Frühlingsausgabe - Gesellschaft für Archäologie in Oberösterreich

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Frühlingsausgabe - Gesellschaft für Archäologie in Oberösterreich
Sonius.at | Welterbe Die jungsteinzeitlichen Pfahlbauten in Kärnten | Forschung Kurzbericht: Römischer Gutshof von St. Georgen
Museum Römer, überall Römer! | Nachruf Hubert Preßlinger | Museum Ausstellung in Aschach an der Donau | Buchtipps!

Archäologische Botschaften aus Oberösterreich

    Frühlingsausgabe

                                                                                                                            28
Frühlingsausgabe - Gesellschaft für Archäologie in Oberösterreich
02                                                                                                                                               S U I NO S

    Editorial

    Willkommen!
    Sonius n°28
    Christian Hemmers

A   uch wenn wir alle schon auf eine
     harte Probe gestellt worden sind
und uns auch weiterhin noch viel
                                                          wenigstens ein biss-
                                                          chen zu kompensieren,
                                                          haben wir uns bemüht,
                                                                                                                                Auch die inkludierten Buch-
                                                                                                                                tipps (S. 13 und 21) können dem
                                                                                                                              einen oder der anderen Interes-
Geduld abverlangt wird, sehe ich für                      wieder einen etwas um-                                           sierten die Wartezeit verkürzen.
die zweite Jahreshälfte bessere Aus-                      fangreicheren Sonius heraus-
sichten als im letzten Jahr.                              zubringen. Während wir dabei mit den                      Wir hoffen, dass Ihnen unser aktueller
                                                          Römern in Oberösterreich bleiben,                         Sonius Vergnügen bereitet. Halten Sie
Im September wollen wir daher wieder                      gewährt uns das Welterbe der Pfahl-                       durch und bleiben Sie gesund. In ein
mit unserem Vortragsreigen beginnen.                      bauten einen Blick über den ober-                         paar Monaten geht’s weiter!
Um die Zeit bis dahin zu verkürzen                        österreichischen Tellerrand in unser
und die vielen abgesagten Vorträge                        südlichstes Bundesland.                                    Herzliche Grüße

                   Welterbe                                                       Museum
                                                                                                                                                   Inhalt
      03         Pfahlbauten in Kärnten
                    Cyril Dworsky, Lieselore Meyer                   22         „Archäologie”
                                                                                   Gernot Krondorfer

                   Forschung                                                      Nachruf

      09         Römischer Gutshof von St. Georgen
                    Astrid Stollnberger et al.                       23         Hubert Preßlinger
                                                                                   Erwin M. Ruprechtsberger

                   Museum                                                         Mitglied werden!

      14         Römer, überall Römer!
                    Stefan Traxler                                   24         GesArchOÖ – Ein Verein für
                                                                                alle Archäologieinteressierten

  Impressum:
  Sonius. Archäologische Botschaften aus Oberösterreich, Ausgabe 28, März 2021 (Preis: € 3,–)
  Medieninhaber & Herausgeber: Gesellschaft für Archäologie in Oberösterreich, Welser Straße 20, 4060 Leonding
  Redaktion: Christian Hemmers, Jutta Leskovar, Christina Schmid, Stefan Traxler; info@sonius.at
  Gestaltung und Produktion: Werner Schmolmüller, Linz; kultur @ farbgerecht.com
  Druck: oha druck Gmbh, Traun

  Die Verantwortung für den Inhalt der Beiträge liegt bei den AutorInnen. Wenn nicht anders angegeben, liegen die Bildrechte bei den AutorInnen.
Frühlingsausgabe - Gesellschaft für Archäologie in Oberösterreich
S ON I US                                                                                                   03

   Welterbe

          Die jungsteinzeitlichen
          Pfahlbauten in Kärnten                                                               -N
                                                                                                 ACHRICHTEN
                                                                                           E
          10 Jahre UNESCO-Welterbe

                                                                                      RB
                                                                                 WELTE
          Cyril Dworsky, Lieselore Meyer
                                                                                               WEN

 Abb. 1

          Das UNESCO-Welterbe

Am 27. Juni 2021 feiern wir das        Ländern, die gemeinsam ein        der Welterbeliste liegt südlich der
10 Jahre-Jubiläum der Eintragung       Bild der Urgeschichte zeichnen    Alpen in Kärnten.
der „Prähistorischen Pfahlbauten       (Abb. 3).
um die Alpen“ auf die UNESCO-
Welterbeliste.
                                       In ihrer Gesamtheit stellen sie
                                       die Außergewöhnlichkeit dieser
                                                                         D    as kommende Jubiläum ist
                                                                              eine gute Gelegenheit, einen
                                                                         Blick in den Süden und über den
Dieses Welterbe ist kein einzelner     archäologischen Fundstätten       oberösterreichischen Tellerrand
Ort wie beispielsweise das Schloss     und ihren Wert für das Erbe der   zu werfen und die älteste derzeit
Schönbrunn in Wien. Es besteht         Menschheit dar. Eine der fünf     in Österreich bekannte Pfahlbau-
aus 111 Pfahlbaustätten in sechs       österreichischen Siedlungen auf   siedlung aus Kärnten vorzustellen.
Frühlingsausgabe - Gesellschaft für Archäologie in Oberösterreich
04                                                                                                              S U I NO S

                                                                                       Abbildungen

                                                                                       1:	Ein Zander über freigelegter
                                                                                           Kulturschicht.
                                                                                           Foto: Kuratorium Pfahlbauten

                                                                                       2:	Ein Blick unter Wasser auf die Reste
                                                                                           des Pfahlbaus im Keutschacher See.
                                                                                           Foto: Kuratorium Pfahlbauten

                                                                                       3:	Karte der 111 Fundstellen des
                                                                                           Pfahlbau-Welterbes um die Alpen.
                                                                                           Entwurf: International & Swiss Coor-
                                                                                           dination Group UNESCO Palafittes

                                                                                       4:	Blick auf das Ostufer des Keutscha-
                                                                                           cher Sees mit der Untiefe im See.
                                                                                           Foto: Kuratorium Pfahlbauten /
                                                                                           Vera Polaschegg
 Abb. 2
                                                                                       5:	Der zentrale Bereich der Anlage
                                                                                           aus der Luft betrachtet. Foto: Kura-
                                                                                           torium Pfahlbauten / Crazy Eye

D    er Begriff „Pfahlbauten“ hat sich für
     archäologische Fundstellen rund um
die Alpen etabliert, die verschiedene Kri-
                                             befinden, wie es auf die im Folgenden
                                             beschriebenen Siedlungen von Kärnten
                                             zutrifft. In der Forschung werden die
                                                                                       6:	Reste der Siedlung liegen
                                                                                           stellenweise offen am Seegrund.
                                                                                           Foto: Kuratorium Pfahlbauten
terien erfüllen, ist aber im Grunde nicht    Pfahlbauten deshalb gerne neutraler als
                                                                                       7:	Furchenstichkeramik aus
ganz eindeutig abgegrenzt. Ausgehend         Seeufersiedlungen bezeichnet. Oft sind
                                                                                           Keutschach. Fotos: Universität Wien,
von den Berichten der frühen Entdeckun-      jedoch die aus dem Seeboden heraus-
                                                                                           Institut für Urgeschichte und
gen in der Mitte des 19. Jahrhunderts be-    ragenden Pfahlreste als Bauruinen der         historische Archäologie
zeichnet man damit im archäologischen        Dörfer die am eindrücklichsten sichtbar
Kontext die Reste von urgeschichtlichen      erhaltenen Reste (Abb. 2). Deshalb wird   8:	Befestigung der Schutzmatten
                                                                                           unter Wasser.
Dörfern, die sich am Rande von Seen und      auch weiterhin der Begriff Pfahlbauten
                                                                                           Foto: Kuratorium Pfahlbauten
Flüssen befanden. In seltenen Fällen kön-    verwendet und wurde auch für das
nen sich diese auch in der Mitte von Seen    UNESCO-Welterbe gewählt.

                                                                                                          WEN

 Abb. 3
Frühlingsausgabe - Gesellschaft für Archäologie in Oberösterreich
S ON I US                                                                                   05

 Abb. 4

Nach mehr als 150 Jahren Forschung an
                                                       WEN    Leben auf der Insel
den Seen und Mooren rund um die Alpen
sind mittlerweile mehr als 1000 Pfahl-                       Im Jahr 1864 wurde der Forscher
bausiedlungen bekannt. Die Auswahl der                       Ferdinand von Hochstetter als einer der
111 Bestandteile des UNESCO-Welterbes                        ersten von der kaiserlichen Akademie
erfolgte anhand von verschiedenen Krite-                     der Wissenschaften auf die Suche nach
rien, die sicherstellen, dass ein möglichst                  Pfahlbauten auf dem Staatsgebiet von
komplettes Bild von unterschiedlichen                        Österreich ausgeschickt. Er hatte sich vor
archäologischen Kulturen über den größt-                     allem durch seine geologischen For-
möglichen Zeitraum, und alle Regionen                        schungen, insbesondere seine Teilnah-
einschließend, im Welterbe dargestellt                       me an der Novara-Expedition und sein
und gesichert werden kann.                                   daraus resultierendes Werk zur Geologie
                                                             Neuseelands, einen guten Ruf erarbeitet.

I  m „Welterbe-Ensemble“ der wich-
   tigsten Fundorte repräsentieren vier
Pfahlbausiedlungen in Oberösterreich die
                                                             Bereits kurze Zeit nach seiner Beauf-
                                                             tragung, ausgerüstet mit einer Bagger-
                                                             schaufel, einem Schleppnetz und einer
bedeutende jungsteinzeitliche Mondsee-                       Leine für die Tiefenmessungen, wurde
gruppe am Attersee und Mondsee (die                          von ihm die erste Pfahlbausiedlung in
Welterbestätten Litzlberg Süd, Abtsdorf                      Österreich am 29. August 1864 entdeckt.
III, und See am Mondsee) und auch die                        Hochstetter war an diesem Tag mit dem
seltenen Spuren der Bronzezeit in unse-                      Klagenfurter Mediziner Alois Hussa
ren Gewässern (Abtsdorf I).                   Abb. 5         unterwegs, so wie er überhaupt bei
                                                             seinen Untersuchungen auf die Hilfe von
Die erste Entdeckung einer Pfahlbauan-                       Kärntner Forschern zählen konnte.
lage in Österreich und die kulturellen Zu-
sammenhänge des beginnenden 4. Jahr-
tausends v. Chr. in Nachbarschaft zu den                     Die Siedlung von Keutschach
Pfahlbauregionen von Slowenien und
Italien wird jedoch durch die Fundstätte                     Der Keutschacher See ist mit einer
Keutschach am See in Kärnten markiert.                       Fläche von 1,3 km2 und einer maximalen
Sie ist derzeit die einzige UNESCO-Welt-                     Tiefe von 15,6 m der sechstgrößte See
erbestätte in Kärnten.                                       Kärntens.
Frühlingsausgabe - Gesellschaft für Archäologie in Oberösterreich
06                                                                                                              S U I NO S

Er liegt gemeinsam mit drei weiteren        unterwasserarchäologischen Untersu-         Spuren des Bewohnens mehr, und die
Seen am Rand des Sattnitz-Gebirgs-          chungen des Pfahlbaus nachweisen und        zum Seegrund abfallenden Seiten dieses
zuges im Karawankenvorland. Der             bestätigen damit diese Beobachtung.         „Hügels im See“ scheinen eine größere
Bergrücken des Pyramidenkogels be-                                                      Ausdehnung auch unmöglich zu machen
grenzt den See in Richtung Wörthersee
im Norden, die Dobeiner Wand bzw. die
Sabala Höhe im Süden.
                                            A   uch schon vor ca. 6000 Jahren
                                                 scheint eine Insel sichtbar gewesen
                                            zu sein und lockte offenbar die ersten
                                                                                        (Abb. 5).

                                                                                        Über das genaue Aussehen der Siedlung
                                            kupferzeitlichen Siedler*innen in der       ist nicht allzu viel bekannt. Deutlich ist
Eine Besonderheit der Pfahlbauten im        Nähe an. Wie die Datierungen der Pfähle     ein großes Vorkommen von Hüttenlehm.
Keutschacher See ist ihre Lage in der       und liegenden Hölzer aus der Fundstelle     Schon von Josef Ullepitsch, der kurz nach
Mitte des Sees (Abb. 4). Hier befindet      belegen, befand sich zu diesem Zeitraum     Hochstetter noch im Jahr 1864 die Unter-
sich eine Untiefe, die in früheren Zeiten   mitten im See eine Gruppe von Gebäu-        suchungen im See fortführte, wurden
wohl immer wieder auch als Insel über       den. Die 14C- und dendrochronologischen     die „dreiseitige[n] Prismen, die von zwei
den Wasserspiegel des Sees heraus-          Analysen ergaben, dass mindestens           Seiten den Abdruck von Rundhölzern,
geschaut hatte, oder wenigstens von         ein Gebäude irgendwann im Zeitraum          auf der dritten Seite aber eine Glättung
Wasserpflanzen beheimatet wurde.            zwischen 3947 und 3871 v. Chr. errichtet    deutlich zeigen“ richtig als Reste des
Obwohl Hochstetter für den Zeitpunkt        wurde. Die Anlage insgesamt war wohl        Lehmverputzes von Wandkonstruktionen
seiner Entdeckung mit mehr als 2,5 m        eher überschaubar, denn auch bei der        interpretiert (Ullepitsch 1864, 131). Eine
einen recht hohen Wasserstand über          Vorstellung einer deutlichen Absenkung      derartige Konzentration von Hüttenlehm
der Untiefe angibt, war die Stelle im See   des Seespiegels um ein bis drei Meter       ist bislang von den Fundorten im Salz-
für ihn deutlich sichtbar. Nach seinem      bleibt nicht viel Fläche, um hier zu bau-   kammergut nicht bekannt und verweist
Bericht war sie mit Binsengras bewach-      en. Jenseits der bisher bekannten                  auf ein durchaus vielfältiges Er-
sen. Die Spuren von Wurzeln im Bereich      Fläche von ca. 65 × 30 m finden                       scheinungsbild der Gebäude im
der Untiefe ließen sich auch bei den        sich keine Pfähle oder andere                          4. Jahrtausend v. Chr. (Abb. 6).

                                                                                WEN

  Abb. 6
Frühlingsausgabe - Gesellschaft für Archäologie in Oberösterreich
S ON I US                                                                                                                  07

D     ass die genaueste Datierung eines
      Pfahlbaus in Österreich aus Keut-
schach stammt und hier auch umfang-
                                          angebrannte Reste von bearbeiteten
                                          Hölzern und auch Brandspuren an Hüt-
                                          tenlehm und Gefäßen lassen aber darauf
                                                                                           erhaltenen Kulturschichten freiwedelt
                                                                                           und dadurch die Pfähle in den Gruben
                                                                                           regelrecht abträgt (Abb. 1). Dazu kom-
reich vermessen und kartiert wurde,       schließen, dass mindestens einmal ein            men die Aktivitäten der Freizeitangler,
ist den Untersuchungen Otto Cichockis     großes Brandereignis stattgefunden               die mit ihren Angelhaken und Ankern
von der Universität Wien zu verdanken.    haben muss. Ob dies mit der endgültigen          die Fundstätte ebenfalls gefährden. Zum
Insgesamt wurden dabei 1684 Pfähle        Aufgabe der Pfahlbauten im Zusammen-             Schutz des Unterwasserdenkmals hat
und größere liegende Hölzer erfasst       hang steht, ist aber noch nicht geklärt.         sich das Kuratorium Pfahlbauten 2019
und die Holzarten bestimmt: Verwen-                                                         entschieden, vorerst einmal kleinräumig
det wurden für die Pfähle vor allem                                                            und ohne die herausragenden Pfähle
Laubhölzer wie Eiche, Schwarz-                                                                  zu beschädigen, die Fundstelle mit
erle, Rotbuche, Birke, Linde und                                                                  Erosionsschutzmatten aus Natur-
Esche (Gleirscher 2014,                                                                              materialien abzudecken. Um
41 f.). Anhand der pflanzli-                                                                           die Wirkung der Maßnahme
chen und tierischen Reste                                                                                und etwaige Veränderungen
kann man generell sagen,                                                                                  messen zu können, wurde
dass die Bewohner*innen                                                                                    das Areal von Forschungs-
der Siedlung offenbar noch                                                                                 taucher*innen vorab genau
stark in der Wildbeuterei                                                                                  dokumentiert und danach
und nur wenig in der Land-                                                                                 die Matten unter Wasser
wirtschaft verhaftet waren                                                                                verlegt und mit kleinen
(Abb. 7). Fast drei Viertel                                                                               Holzhaften fixiert (Abb. 8).
der gefundenen Knochen                                                                                   Überdeckt wurde derzeit
stammen von Wildtieren.                                                                                         eine kleine Fläche
Gejagt wurden                                                                                                            von 40 m2. Im
Rothirsch,                                                                                                                 Herbst 2020
Reh, Gams,                                                                                                                 erfolgte die
Elch, Bär,                                                                                                                Begutach-
Wild-                                                                                                                     tung dieser
schwein,                                                                                                                   Maßnahme
Biber,                                                                                                                      und die
                                                                                  Abb. 7
Luchs,                                                                                                                       ersten
Wildkatze                                                                                                                    Ergeb-
und Fischot-                                                                                                                 nisse sind
ter. Ein geringer                                                                                                         vielverspre-
Prozentsatz der                                                                                                         chend. Es ist
tierischen Speiseab-                                                                                                  geplant, die
fälle sind Rinderkno-                                                                                               Schutzmaßnah-
chen (ca. 13 %), daneben                                                                                          men (die Überde-
fanden sich noch geringe                                                                                      ckungen) in den nächs-
Mengen von Schafs-,                                                                                 ten Jahren weiter auszubauen.
Ziegen-, Schweins- und Hundekno-
chen. Die Fischerei ist am Keutschacher
See ebenfalls durch Funde belegt, so                                                              Hoffnungsgebiet Kärnten
wurde z. B. ein hölzerner Angelhaken
gefunden. Intensiv gesammelt wurden        Aufgaben                                              Pfahlbausiedlungen in Insellage wie
Wildfrüchte, Beeren, Nüsse, Wurzeln        für den                                             am Keutschacher See sind selten.
und Pilze. Im Pfahlbau von Keutschach      Denkmalschutz                                     Die meisten Fundstellen wurden an
wurden auch sehr viele Haselnussscha-                                                      Seeufern gefunden. Jedoch gibt es in
len und die heute nicht mehr heimischen   Im Rahmen des jährlichen Monitorings             der Gemeinde Keutschach am See gleich
Wassernüsse (trapa natans) gefunden.      an der UNESCO-Welterbestätte im                  noch eine urgeschichtliche Pfahlbau-
                                          Keutschacher See stellte sich heraus,            siedlung mit dieser besonderen Lage.

O   hne weitere Untersuchungen lässt
    sich nicht mit Sicherheit sagen,
wann genau und warum die Anlage im
                                          dass auf der Kuppe der Untiefe der
                                          ehemaligen Insel kontinuierlich Erosion
                                          stattfindet. Ein Hauptgefährdungsfaktor
                                                                                           Der Pfahlbau im westlich gelegenen Haf-
                                                                                           nersee wurde 1974 entdeckt und stammt
                                                                                           ebenfalls aus dem 4. Jahrtausend v. Chr.
Keutschacher See verlassen wurde.         ist dabei der Zander, ein Fisch der durch        Der Hafnersee ist ein beliebter Badesee
Das häufige Vorkommen von Holzkohle,      seine zahlreichen Laichgruben die noch           mit naturbelassenen Ufern.
Frühlingsausgabe - Gesellschaft für Archäologie in Oberösterreich
08                                                                                                               S U I NO S

Charakteristisch für den Hafnersee ist       Art behördlich verboten. Ausgenom-
sein braunes Wasser, das durch einen         men sind Tauchgänge zum Schutz des           Literatur
erhöhten Anteil an Huminsäuren verur-        Lebens und der Gesundheit und im
sacht wird. Die Fundstelle im Hafnersee      Interesse des Denkmalschutzes oder           O. Cichocki, C. Dworsky, Unterwasser-
ist jedoch wesentlich kleiner als im Keut-   der Denkmalpflege von hierfür vom            archäologie in Kärntner Seen.
schacher See und kaum bekannt. Ein-          Bundesdenkmalamt ermächtigten                In: Alexandra Krenn-Leeb, Karina
gemessen werden konnten im Hafnersee         Personen. 2005 wurden im Rahmen              Grömer und Peter Stadler (Hrsg.),
ca. 660 Pfähle. Ähnlich wie im Keutscha-     des Projektes „From Underwater to            Ein Lächeln für die Jungsteinzeit.
cher See liegen auf der Oberfläche der       Public Attention“ großflächige Prospek-      Festschrift für Elisabeth Ruttkay.
                                                                                          Ausgewählte Beiträge zum Neolithikum
Kuppe viele Steine, ihre Größe reicht von    tionstauchgänge in den Kärntner Seen
                                                                                          Österreichs, Archäologie Österreichs
10 cm bis zu größeren Platten mit 60 cm.     durchgeführt. Dabei konnten jedoch kei-
                                                                                          17/2, Wien 2006, 90–95.
Eine Kulturschicht konnte bisher nicht       ne weiteren neolithischen Pfahlbausied-
gefunden werden. Wieso die Erosion im        lungen nachgewiesen werden (Cichocki/        P. Gleirscher, Keutschach und die
Hafnersee viel stärker gewirkt hat als im    Dworsky 2014, 94). Wie bereits zur Zeit      Pfahlbauten in Slowenien und Friaul.
                                                                                          UNESCO-Welterbstätten, 2014.
benachbarten Keutschacher See kann           der ersten Pfahlbauentdeckungen durch
derzeit nicht erklärt werden.                Ferdinand Hochstetter bemerkt, gibt es       F. v. Hochstetter, Bericht über Nach-
                                             jedoch einige Hinweise auf kupferzeitli-     forschungen nach Pfahlbauten in den

U   m die neolithischen Pfahlbauten im       che Siedlungen im Bereich des Wörther-       Seen von Kärnthen und Krain. Sitzungs-
    Keutschacher See und im Hafner-          sees, des Faaker Sees und des Ossia-         ber. Kaiserl. Akad. Wiss., mathemat.-
                                                                                          naturwiss. Kl. 51, 1865, 261–282.
see vor Zerstörung, Veränderung oder         cher Sees (Gleirscher 2014, 32). Auch
Diebstahl zu schützen, ist seit den          die vor kurzem wieder ins Licht der          J. Ullepitsch, Die Pfahlbauten im
1980er Jahren das Tauchen                         Aufmerksamkeit geratenen „Stein-        Keutschacher See. Car. 54/10, 1864,
im gesamten Seegebiet                                 haufen“ im Wörthersee wurden        453–456, auch in: Archiv für vaterländ.
unter Zuhilfenahme von                                  bereits von Hochstetter und       Gesch. u. Topographie 9, 1864, 129–132.
Tauchgeräten jeglicher                                   Ullepitsch beschrieben.

                                    WEN

                                                                                        Im Jänner 2021 ist die neue Broschüre
                                                                                        zur UNESCO-Welterbestätte im
                                                                                        Keutschacher See erschienen.

                                                                                        Die Broschüre „Keutschach am See“
                                                                                        ist beim Kuratorium Pfahlbauten in
                                                                                        einer deutschen und einer slowenischen
                                                                                        Version erhältlich und als PDF unter
                                                                                        www.pfahlbauten.at/thema/fundstätten
                                                                                        zu finden.
  Abb. 8
Frühlingsausgabe - Gesellschaft für Archäologie in Oberösterreich
S ON I US                                                                                                                 09

    Forschung

    Der römische Gutshof von
    St. Georgen Königswiesen
    Kurzbericht zur Ausgrabung 2020
    Astrid Stollnberger, Felix Lang, Stefan Traxler, Franz Hauser

 Abb. 1

V   om 29. Juni bis 23. Juli 2020 wurde
    der römische Gutshof im Rahmen
einer Lehrgrabung der Universität Salz-
                                             Diese wurden nach den Ergebnissen der
                                             2015 bis 2017 von ZAMG/ArcheoProspec-
                                             tions im Auftrag des Heimatvereins Atter-
                                                                                          die in einer Urkunde des Jahres 1603
                                                                                          genannt ist. In Schnitt B lag ein kleines
                                                                                          Wirtschaftsgebäude, das vollständig
burg (Felix Lang, Astrid Stollnberger), an   gau durchgeführten geophysikalischen         ausgegraben wurde.
der 12 Studierende teilnahmen, in Koope-     Prospektionen festgelegt (Abb. 2). Schnitt
ration mit der OÖ Landes-Kultur GmbH         A diente der Untersuchung eines Teiles       Ein Ziel der Ausgrabung war die Über-
(Stefan Traxler) und dem Heimatverein        des Hauptgebäudes und des außerhalb          prüfung des Erhaltungszustandes des
Attergau (Franz Hauser) untersucht. Das      davon gelegenen Bereiches. In dieser         Bodendenkmales. Dabei hat sich ge-
Grabungsareal umfasste ca. 700 m² und        Untersuchungsfläche befand sich auch         zeigt, dass durch die jahrhundertelange
war auf zwei Flächen aufgeteilt (Abb. 1).    ein Teilabschnitt einer Wasserleitung,       Beackerung nur mehr der unterste
Frühlingsausgabe - Gesellschaft für Archäologie in Oberösterreich
10                                                                                                                  S U I NO S

Fundamentbereich der römischen Ge-            von drei weiteren erhalten. Die Pfeiler
bäude erhalten ist. Generell ließ sich eine   waren auf einen Estrichboden aus             Abbildungen
gute Übereinstimmung der Ergebnisse           Kalkmörtel mit einer Steinrollierung
von Geophysik und Grabung feststellen,        als Unterbau gesetzt. Zudem konnte das
                                                                                           1:	Das Grabungsareal aus der Vogel-
wobei durch die Freilegung einige prob-       westlich an der Außenmauer gelegene              perspektive; im linken Schnitt (A)
lematische Bereiche geklärt und weitere       Praefurnium (Heizstelle) lokalisiert             sind Fundamente des Hauptge-
Erdbefunde in Form von Gruben und             werden, dessen Boden aus Sandstein-              bäudes deutlich erkennbar.
Gräben angetroffen wurden (Abb. 3).           platten bestand, die Spuren starker          2:	
                                                                                              Gesamtplan der geophysikalischen
                                              Hitzeeinwirkung aufwiesen. Mörtelreste          Untersuchungen mit der Lage der

V   on den fünf zumindest partiell aus-
    gegrabenen Räumen des Hauptge-
bäudes war der südlichste, der Innen-
                                              an dieser Stelle legen nahe, dass die
                                              Praefurniumsöffnung im Fundament
                                              vermörtelt war. In einem weiteren Raum
                                                                                              Schnitte A und B.
                                                                                           3:	
                                                                                              Befunde der archäologischen
                                                                                              Grabung, im Hintergrund die
maße von 5,4 × 4,7 m aufwies, mit einer       lagen unmittelbar an den Mauern drei            Ergebnisse der geophysikalischen
Hypocaustheizung ausgestattet. Von            Pfostengruben. Die nicht erhaltenen             Untersuchung.
dieser Fußbodenheizung waren die Res-         Holzpfosten dienten vielleicht als Stüt-
                                                                                           4:	Die Holzrohre der 1603 erwähnten
te von zwei Pfeilern sowie die Abdrücke       zen einer Dach-/Deckenkonstruktion.              Wasserleitung sind nicht erhalten,
                                                                                               ihr Verlauf ist aber über Eisenmuffen
                                                                                               nachweisbar.
                                                                                           5:	
                                                                                              Das Grabungsteam am „Tag der
                                                                                              offenen Grabung“. Foto: Michael
                                                                                              Maritsch

                                                                                           Abb. 1 – Abb. 4:
                                                                                           OÖLKG/Universität Salzburg

                                                                                         A    ußerhalb des Gebäudes wurden
                                                                                               mehrere Gruben und Gräben ange-
                                                                                         troffen. Einer der im Norden der Gra-
                                                                                         bungsfläche gelegenen Gräben konnte
                                                                                         als die Künette der Wasserleitung des
                                                                                         frühen 17. Jahrhunderts identifiziert wer-
                                                                                         den. Die Holzrohre haben sich nicht er-
                                                                                         halten, aber es wurden die Eisenmuffen
                                                                                         angetroffen, die in einem Abstand von ca.
                                                                                         3 m lagen (Abb. 4). Bereits am ersten Tag
                                                                                         wurden beim Abtrag des Humus mit dem
                                                                                         Bagger zwei davon mit der Metallsonde
 Abb. 2
                                                                                         lokalisiert und geborgen. Gegen Ende
                                                                                         der Grabung wurde in Verlängerung des
                                                                                         Wasserleitungsgrabens der Grabungs-
                                                                                         schnitt im Norden noch einmal erweitert
                                                                                         und eine weitere Muffe in situ dokumen-
                                                                                         tiert. Die Leitung befindet sich nur 25 cm
                                                                                         unter der heutigen Geländeoberkante.
                                                                                         Sie muss daher ständig fließendes Was-
                                                                                         ser geführt haben, damit eine Vereisung
                                                                                         verhindert werden konnte.

                                                                                         Schmale Gräben sowie Pfostengruben
                                                                                         westlich des Hauptgebäudes könnten
                                                                                         auf Holzbauten verweisen. Größere
                                                                                         Gruben dürften der Abfallentsorgung
                                                                                         oder auch zur Entnahme des natürlich
                                                                                         anstehenden Lehms gedient haben.
                                                                                         Die geophysikalischen Prospektionen
                                                                                         erbrachten den Hinweis auf mehrere
S ON I US                                                                                                              11

                                                                                        Funktion bzw. den Funktionen können
                                                                                        nicht getroffen werden. In diesem Gra-
                                                                                        bungsschnitt wurden außerdem mehr-
                                                                                        ere Gräben festgestellt, von denen eine
                                                                                        Gruppe annähernd Nord-Süd, die andere
                                                                                        Nordwest-Südost orientiert war. Es ist
                                                                                        nicht auszuschließen, dass manche der
 Abb. 3                                                                                 Gräben jüngeren Datums sind, allerdings
                                                                                        werden zwei von ihnen vom Wirtschafts-
                                                                                        gebäude überlagert. Somit gehören sie
                                                                                        in eine ältere Phase des Gutshofes oder
                                                                                        sogar in vorrömische Zeit. Die schma-
                                                                                        len Gräben dürften als Balkengräben
                                                                                        von Holzzäunen gedient haben, die das
                                                                                        gesamte Hofareal oder Teile davon
                                                                                        eingrenzten. Die Funktion der breiten
                                                                                        Gräben ist unklar. Vielleicht dienten sie
                                                                                        als Zu-/Abwassergräben oder als Pflanz-
                                                                                        gräben für Hecken.

                                                                                        D    urch die relativ große Menge an
                                                                                             Kleinfunden, die im Zuge der
                                                                                        Grabung geborgen wurden, kann die
                                                                                        Bestandsdauer des Gutshofes gut nach-
                                                                                        vollzogen werden. Dabei sind vor allem
Brennöfen, die für die Herstellung von       darstellt, sollen weitere Untersuchun-     die insgesamt 16 Münzen zu nennen.
Ziegeln verwendet worden sein könnten.       gen im Sommer 2021 klären.                 Die älteste Münze ist ein im Jahr 70 n.
Im Südwesteck von Schnitt A wurde                                                       Chr. geprägter Denar von Kaiser Vespa-
der Randbereich einer großen Grube           Das Wirtschaftsgebäude in Schnitt B hat-   sian, die jüngste ein Follis von Constans
freigelegt, in der sich eine beträchtliche   te eine Länge von 6,5 m und eine Breite    oder Constantius II. aus 347/348 n. Chr.
Menge an Hüttenlehm fand. Zudem              von 5 m. Es wies Fundamente im Osten,      Auch die anderen Funde fügen sich gut
wurden größere Mengen an Eisenschla-         Süden und Westen auf. Im Norden konnte     in diesen zeitlichen Rahmen. So könnten
cke in sowie im Nahbereich der Grube         kein Fundament festgestellt werden,        Fragmente von sogenannten Auerberg-
gefunden. Dies legt nahe, dass es sich       vielleicht war der Bau an dieser Seite     töpfen dem (späten) 1. Jahrhundert zu-
hier um einen Platz zur Eisenverarbei-       lediglich durch ein Holztor geschlos-      gewiesen werden, während ein glasier-
tung handelte. Ob dieser zur Verhüttung      sen. Es könnte sich um einen einfachen     tes Reibschalenfragment dem 4. Jahr-
gedient hat oder einen Schmiedeplatz         Schuppen handeln. Nähere Aussagen zur      hundert zuzuordnen ist.

                HAUS DER
                  KULTUR
    Im Haus der Kultur in St. Georgen im
    Attergau sind eine Kopie der Urkun-
    de von 1603 und ein Modell des römi-
    schen Gutshofes von Königswiesen
    (S. 20 Abb. 12) ausgestellt.

    Haus der Kultur, Attergaustraße 31,
    4880 St. Georgen im Attergau

    www.attergau-zeitreise.at
    Besichtigung nach Voranmeldung unter
                                              Abb. 4
    Tel.: 0680/155 64 65 (Franz Hauser)
12                                                                                                             S U I NO S

 Abb. 5

Somit kann nachvollzogen werden, dass     lässt sich noch nicht sagen. Diese             mittag drehte ein Fernsehteam eines
der Gutshof zumindest vom späten 1.       könnte sich auch im näheren Umfeld             oberösterreichischen Lokalsenders
bis in die Mitte des 4. Jahrhunderts in   der Fundstelle befunden haben.                 einen Bericht über die Forschungen.
Betrieb war. Fibeln, Öllämpchen, Eisen-                                                  Im Laufe des Tages besuchten insge-
schlüssel, Glasgefäße, Messer, Koch-
und Vorratsgeschirr sowie importierte
Ess- und Trinkgefäße der sogenannten
                                          D    ass die Fundstelle nicht nur für die
                                               Expertinnen und Experten von gro-
                                          ßem Interesse ist, zeigte auch der hohe
                                                                                         samt ca. 350 Interessierte die Ausgra-
                                                                                         bung und nutzten die Gelegenheit, sich
                                                                                         mit den Archäologinnen und Archäolo-
Terra Sigillata geben zudem einen Ein-    Besucheransturm beim „Tag der offenen          gen zu unterhalten und bei zwei offiziel-
blick in die Alltagskultur der auf dem    Grabung“ am 21. Juli 2020. Bereits am          len Führungen über den römischen Guts-
Gutshof lebenden Menschen.                Vormittag nutzten an die 30 Kinder die         hof in Königswiesen zu informieren. Im
                                          Möglichkeit, sich über das Leben in der        Laufe der vier Wochen kamen etwa 500
Es kamen aber nicht nur Funde römi-       römischen Antike zu informieren und            Leute auf der Grabung vorbei, um die
scher Zeit zu Tage. Zwei Spinnwirtel      die Grabung zu besuchen. Am Nach-              Arbeiten und Fortschritte zu besichtigen.
waren aus Scherben von latènezeitli-
chen Gefäßen hergestellt worden.                                                         Die für Juli 2021 geplante zweite
                                            Literatur                                    Grabungskampagne wird sich einer-
Auch andere Fragmente sind in prä-                                                       seits abermals dem Hauptgebäude
historische Zeit zu datieren. In einem                                                   sowie dem möglichen Verhüttungs-/
                                             Stefan Traxler, Ralf Totschnig, Klaus
Fall dürfte es sich sogar um bronze-                                                     Schmiedeplatz widmen. Andererseits
                                             Löcker, Ein neu entdeckter römischer
zeitliche Keramik handeln. Dies zeigt,       Gutshof bei St. Georgen im Attergau.        sollen Schnitte bei weiteren Neben-
dass sich auf der Fundstelle bereits in      In: Franz Hauser, Stefan Traxler (Hrsg.),   gebäuden neue Erkenntnisse zum Guts-
vorrömischer Zeit menschliche Aktivi-        Die Römer im Attergau. Kleine Schriften     hof liefern. Und selbstverständlich wird
täten nachweisen lassen. Ob sich eine        zur Kulturgeschichte von Oberöster-         es auch wieder einen „Tag der offenen
prähistorische Siedlung auf dem Ge-          reich 1, 2018, 99–128.                      Grabung“ für alle Archäologieinteres-
lände des späteren Gutshofes befand,                                                     sierten geben.
S ON I US                                                                                                                       13

        S ON I U S                                  Gedenkschrift für
    Buch-TIPP                                       Wolfgang Wohlmayr                                  ArchaeoPlus 13

                                 renommierten Philipp v. Za-      betreffende Interpretation,            gegenüber gestellt werden
                                 bern-Verlag 2011 erschie-        in der sogar die Meteorologie          (S. 327–333). Aus demselben
                                 nene Monographie „Die            bemüht wird – einmal etwas             Werkstoff bestehen desglei-
                                 römische Kunst. Ein Handbuch“    völlig Neues, das nicht in den         chen Fragmente von militä-
                                 besonders hervorzuheben ist.     Boden, sondern in die Luft             rischen Rüstungsteilen – sie
                                 Zum umfangreichen Arbeits-       (ent)führt (S. 357–367).               laufen unter der Bezeichnung
                                 bereich zählten eine rege                                               Militaria – aus dem Boden von
                                 Lehrtätigkeit, die gewissen-     Beschränken wir uns in                 Lauriacum (S. 439–443). Ein
                                 hafte und verständnisvolle       den folgenden Zeilen auf               weiterer Beitrag widmet sich
                                 Betreuung des studentischen      einige Beiträge, die für die           Münzen aus einer früheren
                                 Nachwuchses und, seit            Leserschaft des SONIUS von             Grabung in Salzburg/Iuvavum
                                 2014, auch die Leitung der       Interesse sein könnten. Da             (S. 277-289).
                                 Ausgrabungen auf Alt-Ägina       ist zunächst der Gutshof von
                                 (Griechenland) sowie die         Neumarkt/Pfongau zu nen-               Das zeitliche Limit der Provin-
                                 Erstellung von Projekten, die    nen, wo Wolfgang zusammen              zialforschung überschreiten

Ü     ber 50 Beiträge enthält
      die Gedenkschrift für
den viel zu früh und völlig
                                 der Provinzialarchäologie
                                 galten. In diese hatte er sich
                                 im Laufe seiner Universitäts-
                                                                  mit der Salzburger Landes-
                                                                  archäologie ein Lehrgra-
                                                                  bungs- und Forschungspro-
                                                                                                         die in der Klosterkirche von
                                                                                                         Osterhofen in Bayern 1552
                                                                                                         vorgenommenen „Exhumie-
unerwartet von uns gegan-        laufbahn vertieft und darüber    jekt initiiert hatte (S. 257–261).     rungen“, deren Beschrei-
genen Archäologen Wolfgang       publiziert.                      Die unlängst untersuchte Villa         bung Spannung erzeugt
Wohlmayr, einem gebürtigen                                        von Weyregg am Attersee mit            (S. 239–247), und weit über
Oberösterreicher aus Gries-      Wolfgang Wohlmayrs breit-        einem teilweise gut erhalte-           Gebühr überzogen hat das für
kirchen. An der Universität      gefächertes Wirken spiegelt      nen Mosaikboden (S. 471–483)           Festschrift- oder Gedenk-
Salzburg hatte er studiert und   sich gewissermaßen in der        und Gutshöfe in Westpanno-             schriftbeiträge übliche Limit
1984 promoviert. Der Tätig-      Gedenkschrift wider, die         nien setzen die angesproche-           ein Beitrag am Buchende
keit als Assistent am Institut   dank des großen Engage-          ne Thematik aufschlussreich            (S. 493–528), der einer Kür-
für Klassische Archäologie       ments der Herausgeber in         fort (S. 291–297). Der Frühzeit        zung und Straffung bedurft
folgte 1998 die Habilitation.    der Schriftenreihe Archaeo-      Norikums gelten die Erläute-           hätte – schon aus Loyalität zu
Von da an wirkte er bis zu       Plus als Band 13 erscheinen      rungen zur Wandmalerei am              den anderen Autoren, die sich
seinem plötzlichen Tod als       konnte – ein mit seinen über     Magdalensberg (S. 153–167).            im Wesentlichen an die Richt-
Professor im Fachbereich         550 Seiten alle Achtung ab-      Die Grabplastik wird durch             linien des Herausgeberteams
Altertumswissenschaften.         verlangendes Werk.               trauernde Eroten (S. 335–341)          gehalten haben.
Den Werdegang und die                                             und durch einen Neufund aus
umgängliche und zuvor-           Der thematische und zeitliche    dem Süden der Provinz re-              Alles in allem: ein inhalts-
kommende Art Wohlmayrs           Bogen wird von der Mykeno-       präsentiert (S. 409–417): Der          reicher Band, welcher die
beschreibt Professor F. Fel-     logie über die griechische       darauf dargestellte Amor und           Erinnerung an Wolfgang
ten in der Gedenkschrift         Insel Ägina, den Grabungsort     ein Seeungeheuer (Ketos) er-           Wohlmayr würdig wachhält.
mit einfühlsamen Worten          der Salzburger Universität,      fahren eine unterschiedliche
(S. 11–12). Dass Wolfgang, von   die klassische Zeit Griechen-    Interpretation (S. 419–421),           Erwin M. Ruprechtsberger
der antiken Kunst abgesehen,     lands, die hellenistisch-römi-   die Spannung erzeugt. Dem
auch die der nachfolgenden       sche Epoche bis zur Spät-        Leser steht offen, welcher               L. Berger, F. Lang, C. Rein-
Epochen interessierte, vor       antike gespannt und bezieht      Deutung er den Vorzug ein-               holdt, B. Tober, J. Weilhart-
allem die Barockzeit, lässt      außerdem noch philologische      räumt. Bronzestatuetten, eine            ner (Hrsg.), Gedenkschrift
sich auf seine Ausbildung an     und kunstgeschichtliche Ab-      des Iuppiter aus dem Heilig-             für Wolfgang Wohlmayr.
der Salzburger Universität       handlungen mit ein, die das      tum bei Lienz (185–191), die             ArchaeoPlus – Schriften zur
zurückführen. Sein wissen-       Spektrum der Gedenkschrift       andere des Merkur aus Neu-               Archäologie und Archäo-
schaftliches Œuvre umfasst       bereichern. Auf all das ein-     markt/Pfongau (siehe oben                metrie der Paris Lodron
eine stattliche Anzahl an Pu-    zugehen, ist an dieser Stelle    S. 257–261) sind als Beispiele           Universität Salzburg 13,
blikationen (siehe das Schrif-   unmöglich, auch nicht auf        der Kleinkunst anzuführen,               Salzburg 2020.
tenverzeichnis S. 13–17), von    eine beinahe witzig wirken-      der Großbronzefragmente                  ISBN 978-3-9504667-3-7.
denen die repräsentative, im     de, die Artemis von Ephesos      aus der benachbarten Raetia              Selbstkostenpreis: € 30,–.
14                                                                                                                 S U I NO S

    Museum

    Römer, überall Römer!
    Grabungsstätten und Museen in Oberösterreich
    Stefan Traxler

 Abb. 1

I  m Sonius 23 (2018, S. 06–09) wurde das
   museale Gesamtkonzept „Römisches
Erbe in Oberösterreich“ vorgestellt. Der
                                              die Planungen für weitere Untersuchun-
                                              gen, sodass auch dieser Überblick sicher
                                              eine Fortsetzung finden wird.
                                                                                         wird ein beinahe vollständig erhaltener
                                                                                         Kalkbrennofen präsentiert, der von
                                                                                         Spezialisten der in Lauriacum/Enns
folgende Überblick ist als Ergänzung und                                                 stationierten legio II Italica errichtet und
Fortsetzung dieses Beitrages gedacht                                                     betrieben worden ist. Eine multimediale
und weckt im Idealfall die Lust auf die Be-    CALCARIA –                                Präsentation vermittelt einen Eindruck
sichtigung von weiteren Grabungsstätten,       Römische Kalkbrennöfen                    von den Ausgrabungen und der Technik
Ausstellungen und Museen. Bei vielen           in Lauriacum                              des Kalkbrennens. Den Höhepunkt bildet
der genannten Beispiele haben die hier                                                   die Visualisierung der Kalkbrennöfen
in aller Kürze angeführten Forschungen        Im Mai 2020 wurde in Enns der dritte       von Lauriacum (Abb. 1). In der ergän-
der letzten Jahre neue Erkenntnisse zur       Donaulimes-Schutzbau über einem            zenden Sonderausstellung „Hercules
Römerzeit in unserem Bundesland ge-           ganz besonderen römischen Bodendenk-       im Kalkbrennofen – Massenproduktion
bracht. Bei anderen Fundstellen laufen        mal eröffnet. Im Schutzbau CALCARIA        und Müllentsorgung in Lauriacum“ sind
S ON I US                                                                                                              15

die wichtigsten der zahllosen Funde zu      Weitere Grabungsstätten
sehen, die bei der Ausgrabung von Ofen                                                Abbildungen
IX geborgen werden konnten (Abb. 3).       Es ist kaum zu glauben, dass es vor den
Der zweite Teil der Ausstellung, die bis   oben genannten Projekten noch keine        1:	Schutzbau CALCARIA – Römische
20. Februar 2022 im Museum Lauriacum       Schutzbauten über römischen Ruinen             Kalkbrennöfen in Lauriacum/Enns,
gezeigt wird, ist dem Thema „Wunder-       in Oberösterreich gegeben hat. Die be-         Innenansicht. Foto: Michael Maritsch
mittel Kalk“ gewidmet.                     eindruckende und in dieser Form heute
                                                                                      2:	Zeichnung des sog. Pfauenmosaiks
                                           wohl kaum noch umzusetzende Präsen-
                                                                                          von Weyregg am Attersee. OÖLKG,

D   ie Errichtung der Schutzbauten
    BURGUS Oberranna, BALNEUM
Schlögen und CALCARIA Enns wurde
                                           tation der Vorgängerbauten der Basilika
                                           St. Laurenz in Enns muss in diesem
                                           Kontext erwähnt werden, ist aber natür-
                                                                                          Sammlung Römerzeit

                                                                                      3:	Sonderausstellung „Hercules
                                                                                          im Kalkbrennofen“ im Museum
durch die OÖ. Landesausstellung 2018       lich kein klassischer Schutzbau.
                                                                                          Lauriacum. Foto: Michael Maritsch

                                                                                      4:	Image-based Modelling der
                                                                                          Ausgrabung Römergasse 7
                                                                                          in Weyregg, 2020
                                                                                      	III:	Wandelgang mit hervorragend
                                                                                              erhaltenem Mosaikboden
                                                                                        A: apodyterium – Umkleideraum
                                                                                        F: frigidarium – Kaltbaderaum
                                                                                        T1: tepidarium 1 – Laubaderaum 1
                                                                                        T2: tepidarium 2 – Laubaderaum 2
                                                                                        C:	  caldarium – Warmbaderaum
                                                                                              mit sehr gut erhaltener
                                                                                               Warmwasserkanne
                                                                                         IBM: Mario Wallner

                                                                                      5:	Gebäude des römischen Gutshofes
                                                                                          von Bad Wimsbach-Neydharting
                                                                                          Bachloh. Foto: OÖLKG

                                                                                      6:	Präsentation Römerzeit im Tempus.
                                                                                          Museum für Archäologie in
                                                                                          Bad Wimsbach-Neydharting.
                                                                                          Foto: Verbund OÖ Museen

                                                                                      7:	Blick in die Ausstellung „Die Römer
                                                                                          im Vöcklatal“ im Uhrmacherhand-
                                                                                          werkmuseum Vöcklamarkt.
                                                                                          Foto: Verbund OÖ Museen

                                                                                      8:	Die im 19. Jahrhundert errichtete
                                                                                          Pausinger Villa beherbergt das
                                                                                          Heimatmuseum Schwanenstadt.
                                                                                          Foto: Heimatmuseum Schwanenstadt
 Abb. 2
                                                                                      9:	Welterbemuseum Hallstatt.
                                                                                          Foto: Welterbemuseum Hallstatt

                                                                                      10:	Max Dümler, Ausgrabungen
ermöglicht. Das erklärte Ziel war eine     Gleiches gilt für die im Stadtmuseum
                                                                                           von Windischgarsten, 1883.
nachhaltige und zeitgemäße Präsenta-       Wels – Minoriten integrierten Baureste.         Heimathaus Windischgarsten
tion von zukünftigen Welterbestätten.
Überaus positive Rückmeldungen und         Bei der Recherche zu den frühen For-       11:	Turm 9 – Stadtmuseum Leonding.
Anfragen zu diesen Projekten aus dem       schungen im Bereich der römischen               Foto: Lukas Riegel Photography,
                                                                                           lukasriegel.com
In- und Ausland bestätigen den Erfolg      Luxusvilla von Weyregg am Attersee
der Bemühungen aller Beteiligten. Die      sind Dokumente wieder aufgetaucht, die     12:	Das Hauptgebäude und die
für Sommer 2020 erhoffte Ernennung         höchst aufschlussreiche Informationen           Ofenbatterie des römischen
des Donaulimes (Abschnitt West:            zu einer der ersten in situ-Präsentatio-        Gutshofes von Königswiesen.
Bayern, Österreich, Slowakei, Ungarn)      nen in Oberösterreich geben. In den             Modell von Wolfgang Wurm im
                                                                                           Haus der Kultur in St. Georgen
zum UNESCO Welterbe hat sich auf           Ortsakten des Bundesdenkmalamtes
                                                                                           im Attergau. Foto: Wolfgang Wurm
Grund der Corona-Pandemie leider           befindet sich ein Brief von Joseph Stra-
abermals verschoben.                       berger (1836–1905), der nicht nur eine
16                                                                                                                S U I NO S

                                                                                       Zum anderen wurde nach den Ausgra-
                                                                                       bungen 1949–1951 ein Gebäude des
                                                                                       Gutshofes von Bachloh in der Gemeinde
                                                                                       Bad Wimsbach-Neydharting konserviert.
                                                                                       Dieses ist nach wie vor zu besichtigen
                                                                                       (Abb. 5). Durch geophysikalische Unter-
                                                                                       suchungen im Jahr 2018 konnte zweifels-
                                                                                       frei nachgewiesen werden, dass noch
                                                                                       mehrere Gebäude und weitere archäolo-
                                                                                       gische Strukturen im Boden schlummern.

                                                                                        Museen und Ausstellungen

                                                                                       Im Tempus. Museum für Archäologie
                                                                                       wird die archäologisch besonders ergie-
                                                                                       bige Landschaft in und um Bad Wims-
                                                                                       bach-Neydharting präsentiert (Abb. 6).
 Abb. 3
                                                                                       Neben dem oben genannten römischen
                                                                                       Gutshof werden auch Ausgrabungen

der prägenden Gestalten bei der              werden, und sein Verbleib ist bis heute
Aufstellung des 1895 neueröffneten           genauso ein Rätsel, wie die genaue
                                                                                         Literatur
Museums Francisco-Carolinum in der           Lage. Die Ausgrabungen der Universität
Museumstraße in Linz war, sondern seit       Salzburg und der OÖ Landes-Kultur
1887 der für Oberösterreich zuständige       GmbH im Jahr 2020 haben gezeigt, dass       F. Hauser, St. Traxler (Hrsg.),
Konservator für Altertum der Vorgän-         in Weyregg nach wie vor Mosaiköden          Die Römer im Attergau. Kleine
                                                                                         Schriften zur Kulturgeschichte
gerinstitution des Bundesdenkmal-            weitgehend unbeschadet die letzten
                                                                                         von Oberösterreich 1, 2018.
amtes. In dem in „Linz am 22. Oktober        1800 Jahre überdauert haben (Abb. 4).
1888“ unterzeichneten Brief findet sich      Durch das wohlwollende Entgegenkom-         R. Kastler, F. Lang, St. Traxler
folgende Passage: „Der zu Tage liegende      men des Grundeigentümers konnten            (mit Beiträgen von N. Buthmann,
Mosaikboden, von welchem ich hier eine       sowohl das Mosaik im Wandelgang III         W. Klimesch, K. Löcker, S. Pfnorr,
                                                                                         M. Reitberger-Klimesch, R. Totschnig,
Zeichnung ... beilege, befindet sich heute   als auch die Wanne des Warmbaderau-
                                                                                         B. Zickgraf), Villa und/oder Straßen-
noch gut erhalten an Ort und Stelle. Gegen   mes C bewahrt werden. Für die Öffent-
                                                                                         station. Neumarkt Pfongau II (Salzburg)
schädigenden Einfluß der Witterung ist       lichkeit sichtbar ist allerdings wieder     und Schlatt Breitenschützing (Ober-
derselbe durch einen guten Bretterver-       nichts und so bleibt zu hoffen, dass es     österreich) – zwei Fallbeispiele an
schlag mit sperrbarer Thüre vollkommen       einmal ein Projekt in Weyregg geben         der Straßentrasse von Iuvavum nach
geschützt. Der Grundeigenthümer sorgt        wird, bei dem auch die anschließende        Ovilavis. ArchaeoPlus 12, 2020, 53–98.
für die Erhaltung desselben schon seines     Präsentation mitberücksichtigt werden       K. Löcker, KG Walchen, OG Vöcklamarkt.
eigenen Vortheiles wegen, da er sich         kann. Bis dahin vermittelt zumindest        Fundberichte aus Österreich 58, 2019
für die Besichtigung desselben von den       die 2018 eröffnete Römerausstellung im      (im Druck).
Sommergästen gut zahlen läßt und es ist      Gemeindeamt Weyregg einen gewis-
                                                                                         H. Schiel, R. Totschnig, KG Bachloh,
daher auch kaum daran zu denken, dieses      sen Eindruck über die herausragende
                                                                                         OG Bad Wimsbach-Neydharting.
schöne und für das hies. Museum wün-         Luxusvilla mit Seeblick.                    Fundberichte aus Österreich 58, 2019
schenswerthe Stück um einen annehmba-                                                    (im Druck).
ren Preis zu erhalten.“ In den Ortsakten
der Sammlung Römerzeit des OÖ. Lan-
desmuseums ist erst kürzlich die kleine
                                             K    onkrete Bestrebungen, ausgegra-
                                                  bene römische Baureste zu konser-
                                             vieren und einer breiten Öffentlichkeit
                                                                                         St. Traxler, A. Stollnberger, F. Lang,
                                                                                         Die römische Luxusvilla von Weyregg
                                                                                         am Attersee. Ausgrabungen der Uni-
aber feine Zeichnung des 1883 entdeck-       zugänglich zu machen, sind in Ober-         versität Salzburg und des OÖ. Landes-
ten Mosaiks wiederentdeckt worden            österreich erst nach dem Zweiten Welt-      museums 2020. ArchaeoPlus 13,
(Abb. 2). Das sog. Pfauenmosaik – es ist     krieg fassbar. Zum einen ist hier das       471–483.
der einzige bekannte Mosaikboden der         Westtor des römischen Kleinkastells         St. Traxler, F. Lang, B. Schlag (red.),
Villa von Weyregg mit einer figuralen        von Schlögen zu nennen. Der Erhaltungs-     Die Rückkehr der Legion. Römisches
Darstellung – wurde also gegen eine          zustand war bei den Ausgrabungen im         Erbe in Oberösterreich. Begleitband
Gebühr den interessierten Sommer-            Jahr 1957 allerdings sehr desolat, so-      zur Oberösterreichischen Landesaus-
frischlern gezeigt. Der Boden konnte         dass man sich im Anschluss für einen        stellung 2018. Linz 2018.
leider tatsächlich nicht erworben            teilweisen Wiederaufbau entschied.
S ON I US                                                                                                               17

 Abb. 4

der Bronzezeit, der Hallstattzeit und      ein in der Provinz Noricum in dieser Form    aus verschiedenen Epochen und der
des Frühen Mittelalters thematisiert.      singuläres Bauwerk im Gemeindegebiet        „Hügelgräberausstellung“ (zwei Gräber
Es empfiehlt sich eine Kombination von     von Vöcklamarkt. Der 1865 ebenfalls in       vom Dienstberg, um 600 v. Chr.; ein
Museumsbesuch und Spaziergang zum          Mösendorf gefundene Meilenstein aus          Grab vom Baumer Holz, um 450 v. Chr.)
konservierten römischen Gebäude.           dem Jahr 201 n. Chr., der die Entfernung     entwickelt sich hier gerade ein weiterer
                                           von Iuvavum mit 31 Meilen angibt, steht      Schwerpunkt zum römischen Erbe im

E    ine in der Römerzeit höchst inter-
     essante Region ist die Gegend um
Vöcklamarkt, ehemals an der römischen
                                           unweit vom Museum vor der Pfarrkirche.

                                           Das Heimathaus-Stadtmuseum Vöckla-
                                                                                        Gemeindegebiet. Im Zentrum werden die
                                                                                        Forschungen zum römischen Gutshof von
                                                                                        Königswiesen stehen (Beitrag S. 09–12).
Reichsstraße zwischen Iuvavum/Salzburg     bruck zeigt neben Funden aus Pfahlbau-       Ein absolutes Highlight ist jetzt schon das
und Ovilavis/Wels gelegen. Im Uhrmacher-   siedlungen im Attersee auch Mosaik-          Modell, in dem es viele nette Details zu
handwerkmuseum Vöcklamarkt wird u.a.       fragmente und die ersten Modelle der         entdecken gibt (Abb. 12). Nur 100 Meter
die Ausstellung „Die Römer im Vöcklatal“   bereits thematisierten Villa von Weyregg,    entfernt liegt das Pfarrmuseum von
gezeigt (Abb. 7). Neben dem altbekann-     außerdem Objekte aus dem römischen           St. Georgen, in dem ein ganz spezieller
ten römischen Gutshof vom Haushamer-       Schatzfund von Seewalchen.                   Römerstein besichtigt werden kann.
feld in Pfaffing konnte 2019 wiederum
durch geophysikalische Prospektionen
ein weiteres Gehöft in Walchen bestätigt
werden. Außerdem liegt mit dem spät-
                                           Des Weiteren widmet sich das Haus
                                           der Kultur in St. Georgen im Attergau
                                           dem reichen archäologischen Erbe der
                                                                                       D    as Heimatmuseum Schwanenstadt
                                                                                            in der sog. Pausinger Villa (Abb. 8)
                                                                                       steht selbst auf archäologischem Terrain.
antiken Straßenburgus von Mösendorf        Region. Neben diversen Einzelfunden         Etwa 80 frühmittelalterliche Gräber sind
                                                                                       hier dokumentiert worden und bilden
                                                                                       mit den Funden aus dem nur 3 km ent-
                                                                                       fernten ebenfalls frühmittelalterlichen
                                                                                       Gräberfeld von Schlatt Breitenschützing
                                                                                       den Kern der archäologischen Schau-
                                                                                       sammlung. Das Gräberfeld von Schlatt
                                                                                       Breitenschützing wurde in den und rund
                                                                                       um die Ruinen eines römischen Gebäu-
                                                                                       dekomplexes angelegt. Auf Basis von
                                                                                       Feldforschungen in den Jahren 2014 und
                                                                                       2015 konnte erstmals ein Gesamtplan zu
                                                                                       dieser aus etlichen Gebäuden bestehen-
                                                                                       den Anlage erstellt werden. Schlatt
                                                                                       Breitenschützing kann mit sehr großer
                                                                                       Wahrscheinlichkeit als das in der Tabula
                                                                                       Peutingeriana genannte Tergolape identi-
                                                                                       fiziert werden. Dem Aussehen nach war
                                                                                       die Anlage ein typischer römischer Streu-
                                                                                       bauhof und wurde neben der Funktion als
 Abb. 5
                                                                                       Zugtierwechsel und Herberge wohl auch
                                                                                       als Gutshof betrieben.
18                                                                                                            S U I NO S

 Abb. 6

D     as Heimatmuseum Windischgarsten
      widmet sich der großen Straßen-
 station Gabromagus (Abb. 10). Die seit
                                             mittelalterlichen und neuzeitlichen
                                             Geschichte von Hallstatt wird hier der
                                             römische vicus thematisiert, der eben-
                                                                                      der leider noch nicht publizierten Aus-
                                                                                      grabung im Jahr 2015 konnte außerdem
                                                                                      ein kleines „Sichtfenster in die Römerzeit“
 längerem geplanten geophysikalischen        falls mit der Salzgewinnung in Verbin-   in der Talstation der Salzwelten Hallstatt
 Prospektionen, die den letzten freien       dung gesehen werden muss. Im Zuge        implementiert werden.
 Flächen ihre Geheimnisse entlocken
 und wiederum als Basis für einen Ge-
 samtplan dienen sollen, sind bislang
 gescheitert. Es ist zu hoffen, dass das
 im Zuge des neu gestarteten Projektes
„Archäologie im Kremstal“ nachgeholt
 werden kann. Bei diesem Projekt werden
 noch 2021 unter der Federführung der
 GesArchOÖ geophysikalische Messungen
 bei einer vielversprechenden Fundstelle
 in Kematen an der Krems durchgeführt.
 Zudem ist eine Kooperation zwischen der
 OÖ. Landes-Kultur GmbH und der Univer-
 sität Innsbruck geplant, bei der der Raum
 Micheldorf im Fokus stehen wird.

Natürlich darf auch das Welterbe-
museum Hallstatt nicht uner-
                                              Abb. 7
wähnt bleiben (Abb. 9). Neben dem
prähistorischen Salzbergbau und der
S ON I US                                                                                                      19

 Abb. 8                                                         Abb. 9

Z   um Abschluss dieser kleinen Rund-
    reise kehren wir wieder an den
Donaulimes zurück. Im Turm 9 der
                                         und einer der ältesten Bestattungen
                                         Oberösterreichs auch mehrere römi-
                                         sche sowie frühmittelalterliche Gräber
                                                                                   Im Gegensatz zu den vielen wunder-
                                                                                   baren Projekten im gesamten
                                                                                   Bundesland herrscht in Linz, was
Maximilianischen Befestigungsanlage      zutage förderte, wird beispielsweise      archäologische Präsentationen
um Linz ist das Stadtmuseum Leonding     auch der Kürnberg als einzigartiges       betrifft, derzeit Flaute. Nach Ab-
untergebracht (Abb. 11). Ein wesent-     archäologisches Reservoir thematisiert.   schaffung der Stadtarchäologie sind
licher Bereich im Untergeschoß dieses    Im Vergleich zu anderen archäologi-       im Nordico in den nächsten Jahren
großartigen Bauwerks ist der Archäo-     schen Strukturen wirkt der römische       wohl kaum Ausstellungen zur älteren
logie gewidmet. Neben der Ausgrabung     Wachturm beim Hirschleitengraben in       Geschichte der Landeshauptstadt
beim Polizeigebäude Leonding 1994, die   dieser unglaublichen Fundlandschaft       zu erwarten. Und im November
neben neolithischen Siedlungsresten      geradezu vernachlässigbar.                2020 musste die Dauerausstellung

 Abb. 10
20                                                                                            S U I NO S

 Abb. 11

Archäologie im Linzer Schlossmuse-
um abgebaut werden. Ein Termin für         Oberösterreichische Museen mit
                                                                            sonius.at/archaeologie/museen
die geplante Neuaufstellung ist noch       archäologischen Sammlungen:
nicht bekannt.

  Danksagung

 Der Stellenwert und die mediale
 Präsenz der Archäologie sind in den
 vergangenen Jahren in Oberösterreich
 deutlich gestiegen. Die vor 15 Jahren
 gegründete GesArchOÖ und unser
„Sonius“ haben einen wesentlichen Bei-
 trag dazu geleistet. Aber was wäre ein
 Verein ohne Mitglieder, denen hiermit
 ein aufrichtiger Dank ausgesprochen
 sei. Außerdem ist das unglaubliche
 Engagement, das lokale und regionale
 Initiativen sowohl bei der Anbahnung
 und Unterstützung von Forschungspro-
 jekten sowie bei der Präsentation der
 Ergebnisse an den Tag legen, vorbild-
 haft. All diesen ehrenamtlich tätigen
 Freundinnen und Freunden der Archäo-
                                           Abb. 12
 logie sei ebenfalls ein ganz herzliches
 Dankeschön ausgesprochen!
S ON I US                                                                                                                        21

          S ON I U S                                  Ergrabene Kontexte.
     Buch-TIPP                                        Interpretationen archäologischer
                                                      Fundzusammenhänge auf Burgen.
                                                                                                           Formate – Forschungen
                                                                                                           zur Materiellen Kultur 2

                                  sogenannten „Sammlung                  Gut ausgearbeitete Quellen-         behandelt, welche zum Teil in
                                  Höllhuber“, die zumeist ohne           angaben und Literaturzitate         der Literatur – nicht zuletzt
                                  Befundkontext von Alfred               zeugen von äußerst umfang-          aufgrund fallweise fehlender
                                  Höllhuber auf den genannten            reicher Recherchearbeit.            Befundzusammenhänge –
                                  Burgen aufgesammelt wurden.                                                regelrecht stiefmütterlich
                                  Trotz fehlender archäolo-              Dem Textteil folgt der Katalog-     behandelt werden. Oft werden
                                  gischer Stratifikation wagt            teil, in dem jedes Objekt mit       z.B. Objekte aufgrund starker
                                  sich Schmid gekonnt über               dessen Sigle, einer Kurzbe-         Korrosion, fragmentierter Zu-
                                  Interpretationen, welche den           schreibung, einem Abbil-            stände, oder mangels formaler
                                  Bezug der Objekte zu ihrem             dungsverweis, sowie seiner          signifikanter Merkmale nicht
                                  Raumgefüge schlüssig er-               Inventarnummer, unter der           als ihr eigentlicher Objekttyp
                                  läutern. Anhand zahlreicher            es im oberösterreichischen          erkannt. Die Autorin tritt dem
                                  Vergleichsbeispiele mit besser         Landesmuseum katalogisiert          mutig entgegen und beschäf-
                                  überlieferten Raum- oder               wurde, aufgelistet wird. Auf        tigt sich eingehend mit dem
                                  Verwendungskontexten ana-              den darauf folgenden mehr           noch so kleinsten Objekt, sei

S     tolze 2,539 Kilogramm
      wiegt das epochale Werk
„Ergrabene Kontexte“. Es han-
                                  lysiert sie die Raumaufteilun-
                                  gen auf Burgen, deren Bezüge
                                  zueinander und die Raum-
                                                                         als hundert Tafelseiten finden
                                                                         sich an die tausend Abbildun-
                                                                         gen der Fundgegenstände,
                                                                                                             es ein scheinbar unbedeutender
                                                                                                             Nagel, ein einfacher Beschlag
                                                                                                             oder ein Drahtgeflecht.
 delt sich dabei um die an der    funktionen an sich. Mit Hilfe          welche sorgfältig mit Tusche
 Universität Wien eingereichte,   der vorliegenden Funde, die            illustriert wurden.                 Im Zuge wissenschaftlichen
 für den Druck überarbeitete      sie unterschiedlichen Über-                                                Arbeitens in der Archäologie
 Dissertation von Christina       lieferungsmustern zuordnet,           „Ergrabene Kontexte“ ist ein         stützt man sich oftmals auf
 Schmid. Die Arbeit war Teil      beleuchtet sie diese als Be-           Werk, das in der Mittelalter-       Vergleichsbeispiele und greift
 des von der Österreichischen     lege für diverse Lebens- und           und Neuzeitarchäologie              auf Publikationen zurück, die
 Akademie der Wissenschaften      Tätigkeitsbereiche.                    im österreichischen Raum            Datierungen und Bestimmun-
 finanzierten DOC-Team-                                                  seinesgleichen sucht und            gen zu einzelnen Objekttypen
 Projekts „Raum-Ordnungen –        Den größten Teil des Buches           stellt einen enorm wichtigen        beinhalten. Besonders im Hin-
 Raumfunktionen und Ausstat-       bildet dabei die Betrachtung          Beitrag im großen Puzzle der        blick darauf füllt dieses Werk
 tungsmuster auf Adelssitzen       der einzelnen Funde, ge-              Archäologie und in der Erfor-       eine Lücke in der Mittelalter-
 im 14. bis 16. Jahrhundert“,      gliedert nach verschiedenen           schung unserer Vergangenheit        und Neuzeitarchäologie, und
 durchgeführt am Institut für      Sparten, wie z. B. „Küche und         dar. So bietet es zum einen         wird dort zweifelsfrei seinen
 Realienkunde des Mittelalters     Tafel“, „Viehhaltung, Vieh-           zahlreiche gut durchdachte          Platz in der essenziellen
 und der frühen Neuzeit in         zucht, Fischfang“, „Wohnen“,          Interpretationsmöglichkeiten        Standardliteratur finden.
 Krems an der Donau unter der     „Beleuchtung“ oder „Kleidung           zur Wohnkultur auf Adels-
 Leitung von Thomas Kühtrei-       und Schmuck“. Innerhalb der           sitzen. Auf der anderen Seite       Gudrun Bajc
 ber. Im Zuge dessen wurde         Bereiche wurden die Objekte           hat die Autorin hiermit ein
 mittels unterschiedlicher         in Unterpunkten nach ihrer            gewaltiges Konvolut an unter-         Christina Schmid, Ergrabene
 Quellen die adlige Wohn-          Ansprache gegliedert zu-              schiedlichen archäologischen          Kontexte. Interpretationen
 kultur des Spätmittelalters       sammengefasst. Die einzel-            Objekten publiziert, die von          archäologischer Fundzu-
 und der frühen Neuzeit im         nen Kapitel enthalten dabei           der Applikation bis zum Zirkel        sammenhänge auf Burgen.
 süddeutsch-österreichischen       Exkurse, die den jeweiligen           reichen und gut ausgearbeitet         Institut für Realienkunde des
 Raum näher beleuchtet.            Bereichen gewidmet sind,              kontextualisiert und vorgelegt        Mittelalters und der frühen
                                   Erläuterungen zu den Objekt-          werden. Nachdem die mittel-           Neuzeit (Hrsg.), Formate –
Die Autorin stützt sich dabei      typen, sowie eine detaillierte        alterliche und neuzeitliche           Forschungen zur Materiellen
auf archäologische Quellen.        Beschreibung jedes einzelnen          Keramik Oberösterreichs               Kultur, Band 2, Wien 2020.
Als Materialgrundlage diente       Fundes. Mittels zahlreicher           bereits von Alice Kaltenberger        688 Seiten, 103 Tafeln,
ein Konvolut an archäo-            Vergleichsbeispiele werden            in einem zweibändigen Werk            1159 Farb- und S/W-
logischen Funden zweier            diese sorgfältig bestimmt und         veröffentlicht wurde, bildet          Abbildungen,
oberösterreichischer Burgen:       datiert oder zumindest mit            das hier vorliegende Buch eine        Preis: € 85,– (Gebundenes
Reichenstein und Prandegg.         Datierungsvorschlägen auf-            optimale Ergänzung, da dieses         Buch) / € 69,99 (E-Book),
Die Funde stammen aus der          grund von Indizien versehen.          vor allem Metallgegenstände           ISBN: 978-3-205-20979-9.
22                                                                                                                       S U I NO S

    Museum

    „Archäologie“
    Ausstellung in Aschach an der Donau
    Gernot Krondorfer

                                                                 Archäologische g                      Ende der letzten Eiszeit vor
                                                                 Dauerausstellun                       etwa 11600 Jahren begann. Ein
                                                                                      As ch ac h       archäologisches Forschungs-
                                                                  im Gemeindeamt
                                                                                  zu gä ng lic h        projekt der „Landschafts-
                                                                  an der Donau,
                                                                            de r Am  ts zeite n.        schule Donauschlinge“ und
                                                                   während
                                                                                                        der Friedrich-Alexander-Uni-
                                                                   Kuratiert von                        versität Erlangen-Nürnberg
                                                                                       r
                                                                   Gernot Krondorfe               in     befasst sich aktuell mit dem
                                                                                        m  Ve  re
                                                                   und organisiert vo              .
                                                                                   s  As ch ac  h“       für Österreich und darüber
                                                                    „Lebenswer te
                                                                                                         hinaus bedeutenden Fundort.
                                                                                                         Aus der darauffolgenden
                                                                                             Jungsteinzeit gilt als Glanzstück der
                                                                                             Ausstellung ein etwa fünftausend Jahre
                                                                                             altes Steinbeil aus seidig schimmern-
                                                                                              dem Sillimanitgestein. Das Mittelalter
 Abb. 1
                                                                                              ist präsent mit Kinderspielzeug aus
                                                                                              Keramik und kleinen Modepüppchen,
                                                                                              welche auch als „Mittelalterliche Bar-

V   ier Schauvitrinen im Aschacher
    Gemeindeamt zeigen seit Herbst
2019 ausgewählte archäologische Fun-
                                         So konnten in den letzten Jahren durch
                                         gezielte archäologische Maßnahmen
                                         zahlreiche Funde unterschiedlicher
                                                                                              biepuppen“ bekannt sind. Aus der Zeit
                                                                                              der Franzosenkriege fanden sich viele
                                                                                              Feuerschlagsteine zum Feuermachen
de der Steinzeit, des Mittelalters und   Epochen zurückdatierend bis in die                   und Zünden von Schießpulver, darunter
der Neuzeit. Als bleibende Ausstellung   Altsteinzeit geborgen werden. Durch-                 ein in Österreich einzigartiger Zünd-
konzipiert werden anhand von zahlrei-    geführte Materialanalysen der ver-                  stein aus feinst geschliffenem Jaspis.
chen Originalfunden die Forschungser-    wendeten Rohstoffe belegen rege Fern-               Ziel der Ausstellung ist es, gerade im
gebnisse der letzten Jahre anschaulich   beziehungen der damaligen Menschen.                 Gemeindeamt als dem Zentrum des
präsentiert. Gerade Aschach mit seiner   Besonders die wenige Zentimeter                     Gemeindelebens, einen leicht verfüg-
einzigartigen geografischen Lage vom     messenden Steinwerkzeuge aus Horn-                   baren und ungezwungenen Zugang
Übergang des Donautals in die Ebene      stein, wegen ihrer geringen Größe auch              zum Wissen um die Vergangenheit der
hatte in der Geschichte schon immer      Mikrolithen genannt, erweckten sehr                  Region anzubieten und im Besonderen
eine besondere Anziehungskraft als       schnell Aufmerksamkeit. Sie datieren                 einen geschichtlichen Bezug anzuregen
Verbindung von Kulturräumen.             in die Mittelsteinzeit, welche mit dem               und zu ermöglichen.

                                                                                             Abbildungen

                                                                              Abb. 2
                                                                                             1:	Schauvitrinen im Foyer des
                                                                                                 Gemeindeamtes von Aschach.

                                                                                             2:	Auswahl von Steingeräten –
                                                                                                 Mesolithikum Aschach
                                                                                                 (Stück rechts: 11×7 mm).

                                                                                             Alle Fotos: Gernot Krondorfer
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