Flexible Standardisierung - Feste Strukturen und Standards versus lebendige Vielfalt

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Flexible Standardisierung - Feste Strukturen und Standards versus lebendige Vielfalt
Flexible Standardisierung

 Flexible Standardisierung

  Feste Strukturen und Standards
              versus
         lebendige Vielfalt
                       Vortrag
               am 09. September 2010
Investitions- und Förderbank Niedersachsen - NBank

                      Dr. Rawen-Bussow Kuhl
        GF Institut für Innovation und Management GmbH
Flexible Standardisierung - Feste Strukturen und Standards versus lebendige Vielfalt
Flexible Standardisierung

Systemische Beratung
Methoden Know-How
Best-Practice Lösungen

Weiterentwicklung
Kreativität
Kompetenz

Führung, Verantwortung
Betriebswirtschaft
Kennzahlen, Miteinander

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Flexible Standardisierung - Feste Strukturen und Standards versus lebendige Vielfalt
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IIM - Unternehmensdaten

■   Unternehmensgründung im März 2000

■   20 Mitarbeiter an 2 Standorten (Stuttgart,
    Bremen)

■   Interdisziplinäres Team aus erfahrenen
    ehemaligen Führungskräften und qualifizierten
    Fachberatern aus unterschiedlichen Branchen

■   Kooperation mit Steinbeis-Hochschule Berlin im
    Bereich Führungskräfte-Qualifizierung Lean-
    Management

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IIM - Beratungsmodell
                                                        Gestaltungsebenen

  Gestaltungsfelder                                          Führungsebene

                                                 Leitbild         Ziele      Steuerung
  Führung

                         Unternehmenskultur
  Zusammenarbeit
                                                               Prozessebene
  Prozesse                                      Entwickeln       Gestalten        Messen      Nachhaltigkeit

  Kommunikation

  Kompetenzentwicklung
                                                             Verhaltensebene
                                               Meine         Mein       Mein        Meine
                                              Aufgabe       Handeln   Verhalten     Wirkung

                                                                                                      4
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IIM - Leistungsportfolio

                        Dimensionen der Unternehmenskultur
                        Zusammen-                                                              Kompetenz-
     Führung                                   Prozesse                Kommunikation
                          arbeit                                                               entwicklung

         Leitbild                                                           Moderation/           Trainings
                         Aufgabe/ Kompetenz/                              Gesprächsführung
                            Verantwortung       Prozessanalyse
                                               (Messen und Bewerten)
       Führungs-                AKV                                                              Schulungen
                                                                             Führungs-
       grundsätze                                                           konferenzen

                                                Kontinuierlicher                                  Kollegiale
     Zielvereinbarung     Teamentwicklung       Verbesserungs-                                    Beratung
                                                prozess (KVP)            Regelkommunikation

                                                                                                 Simulationen
       Mitarbeiter-                                                                             zum Methoden-
       gespräche                                                              Medien              verständnis
                              Coaching          Standardisierung

       Mitarbeiter-                                                            Events
        feedback

       Analyse                   Konzept                     Umsetzung                    Nachhaltigkeit

                                                                                                                5
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Robuste Standards - hohe Flexibilität = flexible Standardisierung

                                     ….denn es hat sich sehr viel geändert!

                                                                            6
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Flexible Standardisierung

Entwicklungen und Herausforderungen im sich verschärfenden Wettbewerb
Beispiel: Autohäuser

   Zunehmender Wettbewerbs- und Preisdruck in nahezu gesättigten Märkte
   Abnehmende Margen insbesondere im Verkauf
   Zunehmende Anforderungen seitens der Hersteller hinsichtlich Ausstattung, Investitionen,
    Umsatz, Kundenzufriedenheit, Kundenbindung
   Zunehmende Prozesskomplexität aufgrund kürzerer Lebenszyklen der Fahrzeuge bei
    gleichzeitig zunehmender Komplexität und Vielfalt der Fahrzeugtypen
   Zunehmende Qualifikationsanforderungen an Führungskräfte und Mitarbeiter
   Abnehmende Markenloyalität der Kunden
   Zunehmende Erwartungen der Kunden hinsichtlich der gebotenen Dienstleistungsqualität
    (Verbindlichkeit, Zuverlässigkeit, Schnelligkeit, Termintreue, Finanzierbarkeit, Kulanz, …)

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Flexible Standardisierung

Bisherige Maßnahmen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit

   Einführung Qualitätsmanagement seit den 90er Jahren

   Ausweitung Mehrmarkenstrategie

   Intensivierung des Kostenmanagements (Cost Cutting)

   Intensivierung der Kundenorientierung

   Ausbau des Leasinggeschäfts

   Ausbau der Finanzierungs- und Versicherungsberatung

   Ausweitung von Preisnachlässen/Rabatten

   Ausweitung von Sonderaktionen

   Intensivierung des Produkt- und Dienstleitungsmarketings

   Fusionen

   Anfängliche Standardisierung

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Flexible Standardisierung

Wettbewerbsvergleiche
Die Luft wird mit fortschreitendem Aufstieg nicht nur im Himalaya, sondern auch in
Dienstleistung und Produktion immer dünner.
Beispiel: PKW-Verkauf

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Flexible Standardisierung

J.D. POWER Ergebnisse 2010 (Herstellerwertung)
Es wird im Top-Ten Bereich sehr eng.

                                       83,8 - 83,1

                                                                         10
Flexible Standardisierung

Operative Exzellenz ist erforderlich

Auf mittlere Sicht werden nur diejenigen eine Chance haben, die nicht nur Kosten senken oder
ihr Portfolio ausweiten, sondern sich, wie in allen Hochleistungsbereichen, aktiv den
Anforderungen operativer Exzellenz stellen

                                      Mount Everest oberhalb 7000m

                Segeln bei Starkwind

                                                                                           11
Flexible Standardisierung

Werteorientierung im Wandel

             65

                                                                              Selbständigkeit
             55

             45

                                                                             Ordnungsliebe
             35

             25

             15
                                                                         Gehorsam

             5
                     51 54   57   64   67 69   72   74   76   78   79   81     83   86   87     89

     Quelle: Klages 1993
Flexible Standardisierung

Wandlungstendenzen hinsichtlich Werteorientierung

•   Säkularisierung fast aller Lebensbereiche
•   Abwendung von der Arbeit als eine Pflicht
•   Unterstreichung des Wertes der Freizeit
•   Ablehnung von Bindungen, Unterordnung und Verpflichtung
•   Betonung des eigenen Lebensgenusses
•   Erhöhung der Ansprüche in Bezug auf eigene Selbstverwirklichungschancen
•   Bejahung der Gleichheit und Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern
•   Betonung der eigenen Gesundheit
•   Hochschätzung und Bewahrung der Natur
•   Skepsis gegenüber den Werten der Industrialisierung, wie z.B. Gewinn,
    Wirtschaftswachstum und technischem Fortschritt

Zusammenfassung der Tendenzen:
•   Entwicklung der Selbstentfaltung
•   Kritische Betrachtung von Pflicht und Akzeptanz
Flexible Standardisierung

Werteorientierung im Wandel
                                      Selbstzwang und -kontrolle        Selbstentfaltung
                                      (Pflicht und Akzeptanz)
  Bezug auf die Gesellschaft               •   Disziplin                                                    •    Emanzipation (von

                                                                        Idealistische Gesellschaftskritik
                                           •   Gehorsam                                                          Autoritäten)
                                           •   Leistung                                                     •    Gleichbehandlung
                                           •   Ordnung                                                      •    Gleichheit
                                           •   Pflichterfüllung                                             •    Demokratie
                                           •   Treue                                                        •    Partizipation
                                           •   Unterordnung                                                 •    Autonomie (des
                                           •   Fleiß                                                             einzelnen)
                                           •   Bescheidenheit
  Bezug auf das individuelle Selbst        •   Selbstbeherrschung                                           •    Genuss
                                           •                                                                •

                                                                        Hedonismus
                                               Pünktlichkeit                                                     Abenteuer
                                           •   Anpassungsbereitschaft                                       •    Spannung
                                                                                                            •    Abwechslung
                                                                                                            •    Ausleben emotionaler
                                                                                                                 Bedürfnisse

                                                                                                            •    Kreativität

                                                                        Individualismus
                                           •   Fügsamkeit                                                   •    Spontanität
                                           •   Enthaltsamkeit                                               •    Selbstverwirklichung
                                                                                                            •    Ungebundenheit
                                                                                                            •    Eigenständigkeit
Flexible Standardisierung

Wertewandel seit den 70er/80er Jahren

Tragende Werte, Normen und          Tragende Werte, Normen und
Grundannahmen vor dem Wertewandel   Grundannahmen seit dem Wertewandel

   Pflichtbewusstsein                 Selbstverwirklichung

   Gehorsam                           Regelverletzung

   Fleiß                              Kritikfähigkeit

   Disziplin                          Individualität

   Respekt                            Innovationsbereitschaft

   Genügsamkeit                       Spaß und Genuss

Autoritäre Organisationskultur      Liberale Organisationskultur

                                                                                   15
Flexible Standardisierung

Neue Balance zwischen hoher Flexibilität und robusten Prozessen
               Zunehmende Flexibilitätserfordernisse    Zunehmende Anforderungen an stabile
                           aufgrund                             Prozesse aufgrund

                      steigender Produktvielfalt           steigender Qualitätsanforderungen

           steigender Produkt- und Prozesskomplexität      steigender Effizienzanforderungen

                    kürzerer Produktlebenszyklen               steigendem Kostendruck

  Organisatorische                    Operative Exzellenz durch flexible
  Ebene                            Standardisierung von Arbeitsprozessen

  Kulturelle                    Neue Synthese aus autoritärer und liberaler
  Ebene                                   Organisationskultur

                                                                                                      16
Flexible Standardisierung

Struktur und Merkmale der neuen Organisationskultur

                               Was gesehen wird
                               Ordnung und Sauberkeit, klare und transparente
                 Verhalten     Strukturen, konzentriertes Arbeiten, ruhige Atmosphäre,
                               keine Hektik, offene Information, freundliche Gesichter,
                               gute Stimmung

                                           Was gesagt wird
                                           Ständige Verbesserung, Null-Fehler-Ziel, hohe Effizienz,
                Normen und                 hohe Arbeitsdisziplin, ausgeprägter Teamgeist,
                                           gemeinsame Zielverfolgung, gute Kollegialität,
                  Werte                    ausgeprägte Prozessnähe, starke Kundenorientierung,
                                           Lust auf Leistung

                                                      Woran geglaubt und wonach gehandelt wird
                                                      Der Kunde ist mein Arbeitgeber, Probleme sind Chancen,
                                                      aus Fehlern lernen, Prozesse sind beherrschbar,
              Grundannahmen                           Anstrengung ist notwendig, jeder Einzelne zählt, jede Arbeit
                                                      ist wichtig, jeder trägt Verantwortung, ständige
                                                      Verbesserung ist Pflicht

                                                                                                                 17
Flexible Standardisierung

Faktoren der Umsetzung

Die nachhaltige Umsetzung von Lean Management wird im wesentlichen von drei
Faktoren beeinflusst.

                       Arbeitspolitischer Rahmen

                             Lean-Methoden
                            und -Werkzeuge

       Prozessgestaltung                       Organisationskultur

                                                                                     18
Flexible Standardisierung

Einzelarbeitsplatz

•   Interessen für den Gesamtprozess eher gering ausgeprägt - keine direkte Verbindung
•   Optimierung auf eigene Arbeitsabläufe und eigene Zielsetzung ausgerichtet
•   Flexibilität richtet sich nach Fähigkeiten und Einstellung der jeweiligen Mitarbeiter

                                                                                            19
Flexible Standardisierung

Mitarbeitergruppe

•   Mühseliges Finden und Vereinbaren von gemeinsamen Interessen und Zielsetzungen
•   Optimierung der eigenen Arbeit wird immer noch priorisiert
•   Geringes Interesse für nachfolgende Prozesse
•   Flexibilität richtet sich nach Möglichkeiten und Interessen aller Mitarbeiter und deren
    Absprachen (Willen)
•   Informelle Regeln, aber meist keine verlässlichen Standards
•   KVP unbewusst vorhanden

                                                                                              20
Flexible Standardisierung

„Selbstorganisiertes“ Arbeiten am Band

                                                                                          QS

•   Hohe Abhängigkeit voneinander
•   Teilweise unbewusste KVP Abläufe                                                     NA
                                                                                 QS
•   Deutlich zu geringe Produktivität
•   Schwierige Führungssituation
•   Prozesse häufig intransparent
•   Bildung informeller Führer
•   Eigenorganisation so, dass persönliche Vorteile erwirtschaftet werden können
•   Zu geringe Standards und Prozesssicherheit, sodass Umsteuerungen zu mehr Produktivität
    schwierig zu realisieren sind
•   Mitarbeiterzufriedenheit gering, da engagiertes Verhalten teilweise unterdrückt wird
    (Gleichschaltung von Fähigkeiten und Fertigkeiten)
•   Neue Mitarbeiter werden auf informelle Regeln gründlich eingewiesen
•   Sehr behutsamer KVP Prozess

                                                                                               21
Flexible Standardisierung

Gruppenarbeitsprozesse

•   Hoher Standardisierungsgrad
•   Rotation entlastet Mitarbeiter                                          (Sprecher)
•   Gruppenübergreifender Austausch
•   Hohe Flexibilität
•   Integration zusätzlicher Tätigkeiten (Maschinenpflege - Instandhaltung - Vormontage)
•   Hoher Standardisierungsaufwand in der Gruppe
•   Breite - teilweise zu weit gefächerte Qualifikation und damit zu hohe Personalkosten
•   Hohe Ansprüche an Führungskräfte zur Gruppenentwicklung
•   Lean-Methoden teilweise bekannt und genutzt
•   Mitarbeiterzufriedenheit stark abhängig vom Gruppengefüge
•   Mitarbeit in Qualitätszirkeln und KVP-Workshops
•   Methodische und soziale Kompetenzen entwickeln sich

                                                                                           22
Flexible Standardisierung

Lean-Management

                                                                          PU

                                                 1           2

•   Sehr hoher Standardisierungsgrad
                                                                    4
•   Hohe Produktivität                                   3
•   Klare Strukturen und Prozesse
                                                 (Sprecher)
•   Intensive Regelkommunikation
•   Gruppensprecher „führt“ Gruppe
•   Hohe Prozessabhängigkeiten
•   Hohes Methoden- und Prozessverständnis
•   Methoden know-how führt zur kontinuierlichen Personalentwicklung (Prozessunterstützer,
    Gruppensprecher)
•   Mitarbeiterzufriedenheit hoch - Bedingung: stabile Führungsverhältnisse
•   Problemlösekompetenz bei den Mitarbeitern
•   Rotation, Qualitätszirkel, Zielsetzung und Zielverfolgung, Maßnahmenverfolgung und
    Regelkommunikation geben allen Mitarbeitern zusätzliche Impulse
•   Prozessübergreifendes Verständnis zu Nachbarschafts-Prozessen erhöhen die Wertschöpfung

                                                                                              23
Flexible Standardisierung

                    24
Flexible Standardisierung

                    25
Flexible Standardisierung

                    26
Flexible Standardisierung

Mit Schwung in die Zukunft!

Das Bewährte können wir nur dann bewahren, wenn wir uns auch auf das Neue einlassen.

Eine bloße Optimierung und Beschleunigung von Arbeitsabläufen
im bestehenden System zeigt überall, dass Systemgrenzen nicht
unbeschränkt dehnbar sind. Wandel und Innovation sind in der
Regel dann zu erzielen, wenn eine Bereitschaft vorhanden ist –
oder geweckt werden kann -, bestehende Organisations- und
Arbeitsmuster zu hinterfragen und sich dem Prozess der
Gestaltung neuer Muster zu stellen. Die zunächst eintretende
Instabilität hält viele Betriebe davon ab, unbekanntes Terrain zu
betreten. Das Neue kann aber nur erreicht werden durch eine
kreative (Zer-)Störung der alten Muster. Voraussetzung dafür ist
eine Kultur der Veränderung in den Unternehmen.

                                                                                        27
Flexible Standardisierung

Stabile und instabile Zustände im Wechsel

      Prozessqualität

  D                                                  D

  C                                    C

  B                         B               Damit der Kurs stimmt, müssen
                                            konkrete Zielvorgaben gesetzt werden.

  A         A

       A-D = Komfort-Zone                                      Zeitachse

                                                                           28
Flexible Standardisierung

Nachhaltigkeit durch ständige Balance

        Der Umsetzungserfolg besteht darin, eine Balance dieser Themenfelder herzustellen.

                                                                                             29
Flexible Standardisierung

Zur Veränderung der Unternehmenskultur bedarf es eines Kräftegleichgewichtes

                                             Verstehen
                                 unser Ziel, unsere Strategie, meine Rolle

                                                               nicht
                                                               zulässig
           Wollen                                                                         Können
       unser Team, unsere
                                                                                    unsere Qualifikation, unser
   Verantwortung, mein Antrieb
                                                                                    Verständnis – mein Beitrag

                                              Machen
                                 unser Weg, unsere Arbeitsschritte, meine Aufgabe

                                                                                                                  30
Führungsarbeit im Regelkreis   Flexible Standardisierung

Führungsarbeit im Regelkreis

                                                                          31
Flexible Standardisierung

Operative Exzellenz im Leistungssport – Beispiel Fußball

Herausforderungen                               Maßnahmen
                                                 Beschreibung von detaillierten
   Gegnerische Mannschaft versucht               Standards des Spielprozesses
    ständig, den eigenen Spielfluss zu stören     (Flanken, Freistöße, Eckbälle,
                                                  Spielzüge, Elfmeter, Technik,...)
   Gegnerische Mannschaft versucht das
                                                 Tägliche Einübung und
    Spiel zu beherrschen
                                                  Verbesserung der Standards

   Jeder Fehler kann im Ergebnis zu einem       Laufende Überprüfung der
    gegnerischen Tor führen                       Beherrschung der Standards bei
                                                  jedem einzelnen Spieler durch den
   Gewonnen werden muss innerhalb einer          Trainer/Coach
    klar begrenzten Spielzeit
                                                 Klare Aufgabenverteilung auf dem
                                                  Spielfeld durch Mannschafts-
   Spiele können nicht durch einen
                                                  aufstellung
    einzelnen Spieler (Superstar) gewonnen
    werden                                       Einstellung zum Team und zum Ziel
                                                  herstellen
                                                                                         32
Flexible Standardisierung

Operative Exzellenz im Sicherheitsbereich – Beispiel Feuerwehr

Herausforderungen                               Maßnahmen

   Feuer brechen unerwartet und nicht nach      Strukturierte Ordnung und Sauberkeit in
    Plan aus                                      Gebäuden und Fahrzeugen

   Brandentwicklung ist schwer unter            Beschreibung von Standardabläufen mit
    Kontrolle zu bringen                          regelmäßigen Übungen von Ernstfällen
                                                  (Simulationen)
   Hohes Risiko für Leib und Leben nicht nur
    der vom Brand Betroffenen, sondern           Klare Aufgabenverteilung
    insbesondere auch der Feuerwehrmänner
                                                 Klare Kommandostrukturen
   Kleinste Fehler können zu schweren
    Folgen führen
                                                 Klare Prioritäts- und Vorfahrtsregeln zur
   Jede verlorene Minute zählt                   Bewältigung von Ausnahmezuständen

                                                 Teamstrukturen fertigen

                                                                                              33
Flexible Standardisierung

Operative Exzellenz im Freizeitbereich – Beispiel Segeln

Herausforderungen                          Maßnahmen

   Ständige Abweichung vom festgelegten      Definierte Standards und Regeln
    Kurs durch Missweisung, Ablenkung,         für alle Segelmanöver
    Wind und Sturm
                                              Verbindliche Regeln für
   Schnell wechselnde Windrichtungen          seemannschaftliches Verhalten
    und Windstärken
                                              Verbindliche Verkehrsregeln
   Plötzliche Flauten und Böen
                                              Klare Aufgabenverteilung an Bord
   Schwere Gewitter und Stürme                mit eindeutigen Verantwortlichkeiten

   Gefahren für Leib und Leben               Eindeutige Kommandostruktur mit
                                               klaren Weisungsbefugnissen
   Gefahren für Boot und Ausstattung

                                                                                      34
Flexible Standardisierung

Was können wir aus diesen Beispielen lernen, um sowohl lebendige
   Vielfalt zu entwickeln, als auch Standards einzuhalten?
   Die Herstellung und nachhaltige Sicherstellung operativer Exzellenz ist Führungsaufgabe
    auf allen Führungsebenen

   Die Führungskräfte müssen deswegen nicht nur die (Arbeits-)Prozesse bestens kennen,
    sondern gemeinsam mit ihren Mitarbeitern diese Prozesse auch ständig hinsichtlich ihrer
    Qualität und Effizienz überprüfen und verbessern (permanente Prozessinstandhaltung)

   Durch flexible Standards werden erreichte Prozessverbesserungen abgesichert

   Falsche Standards müssen den Mitarbeitern abtrainiert und die neuen Standards
    antrainiert werden

   Die Führungskräfte müssen sich selbst standardkonform verhalten und ihre Mitarbeiter
    zu einer disziplinierten Einhaltung der jeweiligen Standards erziehen

   Gleichzeitig müssen sie ihre Mitarbeiter befähigen, im Bedarfsfall vom festgelegten
    Standard abzuweichen, um diesen den veränderten Anforderungen entsprechend flexibel
    weiterzuentwickeln

                                                                                              35
Flexible Standardisierung

Die Struktur schlanker Prozesse: hohe Standardisierung und „kreative
Wächter“ vor Ort

1.   Durchlaufzeit:
     Es wird nur das erarbeitet, was benötigt wird und nur zu dem Zeitpunkt, wann es benötigt
     wird.
      Abnehmerorientierte, lagerlose Prozesse

2.   Produktqualität:
     Zu jedem auftretenden Fehler werden mit hoher Priorität die Ursachen gesucht und
     Lösungen erarbeitet, um den Fehler zu beseitigen.
      Fehlerfreie Prozesse

3.   Funktionale Flexibilität:
     Auf unerwartete Ereignisse (Kundenaufträge, Reklamationen...) muss schnell und ohne
     erhebliche Störung des Arbeitsflusses reagiert werden können.
      Variantenreiche, flexible Prozesse

                                                                                                36
Flexible Standardisierung

Standardisieren von Produktions- und Serviceprozessen

Bei der Entwicklung und Umsetzung lassen sich grundsätzlich zwei Wege voneinander
unterscheiden.

Deduktiver Ansatz (Methodengetrieben)
          Statusanalyse                                                              Systembeschreibung          Pilotierung         Flächen-Rollout
                          Gr o wt t h
                                                                                                              (Learning Lines)
                         90

                         80

                         70

                         60

                         50
    Vi d e o d o k u                        P LM
                         40

                         30

                         20
                                                                 Umsetzungsgrad in
                         10
                                                                 Prozent
                           0

             MDE                            B o x e n st o p p

                       5 - A - M e t hode

Induktiver Ansatz (Prozessgetrieben)
                  Prozessanalyse                                                          Erprobung        Systembeschreibung       Flächenanwendung
                                                                                     geeigneter Methoden

                                                                                                                                      .........

                                                                                                                                                       37
Flexible Standardisierung

Deduktiver und induktiver Ansatz

Die Ansätze haben ihre Vor- und Nachteile und sind daher situationsspezifisch zu
nutzen
                                     Vorteile                                  Nachteile
  Deduktiver Ansatz

                       Klare Orientierung durch ganzheitliche    Hoher Entwicklungsaufwand, geringe
                        Systembeschreibung                         Akzeptanz an der Basis

                       Detaillierte Methodendokumentation        Methode als Zweck, nicht als Mittel

                       Grundlage für allgemeines
                                                                  Langwierige Abstimmungsprozesse
                        Methodenverständnis

                       Klare Fokussierung auf                    Mangelndes Verständnis für
                        Prozessoptimierung                         ganzheitliches Vorgehen
  Induktiver Ansatz

                       Schnelle Effekte (Quick-Win´s)            Geringer Methodenüberblick
                       Hohe Akzeptanz nutzbringender
                                                                  Ständige Aktivierung neuer Methoden
                        Methoden

                       Geringer Entwicklungsaufwand für
                        Systembeschreibung

                                                                                                             38
Flexible Standardisierung

Führen mit Zielen und Methoden

Ganzheitliche Arbeitssysteme ergänzen das Führen mittels Zielvereinbarungen durch
ein Führen mittels standardisierter Methoden in ständiger Balance.

            Führen mit Zielen              Führen mit Zielen und Methoden

                                                         Strategie
                                                          Strategie

                Visionen                                    Ziele

                     &                                   Prinzipien

                   Ziele                                 Methoden

                                                         Werkzeuge

                                                                                        39
Flexible Standardisierung

Erfolgsfaktoren des Umsetzungsprozesses

Die Wahrscheinlichkeit des Scheiterns organisatorischer Veränderungen ist weit
größer als die ihres Gelingens. Die meisten versanden daher im Tagesgeschäft.
 Anwendung neuer Methoden

                                   Konzept                  Transfer    Stabilisierung
                            Normal-Verlauf   Ziel-Verlauf              Phasen der Veränderung

                                                                                                  40
Flexible Standardisierung

Prozessverbesserung ist lebendige Vielfalt. Jede/r Beteiligte/r hat seine
Rolle und Verantwortung

• Die Führungskräfte nehmen                           • Alle Mitarbeiter nehmen ihre
  ihre Verantwortung zur                                persönliche Verantwortung
  Zielerreichung wahr                   GF              und Rolle zur Zielerreichung
                                      GF                wahr
• Sie führen mit Zielen und
  methodischer Kompetenz           Centerleiter       • Alle Mitarbeiter steigern die
                                 Centerleitung
                                                        Unternehmenseffizienz
• Sie entwickeln ihre                                   durch ihre Ideen, ihre
  Mitarbeiter nach Bedarf und       Teamleiter          qualitative Arbeit und ihre
  Fähigkeiten                    Teamleitung            Kundenorientierung
• Sie steuern die laufende                            • Das, was den Prozess stört
  Veränderung und sorgen für       Mitarbeiter          und behindert, wird von
                                  Mitarbeiter
  Maßnahmenumsetzung                                    jedem offen angesprochen

                                                                                        41
Flexible Standardisierung

Der Prozessmanager unterstützt, erinnert und treibt den Prozess
•   Koordination sämtlicher Projekte zur Prozessoptimierung
•   Sicherstellung und Weiterentwicklung betriebsübergreifender Prozessstandards
•   Pflege, Dokumentation und Kommunikation prozessrelevanter Kennzahlen
•   Unterstützung und Ansprechpartner der operativen Führung bei den kontinuierlichen
    Verbesserungen aller Prozesse
•   Qualifizierung der Führungskräfte in Methoden der systemischen Prozessoptimierung
•   Entwicklung und Durchführung von Trainings für Führungskräfte und Mitarbeiter vor Ort
•   Vorbereitung, Moderation und Nachbereitung von KVP-Workshops
•   Verantwortung für die zeitgerechte Fertigstellung von allen KVP-Projekten (Projektplanung /
    Projektsteuerung / Projektkontrolle)
•   Aufbau einer kontinuierlichen und übergreifenden Auditstruktur (Planung, Steuerung,
    Kontrolle und Auswertung von internen System- / Prozessaudits)
•   Unterstützung bei der Umsetzung von KVP-Maßnahmen (Just do it!)

                                                                                                  42
Flexible Standardisierung

Teamarbeit braucht ständige Impulse, aber auch Steuerung

                                                                         43
Flexible Standardisierung

Ständige Balance zwischen Fordern und Fördern

  Heraus-
  forderung                                                                  uns begegnen neue Themen:
                   Bereich der Unsicherheit /
                                                                              Rasante Kommunikationsmengen mit
                   Überforderung
                                                                               extremen Geschwindigkeiten

                                                                              vorausschauendes Denken und
                                                                               Handeln

                                                                              Kundenorientierung

                                                                              Mitarbeit in Qualitätskreisen
                                                Bereich der Unterforderung
                                                                              Hohe Transparenz durch Kennzahlen
  Anstieg der
                                                                                …..
  Forderung

                                                                                           Leistungsfähigkeit
                Verbesserung der Qualifizierung

                                                                                                                44
Flexible Standardisierung

Wie so häufig…..“auf die Dosis kommt es an!“
Balanceakt Führung

Jeder gute Bildhauer ist auch ein Meister im Umgang mit Hammer und Meisel, aber nur durch
Training mit Hammer und Meisel wird man noch lange kein guter Bildhauer.

Spitzenleistung wird durch Talent, Kreativität, die richtigen Rahmenbedingungen und viel
Übung erbracht, im Sport, in der Musik, der Kunst und auch in der Wirtschaft.

Der Königsweg ist es, die richtige Balance zw. Disziplin, Kontrolle und persönlicher
Entfaltung zu finden.

                    Vielen Dank für Ihre
                     Aufmerksamkeit.
                                      Dr. Rawen-Bussow Kuhl
                        GF Institut für Innovation und Management GmbH
                                                                                             45
Flexible Standardisierung

……aber auch Kreativität und lebendige Vielfalt brauchen Grenzen

                                                                         46
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