Geschäftsbericht 2007 Hochbaudepartement - Stadt Zürich

 
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                                                    Bild: Beat Bühler

       Geschäftsbericht 2007
       Hochbaudepartement
Inhaltsverzeichnis Geschäftsbericht Hochbaudepartement

1.      Vorwort                                                                                       221
2.      Legislaturziele und Jahresschwerpunkte                                                        222
3.      Kennzahlen Hochbaudepartement                                                                 223
4.      Departementssekretariat, Fachstellen, Dienstabteilungen                                       224
4.1     Departementssekretariat                                                                       224
4.1.1   Aufgaben                                                                                      224
4.1.2   Jahresschwerpunkte                                                                            224
4.1.3   Spezifische Kennzahlen                                                                        225
4.2     Amt für Städtebau                                                                             225
4.2.1   Aufgaben                                                                                      225
4.2.2   Jahresschwerpunkte                                                                            225
4.2.3   Kennzahlen Amt für Städtebau                                                                  229
4.3     Amt für Hochbauten                                                                            231
4.3.1   Aufgaben                                                                                      231
4.3.2   Jahresschwerpunkte                                                                            231
4.3.3   Spezifische Kennzahlen                                                                        234
4.4     Immobilien-Bewirtschaftung                                                                    235
4.4.1   Aufgaben                                                                                      235
4.4.2   Jahresschwerpunkte                                                                            235
4.5     Amt für Baubewilligungen                                                                      238
4.5.1   Aufgaben                                                                                      238
4.5.2   Jahresschwerpunkte                                                                            238
4.5.3   Spezifische Kennzahlen                                                                        239
5.      Parlamentarische Vorstösse                                                                    242

                                                                  Geschäftsbericht 2007 Hochbaudepartement
1. Vorwort

                                                                 die Grenzen Zürichs hinaus bekannten Bad neuer Glanz ver-
                                                                 liehen. Der sorgfältige Umgang mit wertvollen Gebäuden ge-
                                                                 hört ebenso zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung wie der
                                                                 sinnvolle Ersatz von Bauten. Manches bleibt, anderes muss
                                                                 sich ändern.

                                                                 Weniger augenfällig als die Hochbauten, aber im wörtlichen
                                                                 Sinne fundamental, ist die Stadtplanung. Hier leistet Zürich
                                                                 grosse Arbeit, die international Anerkennung gefunden hat.
                                                                 Nicht nur, aber auch mit der Berufung der Vize-Direktorin des
                                                                 Amtes für Städtebau, Regula Lüscher, zur Senatsbaudirekto-
                                                                 rin von Berlin. Die kooperative Planung ist keine Worthülse,
                                                                 sondern eine pragmatische und erfolgsorientierte Arbeitswei-
                                                                 se, mit der verschiedene Akteure mit verschiedenen Interes-
                                                                 sen gemeinsam Lösungen finden können.

                                                                 Zu schaffen gemacht haben uns die beiden Untersuchungen
Bild: Juliet Haller
                                                                 der Rechnungsprüfungskommission zum Hochhaus Hard
                                                                 und zum Kongresszentrum. Weniger wegen der vielen Arbeit
                                                                 und der zusätzlichen Belastung vieler Mitarbeitenden, son-
«In Zürich wird viel geplant und ge-                             dern wegen des grundsätzlichen Misstrauens, das gegen uns
baut. Mit hoher Qualität. Das ist ein                            und unsere Arbeit geäussert wurde. Denn unser Selbstver-
                                                                 ständnis ist es, sorgfältig zu planen und gut zu bauen. Dabei
wichtiger Beitrag zur nachhaltigen                               hilft aufbauende Kritik, nicht aber niederreissende Polemik wie
Stadtentwicklung und ein wertvolles                              sie im Gemeinderat zu hören war. Dass die Auseinanderset-
                                                                 zung zwischen Parlament, Exekutive und Verwaltung durch-
Erbe für die nächsten Generationen.»                             aus konstruktiv sein kann, zeigt sich bei der Zusammenarbeit
                                                                 mit der Sonderkommission HBD/SE.
Das Jahr 2007 hatte Höhen und Tiefen. Wie jedes Jahr.
Schön ist, dass es viele Höhe- und nur wenig Tiefpunkte          Teuer und ärgerlich ist der exzessive Gebrauch der Rechts-
gab. Überstrahlt vom neuen Stadion Letzigrund, das wir           mittel. Sei es gegen eine Freestyle-Anlage für Jugendliche,
dem Schul- und Sportdepartement fristgerecht übergeben           sei es gegen das Stadion Zürich oder auch die Beschwerde
haben. Das Stadion ist zweifellos ein architektonischer Wurf,    gegen den Stadtraum HB. Zwei Grossprojekte, die notabene
eine städtebauliche Bereicherung. So hat der Neubau bereits      von der Stimmbevölkerung mit grossem Mehr angenommen
ehrenvolle Auszeichnungen eingeheimst. Für mich steht die        wurden. Zwar gewinnt die Stadt Zürich praktisch alle Verfah-
Realisierung des Stadions aber auch für die Dynamik dieser       ren, aber die zeitliche Verzögerung kostet Geld, verunsichert
Stadt und ihrer Verwaltung und das grosse Potenzial, das in      die Investoren und beschädigt die demokratischen Prozesse.
der departementsübergreifenden Zusammenarbeit liegt. Die         Denn die StimmbürgerInnen stehen den Bauprojekten positiv
Bevölkerung, die VolksvertreterInnen, die Verwaltung und         gegenüber. 2007 haben sie dem neuen Bettenhaus Triemli
die Regierung haben sich diesen Erfolg mit einem ausserge-       und der Sportanlage Heerenschürli mit grossem Mehr zuge-
wöhnlichen Effort gemeinsam verdient.                            stimmt. Das ist ein Vertrauensbeweis in unsere Arbeit. Darauf
                                                                 lässt sich auch im neuen Jahr bauen.
Es war nicht die einzige Einweihung, die ich mitfeiern durfte.
Bei den Sportanlagen sind Juchhof und die Sporthalle Hardau
zu nennen und bei den Schulanlagen laufen Neubauten und
Instandsetzungen auf Hochtouren. Besonders stolz dürfen
wir auf die Renovation des wunderschönen Letzibades von          Stadträtin Kathrin Martelli
Max Frisch sein. Mit grosser Sorgfalt wurde diesem weit über     Vorsteherin des Hochbaudepartements

Geschäftsbericht 2007 Hochbaudepartement                                                                                    221
2. Legislaturziele und Jahresschwerpunkte

Legislaturziel «Planen und Bauen für die Stadt von                                                  Legislaturziel HBD 2010
morgen»                                                                                             Das Legislaturziel 2010 ist ein Multiprojektprogramm, das
Die Stadt Zürich wächst und wandelt sich rasch zu einer Me-                                         verschiedene städtische und HBD-interne Projekte vereint.
tropole. Wichtige Schlüsselprojekte (z. B. Kongresszentrum,                                         Der Schwerpunkt lag auf der Überführung der städtischen
Kunsthaus, Stadion Zürich, Zürcher Hochschule der Künste,                                           Projekte ins HBD. Besonders aufwändig war das Projekt
Hochschulgebiet, Stadtraum HB), müssen realisiert werden,                                           ERPplus, d.h. die Einführung von SAP im Finanz- und Rech-
um Zürichs Position im internationalen Wettbewerb zu stär-                                          nungswesen sowie im Personalwesen. Ein weiteres Projekt,
ken. Das Hochbaudepartement (HBD) nutzte 2007 das Le-                                               die Implementierung des städtischen Lohnsystems (SLS),
gislaturziel «Planen und Bauen für die Stadt von morgen»,                                           konnte erfolgreich abgeschlossen werden. Ebenso ist die
um seine Kräfte zu bündeln und sinnvolle Schwerpunkte zu                                            Einführung von Case Management auf dem besten Weg. Im
setzen (vgl. Teil STR S. 4).                                                                        August bzw. Oktober haben zwei der drei Case Manager ihre
                                                                                                    Arbeit aufgenommen. Sie arbeiten für HBD, Präsidial- und
Legislaturziel «Nachhaltige Stadt Zürich – auf dem                                                  Finanzdepartement, die allgemeine Verwaltung und die Be-
Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft»                                                                     hörden. Der dritte Case Manager wird im Frühling 2008 seine
Innerhalb dieses Legislaturschwerpunkts (vgl. Teil STR S. 6)                                        Tätigkeit aufnehmen.
ist das Hochbaudepartement zuständig für das Themen-
feld «Nachhaltiges Planen, Bauen und Bewirtschaften». Das
Hochbaudepartement setzt bereits heute hohe Nachhaltig-
keits-Standards um und wird seine Arbeit bis 2010 noch stär-
ker auf die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft ausrichten.

Das neue Mehrzweck- und Eventstadion Letzigrund bietet bis zu 50 000 Zuschauern Platz. (Bild: Yves André)

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3. Kennzahlen Hochbaudepartement

                                                         2003          2004          2005          2006          2007
 Anzahl Mitarbeitende
                                                          744           765           789           752           750
 (Festangestellte) Total1
 – davon Frauen                                           384           412           436           400           397
 – davon Männer                                           360           353           353           352           353
 Anzahl Stellenwerte                                      538           550           564           566           567
                                           2
 Anzahl Kaderpersonal Total                               122           129           123           125           126
 – davon Frauen                                            22            22            22            27            29
 – davon Männer                                           100           107           101            98            97
 Anzahl Lernende Total3                                    14            18            17            18            18
 – davon Frauen                                             8             8             7             5             5
 – davon Männer                                             6            10            10            13            13
 Mitarbeitende mit Vollzeitstellen (Beschäftigungsgrad 90–100%)
 Total                                                    370           369           380           387           382
 Frauen                                                    99           101           105           107           102
 Männer                                                   271           268           275           280           280
 Anzahl Frauen in %                                   26,76%        27,37%        27,63%        27,65%        26,70%
 Anzahl Männer in %                                   73,24%        72,63%        72,37%        72,35%        73,30%
 Mitarbeitende mit Teilzeitstellen I (Beschäftigungsgrad 50–89%)
 Total                                                    174           184           179           175           199
 Frauen                                                   122           137           135           128           150
 Männer                                                    52            47            44            47            49
 Anzahl Frauen in %                                   70,11%        74,46%        75,42%        73,14%        75,38%
 Anzahl Männer in %                                   29,89%        25,54%        24,58%        26,86%        24,62%
 Anteil Teilzeitstellen II (Beschäftigungsgrad < 50%)
 Total                                                    200           212           230           190           169
 Frauen                                                   163           174           196           165           145
 Männer                                                    37            38            34            25            24
 Anzahl Frauen in %                                   81,50%        82,08%        85,22%        86,84%        85,80%
 Anzahl Männer in %                                   18,50%        17,92%        14,78%        13,16%        14,20%

 Personalaufwand                                    62 685 567    65 486 480    68 198 612    68 250 555    69 690 920
 Sachaufwand                                       147 371 829   152 080 440   134 898 025   149 401 166   146 730 674
 übriger Aufwand                                    62 407 534    93 680 006    48 255 848    51 214 551    36 336 054
 Total                                             272 464 930   311 246 926   251 352 485   268 866 272   252 757 648
 Bruttoinvestitionen                               269 564 373   284 681 143   280 055 019   302 119 728   307 399 034

Definitionen:
1
  ohne Lernende und Praktikantinnen/Praktikanten
2
  Mitarbeitende mit Vorgesetztenfunktion
3
  ohne Praktikantinnen/Praktikanten

Geschäftsbericht 2007 Hochbaudepartement                                                                           223
4. Departementssekretariat, Fachstellen, Dienstabteilungen

4.1 Departementssekretariat                                      Mit dem Multiprojektprogramm HBD 2010 koordiniert das DS
                                                                 die HBD-Organisationsentwicklung unter dem Motto: «Das
4.1.1 Aufgaben                                                   Hochbaudepartement entwickelt sein Personal und seine Kul-
                                                                 tur, seine Struktur und seine Prozesse weiter im Sinne eines
Das Departementssekretariat (DS) besteht aus einem Team          dienstleistungsorientierten, leistungsbezogenen, modernen
von rund 40 JuristInnen, InformatikerInnen, Personal-, Finanz-   und personalfreundlichen städtischen Unternehmens.»
und Kommunikationsfachpersonen sowie den Zentralen               Die gesamtstädtischen Projekte ERPplus (Enterprise Res-
Diensten. Das DS unterstützt die Vorsteherin des Hochbau-        source Planning), die Einführung des neuen städtischen
departements bei der Entwicklung von Strategien und Zielset-     Lohnsystems (SLS) sowie die Raumbedarfsstrategie wurden
zungen sowie deren Umsetzung. Weitere wichtige Aufgaben          vom DS geleitet und weitergeführt. Das Projekt SLS konnte
sind Geschäftskontrolle und Personalführung sowie die Ko-        im DS per Ende 2007 abgeschlossen bzw. in die üblichen
ordination der Organisationsentwicklung. Auch die Leitung        Abläufe überführt werden.
des Legislaturschwerpunkts 2 «Planen und bauen für die
Stadt von morgen» liegt in den Händen des DS. Zu den zen-        Der Bereich Organisation und Informatik (O+I) führte im HBD
tralen Aufgaben gehört die Kommunikation: Die Medienschaf-       den Bildmanager und das Mitarbeitenden-Portal ein. Das
fenden erhielten Einladungen zu 24 Medienkonferenzen und         Intranet-Portal wurde im Februar aufgeschaltet. Es ermög-
mehr als 102 Medienmitteilungen, um die Öffentlichkeit über      licht den raschen Zugriff der HBD-Mitarbeitenden auf wichtige
die Tätigkeit des HBD informieren zu können. An 24 Infoveran-    Informationen und Applikationen. Der News-Teil des HBD-
staltungen in den Quartieren wurde der Dialog mit der Bevöl-     Portals mit aktuellen News dient als effizientes, zentrales In-
kerung gepflegt. Das DS stellt auch personelle und zeitliche     formations- und Führungsinstrument. Es soll das Verständnis
Ressourcen für die Betreuung von PraktikantInnen und Ler-        der Mitarbeitenden für die Arbeit des HBD verbessern – über
nenden zur Verfügung. Dazu gehörten 2007 eine juristische        den Aufgabenbereich der einzelnen Mitarbeitenden und über
Praktikantin, zwei Informatik-Praktikanten, eine KV-Lernende     die Dienstabteilungsgrenzen hinaus.
im dritten Lehrjahr sowie zwei Informatik-Lernende.
                                                                 Weitere abgeschlossene Projekte waren die Fahrzeugreser-
                                                                 vation, CAFM (Computer Aided Facility Management) für die
4.1.2 Jahresschwerpunkte                                         Immobilien-Bewirtschaftung und der SAP-Release-Wechsel
                                                                 in der Immobilien-Bewirtschaftung. Die O+I-Reorganisation
Das DS hat sich für die Jahre 2007 bis 2010 folgende Ziele       konnte abgeschlossen werden. Das O+I-Team hat den Mitar-
gesetzt:                                                         beitenden Aufgaben und Rollen neu zugeteilt. Wichtige Aus-
                                                                 bildungsmassnahmen wurden eingeleitet.
• Die Vorgesetzten leben ihre Führungsgrundsätze;                Mit dem Projekt «Rundum gsund» leistet das DS weiterhin ei-
• die DS-Mitarbeitenden sind selbständig, selbstverantwort-      nen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Gesundheit der Mitar-
  lich, selbstkritisch und selbstbewusst;                        beitenden im HBD. Angeboten werden Sitzmassagen (Kosten
• die DS-Mitarbeitenden sind fachlich auf dem neusten Stand;     zulasten der Arbeitnehmenden), spezielle Sport- und Fitness-
• die DS-KundInnen erhalten eine optimale Leistung.              angebote sowie Ernährungs- und Gesundheitsberatung.

224                                                                                    Geschäftsbericht 2007 Hochbaudepartement
4.1.3 Spezifische Kennzahlen

                                                                                  2003                   2004          2005             2006            2007
    Anzahl bearbeitete Geschäfte                                                 2 030                   2 000         2 080           2 000            2 350
    Anzahl Besucher Infodesk1                                                    9 066                   9 361         9 359           8 455            8 558

    Anzahl bearbeitete Änderungsanträge
                                                                                        –                       –      4 710           3 573            4 359
    EDV-Hotline2

    IT interner Aufwand in Mio. Fr.                                                     –                 1.34          1.62            1.93             2.12
    IT externe Kosten in Mio. Fr.                                                  5.70                   6.87          7.17            6.36             4.35
    davon Anteil OIZ in Mio. Fr.                                                   2.49                   2.99          3.99            2.84             2.86

1
    Der Infodesk wurde im Sommer 2002 beim Neubezug des Amtshauses IV nach der Sanierung in Betrieb genommen.
2
    Die Zahl wird erst seit Mai 2005 systematisch erhoben, für 2005 hochgerechnet.

Kommentar zu den Kennzahlen                                                                     ist stets um eine rasche Antwort besorgt und überwacht die
Jedes Jahr werden rund 2000 Geschäfte im DS bearbei-                                            Fristeinhaltung. Die Zunahme der Geschäfte ist auf die hohe
tet. Die meisten sind an die Vorsteherin gerichtet: Motionen,                                   Anzahl Bewerbungen bei der Wiederbesetzung von offenen
Schriftliche Anfragen, Interpellationen und Postulate des                                       Stellen und Ausbildungsplätzen für Lernende zurückzufüh-
Gemeinderates, Verfügungen und Weisungen der eigenen                                            ren.
Dienstabteilungen gemäss Finanzkompetenzregelung oder                                           Der Infodesk im Amtshaus IV hat sich seit seiner Gründung im
Zuschriften und E-Mails aus der Bevölkerung. Weiter fallen                                      Sommer 2002 gut etabliert; die Besucherzahl ist beträchtlich
darunter die Rekurse an die Bausektion, die von den Juri-                                       und hat sich wieder erhöht.
stInnen im Amt für Baubewilligungen oder im DS bearbeitet                                       Der Bereich Organisation und Informatik bedient alle Mitar-
werden. Dazu werden auch interne Geschäfte des DS, z.B.                                         beitenden im HBD. Von den Anrufen an die Hotline konnten
Personalbewerbungen sowie Vernehmlassungen oder Re-                                             65% sofort am Telefon gelöst werden, was einer optimalen
kurse an die Baurekurskommission, das Verwaltungsgericht,                                       Quote entspricht. Die restlichen wurden zur Bearbeitung an
das Bundesgericht usw. bearbeitet. Die Geschäftskontrolle                                       die zuständigen Mitarbeitenden weitergeleitet.

4.2 Amt für Städtebau                                                                           Hochschulgebiet und Science-City
                                                                                                Der Masterplan Hochschulgebiet will den Hochschulstandort
4.2.1 Aufgaben                                                                                  stärken. Er ist die Basis für die weitere Entwicklung in Städ-
                                                                                                tebau und Architektur, Denkmalpflege, Freiraum, Nutzung,
Zu den wichtigsten Aufgaben des Amtes für Städtebau                                             Verkehr und Image. Der Masterplan war Grundlage für die
(AfS) zählen: Grundlagen schaffen für Stadtplanung und                                          Anpassung des kantonalen Richtplans für öffentliche Bauten
Denkmalpflege, Bauordnung und Zonenplan, Sondernut-                                             und Anlagen, den der Kantonsrat Ende 2007 genehmigt hat.
zungsplanungen, Quartierplangeschäfte, Schlüsselprojekte,                                       Erste Projekte auf der Grundlage des Masterplans sind ange-
städtebauliche Studien und Wettbewerbe, gestalterisch-                                          laufen, z. B. die Kunsthaus-Erweiterung (s.u.) und der Neubau
architektonische und städtebauliche Überprüfung von Bau-                                        ETH «Oberer Leonhard».
gesuchen und Aussenreklameanlagen, Denkmalpflege und
Inventarisation, Archäologie und Dendrochronologie sowie                                        Science-City steht für die Vision eines lebendigen Quartiers
Baugeschichtliches Archiv.                                                                      der Denkkultur, des Dialogs und der Begegnung zwischen
                                                                                                Wissenschaft, Bevölkerung und Wirtschaft. Vor allem soll
                                                                                                künftig auch Wohnraum für Studierende gebaut werden. Mit
4.2.2 Jahresschwerpunkte                                                                        den neuen Sonderbauvorschriften (SBV) werden diese Ziele
                                                                                                planungs- und baurechtlich umgesetzt. Nach der Festset-
Stadtraum HB                                                                                    zung durch den Gemeinderat hat der Stadtrat die SBV per
Die Baurekurskommission und das Verwaltungsgericht haben                                        27. Oktober 2007 in Kraft gesetzt.
den Rekurs gegen den privaten Gestaltungsplan «Stadtraum
HB» weitgehend abgewiesen. Das Bauprojekt für die neue                                          Neubau Kunsthaus
Pädagogische Hochschule wird bearbeitet. Für weitere Bau-                                       Der Architektur-Wettbewerb ist lanciert und wird 2008 durch-
felder laufen Studienaufträge. Ein Beirat und das Baukollegi-                                   geführt, vorausgesetzt der Gemeinderat genehmigt den Pro-
um sichern die hohen qualitativen Ansprüche, die das AfS an                                     jektierungskredit. Die Turnhallen sind aus dem Inventar entlas-
die Projektentwicklungen stellt.                                                                sen. Es läuft der Rekurs des Heimatschutzes.

Geschäftsbericht 2007 Hochbaudepartement                                                                                                                   225
Neues Kongresszentrum Zürich                                      Leitbild Seebecken
Im März stellte Rafael Moneo das überarbeitete Projekt für        Gemeinsam mit dem Kanton Zürich erarbeitet die Stadt ein
das neue Kongresszentrum der Öffentlichkeit vor. Angepasst        Leitbild für das Seebecken. Ziel ist ein gemeinsames Ver-
wurden seit dem Wettbewerb die betrieblichen Abläufe, der         ständnis für das Zürcher Seebecken. Das Leitbild soll eine
Pavillon, der Seezugang, die Materialisierung und die innen-      strategische und konzeptionelle Entscheidungsgrundlage für
räumliche Qualität. Der öffentliche Gestaltungsplan «Neues        die qualitative Weiterentwicklung des Seebeckens liefern.
Zürcher Kongresszentrum» lag vom 10. August bis 9. Ok-
tober für das Mitwirkungsverfahren öffentlich auf. Rund 90        Personelles/Organisation
Einwendungen sind dazu eingegangen. Die Baudirektion des          Regula Lüscher, stellvertretende Direktorin im AfS, wurde per
Kantons Zürich hatte im März darüber informiert, dass sie         1. März 2007 als Senatsbaudirektorin nach Berlin berufen –
das heutige Kongresshaus mit dem Festsetzungsbeschluss            eine Auszeichnung für die über die Landesgrenzen hinaus an-
des Gemeinderates zum Gestaltungsplan aus dem Denkmal-            erkannte Arbeit des AfS.
schutzinventar entlassen wird. Im November und Dezember           Zur konsequenten Umsetzung der Legislaturziele 2006–2010
beriet die Spezialkommission HBD/STEZ drei Weisungen:             hat das AfS per 1. Januar 2008 zwei neue Fachbereiche ge-
zwei zum Landerwerb sowie eine zur dringlichen Motion der         schaffen: Räumliche Entwicklungsstrategie (RES) und Schlüs-
CVP/EVP-Fraktion zur Prüfung von alternativen Standorten.         selprojekte.

Plan Lumière                                                      Gebietsmanagement:
Im Rahmen von Sanierungs- und Umbauarbeiten hat die               Zürich-West
Stadt die Beleuchtung des Lindenhofs, der Blatterwiese und        Der Gestaltungsplan Toni-Areal ist überarbeitet und in Kraft
der Gessnerbrücke in Betrieb genommen. Im Weiteren wur-           gesetzt. Der ergänzende Gestaltungsplan für das Baufeld B +
de das Projekt für die Beleuchtung der Gebäudefassaden am         F auf dem Escher-Wyss-Areal ist überarbeitet. Die öffentliche
Utoquai 29–55 lanciert. 2008 möchte die Stadt während der         Auflage hat stattgefunden, ohne dass materielle Einwände
EURO 2008 eine grossflächige Bemusterung in Betrieb neh-          deponiert wurden. Das Baugesuch für das Gebäude «Escher-
men und anschliessend mit den privaten Grundeigentüme-            Terrassen», basierend auf dem geänderten ergänzenden Ge-
rInnen das definitive Projekt realisieren.                        staltungsplan, liegt vor. Für das Maag-Areal ging ein weiteres
www.stadt-zuerich.ch/plan-lumiere                                 Baugesuch für das Bürogebäude «Platform» ein. Auf dem
                                                                  Hardturm-Areal startete ein Wettbewerb für ein Hochhaus.
Räumliche Entwicklungsstrategie                                   Die Stadt hat das Pfingstweid-Areal als Standort für das zu-
Die räumliche Entwicklungsstrategie (RES) ist die Konkretisie-    künftige Primarschulhaus Zürich-West festgelegt.
rung der Strategie «Zürich 2025 – Ziele und Handlungsfelder
für die Entwicklung Zürichs». Sie wird interdepartemental im      Das Tram Zürich-West wird das Gebiet besser erschliessen.
Rahmen des Legislaturschwerpunkts «Planen und Bauen für           Das Projekt nahm zwei wichtige Hürden: Die kommunale wie
die Stadt von morgen» erarbeitet. Wichtigste Beteiligte sind      auch die kantonale Volksabstimmung ergaben eine Zustim-
Grün Stadt Zürich, Stadtentwicklung, Tiefbauamt sowie Um-         mung von rund 70 %. Auch die Aufwertungsmassnahmen für
welt- und Gesundheitsschutz.                                      den öffentlichen Raum schreiten voran: die Sofortmassnah-
Drei Inputstudien lieferten erste Ansätze für eine Strategie.     men für den Bahnhof Hardbrücke sind abgeschlossen, das
Anhand dieser hat die Stadt die Erfolgspositionen Zürichs be-     Bauprojekt für den Gleisbogen wurde öffentlich aufgelegt, die
nannt und die Strategiefelder Stadtbild, Bauliche Dichte und      GrundeigentümerInnen und Anwohnenden wurden informiert.
Nutzung definiert.                                                Für die Mitfinanzierung des Pfingstweid-Parks fand eine Infor-
                                                                  mationsveranstaltung mit den Grund-eigentümerInnen statt.
Raumkonzept National und Städteposition CH
Das AfS hat in der Plattform «Städteposition CH» mitgewirkt,      Seit April können sich Interessierte im Infocenter Zürich-West
um die Anliegen der Stadt Zürich zu vertreten. Position und       persönlich über die Entwicklungen informieren. Der E-News-
exemplarische Vorhaben sind in einer Publikation festge-          letter informierte halbjährlich über Neuigkeiten im Quartier und
halten. Im Rahmen von Foren und Arbeitsgruppen beteiligt          im Herbst fand eine weitere Veranstaltung der Reihe «Zürich-
sich das AfS am Entwurf eines Raumkonzepts CH sowie               West Diagonal» statt. www.stadt-zuerich.ch/zuerich-west
des revidierten Raumplanungsgesetzes (RPG), die unter der
Federführung des Bundesamts für Raumentwicklung (ARE)             Leutschenbach
entstehen. Zudem fand ein Erfahrungsaustausch zum Thema           Der Leutschenbach-Park befindet sich im Bau. Ergän-
«Verstärkung der Identität in Agglomerationen» statt.             zend wurden Ausbau und Neugestaltung der Leutschen-
                                                                  bachstrasse vorangetrieben. Der Rohbau des Schul-
Regionale Zusammenarbeit                                          hauses Leutschenbach schreitet voran. Die Baubewilligung
Das AfS hat die regionale Zusammenarbeit intensiviert. Es en-     für die zweite Etappe der Sunrise-Tower ist erteilt. Einen
gagierte sich verstärkt in Projekten der Regionalplanung Zürich   Überblick über die Entwicklung gibt der Newsletter unter
und Umgebung (RZU, «Nachhaltige Siedlungsentwicklung im           www.stadt-zuerich.ch/leutschenbach
Verdichtungsraum»). Ausserdem initiierte es eine Projektidee
mit regionalen PartnerInnen («Die Region nimmt Gestalt an»).      Letzi
Gemeinsam mit dem Tiefbau- und Entsorgungsdepartement             Das Letzi-Gebiet entwickelt sich weiter. Die Stadtentwicklungs-
begleitete das AfS das interkantonale Projekt «Agglomerati-       kommission diskutierte die Umzonierung des Zollfreilagers.
onspark Limmattal» mit den Kantonen Aargau und Zürich.            Diese wird voraussichtlich im Sommer 2008 in Kraft gesetzt.

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Die SBB erarbeiteten zusammen mit dem AfS und weiteren            Architektonische Beratung, Baukollegium
städtischen Amtsstellen Grundsätze für die Entwicklung des        Die Vorberatung und Begleitung von Bauherrschaften und
Areals «Letzibach» an der Hohlstrasse. Die Stadt hat im Sep-      Planenden blieb auf dem hohen Niveau des Vorjahrs. Mit der
tember das neue Stadion Letzigrund eröffnet. Im Rahmen des        vielerorts möglichen baulichen Verdichtung stellte sich ver-
Legislaturschwerpunkts 2 realisierte das AfS im Freibad Letzi-    mehrt die Frage nach der gebietsverträglichen Einordnung
graben eine Ausstellung über die Geschichte des Ortes und         von Neubauprojekten. Im Rahmen des Baubewilligungsver-
informierte über die aktuelle Entwicklung im Gebiet.              fahrens begutachtete das AfS rund 820 Baugesuche. Deutlich
                                                                  zugenommen haben kleinere und mittlere Neubaugesuche,
Schwamendingen                                                    vor allem für Wohnbauten. Die Begleitung und Initialisierung
Private und gemeinnützige Wohnungsträgerschaften planen           von diskursiven Verfahren und Studienaufträgen blieb kon-
vermehrt Erneuerungen, insbesondere Ersatzneubauten. Die          stant hoch.
Herausforderung für die Stadt besteht darin, die im Leitbild      Das Baukollegium hat an zehn Sitzungen 36 externe und fünf
Schwamendingen veröffentlichten Ziele und Leitsätze umzu-         interne Geschäfte behandelt.
setzen. Bei der Festlegung von Dichte, Siedlungsmuster usw.
sollen die qualitativen Anforderungen an Ortsbild, Freiraum-
qualität usw. erfüllt werden. Grössere Bauprojekte geben Im-
pulse für die weitere Entwicklung in Schwamendingen: der
Umbau des Bahnhofs Stettbach im Rahmen des Anschlusses
an die Glatttalbahn, die Sportanlagen Heerenschürli sowie die
Autobahnüberdeckung («Einhausung») zwischen Schöneich
und Aubrugg. Die Stadt informiert die betroffenen Grund-
eigentümerInnen regelmässig über das Projekt und die Ent-
wicklungsplanung. Das städtebauliche Entwicklungskonzept
ist in Arbeit und wird durch Machbarkeitsstudien auf Aspekte
wie Dichte, Siedlungstypologie, Freiraum, usw. überprüft.

Zürich-Affoltern
In den Quartierplangebieten Ruggächer und Wolfswinkel so-
wie im Areal In Büngerten und auf dem CeCe-Areal entstan-
den rund 900 Wohnungen. Rund 900 weitere Wohnungen
sind bewilligt und teilweise im Bau. Die Werkleitungen, Stras-
sen, Wege und Quartierplätze des Quartierplans Ruggächer
sind weitgehend erstellt.                                         Parkrampe Sihlcity. (Bild: Juliet Haller, Amt für Städtebau)

Neu-Oerlikon
Für das geplante Umsteigezentrum bei Schaffhauser-, Fries-
und Binzmühlestrasse werden mit einer Testplanung die we-         Reklameanlagen
sentlichen Inhalte für ein städtebauliches Leitbild erarbeitet.   Die 2006 vorgestellten Aussenwerbekonzepte bewähren sich
Die Revision der Sonderbauvorschriften Neu-Oerlikon hat           in der Praxis. Die Zahl der bearbeiteten Reklamegesuche
zwei Inhalte: Die noch bestehenden Industriebauten im Teilge-     (1000), Voranfragen (600) und Beratungen (600) ist gegen-
biet D beim Bahnhof können erhalten bleiben. An bestimmten        über dem Vorjahr gleich geblieben. Die Anzahl der Rechts-
Lagen beleben publikumsnahe Einrichtungen wie Läden oder          mittelverfahren hat sich nochmals geringfügig erhöht. Die
Restaurants in den Erdgeschossen das Quartier.                    Einnahmen für die Benützung des öffentlichen Grundes sind
                                                                  gestiegen; dies aufgrund der guten wirtschaftlichen Entwick-
Manegg                                                            lung und aufgrund der regen Bautätigkeit (Megaposter an
Im Juli hat die Stadt die GrundeigentümerInnen zur ersten         Baugerüsten).
Quartierplanversammlung eingeladen. Anschliessend startete        Das Verwaltungsgericht hat die Beschwerde gegen die Ver-
sie die Erarbeitung des zweiten Quartierplanentwurfs. Der Ge-     gabe des Plakatvertrags am 23. August rechtskräftig abge-
staltungsplan-Entwurf zum gesamten Gebiet lag öffentlich auf.     wiesen. Die neuen Verträge mit den beiden Plakatfirmen, die
                                                                  den Zuschlag erhalten haben, gelten ab 1. Juli 2008.
Öffentlicher Raum
Die enge Zusammenarbeit mit Tiefbauamt und Grün Stadt             Stadtarchäologie
Zürich hat sich etabliert. Der Fachbereich öffentlicher Raum      Die Stadtarchäologie führte in der Altstadt an 37 Objekten, in
beteiligte sich intensiv an der Erarbeitung von «Stadträume       den Aussenquartieren an 45 Objekten Untersuchungen durch
2010 – Umsetzung». Weiterhin begleitete der Fachbereich           sowie Abklärungen im Zusammenhang mit Bauprojekten (u. a.
wichtige Projekte im öffentlichen Raum: Sechseläuten-Platz/       Schutzabklärungen). Für rund 80 Objekte in der Altstadt und
Theater-Platz/Stadelhoferplatz, Bahnhofplatz Oerlikon, Leitbild   in den Aussenquartieren waren Stellungnahmen im Rahmen
Bahnhof Oerlikon Ost, Stadtraum HB (Teilprojekt öffentlicher      des ordentlichen Baubewilligungsverfahrens notwendig.
Raum) usw. Zudem nahmen VertreterInnen des Fachbereichs
an Jurierungen teil, z. B. für Vulkanplatz, Pestalozzi-Anlage,    Beim Rennweg stiess die Stadtarchäologie auf eine Kultur-
Escher-Wyss-Platz und SBB-Durchmesserlinie Baustellenin-          schicht aus keltischer Zeit und zwei Bruchstücke einer «Tüp-
stallationen.                                                     felplatte», welche die Kelten zur Herstellung von Münzen ein-

Geschäftsbericht 2007 Hochbaudepartement                                                                                         227
setzten – ein wichtiges Indiz für die Bedeutung der keltischen   Das ewz passte ein Projekt (Entnahme von Seewasser zu
Siedlung. Bei einer Grabung in einem Gebäude am Limmat-          Heiz-/Kühlzwecken) im Zürcher Seefeld in Zusammenarbeit
quai kamen eine Ufermauer und Keramik aus dem 12./13.            mit der Unterwasserarchäologie Zürich soweit an, dass die
Jahrhundert zum Vorschein. Aufsehen erregte die Grabung          neolithischen Fundschichten beim Bau des Pumpwerks in der
beim Grossmünster: Archäologen fanden eine Knochengrube          Seerosenstrasse verschont blieben. Im Rahmen der EURO
aus der Reformationszeit sowie zwei goldene Ohrringe aus         2008 ist im unteren Zürichseebecken eine schwimmende
dem 17. Jahrhundert.                                             VIP-Plattform geplant. Die Befestigungspfähle werden soweit
                                                                 versetzt, dass die Plattform keine archäologischen Schichten
Weitere Untersuchungen fanden auf dem Lindenhof, am              zerstört.
Limmatquai, sowie an der Kirchgasse und an der Napfgasse
statt. Unter dem Stadthaus waren wichtige geologische Ein-       Das Labor für Dendrochronologie bearbeitete rund 50 Pro-
blicke möglich.                                                  jekte. Die archäologischen, historischen Hölzer stammten
In den Aussenquartieren standen neben Schutzabklärungen          einerseits von Gebäuden, andererseits aus archäologischen
bei ländlichen Bauten, die Ausgrabungen an der Hohnrain-         Grabungen und Hausuntersuchungen der Kantone Zürich,
strasse in Wollishofen im Vordergrund. Hier kamen Reste          Schaffhausen, Aargau, Luzern, Nidwalden, Schwyz und St.
eines römischen Gutshofes mit Mosaikböden und Heizsy-            Gallen. Zusätzlich wurden Hölzer für Privatpersonen und Insti-
stem zum Vorschein.                                              tutionen untersucht (u. a. Instrumente des Museums Bellerive
An der Eröffnung des renovierten Freibads Letzigraben rich-      Zürich).
tete das AfS eine Ausstellung für die Badegäste ein. In einem
Buch über das Freibad fanden auch die archäologischen Be-        Baugeschichtliches Archiv (BAZ)
funde des Jahres 2006 Eingang.                                   1617 Personen benutzten die Archivbestände vor Ort. Das
                                                                 BAZ erteilte etwa gleich viele schriftliche und telefonische
Praktische Denkmalpflege/Inventarisation/Denkmal-                Auskünfte. Das Archivpersonal begleitete Gruppenarbeiten,
pflegekommission                                                 unterstützte Schulklassen bei ihrem ersten Archivbesuch und
Der Stadtrat hat 19 Objekte unter Denkmalschutz gestellt.        informierte Gruppen von Studierenden über die Bestände und
Drei Objekte/Gebäudegruppen wurden aus dem Inventar ent-         deren Benutzung.
lassen. Die Denkmalpflege hat 470 Baugesuche geprüft und         Das BAZ war mit der Ausstellung «Zürich fotografiert
Anträge zuhanden der Bausektion des Stadtrates verfasst.         1850–1900» während fünf Monaten zu Gast im Landesmuse-
Hinzu kommen elf Verfügungen zu Beitragsleistungen an            um. Das Museum verzeichnete in dieser Periode rund 36 000
Schutzobjekten. Im Rahmen von Baubewilligungsverfahren           Eintritte. Im Haus zum Rech stellte das BAZ Fotografien des
hat der Stadtrat in fünf Feststellungsbeschlüssen festgehal-     Hotels Greulich aus – eine Schenkung des Inhabers.
ten, dass der Charakter des Schutzobjekts durch die bauliche     Das BAZ hat grössere Sammlungen von Fotografien aufge-
Massnahme nicht beeinträchtigt wurde. Im Zusammenhang            nommen.
mit Planungen, Neubau- und Umbaugesuchen sowie Provo-
kationen Privater und Begehren anderer Amtsstellen wurden        GIS Kompetenzzentrum HBD
elf Detailinventare und 20 Dokumentationen erstellt, sieben      Die neue GIS-Informationsplattform mapAfS, ein Werkzeug
weitere sind in Bearbeitung. Über das Gebiet der Weststrasse     für AfS-Mitarbeitende, wurde erfolgreich eingeführt. Das
liegt eine Ortsbildstudie vor. Zum Thema Gestaltung im Dach-     GIS-Kompetenzzentrum leistete einen wichtigen Beitrag zum
bereich verfasste das AfS zusammen mit weiteren Ämtern die       100-jährigen Bestehen der Wohnbauförderung: Das Büro für
Studie «Dachlandschaften». Sie dient als Leitfaden im Baube-     Wohnbauförderung überführte seine analogen geografischen
willigungsverfahren. Die interdisziplinär tätige Kontaktgruppe   Daten in digitale GIS-Daten; es veröffentlichte entsprechende
Schulhaus traf sich zu sechs Sitzungen mit dem Schwerpunkt       Karten in der Jubiläumsausgabe und im Internet. Die regio-
strategische Schulhausplanung.                                   nale Zusammenarbeit wurde intensiviert: Im Auftrag der RZU
                                                                 erstellte das GIS-Kompetenzzentrum Karten, die auf kom-
Die Denkmalpflege wirkte an zwei Ausstellungen mit: «Zürcher     plexen GIS-Analysen basieren. In Zusammenarbeit mit O+I
Schulhäuser – 6 Meilensteine in 175 Jahren» im Rahmen des        HBD entstand der Bildmanager, ein einfach zu bedienendes
Jubiläums 175 Jahre Volksschule sowie «Wohnsiedlungen            Programm zur Verwaltung von Fotos. Mit dem Bildmanager
erhalten, ergänzen, ersetzen» im Rahmen des 100-jährigen         lassen sich auch die Fassadenaufnahmen (mapGeoFoto) ver-
Jubiläums des gemeinnützigen Wohnungsbaus.                       walten.
Die Denkmalpflegekommission, die den Stadtrat in denkmal-
pflegerischen Angelegenheiten berät, kam achtmal zusam-          Liegenschaftenbewertung/Bauökonomie
men und behandelte zwanzig Geschäfte.                            Es wurden 108 Aufträge bearbeitet, vor allem Verkehrswert-
                                                                 schätzungen und Konzessionsgebührenberechnungen. In der
Unterwasserarchäologie und Dendrochronologie                     städtischen Schätzungskommission wurden mehr Geschäfte
Die archäologische Tauchequipe der Stadt Zürich arbeitete        behandelt, wodurch sich der Bearbeitungsaufwand erhöht
auch für die Kantone Zug, Schwyz, Zürich. Im Kanton Zug          hat. Insgesamt war die Durchlaufzeit pro Auftrag geringer als
barg sie Reste der neolithischen Seeufersiedlung, die um         im Vorjahr. Die Bearbeitung von Denkmalschutzfällen richtete
4200 v. Chr. errichtet wurde. Für den Kanton Schwyz setzte       sich auf die Behandlung solcher Fälle vor Gericht aus, dies
sie die Untersuchung der prähistorischen und historischen        mit Unterstützung des Rechtskonsulenten-Stellvertreters und
Brückenübergänge beim Seedamm zwischen Rapperswil                Vorsitzenden der städtischen Schätzungskommission.
und Hurden fort. Bei der Fundstelle Hombrechtikon-Feldbach
West fanden abschliessende archäologische Untersuchungen
und Schutzmassnahmen statt.

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4.2.3 Kennzahlen Amt für Städtebau

Richtplan- und BZO-Teilrevisionen, Sonderbauvorschriften (SBV) und Gestaltungspläne (GP) 2007

                                                                     Gemeinderats-
                                     in Bear-   Mitwirkungsverfah-                       Rechtsmittel-
Planungsinstrument                                                      Beschluss                        in Kraft gesetzt
                                     beitung    ren und Vorprüfung                   verfahren hängig
                                                                            (GRB)

Richtplanung

Teilrevision Bereich Allmend/
                                                                       31.10.2007
Saalsporthalle

BZO-Teilrevisionen
Bereich Allmend/Brunaubrücke                                           31.10.2007
Bienenstrasse                                                          31.10.2007
Bereich Allmend/Saalsporthalle                                         31.10.2007
Sonderbauvorschriften
SBV KIBAG                                             durchgeführt
SBV Neu-Oerlikon                                      durchgeführt
SBV ETH Zürich-Hönggerberg                                             31.01.2007                           27.10.2007
SBV Triemli                                           durchgeführt     24.10.2007
Gestaltungspläne
GP Toni-Areal                                                          18.04.2007                           27.10.2007
GP Tramdepot Hard                                     durchgeführt
derzeit sistiert
GP Stadtraum HB                                                        18.01.2006                   x
Aufhebung GP «HB-Südwest»                                              18.01.2006
GP Löwenbräu-Areal                                                     09.11.2005                   x

                                                    November 07–
GP Manegg
                                                        Januar 08

Lärm-GP Seebacherstrasse                                                                                    11.08.2007
GP Im Forster                                                                                               17.02.2007
Lärm-GP Obsthaldenstrasse                                              08.11.2006     abgeschlossen
GP Belvoirpark                                        durchgeführt

GP Neues Kongresszentrum
                                                      durchgeführt
Zürich

GP UBS Grünenhof                                      durchgeführt     28.11.2007
Aufhebung
GP Contraves-Areal                                    durchgeführt
GP Edisonstrasse                                      durchgeführt
Ergänzender GP SEW-Areal
                                                      durchgeführt
Baufelder B+F
GP FGZ, 3. Etappe Ersatzneubau              x

Geschäftsbericht 2007 Hochbaudepartement                                                                              229
Quartierpläne 2007

 Nr.           Quartierplan                                Aktueller Stand
 221           Eierbrecht                                  Bau der Anlagen
 235           Teilrevision Jasminweg                      Einleitung/Festsetzung, Oktober 2007
 351           Zielackerstrasse                            Schlussabrechnung
 362           Teilrevision Bereich Jungstrasse            Einleitung, Dezember 2006, Festsetzung in Vorbereitung
 403           Langmatt                                    Schlussabrechnung
 447           Hagenbuchrain                               Schlussabrechnung Strasse Schützenrain
 457           Kürberghang                                 Schlussabrechnung
 464           Obsthaldenstrasse                           Festgesetzt, November 2006
 467           Käshalden                                   Bau der Anlagen
 467           Käshalden, Teilrevision Waschhausweg        Einleitung, Mai 2007, Rechtsmittelverfahren hängig
 468           Ruggächer                                   Bau der Anlagen
 470           Seebacherstrasse                            Grundbuchlicher Vollzug, Bau der Anlagen durch Private
 481           Riedhofstrasse                              Schlussabrechnung
 484           Heubeeriweg                                 Festgesetzt, April 2006, derzeit Rechtsmittelverfahren hängig
 485           Hurdäcker                                   Festsetzung Anfang 2008
 488           Manegg                                      2. Entwurf Quartierplan in Erarbeitung
 490           Ettenfeld-Süd                               Einleitung, Februar 2007
 491           Ettenfeld-Nord                              Einleitung, Mai 2007

Architektonische Beratung/Baukollegium

                                                  2003            2004                2005             2006             2007
 Begutachtung Baugesuche                           990              885                800              889                820
 Geschäfte Baukollegium                             42               36                 34               34                 41

Denkmalpflege/Denkmalpflegekommission

                                                         2003             2004          2005            2006            2007
 Geprüfte Baugesuche                                      478              530            497            450               470
 Feststellungsbeschlüsse                                    –                –                –            12               5
 Verfasste Objektblätter                                    –                –                –            11               8
 Unter Schutz gestellte Objekte                           18               21                22            25              19
 Schutzverordnungen                                         0                0               0                2             0
 Aus dem Inventar entlassene Objekte                        2                3               5                8             3
 Erstellte Detailinventare/Dokumentationen                16               14                19            14              31
 Geschäfte Denkmalpflegekommission                        14               15                14            19              20

230                                                                                    Geschäftsbericht 2007 Hochbaudepartement
4.3 Amt für Hochbauten                                           ihrer Grösse wichtigen Erneuerungsprojekte Pflegezentrum
                                                                 Mattenhof und Schulhaus Milchbuck. Beim Schulhaus war
4.3.1 Aufgaben                                                   dies nur möglich dank dem Entgegenkommen der Denkmal-
                                                                 pflege. Nicht bei allen Instandsetzungsprojekten ist jedoch die
Das Amt für Hochbauten (AHB) ist die Bauherrenvertretung         für wirksame Massnahmen nötige Eingriffstiefe gegeben.
für die Stadt Zürich in allen Projektierungs- und Bauphasen      Es ist deshalb umso wichtiger, dass bei baulichen Grosspro-
von städtischen Hochbauten. Zudem ist das AHB zuständig          jekten der Stadt Zürich alle Möglichkeiten zur Verbesserung
für die Vorbereitung und das Controlling von Bauvorhaben         der Energieeffizienz ausgeschöpft werden. Das neue Betten-
des gemeinnützigen Wohnungsbaus und von der Stadt un-            haus des Stadtspitals Triemli wird daher als Leuchtturmpro-
terstützter Institutionen. Die Aufgaben umfassen:                jekt auf dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft geplant. Sein
                                                                 Wärmebedarf soll im Vergleich zu heute um 65–75 % gesenkt
• Projektmanagement in allen Phasen des Bauvorhabens;            werden, der Stromverbrauch um 5 %. Bei der Wahl der Bau-
• Architekturwettbewerbe, Wettbewerbe Kunst und Bau;             materialien wird der Aufwand von grauer Energie so tief wie
  Planerwahlverfahren und Unternehmersubmissionen;               möglich gehalten.
• strategische Planungen und Machbarkeitsstudien, Zu-
  standserfassung der Portfolios;                                Mehr als Wohnen: Erneuerung des Gebäudeparks
• erarbeiten von baulichen Strategien, Konzepten, Normen         Die Stadt Zürich besitzt einen Gebäudepark mit einem ver-
  und Standards (u. a. Nachhaltigkeitsstandards).                sicherten Wert von rund 10 Mrd. Franken. Die Erneuerung
                                                                 dieses grossen Portefeuilles ist die wichtigste Aufgabe des
Zwischen aktuellen Betriebsanforderungen, der langfristigen      AHB. Dabei ist eine langfristige Betrachtungsweise erforder-
Ausrichtung einer Baute, zukunftsorientierten Energie- und       lich: Die heutigen Investitionen haben sich über einen Le-
Nachhaltigkeitsanforderungen und begrenzten finanziellen         benszyklus von 30 Jahren und länger in kultureller, wirtschaft-
Mitteln besteht ein äusserst hoher Abstimmungsbedarf.            licher, funktionaler und ökologischer Hinsicht zu bewähren.
Dieses Spannungsfeld wird genutzt, um das Potenzial einer        Die Betriebs- und Unterhaltskosten in diesem Zeitraum über-
Aufgabe sorgfältig auszuloten und zusammen mit allen Ak-         steigen oft die ursprünglichen Baukosten: Den Lebenszyklus-
teuren positive, zum Ziel führende Lösungen zu suchen. Trotz     kosten gilt daher wachsende Aufmerksamkeit. Eine geeignete
diesen hohen Anforderungen weisen die AHB-Bauten hohe            Methode zu ihrer Berechnung wird gegenwärtig von Fachleu-
architektonische und städtebauliche Qualitäten auf.              ten des Finanz- und Hochbaudepartements entwickelt.
                                                                 In diesem Zusammenhang ist die Kenntnis des Gebäudezu-
                                                                 stands der bestehenden Bauten wichtig. Das AHB bietet Ge-
4.3.2 Jahresschwerpunkte                                         bäude-Zustandsbeurteilungen nach der STRATUS-Methode
                                                                 an. Sie ist einfach in der Anwendung und erlaubt zuverlässige
Nachhaltigkeit: Dem Trend voraus                                 Aussagen über den Alterungsgrad und über Grösse und Zeit-
Das AHB hat sich von der aktuellen Diskussion über den Kli-      punkt des künftigen Investitionsbedarfs zur Instandhaltung.
mawandel nicht überraschen lassen. Seit Jahren steht die         2007 konnten u. a. 52 städtische Wohnsiedlungen neu auf-
Stadt Zürich bezüglich ökologischer Nachhaltigkeit schweiz-      genommen werden, so dass nun rund 70 % aller städtischen
weit an der Spitze. Mit dem aktiven Support von Stadt- und       Gebäude erfasst sind. Das nützliche Instrument soll in Zukunft
Gemeinderat verfolgt das AHB eine Politik der Nachhaltigkeit,    noch weiter ausgebaut werden.
die in der ganzen Schweiz beachtet und zum Vorbild ge-           Ein wichtiges Erneuerungsprojekt war das Kreisgebäude Kol-
nommen wird. Die 2001 lancierten «7 Meilenschritte für um-       lerhof (huggen_berger Architekten), das sich zu einer reprä-
welt- und energiegerechtes Bauen» bildeten die Grundlage         sentativen öffentlichen Adresse im Langstrassenquartier ge-
für die Vorgaben der Energiedelegierten der grossen Städ-        wandelt hat. Der Aufwertung des Langstrassenquartiers kam
te. Mit dem stadträtlichen Legislaturziel 4 «Nachhaltige Stadt   auch die subtile Erweiterung des Kinos Xenix (Frei + Saarinen
Zürich» macht sich die Stadt auf den Weg zur 2000-Watt-          Architekten) entgegen. Mehr Raum für Kultur wurde schliess-
Gesellschaft.                                                    lich im Tanzhaus Wasserwerk in Wipkingen geschaffen. Im
Im Hinblick auf diese Weichenstellung wurde die Handha-          ehemaligen Transformatorengebäude entstanden ein Tanz-
bung der 7 Meilenschritte im AHB weiter ausgebaut. Verbes-       saal und neue Übungsräume neben Büros und Ateliers für
serungen beim Energiebedarf von Bauten werden schon in           Private (blue architects und Gramazio & Kohler Architekten).
der Frühphase der Projekte eingeleitet. Bei der Vorbereitung     Die Instandsetzung von drei städtischen Wohnsiedlungen
von Neubauprojekten wird jetzt in jedem Fall geprüft, ob sich    (Riedtli, Zurlinden und Hardau II) stand Ende 2007 kurz vor
die Aufgabe für den MINERGIE-P-Standard eignet, so bei der       ihrem Abschluss.
Vorbereitung der Wettbewerbe für die Kunsthaus-Erweiterung       Ein Sonderfall denkmalpflegerischer Erneuerung ist das
und die Wohnsiedlung Kalkbreite. Beim Wettbewerb für den         Amtshaus Parkring (TU Halter AG / Stücheli Architekten). Sei-
Neubau des Altersheims Trotte kam der MINERGIE-P-Stan-           ne Glas-/Aluminium-Fassade aus den frühen 1960-er Jahren
dard erstmals zur Anwendung. Oft stehen die Anforderungen        stand zwar unter Schutz, hatte aber ihre technische Lebens-
der Energieeffizienz in Konkurrenz zu anderen Auflagen, z. B.    erwartung erreicht und erfüllte bei weitem nicht die heutigen
eng ausgelegte Lärmschutzvorschriften.                           energetischen Anforderungen. Dank einer neuen Gebäude-
Auch bei Instandsetzungen wird systematisch geprüft, ob          hülle, die sich optisch kaum von der ursprünglichen unter-
der anspruchsvollere MINERGIE-Neubau-Standard erreicht           scheidet, erreicht das Haus jetzt den Minergie-Standard; es
werden kann. Ausserdem werden Möglichkeiten abgeklärt,           wird neu mit Erdwärme geheizt.
den gesamten Wärmebedarf durch erneuerbare Energien zu           Die weitaus grössten Erneuerungsprojekte betreffen die
decken. Ein wachsender Anteil von Instandsetzungsprojekten       Stadtspitäler Waid und Triemli. Das Waidspital feierte im Au-
erreicht den MINERGIE-Standard; zum Beispiel die wegen           gust den Abschluss einer 19 Jahre dauernden, schrittweisen

Geschäftsbericht 2007 Hochbaudepartement                                                                                    231
Erneuerung (Schindler, Spitznagel, Burkhard + Landolt, stei-                           Sportliche Spitzenleistungen können nur auf einer breiten Ba-
gerpartner sowie Itten + Brechbühl Architekten) auf der Ba-                            sis entstehen. Die Stadt Zürich investiert jährlich erhebliche
sis einer strategischen Planung. In ihrem Verlauf stärkte das                          Summen in öffentliche Sportanlagen, denn der Breiten- und
Waidspital seine Ausrichtung als Akutspital für die nördlichen                         Freizeitsport ist der beste Beitrag zur öffentlichen Gesund-
Stadtquartiere, verbesserte die Aufenthaltsqualität für die                            heit und zur gesellschaftlichen Integration. In der Sportanlage
Patientinnen und Patienten und baute seinen geriatrischen                              Juchhof (Altstetten) entstanden im Mai zusätzliche Fussball-
Bereich aus. Für das Bettenhaus des Triemlispitals ist eine                            felder und zwei neue Garderobengebäude, die sich durch
etappierte Erneuerung nicht machbar. Stattdessen wird ein                              kostengünstige Bauweise und eine markante Architektur-
Neubau (Aeschlimann Prêtre Hasler Architekten) neben dem                               sprache auszeichnen (HRS TU/e2a Architekten). Das Erneu-
bestehenden Hochhaus dessen Funktion übernehmen. Am                                    erungsprojekt für die Sportanlage Heerenschürli passierte im
25. November bewilligten die Stimmbürgerinnen und Stimm-                               November die Volksabstimmung.
bürger den Objektkredit von 290 Mio. Franken.                                          Im Quartier Hardau konnte im November die neue Sporthalle
                                                                                       der Schule und dem Vereinssport übergeben werden (weber-
                                                                                       brunner Architekten). Auch sie ist ein Bauwerk, bei dem die
                                                                                       Kostenvorgabe für den Entwurf massgeblich war. Der in weis-
                                                                                       ses Blech gehüllte Würfel wirkt elegant und leicht; neben der
                                                                                       grossen Dreifachturnhalle mit Publikumstribünen enthält er
                                                                                       Trainingsräume, eine Aula und eine Gastroküche für grössere
                                                                                       Events. Die Sporthalle reiht sich ein in die baulichen Mass-
                                                                                       nahmen zur Aufwertung des Hardauquartiers gemäss dem
                                                                                       stadträtlichen Legislaturziel 2002–2006.
                                                                                       Grosse Beachtung erfuhr im Mai die Wiedereröffnung des Let-
                                                                                       zigraben-Bads. Das einzige grössere Bauwerk des Schweizer
                                                                                       Schriftstellers und Architekten Max Frisch wurde mit grosser
                                                                                       Sorgfalt denkmalpflegerisch instand gesetzt (weberbrunner
                                                                                       Architekten) und neu mit einem Wellenbad und Ausstellungs-
Klassische Eleganz und Leichtigkeit: Der Erweiterungsbau der Schulanlage Hirzenbach.
(Bild: Beat Bühler)
                                                                                       räumen versehen.
                                                                                       Im Zug der Erneuerung und Erweiterung von Schulanlagen
                                                                                       wurden in den letzten Jahren zahlreiche Mehrfachturnhallen
In Schwamendingen konnte die Erweiterung des Schul-                                    für den Schul- und Vereinssport neu erbaut. Hier ist das AHB
hauses Hirzenbach in Betrieb genommen werden, während                                  offensichtlich vom Pech verfolgt: Nachdem im Geschäftsjahr
der Altbau noch 2008 instand gesetzt wird. Der klassische                              2006 die neue, unterirdische Turnhalle Apfelbaum wegen
und schwebend leicht wirkende Neubau von Roger Boltshau-                               Wasserschäden saniert werden musste, folgte im August eine
ser fügt sich organisch in die Anlage aus den 1960-er Jahren                           neue gravierende Schadenmeldung: Unwetterartige Regenfäl-
ein. Zusätzliche Klassenzimmer, Hort, Spezialräume und eine                            le hatten die neue Dreifachturnhalle im Schulhaus Falletsche
Dreifachturnhalle sind in dieser Erweiterung enthalten.                                unter Wasser gesetzt. Der Hallenboden musste in der Folge
                                                                                       entfernt werden; die Halle bleibt voraussichtlich bis im Som-
Mehr als Letzigrund: Neubauten für den Sport                                           mer 2008 gesperrt. Es dauert in solchen Fällen einige Zeit, bis
Die Eröffnung des Stadions Letzigrund im August bildete                                die technische Ursache des Wassereinbruchs geklärt und die
zweifellos den Höhepunkt in der AHB-Jahresagenda. Nach                                 Kostenbeteiligung der haftbaren Unternehmer bzw. ihrer Versi-
nur 19 Monaten Bauzeit ging Zürichs neue Sportarena erfolg-                            cherungen geregelt sind. Für die Sanierung sind anschliessend
reich in Betrieb. Die Atmosphäre überzeugte und sämtliche                              geeignete Witterungsbedingungen abzuwarten. Wir wissen,
technischen Systeme funktionierten auf Anhieb einwandfrei.                             dass das für die Schule und die Sportvereine eine massive Be-
Für seine herausragende Architektur wurde das Letzigrund                               einträchtigung bedeutet, die wir zumindest durch eine transpa-
(TU Implenia Generalunternehmung/Bétrix Consolascio und                                rente Informationspolitik zu mildern versuchen.
Frei Ehrensperger Architekten) sowohl mit dem «Prix Acier»                             Obwohl es bauliche Risiken mit sich bringt, so anspruchsvolle
als auch mit dem «Goldenen Hasen» für das beste Schweizer                              Gebäudeteile wie eine Turnhalle unterirdisch und mit begeh-
Bauwerk 2007 ausgezeichnet.                                                            barem Dach zu bauen, steht diese Lösung gegenüber oberir-
                                                                                       dischen Hallen oft im Vordergrund. Dahinter steht der Wunsch,
                                                                                       die kostbaren Freiflächen bestehender Schulanlagen möglichst
                                                                                       zu schonen und das grosse Volumen sanft ins vorhandene
                                                                                       Siedlungs- und Freiraumgefüge des Quartiers einzubetten.

                                                                                       Hohe Präsenz: Kleinbauten im öffentlichen Raum
                                                                                       Wegen ihrer geringen Grösse werden sie in ihrer Wirkung oft
                                                                                       unterschätzt: Die kleinen Bauwerke, die auf Plätzen, an Tram-
                                                                                       haltestellen und in öffentlichen Anlagen dienende Funktionen
                                                                                       ausüben: Als Tramwartehallen, WC-Gebäude, Kioske oder
                                                                                       ähnliches. Welche Aufwertung ein öffentlicher Platz durch ein
                                                                                       solches Dienstgebäude erfahren kann, zeigt eindrücklich der
                                                                                       Limmatplatz im Kreis 5. Die neue Tramwartehalle (Baumann
                                                                                       Roserens Architekten) wächst buchstäblich über ihre dienen-
Austragungsort der EURO 08: Das preisgekrönte Stadion Letzigrund. (Bild: Yves André)
                                                                                       de Funktion hinaus: Als weit gespanntes, rundes Betondach

232                                                                                                          Geschäftsbericht 2007 Hochbaudepartement
überspannt sie die Platzmitte, leuchtende Glaskörper nehmen                                Vrenelisgärtli und Limmattal stehen kurz vor Abschluss. Zum
Café und andere Nutzungen auf, die damit Teil der Gesamt-                                  Jubiläumsjahr «100 Jahre Wohnbauförderung» organisierte
form werden. Den Trambenutzerinnen und -benutzern steht                                    die Stadt Zürich zusammen mit dem Schweizerischen Ver-
ein offener und geschützter Raum zur Verfügung, der zugleich                               band für Wohnungswesen (SVW Sektion Zürich) den Ideen-
ein Treffpunkt im Quartier ist. Selten kann mit so kleinen Bau-                            wettbewerb «Wie wohnen wir morgen?». Der Wettbewerb
vorhaben so grosse Wirkung erzielt werden. 4 Mio. Franken                                  und seine Begleitveranstaltungen lösten Diskussionen über
betrugen die Gesamtkosten der Platzgestaltung, davon ent-                                  innovative Wohnbaustrategien aus, die im gemeinnützigen
fallen 1,5 Mio. Franken im engeren Sinn auf die Wartehalle.                                Wohnungsbau nachhaltige Wirkung erwarten lassen.

Die neue Tramwartehalle wertet den Limmatplatz entscheidend auf. (Bild: Theodor Stalder)

                                                                                           Urbane Wohnqualität in der Grünau: Wohnsiedlung Werdwies und Brunnen «hier». (Bild: Georg Aerni)
Am Seeufer gehen die baulichen Aufwertungsmassnahmen
weiter: Im Sommer konnte die zweite Bootsvermietung gemäss
«Corporate Design Kleinbauten» eröffnet werden (Stoos Archi-                               Dass die im AHB durchgeführten Wettbewerbe in erfolgreiche
tekten). Zwei neue Züri-WCs am Utoquai und auf der Blatter-                                Bauvorhaben münden, zeigten die elf im Sommer neu bezo-
wiese tragen zum Komfort und zur Sauberkeit der Anlagen bei.                               genen Wohnsiedlungen des gemeinnützigen Wohnungsbaus.
Die Planung von Kleinbauten im öffentlichen Raum gehört zu                                 Sechs davon gingen auf Wettbewerbe im AHB zurück. Mit
den anspruchsvollsten Aufgaben des AHB. Ihre exponierte                                    besonderem Stolz wurde im Juni die neue städtische Wohn-
Lage hat sehr hohe städtebauliche Anforderungen und eben-                                  siedlung Werdwies (Grünau) von Adrian Streich bezogen. Das
so viele Ansprüche unterschiedlichster Anspruchsgruppen                                    bereits mehrfach ausgezeichnete Projekt bietet für Familien,
zur Folge, die sich oft nur schwer vereinbaren lassen. Die                                 Kleinhaushalte und speziell für Musikerinnen und Musiker
nötige robuste Ausführung und die zahlreichen technischen                                  hervorragenden und preiswerten Wohnraum. Den gutbürger-
Einbauten auf kleinem Raum (wie automatische WC-Anlagen,                                   lich zugeschnittenen Wohnungen steht ein vielfältiger, urban
Gastroküchen usw.) führen zu relativ hohen Kostenkenn-                                     gestalteter Aussenraum zur Verfügung. Der Gedanke der
zahlen, die es immer wieder neu zu erklären gilt.                                          sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit kam hier in umfas-
                                                                                           sender Weise zum Tragen.
Wettbewerbe für Stadt und Baugenossenschaften                                              Eine neuartige, interdisziplinäre Wettbewerbsaufgabe war
Von den zehn Architekturwettbewerben entfiel ein grosser An-                               am Escher-Wyss-Platz zu lösen. Für die Neugestaltung des
teil auf Projekte von gemeinnützigen Baugenossenschaften                                   Platzes war ein Projekt gesucht, das durch ein Zusammen-
und städtischen Stiftungen. Neben dem genossenschaft-                                      spiel von Kunst und Architektur diesem belebten 24-Stunden-
lichen Wohnungsbau standen Projekte des Alterswohnens im                                   Ort einen unverwechselbaren Charakter verleiht. Teams aus
Vordergrund. Die Nachfrage nach hochwertigem, hindernis-                                   Architektur, Kunst und Verkehrsplanung waren zur Teilnahme
freiem Wohnraum mit spezifischen Dienstleistungen wächst                                   eingeladen. Die Jury wählte im November das Projekt «Nagel-
weiter. Die Neubau-Wettbewerbe für die städtischen Alters-                                 haus» von Caruso St. John Architects (London) und Thomas
heime Trotte (Wipkingen) und Köschenrüti (Seebach) konnten                                 Demand (Berlin) zur Ausführung aus.
im Januar prämiert werden, ebenso wie der Wettbewerb für
die Alterssiedlung Frieden (Affoltern) der Stiftung Alterswoh-                             Kunstprojekte mit internationaler Ausstrahlung
nungen der Stadt Zürich (SAW). Weitere Wettbewerbe für die                                 Kunst findet in Zürich traditionell nicht nur im Museum statt.
SAW standen Ende 2007 kurz vor dem Abschluss: Neue Al-                                     Kunst und Bau-Projekte bringen bedeutende Werke in den
terswohnungen entstehen an der Seefeldstrasse (Riesbach),                                  alltäglichen Lebensraum der Bevölkerung. Für die Fachstelle
an der Feldstrasse (Aussersihl) und an der Tramendstation in                               Kunst und Bau/öffentlicher Raum war 2007 ein besonders in-
Seebach.                                                                                   tensives Jahr: zehn Projekte wurden abgeschlossen und zehn
Auf dem letzten Baurechtsareal im Gebiet Ruggächer wurde                                   neue Auswahlverfahren durchgeführt. Das professionelle Ni-
für die Baugenossenschaft Zentralstrasse der Architektur-                                  veau der Werkauswahl ist hoch: Dass vier der fünf Künstle-
wettbewerb für die Wohnsiedlung Aspholz Süd durchgeführt.                                  rinnen und Künstler, die die Schweiz an der Biennale 2007
Das Siegerprojekt stammt von Darlington Meier Architekten.                                 in Venedig vertraten, im gleichen Jahr auch Kunst und Bau-
Wettbewerbe für Ersatzneubauten der Baugenossenschaften                                    Projekte in Zürich ausführten, ist dafür ein deutlicher Beleg.

Geschäftsbericht 2007 Hochbaudepartement                                                                                                                                             233
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