drauf: „Und
   vor ihm steht, weigert sich zunächst.      siehe, eine Stimme vom Himmel herab
   Der Menschensohn, das Heil der Welt,       sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an
   von einem Menschen getauft – unmög-        dem ich Wohlgefallen habe.“
   lich. Umgekehrt wäre es richtig. Aber          Jesus, jüdischer Mensch unter jü-
   Jesus von Nazareth, Sohn der Maria, be-    dischen Menschen, ist Gottes Sohn.
   steht darauf: „Lass es jetzt geschehen!    Sein Vater bekennt sich zu ihm. Stellt
   Denn so gebührt es uns, alle Gerechtig-    sich auf seine Seite. Erklärt sich solida-
   keit zu erfüllen“.                         risch mit ihm. Macht von vornherein
       Das bedeutet: Ich bin ein Mensch.      deutlich, dass nichts und niemand den
   Ich brauche die Taufe. Ich brauche das     Vater vom Sohn wird trennen können.
   Zeichen, dass ich zu Gott gehöre. Ich          Und so kann dieser Jesus getrost sei-
   brauche das Zeichen, dass neues Leben      nen Weg gehen. Kann seine Aufgabe in

   24
1. Sonntag nach Epiphanias – 10. Januar 2021

                                                                                   Ich bin getauft! Nichts und niemand
Bild: David Zelenka / commons.wikimedia.org

                                                                                kann mich von Gott trennen. Im Leben
                                                                                nicht und nicht im Sterben. In dieser
                                                                                Welt nicht und nicht in der zukünftigen.
                                                                                Auch für uns öffnet sich Gottes Himmel,
                                                                                heute und immer.

                                                                                Liedvers

                                                                                Du Morgenstern, du Licht vom Licht, /
                                                                                das durch die Finsternisse bricht, / du
                                                                                gingst vor aller Zeiten Lauf / in uner-
                                                                                schaffner Klarheit auf.
                                  Angriff nehmen: Menschen mit Gott zu
                                  versöhnen. Menschen deutlich zu ma-           Bleib bei uns, Herr, verlass uns nicht, /
                                  chen, dass sie Gottes Kinder sind, Söh-       führ uns durch Finsternis zum Licht, /
                                  ne und Töchter des Allmächtigen und           bleib auch am Abend dieser Welt / als
                                  Barmherzigen.                                 Hilf und Hort uns zugesellt. (EG 74, 1.4)
                                      Auch uns gilt in der Taufe und damit
                                  lebenslang die Zusage Gottes: Du bist         Gebet
                                  mein lieber Sohn, du bist meine liebe
                                  Tochter – an dir habe ich Wohlgefallen.       Alle unsere Sorgen und Ängste, alles,
                                  Dich liebe ich bedingungslos. Ich stehe       was uns bewegt an schönen und an
                                  auf deiner Seite. Ich gehe mit dir jeden      schweren Dingen, bringen wir vor Gott,
                                  Weg, den du zu gehen hast. Und ich            indem wir beten: Unser Vater im Him-
                                  schenke dir meinen guten heiligen Geist       mel. Geheiligt werde dein Name. Dein
                                  als die Kraft des Lebens. Als die Kraft,      Reich komme. Dein Wille geschehe, wie
                                  die dich erfüllt, damit du dein Leben ge-     im Himmel, so auf Erden. Unser täg-
                                  stalten kannst, im Blick auf dich selbst      liches Brot gib uns heute. Und vergib
                                  und im Blick auf deinen Nächsten.             uns unsere Schuld, wie auch wir verge-
                                      Es ist durchaus hilfreich, in den dunk­   ben unsern Schuldigern. Und führe uns
                                  len Tälern des Lebens sich daran zu er-       nicht in Versuchung, sondern erlöse uns
                                  innern, dass ich getauft bin auf den Na-      von dem Bösen. Denn dein ist das Reich
                                  men Gottes des Vaters und des Sohnes          und die Kraft und die Herrlichkeit in
                                  und des Heiligen Geistes. Gott ist bei        Ewigkeit. Amen.
                                  mir, an meiner Seite, in meinem Alltag,                            Johannes de Kleine
                                  in guten wie in schweren Tagen. Er hilft
                                  mir, Lasten zu tragen und Entschei-
                                  dungen zu treffen; er hilft mir, Schuld zu
                                  bekennen und neue Anfänge zu wagen.
                                  Er hilft mir, Versöhnung zu leben. Er hilft
                                  mir, die Liebe zum Nächsten zu leben.

                                                                                                                      25
2. Sonntag nach Epiphanias – 17. Januar 2021

   Andacht für den 17. Januar 2021
   Es war eine Hochzeit in Kana in Galiläa,     seine Kinder zu sich kommen ließ. Als
   und die Mutter Jesu war da. Jesus aber       sie um ihn versammelt standen, sagte
   und seine Jünger waren auch zur Hoch-        er ihnen mit schwacher Stimme: „Kin-
   zeit geladen. Und als der Wein ausging,      der, ich muss euch noch ein Geheimnis
   spricht die Mutter Jesu zu ihm: Sie ha-      verraten. Ihr müsst wissen: Man kann
   ben keinen Wein mehr. Jesus spricht          Wein – auch aus Trauben machen!“
   zu ihr: Was geht’s dich an, Frau, was            Ich denke, mein Lehrer hätte wohl
   ich tue? Meine Stunde ist noch nicht         damals auch die Geschichte vom Wein-
   gekommen. Seine Mutter spricht zu            wunder, das Jesus in Kana gewirkt hat,
   den Dienern: Was er euch sagt, das tut.      mit den Worten kommentiert: „Ja und?
   Es standen aber dort sechs steinerne         An der Mosel gibt es viele Winzer, die
   Wasserkrüge für die Reinigung nach jü-       Wein aus Wasser machen.“ (Damit Sie
   discher Sitte, und in jeden gingen zwei      mich nicht falsch verstehen: Wer mich
   oder drei Maße. Jesus spricht zu ihnen:      kennt, der weiß, dass ich ganz beson-
   Füllt die Wasserkrüge mit Wasser! Und        ders gerne einen Riesling von der Mosel
   sie füllten sie bis obenan. Und er spricht   trinke – zumal ich in Traben-Trarbach
   zu ihnen: Schöpft nun und bringt’s dem       geboren bin!)
   Speisemeister! Und sie brachten’s ihm.           Vielleicht hätte er aber damit einen
   Als aber der Speisemeister den Wein          wichtigen Aspekt der Wundererzählung,
   kostete, der Wasser gewesen war, und         wenn auch nur unwissentlich, genau ge-
   nicht wusste, woher er kam – die Die-        troffen. Denn auch Johannes erzählt ja
   ner aber wussten’s, die das Wasser           letztlich hier eine Anekdote, und das
   geschöpft hatten –, ruft der Speise-         mit einem gewaltigen Augenzwinkern,
   meister den Bräutigam und spricht zu         wenn er den Speisemeister zum Bräu-
   ihm: Jedermann gibt zuerst den guten         tigam sagen lässt: „Jedermann gibt
   Wein und, wenn sie betrunken werden,         zuerst den guten Wein und, wenn sie
   den geringeren; du aber hast den gu-         betrunken werden, den geringeren; du
   ten Wein bis jetzt zurückbehalten. Das       aber hast den guten Wein bis jetzt zu-
   ist das erste Zeichen, das Jesus tat, ge-    rückbehalten.“ Denn damals wie heute
   schehen in Kana in Galiläa, und er offen-    war das eigentlich ganz und gar nicht
   barte seine Herrlichkeit. Und seine Jün-     üblich, dass man in solcher Weise Wein
   ger glaubten an ihn. (Johannes 2, 1–11)      ausschenkte. Damals wie heute galt ei-
                                                gentlich: Der beste kommt zum Schluss.
   Wann immer ich diese Geschichte von          Und dann werden die Zeitgenossen des
   der Hochzeit zu Kana lese oder höre,         Johannes bei diesem Satz sich gedacht
   muss ich an meinen Deutschlehrer Ernst       haben: Na, das mag ja eine schöne
   Fröls denken. Es war zur Zeit des Gly-       Hochzeit gewesen sein, wenn es da so
   kolskandals in den 80er-Jahren, als er       zuging!
   uns die Anekdote erzählte von jenem              Ein zweiter Aspekt: Normalerweise
   alten Winzer, der im Sterben lag und all     erwarten wir ja Wundererzählungen

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