Jugend - Die nächste Generation miteinbeziehen Jeunesse - Impliquer la nouvelle génération - Nr./No 16 - März / Mars 2017 - Reformierte Kirchen ...
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N r . / N o 1 6 —— M ä r z / M a r s 2 0 1 7 Das Magazin der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn Le Magazine des Eglises réformées Berne-Jura-Soleure Jugend — Die nächste Generation miteinbeziehen Jeunesse – Impliquer la nouvelle génération
I N H A L T 4 DOSSIER DIE NÄCHSTE GENERATION MITEINBEZIEHEN IMPLIQUER LA NOUVELLE GÉNÉRATION 4 Mitgestaltung durch Mitwirkung Agir ensemble pour se forger un avenir commun 7 Gespräch mit jungen Erwachsenen Entretien avec des jeunes adultes 15 Junge Erwachsene im Hochschulpfarramt 16 Jugendprojekte für Kirchgemeinden 17 Au service de la jeunesse IM PRES S UM ENSEMBLE — Magazin für mitarbeitende, 18 FOKUS ehrenamtliche und engagierte Mitglieder der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn / Magazine pour les membres engagés, colla Aktuelles aus Bern-Jura-Solothurn borateurs et bénévoles des Eglises réformées FOCUS Actualités de Berne-Jura-Soleure Berne-Jura-Soleure — Herausgeberin / Editeur: Reformierte Kirchen Bern-Jura-Solothurn / Egli- ses réformées Berne-Jura-Soleure / Altenb erg- 26 KREUZ UND QUER strasse 66, Postfach / Case postale, 3000 Bern 22, ENSEMBLE@refbejuso.ch (auch für Abobestel- lungen) Aus den Bezirken, Kirchgemeinden und dem Haus der Kirche DE LONG EN LARGE Régions, paroisses et Maison de l’Eglise Erscheinungsweise / Parution: 10-mal pro Jahr / 10 fois par année — Auflage / Tirage: 5110 — Nächste Ausgabe / Prochaine parution: Ende 32 KURZ UND BÜNDIG März / fin mars Kreisschreiben des Synodalrats Redaktion / Rédaction: Adrian Hauser (ver antwortlich / responsable), Nicolas Meyer — EN BREF Circulaire du Conseil synodal Übersetzungen / Traductions: Nicolas Meyer, Antoinette Prince, Gabrielle Rivier — Korrek torat / Corrections: Renate Kinzl — Titel 35 SCHAUFENSTER bild / Image de couverture: «Rap&Poetry» in der Heiliggeistkirche in Bern (Cantars.org) VITRINE Grafisches Konzept / Concept graphique: Neid- hart Grafik, Klösterlistutz 18, 3013 Bern —Inhalt liches Konzept und Beratung / Concept du contenu et conseil: hpe Kommunikation, Sustenweg 64, 3014 Bern — Layout / Druck / Im pression: Jost Druck AG, Stationsstrasse 5, Post- fach 102, 3626 Hünibach Inhalt —– ENSEMBLE 2017/16
E D I T O R I A L LIEBE LESERINNEN UND LESER CHÈRE LECTRICE, CHER LECTEUR Bei der Arbeit zum aktuellen Dossier über Jugend- En préparant le dossier de ce numéro consa- F liche und junge Erwachsene wurde eines schnell cré à la jeune génération, un constat s’est klar: Es reicht nicht, der nachkommenden Gene- immédiatement imposé: les jeunes et les jeunes ration einen speziellen Platz auf der Kirchenbank adultes ne se contentent pas d’une place attitrée zu reservieren. Es braucht Räume, die eine Mit- sur les bancs de l’église. Ils souhaitent des espaces wirkung ermöglichen. Junge wollen mitgestalten, d’action commune, des espaces de cocréation. Ils mitdenken und mitdiskutieren. Aus diesem Grund ont envie de participer activement aux réflexions schufen wir im Rahmen des ENSEMBLE einen sol- et aux discussions. C’est pourquoi nous leur avons chen Raum. Im diesmal grösser angelegten Inter- ouvert les pages de ce numéro d’ENSEMBLE en view diskutieren sieben junge Menschen über das, optant pour le format inhabituel du grand entre- was sie an «ihrer Kirche» bewegt oder nicht, was tien: découvrez sept jeunes avec leurs sources de sie interessiert oder ihnen fehlt. Fazit: Es gibt so motivation ou de démotivation dans «leur Eglise», viele Rezepte, wie es Menschen gibt – auch hier leurs centres d’intérêt et leurs insatisfactions. Ces lebt unsere Kirche von der Vielfalt. Und diese kann témoignages confirment que la recette unique durchaus verbindend sein! n’existe pas. Cette diversité-là aussi est source de Vielfältig sind denn auch die Möglichkeiten, vie pour notre Eglise. Et elle crée des liens! sich zu engagieren. Etwa im Hip-Hop Center in Les possibilités d’engagement sont multiples. Bern, das von den Reformierten Kirchen Bern-Jura- Par exemple au sein du Hip-Hop Center de Berne Solothurn unterstützt wird. Dort werden nicht nur – subventionné par les Eglises réformées Berne- Beats gebastelt und Verse geschmiedet, sondern Jura-Soleure –, haut lieu des rythmes et des rimes, es wird auch getanzt und gesprayt. Wer es lieber mais aussi de la danse et du graff. Ou, pour les etwas auf der «wild side» mag, kann sich einem adeptes de nature et de grands espaces, dans l’un der Outdoor-Projekte anschliessen, die unter die- des projets outdoor mis à disposition des paroisses sem Titel den Kirchgemeinden zur Umsetzung clés en main. Ou encore, pour les plus sportifs, bereitstehen. Und ennet der Sprachgrenze, im dans le tournoi annuel de volley et d’unihockey hügeligen Jura, gehts dann eher sportlich zu, organisé par le groupe jurassien connexion3d. wenn «connexion3d» zum jährlichen Volleyball- Les offres pour la jeunesse sont à portée de und Unihockeyturnier lädt. main et elles répondent à la demande. Cependant, Die Möglichkeiten sind also vorhanden und dans ce domaine, rien n’est jamais gagné d’avance werden auch genutzt. Trotzdem lohnt es sich, et il faut sans cesse se renouveler. Les temps diesen Bereich nicht aus den Augen zu verlieren changent, les générations passent et leurs besoins und stetig weiterzuentwickeln. Denn die Zeiten ne se ressemblent pas. Il appartient à l’Eglise de ändern sich und mit jeder neuen Generation trouver les bonnes réponses. L’avenir n’attend entstehen auch neue Bedürfnisse. Hier muss die pas... Kirche eine Antwort haben, um den Anschluss an die Zukunft nicht zu verlieren. Wir wünschen Ihnen eine zukunftsweisende Lektüre, Nous vous souhaitons une lecture éclairante, Adrian Hauser, verantwortlicher Redaktor / rédacteur responsable ENSEMBLE ENSEMBLE 2017/16 —– Editorial 3
MITGESTALTUNG DURCH MITWIRKUNG JUNGE ERWACHSENE IN DER KIRCHE AGIR ENSEMBLE POUR SE FORGER UN AVENIR COMMUN QUELLE PLACE POUR LES JEUNES ADULTES DANS L’ÉGLISE? Junge Erwachsene reagierten wie folgt auf die Frage, weshalb sie Zeit in die kirchliche Jugendarbeit investieren: «Weil es einfach Spass macht», «Weil ich meine Ideen einbrin- gen kann», «Wegen dem Zusammenhalt». Es lohnt sich für Kirchgemeinden, die nach- kommende Generation zu fördern. Von Christoph Kipfer* Es ist wichtig, Kindern und jungen Menschen neben der KUW (Kirchliche Unterweisung) den Ball zur Mitwirkung zuzuspielen und Entwick- lungsräume für sie offenzuhalten. Dabei wollen Jugendliche nicht auf einer Bank sitzend zusehen, wie andere für sie Kirche und klassische Musik machen. Junge Menschen wollen in ihrem ganzen Sein ernstgenommen werden und sich persönlich angesprochen fühlen. «Kirche für Alle» mit dem Fokus auf traditionell Verbundene funktioniert da erfahrungsgemäss nicht. Verschiedene Möglichkeiten Zu Beginn einer aktiven Jugendarbeit braucht es mindestens eine erwachsene Person, die in der Kirchgemeinde anwaltschaftlich für Jugendliche und ihre Anliegen einsteht. Weiter braucht es den Entscheid des Kirchgemeinderates, junge Men- schen bei allen möglichen Angeboten mitwirken zu lassen. Und Achtung: Traditionelle Angebote wie Kirchensonntag oder Gottesdienste, bei denen Jugendliche eigenverantwortlich mitarbeiten und mitentscheiden, verändern sich. Schon bei der Planung wollen Junge mitreden. Dabei ist wich tige Beziehungsarbeit möglich und es braucht zu Beginn längere Vorbereitungszeiten. Wer dies nicht will oder leisten kann, engagiert sich besser anderweitig. Dies beispielsweise regional für eine Jungschar mit der Nachbargemeinde in Zusam- * Beauftragter Jugend, junge Erwachsene und Generationen 4 D oss i e r —– EN S EM B L E 20 1 7/ 1 6
menarbeit mit dem «Cevi Region Bern», für den können?», «Warum sind die Gottesdienste so lang- Aufbau einer Roundabout Mädchen-Tanz-Gruppe weilig?», «Warum muss ich im Gottesdienst nur des Blauen Kreuzes oder für Workshops mit dem zuhören?», «Will die Kirche junge Erwachse so wie Hip-Hop Center Bern. sie sind?», «Wer muss sich wem anpassen?» Mitarbeitende und Behördenmitglieder von «Warum nur zuhören?» Kirchgemeinden, die Jugendliche und junge Er- Natürlich haben Jugendliche und junge Erwach- wachsene zu Wort kommen lassen und sich mit sene heute in ihrer zum Teil knappen Freizeit v iele ihnen zusammen solchen Fragen stellen, haben weitere Möglichkeiten, sich zu beschäftigen, und die Chance, gemeinsam an der Zukunft der Kirche ihre Interessen sind verschieden. Umso mehr stellt zu arbeiten. sich die Frage: Was ist es, was Kirche attraktiv macht für junge Menschen? Sind wir bereit, junge Plattform für Jugendarbeit Erwachsene vor Ort einzuladen und ihnen zuzu- Ideen zur Jugendarbeit und zum Engagement hören? Und was dann? An den Jugendkonferenzen von jungen Menschen in Kirchgemeinden so- zum Frageprozess Vision «Kirche 21» haben knapp wie das neue Merkblatt «Kirchliche Jugendar- 100 Jugendexpertinnen und -experten Fragen beit» finden Sie auf www.refbeJUNGso.ch, der g estellt: «Wie können wir Kirche sein, so dass Plattform für kirchliche Jugendarbeit. möglichst viele Spass haben und sich einbringen Traditionelle Angebote ver- © Michael Stahl ändern sich durch Mitsprache. Les offres tradi tionnelles évoluent. EN S EM B L E 20 1 7/ 1 6 —– D oss i e r 5
© Michael Stahl Sommes-nous «Pourquoi est-ce que tu t’investis dans paration. Si cet effort dépasse vos possibilités, il prêts à inviter F les jeunes adultes l’Eglise?» La question a été posée aux jeunes vaut mieux choisir un autre type d’engagement: et à les écouter? et les réponses n’ont pas tardé: «Juste pour le plai dans un groupe de jeunes avec la paroisse d’à Sind wir bereit, sir», «Parce que je peux proposer des idées», côté en collaboration avec les Unions chrétiennes, junge Erwachsene «Parce que dans l’Eglise, on est solidaire». Avis dans la mise sur pied d’un groupe de street dance einzuladen und ihnen zuzuhören? aux paroisses qui cherchent encore de bonnes selon le concept «Roundabout» de la Croix-Bleue raisons de soutenir la jeune génération… ou encore dans un atelier du Hip-Hop Center de Berne. Par Christoph Kipfer* – La catéchèse ne suffit pas: il «Pourquoi est-ce qu’on doit seulement écouter?» faut faire participer les enfants et les jeunes et leur Aujourd’hui, l’offre de loisirs pour les jeunes est plé- laisser des espaces de liberté où explorer leurs thorique et couvre tous leurs centres d’intérêt. Les idées. Ils ne veulent pas rester assis sur les bancs questions suivantes sont donc d’autant plus pres- de l’église à regarder faire les autres ou à écouter santes: qu’est-ce qui attire les jeunes à l’Eglise? du classique; ils veulent être pris au sérieux dans Sommes-nous prêts à inviter les jeunes adultes, à tout ce qu’ils sont et se sentir directement inter- écouter ce qu’ils ont à nous dire et à en tenir compte? pellés. «Eglise pour tous»? L’expérience montre Lors des conférences de jeunes organisées tout au qu’il ne suffit pas de reproduire les schémas tra- long du processus Vision «Eglise 21», une centaine ditionnels pour la construire. de spécialistes jeunesse ont exprimé leurs interro- gations: «Comment faire en sorte que notre Eglise Travail jeunesse: de multiples possibilités convienne à la majorité et lui permette de s’inves- Pour partir sur de bonnes bases, il faut au moins tir?», «Pourquoi les cultes sont-ils si ennuyeux?», un adulte prêt à plaider la cause des jeunes dans «Pourquoi est-ce qu’on doit seulement écouter au la paroisse; il faut ensuite que le conseil de pa- culte?», «L’Eglise accepte-t-elle les jeunes tels qu’ils roisse soit d’accord de laisser les jeunes s’impliquer sont vraiment?», «Qui doit s’adapter à qui?» dans toutes les activités. Et attention, les traditions Les représentants des autorités et du personnel évoluent: avant, on donnait aux jeunes des occa- des paroisses qui donnent la parole aux jeunes et sions de s’impliquer et de décider de leur côté aux jeunes adultes et acceptent de se poser ces (dimanche de l’Eglise, cultes); désormais, ils questions avec eux apportent leur pierre à l’Eglise veulent être partie prenante dès l’élaboration du du futur. programme, ce qui implique un gros travail rela- tionnel et, au début, de longues séances de pré- * Délégué jeunesse, jeunes adultes et intergénérationnel 6 D oss i e r —– EN S EM B L E 20 1 7/ 1 6
NÄCHSTE GENERATION MITEINBEZIEHEN GESPRÄCH MIT JUNGEN ERWACHSENEN IMPLIQUER LA NOUVELLE GÉNÉRATION ENTRETIEN AVEC DES JEUNES ADULTES Statt über Jugendliche und junge Erwach- das den Verantwortlichen mit. Danach diskutieren sene zu schreiben, lassen wir sie selbst für wir darüber und versuchen, Lösungen zu finden. sich sprechen. Die ENSEMBLE-Redaktion Aber wir sagen nicht nur, was schlecht ist, sondern führte mit sieben Personen der kommenden auch, was gut ist und was man weiterführen sollte. Generation ein Gespräch über Kirche, Religion und Glauben. Estelle Plüss, Sie sind im «Hip-Hop Center» aktiv. Warum gerade dort? Estelle Plüss: Das war zuerst eher ein Zufall, da Interview von Adrian Hauser ich an einem Mundart-Rap-Workshop teilgenom- men habe. Mir hat es dort sehr gut gefallen, und Roman Schmid, Sie sind eines der jüngsten Mit- die Workshop-Leiter sahen Potenzial in mir und glieder der Synode. Wie sind Sie dazu gekommen? meinten, ich soll doch weiterhin kommen. Das tat Roman Schmid: Ich wurde dafür vom Jugend- ich dann auch und zeitweise war ich jeden Tag arbeiter meiner Kirchgemeinde angefragt. Wir dort. Ich habe gerappt, geübt und geschrieben, kannten uns bereits, da ich mich in der Jugend mich aber auch anderweitig im «Hip-Hop Center» arbeit engagiert habe. Es wurde ein Sitz in der engagiert. Synode frei, und man wollte jemand Jungem die Jugendarbeiter Christoph Kipfer Gelegenheit bieten, mitzuwirken. Vorher wusste Wie haben Sie sich anderweitig engagiert? (links) und Redaktor ich, dass es eine Synode gibt, ich wusste aber Estelle Plüss: Man kann dort nicht nur rappen, Adrian Hauser erklären das Setting. nicht, wie genau sie funktioniert. sondern auch tanzen und Graffitis sprayen. Es gab Christoph Kipfer ein «Kids-Breakdance» und da habe ich die Leitung (à gauche), anima- Fühlen Sie sich als junges Mitglied ernst genom- unterstützt, Zvieri gemacht und beim Abwasch teur jeunesse, et Adrian Hauser, men? geholfen. Ich habe aber auch schon Rap-Work- rédacteur, en pleins Roman Schmid: Ich denke, es braucht eine ge- shops in Kirchgemeinden gegeben. préparatifs. wisse Anlaufzeit, um herauszufinden, was läuft und welches die Themen sind. Es gibt gewisse Themen, die immer wieder kommen, und da hat man natürlich einen Vorteil, wenn man schon länger dabei ist. Aber ich fühle mich grundsätzlich ernst genommen. Riccardo Schmidlin, Sie helfen als «Accos» bei Kon- firmationslagern und im Konfirmationsunterricht mit. Wie erleben Sie die Zusammenarbeit mit dem Gesamtleitungsteam? Riccardo Schmidlin: Die Zusammenarbeit ist sehr gut. Wir verstehen uns gut. © Mauro Mellone Können Sie Ihre Ideen einbringen? Riccardo Schmidlin: Ja, wenn wir Ideen oder Verbesserungsvorschläge haben, dann teilen wir EN S EM B L E 20 1 7/ 1 6 —– D oss i e r 7
Sarah Gygax, Sie engagieren sich bei «Gleis 19», das ist unter anderem ein Gottesdienst, der um 19 Uhr 19 beginnt und sich an «Zweifler, Ungläu- bige und andere gute Christen und Christinnen» wendet. Was passiert da genau? Sarah Gygax: Der Gottesdienst ist offen für alle, wir richten ihn aber speziell auf junge Leute aus. Wir sind ein junges Team, das den Gottesdienst vorbereitet und durchführt. Dabei werden wir von einer Pfarrerin unterstützt, die als Coach fungiert, unsere Ideen aufnimmt und uns hilft, diese in den Gottesdienst zu integrieren. Dabei sind wir sehr kreativ: Es gibt Theater, Musik, Tanz, Spiele und es wird auch diskutiert. Wir gestalten den gesam- ten Gottesdienst mit. Also schreiben und lesen wir auch Gebete, Segenstexte und Wünsche. «Gleis 19» ist aber nicht nur ein Gottesdienst, s ondern auch eine Jugendgruppe. Noemi Gund, könnten Sie uns darüber etwas erzählen? Noemi Gund: Das Gleis-19-Team trifft sich regelmässig zum Vorbereiten, aber auch zum g emütlichen Zusammensein. Und manchmal machen wir zusammen einen Ausflug. Wir orga- nisieren ferner Anlässe wie die Filmnacht und einige von uns helfen mit, das Sommerlager zu organisieren. Hier hat das junge Team, das von derselben Pfarrerin unterstützt wird, ebenfalls eine wichtige Funktion, da sehr vieles von ihm © Mauro Mellone vorbereitet wird. Auch für die Durchführung ist das Team zu grossen Teilen verantwortlich. Daria Lehmann, Sie sind als Nachwuchsmedien- schaffende bei «You Report» tätig. Wie wichtig ist mir damals nicht so viel bedeutet. Durch all die es für Sie, dass dies ein Projekt der Kirche ist? Filmprojekte habe ich gesehen, was die Kirche Daria Lehmann: Eigentlich eher sekundär. sonst noch alles macht. Ich kam mit verschiedens- Durch die Kirche erhalten wir das nötige Material. ten Leuten aus der Kirche in Kontakt, und das hat Die Abmachung ist, dass wir im Gegenzug regel- meinen Horizont erweitert. mässig eine Reportage über die Kirche drehen. Daria Lehmann und Dadurch hat sich mein Verhältnis zur Kirche ver- Patrik Baumann, Sie sind Gruppenleiter in der Patrik Baumann. ändert. Ich wurde zwar konfirmiert, aber es hat Jungschar des «Cevi Region Bern». Wie wichtig ist es Ihnen, dass dies ein Projekt der Kirche ist? Patrik Baumann: Sehr wichtig! Als ich in der Jungschar angefangen habe, war ich sehr distan- ziert zur Kirche, und die Konfirmation hat mir auch nicht sehr viel bedeutet. Durch die Jungschar und durch die späteren Leiteranlässe bin ich zu meinem Glauben gekommen. Was finden Sie denn gut an der Kirche? Patrik Baumann: An der Landeskirche finde ich gut, dass es sie überall gibt, selbst in den abgele- gensten Dörfern. Ich war einmal in Guggisberg an einem Gottesdienst und dachte, als ich im Dorf war, ich sei schon am Ende des Kantons. Vom Dorf © Mauro Mellone © Mauro Mellone Guggisberg aus kann man mit dem Auto nochmals 30 Minuten bis zum Sangernboden fahren, und selbst dort gibt es noch eine Kirche. 8 D oss i e r —– EN S EM B L E 20 1 7/ 1 6
Was könnte die Landeskirche eurer Meinung nach weil sich diese zu wenig einbringen können oder Unter den Teilnehmenden verbessern? wollen. entstand eine Sarah Gygax: Ich finde es wichtig, dass man lebhafte Diskussion. die Jungen miteinbezieht, dass man nicht Jugend- Haben noch andere Erfahrungen mit Freikirchen? La discussion va bon train... arbeit für die Jungen, sondern mit den Jungen Roman Schmid: Auch ich habe Erfahrungen macht. mit Freikirchen. Es gibt etwas, das ich massiv bes- ser finde an der Landeskirche. In einer Freikirche Ähnlich, wie es bei euch jetzt eigentlich schon tritt oft ein Pfarrer auf, der das Gefühl hat, er habe passiert ... die Welt jetzt absolut verstanden und könne uns Sarah Gygax: Ja, genau! Und trotzdem finde erklären, wie alles funktioniert. Sowas macht mich ich, dass es immer ausbaufähig ist. Denn wir Jun- wahnsinnig kritisch. In der Landeskirche herrscht gen und auch die noch Jüngeren sind die Zukunft mehr der Geist, gemeinsam auf der Suche zu sein. der Kirche. Wenn man sie nicht nachziehen und Das gefällt mir, denn ich bin überzeugt, dass der begeistern kann, dann wird es schwierig. Wir Mensch nie alles ganz genau weiss. haben teilweise Mühe, Jüngere in ein Team nach- zuziehen. Für welche Themen sollte sich eurer Meinung nach die Kirche einsetzen? Warum? Patrik Baumann: Ganz zentral für mich sind Sarah Gygax: Ein Grund ist sicher, dass die Frei- der Glaube und die Fragen, die mit dem Glauben kirchen ein sehr grosses Angebot haben, in das zusammenhängen. Einsetzen sollte sich die Kirche viele schon von klein an hineinwachsen. Es hängt für die Schwachen, für jene, die am Rand stehen. aber auch damit zusammen, wie der kirchliche Sie soll aber auch für die Starken da sein und diese Unterricht gestaltet wird. Hier darf man den An- auf Missstände aufmerksam machen. schluss zu den Jungen nicht verlieren. Manchmal ist man sehr weit weg von den Jugendlichen, Wie sehen das die anderen? EN S EM B L E 20 1 7/ 1 6 —– D oss i e r 9
Daria Lehmann: Ich finde es wichtig, dass ge- Sommercamp für junge Erwachsene wisse Grundwerte vertreten werden. Das hat für Was ist die Antwort auf leere Kirchenbänke? mich manchmal fast mehr mit Ethik zu tun als mit Geht Kirche auch ganz anders? Und wenn ja, Religion. Auch die Gemeinschaft finde ich etwas braucht es noch Landeskirchen oder ist es Zeit sehr Schönes. Ich persönlich kann mit Begriffen für die Privatisierung des Christentums? Am wie «Jesus» und «Gott» wenig anfangen. Für mich Campus Kappel 2017 (17.–21.7.) diskutieren hätte es im Konfirmationsunterricht eine stärkere Jugendliche Fragen, die im Jahr des Reformati- Fokussierung auf Inhalte gebraucht statt auf onsjubiläums an Brisanz gewinnen – mit profi- Namen. lierten Theolog/-innen und Persönlichkeiten aus Estelle Plüss: Für mich sind Glaube und Reli- Kultur, Politik und Showbiz. Die Teilnahme ist gion etwas sehr Unterschiedliches. Jedem Men- kostenlos. Bitte reichen Sie die Beilage dieses schen ist freigestellt, was er glaubt und wie inten- ENSEMBLE an junge Erwachsene weiter. siv. Religion ist für mich etwas, das viel mit Regeln www.campuskappel.ch zu tun hat. Religion bildet auch Gruppen: Hier ist der Islam, dort das Christentum und so weiter. Für mich ist klar, dass die eine Religion nicht die Riccardo Schmidlin: Ich finde, ein individueller Werte der anderen vertreten kann. Doch ich finde Glaube und Religion schliessen sich nicht aus. Der gerade für die Jungen sollte man etwas offener individuelle Glaube sollte in einer Religion Platz sein gegenüber anderen Werten und Meinungen. haben. Wenn man konfirmiert wird, bekennt man sich zwar zum christlichen Glauben, aber das Sie wünschen sich also eine offene, tolerante heisst nicht, dass man absolut bibeltreu sein muss. Kirche? Estelle Plüss: Ja, genau! Der Konfirmationsunterricht wurde verschiedent- lich erwähnt. Was könnte man eurer Meinung Was sagen Sie dazu, Patrik Baumann? nach daran verbessern? Patrik Baumann: Eine «Werteagentur» ohne Sarah Gygax: Ich konnte mich überhaupt nicht Glauben hat meiner Meinung nach keine Zukunft. mit dem identifizieren, was im Konfirmationsun- Es braucht einen Glauben und es braucht ein ge- terricht geschah. Das war so weit weg von meiner meinsames Ziel! Wenn ich an Jesus glaube, heisst Realität und von dem, was ich für richtig hielt. Ich das nicht, dass ich alles andere als falsch betrachte. hörte dann damit auf und stieg etwa ein Jahr Das heisst auch nicht, dass ich intolerant bin und später bei einer anderen Person wieder ein, bei denke, dass nur ich recht habe. Aber ich habe der ich den Zugang besser gefunden habe. durchaus einen gewissen Wahrheitsanspruch, Daria Lehmann: Man sollte ihn näher an das denn sonst hätte ich mich nicht für diesen Glau- Leben bringen. Mir war das vermittelte Bild im ben entschieden. Konfirmationsunterricht zu eng. Da gab es Gott, Estelle Plüss: Glaube muss für mich überhaupt Jesus, den Heiligen Geist und die biblischen Ge- nichts mit Gott oder Jesus zu tun haben. Ich kann schichten. Was genau das aber mit mir zu tun irgendetwas glauben. Aber Religion ist für mich haben soll, wurde zu wenig nicht vermittelt. Wie etwas sehr viel Engeres. Wenn eine Kirche das Ziel wählt ihr zum Beispiel die Themen für den Kon- Estelle Plüss und Riccardo hat, dass alle genau dasselbe oder an dieselbe Per- firmationsunterricht aus, Riccardo Schmidlin? Schmidlin. son glauben, stimmt das für mich nicht. Riccardo Schmidlin: Wir machen zuerst kleine Gruppen, in denen die Konfirmandinnen und Kon- firmanden Themen benennen, die sie ganz all gemein oder in Bezug auf die Kirche oder die Religion beschäftigen. Das tragen wir dann zu- sammen und nehmen es auf. Gewisse Themen sind halt Pflicht, aber bei der Projektarbeit nehmen wir Rücksicht auf die Wünsche der Konfirmandinnen und Konfirmanden. Daria Lehmann: Das finde ich cool, wenn ihr die Themenauswahl so offen gestaltet! Wie sehen Sie das als Synodaler, Roman Schmid? Ist die Kirche zu weit weg vom Leben? Roman Schmid: Zum Teil schon, ja. Und die © Mauro Mellone © Mauro Mellone Kirche darf sich auf keinen Fall aus der Debatte über aktuelle politische Themen zurückziehen. Aber etwas zeigt sich ja bereits in dieser Gruppe 10 D oss i e r —– EN S EM B L E 20 1 7/ 1 6
© Mauro Mellone hier. Obwohl wir alle relativ jung sind, haben wir le travail avec les jeunes. Une place était libre au Verschiedene An- sichten, verschiedene verschiedene Ansichten und verschiedene The- Synode, où il y avait cette envie de donner une Themen – ein Gefäss! men, die uns bewegen. Und trotzdem sind wir alle opportunité à quelqu’un de jeune. Avant cela je Pas toujours d’accord, in dem gleichen Gefäss. Daran sieht man, dass savais qu’il y avait un Synode, mais je ne savais mais tous dans etwas schon ziemlich gut läuft. pas exactement comment il fonctionnait. le même bateau! Was wünschen Sie der Kirche für die Zukunft, Vous sentez-vous pris au sérieux en tant que jeune Daria Lehmann? membre? Daria Lehmann: Es gibt Sachen, die ich ändern Roman Schmid: Je pense qu’il faut un certain möchte, und Sachen, die man beibehalten sollte. temps avant de comprendre comment cela marche Wichtig finde ich, dass die Kirche weiterhin für et quels sujets sont abordés. Il y a certains thèmes gewisse Grundwerte einsteht. Was ich auch super qui reviennent sans cesse et on a alors un avantage finde, ist so etwas wie hier, wo ich mitdiskutieren quand on est là depuis plus longtemps. Mais en kann. Das würde ich mir auch für Gottesdienste principe je me sens pris au sérieux. wünschen: Ich möchte nicht nur zuhören, sondern mitreden und die Meinung anderer hören! Riccardo Schmidlin, vous aidez en tant que «Accos» (accompagnant) à l’occasion de camps de confir- Ein Mitschnitt des Gesprächs ist auf mation et lors du catéchisme. Comment vivez-vous youreport.ch unter «Reportagen» zu sehen. le travail avec toute l’équipe? Riccardo Schmidlin: Le travail ensemble se passe bien. Nous nous comprenons bien. Au lieu d’écrire sur les adolescents et les F jeunes adultes, laissons les parler eux- Pouvez-vous apporter vos propres idées? mêmes. La rédaction d’ENSEMBLE a réalisé un Riccardo Schmidlin: Oui, quand nous avons des entretien avec sept personnes de cette nouvelle idées ou des propositions de changement, nous génération à propos de l’Eglise, de la religion les partageons avec les responsables. Après cela, et de la foi. nous en discutons et essayons de trouver des so- lutions. Nous ne disons pas seulement ce qui ne Interview par Adrian Hauser fonctionne pas, mais aussi ce qui est bien et ce que l’on doit continuer de faire. Roman Schmid, vous êtes un des membres les plus jeunes du Synode. Comment êtes-vous arrivé là? Estelle Plüss, vous êtes active au «Hip-Hop Center». Roman Schmid: C’est un animateur jeunesse Pourquoi cela? de ma paroisse qui me l’a proposé. Nous nous Estelle Plüss: Au départ c’est plutôt le fruit du connaissions déjà puisque je m’étais engagé dans hasard, puisque j’ai participé à un workshop de EN S EM B L E 20 1 7/ 1 6 —– D oss i e r 11
rap en dialecte. Cela m’a beaucoup plu à ce mo- © Mauro Mellone ment-là. Les responsables de l’activité ont vu en moi un certain potentiel. Ils pensaient que je de- vais continuer à participer. C’est ce que j’ai fait puisque j’y suis alors allé tous les jours. J’ai fait du rap, je me suis exercé et j’ai écrit. Je me suis aussi engagée autrement dans le «Hip-Hop Center». De quelle autre manière vous êtes-vous engagée? Estelle Plüss: On ne peut pas que rapper là-bas, on peut aussi danser et faire des graffitis. Il y avait un cours de breakdance pour enfants, que j’ai dirigé, et j’ai aidé à faire les quatre-heures ainsi qu’à faire la vaisselle. J’avais cependant déjà d onné des workshops de rap dans des paroisses. Sarah Gygax, vous vous engagez à «Gleis 19» (quai 19), qui consiste entre autres en un culte qui c ommence à 19 heures et qui a pour thème: «Gleis 19» ce n’est cependant pas qu’un culte, c’est « Sceptiques, incrédules et autres bons chrétiens et aussi un groupe de jeunesse. Noemi Gund, pouvez- chrétiennes». Qu’est-ce qu’il s’y passe exactement? vous nous en dire plus à ce sujet? Sarah Gygax: Le culte est ouvert à tous, il est Noemi Gund: L’équipe de «Gleis 19» se retrouve toutefois avant tout pensé pour les jeunes. Nous régulièrement pour organiser, mais aussi pour le sommes une équipe jeune, qui préparons et célé- simple plaisir d’être ensemble. Et parfois nous brons le culte. Une pasteure nous aide pour cela. faisons des excursions ensemble. Nous organisons Elle est comme un coach qui reprend nos idées et des évènements comme la nuit du film et certains nous aide à les intégrer dans le culte. Ce qui nous aident aussi à organiser le camp d’été. Dans ce Noemi Gund (en haut) et Sarah permet d’être plus créatifs: il y a du théâtre, de la cadre aussi, la jeune équipe qu’accompagne la Gygax (en bas). musique, de la danse, des jeux, et on discute beau- même pasteure a une fonction importante, Noemi Gund coup. Nous participons vraiment à la conception puisqu’elle prépare beaucoup de choses. L’équipe (oben) und Sarah Gygax du culte. Nous écrivons et lisons aussi des prières, est aussi en grande partie responsable pour (unten). des textes saints et des vœux. l’exécution des projets. Daria Lehmann, vous êtes active chez «You Report» en tant que jeune journaliste. A quel point est-ce important pour vous que ceci soit un projet de l’Eglise? Daria Lehmann: A vrai dire, c’est plutôt secon- daire. Grâce à l’Eglise nous obtenons le matériel nécessaire. Le contrat, c’est qu’en contrepartie nous réalisions régulièrement un reportage sur l’Eglise. Mon rapport à l’Eglise a évolué grâce à cela. J’ai certes été confirmée mais cela n’a jamais signifié beaucoup pour moi. Au travers des projets de films j’ai cependant pu voir tout ce que l’Eglise fait. J’ai élargi mon horizon grâce aux différentes personnes de l’Eglise que j’ai pu rencontrer. Patrik Baumann, vous êtes chef d’équipe dans le groupe de jeunes du «Cevi Region Bern». A quel point est-ce important que ce soit un projet de l’Eglise? Patrik Baumann: C’est très important! Lorsque j’ai commencé dans ce groupe de jeunes, j’étais très distant de l’Eglise. La confirmation n’avait pas © Mauro Mellone non plus spécialement eu de signification pour moi. C’est grâce à ce groupe et aux rencontres entre chefs d’équipes que j’ai trouvé ma foi. 12 D oss i e r —– EN S EM B L E 20 1 7/ 1 6
Qu’est-ce que vous trouvez bien dans l’Eglise? si être là pour les forts et rendre ceux-ci attentifs Patrik Baumann: Ce que je trouve bien dans aux problèmes qui existent. l’Eglise nationale, c’est qu’elle est partout, même dans les petits villages les plus reculés. J’ai parti- Comment les autres voient-ils cela? cipé une fois à un culte à Guggisberg et je pensais Daria Lehmann: Je trouve important de alors que là, j’étais au bout du canton. Mais défendre certaines valeurs fondamentales. Cela a du village de Guggisberg on peut rouler encore pour moi parfois presque plus affaire à l’éthique 30 minutes en voiture pour arriver à Sangern qu’à la religion. Je trouve que la communauté boden, où il y a encore une église. est aussi quelque chose de très beau. J’ai person- nellement pas mal de peine avec des concepts Selon vous, qu’est-ce que l’Eglise nationale pourrait comme «Jésus» ou «Dieu». Pour moi, la confirma- améliorer? tion devrait être plus centrée sur des questions de Sarah Gygax: Je trouve important que l’on contenu que sur des noms. implique les jeunes, que l’on ne travaille pas Estelle Plüss: Pour moi, la foi et la religion sont s eulement pour les jeunes mais aussi avec les des choses très différentes. Chaque homme est jeunes. libre de croire ce qu’il veut et avec l’intensité qu’il veut. La religion par contre, c’est quelque chose Comme cela s’est en fait passé avec vous… qui a plus à voir avec des règles. La religion Sarah Gygax: Oui, exactement! Et je trouve tout construit aussi des groupes: ici l’islam, là la chré- de même que cela reste à construire. Car nous, les tienté, etc. Pour moi, il est clair qu’une religion jeunes, et même les plus jeunes, sommes le futur déterminée ne peut pas défendre les valeurs des de l’Eglise. Si l’on n’arrive pas à faire suivre ces autres religions. Face aux jeunes, je trouve que derniers et à les convaincre, alors ce sera d ifficile. nous devrions être plus ouverts et compréhensifs Nous avons parfois de la peine à attirer les plus par rapport aux autres valeurs et opinions. jeunes dans une équipe. Vous souhaiteriez donc une Eglise plus ouverte et Pourquoi? tolérante? Sarah Gygax: Une chose est sûre, c’est que les Estelle Plüss: Oui, exactement! Eglises libres disposent d’une très grande offre, dans laquelle beaucoup de jeunes ont grandi. Mais Qu’en dites-vous, Patrik Baumann? cela dépend aussi de comment l’Eglise dispense Patrik Baumann: Selon moi, avoir des valeurs ses enseignements. C’est à ce moment-là qu’il faut sans une véritable foi n’a pas d’avenir. Il faut une ne pas perdre le contact avec les jeunes. Parfois croyance et un but communs! Si je crois en Jésus, on est bien trop loin des adolescents et des jeunes cela ne veut pas dire que je considère les autres parce que ceux-ci ne peuvent pas ou n’ont pas envie de s’investir. © Mauro Mellone D’autres ont-ils également de l’expérience avec les Eglises libres? Roman Schmid: J’ai aussi une certaine expé- rience avec les Eglises libres. Il y a quelque chose que je trouve beaucoup mieux là que dans l’Eglise nationale. Dans l’Eglise libre, j’ai souvent vu des pasteurs qui avaient le sentiment qu’ils avaient déjà compris le monde et qu’ils pouvaient nous expliquer comment tout fonctionne. Ce genre de chose me rend terriblement critique. Dans l’Eglise nationale, c’est plutôt l’esprit qui a de l’impor- tance, l’esprit de la recherche de l’être. Cela me plaît parce que je suis persuadé que l’homme ne saura jamais absolument tout. Selon vous, pour quels thèmes l’Eglise devrait-elle s’engager? croyances comme fausses. Cela ne signifie pas non Roman Schmid Patrik Baumann: La foi et les questions re plus que je sois intolérant ou que je croie toujours latives à la foi sont tout à fait centrales pour moi. avoir raison. Mais je défends effectivement un L’Eglise devrait s’engager pour les faibles, pour certain accès à la vérité, sinon je ne me serais pas ceux qui sont à la marge. Elle doit cependant aus- engagé pour cette croyance précise. EN S EM B L E 20 1 7/ 1 6 —– D oss i e r 13
Estelle Plüss: La foi n’a pour moi pas forcément Riccardo Schmidlin: Nous faisons des petits à voir avec Dieu ou Jésus. Je peux simplement groupes, dans lesquels les confirmands désignent croire une chose. Mais la religion est quelque des thèmes qui les préoccupent, que cela soit en chose de bien plus étroit. Lorsqu’une Eglise a pour rapport avec l’Eglise ou la religion. Nous considé- but de faire que tous croient la même chose ou rons alors ceux-ci et les accueillons. Certains croient en la même personne, il y a quelque chose thèmes sont bien sûr obligatoires, mais dans l’éla- qui ne joue pas selon moi. boration du projet, nous prenons en compte les Riccardo Schmidlin: Je trouve que croyance vœux de chacun. individuelle et religion ne s’excluent pas mutuel- Daria Lehmann: C’est cool d’organiser le choix lement. La foi personnelle devrait avoir une place des thèmes de façon si ouverte! à l’intérieur de la religion. Lors de la confirmation, on proclame certes sa foi chrétienne, mais cela ne En tant que membre du Synode, comment voyez- signifie pas que l’on doive respecter ce que dit la vous cela, Roman Schmid? L’Eglise est-elle trop Bible de manière absolue. éloignée de la vie? Roman Schmid: En partie, oui. Mais quelque Vous avez évoqué la confirmation de plusieurs chose me semble claire ici dans ce groupe. Bien manières. Que pourrait-on y améliorer? que nous soyons tous relativement jeunes, que Sarah Gygax: Je n’ai vraiment pas pu m’iden nous ayons chacun des avis différents et que nous tifier avec ce qui s’est passé lors de ma confirma- soyons touchés par des thèmes différents, nous tion. C’était si loin de ma réalité et de ce que je sommes dans le même bateau. On voit donc que considérais comme juste. Je me suis alors coupé quelque chose fonctionne d’ores et déjà plutôt de tout cela et n’ai repris contact avec ces ques- bien. tions qu’une année plus tard, au travers d’une autre personne grâce à laquelle j’ai mieux trouvé Daria Lehmann, que souhaitez-vous pour l’Eglise l’accès à la foi. dans le futur? Daria Lehmann: On devrait la rendre plus Daria Lehmann: Il y a des choses que j’aimerais proche de la vie. L’image transmise lors de ma changer et des choses que j’aimerais conserver. Je Cocréation: confirmation était trop étroite. Il y avait là Dieu, trouve important que l’Eglise continue à garantir créer des espaces Jésus, le Saint-Esprit et les histoires bibliques. Ce certaines valeurs qui sont les siennes. Ce que je de débat, écouter les avis. que tout cela avait exactement à voir avec moi, trouve aussi super, c’est comme ici et maintenant, Möglichkeit on ne me l’a pas vraiment transmis. quand on peut discuter ensemble. Je souhaiterais zur Mitwirkung: ça également pour les cultes: j’aimerais ne pas Diskussions- räume schaffen, Comment choisissez-vous les thèmes pour la seulement écouter, mais aussi participer et en- Meinungen hören. c onfirmation, Riccardo Schmidlin? tendre les opinions des autres! © Mauro Mellone 14 D oss i e r —– EN S EM B L E 20 1 7/ 1 6
REFORM I ERTES FO RU M Junge Erwachsene im Hochschulpfarramt Das Reformierte Forum verbindet Studie- © zVg rende unterschiedlicher Studienrichtungen und Herkunft. Es ist ein Ort zum Verweilen und zur Vertiefung der eigenen Spiritualität. Von Thomas Schüpbach-Schmid* und Eva Schären** Es ist ein grosses Privileg mit jungen Menschen zwischen 20 und 30 Jahren arbeiten zu dürfen. Vor allem bewegen die Lebendigkeit, der Ideen- reichtum und das Engagement von Studierenden. Etwa, wenn eine Gruppe selbstständig ein Anti- Foodwaste-Projekt im Forum betreibt. Oder wenn eine Studentin begeistert von neuen Formen der Bildung erzählt. Nicht zu übersehen Es sollen auch hier junge Erwachsene direkt zu Wort kommen. Eine Studierende stellt das Refor- mierte Forum so vor: durch Begleitung Möglichkeiten zur Selbstwirk- Team des Reformier- ten Forums (v. l. n. r.): «‹Auf dem Weg von der Bushaltestelle zur Uni samkeit eröffnet werden. Sei es, dass das Forum Thomas Schüpbach- Tobler bist du direkt neben dem Reformierten ihnen mit Räumen und fachlichem Rat zur Seite Schmid (Leiter), Forum vorbeigelaufen!› Dies war das Erste, was steht, oder dass Studierende ihre persönlichen Nikolaos Fries (Mitarbeiter), ich von der damaligen Leiterin an der Informa Anliegen und Interessen in Form eines Podiums, Maria Schmidlin tionsveranstaltung der Uni bezüglich Reformiertes eines Workshops oder einer Begegnung umsetzen (Assistentin), Benjamin Eichen- Forum erfahren habe. Seither weiss ich nicht, wie können. berger (Assistent). man das Forum übersehen kann. Das originelle Das dritte Ziel besteht im Aufbau von Bezie- L’équipe du Forum Schaufenster verrät bereits, zu welchem Semes- hungen zwischen Studierenden verschiedener réformé (de g. à d.): Thomas Schüpbach- terthema Veranstaltungen angeboten werden. Da Fachrichtungen. Was in Vorlesungen der Uni Schmid (directeur), gibt es informative Anlässe zu aktuellen politi- zählt, sind Leistung, gute Abschlüsse und Erfolge Nikolaos Fries (collaborateur), schen Entwicklungen. Mal stehen soziale und in der Forschung. Der Mensch ist aber angewiesen Maria Schmidlin kulturelle Fragen im Mittelpunkt, oder man setzt auf ein soziales Netzwerk. Viele kommen von aus- (assistante), Benja- sich mit medizinethischen oder ökologischen The- wärts und haben in Bern einen Wochenaufenthalt, min Eichenberger (assistant). men auseinander. Durch die Vernetzung mit der sind also getrennt von ihrem vertrauten Umfeld. Theologischen Fakultät entstanden die Angebote Da ist es äusserst wichtig, auch nach den Vor der Mittagsandacht ‹mittendrin› und Gottesdienst- lesungen Anschluss zu andern Studierenden zu projekte zum S emesterbeginn. Das Angebot im finden. Reformierten Forum wird vom Team und von Stu- Dies beschreibt ein Student wie folgt: «Das dierenden aus verschiedenen Studienfachrichtun- Reformierte Forum ist mir eine Stütze im univer- gen, dem Forumsrat, zusammengestellt.» sitären Leben. An Montagen etwa empfängt mich ein warmherziges Team mit einer köstlichen war- Selbstwirksamkeit und Beziehungen men Mahlzeit. Ich darf einfach kommen, mich Es sind drei Ziele, welche die Hochschulseelsorge hinsetzen, mit tollen Menschen reden und immer verfolgt. Erstens sollen mit den Angeboten und wieder Neues erfahren. Das und noch einiges mit der Seelsorge die persönliche und die spiritu- mehr ist für das Reformierte Forum selbstverständ- elle Entwicklung der jungen Erwachsenen geför- lich – für mich: ein Segen.» dert werden. Zweitens sollen den Studierenden ** Hochschulpfarrer, Leiter Reformiertes Forum www.refforum.ch ** Theologiestudentin EN S EM B L E 20 1 7/ 1 6 —– D oss i e r 15
J UGENDPROJEKTE F ÜR KIRCHGE M E IN DE N Jugendkultur mit Kirche verbinden Projektarbeit ist für ein aktuelles, kirch- Hop-Tanzschritten oder Breakdance-Moves kön- liches Engagement zugunsten von jungen nen sie ihre Gefühle ausdrücken. Und mit einem Menschen eine zentrale Arbeitsform. Idealer- Graffiti-Bild kann plakativ auf ein gesellschaftli- weise sind bereits bei der Projektplanung ches Thema aufmerksam gemacht werden. Unter Jugendliche involviert. anderem aus diesen Gründen engagieren sich die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn für das Hip-Hop Center Bern. Dieses hat sich zum Ziel ge- setzt, Interessierte bei der selbstständigen Umset- zung ihrer Aktivitäten in der Hip-Hop-Kultur zu unterstützen und diese mit der Kirchenkultur zu verbinden. Es werden auch Workshops in Kirch- gemeinden angeboten. Junge Menschen stärken Junge Menschen brauchen Frei- und Experimen- tierräume, die ihnen eigenständiges Erfahren und Lernen ermöglichen. Damit Jugendliche ihren existenziellen Fragen unbeeinflusst nachgehen können und zu ihrer inneren Kraft finden, brau- chen sie dafür einen passenden Rahmen. Aus die- sen Gründen stehen mit «wild side» interessierten Kirchgemeinden massgeschneiderte Jugend-Out- door-Projekte zur Verfügung. Die gesamtkirchli- chen Dienste unterstützen Kirchgemeinden finan- ziell und fachlich bei der Realisierung einer Das Hip-Hop Selbsterfahrung für Jugendliche in der Natur. © Aicha Bühlmann / HipHop Center Bern Center Bern ist eine Möglichkeit Männliche Heranwachsende, die diese Arbeit ver- unter vielen (im tiefen wollen, besuchen das «Wildniscamp», das Bild: Andy Light). im Rahmen des generationenübergreifenden Men- Au Hip-Hop Center (Berne), un lieu toringprojekts «wildAway» angeboten wird. d’engagement parmi tant Sprengkraft des Evangeliums d’autres (sur la photo: Andy Light). Das Projekt «Sprengkraft» will Jugendlichen mit Texten zeigen, dass biblische Botschaften uns auch heute noch viel zu sagen haben. Das Projekt stellt Von Manuel Münch* die «Sprengkraft des Evangeliums» ins Zentrum und führt Jugendliche an aussagekräftige Bibel- Die kirchliche Arbeit mit Jugendlichen und stellen. jungen Erwachsenen in den Kirchgemeinden ist Gemeinsam wird im Projekt herausgearbeitet, ideenreich, vielfältig und farbig. Davon zeugen was von biblischen Texten weitergetragen und als die Video-Clips auf den zwei DVDs «Die kirchliche Botschaft in eine «kreative Umsetzung» eingear- Jugendarbeit zeigt sich» und «FILM AB! Die beitet werden soll. Diese kreative Umsetzung kann kirchliche Jugendarbeit im Fokus». Beide Samm- als Handy-Film, Video-Clip, Graffiti, Rap, StreetArt lungen beinhalten Reportagen und Filme mit oder als Cartoon daherkommen. insgesamt 34 kirchlichen Jugendanlässen und -projekten. Jugend ans Mikrofon Weitere Informationen über die Projekte: Die Hip-Hop-Kultur gibt jungen Menschen die www.refbejungso.ch > Jugendprojekte Möglichkeit, sich kreativ auszudrücken. Mit «Rap» www.hiphopcenter.ch können Junge in gereimter Muttersprache ihre www.wildside.ch Anliegen auf den Punkt bringen. Auch mit Hip- www.wildAway.ch www.refbejungso.ch > Jugendprojekte * Beauftragter Jugend 16 D oss i e r —– EN S EM B L E 20 1 7/ 1 6
CONNEXI O N3D Au service de la jeunesse L’arrondissement francophone des Eglises donne le projet. Une activité novatrice dans la- réformées Berne-Jura-Soleure bénéficie d’une quelle les jeunes affichent une grande motivation. animation jeunesse innovante dans le Jura sud. Trois animateurs sont à la disposition des Accompagner un processus paroisses pour soutenir des projets. Les jeunes collaborent au développement des pro- jets. «C’est une manière de les responsabiliser et de les impliquer», se réjouit Willy Mathez. Un en- Par Nicolas Meyer gagement qui leur permet d’entrer en discussions et d’amener leurs réflexions sur les objectifs d’une En principe on ne fonctionne jamais seul», sou- activité. C’est aussi un moyen d’acquérir des outils ligne Céline Ryf, animatrice dans la région des et des expériences pour la suite de leur vie paroisses de Rondchâtel, Bienne, La Neuveville, p rofessionnelle ou personnelle. Sur appel de Nods et Diesse. «L’idée est de soutenir des projets connexion3d, quelques jeunes de l’arrondissement jeunesse qui émergent dans les paroisses», ajoute- ont récemment participé au Synode de réflexion t-elle. Né en 2004, le concept de connexion3d vise PLUS, dans le cadre de Vison «Eglise 21», une jour- à répondre aux besoins des jeunes et des anima- née destinée à tenter de donner des réponses aux teurs de paroisse de manière spécifique. Une dé- nombreuses questions récoltées lors de la pre- marche qui prend en compte les différentes réali- mière phase du processus. «Les jeunes romands tés et les souhaits des personnes de chaque lieu, ont pu proposer les pistes les plus faciles d’accès», en leur amenant un soutien logistique et financier. se réjouit Willy Mathez. «Pour nous, il est très important d’aller là où les Les animateurs s’entendent toutefois pour dire jeunes sont», insiste Willy Mathez, animateur pour que le concept de connexion3d reste difficile à le Vallon de Saint-Imier. communiquer. Une situation due au fait que le service ne propose pas d’activités propres. Un Mettre en lien nouveau site Internet qui informe de l’ensemble Les trois animateurs de connexion3d collaborent des activités jeunesse devrait permettre de pallier Connexion3d: également au niveau de l’arrondissement sur des à cette lacune. Il vient d’être mis en ligne. tournoi annuel «à deux balles». projets qui impliquent des jeunes issus de tout Connexion3d: l’arrondissement. C’est notamment le cas chaque Jährliches Turnier Infos: www.connexion3d.ch année lors du «Tournoi à 2 balles», une activité «à deux balles». sportive dans laquelle des jeunes se réunissent pour jouer © Pierre-André Kuchen au volleyball et au unihockey tout en soutenant une associa- tion d’entraide. Le projet est ini- tié par les paroisses de Delé- mont et de Moutier. L’inscription se fait en amenant un carton de d enrées alimentaires qui sera ensuite redistribué en faveur des plus démunis. Les Cartons du Cœur de Delémont et la cui- sine populaire de Bienne ont récemment bénéficié de ce petit plus. Un autre projet en collabo- ration avec les animatrices de Terre Nouvelle et du service mi- gration devrait voir le jour pro- chainement. Une balade eth- no-gourmande réunira jeunes et migrants dans la région de Mou- tier au mois de septembre. «On a presque déjà goûté les plats», plaisante Céline Ryf qui coor- EN S EM B L E 20 1 7/ 1 6 —– D oss i e r 17
EIN STÜCK STOFF ALS POLITIKUM AUSSTELLUNG «SCHLEIER & ENTSCHLEIERUNG» IN BERN UN MORCEAU D’ÉTOFFE COMME SUJET POLITIQUE EXPOSITION «VOILE & DÉVOILEMENT» À BERNE den meisten Kulturen und Zivilisationen auftaucht © Paulo Amorim / Imagopress und dass ihn Juden- und Christentum schon lange vor dem Aufkommen des Islams zu religiösen Zwecken genutzt haben. Verschiedene Blickwinkel Die von Elisabeth Reichen für die reformierte Kir- che Neuenburg konzipierte Ausstellung «Schleier und Entschleierung» lädt dazu ein, sich mit die- sem Stück Stoff auseinanderzusetzen. Die Ausstel- lung nähert sich dem komplexen Thema aus ver- schiedenen Blickwinkeln, bevor sie sich mit der «Kehrseite» des Verschleierns befasst: dem Entschleiern. Der profane Schleier diente vor al- lem dazu, sich vor Naturelementen oder Blicken zu schützen. Der Teil der Ausstellung, der sich dem religiösen Schleier widmet, zeigt verschiedene Arten, wie der Kopf von Frauen – manchmal auch jener von Männern – als Zeichen der Treue zum Allmächtigen bedeckt wird. Aus dem patriarcha- lischen Blickwinkel wird der Schleier als Mittel hinterfragt, die Religion zu instrumentalisieren, um das Weibliche zu beherrschen. Der Schleier Kaum je hat ein Stück Stoff so viele Diskus- Die Ausstellung kann aus einem grossen iko- ist zu einem Politikum sionen ausgelöst wie der Schleier. Doch der nografischen Fundus schöpfen. Die Darstellung geworden. Schleier ist mehr als das. Eine Ausstellung des Schleiers ist ein zentrales Element in der Kunst- Le voile s’est in der Französischen Kirche Bern beleuchtet geschichte, und man gerät ins Staunen darüber, politisé. das Thema unter verschiedenen Aspekten. wie wunderbar dieses Stück Stoff in Szene gesetzt werden kann. Die Reise führt zum Buddhismus und Von Anne-Claude Slongo* zur Frage nach der Beziehung des Schleiers zur Wirklichkeit und zur Natur, in der vielfältige For- Wie sich Frauen und Männer kleiden, ist weder men von «Schleiern» bekannt sind: Licht, Dunst, beliebig noch unerheblich. Männerkleidung ist Nebel, Wasser, und Haare. praktisch nie ein Gesprächsthema. Ganz anders steht es mit Kleidern, die Frauen verschleiern. Seit Ausstellung in der Französischen Kirche Bern, dem Ende des 20. Jahrhunderts entzünden sich Zeughausgasse 8, Bern die Diskussionen vor allem an einem Stück Stoff: 5. März bis 2. April 2017 dem Schleier. Er wird als ein Symbol des Islams Di–Fr, 9–17 Uhr, Sa, 9–13 Uhr angesehen. Dabei wird gern vergessen, dass er in Flyer mit Angaben zum Begleitprogramm: * Anne-Claude Slongo, sozialdiakonische Mitarbeiterin www.egliserefberne.ch der Französischen Kirchgemeinde Bern 18 Fo ku s —– EN S EM B L E 20 1 7/ 1 6
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