Fortschrittsbericht 2018 - TU Darmstadt

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Fortschrittsbericht 2018 - TU Darmstadt
Fortschrittsbericht 2018
Fortschrittsbericht 2018 - TU Darmstadt
18    Studium und Lehre
                                                             Der neue Studiengang Medizintechnik kommt
                                                             hervorragend an. Die TU Darmstadt hat die
                                                             Goethe-Universität Frankfurt als Partner gewonnen.
          6    Bilanz des Präsidiums

         14    Studium und Lehre
         17    Knifflige Aufgaben
         18    Run auf Studiengang Medizintechnik
         20    Anspruchsvoll von Anfang an
         22    Umfassender Schutz
         23    Schnell im neuen Alltag
         24    Großzügige Öffnungszeiten
         25    Studienangebot der TU Darmstadt
         26    Daten und Fakten

         30    Forschung
         33    Spitzenplätze im DFG-Ranking
         34    Zukunftsträchtige Großprojekte
         35    Maschinelles Lernen für die Landwirtschaft
         36    Von menschlicher zu künstlicher Intelligenz
         38    Rezept gegen die Macht der Quantencomputer
         39    Pro und Kontra aus dem Rauschen
         40    Gesundheitsdaten unter Verschluss
         41    Schnellere DNA-Synthese
         42    Der Trick mit dem Insektenparfüm
         43    Innovationen für Wasserwege und Gebäude
         44    Fächergrenzen überwinden
         46    Spitzenforschung                                                                                   43    Forschung
                                                                                                                  Umweltingenieurwissenschaftler konzipieren besondere Lifte,
         50    Deshalb studiere ich hier!
                                                                                                                  damit Gewässer für Fische durchgängig passierbar werden.
         60    Kooperation und Transfer
         63    50 Jahre Partnerschaft mit Lyon
         64    Energieeffiziente ETA-Fabrik
         65    Seite an Seite mit dem Mittelstand
         66    Aus dem Labor in die Praxis
         68    Bodenmission im Hörsaal
         69    Sauberes Wasser
         70    Die Mobilität der Zukunft
         71    3D-Scanner für Insekten
         72    Neue Werkzeuge
         73    Forschergeist wecken mit Merck
                                                             77     Campusleben
                                                             Offene Labore und spannende
         74    Campusleben                                   Forschung gab es beim Wissen-
         77    Tausende waren hellwach                       schaftstag „hellwach!“ der
         78    Urbane Qualität                               TU Darmstadt zu entdecken.
         80    Klimafreundliche Energiezentrale
         81    Vespa-Wirbel
         82    90 Jahre Hochschulbad
         83    Neuer Kulturbetrieb mit Tradition
         84    Daten und Fakten

         86    Ausgezeichnet
         89    Zweifache Spitzenleistung                                                                                   64
         90    Postdocs mit Athene                                                                                         Kooperation
         92    Durchstarten in der Forschung                                                                               und Transfer
         94    Suche nach Materie 2.0                                                                                      Die ETA-Fabrik auf dem
Inhalt

         95    Es muss nicht immer Platin sein                                                                             Campus beweist es:
         96
         97
               Lehrreich
               Hervorragend
                                                                                                                           Industrielle Produk-         89     Ausgezeichnet
                                                                                                                           tionsbetriebe sparen         Höchstdotierter internationaler
         98    Nähe zum Nobelpreis
                                                                                                                           bis zu 40 Prozent Ener-      Forschungspreis in Deutschland: Die
         99    Geballte Inspirationen
         100   Daten und Fakten
                                                                                                                           gie, wenn sie Anlagen        erste Alexander von Humboldt-Professur
                                                                                                                           und Gebäude intelligent      an der TU Darmstadt hat der Physiker
         102 Campusimpressionen / Impressum                                                                                vernetzen.                   Alexandre Obertelli inne.

2                                                                                                                                                                                                3
Fortschrittsbericht 2018 - TU Darmstadt
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    Bilanz des Präsidiums
    TU Darmstadt
    Fortschrittsbericht
    2018
Fortschrittsbericht 2018 - TU Darmstadt
Bilanz des Präsidiums

                        Bundeskanzlerin zu Gast                                                                                                                                                                             Säule des Nationalen Forschungszentrums
                        „Ein Juwel in Fragen der Künstlichen Intelligenz“ –                                                                                                                                                 Das 2015 in Darmstadt eröffnete Cybersicherheits-
                        so bezeichnete Bundeskanzlerin Angela Merkel                                                                                                                                                        zentrum wird ab 2019 als neues Nationales Forschungs-
                        die TU Darmstadt, als sie im Oktober 2018 mit dem                                                                                                                                                   zentrum für angewandte Cybersicherheit (Center for
                        Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier                                                                                                                                                      Research in Security and Privacy – CRISP) dauerhaft
                        die Universität besuchte und sich über Robotik und                                                                                                                                                  gefördert. An ihm ist die TU Darmstadt – neben den
                        Künstliche Intelligenz sowie die Chancen der Digita-                                                                                                                                                Fraunhofer-Instituten für Sichere Informationstechno-
                        lisierung für die Gesellschaft informierte. Das Fach-                                                                                                                                               logie und für Graphische Datenverarbeitung sowie
                        gebiet Simulation, Systemoptimierung und Robotik                                                                                                                                                    der Hochschule Darmstadt – als Partnerin maßgeblich
                        im Fachbereich Informatik stellte seinen autonomen                                                                                                                                                  beteiligt. Das Forschungszentrum der Fraunhofer-
                        Erkundungsroboter für Rettungs- und Sucheinsätze                                                                                                                                                    Gesellschaft soll zum größten auf diesem Gebiet in
                        im Katastrophen- oder Unglücksfall vor.                                                                                                                                                             Deutschland ausgebaut werden. Darmstadt ist auch
                                                                                                                                                                                                                            europaweit der bedeutendste Knotenpunkt für
                        Laut aktueller Rankings nimmt die Informatik der                                                                                                                                                    Forschung zu IT-Sicherheit. Über 450 Wissenschaft-
                        TU Darmstadt in Europa eine führende Position ein.                                                                                                                                                  lerinnen und Wissenschaftler forschen hier an
                        Sie ist im bundesweiten Universitäts-Vergleich die                                                                                                                                                  aktuellen Themen der Cybersicherheit in Gesellschaft,
                        leistungsfähigste und prägt die Universität: Zwei der                                                                                                                                               Wirtschaft und Verwaltung. CRISP bündelt diese
                        sechs Profilbereiche – Internet und Digitalisierung                                                                                                                                                 Aktivitäten.
                        sowie Cybersicherheit und Schutz der Privatheit
                        (CYSEC) – forschen zu den für die Digitalisierung                                                                                                                                                   Erfolg im Tenure-Track-Programm
                        notwendigen technologischen Grundlagen. Ein                                                                                                                                                         Die TU Darmstadt war in der ersten Runde des Bund-
                        Erfolgsschlüssel der Informatik der TU ist ihre her-                                                                                                                                                Länder-Programms zur Förderung des wissenschaft-
                        vorragende Vernetzung mit Anwendungsdisziplinen                                                                                                                                                     lichen Nachwuchses (Tenure-Track-Programm) mit
                        der Ingenieur- und Geisteswissenschaften. Sie                                                                                                                                                       ihrem Konzept erfolgreich. Sie warb zwölf Professuren
                        setzt zudem wichtige Impulse für die neuen Felder                                                                                                                                                   ein, leitete zügig die Ausschreibungen ein und schloss
                        Cognitive Science und Digital Humanities.                                                                                                                                                           bereits mehrere Berufungsverfahren ab. Im Dezember
                                                                                                                                                                                                                            2018 nahm die Assistenz-Professorin Vera Krewald ihre
                                                                                                                                                                                                                            Forschung und Lehre im Fachbereich Chemie auf – als
                                                                                                                                                                                                                            erste aus dem Programm finanzierte Wissenschaftlerin
                                                                                                                                                                                                                            der TU Darmstadt. Die Universität will die Assistenz-
                        „Im intensiven internationalen                                                                                                                                                                      professur als alternativen Karriereweg zur Professur
Bilanz des Präsidiums

                         Wettbewerb beweist die                                                                                                                                                                             etablieren. Sie wird im Jahr 2030 etwa die Hälfte ihrer
                                                                                                                                                                                                                            Professorinnen und Professoren über eine Assistenz-
                         TU Darmstadt, dass Deutschland                                                                                                                                                                     Professur mit Tenure-Track gewinnen.
                         Spitze sein kann.“
                         Bundeskanzlerin Angela Merkel
                                                                                                                                                                                                                            „Die TU Darmstadt gibt ihren
                                                                                                                                                                                                                             Forscherinnen und Forschern
                        „Hier finden wissenschaftliche                                                                                                                                                                       die Möglichkeit, ohne Garantie
                         Entwicklungen statt, die für                                                                                                                                                                        auf kurzfristige Erfolge an
                         die Zukunft von allergrößter                           Steuernde Hand: Bundeskanzlerin Angela Merkel informierte sich an der   TU Darmstadt über Themen der Robotik und Künstlichen Intelligenz.    langfristig relevanten Frage-
                         Bedeutung sind.“                                                                                                                                                                                    stellungen zu arbeiten.“
                         Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier                                                                                                                                                           Vera Krewald, Assistenz-Professorin für Theoretische Chemie

6                                                                                                                                                                                                                                                                                          7
Fortschrittsbericht 2018 - TU Darmstadt
Erneut stellte die Universität im Rahmen eines
                                                                                                                                                      Parlamentarischen Abends im Hessischen Landtag
                                                                                                                                                      ihre Aktivitäten vor – diesmal lag der Fokus auf
                                                                                                                                                      Ausgründungen und Innovationen. Die beiden
                                                                                                                                                      TU-Start-ups Alcan Systems GmbH und IT-Seal
                                                                                                                                                      GmbH stießen mit ihren Geschäftsideen und bis-
                                                                                                                                                      herigen Markterfolgen auf großes Interesse. IT-Seal
                                                                                                                                                      ist auf die Bekämpfung von Cyberkriminalität und
                                                                                                                                                      Phishing-Angriffen spezialisiert und trainiert durch
                        Offen für Dialog: Ministerpräsident Volker Bouffier interessierte sich für Technologieszenarien in Arbeitswelten.             simulierte Mail-Attacken das Sicherheitsbewusstsein
                                                                                                                                                      im betrieblichen Alltag. Alcan Systems treibt die
                        Exzellenzstrategie                                                 Enger Austausch mit der Politik                            Entwicklung einer voll-elektrischen, intelligenten
                        Im Wettbewerb „Exzellenzstrategie des Bundes und                   Auch 2018 hat die Universität ihre Positionen zu           Antennentechnologie auf Basis einer Flüssigkristall-
                        der Länder“ war die TU Darmstadt in der Voraus-                    aktuellen Herausforderungen in der Wissenschafts-          Bauweise für die Satelliten- und Mobilfunkkommu-
                        wahl die erfolgreichste Universität in Hessen und                  und Hochschulpolitik öffentlich vertreten. So lud          nikation voran.
                        wurde aufgefordert, zwei ihrer Antragsskizzen als                  sie Spitzenpolitiker der im Landtag vertretenen
                        Vollanträge einzureichen. In der Endauswahl war                    Fraktionen ein zu einer Podiumsdiskussion mit dem          Die Hessische Landesregierung traf sich zu einer
                        die TU Darmstadt dann leider nicht erfolgreich.                    Titel „(Neu)gierig auf morgen? Wie Digitalisierung         Kabinettssitzung im „Leap in time Lab“, einer Aus-
                        Die als Exzellenzcluster nominierten Projekte                      Wissenschaft und Wirtschaft verändert“.                    gründung aus der TU Darmstadt, und informierte
                        „Centre for Predictive Thermofluids – Accelerating                                                                            sich über konkrete Technologie-Szenarien zukünf-       Die Technische Universität im Zentrum der Wissenschaftsstadt Darmstadt.
                        the Energiewende“ sowie „Datenanalyse für die                                                                                 tiger Arbeitswelten. Im Wissenschaftsausschuss des
                        Humanities“ wurden nicht in die Liste der ge-                                                                                 Hessischen Landtags bilanzierten der TU-Präsident      sowie die University of Toronto, eine der forschungsstärksten Universitäten
                        förderten Projekte aufgenommen. Dennoch wird                     „Die gegenwärtige technologische                             Professor Hans Jürgen Prömel und die Vorsitzende       Kanadas. Auch zur University of Princeton wurden die Kontakte vertieft,
                        die Universität ihren Weg fortsetzen, auf der Basis               Transformation ist in ihrem                                 des Hochschulrats, Professorin Heidi Wunderli-         um mehr Forschungsaufenthalte von Promovierenden der TU Darmstadt zu
                        starker Interdisziplinarität Innovationen voran-                                                                              Allenspach, die Fortschritte der Universität – ein     ermöglichen.
                        zutreiben. Beide Projektverbünde passen in das
                                                                                          Tempo historisch einmalig und                               Fokus lag auf der Internationalisierungsstrategie.
                        Forschungsprofil der TU Darmstadt und können                      wird von der Digitalisierung in                                                                                    Verantwortung in der Wissenschaftsstadt
                        die Profilbereiche „Thermo-Fluids and Interfaces“                                                                             Europäisches Netzwerk                                  Der auf Initiative des Präsidenten der TU Darmstadt, der Schader-Stiftung und
                        und „Energiesysteme der Zukunft“ beziehungsweise
                                                                                          Wissenschaft, Gesellschaft und                              Die TU Darmstadt hat den Vorsitz des CLUSTER-          des Darmstädter Oberbürgermeisters gebildete „Runde Tisch Wissenschafts-
                        „Internet und Digitalisierung“ stärken.                           Wirtschaft getrieben. Zu den                                Netzwerks führender Technischer Universitäten          stadt“ versammelt regelmäßig die Führungsspitzen aus Hochschulen, Politik,
                                                                                          zentralen Zukunftsthemen gehören                            Europas (Consortium Linking Universities of Sci-       Unternehmen, Kultureinrichtungen und Forschungsinstituten, um über die
                        Das Präsidium der TU Darmstadt unterbreitete der                                                                              ence and Technology for Education and Research)        Potenziale der Wissenschaftsstadt zu beraten. 2018 unterzeichneten die Leitun-
                                                                                          insbesondere in Hessen Robotik,
Bilanz des Präsidiums

                        Hessischen Landesregierung konkrete Vorschläge,                                                                               inne. TU-Präsident Hans Jürgen Prömel übernahm         gen von 37 Institutionen ein gemeinsames Memorandum. Im Rahmen dieser
                        das LOEWE-Forschungsförderungs-Programm                           Smart Cities, Digitalmedizin,                               das Amt des Vorsitzenden für zwei Jahre. CLUSTER       deutschlandweit einzigartigen Kooperation wird daran gearbeitet, die Werte der
                        des Landes Hessen finanziell und programmatisch                                                                               zielt auf exzellente Lehre und fördert gemeinsame      Wissenschaftsstadt Darmstadt öffentlich hervorzuheben. Das wissenschaftlich
                        zu ergänzen, um die hessischen Universitäten
                                                                                          Weltraumtechnologien, Industrie                             Doppelabschluss-Programme, den strukturierten          geprägte Netzwerk deckt alle Stufen der Wertschöpfung ab – von der Grund-
                        gezielt auf die nächste Exzellenzstrategie-Runde                  4.0 und Fintech. Die TU Darmstadt                           Studierendenaustausch, neue Wege zur Promotion         lagenforschung bis zur technologisch anspruchsvollen Produktion.
                        im Jahr 2026 vorzubereiten.                                                                                                   sowie die Einbindung von Forschung und Entre-
                                                                                          ist hier ein essentieller Akteur mit                        preneurship in die Lehre.
                                                                                          international hoher Reputation –
                                                                                          gerade auch hinsichtlich der                                Partner in Kanada und den USA                          „Das Memorandum ist ein starkes
                                                                                                                                                      Die internationale Zusammenarbeit zwischen
                                                                                          entscheidenden Schlüsseltechno-                             Forschenden und Studierenden der TU Darmstadt           Zeichen der Vernetzung, des Vertrauens
                                                                                          logien Künstliche Intelligenz und                           und Partner-Hochschulen in Übersee wurde weiter         und der gemeinsamen Verantwortung
                                                                                                                                                      ausgebaut: Die Universitätsleitung besuchte zum
                                                                                          IT-Sicherheit.“                                             Beispiel die University of Massachusetts at Amherst
                                                                                                                                                                                                              in der Wissenschaftsstadt Darmstadt.“
                                                                                           Professor Hans Jürgen Prömel, Präsident der TU Darmstadt   und deren renommiertes College of Engineering,          TU-Präsident Professor Hans Jürgen Prömel

8                                                                                                                                                                                                                                                                                          9
Fortschrittsbericht 2018 - TU Darmstadt
Organisation

                                                                                                             Präsidium
                                                                                                             Leitung der Universität

                                                                                                             Mitglieder
                                                                                                             Präsident Prof. Dr. Hans Jürgen Prömel
                                                                                                             Universitätsstruktur und -strategie, Berufung von Professorinnen und Professoren, Qualitätsmanagement, Internationale Beziehungen, Außenvertretung
                                                                                                             Kanzler Dr. Manfred Efinger
                                                                                                             Haushalt, Personal, Immobilien, Bau-Infrastruktur, Rechtsangelegenheiten
                                                                                                             Vizepräsident Prof. Dr.-Ing. Ralph Bruder
                                                                                                             Studium und Lehre, wissenschaftlicher Nachwuchs, Lehrerbildung
                                                                                                             Vizepräsidentin Prof. Dr.-Ing. Mira Mezini
                                                                                                             Forschung, Innovation
                                                                                                             Vizepräsidentin Prof. Dr. Andrea Rapp
                                                                                                             Wissenschaftliche Infrastruktur
                        Präsident                      Kanzler                 Vizepräsident                 Vizepräsident Prof. Dr. Matthias Rehahn
                        Prof. Dr. Hans Jürgen Prömel   Dr. Manfred Efinger     Prof. Dr.-Ing. Ralph Bruder   Wissens- und Technologietransfer, Alumni, Fundraising

                                                                                                             Hochschulrat                                            Universitätsversammlung                          Senat
                                                                                                             Initiativen zu Strategie und Struktur der               Stellungnahmen zu Grundsatzfragen                Beratung des Präsidiums bei Struktur-,
                                                                                                             Universität, Mitwirkung bei Ressourcenverteilung        der Universitätsentwicklung, zu Lehre,           Entwicklungs- und Bauplanung, Haushalt,
                                                                                                             und Berufungsverfahren. Wahlvorschlag für die           Studium und wissenschaftlichem Nachwuchs,        Forschung, Lehre und Studium, Zustimmung
                                                                                                             Wahl des Präsidenten/der Präsidentin                    Wahl und Abwahl des Präsidiums                   zu Studienordnungen, Berufungen, Ehrungen

                                                                                                             Mitglieder                                              Mitglieder                                       Mitglieder
                                                                                                             Dr. Horst J. Kayser                                     31   Professorinnen und Professoren              Präsident
                                                                                                             Chief Strategy Officer/Head of Corporate                15   Studierende                                 10 Professorinnen und Professoren
                                                                                                             Development Siemens AG                                  10   wissenschaftliche und                       4    Studierende
                                                                                                                                                                     5    nichtwissenschaftliche Beschäftigte         je 3 wissenschaftliche und
                                                                                                             Prof. Dr. Katharina Kohse-Höinghaus                                                                           nichtwissenschaftliche Beschäftigte
                                                                                                             Professorin für Physikalische Chemie an der
                                                                                                             Universität Bielefeld

                                                                                                             Manfred Krupp
                                                                                                             Intendant des Hessischen Rundfunks
                                                                                                             Prof. Dr. Bernd Reckmann
                                                                                                             bis April 2016 Mitglied der Geschäftsleitung
                                                                                                             Merck

                                                                                                             Prof. Dr.-Ing. Ernst Schmachtenberg
                                                                                                             bis 2018 Rektor der RWTH Aachen
Bilanz des Präsidiums

                                                                                                             Prof. Dr. Ferdi Schüth
                                                                                                             Direktor des Max-Planck-Instituts für
                        Vizepräsidentin                Vizepräsidentin         Vizepräsident                 Kohlenforschung, seit 2014 Vizepräsident der
                        Prof. Dr.-Ing. Mira Mezini     Prof. Dr. Andrea Rapp   Prof. Dr. Matthias Rehahn     Max-Planck-Gesellschaft

                                                                                                             Prof. Dr. Wolfgang Wahlster
                                                                                                             Professor für Informatik an der Universität des
                                                                                                             Saarlandes, Vorsitzender der Geschäftsführung
                                                                                                             des Deutschen Forschungszentrums für
                                                                                                             Künstliche Intelligenz

                                                                                                             Prof. Dr. Margret Wintermantel
                                                                                                             Präsidentin des Deutschen Akademischen
                                                                                                             Austauschdienstes,
                                                                                                             Professorin für Psychologie

                                                                                                             Dr. Marie-Luise Wolff
                                                                                                             Vorstandsvorsitzende der ENTEGA AG Darmstadt

                                                                                                             Dr. Holger Zinke
                                                                                                             Gründer der BRAIN AG,
                                                                                                             Mitglied des Aufsichtsrates

                                                                                                                                                                                                                                                 Stand: Dezember 2018

10                                                                                                                                                                                                                                                                11
Fortschrittsbericht 2018 - TU Darmstadt
Menschen                                                              Forschungsprofil
                        25.889 Studierende (davon 7.972 weiblich)                             6 Profilbereiche:
                        4.947 grundständige Studierende im 1. Fachsemester                           Cybersicherheit
                                                                                                     Internet und Digitalisierung
                        2.688 Master-Studierende im 1. Fachsemester
                                                                                                     Vom Material zur Produktinnovation
                        253 Professoren (davon 13 Assistenzprofessoren)                              Thermo-Fluids & Interfaces
                        55 Professorinnen (davon 5 Assistenzprofessorinnen)                          Energiesysteme der Zukunft
                                                                                                     Teilchenstrahlen und Materie
                        2.593 wissenschaftliche Beschäftigte (davon 661 weiblich)
                        1.909 administrativ-technische Beschäftigte (davon 1.154 weiblich)    2 Exzellenz-„Graduate Schools“:
                        164 Auszubildende (davon 54 weiblich)                                        Computational Engineering
                        119 wissenschaftliche Hilfskräfte (davon 46 weiblich)                        Energy Science and Engineering

                        2.885 studentische Hilfskräfte (davon 894 weiblich)
                                                                                              1 Beteiligung am Exzellenzcluster
                                                                                                     „Herausbildung normativer Ordnungen“

                        Campus                                                                6 LOEWE-Schwerpunkte
                        5 Standorte: Stadtmitte, Lichtwiese, Botanischer Garten,
                         Hochschulstadion, August-Euler-Flugplatz mit Windkanal
                                                                                              11 Sonderforschungsbereiche (SFB)
                        250 Hektar Grundbesitz                                                       und SFB/Transregios
                        164 Gebäude, davon 14 in Miete
                        309.291 Quadratmeter Hauptnutzfläche, davon 17.414 gemietet

                        Budget
                        249,9 Millionen Euro Grundfinanzierung vom Land Hessen (inkl. Baumittel, ohne LOEWE)
                        26,5 Millionen Euro aus dem Bund-Länder-Hochschulpakt (Phase II)
                        8,8 Millionen Euro sonstige Mittel
                        169,1 Millionen Euro eingeworbene Mittel (inkl. LOEWE)
Bilanz des Präsidiums
Daten und Fakten

                          Zahlen sind teilweise gerundet.

12                                                                                                                                        13
Fortschrittsbericht 2018 - TU Darmstadt
14
     Studium und Lehre
     TU Darmstadt
     Fortschrittsbericht
     2018
Fortschrittsbericht 2018 - TU Darmstadt
Highlights 2018
                                                                                                                                Knifflige Aufgaben
                    1.155
                    Plätze zum Arbeiten und
                                                                                                     Top-100:
                                                                                                     In den Ingenieurwissen-
                                                                                                     schaften insgesamt,
                    Verweilen hat die Uni seit                                                       im Maschinenbau und
                    2011 in neuen studentischen                                                      in Physik im Besonderen,   Team Hector ist Weltmeister
                    Lernzentren geschaffen.                                                          gehört die TU Darmstadt    Das Rettungsroboter-Team Hector des Fachbereichs
                                                                                                     laut QS-Fächerranking      Informatik hat beim „World Robot Summit“ den
                                                                                                     weltweit zu den            ersten Platz in der „Plant Disaster Prevention
                                                                                                     renommiertesten            Challenge“ gewonnen. Der internationale Wett-
                                                                                                     Universitäten.             bewerb wird vom japanischen Ministerium für
                                                                                                                                Economy, Trade and Industry und der japanischen
                                                                                                                                New Energy and Industrial Technology Develop-
                                                                                                                                ment Organization veranstaltet, um technologische
                                                                                                                                Entwicklungen in der Robotik voranzutreiben.

                                                                                                                                In der Vorrunde mussten die Roboter Gaskonzen-
                    Rang 78                                                                                                     trationen messen, Ventile bedienen, eine industrielle
                    weltweit: Das QS                                                                                            Anlage visuell, thermisch und akustisch inspizieren
                                                    2 Millionen Euro:
                                                                                                                                sowie Maßnahmen zur Gefahrenabwehr im Notfall
                    Graduate Employability         Das Bundesbildungs-                                                          einleiten. Das Team aus dem Fachgebiet Simulation,
                    Ranking zählt die             ministerium honoriert                                                         Systemoptimierung und Robotik, das zwei Flug-
                                                   das Konzept der Uni
                                                                                                                                und einen Bodenroboter einsetzte, ging als Favorit
                    TU Darmstadt zu
                                                                                                                                ins Finale. Dort musste der Roboter Trümmerteilen
                                                  für die Lehrerbildung in
                    den besten Unis. Ihre                                                                                       ausweichen und Unfallopfer aufspüren – und löste
                                                       Mathematik,                                                              die Aufgaben mit Bravour.
                    Absolventinnen und
                                                       Informatik,
                    Absolventen werden                                                                                          Apropos: Das Team mit seiner umfangreichen
                                                   Naturwissenschaften
                    von Arbeitgebern                                                                                            Expertise zu intelligenten (teil-)autonomen
                                                            und
                                                                                                                                Robotersystemen hat sich an Siege gewöhnt:
                    international als                    Technik.                                                               In der RoboCup Rescue Robot League wurde vier
                    besonders qualifiziert                                                                                      Jahre in Folge der „Best in Class Autonomy Award“       Coup gelungen: TU-Team mit Rettungsrobotor Hector.
                                                                                                                                und 2014 der gesamte Wettbewerb zum ersten
                    geschätzt.                                                                                                  Mal überhaupt mit einem autonomen Roboter               Elektromechanische Boule-Spieler
                                                                                                                                gewonnen. 2017 entschied die TU die „ARGOS              Studierenden-Teams entwickelten am Institut
                                                                                                                                Challenge“ für sich.                                    Elektromechanische Konstruktionen am Fachbereich
                                                                                                                                                                                        Elektrotechnik und Informationstechnik während
                                                                                                                                                                                        des Wintersemesters Prototypen, die eine Miniatur-
Studium und Lehre

                                                                                                                                                                                        Boulekugel möglichst präzise platzieren. In einem
                                                                                                                                                                                        Wettbewerb traten die Roboter unter den Augen
                                                                                                                                                                                        einer Fachjury gegeneinander an. Die Vorgaben
                                                                                                                                                                                        waren streng: So durften die Geräte nicht mehr
                                                                                                                                                                                        als 2,5 Kilogramm wiegen und der Abwurfvorgang
                                                                                                                                                                                        der Kugel musste nach einmaligem Einstellen

                                                                             500
                                                                             Stipendiatinnen und Stipendiaten des
                                                                                                                                                                                        vollautomatisch ablaufen. Das Budget war auf
                                                                                                                                                                                        75 Euro limitiert. Das Seminar „Praktische
                                                                                                                                                                                        Entwicklungsmethodik“ trainiert – für das spätere
                                                                                                                                                                                        Berufsleben – das eigenständige Lösen einer tech-
                                                                             Deutschen Akademischen Austauschdienstes
                                                                                                                                                                                        nischen Aufgabenstellung.
                                                                             aus 82 Ländern debattierten an der
                                                                             TU Darmstadt über den digitalen Wandel.

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Fortschrittsbericht 2018 - TU Darmstadt
Run auf Studiengang Medizintechnik

                    Der von der TU Darmstadt und der Goethe-Universität
                    Frankfurt gemeinsam eingerichtete neue Bachelor-
                                                                                                                                                                                                   „Die Zusammenarbeit der
                    studiengang Medizintechnik kommt sehr gut an: Rund                                                                                                                              TU Darmstadt und Goethe-
                    280 Erstsemester haben sich als „erster Jahrgang“ ein-                                                                                                                          Universität Frankfurt eröffnet
                    geschrieben, rund 40 Prozent von ihnen sind Frauen.
                    Dank der in Hessen einmaligen Kooperation profitieren                                                                                                                           auch eine ganz neue Dimension
                    die Studierenden von den Kompetenzen einer Uni-                                                                                                                                 für den Standort Hessen, nicht
                    versitätsmedizin und einer Technischen Universität
                    gleichermaßen. Etwa achtzig Prozent der Lehrveran-
                                                                                                                                                                                                    nur in der Lehre.“
                    staltungen vermitteln dabei ingenieurwissenschaftliches     „Im neuen Studiengang                                                                                              Professor Robert Sader,
                    Wissen aus der Mathematik, Physik und Elektrotechnik;                                                                                                                          Studiendekan Fachbereich Medizin der Goethe-Universität
                    rund zwanzig Prozent entfallen auf naturwissenschaft-
                                                                                 Medizintechnik ergänzen sich
                    lich-medizinische Grundlagen. Ein enger Bezug der            die Profile der TU Darmstadt
                    Medizintechnik zu klinischen Fragestellungen steht im
                                                                                 und der Goethe-Universität
                    Fokus. Praktika und Übungen ergänzen die Theorie.
                                                                                 perfekt. Zudem bauen wir                                                                                          „Studien zeigen, dass sich mehr
                    Um in beiden Fachkulturen anzukommen und diese               gerade gemeinsam, auch                                                                                             Frauen für Ingenieurwissen-
                    erlebbar zu machen, findet der Lehrbetrieb an beiden
                    Standorten statt: vier Tage pro Woche in Darmstadt, einen    mit der Johannes Gutenberg-                                                                                        schaften interessieren, wenn
                    Tag pro Woche am Fachbereich Medizin in Frankfurt.           Universität Mainz, die                                                                                             diese interdisziplinär aus-
                    Dass etwa zwei Fünftel der Erstsemester in dem neuen
                                                                                 medizintechnische Forschung                                                                                        gerichtet sind und gesellschafts-
                    Studiengang weiblich sind, sieht die TU als enormen          stark aus. Allein an der                                                                                           politische Fragen umfassen.“
                    Erfolg an, denn noch immer sind Frauen in MINT-
                                                                                 TU Darmstadt werden hierfür                                                                                       Professor Andy Schürr, Studiendekan Fachbereich
                    Fächern bundesweit insgesamt in der Minderheit. Ein
                    sich an den Bachelor anschließender Masterstudiengang        vier neue Professuren                                                                                             Elektrotechnik und Informationstechnik

                    Medizintechnik soll zum Wintersemester 2021/2022             eingerichtet.“
                    eingeführt werden – rechtzeitig für die ersten Bachelor-
                    absolventinnen und -absolventen.                            Professor Hans Jürgen Prömel,
                                                                                Präsident der TU Darmstadt

                    Über eineinhalb Jahre haben die TU und die Goethe-                                                                                                                             „Gesundheit ist ein Megathema
                    Universität den gemeinsamen Studiengang entwickelt.                                                                                                                             und weltweit eine der ganz
                    Die interdisziplinäre, interuniversitäre Kooperation
                                                                                                                                                                                                    zentralen Herausforderungen
Studium und Lehre

                    soll helfen, künftigen Herausforderungen zu begegnen.
                    Angesichts des demographischen Wandels, höherer                                                                                                                                 für Wissenschaft.“
                    Lebenserwartung und altersbedingter Krankheiten steigt
                                                                                                                                                                                                   Professorin Jutta Hanson, Fachbereich Elektrotechnik
                    die Nachfrage nach Telemedizin, Biotechnologien und
                                                                                                                                                                                                   und Informationstechnik
                    intelligenten medizintechnischen Lösungen. Dieser
                    wachsenden Bedeutung wollen die beiden Universitäten
                    mit dem neuen Angebot gerecht werden.

                    Die TU Darmstadt, die Goethe-Universität Frankfurt
                    und die Johannes Gutenberg-Universität Mainz bilden
                    seit 2015 die strategische Allianz „Rhein-Main-Universi-
                    täten“.
                                                                                                                Attraktives Studienangebot: Verknüpfung von Ingenieurwissenschaften und Medizin.

18                                                                                                                                                                                                                                                        19
Anspruchsvoll von Anfang an

                    Schritt halten mit Energie
                    Wie kann der menschliche Körper zu einer
                    Ladestation für das Smartphone werden?
                    Über 300 Studierende des Maschinenbaus und
                    der Sportwissenschaften widmeten sich in der
                    KI²VA-Woche „Einführung in den Maschinenbau“
                    dieser Frage. Im Projekt „Move & Use“ suchten
                    36 interdisziplinäre und internationale Teams
                    nach Wegen, die mechanische Energie, die bei
                    alltäglicher Bewegung entsteht, in elektrische
                    Kräfte umzuwandeln und zu speichern, um
                    damit ein mobiles Endgerät zu laden.

                    Das System sollte am Körper zu befestigen sein,                                                                                                                                                                                    Das ist KIVA
                    ohne den Bewegungsablauf zu beeinträchtigen,                                                                                                                                                                                       KIVA steht für
                    und auf Störungen reagieren können. Die Stu-                                                                                                                                                                                       Kompetenzentwicklung
                    dierenden mussten zudem ein Business-Modell                                                                                                                                                                                        durch interdisziplinäre
                    erstellen. Eine Fachjury bewertete den Innovations-                                                                                                                                                                                Vernetzung von Anfang
                    grad. Begleitet wurden die Teams von Wissen-                                                                                                                                                                                       an. Mit fächerübergrei-
                    schaftlern des Fachbereichs sowie von Projekt-                                                                                                                                                                                     fenden und an techni-
                    Tutorinnen und -Tutoren.                                                                                                                                                                                                           schen Fragestellungen
                                                                                                                                                                                                                                                       orientierten Projekten
                    Eine gute Lösung bot das Team „Power2go“ an,                                                                                                                                                                                       in der Startphase des
                    das eine Knieorthese mit einem effizienten Mecha-                                                                                                                                                                                  Studiums hat die TU
                    nismus zur Nutzung überschüssiger Energien                                                                                                                                                                                         bundesweit Maßstäbe
                    kombinierte. Mit der Lösung „Hike up your phone“                                                                                                                                                                                   gesetzt, um Studien-
                    lässt sich ein Wanderrucksack nachrüsten. Dabei                                                                                                                                                                                    bedingungen und Lehr-
                    wandelt ein Seilsystem die überschüssige Energie                                                                                                                                                                                   qualität zu verbessern.
                    beim Herabsetzen des Beines um, und ein Magnet-
                    mechanismus sorgt für zusätzliche Sicherheit.
                    „WonderSchuh“ nutzt den Abrollvorgang und
                    das Vorschwingen des Fußes beim Gehen – die
                    Bewegung beschleunigt einen Permanentmagneten,
Studium und Lehre

                    der in einer Spule Strom induziert.

                    Planspiele zum Nahverkehr
                    In die Rolle eines Beratungsunternehmens
                    schlüpften 190 Studierende der Studiengänge
                    Politik und Wirtschaftsingenieurwesen während
                    ihrer interdisziplinären KI²VA-Projektwoche. Ziel
                    war es, ein stimmiges und tragfähiges Verkehrs-       Mit Energie und Spaß ins Studium starten: Projekt „Move and Use“.
                    konzept für den öffentlichen Personennahverkehr
                    zu entwickeln. In 16 Gruppen gestalteten die          setzen, die Interessen von Stakeholdern und deren                   Andreas Pfnür (Fachgebiet Immobilienwirtschaft      Studierenden. Den ersten Rang belegte das Team
                    Studierenden ein Geschäftsmodell samt Finanzie-       Organisationsformen untersuchen. Unterstützt                        und Baubetriebswirtschaftslehre) und Professor      „Darmstadts Multimodale Zukunft“. Die Plätze
                    rungsplan. Dabei mussten sie sich mit bestehenden     wurden die Teams von Fach- und Teamtutoren sowie                    Markus Lederer (Institut für Politikwissenschaft)   zwei und drei sicherten sich Studierende mit Ideen
                    Strukturen in der Stadt Darmstadt auseinander-        internen und externen Fachleuten. Professor                         lobten die „innovativen Mobilitätskonzepte“ ihrer   zu „Sky Capsules“ und einer Hängebahn.

20                                                                                                                                                                                                                                                                        21
Umfassender Schutz                                                                                              Schnell im neuen Alltag

                                                                                                                                    Rund 250 internationale Studierende nehmen jedes
                                                                                                                                    Wintersemester ihr Bachelorstudium an der TU
                                                                                                                                    auf. Der auf ihre Bedürfnisse abgestimmte, kosten-
                                                                                                                                    lose und mehrwöchige Vorkurs „PreCIS“ hilft ihnen,
                                                                                                                                    sich auf den deutschen Uni-Alltag, die neue Kultur
                                                                                                                                    und Sprache vorzubereiten. Das als Pilotprojekt
                                                                                                                                    gestartete Angebot wurde 2017 im Rahmen des
                                                                                                                                    KI²VA-Projekts zur Verbesserung der Qualität in
                                                                                                                                    der Lehre von der TU Darmstadt entwickelt. Mit
                                                                                                                                    wachsendem Erfolg: Im Wintersemester 2018/19
                                                                                                                                    besuchten bereits 26 Bachelor-Erstsemester den
                                                                                                                                    Kurs. Sie waren unter rund hundert Bewerbungen
                                                                                                                                    ausgewählt worden. Sie verteilen sich nach festen                                                                 Gute Noten
                                                                                                                                    Kontingenten auf Fachbereiche wie etwa Informatik,                                                                im Ranking
                                                                                                                                    Wirtschaftsingenieurwesen oder Elektrotechnik und                                                                 Die Bachelor-Studieren-
                                                                                                                                    Informationstechnik mit dem neuen Studiengang                                                                     den der TU bewerten
                                                                                                                                    Medizintechnik.                                                                                                   ihre Studiengänge
                                                                                                                                                                                                                                                      überwiegend positiv.
                                                                                                                                    Eine der Besonderheiten an „PreCIS“ ist der Sprach-                                                               Die Fächer Biologie,
                                                                                                                                    kurs – das Training konzentriert sich auf die Wissen-                                                             Chemie, Mathematik,
                                                                                                                                    schaftssprache Deutsch und die Fachterminologie                                                                   Physik und Informatik
                    Gute Ideen für effektive Rettungseinsätze.                                                                      Mathematik. Hinzu kommen ein Vokabular aus dem                                                                    sowie Politikwissen-
                                                                                                                                    „Orbit der Universität“ und ein Schlüsselkompetenz-                                                               schaft und Geowissen-
                    Humanitäre Mission                                     Bessere Ernte                                            Training für den Studienbetrieb. Ein weiterer                                                                     schaften erzielen im
                    Konzepte für humanitäre Einsätze haben                 Ernteerträge werden weltweit durch Schädlinge            Pluspunkt sind die Buddys: Fachnahe Begleiter und                                                                 CHE-Hochschulranking
                    130 Studierende der Studiengänge Wirtschafts-          und Krankheitserreger bedroht. Bisherige Ab-             Begleiterinnen stehen den Neuen bei Lebens- und                                                                   2018 durchweg
                    ingenieurwesen und Soziologie bei einem inter-         wehrstrategien zielen auf resistente Züchtungen,         Studienfragen das gesamte erste Semester lang zur       Profitiert von intensiver Betreuung: Mohammad Amin Ali.   Platzierungen in der
                    disziplinären Projekt in der Studieneingangsphase      chemische oder biologische Bekämpfung. Ein neuer         Seite.                                                                                                            Spitzen- und Mittel-
                    entwickelt. In Kleingruppen konzipierten die Teil-     Ansatz könnte das Genome Editing mit Hilfe der                                                                                                                             gruppe. Eine der
                    nehmenden technische Hilfsgeräte, Anleitungen für      „Genschere“ CRISPR/Cas sein. Ein Thema, mit dem                                                                                                                            größten Stärken ist
                    Do-it-yourself-Produkte und App-Entwicklungen.         sich 120 Studierende des Fachbereichs Biologie                                                                                                                             die „Unterstützung
                                                                           und des Instituts für Soziologie in der KI²VA-Projekt-                                                                                                                     am Studienanfang“.
                    Unterstützt wurden die Studierenden dabei von der      woche befassten. Ihre Lösungen präsentierten sie
Studium und Lehre

                    Hilfsorganisation Cadus, die unter anderem im Irak     einer Jury, zu der auch Wirtschaftsexperten zählten.
                    und in Syrien humanitäre Hilfseinsätze organisiert
                    und sich auf die Entwicklung von Open-Source-          Es gewann eine Gruppe, die zum Schutz des Maniok
                    Projekten zur Selbsthilfe spezialisiert hat. Beson-    vor dem Cassava Mosaik Virus in Ghana einen Virus-
                    derer Anreiz und Motivation der Projektarbeit:         Antikörper ins Maniokgenom einbringen wollte. Auf
                    Die besten Ideen der TU-Gruppen könnten in die         den zweiten Platz kam ein Konzept für einen verbes-      „Mit meinem Buddy Alex, Informatikstudent
                    Praxis umgesetzt werden.                               serten Maisanbau in Äthiopien. Hier sollte CRISPR/        im 3. Semester, habe ich bereits eine
                                                                           Cas die Immunität der Schädlingslarven von
                    Prämiert wurden unter anderem ein Tripod mit           Spodoptera frugiperda gegen ein Maistoxin aufheben.       WhatsApp-Gruppe gegründet. An ihn kann
                    Flaschenzugmechanismus, mit dessen Hilfe               Rang drei holten sich Studierende, die natürliche         ich mich wenden, wenn ich nicht weiter weiß.
                    Trümmerteile angehoben werden können, sowie            Resistenzen bolivianischer Kartoffeln gegenüber dem
                    ein innovatives Zeltkonzept, das als mobiler OP-Saal   Kartoffelmehltau nutzen wollten. Mit CRISPR/Cas
                                                                                                                                     Das ist wirklich eine große Hilfe.“
                    in Krisenregionen schnell einsetzbar wäre.             soll der Ertrag steigen.                                  Mohammad Amin Ali, Student der Informatik aus Syrien

22                                                                                                                                                                                                                                                                      23
Großzügige Öffnungszeiten                                                                                                    Studienangebot der TU Darmstadt

                                                                                                                                                 Bachelor                                                  Master
                                                                                                                                                 Angewandte Geowissenschaften                              Angewandte Geowissenschaften
                                                                                                                                                 Angewandte Mechanik                                       Architektur
                                                                                                                                                 Architektur                                               Autonome Systeme
                                                                                                                                                 Bauingenieurwesen und Geodäsie                            Bauingenieurwesen
                                                                                                                                                 Biologie                                                  Bildungswissenschaften – Bildung
                                                                                                                                                 Biomolecular Engineering – Molekulare Biotechnologie          in globalen Technisierungsprozessen
                                                                                                                                                 Chemie                                                    Biomolecular Engineering – Molekulare Biotechnologie
                                                                                                                                                 Computational Engineering                                 Chemie
                                                                                                                                                 Digital Philology                                         Computational Engineering
                                                                                                                                                 Elektrotechnik und Informationstechnik                    Distributed Software Systems

                                                                                                                               113
                                                                                                                                                 Geschichte mit Schwerpunkt Moderne                        Elektrotechnik und Informationstechnik
                                                                                                                                                 Informatik                                                Energy Science and Engineering
                                                                                                                                                 Informationssystemtechnik                                 Geodäsie und Geoinformation
                                                                                                                                                 Maschinenbau – Mechanical and Process Engineering         Germanistische Sprachwissenschaft
                                                                                                                                                 Materialwissenschaft                                      Geschichte
                                                                                                                                Studiengänge     Mathematik                                                Governance und Public Policy
                                                                                                                                                 Mechatronik                                               Informatik
                                                                                                                                                 Medizintechnik                                            Information and Communication Engineering
                                                                                                                                                                                                           Informationssystemtechnik
                                                                                                                                                 Pädagogik
                                                                                                                                                                                                           International Cooperation in Urban Development
                                                                                                                                                 Physik
                                                                                                                                                                                                           Internationale Studien/Friedens- und Konfliktforschung
                                                                                                                                                 Politikwissenschaft

                                                                                                                                 13
                                                                                                                                                                                                           Internet und Web-basierte Systeme
                                                                                                                                                 Psychologie
                                                                                                                                                                                                           IT-Sicherheit
                                                                                                                                                 Psychologie in IT
                                                                                                                                                                                                           Linguistic and Literary Computing
                                                                                                                                                 Soziologie
                                                                                                                                                                                                           Maschinenbau – Mechanical and Process Engineering
                                                                                                                                                 Sportwissenschaft und Informatik                          Materials Science
                                                                                                                                                 Umweltingenieurwissenschaften
                                                                                                                                Fachbereiche     Wirtschaftsinformatik
                                                                                                                                                                                                           Mathematics
                                                                                                                                                                                                           Mathematik
                                                                                                                                                 Wirtschaftsingenieurwesen technische Fachrichtung         Mechanik
                                                                                                                                                   • Bauingenieurwesen                                     Mechatronik
                                                                                                                                                   • Elektrotechnik und Informationstechnik                Paper Science and Technology – Papiertechnik
                                                                                                                                                   • Maschinenbau                                              und bio-basierte Faserwerkstoffe
                                                                                                                                                                                                           Philosophie

                                                                                                                                   5
                                                                                                                                                 Bachelor of Education
                    Lernzentrum im Alten Hauptgebäude.                                                                                                                                                     Physik
                                                                                                                                                 Bautechnik
                                                                                                                                                 Chemietechnik                                             Politische Theorie
                    Das Anfang 2018 eröffnete Lernzentrum im ersten        Insgesamt sind in den vergangenen Jahren an                           Elektrotechnik und Informationstechnik                    Psychologie
                                                                                                                                                 Informatik                                                Psychologie in IT
                    Untergeschoss des Alten Hauptgebäudes ist ganz         16 Orten auf dem Campus neue Lernzentren            Studienbereiche   Körperpflege                                              Soziologie
                    nach dem Geschmack der Studierenden. Sie               entstanden. Ein weiteres Zentrum steht schon auf                      Metalltechnik                                             Sportmanagement
                                                                                                                                                                                                           Sportwissenschaft und Informatik
                    finden dort – zentral auf dem Campus Stadtmitte –      der Einweihungs-Liste: Wenn der Fachbereich                           Joint Bachelor of Arts                                    Technik und Philosophie
                    auf 420 Quadratmetern rund 135 Lernplätze vor.         Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften                           Digital Philology                                         Technische Biologie
                                                                                                                                                 Germanistik                                               Verkehrswesen (Traffic and Transport)
                    In einigen Gruppenarbeitsräumen lässt es sich          wieder in das Residenzschloss zieht, wird er dort                     Geschichte                                                Tropical Hydrogeology and Environmental Engineering (TropHEE)
                    besonders konzentriert arbeiten. Das Zentrum ist       200 Lernplätze bereitstellen können.                                  Informatik                                                Umweltingenieurwissenschaften
Studium und Lehre

                                                                                                                                                 Musikalische Kultur (Kooperation Akademie für Tonkunst)   Visual Computing
                    täglich von 8 bis 22 Uhr geöffnet.
                                                                                                                                                 Philosophie                                               Wirtschaftsinformatik
                                                                                                                                                 Politikwissenschaft                                       Wirtschaftsingenieurwesen technische Fachrichtung
                    Die Flächen waren nach dem Umzug diverser                                                                                    Soziologie                                                  • Bauingenieurwesen
                                                                                                                                                 Sportwissenschaft                                           • Elektrotechnik und Informationstechnik
                    betrieblicher Werkstätten in die Ernst-Neufert-Halle                                                                         Wirtschaftswissenschaften                                   • Maschinenbau
                    frei geworden. Bauarbeiter entkernten die Räume
                    und sanierten sie von Grund auf. So entstanden                                                                               Lehramt an Gymnasien                                      Master of Education
                                                                                                                                                 Biologie                                                  Deutsch
                    neben dem Lernzentrum im Sockelgeschoss                                                                                      Chemie                                                    Ethik
                    zugleich moderne Seminarräume sowie Büro-                                                                                    Deutsch                                                   Evangelische Religion
                                                                                                                                                 Geschichte                                                Geschichte
                    und Laborflächen.                                                                                                            Informatik                                                Informatik
                                                                                                                                                 Mathematik                                                Katholische Religion
                                                                                                                                                 Philosophie/Ethik                                         Mathematik
                                                                                                                                                 Physik                                                    Physik
                                                                                                                                                 Sport                                                     Politik und Wirtschaft
                                                                                                                                                                                                           Sportwissenschaft                  Stand: Wintersemester 2018/19

24                                                                                                                                                                                                                                                                      25
Die Universitäts-
                         25.889    Studierende
                                                                                  7.635
                                                                                  Studierende im
                                                                                                                                     8.614
                                                                                                                                    Master-Studierende                      und Landesbibliothek
                                                                                ersten Fachsemester
                                                                                      in 2018                                                                               2018

                      Studierende
                      Fachbereiche                                      gesamt              Frauen              ausländ. *           Master               Master
                                                                                            in %                in %                 gesamt **            gesamt in %       1,37 Millionen Besucherinnen
                      Rechts- und Wirtschaftswissenschaften             3.612               22 %                14 %                 930                  26 %                      und Besucher
                      Gesellschafts- und Geschichtswissensch.           2.949               53 %                9%                   950                  32 %
                      Humanwissenschaften                               1.355               62 %                9%                   453                  33 %              616.000 Nutzerinnen und Nutzer
                      Mathematik                                        793                 34 %                9%                   242                  31 %
                                                                                                                                                                                    des Lesesaals
                      Physik                                            1.119               24 %                8%                   208                  19 %
                      Chemie                                            1.017               39 %                8%                   267                  26 %
                      Biologie                                          831                 64 %                8%                   182                  22 %              532.031 Ausleihen
                      Material- und Geowissenschaften                   1.142               31 %                31 %                 466                  41 %
                      Bau- und Umweltingenieurwissensch.                2.167               38 %                18 %                 746                  34 %              26.609 Auskunfts-Anfragen
                      Architektur                                       1.347               57 %                27 %                 625                  46 %
                      Maschinenbau                                      2.801               12 %                21 %                 1.131                40 %
                                                                                                                                                                            ca. 5,05 Millionen Zugriffe
                      Elektro- und Informationstechnik                  2.087               18 %                39 %                 655                  31 %
                      Informatik                                        3.681               14 %                22 %                 1.241                34 %
                                                                                                                                                                                    auf einzelne Seiten
                      Studienbereiche                                                                                                                                               der digitalen Sammlungen
                      Mechanik                                          188                 15%                 22 %                 79                   42 %
                      Computational Engineering                         282                 18 %                17 %                 96                   34 %              ca. 1 Million Zugriffe
                      Informationssystemtechnik                         246                 14 %                16 %                 71                   29 %
                                                                                                                                                                                    auf den Publikationsservice
                      Mechatronik                                       154                 6%                  27 %                 154                  100 %
                      Energy Science and Engineering                    118                 23 %                28 %                 118                  100 %                     der Bibliothek (TUprints)
                      Studierende gesamt                                25.889              31 %                18 %                 8.614                33 %
                    Quelle: Data Warehouse, Amtsstatistikmeldung Wintersemester 2018/19. Erstes Studienfach, ohne Beurlaubte, ohne zweite Studiengänge, inklusive
                    Promotionsstudierende. * Alle Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit, auch wenn die Hochschulzugangsberechtigung in Deutschland erlangt
                    wurde. ** Ohne Master of Education, inkl. Vorbereitungsstudium Master

                                                                                                                                                                            Bestand:
                      Studierende im ersten Fachsemester
                                                                          Grundständige Studiengänge*                       Master-Studiengänge **                          4,6 Millionen Druckwerke,
                      Fachbereiche                                        gesamt           Frauen
                                                                                           in %
                                                                                                           ausländ. *** gesamt
                                                                                                           in %
                                                                                                                                             Frauen
                                                                                                                                             in %
                                                                                                                                                             ausländ. ***
                                                                                                                                                             in %
                                                                                                                                                                                    davon 2,3 Millionen
                      Rechts- und Wirtschaftswissenschaften               935              23 %            15 %             305              25 %            15 %                   Bücher und Zeitschriften
                      Gesellschafts- und Geschichtswissensch.             510              56 %            6%               301              59 %            11 %
                      Humanwissenschaften                                 197              70 %            12 %             160              58 %            4%             510.822 Elektronische Medien
                      Mathematik                                          140              39 %            6%               79               41 %            9%
                      Physik                                              376              40 %            17 %             66               23 %            5%
                                                                                                                                                                                    (ohne Zeitschriften)
                      Chemie                                              173              41 %            7%               86               44 %            6%
                      Biologie                                            175              72 %            10 %             49               59 %            4%             28.257 fortlaufend erscheinende
                      Material- und Geowissenschaften                     163              37 %            7%               154              25 %            55 %                   Zeitschriften,
                      Bau- und Umweltingenieurwissensch.                  343              40 %            15 %             231              42 %            22 %
Studium und Lehre

                      Architektur                                         150              62 %            11 %             181              61 %            29 %
                                                                                                                                                                                    davon 25.759 elektronisch
Daten und Fakten

                      Maschinenbau                                        306              12 %            19 %             369              12 %            29 %
                      Elektro- und Informationstechnik                    626              26 %            32 %             204              19 %            65 %           13.695 Handschriften
                      Informatik                                          705              19 %            17 %             339              13 %            15 %
                      Studienbereiche
                      Mechanik                                            37               22 %            8%               17               12 %            59 %
                                                                                                                                                                            3,47 Millionen Euro Ausgaben
                      Computational Engineering                           61               16 %            8%               29               21 %            45 %                   für Erwerbungen,
                      Informationssystemtechnik                           50               28 %            22 %             19               5%              11 %                   davon 2,4 Millionen Euro
                      Mechatronik                                                                                           64               6%              16 %
                                                                                                                                                                                    für elektronische Medien
                      Energy Science and Engineering                                                                        35               17 %            29 %
                      Studierende gesamt                                  4.947            34 %            15 %             2.688            32 %            23 %
                    Quelle: Data Warehouse, Amtsstatistikmeldungen SoSe 2018 und WiSe 2018/19. Erstes Studienfach, ohne Beurlaubte, ohne zweite Studiengänge, ohne
                                                                                                                                                                            223 Bücher und
                    Promotionsstudierende. * Bachelor an Universitäten, Bachelor of Education, Joint Bachelor, Lehramt an Gymnasien, Ergänzungsstudium Lehramt **Master
                    an Universitäten, Master of Education, Vorbereitungsstudium Master ***Alle Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit, auch wenn die Hochschulzu-
                                                                                                                                                                                    427 Graphiken restauriert
                    gangsberechtigung in Deutschland erlangt wurde.

26                                                                                                                                                                                                                27
Internationale Studierende (Bildungsausländer/-innen*) an der TU Darmstadt                                                                                                                                                          Promotionen

                                   China
                                            Insgesamt 3.568 aus 116 Ländern im Wintersemester 2018/19, darunter aus ...
                                                                                                                                                                  932
                                                                                                                                                                                 4.257
                                                                                                                                                                                 Absolventen und Absolventinnen 2017
                                                                                                                                                                                                                                                              gesamt: 447 / Frauen: 26 % / ausländ.*: 19 %

                                                                                                                                                                                                                                                              Fachbereiche
                                  Indien                                       270                                                                                                                                                                            Rechts- und Wirtschaftswissenschaften
                                Pakistan                          164                                                                                                                                                                                         gesamt: 23 / Frauen: 26 % / ausländ.: 4 %
                                     Iran                       144
                                                                                                                                                                                                                                                              Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften
                                   Syrien                      138

                                                                                                                                                                                 14%
                                                                                                                                                                                                                                                              gesamt: 19 / Frauen: 42 % / ausländ.: 0 %
                                   Türkei                     134                                                                2.126
                                Tunesien                     126                                                                                                                             der Studierenden                                                 Humanwissenschaften
                                                                                                                                                                                                                                                              gesamt: 10 / Frauen: 60 % / ausländ.: 10 %
                                Vietnam                 82                                                                                                                       in den Bachelor-Studiengängen sind
                                Ägypten                76                                                                                                                                                                                                     Mathematik
                                                                                                                                                                                 ausländischer Herkunft.                                                      gesamt: 13 / Frauen: 15 % / ausländ.: 0 %
                               Bulgarien               70
                               Kamerun                 70                                                                                                                                                                                                     Physik
                                                                              780
                          Russische Föd.              67                                                                                                                                                                                                      gesamt: 41 / Frauen: 22 % / ausländ.: 20 %
                                 Spanien              64
                                                                                                                                                                                                                                                              Chemie
                             Indonesien
                                Brasilien
                                                     61
                                                     58
                                                                    Europa
                                                                                                                                                                                 Mit 3.681
                                                                                                                                                                                 Studierenden ist Informatik der am
                                                                                                                                                                                                                                                              gesamt: 41 / Frauen: 24 % / ausländ.: 17 %

                                                                                                                                                                                                                                                              Biologie
                                                                                                                                                                                                                                                              gesamt: 32 / Frauen: 72 % / ausländ.: 9 %
                                                                                                                                                                                 stärksten nachgefragte Fachbereich                                           Material- und Geowissenschaften
                                                                                                                         Asien                                                                                                                                                                                     Quelle: Data Warehouse / Daten:
                                                                                                                                                                                 an der TU Darmstadt.                                                         gesamt: 33 / Frauen: 33 % / ausländ.: 42 %
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Abschluss im Kalenderjahr 2017
                                                                                                                                                                                                                                                              Bau- und Umweltingenieurwissenschaften               Köpfe, d.h. nur 1. Fach
                    266                                                              392                                                                                                                                                                      gesamt: 35 / Frauen: 26 % / ausländ.: 23 %           (Zuordnung auf Fach- und
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Studienbereiche erfolgt anhand
                                                                                                                                                                                                                                                              Architektur

                                                                                                                                                                                 39%
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   des ersten Faches).
     Amerika                                                                                                                                                                                                                                                  gesamt: 9 / Frauen: 56 % / ausländ.: 67 %            * Alle Personen mit ausländischer
                                                                           Afrika
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Staatsbürgerschaft, auch
                                                                                                                                                                                                                                                              Maschinenbau
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     wenn die Hochschulzugangs-
                                                                                                                                                                                 beträgt der Anteil der ausländischen                                         gesamt: 100 / Frauen: 11 % / ausländ.: 10 %
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     berechtigung in Deutschland
                                                                                                                                                                                 Studierenden im Fachbereich Elektrotechnik                                   Elektro- und Informationstechnik                       erlangt wurde.
                                                                                                                                                                                 und Informationstechnik.                                                     gesamt: 53 / Frauen: 19 % / ausländ.: 36 %           ** Ohne Promotionen. Die
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Darstellung enthält noch
                                                                                                                                                                                                                                                              Informatik                                              Diplom- und Magister-
                                                                                                                                                                                                                                                              gesamt: 38 / Frauen: 11 % / ausländ.: 18 %              abschlüsse, so dass die Zahl
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      größer sein kann als die
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Summe der Bachelor-, Master-
                                                                                                                                                     Australien     3

                                                                                                                                                                                 25%            der Studierenden
                                                                                                                                                                                 in den Master-Studiengängen sind
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      und Lehramtsabschlüsse.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   *** inklusive Joint Bachelor, ohne
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Bachelor of Education
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   **** ohne Master of Education
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   ***** Lehramt Gymnasien,
                                                                                                                                                                                 ausländischer Herkunft.                                                                                                                  Bachelor of Education,
                                       * Bildungsausländer/-innen: Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft und im Ausland erworbener Hochschulzugangsberechtigung                                                                                                                                                   Master of Education

                          Die am stärksten nachgefragten Studiengänge                                                                                                             Absolventen und Absolventinnen
                                                                                                                                                                                                                            Absolventen               Bachelor-Absolventen             Master-Absolventen          Lehramt-Absolventen
                          Top 5 Bachelorstudiengänge                                                            Top 5 Bachelor-Studiengänge bei Bildungsausländer/-innen                                                    und Absolventinnen**      und -Absolventinnen***           und -Absolventinnen****     und -Absolventinnen*****

                                                                             Anzahl                                                                                Anzahl         Fachbereiche                              gesamt Frauen ausländ.*   gesamt Frauen ausländ.*          gesamt Frauen ausländ.*     gesamt Frauen ausländ.*
                          Fach                                               Studierende                        Fach                                               Studierende                                                     in %   in %               in %   in %                      in %   in %                 in %   in %

                          Informatik                                         2.218                              Informatik                                         183            Rechts- und Wirtschaftswissenschaften     542     20 %   7%         276       23 %     7%            265      16 %        6%
                                                                                                                                                                                  Gesellschafts- und Geschichtswissensch.   424     55 %   7%         135       47 %     9%            169      60 %        6%     74         57 %       1%
                          Maschinenbau                                       1.427                              Maschinenbau                                       175
                                                                                                                                                                                  Humanwissenschaften                       206     70 %   8%         95        77 %     9%            82       68 %        7%     26         54 %       0%
                          Wirtschaftsingenieurwesen                                                             Elektrotechnik und Informationstechnik             138
                                                                             1.255                                                                                                Mathematik                                181     39 %   6%         83        31 %     5%            83       42 %        7%     15         60 %       0%
                          technische Fachrichtung Maschinenbau
                                                                                                                Wirtschaftsingenieurwesen
                                                                                                                                                                   78             Physik                                    160     14 %   3%         91        13 %     2%            65       14 %        3%     4          25 %       0%
                          Bauingenieurwesen und Geodäsie                     880                                technische Fachrichtung Maschinenbau
                                                                                                                                                                                  Chemie                                    162     38 %   3%         85        34 %     2%            67       37 %        1%     9          67 %       22 %
Studium und Lehre

                          Physik                                             659                                Mechatronik                                        61
                                                                                                                                                                                  Biologie                                  149     68 %   5%         80        69 %     5%            45       64 %        2%     22         77 %       14 %
Daten und Fakten

                                                                                                                                                                                  Material- und Geowissenschaften           184     32 %   27 %       50        34 %     0%            134      31 %        37 %
                          Top 5 Masterstudiengänge                                                              Top 5 Master-Studiengänge bei Bildungsausländer/-innen            Bau- und Umweltingenieurwissenschaften 449        38 %   12 %       191       43 %     4%            241      34 %        18 %
                                                                             Anzahl                                                                                Anzahl         Architektur                               287     53 %   24 %       158       55 %     13 %          125      53 %        38 %   4          0%         0%
                          Fach                                               Studierende                        Fach                                               Studierende    Maschinenbau                              613     10 %   14 %       267       12 %     9%            343      8%          17 %   1          0%         0%
                          Maschinenbau                                       1.117                              Distributed Software Systems                       296            Elektro- und Informationstechnik          321     12 %   37 %       140       9%       16 %          171      14 %        57 %
                          Architektur                                        586                                Maschinenbau                                       234            Informatik                                429     10 %   31 %       167       7%       7%            261      12 %        46 %
                          Informatik                                         554                                Elektro- und Informationstechnik                   206            Studienbereiche
                                                                                                                                                                                  Mechanik                                  34      24 %   12 %       9         22%      0%            24       25 %        17 %
                          Wirtschaftsingenieurwesen                                                             Information and
                          technische Fachrichtung Maschinenbau               498                                Communication Engineering                          144            Computational Engineering                 22      9%     5%         3         0%       0%            19       11 %        5%
                                                                                                                                                                                  Informationssystemtechnik                 47      4%     19 %       30        0%       23 %          17       12 %        12 %
                          Elektro- und Informationstechnik                   444                                Materials Science                                  130
                                                                                                                                                                                  Mechatronik                               30      13 %   33 %                                        30       13 %        33 %
                                                                                                                                                                                  Energy Science and Engineering            17      41 %   12 %                                        17       41 %        12 %
                          Quelle: Data Warehouse, Amtsstatistikmeldung Wintersemester 2018/19. Erstes Studienfach, ohne Beurlaubte, ohne zweite Studiengänge.
                                                                                                                                                                                  Summe                                     4.257   30 %   15 %       1.860     30 %     8%            2.158    27 %        22 %   155        57 %       4%

28                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              29
30
     Forschung
     TU Darmstadt
     Fortschrittsbericht
     2018
Highlights 2018

                                                     Update 12.1.                                                                Spitzenplätze im DFG-Ranking
                                                     zu installieren war dringend              Der erste
                                                                                               DFG-Sonderforschungs-
                                                     erforderlich: Das Forschungsteam
                                                                                               bereich, an dem alle drei
                                                     Secure Mobile Networking des Lab          Rhein-Main-Universitäten          Die Ingenieurwissenschaften der TU Darmstadt
                                                     an der TU Darmstadt legte eine            (TU Darmstadt, Goethe-            sind top. Das unterstreicht der Förderatlas 2018
                                                     Sicherheitslücke im iPhone-Betriebs-      Universität Frankfurt             der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG):
                                                                                               und Johannes Gutenberg-           Bei der Einwerbung von DFG-Mitteln in den
                                                     system iOS offen, die mehr als eine
                                                                                               Universität Mainz)                Ingenieurwissenschaften liegt die TU Darmstadt
                                                     halbe Milliarde Geräte der Firma          maßgeblich beteiligt sind,        im bundesweiten Vergleich auf Rang vier. Im Fach
                                                     Apple betraf. Angreifer konnten           wurde 2018 bewilligt:             Informatik ist sie sogar vom siebten auf den ersten
                                                     mit handelsüblicher Hardware und          „Regulation von DNA-              Platz gerückt. Dieser Sprung ist eng verknüpft
                                                                                               Reparatur und Genom-              mit den Leistungen der beiden Profilbereiche
                                                     ohne physischen Zugriff System-
                                                                                               stabilität“ lautet der Titel.     Cyber-sicherheit sowie Internet und Digitalisierung.
                                                     abstürze auslösen.

                                                                                                                                 Auf den ersten zehn Plätzen der DFG-Bewilligungen
                                                                                                                                 nach Fächern befinden sich weitere Disziplinen
                                                                                                                                 der TU Darmstadt: Die Wärmetechnik kommt auf
                                                                                                                                 Rang zwei, der Maschinenbau und die Produktions-
                                                                                                                                 technik auf Rang vier. Auch in der Elektrotechnik,

            2.500
            Schülerinnen und Schüler einer
                                                                                                                                 der Werkstofftechnik, den Materialwissenschaften,
                                                                                                                                 der Systemtechnik und der Mathematik zählt die
                                                                                                                                 TU Darmstadt zu den Top Ten.
            Berufsschule in Baden-Württemberg
            profitieren von der TU Darmstadt:                                                                                    Zusammen mit der Goethe-Universität Frankfurt
            Technikdidaktiker entwickeln                                                                                         und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
            Unterrichtskonzepte für digitalisierte                                                                               bildet die TU Darmstadt eine der stärksten Wissen-
            Arbeitswelten im Industrie 4.0-Zeitalter.                                                                            schaftsregionen Deutschlands. Die drei Hoch-
                                                                                                                                 schulen, die sich zu den Rhein-Main-Universitäten
                                                                                                                                 zusammengeschlossen haben, warben im Förder-
                                                                                                                                 zeitraum 2014 bis 2016 insgesamt 457 Millionen         Drittmittelstark: Profilbereich Thermo-Fluids & Interfaces.
                                                                                                                                 Euro von der DFG ein. Das sind mehr als sechs
                                                                                                                                 Prozent der DFG-Mittel, die an insgesamt 216 Hoch-
                   Jahre erfolgreiche Forschung im DFG-Schwerpunktprogramm „Regenerativ
                                                                                               Über                              schulen gingen. Gegenüber der Periode 2011 bis

            6      erzeugte Brennstoffe durch lichtgetriebene Wasserspaltung“: Teams der
                   TU Darmstadt arbeiten an technologischen Grundlagen für die Energiewende.

                                                                                               1.500
                                                                                                                                 2013 steigerten die Rhein-Main-Universitäten ihre
                                                                                                                                 von der DFG erhaltene Förderung um fast zehn
                                                                                                                                 Prozent.
                                                                                               Materialwissenschaftlerinnen
                                                                                               und -wissenschaftler aus
                                                                                               ganz Europa kamen auf dem
                                                                                               „Materials Science and Enginee-
Forschung

                                                                                               ring Congress“ (MSE) an der
                                                                                               TU Darmstadt zusammen.
                                                                                               In den rund 50 Symposien,
                                                                                               150 Sessions und etlichen
                                                                                               Plenarvorträgen wirkten viele
                                                                                               Forscherinnen und Forscher der
                                                                                               TU mit.

32                                                                                                                                                                                                                                                    33
Zukunftsträchtige Großprojekte                                                                                    Maschinelles Lernen für die Landwirtschaft

            Das Landes-Forschungsprogramm LOEWE bereichert das Profil der TU Darmstadt.                                       Professor Kristian Kersting.

            Zwei neue LOEWE-Schwerpunkte                                Zehn Millionen Euro für CROSSING                      Im Jahr 2018 ist die Zahl der Menschen, die an           Mit dem Wissen ließen sich resistentere Pflanzen
            Wissenschaftler der TU Darmstadt erhielten im               Seit 2014 befasst sich der Sonderforschungsbereich    Unterernährung leiden, auf 821 Millionen ange-           züchten und Krankheiten effizienter bekämpfen –
            Juni 2018 erneut den Zuschlag für Mittel aus der            (SFB) CROSSING an der TU Darmstadt mit Krypto-        stiegen – damit ist jeder neunte Mensch betroffen.       die Grundlage für Precision Farming, mit dem mehr
            Landesoffensive zur Entwicklung Wissenschaft-               graphie-basierten Sicherheitslösungen. Die DFG        Zugleich steigt die Nachfrage nach Nahrungsmitteln       Erträge auf bestehenden Anbauflächen möglich
            lich-ökonomischer Exzellenz (LOEWE). Ab dem                 hat ihre Förderung verlängert und unterstützt         an und der Klimawandel hinterlässt mehr und mehr         wären. Das Projekt wird vom Bundesministerium
            Jahr 2019 unterstützt das Land Hessen zwei neue             CROSSING von 2018 bis 2022 mit weiteren rund          unfruchtbaren Boden.                                     für Landwirtschaft und Ernährung gefördert.
            LOEWE-Schwerpunkte mit jeweils 4,65 Millionen               zehn Millionen Euro. Auch die SFB/Transregio-                                                                  Partner sind die Universität Bonn und die Aachener
            Euro über eine Laufzeit von vier Jahren: Das Inter-         Projekte zu weicher Materie sowie zu Gasnetz-         Kristian Kersting, Professor für Maschinelles Lernen,    Firma Lemnatec.
            nationale Zentrum für Nukleare Photonik, koor-              werken, an denen sich die TU Darmstadt beteiligt,     und sein Team sehen eine Chance, die Ernährungs-
            diniert von den Physik-Professoren Markus Roth              laufen weiter.                                        bedingungen mit Künstlicher Intelligenz (KI) zu
            und Joachim Enders, nutzt die Lasertechnologie                                                                    verbessern. „Wir möchten zunächst verstehen, wie
            zur Entwicklung neuer Strahlungsquellen, die                Simulation im Zentrum                                 physiologische Prozesse in Pflanzen aussehen, wenn
            sich sowohl für die Untersuchung des Aufbaus von            Computational Engineering verknüpft Ingenieur-        sie Stress erleiden“, sagt Kersting. „Stress entsteht,
Forschung

            Materie als auch für viele technische Anwendungen           wesen, Mathematik und Informatik zu Computer-         wenn sie nicht genügend Wasser aufnehmen oder
            eignen. Im zweiten LOEWE-Schwerpunkt, dem                   simulationen. Seit Mai 2018 bündelt das Zentrum       mit Krankheitserregern infiziert sind.“ Die Forscher
            Projekt FLAME, beschäftigen sich zwölf TU-Arbeits-          für Computational Engineering, das als Quer-          bringen einer Software bei, mittels maschinellem
            gruppen aus den Fachbereichen Material- und                 schnittsbereich orthogonal zu den Fachbereichen       Lernverfahren Stress-Muster zu erkennen. Da die
            Geowissenschaften, Chemie sowie Elektrotechnik              in die TU-Struktur integriert ist, alle Aktivitäten   KI mehr Daten berücksichtigen kann als ein Mensch,
            und Informationstechnik unter Leitung von                   der jungen Disziplin.                                 findet sie womöglich Stress-Indikatoren, die den
            Professor Andreas Klein mit Funktionsmaterialien                                                                  Forscher bislang unbekannt sind.
            für Energiespeicher.

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Von menschlicher zu künstlicher Intelligenz

            Drei Fragen an …                                                                                                                                                            Ein Roboter lernt helfen
                                                                                                                                                                                        Im Projekt KoBo34 bringen Forscher aus den Fach-
            die Professoren Constantin Rothkopf                                                                                                                                         gebieten Intelligente Autonome Systeme (Fachbe-
            und Frank Jäkel, Centre for Cognitive Science.                                                                                                                              reich Informatik) und Psychologie der Informations-
                                                                                                                                                                                        verarbeitung (Fachbereich Humanwissenschaften)
            Worin unterscheidet sich die Kognitions-                                                                                                                                    einem humanoiden, zweiarmigen Roboter bei,
            wissenschaft vom aufstrebenden Gebiet der                                                                                                                                   intuitiv mit einem Menschen zu interagieren. Der
            Künstlichen Intelligenz?                                                                                                                                                    Roboter soll lernen, älteren Menschen im Alltag zu
            Die Kognitionswissenschaft untersucht Wahr-                                                                                                                                 helfen, um ihre Selbstständigkeit möglichst lange
            nehmen, Denken und Handeln und versteht                                                                                                                                     zu bewahren. Für das harmonische Zusammenspiel
            diese Prozesse als Informationsverarbeitung.                                                                                                                                von Mensch und Maschine ist es entscheidend,
            In der Künstlichen Intelligenz hingegen werden                                                                                                                              dass sowohl die Aktionen des Roboters als auch die
            intelligente Computerprogramme entwickelt.                                                                                                                                  des Menschen für den jeweiligen Partner vorher-
            Die Kognitionswissenschaft beschäftigt sich zwar                                                                                                                            sehbar sind.
            mit ähnlichen Methoden, will aber natürliche
            Intelligenz überhaupt erst verstehen.                                                                                                                                       Die Maschine soll menschliche Intentionen etwa
                                                                                                                                                                                        über Bewegungsmuster, Blickrichtungen, Gesten
            Welche Rolle spielt dieses Verständnis für                                                                                                                                  oder verbale Äußerungen erkennen. Für den
            zukünftige Technologien?                                                                                                                                                    Menschen wiederum handelt die Maschine vorher-
            Ein klassisches Beispiel sind menschliche „Fehler“:                                                                                                                         sehbar, wenn sie vertraute, natürlich erscheinende
            Handelt es sich hier einfach nur um „Fehler“ oder                                                                                                                           Bewegungsmuster ausführt und Anhaltspunkte
            eher um Auswirkungen der menschlichen Informa-                                                                                                                              zu ihren Absichten, aber auch zu Unsicherheiten,
            tionsverarbeitung? Die Antwort hat fundamentale                                                                                                                             gibt, etwa bezüglich der vom Menschen gewünsch-
            Folgen für die Entwicklung technischer Systeme.                                                                                                                             ten Aktion. Aufbauend auf Basisfertigkeiten soll
            Wenn wir zum Beispiel menschliche Fähigkeiten                                                                                                                               ein technischer Laie, zum Beispiel ein Altenpfleger,
            genauer verstehen, können wir sie besser auf                                                                                                                                dem Roboter neue Fähigkeiten durch Imitations-
            intelligente Systeme übertragen und ebenso das         Professoren-Dialog: Frank Jäkel (li.), Constantin Rothkopf.                                                          lernen antrainieren.
            Zusammenspiel zwischen Mensch und Maschine
            verbessern.

            Worin unterscheidet sich das Profil der
            Kognitionswissenschaft an der TU Darmstadt
            von dem anderer Forschungseinrichtungen?
            Das Centre for Cognitive Science versammelt
            Experten, die in ihrer Forschung die Computer-
            modellierung adaptiven Verhaltens sowohl in
            technischen Systemen als auch beim Menschen
            in den Vordergrund stellen. Dieser gleichzeitige
Forschung

            Fokus auf Modelle von menschlicher und
            künstlicher Intelligenz ist eine spezifische Stärke.                                                                 Kooperative Assistenz: Robotik im häuslichen Umfeld.

36                                                                                                                                                                                                                                             37
Rezept gegen die Macht der Quantencomputer                                                                   Pro und Kontra aus dem Rauschen

                                                                                                                         Das Projekt „ArgumenText“ am Fachgebiet Ubiqui-
                                                                                                                         tous Knowledge Processing des Fachbereichs Infor-
                                                                                                                         matik entwickelt Methoden zur automatischen Er-
                                                                                                                         kennung von Argumenten in großen heterogenen
                                                                                                                         Textquellen. So lässt sich das Für und Wider zu
                                                                                                                         beliebigen Themen aus dem Rauschen des Internets
                                                                                                                         filtern. Ein Demonstrator des zweisprachigen
                                                                                                                         Suchsystems ist unter www.argumentsearch.com
                                                                                                                         öffentlich zugänglich. Wer zum Beispiel das Schlag-
                                                                                                                         wort Nuklearenergie eingibt, erhält nach wenigen
                                                                                                                         Sekunden knapp hundert Argumente für und gegen
                                                                                                                         Atomkraft von verschiedensten Internetseiten.
                                                                                                                         Die jeweiligen Quellen sind verlinkt.

                                                                                                                         Mittels neuronaler Netze untersucht das System
                                                                                                                         zunächst, welche Online-Texte für das jeweilige
                                                                                                                         Thema relevant sind, und durchforstet sie dann
                                                                                                                         nach Argumenten. Um zu entscheiden, ob eine
                                                                                                                         Aussage überhaupt ein Argument ist und ob es auf
                                                                                                                         der Pro- oder der Kontra-Seite steht, berücksichtigt
                                                                                                                         die Suchmaschine nicht nur einzelne Wörter,
                                                                                                                         sondern auch grammatikalische Strukturen, Kon-
                                                                                                                         texte und die Semantik. Die dafür nötigen Algorith-
                                                                                                                         men entwickelt das Team des Fachgebiets. „Die
                                                                                                                         Herausforderung war, ein System, das auf eine
                                                                                                                         Sorte Text trainiert war, auf beliebige Textformen
            Im Quantenkryptographie-Labor im Fachbereich Physik.                                                         übertragbar zu machen“, sagt Dr. Christian Stab,       Experten für Argument Mining: Johannes Daxenberger,
                                                                                                                         der das Projekt zusammen mit Dr. Johannes Daxen-       Christian Stab und Tristan Miller (v.li.).
            Wegen rasanter Fortschritte bei der Entwicklung        dieser Urheberschaftsnachweise. XMSS sei nach-        berger leitet. In wissenschaftlichen Texten werde
            superschneller Quantencomputer könnten gängige         haltig sicher, sagt Buchman. Denn es verzichte auf    zum Beispiel völlig anders argumentiert als in den
            Verschlüsselungen und digitale Signaturen schon in     komplexe mathematische Probleme als Sicherheits-      sozialen Medien. Argument Mining, das Erkennen
            wenigen Jahren unsicher werden. Daher entwickeln       hürde, deren Unknackbarkeit immer nur eine            von sprachlichen Argumenten mit Mitteln der
            Forscher neue Verfahren, die immun gegen einen         Annahme bleibt. XMSS baut allein auf Hashfunktio-     Informatik, gewinnt in den Digitalen Geisteswissen-
            Angriff mit einem Quantencomputer sein sollen,         nen, digitale Fingerabdrücke von Dateien, die         schaften immer mehr an Gewicht.
            so genannte Post-Quanten-Kryptographie.                derzeitige Kryptoverfahren als zweite Hürde neben
                                                                   den mathematischen Problemen nutzen. Das ist
            Eine Methode zur Sicherung digitaler Signaturen,       aber keine Schwäche: „Wir konnten mathematisch
            entwickelt an der TU Darmstadt, ist nun reif für den   beweisen, dass unser Verfahren sicher ist, solange
Forschung

            Einsatz im Internet. Das internationale Gremium        es die Hashfunktion ist“, betont Buchmann.
            IETF, das Standards für den Datenverkehr im Netz
            entwickelt, hat das Verfahren XMSS (eXtended           Die Methode garantiert, dass keine zwei Dateien
            Merkle Signature Scheme) offiziell anerkannt.          den gleichen Fingerabdruck liefern. Sollte die ein-
                                                                   gesetzte Funktion von Hackern geknackt werden,
            „Ohne sichere digitale Signaturen müsste man das       was vorkommt, lässt sie sich schnell austauschen.
            Internet abschalten“, betont Professor Johannes        Somit gehört XMSS zum Rüstzeug gegen den
            Buchmann, Kopf der Entwickler, die Wichtigkeit         Quantenrechner.

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