Geschäftsbericht 2018 - KD-Bank
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Baummotive prägen die Bibel. Es beginnt mit den zwei besonderen Bäumen im Garten Eden und endet mit den Bäumen in der himmlischen Stadt Jerusalem, die zwölfmal Früchte tragen und an dem Strom gepflanzt sind, der die Stadt durchfließt. Das Motiv Baum prägt wohl deshalb so stark, weil der Baum ein Symbol für das Leben überhaupt ist. Das ist auch der Grund, warum wir uns bei der Illustration dieses Berichts für Baummotive entschieden haben. Denn unsere Aufgabe als Bank für Kirche und Diakonie ist es, das Leben in all seinen Facetten zu finanzieren. Wir stellen Kreditmittel für die Bereiche Lebensqualität im Alter, Gesundheit, Hilfe, lebendiges Gemeindeleben, Bildung, bezahlbarer Wohnraum und privater Wohnungsbau zur Verfügung. Geschäfte am Kapitalmarkt unterstehen unserem zertifizierten Nachhaltigkeitsfilter, das heißt, ökologische und soziale Aspekte beachten wir genauso wie ökonomische Anforderungen. Das bedeutet für uns verantwortungsvoller Umgang mit Geld, der dem Leben dient, ganz nach unserem Leitsatz: Gemeinsam handeln – Gutes bewirken. |2| Geschäftsbericht | 2018
Inhaltsverzeichnis 5 Grußwort des Vorstands 6 Organe der Bank 8 Unsere Kunden 10 Diakoniewerk Duisburg 18 Evangelische Hochschule Berlin 26 Neue Kredite 2018 32 Kirche, Diakonie, Finanzen 34 Berichte aus Kirche und Diakonie 40 Auf vielen Ebenen nachhaltig 42 Nachhaltigkeits- und Umweltmanagement 52 Personalbericht 54 Bericht des Vorstands 73 Bericht des Aufsichtsrats 77 Jahresabschluss 2018 78 Jahresbilanz 80 Gewinn- und Verlustrechnung 81 Anhang www.KD-Bank.de |3|
Mitglieder des Vorstands (Stand 29. April 2019) Dr. Ekkehard Thiesler | Vorsitzender des Vorstands Innenrevision Kreditfolge Personal Qualitätsmanagement/Compliance Unternehmensservice Vorstandsstab/Marketing Dagmar Klüter | Vorstand Betriebswirtschaft Marktfolge Passiv/Wertpapierfolge Organisation Zahlungsverkehr/Elektronische Bankdienstleistungen Jörg Moltrecht | Vorstand Institutionen Nord-West Institutionen West und Süd-West (inkl. Diakonie Süd) Stab Vertriebsmanagement Institutionen Ilona Pollach | Vorstand Beratung und Service Privatkunden Institutionen Nord-Ost Institutionen Süd-Ost (inkl. Kirche Süd) Nachhaltige Geldanlagen und Wertpapiere Treasury Vermögensbetreuung |4| Geschäftsbericht | 2018
Grußwort des Vorstands Liebe Mitglieder, sehr geehrte Kundinnen und Kunden, sehr geehrte Geschäftsfreunde! Im Juni 2019 gastiert der Deutsche Evangelische Kirchentag in Dortmund. Wir unterstützen den Kirchentag und sind unter anderem auf dem Markt der Möglichkeiten vertreten. Die Losung des Kirchentags „Was für ein Vertrauen“ steht auch sinnbildlich für das, was uns aktuell bewegt. Im Lateinischen heißt das Vertrauen / die Zuversicht „fiducia“. Es ist kein Zufall, dass das gemeinsame Rechenzentrum der Genossenschaftlichen Finanzgruppe „Fiducia“ heißt. Die Entscheidung der Volks- und Raiffeisenbanken in Deutschland, die Kräfte zu bündeln und eine gemeinsame technische Plattform zu schaffen, hat für uns große Auswirkungen. Aktuell arbeiten wir an dem größten IT-Projekt unserer Bankgeschichte. Wir werden unsere IT-Systeme im Oktober 2019 auf die gemeinsame Plattform übertragen und vertrauen darauf, dass wir gemeinsam mit den anderen genossenschaftlichen Banken die Herausforderungen der Digitalisierung noch besser meistern können. Ein anderer wichtiger Bereich, in dem wir als Bank vertrauen, ist das Kreditgeschäft. Hier haben wir im Jahr 2018 weiter stark zugelegt; der Zuwachs insgesamt beträgt 4,4 %, die bilan- ziellen Kundenforderungen umfassen rund 1,8 Mrd. Euro. Wir haben 363,2 Millionen Euro an neuen Krediten zugesagt – das ist ein Plus von 45,2 % und so viel wie nie zuvor. Größtenteils flossen die Mittel an Einrichtungen für ältere Menschen, in den sozialen Wohnungsbau, in kirchliche Investitionen, an Krankenhäuser, Kindergärten sowie Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen. Unsere Aufgabe sehen wir darin, Finanzierungslösungen mit attraktiven Konditionen bereitzustellen. Das ist uns 2018 hervorragend gelungen. Wir danken allen in- stitutionellen Kunden, die der Veröffentlichung der Eckdaten der Kredite zugestimmt haben. So wird der Sinn unseres Kreditgeschäfts deutlich und das Vertrauen der Kundinnen und Kunden gestärkt, die Geld bei unserer Bank anlegen. Unsere Bilanzsumme liegt weiterhin bei über 5,6 Mrd. Euro, die bilanziellen Einlagen betragen 4,8 Mrd. Euro. Die Anlagen der Kunden in Wertpapieren inklusive Vermögensverwaltungen und Spezialfonds sind auf 3,4 Mrd. Euro angestiegen – das ist ein Plus von 6,1 %. Die anhal- tende Niedrigzinsphase in ihrer extremen Ausprägung, die zunehmenden regulatorischen Anforderungen für Banken und die Digitalisierung sind die Herausforderungen, denen wir uns derzeit stellen. Wir sind gut gerüstet: Das Eigenkapital, das wir seit vielen Jahren voraus- schauend stärken, und ein weiterhin schlanker Kostenapparat tragen dazu bei. Wir werden unseren Mitgliedern wieder eine Dividende von 4 % vorschlagen können. Wir sind stolz auf den Auftrag, den Sie uns geben. Gern möchten wir diese gute Zusammenar- beit mit Ihnen weiter festigen und vertiefen. Herzlichen Dank für Ihre Treue und Ihr Vertrauen! Bank für Kirche und Diakonie eG – KD-Bank Dr. E. Thiesler D. Klüter J. Moltrecht I. Pollach www.KD-Bank.de |5|
Mitglieder des Aufsichtsrats und des Beirats (Stand 29. April 2019) Aufsichtsrat Marlehn Thieme | Vorsitzende Michael Klatt Mitglied des Rates | Evangelische Kirche in Oberlandeskirchenrat | Evangelisch-Lutherische Deutschland | Hannover | Landeskirche Sachsens | Dresden Vorsitzende | Rat für Nachhaltige Entwicklung | Berlin | Präsidentin der Welthungerhilfe | Bonn Dr. Arne Kupke Juristischer Vizepräsident | Dr. Frank Rippel | 1. stellv. Vorsitzender Evangelische Kirche von Westfalen | Bielefeld Vorstand | Stiftung kreuznacher diakonie | Bad Kreuznach Klaus Majoress Dr. Volker G. Heinke | 2. stellv. Vorsitzender Superintendent | Evangelischer Kirchenkreis Vorstandsmitglied | Provinzial Rheinland Versicherung AG | Lüdenscheid-Plettenberg | Lüdenscheid Provinzial Rheinland Lebensversicherung AG | Provinzial Rheinland Holding | Düsseldorf Dr. Rainer Norden stellv. Vorsitzender des Vorstands | Brigitte Andrae von Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel | Bielefeld Präsidentin des Landeskirchenamts | Evangelische Kirche in Mitteldeutschland | Erfurt Prof. Dr. Arno Schilberg Juristischer Kirchenrat | Lippische Landeskirche | Detmold Joachim Gengenbach Vorsitzender der Geschäftsführung | Dr. Heidrun Schnell Augustinum gemeinnützige GmbH | München Oberkirchenrätin | Evangelische Kirche in Deutschland | Hannover (Amt ruht seit dem 3. September 2018) Dr. Wolfram Gerdes Vorstandsmitglied | Kirchliche Zusatzversorgungskasse Dr. Johann Weusmann Rheinland-Westfalen | Dortmund Vizepräsident | Evangelische Kirche im Rheinland | Düsseldorf |6| Geschäftsbericht | 2018
Beirat Lutz Ausserfeld Wilfried Koopmann Kaufmännischer Vorstand | Evangelisches Diakonissenhaus stellv. Vorstandsvorsitzender | Evangelische Perthes-Stiftung Berlin Teltow Lehnin | Teltow e. V. | Münster Markus Bachmann Dr. Jörg Mayer Vorstandsmitglied | Evangelische Stiftung Volmarstein | Oberlandeskirchenrat | Evangelisch-lutherische Landeskirche Wetter in Braunschweig | Wolfenbüttel Bernd Baucks Kornelia Michels Oberkirchenrat | Evangelische Kirche im Rheinland | Verwaltungsleiterin | Evangelischer Kirchenkreisverband Düsseldorf Prignitz-Havelland-Ruppin | Kyritz Frank Böker Thomas Oelkers Geschäftsführer | Johanniter-Ordenshäuser Bad Oeynhausen Vorstandsmitglied | Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe e. V. | gemGmbH | Vorsitzender der Geschäftsführung Johanniter Düsseldorf GmbH | Berlin Sabine Opitz Peter Burkowski Amtsleiterin | Kreiskirchenamt Wittenberg Geschäftsführer | Akademien für Kirche und Diakonie gGmbH | Berlin Martin Reiff Verwaltungsleiter | Evangelischer Gemeindeverband Koblenz Ulrich Christofczik Vorstandsmitglied | Evangelisches Christophoruswerk e. V. | Jürgen Scharwei Duisburg Kirchenoberamtsrat | Kasse der Evangelischen Kirche in Deutschland | Hannover Christiane Fiebrandt Finanzreferentin | Evangelische Brüder-Unität | Herrnhut Thomas Slesazeck Direktor | Diakonisches Werk – Stadtmission Dresden e. V. | Dresden Rainer Findeisen Superintendent | Evangelisch-Lutherischer Kirchenbezirk Christoph Stolte Marienberg | Flöha Oberkirchenrat | Vorstandsvorsitzender | Diakonie Mitteldeutschland | Halle Sabine Friebel Landeskirchen-Oberamtsrätin | Evangelische Kirche Manfred Sutter von Westfalen | Bielefeld Oberkirchenrat | Evangelische Kirche in der Pfalz | Speyer Bernd Göbert Klaus-Dieter Tichy Verwaltungsleiter | Evangelisches Kreiskirchenamt | Vorstandsmitglied | Evangelische Stiftung Hephata | Sauerland-Hellweg | Iserlohn Mönchengladbach Jürgen Hancke Beate Wegmann-Steffens Kaufmännischer Vorstand | Samariteranstalten Verwaltungsleiterin | Evangelischer Kirchenverband Köln und Fürstenwalde Region | Köln Wilfried Kästel Udo Zippel Amtsleiter | Kreiskirchenamt Magdeburg Vorstandsmitglied | Stiftung Eben-Ezer | Lemgo www.KD-Bank.de |7|
Unsere Kunden Unsere Kunden Gemeinsam handeln – Gutes bewirken. Getreu unserem Leitmotiv stellen wir auf den folgenden Seiten exemplarisch Kunden, ihre Aufgaben und die Part- nerschaft mit der Bank für Kirche und Diakonie vor. Wir danken den Vertretern vom Diakoniewerk Duisburg und der Evangelischen Hochschule Berlin herzlich für ihre Unterstützung. |8| Geschäftsbericht | 2018
Unsere Kunden: Diakoniewerk Duisburg GmbH Heute geh‘ ich ins KadeDi Individuell, gut erhalten und liebevoll arrangiert – so präsentiert sich das Angebot der Kaufhäuser der Diakonie in Duisburg. Nichts erinnert an die klassische Kleiderkammer. Das kommt an: Das Konzept des Diakoniewerks Duisburg überzeugt auch Sammler, Schnäppchenjäger, Individualisten und Second-Hand-Liebhaber, die Wert auf nachhaltiges Einkaufen legen. | 10 | Geschäftsbericht | 2018
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Unsere Kunden: Diakoniewerk Duisburg GmbH Interview Gutes aus zweiter Hand So lautet das Motto der sieben Sozialkaufhäuser des Diakoniewerks Duisburg. Auf insgesamt mehreren Tausend Quadratmetern Verkaufsfläche werden Kleidung, Möbel, Weißwaren, Gläser, Porzellan, Deko-Gegenstände und Klein- geräte zu erschwinglichen Preisen angeboten. Was steckt dahinter? – Ruth Stratmann und Siegbert Weide vom Diakoniewerk Duisburg im Interview. Frau Stratmann, Sie sind Geschäftsführerin Anstoß hat tatsächlich ein Besuch im Berliner des Diakoniewerks Duisburg. Wie umschrei- Kauf haus des Westens – KadeWe gegeben. ben Sie Ihr Aufgabenumfeld? Ruth Strat- Danach habe ich mir überlegt, dass wir die mann: Wir bewegen uns mit unserer Arbeit Präsentation unseres Warenangebots attrak- in einer strukturschwachen Region. Deshalb tiver gestalten können, uns mehr in Richtung ist uns eine enge Ausrichtung an den Bedürf- eines normalen Kaufhauses entwickeln sollten. nissen unserer Klientinnen und Klienten sehr Unser Ziel war es, größer und bekannter zu wichtig. Wir möchten die Sozial- und Arbeits- werden. Als uns eine größere Immobilie in der marktpolitik nach wie vor aktiv mitgestalten Duisburger Innenstadt angeboten wurde, und den Hilfebedürftigen eine Stimme geben konnte es losgehen. Sicher bestand auch ein – in Duisburg, aber auch über die Grenzen der Risiko dabei, mehrere kleinere Läden in ei- Stadt hinaus. nen großflächigen umzuwandeln. Kommt ein solches Sozialkaufhaus wirklich gut an? Das Die Sozialkaufhäuser sind ein Bestandteil haben wir uns und die Mitarbeitenden gefragt Ihres vielfältigen Angebots. Welches Ziel und für uns positiv beantwortet. Ich war mir verfolgen Sie? Ruth Stratmann: Die KadeDi sicher, Erfolg können wir nur gemeinsam sind im Grunde Mittel zum Zweck. Sie schaffen haben, nur wenn alle mitziehen und auch Arbeits- und Ausbildungsplätze. Insgesamt mitanpacken. sind 60 fest angestellte Stammkräfte und 270 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Maß- Was ist denn genau das Konzept? Siegbert nahmen zur Beschäftigung und zur Wieder- Weide: Wir bieten gespendete Textilien, eingliederung in den Arbeitsmarkt tätig. In den Schuhe, Bücher, Spielzeug und Haushaltsge- Häusern wird auch ausgebildet. genstände sowie Möbel zu kleinen Preisen. Hiermit kommen wir unserem diakonischen Siegbert Weide: Hier erzielen wir anerkannte Auftrag nach und ergänzen den täglichen Erfolge. Alle unsere Auszubildenden haben Bedarf vieler Menschen. Hier am Standort es bislang geschafft, erfolgreich ihre Prüfung Duisburg-Rheinhausen zählen wir beispiels- vor der IHK abzulegen; rund 80 % der jungen weise durchschnittlich 250 Besucherinnen Kaufleute konnten wir nach der Ausbildung in und Besucher pro Tag. Darüber hinaus über- die Wirtschaft vermitteln. nehmen wir auch Wohnungserstausstattungen für bedürftige Menschen. Uns ist es wichtig, Herr Weide, wie entstand die Grundidee für die Kleiderkammer hinter uns zu lassen und die Sozialkaufhäuser? Siegbert Weide: Den ein einladendes und angenehmes Umfeld zu | 12 | Geschäftsbericht | 2018
„Das Diakoniewerk Duisburg arbeitet als gemeinnützige Gesellschaft seit 1979 mit der Zielsetzung, durch die Errichtung, den Betrieb und die Unterhaltung von Einrich- tungen Menschen, die von der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen sind, Hilfe anzubieten.“ Ruth Stratmann, Geschäftsführerin Diakoniewerk Duisburg „Unsere KadeDi schaffen Arbeitsplätze und Beschäftigung. Gebrauchte Waren finden eine nachhaltige Verwendung, und auch Schnäppchenjäger kommen auf ihre Kosten.“ Siegbert Weide, Betriebsleiter der sieben Sozialkaufhäuser des Diakoniewerks Duisburg www.KD-Bank.de | 13 |
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schaffen. So haben wir beispielsweise eine ich aus heutiger Sicht sagen, dass das Konzept Bücher- und Kommunikationsecke mit einem der KadeDi erfolgreich ist. Wir haben uns die Kaffeeangebot eingerichtet, die zum Plauschen Wortmarke deshalb auch patentieren lassen. einlädt und als Treffpunkt fungiert. Wir stel- len fest, dass gerade ältere Menschen dieses Ruth Stratmann: Ich kann nur betonen, dass Angebot intensiv nutzen. Wichtig ist uns auch wir offen für alle sind. Mir selber macht es die liebevolle Gestaltung des Angebots mit sai- auch Spaß, mal durch die Regale zu stöbern sonalen Arrangements und wechselnden Pro- und nach interessanten Unikaten zu suchen. dukten – alles natürlich in guter und sauberer Ich freue mich, dass wir uns so gut am Markt Qualität. Das ist ganz entscheidend. platzieren konnten. Wer kann die KadeDi nutzen? Siegbert Wei- Woher stammen die Produkte? Ruth Strat- de: Wir sind offen für jedermann. In erster mann: Zu über 90 % stammt das Sortiment Linie wenden wir uns natürlich an bedürftige aus Spenden. Das Motto „Vom Bürger für den Menschen, deren Geld für den täglichen Bedarf Bürger“ sensibilisiert und regt zum Mitma- einfach nicht ausreicht. Das sind beispielsweise chen an. Dafür sind wir sehr dankbar. Durch Studenten, Familien, Rentner, Langzeitarbeits- die Wiederverwendung der Waren retten wir lose und Menschen mit Migrationshintergrund. mit unseren sieben Häusern rund 2 000 Ton- Wir beobachten mehr und mehr auch andere nen Möbel, Kleidung und Hausrat pro Jahr vor Zielgruppen: Trödler und Sammler, die Second- der Müllverbrennungsanlage. Restmengen, die Hand-Liebhaber sowie Menschen, die ihren wir beispielsweise wegen mangelnder Quali- Konsum beschränken und auf Nachhaltigkeit tät nicht weitergeben können, reichen wir an setzen. Auch junge Menschen, die sich ein indi- zertifizierte Fachbetriebe der Abfallwirtschaft viduelles Möbelstück mit Geschichte wünschen zur Entsorgung weiter. statt der Massenware, die in nahezu jedem Haushalt zu finden ist, sind unsere Kunden. Siegbert Weide: In unserem Alltag führt die Das Thema Upcycling, also selber kreativ zu Fülle an Spenden, für die wir – das wiederhole werden und aus etwas Altem etwas Neues zu ge- ich gern – sehr dankbar sind, zu einem großen stalten, bringt auch Menschen zu uns. So kann Sortieraufwand. Das ist das A und O für unsere 7 2000 Standorte Tonnen p.a. mit über 6.000 qm Verkaufsfläche werden durch die Sozialkaufhäuser hat das KadeDi in Duisburg vor der Müllverbrennungsanlage und am Niederrhein. gerettet. www.KD-Bank.de | 15 |
Unsere Kunden: Diakoniewerk Duisburg GmbH Kauf häuser. Unsere M itarbeite- gesetzte Partner. Wir schätzen den rinnen und Mitarbeiter bestimmen Sachverstand der Bankmitarbeiten- damit, welche Angebote in die Läden den und ihr Engagement in unserer kommen, und picken besondere Gesellschafterversammlung. Ein Stücke für unsere wechselnde De- persönlicher Draht, auch im Rahmen koration heraus. Dazu braucht es ein der regelmäßigen Veranstaltungen gutes Gespür und viel Erfahrung. der Bank, lässt uns in beide Rich- tungen gut informiert bleiben. Das Wie empfinden Sie die Zusam- ist wichtig für eine langfristige und menarbeit mit der Bank für Kirche stabile Partnerschaft, die meines und Diakonie? Ruth Stratmann: Wissens schon seit 40 Jahren hält Die KD-Bank und die Diakonie in – so alt wird nämlich das Diakonie- Duisburg empfinde ich praktisch als werk Duisburg in diesem Jahr. | 16 | Geschäftsbericht | 2018
Sind vom Konzept der KadeDi überzeugt: V. l. n. r. Siegbert Weide, Betriebsleiter Sozialkaufhäuser des Diakoniewerks Duisburg, Jörg Moltrecht, Vorstand KD-Bank, Ruth Stratmann, Geschäftsführerin Diakoniewerk Duisburg, und Andreas Keienburg, Betreuer Institutionelle Kunden bei der KD-Bank. www.KD-Bank.de | 17 |
Unsere Kunden: Evangelische Hochschule Berlin PortrÄt Evangelischen Werten verpflichtet Die Evangelische Hochschule Berlin (EHB) ist eine Bildungs- und Forschungsein- richtung für die zukunftsweisenden Berufsfelder wie Soziale Arbeit, Gesund- heit und Pflege, Erziehung und Bildung sowie Gemeinde. Durch eine Initiative der Studierendenschaft hat sich die EHB für eine Zusammenarbeit mit der Bank für Kirche und Diakonie entschieden. Entscheidend waren das christliche Profil und die nachhaltige Ausrichtung unserer Bank. Das Profil der EHB – abhängig von den jeweiligen landeskirchlichen Hochschulische Aufgabe ist es, junge Menschen Regelungen – die zweite gemeindepädagogische für diese Berufsfelder Soziale Arbeit, Gesundheit/ Ausbildungsphase (Vikariat) für den Beruf der/ Pflege, Erziehung/Bildung und Gemeinde zu be- des ordinierten Gemeindepädagog/-in. geistern und sie umfassend auf akademischem, wissenschaftlichem Niveau für die berufliche Zurzeit lernen rund 1 550 Studierende auf dem Praxis zu bilden. Als staatlich anerkannte Hoch- grünen Campus im Südwesten Berlins. Mehr schule in kirchlicher Trägerschaft übernimmt als 60 hauptamtliche Professor/-innen und die EHB damit eine gesamtgesellschaftliche Dozent/-innen sowie rund 200 Lehrbeauftragte Bildungsverantwortung. Überwiegend staatlich aus der Praxis lehren und forschen an einer der refinanziert, ist die Hochschule als Körperschaft ältesten Bildungsstätten für soziale Berufe in des öffentlichen Rechts in Aufbau und Struktur Deutschland, die auf eine seit dem Jahr 1904 einer staatlichen Hochschule vergleichbar. Eine bestehende Ausbildungstradition in Berlin zu- wesentliche Querschnittsaufgabe ist die Wer- rückblicken kann. Die Lehrqualität der EHB ist tevermittlung für die Arbeit mit Menschen. Hier geprägt durch eine intensive und professionelle spielt das evangelische Profil eine besondere Rolle Betreuung der Studierenden. und ist auch curricular verankert. Die Trägerin, die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg- Die EHB pflegt gute Kontakte zu Trägern und schlesische Oberlausitz, zeigt sich auch im Studi- Institutionen der Sozial- und Gesundheitswirt- enangebot. Im Studiengang Evangelische Religi- schaft sowie zu Einrichtungen der Diakonie ons- und Gemeindepädagogik beginnen jährlich und der Evangelischen Kirche. Die Hochschule zum Wintersemester rund 40 Studierende zuerst gilt als kompetente Partnerin für praxisorien- ein Bachelor- und darauf aufbauend ein Master- tierte Lehre und anwendungsorientierte For- studium, um zukünftig einen Beruf in Kirche und schung. Zudem bestehen Kooperationen und Gemeinde zu übernehmen. Das ist wahlweise der Projektpartnerschaften mit Hochschulen und Evangelische Religionsunterricht in Schulen oder Universitäten im In- und Ausland. | 18 | Geschäftsbericht | 2018
1 550 200 STUDIERENDE LEHRBEAUFTRAGTE lernen auf dem grünen Campus aus der Praxis lehren an der EHB. im Südwesten Berlins. 1904 60 BEGANN HAUPTAMTLICHE die Ausbildungstradition Professor/-innen und Dozent/-innen für soziale Berufe in Berlin. lehren und forschen an der EHB. www.KD-Bank.de | 19 |
Unsere Kunden: Evangelische Hochschule Berlin Was verbindet die EHB mit der KD-Bank? Prof. Dr. Anusheh Rafi, Hochschulrektor EHB „Die Bibel ist voller kritischer Anmerkungen zum Geld und zum Reichtum. Eines der bekanntesten Gleichnisse steht in Matthäus 19,24: Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt. – Bei aller Kritik wird allerdings nie das Geld oder der Reichtum an sich verteufelt, sondern die Hortung des Gelds um des Gelds willen. Wir alle benötigen finanzielle Mittel, wenn wir Strukturen zur Unterstützung bedürftiger Menschen schaffen wollen und für die professionelle Hilfe ausbilden. Für uns als Evangelische Hochschule ist es gut zu wissen, dass wir mit der KD-Bank einen finanziellen Partner haben, der uns in der christlichen Bedeutung des Gelds nahesteht: Geld ist kein Wert an sich, kann aber viel Gutes bewirken, wenn es verantwortungs- voll für die Mitmenschen eingesetzt wird.“ | 20 | Geschäftsbericht | 2018
Der Weg zur KD-Bank – des jeweiligen Angebots mit dem zuvor entwi- ein aufwendiges Auswahlverfahren ckelten Kriterienkatalog oder weiteren Gesprä- Der Impuls zu einem Bankwechsel – weg von chen aus. Zwei Institute hat die Projektgruppe einer klassischen Bank, hin zu einer alterna- zu vertiefenden Gesprächen eingeladen, eine tiven Bank – kam 2013 aus der Studierenden- davon war die Bank für Kirche und Diakonie. schaft der EHB, die das Thema in das studen- tische Gremium einbrachte. Nachhaltigkeitsfilter und Dialogbereitschaft der KD-Bank gaben den Ausschlag Das Studierendenparlament bildete eine Pro- Nach den Gesprächen kontaktierte die Pro- jektgruppe, die Informationen über alternative jektgruppe drei Hochschulen, die bereits Banken recherchierte, mit NGOs Kontakt auf- Kundinnen der Banken waren, um deren Er- nahm, ein Dossier sowie einen synoptischen fahrungswerte in der Zusammenarbeit abzu- Vergleich erarbeitete und schließlich Angebote fragen. Im Vergleich gab der transparente Nach- einholte. Neben den Kriterien für Kreditver- haltigkeitsfilter der KD-Bank den Ausschlag. gabe und für Geldanlagen standen Grund- Das Resümee des Studierendenparlaments satzfragen zur demokratischen Kontrolle und lautete: „Wir erleben die KD-Bank als eine zur transparenten Geschäftspraxis im Fokus. Bank, welche durchaus dazu bereit ist, ihr eige- Zudem wurden Spekulationen mit Nahrungs- nes Handeln kritisch zu hinterfragen und auch mitteln, die Unterstützung der Rüstungs- und hinterfragen zu lassen. Darüber hinaus nimmt Atomindustrie, aktiver Lobbyismus und die die KD-Bank – als eine der wenigen ethischen Vermittlung von Steueroasen abgelehnt. Banken – aktiv Einfluss auf die Politik von Unternehmen. Damit unterscheidet sie sich Zunächst standen fünf alternative Banken zur maßgeblich von anderen Geldinstituten und Wahl, drei davon schieden direkt beim Abgleich nimmt ihre Verantwortung angemessen wahr.“ Wie kam es zum Bankwechsel? „Die Studierenden haben sich damals eine nachhaltige Bank gewünscht. Die Hochschullei- tung hat dies ausdrücklich unterstützt, wollte aber nicht nur eine nachhaltige, sondern auch eine konfessionelle Bank. Die Wahl fiel auf die KD-Bank, unter anderem auch deshalb, weil sie die einzige war, die die Studierenden einlud und einen offenen Einblick in die Bankgeschäfte gewährte. Der Kontowechsel verlief reibungslos. Die Zusammenarbeit ist sehr gut.“ Yvonne Seifert, Leitung Haushalt EHB www.KD-Bank.de | 21 |
Unsere Kunden: Evangelische Hochschule Berlin Besondere Angebote der EHB FSFJ) im Bereich der frühkindlichen Bildung Seit dem Wintersemester 2013 kann man an der und Familienbildung berät und unterstützt. EHB das Studienfach Hebammenkunde studie- Den Schwerpunkt bildet dabei die wissen- ren. Das duale Studium führt in acht Semestern schaftliche Begleitung des ESF-Bundespro- zum Bachelor of Science. Nach sechs Semestern gramms „Elternchance II – Familien früh für absolvieren die angehenden Hebammen ihren Bildung gewinnen“. berufsqualifizierenden Abschluss und stehen dann sofort dem Arbeitsmarkt als Hebamme Zusammen mit den fünf anderen Berliner Fach- zur Verfügung. Die Hochschule ermöglicht da- hochschulen ist die EHB Mitglied im Verbund mit bereits seit fünf Jahren eine wissenschaft- „BIT⁶ – Berlin Innovation Transfer“. Der Verbund lich basierte Qualifizierung der Hebammen, bündelt Kompetenzen um forschungsbasiertes so wie es aktuell vom Bundesministerium für Wissen, anwendungsorientierte Ideen und neue Gesundheit (BMG) im Referentenentwurf des Technologien aus den Hochschulen. Mit Ange- neuen Hebammengesetzes gefordert wird: Alle boten und Kooperationen im technischen, so- Hebammen sollen zukünftig akademisch im zialen und wirtschaftlichen Bereich fördert der Rahmen eines dualen Studiums ausgebildet Hochschulverbund die Belebung einer vielfäl- werden, das neben der Vermittlung wissen- tigen Innovationskultur in Berlin. Das umfasst schaftlich fundierter theoretischer Inhalte auch wissenschaftliche Projekt- und Forschungsbe- praktische Studienphasen in der klinischen gleitung, die Unterstützung bei der Talentsuche und außerklinischen Hebammenversorgung und die Gewinnung qualifizierter Fachkräfte vorsieht. sowie Weiterbildungs- und Qualifizierungs- programme für Mitarbeiter-/innen bis zum An der EHB besteht für Studierende der Sozia- Gründungsservice für Start-ups. Dabei setzen len Arbeit seit vielen Jahren die Möglichkeit ei- die sechs Hochschulen auf die Handlungsfelder ner zertifizierten Qualifikation im Bereich The- „Gesundes Leben“, „Soziale Teilhabe, Sicherheit aterpädagogik. Die Qualifikation setzt sich aus und Integration/Inklusion“ und „Urbane Tech- Teilen des Lehrangebots im Rahmen des Studi- nologien und Produktion“. ums und aus Extrakursen zusammen, welche die Studierenden zusätzlich belegen müssen. Aktuelles Ziel ist die selbstständige theaterpädagogische Derzeit baut die Hochschule eine zentrale Projektentwicklung und -durchführung in Fort- und Weiterbildungseinrichtung aus. unterschiedlichen Arbeitsbereichen auf der Das Bundesministerium für Bildung und For- Basis künstlerischer kollektiver Arbeitsweisen schung förderte im Rahmen des Wettbewerbs sowie die Erweiterung der Handlungsfähigkeit „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“ in der (sozial-)pädagogischen Praxis durch das von 2011 bis 2017 an der EHB die Entwicklung Medium Theater. und Erprobung zahlreicher Zertifikatskurse aus den Bereichen Sozial- und Gesundheits- Im Bereich Forschung sei hier noch das Kom- wesen, Religion sowie (frühkindliche) Bildung. petenzteam „Frühe Bildung in der Familie“ Auf dieser Basis wurde die Zentrale Fort- und genannt, welches mit seiner wissenschaftlichen Weiterbildungseinrichtung der EHB gegründet. Expertise Vorhaben des Bundesministeriums Damit stehen mittelfristig allen Interessierten für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BM- Zertifikatskurse an der EHB offen. | 22 | Geschäftsbericht | 2018
Warum studieren Sie Soziale Arbeit an der EHB? Kassandra Carelos, Studentin im Studiengang Soziale Arbeit „Das breite Spektrum spricht mich an. Als Sozialarbeiterin kann ich z. B. in der Bewährungshilfe oder in einer Justiz- vollzugsanstalt arbeiten. Im Verlauf des Studiums konnte ich diverse Justizvollzugsanstalten inklusive Frauenvollzug besuchen. So habe ich viel Erfahrung gesammelt und kann an mein Vorstudium der Kriminologie mit Psychologie in London anknüpfen: Kriminologie meets Soziale Arbeit! Ich habe mich für ein Studium an der EHB entschieden, da sie im Gegensatz zu anderen Universitäten einen kleinen und überschaubaren Campus bietet. Das hat Vorteile. Zudem ist es hier schön grün. Ganz persönlich habe ich zur örtlichen Gemeinde „Zur Heimat“ eine besondere Verbindung, da ich als Jugendliche dort in einem Gospelchor mitgesungen habe.“ www.KD-Bank.de | 23 |
Unsere Kunden: Evangelische Hochschule Berlin | 24 | Geschäftsbericht | 2018
Freuen sich über die gute Zusam- menarbeit: V. l. n. r. Ilona Pollach, Vor- s tand K D - Bank , Konrad Mat yba, Direktor Institu- tionelle Kunden Nord-Ost bei der KD - Bank , Yvon- ne Seifert, Leitung Haushalt EHB, und Prof. Dr. Anusheh Rafi, Hochschulrek- tor EHB. www.KD-Bank.de | 25 |
Unsere Kunden Neue Kredite Wo wirkt mein Geld? Im Mittelpunkt unseres Auftrags stehen kirchliche und diakonische Einrichtungen. Wir machen den kirchlichen Finanzkreislauf transparenter und zeigen Ihnen Beispiele, für welche wichtigen Vorhaben unsere Kunden konkret Kredite in Anspruch nehmen. Alle Kunden, die der Veröffentlichung ihrer Projekte zugestimmt haben, finden Sie auf den nächsten Seiten. 2018 haben wir unseren Kunden insgesamt über 363 Mio. Euro Kredite neu zugesagt – ein Plus von 45,2 % gegenüber dem Vorjahr. 3,7 % 2,7 % Hilfe Bildung 4,7 % Gesundheit 4,8 % Privatkunden 14,1 % Lebendiges 363,2 Mio. Euro 53,8 % Gemeindeleben Lebensqualität neue Kredite im Alter im Jahr 2018 16,2 % Bezahlbarer Wohnraum | 26 | Geschäftsbericht | 2018
Lebensqualität im Alter (195,4 Mio. Euro) Seniorenhilfeeinrichtungen von der Wohngemeinschaft bis zur stationären Pflege Evangelische Perthes-Stiftung e. V. | Evangelische Heimstiftung GmbH | 4.500.000 Euro | Soest | Perthes-Zentrum, 4.000.000 Euro | Schönaich | Kaufpreis- Umbaumaßnahme am Haus 1 zur Umset- finanzierung des Pflegeheims „Haus zung des Wohn- und Teilhabegesetzes Laurentius“ mit 80 Plätzen, einer Alten- Ev.-Luth. St.-Laurentius-Kirchgemeinde begegnungsstätte und vier Wohnungen Geyer | 340.000 Euro | Geyer | Wohnan- Evangelischer Verein für Alterspflege lage Altenbetreutes Wohnen: An- und e. V. | 4.600.000 Euro | Oberhausen | Umbau inkl. Erweiterung der Fahrstuhl- Umbau- und Sanierungsmaßnahmen am anlage zur Errichtung von zehn Tages- Bestandsobjekt: Modernisierung 80 Plät- pflegeplätzen ze vollstationäre Pflege; Ersatz für acht VK GmbH & Co. 032 Witten KG | Wohneinheiten betreutes Wohnen; Neu- 4.800.000 Euro | Witten | Ersatzneubau schaffung von 15 Tagespflegeplätzen des Altenpflegeheims Buschey Verein für Gemeindediakonie Markt- Lutherstift Seniorenzentrum Elberfeld | neukirchen e. V. | 41.977 Euro | Markt- 9.600.000 Euro | Wuppertal-Elberfeld | Um- neukirchen | Ersatzanschaffung für das bau des Altenpflegeheims Lutherstift Altenpflegeheim „Haus Ölbaum“ Evangelische Heimstiftung GmbH | Stiftung kreuznacher Diakonie | 7.300.000 Euro | Bad Wildbach | Finan- 9.700.000 Euro | Neunkirchen | Bau einer zierung des Neubauprojekts „Betreutes Schwerpunkteinrichtung für Menschen Wohnen Plus“ Ludwig-Uhland-Residenz mit gerontopsychiatrischen Krankheits- Evangelische Altenhilfe Duisburg GmbH | bildern 7.611.015 Euro | Rheinberg | Altenpflege- Stiftung Marthahaus Halle | 200.000 heim Orsoy: Kauf Gesellschafteranteile, Euro | Halle | Schaffung einer seniorenge- Ablösung andere Banken und Umbau rechten Wohnung und Aufzugerneuerung Diakoniestation Dittmansdorf e. V. | Evangelisches Christophoruswerk e. V. | 300.000 Euro | Reinsberg OT Neukirchen | 8.065.000 Euro | Duisburg | Altenpflege- Umbau des ehemaligen Gasthofs Neukirchen heim Bronkhorststraße zum Seniorenzentrum mit Tagespflege, Sozi- Evangelisches Altencentrum Cronen- alstation und altengerechter Wohnung berger Straße gGmbH | 9.797.000 Euro | Domizil Wohnfühlen GmbH | 1.200.000 Solingen | Umschuldung von Bestands- Euro | Heiligenhausen | Kauf von zwei darlehen und Neubauprojekt „Villa Vie“: Grundstücken in Heiligenhausen und Sa- Einrichtung für Menschen mit psychischen nierung des Bestandsobjekts Erkrankungen und Pflegebedarf www.KD-Bank.de | 27 |
Unsere Kunden Bezahlbarer Wohnraum (58,8 Mio. Euro) Wohnprojekte vom Studentenwohnheim über Pfarrhäuser bis zur Wohnungsbaugenossenschaft Ev.-Luth. Kirchspiel Bärnsdorf | 15.000 Evangelisches Kirchspiel Bischleben | Euro | Bärnsdorf | Sanierung Pfarrhaus 13.500 Euro | Bischleben | Ausbau Evangelische Heilands-Kirchengemein- barrierefreies Bad de Halle | 80.000 Euro | Halle | Sanierung Ev.-Luth. Kirchgemeinde Zur Ehre ehemaliges Pfarrhaus Gottes Bernsbach | 30.000 Euro | Berns- Ev.-Luth. Kirchgemeinde St. Petri bach | Sanierung Wohnung im Pfarrhaus Bautzen | 11.800 Euro | Bautzen | Bad- Evangelische Kirchgemeinde Langeln | sanierung Wohnhaus 25.000 Euro | Langeln | Dachsanierung Evangelische Kirchengemeinde Pfarrhaus Ichthys | 1.630.000 Euro | Köln | Umbau Evangelische Frauenhilfe im Rheinland des Pfarrhauses zum Wohngebäude mit e. V. | 6.084.530 Euro | Bonn | Umbau ei- zwei Wohneinheiten und Neubau eines ner ehemaligen Altenpflegeeinrichtung Wohnhauses mit fünf Wohneinheiten in 62 barrierefreie Wohnungen. Das Evangelische Kirchengemeinde Alten- Projekt steht unter dem Motto „Ge- plathow | 40.000 Euro | Altenplathow | meinsam leben im Alter“. Sanierung der Wohnung im Erdgeschoss Evangelische Martinskirchgemeinde des Pfarrhauses Lütte | 60.000 Euro | Schwanebeck | Antoniter Siedlungsgesellschaft mbH | Pfarrhaussanierung 1.695.000 Euro | Köln | Bauvorhaben „Ma- Evangelische Kirchengemeinde Linden- gnet“: Ein- und Mehrfamilienhäuser, inkl. berg | 200.000 Euro | Ahrensfelde | Erschlie- Räumlichkeiten für die Kirchengemeinde ßung des Bauplangebiets „Lindenberg und einer Wohngruppe für Jugendliche | II“ mit anschließender Vermarktung von 451.000 Euro | Köln | Erwerb eines Objekts acht Erbbaurechten für Baugrundstücke Ev.-Luth. Kirchgemeinde Tharandt | Ev.-Luth. Kirchengemeinde Uttenreuth | 14.000 Euro | Tharandt | Renovierung 120.000 Euro | Uttenreuth | Sanierung Pfarrhaus Pfarrhaus Ev.-Luth. St. Pauli-Kreuz-Kirchgemeinde Evangelische Kirchengemeinde St. Chemnitz | 45.000 Euro | Chemnitz | Petri-St. Marien | 1.320.000 Euro | Berlin | Sanierung Pfarrwohnung Dachgeschoss-Ausbau | 28 | Geschäftsbericht | 2018
Lebendiges Gemeindeleben (51,2 Mio. Euro) Kirchengemeinden mit Gemeindezentren von der Dorfkirche bis zum Dom Evangelische Kirchengemeinde Gum- Evangelische Kirchengemeinde St. mersbach | 250.000 Euro | Gummersbach | Nicolai Coswig | 50.000 Euro | Coswig | Sanierung Kirchturm Altstadtkirche Erneuerung Außenputz Kirche Südseite Hochstift Meißen | 110.000 Euro | Mei- Stiftung Leuchtturm | 190.000 Euro | ßen | Teilweiser Umbau und Neugestal- Velbert | Erwerb und Umbau der Räume tung des Doms für die Christliche Gemeinschaft (Pasto- Evangelische Kirchengemeinde Bad rendienst, Jugend und KiGo) und für die Tennstedt | 30.000 Euro | Bad Tennstedt | Arbeit der Stiftung Sanierung der Trinitatiskirche Ev.-Luth. Kirchengemeinde Unterrodach | Evangelische Lydia-Gemeinde Herzo- 50.000 Euro | Unterrodach | Sanierung genrath | 350.000 Euro | Herzogenrath | der Kirche Umbau Gemeindehaus zur Kindertages- Ev.-Luth. Gesamtkirchengemeinde stätte und Umbau Pfarrhaus zum Ge- Bayreuth | 300.000 Euro | Bayreuth | Sanie- meindezentrum rung der Gehwege auf dem Stadtfriedhof Evangelische Kirchengemeinde Güsten-Osmarsleben | 24.000 Euro | Güsten | Umbau der Winterkirche Ev.-Luth. Kirchengemeinde Gleußen | 50.000 Euro | Gleußen | Zwischenfinan- zierung Sanierung Kirche / Glocken Evangelische Kirchengemeinde Königs- Hochstift Meißen winter | 80.000 Euro | Königswinter | Kir- Teilweiser Umbau chenglocken (Kauf und Einbau) und Neugestaltung Ev.-Luth. Kirchgemeinde Langenreins- des Doms im dorf | 6.500 Euro | Langenreinsdorf | Er- Eingangsbereich neuerung der Heizung im Gemeindehaus Evangelische Kirchengemeinde Lever- kusen-Wiesdorf | 250.000 Euro | Lever- kusen | Fassadensanierung denkmalge- schützte Christuskirche, Bauabschnitte 2017–2019 Evangelische Kirchengemeinde Roßlau | 90.000 Euro | Roßlau | Instandsetzung Gebäudehülle St.-Marien-Kirche Das Hochstift Meißen hat den Eingangs- Evangelische Diakoniestiftung Herford | bereich des Meißner Doms komplett neu 291.803 Euro | Herford | Tausch des Ser- gestaltet; u. a. wurde auf eine Fußbo- vers der IT-Umgebung denheizung mit Gas umgestellt. Dies soll Evangelische Nazarethkirchen- zu besseren Arbeitsbedingungen für die gemeinde | 275.000 Euro | Berlin | Mitarbeitenden und zur Energieeinsparung Sanierung der Gemeindehausfassade führen. Höhere Umsätze im angegliederten Evangelische Kirchengemeinde Anger- Dom-Shop sind ebenfalls ein Ziel der Um- münde | 72.438 Euro | Angermünde | gestaltungsmaßnahme. Umschuldung www.KD-Bank.de | 29 |
Unsere Kunden Gesundheit (17,1 Mio. Euro) Krankenhäuser vom Akutkrankenhaus bis zur Rehabilitationsklinik Stiftung kreuznacher diakonie | 1.500.000 Euro | Bad Kreuznach | Finanzierung Aufzug Parkhaus und Er- kreuznacher diakonie weiterung von Parkflächen Neue Parkplätze Hoffnungstaler Stiftung Lobetal | und ein Aufzug 500.000 Euro | Brandenburg an der Havel | Kauf eines Grundstücks Das Krankenhaus in Bad Kreuznach erhält neue Parkplätze und einen Aufzug. Hilfe (13,4 Mio. Euro) Soziale Einrichtungen von der Jugendhilfe bis zur Behindertenhilfe Saarländischer Schwesternverband e. V. | Stiftung „Samariterherberge“, Leuna | 3.000.000 Euro | Ottweiler | Neubau ei- 788.919 Euro | Bad Dürrenberg | Ersatz- ner Wohneinrichtung für Menschen mit neubau von 24 Wohnungen für Behinderung | 720.000 Euro | Fraulautern | Menschen mit Behinderung Umbau eines Pfarrhauses Stiftung kreuznacher Diakonie | Kinderheim Erziehungshilfen Werne 2.400.000 Euro | Bad Kreuznach | gGmbH | 11.190 Euro | Herne | Anschaf- Wohnen für Menschen mit Behinderung | fung eines Pkw für Transporte, Ausflüge 2.400.000 Euro | Bad Kreuznach | Neubau und Ähnliches für Wohnplätze und Tagespflege Evangelisches Kinderheim Jugendhilfe Evangelische Stiftung Hephata | Herne & Wanne-Eickel gGmbH | 30.147 228.000 Euro | Mönchengladbach | Euro | Herne | Anschaffung eines Trans- Ersatzneubau für Menschen mit erwor- porters für Ausflüge und Ähnliches benen Hirnschädigungen | 30 | Geschäftsbericht | 2018
Bildung (9,8 Mio. Euro) Bildungsträger vom Kindergarten bis zur Evangelischen Hochschule Antoniter Siedlungsgesellschaft mbH | Ev.-Luth. St.-Laurentius-Kirchgemeinde 1.650.000 Euro | Rösrath | Finanzierung zu Leipzig-Leutzsch | 173.700 Euro | einer Kindertagesstätte Leipzig | Baumaßnahme Erweiterung Kin- Hoffbauer-Stiftung | 1.128.688 Euro | Pots- dertagesstätte Gemeindehaus dam | Errichtung einer Kindertagesstätte Diakonissen-Mutterhaus Cecilienstift Evangelische Lydia-Gemeinde Herzo- Halberstadt | 400.000 Euro | Halberstadt | genrath | 1.050.000 Euro | Kohlscheid | Allgemeine und energetische Neubau eines Kindergartens „Rappel- Sanierung der Kindertagesstätte kiste“ „Rappelkiste“ Hoffbauer-Stiftung Errichtung einer integrativen Kindertagesstätte in Potsdam Für 126 Kinder, davon 14 mit besonderen Bedarfen, entsteht auf der Insel Hermannswerder in Potsdam die Evangelische Integrations-Kita Hermannswer- der. Die Lage auf der Insel ist nicht nur idyllisch, sondern auch pädagogisch von Vorteil. Seit ihrer Gründung verantwortet die Hoffbauer-Stiftung Bildungseinrichtungen auch für die Jüngsten. Derzeit betreibt Hoffbauer 16 Kindertagesstätten, davon acht in Potsdam. www.KD-Bank.de | 31 |
Unsere Kunden Kirche Diakonie Finanzen Als Bank für Kirche und Diakonie ist es unser Auftrag, uns um die Finanzen von Kirche und Diakonie zu kümmern. Auf den folgenden Seiten lesen Sie Gastberichte zur Finanzsituation der Evangelischen Kirche in Deutschland und zur Finanzsituation der Diakonie in Deutschland. | 32 | Geschäftsbericht | 2018
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Unsere Kunden KIRCHE Der Umgang mit dem Geld „Geld regiert die Welt“, sagt der Volksmund. Für die kirchliche Welt trifft das nicht zu. Aber: Ohne Geld kommt auch die Kirche nicht aus. Ein Bericht zu den Finanzen der Evangelischen Kirche in Deutschland von Dr. Heidrun Schnell, Leiterin der Finanzabteilung der EKD. Angesichts aktueller Meldungen könnte man sich fra- chengemeinden in der Regel nicht aus dem laufenden gen: Stehen uns nach den mehr als sieben fetten Jahren Haushalt finanzieren. Für Investitionen an den insge- sieben magere Jahre bevor, wie Joseph dem Pharao sei- samt mehr als 74 000 kirchlichen Gebäuden werden ne Träume deutete? – Anfang des Jahrs hat die Chefin daher unter anderem Darlehen in Anspruch genommen. des Internationalen Währungsfonds (IWF) die Wachs- Zudem erfolgt die Finanzierung durch Entnahmen aus tumsprognose nach unten korrigiert. Die weltweite den für die künftige Substanzerhaltung gebildeten Wirtschaftsleistung soll nur noch um 3,5 % und somit Rücklagen. Seit einigen Jahren wird nämlich mit der um 0,2 % weniger als im Oktober 2018 prognostiziert Bildung von Substanzerhaltungsrücklagen im Sinne steigen. Auch für die Bundesrepublik Deutschland wur- der Generationengerechtigkeit versucht, die für die Un- de eine Korrektur – von 1,6 auf 1,3 % – vorgenommen. terhaltung kirchlicher Gebäude erforderlichen Mittel Die Bundesregierung erwartet für 2019 eine Zunahme regelmäßig zurückzulegen. Insbesondere für die rund des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts von 1,0 %. 20 000 Kirchen und Kapellen, von denen fast 17 000 unter Magere Jahre stehen uns der Bundesregierung zufolge Denkmalschutz stehen, ist dieser Aufwand beträchtlich. dennoch nicht bevor: Für 2020 wird ein Plus von 1,6 % Daneben sind die kirchlichen Körperschaften auf staat- prognostiziert. liche Förderungen angewiesen, wobei zunehmend EU- Mittel in Anspruch genommen werden. Insgesamt wird Die Herkunft kirchlicher Finanzen kirchliche Arbeit mit rund 3,2 Mrd. Euro staatlichen Von der positiven Entwicklung der Konjunktur in den Fördermitteln und Zuschüssen finanziert. Eine weitere letzten Jahren hat auch die Kirche profitiert. Denn wichtige Finanzquelle sind Spenden. Häufig lassen sich Haupteinnahmequelle ist die von den Mitgliedern auch Menschen, die nicht der Kirche angehören, dafür erhobene Kirchensteuer, die auf der Grundlage der begeistern, dass die Kirche „im Dorf“ bleibt oder die Orgel Einkommensteuer berechnet wird. So wird sicherge- wieder erklingt. Insgesamt wurden im Jahr 2014 rund stellt, dass die Kirchenmitglieder entsprechend ihrer 344 Mio. Euro an Kollekten und Spenden vereinnahmt. Leistungsfähigkeit die kirchliche Arbeit tragen. Im Jahr Eine weitere Finanzquelle der Landeskirchen sind die 2017 wurden von den 21,5 Mio. Mitgliedern rund 5,67 Staatsleistungen mit etwa 273 Mio. Euro, deren Leistung Mrd. Euro an Kirchensteuern samt Gemeindebeiträgen auf den zwischen den Ländern und den Landeskirchen und Kirchgeld aufgebracht. abgeschlossenen Kirchenverträgen beruht. Mit Entgelten werden kirchliche Dienstleistungen finan- Diejenigen kirchlichen Körperschaften, die über geeig- ziert. Auch wenn zum Beispiel die evangelischen Schulen nete Flächen verfügen, erzielen auch Erträge aus der im Wesentlichen vom Staat finanziert werden, ist damit Verpachtung von Äckern oder dem Verkauf von Holz ein kostendeckender Betrieb nicht möglich. Vielmehr aus dem Kirchenwald. Hierbei wird genauso Wert auf muss zusätzlich Schulgeld erhoben werden. Ähnlich ist Nachhaltigkeit gelegt wie bei den Kapitalerträgen. Denn die Situation bei den rund 9 000 Kindertagesstätten und die Mittel, die aktuell nicht benötigt werden, sollen Horten, in denen rund 587 000 Kinder betreut werden. möglichst ertragreich und ethisch nachhaltig angelegt werden. Hierfür hat der vor über zehn Jahren gegrün- Umfangreiche Bauvorhaben können evangelische Kir- dete Arbeitskreis Kirchlicher Investoren (AKI) in der | 34 | Geschäftsbericht | 2018
EKD einen Leitfaden entwickelt, dessen vierte Auflage erschienen ist. Auch die Bank für Kirche und Diakonie 21,5 MIO. KIRCHENMITGLIEDER bringt sich hier aktiv ein und lässt sich an diesen Kri- terien messen. zählte die Evangelische Kirche 2017. Verantwortlicher Umgang mit dem Geld Die der Kirche anvertrauten Mittel verpflichten zu einem 5,67 verantwortlichen und sparsamen Einsatz des Gelds. Gleichzeitig wird in der evangelischen Kirche Wert auf Transparenz gelegt, etwa mit Blick auf die Haushalte: Die von Kirchengemeinden werden öffentlich ausge- legt; die Haushalte der Landeskirchen und der Evange- lischen Kirche in Deutschland (EKD) sind im Internet abrufbar. Wie alle wichtigen Entscheidungen werden Haushaltsbeschlüsse auf den verschiedenen Ebenen der MRD. EURO evangelischen Kirche von gewählten Vertreterinnen und Vertretern gefasst: In den Kirchengemeinden sind es die brachten die Kirchenmitglieder an Kirchen- Kirchenvorstände, Gemeindekirchenräte oder Presbyte- steuern samt Gemeindebeiträgen und rien, die mit dem Haushalt darüber entscheiden, welche kirchliche Arbeit mit den zur Verfügung stehenden Mit- Kirchgeld auf. teln finanziert werden soll. In den Landeskirchen samt ihren Kirchenkreisen und bei der EKD sind die Synoden, deren Beratungen öffentlich sind, das entscheidende Beschlussorgan. Im letzten Jahr hat die EKD eine Finanzstatistik veröf- fentlicht, anhand derer nicht nur aufgezeigt wird, welche finanziellen Mittel den kirchlichen Einrichtungen im Jahr 2014 zugeflossen sind. Vielmehr wurden auch die Aufwendungen analysiert, und zwar anhand der Frage, für welche Zwecke die Mittel verwendet wurden. Dafür wurden die Jahresabschlüsse der rund 14 000 kirchen- gemeindlichen Haushalte sowie die von Kirchenver- waltungen und anderen unselbstständigen kirchlichen Einrichtungen wie Familienbildungsstätten, Friedhöfen usw. ausgewertet.1 Auf den verschiedenen Ebenen der evangelischen Kirche – von den Kirchengemeinden über die Kirchenkreise bzw. Dekanate und die 20 Landeskirchen bis hin zur EKD – wurden im Jahr 2014 knapp 12,3 Mrd. Euro ver- ausgabt. Ein nicht unerheblicher Teil der kirchlichen Ausgaben, nämlich etwa zwei Drittel, sind Personal- kosten. Denn kirchliche Arbeit ist vor allem Dienst am Menschen, für den 13 000 Pfarrerinnen und Pfarrer im Gemeindedienst und 5 600 in Funktionspfarrstellen, etwa der Krankenhaus- oder Notfallseelsorge zuständig Dr. Heidrun Schnell, 1 S. „Werte mit Wirkung – Einblicke in die Finanzstatistik der evangelischen Leiterin der Finanzabteilung, Kirchenamt der EKD Kirche“, veröffentlicht unter www.kirchenfinanzen.de/statistik/finanzen.html. www.kirchenfinanzen.de www.KD-Bank.de | 35 |
Unsere Kunden 241 000 MITARBEITENDE waren Anfang 2018 in der evangelischen Kirche beschäftigt. 9 000 KINDERTAGESSTÄTTEN und Horte in evangelischer Trägerschaft betreuen rund 587.000 Kinder. sind. In der evangelischen Kirche waren zu Beginn des Verwaltungsfachleute zuständig sind. In den hierfür Jahrs 2018 insgesamt etwa 241 000 Mitarbeiterinnen und geltenden Haushalts- und Verwaltungsordnungen sind Mitarbeiter beschäftigt. Den höchsten Anteil an Perso- bewährte haushaltsrechtliche Prinzipien, wie zum Bei- nalkosten haben mit 3,8 Mrd. Euro die Seelsorge, die Ver- spiel das Vier-Augen-Prinzip, geregelt. kündigung und die allgemeine Gemeindearbeit, wobei knapp die Hälfte auf die Pfarrdienstkosten entfallen. Für Ausblick die gemeindediakonische Arbeit, zu der auch die evan- Für ihren Beitrag zum Kirchensteueraufkommen soll gelischen Kindertagesstätten zählen, wurden rund 3,3 den Gemeindegliedern auch an dieser Stelle gedankt Mrd. Euro verausgabt. Mit rund 746 Mio. Euro wird die werden. Bedenklich stimmt allerdings Folgendes: Wenn Bildungsarbeit einschließlich der evangelischen Schulen man die Inflation seit 1994 berücksichtigt, so ist trotz des finanziert. Ein Beitrag für die weltweite Christenheit nominalen Anstiegs ein realer Rückgang von etwa 27 % wird mit den ökumenischen Hilfen in Höhe von rund zu verzeichnen. Im gleichen Zeitraum wurden die Tarife 208 Mio. Euro geleistet. Nicht unerwähnt bleiben sollte deutlich angehoben. Die steigenden Personalkosten stel- auch, dass die EKD verschiedene Projekte der kirchlichen len die evangelische Kirche vor ebenso große Probleme Flüchtlingsarbeit weltweit unterstützt. wie der prognostizierte Rückgang der Gemeindeglieder. Deshalb muss die evangelische Kirche die „fetten“ Jahre Ob die kirchlichen Mittel entsprechend der Entschei- nutzen, um Vorsorge für „magere“ Jahre zu treffen, wie es dung der zuständigen Organe verwendet wurden, wird der Pharao in der eingangs erwähnten Josephsgeschichte in der evangelischen Kirche von der Rechnungsprüfung getan hat. Dieser Herausforderung stellt sie sich derzeit überwacht. Diese prüft nicht nur, ob das der Kirche auf allen Ebenen. anvertraute Geld zur Erfüllung kirchlicher Aufgaben verwendet wurde, sondern auch, ob die Mittel sachge- Hannover, im Februar 2019 mäß, sparsam und wirtschaftlich eingesetzt wurden. Dr. Heidrun Schnell Überprüft wird damit auch der Haushaltsvollzug, für den Leiterin der Finanzabteilung auf den verschiedenen Ebenen der evangelischen Kirche Kirchenamt der EKD | 36 | Geschäftsbericht | 2018
DIAKONIE Sozialpolitische Entwicklungen Das Jahr 2018 war von einer langwierigen Regierungsbildung, einem heißen, trockenen Sommer und einigen innenpolitischen Turbulenzen geprägt, aber auch von demokratiefeindlichen und nationalistischen Strömungen. Ein Bericht zu den Finanzen der Diakonie von Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik, Diakonie Deutschland. Die Diakonie als sozialer Dienst der evangelischen Kirche wurde. Im Rahmen dieser strategischen Partnerschaft tritt angesichts dieser Entwicklungen deutlich für eine wurden die wesentlichen Handlungsfelder der digitalen offene und demokratische Gesellschaft ein, in der alle Transformation abgesteckt: Sozialraumorientierung, Menschen ihren Platz finden können, wie unterschied- freiwilliges Engagement und Selbsthilfe, Beratung und lich die Hintergründe, Lebensweisen, Bedürfnisse und Therapie, diakonische Dienstleistungen und Kommu- Herausforderungen auch sein mögen. Deutschland ist nikation, Qualifikation und Bildung, Management und ein Einwanderungsland mit stetig steigendem Anteil Innovation und Personal- und Organisationsentwick- an Migration und kultureller Vielfalt. Kultursensibles lung. Diese Themen werden in den kommenden Jahren Arbeiten wird in allen Arbeitsbereichen der Diakonie intensiv bearbeitet werden. notwendiger. Zugleich sind die Auswirkungen des de- mografischen Wandels deutlich zu spüren. Das Thema Positive Entwicklungen für das kirchliche Arbeitsrecht Pflege wird zunehmend wichtig und erfährt eine große Das kirchliche Arbeitsrecht erfährt im Moment viel gesellschaftliche Aufmerksamkeit. Gleichzeitig greift der Aufmerksamkeit. Dabei sind aktuell zwei Themen für Fachkräftemangel in allen erzieherischen, sozialen und das sozialwirtschaftliche Umfeld relevant. So hat im Gesundheitsberufen um sich. Wir benötigen verstärkt Oktober 2018 ein Urteil des Bundesarbeitsgerichts die Maßnahmen zur Anwerbung von Fachkräften auch aus Öffnungstendenz der Loyalitätsrichtlinie bestätigt, dem Ausland. Diesen Spagat zu bewerkstelligen und die diakonieweit schon seit 2017 gilt. Diese Öffnungs- dabei weitere aktuelle Entwicklungen wie z. B. die Digi- tendenz erweitert die Möglichkeiten der Personalaus- talisierung konstruktiv aufzugreifen und zu integrieren, wahl. Allerdings ist das Urteil verfassungsrechtlich prägt die Zukunft und fordert die diakonischen Träger sehr weitgehend, sodass eine verfassungsgerichtliche und Unternehmen heraus. Überprüfung nicht ausgeschlossen erscheint. Weiterhin könnte es gelingen, private Wettbewerber stärker als Gesellschaftliche Herausforderungen bisher zu einer tariflichen Entlohnung zu verpflichten. durch zunehmende Digitalisierung Eine solche Entwicklung würde den Lohnwettbewerb Die Digitalisierung wird sämtliche Arbeitsprozesse etwas reduzieren, wovon diakonische Unternehmen umwälzen. Dies stellt die Gesellschaft vor vielfältige ebenfalls profitieren könnten. Herausforderungen, wirft neue sozialpolitische Fragen auf und stellt die Spitzenverbände der Wohlfahrts- Das „Gute-Kita-Gesetz“: Anspruch schwer realisierbar pflege vor veränderte Aufgaben. Für die Diakonie ist Mit dem Gesetz zur Weiterentwicklung der Qualität und Digitalisierung ein Zukunfts- und Querschnittsthe- der Teilhabe in der Kindertagesbetreuung, das Ende ma, das sämtliche Arbeitsfelder betrifft. Die Diakonie 2018 verabschiedet wurde, fördert der Bund bis 2022 den Deutschland arbeitet in diversen Arbeitsgruppen und qualitativen Ausbau von Kindertagesbetreuung sowie Kontexten zur Digitalisierung. Im Rahmen der Bun- die soziale Staffelung von Kita-Gebühren. Da die Inves- desarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege titionen des Bunds mit 5,5 Mrd. Euro für vier Jahre für und in Abstimmung mit dem Ministerium für Familie, eine wirksame Qualitätsentwicklung knapp bemessen Senioren, Frauen und Jugend wurde ein Positionspa- sind – qualifizierte Schätzungen gehen von einem Be- pier erarbeitet, in dem die zentrale gesellschaftliche darf in Höhe von bis zu 8 Mrd. Euro jährlich aus – und Rolle der Wohlfahrtsverbände und ihrer Träger und durch die Mittelbefristung ist zu befürchten, dass wenige Unternehmen für die am Gemeinwohl orientierte Aus- Maßnahmen tatsächlich der Qualitätsentwicklung im richtung der digitalen Transformation unterstrichen System Kita zugute und bei den Trägern ankommen. www.KD-Bank.de | 37 |
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