Geschäftsbericht 2019 - Projekte - muenchen.de Rathaus
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Die Münchner Stadtentwässerung Ein zertifizierter Umweltschutzbetrieb der Stadt Die Münchner Stadtentwässerung ist ein Unter- nehmen der Abwasserwirtschaft. Sie dient dem Umweltschutz und der Gesundheitsvorsorge. Aufgabe ist die Abwasserableitung, -reinigung und Klärschlammentsorgung der Landeshauptstadt München, angeschlossener Zweckverbände und Gemeinden. Die Münchner Stadtentwässerung setzt sich als öffentliches Unternehmen aktiv für den Gewässerschutz ein. Fünf übergeordnete Unternehmensziele prägen unsere Arbeit: – Umwelt- und Gesundheitsschutz – Nachhaltigkeit – Wirtschaftlichkeit – Kundenorientierung – Sicherheit Transparenz in allen Entscheidungen ist für uns als öffentliches Unternehmen eine Selbstverpflichtung – gegenüber unserem demokratisch gewählten Aufsichtsgremium, dem Stadtentwässerungsausschuss, und vor allem den Bürgerinnen und Bürgern der Landeshauptstadt München.
Inhalt Öffentlichkeitsarbeit 6 »Da sein für München« Führungen im Kanalnetz Führungen in den Klärwerken Veranstaltungen 2019 Meilenstein im Klärwerksbau 8 Kanalbau 10 Kanalsystem – permanent optimiert In Planung Im Bau Innerstädtische Quartiersentwicklung: 15 Regerstraße Klärwerksbau 16 In Planung Im Bau Zukünftige Entwicklung Energieressourcen Klimaschutz: 24 Neuer Photovoltaikpark Klärwerksbetrieb 26 Abwasserreinigung Klärschlammverbrennung Kanalbetrieb 28 Prozessorientierter Kanalbetrieb Stationierung des Personals in Kanalbetriebsstationen Kanalinspektion Kanalreinigung Baulicher Unterhalt Einhaltung der wasserrechtlich zulässigen Werte bei der Mischwasserbehandlung im Kanalnetz
Aktuelle Themen 32 Anwesensentwässerung 34 Genehmigung von Grundstücksentwässerungsanlagen und Überwachung zugehöriger Bautätigkeiten und Änderungen Fachkundige Beratung Erschließung Planung Bauausführung Dichtheitsprüfung Zustands- und Schadenskontrollen Schutz des Kanal- und Klärwerkbetriebs und Überwachung der gewerblichen Einleiter Modernste Technik für den Kanalbau: 38 Landsberger Straße Geschäftsentwicklung im Überblick 40 Positionierung im Markt Ertragslage Bilanz 2019 44 Gewinn- und Verlustrechnung 2019 46 Die Münchner Stadtentwässerung in Zahlen 47 Die Struktur der Münchner Stadtentwässerung 49 Rechtsform und Aufgabe der Münchner Stadtentwässerung Impressum 50
Vorwort »Da sein« in Sachen Wasserableitung und -reinigung – das ist unsere Aufgabe und unser Anliegen. Mit all ihren Projekten ist die Münchner Stadtentwässerung »da« für die bayerische Landeshauptstadt und ihre Umlandgemeinden. Wir sorgen für gereinigtes Wasser und für saubere Gewässer, wir entwickeln umweltfreundliche und ressourcenschonende Verfahren, wir tragen nachhaltig bei zur Lebensqualität und zum Gesundheitsschutz der Bürgerinnen und Bürger. Wie wir das tun, möchten wir Ihnen hier anhand einiger Großprojekte vorstellen, die wir 2019 initiiert, fortgesetzt oder abgeschlossen haben. Die unter dem Aspekt Energie, Klima und Ressourcen wichtigsten Projekte haben wir im Bereich Klärwerke realisiert. Um aus sogenanntem Grauwasser sauberes, klares Wasser zu machen, sind funktionstüchtige Anlagen und hohe Mengen an Energie nötig. Ziel war, grundsätzlich Energie einzusparen und durch Nutzung regenerativer Energiequellen die CO2-Emissionen zu senken. Dafür haben wir zum einen im Klärwerk Gut Großlappen die neu errichtete Anlage der 1. Biologischen Stufe in Betrieb genommen. Dort wird das Abwas- ser nun um einiges energieeffizienter als bisher gereinigt. Zum anderen hat die Münchner Stadtentwässerung eine Photovoltaik-Freiflächenanlage in der Gemeinde Eching errichtet, um den Betrieb der Klärwerke zum Großteil klimaneutral aus eigenen Ressourcen zu gewährleisten. Die Nutzung der Solarenergie vermindert die CO2-Emissionen beträchtlich. Im Fokus steht auch die Behandlung der Klärschlammasche, genauer die Rückgewinnung der darin enthaltenen Wertstoffe, vor allem Phosphor. Die Münchner Stadtentwässerung beteiligt sich aktiv und auch in Kooperation mit Institutionen und Forschungsstellen an der Entwicklung und Prüfung geeigneter Verfahren. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen sind aber hierbei teils noch in Bewegung. München wächst, und mit ihm die Menge an Abwasser. Damit dies zuverlässig bewältigt werden kann, sind stetige Investitionen in leistungsstarke Kanäle nötig. Ein großes Projekt war im vergangenen Jahr der sogenannte Lückenschluss unter der Landsberger Straße durch einen neuen Kanalbau von gut zwei Kilometern Länge. Durch ihn werden die zuneh- menden Mengen an Mischwasser aus dem Westen und Südwesten der Stadt zu den Klär- werken abgeleitet. Über diese Großprojekte informieren wir Sie also auf den folgenden Seiten, und natürlich auch über die sonstigen Planungen, Projekte und Maßnahmen sowie die wirtschaftliche Entwicklung unseres Unternehmens. Die Münchner Stadtentwässerung investiert in die Qualität ihrer Anlagen und Bauten ebenso wie in das Know-how ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um den Anforderungen der Zu- kunft zu begegnen: Wir denken ökologisch, handeln nachhaltig und wirtschaften ökonomisch. Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre. Ihre Werkleitung Bernd Fuchs Robert Schmidt 1. Werkleiter 2. Werkleiter
Öffentlichkeitsarbeit »Da sein für München« Zum 16. Mal präsentierten 2019 am Aktionstag »Da sein für München« die städtischen Betriebe, Beteiligungsgesellschaften und Dienststellen – unter ihnen auch die Münchner Stadtentwässe- rung – was sie für die Stadt leisten. Die Bürgerinnen und Bürger der Landeshauptstadt München konnten sich am Tag der Daseinsvorsorge an den zahlreichen Ständen ausführlich über Dienstleistungen und Angebote informieren und sich von Fachpersonal auch zu einzelnen Themen individuell beraten lassen. Die Münchner Stadt- entwässerung präsentierte 2019 ihre nachhaltigen Projekte und Anlagen. Führungen im Kanalnetz »Tag der offenen Tür« Auch 2019 wurden zusätzlich zu den regelmäßig Unter dem Motto »Nachhaltig für die Zukunft« stattfindenden Veranstaltungen Führungen durch fand im Mai 2019 der Tag der offenen Tür im das Münchner Kanalnetz organisiert – bei 200 Regenrückhaltebecken Hirschgarten statt. Begehungen besichtigten rund 5.200 Personen die Münchner Kanäle. Die Veranstaltung wurde als »Green Event« geplant und durchgeführt. Für alle Bereiche (u. a. Catering, Logistik, Bewerbung und Rahmenpro- Führungen in den Klärwerken gramm) wurden umweltfreundliche Anbieter und Alternativen gefunden. Bei den 13 Führungen im Die beiden Klärwerke Gut Großlappen und Gut Regenrückhaltebecken konnten sich insgesamt Marienhof waren wieder ein attraktives Ziel für die 616 Besucherinnen und Besucher einen nachhalti- Münchnerinnen und Münchner, aber auch für gen Einblick verschaffen. Das Becken wurde Fachbesucher aus aller Welt. Schulen, Volkshoch- audiovisuell in Szene gesetzt, auch hier wurde das schulen, Fachhochschulen und Universitäten Veranstaltungsmotto aufgegriffen. sowie Delegationen aus dem Ausland buchten Gruppenführungen und besichtigten die Anlagen: Bei den insgesamt rund 70 Führungen wurden 1.800 Besucherinnen und Besucher gezählt. Beim Aktionstag »Da sein für München«: Baureferentin Rosemarie Hingerl, Oberbürgermeister Dieter Reiter und 1. Werkleiter Bernd Fuchs am Stand der Münchner Stadtentwässerung 6
Der Wasserspiegel 28 Der Wasserspiegel 30 Juli 2019 April 2018 Geschäftsbericht 2017/2018 Die neue Kanalbetriebszentrale Großes kollegiales Miteinander bei der Veranstaltung in der NKBZ Im Fokus: Mikroplastik im (Ab-)Wasser Projekt »Wohnraumvergabe« Tag der MSE Rückbau der alten Faulbehälter Ein engagiertes Team für eine moderne oder 6 »Überraschungseier« Fahrzeugflotte Neues vom Fuhrpark der MSE Südamerikareise Peru, Bolivien, Chile Exkurs: 3-Tages-Tour – Lares Trek mit dem Aus dem Leben eines Freizeit-Brauers Ziel Machu Picchu (Peru) Vom Trinkwasser zur »Hopfenschorle« Gesund und fit bleiben Projekt »Wohnraumvergabe« Rückblick auf die Aktion Gesundheitspass Wohnungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der MSE Veranstaltungen 2019 Girls’ Day 28. März Teilnahme am »Stadtweiten Tag der offenen Tür« Akademiestraße 4. Mai »Tag der offenen Tür« im Regenrückhaltebecken Neuerscheinungen / Publikationen Hirschgarten 19. Mai Mitarbeiterzeitung der Münchner Stadtentwässerung »Der Wasserspiegel« Teilnahme an der »Nacht der Umwelt« Geschäftsbericht 2017/2018 Regenauslasskanal Ungererstraße 13. September Themenflyer Teilnahme am Aktionstag »Da sein für München« Anliegerinformationen 19. Oktober Inbetriebnahmefeier der 1. Biologischen Stufe im Klärwerk Gut Großlappen 25. Oktober »Tag der offenen Tür« 2019 Lichtinstallation im Regenrückhaltebecken Hirschgarten 7
Meilenstein im Klärwerksbau 1. Biologische Stufe Die Münchner Stadtentwässerung hat die neue 1. Biologische Stufe im Klärwerk Gut Großlappen in Betrieb genommen. Die neue Anlage stellt einen Meilenstein im Klärwerksbau dar und ist mit Baukosten von 167,5 Millionen Euro die größte Einzelinvestition des Klärwerksbaus in den letzten 25 Jahren in München. Durch den Einsatz moderner Belebungsbecken konnte die Energieeffizienz der Anlage weiter deutlich verbessert werden. Zukünftig werden so jährlich voraus- sichtlich circa 6,5 Millionen Kilowattstunden Energie eingespart. Das entspricht rund zwölf Prozent des Gesamtverbrauchs des Klärwerks. Die biologische Reinigung ist der wichtigste Teil der Abwasserreinigung. Die neue Anlage nutzt dafür den verfügbaren Platz optimal aus. In dem neuen unterirdischen Pumpen- und Verteilerbauwerk sind alle Leitungen samt Pumpen untergebracht. Dafür mussten einige Leitungen bis zu 15 Meter tief unter das Bauwerk verlegt werden. Die Rohbauarbeiten begannen im Herbst 2014. Der Abschluss aller Aufbauarbeiten war im Sommer 2019. Die neue Anlage wurde schon in der Planungsphase auf das Bevölkerungswachstum Münchens ausgelegt und ist auf dem neuesten technolo- gischen Stand. Mit der neuen Stufe ist das Klärwerk fit für die Zukunft. Die alte 1. Biologische Stufe wurde von 1965 bis 1973 abschnittsweise errichtet und gehörte zu den letzten älteren Anlagen im Klärwerk Gut Großlappen. Nach über 40 Jahren Betrieb wies sie bauliche Mängel auf und entsprach auch technisch nicht mehr dem geforderten Stand. Der Stadtrat genehmigte daher im April 2012 den Neubau. 8
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Kanalbau Die Voraussetzungen für eine einwandfrei funktio- In Planung nierende Abwasserableitung zu schaffen, steht beim Thema Kanalbau im Zentrum des Auftrags der Mischwassersammler links der Isar Münchner Stadtentwässerung. Als Dienstleister sorgt die MSE bei der Planung und beim Bau der Die Maßnahme ist im Gesamtentwässerungsplan Kanäle mit ihrem komplexen baulichen und techni- EIII/98 in der ersten Dringlichkeitsstufe gelistet. schen Know-how dafür, dass die Abteilung Kanal- Bedarfsgründe sind unter anderem die Reduktion betrieb das Münchner Kanalnetz stets dem gelten- der Belastung der Isar über Regenauslässe, die den technischen Standard genügt. hydraulischen Netzentlastungen sowie die Bade- und Freizeitnutzung der Isar. Dazu müssen bei Kanalsystem – permanent optimiert sechs Regenüberläufen die jeweiligen kritischen Mischwasserabflüsse abgeleitet werden. Das Der Ausbaustand des Münchner Kanalnetzes für erste Baulos, die Isarquerung im Bereich Reichen- gegenwärtig 1,8 Millionen angeschlossene Ein- bachbrücke als Spartentunnel, wurde 2009 abge- wohner ist quantitativ wie qualitativ hoch. Es wird wickelt. dennoch ständig weiterentwickelt und strategisch saniert. Die Netzsteuerung wird laufend optimiert, Das Projekt hat sich in den bisherigen Untersu- sinnvolle Erweiterungen werden realisiert. chungen als äußerst komplex und schwierig herausgestellt, was insbesondere auf die anste- Das Kanalnetz der Münchner Stadtentwässerung hende heterogene Geologie und die vorhandene hat derzeit ein Gesamtlänge von 2.428 Kilometern. Infrastruktur zurückzuführen ist. Aus diesem Im vergangenen Wirtschaftsjahr wurden 2,7 Kilo- Grund wurden alle bisher entwickelten Trassenva- meter neu gebaut. Dazu kommen weitere 918 rianten einer nochmaligen kritischen Bewertung Kilometer des Kanalnetzes der angeschlossenen unterzogen. Gleichzeitig wurde begonnen, ein Zweckverbände und Gemeinden. Der Anschluss- weiteres Mal alternative Konzepte zur Ableitung grad für die Landeshauptstadt beträgt circa 99,9 der anfallenden Abwasserströme zu untersuchen. Prozent, für das angeschlossene Umland 99,6 Pro- Zur objektiven Beurteilung der infrage kommen- zent. den Varianten wurden diese durch einen externen Ingenieurdienstleister in einem zweistufigen Ver- Freispiegelkanäle prägen das Kanalnetz der fahren auf ihre Genehmigungsfähigkeit und tech- Münchner Stadtentwässerung, nur ein kleiner Teil nische Machbarkeit hin untersucht. Aussichtsrei- von 49 Kilometern ist als Druckrohrkanäle ausge- che Varianten wurden anschließend auf die jeweili- führt. Mehr als die Hälfte der Kanäle, nämlich gen Rahmenbedingungen und Wirtschaftlichkeit 1.224 Kilometer, hat eine Profilhöhe von mehr als hin näher betrachtet. Abschließend wurde unter 900 Millimetern. 478 Kilometer des Kanalsystems Berücksichtigung technischer, wirtschaftlicher und wurden mit großen Profilen von 1.200 Millimeter öffentlichkeitswirksamer Kriterien die geeignetste Höhe und mehr gebaut. Trasse ermittelt. Die Machbarkeitsstudie wurde mit der Empfehlung, für vier aussichtsreich In München kommt es häufig zu extremen Nieder- erscheinende Varianten eine vertiefte Machbar- schlägen, im langjährigen Jahresmittel sind dies keitsprüfung durchzuführen, beendet. Es laufen 959 Millimeter. Gerade Gewitterregen erfordern die Planungen zum endgültigen Variantenentscheid ein zusätzliches Rückhaltevolumen für Nieder- und die Vorbereitung der Vorprojektgenehmigung. schlagswasser. In 14 Regenrückhaltebecken und 2 Sammelkanälen mit besonders hohem Speicher- Ausgaben bis Ende 2019 14,84 Mio. Euro volumen können insgesamt 703.000 Kubikmeter Projekt Gesamtkosten 85,60 Mio. Euro Mischwasser gesammelt und den Klärwerken kontrolliert zugeführt werden. Messen der Betondeckung Die Anforderungen der Eigenüberwachungsver- ordnung für Kanäle werden ausschließlich mit eigenem Inspektionspersonal erfüllt. Ebenfalls mit eigenen Kräften erfolgt die Klassifizierung und ingenieurmäßige Zustandsbewertung der inspi- zierten Kanäle nach vollständiger Befahrung eines Inspektionsgebiets. Die Ergebnisse der Kanalbe- fahrungen werden in das Kanalinformationssystem eingepflegt und gegebenenfalls aktualisiert. 10
Düker Montgelasstraße Die Münchner Stadtentwässerung plant eine Ent- lastung der Regenüberläufe R 158 alt Montgelas- straße, R 160 Isarring und R 182 Rümelinstraße. Mit dem Bau eines neuen Dükers Montgelasstraße, der mindestens die Weiterleitung von einem Qkrit von circa 1.500 l/s ermöglicht, können auch die beiden anderen Regenüberläufe entlastet werden. Die geplante Baumaßnahme erfolgt im Landschafts- schutzgebiet bzw. an den Uferbereichen in einem Biotop. Der Bereich ist kein kartiertes Flora-Fauna- Einheben des Bohrkopfes der Vortriebs- Habitat-Gebiet. Die Grundlagenermittlung sowie einrichtung die Vorplanung wurden im Februar 2017 abge- schlossen. Eine mit der Unteren Naturschutzbe- hörde, dem Wasserwirtschaftsamt, dem Referat für Gesundheit und Umwelt sowie mit dem Bau- referat, Hauptabteilung Gartenbau, abgestimmte Variante wurde erarbeitet und weiterverfolgt. Die Ausgleichsmaßnahmen für dieses Bauprojekt wurden hergestellt. Derzeit läuft die Genehmi- gungsplanung, die Ausführungsplanung und die Vorbereitung der Vergabe. Eine Realisierung wird bis 2023 angestrebt. Mit dem Bau wird in 2020 begonnen. Ausgaben bis Ende 2019 0,56 Mio. Euro Projekt Gesamtkosten 17,00 Mio. Euro Hasenberglsammler Das Projekt umfasst hauptsächlich die Herstellung einer leistungsfähigen Kanalverbindung (circa 2.300 Meter) zwischen dem aktuellen Kanalende in der Schleißheimer Straße bis zum Pumpwerk »Hasenbergl« und weiter zum bestehenden Anschluss an den Nord-West-Sammelkanal. Nach Abschluss der Arbeiten können drei Pumpwerke sowie die zugehörigen Druckrohrleitungen (Länge circa 2.000 Meter, größtenteils über 50 Jahre alt) außer Betrieb genommen werden. Die Vorlage der Vorprojektgenehmigung ist für 2020 geplant. Im Weiteren sind umfangreiche Abstimmungen mit der Naturschutzbehörde erforderlich. Ausgaben bis Ende 2019 0,14 Mio. Euro Projekt Gesamtkosten 35,50 Mio. Euro 11
Im Bau Kanalsanierungen Mit dem Ziel, kein Fremdwasser in das Kanalnetz einzuleiten und das Grundwasserregime vor was- serrechtlich unzulässigen Abwassereinträgen zu schützen, werden seit dem Jahr 2000 die im Rah- men der Kanalinspektion gemeldeten Schäden be- seitigt. Die Rohr-, Beton- und Mauerwerkskanäle werden saniert, das heißt durch Reparatur, Reno- vierung und Kanalerneuerung wiederhergestellt. 2006 wurde in enger Abstimmung mit den Was- serrechtsbehörden für das Münchner Kanalnetz ein nachhaltiges Sanierungskonzept gemäß allen rechtlichen, bautechnischen und kanalbetriebli- chen Grundlagen erarbeitet und genehmigt. Auf Basis dieses Konzepts wurden 2019 rund 12 Kilo- Kanalanschluss restliche Stadtgebiete meter saniert, die Ausführung von 13 weiteren Baulosen fortgeführt und mit den Planungen an In zwei Siedlungen im nordwestlichen und östli- 12 weiteren Sanierungsprojekten begonnen. chen Stadtgebiet, im Krähenweg II und in der Lochhausener Straße (südlich), müssen noch Ausgaben bis Ende 2019 2,42 Mio. Euro ungefähr 40 Anwesen zumeist über Druckentwäs- Projekt Gesamtkosten 5,50 Mio. Euro serung angeschlossen werden. Diese Kanalbauarbeiten werden in enger Abstim- mung mit dem Planungs- und dem Umweltreferat Neue Baugebiete geplant und durchgeführt. Die Planungen für die restlichen Anschlussgebiete ruhen derzeit bis zur Die Baumaßnahmen zur Erschließung neuer Bau- endgültigen Klärung der rechtlichen Bauvorausset- gebiete wurden für folgende Bereiche abge- zungen. 2019 fand hier keine Bautätigkeit statt. schlossen: Werksviertel 1. BA, Friedrich-Creuzer- Straße 1. BA, Lipperheidestraße, Georg-Reismüller- Ausgaben bis Ende 2019 2,58 Mio. Euro Straße 1. BA, Erwin-Schleich-Straße, Trimburgstraße, Projekt Gesamtkosten 3,73 Mio. Euro Regerstraße, Stieglstraße sowie Freiham Nord 1. RA .Gemäß den Anmeldungen des Referats für Stadtplanung und Bauordnung (RSB) wurden die Landsberger Straße 2. Bauabschnitt Planung und Ausführung für das Werksviertel 2. BA, Am Torfstich, Naglerstraße, Friedrich-Creu- Um die kritischen Abwasservolumenströme im zer-Straße 2. BA, Kleiberweg 1. BA, Schwere-Rei- Münchner Westen/Südwesten ableiten zu kön- ter-Straße, Heidemannstraße 1. BA, Georg-Reis- nen, ist in der Landsberger Straße ein Abwasser- müller-Straße 2. BA und weiterer kleinerer kanal geplant. Dieser schließt künftig an den Erschließungsgebiete begonnen bzw. weitergeführt. bereits hergestellten Abwasserkanal DN 3200 am 17 Projekte der Münchner Stadtentwässerung Laimer Kreisel an und leitet die anfallenden laufen jeweils im Zusammenhang mit der Errich- Mischwasserströme über das Regenrückhalte- tung von Wohn- und Gewerbebau. becken Hirschgarten ab. Die vorliegende Maß- nahme schafft die Verbindung zwischen dem Ausgaben bis Ende 2019 4,00 Mio. Euro 1. Bauabschnitt »Am Knie« und dem bereits her- Projekt Gesamtkosten 4,00 Mio. Euro gestellten Teilstück am Laimer Kreisel. Die Pro- jektgenehmigung im Stadtentwässerungsaus- schuss erfolgte am 24. Oktober 2017. Mit den Bauarbeiten wurde im Oktober 2018 begonnen. Nach Fertigstellung der Startbaugrube begannen im Juni 2019 die Vortriebsarbeiten Richtung Lai- mer Kreisel. Zeitgleich wurde die Zielgrube am Laimer Kreisel hergestellt. Ende August 2019 fuhr die Vortriebsmaschine in die Zielbaugrube am Lai- mer Kreisel ein. Anfang Oktober 2019 begannen die Vortriebsarbeiten Richtung »Am Knie« und wur- den im Dezember 2019 nach Herstellung der Ziel- 12
Die vorliegende Maßnahme schafft durch die Herstel- lung des Lückenschlusses die Verbindung zwischen dem 1. Bauabschnitt »Am Knie« und dem bereits her- gestellten Teilstück am Laimer Kreisel. baugrube »Am Knie« erfolgreich abgeschlossen. Abstimmung mit dem Kommunalreferat nach der Derzeit wird die Abwasserrinne eingebaut und es Bodensanierung hergestellt und das Projekt werden die Schächte und Bauwerke hergestellt. wurde damit beendet. Der Abschluss der Arbeiten ist voraussichtlich im Frühjahr 2021. Ausgaben bis Ende 2019 3,88 Mio. Euro Projekt Gesamtkosten 5,00 Mio. Euro Ausgaben bis Ende 2019 20,81 Mio. Euro Projekt Gesamtkosten 37,60 Mio. Euro Verlängerung U5 – Pasing, Atterseestraße Kanalisierung Siedlungsschwerpunkt »Freiham Mit den Beschlüssen vom 13. Dezember 2017 Nord« und 3. Juli 2018 wurde das Baureferat, Haupt- abteilung Ingenieurbau, mit der Planung und Im Münchner Westen entsteht auf etwa 85 Hektar Erstellung der Planfeststellungsunterlagen für die Fläche ein neuer Stadtteil für 25.000 Einwohner. »Verlängerung der U-Bahn-Linie 5 nach Pasing« Für die abwassertechnische Erschließung des beauftragt. Hierin sind umfangreiche Kanalbaumaß- neuen Siedlungsgebiets werden circa 2.450 nahmen inbegriffen. In Begleitung der U-Bahn- Meter Betonkanäle als Sammelkanal überwie- Baumaßnahme werden die tunnelnahen Kanäle gend in der Nord-Süd-Erschließungsachse und mit umgelegt. Die Bedarfsgenehmigung für alle 4.150 Meter Rohrkanäle für die Entwässerung tunnelnahen Kanalumlegungen wie auch der Vor- der angrenzenden Siedlungsbereiche notwendig. wegnaßnahme in der Fritz-Berne-Straße/Atter- In Abstimmung auf den Zeitplan des gesamtstäd- seestraße erfolgte durch die Werkleitung am tischen Großprojekts wurde mit den Kanalbau- 1. August 2018. Baubeginn war im August 2019. arbeiten im Oktober 2015 begonnen. Die Bauarbeiten werden im Jahr 2020 abge- Die Gesamtkosten aus der Projektgenehmigung schlossen sein. in Höhe von 10,40 Millionen Euro konnten auf- grund einer kostenoptimierten Ausführungspla- Ausgaben bis Ende 2019 0,42 Mio. Euro nung und den bei beiden Baulosen erzielten Projekt Gesamtkosten 24,40 Mio. Euro günstigen Submissionsergebnissen sehr deutlich unterschritten werden. Vor den eigentlichen Kanalbauarbeiten wurden etwa 300 Sickerschächte für die Straßenentwäs- serung im Auftrag der Abteilung Tiefbau des Bau- referats hergestellt. Planmäßig ist nach der Winter- pause der Kanalbau fortgesetzt worden. Die Bauarbeiten sind bis auf 400 Meter Abwasser- kanal DN 250 innerhalb einer Altlastenfläche abgeschlossen. Die Bahnquerung wurde wegen gleichzeitig laufender Kanalbauarbeiten im Freiha- mer Weg im ersten Halbjahr 2018 hergestellt. Die Kanäle innerhalb der Altlastenfläche wurden in 13
Innerstädtische Quartiersentwicklung Regerstraße Mit der Entscheidung der Paulaner Brauerei, ihre Produktion und Logistik nach Lang- wied zu verlagern, wurde ein großes Areal für eine innerstädtische Quartiersentwick- lung frei: rund 90.000 Quadratmeter Grundstückfläche zum Wohnen, Leben und Arbeiten mitten in München. Herausforderungen bei der Planung Ein ursprüngliches Planungskonzept musste aufgrund der kanaltechnischen Erforder- nisse revidiert werden. Die hydraulische Berechnung ergab, dass in der Regerstraße und auch in der Hiendlmayrstraße der Bau eines Kanals notwendig ist. Als besondere Anforderung wurde die Tiefenlage von 3,74 bis 5,14 Meter in der Hiendlmayrstraße und 4,89 bis 5,25 Meter in der Regerstraße unter Geländeober- kante ermittelt. Diese war notwendig wegen einer Trinkwasserhauptleitung mit einem Durchmesser von einem Meter, die von den geplanten Grundstücksentwässerungen zu unterque- ren war. Die parallel laufenden bzw. querenden Trambahngleise in der Regerstraße erschwerten die Situation zusätzlich. Nach Abwägung entschied man sich, den Kanal in der Regerstraße mittels eines gesteuerten Vortriebs von der Weilerstraße bis zur Kreuzung Welfenstraße zu verlegen. Herausforderungen im Bau In der Planung wurden mögliche Risiken hinsichtlich des Vortriebs überprüft. Unter anderem sollte ein sicherer Vortrieb ohne Mehraushub gewährleistet sein, um Setzungen zu vermeiden, und es sollte nur zu minimalen Eingriffen in den Straßenver- kehr kommen. Ein 24-Stunden-Vortrieb wurde geplant, um die Dauer so gering wie möglich zu hal- ten. Ein Schallschutzkonzept der Baufirma sollte die zulässigen Immissionsgrenz- werte in dem Wohngebiet sicherstellen. Der Durchstich in der Zielgrube erfolgte am 4. Juni 2019. Die verbleibenden Kanal- arbeiten wurden bis Ende August 2019 abgeschlossen. 15
Klärwerksbau Die Münchner Stadtentwässerung orientiert sich Klärwerk Gut Marienhof bei allen Maßnahmen zur Erweiterung und Sanie- Erneuerung der Elektro- und Anlagentechnik in rung der beiden Klärwerke an den Erfordernissen den Bereichen Schlammbehandlung und Sand- der Zukunft. Nachhaltigkeit ist für uns ein wichtiges filteranlage Kriterium beim Thema Klärwerksbau: die hohe bauliche Qualität, der verantwortungsvoll ange- Die Elektroanlagen des Klärwerks Gut Marienhof setzte ökonomische Rahmen und die Schonung sind mehr als 30 Jahre alt und entsprechen nicht der Ressourcen durch die Erzeugung regenerativer mehr dem Stand der Technik. Die Ersatzteilbe- Energien gehören hierbei zu den Grundsätzen schaffung wird zunehmend schwieriger. Im Pro- unseres Handelns. jekt wird die Schlammbehandlung als erster groß- flächiger Bereich des Klärwerks Gut Marienhof komplett elektrotechnisch erneuert. Folgende In Planung Elektroanlagen werden betrachtet: Mittelspan- nungsschaltanlagen, Niederspannungs-Schaltge- Klärwerk Gut Großlappen rätekombinationen, MSR-Anlagen (Anlagen der Neubau der Klärschlammverbrennungsanlage Mess-, Steuer- und Regelungstechnik), Prozess- datentechnik, fernmelde-, informations- und In der Klärschlammverbrennungsanlage (KVA) des sicherheitstechnische Anlagen. Ebenfalls wird in Klärwerks Gut Großlappen werden seit 1997 rund diesem Bereich die Anlagentechnik überprüft und zwei Drittel des Münchner Klärschlamms verwer- gegebenenfalls erneuert. Der Sandfilter auf dem tet. Der Rest wird zusammen mit Müll im Heiz- Klärwerk Gut Marienhof ist ebenfalls seit vielen kraftwerk Nord (HKWN) verbrannt. Jahren in Betrieb und bedarf einer Erneuerung. Mit der Novelle der Klärschlammverordnung ent- Durch die Maßnahme werden die Funktionsfähig- fällt aufgrund der Pflicht zur Phosphorrückgewin- keit und somit die Anlagenverfügbarkeit der Sand- nung die Möglichkeit der Mitverbrennung im filteranlage langfristig sichergestellt. Dies ist zur HKWN ab Januar 2029. Die Rückgewinnung des Einhaltung der Überwachungswerte zwingend im Klärschlamm enthaltenen Phosphors ist für die erforderlich. Neben der grundlegenden Erneue- Großstadt München nur aus reiner Klärschlamm- rung der Anlagentechnik und Elektrotechnik wer- asche aus einer Mono-Verbrennungsanlage möglich. den hier auch verfahrenstechnische Anpassungen Dafür fehlen aktuell Kapazitäten, gleichzeitig steigt umgesetzt. Die Inbetriebnahme soll sukzessive altersbedingt der Instandhaltungsbedarf der bis 2024 erfolgen. bestehenden KVA. In einem Klärschlammbehandlungskonzept wur- Die Projektgenehmigung im Stadtentwässerungs- den Strategien für die zukünftige Klärschlamment- ausschuss erfolgte am 21. Mai 2019. Mit der Aus- sorgung entwickelt. Als wirtschaftlichste Lösung führungsplanung und der Erstellung der ersten wird der zügig zu erstellende Neubau einer KVA Ausschreibungsunterlagen wurde begonnen. für den gesamten Schlamm beider Klärwerke vor- geschlagen. Ein Grundsatzbeschluss zur Klär- Ausgaben bis Ende 2019 2,58 Mio. Euro schlammbehandlung wurde am 28. Juni 2016 im Projekt Gesamtkosten 33,00 Mio. Euro Stadtentwässerungsausschuss und am 20. Juli 2016 in der Vollversammlung gefasst. Klärwerk Gut Marienhof Die Vorplanung mit Variantenauswahl wurde mit Neubau Elektrogebäude Einlaufhebewerk der Vorprojektgenehmigung im Dezember 2018 abgeschlossen. Der Klärschlamm soll künftig in einer Die Elektroanlagen des Klärwerks Gut Marienhof aus Redundanzgründen zweilinigen Anlage im Wir- sind mehr als 30 Jahre alt und entsprechen nicht belschichtofen energieautark verbrannt werden. mehr dem Stand der Technik. Die Ersatzteilbe- Die Entwurfsplanung wurde abgeschlossen. schaffung wird zunehmend schwieriger. Im Das weitere Vorgehen wird im Stadtentwässe- Rahmen der Strategie des Anlagenerhalts für das rungsausschuss im Juni 2020 beschlossen. Klärwerk Gut Marienhof wurde eine Studie zur Unmittelbar anschließend soll das Vergabeverfah- Einlaufsituation (Rechenhaus, Einlaufhebewerk, ren zur Errichtung der KVA und parallel das Geneh- Sandfang) beauftragt, die 2017 abgeschlossen migungsverfahren eingeleitet werden. Die Pro- wurde. Auf dieser Basis wurde beschlossen, ein jektgenehmigung im Stadtrat wird dann auf dem neues Elektrogebäude für den Bereich der mecha- Ergebnis des Vergabeverfahrens und der Geneh- nischen Reinigung (Einlaufhebewerk, Sandfang migung basierend erfolgen. und Vorklärung) zu errichten und in diesem Zuge die elektrotechnischen Anlagen zu erneuern. Ausgaben bis Ende 2019 1,79 Mio. Euro Projekt Gesamtkosten – 16
Die Projektgenehmigung im Stadtentwässerungs- leerungen geben die Gelegenheit, den Zustand ausschuss erfolgte am 8. Oktober 2019. Mit der der Bauwerke zu prüfen und gegebenenfalls zu Ausführungsplanung wurde begonnen; erste Aus- sanieren. schreibungen sind erfolgt. Die Inbetriebnahme ist für 2022 geplant. Das Verfahren zur Planersuche wird vorbereitet. Ausgaben bis Ende 2019 0,74 Mio. Euro Ausgaben bis Ende 2019 – Projekt Gesamtkosten 20,20 Mio. Euro Projekt Gesamtkosten 15,80 Mio. Euro Klärwerk Gut Großlappen und Gut Marienhof Klärwerk Gut Marienhof Erneuerung der PLT-Infrastruktur Modernisierung der Automatisierungssysteme Die in der Prozessleittechnik (PLT) der Münchner Im Klärwerk Gut Marienhof sind dringend notwen- Stadtentwässerung eingesetzte Client/Server- dige Modernisierungen im Bereich der Elektro- Infrastruktur besteht bisher im Wesentlichen aus und Automatisierungstechnik durchzuführen. In handelsüblichen Industrierechnerkomponenten allen Bereichen sind Produktabkündigungen, nicht und der unter Windows 2000 laufenden Applikation mehr erhältliche Ersatzteile und stark einge- PCS 7 zur Steuerung des Kanalnetzes und der bei- schränkte Reparaturmöglichkeiten die Ursache. den Münchner Klärwerke. Alle Komponenten der Vorhandene Systemwelten werden von den Her- Infrastruktur sind abgekündigt und im Handel nicht stellern nicht mehr unterstützt. Dies hat zur Folge, mehr zu beziehen, sodass ein Austausch aller Kom- dass auch die Automatisierungssysteme, die nicht ponenten notwendig ist. Um den gesetzlichen Vor- in anderen Projekten miterneuert werden, ersetzt gaben zur Dokumentation und Speicherung der und in ein Prozessleitsystem in aktueller Version Betriebsdaten gerecht zu werden, ist die neu zu integriert werden müssen. erstellende Client/Server-Infrastruktur mit einem leistungsfähigen Speichersystem zu ergänzen. Die Projektgenehmigung im Stadtentwässerungs- Auch werden in diesem Projekt Maßnahmen zur ausschuss erfolgte am 8.QOktober 2019. Mit der Umsetzung des IT-Sicherheitsgesetzes durch- Ausführungsplanung und der Erstellung erster geführt. Ausschreibungsunterlagen wurde begonnen. Die Projektgenehmigung im Stadtentwässerungs- Ausgaben bis Ende 2019 0,50 Mio. Euro ausschuss erfolgte am 30. April 2019. Mit der Aus- Projekt Gesamtkosten 11,50 Mio. Euro führungsplanung wurde begonnen und erste Aus- schreibungsunterlagen wurden erstellt. Die Gesamtinbetriebnahme ist für 2021 geplant. Deponie Süd Sanierung des Sickerwassersammelsystems Ausgaben bis Ende 2019 0,62 Mio. Euro Projekt Gesamtkosten 16,10 Mio. Euro Die Deponie Süd wurde von 1979 bis 1981 zur Ablagerung von kalkstabilisiertem Klärschlamm genutzt und anschließend mit Schlacke aus der Klärwerk Gut Marienhof Müllverbrennung sowie mit Müll überschüttet. An Erneuerung der Verfahrens- und Anlagentechnik der Basis verfügt die Deponie über eine Folienab- in der Biologie dichtung mit Drainagesystem und einen umlau- fenden, ebenfalls mit Folie abgedichteten Rand- Die inzwischen in Teilen 30 Jahre alte Anlagen- wall. Die Ableitung der Sickerwässer erfolgt über technik in der Biologie des Klärwerks Gut Marien- einen Sammelschacht in das benachbarte Klär- hof entspricht nicht mehr dem Stand der Technik. werk Gut Großlappen zur Weiterbehandlung. Gegenstand des Projekts ist die Optimierung der Bei Sickerwasserstandsmessungen wurden Verfahrenstechnik sowie die Erneuerung der Anla- uneinheitliche Sickerwasserstände im Deponie- gentechnik in der 1. und 2. Biologischen Stufe. Die körper festgestellt. Um die Standsicherheit der Verfahrenstechnik soll so optimiert werden, dass Deponieböschungen langfristig sicherzustellen unter anderem eine bestmögliche Stickstoffelimi- und Sickerwasseraustritte aus der Wanne zu ver- nation stattfindet und die Energieeffizienz verbes- meiden, muss das Sickerwasserableitungssystem sert wird. Das Belüftungssystem wird an den erneuert werden. Stand der Technik angepasst. Veraltete Anlagen- Die Kosten für diese Maßnahme werden zwischen komponenten werden 1:1 ausgetauscht. Die der Münchner Stadtentwässerung und dem Maßnahmen erfolgen sukzessive, da hierfür Beckenentleerungen notwendig sind. Diese Ent- 17
Abfallwirtschaftsbetrieb München geteilt. Die 23. Juli 2014 abgeschlossen. Die weitere Maßnah- Maßnahmengenehmigung wurde am 2. Juli 2019 me wird in zwei Bauabschnitten – BA 1 Neubau vom Stadtentwässerungsausschuss erteilt. Energiezentrale und BA 2 Neuordnung Maschi- Der öffentlich-rechtliche Genehmigungsantrag nenhaus – abgewickelt. Bevor das bestehende wurde am 6. November 2019 von der Regierung Maschinenhaus umgebaut werden kann, wird im von Oberbayern genehmigt. Projekt die komplette Luftversorgung auf eine pro- Die Hauptausschreibung Bautechnik wurde direkt visorische Containeranlage umgestellt. nach der Genehmigung veröffentlicht. Erste frei- In BA 1 wurde der Rohbau inklusive aller Ausbau- berufliche Dienstleistungen wurden vergeben. gewerke und Außenanlagen nahezu fertiggestellt. Die Arbeiten für den Anlagenbau und die Elektro- Ausgaben bis Ende 2019 0,10 Mio. Euro technik sind ebenfalls weit fortgeschritten; die Projekt Gesamtkosten 6,50 Mio. Euro elektrotechnische Anbindung der Motoren sowie Arbeiten für die Prozessleittechnik laufen. Mit den Vorbereitungen für die Inbetriebnahmephase Im Bau wurde begonnen. Bei der provisorischen Lufterzeugung kam es zu Klärwerk Gut Marienhof Verzögerungen. Die Inbetriebnahme soll Mitte Neuordnung der Energieanlagen 2020 erfolgen. Die Gewährleistung von Betriebssicherheit und Brandschutz sowie eine effektivere Klärgasnut- zung – diese Erfordernisse sind die Grundlage für die Neuordnung der Energieanlagen im bestehen- Blick in das neue unterirdische Pumpen- und Verteilerbauwerk der 1. Biologischen den Maschinenhaus. Stufe im Klärwerk Gut Großlappen Die Diesel-Gas-Motoren im Klärwerk Gut Marien- hof, in denen das anfallende Faulgas zur Strom- und Wärmeproduktion genutzt wird, sind bereits seit mehr als 30 Jahren in Betrieb. Das Alter macht die Ersatzteilbeschaffung immer schwieri- ger und kostenintensiver. Und mittlerweile ist, wie bereits im Klärwerk Gut Großlappen umgesetzt, durch eine neue Generation von Motoren mit ver- besserter Technologie eine effektivere Faulgasnut- zung möglich. Wegen der beengten Platzverhält- nisse im bestehenden Maschinenhaus ist hierfür der Neubau einer Energiezentrale vorgesehen. Um sicherzugehen, dass der gewählte Weg auch für die Zukunft richtig ist, wurden die verschiede- nen Nutzungsmöglichkeiten für das hier zu ver- stromende Faulgas im Vorfeld grundlegend betrachtet. Dabei hat sich der Einsatz der in den Wirkungsgraden stark verbesserten Blockheiz- kraftwerke als weiterhin wirtschaftlichster Weg für die Münchner Stadtentwässerung erwiesen. Durch die redundant aufgebaute Maschinentech- nik und die ebenfalls redundante elektrotechni- sche Anbindung wird die Ausfallsicherheit erhöht. Im Zuge dieser Erneuerung wird die bestehende Luftversorgung angepasst, sodass von einer wei- teren Reduzierung des Stromverbrauchs ausge- gangen werden kann. Der Strombedarf kann dann zu fast 100 Prozent aus Eigenproduktion gedeckt werden – statt wie bisher zu 80 Prozent. Damit wird das Ziel eines rechnerisch energieautarken Klärwerks erreicht. Die Vorplanung für die neue Energiezentrale und für die Neuordnung des alten Maschinenhauses wurde mit dem Projekthand- buch 1 und der Vorprojektgenehmigung am 18
Die Entwurfsplanung für BA 2 ist fertiggestellt. Klärwerk Gut Großlappen Die weitergehenden Prüfungen haben ergeben, Erneuerung der 1. Biologischen Stufe dass die Kosten für einen Neubau mit Abriss des alten Maschinenhauses in derselben Größenord- Die 1. Biologische Stufe wurde von 1965 bis 1973 nung wie für den Umbau liegen. Eine erneute abschnittsweise errichtet. Sie ist damit die letzte in Überplanung des Maschinenhauses unter Berück- Betrieb befindliche ältere Anlage im größeren der sichtigung von Neubauvarianten wurde begon- beiden Münchner Klärwerke. Alle anderen Berei- nen, da bei einem Umbau keine betrieblich opti- che wurden sukzessive erneuert. Verfahrenstech- male Nutzung erreichbar ist. Hierzu wurde 2019 nische Optimierungen wurden in dieser Stufe ein Verfahren zur Planersuche durchgeführt und bereits durchgeführt, eine umfassende Sanierung ein Planungsbüro beauftragt. Durch die in BA 1 ließ sich jedoch aufgrund der zunehmenden bauli- bereits zu erstellenden Provisorien ergeben sich chen Mängel der alten Anlage nicht mehr vermei- die notwendigen terminlichen Freiheitsgrade. den. Die elektrotechnischen und betriebstechni- schen Einrichtungen müssen ebenfalls vollständig Die Inbetriebnahme der neuen Energiezentrale ist erneuert werden. im Jahr 2021 vorgesehen. Vergleichende Untersuchungen, die auch die Ausgaben bis Ende 2019 44,55 Mio. Euro Betriebskosten einbeziehen, kamen zu dem Projekt Gesamtkosten 104,44 Mio. Euro Ergebnis, dass ein Neubau der Belebungsbecken (inkl. BA 2 Neuordnung Maschinenhaus) und der Zwischenklärbecken auf lange Sicht einen klaren finanziellen Vorteil gegenüber einer Sanie- rung oder einem Umbau bringt. Die wirtschaftlichere Neubauvariante erfüllt neben einer optimal umsetz- baren Verfahrenstechnik weitere Anforderungen, die beispielsweise den Immissionsschutz und die betriebliche Flexibilität betreffen. Im Vergleich zur Sanierung garantiert sie zudem die langfristige Beständigkeit der Bauwerke. Im Zuge dieses Neu- baus werden die Luftverteilung, die Betriebstech- nik, die Elektroinstallation, die Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik (MSR-Technik) sowie die Prozessleittechnik (PLT) komplett erneuert. Bei der Planung wurde die gesamte biologische Abwasserreinigung mit der Nährstoffelimination im Klärwerk Gut Großlappen betrachtet, um das Zusammenwirken mit den weiteren Reinigungs- stufen bestmöglich zu gestalten. Durch diese Opti- mierung des Verfahrens ergab sich die Notwendig- keit, die Luftversorgung der biologischen Stufen anzupassen. Eine erhebliche Einsparung beim Energieverbrauch des Klärwerks lässt sich durch den Austausch der vorhandenen Turboverdichter erreichen. Die Maßnahme wird während des lau- fenden Betriebs in mehreren Bauabschnitten durchgeführt. Im Hauptbauabschnitt (Betriebsgebäude, Bele- bungsbecken und Teile der Zwischenklärung) sind alle Arbeiten nahezu abgeschlossen. Derzeit wer- den letzte Mängel beseitigt. Der Sauerstoffein- tragsversuch und der Abschluss der Inbetriebnah- mephase des Hauptbauabschnitts erfolgen 2020. 19
Mit der Ausführungsplanung der Restmaßnahme Die Projektgenehmigung und die Vergabe durch wurde begonnen. Das bisher noch in Betrieb den Stadtentwässerungsausschuss erfolgte am befindliche Drittel der alten 1. Biologischen Stufe 12. Juni 2018. Die Errichtung des Photovoltaik- soll ab 2020 abgebrochen werden, damit an dieser parks wurde 2019 abgeschlossen. Die Trassenher- Stelle die noch fehlenden restlichen Zwischenklär- stellung für das Mittelspannungskabel lief über- becken errichtet werden können. wiegend im Jahr 2019. Die Inbetriebnahme ist 2020 vorgesehen. Ausgaben bis Ende 2019 122,60 Mio. Euro Projekt Gesamtkosten 167,50 Mio. Euro Ausgaben bis Ende 2019 5,99 Mio. Euro Projekt Gesamtkosten 9,40 Mio. Euro Klärwerk Gut Marienhof Photovoltaikpark Klärwerk Gut Marienhof Klärwerk Gut Großlappen Umbau des Nachklärbeckens 7 zur Zentratwasser- Zur Erhöhung der Strom-Eigenbedarfsdeckung behandlung der Klärwerke wird ein leistungsstarker Photovol- taikpark auf der Erweiterungsfläche des Klärwerks Um die notwendige Nitrifikation im Verbund mit Gut Marienhof errichtet. Mit Beschluss des Stadt- der neuen 1. Biologischen Stufe auch künftig entwässerungsausschusses vom 22. Juli 2014 sicherzustellen, ist eine Volumenvergrößerung in wurde die Münchner Stadtentwässerung beauf- der 2. Biologischen Stufe notwendig. Derzeit wird tragt, die notwendigen Planungen durchzuführen, in zwei Belebungsbecken der 2. Biologischen die Vergabe vorzubereiten und das Genehmi- Stufe die Zentratwasserbehandlung betrieben. gungsverfahren einzuleiten. Die abschließende Diese soll nun in ein bestehendes, auch anders Projektgenehmigung erfolgt erst nach Vorliegen nutzbares Nachklärbecken verlagert werden, was des Ausschreibungsergebnisses auf Basis einer zur gewünschten Volumenvergrößerung in der Bio- Wirtschaftlichkeitsberechnung. Das Projekt wurde logie führt. Die Verlagerung führt zu umfangreichen um die Verlegung eines Mittelspannungskabels zur Umbaumaßnahmen in dem Nachklärbecken sowie Herstellung eines Energieverbunds zwischen den zu Änderungen bei den zur Zentratwasserbehand- beiden Klärwerken erweitert. lung zugehörigen Rohrleitungen und Pumpen. Ein kleiner Teil des neuen Photovoltaikparks Klärwerk Gut Marienhof während der Bauphase 20
Die Projektgenehmigung wurde vom Stadtent- der alten Station. Hierbei sind auch veraltete Fäll- wässerungsausschuss am 30. April 2019 erteilt. mittel-Leitungen zu erneuern. Die Ausführungsplanung ist abgeschlossen und Die Inbetriebnahme der Fällmittel-Station sowie nahezu alle Arbeiten sind vergeben. Mit den Roh- der meisten Leitungsabschnitte ist erfolgt. Ledig- bauarbeiten wurde im 3. Quartal 2019 begonnen. lich der Abschnitt, der vom Fortgang des Projekts Die Inbetriebnahme ist im Jahr 2021 geplant. »Klärwerk Gut Großlappen, Erneuerung der 1. Bio- logischen Stufe« abhängig ist, wird erst ab 2020 in Ausgaben bis Ende 2019 2,27 Mio. Euro Betrieb genommen. Projekt Gesamtkosten 15,41 Mio. Euro Ausgaben bis Ende 2019 4,58 Mio. Euro Projekt Gesamtkosten 5,30 Mio. Euro Klärwerk Gut Marienhof Einleitungsbauwerk Isarschwelle Klärwerk Gut Großlappen Aufgrund der Fallhöhe des Einleitungsbauwerks Erweiterungen am Hauptschlammpumpwerk des Klärwerks Gut Marienhof von circa 1,15 Meter ist die biologische Durchgängigkeit der Isar für Die Erweiterungen am Hauptschlammpumpwerk Fischfauna und Makrozoobenthos an dieser Stelle dienen in erster Linie zur Realisierung einer Klär- nicht gegeben. Die Dietersheimer Schwelle ist schlammnotausschleusung auf dem Klärwerk Gut eines der letzten größeren Querbauwerke in der Großlappen für den Fall eines teilweisen oder Mittleren Isar, an der diese Durchgängigkeit noch totalen Ausfalls der derzeitigen Schlammentsor- nicht hergestellt wurde. gungswege (Klärschlammverbrennungsanlage auf Das Landratsamt hat die Münchner Stadtentwäs- dem Klärwerk Gut Großlappen und Heizkraftwerk serung aufgefordert, eine Planung vorzulegen, um Nord der Stadtwerke München). Im Zuge der Pla- das Verbesserungsgebot in der EU-Wasserrahmen- nungen für dieses Notfallkonzept wurde auch erar- richtlinie, die unter anderem die natürliche Vielfalt beitet, welche sonstigen Erweiterungs- und an Pflanzen und Tieren in den Gewässern sowie Sanierungsmaßnahmen notwendig sind, um die die unverfälschte Gestalt und Wasserführung als Gesamtsituation am Hauptschlammpumpwerk zu guten Zustand eines Gewässers darstellt, zu erfül- verbessern. len. Die Maßnahme umfasst den Umbau der Die Notfallentsorgung des Klärschlamms wird Schwelle zu einer durchgängigen Vollrampe, also zukünftig durch eine gezielte Ausschleusung des über die gesamte Isarbreite. Weiterhin werden im ausgefaulten Schlamms sichergestellt. Dazu soll Zuge des zweiphasigen Umbaus Sanierungsmaß- der Schlamm zunächst einer Entwässerung zuge- nahmen an dem Einleitbauwerk durchgeführt. führt und im Anschluss extern entsorgt werden. Der 1. BA wurde 2019 fertiggestellt. Mit dem Es werden Möglichkeiten zur Zwischenlagerung 2. BA wird im Januar 2020 begonnen. Die Inbe- und zum Abtransport des Schlamms geschaffen. triebnahme hat sich wegen zwei Hochwasser- Hierbei wird auch die Infrastruktur für mobile Zen- ereignissen im Jahr 2019 verzögert und soll nun trifugen für den Notfall hergestellt. Weitere Ent- im Frühjahr 2020 erfolgen. sorgungskapazitäten werden mit einer Fremdfirma vertraglich vereinbart. Im Rahmen der Maßnahme Für die Maßnahme wurde vom Freistaat Bayern werden auch die Dachabdichtung des bestehenden ein Zuschuss von bis zu 500.000 Euro für Bauleis- Hauptschlammpumpwerks und die Betankungs- tungen in Aussicht gestellt. fläche für Flockungshilfsmittel erneuert; die Gebäuderückwand wird ertüchtigt. Ausgaben bis Ende 2019 2,57 Mio. Euro Die Inbetriebnahme fand 2019 statt. Projekt Gesamtkosten 4,00 Mio. Euro 2020 wird eine mobile Zentrifuge beschafft, um ein Notfallkonzept betrieblich sicherstellen zu kön- Klärwerk Gut Großlappen nen. Verfahrenstechnische Optimierung der Phosphat- Fällung Ausgaben bis Ende 2019 1,88 Mio. Euro Projekt Gesamtkosten 3,84 Mio. Euro Alterung und Verschleiß der Anlagen zur Phosphat- fällung im Klärwerk Gut Großlappen machen eine Modernisierung notwendig. Diese erhält die Betriebssicherheit und soll den Wartungs- und Betriebsmittelbedarf verringern. Die Vorplanung des Projekts hat ergeben, dass der Neubau einer Fällmittel-Station sinnvoller ist als die Sanierung 21
MSE als Betreiber einer Kritischen Infrastruktur In regelmäßigen Abständen von zwei Jahren ist gegenüber dem Bundesamt für Sicherheit in der Die Münchner Stadtentwässerung ist nach der Informationstechnik (BSI) ein Nachweis über die Verordnung zur Bestimmung Kritischer Infrastruk- Einhaltung des geforderten Sicherheitsniveaus turen nach dem BSI-Gesetz (BSI-KritisV), die am (z.QB. nach Branchenstandard B3S) zu erbringen. 3. Mai 2016 in Kraft trat, als Betreiber einer Kriti- Um diese gestiegenen gesetzlichen Anforderun- schen Infrastruktur im Sektor »Wasser«, konkret gen umzusetzen, laufen verschiedene Projekte. im Bereich »Abwasserbeseitigung«, eingestuft Diese Projekte finden sowohl MSE-intern für den worden. Ziel dieser Rechtsverordnung ist es, die Bereich der Prozessleittechnik als auch im städti- zur Erbringung und Aufrechterhaltung dieser schen IT-Kontext mit starker Beteiligung der »kritischen Dienstleistung« bestimmten Prozesse Münchner Stadtentwässerung statt. zur Abwasserableitung und Abwasserreinigung Die Nachweisdokumente nach § 8a (3) BSI-Gesetz bei der Münchner Stadtentwässerung abzusichern wurden eingereicht. Auf deren Basis wurde die und deren Betrieb dauerhaft aufrechtzuerhalten. Einhaltung des geforderten Sicherheitsniveaus Damit entstehen unter anderem nach dem IT- 2019 vom BSI bestätigt. Sicherheitsgesetz vom 17. Juli 2015 (IT-SiG) auch spezielle Anforderungen an die Sicherheit in der Informationstechnik für die Münchner Stadtent- Zukünftige Entwicklungen wässerung. Strategischer Anlagenerhalt im Klärwerk Konkret geht es hierbei um die Verpflichtung, Gut Marienhof angemessene organisatorische und technische Vorkehrungen zu treffen, um eine Kompromittie- Der Bedarfsgrund für das bereits in Ausführung rung der Sicherheit von informationstechnischen befindliche Projekt »Neuordnung der Energieanla- Systemen oder auch Prozessen zu vermeiden und gen« im Klärwerk Gut Marienhof ist der in die den Stand der Technik in diesem Zusammenhang Jahre gekommene elektro- und maschinentechni- einzuhalten. sche Bestand im Maschinenhaus. Die Umsetzung Klärwerk Gut Großlappen 22
der Maßnahme benötigt jedoch einige Zeit, Studie zur Einlaufsituation (Rechenhaus, Einlauf- sodass eine Verbesserung der aktuellen Situation hebewerk, Sandfang) wurde der Neubau eines erst mit Inbetriebnahme der Energiezentrale zu Elektrogebäudes für das Einlaufhebewerk erwarten ist. beschlossen, um in diesem Zuge die elektrotech- nischen Anlagen zu erneuern. Mit ergänzenden Um die Auswirkungen möglicher Beeinträchtigun- Sanierungsmaßnahmen, z.QB. an den Rechen, ent- gen im Maschinenhaus bewerten zu können, steht Freiraum für die zukünftige Erneuerung der wurde eine Risikoanalyse durchgeführt. Als Ergeb- mechanischen Reinigung. nis wurden Maßnahmen wie z.QB. die Verlegung der Kabeltrassen in die Wege geleitet, um denkba- re Risiken zu verringern. Da das Klärwerk Gut Energieressourcen Marienhof in einem Guss erstellt wurde und nun mehr als 30 Jahre alt ist, wurde die Risikoanalyse Das erklärte Ziel der Münchner Stadtentwässe- vom Maschinenhaus auf das gesamte Klärwerk rung ist es, die eigenen Energieressourcen optimal erweitert. zu nutzen und die Wirtschaftlichkeit im Energiebe- reich zu verbessern. Es laufen diverse Maßnahmen Für die Strategie des Anlagenerhalts ist die Verfah- im Bereich der Energieerzeugung und Energieein- renstechnik auf dem Klärwerk Gut Marienhof sparung, die übergreifend koordiniert werden. bestimmend. 2015 erfolgte eine intensive Hierzu gehören unter anderem das abgeschlossene Betrachtung der einzelnen Bereiche der Abwas- Projekt »Austausch von Gas-Otto-Motoren« in der serbehandlung auf dem Weg des Abwassers Energiezentrale des Klärwerks Gut Großlappen durch die Anlage. Die Schlammbehandlung wurde sowie das Projekt »Neuordnung der Energieanla- abgekoppelt vom Abwasserweg untersucht. In gen« im Klärwerk Gut Marienhof. diesem Bereich steht nun die komplette Erneue- rung der Elektrotechnik und eine Teilerneuerung Neben Maßnahmen zur Energieeinsparung sowie der Maschinentechnik an. Gemeinsam mit der zur Optimierung der Energiegewinnung aus Klär- Schlammbehandlung wird auch die Sandfiltrati- gas steht das Projekt »Photovoltaikpark Klärwerk onsanlage betriebstechnisch modernisiert. Des Gut Marienhof« vor dem Abschluss. Weiteren ist bereits die Erneuerung der elektro- Ein weiterer Baustein zur Energieeinsparung technischen Infrastruktur in die Wege geleitet wor- sowie zur Optimierung der Energiegewinnung ist den, hier wird das vorhandene Bussystem durch ein Klärgasmanagement. Hierzu wurde eine ein Lichtwellenleiternetz abgelöst. Untersuchung durchgeführt, in der die Speicher- Die Ergebnisse der intensiven Betrachtung der möglichkeiten für Klärgas auf den Klärwerken einzelnen Bereiche des Klärwerks sind in ein betrachtet wurden. Nach Inbetriebnahme des »Übergeordnetes Bedarfsprogramm zum Anla- neuen Photovoltaikparks soll der optimierte Ein- generhalt Klärwerk Gut Marienhof« eingeflossen. satz von Klärgas zur Energiegewinnung in Zusam- Es beinhaltet ein umfassendes Maßnahmenpro- menhang mit dem wetterabhängigen Ertrag des gramm mit notwendigen Einzelmaßnahmen und Photovoltaikparks untersucht werden. berücksichtigt Risiken, Betriebserhalt sowie Stand und Regeln der Technik. Auch aus betrieblichen Gründen notwendige Maßnahmen wurden einbe- zogen und im Gesamtzusammenhang betrachtet. Strategie und Maßnahmenprogramm wurden durch die Werkleitung Ende 2015 beschlossen. Das Maßnahmenprogramm wurde Ende 2016 aktualisiert. Inzwischen sind alle Maßnahmen der ersten Priorität in Ausführung. Im Rahmen dieser Strategie des Anlagenerhalts kann die bestehende Verfahrenstechnik nicht nur gleichwertig erhalten, sondern auch verbessert werden. Ein erstes Projekt, das in diesem Zusam- menhang angestoßen wurde, ist die »Erneuerung der Verfahrens- und Anlagentechnik in der Biologi- schen Reinigung«. Um den Anlagenerhalt bzw. die Neuer Gas-Otto-Motor im Klärwerk Gut Großlappen Modernisierung der biologischen Reinigungsstufe zu komplettieren, wurde zusätzlich das Projekt »Ertüchtigung der Elektrotechnik in der Biologi- schen Reinigung« begonnen. Auf Basis einer 23
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