Fortschrittsbericht 2018 - TU Darmstadt
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18 Studium und Lehre
Der neue Studiengang Medizintechnik kommt
hervorragend an. Die TU Darmstadt hat die
Goethe-Universität Frankfurt als Partner gewonnen.
6 Bilanz des Präsidiums
14 Studium und Lehre
17 Knifflige Aufgaben
18 Run auf Studiengang Medizintechnik
20 Anspruchsvoll von Anfang an
22 Umfassender Schutz
23 Schnell im neuen Alltag
24 Großzügige Öffnungszeiten
25 Studienangebot der TU Darmstadt
26 Daten und Fakten
30 Forschung
33 Spitzenplätze im DFG-Ranking
34 Zukunftsträchtige Großprojekte
35 Maschinelles Lernen für die Landwirtschaft
36 Von menschlicher zu künstlicher Intelligenz
38 Rezept gegen die Macht der Quantencomputer
39 Pro und Kontra aus dem Rauschen
40 Gesundheitsdaten unter Verschluss
41 Schnellere DNA-Synthese
42 Der Trick mit dem Insektenparfüm
43 Innovationen für Wasserwege und Gebäude
44 Fächergrenzen überwinden
46 Spitzenforschung 43 Forschung
Umweltingenieurwissenschaftler konzipieren besondere Lifte,
50 Deshalb studiere ich hier!
damit Gewässer für Fische durchgängig passierbar werden.
60 Kooperation und Transfer
63 50 Jahre Partnerschaft mit Lyon
64 Energieeffiziente ETA-Fabrik
65 Seite an Seite mit dem Mittelstand
66 Aus dem Labor in die Praxis
68 Bodenmission im Hörsaal
69 Sauberes Wasser
70 Die Mobilität der Zukunft
71 3D-Scanner für Insekten
72 Neue Werkzeuge
73 Forschergeist wecken mit Merck
77 Campusleben
Offene Labore und spannende
74 Campusleben Forschung gab es beim Wissen-
77 Tausende waren hellwach schaftstag „hellwach!“ der
78 Urbane Qualität TU Darmstadt zu entdecken.
80 Klimafreundliche Energiezentrale
81 Vespa-Wirbel
82 90 Jahre Hochschulbad
83 Neuer Kulturbetrieb mit Tradition
84 Daten und Fakten
86 Ausgezeichnet
89 Zweifache Spitzenleistung 64
90 Postdocs mit Athene Kooperation
92 Durchstarten in der Forschung und Transfer
94 Suche nach Materie 2.0 Die ETA-Fabrik auf dem
Inhalt
95 Es muss nicht immer Platin sein Campus beweist es:
96
97
Lehrreich
Hervorragend
Industrielle Produk- 89 Ausgezeichnet
tionsbetriebe sparen Höchstdotierter internationaler
98 Nähe zum Nobelpreis
bis zu 40 Prozent Ener- Forschungspreis in Deutschland: Die
99 Geballte Inspirationen
100 Daten und Fakten
gie, wenn sie Anlagen erste Alexander von Humboldt-Professur
und Gebäude intelligent an der TU Darmstadt hat der Physiker
102 Campusimpressionen / Impressum vernetzen. Alexandre Obertelli inne.
2 3Bilanz des Präsidiums
Bundeskanzlerin zu Gast Säule des Nationalen Forschungszentrums
„Ein Juwel in Fragen der Künstlichen Intelligenz“ – Das 2015 in Darmstadt eröffnete Cybersicherheits-
so bezeichnete Bundeskanzlerin Angela Merkel zentrum wird ab 2019 als neues Nationales Forschungs-
die TU Darmstadt, als sie im Oktober 2018 mit dem zentrum für angewandte Cybersicherheit (Center for
Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier Research in Security and Privacy – CRISP) dauerhaft
die Universität besuchte und sich über Robotik und gefördert. An ihm ist die TU Darmstadt – neben den
Künstliche Intelligenz sowie die Chancen der Digita- Fraunhofer-Instituten für Sichere Informationstechno-
lisierung für die Gesellschaft informierte. Das Fach- logie und für Graphische Datenverarbeitung sowie
gebiet Simulation, Systemoptimierung und Robotik der Hochschule Darmstadt – als Partnerin maßgeblich
im Fachbereich Informatik stellte seinen autonomen beteiligt. Das Forschungszentrum der Fraunhofer-
Erkundungsroboter für Rettungs- und Sucheinsätze Gesellschaft soll zum größten auf diesem Gebiet in
im Katastrophen- oder Unglücksfall vor. Deutschland ausgebaut werden. Darmstadt ist auch
europaweit der bedeutendste Knotenpunkt für
Laut aktueller Rankings nimmt die Informatik der Forschung zu IT-Sicherheit. Über 450 Wissenschaft-
TU Darmstadt in Europa eine führende Position ein. lerinnen und Wissenschaftler forschen hier an
Sie ist im bundesweiten Universitäts-Vergleich die aktuellen Themen der Cybersicherheit in Gesellschaft,
leistungsfähigste und prägt die Universität: Zwei der Wirtschaft und Verwaltung. CRISP bündelt diese
sechs Profilbereiche – Internet und Digitalisierung Aktivitäten.
sowie Cybersicherheit und Schutz der Privatheit
(CYSEC) – forschen zu den für die Digitalisierung Erfolg im Tenure-Track-Programm
notwendigen technologischen Grundlagen. Ein Die TU Darmstadt war in der ersten Runde des Bund-
Erfolgsschlüssel der Informatik der TU ist ihre her- Länder-Programms zur Förderung des wissenschaft-
vorragende Vernetzung mit Anwendungsdisziplinen lichen Nachwuchses (Tenure-Track-Programm) mit
der Ingenieur- und Geisteswissenschaften. Sie ihrem Konzept erfolgreich. Sie warb zwölf Professuren
setzt zudem wichtige Impulse für die neuen Felder ein, leitete zügig die Ausschreibungen ein und schloss
Cognitive Science und Digital Humanities. bereits mehrere Berufungsverfahren ab. Im Dezember
2018 nahm die Assistenz-Professorin Vera Krewald ihre
Forschung und Lehre im Fachbereich Chemie auf – als
erste aus dem Programm finanzierte Wissenschaftlerin
der TU Darmstadt. Die Universität will die Assistenz-
„Im intensiven internationalen professur als alternativen Karriereweg zur Professur
Bilanz des Präsidiums
Wettbewerb beweist die etablieren. Sie wird im Jahr 2030 etwa die Hälfte ihrer
Professorinnen und Professoren über eine Assistenz-
TU Darmstadt, dass Deutschland Professur mit Tenure-Track gewinnen.
Spitze sein kann.“
Bundeskanzlerin Angela Merkel
„Die TU Darmstadt gibt ihren
Forscherinnen und Forschern
„Hier finden wissenschaftliche die Möglichkeit, ohne Garantie
Entwicklungen statt, die für auf kurzfristige Erfolge an
die Zukunft von allergrößter Steuernde Hand: Bundeskanzlerin Angela Merkel informierte sich an der TU Darmstadt über Themen der Robotik und Künstlichen Intelligenz. langfristig relevanten Frage-
Bedeutung sind.“ stellungen zu arbeiten.“
Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier Vera Krewald, Assistenz-Professorin für Theoretische Chemie
6 7Erneut stellte die Universität im Rahmen eines
Parlamentarischen Abends im Hessischen Landtag
ihre Aktivitäten vor – diesmal lag der Fokus auf
Ausgründungen und Innovationen. Die beiden
TU-Start-ups Alcan Systems GmbH und IT-Seal
GmbH stießen mit ihren Geschäftsideen und bis-
herigen Markterfolgen auf großes Interesse. IT-Seal
ist auf die Bekämpfung von Cyberkriminalität und
Phishing-Angriffen spezialisiert und trainiert durch
Offen für Dialog: Ministerpräsident Volker Bouffier interessierte sich für Technologieszenarien in Arbeitswelten. simulierte Mail-Attacken das Sicherheitsbewusstsein
im betrieblichen Alltag. Alcan Systems treibt die
Exzellenzstrategie Enger Austausch mit der Politik Entwicklung einer voll-elektrischen, intelligenten
Im Wettbewerb „Exzellenzstrategie des Bundes und Auch 2018 hat die Universität ihre Positionen zu Antennentechnologie auf Basis einer Flüssigkristall-
der Länder“ war die TU Darmstadt in der Voraus- aktuellen Herausforderungen in der Wissenschafts- Bauweise für die Satelliten- und Mobilfunkkommu-
wahl die erfolgreichste Universität in Hessen und und Hochschulpolitik öffentlich vertreten. So lud nikation voran.
wurde aufgefordert, zwei ihrer Antragsskizzen als sie Spitzenpolitiker der im Landtag vertretenen
Vollanträge einzureichen. In der Endauswahl war Fraktionen ein zu einer Podiumsdiskussion mit dem Die Hessische Landesregierung traf sich zu einer
die TU Darmstadt dann leider nicht erfolgreich. Titel „(Neu)gierig auf morgen? Wie Digitalisierung Kabinettssitzung im „Leap in time Lab“, einer Aus-
Die als Exzellenzcluster nominierten Projekte Wissenschaft und Wirtschaft verändert“. gründung aus der TU Darmstadt, und informierte
„Centre for Predictive Thermofluids – Accelerating sich über konkrete Technologie-Szenarien zukünf- Die Technische Universität im Zentrum der Wissenschaftsstadt Darmstadt.
the Energiewende“ sowie „Datenanalyse für die tiger Arbeitswelten. Im Wissenschaftsausschuss des
Humanities“ wurden nicht in die Liste der ge- Hessischen Landtags bilanzierten der TU-Präsident sowie die University of Toronto, eine der forschungsstärksten Universitäten
förderten Projekte aufgenommen. Dennoch wird „Die gegenwärtige technologische Professor Hans Jürgen Prömel und die Vorsitzende Kanadas. Auch zur University of Princeton wurden die Kontakte vertieft,
die Universität ihren Weg fortsetzen, auf der Basis Transformation ist in ihrem des Hochschulrats, Professorin Heidi Wunderli- um mehr Forschungsaufenthalte von Promovierenden der TU Darmstadt zu
starker Interdisziplinarität Innovationen voran- Allenspach, die Fortschritte der Universität – ein ermöglichen.
zutreiben. Beide Projektverbünde passen in das
Tempo historisch einmalig und Fokus lag auf der Internationalisierungsstrategie.
Forschungsprofil der TU Darmstadt und können wird von der Digitalisierung in Verantwortung in der Wissenschaftsstadt
die Profilbereiche „Thermo-Fluids and Interfaces“ Europäisches Netzwerk Der auf Initiative des Präsidenten der TU Darmstadt, der Schader-Stiftung und
und „Energiesysteme der Zukunft“ beziehungsweise
Wissenschaft, Gesellschaft und Die TU Darmstadt hat den Vorsitz des CLUSTER- des Darmstädter Oberbürgermeisters gebildete „Runde Tisch Wissenschafts-
„Internet und Digitalisierung“ stärken. Wirtschaft getrieben. Zu den Netzwerks führender Technischer Universitäten stadt“ versammelt regelmäßig die Führungsspitzen aus Hochschulen, Politik,
zentralen Zukunftsthemen gehören Europas (Consortium Linking Universities of Sci- Unternehmen, Kultureinrichtungen und Forschungsinstituten, um über die
Das Präsidium der TU Darmstadt unterbreitete der ence and Technology for Education and Research) Potenziale der Wissenschaftsstadt zu beraten. 2018 unterzeichneten die Leitun-
insbesondere in Hessen Robotik,
Bilanz des Präsidiums
Hessischen Landesregierung konkrete Vorschläge, inne. TU-Präsident Hans Jürgen Prömel übernahm gen von 37 Institutionen ein gemeinsames Memorandum. Im Rahmen dieser
das LOEWE-Forschungsförderungs-Programm Smart Cities, Digitalmedizin, das Amt des Vorsitzenden für zwei Jahre. CLUSTER deutschlandweit einzigartigen Kooperation wird daran gearbeitet, die Werte der
des Landes Hessen finanziell und programmatisch zielt auf exzellente Lehre und fördert gemeinsame Wissenschaftsstadt Darmstadt öffentlich hervorzuheben. Das wissenschaftlich
zu ergänzen, um die hessischen Universitäten
Weltraumtechnologien, Industrie Doppelabschluss-Programme, den strukturierten geprägte Netzwerk deckt alle Stufen der Wertschöpfung ab – von der Grund-
gezielt auf die nächste Exzellenzstrategie-Runde 4.0 und Fintech. Die TU Darmstadt Studierendenaustausch, neue Wege zur Promotion lagenforschung bis zur technologisch anspruchsvollen Produktion.
im Jahr 2026 vorzubereiten. sowie die Einbindung von Forschung und Entre-
ist hier ein essentieller Akteur mit preneurship in die Lehre.
international hoher Reputation –
gerade auch hinsichtlich der Partner in Kanada und den USA „Das Memorandum ist ein starkes
Die internationale Zusammenarbeit zwischen
entscheidenden Schlüsseltechno- Forschenden und Studierenden der TU Darmstadt Zeichen der Vernetzung, des Vertrauens
logien Künstliche Intelligenz und und Partner-Hochschulen in Übersee wurde weiter und der gemeinsamen Verantwortung
ausgebaut: Die Universitätsleitung besuchte zum
IT-Sicherheit.“ Beispiel die University of Massachusetts at Amherst
in der Wissenschaftsstadt Darmstadt.“
Professor Hans Jürgen Prömel, Präsident der TU Darmstadt und deren renommiertes College of Engineering, TU-Präsident Professor Hans Jürgen Prömel
8 9Organisation
Präsidium
Leitung der Universität
Mitglieder
Präsident Prof. Dr. Hans Jürgen Prömel
Universitätsstruktur und -strategie, Berufung von Professorinnen und Professoren, Qualitätsmanagement, Internationale Beziehungen, Außenvertretung
Kanzler Dr. Manfred Efinger
Haushalt, Personal, Immobilien, Bau-Infrastruktur, Rechtsangelegenheiten
Vizepräsident Prof. Dr.-Ing. Ralph Bruder
Studium und Lehre, wissenschaftlicher Nachwuchs, Lehrerbildung
Vizepräsidentin Prof. Dr.-Ing. Mira Mezini
Forschung, Innovation
Vizepräsidentin Prof. Dr. Andrea Rapp
Wissenschaftliche Infrastruktur
Präsident Kanzler Vizepräsident Vizepräsident Prof. Dr. Matthias Rehahn
Prof. Dr. Hans Jürgen Prömel Dr. Manfred Efinger Prof. Dr.-Ing. Ralph Bruder Wissens- und Technologietransfer, Alumni, Fundraising
Hochschulrat Universitätsversammlung Senat
Initiativen zu Strategie und Struktur der Stellungnahmen zu Grundsatzfragen Beratung des Präsidiums bei Struktur-,
Universität, Mitwirkung bei Ressourcenverteilung der Universitätsentwicklung, zu Lehre, Entwicklungs- und Bauplanung, Haushalt,
und Berufungsverfahren. Wahlvorschlag für die Studium und wissenschaftlichem Nachwuchs, Forschung, Lehre und Studium, Zustimmung
Wahl des Präsidenten/der Präsidentin Wahl und Abwahl des Präsidiums zu Studienordnungen, Berufungen, Ehrungen
Mitglieder Mitglieder Mitglieder
Dr. Horst J. Kayser 31 Professorinnen und Professoren Präsident
Chief Strategy Officer/Head of Corporate 15 Studierende 10 Professorinnen und Professoren
Development Siemens AG 10 wissenschaftliche und 4 Studierende
5 nichtwissenschaftliche Beschäftigte je 3 wissenschaftliche und
Prof. Dr. Katharina Kohse-Höinghaus nichtwissenschaftliche Beschäftigte
Professorin für Physikalische Chemie an der
Universität Bielefeld
Manfred Krupp
Intendant des Hessischen Rundfunks
Prof. Dr. Bernd Reckmann
bis April 2016 Mitglied der Geschäftsleitung
Merck
Prof. Dr.-Ing. Ernst Schmachtenberg
bis 2018 Rektor der RWTH Aachen
Bilanz des Präsidiums
Prof. Dr. Ferdi Schüth
Direktor des Max-Planck-Instituts für
Vizepräsidentin Vizepräsidentin Vizepräsident Kohlenforschung, seit 2014 Vizepräsident der
Prof. Dr.-Ing. Mira Mezini Prof. Dr. Andrea Rapp Prof. Dr. Matthias Rehahn Max-Planck-Gesellschaft
Prof. Dr. Wolfgang Wahlster
Professor für Informatik an der Universität des
Saarlandes, Vorsitzender der Geschäftsführung
des Deutschen Forschungszentrums für
Künstliche Intelligenz
Prof. Dr. Margret Wintermantel
Präsidentin des Deutschen Akademischen
Austauschdienstes,
Professorin für Psychologie
Dr. Marie-Luise Wolff
Vorstandsvorsitzende der ENTEGA AG Darmstadt
Dr. Holger Zinke
Gründer der BRAIN AG,
Mitglied des Aufsichtsrates
Stand: Dezember 2018
10 11Menschen Forschungsprofil
25.889 Studierende (davon 7.972 weiblich) 6 Profilbereiche:
4.947 grundständige Studierende im 1. Fachsemester Cybersicherheit
Internet und Digitalisierung
2.688 Master-Studierende im 1. Fachsemester
Vom Material zur Produktinnovation
253 Professoren (davon 13 Assistenzprofessoren) Thermo-Fluids & Interfaces
55 Professorinnen (davon 5 Assistenzprofessorinnen) Energiesysteme der Zukunft
Teilchenstrahlen und Materie
2.593 wissenschaftliche Beschäftigte (davon 661 weiblich)
1.909 administrativ-technische Beschäftigte (davon 1.154 weiblich) 2 Exzellenz-„Graduate Schools“:
164 Auszubildende (davon 54 weiblich) Computational Engineering
119 wissenschaftliche Hilfskräfte (davon 46 weiblich) Energy Science and Engineering
2.885 studentische Hilfskräfte (davon 894 weiblich)
1 Beteiligung am Exzellenzcluster
„Herausbildung normativer Ordnungen“
Campus 6 LOEWE-Schwerpunkte
5 Standorte: Stadtmitte, Lichtwiese, Botanischer Garten,
Hochschulstadion, August-Euler-Flugplatz mit Windkanal
11 Sonderforschungsbereiche (SFB)
250 Hektar Grundbesitz und SFB/Transregios
164 Gebäude, davon 14 in Miete
309.291 Quadratmeter Hauptnutzfläche, davon 17.414 gemietet
Budget
249,9 Millionen Euro Grundfinanzierung vom Land Hessen (inkl. Baumittel, ohne LOEWE)
26,5 Millionen Euro aus dem Bund-Länder-Hochschulpakt (Phase II)
8,8 Millionen Euro sonstige Mittel
169,1 Millionen Euro eingeworbene Mittel (inkl. LOEWE)
Bilanz des Präsidiums
Daten und Fakten
Zahlen sind teilweise gerundet.
12 13Highlights 2018
Knifflige Aufgaben
1.155
Plätze zum Arbeiten und
Top-100:
In den Ingenieurwissen-
schaften insgesamt,
Verweilen hat die Uni seit im Maschinenbau und
2011 in neuen studentischen in Physik im Besonderen, Team Hector ist Weltmeister
Lernzentren geschaffen. gehört die TU Darmstadt Das Rettungsroboter-Team Hector des Fachbereichs
laut QS-Fächerranking Informatik hat beim „World Robot Summit“ den
weltweit zu den ersten Platz in der „Plant Disaster Prevention
renommiertesten Challenge“ gewonnen. Der internationale Wett-
Universitäten. bewerb wird vom japanischen Ministerium für
Economy, Trade and Industry und der japanischen
New Energy and Industrial Technology Develop-
ment Organization veranstaltet, um technologische
Entwicklungen in der Robotik voranzutreiben.
In der Vorrunde mussten die Roboter Gaskonzen-
Rang 78 trationen messen, Ventile bedienen, eine industrielle
weltweit: Das QS Anlage visuell, thermisch und akustisch inspizieren
2 Millionen Euro:
sowie Maßnahmen zur Gefahrenabwehr im Notfall
Graduate Employability Das Bundesbildungs- einleiten. Das Team aus dem Fachgebiet Simulation,
Ranking zählt die ministerium honoriert Systemoptimierung und Robotik, das zwei Flug-
das Konzept der Uni
und einen Bodenroboter einsetzte, ging als Favorit
TU Darmstadt zu
ins Finale. Dort musste der Roboter Trümmerteilen
für die Lehrerbildung in
den besten Unis. Ihre ausweichen und Unfallopfer aufspüren – und löste
Mathematik, die Aufgaben mit Bravour.
Absolventinnen und
Informatik,
Absolventen werden Apropos: Das Team mit seiner umfangreichen
Naturwissenschaften
von Arbeitgebern Expertise zu intelligenten (teil-)autonomen
und
Robotersystemen hat sich an Siege gewöhnt:
international als Technik. In der RoboCup Rescue Robot League wurde vier
besonders qualifiziert Jahre in Folge der „Best in Class Autonomy Award“ Coup gelungen: TU-Team mit Rettungsrobotor Hector.
und 2014 der gesamte Wettbewerb zum ersten
geschätzt. Mal überhaupt mit einem autonomen Roboter Elektromechanische Boule-Spieler
gewonnen. 2017 entschied die TU die „ARGOS Studierenden-Teams entwickelten am Institut
Challenge“ für sich. Elektromechanische Konstruktionen am Fachbereich
Elektrotechnik und Informationstechnik während
des Wintersemesters Prototypen, die eine Miniatur-
Studium und Lehre
Boulekugel möglichst präzise platzieren. In einem
Wettbewerb traten die Roboter unter den Augen
einer Fachjury gegeneinander an. Die Vorgaben
waren streng: So durften die Geräte nicht mehr
als 2,5 Kilogramm wiegen und der Abwurfvorgang
der Kugel musste nach einmaligem Einstellen
500
Stipendiatinnen und Stipendiaten des
vollautomatisch ablaufen. Das Budget war auf
75 Euro limitiert. Das Seminar „Praktische
Entwicklungsmethodik“ trainiert – für das spätere
Berufsleben – das eigenständige Lösen einer tech-
Deutschen Akademischen Austauschdienstes
nischen Aufgabenstellung.
aus 82 Ländern debattierten an der
TU Darmstadt über den digitalen Wandel.
16 17Run auf Studiengang Medizintechnik
Der von der TU Darmstadt und der Goethe-Universität
Frankfurt gemeinsam eingerichtete neue Bachelor-
„Die Zusammenarbeit der
studiengang Medizintechnik kommt sehr gut an: Rund TU Darmstadt und Goethe-
280 Erstsemester haben sich als „erster Jahrgang“ ein- Universität Frankfurt eröffnet
geschrieben, rund 40 Prozent von ihnen sind Frauen.
Dank der in Hessen einmaligen Kooperation profitieren auch eine ganz neue Dimension
die Studierenden von den Kompetenzen einer Uni- für den Standort Hessen, nicht
versitätsmedizin und einer Technischen Universität
gleichermaßen. Etwa achtzig Prozent der Lehrveran-
nur in der Lehre.“
staltungen vermitteln dabei ingenieurwissenschaftliches „Im neuen Studiengang Professor Robert Sader,
Wissen aus der Mathematik, Physik und Elektrotechnik; Studiendekan Fachbereich Medizin der Goethe-Universität
rund zwanzig Prozent entfallen auf naturwissenschaft-
Medizintechnik ergänzen sich
lich-medizinische Grundlagen. Ein enger Bezug der die Profile der TU Darmstadt
Medizintechnik zu klinischen Fragestellungen steht im
und der Goethe-Universität
Fokus. Praktika und Übungen ergänzen die Theorie.
perfekt. Zudem bauen wir „Studien zeigen, dass sich mehr
Um in beiden Fachkulturen anzukommen und diese gerade gemeinsam, auch Frauen für Ingenieurwissen-
erlebbar zu machen, findet der Lehrbetrieb an beiden
Standorten statt: vier Tage pro Woche in Darmstadt, einen mit der Johannes Gutenberg- schaften interessieren, wenn
Tag pro Woche am Fachbereich Medizin in Frankfurt. Universität Mainz, die diese interdisziplinär aus-
Dass etwa zwei Fünftel der Erstsemester in dem neuen
medizintechnische Forschung gerichtet sind und gesellschafts-
Studiengang weiblich sind, sieht die TU als enormen stark aus. Allein an der politische Fragen umfassen.“
Erfolg an, denn noch immer sind Frauen in MINT-
TU Darmstadt werden hierfür Professor Andy Schürr, Studiendekan Fachbereich
Fächern bundesweit insgesamt in der Minderheit. Ein
sich an den Bachelor anschließender Masterstudiengang vier neue Professuren Elektrotechnik und Informationstechnik
Medizintechnik soll zum Wintersemester 2021/2022 eingerichtet.“
eingeführt werden – rechtzeitig für die ersten Bachelor-
absolventinnen und -absolventen. Professor Hans Jürgen Prömel,
Präsident der TU Darmstadt
Über eineinhalb Jahre haben die TU und die Goethe- „Gesundheit ist ein Megathema
Universität den gemeinsamen Studiengang entwickelt. und weltweit eine der ganz
Die interdisziplinäre, interuniversitäre Kooperation
zentralen Herausforderungen
Studium und Lehre
soll helfen, künftigen Herausforderungen zu begegnen.
Angesichts des demographischen Wandels, höherer für Wissenschaft.“
Lebenserwartung und altersbedingter Krankheiten steigt
Professorin Jutta Hanson, Fachbereich Elektrotechnik
die Nachfrage nach Telemedizin, Biotechnologien und
und Informationstechnik
intelligenten medizintechnischen Lösungen. Dieser
wachsenden Bedeutung wollen die beiden Universitäten
mit dem neuen Angebot gerecht werden.
Die TU Darmstadt, die Goethe-Universität Frankfurt
und die Johannes Gutenberg-Universität Mainz bilden
seit 2015 die strategische Allianz „Rhein-Main-Universi-
täten“.
Attraktives Studienangebot: Verknüpfung von Ingenieurwissenschaften und Medizin.
18 19Anspruchsvoll von Anfang an
Schritt halten mit Energie
Wie kann der menschliche Körper zu einer
Ladestation für das Smartphone werden?
Über 300 Studierende des Maschinenbaus und
der Sportwissenschaften widmeten sich in der
KI²VA-Woche „Einführung in den Maschinenbau“
dieser Frage. Im Projekt „Move & Use“ suchten
36 interdisziplinäre und internationale Teams
nach Wegen, die mechanische Energie, die bei
alltäglicher Bewegung entsteht, in elektrische
Kräfte umzuwandeln und zu speichern, um
damit ein mobiles Endgerät zu laden.
Das System sollte am Körper zu befestigen sein, Das ist KIVA
ohne den Bewegungsablauf zu beeinträchtigen, KIVA steht für
und auf Störungen reagieren können. Die Stu- Kompetenzentwicklung
dierenden mussten zudem ein Business-Modell durch interdisziplinäre
erstellen. Eine Fachjury bewertete den Innovations- Vernetzung von Anfang
grad. Begleitet wurden die Teams von Wissen- an. Mit fächerübergrei-
schaftlern des Fachbereichs sowie von Projekt- fenden und an techni-
Tutorinnen und -Tutoren. schen Fragestellungen
orientierten Projekten
Eine gute Lösung bot das Team „Power2go“ an, in der Startphase des
das eine Knieorthese mit einem effizienten Mecha- Studiums hat die TU
nismus zur Nutzung überschüssiger Energien bundesweit Maßstäbe
kombinierte. Mit der Lösung „Hike up your phone“ gesetzt, um Studien-
lässt sich ein Wanderrucksack nachrüsten. Dabei bedingungen und Lehr-
wandelt ein Seilsystem die überschüssige Energie qualität zu verbessern.
beim Herabsetzen des Beines um, und ein Magnet-
mechanismus sorgt für zusätzliche Sicherheit.
„WonderSchuh“ nutzt den Abrollvorgang und
das Vorschwingen des Fußes beim Gehen – die
Bewegung beschleunigt einen Permanentmagneten,
Studium und Lehre
der in einer Spule Strom induziert.
Planspiele zum Nahverkehr
In die Rolle eines Beratungsunternehmens
schlüpften 190 Studierende der Studiengänge
Politik und Wirtschaftsingenieurwesen während
ihrer interdisziplinären KI²VA-Projektwoche. Ziel
war es, ein stimmiges und tragfähiges Verkehrs- Mit Energie und Spaß ins Studium starten: Projekt „Move and Use“.
konzept für den öffentlichen Personennahverkehr
zu entwickeln. In 16 Gruppen gestalteten die setzen, die Interessen von Stakeholdern und deren Andreas Pfnür (Fachgebiet Immobilienwirtschaft Studierenden. Den ersten Rang belegte das Team
Studierenden ein Geschäftsmodell samt Finanzie- Organisationsformen untersuchen. Unterstützt und Baubetriebswirtschaftslehre) und Professor „Darmstadts Multimodale Zukunft“. Die Plätze
rungsplan. Dabei mussten sie sich mit bestehenden wurden die Teams von Fach- und Teamtutoren sowie Markus Lederer (Institut für Politikwissenschaft) zwei und drei sicherten sich Studierende mit Ideen
Strukturen in der Stadt Darmstadt auseinander- internen und externen Fachleuten. Professor lobten die „innovativen Mobilitätskonzepte“ ihrer zu „Sky Capsules“ und einer Hängebahn.
20 21Umfassender Schutz Schnell im neuen Alltag
Rund 250 internationale Studierende nehmen jedes
Wintersemester ihr Bachelorstudium an der TU
auf. Der auf ihre Bedürfnisse abgestimmte, kosten-
lose und mehrwöchige Vorkurs „PreCIS“ hilft ihnen,
sich auf den deutschen Uni-Alltag, die neue Kultur
und Sprache vorzubereiten. Das als Pilotprojekt
gestartete Angebot wurde 2017 im Rahmen des
KI²VA-Projekts zur Verbesserung der Qualität in
der Lehre von der TU Darmstadt entwickelt. Mit
wachsendem Erfolg: Im Wintersemester 2018/19
besuchten bereits 26 Bachelor-Erstsemester den
Kurs. Sie waren unter rund hundert Bewerbungen
ausgewählt worden. Sie verteilen sich nach festen Gute Noten
Kontingenten auf Fachbereiche wie etwa Informatik, im Ranking
Wirtschaftsingenieurwesen oder Elektrotechnik und Die Bachelor-Studieren-
Informationstechnik mit dem neuen Studiengang den der TU bewerten
Medizintechnik. ihre Studiengänge
überwiegend positiv.
Eine der Besonderheiten an „PreCIS“ ist der Sprach- Die Fächer Biologie,
kurs – das Training konzentriert sich auf die Wissen- Chemie, Mathematik,
schaftssprache Deutsch und die Fachterminologie Physik und Informatik
Gute Ideen für effektive Rettungseinsätze. Mathematik. Hinzu kommen ein Vokabular aus dem sowie Politikwissen-
„Orbit der Universität“ und ein Schlüsselkompetenz- schaft und Geowissen-
Humanitäre Mission Bessere Ernte Training für den Studienbetrieb. Ein weiterer schaften erzielen im
Konzepte für humanitäre Einsätze haben Ernteerträge werden weltweit durch Schädlinge Pluspunkt sind die Buddys: Fachnahe Begleiter und CHE-Hochschulranking
130 Studierende der Studiengänge Wirtschafts- und Krankheitserreger bedroht. Bisherige Ab- Begleiterinnen stehen den Neuen bei Lebens- und 2018 durchweg
ingenieurwesen und Soziologie bei einem inter- wehrstrategien zielen auf resistente Züchtungen, Studienfragen das gesamte erste Semester lang zur Profitiert von intensiver Betreuung: Mohammad Amin Ali. Platzierungen in der
disziplinären Projekt in der Studieneingangsphase chemische oder biologische Bekämpfung. Ein neuer Seite. Spitzen- und Mittel-
entwickelt. In Kleingruppen konzipierten die Teil- Ansatz könnte das Genome Editing mit Hilfe der gruppe. Eine der
nehmenden technische Hilfsgeräte, Anleitungen für „Genschere“ CRISPR/Cas sein. Ein Thema, mit dem größten Stärken ist
Do-it-yourself-Produkte und App-Entwicklungen. sich 120 Studierende des Fachbereichs Biologie die „Unterstützung
und des Instituts für Soziologie in der KI²VA-Projekt- am Studienanfang“.
Unterstützt wurden die Studierenden dabei von der woche befassten. Ihre Lösungen präsentierten sie
Studium und Lehre
Hilfsorganisation Cadus, die unter anderem im Irak einer Jury, zu der auch Wirtschaftsexperten zählten.
und in Syrien humanitäre Hilfseinsätze organisiert
und sich auf die Entwicklung von Open-Source- Es gewann eine Gruppe, die zum Schutz des Maniok
Projekten zur Selbsthilfe spezialisiert hat. Beson- vor dem Cassava Mosaik Virus in Ghana einen Virus-
derer Anreiz und Motivation der Projektarbeit: Antikörper ins Maniokgenom einbringen wollte. Auf
Die besten Ideen der TU-Gruppen könnten in die den zweiten Platz kam ein Konzept für einen verbes- „Mit meinem Buddy Alex, Informatikstudent
Praxis umgesetzt werden. serten Maisanbau in Äthiopien. Hier sollte CRISPR/ im 3. Semester, habe ich bereits eine
Cas die Immunität der Schädlingslarven von
Prämiert wurden unter anderem ein Tripod mit Spodoptera frugiperda gegen ein Maistoxin aufheben. WhatsApp-Gruppe gegründet. An ihn kann
Flaschenzugmechanismus, mit dessen Hilfe Rang drei holten sich Studierende, die natürliche ich mich wenden, wenn ich nicht weiter weiß.
Trümmerteile angehoben werden können, sowie Resistenzen bolivianischer Kartoffeln gegenüber dem
ein innovatives Zeltkonzept, das als mobiler OP-Saal Kartoffelmehltau nutzen wollten. Mit CRISPR/Cas
Das ist wirklich eine große Hilfe.“
in Krisenregionen schnell einsetzbar wäre. soll der Ertrag steigen. Mohammad Amin Ali, Student der Informatik aus Syrien
22 23Großzügige Öffnungszeiten Studienangebot der TU Darmstadt
Bachelor Master
Angewandte Geowissenschaften Angewandte Geowissenschaften
Angewandte Mechanik Architektur
Architektur Autonome Systeme
Bauingenieurwesen und Geodäsie Bauingenieurwesen
Biologie Bildungswissenschaften – Bildung
Biomolecular Engineering – Molekulare Biotechnologie in globalen Technisierungsprozessen
Chemie Biomolecular Engineering – Molekulare Biotechnologie
Computational Engineering Chemie
Digital Philology Computational Engineering
Elektrotechnik und Informationstechnik Distributed Software Systems
113
Geschichte mit Schwerpunkt Moderne Elektrotechnik und Informationstechnik
Informatik Energy Science and Engineering
Informationssystemtechnik Geodäsie und Geoinformation
Maschinenbau – Mechanical and Process Engineering Germanistische Sprachwissenschaft
Materialwissenschaft Geschichte
Studiengänge Mathematik Governance und Public Policy
Mechatronik Informatik
Medizintechnik Information and Communication Engineering
Informationssystemtechnik
Pädagogik
International Cooperation in Urban Development
Physik
Internationale Studien/Friedens- und Konfliktforschung
Politikwissenschaft
13
Internet und Web-basierte Systeme
Psychologie
IT-Sicherheit
Psychologie in IT
Linguistic and Literary Computing
Soziologie
Maschinenbau – Mechanical and Process Engineering
Sportwissenschaft und Informatik Materials Science
Umweltingenieurwissenschaften
Fachbereiche Wirtschaftsinformatik
Mathematics
Mathematik
Wirtschaftsingenieurwesen technische Fachrichtung Mechanik
• Bauingenieurwesen Mechatronik
• Elektrotechnik und Informationstechnik Paper Science and Technology – Papiertechnik
• Maschinenbau und bio-basierte Faserwerkstoffe
Philosophie
5
Bachelor of Education
Lernzentrum im Alten Hauptgebäude. Physik
Bautechnik
Chemietechnik Politische Theorie
Das Anfang 2018 eröffnete Lernzentrum im ersten Insgesamt sind in den vergangenen Jahren an Elektrotechnik und Informationstechnik Psychologie
Informatik Psychologie in IT
Untergeschoss des Alten Hauptgebäudes ist ganz 16 Orten auf dem Campus neue Lernzentren Studienbereiche Körperpflege Soziologie
nach dem Geschmack der Studierenden. Sie entstanden. Ein weiteres Zentrum steht schon auf Metalltechnik Sportmanagement
Sportwissenschaft und Informatik
finden dort – zentral auf dem Campus Stadtmitte – der Einweihungs-Liste: Wenn der Fachbereich Joint Bachelor of Arts Technik und Philosophie
auf 420 Quadratmetern rund 135 Lernplätze vor. Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften Digital Philology Technische Biologie
Germanistik Verkehrswesen (Traffic and Transport)
In einigen Gruppenarbeitsräumen lässt es sich wieder in das Residenzschloss zieht, wird er dort Geschichte Tropical Hydrogeology and Environmental Engineering (TropHEE)
besonders konzentriert arbeiten. Das Zentrum ist 200 Lernplätze bereitstellen können. Informatik Umweltingenieurwissenschaften
Studium und Lehre
Musikalische Kultur (Kooperation Akademie für Tonkunst) Visual Computing
täglich von 8 bis 22 Uhr geöffnet.
Philosophie Wirtschaftsinformatik
Politikwissenschaft Wirtschaftsingenieurwesen technische Fachrichtung
Die Flächen waren nach dem Umzug diverser Soziologie • Bauingenieurwesen
Sportwissenschaft • Elektrotechnik und Informationstechnik
betrieblicher Werkstätten in die Ernst-Neufert-Halle Wirtschaftswissenschaften • Maschinenbau
frei geworden. Bauarbeiter entkernten die Räume
und sanierten sie von Grund auf. So entstanden Lehramt an Gymnasien Master of Education
Biologie Deutsch
neben dem Lernzentrum im Sockelgeschoss Chemie Ethik
zugleich moderne Seminarräume sowie Büro- Deutsch Evangelische Religion
Geschichte Geschichte
und Laborflächen. Informatik Informatik
Mathematik Katholische Religion
Philosophie/Ethik Mathematik
Physik Physik
Sport Politik und Wirtschaft
Sportwissenschaft Stand: Wintersemester 2018/19
24 25Die Universitäts-
25.889 Studierende
7.635
Studierende im
8.614
Master-Studierende und Landesbibliothek
ersten Fachsemester
in 2018 2018
Studierende
Fachbereiche gesamt Frauen ausländ. * Master Master
in % in % gesamt ** gesamt in % 1,37 Millionen Besucherinnen
Rechts- und Wirtschaftswissenschaften 3.612 22 % 14 % 930 26 % und Besucher
Gesellschafts- und Geschichtswissensch. 2.949 53 % 9% 950 32 %
Humanwissenschaften 1.355 62 % 9% 453 33 % 616.000 Nutzerinnen und Nutzer
Mathematik 793 34 % 9% 242 31 %
des Lesesaals
Physik 1.119 24 % 8% 208 19 %
Chemie 1.017 39 % 8% 267 26 %
Biologie 831 64 % 8% 182 22 % 532.031 Ausleihen
Material- und Geowissenschaften 1.142 31 % 31 % 466 41 %
Bau- und Umweltingenieurwissensch. 2.167 38 % 18 % 746 34 % 26.609 Auskunfts-Anfragen
Architektur 1.347 57 % 27 % 625 46 %
Maschinenbau 2.801 12 % 21 % 1.131 40 %
ca. 5,05 Millionen Zugriffe
Elektro- und Informationstechnik 2.087 18 % 39 % 655 31 %
Informatik 3.681 14 % 22 % 1.241 34 %
auf einzelne Seiten
Studienbereiche der digitalen Sammlungen
Mechanik 188 15% 22 % 79 42 %
Computational Engineering 282 18 % 17 % 96 34 % ca. 1 Million Zugriffe
Informationssystemtechnik 246 14 % 16 % 71 29 %
auf den Publikationsservice
Mechatronik 154 6% 27 % 154 100 %
Energy Science and Engineering 118 23 % 28 % 118 100 % der Bibliothek (TUprints)
Studierende gesamt 25.889 31 % 18 % 8.614 33 %
Quelle: Data Warehouse, Amtsstatistikmeldung Wintersemester 2018/19. Erstes Studienfach, ohne Beurlaubte, ohne zweite Studiengänge, inklusive
Promotionsstudierende. * Alle Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit, auch wenn die Hochschulzugangsberechtigung in Deutschland erlangt
wurde. ** Ohne Master of Education, inkl. Vorbereitungsstudium Master
Bestand:
Studierende im ersten Fachsemester
Grundständige Studiengänge* Master-Studiengänge ** 4,6 Millionen Druckwerke,
Fachbereiche gesamt Frauen
in %
ausländ. *** gesamt
in %
Frauen
in %
ausländ. ***
in %
davon 2,3 Millionen
Rechts- und Wirtschaftswissenschaften 935 23 % 15 % 305 25 % 15 % Bücher und Zeitschriften
Gesellschafts- und Geschichtswissensch. 510 56 % 6% 301 59 % 11 %
Humanwissenschaften 197 70 % 12 % 160 58 % 4% 510.822 Elektronische Medien
Mathematik 140 39 % 6% 79 41 % 9%
Physik 376 40 % 17 % 66 23 % 5%
(ohne Zeitschriften)
Chemie 173 41 % 7% 86 44 % 6%
Biologie 175 72 % 10 % 49 59 % 4% 28.257 fortlaufend erscheinende
Material- und Geowissenschaften 163 37 % 7% 154 25 % 55 % Zeitschriften,
Bau- und Umweltingenieurwissensch. 343 40 % 15 % 231 42 % 22 %
Studium und Lehre
Architektur 150 62 % 11 % 181 61 % 29 %
davon 25.759 elektronisch
Daten und Fakten
Maschinenbau 306 12 % 19 % 369 12 % 29 %
Elektro- und Informationstechnik 626 26 % 32 % 204 19 % 65 % 13.695 Handschriften
Informatik 705 19 % 17 % 339 13 % 15 %
Studienbereiche
Mechanik 37 22 % 8% 17 12 % 59 %
3,47 Millionen Euro Ausgaben
Computational Engineering 61 16 % 8% 29 21 % 45 % für Erwerbungen,
Informationssystemtechnik 50 28 % 22 % 19 5% 11 % davon 2,4 Millionen Euro
Mechatronik 64 6% 16 %
für elektronische Medien
Energy Science and Engineering 35 17 % 29 %
Studierende gesamt 4.947 34 % 15 % 2.688 32 % 23 %
Quelle: Data Warehouse, Amtsstatistikmeldungen SoSe 2018 und WiSe 2018/19. Erstes Studienfach, ohne Beurlaubte, ohne zweite Studiengänge, ohne
223 Bücher und
Promotionsstudierende. * Bachelor an Universitäten, Bachelor of Education, Joint Bachelor, Lehramt an Gymnasien, Ergänzungsstudium Lehramt **Master
an Universitäten, Master of Education, Vorbereitungsstudium Master ***Alle Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit, auch wenn die Hochschulzu-
427 Graphiken restauriert
gangsberechtigung in Deutschland erlangt wurde.
26 27Internationale Studierende (Bildungsausländer/-innen*) an der TU Darmstadt Promotionen
China
Insgesamt 3.568 aus 116 Ländern im Wintersemester 2018/19, darunter aus ...
932
4.257
Absolventen und Absolventinnen 2017
gesamt: 447 / Frauen: 26 % / ausländ.*: 19 %
Fachbereiche
Indien 270 Rechts- und Wirtschaftswissenschaften
Pakistan 164 gesamt: 23 / Frauen: 26 % / ausländ.: 4 %
Iran 144
Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften
Syrien 138
14%
gesamt: 19 / Frauen: 42 % / ausländ.: 0 %
Türkei 134 2.126
Tunesien 126 der Studierenden Humanwissenschaften
gesamt: 10 / Frauen: 60 % / ausländ.: 10 %
Vietnam 82 in den Bachelor-Studiengängen sind
Ägypten 76 Mathematik
ausländischer Herkunft. gesamt: 13 / Frauen: 15 % / ausländ.: 0 %
Bulgarien 70
Kamerun 70 Physik
780
Russische Föd. 67 gesamt: 41 / Frauen: 22 % / ausländ.: 20 %
Spanien 64
Chemie
Indonesien
Brasilien
61
58
Europa
Mit 3.681
Studierenden ist Informatik der am
gesamt: 41 / Frauen: 24 % / ausländ.: 17 %
Biologie
gesamt: 32 / Frauen: 72 % / ausländ.: 9 %
stärksten nachgefragte Fachbereich Material- und Geowissenschaften
Asien Quelle: Data Warehouse / Daten:
an der TU Darmstadt. gesamt: 33 / Frauen: 33 % / ausländ.: 42 %
Abschluss im Kalenderjahr 2017
Bau- und Umweltingenieurwissenschaften Köpfe, d.h. nur 1. Fach
266 392 gesamt: 35 / Frauen: 26 % / ausländ.: 23 % (Zuordnung auf Fach- und
Studienbereiche erfolgt anhand
Architektur
39%
des ersten Faches).
Amerika gesamt: 9 / Frauen: 56 % / ausländ.: 67 % * Alle Personen mit ausländischer
Afrika
Staatsbürgerschaft, auch
Maschinenbau
wenn die Hochschulzugangs-
beträgt der Anteil der ausländischen gesamt: 100 / Frauen: 11 % / ausländ.: 10 %
berechtigung in Deutschland
Studierenden im Fachbereich Elektrotechnik Elektro- und Informationstechnik erlangt wurde.
und Informationstechnik. gesamt: 53 / Frauen: 19 % / ausländ.: 36 % ** Ohne Promotionen. Die
Darstellung enthält noch
Informatik Diplom- und Magister-
gesamt: 38 / Frauen: 11 % / ausländ.: 18 % abschlüsse, so dass die Zahl
größer sein kann als die
Summe der Bachelor-, Master-
Australien 3
25% der Studierenden
in den Master-Studiengängen sind
und Lehramtsabschlüsse.
*** inklusive Joint Bachelor, ohne
Bachelor of Education
**** ohne Master of Education
***** Lehramt Gymnasien,
ausländischer Herkunft. Bachelor of Education,
* Bildungsausländer/-innen: Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft und im Ausland erworbener Hochschulzugangsberechtigung Master of Education
Die am stärksten nachgefragten Studiengänge Absolventen und Absolventinnen
Absolventen Bachelor-Absolventen Master-Absolventen Lehramt-Absolventen
Top 5 Bachelorstudiengänge Top 5 Bachelor-Studiengänge bei Bildungsausländer/-innen und Absolventinnen** und -Absolventinnen*** und -Absolventinnen**** und -Absolventinnen*****
Anzahl Anzahl Fachbereiche gesamt Frauen ausländ.* gesamt Frauen ausländ.* gesamt Frauen ausländ.* gesamt Frauen ausländ.*
Fach Studierende Fach Studierende in % in % in % in % in % in % in % in %
Informatik 2.218 Informatik 183 Rechts- und Wirtschaftswissenschaften 542 20 % 7% 276 23 % 7% 265 16 % 6%
Gesellschafts- und Geschichtswissensch. 424 55 % 7% 135 47 % 9% 169 60 % 6% 74 57 % 1%
Maschinenbau 1.427 Maschinenbau 175
Humanwissenschaften 206 70 % 8% 95 77 % 9% 82 68 % 7% 26 54 % 0%
Wirtschaftsingenieurwesen Elektrotechnik und Informationstechnik 138
1.255 Mathematik 181 39 % 6% 83 31 % 5% 83 42 % 7% 15 60 % 0%
technische Fachrichtung Maschinenbau
Wirtschaftsingenieurwesen
78 Physik 160 14 % 3% 91 13 % 2% 65 14 % 3% 4 25 % 0%
Bauingenieurwesen und Geodäsie 880 technische Fachrichtung Maschinenbau
Chemie 162 38 % 3% 85 34 % 2% 67 37 % 1% 9 67 % 22 %
Studium und Lehre
Physik 659 Mechatronik 61
Biologie 149 68 % 5% 80 69 % 5% 45 64 % 2% 22 77 % 14 %
Daten und Fakten
Material- und Geowissenschaften 184 32 % 27 % 50 34 % 0% 134 31 % 37 %
Top 5 Masterstudiengänge Top 5 Master-Studiengänge bei Bildungsausländer/-innen Bau- und Umweltingenieurwissenschaften 449 38 % 12 % 191 43 % 4% 241 34 % 18 %
Anzahl Anzahl Architektur 287 53 % 24 % 158 55 % 13 % 125 53 % 38 % 4 0% 0%
Fach Studierende Fach Studierende Maschinenbau 613 10 % 14 % 267 12 % 9% 343 8% 17 % 1 0% 0%
Maschinenbau 1.117 Distributed Software Systems 296 Elektro- und Informationstechnik 321 12 % 37 % 140 9% 16 % 171 14 % 57 %
Architektur 586 Maschinenbau 234 Informatik 429 10 % 31 % 167 7% 7% 261 12 % 46 %
Informatik 554 Elektro- und Informationstechnik 206 Studienbereiche
Mechanik 34 24 % 12 % 9 22% 0% 24 25 % 17 %
Wirtschaftsingenieurwesen Information and
technische Fachrichtung Maschinenbau 498 Communication Engineering 144 Computational Engineering 22 9% 5% 3 0% 0% 19 11 % 5%
Informationssystemtechnik 47 4% 19 % 30 0% 23 % 17 12 % 12 %
Elektro- und Informationstechnik 444 Materials Science 130
Mechatronik 30 13 % 33 % 30 13 % 33 %
Energy Science and Engineering 17 41 % 12 % 17 41 % 12 %
Quelle: Data Warehouse, Amtsstatistikmeldung Wintersemester 2018/19. Erstes Studienfach, ohne Beurlaubte, ohne zweite Studiengänge.
Summe 4.257 30 % 15 % 1.860 30 % 8% 2.158 27 % 22 % 155 57 % 4%
28 2930
Forschung
TU Darmstadt
Fortschrittsbericht
2018Highlights 2018
Update 12.1. Spitzenplätze im DFG-Ranking
zu installieren war dringend Der erste
DFG-Sonderforschungs-
erforderlich: Das Forschungsteam
bereich, an dem alle drei
Secure Mobile Networking des Lab Rhein-Main-Universitäten Die Ingenieurwissenschaften der TU Darmstadt
an der TU Darmstadt legte eine (TU Darmstadt, Goethe- sind top. Das unterstreicht der Förderatlas 2018
Sicherheitslücke im iPhone-Betriebs- Universität Frankfurt der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG):
und Johannes Gutenberg- Bei der Einwerbung von DFG-Mitteln in den
system iOS offen, die mehr als eine
Universität Mainz) Ingenieurwissenschaften liegt die TU Darmstadt
halbe Milliarde Geräte der Firma maßgeblich beteiligt sind, im bundesweiten Vergleich auf Rang vier. Im Fach
Apple betraf. Angreifer konnten wurde 2018 bewilligt: Informatik ist sie sogar vom siebten auf den ersten
mit handelsüblicher Hardware und „Regulation von DNA- Platz gerückt. Dieser Sprung ist eng verknüpft
Reparatur und Genom- mit den Leistungen der beiden Profilbereiche
ohne physischen Zugriff System-
stabilität“ lautet der Titel. Cyber-sicherheit sowie Internet und Digitalisierung.
abstürze auslösen.
Auf den ersten zehn Plätzen der DFG-Bewilligungen
nach Fächern befinden sich weitere Disziplinen
der TU Darmstadt: Die Wärmetechnik kommt auf
Rang zwei, der Maschinenbau und die Produktions-
technik auf Rang vier. Auch in der Elektrotechnik,
2.500
Schülerinnen und Schüler einer
der Werkstofftechnik, den Materialwissenschaften,
der Systemtechnik und der Mathematik zählt die
TU Darmstadt zu den Top Ten.
Berufsschule in Baden-Württemberg
profitieren von der TU Darmstadt: Zusammen mit der Goethe-Universität Frankfurt
Technikdidaktiker entwickeln und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Unterrichtskonzepte für digitalisierte bildet die TU Darmstadt eine der stärksten Wissen-
Arbeitswelten im Industrie 4.0-Zeitalter. schaftsregionen Deutschlands. Die drei Hoch-
schulen, die sich zu den Rhein-Main-Universitäten
zusammengeschlossen haben, warben im Förder-
zeitraum 2014 bis 2016 insgesamt 457 Millionen Drittmittelstark: Profilbereich Thermo-Fluids & Interfaces.
Euro von der DFG ein. Das sind mehr als sechs
Prozent der DFG-Mittel, die an insgesamt 216 Hoch-
Jahre erfolgreiche Forschung im DFG-Schwerpunktprogramm „Regenerativ
Über schulen gingen. Gegenüber der Periode 2011 bis
6 erzeugte Brennstoffe durch lichtgetriebene Wasserspaltung“: Teams der
TU Darmstadt arbeiten an technologischen Grundlagen für die Energiewende.
1.500
2013 steigerten die Rhein-Main-Universitäten ihre
von der DFG erhaltene Förderung um fast zehn
Prozent.
Materialwissenschaftlerinnen
und -wissenschaftler aus
ganz Europa kamen auf dem
„Materials Science and Enginee-
Forschung
ring Congress“ (MSE) an der
TU Darmstadt zusammen.
In den rund 50 Symposien,
150 Sessions und etlichen
Plenarvorträgen wirkten viele
Forscherinnen und Forscher der
TU mit.
32 33Zukunftsträchtige Großprojekte Maschinelles Lernen für die Landwirtschaft
Das Landes-Forschungsprogramm LOEWE bereichert das Profil der TU Darmstadt. Professor Kristian Kersting.
Zwei neue LOEWE-Schwerpunkte Zehn Millionen Euro für CROSSING Im Jahr 2018 ist die Zahl der Menschen, die an Mit dem Wissen ließen sich resistentere Pflanzen
Wissenschaftler der TU Darmstadt erhielten im Seit 2014 befasst sich der Sonderforschungsbereich Unterernährung leiden, auf 821 Millionen ange- züchten und Krankheiten effizienter bekämpfen –
Juni 2018 erneut den Zuschlag für Mittel aus der (SFB) CROSSING an der TU Darmstadt mit Krypto- stiegen – damit ist jeder neunte Mensch betroffen. die Grundlage für Precision Farming, mit dem mehr
Landesoffensive zur Entwicklung Wissenschaft- graphie-basierten Sicherheitslösungen. Die DFG Zugleich steigt die Nachfrage nach Nahrungsmitteln Erträge auf bestehenden Anbauflächen möglich
lich-ökonomischer Exzellenz (LOEWE). Ab dem hat ihre Förderung verlängert und unterstützt an und der Klimawandel hinterlässt mehr und mehr wären. Das Projekt wird vom Bundesministerium
Jahr 2019 unterstützt das Land Hessen zwei neue CROSSING von 2018 bis 2022 mit weiteren rund unfruchtbaren Boden. für Landwirtschaft und Ernährung gefördert.
LOEWE-Schwerpunkte mit jeweils 4,65 Millionen zehn Millionen Euro. Auch die SFB/Transregio- Partner sind die Universität Bonn und die Aachener
Euro über eine Laufzeit von vier Jahren: Das Inter- Projekte zu weicher Materie sowie zu Gasnetz- Kristian Kersting, Professor für Maschinelles Lernen, Firma Lemnatec.
nationale Zentrum für Nukleare Photonik, koor- werken, an denen sich die TU Darmstadt beteiligt, und sein Team sehen eine Chance, die Ernährungs-
diniert von den Physik-Professoren Markus Roth laufen weiter. bedingungen mit Künstlicher Intelligenz (KI) zu
und Joachim Enders, nutzt die Lasertechnologie verbessern. „Wir möchten zunächst verstehen, wie
zur Entwicklung neuer Strahlungsquellen, die Simulation im Zentrum physiologische Prozesse in Pflanzen aussehen, wenn
sich sowohl für die Untersuchung des Aufbaus von Computational Engineering verknüpft Ingenieur- sie Stress erleiden“, sagt Kersting. „Stress entsteht,
Forschung
Materie als auch für viele technische Anwendungen wesen, Mathematik und Informatik zu Computer- wenn sie nicht genügend Wasser aufnehmen oder
eignen. Im zweiten LOEWE-Schwerpunkt, dem simulationen. Seit Mai 2018 bündelt das Zentrum mit Krankheitserregern infiziert sind.“ Die Forscher
Projekt FLAME, beschäftigen sich zwölf TU-Arbeits- für Computational Engineering, das als Quer- bringen einer Software bei, mittels maschinellem
gruppen aus den Fachbereichen Material- und schnittsbereich orthogonal zu den Fachbereichen Lernverfahren Stress-Muster zu erkennen. Da die
Geowissenschaften, Chemie sowie Elektrotechnik in die TU-Struktur integriert ist, alle Aktivitäten KI mehr Daten berücksichtigen kann als ein Mensch,
und Informationstechnik unter Leitung von der jungen Disziplin. findet sie womöglich Stress-Indikatoren, die den
Professor Andreas Klein mit Funktionsmaterialien Forscher bislang unbekannt sind.
für Energiespeicher.
34 35Von menschlicher zu künstlicher Intelligenz
Drei Fragen an … Ein Roboter lernt helfen
Im Projekt KoBo34 bringen Forscher aus den Fach-
die Professoren Constantin Rothkopf gebieten Intelligente Autonome Systeme (Fachbe-
und Frank Jäkel, Centre for Cognitive Science. reich Informatik) und Psychologie der Informations-
verarbeitung (Fachbereich Humanwissenschaften)
Worin unterscheidet sich die Kognitions- einem humanoiden, zweiarmigen Roboter bei,
wissenschaft vom aufstrebenden Gebiet der intuitiv mit einem Menschen zu interagieren. Der
Künstlichen Intelligenz? Roboter soll lernen, älteren Menschen im Alltag zu
Die Kognitionswissenschaft untersucht Wahr- helfen, um ihre Selbstständigkeit möglichst lange
nehmen, Denken und Handeln und versteht zu bewahren. Für das harmonische Zusammenspiel
diese Prozesse als Informationsverarbeitung. von Mensch und Maschine ist es entscheidend,
In der Künstlichen Intelligenz hingegen werden dass sowohl die Aktionen des Roboters als auch die
intelligente Computerprogramme entwickelt. des Menschen für den jeweiligen Partner vorher-
Die Kognitionswissenschaft beschäftigt sich zwar sehbar sind.
mit ähnlichen Methoden, will aber natürliche
Intelligenz überhaupt erst verstehen. Die Maschine soll menschliche Intentionen etwa
über Bewegungsmuster, Blickrichtungen, Gesten
Welche Rolle spielt dieses Verständnis für oder verbale Äußerungen erkennen. Für den
zukünftige Technologien? Menschen wiederum handelt die Maschine vorher-
Ein klassisches Beispiel sind menschliche „Fehler“: sehbar, wenn sie vertraute, natürlich erscheinende
Handelt es sich hier einfach nur um „Fehler“ oder Bewegungsmuster ausführt und Anhaltspunkte
eher um Auswirkungen der menschlichen Informa- zu ihren Absichten, aber auch zu Unsicherheiten,
tionsverarbeitung? Die Antwort hat fundamentale gibt, etwa bezüglich der vom Menschen gewünsch-
Folgen für die Entwicklung technischer Systeme. ten Aktion. Aufbauend auf Basisfertigkeiten soll
Wenn wir zum Beispiel menschliche Fähigkeiten ein technischer Laie, zum Beispiel ein Altenpfleger,
genauer verstehen, können wir sie besser auf dem Roboter neue Fähigkeiten durch Imitations-
intelligente Systeme übertragen und ebenso das Professoren-Dialog: Frank Jäkel (li.), Constantin Rothkopf. lernen antrainieren.
Zusammenspiel zwischen Mensch und Maschine
verbessern.
Worin unterscheidet sich das Profil der
Kognitionswissenschaft an der TU Darmstadt
von dem anderer Forschungseinrichtungen?
Das Centre for Cognitive Science versammelt
Experten, die in ihrer Forschung die Computer-
modellierung adaptiven Verhaltens sowohl in
technischen Systemen als auch beim Menschen
in den Vordergrund stellen. Dieser gleichzeitige
Forschung
Fokus auf Modelle von menschlicher und
künstlicher Intelligenz ist eine spezifische Stärke. Kooperative Assistenz: Robotik im häuslichen Umfeld.
36 37Rezept gegen die Macht der Quantencomputer Pro und Kontra aus dem Rauschen
Das Projekt „ArgumenText“ am Fachgebiet Ubiqui-
tous Knowledge Processing des Fachbereichs Infor-
matik entwickelt Methoden zur automatischen Er-
kennung von Argumenten in großen heterogenen
Textquellen. So lässt sich das Für und Wider zu
beliebigen Themen aus dem Rauschen des Internets
filtern. Ein Demonstrator des zweisprachigen
Suchsystems ist unter www.argumentsearch.com
öffentlich zugänglich. Wer zum Beispiel das Schlag-
wort Nuklearenergie eingibt, erhält nach wenigen
Sekunden knapp hundert Argumente für und gegen
Atomkraft von verschiedensten Internetseiten.
Die jeweiligen Quellen sind verlinkt.
Mittels neuronaler Netze untersucht das System
zunächst, welche Online-Texte für das jeweilige
Thema relevant sind, und durchforstet sie dann
nach Argumenten. Um zu entscheiden, ob eine
Aussage überhaupt ein Argument ist und ob es auf
der Pro- oder der Kontra-Seite steht, berücksichtigt
die Suchmaschine nicht nur einzelne Wörter,
sondern auch grammatikalische Strukturen, Kon-
texte und die Semantik. Die dafür nötigen Algorith-
men entwickelt das Team des Fachgebiets. „Die
Herausforderung war, ein System, das auf eine
Sorte Text trainiert war, auf beliebige Textformen
Im Quantenkryptographie-Labor im Fachbereich Physik. übertragbar zu machen“, sagt Dr. Christian Stab, Experten für Argument Mining: Johannes Daxenberger,
der das Projekt zusammen mit Dr. Johannes Daxen- Christian Stab und Tristan Miller (v.li.).
Wegen rasanter Fortschritte bei der Entwicklung dieser Urheberschaftsnachweise. XMSS sei nach- berger leitet. In wissenschaftlichen Texten werde
superschneller Quantencomputer könnten gängige haltig sicher, sagt Buchman. Denn es verzichte auf zum Beispiel völlig anders argumentiert als in den
Verschlüsselungen und digitale Signaturen schon in komplexe mathematische Probleme als Sicherheits- sozialen Medien. Argument Mining, das Erkennen
wenigen Jahren unsicher werden. Daher entwickeln hürde, deren Unknackbarkeit immer nur eine von sprachlichen Argumenten mit Mitteln der
Forscher neue Verfahren, die immun gegen einen Annahme bleibt. XMSS baut allein auf Hashfunktio- Informatik, gewinnt in den Digitalen Geisteswissen-
Angriff mit einem Quantencomputer sein sollen, nen, digitale Fingerabdrücke von Dateien, die schaften immer mehr an Gewicht.
so genannte Post-Quanten-Kryptographie. derzeitige Kryptoverfahren als zweite Hürde neben
den mathematischen Problemen nutzen. Das ist
Eine Methode zur Sicherung digitaler Signaturen, aber keine Schwäche: „Wir konnten mathematisch
entwickelt an der TU Darmstadt, ist nun reif für den beweisen, dass unser Verfahren sicher ist, solange
Forschung
Einsatz im Internet. Das internationale Gremium es die Hashfunktion ist“, betont Buchmann.
IETF, das Standards für den Datenverkehr im Netz
entwickelt, hat das Verfahren XMSS (eXtended Die Methode garantiert, dass keine zwei Dateien
Merkle Signature Scheme) offiziell anerkannt. den gleichen Fingerabdruck liefern. Sollte die ein-
gesetzte Funktion von Hackern geknackt werden,
„Ohne sichere digitale Signaturen müsste man das was vorkommt, lässt sie sich schnell austauschen.
Internet abschalten“, betont Professor Johannes Somit gehört XMSS zum Rüstzeug gegen den
Buchmann, Kopf der Entwickler, die Wichtigkeit Quantenrechner.
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