Geschäftsbericht 2007 Hochbaudepartement - Stadt Zürich
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2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Bild: Beat Bühler Geschäftsbericht 2007 Hochbaudepartement
Inhaltsverzeichnis Geschäftsbericht Hochbaudepartement 1. Vorwort 221 2. Legislaturziele und Jahresschwerpunkte 222 3. Kennzahlen Hochbaudepartement 223 4. Departementssekretariat, Fachstellen, Dienstabteilungen 224 4.1 Departementssekretariat 224 4.1.1 Aufgaben 224 4.1.2 Jahresschwerpunkte 224 4.1.3 Spezifische Kennzahlen 225 4.2 Amt für Städtebau 225 4.2.1 Aufgaben 225 4.2.2 Jahresschwerpunkte 225 4.2.3 Kennzahlen Amt für Städtebau 229 4.3 Amt für Hochbauten 231 4.3.1 Aufgaben 231 4.3.2 Jahresschwerpunkte 231 4.3.3 Spezifische Kennzahlen 234 4.4 Immobilien-Bewirtschaftung 235 4.4.1 Aufgaben 235 4.4.2 Jahresschwerpunkte 235 4.5 Amt für Baubewilligungen 238 4.5.1 Aufgaben 238 4.5.2 Jahresschwerpunkte 238 4.5.3 Spezifische Kennzahlen 239 5. Parlamentarische Vorstösse 242 Geschäftsbericht 2007 Hochbaudepartement
1. Vorwort die Grenzen Zürichs hinaus bekannten Bad neuer Glanz ver- liehen. Der sorgfältige Umgang mit wertvollen Gebäuden ge- hört ebenso zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung wie der sinnvolle Ersatz von Bauten. Manches bleibt, anderes muss sich ändern. Weniger augenfällig als die Hochbauten, aber im wörtlichen Sinne fundamental, ist die Stadtplanung. Hier leistet Zürich grosse Arbeit, die international Anerkennung gefunden hat. Nicht nur, aber auch mit der Berufung der Vize-Direktorin des Amtes für Städtebau, Regula Lüscher, zur Senatsbaudirekto- rin von Berlin. Die kooperative Planung ist keine Worthülse, sondern eine pragmatische und erfolgsorientierte Arbeitswei- se, mit der verschiedene Akteure mit verschiedenen Interes- sen gemeinsam Lösungen finden können. Zu schaffen gemacht haben uns die beiden Untersuchungen Bild: Juliet Haller der Rechnungsprüfungskommission zum Hochhaus Hard und zum Kongresszentrum. Weniger wegen der vielen Arbeit und der zusätzlichen Belastung vieler Mitarbeitenden, son- «In Zürich wird viel geplant und ge- dern wegen des grundsätzlichen Misstrauens, das gegen uns baut. Mit hoher Qualität. Das ist ein und unsere Arbeit geäussert wurde. Denn unser Selbstver- ständnis ist es, sorgfältig zu planen und gut zu bauen. Dabei wichtiger Beitrag zur nachhaltigen hilft aufbauende Kritik, nicht aber niederreissende Polemik wie Stadtentwicklung und ein wertvolles sie im Gemeinderat zu hören war. Dass die Auseinanderset- zung zwischen Parlament, Exekutive und Verwaltung durch- Erbe für die nächsten Generationen.» aus konstruktiv sein kann, zeigt sich bei der Zusammenarbeit mit der Sonderkommission HBD/SE. Das Jahr 2007 hatte Höhen und Tiefen. Wie jedes Jahr. Schön ist, dass es viele Höhe- und nur wenig Tiefpunkte Teuer und ärgerlich ist der exzessive Gebrauch der Rechts- gab. Überstrahlt vom neuen Stadion Letzigrund, das wir mittel. Sei es gegen eine Freestyle-Anlage für Jugendliche, dem Schul- und Sportdepartement fristgerecht übergeben sei es gegen das Stadion Zürich oder auch die Beschwerde haben. Das Stadion ist zweifellos ein architektonischer Wurf, gegen den Stadtraum HB. Zwei Grossprojekte, die notabene eine städtebauliche Bereicherung. So hat der Neubau bereits von der Stimmbevölkerung mit grossem Mehr angenommen ehrenvolle Auszeichnungen eingeheimst. Für mich steht die wurden. Zwar gewinnt die Stadt Zürich praktisch alle Verfah- Realisierung des Stadions aber auch für die Dynamik dieser ren, aber die zeitliche Verzögerung kostet Geld, verunsichert Stadt und ihrer Verwaltung und das grosse Potenzial, das in die Investoren und beschädigt die demokratischen Prozesse. der departementsübergreifenden Zusammenarbeit liegt. Die Denn die StimmbürgerInnen stehen den Bauprojekten positiv Bevölkerung, die VolksvertreterInnen, die Verwaltung und gegenüber. 2007 haben sie dem neuen Bettenhaus Triemli die Regierung haben sich diesen Erfolg mit einem ausserge- und der Sportanlage Heerenschürli mit grossem Mehr zuge- wöhnlichen Effort gemeinsam verdient. stimmt. Das ist ein Vertrauensbeweis in unsere Arbeit. Darauf lässt sich auch im neuen Jahr bauen. Es war nicht die einzige Einweihung, die ich mitfeiern durfte. Bei den Sportanlagen sind Juchhof und die Sporthalle Hardau zu nennen und bei den Schulanlagen laufen Neubauten und Instandsetzungen auf Hochtouren. Besonders stolz dürfen wir auf die Renovation des wunderschönen Letzibades von Stadträtin Kathrin Martelli Max Frisch sein. Mit grosser Sorgfalt wurde diesem weit über Vorsteherin des Hochbaudepartements Geschäftsbericht 2007 Hochbaudepartement 221
2. Legislaturziele und Jahresschwerpunkte Legislaturziel «Planen und Bauen für die Stadt von Legislaturziel HBD 2010 morgen» Das Legislaturziel 2010 ist ein Multiprojektprogramm, das Die Stadt Zürich wächst und wandelt sich rasch zu einer Me- verschiedene städtische und HBD-interne Projekte vereint. tropole. Wichtige Schlüsselprojekte (z. B. Kongresszentrum, Der Schwerpunkt lag auf der Überführung der städtischen Kunsthaus, Stadion Zürich, Zürcher Hochschule der Künste, Projekte ins HBD. Besonders aufwändig war das Projekt Hochschulgebiet, Stadtraum HB), müssen realisiert werden, ERPplus, d.h. die Einführung von SAP im Finanz- und Rech- um Zürichs Position im internationalen Wettbewerb zu stär- nungswesen sowie im Personalwesen. Ein weiteres Projekt, ken. Das Hochbaudepartement (HBD) nutzte 2007 das Le- die Implementierung des städtischen Lohnsystems (SLS), gislaturziel «Planen und Bauen für die Stadt von morgen», konnte erfolgreich abgeschlossen werden. Ebenso ist die um seine Kräfte zu bündeln und sinnvolle Schwerpunkte zu Einführung von Case Management auf dem besten Weg. Im setzen (vgl. Teil STR S. 4). August bzw. Oktober haben zwei der drei Case Manager ihre Arbeit aufgenommen. Sie arbeiten für HBD, Präsidial- und Legislaturziel «Nachhaltige Stadt Zürich – auf dem Finanzdepartement, die allgemeine Verwaltung und die Be- Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft» hörden. Der dritte Case Manager wird im Frühling 2008 seine Innerhalb dieses Legislaturschwerpunkts (vgl. Teil STR S. 6) Tätigkeit aufnehmen. ist das Hochbaudepartement zuständig für das Themen- feld «Nachhaltiges Planen, Bauen und Bewirtschaften». Das Hochbaudepartement setzt bereits heute hohe Nachhaltig- keits-Standards um und wird seine Arbeit bis 2010 noch stär- ker auf die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft ausrichten. Das neue Mehrzweck- und Eventstadion Letzigrund bietet bis zu 50 000 Zuschauern Platz. (Bild: Yves André) 222 Geschäftsbericht 2007 Hochbaudepartement
3. Kennzahlen Hochbaudepartement 2003 2004 2005 2006 2007 Anzahl Mitarbeitende 744 765 789 752 750 (Festangestellte) Total1 – davon Frauen 384 412 436 400 397 – davon Männer 360 353 353 352 353 Anzahl Stellenwerte 538 550 564 566 567 2 Anzahl Kaderpersonal Total 122 129 123 125 126 – davon Frauen 22 22 22 27 29 – davon Männer 100 107 101 98 97 Anzahl Lernende Total3 14 18 17 18 18 – davon Frauen 8 8 7 5 5 – davon Männer 6 10 10 13 13 Mitarbeitende mit Vollzeitstellen (Beschäftigungsgrad 90–100%) Total 370 369 380 387 382 Frauen 99 101 105 107 102 Männer 271 268 275 280 280 Anzahl Frauen in % 26,76% 27,37% 27,63% 27,65% 26,70% Anzahl Männer in % 73,24% 72,63% 72,37% 72,35% 73,30% Mitarbeitende mit Teilzeitstellen I (Beschäftigungsgrad 50–89%) Total 174 184 179 175 199 Frauen 122 137 135 128 150 Männer 52 47 44 47 49 Anzahl Frauen in % 70,11% 74,46% 75,42% 73,14% 75,38% Anzahl Männer in % 29,89% 25,54% 24,58% 26,86% 24,62% Anteil Teilzeitstellen II (Beschäftigungsgrad < 50%) Total 200 212 230 190 169 Frauen 163 174 196 165 145 Männer 37 38 34 25 24 Anzahl Frauen in % 81,50% 82,08% 85,22% 86,84% 85,80% Anzahl Männer in % 18,50% 17,92% 14,78% 13,16% 14,20% Personalaufwand 62 685 567 65 486 480 68 198 612 68 250 555 69 690 920 Sachaufwand 147 371 829 152 080 440 134 898 025 149 401 166 146 730 674 übriger Aufwand 62 407 534 93 680 006 48 255 848 51 214 551 36 336 054 Total 272 464 930 311 246 926 251 352 485 268 866 272 252 757 648 Bruttoinvestitionen 269 564 373 284 681 143 280 055 019 302 119 728 307 399 034 Definitionen: 1 ohne Lernende und Praktikantinnen/Praktikanten 2 Mitarbeitende mit Vorgesetztenfunktion 3 ohne Praktikantinnen/Praktikanten Geschäftsbericht 2007 Hochbaudepartement 223
4. Departementssekretariat, Fachstellen, Dienstabteilungen 4.1 Departementssekretariat Mit dem Multiprojektprogramm HBD 2010 koordiniert das DS die HBD-Organisationsentwicklung unter dem Motto: «Das 4.1.1 Aufgaben Hochbaudepartement entwickelt sein Personal und seine Kul- tur, seine Struktur und seine Prozesse weiter im Sinne eines Das Departementssekretariat (DS) besteht aus einem Team dienstleistungsorientierten, leistungsbezogenen, modernen von rund 40 JuristInnen, InformatikerInnen, Personal-, Finanz- und personalfreundlichen städtischen Unternehmens.» und Kommunikationsfachpersonen sowie den Zentralen Die gesamtstädtischen Projekte ERPplus (Enterprise Res- Diensten. Das DS unterstützt die Vorsteherin des Hochbau- source Planning), die Einführung des neuen städtischen departements bei der Entwicklung von Strategien und Zielset- Lohnsystems (SLS) sowie die Raumbedarfsstrategie wurden zungen sowie deren Umsetzung. Weitere wichtige Aufgaben vom DS geleitet und weitergeführt. Das Projekt SLS konnte sind Geschäftskontrolle und Personalführung sowie die Ko- im DS per Ende 2007 abgeschlossen bzw. in die üblichen ordination der Organisationsentwicklung. Auch die Leitung Abläufe überführt werden. des Legislaturschwerpunkts 2 «Planen und bauen für die Stadt von morgen» liegt in den Händen des DS. Zu den zen- Der Bereich Organisation und Informatik (O+I) führte im HBD tralen Aufgaben gehört die Kommunikation: Die Medienschaf- den Bildmanager und das Mitarbeitenden-Portal ein. Das fenden erhielten Einladungen zu 24 Medienkonferenzen und Intranet-Portal wurde im Februar aufgeschaltet. Es ermög- mehr als 102 Medienmitteilungen, um die Öffentlichkeit über licht den raschen Zugriff der HBD-Mitarbeitenden auf wichtige die Tätigkeit des HBD informieren zu können. An 24 Infoveran- Informationen und Applikationen. Der News-Teil des HBD- staltungen in den Quartieren wurde der Dialog mit der Bevöl- Portals mit aktuellen News dient als effizientes, zentrales In- kerung gepflegt. Das DS stellt auch personelle und zeitliche formations- und Führungsinstrument. Es soll das Verständnis Ressourcen für die Betreuung von PraktikantInnen und Ler- der Mitarbeitenden für die Arbeit des HBD verbessern – über nenden zur Verfügung. Dazu gehörten 2007 eine juristische den Aufgabenbereich der einzelnen Mitarbeitenden und über Praktikantin, zwei Informatik-Praktikanten, eine KV-Lernende die Dienstabteilungsgrenzen hinaus. im dritten Lehrjahr sowie zwei Informatik-Lernende. Weitere abgeschlossene Projekte waren die Fahrzeugreser- vation, CAFM (Computer Aided Facility Management) für die 4.1.2 Jahresschwerpunkte Immobilien-Bewirtschaftung und der SAP-Release-Wechsel in der Immobilien-Bewirtschaftung. Die O+I-Reorganisation Das DS hat sich für die Jahre 2007 bis 2010 folgende Ziele konnte abgeschlossen werden. Das O+I-Team hat den Mitar- gesetzt: beitenden Aufgaben und Rollen neu zugeteilt. Wichtige Aus- bildungsmassnahmen wurden eingeleitet. • Die Vorgesetzten leben ihre Führungsgrundsätze; Mit dem Projekt «Rundum gsund» leistet das DS weiterhin ei- • die DS-Mitarbeitenden sind selbständig, selbstverantwort- nen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Gesundheit der Mitar- lich, selbstkritisch und selbstbewusst; beitenden im HBD. Angeboten werden Sitzmassagen (Kosten • die DS-Mitarbeitenden sind fachlich auf dem neusten Stand; zulasten der Arbeitnehmenden), spezielle Sport- und Fitness- • die DS-KundInnen erhalten eine optimale Leistung. angebote sowie Ernährungs- und Gesundheitsberatung. 224 Geschäftsbericht 2007 Hochbaudepartement
4.1.3 Spezifische Kennzahlen 2003 2004 2005 2006 2007 Anzahl bearbeitete Geschäfte 2 030 2 000 2 080 2 000 2 350 Anzahl Besucher Infodesk1 9 066 9 361 9 359 8 455 8 558 Anzahl bearbeitete Änderungsanträge – – 4 710 3 573 4 359 EDV-Hotline2 IT interner Aufwand in Mio. Fr. – 1.34 1.62 1.93 2.12 IT externe Kosten in Mio. Fr. 5.70 6.87 7.17 6.36 4.35 davon Anteil OIZ in Mio. Fr. 2.49 2.99 3.99 2.84 2.86 1 Der Infodesk wurde im Sommer 2002 beim Neubezug des Amtshauses IV nach der Sanierung in Betrieb genommen. 2 Die Zahl wird erst seit Mai 2005 systematisch erhoben, für 2005 hochgerechnet. Kommentar zu den Kennzahlen ist stets um eine rasche Antwort besorgt und überwacht die Jedes Jahr werden rund 2000 Geschäfte im DS bearbei- Fristeinhaltung. Die Zunahme der Geschäfte ist auf die hohe tet. Die meisten sind an die Vorsteherin gerichtet: Motionen, Anzahl Bewerbungen bei der Wiederbesetzung von offenen Schriftliche Anfragen, Interpellationen und Postulate des Stellen und Ausbildungsplätzen für Lernende zurückzufüh- Gemeinderates, Verfügungen und Weisungen der eigenen ren. Dienstabteilungen gemäss Finanzkompetenzregelung oder Der Infodesk im Amtshaus IV hat sich seit seiner Gründung im Zuschriften und E-Mails aus der Bevölkerung. Weiter fallen Sommer 2002 gut etabliert; die Besucherzahl ist beträchtlich darunter die Rekurse an die Bausektion, die von den Juri- und hat sich wieder erhöht. stInnen im Amt für Baubewilligungen oder im DS bearbeitet Der Bereich Organisation und Informatik bedient alle Mitar- werden. Dazu werden auch interne Geschäfte des DS, z.B. beitenden im HBD. Von den Anrufen an die Hotline konnten Personalbewerbungen sowie Vernehmlassungen oder Re- 65% sofort am Telefon gelöst werden, was einer optimalen kurse an die Baurekurskommission, das Verwaltungsgericht, Quote entspricht. Die restlichen wurden zur Bearbeitung an das Bundesgericht usw. bearbeitet. Die Geschäftskontrolle die zuständigen Mitarbeitenden weitergeleitet. 4.2 Amt für Städtebau Hochschulgebiet und Science-City Der Masterplan Hochschulgebiet will den Hochschulstandort 4.2.1 Aufgaben stärken. Er ist die Basis für die weitere Entwicklung in Städ- tebau und Architektur, Denkmalpflege, Freiraum, Nutzung, Zu den wichtigsten Aufgaben des Amtes für Städtebau Verkehr und Image. Der Masterplan war Grundlage für die (AfS) zählen: Grundlagen schaffen für Stadtplanung und Anpassung des kantonalen Richtplans für öffentliche Bauten Denkmalpflege, Bauordnung und Zonenplan, Sondernut- und Anlagen, den der Kantonsrat Ende 2007 genehmigt hat. zungsplanungen, Quartierplangeschäfte, Schlüsselprojekte, Erste Projekte auf der Grundlage des Masterplans sind ange- städtebauliche Studien und Wettbewerbe, gestalterisch- laufen, z. B. die Kunsthaus-Erweiterung (s.u.) und der Neubau architektonische und städtebauliche Überprüfung von Bau- ETH «Oberer Leonhard». gesuchen und Aussenreklameanlagen, Denkmalpflege und Inventarisation, Archäologie und Dendrochronologie sowie Science-City steht für die Vision eines lebendigen Quartiers Baugeschichtliches Archiv. der Denkkultur, des Dialogs und der Begegnung zwischen Wissenschaft, Bevölkerung und Wirtschaft. Vor allem soll künftig auch Wohnraum für Studierende gebaut werden. Mit 4.2.2 Jahresschwerpunkte den neuen Sonderbauvorschriften (SBV) werden diese Ziele planungs- und baurechtlich umgesetzt. Nach der Festset- Stadtraum HB zung durch den Gemeinderat hat der Stadtrat die SBV per Die Baurekurskommission und das Verwaltungsgericht haben 27. Oktober 2007 in Kraft gesetzt. den Rekurs gegen den privaten Gestaltungsplan «Stadtraum HB» weitgehend abgewiesen. Das Bauprojekt für die neue Neubau Kunsthaus Pädagogische Hochschule wird bearbeitet. Für weitere Bau- Der Architektur-Wettbewerb ist lanciert und wird 2008 durch- felder laufen Studienaufträge. Ein Beirat und das Baukollegi- geführt, vorausgesetzt der Gemeinderat genehmigt den Pro- um sichern die hohen qualitativen Ansprüche, die das AfS an jektierungskredit. Die Turnhallen sind aus dem Inventar entlas- die Projektentwicklungen stellt. sen. Es läuft der Rekurs des Heimatschutzes. Geschäftsbericht 2007 Hochbaudepartement 225
Neues Kongresszentrum Zürich Leitbild Seebecken Im März stellte Rafael Moneo das überarbeitete Projekt für Gemeinsam mit dem Kanton Zürich erarbeitet die Stadt ein das neue Kongresszentrum der Öffentlichkeit vor. Angepasst Leitbild für das Seebecken. Ziel ist ein gemeinsames Ver- wurden seit dem Wettbewerb die betrieblichen Abläufe, der ständnis für das Zürcher Seebecken. Das Leitbild soll eine Pavillon, der Seezugang, die Materialisierung und die innen- strategische und konzeptionelle Entscheidungsgrundlage für räumliche Qualität. Der öffentliche Gestaltungsplan «Neues die qualitative Weiterentwicklung des Seebeckens liefern. Zürcher Kongresszentrum» lag vom 10. August bis 9. Ok- tober für das Mitwirkungsverfahren öffentlich auf. Rund 90 Personelles/Organisation Einwendungen sind dazu eingegangen. Die Baudirektion des Regula Lüscher, stellvertretende Direktorin im AfS, wurde per Kantons Zürich hatte im März darüber informiert, dass sie 1. März 2007 als Senatsbaudirektorin nach Berlin berufen – das heutige Kongresshaus mit dem Festsetzungsbeschluss eine Auszeichnung für die über die Landesgrenzen hinaus an- des Gemeinderates zum Gestaltungsplan aus dem Denkmal- erkannte Arbeit des AfS. schutzinventar entlassen wird. Im November und Dezember Zur konsequenten Umsetzung der Legislaturziele 2006–2010 beriet die Spezialkommission HBD/STEZ drei Weisungen: hat das AfS per 1. Januar 2008 zwei neue Fachbereiche ge- zwei zum Landerwerb sowie eine zur dringlichen Motion der schaffen: Räumliche Entwicklungsstrategie (RES) und Schlüs- CVP/EVP-Fraktion zur Prüfung von alternativen Standorten. selprojekte. Plan Lumière Gebietsmanagement: Im Rahmen von Sanierungs- und Umbauarbeiten hat die Zürich-West Stadt die Beleuchtung des Lindenhofs, der Blatterwiese und Der Gestaltungsplan Toni-Areal ist überarbeitet und in Kraft der Gessnerbrücke in Betrieb genommen. Im Weiteren wur- gesetzt. Der ergänzende Gestaltungsplan für das Baufeld B + de das Projekt für die Beleuchtung der Gebäudefassaden am F auf dem Escher-Wyss-Areal ist überarbeitet. Die öffentliche Utoquai 29–55 lanciert. 2008 möchte die Stadt während der Auflage hat stattgefunden, ohne dass materielle Einwände EURO 2008 eine grossflächige Bemusterung in Betrieb neh- deponiert wurden. Das Baugesuch für das Gebäude «Escher- men und anschliessend mit den privaten Grundeigentüme- Terrassen», basierend auf dem geänderten ergänzenden Ge- rInnen das definitive Projekt realisieren. staltungsplan, liegt vor. Für das Maag-Areal ging ein weiteres www.stadt-zuerich.ch/plan-lumiere Baugesuch für das Bürogebäude «Platform» ein. Auf dem Hardturm-Areal startete ein Wettbewerb für ein Hochhaus. Räumliche Entwicklungsstrategie Die Stadt hat das Pfingstweid-Areal als Standort für das zu- Die räumliche Entwicklungsstrategie (RES) ist die Konkretisie- künftige Primarschulhaus Zürich-West festgelegt. rung der Strategie «Zürich 2025 – Ziele und Handlungsfelder für die Entwicklung Zürichs». Sie wird interdepartemental im Das Tram Zürich-West wird das Gebiet besser erschliessen. Rahmen des Legislaturschwerpunkts «Planen und Bauen für Das Projekt nahm zwei wichtige Hürden: Die kommunale wie die Stadt von morgen» erarbeitet. Wichtigste Beteiligte sind auch die kantonale Volksabstimmung ergaben eine Zustim- Grün Stadt Zürich, Stadtentwicklung, Tiefbauamt sowie Um- mung von rund 70 %. Auch die Aufwertungsmassnahmen für welt- und Gesundheitsschutz. den öffentlichen Raum schreiten voran: die Sofortmassnah- Drei Inputstudien lieferten erste Ansätze für eine Strategie. men für den Bahnhof Hardbrücke sind abgeschlossen, das Anhand dieser hat die Stadt die Erfolgspositionen Zürichs be- Bauprojekt für den Gleisbogen wurde öffentlich aufgelegt, die nannt und die Strategiefelder Stadtbild, Bauliche Dichte und GrundeigentümerInnen und Anwohnenden wurden informiert. Nutzung definiert. Für die Mitfinanzierung des Pfingstweid-Parks fand eine Infor- mationsveranstaltung mit den Grund-eigentümerInnen statt. Raumkonzept National und Städteposition CH Das AfS hat in der Plattform «Städteposition CH» mitgewirkt, Seit April können sich Interessierte im Infocenter Zürich-West um die Anliegen der Stadt Zürich zu vertreten. Position und persönlich über die Entwicklungen informieren. Der E-News- exemplarische Vorhaben sind in einer Publikation festge- letter informierte halbjährlich über Neuigkeiten im Quartier und halten. Im Rahmen von Foren und Arbeitsgruppen beteiligt im Herbst fand eine weitere Veranstaltung der Reihe «Zürich- sich das AfS am Entwurf eines Raumkonzepts CH sowie West Diagonal» statt. www.stadt-zuerich.ch/zuerich-west des revidierten Raumplanungsgesetzes (RPG), die unter der Federführung des Bundesamts für Raumentwicklung (ARE) Leutschenbach entstehen. Zudem fand ein Erfahrungsaustausch zum Thema Der Leutschenbach-Park befindet sich im Bau. Ergän- «Verstärkung der Identität in Agglomerationen» statt. zend wurden Ausbau und Neugestaltung der Leutschen- bachstrasse vorangetrieben. Der Rohbau des Schul- Regionale Zusammenarbeit hauses Leutschenbach schreitet voran. Die Baubewilligung Das AfS hat die regionale Zusammenarbeit intensiviert. Es en- für die zweite Etappe der Sunrise-Tower ist erteilt. Einen gagierte sich verstärkt in Projekten der Regionalplanung Zürich Überblick über die Entwicklung gibt der Newsletter unter und Umgebung (RZU, «Nachhaltige Siedlungsentwicklung im www.stadt-zuerich.ch/leutschenbach Verdichtungsraum»). Ausserdem initiierte es eine Projektidee mit regionalen PartnerInnen («Die Region nimmt Gestalt an»). Letzi Gemeinsam mit dem Tiefbau- und Entsorgungsdepartement Das Letzi-Gebiet entwickelt sich weiter. Die Stadtentwicklungs- begleitete das AfS das interkantonale Projekt «Agglomerati- kommission diskutierte die Umzonierung des Zollfreilagers. onspark Limmattal» mit den Kantonen Aargau und Zürich. Diese wird voraussichtlich im Sommer 2008 in Kraft gesetzt. 226 Geschäftsbericht 2007 Hochbaudepartement
Die SBB erarbeiteten zusammen mit dem AfS und weiteren Architektonische Beratung, Baukollegium städtischen Amtsstellen Grundsätze für die Entwicklung des Die Vorberatung und Begleitung von Bauherrschaften und Areals «Letzibach» an der Hohlstrasse. Die Stadt hat im Sep- Planenden blieb auf dem hohen Niveau des Vorjahrs. Mit der tember das neue Stadion Letzigrund eröffnet. Im Rahmen des vielerorts möglichen baulichen Verdichtung stellte sich ver- Legislaturschwerpunkts 2 realisierte das AfS im Freibad Letzi- mehrt die Frage nach der gebietsverträglichen Einordnung graben eine Ausstellung über die Geschichte des Ortes und von Neubauprojekten. Im Rahmen des Baubewilligungsver- informierte über die aktuelle Entwicklung im Gebiet. fahrens begutachtete das AfS rund 820 Baugesuche. Deutlich zugenommen haben kleinere und mittlere Neubaugesuche, Schwamendingen vor allem für Wohnbauten. Die Begleitung und Initialisierung Private und gemeinnützige Wohnungsträgerschaften planen von diskursiven Verfahren und Studienaufträgen blieb kon- vermehrt Erneuerungen, insbesondere Ersatzneubauten. Die stant hoch. Herausforderung für die Stadt besteht darin, die im Leitbild Das Baukollegium hat an zehn Sitzungen 36 externe und fünf Schwamendingen veröffentlichten Ziele und Leitsätze umzu- interne Geschäfte behandelt. setzen. Bei der Festlegung von Dichte, Siedlungsmuster usw. sollen die qualitativen Anforderungen an Ortsbild, Freiraum- qualität usw. erfüllt werden. Grössere Bauprojekte geben Im- pulse für die weitere Entwicklung in Schwamendingen: der Umbau des Bahnhofs Stettbach im Rahmen des Anschlusses an die Glatttalbahn, die Sportanlagen Heerenschürli sowie die Autobahnüberdeckung («Einhausung») zwischen Schöneich und Aubrugg. Die Stadt informiert die betroffenen Grund- eigentümerInnen regelmässig über das Projekt und die Ent- wicklungsplanung. Das städtebauliche Entwicklungskonzept ist in Arbeit und wird durch Machbarkeitsstudien auf Aspekte wie Dichte, Siedlungstypologie, Freiraum, usw. überprüft. Zürich-Affoltern In den Quartierplangebieten Ruggächer und Wolfswinkel so- wie im Areal In Büngerten und auf dem CeCe-Areal entstan- den rund 900 Wohnungen. Rund 900 weitere Wohnungen sind bewilligt und teilweise im Bau. Die Werkleitungen, Stras- sen, Wege und Quartierplätze des Quartierplans Ruggächer sind weitgehend erstellt. Parkrampe Sihlcity. (Bild: Juliet Haller, Amt für Städtebau) Neu-Oerlikon Für das geplante Umsteigezentrum bei Schaffhauser-, Fries- und Binzmühlestrasse werden mit einer Testplanung die we- Reklameanlagen sentlichen Inhalte für ein städtebauliches Leitbild erarbeitet. Die 2006 vorgestellten Aussenwerbekonzepte bewähren sich Die Revision der Sonderbauvorschriften Neu-Oerlikon hat in der Praxis. Die Zahl der bearbeiteten Reklamegesuche zwei Inhalte: Die noch bestehenden Industriebauten im Teilge- (1000), Voranfragen (600) und Beratungen (600) ist gegen- biet D beim Bahnhof können erhalten bleiben. An bestimmten über dem Vorjahr gleich geblieben. Die Anzahl der Rechts- Lagen beleben publikumsnahe Einrichtungen wie Läden oder mittelverfahren hat sich nochmals geringfügig erhöht. Die Restaurants in den Erdgeschossen das Quartier. Einnahmen für die Benützung des öffentlichen Grundes sind gestiegen; dies aufgrund der guten wirtschaftlichen Entwick- Manegg lung und aufgrund der regen Bautätigkeit (Megaposter an Im Juli hat die Stadt die GrundeigentümerInnen zur ersten Baugerüsten). Quartierplanversammlung eingeladen. Anschliessend startete Das Verwaltungsgericht hat die Beschwerde gegen die Ver- sie die Erarbeitung des zweiten Quartierplanentwurfs. Der Ge- gabe des Plakatvertrags am 23. August rechtskräftig abge- staltungsplan-Entwurf zum gesamten Gebiet lag öffentlich auf. wiesen. Die neuen Verträge mit den beiden Plakatfirmen, die den Zuschlag erhalten haben, gelten ab 1. Juli 2008. Öffentlicher Raum Die enge Zusammenarbeit mit Tiefbauamt und Grün Stadt Stadtarchäologie Zürich hat sich etabliert. Der Fachbereich öffentlicher Raum Die Stadtarchäologie führte in der Altstadt an 37 Objekten, in beteiligte sich intensiv an der Erarbeitung von «Stadträume den Aussenquartieren an 45 Objekten Untersuchungen durch 2010 – Umsetzung». Weiterhin begleitete der Fachbereich sowie Abklärungen im Zusammenhang mit Bauprojekten (u. a. wichtige Projekte im öffentlichen Raum: Sechseläuten-Platz/ Schutzabklärungen). Für rund 80 Objekte in der Altstadt und Theater-Platz/Stadelhoferplatz, Bahnhofplatz Oerlikon, Leitbild in den Aussenquartieren waren Stellungnahmen im Rahmen Bahnhof Oerlikon Ost, Stadtraum HB (Teilprojekt öffentlicher des ordentlichen Baubewilligungsverfahrens notwendig. Raum) usw. Zudem nahmen VertreterInnen des Fachbereichs an Jurierungen teil, z. B. für Vulkanplatz, Pestalozzi-Anlage, Beim Rennweg stiess die Stadtarchäologie auf eine Kultur- Escher-Wyss-Platz und SBB-Durchmesserlinie Baustellenin- schicht aus keltischer Zeit und zwei Bruchstücke einer «Tüp- stallationen. felplatte», welche die Kelten zur Herstellung von Münzen ein- Geschäftsbericht 2007 Hochbaudepartement 227
setzten – ein wichtiges Indiz für die Bedeutung der keltischen Das ewz passte ein Projekt (Entnahme von Seewasser zu Siedlung. Bei einer Grabung in einem Gebäude am Limmat- Heiz-/Kühlzwecken) im Zürcher Seefeld in Zusammenarbeit quai kamen eine Ufermauer und Keramik aus dem 12./13. mit der Unterwasserarchäologie Zürich soweit an, dass die Jahrhundert zum Vorschein. Aufsehen erregte die Grabung neolithischen Fundschichten beim Bau des Pumpwerks in der beim Grossmünster: Archäologen fanden eine Knochengrube Seerosenstrasse verschont blieben. Im Rahmen der EURO aus der Reformationszeit sowie zwei goldene Ohrringe aus 2008 ist im unteren Zürichseebecken eine schwimmende dem 17. Jahrhundert. VIP-Plattform geplant. Die Befestigungspfähle werden soweit versetzt, dass die Plattform keine archäologischen Schichten Weitere Untersuchungen fanden auf dem Lindenhof, am zerstört. Limmatquai, sowie an der Kirchgasse und an der Napfgasse statt. Unter dem Stadthaus waren wichtige geologische Ein- Das Labor für Dendrochronologie bearbeitete rund 50 Pro- blicke möglich. jekte. Die archäologischen, historischen Hölzer stammten In den Aussenquartieren standen neben Schutzabklärungen einerseits von Gebäuden, andererseits aus archäologischen bei ländlichen Bauten, die Ausgrabungen an der Hohnrain- Grabungen und Hausuntersuchungen der Kantone Zürich, strasse in Wollishofen im Vordergrund. Hier kamen Reste Schaffhausen, Aargau, Luzern, Nidwalden, Schwyz und St. eines römischen Gutshofes mit Mosaikböden und Heizsy- Gallen. Zusätzlich wurden Hölzer für Privatpersonen und Insti- stem zum Vorschein. tutionen untersucht (u. a. Instrumente des Museums Bellerive An der Eröffnung des renovierten Freibads Letzigraben rich- Zürich). tete das AfS eine Ausstellung für die Badegäste ein. In einem Buch über das Freibad fanden auch die archäologischen Be- Baugeschichtliches Archiv (BAZ) funde des Jahres 2006 Eingang. 1617 Personen benutzten die Archivbestände vor Ort. Das BAZ erteilte etwa gleich viele schriftliche und telefonische Praktische Denkmalpflege/Inventarisation/Denkmal- Auskünfte. Das Archivpersonal begleitete Gruppenarbeiten, pflegekommission unterstützte Schulklassen bei ihrem ersten Archivbesuch und Der Stadtrat hat 19 Objekte unter Denkmalschutz gestellt. informierte Gruppen von Studierenden über die Bestände und Drei Objekte/Gebäudegruppen wurden aus dem Inventar ent- deren Benutzung. lassen. Die Denkmalpflege hat 470 Baugesuche geprüft und Das BAZ war mit der Ausstellung «Zürich fotografiert Anträge zuhanden der Bausektion des Stadtrates verfasst. 1850–1900» während fünf Monaten zu Gast im Landesmuse- Hinzu kommen elf Verfügungen zu Beitragsleistungen an um. Das Museum verzeichnete in dieser Periode rund 36 000 Schutzobjekten. Im Rahmen von Baubewilligungsverfahren Eintritte. Im Haus zum Rech stellte das BAZ Fotografien des hat der Stadtrat in fünf Feststellungsbeschlüssen festgehal- Hotels Greulich aus – eine Schenkung des Inhabers. ten, dass der Charakter des Schutzobjekts durch die bauliche Das BAZ hat grössere Sammlungen von Fotografien aufge- Massnahme nicht beeinträchtigt wurde. Im Zusammenhang nommen. mit Planungen, Neubau- und Umbaugesuchen sowie Provo- kationen Privater und Begehren anderer Amtsstellen wurden GIS Kompetenzzentrum HBD elf Detailinventare und 20 Dokumentationen erstellt, sieben Die neue GIS-Informationsplattform mapAfS, ein Werkzeug weitere sind in Bearbeitung. Über das Gebiet der Weststrasse für AfS-Mitarbeitende, wurde erfolgreich eingeführt. Das liegt eine Ortsbildstudie vor. Zum Thema Gestaltung im Dach- GIS-Kompetenzzentrum leistete einen wichtigen Beitrag zum bereich verfasste das AfS zusammen mit weiteren Ämtern die 100-jährigen Bestehen der Wohnbauförderung: Das Büro für Studie «Dachlandschaften». Sie dient als Leitfaden im Baube- Wohnbauförderung überführte seine analogen geografischen willigungsverfahren. Die interdisziplinär tätige Kontaktgruppe Daten in digitale GIS-Daten; es veröffentlichte entsprechende Schulhaus traf sich zu sechs Sitzungen mit dem Schwerpunkt Karten in der Jubiläumsausgabe und im Internet. Die regio- strategische Schulhausplanung. nale Zusammenarbeit wurde intensiviert: Im Auftrag der RZU erstellte das GIS-Kompetenzzentrum Karten, die auf kom- Die Denkmalpflege wirkte an zwei Ausstellungen mit: «Zürcher plexen GIS-Analysen basieren. In Zusammenarbeit mit O+I Schulhäuser – 6 Meilensteine in 175 Jahren» im Rahmen des HBD entstand der Bildmanager, ein einfach zu bedienendes Jubiläums 175 Jahre Volksschule sowie «Wohnsiedlungen Programm zur Verwaltung von Fotos. Mit dem Bildmanager erhalten, ergänzen, ersetzen» im Rahmen des 100-jährigen lassen sich auch die Fassadenaufnahmen (mapGeoFoto) ver- Jubiläums des gemeinnützigen Wohnungsbaus. walten. Die Denkmalpflegekommission, die den Stadtrat in denkmal- pflegerischen Angelegenheiten berät, kam achtmal zusam- Liegenschaftenbewertung/Bauökonomie men und behandelte zwanzig Geschäfte. Es wurden 108 Aufträge bearbeitet, vor allem Verkehrswert- schätzungen und Konzessionsgebührenberechnungen. In der Unterwasserarchäologie und Dendrochronologie städtischen Schätzungskommission wurden mehr Geschäfte Die archäologische Tauchequipe der Stadt Zürich arbeitete behandelt, wodurch sich der Bearbeitungsaufwand erhöht auch für die Kantone Zug, Schwyz, Zürich. Im Kanton Zug hat. Insgesamt war die Durchlaufzeit pro Auftrag geringer als barg sie Reste der neolithischen Seeufersiedlung, die um im Vorjahr. Die Bearbeitung von Denkmalschutzfällen richtete 4200 v. Chr. errichtet wurde. Für den Kanton Schwyz setzte sich auf die Behandlung solcher Fälle vor Gericht aus, dies sie die Untersuchung der prähistorischen und historischen mit Unterstützung des Rechtskonsulenten-Stellvertreters und Brückenübergänge beim Seedamm zwischen Rapperswil Vorsitzenden der städtischen Schätzungskommission. und Hurden fort. Bei der Fundstelle Hombrechtikon-Feldbach West fanden abschliessende archäologische Untersuchungen und Schutzmassnahmen statt. 228 Geschäftsbericht 2007 Hochbaudepartement
4.2.3 Kennzahlen Amt für Städtebau Richtplan- und BZO-Teilrevisionen, Sonderbauvorschriften (SBV) und Gestaltungspläne (GP) 2007 Gemeinderats- in Bear- Mitwirkungsverfah- Rechtsmittel- Planungsinstrument Beschluss in Kraft gesetzt beitung ren und Vorprüfung verfahren hängig (GRB) Richtplanung Teilrevision Bereich Allmend/ 31.10.2007 Saalsporthalle BZO-Teilrevisionen Bereich Allmend/Brunaubrücke 31.10.2007 Bienenstrasse 31.10.2007 Bereich Allmend/Saalsporthalle 31.10.2007 Sonderbauvorschriften SBV KIBAG durchgeführt SBV Neu-Oerlikon durchgeführt SBV ETH Zürich-Hönggerberg 31.01.2007 27.10.2007 SBV Triemli durchgeführt 24.10.2007 Gestaltungspläne GP Toni-Areal 18.04.2007 27.10.2007 GP Tramdepot Hard durchgeführt derzeit sistiert GP Stadtraum HB 18.01.2006 x Aufhebung GP «HB-Südwest» 18.01.2006 GP Löwenbräu-Areal 09.11.2005 x November 07– GP Manegg Januar 08 Lärm-GP Seebacherstrasse 11.08.2007 GP Im Forster 17.02.2007 Lärm-GP Obsthaldenstrasse 08.11.2006 abgeschlossen GP Belvoirpark durchgeführt GP Neues Kongresszentrum durchgeführt Zürich GP UBS Grünenhof durchgeführt 28.11.2007 Aufhebung GP Contraves-Areal durchgeführt GP Edisonstrasse durchgeführt Ergänzender GP SEW-Areal durchgeführt Baufelder B+F GP FGZ, 3. Etappe Ersatzneubau x Geschäftsbericht 2007 Hochbaudepartement 229
Quartierpläne 2007 Nr. Quartierplan Aktueller Stand 221 Eierbrecht Bau der Anlagen 235 Teilrevision Jasminweg Einleitung/Festsetzung, Oktober 2007 351 Zielackerstrasse Schlussabrechnung 362 Teilrevision Bereich Jungstrasse Einleitung, Dezember 2006, Festsetzung in Vorbereitung 403 Langmatt Schlussabrechnung 447 Hagenbuchrain Schlussabrechnung Strasse Schützenrain 457 Kürberghang Schlussabrechnung 464 Obsthaldenstrasse Festgesetzt, November 2006 467 Käshalden Bau der Anlagen 467 Käshalden, Teilrevision Waschhausweg Einleitung, Mai 2007, Rechtsmittelverfahren hängig 468 Ruggächer Bau der Anlagen 470 Seebacherstrasse Grundbuchlicher Vollzug, Bau der Anlagen durch Private 481 Riedhofstrasse Schlussabrechnung 484 Heubeeriweg Festgesetzt, April 2006, derzeit Rechtsmittelverfahren hängig 485 Hurdäcker Festsetzung Anfang 2008 488 Manegg 2. Entwurf Quartierplan in Erarbeitung 490 Ettenfeld-Süd Einleitung, Februar 2007 491 Ettenfeld-Nord Einleitung, Mai 2007 Architektonische Beratung/Baukollegium 2003 2004 2005 2006 2007 Begutachtung Baugesuche 990 885 800 889 820 Geschäfte Baukollegium 42 36 34 34 41 Denkmalpflege/Denkmalpflegekommission 2003 2004 2005 2006 2007 Geprüfte Baugesuche 478 530 497 450 470 Feststellungsbeschlüsse – – – 12 5 Verfasste Objektblätter – – – 11 8 Unter Schutz gestellte Objekte 18 21 22 25 19 Schutzverordnungen 0 0 0 2 0 Aus dem Inventar entlassene Objekte 2 3 5 8 3 Erstellte Detailinventare/Dokumentationen 16 14 19 14 31 Geschäfte Denkmalpflegekommission 14 15 14 19 20 230 Geschäftsbericht 2007 Hochbaudepartement
4.3 Amt für Hochbauten ihrer Grösse wichtigen Erneuerungsprojekte Pflegezentrum Mattenhof und Schulhaus Milchbuck. Beim Schulhaus war 4.3.1 Aufgaben dies nur möglich dank dem Entgegenkommen der Denkmal- pflege. Nicht bei allen Instandsetzungsprojekten ist jedoch die Das Amt für Hochbauten (AHB) ist die Bauherrenvertretung für wirksame Massnahmen nötige Eingriffstiefe gegeben. für die Stadt Zürich in allen Projektierungs- und Bauphasen Es ist deshalb umso wichtiger, dass bei baulichen Grosspro- von städtischen Hochbauten. Zudem ist das AHB zuständig jekten der Stadt Zürich alle Möglichkeiten zur Verbesserung für die Vorbereitung und das Controlling von Bauvorhaben der Energieeffizienz ausgeschöpft werden. Das neue Betten- des gemeinnützigen Wohnungsbaus und von der Stadt un- haus des Stadtspitals Triemli wird daher als Leuchtturmpro- terstützter Institutionen. Die Aufgaben umfassen: jekt auf dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft geplant. Sein Wärmebedarf soll im Vergleich zu heute um 65–75 % gesenkt • Projektmanagement in allen Phasen des Bauvorhabens; werden, der Stromverbrauch um 5 %. Bei der Wahl der Bau- • Architekturwettbewerbe, Wettbewerbe Kunst und Bau; materialien wird der Aufwand von grauer Energie so tief wie Planerwahlverfahren und Unternehmersubmissionen; möglich gehalten. • strategische Planungen und Machbarkeitsstudien, Zu- standserfassung der Portfolios; Mehr als Wohnen: Erneuerung des Gebäudeparks • erarbeiten von baulichen Strategien, Konzepten, Normen Die Stadt Zürich besitzt einen Gebäudepark mit einem ver- und Standards (u. a. Nachhaltigkeitsstandards). sicherten Wert von rund 10 Mrd. Franken. Die Erneuerung dieses grossen Portefeuilles ist die wichtigste Aufgabe des Zwischen aktuellen Betriebsanforderungen, der langfristigen AHB. Dabei ist eine langfristige Betrachtungsweise erforder- Ausrichtung einer Baute, zukunftsorientierten Energie- und lich: Die heutigen Investitionen haben sich über einen Le- Nachhaltigkeitsanforderungen und begrenzten finanziellen benszyklus von 30 Jahren und länger in kultureller, wirtschaft- Mitteln besteht ein äusserst hoher Abstimmungsbedarf. licher, funktionaler und ökologischer Hinsicht zu bewähren. Dieses Spannungsfeld wird genutzt, um das Potenzial einer Die Betriebs- und Unterhaltskosten in diesem Zeitraum über- Aufgabe sorgfältig auszuloten und zusammen mit allen Ak- steigen oft die ursprünglichen Baukosten: Den Lebenszyklus- teuren positive, zum Ziel führende Lösungen zu suchen. Trotz kosten gilt daher wachsende Aufmerksamkeit. Eine geeignete diesen hohen Anforderungen weisen die AHB-Bauten hohe Methode zu ihrer Berechnung wird gegenwärtig von Fachleu- architektonische und städtebauliche Qualitäten auf. ten des Finanz- und Hochbaudepartements entwickelt. In diesem Zusammenhang ist die Kenntnis des Gebäudezu- stands der bestehenden Bauten wichtig. Das AHB bietet Ge- 4.3.2 Jahresschwerpunkte bäude-Zustandsbeurteilungen nach der STRATUS-Methode an. Sie ist einfach in der Anwendung und erlaubt zuverlässige Nachhaltigkeit: Dem Trend voraus Aussagen über den Alterungsgrad und über Grösse und Zeit- Das AHB hat sich von der aktuellen Diskussion über den Kli- punkt des künftigen Investitionsbedarfs zur Instandhaltung. mawandel nicht überraschen lassen. Seit Jahren steht die 2007 konnten u. a. 52 städtische Wohnsiedlungen neu auf- Stadt Zürich bezüglich ökologischer Nachhaltigkeit schweiz- genommen werden, so dass nun rund 70 % aller städtischen weit an der Spitze. Mit dem aktiven Support von Stadt- und Gebäude erfasst sind. Das nützliche Instrument soll in Zukunft Gemeinderat verfolgt das AHB eine Politik der Nachhaltigkeit, noch weiter ausgebaut werden. die in der ganzen Schweiz beachtet und zum Vorbild ge- Ein wichtiges Erneuerungsprojekt war das Kreisgebäude Kol- nommen wird. Die 2001 lancierten «7 Meilenschritte für um- lerhof (huggen_berger Architekten), das sich zu einer reprä- welt- und energiegerechtes Bauen» bildeten die Grundlage sentativen öffentlichen Adresse im Langstrassenquartier ge- für die Vorgaben der Energiedelegierten der grossen Städ- wandelt hat. Der Aufwertung des Langstrassenquartiers kam te. Mit dem stadträtlichen Legislaturziel 4 «Nachhaltige Stadt auch die subtile Erweiterung des Kinos Xenix (Frei + Saarinen Zürich» macht sich die Stadt auf den Weg zur 2000-Watt- Architekten) entgegen. Mehr Raum für Kultur wurde schliess- Gesellschaft. lich im Tanzhaus Wasserwerk in Wipkingen geschaffen. Im Im Hinblick auf diese Weichenstellung wurde die Handha- ehemaligen Transformatorengebäude entstanden ein Tanz- bung der 7 Meilenschritte im AHB weiter ausgebaut. Verbes- saal und neue Übungsräume neben Büros und Ateliers für serungen beim Energiebedarf von Bauten werden schon in Private (blue architects und Gramazio & Kohler Architekten). der Frühphase der Projekte eingeleitet. Bei der Vorbereitung Die Instandsetzung von drei städtischen Wohnsiedlungen von Neubauprojekten wird jetzt in jedem Fall geprüft, ob sich (Riedtli, Zurlinden und Hardau II) stand Ende 2007 kurz vor die Aufgabe für den MINERGIE-P-Standard eignet, so bei der ihrem Abschluss. Vorbereitung der Wettbewerbe für die Kunsthaus-Erweiterung Ein Sonderfall denkmalpflegerischer Erneuerung ist das und die Wohnsiedlung Kalkbreite. Beim Wettbewerb für den Amtshaus Parkring (TU Halter AG / Stücheli Architekten). Sei- Neubau des Altersheims Trotte kam der MINERGIE-P-Stan- ne Glas-/Aluminium-Fassade aus den frühen 1960-er Jahren dard erstmals zur Anwendung. Oft stehen die Anforderungen stand zwar unter Schutz, hatte aber ihre technische Lebens- der Energieeffizienz in Konkurrenz zu anderen Auflagen, z. B. erwartung erreicht und erfüllte bei weitem nicht die heutigen eng ausgelegte Lärmschutzvorschriften. energetischen Anforderungen. Dank einer neuen Gebäude- Auch bei Instandsetzungen wird systematisch geprüft, ob hülle, die sich optisch kaum von der ursprünglichen unter- der anspruchsvollere MINERGIE-Neubau-Standard erreicht scheidet, erreicht das Haus jetzt den Minergie-Standard; es werden kann. Ausserdem werden Möglichkeiten abgeklärt, wird neu mit Erdwärme geheizt. den gesamten Wärmebedarf durch erneuerbare Energien zu Die weitaus grössten Erneuerungsprojekte betreffen die decken. Ein wachsender Anteil von Instandsetzungsprojekten Stadtspitäler Waid und Triemli. Das Waidspital feierte im Au- erreicht den MINERGIE-Standard; zum Beispiel die wegen gust den Abschluss einer 19 Jahre dauernden, schrittweisen Geschäftsbericht 2007 Hochbaudepartement 231
Erneuerung (Schindler, Spitznagel, Burkhard + Landolt, stei- Sportliche Spitzenleistungen können nur auf einer breiten Ba- gerpartner sowie Itten + Brechbühl Architekten) auf der Ba- sis entstehen. Die Stadt Zürich investiert jährlich erhebliche sis einer strategischen Planung. In ihrem Verlauf stärkte das Summen in öffentliche Sportanlagen, denn der Breiten- und Waidspital seine Ausrichtung als Akutspital für die nördlichen Freizeitsport ist der beste Beitrag zur öffentlichen Gesund- Stadtquartiere, verbesserte die Aufenthaltsqualität für die heit und zur gesellschaftlichen Integration. In der Sportanlage Patientinnen und Patienten und baute seinen geriatrischen Juchhof (Altstetten) entstanden im Mai zusätzliche Fussball- Bereich aus. Für das Bettenhaus des Triemlispitals ist eine felder und zwei neue Garderobengebäude, die sich durch etappierte Erneuerung nicht machbar. Stattdessen wird ein kostengünstige Bauweise und eine markante Architektur- Neubau (Aeschlimann Prêtre Hasler Architekten) neben dem sprache auszeichnen (HRS TU/e2a Architekten). Das Erneu- bestehenden Hochhaus dessen Funktion übernehmen. Am erungsprojekt für die Sportanlage Heerenschürli passierte im 25. November bewilligten die Stimmbürgerinnen und Stimm- November die Volksabstimmung. bürger den Objektkredit von 290 Mio. Franken. Im Quartier Hardau konnte im November die neue Sporthalle der Schule und dem Vereinssport übergeben werden (weber- brunner Architekten). Auch sie ist ein Bauwerk, bei dem die Kostenvorgabe für den Entwurf massgeblich war. Der in weis- ses Blech gehüllte Würfel wirkt elegant und leicht; neben der grossen Dreifachturnhalle mit Publikumstribünen enthält er Trainingsräume, eine Aula und eine Gastroküche für grössere Events. Die Sporthalle reiht sich ein in die baulichen Mass- nahmen zur Aufwertung des Hardauquartiers gemäss dem stadträtlichen Legislaturziel 2002–2006. Grosse Beachtung erfuhr im Mai die Wiedereröffnung des Let- zigraben-Bads. Das einzige grössere Bauwerk des Schweizer Schriftstellers und Architekten Max Frisch wurde mit grosser Sorgfalt denkmalpflegerisch instand gesetzt (weberbrunner Architekten) und neu mit einem Wellenbad und Ausstellungs- Klassische Eleganz und Leichtigkeit: Der Erweiterungsbau der Schulanlage Hirzenbach. (Bild: Beat Bühler) räumen versehen. Im Zug der Erneuerung und Erweiterung von Schulanlagen wurden in den letzten Jahren zahlreiche Mehrfachturnhallen In Schwamendingen konnte die Erweiterung des Schul- für den Schul- und Vereinssport neu erbaut. Hier ist das AHB hauses Hirzenbach in Betrieb genommen werden, während offensichtlich vom Pech verfolgt: Nachdem im Geschäftsjahr der Altbau noch 2008 instand gesetzt wird. Der klassische 2006 die neue, unterirdische Turnhalle Apfelbaum wegen und schwebend leicht wirkende Neubau von Roger Boltshau- Wasserschäden saniert werden musste, folgte im August eine ser fügt sich organisch in die Anlage aus den 1960-er Jahren neue gravierende Schadenmeldung: Unwetterartige Regenfäl- ein. Zusätzliche Klassenzimmer, Hort, Spezialräume und eine le hatten die neue Dreifachturnhalle im Schulhaus Falletsche Dreifachturnhalle sind in dieser Erweiterung enthalten. unter Wasser gesetzt. Der Hallenboden musste in der Folge entfernt werden; die Halle bleibt voraussichtlich bis im Som- Mehr als Letzigrund: Neubauten für den Sport mer 2008 gesperrt. Es dauert in solchen Fällen einige Zeit, bis Die Eröffnung des Stadions Letzigrund im August bildete die technische Ursache des Wassereinbruchs geklärt und die zweifellos den Höhepunkt in der AHB-Jahresagenda. Nach Kostenbeteiligung der haftbaren Unternehmer bzw. ihrer Versi- nur 19 Monaten Bauzeit ging Zürichs neue Sportarena erfolg- cherungen geregelt sind. Für die Sanierung sind anschliessend reich in Betrieb. Die Atmosphäre überzeugte und sämtliche geeignete Witterungsbedingungen abzuwarten. Wir wissen, technischen Systeme funktionierten auf Anhieb einwandfrei. dass das für die Schule und die Sportvereine eine massive Be- Für seine herausragende Architektur wurde das Letzigrund einträchtigung bedeutet, die wir zumindest durch eine transpa- (TU Implenia Generalunternehmung/Bétrix Consolascio und rente Informationspolitik zu mildern versuchen. Frei Ehrensperger Architekten) sowohl mit dem «Prix Acier» Obwohl es bauliche Risiken mit sich bringt, so anspruchsvolle als auch mit dem «Goldenen Hasen» für das beste Schweizer Gebäudeteile wie eine Turnhalle unterirdisch und mit begeh- Bauwerk 2007 ausgezeichnet. barem Dach zu bauen, steht diese Lösung gegenüber oberir- dischen Hallen oft im Vordergrund. Dahinter steht der Wunsch, die kostbaren Freiflächen bestehender Schulanlagen möglichst zu schonen und das grosse Volumen sanft ins vorhandene Siedlungs- und Freiraumgefüge des Quartiers einzubetten. Hohe Präsenz: Kleinbauten im öffentlichen Raum Wegen ihrer geringen Grösse werden sie in ihrer Wirkung oft unterschätzt: Die kleinen Bauwerke, die auf Plätzen, an Tram- haltestellen und in öffentlichen Anlagen dienende Funktionen ausüben: Als Tramwartehallen, WC-Gebäude, Kioske oder ähnliches. Welche Aufwertung ein öffentlicher Platz durch ein solches Dienstgebäude erfahren kann, zeigt eindrücklich der Limmatplatz im Kreis 5. Die neue Tramwartehalle (Baumann Roserens Architekten) wächst buchstäblich über ihre dienen- Austragungsort der EURO 08: Das preisgekrönte Stadion Letzigrund. (Bild: Yves André) de Funktion hinaus: Als weit gespanntes, rundes Betondach 232 Geschäftsbericht 2007 Hochbaudepartement
überspannt sie die Platzmitte, leuchtende Glaskörper nehmen Vrenelisgärtli und Limmattal stehen kurz vor Abschluss. Zum Café und andere Nutzungen auf, die damit Teil der Gesamt- Jubiläumsjahr «100 Jahre Wohnbauförderung» organisierte form werden. Den Trambenutzerinnen und -benutzern steht die Stadt Zürich zusammen mit dem Schweizerischen Ver- ein offener und geschützter Raum zur Verfügung, der zugleich band für Wohnungswesen (SVW Sektion Zürich) den Ideen- ein Treffpunkt im Quartier ist. Selten kann mit so kleinen Bau- wettbewerb «Wie wohnen wir morgen?». Der Wettbewerb vorhaben so grosse Wirkung erzielt werden. 4 Mio. Franken und seine Begleitveranstaltungen lösten Diskussionen über betrugen die Gesamtkosten der Platzgestaltung, davon ent- innovative Wohnbaustrategien aus, die im gemeinnützigen fallen 1,5 Mio. Franken im engeren Sinn auf die Wartehalle. Wohnungsbau nachhaltige Wirkung erwarten lassen. Die neue Tramwartehalle wertet den Limmatplatz entscheidend auf. (Bild: Theodor Stalder) Urbane Wohnqualität in der Grünau: Wohnsiedlung Werdwies und Brunnen «hier». (Bild: Georg Aerni) Am Seeufer gehen die baulichen Aufwertungsmassnahmen weiter: Im Sommer konnte die zweite Bootsvermietung gemäss «Corporate Design Kleinbauten» eröffnet werden (Stoos Archi- Dass die im AHB durchgeführten Wettbewerbe in erfolgreiche tekten). Zwei neue Züri-WCs am Utoquai und auf der Blatter- Bauvorhaben münden, zeigten die elf im Sommer neu bezo- wiese tragen zum Komfort und zur Sauberkeit der Anlagen bei. genen Wohnsiedlungen des gemeinnützigen Wohnungsbaus. Die Planung von Kleinbauten im öffentlichen Raum gehört zu Sechs davon gingen auf Wettbewerbe im AHB zurück. Mit den anspruchsvollsten Aufgaben des AHB. Ihre exponierte besonderem Stolz wurde im Juni die neue städtische Wohn- Lage hat sehr hohe städtebauliche Anforderungen und eben- siedlung Werdwies (Grünau) von Adrian Streich bezogen. Das so viele Ansprüche unterschiedlichster Anspruchsgruppen bereits mehrfach ausgezeichnete Projekt bietet für Familien, zur Folge, die sich oft nur schwer vereinbaren lassen. Die Kleinhaushalte und speziell für Musikerinnen und Musiker nötige robuste Ausführung und die zahlreichen technischen hervorragenden und preiswerten Wohnraum. Den gutbürger- Einbauten auf kleinem Raum (wie automatische WC-Anlagen, lich zugeschnittenen Wohnungen steht ein vielfältiger, urban Gastroküchen usw.) führen zu relativ hohen Kostenkenn- gestalteter Aussenraum zur Verfügung. Der Gedanke der zahlen, die es immer wieder neu zu erklären gilt. sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit kam hier in umfas- sender Weise zum Tragen. Wettbewerbe für Stadt und Baugenossenschaften Eine neuartige, interdisziplinäre Wettbewerbsaufgabe war Von den zehn Architekturwettbewerben entfiel ein grosser An- am Escher-Wyss-Platz zu lösen. Für die Neugestaltung des teil auf Projekte von gemeinnützigen Baugenossenschaften Platzes war ein Projekt gesucht, das durch ein Zusammen- und städtischen Stiftungen. Neben dem genossenschaft- spiel von Kunst und Architektur diesem belebten 24-Stunden- lichen Wohnungsbau standen Projekte des Alterswohnens im Ort einen unverwechselbaren Charakter verleiht. Teams aus Vordergrund. Die Nachfrage nach hochwertigem, hindernis- Architektur, Kunst und Verkehrsplanung waren zur Teilnahme freiem Wohnraum mit spezifischen Dienstleistungen wächst eingeladen. Die Jury wählte im November das Projekt «Nagel- weiter. Die Neubau-Wettbewerbe für die städtischen Alters- haus» von Caruso St. John Architects (London) und Thomas heime Trotte (Wipkingen) und Köschenrüti (Seebach) konnten Demand (Berlin) zur Ausführung aus. im Januar prämiert werden, ebenso wie der Wettbewerb für die Alterssiedlung Frieden (Affoltern) der Stiftung Alterswoh- Kunstprojekte mit internationaler Ausstrahlung nungen der Stadt Zürich (SAW). Weitere Wettbewerbe für die Kunst findet in Zürich traditionell nicht nur im Museum statt. SAW standen Ende 2007 kurz vor dem Abschluss: Neue Al- Kunst und Bau-Projekte bringen bedeutende Werke in den terswohnungen entstehen an der Seefeldstrasse (Riesbach), alltäglichen Lebensraum der Bevölkerung. Für die Fachstelle an der Feldstrasse (Aussersihl) und an der Tramendstation in Kunst und Bau/öffentlicher Raum war 2007 ein besonders in- Seebach. tensives Jahr: zehn Projekte wurden abgeschlossen und zehn Auf dem letzten Baurechtsareal im Gebiet Ruggächer wurde neue Auswahlverfahren durchgeführt. Das professionelle Ni- für die Baugenossenschaft Zentralstrasse der Architektur- veau der Werkauswahl ist hoch: Dass vier der fünf Künstle- wettbewerb für die Wohnsiedlung Aspholz Süd durchgeführt. rinnen und Künstler, die die Schweiz an der Biennale 2007 Das Siegerprojekt stammt von Darlington Meier Architekten. in Venedig vertraten, im gleichen Jahr auch Kunst und Bau- Wettbewerbe für Ersatzneubauten der Baugenossenschaften Projekte in Zürich ausführten, ist dafür ein deutlicher Beleg. Geschäftsbericht 2007 Hochbaudepartement 233
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