Bulletin N 57 Mai/mai 2013 - Domus Antiqua Helvetica
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Bulletin N° 57 Mai/mai 2013 S c h w e i z e r i s c h e Ve r e i n i g u n g d e r E i g e n t ü m e r H i s to r i s c h e r W o h n b a u t e n • A ss o c i a z i o n e S v i z z e r a d e i P r o p r i e ta r i d i D i m o r e S to r i c h e A ss o c i at i o n S u i ss e d e s P r o p r i é ta i r e s d e D e m e u r e s H i s t o r i q u e s • A ss o c i a z i u n S v i z r a d a l s P r o p r i e ta r i s d a D i m o r a s I s t o r i c a s
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Inhalt / Sommaire Editorial g Das Wort des Präsidenten 5 Le mot du président 5 Renovation / Rénovation g Das Haus «Zur Weissen Rose» in Schaffhausen 6 La maison «Zur Weissen Rose» à Schaffhouse 10 Aktuell / Actualités g Feuchtigkeit in Kellerräumen 16 L'humidité dans les caves 21 g Interview «Problematische Salze» 26 Interview «Les sels problématiques» 28 g Der Naturzug 30 Le tirage naturel 30 Literatur/Littératures g Cahier no 2: demeures historiques et normes de protection 32 Wohnen im Denkmal – Obwaldner Baukultur in Gebrauch 33 Letzte Seite / Dernière page g Agenda 2013 34 Impressum 34 Mehr Informationen erhalten Sie unter www.domusantiqua.ch Vous obtiendrez plus d’informations sur www.domusantiqua.ch Titelbild: Das Haus «Zur Weissen Rose» in Schaffhausen Photo de couverture: La maison «Zur Weissen Rose» à Schaffhouse Foto : Kantonale Denkmalpflege Schaffhausen 5 7_ 2 0 13 3
Konservatorische Stuck- und Putzrestaurierung Gipsergeschäft Kradolfer GmbH • Untersuchung • Dokumentation • Konzepterarbeitung • Exper tisen 8570 Weinfelden • Konservierung • Beratung Telefon 071 622 19 82 • Restaurierung • Stuckaturen und Oberflächen www.kradolfer.ch «Architektur ist das kunstvolle, korrekte und grossartige Spiel der unter dem Licht versammelten Baukörper.» Le Corbusier Telefon +41 61 273 09 01 | www.villanova.ch 13LAN92.1_Anz_176x130.indd 3 08.04.13 17:43 Granol AG Zeughausstrasse 5 Postfach 6210 Sursee Tel. 041 926 96 96 www.granol.ch 5 7_ 2 0 13 4
Editorial Das Wort des Präsidenten Le mot du président Foto: Barbara Beglinger Liebe Mitglieder, Schlussabstimmungen umstritten waren eine vom Bundesrat beantragte neue S ie gehen gewiss mit mir einig, dass Bestimmung zur Ermöglichung des Pacht- networking eine der vornehmsten landtausches ohne Einverständnis des Aufgaben von DAH ist. Durch den Verpächters sowie die vom Ständerat wie systematischen Aufbau und die Pflege von derholt abgelehnte Aufhebung der Ein- Kontakten soll unseren Anliegen zum kommens- und Vermögensgrenzen für Durchbruch verholfen werden. So haben Direktzahlungen. Bei der Drucklegung wir die Zusammenarbeit mit dem Verein dieser Zeilen bleibt offen, ob ein Referen- zum Schutz des landwirtschaftlichen dum gegen die Agrarpolitik 2014–2017 Grundeigentums (VSLG) intensiviert, stan- ergriffen wird. Aus unserer Sicht wäre dies sowie der Schweizerische Heimatschutz in den doch beim parlamentarischen Kräfte- bedauerlich, würde doch dadurch das In- einer losen Dachorganisation zusammen- messen um die Reform der schweize krafttreten des Gesetzes verzögert, ja im geschlossen haben, sollten die Anstren- rischen Agrarpolitik für uns wichtige schlimmsten Fall sogar verhindert. gungen zum Schutz unserer Kulturgüter Beschlüsse zur Debatte. In enger Abspra- verstärkt koordiniert werden. che mit dem VSLG wurden Parlamentarier Im Rahmen unserer Vorstandstätigkeit bei direkt angesprochen, und dank des hart- der NIKE (Nationale Informationsstelle zur Networking findet aber auch an unseren näckigen Einsatzes unserer Vorstandsmit- Kulturgüter-Erhaltung) waren wir in die Mitgliederversammlungen statt! In diesem glieder Ständerat Hans Altherr und Natio- Gründung der Alliance Patrimoine einbe- Sinne freue ich mich, Sie am 31. August nalrätin Christine Bulliard-Marbach konnte zogen. Auch hier geht es um networking. im geschichtsträchtigen Rathaus Bern be im Differenzbereinigungsverfahren zwi- Mit der neuen Plattform, in welcher sich grüssen zu dürfen. schen den beiden Kammern ein erfreuli- NIKE, Archäologie Schweiz, die Gesell- ches Ergebnis erreicht werden. Bis zu den schaft für Schweizerische Kunstgeschichte Alfred R.Sulzer Chers membres, aux états, Monsieur Hans Altherr, et la con- Dans le cadre de nos activités au sein du seillère nationale, Madame Christine Bul comité de NIKE (Centre national d‘infor- V ous conviendrez sans doute avec liard-Marbach, qu‘un résultat réjouissant a mation pour la conservation des biens moi, que le «networking» constitue pu être atteint lors de la procédure culturels), nous avons été impliqués dans l‘une des tâches les plus nobles de d‘élimination des divergences. Jusqu‘aux la fondation de l‘Alliance Patrimoine. Ici DAH. Au travers de l‘élaboration systéma- scrutins finaux, les principales différences également, il s‘agit de «networking». Par tique d‘un réseau de contacts et en cul- portaient sur une nouvelle disposition pro- le biais de cette nouvelle plateforme, dans tivant ces derniers, nous nous efforçons de posée par le Conseil Fédéral et tendant à laquelle se sont alliés NIKE, Archéologie faire couronner de succès les objectifs qui permettre l‘échange de baux à ferme (ter- Suisse, la Société d‘histoire de l‘art en nous tiennent particulièrement à cœur. res affermées) sans le consentement du Suisse ainsi que Patrimoine Suisse sous Ainsi nous avons intensifié la collaboration propriétaire-bailleur ainsi que sur la sup- forme d‘organisation faîtière, les efforts avec l‘Association pour la défense de la pression des limitations de revenus et de pour la protection de nos biens culturels propriété rurale (ADPR) tant il est vrai que, fortune pour les paiements directs, réfutée devraient atteindre une coordination ren- lors du rapport de force parlementaire au à maintes reprises par le Conseil des Etats. forcée. sujet de la réforme de la politique agricole Lors de l‘impression des présentes lignes, suisse, des décisions d‘importance pour il n‘appert toujours pas si le référendum Le «networking» s‘invite également à nos nous figuraient à l‘ordre du jour. Cela sera saisi contre la politique agricole 2014– assemblées des membres! Dans ce sens, je étant, nous avons, en étroite collaboration 2017 ou pas. A notre avis, il serait regretta- me réjouis de pouvoir vous saluer le 31août avec l’ADPR, approché directement des ble que cela soit le cas puisque ceci entraî- dans l’hôtel de ville de Berne, bâtisse à membres du parlement et c‘est grâce à nerait du retard dans la mise en vigueur de l‘histoire très longue et parlante. l‘engagement tenace de membres de la loi, voire, dans le pire des cas, son notre comité central, à savoir le conseiller empêchement. Alfred R.Sulzer 5 7_ 2 0 13 5
Renovation Das Haus «Zur Weissen Rose» in Schaffhausen Zur Blütezeit des Schaffhauser Stucks entstanden im Haus angesehenen Familien als vornehmes «Zur Weissen Rose» Meisterwerke dieses Fachs. Architektin Wohnhaus gedient hatte. Es besteht aus Ariane Trümpler und ihre Mutter Monica Trümpler übernahmen einem dreigeschossigen Hauptbau, ei- nem abgesetzten Hinterhaus mit ei die Liegenschaft vor wenigen Jahren von der Stadt Schaff- genständiger Erschliessung aus dem hausen. Mit grossem Engagement nahmen sie sich der Restau- 16. Jahrhundert (gemäss einer Inschrift rierung des geschichtsträchtigen Bürgerhauses an, das dank der am Bau vermutlich von 1576) sowie Rückführung zur Wohnnutzung seine ursprüngliche räumliche einem südlichen Flügel über dem Grosszügigkeit zurückgewinnen konnte. Brunnenhaus, das in der heutigen Form auf das 18. Jahrhundert zurückgehen dürfte. Es liegt am Rosengässchen, das F l u rina P escat o re seit über hundert Jahren in Besitz der den Herrenacker, den grössten Platz in Leiterin Denkmalpflege Schaffhausen Stadt gewesen war und als Waisenhaus, Schaffhausen, mit der Rheinstrasse, ei- Lehrlingsheim und schliesslich während ner innerstädtischen Strasse am Rhein, Als Architektin und engagierte Schaff- vielen Jahren als Musikschule gedient verbindet. Schon die historischen Stadt- hauserin brachte Ariane Trümpler be- hatte. Diese unterschiedlichen Nutzun- ansichten aus dem 17. Jahrhundert cha- reits einige Erfahrung mit historischen gen hatten dem Haus nicht nur zum Vor- rakterisieren das Quartier als Gassenzug Bauten mit, als sie und ihre Mutter Mo- teil gereicht, denn die Zweckmässigkeit mit grossen Einzelbauten und zugehöri- nica Trümpler das Haus «Zur Weissen im Gebrauch war meist höher gewichtet gen ummauerten Gärten, wie es noch Rose» in Schaffhausen übernahmen. worden als der repräsentative Anspruch heute bei der Weissen Rose erhalten ist. Mit einem Projekt in Zusammenarbeit der Anlage. mit dem Architekturbüro Bergamini Tatsächlich ist das Haus «Zur Weissen In der Tradition einer ausser- Nema bewarb sich die Familie als Bau- Rose» ein ungewöhnliches Bürgerhaus, gewöhnlichen Eigentümerschaft rechtsnehmer für die Liegenschaft, die das seit seiner Errichtung im Jahr 1575 Der Bau des Bürgerhauses geht auf Christoph Käser zurück, den ersten na- mentlich bekannten Scharfrichter der Stadt Schaffhausen, dessen Beruf für die damalige Henkergasse namensgebend war. Weil das Henkeramt bei allen Ma- keln, die ihm anhafteten, ein einträgli- ches war, konnte sich Käser ein stattli- ches Wohnhaus erbauen, das er aus Dankbarkeit für die Entlassung aus sei- nem Amt Phönix nannte, in Anlehnung an den mythischen Vogel Phönix, der lebendig aus der Asche ersteht. Im 17. Jahrhundert ging die Liegenschaft in den Besitz der Familie Peyer, Nachfah- ren des Bürgermeisters Alexander Peyer (1500–1577). In den folgenden mehr als hundert Jahren waren es die Mitglieder der Familie Peyer mit den Weggen, die dem Haus zu weiterer Pracht verhalfen. 1731 ging der Besitz über Heirat in die Familie Peyer im Hof, die zweite wichtige Peyer-Familie aus Schaffhausen. Sie blie- Die Stuckdecke im Saal des zweiten Obergeschosses nach der Restaurierung. Die übrige Aus- ben bis etwas um 1800 Eigentümer, bis stattung wurde farblich besser eingepasst. das Haus schliesslich an Johann Caspar 5 7_ 2 0 13 6
Fotos: Kantonale Denkmalpflege Schaffhausen Hofseite mit Hinterhaus, Treppenturm und Brunnenhaus Ott und nach ihm an Bankier Johann das Werk des Schaffhauser Stuckmeis- gige Erdgeschosshalle vor allem im Konrad Zündel ging. ters Samuel Höscheler (1630–1713) ver- Sommer zu musikalischen und anderen Die Weisse Rose zählt, entsprechend muten. Ihre umfassenden Investitionen Festlichkeiten ein. Bereits vor der Re ihrer Bewohner, zu den wichtigsten Bür- manifestierten die damaligen Eigentü- novierung wurde der Garten für belebte gerhäusern der Stadt. In allen Geschos- mer nicht nur mit einem aufwendigen Sommertheater genutzt. Vielleicht war sen begegnet man prächtigen Stuck Familienwappen im Treppenhaus, son- auch dies der Grund für den unge- decken aus der Hochblüte des Schaff- dern auch mit einer Wetterfahne mit der wöhnlichen Entscheid der Bauherrin, hauser Stucks zwischen 1650–1750, die Jahreszahl 1681 und den Initialen HIP-AS den Garten als ersten Bauabschnitt einen gewissen Wetteifer unter den (Hans Jakob Peyer-Agnes Spleiss). anzupacken und unmittelbar nach der wichtigen Schaffhauser Familien in Be- Fassadenrenovierung fertigzustellen. zug auf die Ausstattung ihrer Häuser Gartenlust seit dem 16. Jahrhundert Von der Besonderheit dieses Gartens erkennen lassen. Prägend für das Haus Als die heutigen Eigentümerinnen die zeugt auch, dass er bereits in den ältes- waren sicher die Bautätigkeiten, die Liegenschaft übernahmen, war der Zu- ten Quellen zum Haus erwähnt wird: Hans Jakob Peyer (1634–1694), Stadt- stand des Hauses in der Substanz grund- Laut diesen wurde 1575 «ein schön hauptmann, Bibliothekar, Grossrat, Vogt sätzlich gut. Etliche Räume waren aber richter und Mitglied der Zunft zur durch Unterteilungen verstellt und mit Schmiden, und seine Frau Agnes mehr praktischen als stilgerechten Ober- Flurina Pescatore, Spleiss (1644–1694) auslösten. Vermut- flächen versehen worden. geb. 1968, lic. phil. lich wurde damals aus dem Haus Phönix Das architektonische Konzept orientierte Kunsthistorikerin, die Weisse Rose und aus der Henker- sich ganz gezielt an der grosszügigen MAS Public gasse die liebliche Rosengasse. Die Ehe- Struktur der einzelnen Geschosse und Management. leute passten zwischen 1680 und 1690 beschränkte sich auf jeweils einen Nut- Studium der das Haus der barocken Wohnkultur an zungstyp pro Geschoss: im Erdgeschoss Kunstgeschichte, und liessen gartenseitig das mächtige Eingang und öffentliche Anlässe, in den Mittelalterarchäologie und Kirchen- Treppenhaus als komfortable Erschlies Obergeschossen und im Dach Wohn geschichte an der Universität Zürich. sung errichten. Reiche plastische Decken nutzung. Die Lifterschliessung erfolgt Langjährige wissenschaftliche wie im Obergeschosssaal des Hinterhau- über einen aussen liegenden Lift, der Tätigkeit im B ereich der Denkmäler- ses und einfachere geometrische Kalk diskret an das Hinterhaus anlehnt und und Ortsbildinventarisation. 2002– stuckdecken im zweiten Obergeschoss bis zur Unterkannte des Dachvorsprun- 2007 Mitarbeiterin der Denkmal- fanden Einzug in Räume, die vorgängig ges reicht. So hatte der Lift keine struk- pflege der Stadt Winterthur. Seit mit hölzernen Renaissancedecken aus- turellen Eingriffe zur Folge. 2007 Denkmalpflegerin des Kantons gestattet gewesen waren. Die Qualität Mit dem direkten Zugang zum Garten Schaffhausen. der Ausführung und die Details lassen und der Brunnenhalle lädt die grosszü- 5 7_ 2 0 13 7
Renovation huss samt einem krutgarten und eige- nem brunnen» erbaut. Stuckdecken: Restauratorische Sorgen- und Wunderkinder zugleich Die Qualität, Vielfalt und Anzahl der für Schaffhausen typischen Stuckdecken bil- den den wertvollsten Teil der Innenaus- stattung, und es ist nicht möglich, die ganze Fülle hiervon in diesem Artikel vor- zustellen. Der Garten wird gerne als Kulisse für Sommertheater genutzt. Nicht verschwiegen werden soll aber die in der Stellung hochrangigste Stuckdecke schengrosse Engelsfiguren einen ovalen Peyer (1712–1776), die 1730 das Haus im Saal des zweiten Obergeschosses, die Blätterkranz, der mit üppigen Fruchtbou- erbte und 1731 Johann Jakob Peyer im vermutlich von Jeremias Peyer (1673– quets behangen ist. An den Seiten wer- Hof (1705–1772) ehelichte, die ihr Au- 1713) und Barbara Im Thurn in Auftrag den diese von mit Lorbeeren geschmück- genmerk auf die Wohnung im ersten gegeben wurde. Sie ist als Meisterwerk ten Frauenköpfen gehalten. Filigranes Obergeschoss legte und diese einheitlich wohl Johann Jakob Schärrer (1667–1736) Akanthus-Rankenwerk mit fleischigen mit eleganten Rokoko-Stuckdecken und zuzuschreiben, der um 1716 ähnliche De- Blättern breitet sich in den Ecken der neuen Täferausstattungen versehen liess. cken zum Beispiel im nahe gelegenen Raumdecke aus. Haus «Zum Korallenbaum» geschaffen Bei der Restaurierung dieser Decke zeigte Detektivarbeit für eine ausreichende hat. In der Weissen Rose tragen fast men- sich, dass neben der Tragkonstruktion Befundlage ebenso die Anstriche den Zustand einer Eine besondere Herausforderung und historischen Stuckdecke beeinflussen. wichtiges Ziel des Projekts war die Wieder- Die bei früheren Massnahmen verwende- herstellung der grosszügigen Eingangs- ten Materialien bestimmen, wie aufwen- halle. Ausschlaggebend für das gelungene dig spätere Restaurierungen werden. Die Endresultat ist sicher, dass das restaurato- mechanische und chemische Freilegung rische Konzept langsam reifen konnte. ist bei so detailreichen Kunstwerken Denn wie immer bei Rekonstruktionen ist enorm zeitaufwendig und entsprechend man auf eine ausreichende Befundsitua- kostenintensiv. Bei dieser Decke war es tion angewiesen. So wurde erst nach aber zur Erlangung einer machbaren Re- genauer Untersuchung der stuckierten staurierung unumgänglich, die verhärte- Mittelsäule, unter der sich eine traditio- ten Anstriche zu entfernen. Nach dem nelle Holzstütze mit Sattelholz verbarg, sorgfältigen Hintergiessen der Fehlstellen klar, dass eine Rekonstruktion nach baro- wurden diese mit einem Leimfarbenan- ckem Zustand des späten 17. Jahrhunderts strich versehen. machbar war. Hinweise ergaben sich aus Da die Freilegung von Stuckdecken im- wenigen originalen Restflächen des Kalk- mer mit konservatorischen Bedenken ver- putzes im Kapitellbereich und aus der For- bunden ist, entschied man sich, nur diese mung des originalen Lehmputzes, der als und eine weitere, im Rokoko entstandene dicke Ausgleichsschicht darunter lag. Stuckdecke freizulegen. Es handelt sich Diese Erkenntnisse sind der akribischen um die feingliedrige Decke des Salons im Detektivarbeit der Stuckrestaurateure zu ersten Obergeschoss, die in den Eckkar- verdanken. Wie eine mächtige Steinsäule tuschen Sinnbilder der vier Jahreszeiten, dominiert die Stütze heute wieder die Erd- einen Rosenstock, einen Feigenbaum, geschosshalle. Die Eingangshalle während der Bauzeit und den Rebstock und eine beschneite Tanne, Eine noch grössere Herausforderung war nach Entfernung der späteren Binnenwände trägt. Es war wohl Franziska Dorothea die statische Ertüchtigung des Dachstuhls. 5 7_ 2 0 13 8
Zur Zeit des Barocks wurden für den Bau des Treppenhauses kurzerhand zwei der statischen Binder im Dachstuhl geopfert. Dies führte zu Senkungen im Inneren, da die Kräfte nicht mehr über die dafür vor- gesehenen Aussenmauern abgeleitet wur- den, sondern nun auch Binnenmauern trafen. Es hatte sich in der Folge zwar wie- der ein Gleichgewicht eingestellt, eine Mehrlast hätte das System aber nicht auf- nehmen können. Nun galt es, diese alte Verformung der Konstruktion und die not- Das gartenseitige Brunnenhaus geht auf das 18. Jahrhundert zurück. wendige Verstärkung in einem statischen Konzept zusammenzubringen, ohne den Bruckner und auf die bildende Künstlerin Bauleitung Architektur: Bestand der Stuckdecken zu gefährden. Christine Seiterle. Beide brachten einen Ariane Trümpler, Andreas Vogelsanger Die notwendige statische Verbesserung persönlichen Zugang zur Familie mit sowie Bauprojekt: Büro Bergamini/Nema wurde schliesslich mit einer aussteifenden grosses Interesse für die Hausgeschichte. Holzplatte auf dem Kehlgebälk, einer Ver- So trifft man heute nebst dem Peyer-Wap- Fachingenieur: René Clausen besserung der statischen Ableitung auf pen auch auf das Wappen der Familie Bundesexperte für Statik: Paul Grunder das massive Treppenhaus und einer Ablei- Trümpler, allerdings im intimeren Bereich tung der vertikalen Kräfte bis ins Erdge- des Gartens. Eine zeitgenössische «baro- Denkmalpflege: Flurina Pescatore schoss über verdeckte Konstruktionen cke» Himmelschau an der Dachuntersicht Restaurierungen: Rolf Zurfluh, Firma gelöst. Dafür mussten weder wertvolle zur Rosengasse amüsiert mit ihrem Detail- Kradolfer: Herr Bergmann und Substanz geopfert noch auffallende Struk- reichtum erfreute Passanten und verblüffte Frau Restle, IGA: Fredi Bosshard turen eingeführt werden. Diese Lösung Kenner. Diese kunsthandwerklichen Klein- war das Resultat eines längeren Ent ode schreiben auf ihre Weise die Ge- Kunstwerke am Bau: Kurt Bruckner, wicklungsprozesses, bei dem alle am Bau schichte des hochrangigen Hauses weiter. Christine Seiterle Beteiligten intensiv mitwirkten. Wie häufig war auch hier ein wichtiger Ratgeber die Zeit und ein ernsthaftes Miteinbeziehen der Befundlage. Viele überraschende Er- kenntnisse und Lösungsansätze ergaben sich aus den Freilegungen historischer Be- funde. Generell war für die Bauherrin Zeit einer der wichtigsten Ratgeber für gestal- terische Entscheide während der Bauzeit. Häufig galt es, auf historische Befunde zu reagieren und mit entsprechender Flexibi- lität neue Lösungen zu suchen. Hierbei waren das Interesse und die Sorgfalt von Bauleiter Andreas Vogelsanger ausschlag- gebend. Auf Handwerkskunst und eine sorgfältige Ausführung legte er grossen Wert. Als Besonderheit, aber auch als Weiterfüh- rung der Tradition des Hauses, nahm Kunst am Bau Einzug in die Liegenschaft. Die Stuckdecke im zweiten Obergeschoss mit Engelsdarstellung, erstes Viertel des 18. Jahrhun- Wahl fiel auf den Bildhauer und Maler Kurt derts, vermutlich J. J. Schärrer zuzuschreiben 5 7_ 2 0 13 9
Rénovation La maison «Zur Weissen Rose» à Schaffhouse Lors de la période culminante du stuc schaffhousois, de véri- plus grande place de Schaffhouse, à la tables chefs-d‘oeuvre de cet art ont vu le jour dans la maison Rheinstrasse, l‘une des rues du centre «Zur Weissen Rose». L‘architecte Ariane Trümpler et sa mère, ville au bord du Rhin. Les vues histo- riques du 17ème siècle ne caractérisent- Monica Trümpler, reprirent, il y a quelques années, ce bien elles pas déjà ce quartier de labyrinthe immobilier de la ville de Schaffhouse. Ainsi, les deux dames avec de grandes bâtisses individuelles et s‘attelèrent-elles, avec grand engagement et élan, à la res- leurs jardins clôturés par des murs, tauration de cette demeure bourgeoise riche en histoire, qui, comme c‘est aujourd‘hui encore le cas grâce au fait qu‘elle redevint une maison d‘habitation, a pu de la maison «Zur Weissen Rose». retrouver la générosité et la distribution d‘origine des espaces. Dans la tradition de propriétaires extraordinaires F l u rina P escat o re rience en matière de bâtiments histo- La construction de la maison bourgeoise conservatrice des biens culturels du can- riques, lorsqu‘elle et sa mère Monica remonte à Christoph Käser, le premier ton de Schaffhouse Trümpler intégrèrent ladite demeure bourreau nommément connu de Schaf- dans cette ville. Sur la base d‘un projet fhouse, dont le métier était déterminant En sa qualité d‘architecte et de citoyenne élaboré en collaboration avec l‘atelier pour l‘appellation de la Henkergasse engagée de Schaffhouse, Ariane Trüm- d‘architectes Bergamini/Nema, la famille (ruelle du bourreau) de l‘époque. Malgré pler disposait déjà d‘une certaine expé- s‘est ainsi portée candidate pour l‘attri- toutes les entraves qui collèrent à la peau bution de la bâtisse dont il s‘agit avec de celui qui officiait de bourreau, cette droit de construction, c‘est-à-dire de res- charge était très lucrative et permit à tauration dans les règles de l‘art; cette Käser de se faire ériger une résidence maison significative était depuis plus de imposante qu‘il appela, en reconnais- cent ans propriété de la ville et avait servi sance de la cessation de ses macabres d‘orphelinat, de foyer pour apprentis et, fonctions, «Phénix», s‘inspirant du cé- enfin, pendant de nombreuses années, lèbre oiseau mythologique qui renaît de d‘école de musique. Ces utilisations très ses cendres. Au 17ème siècle, la propriété variées desservirent le bâtiment, puisque passa aux mains de la famille Peyer, plus des considérations d‘ordre pratique précisément aux descendants du bourg- l‘avaient presque toujours emporté sur mestre Alexander Peyer (1500–1577). les aspects représentatifs de la propriété. Pendant plus de cent ans, ce sont les La maison «Zur Weissen Rose» est, il est membres de la famille Peyer mit den vrai, une maison bourgeoise d‘un genre Weggen qui contribuèrent à embellir, tout particulier qui avait, à l‘origine, davantage encore, la maison. En 1731, c‘est-à-dire dès sa construction en 1575, la propriété revint, par voie de mariage, servi de résidence noble à plusieurs fa- à la famille Peyer im Hof, la deuxième milles locales très respectées. Elle com- branche de l‘importante famille Peyer de prend un bâtiment principal de trois Schaffhouse. Ces nouveaux propriétaires étages, une plus petite construction in- y résidèrent jusqu‘à environ 1800, dépendante côté jardin avec un accès lorsque la maison devint finalement pro- privatif datant du 16ème siècle (selon une priété de Johann Caspar Ott et, après lui, inscription sur ses murs, probablement du banquier Johann Konrad Zündel. de 1576); finalement la propriété com- Eu égard à ses différents occupants, la prend une aile sud au-dessus de la fon- maison «Zur Weissen Rose» figure parmi taine couverte qui, dans sa forme ac- les plus importants édifices bourgeois de tuelle, remonterait au 18ème siècle. la ville. Aussi retrouve-t-on à tous les Ciel «baroque» très chargé de l‘artiste Chris- tine Seiterle sous l‘avant-toit côté «Rosen- L‘ensemble des bâtiments borde la étages des plafonds à ornements en stuc gasse» Rosengasse qui relie le Herrenacker, la datant de l‘apogée du stuc schaffhousois 5 7_ 2 0 13 10
Photos: Office de la protection des monuments du canton de Schaffhouse Suite à sa restauration, la splendide maison est redevenue un bijou tout particulier de la «Rosengasse». entre 1650 et 1750. Ces imposants dé- propriétaires de l‘époque rehaussèrent nière, cet ascenseur n‘a entraîné aucune cors laissent apparaître un certain esprit leurs considérables investissements non mesure structurelle invasive. La grande de compétitivité entre les familles impor- seulement par des armoiries coûteuses salle du rez-de-chaussée avec son accès tantes de Schaffhouse pour ce qui est de dans la cage d‘escalier, mais aussi par direct au jardin et à la fontaine couverte l‘aménagement de leurs demeures. Les une girouette frappée de la date 1681 et facilite, surtout en été, l‘organisation de activités de construction entrepris par des initiales HIP-AS (Hans Jakob Peyer- manifestations musicales et autres. Le Hans Jakob Peyer (1634–1694), com- Agnès Spleiss). jardin a déjà été utilisé avant les travaux mandant de la ville, bibliothécaire, dé- de restauration pour des représentations puté au Grand Conseil, juge et membre Jardin bucolique depuis estivales de théâtre. C‘était peut-être la de la confrérie «zur Schmiden», et sa le 16ème siècle raison de la décision quelque peu inha- femme Agnès Spleiss (1644–1694), Lorsque les propriétaires actuelles re- bituelle des maîtres de l‘ouvrage de com- étaient déterminants pour le devenir de prirent l‘ensemble de la maison «Zur mencer les travaux, en guise de première la maison «Zur Weissen Rose». Il est à Weissen Rose», l‘état de celle-ci était, supposer que c‘est à cette époque que pour ce qui est de sa substance construite, la maison «Phénix» est devenue celle d‘une manière générale, bonne. Cer- Flurina Pescatore, appelée «Zur Weissen Rose» et que la taines pièces étaient, cependant, subdi- née en 1968, Henkergasse a été rebaptisée en la plus visées, étant donné l‘utilisation qui en a licencieé en lettres, douce Rosengasse. Les époux précités été faite les derniers temps, et des trai- historienne de l‘art, adaptèrent la maison, entre 1680 et tements de surfaces d‘ordre plus pra- MAS en gestion 1690, au confort de l‘habitat baroque et tiques que conformes au style de la publique. Etudes firent ériger, côté jardin, une imposante maison ont été appliqués. Le projet en histoire de l‘art, cage d‘escalier permettant une circula- d‘architecture des nouvelles proprié- en archéologie tion et des accès plus aisés. Des plafonds taires a fortement tenu compte de la médiévale et en histoire ecclésiastique richement ornés à l‘instar de celui dans structure généreuse de chacun des à l‘université de Zurich. Collaboratrice la salle de l‘étage supérieur de la étages et s‘est limité ainsi à un seul genre scientifique, durant de nombreuses construction indépendante côté jardin, d‘utilisation par étage. Au rez-de-chaus- années, dans le domaine de la et des plafonds plus simples aux motifs sée sont maintenant logés l‘entrée et les constitution d‘inventaires des géométriques en stuc de chaux comme espaces pour des manifestations pu- monuments et des ensembles au deuxième étage du bâtiment princi- bliques, les autres étages et l‘espace sous protégés. De 2002 à 2007, collabora- pal, vinrent se supplanter à des plafonds le toit servant d‘habitat. Les différents trice du service de la protection des en bois de l‘époque de la Renaissance. étages sont desservis par un ascenseur monuments de la ville de Winter- La qualité de l‘exécution et de nombreux apposé à l‘extérieur du bâtiment, discrè- thour. Depuis 2007, conservatrice à détails suggèrent qu‘il s‘agit de l‘œuvre tement adossé à la maison indépendante l‘office de la protection des monu- du maître en travaux de stuc schaffhou- et conduisant jusqu‘au bord inférieur de ments du canton de Schaffhouse. sois, Samuel Höscheler (1630–1713). Les la corniche du toit. Installé de cette ma- 5 7_ 2 0 13 11
Rénovation étape, par le jardin et de terminer les espaces verts immédiatement après la rénovation des façades. Les plus vieilles sources de la maison ne mentionnent- elles pas déjà la particularité de ce jardin, approximativement dans les termes sui- vants: «en 1575, une belle maison avec Des spécialistes en travaux de stuc et des restaurateurs ont travaillé pendant de longues se- son jardin de fines herbes et sa propre maines sur une plateforme de travail surélevée pour donner l‘aspect d‘aujourd‘hui au plafond du deuxième étage. fontaine a été érigé.» Les plafonds en stuc: Une mention spéciale s‘impose cepen- d‘éliminer les couches de peinture an- appréhensions et bonnes surprises dant, en ce qui concerne le plafond en ciennes et endurcies avant de pouvoir lors de leur restauration stuc le plus important dans la grande s‘attaquer à une restauration en profon- La qualité, la diversité et le nombre des salle du deuxième étage, probablement deur selon les règles de l‘art. Après un plafonds en stuc typiques pour Schaff commandité par Jeremias Peyer (1673– remplissage minutieux des parties man- house constituent la partie la plus pré- 1713) et Barbara Im Thurn. Ce plafond, quantes et meurtries, celles-ci, ainsi re- cieuse de l‘aménagement intérieur de la un pur chef-d’œuvre, est sans doute à composées, ont été enduites d‘une demeure, et il n‘est pas possible de pré- attribuer à Johann Jakob Schärrer couche de peinture à base de colle. Etant senter toute la panoplie de ces décors (1667–1736), qui réalisa, en 1716, des donné que la mise à découvert de pla- dans cet article. plafonds de la même trempe, par fonds en stuc est régulièrement liée à des exemple dans le «Haus Zum Korallen- questionnements d‘un point de vue de baum» tout proche. A la maison «Zur la conservation, il a été décidé de ne Weissen Rose», des anges de taille mettre à nu que ce plafond et un seul presque humaine portent une couronne autre, datant de la période rococo. Il ovale constituée de feuilles, de laquelle s‘agit, en l‘occurrence, du plafond très jaillissent d‘oppulents arrangements de frêle au salon du premier étage de la fruits. Sur les côtés, ces bouquets frui- maison principale qui comporte, dans les tiers sont tenus par des têtes de femmes cartouches angulaires, les symboles parées de laurier. Et dans les angles, l‘on peints des quatre saisons, soit un rosier, aperçoit, en filigrane, des entrelace- un figuier, un plant de vigne et un sapin ments de ramifications d‘acanthes avec enneigé. Tout porte à croire que c‘était leurs feuilles voluptueusement vigou- Franziska Dorothea Peyer (1712–1776) reuses. Lors de la restauration de ce pla- qui hérita de la maison en 1730 et fond imposant, il s‘est avéré qu‘en plus épousa Johann Jakob Peyer im Hof de la méthode d‘ancrage choisie pour (1705–1772) en 1731. Elle concentra porter la lourde œuvre en relief, les son attention tout particulièrement sur couches de peinture peuvent également l‘appartement du premier étage qu‘elle conditionner l‘état d‘un plafond histo- fit aménager, de manière homogène, rique en stuc. Les matériaux utilisés lors avec d‘élégants plafonds de style rococo d‘interventions antérieures déterminent, et de nouvelles boiseries. en effet, l‘étendue des restaurations ul- térieures qui s‘imposent. La mise à dé- Labeurs de détective pour parvenir couvert mécanique et chimique d‘ou- à un diagnostic judicieux vrages d‘art aussi riches en détails La réhabilitation du généreux vestibule nécessite énormément de temps et se constitua un défi très particulier et un solde, par conséquent, par des frais lour- but important du projet. Si le résultat Plafond en stuc datant probablement de 1683 dans une sorte de salle à plafond élevé dement onéreux. S‘agissant du plafond final peut être qualifié de réussite, c‘est de la maison dans l‘arrière-cour. en question, il apparût indispensable sans doute grâce au fait que le projet de 5 7_ 2 0 13 12
Rénovation solutions. Dans ce contexte, l‘intérêt et le soin minutieux du directeur des tra- vaux, Andreas Vogelsanger, étaient dé- terminants. Il attacha une importance toute particulière au savoir des artisans et à la précision et délicatesse de l‘exé- Sur la droite, les armoiries de la famille Peyer mit den Weggen et, à gauche, celles, modernes, cution des travaux. En guise de curiosité, des Trümpler de la main de l‘artiste Kurt Bruckner mais aussi pour poursuivre la tradition de la maison, une décoration artistique contemporaine vint s‘ajouter aux tra- la restauration a pu mûrir lentement. Il cet état défaillant n‘aurait pas pu sup- vaux réalisés. Ce sont le sculpteur et est vrai que lorsque l‘on a recours à des porter une charge plus importante. Il peintre Kurt Bruckner et l‘artiste en arts reconstructions, il est capital de dispo- s‘agissait dès lors, en entamant les plastiques Christine Seiterle qui furent ser d‘un ensemble adéquat d‘analyses. travaux de restauration, d‘intégrer, dans choisis pour ces réalisations. Tous deux Ainsi, ce n‘est qu‘après un examen minu- un concept statique global, la correction possèdent des liens personnels avec la tieux de la colonne au milieu de la pièce de cette ancienne déformation de la famille et s‘intéressent vivement et de et décorée de stuc, sous lequel apparût construction et le renforcement néces- près à l‘histoire de la demeure. Aussi une traditionnelle poutre de soutène- saire de la solidité, sans pour autant découvre-t-on aujourd‘hui, en plus des ment, qu‘il devint évident qu‘une re- menacer l‘ensemble des plafonds à stuc. armoiries de la famille Peyer, également, construction conforme à l‘état baroque L‘amélioration de la solidité de l‘ouvrage, dans la partie plus intime du jardin, celles de la fin du 17ème siècle était envisa- si nécessaire, a finalement pu être réso- de la famille Trümpler. Finalement, une geable. Ces conclusions sont basées sur lue grâce à une plaque en bois adaptée voûte céleste aux traits baroques a été quelques rares restes du crépi de chaux sur la poutraison centrale porteuse, peinte sous la corniche du toit côté dans la région du chapiteau et la nature d‘une amélioration de la décharge sta- Rosengasse; avec sa multitude de dé- et constitution de l‘enduit de torchis ori- tique sur la lourde cage d‘escaliers et, tails, ce décor amuse les passants ravis et ginal que l‘on retrouve en épaisse couche finalement d‘une déviation des forces les connaisseurs étonnés. Tous ces élé- de lissage sous l‘enveloppe de chaux. verticales jusqu‘au rez-de-chaussée par ments artisanaux de grande qualité Nous devons ces conclusions aux re- des constructions masquées. Ce faisant, contribuent, à leur manière, à écrire l‘his- cherches minutieuses des restaurateurs aucune substance précieuse n‘a du être toire de cette maison prestigieuse. de décors en stuc. Aussi, telle une mas- sacrifiée et les structures introduites ne sive colonne de pierre, le support déco- se remarquent pas. Cette solution est le ratif domine aujourd‘hui à nouveau le fruit d‘une longue réflexion à laquelle direction des travaux d‘architecture: hall d‘entrée. participèrent toutes les personnes con Ariane Trümpler, Andreas Vogelsanger Un défi plus considérable encore résida cernées par cette intervention. Comme projet d‘ensemble: dans le renforcement et la mise en équi- souvent, le facteur temps et la prise en atelier Bergamini/Nema libre statique de la charpente du toit. En compte des résultats d‘analyses anté- effet, à l‘époque baroque, l‘on s‘est tout rieures étaient de bon conseil. De nom- ingénieur spécialisé: René Clausen simplement servi de deux solives stati- breux constats surprenants et ébauches expert fédéral en statique: Paul Grunder quement stratégiques de la charpente de solutions résultèrent aussi des déga- du toit pour la construction de la cage gements d‘éléments et d‘indices histo- protection des monuments historiques: d‘escalier. Ceci conduisit à des affaisse- riques. D‘une manière générale, le fac- Flurina Pescatore ments à l‘intérieur de la maison, puisque teur temps constituait l‘un des meilleures travaux de restauration: Rolf Zurfluh, les forces dégagées n‘étaient plus re- atouts du maître de l‘ouvrage, lui per- entreprise Kradolfer: Monsieur Berg- layées par le biais des murs extérieurs mettant de prendre des décision d‘amé- mann et Madame Restle, prévues à cette fin, mais touchèrent aussi nagement pendant l‘avancement des IGA: Fredi Bosshard l‘intérieur des murs porteurs. Par la suite, travaux. Il s‘agissait souvent de réagir à un certain équilibre s‘était à nouveau des découvertes historiques en cher- œuvres d‘art ajoutées à la bâtisse: installé, mais il est clairement apparu que chant, de manière flexible, de nouvelles Kurt Bruckner, Christine Seiterle 5 7_ 2 0 13 13
KULTUR UND GARTENKUNST Unsere nächsten Reisen: Sind Sie interessiert? Gartenlust zwischen Baden-Baden und Schwetzingen Gerne senden wir Ihnen unseren Katalog 2013 6.–9. Juni 2013 – mit Hannah Mader KULTUR- UND GARTEN-REISEN Kultur und Gärten im Val Bregaglia und Val Chiavenna 18.–22. Juni 2013 – mit Brigitta Michel Stadt- und Gartenkultur in und um Hamburg Kontaktieren Sie Herrn Thomas Marti mit Besuch der Internationalen Gartenschau auf der Elbinsel ARCATOUR 23.–27. August 2013 – mit Dr. Francis Rossé Bahnhofstrasse 28, Postfach, 6301 Zug Telefon: 041 729 14 23 Schönste Gärten im Burgenland und in der Wachau E-Mail: thomas.marti@arcatour.ch 8.–13. September 2013 – mit Dr. Veronika Walz www.arcatour.ch Zum alten Sternen 2848 Blomberg 9642 Ebnat-Kappel 5 7_ 2 0 13 14
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Aktuell Feuchtigkeit in Kellerräumen Während die Maximen für Kellerräume von Neubauten Luft- Luzern angewendet. Die Nutzung der undurchlässigkeit und maximale Dämmung lauten, mussten Kellerräume hat sich in den letzten Jah- früher Keller zur Lagerung von Lebensmitteln kühl und feucht ren intensiviert; Teile davon sind beheizt und bewohnt (Küche, Werkstatt, Jagd- sein. Veränderte Nutzungsansprüche, die Auswirkungen von stube), sodass ein Anspruch an die opti- vorausgegangenen Interventionen, aber auch die Vielseitig- sche Erscheinung der Räume besteht. keit der Bauweisen beeinflussen das fachgerechte Vorgehen Das Haus Kreuzmatt ist in blanken Sand- im Umgang mit historischen Kellerräumen. Allgemein gültige steinfels gebaut, und die dichten Ge- Patentrezepte gibt es keine, wie vier Beispielbauten zeigen. steinsschichten beeinflussen den starken Wassereintrag in den Gebäudesockel. Frühere Baumeister hatten deshalb in R aya H a u ri Mittels dieses Verfahrens (Firma Huma- den Kellerräumen Rinnen erstellt, in wel- tec, Granol) wurde im Jahr 1998 der chen sich das Wasser je nach Jahreszeit Feuchtigkeit in Kellerräumen ist für Stein Keller des Hauses Zum Dolder (1764) sammeln konnte und abgeführt wurde. und Mörtel der Mauern an sich kein Pro- trockengelegt. Das Gebäude steht di- Das grosse Wasservorkommen und vor- blem. Sie kann aber problematisch wer- rekt am «Flecken» (Hauptplatz) von Be gängig angebrachte dichte, zementhal- den, wenn eine intensivierte Nutzung romünster und birgt ein Wohnmuseum tige Verputze führten immer wieder zu gewünscht wird oder wenn das Raum- mit einer faszinierenden Privatsamm- unschönen Salzausblühungen und gross- klima eines Kellers so feucht ist, dass lung. Der schöne Gewölbekeller kann flächigen Abplatzungen. Solche dichten Holzteile wie Schwellenbalken oder seither für jährliche Sonderausstellun- Sperrputze kamen in den 1970er-Jahren Balkenköpfe faulen oder sich gar Schim- gen genutzt werden und wird für Veran- auf. Sie sollten verhindern, dass Feuch- melpilze bilden. Konstruktionsweisen, staltungen vermietet. Er trägt damit tigkeit in die Mauern eindringt. Es hat vorhandene Materialien, das Salzvor- wesentlich zum Bestehen des Museums sich jedoch gezeigt, dass Feuchtigkeit kommen und die Topographie unter- bei. aus dem Boden hinter dichten, versiegel- scheiden sich von Gebäude zu Gebäude, Das gleiche Vorgehen wurde kürzlich in ten Verputzen in den Kapillaren des und entsprechend breit ist die Palette der Liegenschaft Kreuzmatt (1793) in Mauerwerks in grosse Höhen aufsteigen von Massnahmen zur Erhaltung und Ver- besserung des Raumklimas in Kellerräu- men. Fotos: Museum Zum Dolder Injektionsverfahren: Haus Zum Dolder und Kreuzmatt Das Injektionsverfahren hat die vollstän- dige Trockenlegung von Kellerräumen zum Ziel. Dabei werden über Terrain- höhe in regelmässigen Abständen Bohr- löcher in den Mauern erstellt. Über diese wird mit Niederdruck eine Microemul- sion in das Mauerwerk eingebracht, die eine horizontale Sperrschicht bilden soll. Die Mauern werden bis zur Höhe der Sperrschicht mit einer Abdichtung auf der Innenseite der Mauer (Negativab- dichtung) versehen, wodurch eine Art geschlossene Badewanne als Barriere gegen aufsteigende Feuchtigkeit ent- steht. Falls erneut Feuchtigkeit auftritt, Früher wurden im Keller des Hauses Zum Dolder grosse Weinfässer für die Pintenwirtschaft werden Nachinjektionen vorgenommen. gelagert. 5 7_ 2 0 13 16
Aktuell kann, bis es neue Verdunstungsflächen Naturzug: Haus Jauch ten Bereichen der Mauern verdunstet. erreicht – im schlimmsten Fall erst über Das Haus Jauch (1550), auch Suworow- Ein früher eingebrachter dichter Ze- dem Kellergeschoss. Nicht selten belas- Haus genannt, in Altdorf wurde vor eini- mentboden wurde deshalb entlang ten solche zementhaltigen Verputze aus- gen Jahren umfassend renoviert (siehe dem Mauerfuss aufgeschnitten. Damit serdem die Gemäuer mit Salzen (mehr Bulletin Nr. 44, 2006). Auf eine Intensiv- konnte eine zusätzliche Austrocknungs- zum Thema Salze im Interview mit Frau nutzung der Kellerräume wurde verzich- zone erstellt werden, die das Verdunsten Dr. Bläuer und Frau Dr. Rousset). tet; die Raumfeuchtigkeit und die kühlen der Feuchtigkeit begünstigt. Ausserdem Das zunächst geplante Anbringen von Temperaturen des Naturkellers sind mit kamen nur mineralische, offenporige Drainagen entlang den Aussenmauern der aktuellen Nutzung als Technikraum, Materialien ohne Zementzugabe zur scheiterte am Baugrund der Liegen- als Abstellräume für die Wohnungen Verwendung. Letzteres, um die weitere schaft – nach wenigen Zentimetern Aus- und als Weinlager zu vereinbaren. In Versalzung der Wandoberflächen zu ver- grabung stiess man auf Sandsteinfels, Letzterem finden jährlich etwa achzig hindern. sodass schliesslich eine Horizontalsperre Veranstaltungen wie Weindegustatio- Salzanalysen hatten gezeigt, dass die be- mittels Injektionsverfahren eingebracht nen statt. stehenden Verputze eine derart starke wurde. Aufgrund von vorgängigen Analysen Versalzung aufweisen, dass innerhalb Der Vorteil dieser Methode ist das Errei- und Interventionsempfehlungen des kurzer Zeit Schäden und hygroskopische chen eines Raumklimas, das mit Wohn- BWS-Labors aus Winterthur wurden di- Durchfeuchtung auftreten können. Das räumen vergleichbar ist, sowie ein mög- verse Massnahmen zur Verbesserung heisst, die vorhandenen Salze können lichst unterhaltfreies Mauerwerk. Dem des Raumklimas der Kellerräume ergrif- permanent Feuchtigkeit aus der Kellerluft recht aufwendigen Verfahren wird aus fen. Da Altbauten in der Regel ohne aufnehmen, was zur Durchfeuchtung des denkmalpflegerischer Sicht die Irrever- Sperrschichten gebaut sind, kann Feuch- Verputzes führt. Um die relative Luft- sibilität des Eingriffs zum Vorwurf ge- tigkeit theoretisch zwischen dem Keller feuchtigkeit möglichst tief zu halten, wur- macht, und es gibt mit dem erst seit und den darüber liegenden (meist den deshalb in allen Kellerräumen ein bis knapp zwanzig Jahren angewendeten Wohn-) Geschossen auf- und absteigen. zwei Naturzüge erstellt. Der Naturzug ist Verfahren noch keine Langzeiterfah- Umso wichtiger ist es, dass die Feuchtig- ein altbewährtes Belüftungssystem, das rungen. keit bereits im Keller und in den unters- auf dem Prinzip des Thermosiphons be- ruht: Kalte (und trockenere) Luft ist schwerer als warme Luft (mehr dazu im Bericht von BWS über den Naturzug). Man kann sich dieses Prinzips auch beim manuellen Lüften zunutze machen und damit massgeblich Feuchtigkeit aus dem Keller abführen – dies ist allerdings mit einem gewissen Aufwand verbunden, denn die Kellerfenster müssen täglich je nach Wetterlage geöffnet oder geschlos- sen werden. Entgegen der landläufigen Meinung sollten Kellerräume weniger im Sommer als vielmehr im Winter an tro- ckenen Tagen gelüftet werden. Die käl- tere und schwerere Aussenluft sinkt in den Keller und verdrängt die wärmere Luft, die Feuchtigkeit mit sich nimmt. Gleichzeitig muss darauf geachtet wer- den, dass der Keller nicht zu stark aus- kühlt. An warmen und insbesondere an Der Gewölbekeller des Museums Zum Dolder wird regelmässig für Sonderausstellungen und feuchten Sommertagen sollte hingegen Veranstaltungen genutzt. nur kurz gelüftet werden, am besten 5 7_ 2 0 13 17
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