Ferien und Tourismus - Kreativzeit für Sinnfragen - Vacances et tourisme - Avoir du temps pour faire le point - Refbejuso
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N r . / N o 1 0 —— J u l i / J u i l l e t 2 0 1 6 Das Magazin der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn Le Magazine des Eglises réformées Berne-Jura-Soleure Ferien und Tourismus — Kreativzeit für Sinnfragen Vacances et tourisme – Avoir du temps pour faire le point
I N H A L T 4 DOSSIER FERIEN UND TOURISMUS VACANCES ET TOURISME 4 Kreativzeit für Sinnfragen Avoir du temps pour faire le point 10 «Miteinander unterwegs sein als Kraftquelle» Cheminer ensemble donne de l’énergie 14 Fährt Gott Velo? 15 A deux pas du chemin de Saint-Jacques IM PR E S S UM 16 FOKUS ENSEMBLE — Magazin für mitarbeitende, Aktuelles aus Bern-Jura-Solothurn ehrenamtliche und engagierte Mitglieder der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn / FOCUS Actualités de Berne-Jura-Soleure Magazine pour les membres engagés, colla borateurs et bénévoles des Eglises réformées Berne-Jura-Soleure — Herausgeberin / Editeur: 22 KREUZ UND QUER Reformierte Kirchen Bern-Jura-Solothurn / Egli- ses réformées Berne-Jura-Soleure / Altenb erg- Aus den Bezirken, Kirchgemeinden und dem Haus der Kirche strasse 66, Postfach / Case postale, 3000 Bern 22 DE LONG EN LARGE Régions, paroisses et Maison de l’Eglise Erscheinungsweise / Parution: 10-mal pro Jahr / 10 fois par année — Auflage / Tirage: 5498 — Nächste Ausgabe / Prochaine parution: Ende 27 KURZ UND BÜNDIG Juli / fin juillet Kreisschreiben des Synodalrats Redaktion / Rédaction: Adrian Hauser (ver antwortlich/responsable), Nicolas Meyer — EN BREF Circulaire du Conseil synodal Übersetzungen / Traductions: Rolf Hubler, An- toinette Prince — Korrektorat /Corrections: 31 SCHAUFENSTER Renate Kinzl — Titelbild / Image de couverture: Die Seele baumeln lassen (Harald Theissen/ Ex-Press). VITRINE Grafisches Konzept / Concept graphique: Neid- hart Grafik, Klösterlistutz 18, 3013 Bern —Inhalt- liches Konzept und Beratung / Concept du contenu et conseil: hpe Kommunikation, Sus- tenweg 64, 3014 Bern — Layout / Druck / Impres- sion: Jost Druck AG, Stationsstrasse 5, Post- fach 102, 3626 Hünibach Inhalt —– ENSEMBLE 2016/10
E D I T O R I A L LIEBE LESERINNEN UND LESER CHÈRE LECTRICE, CHER LECTEUR Man mag es kaum glauben: Der Sommer steht vor On ne pourrait presque pas le croire: l’été F der Tür! Sommerzeit ist Reisezeit ist Ferienzeit. Ei- frappe à notre porte! Cette période estivale ne Zeit ohne Arbeit, Termindruck und dauernd est propice aux voyages et aux vacances. Un temps klingelnde Telefone. Zeit für eine Auszeit – vom sans travail, sans délais et sans être dérangé Trott des Alltags. Sie erlaubt uns, auch gedanklich constamment par les sonneries de téléphone. Du neue Wege zu beschreiten, unser tägliches Tun aus temps pour faire une pause et sortir de la routine. einem anderen Blickwinkel zu betrachten, sich Une période qui nous permet aussi de marcher hors Sinn- und Identitätsfragen zu stellen. des sentiers battus, de percevoir notre quotidien Für solche Fragen sind wir in den Ferien beson- d’un autre point de vue ou de se poser des questions ders empfänglich. Dies gemäss der Kommission de sens et d’identité. Kirche und Tourismus des Schweizerischen Evan- Des interrogations auxquelles nous sommes gelischen Kirchenbundes. Mehr noch: Menschen particulièrement sensibles en vacances, comme le in Freizeit und Ferien seien offener, sich auf inten- démontrent les réflexions de la Commission Eglise sive Erlebnisse im Bereich der christlichen Spiritu- et tourisme de la Fédération des Eglises protes- alität einzulassen. tantes de Suisse. Dans leur temps libre ou leurs Deshalb gibt es im Wallis die Evangelische Tou- vacances, les personnes sont davantage disposées rismuspastoration, ein Angebot speziell für Reisen- à vivre des expériences spirituelles. de. Und das wird auch genutzt, wie ihr Präsident Une constatation mise à profit en Valais avec la Beat Abegglen im Schwerpunkt dieser Nummer pastorale du tourisme. Une offre destinée spéciale- erzählt. Dies reicht vom bescheidenen Camping- ment aux voyageurs qui est fortement sollicitée, Gottesdienst bis zur Upper-Class-Hochzeit mit ein- comme nous l’explique son président Beat Abeg- geflogener Hochzeitsgesellschaft und üppigem glen. Les activités vont du simple culte au camping Catering. à un mariage Jet Set avec transport des invités par Stets bewusst bescheiden geht es auf den Pil- hélicoptère et restauration gastronomique. gerreisen zu. Und dies trifft gemäss Pilgerbegleite- Bien que plus modeste, le pèlerinage a égale- rin Marianne Lauener ein Bedürfnis unserer Zeit. ment la cote. Un besoin de notre temps selon l’ac- Denn hinter dem Pilgern steckt oft eine Sinnsuche. compagnatrice Marianne Lauener pour qui cette Durch Pilgern können sich Blockaden lösen, indem démarche relève souvent d’une quête de sens. A man wieder in Bewegung, in den Fluss des Lebens travers ce cheminement, des blocages peuvent se ausserhalb der Arbeit gerät. Die Möglichkeit dazu dénouer par le simple fait d’être en mouvement. La liegt vor der Tür: Ein besonders idyllischer Strecken- possibilité de marcher sur le chemin de Saint- abschnitt führt dem Bielersee entlang. Jacques de Compostelle est possible dans la région: Auch in Bewegung und schon fast zu einer un tronçon particulièrement idyllique passe par les Bewegung geworden sind die Velowegkirchen. 16 rives du lac de Bienne. Gotteshäuser zwischen Murten und Willisau erhiel- Ça bouge aussi du côté des «Velowegkirchen» ten bisher das Label, rund 80 Personen nahmen (églises accueillantes pour cyclo-randonneurs), qui kürzlich an der Auftakt-Tour teil. Die Kirchen am sont en train de devenir un mouvement à part en- Wegesrand sind täglich geöffnet und zeigen, was tière. Plus de 80 personnes ont participé au tour reformierte Gastfreundschaft bedeutet: allen so zu d’ouverture. Les églises se situant sur le trajet des begegnen, als käme Gott selbst zu Besuch! Und das pistes sont ouvertes tous les jours et montrent ce macht Sinn – in allen Lebensbereichen ... que représente l’accueil réformé: rencontrer tout le monde, comme si Dieu lui-même venait en visite! Ce qui fait sens – dans tous les domaines de la vie... Wir wünschen Ihnen eine befreiende Lektüre, Nous vous souhaitons une lecture libératrice Adrian Hauser, verantwortlicher Redaktor / rédacteur responsable ENSEMBLE ENSEMBLE 2016/10 —– Editorial 3
KREATIVZEIT FÜR SINNFRAGEN FERIEN UND TOURISMUS AVOIR DU TEMPS POUR FAIRE LE POINT VACANCES ET TOURISME Die Kirche hat zum Thema Tourismus viel zu mission der Kirche die Chance, dort mit Menschen sagen: Die Auszeit vom Alltag existiert bereits in Kontakt zu treten, wo diese offen sind für ihre in der Bibel, und Gastfreundschaft ist zutiefst Anliegen. christlich. Über Seelsorge für Touristen und Kirchgemeinden als Gastgeberinnen. Seelsorgerliche Begleitung im Wallis Im Wallis hat man dies erkannt: Seit 2011 gibt es in der Sonnenstube der Schweiz die Evangelische Tourismuspastoration, die formal eine Kommission Von Adrian Hauser der Evangelisch-reformierten Kirche des Wallis ist. «Ihre Gründung war eine Folge der kirchlichen Ferien sind heilige Tage. Und das im wahrsten Entwicklung – notabene in der Berner Kirche», Sinne des Wortes, wenn man den englischen Aus- weiss deren Präsident Beat Abegglen, der gleich- druck «Holidays» wörtlich übersetzt. Bereits in der zeitig Pfarrer der Kirchgemeinde Siders ist und auf Schöpfungsgeschichte wird der siebte Tag als hei- einem Campingplatz wohnt. «Die Kirchgemeinden, lig erklärt. Er bietet den Freiraum, das zu tun, was die bis anhin die touristischen Aktivitäten im Ober- sonst im Alltag zu kurz kommt: «Ausruhen, durch wallis organisiert und auch finanziell mitgetragen die Felder spazieren, Dasein für Partnerschaft und hatten, zogen sich mehr und mehr zurück.» Darauf Familie, Verwandte besuchen, gut essen, den Kon- hat der Walliser Synodalrat beschlossen, die tou- takt zu Gott pflegen und gesellschaftliche Diskus- ristischen Aktivitäten prioritär zu behandeln und sionen führen.» Dies erklärt Thomas Schweizer, eigenverantwortlich zu organisieren. Dazu wurde Beauftragter für Tourismus der Reformierten Kir- das Amt eines Tourismuspfarrers geschaffen, das chen Bern-Jura-Solothurn. «Die Schöpfungsge- von Beat Abegglen während zwei Jahren betreut schichte wies dem Sabbat seinen Zweck zu: Eine wurde. Die 20-Prozent-Stelle wird von der Protes- Ergänzungszeit zu sein, um die Schöpfung zu ge- tantischen Solidarität Bern und dem Zweigverein niessen und dabei die eigene Work-Life-Balance Berner Oberland finanziert. «Dies, weil sie die zu finden.» Wichtigkeit der Aufgabe erkannt haben und weil Gemäss der Kommission Kirche und Tourismus das Projekt sehr gut in den ursprünglichen Solida- des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbun- ritätsgedanken der zwischenkirchlichen Hilfe des (SEK) gewinnt der Freizeit- und Ferienbereich passt», erklärt Beat Abegglen. «Viele Gäste stam- immer mehr an Bedeutung. Menschen in der Frei- men ja aus dem Kirchengebiet der Berner Kirche.» zeit und den Ferien seien offener, sich auf inten- Neben Schweizer Touristen steuern hauptsächlich sive Erlebnisse im Bereich der christlichen Spiri- Reisende aus Deutschland, Holland oder England tualität einzulassen, so die Kommission. Sie ortet die Gästegottesdienste an. drei Megatrends im Ferien- und Freizeitbereich: Doch was haben die Menschen für einen Hin- Er gewinnt als Komplementärraum zur Arbeits- tergrund, die fernab von zu Hause kirchliche An- welt immer mehr an Bedeutung; er wird zuneh- gebote nutzen? Gemäss Beat Abegglen sind es oft mend zu einem Raum, in dem Freiheit gelebt und Personen, die in ihrer Heimat regelmässig Gottes- erlebt werden kann; er ist eine Kreativzeit, in der dienste besuchen und auch in den Ferien das Be- auch spirituelle Bedürfnisse wachsen und zur Aus- dürfnis nach geistlicher Gemeinschaft haben. Aber einandersetzung mit Sinn- und Identitätsfragen es gibt auch solche, bei denen in den Ferien im führen können. Dies bietet gemäss der SEK-Kom- Alltag unterdrückte Fragen oder Spannungen auf 4 D oss i e r —– EN S EM B L E 20 1 6 / 1 0
Dasein für Partner- schaft und Familie. Du temps pour la vie de couple et la famille. © Markus Bachmann / Aura EN S EM B L E 20 1 6 / 1 0 —– D oss i e r 5
In den Ferien brechen, die Beziehungen oder die eigene Lebens- schöpfen für ein verantwortliches Dasein am können im Alltag planung betreffen. Andere wiederum suchen in Arbeitsplatz oder zu Hause. Und die Gastfreund- unterdrückte Fra- gen aufbrechen. den Bergen Ablenkung, Distanz und neue Orien- schaft sollte im christlichen Verständnis partner- Des questions tierung und besuchen deshalb gerne Kapellen oder schaftlich erfolgen – ganz im Gegensatz zum réprimées par le Kirchen am Weg. «Wir möchten mit unseren An- heute geltenden Credo in der Gastronomie: «Der quotidien peuvent surgir durant geboten auch solche Personen ansprechen und Gast ist König». Denn dadurch würde sich der Gast- les vacances. ihnen ein Stück seelsorgerliche Begleitung anbie- geber willenlos den Launen seines Gastes ausset- ten», erzählt Beat Abegglen. «Ab und zu erhalten zen. Thomas Schweizer: «Sich zu orientieren an wir Rückmeldungen von Personen, die sich gerade der partnerschaftlichen Gastfreundschaftsvor in Zeiten persönlicher Krisen besonders ange stellung Jesu befreit aus dem royalen Inszenie- sprochen fühlten und uns danken.» Die Bandbreite rungszwang und macht Gästebegleitung zu einer der Gäste ist ebenso gross wie diejenige der Ange- schlichten, heilsamen, diakonischen Handlung.» bote. «Es geht vom einfachen Camping-Gottes- «Die Kirchgemeinden sind Gastgeberinnen dienst mit bescheidenen Velocampern bis zu Up- und sorgen dafür, dass sich ihre Gäste willkommen per-Class-Hochzeitsfeiern in Zermatt oder Verbier fühlen.» Dies schreibt auch der Synodalrat der mit eingeflogener Hochzeitsgesellschaft, eigener R eformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn in Musik und grossartigem Catering», so Beat Abegg- seinem Standpunkt zu gastfreundlichen Kirchen- len. Dabei haben die Kirchgemeinden kaum Be- räumen. Dies aufgrund der Erkenntnis, dass Kir- rührungsängste, da viele Gemeindemitglieder chenräume zunehmend für den Rückzug aus dem selbst durch den Tourismus ins Wallis gekommen Alltag besucht und als Erfahrungsräume für die sind oder in der Tourismusbranche arbeiten. eigene Religiosität genutzt werden. Für eine gast- freundliche Gestaltung der Kirchenräume schla- «Als käme Gott selbst zu Besuch» gen die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn Und das ist gut so: Denn auch Gastfreundschaft verschiedene Massnahmen vor, die einfach umzu- an sich ist zutiefst christlich. «Die Bibel misst die setzen sind. Dies kann ein schön gebundenes Gesundheit einer Gesellschaft an der Qualität ihrer G ästebuch sein, in dem die Gäste mit Grussworten Gastfreundschaft», erklärt Thomas Schweizer. «In ihre Präsenz bezeugen können, damit aber auch der christlichen Gastfreundschaft geht es darum, in einen stillen Dialog untereinander treten. Aber dem unbekannten Mitmenschen in der Würde zu auch das Auflegen von Texten gehört dazu, die begegnen, als käme Gott selbst zu Besuch.» Durch zum Verweilen, Vertiefen und Beten einladen. Die die Gastfreundschaft erhalten diese Menschen die praktischen Tipps für Kirchgemeinden sind auf Möglichkeit, Kraft, Energie und neuen Mut zu refbejuso.ch abrufbar. 6 D oss i e r —– EN S EM B L E 20 1 6 / 1 0
Le thème du tourisme et des vacances a F toute sa place au sein de l’Eglise. La Bible parlait déjà d’un temps de repos dans la vie quotidienne et l’hospitalité est une valeur pro- fondément chrétienne. Petit tour d’horizon de la pastorale des touristes et des paroisses accueillantes. Par Adrian Hauser Les vacances sont sacrées. Au sens figuré comme au sens propre, si l’on traduit à la lettre le mot anglais «Holidays». L’histoire de la Création avait déjà décrété que le septième jour serait sacré. Cette journée donne du temps et de l’espace pour faire ce que l’on n’a pas le temps de faire au jour le jour: «Se reposer. Se promener dans les champs, être là pour son partenaire et sa famille, rendre visite à ses proches, bien manger, cultiver le © Patrick Lüthy / Imagopress contact avec Dieu et avoir des discussion sur la société.» Pour Thomas Schweizer, en charge du domaine tourisme auprès des Eglises réformées Berne-Jura-Soleure, «l’histoire de la Création don- nait déjà ce sens au Sabbat: un temps complémen- taire qui permet de profiter de la Création et de Starke Botschaft trouver ainsi un équilibre vie-travail». Die reformierte Kirche hat zum Thema Tourismus Les loisirs et les vacances prennent toujours also eine klare Haltung und eine starke Botschaft. plus d’importance, constate la Commission Eglise Mehr noch: Sie ist teilweise selbst Teil des Touris- et tourisme de la Fédération des Eglises protes- musangebotes und zeigt am praktischen Beispiel, tantes de Suisse (FEPS). Et pendant ces moments was christliche Gastfreundschaft bedeutet und wie de répit, les gens sont davantage disposés à vivre sie gelebt wird. Gleichzeitig macht sie auch be- des expériences spirituelles. La commission a cer- wusst, wie wertvoll diese freie, heilige Zeit ist. né trois tendances majeures dans le domaine des Vielleicht haben diese spirituellen Gedanken ja loisirs et des vacances: il a gagné en importance noch Platz im nächsten Reisegepäck! comme complément au monde du travail; il se transforme en un lieu où la liberté peut être vécue; il constitue aussi un espace de créativité permet- Gastfreundliche Kirchen tant l’émergence et le développement des besoins Kürzlich haben die Reformierten Kirchen Bern- spirituels et la confrontation avec les questions de Jura-Solothurn die Web-Applikation kirchen sens et d’identité. Toujours selon la commission visite.ch lanciert. Die Website ist so konzipiert, de la FEPS, ce domaine offre par ailleurs à l’Eglise dass sie bequem von unterwegs übers Handy l’opportunité d’entrer en contact avec les gens abrufbar ist. In der Datenbank befinden sich quand ils sont plus disponibles et réceptifs. eine Landkarte, Fotos und Dokumentationen verschiedener gastfreundlicher Kirchen im Ge- Accompagnement pastoral en Valais biet Bern-Jura-Solothurn. Die User erhalten so En Valais, on a compris cela: depuis 2011, ce can- wertvolle und auch historische Angaben zu den ton champion de l’ensoleillement dispose d’une Gebäuden. Die Web-App wurde zusammen mit pastorale du tourisme. Formellement, il s’agit 20 Pilotkirchgemeinden entwickelt. Die Erwei- d’une commission de l’Eglise évangélique terung auf weitere Kirchgemeinden ist geplant, réformée du Valais. «La création de cette pasto- ebenso eine französischsprachige Version der rale est la conséquence de l’évolution dans Website. Interessierte Kirchgemeinden dürfen l’Eglise– et plus précisément au sein de l’Eglise sich gerne melden. bernoise», explique le président de cette com- mission, Beat Abegglen. Pasteur de la paroisse de Sierre, il vit lui-même directement au cam- Kontakt: bildung@refbejuso.ch, ping. «Les paroisses qui organisaient et soute- Tel. 031 340 24 24 naient des activités touristiques dans le Haut- EN S EM B L E 20 1 6 / 1 0 —– D oss i e r 7
bernoise.» Outre les Suisses, ce sont principale- Des Eglises accueillantes ment des touristes venant d’Allemagne, des Pays- Les Eglises réformées Berne-Jura-Soleure ont Bas et d’Angleterre qui se rendent en Valais. lancé récemment l’application kirchenvisite.ch. Mais qui sont ces gens qui choisissent, loin de Le site est conçu de façon à ce que l’application chez eux, de profiter d’une offre pastorale? Selon puisse être téléchargée facilement sur un télé- Beat Abegglen, ce sont souvent des personnes qui phone portable. Elle fournit une carte, des pho- fréquentent régulièrement le culte et qui re- tos et des informations sur plusieurs églises cherchent aussi une communauté spirituelle lors- accueillantes de la région Berne-Jura-Soleure. qu’ils sont en vacances. Il y a aussi des gens qui Les utilisateurs y trouvent des renseignements voient pendant leurs vacances surgir des questions précieux, notamment sur l’histoire des édifices. ou des tensions refoulées au quotidien, concer- L’application a été développée en collaboration nant par exemple leurs relations ou leurs objectifs avec 20 paroisses pilotes. Une extension à de vie. Enfin, on trouve aussi des personnes qui d’autres paroisses est prévue, tout comme une veulent se distraire, prendre de la distance et de version française du site. Les paroisses intéres- nouvelles orientations, ou qui aiment simplement sées sont les bienvenues. s’arrêter dans les chapelles ou les églises au bord des chemins. «Avec nos offres, nous souhaitons Contact: bildung@refbejuso.ch, rejoindre aussi ces personnes-là et leur proposer Tél. 031 340 24 24 un petit bout d’accompagnement pastoral», sou- ligne Beat Abegglen. «De temps à autre, nous re- cevons des messages de personnes qui se sont Valais se sont progressivement désinvesties», senties particulièrement bien accueillies alors raconte-t-il. Le Conseil synodal valaisan a alors qu’elles étaient en pleine crise personnelle, et qui décidé de faire des activités touristiques une nous en remercient.» La palette des visiteurs est priorité et de les prendre en charge lui-même. Il aussi large que celle des offres. «Cela va du simple a créé un poste de pasteur du tourisme, occupé culte au camping avec des cyclistes à la célébra- par Beat Abegglen pendant deux ans. Ce poste à tion d’un mariage très chic à Verbier ou Zermatt, Chercher de la 20 % est financé par Solidarité protestante du avec orchestre, traiteur et invités qui arrivent en distance et une nouvelle orienta- canton de Berne et par sa section Oberland ber- hélicoptère», expose le pasteur. La plupart des pa- tion dans les nois. «Ils ont reconnu l’importance de cette roisses sont loin d’être en terres inconnues dans montagnes. tâche, et le projet correspond bien à la philo ce domaine puisque nombre de leurs membres In den Bergen sophie de solidarité des œuvres d’entraide travaillent déjà dans le tourisme ou sont arrivés nach Distanz und neuer Orientie- inter-ecclésiales», explique le pasteur. «Beaucoup en Valais pour cela. rung suchen. de nos vacanciers ne viennent pas de la région «Comme si c’était Dieu en personne» Et c’est très bien ainsi, car l’hospitalité est aussi une notion profondément chrétienne. «Dans la Bible, la santé d’une société se mesure à l’aune de la qualité de son accueil», rappelle Thomas Schweizer. «L’hospitalité chrétienne consiste à accueillir dans la dignité cet inconnu qu’est le prochain comme si c’était Dieu lui-même que l’on recevait.» L’hospitalité donne à l’autre l’occasion de puiser de la force, de l’énergie et du courage pour continuer d’assumer sa vie, que ce soit au travail ou dans son foyer. Et, dans son acception chrétienne, l’hospitalité est basée sur le principe de réciprocité – au contraire du dogme souvent prêché aujourd’hui dans la gastronomie: «Le client est roi». Cela voudrait dire que l’hôte est à la merci des caprices du visiteur. «La conception chrétienne de l’hospitalité comme un partenariat nous libère de toute une mise en scène et trans- © Patrick Lüthy / Imagopress forme l’accompagnement des visiteurs en un geste simple et salvateur», résume Thomas Schweizer. «L’hospitalité est l’une des tâches des paroisses, qui doivent veiller à ce que leurs visiteurs se 8 D oss i e r —– EN S EM B L E 20 1 6 / 1 0
© Emanuel Ammon / Aura sentent les bienvenus», déclare le Conseil synodal cueillir et prier. Les paroisses peuvent trouver En Valais, beaucoup de vacanciers pro des Eglises réformées Berne-Jura-Soleure dans sa d’autres idées et suggestions sur refbejuso.ch. viennent des régions position sur les églises accueillantes. De plus en des Eglises Berne- plus souvent, les gens entrent dans les églises pour Un message fort Jura-Soleure. échapper momentanément aux soucis du quoti- L’Eglise réformée a donc une position claire et un Viele Gäste im Wallis stammen aus dem dien et trouver un espace leur permettant de vivre message fort sur le thème du tourisme. Elle fait Gebiet der Kirchen leur propre religiosité. Les Eglises réformées parfois elle-même partie de l’offre touristique et Bern-Jura-Solothurn. Berne-Jura-Soleure proposent plusieurs idées apporte la preuve concrète de ce que signifie l’hos- faciles à concrétiser pour rendre les édifices pitalité chrétienne, et comment celle-ci peut être a ccueillants: un beau livre d’or dans lequel le vécue. L’Eglise rappelle aussi à quel point ce temps visiteur peut témoigner de sa présence et entamer libre, sacré, est précieux. Et si ces réflexions spiri- un échange silencieux avec les autres; l’exposition tuelles trouvaient encore une place dans la de textes qui invitent à rester un moment, se re- valise de nos prochains voyages? EN S EM B L E 20 1 6 / 1 0 —– D oss i e r 9
«MITEINANDER UNTERWEGS SEIN ALS KRAFTQUELLE» PILGERN ALS LEBENSWEGRITUAL CHEMINER ENSEMBLE DONNE DE L’ÉNERGIE LE PÈLERINAGE, UN RITE SUR LE CHEMIN DE LA VIE Marianne Lauener aus Frutigen ist profes- Auszeit entstehen. Vor allem, wenn sich Verände- sionelle Pilgerbegleiterin. Sie schätzt dabei rungen im Leben anbahnen. Hinter dem Aufbruch die Gemeinschaft und die Begegnung mit zum Pilgern steckt oft eine versteckte Sinnsuche. Menschen. Wer pilgert, kann dabei existen- ziellen Lebensfragen nachgehen und Kraft für Die Berner Jakobsweg-Studie 2008 hat gezeigt, dass bevorstehende Veränderungen schöpfen. weniger als ein Viertel der Pilgernden kirchlich verwurzelt sind. Ist es nicht paradox, dass so v iele kirchlich wenig verwurzelte Menschen Zeit für das Von Thomas Schweizer* Pilgern einsetzen? Der mittelalterliche Hauptgrund des Pilgerns, Marianne Lauener, Pilgern ist zu einem Ihrer sein eigenes Heil zu verdienen, ist nur noch für L ebensinhalte geworden. Was spricht Sie beim eine kleine Minderheit ein Thema. Aber viele su- P ilgern besonders an? chen nach dem Heil-Sein jetzt und heute. Es sind Ich finde es spannend, andere Menschen bes- oft Beziehungs- und Lebensfragen oder Übergangs- ser kennen zu lernen, seien es Menschen, die am situationen im Leben, die den Anstoss geben, zu Weg leben, oder Menschen, mit denen ich meh- einer Pilgerreise aufzubrechen. Wenn man irgend- rere Tage unterwegs bin. Zum Pilgern zieht es wo blockiert ist, lockt das Pilgern, weil es hilft, mich, weil es den Lebensweg abbildet: Wir sind wieder in Bewegung zu geraten, täglich vorwärts- in der «Fremde» zwischen Geburt und Tod unter- zugehen und genug Zeit zu haben, sich mit einem wegs und dürfen uns in diesem Leben bewähren. neuen Lebensziel vertraut zu machen. Unter Pil- Pilgern bildet existenzielle Elemente dieser Le- gern gibt es ein geflügeltes Wort: «Einige brechen benspilgerschaft ab und arbeitet mit ihr: Aufbre- auf, um Gott zu suchen. Sie entdecken sich selbst. chen und ankommen, empfangen und loslassen, Andere brechen auf, um sich selbst zu entdecken. sich anstrengen und sich erholen, Beziehungen Sie begegnen nicht selten Spuren Gottes.» aufbauen und sich verabschieden, Last mittragen und sich von Hindernissen nicht beirren lassen. Sie sind Pilgerbegleiterin. Wo liegt der Fokus einer begleiteten Pilgerreise? Als Sie ein Kind waren, sprach kaum jemand vom Die Natur und die landschaftliche Schönheit Pilgern. Heute ist Pilgern zu einem anerkannten der Schweizer Pilgerwege inspirieren mich. Oft Zweig des naturnahen Tourismus geworden. Wie gelingt es, via Natursymbole eine Verbindung zum erklären Sie sich das? alltäglichen Leben zu schaffen. Bei einer eindrück- Pilgern trifft ein Bedürfnis unserer Zeit. Wenn lichen Baumgruppe etwa gehen wir der Frage die Arbeit immer effizienter gestaltet werden nach: Wo sind meine Wurzeln? In einer Quellen- muss, wenn ein Termin den andern jagt, wenn landschaft fragen wir uns: Aus welchen Quellen auch die erwerbsfreie Zeit immer dichter mit Ter- schöpfe ich Lebenskraft? Auch eine Brücke kann minen besetzt ist, kann das Bedürfnis nach einer zur Station werden: In welchen Übergängen stecke ich im Moment? Was erwartet mich auf der ande- * Beauftragter Tourismus, Gastfreundliche Kirchen und Pilgern ren Seite? Sehr wertvoll sind mir auch die Begeg- 10 D oss i e r —– EN S EM B L E 20 1 6 / 1 0
© zVg nungen mit Menschen am Weg. Als Pilgerbeglei- eine Begegnung mit interessanten, ortsansässigen Im Wandern bewandert: terin kann ich Kontakte zu interessanten Menschen Menschen bereichern den Tag. Das Essen gestalten Pilgerbegleiterin vor Ort herstellen. wir oft als «Teilete». Es ist mir wichtig, dass wir ei- Marianne Lauener. nander in Achtung wahrnehmen und füreinander Experte de la marche: Wer soll sich eher einer begleiteten Gruppe an- schauen. Wenn wir in der Unterkunft ankommen, l’accompagnatrice de pèlerinage schliessen? Wer profitiert mehr, wenn er allein brauchen wir genug Zeit für die Reinigung von Marianne Lauener. aufbricht? Körper und Kleidung. Pilgern spült auch Dunkles Wem es vor allem darum geht, sich selbst zu aus unserer Seele an die Oberfläche. Vor dem Schla- begegnen und sich selbst kennen zu lernen, oder fengehen beschliessen wir den Tag gemeinsam mit wer vor allem eine sportliche Leistung erbringen einem Lied, einem Text oder einem Gebet. oder einfach die Natur geniessen will, der geht besser allein oder mit Freunden los. Wer bereit ist, Sie bieten einige Reisen selbst an. Bei anderen sich auf eigene Lebensthemen einzulassen und w erden Sie von Organisationen angefragt. Wer mal allein oder mal im Austausch mit anderen sind Ihre Arbeitgebenden und was erwarten diese darüber nachzudenken, oder wer als Pilgeran von Ihnen? fängerin einfach mal mit anderen unterwegs sein Oft macht es Sinn, mit einer Kirchgemeinde, möchte, der schliesst sich eher einer Gruppe an. einem Verein oder einer Firma zu kooperieren. Sie bieten dann die Pilgerreise für ihre Mitglieder an. Können Sie uns Einblick geben in den Tagesablauf eines begleiteten Pilgertages? Weiterführende Links Wir starten recht früh, aber immer nach einem Website von Marianne Lauener ausgiebigen Frühstück in den Tag. Vor Beginn der www.pilgerbegleitung.ch Wanderung kommen wir zu einem besinnlichen Moment zusammen. Dazu gehören auch einige Standpunkt des Synodalrats Bewegungs- und Atemübungen und ein Gedanke, www.refbejuso.ch > Standpunkte > Reformiert Pilgern der in das Tagesthema einführt. Oft starten wir Thesen zum postmodernen Pilgern und die «Berner Studie zum dann schweigend in das erste Wegstück. Jede hängt Jakobspilgern 2008» individuell ihren Gedanken nach, öffnet sich für www.kirchenbund.ch/de > Themen > Kirche und Tourismus den Tag oder tastet sich schon an das Tagesthema > Dokumente & Links heran. Regelmässige Stundenhalte, einige Statio- Jakobsweg nen, an denen wir uns gemeinsam mit dem Tages- www.jakobsweg.ch thema auseinandersetzen, und hin und wieder EN S EM B L E 20 1 6 / 1 0 —– D oss i e r 11
Für mich ist es eine Erleichterung, wenn das Lorsque vous étiez enfant, presque personne ne finanzielle Risiko bei einer Institution liegt. Gera- parlait de pèlerinage. De nos jours, il fait partie de Kirchgemeinden können von Pilgerbegleiterin- intégrante d’un tourisme proche de la nature. Com- nen und Pilgerbegleitern profitieren, da Menschen ment l’expliquez-vous? beim Pilgern in ihrer Persönlichkeit wachsen und Faire un pèlerinage correspond à un besoin de manchmal auch einen neuen Bezug zu Religion notre époque. Lorsque le travail est de plus en plus und Glauben entdecken. Ich mache die Erfahrung, axé sur la productivité, que les rendez-vous s’en- dass die unterwegs erlebte Gemeinschaft in den chaînent les uns après les autres et que même les Teilnehmenden das Bewusstsein für den Wert von temps libres sont programmés, cela peut donner Gemeinschaft stärkt. Kirchgemeinden können da- envie de marquer un temps d’arrêt. Et ce, d’autant von im Hinblick auf den Gemeindebau profitieren. plus lorsque des changements importants sur- viennent dans notre vie. Souvent, le départ pour Verdienen kann man mit der Pilgerbegleitung un pèlerinage cache une recherche de sens. nicht viel. Was motiviert Sie, solche Reisen Jahr für Jahr wieder anzubieten? L’étude bernoise 2008 sur le Chemin de Saint- Ich begleite gerne Menschen, freue mich mit Jacques a démontré que moins d’un quart des ihnen, wenn sie Schönes entdecken, und trage mit, p èlerins sont vraiment attachés à une Eglise. wenn sie durch schwierige Zeiten gehen müssen. N ’est-ce pas un paradoxe que tant de personnes Ich werde aber auch oft von den Menschen in den s’engagent dans un pèlerinage sans avoir un réel Gruppen beschenkt, weil sie zum Beispiel etwas ancrage religieux? entdecken, was ich noch nicht wahrgenommen Au Moyen Age, la motivation principale d’un habe. Ich erlebe das Miteinander-Unterwegssein pèlerinage était de gagner son Salut. Aujourd’hui, als Kraftquelle. Vor einigen Tagen musste ich end- cette thématique n’intéresse plus qu’une minori- gültig Abschied nehmen von meinem Vater. Ich té. La plupart recherchent ce salut ici et mainte- bin beeindruckt, wie viel gute Worte und Beistand nant. Souvent, ce sont des questions relationnelles ich von ehemaligen Mitpilgernden erfahren habe. ou existentielles qui donnent le déclic d’un départ en pèlerinage, ou alors une période de change- ment de vie. Lorsqu’on est bloqué quelque part, le Marianne Lauener, de Frutigen, est pèlerinage est intéressant, car il permet de se F a ccompagnatrice professionnelle de remettre en mouvement, d’avancer un peu chaque pèlerins. Elle apprécie dans ce travail la ren- jour et d’avoir suffisamment de temps pour appri- contre avec les gens et le partage d’une vie de voiser un nouveau sens pour notre vie. Un adage communautaire avec eux. En faisant un pèleri- circule parmi les pèlerins: «Certains partent pour nage, explique-t-elle, on peut réfléchir à des chercher Dieu. Ils se découvrent eux-mêmes. questions existentielles et trouver la force pour D’autres partent pour se découvrir. Et il n’est pas affronter des changements à venir. rare qu’ils trouvent la trace de Dieu.» Par Thomas Schweizer* Qu’est-ce qui est, pour vous en tant qu’acc om pagnatrice, au cœur d’un pèlerinage accompagné? Le pèlerinage occupe une grande place dans votre La nature et la beauté des paysages le long des vie. Qu’est-ce qui vous attire particulièrement chemins suisses m’inspirent beaucoup. Souvent, l à-dedans? on peut faire des liens entre les éléments de Je trouve passionnant de rencontrer et de la nature et notre vie quotidienne. Par exemple mieux connaître les gens, que ce soit des per- devant un bosquet d’arbres impressionnants, nous sonnes vivant sur le chemin ou celles que j’accom- nous demandons: Où sont mes racines? Et devant pagne pendant plusieurs jours. Le pèlerinage une source: où est-ce que je puise la force de vivre? m’intéresse, car il est à l’image du chemin de vie: Même un pont peut faire l’objet d’un arrêt: quels nous sommes en route dans cette «zone inconnue» passages suis-je en train de vivre? Qu’est-ce qui entre la naissance et la mort et nous avons la pos- m’attend de l’autre côté? J’accorde beaucoup d’im- sibilité de faire nos preuves dans la vie. Le fait de portance aussi aux rencontres avec les gens qui marcher illustre des aspects essentiels du voyage habitent le long du chemin: être accompagnatrice qu’est la vie et en reprend les étapes: se mettre en me permet d’entrer en contact avec des personnes route et arriver, accueillir et lâcher prise, faire un intéressantes du lieu. effort et se reposer, créer des relations et prendre congé, aider à porter un fardeau et ne pas se lais- Qui devrait choisir se joindre à un groupe accom- ser déstabiliser par les difficultés. pagné? Et qui profitera davantage de partir seul? Si l’on veut se trouver soi-même et mieux se * Responsable Tourisme, Eglises, lieux d'accueil et Pèlerinage connaître, si on poursuit un objectif sportif ou que 12 D oss i e r —– EN S EM B L E 20 1 6 / 1 0
l’on veut simplement profiter de la nature, il est Pour en savoir plus préférable de partir seul ou avec des amis. Le groupe s’adressera plutôt à quelqu’un qui est prêt Site de Marianne Lauener (en allemand seulement) à aborder des thèmes de sa vie et à y réfléchir, www.pilgerbegleitung.ch tantôt seul, tantôt dans un échange avec les Position du Conseil synodal autres. Ou alors à des personnes qui font pour la www.refbejuso.ch/fr > Positions > Pelerinage protestant première fois un pèlerinage et souhaitent le faire avec d’autres. Thèses concernant le pèlerinage postmoderne (en français) et Etude bernoise 2008 sur les pèlerinages de Saint-Jacques Pouvez-vous nous décrire la journée type d’un (en allemand seulement) p èlerinage accompagné? www.kirchenbund.ch/fr > Thèmes > Église et Tourisme Nous démarrons assez tôt, mais toujours après > Documents & liens avoir pris un déjeuner copieux. Avant de marcher, Chemin de Saint-Jacques nous nous réunissons pour une méditation. Elle www.jakobsweg.ch > FR comprend quelques exercices d’assouplissement et de respiration, ainsi qu’une pensée qui introduit le thème du jour. Puis nous entamons la première c’est moins lourd lorsque c’est l’institution qui étape, souvent en silence. Chacun suit ses porte le risque financier. Et pour les paroisses, ça réflexions, s’ouvre à la nouvelle journée ou com- peut être intéressant d’avoir une accompagnatrice mence déjà à réfléchir au sujet du jour. La journée ou un accompagnateur, car les pèlerins voient est rythmée et agrémentée par des pauses horaires, souvent leur personnalité grandir intérieurement par quelques stations où nous abordons le sujet et développent parfois un nouveau rapport à la du jour et, de temps à autre, par une rencontre religion et à la foi. J’ai aussi constaté parfois que avec des habitants du coin. Pour les repas, nous les participants prennent conscience de la valeur mettons souvent la nourriture en commun. Pour de la communauté grâce à cette expérience de moi, il est important de cultiver la considération groupe. C’est un plus indéniable pour les paroisses. mutuelle et de faire attention les uns aux autres. Quand nous arrivons au lieu d’hébergement, il On ne doit pas gagner beaucoup en accompagnant faut prendre assez de temps pour le lavage des des pèlerinages. Qu’est-ce qui vous motive à pro- corps et des vêtements. Faire un pèlerinage fait poser de tels voyages année après année? remonter à la surface des côtés sombres de notre J’aime accompagner des gens, je me réjouis âme. Avant d’aller dormir, nous partageons encore avec eux quand ils font de belles découvertes et un chant, une lecture ou une prière. je les soutiens lorsqu’ils traversent des moments difficiles. Mais je reçois aussi beaucoup, par Une halte bien méritée: Marianne Vous proposez certains voyages vous-même. A exemple lorsque les pèlerins découvrent des Lauener (à droite) d’autres occasions, vous êtes sollicitée par des choses que je n’avais pas encore vues. Pour moi, avec un groupe de femmes en o rganisations. Qui sont vos employeurs et qu’atten cheminer ensemble est une source d’énergie. pèlerinage. dent-ils de vous? J’ai perdu mon père il y a peu: j’ai été impression- Wohlverdiente Souvent, c’est intéressant de collaborer avec née par la quantité de paroles de réconfort et Rast: Marianne Lauener (rechts) une paroisse, une association ou une entreprise de marques de soutien que j’ai reçues de la part mit einer Gruppe qui propose ce voyage à ses membres. Pour moi, d’anciens pèlerins. von Pilgerinnen. © zVg EN S EM B L E 20 1 6 / 1 0 —– D oss i e r 13
V E LOWEGK I RCH EN Fährt Gott Velo? 16 Kirchen haben das Label Velowegkirche ein kleiner Schritt für die Reformierten Kirchen erhalten und dienen den Velotouristen seit Bern-Jura-Solothurn hin zur Idee der Veloweg diesem Jahr als «Ladestationen für die Seele» kirchen: Velofahrende auf der Herzroute einzula- am Velowegesrand. Am Pfingstmontag den, bei oder in der Kirche einen Halt einzulegen wurde die Saison mit einer grossen Auftakt- – und bei den kleinen und grossen «Ladestationen Tour eröffnet. für die Seele» die Füsse und die Seele baumeln zu lassen. Und nach einigen Absprachen mit den Ver- antwortlichen der Herzroute startete im Jahr 2015 Von Ralph Marthaler* das Projekt. 16 Velowegkirchen, die untertags geöffnet sind Gastfreundlichkeit ist ein hohes kulturelles Gut. und Velofahrende in und um die Kirche herzlich Und es ist auch ein hohes kirchliches Gut. Daher willkommen heissen, gibt es inzwischen an der haben die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solo- Herzroute im Kanton Bern. Die meisten haben ei- thurn vor einigen Jahren gerne mitgemacht bei nen Rastplatz, ein WC, einen Segensspruch, ein der Kampagne für gastfreundliche Kirchen des Gästebuch oder eine kleine Aufmerksamkeit für Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes. die Velotouristen zu bieten – und manche auch Seit letztem Jahr gibt es ein Folgeprojekt zu dieser eine Ladestation und Flickzeug. Kampagne: Velowegkirchen entlang der Herz route. Ökumenisch aufgegleist Die Herzroute ist ebenfalls ein sehr gastfreund- Am Pfingstmontag starteten die Velowegkirchen liches Projekt: ein Veloweg (Nummer 99) auf ver- die Saison 2016 mit einer grossen Auftakt-Tour. schlungenen Wegen vom Genfersee bis zum 80 Velofahrerinnen und Velofahrer fuhren mit Bodensee durch die schönsten, hügeligsten und Flyern zu drei der 16 Velowegkirchen und liessen abgelegensten Gegenden der Schweiz, gegründet sich gastfreundlich begrüssen und bewirten. von touristischen Pionieren, die frühzeitig das Synodalrat Lucien Boder von den Reformierten Potenzial der E-Bikes erkannten, gefördert durch Kirchen Bern-Jura-Solothurn gab dem Tross in Gelder der Regionalentwicklung. Niederscherli den Segen mit auf den Weg. Kurt Schär, Verwaltungsratspräsident der Herzroute AG, Kirchen prägen die Landschaft welche die vielen Flyer zur Verfügung stellte, emp- Wer durch dieses Herzroutenland fährt, sieht vie- fing die Reisenden in Murten, der letzten Station In Bewegung: les: steile Hügel, schmucke Höfe, prächtige Dörfer, der Reise, und tat seiner Überzeugung kund, dass Rund 80 Personen weite Felder und dazwischen, als spezielle Weg- das Zusammenspiel von Kirchen und Herzroute nahmen an der Auftakt-Tour teil. marken, immer wieder Kirchtürme – hohe schma- ein Glücksfall für beide Seiten sei. Dazwischen En mouvement: le, geduckte breite. Die Kirchen prägen die Kul- besuchten die «Fahrenden» noch die Veloweg plus de 80 per- turlandschaft fast so stark wie die Landwirtschaft. kirchen von Laupen und Cordast, die jeweils kuli- sonnes ont pris part au tour Und weil das Christentum und also die Kirche von narisch und inhaltlich anregten. d’inauguration. alters her die Gastfreundschaft hochhält, war es Spätestens beim Abgeben der Flyer in Murten waren sich alle sicher: Velo und Kirche – das passt hervorragend zusammen. Ob Gott wohl Velo fährt?, fragten sich einige. Das bleibt offen. Aber die Idee, dass jedem so begegnet werde, als sei vielleicht Gott selbst unterwegs, hat viele ange- sprochen. Dies gilt zurzeit vor allem auch für die Fluchtrouten über das Mittelmer und durch den Balkan. Das Projekt stösst denn auch auf grosses Inte- resse bei anderen Kantonalkirchen und ist ökume- nisch aufgegleist. Im Herbst werden die Projekt- verantwortlichen das Pilotprojekt auswerten und darüber entscheiden, ob das Konzept ausgeweitet © Mauro Mellone wird. * Beauftragter Kirche und regionale Entwicklung 14 D oss i e r —– EN S EM B L E 20 1 6 / 1 0
P È LE RI NAGE A deux pas du chemin de Saint-Jacques Un chemin de liaison de Saint-Jacques priétés du monastère de Bellelay à Bienne, Cha- de Compostelle existe entre Bâle et Payerne vannes et à La Neuveville ainsi que la présence de depuis 2011. Plusieurs paroisses qui se l’ordre monastique de Saint-Jean, connu pour l’ac- trouvent sur le parcours se sont mobilisées cueil des pèlerins, auraient logiquement pu favo- pour accueillir les pèlerins. Un guide riser un tel chemin de pèlerinage. bilingue a également été élaboré. Guide spirituel Par Nicolas Meyer Lors de la création du chemin de liaison, plusieurs paroisses, réformées et catholiques, se sont lancées Cela fait quelques années que le pasteur de La dans l’élaboration d’une brochure méditative. Elle Neuveville John Ebbutt voit passer des pèlerins comporte dix-sept haltes reliées à un point de vue, dans son église pour tamponner leur carnet de un paysage, une église ou un lieu particulier. Cha- route avec le sceau de la localité. Toutefois, les cune est accompagnée d’une réflexion: «Bien que marcheurs ne sont pas légion: «Ce n’est pas la la plupart des textes proposés aient une teinte foule, mais nous avons régulièrement des per- chrétienne avec des citations bibliques ou une sonnes qui passent par chez nous», souligne-t-il. prière, il nous semblait important de garder une Les pèlerins qui font halte à La Neuveville certaine ouverture spirituelle», ajoute le pasteur peuvent séjourner à la cure ou dans d’autres en- John Ebbutt. Une halte à l’extrémité ouest du lac droits qui se prêtent à les loger. «Nous avons de Bienne permet au marcheur de s’interroger sur accueilli plusieurs personnes du Jura qui avaient le changement. Devant lui se tient l’ancien mo- choisi de démarrer le chemin de Saint-Jacques nastère de Saint-Jean, transformé aujourd’hui en depuis chez elles», ajoute John Ebbutt. Même si pénitencier. Un passage à la Blanche Eglise de La cela fait déjà plusieurs années que le chemin de Neuveville ouvre la réflexion sur l’héritage dans liaison Bâle–Jura–Trois Lacs a été ouvert, les pèle- un des lieux les plus anciennement habités autour rins ne sont pas encore habitués à l’emprunter. du lac. Par ces exemples, la brochure se propose de rythmer le chemin du marcheur en soulevant Origines historiques Coquille retrouvée des questions qui ne trouvent pas de réponses lors des fouilles dans Pourtant, il se pourrait que le chemin des pèlerins toutes faites. La brochure est disponible dans l’église de Douanne. passant par la rive nord du lac de Bienne ait les églises du parcours ainsi que dans les offices Muschel, die bei Ausgrabungen in der existé bien avant. Selon la compositrice Karin du tourisme et peut être commandée via le site Kirche von Twann Merazzi, qui s’est fortement impliqué dans le pro- www.jakobsweg.ch. gefunden wurde. jet du chemin de liaison, plusieurs éléments en atteste- raient. Notamment la décou- verte, dans un tombeau, d’une coquille Saint-Jacques médié- vale lors des fouilles dans l’église de Douanne. Un ta- bleau de Albert Anker montre également des pèlerins à proximité de l’église de Glé- resse. De plus, la première vé- nération connue de Saint- Jacques dans l’Allemagne du Sud et le n ord-ouest de la Suisse, qui date de l’an 866, se réfère à la chapelle de Péry, aujourd’hui disparue. Bien que © zVg ces traces du passé ne consti- tuent pas une preuve formelle, il ne serait pas déplacé de pen- ser qu’un tel chemin ait déjà existé. Les nombreuses pro- EN S EM B L E 20 1 6 / 1 0 —– D oss i e r 15
«OIKOCREDIT SCHAFFT UNTERSCHIEDE» VON DER KIRCHLICHEN VISION ZUR MILLIARDEN-GENOSSENSCHAFT «L’ÉCO-CRÉDIT CHANGE LA VIE» D’UNE VISION D’ÉGLISE À UNE COOPÉRATIVE DE PLUSIEURS MILLIARDS Vor 40 Jahren kauften Kirchgemeinden und Hans Ott. Die reformierte Berner Landeskirche Einzelpersonen erste Anteilscheine, damit die investierte immer wieder substanzielle Summen, Entwicklungsgenossenschaft in Latein- so dass heute eine Beteiligung von 1 131 815 Fran- amerika faire Darlehen verleihen konnte. ken in der Bilanz steht und 40 weitere, vor allem Inzwischen ist Oikocredit zu einem welt- reformierte Kirchgemeinden aus dem Bernbiet bei weiten Netzwerk geworden. Oikocredit Geld anlegten. Seither schüttelten diverse Finanzkrisen die Von Karl Johannes Rechsteiner Welt, Börsenkurse crashten und Finanzinstitute, die einst über Oikocredit gespottet hatten, bettel- Ob Mikrokredit oder Darlehensgenossenschaft, ten um staatliche Hilfe. Die Oikocredit-Anlagen Kooperativen für Handwerk oder Marktfrauen, hingegen blieben stabil und zahlten jährlich ihre Fair-Trade-Kaffee oder Öko-Kleiderproduktion – kleine Dividende. In den Förderkreisen in Europa mittlerweile finanziert Oikocredit laufend 800 und Nordamerika ist über die Jahre eine professi- Partner in 70 Ländern. Zuerst knipst Kawien Zied onelle Infrastruktur gewachsen. Heute haben welt- ses des Plantes eine Taschenlampe an. So symbo- weit über 50 000 Einzelpersonen und Kirchgemein- lisiert die Direktorin für Social Performance der den insgesamt eine Milliarde Euro bei Oikocredit Oikocredit-Zentrale die Wirkung ihrer Projekte. angelegt. Allein Oikocredit deutsche Schweiz ver- Aus dem kleinen Gerät blendet eine LED-Lampe, waltet rund 40 Millionen – weitere 13 Millionen die Batterie mit 6 × 4-Zentimeter-Solarpanel läuft laufen über Oikocredit Suisse Romande. bis zu zehn Stunden. Dies kann unzählige Lampen ersetzen, wo Petrol teuer und gesundheitsschäd- Lebensumstände verändern lich ist. Dieses Geld befinde sich in ständiger Rotation, Die für weniger als einen Franken produzierte erklärt Kawien Ziedses des Plantes. Denn die Dar- Solarleuchte wird in Indien hergestellt – Oikocre- lehen würden zurückbezahlt und danach neue dit half mit einem Darlehen von 40 Millionen Kredite vergeben. Wichtiger als die Finanzzahlen Rupien (knapp 600 000 Franken). Kawien Ziedses ist ihr aber die soziale Wirkung: «Oikocredit des Plantes freut sich: «Angesichts des Klimawan- schafft Unterschiede im Leben der Menschen», dels fördern wir neben Mikrofinanz-Instituten und erläutert die Niederländerin. Allein über die mit- Fair-Trade-Unternehmen erneuerbare Energien.» finanzierten Kleinstkredit-Institute erreicht Oiko- credit 37 Millionen Menschen, die deshalb zum Gelder der reformierten Kirche Beispiel keine Wucherzinsen mehr zahlen müssen. Als die Ökumenische Entwicklungsgenossenschaft 86 Prozent von ihnen sind Frauen, die Hälfte leben ihre Arbeit begann, wurde sie oft belächelt. Aber auf dem Land. Dazu kommen über 100 000 Arbeits- in Bern glaubten damals Kirchenleute an das stellen von den Krediten geförderten Unter Potenzial und kauften mutig Anteilscheine. Sie nehmen, etwa im Fairen Handel. Oft bekämen gründeten einen Deutschschweizer Förderkreis, diese Gruppen sonst nirgendwo Kredit, Oikocredit präsidiert von Pfarrer Peter Bärtschi, unterstützt sei ihr Licht im Dunkeln. Schmunzelnd zündet auch vom damaligen Brot-für-alle-Generalsekretär Frau Ziedses des Plantes nochmals die Lampe an. 16 Fo ku s —– EN S EM B L E 20 1 6 / 1 0
Il y a 40 ans, des paroisses et des personnes tions financières, qui se moquaient auparavant du F privées ont investi dans des coopératives crédit écologique, ont quémandé l’aide de l’Etat. de développement en Amérique du Sud afin Les placements dans le crédit écologique sont au qu’elles puissent faire des emprunts équitables. contraire restés stables et ont continué à rapporter Entre-temps, le crédit écologique s’est dévelop- chaque année leur petit dividende. De fil en ai- pé en un réseau mondial. Kawien Ziedses des guille, une infrastructure professionnelle s’est Plantes de la centrale de Amersfoort au Pays-Bas mise en place au sein des groupes de soutien en rend compte des répercussions de cet engage- Europe et en Amérique du Sud. Aujourd’hui, plus ment. de 50 000 personnes et paroisses à travers le monde ont investi plus d’un milliard d’euro. La Suisse allemande compte à elle seule environ 40 Par Karl Johannes Rechsteiner millions d’investissement – 13 millions supplémen- taires sont à compter pour la Suisse romande. Que cela soit par le biais de microcrédits, de prêts à des coopératives, du soutien à l’artisanat ou à Changer les conditions de vie des petits marchands, de la production de café ou Cet argent n’arrête pas de circuler, explique de vêtements équitables – le crédit écologique Kawien Ziedses des Plantes. Les prêts sont rem- soutient aujourd’hui régulièrement plus de 800 boursés pour permettre ensuite de servir à de partenaires dans 70 pays. Pour illustrer la chose nouveaux crédits. Au-delà des chiffres, les effets Kawien Ziedses des Plantes allume une lampe de sociaux sont des plus importants: «L’éco-crédit poche de la taille d’une main. C’est par ce biais change la vie des gens», explique la hollandaise. que la manager en communication de la centrale Rien qu’avec le co-financement d’institutions de du crédit écologique symbolise les effets de ses petits crédits, plus de 37 millions d’hommes et de projets. La lumière LED qui sort de ce petit appareil femmes bénéficient du soutien d’un crédit écolo- est alimentée par une batterie reliée à un panneau gique et ne doivent plus payer d’intérêts exorbi- solaire de 6 × 4 centimètres et à une autonomie de tants. 86 pourcent des bénéficiaires sont des 10 heures. Ce dispositif mini-photovoltaïque peut femmes, la moitié vit en campagne. En outre, plus La spécialiste de l’éco-crédit remplacer des lampes hors de prix dans des ré- de 100 000 emplois dans le domaine du commerce Kawien Ziedses gions ou le pétrole est cher et où son utilisation équitable ont été créés par les entreprises soute- des Plantes avec une lampe solaire peut être dangereuse pour la santé. Ces lampes nues par un tel crédit. Souvent, les bénéficiaires indienne. solaires, qui coûtent moins d’un franc à produire, n’auraient pas pu contracter un prêt ailleurs. Oikocredit-Fachfrau sont fabriquées en Inde. Un projet soutenu par le L’éco-crédit est pour eux une lumière dans l’obs- Kawien Ziedses des Plantes mit crédit écologique avec un prêt de 40 millions de curité. Et Ziedses des Plantes allume à nouveau einer indischen roupies (environ 600 000 francs). Kawien Ziedses sa petite lampe indienne. Solarlampe. des Plantes se réjouit: «Face aux changement cli- matique, nous favorisons les énergies renouve- lables par le biais d’instituts de micro-finance et d’entreprises équitables.» Fonds de l’Eglise réformée Lorsque le travail des coopératives œcuméniques de développement a commencé, on se moquait souvent de leur démarche. Pourtant, à Berne, de nombreuses personnes en lien avec les Eglises ont cru au potentiel et ont investi avec confiance. Elles ont créé le groupe de soutien de Suisse allemande, présidé par le pasteur Peter Bärtschi. Ce collectif est également soutenu par l’ancien secrétaire gé- néral de Pain pour le prochain Hans Ott. L’Eglise réformée bernoise a toujours investi des sommes substantielles. Elle compte aujourd’hui une par- ticipation de 1 131 815 francs au bilan. De plus une quarantaine de partenaires de la région de Berne, principalement des paroisses réformées, inves- tissent également régulièrement de l’argent dans © Martin Werner le crédit écologique. Depuis, plusieurs crises financières ont marqué l’économie, la bourse s’est effondrée et les institu- EN S EM B L E 20 1 6 / 1 0 —– Fo ku s 17
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