Geschäftsbericht Rapport de gestion Resoconto di gestione 2017

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Geschäftsbericht
Rapport de gestion
Resoconto di gestione
2017

                        1
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Table des matières
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                       1. Protokoll der DV 2017..................................................................................................... 4

                       2. Tätigkeitsbericht 2017.................................................................................................. 10
                          Rapport d’activité 2017................................................................................................ 21
                          Rapporto sull’attività 2017......................................................................................... 32

                       3. Organe der SOG / Organes de la SSO 2017.................................................... 34

                       4. Wahlen / Élections.......................................................................................................... 35
                           Vorstand: Kandidaten / Comité: candidats.................................................. 35

                       5. Jahresrechnung der SOG 2017 / Bilan 2017 de la SSO.............................. 37
                            Bilanz / bilan 31.12.2017
                             Erfolgsrechnung / Comptes de pertes et profits 1.1. – 31.12.2017
                               B udget 2018 der SOG / Budget 2018 de la SSO
                              B ericht der Revisoren zur Jahresrechnung 2017 der SOG /................ 42
                               Rapport de l’organe de révision sur le contrôle restreint.................... 43

                       6. Tätigkeitsprogramm 2018 der SOG...................................................................... 45
                          Programme d‘activité 2018 de la SSO................................................................. 49

Impressum
Schweizerische Offiziersgesellschaft
Kapellenstrasse 14
Postfach
3001 Bern
Tel.: +41 58 796 98 85
Fax: +41 58 796 99 03
E-Mail: office@sog.ch
Website: www.sog.ch

Gestaltung
Schalter & Walter, 9000 St.Gallen

Druck
Typotron AG, 9000 St.Gallen
1. Protokoll der                                     Ein besonderer Dank gebührt den Sponsoren
   Delegiertenversammlung                             und den beiden Walliser Offiziersgesellschaften,
                                                      die als Gastgeber für die diesjährige DV verant-
   2017                                               wortlich zeichnen.
                                                          Mit einer Schweigeminute ehrt die DV die
Théâtre de Valère, Sion,                              verstorbenen Kameraden. Stellvertretend für die
18. März 2017, 1015 – 1215                            Verstorbenen gedenkt die DV Oberst i Gst Sigi
                                                      Albertin, SOG-Präsident ai 1999 – 2000, der am
Vorsitz: Oberst i Gst Stefan Holenstein (Präsident)   22. Juli 2016 verstarb. Die Musik intoniert «Ich
Protokoll: Maj Daniel Slongo (Generalsekretär)        hatt’ einen Kameraden».
                                                          In seiner Grussbotschaft weist Korpskomman-
Traktanden                                            dant Philipp Rebord darauf hin, dass die SOG
 1.	Wahl der Stimmenzähler                           und ihre Offiziere die Milizarmee repräsentieren
 2.	Protokoll der Delegiertenversammlung             und in der Gesellschaft verkörpern.
       vom 12. März 2016                                  Seit 1848 habe die Armee mit der WEA erst-
 3.	Jahresbericht 2016                               mals ein Leistungsprofil, das die Erwartungen
 4.	Jahresrechnung 2016, Revisorenbericht            der Politik abbildet. Die Offiziere seien nun ver-
 5.	Wahlen                                           pflichtet zu erfüllen. Er selber stehe ein für die
 5.1.	Vorstand                                       Kontinuität in der Armee. Und er brauche die
 5.2.	Revisoren                                      Offiziere zur Erfüllung seines Auftrags:
 6.	Mitgliederbeitrag (Änderung Anhang                   1. WEA: Für die Weiterentwicklung der Armee
       1 zu den SOG Statuten)                         braucht es Personal. Jährlich 18’000 ausexerzier-
 7.	Budget 2017                                      te Angehörige der Armee. Es braucht dafür mehr
 8.	Grundlagenpapier Rüstungsbeschaffung             Diensttaugliche, es braucht weniger Ausfälle in
 9.	Aufnahme des Vereins Schweizer                   der Rekrutenschule, und es braucht politische
       Offiziere der kombattanten Verbände            Massnahmen beim Zivildienst.
10.	Verabschiedungen                                     2. Materielle Vollausrüstung: Diese muss bis
11.	Varia                                            2020 erreicht werden. Denn von diesem Zeitpunkt
                                                      an braucht die Luftwaffe die Investitionen auf
SOG-Delegiertenversammlung vom 12. März 2017          mehrere Jahre hinaus.
                                                          Weitere Grussworte überbringen Edmond
Pünktlich um 11.15 Uhr eröffnet der SOG-Präsident,    Perruchoud, Oskar Freysinger, Cyrille Fauchère
Oberst i Gst Stefan Holenstein, die Delegierten-      und die beiden Walliser OG-Präsidenten Robert-
versammlung und meldet vor der Nationalhym-           Peter Eyer und Sébastien Rhoner.
ne dem Chef der Armee, Korpskommandant                    Der Präsident stellt fest, dass die DV ordent-
Philippe Rebord.                                      lich einberufen wurde, die Stimmunterlagen
   Der SOG-Präsident begrüsst alle Anwesenden,        erhalten. Es sind 84 Delegierte anwesend.
im Speziellen Bundesrat Guy Parmelin, Staatsrat           Die Traktandenliste wird in der vorliegenden
Oskar Freysinger, Grossratspräsident Edmond           Form stillschweigend genehmigt.
Perruchoud, Ständerat Jean-René Fournier, Ge-
meinderat Cyrille Fauchère, Korpskommandant           1. Wahl der Stimmenzähler
Philippe Rebord, CdA, die Korpskommandanten
Dominique Andrey und Aldo Schellenberg, die           Der Vorstand schlägt Oberst i Gst Marcus Graf,
Divisionäre Jean-Marc Halter und Claude Meier,        Oberst Ivo Maritz, Oberstleutnant Stefan Wehr-
die Brigadiers Germaine Seewer, Silvano Barilli,      li und Oberstleutnant Stefano Giedemann vor.
Yvon Langel, Thomas Süssli, Mathias Tüscher,          Das Wort wird nicht verlangt.
Guy Vallat und Martin Vögeli sowie Oberst i Gst
Hugo Roux, Heinz Liechti und Dr. Sergey Bankoul.

4
Abstimmung: Oberst i Gst Marcus Graf, Oberst       getiert (höherer Kommunikationsbedarf und
Ivo Maritz, Oberstleutnant Stefan Wehrli und       darum höhere Übersetzungskosten und ein
Oberstleutnant Stefano Giedemann als Stimmen-      zusätzlicher Vizepräsident). Leistungen wurden
zähler gewählt.                                    namentlich bei den Gesellschaftskosten abge-
                                                   baut.
2. Protokoll der Delegiertenversammlung vom            Mit dem Beitrag der Stiftung der Offiziere der
    12. März 2016                                  Schweizer Armee resultiert für das Vereinsjahr
                                                   2016 ein Verlust von CHF 38‘315.52, der dem
Das Protokoll der ordentlichen Delegiertenver-     Eigenkapital belastet wird. Das Wort wird nicht
sammlung 2016 vom 12. März 2016 in Chur wur-       verlangt.
de den Sektionen mit dem Geschäftsbericht               Der Präsident Oberst i Gst Stefan Holenstein
versandt. Das Wort wird nicht verlangt.            verweist auf den Revisorenbericht vom 07.02.17,
                                                   der im Jahresbericht auf Seite 40/41 abgedruckt
Abstimmung: Das Protokoll der Delegierten­         ist.
versammlung 2015 vom 14. März 2015 in Locar-
no wird einstimmig genehmigt und verdankt.         Abstimmung: Der Revisorenbericht wird zur
                                                   Kenntnis genommen und die Jahresrechnung
3. Jahresbericht 2016                              2016 der SOG mit 8 Gegenstimmen genehmigt.
                                                   Dem Vorstand ist damit Décharge erteilt.
Bevor der Jahresbericht 2016 zur Abstimmung
kommt, blickt Oberst i Gst Stefan Holenstein auf   5. Wahlen
das vergangene Jahr zurück. Es war geprägt vom
sicherheitspolitischen Bericht 2016, dem Bericht   5.1. Vorstand
der Studiengruppe Dienstpflichtsysteme, der
bodengestützten Luftverteidigung, den Vor­         Es stellen sich der Wiederwahl in den Vorstand
arbeiten zur Beschaffung eines neuen Kampf-        für eine weitere Amtsdauer von zwei Jahren:
flugzeugs, der Rüstungsindustrie und Rüstungs-     Oberst i Gst Markus Ernst, Oberst i Gst Christoph
beschaffung, dem Milizsystem und der Wehrpflicht   Grossmann, Präsident ASMZ, Oberst Daniel Gru-
sowie der Kommunikation. Das Wort wird nicht       ber, Oberst Marc-André Ryter, Oberstleutnant
verlangt.                                          Stefano Giedemann, Vizepräsident, Major Etienne
                                                   Guggisberg sowie Major Philipp Schoch. Das
Abstimmung: Der Jahresbericht 2016 wird ein-       Wort wird nicht verlangt.
stimmig genehmigt.
                                                   Abstimmung: Die sieben Vorstandsmitglieder
4. Jahresrechnung 2016                             werden in globo einstimmig für eine weitere
                                                   zweijährige Amtsdauer wiedergewählt.
Der Präsident bemerkt einleitend, dass die SOG
weder ein Finanzloch noch Schulden habe. Of-       Oberst i Gst Diego Ochsner hat seine Kandida-
fene Briefe und Medienartikel, die anderes be-     tur am Morgen der DV ohne N ennung von Grün-
haupten, seien nicht wahr.                         den zurückgezogen.
   Finanzchef Oberst Edgar Gwerder erläutert           Es stehen somit drei Kandidaten für eine zwei-
die Bilanz und Jahresrechnung anhand der Zah-      jährige Amtsdauer in den SOG-Vorstand zur Wahl:
len im Geschäftsbericht 2016.                      Oberst i Gst Pius Segmüller, Oberst Mathias
   Die Kosten können dank Disziplin und sofort     Völker und Major Jahn Koch. Die Portraits der
eingeleiteten Sparmassnahmen unter Budget          Kandidaten finden sich im Geschäftsbericht 2016
gehalten werden. Die Übersetzungskosten und        auf Seite 34 bzw. sind mit den Abstimmungs­
die Kosten für den Ausschuss sind wegen der        unterlagen verschickt und verteilt worden. Das
Erweiterung des Ausschusses höher als bud-         Wort wird nicht verlangt.

                                                                                                     5
Abstimmung: Oberst i Gst Pius Segmüller, Oberst          Daniel Gruber, Mitglied des SOG-Vorstandes,
Mathias Völker und Major Jahn Koch werden in         stellt klar, dass die SOG nicht untergehen würde,
globo einstimmig gewählt.                            wenn die Beiträge nicht erhöht werden. Er will
                                                     den Druck auf den SOG-Vorstand aufrechter­
5.2. Revisor                                         halten.
                                                         Simon Eugster, Delegierter SOLOG, stellt in
Die erste dreijährige Amtszeit von Revisor Oberst    Aussicht, dass die SOLOG einer Erhöhung um
i Gst Olaf Wolfensberger ist vorbei. Oberst i Gst    10.– zustimmt.
Wolfensberger steht für eine Wiederwahl zur              Eugen Thomann, Delegierter KOG Zürich,
Verfügung. Das Wort wird nicht verlangt.             blickt auf das 187-jährige Erbe der SOG zurück
                                                     und will das nicht leichtfertig aufs Spiel setzen.
Abstimmung: Revisor Oberst i Gst Olaf Wolfens-       Es brauche die SOG als Gegengewicht. Er plädiert
berger wird für eine einjährige Amtszeit einstim-    im Namen der KOG Zürich auf eine Erhöhung
mig wiedergewählt.                                   von CHF 10.–.
                                                         Vanja Keller, OG Panzer, vermisst die Varian-
6. Mitgliederbeitrag (Änderung Anhang 1 zu den      ten und möchte auch über eine Erhöhung um
    SOG Statuten)                                    CHF 0.– abstimmen.
                                                         Patrick Mayer, Mitglied des SOG-Vorstandes,
Zur Eröffnung des Traktandums führt Präsident        weiss nicht, wie viel Geld die SOG braucht und
Oberst i Gst Stefan Holenstein aus, warum die        ob es das Geld überhaupt brauche. Er plädiert
SOG eine Beitragserhöhung braucht und der            dafür, zuerst die Reformen durchzuziehen und
Vorstand eine Mitgliederbeitragserhöhung um          dann mit einem Budget die Notwendigkeiten
CHF 10.– beantragt.                                  aufzeigen.
    Alexandre Vautravers, Präsident SMG, möch-           Danilo Schwerzmann, Präsident OG Zug, ver-
te zuerst die Reformen abwarten und erst dann        misst die Vision, wie es künftig weitergehen soll
über eine allfällige Mitgliederbeitragserhöhung      mit der SOG.
abstimmen.                                               Martin Vögeli, Delegierter KOG Schaffhausen,
    Marco Lucchini, Präsident STU, erläutert, dass   will dem Vorstand eine Erhöhung um CHF 10.–
die STU nach engagiert und hitzig geführten          zustimmen, damit die SOG funktionieren und
Diskussionen an einer ausserordentlichen Mit-        sich reformieren kann.
gliederversammlung beschlossen hat, einer Er-            Philipp Arnet, Präsident KOG Solothurn, kon-
höhung des Mitgliederbeitrages um CHF 10.–           statiert eine Unzufriedenheit an der Basis in Sa-
zuzustimmen.                                         chen Finanzen der SOG. Er stellt einen Antrag
    Yves Charriere, Präsident SVO, unterstreicht,    auf Einsetzung einer Arbeitsgruppe, zusammen-
dass die SOG Mittel zum Funktionieren braucht.       gesetzt aus Vertretern des Vorstandes, der Prä-
Die SVO will mehr Transparenz bei der SOG und        sidenten der Sektionen und unter Einbezug einer
bei der Stiftung. Er unterstützt im Namen der        externen Revisionsstelle, welche die Jahre 2012
SVO eine Beitragserhöhung um CHF 5.– im Wis-         bis 2015 überprüft. Der Bericht soll an der nächs-
sen darum, dass die SOG CHF 10.– zusätzlich          ten DV vorgelegt werden.
braucht. Die weiteren CHF 5.– müssen über die            Eugen Thomann, KOG Zürich, stellt den Antrag,
Stiftung und Drittmittel eingebracht werden.         auf dieses Geschäft nicht einzutreten.
    Caspar Zimmermann, Delegierter AOG und               Nach einer kurzen Beratungspause erläutert
Präsident der OG Baden, stellt klar, dass die AOG    der Präsident das Abstimmungsprozedere.
gegen eine Beitragserhöhung ist. Es wurde 2012           Zuerst wird über die beiden Anträge Beitrags-
versprochen, dass die Professionalisierung des       erhöhung, dann über den Antrag der KOG ZH
Generalsekretariats sich nicht auf die Mitglie-      und dann allenfalls über den Antrag der KOG
derbeiträge niederschlägt.                           SO abgestimmt.

6
Antrag 1. Vorschlag des Vorstandes                 vorsieht. Die beschlossene Beitragserhöhung
1. Statutenänderung (Anhang 1 zu den SOG          erlaubt es jedoch, dass der Verlust ausgeglichen
    Statuten)                                      werden kann. Das Wort wird nicht verlangt.
1. Mitgliederbeitrag (neu)
Für die stimmberechtigten Vereinsmitglieder        Abstimmung:
einer Sektion bzw. deren Untersektionen (vgl.      Das Budget 2017 der SOG wird mit einer Gegen-
Art 4 Abs 1 der SOG-Statuten) beträgt der jähr-    stimme genehmigt.
liche Mitgliederbeitrag mit Wirkung per 2017
CHF 20.–.                                          8. Grundlagenpapier Rüstungspolitik

Abstimmung:                                        Der Präsident informiert, dass der SOG-Vorstand
 	Für die Erhöhung um CHF 10.–: 29 Stimmen        plant, ein Positionspapier auszuarbeiten. Das
 	Gegen die Erhöhung um CHF 10.–: 36 Stimmen      Thema Rüstungspolitik wird die SOG beschäftigen.
Der Antrag wird des Vorstandes um Beitrags­        Forderung der SOG:
erhöhung von CHF 10.– wird abgelehnt.               	Etablierung einer integrierten Sicherheits-,
                                                      Finanz-, Aussen- und Wirtschaftspolitik
Antrag 2, Vorschlag der Mehrheit der Präsiden-      	Griffiger und verbindlicher Sicherheitspoli­
tenkonferenz.                                         tischer Bericht als Basis für eine fähigkeits­
 	Statutenänderung (Anhang 1 zu den SOG              orientierte Streitkräfteplanung
   Statuten)                                        	Durchsetzung der Rüstungsindustriepolitik
 	1. Mitgliederbeitrag (neu)                         des Bundesrates aus dem Jahre 2010
 	Für die stimmberechtigten Vereinsmitglieder      	Effiziente und effektive Rüstungsbeschaffungs-
   einer Sektion bzw. deren Untersektionen (vgl.      behörde
   Art 4 Abs 1 der SOG-Statuten) beträgt der        	Ausreichend Finanzmittel für die Schliessung
   jährliche Mitgliederbeitrag mit Wirkung per        der Fähigkeitslücken und die Voll-Ausrüstung
   2017 CHF 15.–.                                     mittels Globalbudgets für die Armee.

Abstimmung:                                        9. Aufnahme des Vereins Schweizer Offiziere
	Für die Erhöhung um CHF 5.–: 54 Stimmen              der kombattanten Verbände
	Gegen die Erhöhung um CHF 5.–: 23 Stimmen
	Der Antrag 2 um Beitragserhöhung von CHF         Der Verein Schweizer Offiziere der kombattanten
  5.– wird angenommen.                             Verbände hat zu Handen der DV 2017 das Gesuch
                                                   um Aufnahme als Fach-OG in die SOG gestellt.
Antrag: Nicht Eintreten auf Antrag KOG SO          Das Motivationsschreiben des Präsidenten wur-
Abstimmung:                                        de in der Präsidentenkonferenz präsentiert und
	Für das Nicht-Eintreten: 53 Stimmen              im Newsletter verschickt.
	Gegen das Nicht Eintreten: 19 Stimmen                Der Vorstand der SOG hat die Statuten des
	Der Antrag auf Nicht-Eintreten auf den Antrag    neuen Vereins geprüft, begrüsst dessen Initia-
  der KOG SO wird angenommen.                      tive und empfiehlt der Delegiertenversammlung
                                                   die Aufnahme des Vereins und damit die Erwei-
Der Präsident dankt für das Vertrauen, für die     terung des Mitgliederbestands um eine neue,
CHF 5.– und verspricht, den Reformkurs weiter-     15. Fach-OG der SOG.
zuführen.
                                                   Abstimmung:
7. Budget 2017                                     Die Delegiertenversammlung beschliesst ein-
                                                   stimmig die Aufnahme des Vereins Schweizer
Finanzchef Oberst Edgar Gwerder orientiert über    Offiziere der kombattanten Verbände als
das Budget 2017 der SOG, das einen Verlust         15. Fach-Offiziersgesellschaft.

                                                                                                   7
10. Verabschiedungen                                   Im Anschluss an den offiziellen statutarischen
                                                    Teil übergibt Oberst i Gst Stefan Holenstein das
Auf die Delegiertenversammlung 2017 treten          Wort dem C VBS, Bundesrat Guy Parmelin.
die Vorstandsmitglieder Oberst Edgar Gwerder,          Dieser Rede folgt ein Imbiss im Foyer des
Oberst Ivo Maritz, Oberstleutnant Stefan Wehr-      Théâtre de la Valère für die Delegierten und
li, Major Beat Benz (in absentia) sowie Hauptmann   Gäste.
Andreas Heizmann (in absentia) von ihren Ämtern
zurück. Oberst i Gst Stefan Holenstein würdigt      Schweizerische Offiziersgesellschaft
die anwesenden Vorstandsmitglieder mit per-
sönlichen Worten und dankt herzlich für die Zu-
sammenarbeit.
     Zum Schluss der Verabschiedungen würdigt       Oberst i Gst Stefan Holenstein, Präsident
der Präsident auch die Sektionspräsidenten, die
im vergangenen Vereinsjahr das Präsidium über-
geben haben:
                                                    Maj Daniel Slongo, Generalsekretär
	Oberst Markus Bänziger (KOG St.Gallen)
	Major Florian Ulrich (KOG Luzern)
	Oberstleutnant i Gst Urban Broger (Appen-         Das Protokoll geht an
  zellische OG)                                     die Präsidenten der KOG und Fach-OG,
	Oberst Yvan Demierre (Freiburgische OG)           Delegierte, Mitglieder des SOG-Vorstandes,
	Oberst i Gst Niels Büchi (VSN)                    Revisoren.

11. Varia

Das Wort wird nicht verlangt. Der Präsident dankt
dem Vorstand und dem Generalsekretär für die
Zusammenarbeit und die geleistete Arbeit im
vergangenen Jahr.
   Er macht auf die nächste Delegiertenversamm-
lung vom 17. März 2018 in N euchâtel aufmerksam.
   Der Präsident dankt noch einmal den Spon-
soren und Gönnern, den Walliser Offiziersgesell-
schaften sowie den Delegierten. Er beschliesst
die Delegiertenversammlung 2017 mit der Mel-
dung an den CdA, Korpskommandant Philippe
Rebord.

8
Sicherheit ohne
  Kompromisse
      Militärische Organisationen können nur dann flexibel,
schlagkräftig und wirksam reagieren sowie vorausschauend
      agieren, wenn Material, Kommunikation und Prozesse
            aufeinander abgestimmt und durch moderne IT-
      Lösungen unterstützt werden. Unsere Spezialisten vor
      Ort entwickeln hochwertige Lösungen unter anderem
     für Intelligence, Führungsinformation, Einsatzplanung,
                IT-Sicherheit, Kommunikation sowie Training.

                     Atos wünscht Ihnen eine erfolgreiche
                           Delegiertenversammlung 2018.

                         Atos ist mit 12 Milliarden Euro Umsatz
                         und weltweit 100‘000 Mitarbeitenden
                          in 72 Ländern der führende Anbieter
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                                                              9
2. Tätigkeitsbericht 2017                          die SOG zu gereiften Positionen, auf welche un-
                                                   ser demokratisches System angewiesen ist.
Zusammenfassung

Auf der weltpolitischen Bühne spielt die Schweiz   2.1. Delegiertenversammlung
keine Hauptrolle. Betroffen ist sie von globalen
Krisen und Katastrophen natürlich trotzdem.
                                                        2017, Sion
Kontinuierlich muss sie deshalb ihr sicherheits-
politisches Instrumentarium überprüfen und der     Im Mittelpunkt der Delegiertenversammlung in
aktuellen Lage anpassen. Sicherheitspolitische     Sion stand die Debatte um die Erhöhung des
Abstimmungen gab es keine im Berichtjahr.          Mitgliederbeitrages. Den Antrag des Vorstandes,
   Armee- und verbandspolitisch zogen sich         diesen um CHF 10.– zu erhöhen, lehnten die
Reformen wie ein roter Faden durch das Jahr        Delegierten ab. Hingegen stimmten sie mit deut-
2017. Die Armee stand vor dem Startschuss zu       lichem Mehr der Erhöhung um CHF 5.– pro Mit-
ihrer Weiterentwicklung (WEA), und die SOG         glied und damit der Änderung des Anhangs 1
überdachte ihre Strukturen und Finanzen, um        der Statuten der SOG zu. Präsident Oberst i Gst
sich mit Blick auf die kommenden Herausforde-      Stefan Holenstein verstand die Beitragserhöhung
rungen auch weiterzuentwickeln. Beide Institu-     als Vertrauensvorschuss und gleichzeitig als Auf-
tionen teilen das Ziel, mit den zur Verfügung      trag an den SOG-Vorstand, die Finanzen und
stehenden Mitteln schlagkräftiger zu werden.       Strukturen der SOG zu reformieren.
   Trotz der verbandsinternen Reformprojekte,          Als 15. Fach-Offiziersgesellschaft nahm die
die einiges an Arbeitskraft kosteten, verfolgte    Delegiertenversammlung den Verein Schweizer
der Vorstand die sicherheitspolitischen Geschäf-   Offiziere der kombattanten Verbände auf. Ferner
te mit der nötigen Aufmerksamkeit. Will die SOG    liess sie sich über die Grundzüge des Positions-
gehört und ernst genommen werden, muss sie         papiers zur Rüstungsbeschaffung orientieren.
substantielle Antworten auf die anstehenden            Bundesrat Guy Parmelin, Chef VBS, lud die
Probleme bereithalten. Dazu gehörten im Be-        Anwesenden zu einem Tour d’horizon durch die
richtjahr                                          Weiterentwicklung der Armee ein und dankte
 	die integrierte Luftverteidigung mit dem Be-    den Offizieren für ihren Einsatz zugunsten der
   kenntnis zu einem neuen Kampfflugzeug und       Sicherheit des Landes.
   einer modernen bodengestützten Luftabwehr;
 	die personelle und materielle Alimentierung
   der Armee mit dem Einsatz für ein ausreichen-   2.2. Vorstand
   des Militärbudget und dem Kampf gegen die
   zu hohen Abgänge in den Zivildienst;            Die Delegiertenversammlung wählte Oberst i
 	Grundlagenarbeiten zur Rüstungspolitik mit      Gst Pius Segmüller (KOG LU), Oberst Mathias
   dem Ziel, die einheimische Rüstungsindustrie    Völker (AVIA) und Major Jahn Koch (KOG SZ) neu
   zu stützen;                                     in den Vorstand und verabschiedete die Kame-
 	Der Weiterentwicklung der Armee den nötigen     raden Oberst Edgar Gwerder, Oberst Ivo Maritz,
   Rückhalt verleihen.                             Oberstleutnant Stefan Wehrli, Major Beat Benz
                                                   sowie Hauptmann Andreas Heizmann.
Die SOG war bestrebt, mit ihrer Kommunikation          Der Ausschuss bereitete in vier Sitzungen ei-
gegen innen und aussen der Sicherheits- und        nen Teil der Geschäfte vor, welche der Vorstand
Armeepolitik den gebührenden Stellenwert ein-      in sechs Sitzungen behandelte. Auf eine Vorstands-
zuräumen und am richtigen Ort zugunsten der        klausur wurde verzichtet, da sich das Reformpro-
Milizarmee Einfluss zu nehmen. Dem daraus ent-     jekt als sehr zeitaufwändig erwies. Die Sicher-
standenen lebhaften Meinungsaustausch stellte      heitspolitische Agenda behält ihre Aktualität 2018
sich der Vorstand gerne; denn erst damit findet    und erforderte keine dringenden Entscheide.

10
An seiner konstituierenden Sitzung bestätig-     Giedemann. Sie pflegte weiterhin ihre interna­
te der Vorstand die bisherigen drei Vizepräsiden-    tionalen Kontakte vor allem im Rahmen der Con-
ten und nahm Col Marc-André Ryter zusätzlich         fédération Interalliée des Officiers de Réserve
in den Ausschuss auf, um die Präsenz mindestens      (CIOR) und der Gaminger Initiative.
eines Vertreters aus der Romandie sicherzustel-
len. Mit Hptm aD Rinaldo Rossi wählte der Vorstand   CIOR/CIOMR
zudem einen Finanzchef ad interim. Die Nomi-         Die CIOR ist ein Zusammenschluss der Reserve-
nation soll an der DV 2018 bestätigt werden. In      offiziersverbände von N ATO und ihren Beobach-
der Leitung des Ressorts SOG löste Oberst Marco      terländern. Sie repräsentiert 1,3 Mio. Reservisten
La Bella Oberst Edy Egli ab und übergab den          aus den 36 teilnehmenden Ländern. Diese mitt-
Vorsitz der Kommission International an Vizeprä-     lerweile der NATO angegliederte, unpolitische
sident Oberstlt Stefano Giedemann.                   Nonprofit Organisation wurde bereits 1948 ge-
    Anfang Dezember 2017 trat Oberstlt i Gst         gründet und fokussiert vor allem auf internatio-
Yannik Buttet aus persönlichen Gründen als Vize-     nale Einsätze.
präsident zurück. Der Vorstand wählte an seine           Im Februar 2017 nahm eine kleine Schweizer
Stelle Oberst Marc-André Ryter zum französisch-      Delegation teil am Winter Seminar in Bonn. Das
sprachigen Vizepräsidenten. Sein Vorstandsman-       Thema lautete «Sudden Knock-out or eventual
dat vorzeitig beendete Oberst Thomas Hugen-          points loss – How our security state will lose the
tobler mit seiner Rücktrittserklärung am 19.12.17.   fight Increasing redundancy and improving sur-
                                                     ge management». Anschliessend zog die Dele-
                                                     gation weiter Richtung Brüssel (Belgien) ans
2.3. Präsidentenkonferenz                            Mid-Winter-Meeting, wo sie mit anderen Dele-
Im Geschäftsjahr 2017 fanden drei Präsidenten-       gationsmitgliedern in den verschiedenen Komi-
konferenzen statt, zwei in Bern, eine im Anschluss   tees mitarbeitete.
an die Veranstaltung CHANCE MILIZ in Luzern. Im          Der Sommerkongress in Prag (Tschechien)
Januar 2017 diskutierten die Präsidenten intensiv    widmete sich dem Bereich CIMIC, für die Schweiz
Varianten für die vorgeschlagene Erhöhung der        war Oberstlt i Gst Philip Bornhauser dabei. Wäh-
Mitgliederbeiträge. Der Konferenz im Juni wurden     rend mehreren Tagen befassten sich hochste-
erstmals die Teilprojekte des Reformprojektes SOG    hende Referate und Workshops mit dem Thema
und die Eckwerte des Grundlagenpapiers Rüstungs-     «Migration». Insbesondere behandelt wurden
beschaffung vorgestellt. Zudem berichtete Oberst     die Verwaltung von Camps, die Patrouillen an
i Gst Beat Meister aus der Werkstatt des Kernteams   den Küsten und die Mikrokriminalität. Im paral-
WEA. Die Konferenz anfangs November befasste         lel verlaufenden Workshop der YRO gewannen
sich eingehend mit den Reformprojekten SOG,          die Schweizer YRO Vertreter, Oblt Nicolas Pen-
insbesondere dem Teilprojekt Organisation, und       syeres, Oblt Thomas Scheiwiller und Oblt Marcel
erteilte in einer Konsultativabstimmung dem Vor-     Stolz viele wertvolle Eindrücke.
stand den Auftrag, in der vorgestellten Richtung         In Prag beteiligte sich zum zweiten Mal eine
weiterzuarbeiten. Ebenfalls konsultativ sprachen     Schweizer Delegation an einem Militärwettkampf.
sich die Präsidenten für die sechs Forderungen im    Der Militärwettkampf besteht aus den Diszipli-
Grundlagenpapier Rüstungsbeschaffung aus.            nen Hindernisbahn, Orientierungslauf, Hand-
                                                     granatenwerfen, Schwimmen und Schiessen.
                                                     Nach einem intensiven Vorbereitungsprogramm
2.4. Kommissionen                                    unter Leitung von Oblt Fabian Ramseier stellte
                                                     sich das Schweizer Team, bestehend aus Oblt
2.4.1. Kommission International                      Severin Stiner, Oblt Louis Preisig, Lt Christian
                                                     Maag und Lt Nils Renggli, dem leistungsstarken
Seit August 2107 hat die Kommission Interna­         internationalen Wettkampf und gewann zwei
tional einen neuen Präsidenten, Oberst Stefano       Medaillen.

                                                                                                     11
Für den zweiwöchigen CIOR-Sprachkurs konn-         eingegangen; sämtliche danach offenen Debi-
te die SOG neu drei Sprachlehrer für Französisch      toren konnten bis Ende des Jahres eingebracht
stellen. Es gelang ihnen, die Teilnehmenden für       werden. Die Kommission ASMZ dankt allen Of-
die französische Sprache zu begeistern.               fiziersgesellschaften, die erkannt haben, dass
                                                      die vollständige Meldung ihrer Mitglieder und
Gaminger Initiative                                   eine zeitgerechte Bezahlung der Abonnements-
Die Gaminger Initiative ist eine Austauschplatt-      rechnung wichtig für die gesunden Finanzen der
form für Offiziers- und Reserveoffiziersverbände      ASMZ sind. Sie ermöglichen damit eine unab-
aus Deutschland, der Schweiz, Italien, Kroatien,      hängige, von Miliztätigkeit begeisterte, militäri-
Ungarn, Slowenien, der Slowakei, der Tschechi-        sche Fachzeitschrift, die der freien Meinungsbil-
schen Republik und Polen. Österreich als eine         dung verpflichtet ist. Die Kommission schätzt es
der Gründungsnationen ist momentan inaktiv.           sehr, dass manche Mitglieder, die in mehreren
Die Initiative geht auf die Gaminger Kamin-           Offiziersgesellschaften gemeldet sind, den Bei-
gespräche zwischen Oberst i Gst Charles Ott           trag für die ASMZ mehrmals bezahlen, weil sie
(Schweiz), Oberst Arne Steinkamp (Deutschland)        der Meinung sind, dass die ASMZ es wert sei.
Oberst Volker Zimmermann (Österreich) zurück.         Andere wiederum haben erkannt, dass die di-
   Oberstlt Hans Ruedi Strasser und Major Phi-        rekte Ansprechmöglichkeit junger Offiziere als
lipp Leo vertraten die Schweiz im Mai in Chian-       Zielpublikum für ihre Firma interessant ist, und
ciano Terme (Italien) und im September in Prag        unterstützen die ASMZ regelmässig mit Inseraten.
(Tschechien).                                         Dies hilft mit, dass die ASMZ insgesamt über
                                                      gesunde Finanzen und eine ausreichende Liqui-
2.4.2. Kommission ASMZ                                dität verfügt.
                                                          Das erfreuliche Resultat ist unter anderem
Die Kommission ASMZ ist für die Herausgabe der        dank der soliden, präzisen und budgettreuen
Allgemeinen Schweizerischen Militärzeitschrift        Arbeit der Redaktion zu Stande gekommen, die
(ASMZ) verantwortlich, sie ist auch das deutsch-      ihrerseits auf vielen eingereichten, aktuellen Ar-
sprachige Publikationsorgan der SOG. Mit elf          tikeln sowie zahlreichen Leserbriefen basiert.
N ummern sind unter der Leitung des Chefredak-        Keine Publikation ist ohne jene möglich, die di-
tors Divisionär Andreas Bölsterli auch 2017 Ak-       rekt die Entstehung gewährleisten. Ein beson-
tualitäten aufgegriffen, Hintergründe beleuchtet,     derer Dank gilt darum all jenen – vom Gedanken
vielfältige Themen und Auffassungen aufbereitet       zum Wort, zur Gestaltung, zum Druck, zur Pu­
worden. Die ASMZ findet bei den Lesern Anklang        blikation oder zum Versand – und deren Führung,
und ist verankert. Zahlreiche freiwillige Autoren     Finanzierung und Unterstützung. Wir danken
und positive Rückmeldungen zeugen davon.              allen Beteiligten für ihre Arbeit: Ihretwegen kann
   Die Auflage der ASMZ betrug 2017 rund              die SOG weiterhin eine herausragende Fachzeit-
15 700 bezahlte Exemplare. Die Anzahl der Leser       schrift im Reigen der europäischen Militärzeit-
konnte leicht gesteigert werden. Die fortgeführ-      schriften herausgeben.
te Aktion, mit der die neuen Leutnants während
eines Jahres die ASMZ zum Kennenlernen erhal-
ten, wirkt sich positiv auf die Zahl der Mitglieder   2.5. V
                                                            ernehmlassung EU
der Offiziersgesellschaften und der Abonnenten
aus. Das Jahr 2017 verzeichnet Einnahmen
                                                           Waffenrichtlinie
von CHF 363‘496.55 und einen Aufwand von
CHF 363‘147.65. Nach Rückstellung von CHF             Die Übernahme des verschärften EU-Waffenrechts
7‘000.– für zusätzliche Seiten beträgt der Jah-       befriedigt überhaupt nicht. Die SOG machte in
resgewinn 348.90.                                     ihrer Stellungnahme klar, dass der Vorschlag des
   Die Abonnementsbeiträge der Offiziers­             Bundesrates den legalen Waffenbesitzer trifft,
gesellschaften sind überwiegend zeitgerecht           nicht aber den gefährlichen Handel mit illegalen

12
Waffen. Die vorgesehene N achregistrierung löst     seitige Besuch von Anlässen fördert das Ver-
einen gewaltigen Bürokratieschub aus. So müss-      ständnis für die jeweiligen Positionen und baut
ten selbst private Sammler und Museen sich um       Missverständnissen vor. Im Vordergrund stehen
eine Ausnahmebewilligung für ihre alten, zum        der Verein für eine sichere Schweiz, die Landes-
Schiessen nicht mehr tauglichen Waffen bemü-        konferenz der militärischen Dachverbände, die
hen und Auflagen erfüllen. Sollte der Bundesrat     Arbeitsgemeinschaft für eine wirksame und frie-
die auch von vielen Kantonen erhobenen Vor-         denssichernde Milizarmee und Pro Militia. Mit
behalte nicht berücksichtigen, erwartet die SOG,    ihrer ablehnden Stellungnahme zur EU-Waffen-
dass das Parlament die Änderung des Waffen-         richtlinie unterstützte die SOG die Schützen und
gesetzes nachbessert (Verzicht auf Nachregis­       ihre Verbände.
trierungen und Ausnahmebewilligungen sowie
obligatorische Mitgliedschaft in einem Schiess-
verein und unverhältnismässige Hürden für Samm-     2.7. Medienarbeit der SOG
ler) oder überhaupt zurückweist.
                                                    In vier Medienmitteilungen reagierte die SOG
                                                    auf politische Entscheide und trug dabei ihren
2.6 Kontakte                                        Teil zur Meinungsbildung bei:
                                                     	BODLUV 2020 – Vorwärts, Marsch
Eine nahtlose Fortsetzung fanden die Treffen der     	SOG-Delegiertenversammlung in Sion, für
SOG-Spitze mit dem neuen Chef der Armee, KKdt          eine effizientere Rüstungsbeschaffung
Philippe Rebord. Als ehemaliger Präsident der        	SOG fordert 70 Kampfflugzeuge
Waadtländer Offiziersgesellschaft bringt er der      	Integrierte Luftverteidigung: Zögerlicher Ent-
SOG und ihren Anliegen auch in seiner neuen            scheid des Bundesrates
Funktion viel Verständnis entgegen. Offenheit
und Kameradschaft prägen die Gespräche, wobei       Die Meinung der SOG zählt bei den Medien. Das
jeder Partner seinem Auftrag verpflichtet bleibt,   zeigten auch letztes Jahr die unzähligen Anfragen
keine Seite die andere zu vereinnahmen hat.         von Medienschaffenden insbesondre beim Prä-
   Zweimal empfing der Chef VBS, Bundesrat          sidenten; sie erwarten rasch eine Stellungnahme
Guy Parmelin, eine Delegation der SOG.              und ziehen die Interview-Form dem Communiqué
   Auch der Besuch der Rapporte der Grossen         vor. Es ist unabdingbar, Hintergrundinformatio-
Verbände bietet Gelegenheit zum informativen        nen zu sammeln, den Wissenstand stets aktuell
Austausch mit der Armeeführung und weiteren         zu halten, um für profilierte Statements bereit zu
Höheren Stabsoffizieren.                            sein. Keine Kommentare gibt die SOG zu Perso-
   Regelmässig finden Gespräche mit eidgenös-       nalfragen ab.
sischen Parlamentariern vorwiegend während              Aufgrund des Pressespiegels werden die Zi-
der Sessionen statt. Wertvoll sind dabei auch       tate aus den verschiedenen Medien, wenn mög-
die Zusammenkünfte, welche die KOG mit ihren        lich, auf die Website der SOG aufgeschaltet.
National- und Ständeräten organisieren.                 In den Publikationsorganen der SOG, der
   Angesichts dessen, dass die Kommunikation        Allgemeinen Schweizerischen Militärzeitschrift
gerade in der Zeit des Wandels immer wichtiger      (ASMZ), der Revue Militaire Suisse (RMS) und der
und dringender wird, traf sich der Präsident der    Rivista Militare della Svizzera Italiana (RMSI),
SOG mit dem Kommunikationschef des VBS. Ein         können die Standpunkte der SOG vertiefter be-
neues Kommunikationskonzept des Departements        handelt werden. Dies geschieht in Kolumnen oder
findet ebenso das Interesse der SOG wie ent-        der Seite des Präsidenten.
sprechende Anstrengungen des Unternehmens-              In der Erhebung «Sicherheit» von ETH und
forums Lilienberg.                                  MILAK erhält die Armee immer hohe zustim-
   Einigkeit unter den Milizverbänden stärkt die    mende Werte. Gleichzeitig muss man feststel-
Armee. Gemeinsame Sitzungen und der gegen-          len, dass der Informationsstand in der Bevöl-

                                                                                                    13
kerung ungenügend ist. Schmerzhaft be-                Konsolidierung des Eigenkapitals der SOG nun
merkbar macht sich dies insbesondere, wenn            gelegt ist. Dieses beträgt per 31.12.2017 CHF
sicherheitspolitische Themen auf der Abstim-          134‘134.88 (Vorjahr CHF 119‘449.73).
mungsagenda stehen. Auch die SOG trifft hier              Davon ausgehend, haben wir in einer Bud-
die Verantwortung, mit einer verständlichen           getplanung für das Geschäftsjahr 2018 mit einem
Kommunikation einen Beitrag zur Verbesserung          positiven Ergebnis in etwas geringerer Grössen-
zu leisten.                                           ordnung gerechnet, nachdem man bei den we-
                                                      sentlichen Positionen der Erfolgsrechnung wei-
                                                      terhin von der Umsetzung der beschlossenen
2.8. Finanzen                                         Sparmassnahmen und Auslagerungen von Auf-
                                                      gaben an die Vorstandsmitglieder im Milizprinzip
Das Finanzjahr 2017 war geprägt von der klaren        ausgeht.
Zustimmung der Delegiertenversammlung vom                 Dies hat insbesondere auch die Reduktion
18.03.2017, den Beitrag um CHF 5.– pro Mitglied       des Aufwandes für das neue Generalsekretariat
der SOG zu erhöhen. Ein positives Resultat, das       beim Centre Patronal ab 1.1.2018 in Bern ermög-
der SOG die dringend nötige finanzielle Hand-         licht, nachdem der Leistungskatalog entsprechend
lungsfreiheit ermöglichte. Denn dadurch konnten       reduziert und Effizienzsteigerungen definiert
die Erträge der SOG in laufender Rechnung auf         werden konnten.
dem Niveau des Vorjahres gehalten werden,
davon ausgehend, dass weder Beiträge noch
Spenden von Dritten geflossen sind.                   2.9. Verbandspolitik
    Die neuen Mitgliederbeiträge von CHF 15.–
konnten bis zum Abschluss der Jahresrechnung          Ende 2017 vereinte die SOG 15 Fachoffiziers- und
in ihrer Gesamtheit vereinnahmt werden, was für       25 Kantonale Offiziersgesellschaften. Diese Sek-
die Zahlungsdisziplin der Mitgliederorganisa­         tionen umfassten wiederum weitere 73 regiona-
tionen spricht.                                       le Sektionen. Total vertritt die SOG über 20’000
    Das der letzten Delegiertenversammlung            Offiziere.
vorgelegte Budget für 2017 stand bereits im               Mit der WEA verschwinden die zentralen Of-
Zeichen von massiven Sparbemühungen. Der              fizierslehrgänge, die eine wertvolle Plattform für
Präsident und die Ausschuss- bzw. Vorstands-          die Mitgliederwerbung boten. An ihre Stelle
mitglieder haben auf die Hälfte der ihnen zuste-      treten sollen zwei zentrale Offiziers-Lehrtage pro
henden Entschädigungen und zum Teil gänzlich          Jahr. Es wird Aufgabe der SOG sein, das mit
auf die Erstattung der Spesen verzichtet. Der         dieser Lösung gebotene Zeitfenster möglichst
Aufwand für das Generalsekretariat konnte sub-        wirkungsvoll zu nutzen. Eine 2. Werbetranche
stantiell reduziert und weitere Aufwandposten         werden die Fachoffiziersgesellschaften und die
entsprechend gekürzt werden.                          KOG in den Offiziersschulen übernehmen. Nur
Diese Sparmassnahmen hat der Vorstand im              eine mitgliederstarke SOG kann die nötige Wir-
Berichtsjahr 2017 konsequent und erfolgreich          kung erzielen. Diese Anstrengungen dürfen nicht
umgesetzt, indem sie durch Auslagerung von            nachlassen.
Aufgaben an die Vorstandsmitglieder weiter                Die frisch brevetierten Leutnants erhalten ein
optimiert werden konnten.                             Jahr lang ein Gratisabonnement der ASMZ, dem
    Beim Posten der Delegiertenversammlung            Mitteilungsorgan der SOG.
konnte erfreulicherweise ein Ertrag realisiert            In 3 Newsletters orientierten Präsident und
werden. An dieser Stelle sei den Sponsoren bes-       Generalsekretär die Sektionen über laufende
tens gedankt.                                         Geschäfte und die Sicherheitspolitische Agen-
    Die Jahresrechnung 2017 schliesst deshalb         da. Es ist dem Vorstand wichtig, mit der Basis
mit einem Gewinn von über CHF 14‘685.15, wo-          regelmässig und zusätzlich zu den Präsidenten-
mit der Grundstein für die mittel- bis langfristige   konferenzen in Kontakt zu bleiben. Die News-

14
letters werden auch den Mitgliedern der Sicher-     sekretariat in St. Gallen tätig. Weitere Spar-
heitspolitischen Kommissionen übermittelt.          massnahmen wirkten sich im Laufe des Jahres
                                                    positiv aus. Für mehr Transparenz sorgte ein
                                                    vierteljährliches Monitoring, in das auch die
2.10. Reformprojekt SOG                             Präsidentenkonferenz Einblick erhielt. Die der
                                                    DV versprochene Konsolidierung der Finanzen
Die Diskussion über die Erhöhung des Mitglie-       ist auf guten Wegen.
derbeitrages, die sich über zwei Jahre hinzog,
zeigte, dass die Sektionen die Arbeit und damit     2.10.2. Generalsekretariat
die Bedeutung der Dachorganisation und ihrer
finanziellen Bedürfnisse zu wenig nachvollziehen    Ziel ist, die Bedürfnisse in einem Leistungskata-
konnten. Ein verstärkter Einbezug der Sektionen     log zu erfassen und die Leistungserbringer zu
sollte dieses Defizit auffangen. Mit dem Verspre-   definieren.
chen an der Delegiertenversammlung, die Fi-             Primäre Aufgaben des Generalsekretariats sind
nanzen und die Strukturen der SOG zu über­prüfen    Administration, Geschäftsführung, Unterstützung
erfolgte quasi der Startschuss zum Reformprojekt    von Präsident und Vorstand und teilweise Kom-
SOG. Der Vorstand stellte es unter das Motto:       munikation. Die Analyse ergab, dass dafür eine
Gemeinsam vorwärts – Avancer ensemble – Avan-       Vollzeitstelle reichen sollte. Was der Leistungs-
ti insieme!                                         katalog nicht mehr enthält, muss im Milizsystem
    Im Frühjahr nahm eine Projektgruppe unter       erledigt werden. Dazu gehören Finanzen und
Leitung von Oberst Marco La Bella das ambi­tiöse    Buchhaltung, administrative Arbeiten für die Stif-
Reformprojekt in Angriff. Neben Vorstandsmit-       tung, die Website und sicherheitspolitische Pro-
gliedern wurden gezielt auch Vertreter der Sek-     jekte. Eine praktikable Aufgabenteilung zwischen
tionen in Untergruppen beigezogen.                  Vorstand und Generalsekretariat ist zu finden.
    Folgende vier Teilprojekte wurden ausgeschie-       Bereits früh entschieden hatte der Vorstand,
den: Finanzen, Generalsekretariat, Organisation     dass das Generalsekretariat neu im Raume Bern
und Stiftung, wobei jedes mit eigenen Zielen        anzusiedeln sei. Im Oktober wurde das Stellen-
versehen wurde.                                     inserat geschaltet. Von den 17 Bewerbern für
                                                    eine direkte Anstellung konnten sich drei dem
2.10.1. Finanzen                                    Vorstand präsentieren, von den vier Mandats­
                                                    offerierenden deren zwei. Der Wahlausschuss
Das Ziel dieses Teilprojektes ist, der Delegier-    hatte mit mehreren Kandidaten intensive Hearings
tenversammlung künftig wieder ausgeglichene         durchgeführt. Im Laufe des Prozesses wurde
Budgets zu unterbreiten und in Etappen Re-          deutlich, dass eine Mandatslösung gegenüber
serven anzulegen. Dies unter der klaren Prä-        der Direktanstellung eines Generalsekretärs
misse, dass die SOG unabhängig bleiben muss.        wesentliche Vorteile brachte. So beauftragte
Eine Finanzanalyse ergab, dass die Kosten des       der Vorstand am 20. Dezember 2017 das Dienst-
Generalsekretariats in der Höhe der letzten vier    leistungszentrum Centre Patronal in Bern und
Jahre nicht mehr tragbar sind, dies auch nach       dessen Partner lic. iur. Olivier Savoy mit der
Erhöhung des Beitrages um CHF 5.– pro Mit-          Führung des Generalsekretariats. Oberst aD
glied. Der entsprechende Aufwand wurde be-          Savoy bringt Erfahrungen aus Offiziersgesell-
reits in der laufenden Rechnung reduziert. Auf      schaften mit, von 2004 – 2010 war er Vorstands-
die Kündigung des ursprünglichen Vertrages          mitglied der SOG.
mit der Agentur alea iacta per 30.9.2017 folgte
eine Übergangslösung bis zum 31.12. 2017 mit        2.10.3. Organisation
tieferen Kosten. Die frühere Generalsekretärin
der SOG, Hptm aD Irène Thomann, übernahm            Dieses Teilprojekt ist das Anspruchsvollste. Das
einige Aufgaben, operativ blieb das General-        Ziel der strukturellen Reorganisation ist, die Füh-

                                                                                                     15
rung der SOG durch den Vorstand zu stärken           2.11. Militär- & Sicherheits-
und gleichzeitig die KOG und FachOG über die
Präsidentenkonferenz enger in den Meinungs-
                                                           politik
bildungsprozess und in die Verantwortung ein-
zubinden.                                            2.11.1. Weiterentwicklung der Armee
    Der Vorstand ist mit 25 stimmberechtigten
Mitgliedern und vier Gastmitgliedern zu gross        Nach dem Entscheid des Parlaments vom März
und damit zu schwerfällig. Ein Führungsrhythmus      2016, der Weiterentwicklung der Armee WEA
mit dem Ausschuss (9 Mitglieder) spielte sich        mit dem revidierten Militärgesetz eine Rechts-
auch aus Spargründen nicht ein. Bei den Wah-         grundlage zu verleihen, und dem missglückten
len wurde Artikel 14, Abs. 5, wonach bei der         Versuch, die WEA über ein fakultatives Referen-
Zusammensetzung des Vorstandes auf die ver-          dum zu verhindern, arbeiteten Armeeführung
schiedenen Landesteile und Landessprachen            und VBS mit Vollgas an den Startbedingungen
gebührend Rücksicht zu nehmen sei, jeweils breit     für das ambitiöse Projekt.
ausgelegt. Die Statuten begrenzen die Anzahl             Die Transformation beginnt am 1. Januar 2018
Vorstandsmitglieder nur nach unten, nicht nach       und dauert fünf Jahre. Einiges wird auf Anhieb
oben (Art.14, Abs.1). Das Reformprojekt sieht        gelingen, anderes nicht. Anpassungen und Fein-
eine Reduktion des Vorstandes mit klarer Zu-         justierung werden unausweichlich sein. Die SOG
teilung von Funktionen und Pflichten vor. Per-       steht zur WEA. Sie wirkt mit in der Begleitgruppe
sonalunionen mit Mandaten in den Vorständen          und wird die Rückmeldungen ihrer Mitglieder
der KOG/FachOG sollen nicht mehr möglich             dort einbringen. Dabei wird sie ihr Augenmerk
sein.                                                vor allem auf die praktische Seite des Einsatzes
    Da der verschlankte Vorstand weniger reprä-      richten. Im Vordergrund stehen die Kaderausbil-
sentativ ist, muss die Präsidentenkonferenz auf-     dung, die Mobilmachung und die Vollausrüstung.
gewertet werden. Sie soll nicht länger nur ein
Konsultativorgan sein, sondern Entscheidbefug-       2.11.2. Personal und Finanzen
nisse erhalten. Zurzeit befasst sich dieses Teil-
projekt mit der Kompetenzausscheidung zwischen       Das Parlament verabschiedete die WEA mit zwei
der Konferenz und dem Vorstand sowie der De-         entscheidenden Parametern: einem Sollbestand
legiertenversammlung.                                von 100‘000 AdA und einem Budget von CHF
                                                     5 Mrd. Beide Eckwerte drohen zu erodieren. Die
2.10.4. Stiftung der Offiziere der Schweizer        steigende Zahl der Abgänge in den Zivildienst
         Armee                                       und die Ausfälle über die Untauglichkeit rufen
                                                     nach Massnahmen. Eine Revision des Zivildienst-
Hoch waren die Erwartungen in die Finanzkraft        gesetzes wird unausweichlich; sie müsste den
der Stiftung, zu hoch wohl. Das Ziel dieses Teil-    Zugang zum Ersatzdienst wieder auf den wahren
projekts ist die Intensivierung des Fundraisings,    Sinn, den N achweis des Gewissenskonflikts, be-
wozu auch eine personelle, gut vernetzte Ver-        schränken. Die Rekrutierung auf Basis der diffe-
stärkung des Stiftungsrates nötig ist. Im Laufe      renzierten Tauglichkeit soll ab 2018 weiter ver-
des Berichtjahrs wählte der Vorstand Br Yves         feinert werden (Tauglichkeit mit Einschränkungen)
Charrière, Oberst i Gst Stefan Holenstein, Hptm      und dürfte damit der Armee nicht nur zusätzliche
aD Rinaldo Rossi, Oberstlt Stefan Wehrli und         Kräfte, sondern auch Fachwissen zuführen. Dem
Oberst Ivo Maritz in den Stiftungsrat. Der Eintrag   Grundsatz der allgemeinen Wehrplicht ist strik-
ins Handelsregister erfolgte. Der bisherige Prä-     te nachzuleben.
sident Br Hans Schatzmann und die beiden Mit-            Einen wesentlichen Anteil am Ausbildungs-
glieder Br Denis Froidevaux und Oberst Edgar         erfolg des Kaders hat das militärische Berufs-
Gwerder traten zurück. Das Präsidium besorgt         personal. Die Bestrebung, das Pensionierungs-
Oberst Ivo Maritz ad interim.                        alter für diese Kameraden von 60 auf 65 zu

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erhöhen, wirkt kaum motivationsfördernd und           Vorlagen für mögliche Varianten zu erarbeiten.
gefährdet den Ausbildungsstand der Miliz. Die         Geprüft werden sollen ein Planungsbeschluss,
SOG wehrt sich gegen diese Angleichung an das         eine Revision des Militärgesetzes, der übliche
übrige Bundespersonal und wird diese Haltung          Weg über die Armeebotschaft oder andere Mög-
auch in der vom VBS geplanten Arbeitsgruppe           lichkeiten.
vertreten.                                                Die SOG begrüsst das Bekenntnis zur integ-
   Der Kampf um die Finanzen ist ein Dauerauf-        rierten Luftverteidigung, bedauert jedoch, dass
trag. Er muss einerseits über das Parlament ge-       der Bundesrat mit der Begrenzung auf 8 Milliar-
führt werden; ebenso entscheidend ist es jedoch,      den den eigenen Handlungsspielraum einengt.
die Bevölkerung kontinuierlich von der N otwen-       Pessimistisch beurteilt die SOG die vorgesehe-
digkeit ausreichender Mittel für die Armee zu         ne Finanzierung der Investitionen in den Jahren
überzeugen. Die SOG ist sich dieser Pflicht           2023–2032 in der Höhe von CHF 15 Mia. Die
bewusst.                                              Armee läuft Gefahr, in einen Beschaffungsstau
                                                      zu geraten, weil sie praktisch gleichzeitig nicht
2.11.3. Luftverteidigung                              nur in der Luft, sondern auch auf dem Boden
                                                      mehrere schwere Schlüsselsysteme (Artillerie,
Im Frühjahr hatte sich die SOG zu diesem Thema        Radschützenpanzer, Führungsunterstützungs- und
klar positioniert, in Übereinstimmung mit dem         Logistikmittel) ersetzen muss.
Bericht der Expertengruppe Neues Kampfflug-               Grundsätzlich ist die SOG der Meinung, dass
zeug zur «Luftverteidigung der Zukunft». Das          die Rüstungsbeschaffung in die Kompetenz des
Credo der SOG: Die gesamte heutige Kampf-             Parlaments gehört. Die Schweiz kennt kein Fi-
flugzeugflotte ist durch ein neues Mehrzweck-         nanzreferendum. Die vom VBS zu erwartenden
Kampfflugzeug zu ersetzen.                            Varianten wird die SOG deshalb an dieser Ma-
 	Sechs Staffeln bzw. 70 Kampfflugzeuge bilden       xime messen. Will sich eine Gruppierung die
    ein Minimum, um die integrale Luftverteidi-       Mitsprache sichern, steht dafür der Weg über
    gung, inkl. Erdkampf und Aufklärung, sicher-      die Initiative offen. Das ist eine ordnungspoliti-
    zustellen.                                        sche Frage und hat nichts mit einem eventuellen
 	BODLUV ist ein wesentlicher Bestandteil des        Ausgang der Volksabstimmung zu tun.
    Gesamtsystems Armee, ohne den die Beschaf-
    fung von neuen Kampfflugzeugen militärisch        2.11.4. Rüstungsbeschaffung und Rüstungs­
    wenig Sinn macht.                                         industriebasis
Mittlerweile hat das Parlament mit dem Rüstungs-
programm 2017 entschieden, die F/A-18 für 450         Bereits mehrmals hat die SOG auf die Bedeutung
Millionen Franken nachzurüsten. So sollten die        der Rüstungsbeschaffung hingewiesen und dass
noch 30 Maschinen bis 2030 einsatzfähig bleiben.      dafür auch eine leistungsfähige Beschaffungs-
Ein neues Kampfflugzeug kann frühestens 2025          organisation (armasuisse) und eine gesunde, im
erwartet werden.                                      internationalen Markt konkurrenz- sowie über-
    Am 8. N ovember 2017 beschloss der Bundes-        lebensfähige Rüstungsindustriebasis vorhanden
rat, 8 Milliarden in die Luftverteidigung zu inves-   sein müssen. Diese Forderungen sind bei weitem
tieren. Weder sei die Anzahl Flugzeuge im Moment      noch nicht erfüllt, vielmehr läuft die tatsächliche
ein Thema, noch, wie sich die 8 Milliarden auf        Entwicklung in die umgekehrte Richtung. Zu be-
die bodengestützte Luftverteidigung und auf           klagen sind personeller Abbau, Fähigkeits- und
die Flugzeuge aufteilen. Um den Kauf der Kampf-       Kenntnislücken, mangelnde Fachkenntnisse und
jets und weitere Investitionen zu finanzieren, will   die permanente Infragestellung der finanziellen
der Bundesrat das Armeebudget von rund                Mittel der Armee sowie Rüstungsausfuhrbeschrän-
5 Milliarden weiter erhöhen, Ab 2021 soll es jähr-    kungen. Die Ereignisse rund um die Kampfflug-
lich um 1.4 Prozent wachsen. Zudem hat der            zeugbeschaffung und um das Projekt BODLUV
Bundesrat das VBS beauftragt, bis Februar 2018        2020 sind nicht zuletzt auf diese Fehlentwicklung

                                                                                                       17
zurück zu führen. Deshalb hat die SOG das The-             − Q uantitative (Stellen) und qualitative Ver-
ma Rüstungsbeschaffung/Rüstungsindustrieba-                   stärkung/Sicherung des Wissenserhaltes in
sis auf ihre strategische Agenda gesetzt und dazu             der Rüstungsbehörde;
ein Grundlagenpapier erarbeitet.                           − kalkulierbarer und verlässlicher Partner für
    Es umfasst sechs Forderungen, welche die                  die in- und ausländische Rüstungsindustrie;
Rüstungsbeschaffung optimieren sollen:                     − angemessene Compliance und stufenge-
1.	Die Grundlagen der fähigkeitsorientierten                 rechtes Controlling der Rüstungsbehörde.
    Streitkräfteplanung müssen klarer formuliert       5.	Zum Erhalt und zur Stärkung der einheimischen
    werden und mit wegweisenden Leitsätzen                 Industriebasis sind die folgenden Massnahmen
    (Leistungsprofil der Armee bzw. Sicherheits-           zu treffen:
    niveau) versehen sein, welche das Parlament            − Das strategische Instrument Industriebetei-
    zu genehmigen hat.                                       ligung/Offset bei Beschaffungen von Rüs-
    − Inhaltliche Klarheit und höhere Verbindlich-          tungsmaterial im Ausland ist auch in Zukunft
       keit des Sicherheitspolitischen Berichts;             konsequent anzuwenden. Zudem ist es zu
    − Fokus des Parlaments auf zentrale Themen,             schärfen und noch stärker auf die Bedürf-
       d.h. Überprüfung der Leitsätze zu Beginn              nisse der sicherheitsrelevanten Technologie-
       einer Legislatur und Genehmigung durch                und Industriebasis der Schweiz auszurichten.
       das Parlament, inkl. Globalbudget für die-            Mindestens 60 Prozent der gesamten Off-
       se Legislatur.                                        setverpflichtung sind mit Firmen dieser
2.	Der Prozess der fähigkeitsorientierten Streit-           Kategorie zu realisieren. Zudem sind Trans-
    kräfteplanung (Rüstungsplanung/-beschaffung)             parenz und Kommunikation in Angelegen-
    muss hinsichtlich Aufgaben, Kompetenzen                  heiten des Offsets wesentlich zu verbessern.
    und Verantwortung neu und stufengerecht                − Die Vorhaben für den nachhaltigen System-
    aufgebaut sein.                                           support sind für jede Beschaffung bereits
    − Rüstungsprogramme müssen durch eine                    zu Beginn explizit festzulegen, damit auch
       mehrjährig, rollende und durch Globalbud-              in besonderen Lagen der robuste Betrieb
       gets/Rahmenkredite finanzierte Rüstungs-               über die gesamte Lebensdauer zu ange-
       beschaffung abgelöst werden;                           messenen Kosten gewährleistet bleibt.
    − Der Bundesrat steuert die Rüstungsplanung/-         − Zur Schaffung gleich langer Spiesse für die
       beschaffung über das Budget;                           einheimische Rüstungsindustrie ist die
    − Das Parlament überwacht mittels Control-               Beurteilung von Rüstungsexportvorhaben
       lingbericht;                                           grundsätzlich jener unserer Nachbarstaaten
    − Rüstungs- und Beschaffungsprojekte werden              anzugleichen.
       nicht – auch nicht indirekt – dem Referendum    6.	Die Finanzmittel zum Schliessen der Fähig-
       unterstellt.                                        keitslücken und Beschaffen einer Ausrüstung
3.	Die Rüstungsindustriepolitik des Bundes-               auf einem für moderne Armeen notwendigen
    rates aus dem Jahre 2010 muss endlich über             Technologieniveau müssen deutlich erhöht
    alle Politikbereiche konsequent umgesetzt              werden. Dafür werden nach unserer Beur-
    werden. Zusammen mit der Neugestaltung                 teilung für die kommenden 2020-er und
    der fähigkeitsorientierten Streitkräfteplanung         2030-er-Jahre Globalbudgets in der Höhe
    soll diese Politik eine neue Basis für das Über-       von mindestens CHF 25 bis 30 Mrd. nötig
    leben der inländischen Rüstungsindustrie               sein (etwa 1,1 % des BIP). Zusätzlich zur Voll-
    sowie eine höhere Verlässlichkeit der Schweiz          ausrüstung geht es um Ersatz- und Zusatz-
    bei der internationalen Rüstungsindustrie              beschaffungen, respektive die Modernisie-
    schaffen.                                              rungen der Grosselemente. Prioritär ist
4.	Um Wirkung zu erzielen, muss die Rüstungs-             dabei die Luftverteidigung (NKF/BODLUV),
    beschaffungsbehörde entsprechend alimen-               danach folgen die Schlüsselsysteme am
    tiert werden.                                          Boden.

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2.12. Dank                                          dem Gewicht der SOG nicht funktionieren. Wir
                                                    danken Daniel Slongo für seinen grossen Einsatz
Weder der Präsident noch der Vorstand können        und wünschen ihm für die berufliche und per-
die in die SOG gesetzten Erwartungen allein         sönliche Zukunft alles Gute.
erfüllen. Dazu gehört ein effizientes N etzwerk.
An der ersten Stelle stehen die Präsidenten und     12. Februar 2018
Vorstände der KOG/FachOG sowie ihrer Sek­           Der Vorstand
tionen. Sie vermitteln die Anliegen der Dach-
organisation an die Basis und geben wertvolle
Anregungen nach oben. Dies in der bewährten
föderalistischen Manier der Schweiz. Wir dan-
ken unseren Kameradinnen und Kameraden,
welche diese Leistungen kontinuierlich erbrin-
gen, sehr herzlich. Sie sind Vorbilder für unser
Milizsystem, ohne das unser Land nicht funk­
tionierte.
    Angewiesen ist der Vorstand weiter auf einen
guten Kontakt zu den Behörden, insbesondere
natürlich zum VBS und zur Armeeführung. Der
Einsatz für die gemeinsame Sache, eine glaub-
würdige Milizarmee, kann nur auf dem Funda-
ment des Vertrauens und offenen Informa­
tionsaustausches gedeihen. Wir sind dem Chef
VBS, Bundesrat Guy Parmelin, und dem Chef
der Armee, KKdt Philippe Rebord, sowie der
ganzen Armeeführung sehr dankbar für die
stete Gesprächs­b ereitschaft. Mit dem Einbezug
von Vertretern der SOG in departementseige-
ne Begleit- und Arbeitsgruppen erweisen die
Projektverantwortlichen der Miliz einen grossen
Dienst.
    Danken möchten wir auch all jenen Parlamen-
tarierinnen und Parlamentariern, die sich für die
Belange der Armee und insbesondere ihre Fi-
nanzierung unermüdlich einsetzen. Nur mit ver-
einten Kräften können wir dem steten Angriff
der Armeegegner Paroli bieten.
    Vier Jahre hat Oberstlt Daniel Slongo, un-
terstützt von Major Kathrin Loppacher, das
Generalsekretariat der SOG geleitet. Präsident
und Vorstand arbeiten milizmässig, sie sind
darauf angewiesen, dass die Geschäfte vor­
bereitet, die Sitzungen protokolliert, die Be-
schlüsse ausgeführt, die Informationen verbrei-
tet und die administrativen Belange automatisch
erledigt werden. Ohne professionelles Gene-
ralsekretariat als Anlaufstelle und für rückwär-
tige Dienste kann eine Dachorganisation mit

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