Helfende Hände bbzBerliner Bildungszeitschrift - GEW Berlin

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Helfende Hände bbzBerliner Bildungszeitschrift - GEW Berlin
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                                                                  BERLIN
                                                                72. (87.) JAHRGANG
                                                              DEZEMBER 2019

Berliner Bildungszeitschrift

  Helfende
   Hände
 Unterstützungssysteme
      in der Schule

SENIORITA                      BERUFLICHE BILDUNG     TENDENZEN
Älterwerden ist                Viel vom Digitalpakt   Wenn die AfD den
kein Gefühl                    wird nicht bleiben     ­Kultusminister stellt
Helfende Hände bbzBerliner Bildungszeitschrift - GEW Berlin
INHALT

    Leute | Standpunkt | kurz & bündig |
    Impressum | Leser*innenforum . .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 3-5, 35

            TITEL
    Unterstützungssysteme in der Schule                                                                                                                                                  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .   6

    Interview mit Matthias Meyer: Kinder haben das
    Recht, dass wir uns um sie kümmern R. Schiweck .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 8

    Als Schulberaterin am SIBUZ Mitte K. Wegener.  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 12

    Was macht die Schulsozialarbeit.  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 13                                                                                                      SENIORITA      19 Wir beobachten es an anderen. Selbst fühlen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                 wir es nicht. Doch irgendwann wissen wir alle: Wir werden alt.
    Kooperation zwischen Schule und                                                                                                                                                                                                                                                               Auch Monika Maron denkt über das Älterwerden nach. Es ist
    Jugendamt H. Schlizio-Jahnke / M. Honisch.  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 14                                                                                                                    ­unaufhaltsam und unvorstellbar. Und es verbindet uns alle.

    Die aufsuchende Zusammenarbeit mit
    Eltern kann viel bewegen J. Henning.  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 15

            SENIORITA
    Ich will, was alle wollen                                                                               M. Maron. .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 19

    Die Stadtmusikanten suchen eine Leitung M. Rebitzki .  .  . 21

    Wer war Lotte Eifert? K. Will.  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 22

            SCHULE
    Hilfe für Kinder mit Rechenschwierigkeiten K. Tretter.  .  .  .  .  . 18                                                                                                                                                                                                                            BERUFLICHE BILDUNG 28 5,5 Milliarden Euro soll der
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  ­ igitalpakt des Bundes in die Schulen spülen. Das klingt nach
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  D
    Eine Zeitzeugin erzählt vom Überleben J. Zeller.  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 23

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      TITELBILD: BERTOLT PRÄCHT; OBEN: PIXELIO/JOHANNES HEIDE; MITTE: ADOBESTOCK/WILLYAM; UNTEN: IMAGO IMAGES / PHOTOTHEK
                                                                                                                                                                                                                                                                                              viel. Aber wie viel bleibt angesichts des großen Investitionsstaus,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     wenn das Geld auf alle Schulen verteilt wird?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Ansgar Klinger und Roman George haben nachgerechnet, was
            GEWERKSCHAFT                                                                                                                                                                                                                                                                                      der Digitalpakt für die ­berufliche Bildung bedeutet.
    Der LAMA braucht dich! G. Siegel. .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 25

    Wer spielt mit mir T. Kaepernick. .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 26

    Berufsverbote an der TU Berlin L. Nareyek.  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 27

            BERUFLICHE BILDUNG
    Der Digitalpakt reicht nicht R. George / A. Klinger. .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 28

            TENDENZEN
    Das Bildungsverständnis der AfD                                                                                                                               J. Schultheis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

    Der Lebensweg des Kurt Aron B. Förster. .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 33

            GLOSSE
                                                                                                                                                                                                                                                                                                TENDENZEN 30 In den ostdeutschen Bundesländern ist die
    Malve isst nichts Rotes G. Frydrych .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 34
                                                                                                                                                                                                                                                                                              AfD spätestens mit den letzten Wahlen zu einer festen Größe im
                                                                                                                                                                                                                                                                                              Parteienspektrum geworden und eine Regierungsbeteiligung der
                                                                                                                                                                                                                                                                                               rechtsextremen Partei ist in absehbarer Zeit durchaus möglich.
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                                                                                                                                                                                                                                                                                               Was es bedeuten könnte, sollte es einmal eine AfD-Kultusminis-
    Theater | Bücher | Materialien | Aktivitäten . .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 36                                                                                                                                                                         ter*in geben, beschreibt Joshua Schultheis in seiner Analyse.

2   INHALT                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               bbz | DEZEMBER 2019
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                                                                               Durchstarten
                                                                               in 2020
                                  Maja Lasic hat sich auf dem SPD-Landes-
                                  parteitag gemeinsam mit Melanie Küh-
                                  nemann-Grunow mit ihrem Vorstoß für
                                  die Verbeamtung von Lehrkräften durch-
                                  gesetzt. Unwiderstehlich war das Ange-
                                  bot, dass Lasic den Gegner*innen der Ver-    Für die Beschäftigten im Sozial- und
                                  beamtung machte, die sich auf dem letz-      Erziehungsdienst wird es im neuen Jahr
                                  ten Parteitag noch in der Mehrheit befan-    spürbar mehr Geld geben
                                  den. Allen Lehrkräften, die nicht (mehr)
                                  verbeamtet werden können oder wollen,
                                  bietet der SPD-Beschluss einen »Aus-
                                  gleich« in Form einer Absenkung der Un-
                                  terrichtsverpflichtung um vier Stunden.
                                  Diese Absenkung soll »schrittweise einge-
                                  führt, jedoch innerhalb der Legislatur ab-
                                  geschlossen werden, in der auch die Ver-     Doreen Siebernik, Vorsitzende der             sichtigung der Erfahrungsstufen betref-
                                  beamtung eingeführt wird«. Es wird span-     GEW BERLIN                                    fen. Ihr findet es auf unserer Webseite
                                  nend sein, wie die SPD diesen Beschluss in                                                 unter www.gew-berlin.de. Wir planen für
                                  die Tat umsetzen will.                                                                     den Januar auch Infoveranstaltungen zum

                                  Silke Gebel und Regina Kittler haben für
                                                                               N      ur noch drei Wochen bis zum Jahres-
                                                                                      wechsel und dann ist es soweit: Ab
                                                                               Januar 2020 werden nun endlich tausende
                                                                                                                             Thema. Auch diese Termine findet ihr
                                                                                                                             auf unserer Webseite. Selbstverständlich
                                                                                                                             machen wir jetzt auch unsere GEW-Per-
                                  die beiden Koalitionspartnerinnen der SPD    Berliner Erzieher*innen und Sozialarbeiter­   sonalräte fit, denn es wird ganz sicher
                                  bereits klar abgesagt: eine Verbeamtung      *innen in die neuen S-Tabellen des TV-L       viele Fragen geben und die wir wollen
                                  wird es in dieser rot-rot-grünen Koalition   übergeleitet. Das bedeutet für einen Groß­    gut beantworten. Das ist unser Aushän-
                                  nicht geben. Gebel, Fraktionschefin der      teil der Erzieher*innen und Sozialarbeiter­   geschild. Starke Personalräte vor Ort, die
                                  Grünen, gab zu Protokoll, sie gehe davon     *innen, die beim Land Berlin beschäftigt      zuhören, verstehen und die Antworten
                                  aus, dass die Verbeamtung mehr Proble-       sind, eine deutliche Gehaltserhöhung.         wissen. Vielen Dank an all unsere Kol-
                                  me schaffe als löse. Sowohl die Grüne als        Diesen großen Erfolg haben wir uns        leg*innen in den Personalräten sowie die
                                  auch Kittler für die Linke sehen die Lö-     selbst erkämpft! Endlich! Ohne unsere be­     Frauen- und Schwerbehindertenvertre-
                                  sung in der Begegnung des Lehrer*innen-      eindruckenden Streiks im Frühjahr 2019        ter*innen.
                                  mangels darin, die Schulen als Arbeits-      wäre dieses Ergebnis nicht möglich ge-
                                  platz attraktiver zu machen.                 wesen. Erinnern wir uns: Zehntausende
                                                                               Berliner Kolleg*innen beteiligten sich.
                                                                               Über 30 Prozent aller Streikenden bun-
                                                                                                                             E  rkämpft und durchgesetzt haben wir
                                                                                                                                auch, dass seit August jetzt im Land
                                                                                                                             Berlin alle vollausgebildeten Lehrkräfte,
                                  Lotte Eifert, Elisabeth Ostrowiecki,         desweit kamen aus Berlin und die Stra-        die in der A12/EG 11 waren, höhergrup-
                                  Kurt Aron: drei Menschen, zwei von ihnen     ßen und Plätze waren erfüllt von unse-        piert werden. E13/A13 für die Grund-
                                  Lehrkräfte, die im Nationalsozialismus       ren roten Streikwesten.                       schullehrkräfte – auch das ist unser ge-
                                  verfolgt und entrechtet wurden. Die Ge-          Das Tarifergebnis von 2019 zum TV-L       meinsamer Erfolg! Wir sind das erste Bun-
                                  schichten von allen dreien finden sich in    beinhaltet für einige Gruppen grundle-        desland, das die Regelungen so umfas-
                                  dieser bbz. Unser Gedenken lebt, erst        gende Veränderungen. Es beinhaltet lang­      send auch für die Bestandslehrkräfte um­
                                  recht, weil Antisemitismus und Rassismus     ­fristig substanzielle Gehaltssteigerungen    gesetzt hat. Über 6.000 Lehrkräfte können
                                  wieder salonfähig werden. Auch hierzu         für die Beschäftigten im Sozial- und Er-     sich über die höhere Bezahlung freuen.
                                  haben wir einen Beitrag in dieser Ausga-      ziehungsdienst, auch durch neue Ein-           Wir können uns also durchaus ein we-
                                  be. Wenn auch du eine Geschichte hast,        gruppierungen von koordinierenden Er-        nig feiern: 2019 ist uns Historisches ge-
                                  von einem Kollegen oder einer Kollegin,       zieher*innen, Kita-Leitungen und Sozial-     lungen. Und doch warten auch im neuen
                                  die erzählt werden muss, ob von früher        arbeiter*innen. Die Überleitung erfolgt      Jahr große Herausforderungen. Der Fach­
                                  oder heute, dann schreib uns:                 übrigens automatisch, ohne separate in-      kräftemangel bestimmt in allen Bildungs­
                                  bbz@gew-berlin.de                            dividuelle Anträge.                          bereichen die tägliche Arbeit. Die eigenen
                                                                                   Die Verständigung zwischen Arbeitge-      Ansprüche an die pädagogische Qualität
                                                                                ber und Gewerkschaften hat in den Re-        bleiben zu oft im Alltag auf der Strecke.
FOTO: FOTOSTUDIO CHARLOTTENBURG

                                                                                daktionsverhandlungen mehr Zeit und          An diesen Themen und vielen anderen
                                                                                Arbeit als in allen Verhandlungsrunden       werden wir weiterarbeiten, uns einmi-
                                                                                davor in Anspruch genommen. Entspre-         schen und den politisch Verantwortli-
                                                                                chend komplex sind die neuen Regelun-        chen auf die Füße treten.
                                                                                gen. In einem umfangreichen Tarifinfo          Allen wünsche ich einen guten Jahres-
                                                                                versuchen wir alle Fragen zu beantwor-       wechsel und ein paar erholsame Tage –
                                                                                ten, die unter anderem die Überleitung,      wo und mit wem auch immer! Ich wün-
                                                                                neue Eingruppierungen und die Berück-        sche uns allen: Zeit für mehr!

                                  DEZEMBER 2019 | bbz                                                                                                   STANDPUNKT       3
Helfende Hände bbzBerliner Bildungszeitschrift - GEW Berlin
bundesweit sind es nur 40,7 Prozent. An-
                                                                                                     gesichts der hohen Hürden einen der be-
                                                                                                     gehrten Berliner Hochschulplätze zu er-
                                                                                                     gattern, fordern Abgeordnete verschie-
                                                                                                     denster Parteien, über eine Abschaffung
                                                                                                     des Numerus Clausus nachzudenken. Der
                                                                                                     emeritierte Politikprofessor Peter Grotti-
                                                                                                     an hat in der Berliner Zeitung bereits vor-
                                                                                                     gerechnet, was das kosten würde: 200
                                                                                                     Millionen Euro jährlich für das zusätzlich
                                                                                                     benötigte Lehrpersonal, wenn die schät-
                                                                                                     zungsweise 275.000 abgelehnten Studi-
                                                                                                     enbewerber zu den bereits eingeschriebe-
                                                                                                     nen 195.000 noch hinzukämen.

                                                                                                     ■■ Deckelung der Kita-Beiträge
                                                                                                        zulässig
                                                                                                     Das Berliner Verfassungsgericht hat ent-
                                                                                                     schieden, dass die Deckelung der Zusatz-
                                                                                                     zahlungen in Berliner Kitas auf 90 Euro
                                                                                                     im Monat rechtens ist. Ein Kita-Betreiber
    Wer gutes Essen für seine Kinder haben will, dem darf nicht egal sein, wie die Arbeitsbedin-     und mehrere Eltern hatten gegen das 2018
    gungen derjenigen aussehen, die das Essen zubereiten. 100% öffentlich finanziert, 0% tarif-      verabschiedete Gesetz geklagt. Bestätigt
    gebunden? Das wollen NGG, GEW und DGB nicht länger hinnehmen und haben diese Bot-                wurde auch das Meldeverfahren für die
    schaft den Delegierten des SPD-Landesparteitags am 26. Oktober vor dem Tagungshotel mit          Zuzahlungen, nachdem die Träger genau
    auf den Weg gegeben (mehr in der ersten Meldung).                                   FOTO: DGB   anzeigen müssen, für welche Leistungen
                                                                                                     sie Zuzahlungen erheben. Denn eigent-
                                                                                                     lich sind Kitas in Berlin kostenlos. Laut
                                                                                                     Berliner Morgenpost erheben insgesamt
                                                                                                     1.934 Einrichtungen, und damit 74 Pro-
                                                                                                     zent der Kitas, Zuzahlungen. Häufigste
    ■■ Gute Arbeit für                               wollen inzwischen viele, auch die SPD.          Gründe sind die Vesper (in 54 Prozent der
       gutes Schulessen                              Zeit, dass nicht nur geredet, sondern           Kitas, durchschnittliche Kosten: 9,40 Euro)
    Weniger als die Hälfte aller Berliner Ar-        auch gehandelt wird.                            und das Frühstück (52 Prozent, 12,50 Euro).
    beitnehmer*innen erhält Tariflohn, weil                                                          Ein Viertel der Einrichtungen erhebt Zu-
    immer weniger Unternehmen tarifgebun-                                                            satzgebühren für »ergänzende pädagogi-
    den sind. Das liegt auch an der Auftrags-        ■■ Deutschland hinkt                            sche Angebote«, durchschnittlich im Um-
    vergabe des Landes und der Bezirke. Auch             bei IT hinterher                            fang von 15,60 Euro.
    ohne umfassende Prüfung kann man sa-             Einer Studie des Westdeutschen Rund-
    gen, dass in keinem anderen Bereich der          funks zufolge bewerten Schulleitungen
    Daseinsvorsorge die Tarifbindung schlech-        die IT-Situation an Deutschlands Schulen        ■■ Islamische Theologie
    ter ist als bei der Schulverpflegung. Sie        mit der Note 3,8. Besonders schlecht               an der HU
    liegt nämlich bei 0,0 Prozent! Seit Beginn       schneidet in der Bewertung die Ausstat-         Das Institut für Islamische Theologie hat
    des Schuljahres ist das Schulessen für           tung mit Tablets und interaktiven Tafeln        zum Wintersemester an der Humboldt
    Grundschüler*innen kostenlos. Das ist            ab (4,0 und 4,5). Auch die neue ICILS-Stu-      Universität seine Arbeit aufgenommen.
    gut für die Kinder, schafft allerdings auch      die zu IT-Kompetenzen von Neuntkläss-           55 Studierende haben ihr Studium an
    bekanntermaßen viele Probleme in den             lern zeigt gravierende Defizite auf: Ein        dem Institut aufgenommen, dessen Grün-
    Schulen. Kein neues Problem ist die Tat-         Drittel der Schüler*innen verfügt dem-          dung kritisch begleitet worden war, weil
    sache, dass alle gutes Essen wollen, qua-        nach nur über rudimentäre Kompeten-             im Beirat die liberalen und progressiven
    litativ hochwertig und mit möglichst viel        zen. Zurückgeführt wird das auch auf die        Islam-Verbände nicht vertreten sind. Ins-
    Bio-Zutaten, aber die Arbeitsbedingungen         schlechte IT-Ausstattung. So verfügen nur       gesamt studieren in Deutschland bereits
    bei den Schulcaterern alles andere als gut       ein Viertel der deutschen Schulen über          2.500 Menschen Islamische Theologie.
    sind. Obwohl selbst die Bundesregierung          einen W-Lan-Anschluss.                          Die Mehrheit ist weiblich und will Lehre-
    in einer aktuellen Studie (Nationales Qua-                                                       rin für Religionspädagogik werden.
    litätszentrum für Ernährung in KiTa und
    Schule) zur Preisstruktur der Schulver-          ■■ Berlin ist
    pflegung explizit den Tarifvertrag für das           zulassungsbeschränkt                        ■■ Für Schulsanierung fehlen
    Hotel- und Gaststättengewerbes als Kal-          An Berliner Hochschulen gibt es bundes-            die Papiere
    kulationsgrundlage benennt, wendet in            weit die höchste Quote an zulassungsbe-         In Mitte und Tempelhof-Schöneberg wer-
    Berlin kein einziges Unternehmen diesen          schränkten Studienfächern. 67 Prozent der       den sich die geplanten Schulsanierungen
    Tarifvertrag an. Die Tarifbindung stärken        Studiengänge sind zulassungsbeschränkt,         laut einem Bericht der Berliner Morgen-

4   KURZ & BÜNDIG                                                                                                      bbz | DEZEMBER 2019
Helfende Hände bbzBerliner Bildungszeitschrift - GEW Berlin
Maßnahme ist es, die hohe Schulabbruch-
                                                                                                            ÜBRIGENS
                                                           quote zu reduzieren, die bei rund zehn
                                                           Prozent liegt.

                                                           ■■ Auch Beschäftigte an Hochschulen
                                                                                                         G   erade hat es begonnen und schon
                                                                                                             ­nähert es sich wieder seinem Ende.
                                                                                                         Das Jahr 2019 ist fast vorbei. Geht das
                                                              verdienen Ballungsraumzulage               nur mir so oder vergeht für euch die Zeit
                                                           Die GEW BERLIN fordert den Regierenden        auch immer so im Fluge?
                                                           Bürgermeister und Wissenschaftssenator
                                                           Michael Müller auf, die geplante Ballungs-
                                                           raumzulage auch den Beschäftigten der
                                                           staatlichen Berliner Hochschulen zu zah-
                                                                                                           E   igentlich ein gutes Zeichen, weil es
                                                                                                               heißt, dass sich viel bewegt und
                                                                                                         ­passiert. Aber wir dürfen auch nicht ver-
                                                           len. »Es gibt keinen Grund, weshalb die        gessen, mal innezuhalten und uns eine
                                                           Beschäftigten der Hochschulen schlech-         Pause zu gönnen. Wir hetzen häufig durch
                                                           ter behandelt werden sollten als diejeni-      den stressigen Alltag, von einem Termin
                                                           gen, die unmittelbar beim Land Berlin          zum nächsten, und vergessen dabei die
                                                           angestellt sind«, betonte die Vorsitzende      wirklich wichtigen Dinge.
                                                           der GEW BERLIN, Doreen Siebernik, in ei-
                                                           nem Schreiben an Müller. »Der Grundsatz
                                                           des Besserstellungsverbots aus der Lan-
                                                           deshaushaltsordnung darf sich nicht in
                                                                                                           W      elche das sind, kann nur jede*r
                                                                                                                  von uns für sich selbst beantwor-
                                                                                                         ten. Vielleicht nutzt ihr die Pause über die
Ab Januar 2020 bekommt ein Großteil der                    ein Schlechterstellungsgebot verkehren«,      Feiertage und stellt euch einmal wieder
Erzieher*innen und Sozialarbeiter*innen, die               forderte Siebernik. Unterdessen stellte       die Frage. Ich glaube, das tun wir viel zu
beim Land Berlin beschäftigt sind, eine deut­              Finanzsenator Matthias Kollatz gegen-         selten. In diesem Sinne: Habt eine schöne
liche Gehaltserhöhung. Dafür haben wir ge-                 über dem DGB klar, dass es kein zusätz-       Adventszeit, entspannt euch, schöpft
meinsam gekämpft (mehr auf S. 3).                          liches Geld für die Hochschulen gibt, da-     Kraft und kommt gut in 2020 an.
 PLAKAT: GEW, FOTO: CHRISTIAN VON POLENTZ/TRANSITFOTO.DE   mit die ihren Angestellten auch die Ber-      Bis ­dahin!                          CMdR
                                                           lin-Zulage zahlen. Das gebe der Haushalt
                                                           nicht her. Pikant: Die verbeamteten Pro-
                                                           fessor*innen kriegen die Zulage jedoch.
                                                           Das nehmen DGB und GEW nicht hin und              VON MITGLIEDERN FÜR MITGLIEDER
                                                           kämpfen für die Angestellten der Hoch-
post wohlmöglich verzögern. Grund ist,                     schulen.                                           Die Redaktion freut sich über Beiträge zu
dass die Bezirke die erforderlichen Bau-                                                                           viel­fältigen Themen, von jedem
                                                                                                              GEW-­Mitglied. Also schreibt für die bbz!
planungsunterlagen für insgesamt 11
                                                                                                              Schickt eure Texte an bbz@gew-berlin.de
Schulen, die als besonders sanierungsbe-                   ■■ Berlin einmal
                                                                                                                          und bringt euch ein!
dürftig gelten, nicht fristgerecht bei der                    mehr Schlusslicht
Finanzverwaltung eingereicht haben. Lie-                   In regelmäßigen Abständen machen Schul­                       REDAKTIONSSCHLUSS –
gen diese nicht vor, können die Sanie-                     vergleichsstudien Schlagzeilen, in denen                       IMMER MITTWOCH
rungskosten nicht mehr im Bezirksetat                      Berliner Schüler*innen regelmäßig einen                         März 2020: 22. Januar
berücksichtigt werden. Die Verzögerung                     der hinteren Plätze belegen. Dem neuen                          April 2020: 26. Februar
bei der Erstellung der umfangreichen Un-                   Bildungstrend des Berliner Instituts zur
terlagen liegt nach Auskünften der Bezir-                  Qualitätsentwicklung im Bildungswesen
ke auch an der Personalnot in Bau- und                     (IQB) zufolge ist Berlin neben Bremen das
Schulämtern.                                               Land, bei dem die wenigsten Schüler*in-          IMPRESSUM
                                                           nen in den Fächern Mathe, Bio, Chemie
                                                                                                           Die bbz ist die Mitgliederzeitschrift der Gewerkschaft Erziehung und
                                                           und Physik die Mindeststandards für den         Wissenschaft, Landesverband Berlin, Ahornstr. 5, 10787 Berlin und
■■ Schulsozialarbeiter*innen                               Mittleren Schulabschluss erreichen. In          erscheint monatlich (10 Ausgaben) als Beilage der E&W. Für Mit­
                                                                                                           glie­der ist der Bezugspreis im Mitgliedsbeitrag enthalten. Für Nicht­­
   gesucht                                                 Mathe verfehlt jede*r dritte Schüler*in die     mitglieder beträgt der Bezugspreis jährlich 18 Euro (inkl. Versand).
                                                                                                           Redaktion: Caroline Muñoz del Rio (verantwortlich), Markus
Schulsenatorin Sandra Scheeres will zum                    Standards. Während Schulsenatorin Schee­      ­Hanisch (geschäftsführend), Janina Bähre, Doreen Beer, Josef Hof­
kommenden Schuljahr 2020/21 150 neue                       res erneut viel Kritik einstecken musste,      man, Manuel Honisch, Antje Jessa, Arne Schaller, Ralf ­Schiweck,
                                                                                                          ­Folker Schmidt , Joshua Schultheis, Bertolt Prächt (Fotos), Doreen
Stellen für Schulsozialarbeiter*innen schaf­               verteidigte sich die Senatorin damit, dass      Stabenau (Sekretariat).
fen. Im Jahr darauf sollen noch einmal so                  Berlin deutlich mehr Schüler*innen mit          Redaktionsanschrift: Ahornstraße 5, 10787 Berlin, Tel. 21 99 93-46,
                                                                                                           Fax –49, E-Mail bbz@gew-berlin.de
vie­le Stellen hinzukommen. So will Schee-                 sonderpädagogischem Förderbedarf und            Anzeigen und Verlag: GEWIVA GmbH, erreichbar wie Redaktion.
                                                                                                           Für Anzeigen gilt die Preisliste Nr. 15 vom 1.11.2018
res an jeder Schule mindestens eine*n                      auch weit mehr Geflüchtete in die Regel-        Satz, Layout und Konzept: bleifrei Texte + Grafik/Claudia Sikora/Jür­
Schulsozialarbeiter*in beschäftigen. 15,5                  schulen integriert als es Länder wie Bayern   gen Brauweiler, Erkelenzdamm 9, 10999 Berlin, Tel. 61 39 36-0,
                                                                                                         Fax -18, E-Mail info@bleifrei-berlin.de
Millionen Euro stehen dafür im Doppel-                     oder Baden-­ Württemberg tun. Auch die          Druck: Bloch & Co, Grenzgrabenstr. 4, 13053 Berlin
haushalt 20/21 zur Verfügung. Abhängig                     GEW sieht die ständigen Rankings kri-         ISSN 0944-3207                                       12/2019: 31.300
von der sozialen Lage der Schule, ihren                    tisch und fordert stattdessen mehr Unter-
                                                                                                         Unverlangt eingesandte Besprechungsexemplare und Beiträge
Herausforderungen und ihrer Größe                          stützung für die Schulen in besonders         werden nicht zurückgeschickt. Die Redaktion behält sich bei allen
könnten es auch mehr Stellen sein, ver-                    schwierigen Lagen.                            Beiträgen Änderungen vor. Beiträge nur per E-Mail einsenden. Die
                                                                                                         in der bbz veröffentlichten Artikel sind keine verbandsoffiziellen
sprach die Senatorin. Oberstes Ziel der                                                                 Mitteilungen, sofern sie nicht als solche gekennzeichnet sind.

DEZEMBER 2019 | bbz                                                                                                                                 KURZ & BÜNDIG                   5
Helfende Hände bbzBerliner Bildungszeitschrift - GEW Berlin
FOTO: BERTOLT PRÄCHT

6   TITEL   HELFENDE HÄNDE   bbz | DEZEMBER 2019
Helfende Hände bbzBerliner Bildungszeitschrift - GEW Berlin
Helfende Hände
              Unterstützungssysteme in der Schule

          D
               ie Arbeit in der Schule ist nie leicht, erst recht   mal auch mit lokalen Einschränkungen, aber nicht
               nicht in einer Stadt wie Berlin. Die Kinder brin-    ohne unsere Hoffnung, Anregungen gegeben zu
               gen die Probleme aus der Stadtgesellschaft, aus      ­haben. Natürlich ist dies nur ein kleiner Ausschnitt
          ihrem Kiez und ihrer Familie mit in die Schule. Die        ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Vielleicht ist auch
          Päda­gog*innen fühlen sich mit der Vielzahl an Her-        vieles längst bekannt. Aber manchmal hilft doch ein
          ausforderungen oft alleine gelassen. Dabei gibt es         kleiner Blick über den Zaun.

                                                                    S
          durchaus eine Vielzahl an Unterstützungssystemen,
          an helfenden Händen in der Stadt. Manche Schulen               o lassen wir im Wesentlichen Praktiker*innen zu
          haben ein beispielgebendes Unterstützungsnetzwerk              Wort kommen, die aus ihrer persönlichen Erfah-
          aufgebaut, intern und in der Vernetzung mit exter-             rung einschätzen können, was läuft und was
          nen Stellen. Fachdienste und Einrichtungen der Ju-        eher nicht. Natürlich haben wir die Vertreter*innen
          gendhilfe ergänzen die Ressourcen, die das System         aus der Praxis auch gebeten, kritische Aspekte ihrer
          Schule selbst vorhält.                                    Arbeit aufzuzeigen. Wir wissen, dass unsere Leser*in-
          Auf der anderen Seite sind viele Angebote zu wenig        nen selbst eine große Portion Erfahrungen beisteuern
          bekannt oder aus verschiedensten Gründen nicht            können, bestärkend oder kritisierend. Über Zuschrif-
          wirklich passgenau. Wir versuchen in dieser Ausgabe       ten und Meinungsäußerungen freuen wir uns sehr.
          der bbz einige positive Beispiele aufzuzeigen, manch-                         Ralf Schiweck und Manuel Honisch,
                                                                                                       Redakteure der bbz

DEZEMBER 2019 | bbz                                                                                      HELFENDE HÄNDE      TITEL   7
Helfende Hände bbzBerliner Bildungszeitschrift - GEW Berlin
»Kinder haben das Recht,
       dass wir uns um sie kümmern«
                  Matthias Meyer, Schulleiter der »Grundschule am Stadtpark Steglitz«, spricht mit
              unserem Redakteur Ralf Schiweck über interne und externe Hilfenetze, über Inklusion und
                     Ausschluss und über die Schwierigkeit, jeden Tag für die Kinder da zu sein

                                                          Das Interview führte Ralf Schiweck

                                Lieber Matthias, du warst früher als Sonderpädagoge      man zueinander hat, eine sehr große Rolle. Vielleicht
                                in Tempelhof-Schöneberg tätig. Seit sieben Jahren bist   bin ich ja gar nicht der »richtige« oder »beste« An-
                                du jetzt Schulleiter. Was rätst du den Pädagog*innen,    sprechpartner. In diesem Fall lenke ich in Richtung
                                wenn sie zu dir kommen und ein Problem mit einem         unserer Sonderpädagog*innen und Schulsozialarbei-
          Unterstützungs­
    systeme für die Schule      Kind, mit Eltern oder ein anderes Anliegen haben?        ter*innen. Diese fantastische Ressource nutzen wir
                                Was ist das erste, was du in die Wege leitest?           täglich! Ich werbe also stets für das gemeinsame Ge-
        Integrationsstatus                                                               spräch und dafür, Eltern in und mit ihrer Sorge ernst
    (»I-Status«) – Förderbe-      Meyer: Nach wie vor stehe ich gerne selbst als An-     zu nehmen, empathisch auf ihre Hinweise, Ängste,
       darf im Nachmittags-     sprechpartner für Kolleg*innen, Eltern und andere        Bedenken einzugehen und diese miteinander zu be-
      beziehungsweise Frei-
                                zur Verfügung. Das hat sich auch nicht verändert,        sprechen.
      zeitbereich. Die Schule
                                seit ich Schulleiter bin. Es kennzeichnet die Philoso-
        beziehungsweise der
    Nachmittagsbereich der      phie unseres Hauses, dass wir uns die notwendige         Welche Ressourcen »von außen« nutzt ihr?
     Schule bekommt dafür       Zeit nehmen, um mit den Ratsuchenden gemeinsam              Meyer: Wir pflegen einen guten Kontakt zum »SI-
       zusätzliche Erzieher*­   nach Lösungen zu forschen und eine schwierige Si-        BUZ«, dem Schulpsychologischen und inklusionspä-
               innenstunden.    tuation zu »entknoten«. Da spielt die Beziehung, die     dagogischen Beratungs- und Unterstützungszent-
                                                                                         rum. Regelmäßig tauschen wir uns mit dem dort
                                                                                         ansässigen sonderpädagogischen und schulpsycho-
                                                                                         logischen Bereich im Rahmen der »kooperativen
                                                                                         Sprechstunde«aus. Ebenso wichtig ist die gute Zu-
                                                                                         sammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendpsychia-
                                                                                         trischen Dienst (KJPD) und dem Kinder- und Jugend-
                                                                                         gesundheitsdienst (KJGD). Sehr bedeutsam ist auch
                                                                                         ein produktiver Austausch und ein vertrauensvolles
                                                                                         Miteinander mit dem Regionalen Sozialen Dienst
                                                                                         (RSD) des Jugendamtes. All diese Bereiche sind wich-
                                                                                         tige Partner des außerschulischen Netzwerkes, das
                                                                                         oftmals positive Auswirkungen auf die innerschuli-
                                                                                         schen Prozesse hat. Das gilt übrigens auch für die
                                                                                         umliegenden Freizeiteinrichtungen, denn in diesen
                                                                                         bewegen sich nicht wenige unserer Schüler*innen
                                                                                         am Nachmittag. All diese Fachdienste und Fachleute
                                                                                                                                                 FOTO: BERTOLT PRÄCHT

                                                                                         sollen und müssen wissen, dass wir uns an unserer
                                                                                         Schule sehr stark engagieren, um den Herausforde-
                                                                                         rungen, denen wir uns täglich gegenübersehen, pä-
                                                                                         dagogisch zu begegnen und zielführende Antworten
                                                                                         zu finden.

8   TITEL    HELFENDE HÄNDE                                                                                           bbz | DEZEMBER 2019
Helfende Hände bbzBerliner Bildungszeitschrift - GEW Berlin
Was ist eigentlich eine Schulhilfekonferenz? Habt ihr
            Erfahrung damit?                                             Die Diagnosen dauern                            Stimm
                                                                                                                               e
               Meyer: Wir laden regelmäßig zu Schulhilfekonfe-
                                                                         oft zu lange                                     der P n aus
            renzen ein. Das heißt, dass Fachleute von außen an                                                                 raxis
            die Schule kommen, um gemeinsam mit den Päda-
            gog*innen und den Eltern über einen Fall zu beraten.         Ich persönlich finde die vorhandenen
            Ich werbe aber auch immer in Richtung des Ju-                Hilfsangebote für Schulen angemessen. Beson-
            gendamtes darum, uns zu den Hilfekonferenzen des             ders wertvoll sind unsere Sonderpädagog*innen und Schul-
            RSD einzuladen, wenn dort auch der schulische Be-            sozialarbeiter*innen sowie unsere Integrationserzieherin.
            reich eines unserer Kinder besprochen wird. Wir or-          Sie sind direkt vor Ort und können schnell und direkt hel-
            ganisieren gern, dass Kolleg*innen von uns anwe-             fen. Diagnosen und Befunde von Ärzt*innen und Thera-
            send sind. Das sollten im besten Falle Lehrkräfte            peut*innen sind für meine Arbeit ebenfalls hilfreich. Leider
            sein, es können aber auch unsere Schulsozialarbei-           muss ich darauf meist monatelang warten. Das ist einfach
            ter*innen sein. Gut funktioniert die Zusammenarbeit          zu lang, denn oft sind sie die Voraussetzung dafür, dass
            mit dem St. Joseph-Krankenhaus. Dies ist das für             weitere Schritte eingeleitet werden können. In der Zwischen-
            uns zuständige Krankenhaus für seelische Gesund-             zeit fühlt man sich mit den komplexen Einzelfällen alleine
            heit im Kindes- und Jugendalter, das im Bedarfsfall          gelassen. Als Problem empfinde ich zudem den überbor-
            Kinder stationär oder teilstationär aufnimmt. Wir            denden Papierkram. Zum Beispiel muss unsere Integrations-
            sind mit der dortigen Klinikschule in engem Aus-             erzieherin jedes Jahr neu den Integra­tionsstatus für die
            tausch, wenn es darum geht für ein Kind eine posi-           meisten Kinder beantragen. Eine Integrationserzieherin für
            tive Perspektive zu planen. Außerdem nehmen wir              die ganze Schule ist auch schlicht zu wenig. Über die ange-
            an den durch die Klinik initiierten Fallkonferenzen          botenen Hilfen fühle ich mich insgesamt gut informiert. Im
            teil. Dieses Verfahren hat sich außerordentlich be-          Rahmen eines Profilkurses während meiner Ausbildung ha-
            währt.                                                       be ich das SIBUZ in Neukölln besucht und mich über die Ar-
                                                                         beit des KJPD informiert. Das war allerdings ein fakultativer
            Du sagst, deine Kolleg*innen können an externen Kon-         Kurs. Beim Berufseinstieg wurde ich von meiner Arbeitsstel-
            ferenzen in der Regel teilnehmen. Das bedeutet auch,         le nicht über die Hilfsangebote im Bezirk informiert. Ich
            dass Lehrkräfte ausgeplant werden müssen, richtig?           kann mir daher gut vorstellen, dass viele Kolleg*innen nicht
              Meyer: Wenn wir zu den sogenannten Fallkonfe-              ausreichend Bescheid wissen. Während der Ausbildung ist
            renzen eingeladen werden, sorge ich dafür, dass              bis auf den freiwilligen Profilkurs an keiner Stelle themati-
            auch Kolleg*innen vor Ort sind. Sie werden dann              siert worden, welche Stellen Beratung und Hilfe anbieten.
            dafür aus dem Unterricht ausgeplant. Genau. Wenn                                                     Pasquale Barletta,
            möglich senden wir die zuständige Klassenlehrer*in                    Erzieher an der Möwensee-Grundschule im Wedding
            mit der der Klasse zugeordneten Schulsozialarbei-
            ter*in. Ich finde es sehr bedauerlich, wenn Fallkon-
            ferenzen ohne uns stattfinden. Ich werbe immer
            wieder dafür, uns zu beteiligen. Im Fall der Klinik-
            schule sind die Fallkonferenzen außerordentlich
            wichtig für die Gestaltung des Übergangs zurück in
            die Regelschule.

            Gibt es Kinder, die deiner Meinung nach in der Grund-
            schule nicht adäquat gefördert werden können?
              Meyer: Ja, gerade Kinder, deren Verhalten extrem
            auffällt, die in ihrer emotionalen und sozialen Ent-

                         »Es geht darum zu
                       schauen, was das Kind
                          braucht, um ins
                         Lernen zu finden.«
FOTO: GEW

                                                                    Matthias Meyer, Schulleiter der »Grundschule am Stadtpark Steglitz«,
                                                                    spricht mit unserem Redakteur Ralf Schiweck

            DEZEMBER 2019 | bbz                                                                                   HELFENDE HÄNDE          TITEL   9
Helfende Hände bbzBerliner Bildungszeitschrift - GEW Berlin
wicklung dringend Unterstützung benötigen. Man            wir immer alle im Haus tätigen Professionen einbin-
                                   muss immer genau schauen, ob Schule in dem ihr            den, Lehrer*innen, Sonderpädagog*innen, Erzie-
                                   gegebenen Rahmen in der Lage ist, für diese Kinder        her*innen und Schulsozialarbeiter*innen sowie
      SIBUZ – Schulpsycholo-       eine förderliche Atmosphäre herzustellen. Manch-          Schulhelfer*innen. Sie alle sind »Experten« für das
        gisches und inklusions-
                                   mal ist das, realistisch betrachtet, nicht der Fall. Es   Kind. Vorerfahrungen, »Querdenken«, unterschied-
          pädagogisches Bera-
         tungs- und Unterstüt-     geht darum zu schauen, was das Kind braucht, um           liche professionsabhängige Blickwinkel und persön-
      zungszentrum. In jedem       ins Lernen zu finden. Deswegen                                                 liche Kompetenzen zu bün-
     Bezirk und für die berufs-    halte ich die externen Angebote                                                deln, ist aus meiner Sicht un-
        bildenden und zentral-     für Kinder, die in ihrer emotio-                                               verzichtbar. Erst die Zusam-
     verwalteten Schulen gibt      nalen und sozialen sowie psy-                                                  menarbeit im Team befördert
       es je eins. Am SIBUZ ar-    chischen Entwicklung dramati-               »Wir müssen der                    die Suche nach dem optimalen
         beiten unter anderem
        Sonderpädagog*innen
                                   schen Förderbedarf haben,                   Realität R
                                                                                        ­ echnung                 Ziel.
                                   grundsätzlich für notwendig.
       und Schul­psycho­log­*in­
                                   Leider sind diese im Zuge der
                                                                                tragen, bei aller                  Wie gehen andere Eltern mit
      nen. Sie können von den
         Schulen zur Beratung      Inklusion immer weniger ge-                   ­Sympathie für                    »schwierigen Kindern« um?
          angefordert werden.      worden. Eine aus meiner Sicht              inklusive Ansätze.«                     Meyer: Manchmal reden El-
                                   fragwürdige Entwicklung. Klei-                                                  tern »gegen« ein Kind, natür-
                                   ne Lerngruppen von maximal                                                      lich in verständlicher und zu-
                                   fünf bis acht Kindern, in denen                                                 meist auch nachvollziehbarer
                                   individuell und ständig intensiv-pädagogisch gear-        Sorge um das eigene. Heutzutage wird sehr schnell
                                   beitet wird, die braucht es mehr denn je. Wir müssen      eine Anzeige bei der Polizei gemacht, oder auch die
                                   aufhören, um den heißen Brei herumzureden.                Beschwerdestelle eingeschaltet, weil die Schule an-
                                                                                             geblich nichts machen würde. Diesen Eltern machen
                                   Wie funktioniert bei euch die Zusammenarbeit der          wir dann klar, jedes Kind hat das Recht, dass wir uns
                                   unterschiedlichen Professionen?                           für dieses einsetzen. Das ist die Haltung und Vorge-
                                     Meyer: Wenn wir Schulhilfekonferenzen organisie-        hensweise an unserer Schule, auch wenn sich das
                                   ren, wenn wir uns in kooperativen Sprechstunden           manchmal unglaublich schwierig darstellt. Kinder
                                   über Kinder unterhalten, dann ist es ganz klar, dass      haben das Recht, dass wir uns um sie kümmern!

                                                                                                                         Stimm
                                                                                                                               e
         Ohne engen Austausch geht es nicht                                                                               der P n aus
                                                                                  schule. Es erweist sich als sehr             raxis
         Schulpflichtige Kinder, die während eines längeren Klinikauf-            hilfreich, die zuständigen Kol-
         enthalts unsere Schule in der Charité besucht haben, brau-               leg*innen aus den einzelnen Berei-
         chen anschließend Unterstützung bei ihrer Reintegration in               chen weitestgehend persönlich zu ken-
         die Regelschule. Dafür nutzen wir die Unterstützung vieler               nen. Das erleichtert die Zusammenarbeit. Ich weiß jetzt, wen
         Systeme. Einige Kinder gehen zurück an ihre Herkunftsschu-               ich auf welchem Weg gut erreichen kann und wer wofür zu-
         le. Dann arbeite ich mit den Klassenlehrer*innen, den Son-               ständig ist. Das war am Anfang schwierig. Über die Angebo-
         derpädagog*innen und teilweise mit den Sozialarbeiter*in-                te selbst fühle ich mich gut informiert, weil ich gut eingear-
         nen der Schulen zusammen. Genauso läuft es, wenn eine                    beitet wurde.
         neue Regelschule oder ein Förderzentrum für ein Kind ge-                 Die Unterstützungssysteme, die ich nutze, halte ich für
         funden wird. Es kommt häufig vor, dass unserer Schüler*in-               grundsätzlich angemessen und finde sie hilfreich. Die Schul-
         nen für einen gewissen Zeitraum in sogenannte Schulersatz-               perspektiven für unsere Schüler*innen verantwortungsvoll
         projekte gehen. In diesem Fall kooperiere ich auch mit dem               zu planen, ist ein oft langer und zeitintensiver Prozess. Es
         zuständigen Jugendamt.                                                   braucht Zeit, um die Kinder und ihre Lebensumstände gut
         Bei allen Kindern ist die Zusammenarbeit mit dem SIBUZ von zen-          kennen und einschätzen zu lernen, sowie um eine geeignete
         traler Bedeutung. Es gibt in jedem SIBUZ »Beratungslehrer für            Schule zu finden. Meistens steht uns die notwendige Zeit zur
         Psychisch Kranke«. Über den gesamten Beschulungszeitraum                 Verfügung. Unsere Schüler*innen brauchen nach dem Klini-
         bin ich im engen Austausch mit den zuständigen                           kaufenthalt jedoch meist einen ganz besonderen Rahmen,
         ­Kolleg*innen, um die Schulperspektive zu klären, natürlich              um in dem System Schule motiviert und erfolgreich lernen
          auch mit den für die Diagnostik zuständigen Sonderpäda­                 zu können. Einen solchen Rahmen zu schaffen, ist den we-
          gog*innen beim SIBUZ. Hinzu kommt eine ebenso enge Zu-                  nigsten Schulen bei der aktuellen Personalsituation möglich.
          sammenarbeit mit den Therapeut*innen, Ärzt*innen und mit                Die Angebote hier sind leider oft nicht ausreichend.
          dem Pflege- und Erziehungsdienst in der Klinik.                                         Mareike Genske, Lehrerin für Sonderpädagogik
          Ich bin jetzt seit etwas mehr als zwei Jahren an der Klinik-                        an der Schule in der Charité, Standort Friedrichshain

10   TITEL     HELFENDE HÄNDE                                                                                               bbz | DEZEMBER 2019
Bei uns gibt es Inklusion
                                                                                  mal andersrum
                                                                                                                             Stimm
                                                                                                                                   e
                                                                                  Hier in Neukölln wurden sehr viele          der P n aus
                                                                                  Willkommensklassen aufgelöst und                 raxis
                                                                                  berlinweit wurden die Förderzentren
                                                                                  geschlossen. Diese Kinder brauchen be-
                                                                                  sondere Unterstützung, werden aber ohne die
                                                                                  notwendigen Unterstützungssysteme an den ISS »abgela-
                                                                                  den«, vor allem an denen, die in sozialen Brennpunkten lie-
                                                                                  gen, unbeliebt sind und keine Oberstufe haben. Ich kenne
                       Das wäre schon ein gutes Schlusswort, aber ich wür-        Klassen, in denen sieben Kinder einen Förderstatus haben
                       de gern noch von dir wissen, ob es Wünsche gibt, die       und zusätzlich sechs Willkommenskinder integriert werden
                       du an die Senatsverwaltung oder den Bezirk hättest,        sollen, einige davon noch nicht alphabetisiert oder mit über-
                       noch weitere Unterstützungsmöglichkeiten?                  haupt nur einem Jahr Schulerfahrung. Hinzu kommt eine
                         Meyer: Ich habe den Wunsch, das große Interesse,         große Anzahl schuldistanter Kinder, die auch gerne aus an-
                       externe Kleingruppen für Kinder mit einem hohen            deren Bezirken zu uns geschickt werden und ewig fahren.
                       Förderbedarf in der emotionalen und sozialen Ent-          Das ist Inklusion mal anders rum.
                       wicklung nicht nur fest und dauerhaft zu etablieren,       Daher nutze ich alle Ressourcen, die wir haben, anders geht
                       sondern darüber hinaus zusätzliche Standorte auf-          es bei unserer Klientel und der schlechten personellen Aus-
                       zubauen. Wir brauchen mehr Kleingruppenplätze,             stattung der Schulen nicht. Ich nutze neben einem großarti-
                       um der stetig wachsenden Zahl derer, denen dieses          gen Kollegium, die Schulsozialarbeit, das Jugendamt, das SI-
                       Angebot nicht nur guttut, sondern die es dringend          BUZ, vor allem deren Sonderpädagog*innen und die Schul-
                       benötigen, gerecht werden zu können. Der Bedarf ist        psychologie. Privat hole ich mir Rat bei Psycholog*innen,
                       so riesengroß, und alle in der Praxis Tätigen sehen        Streetworker*innen, Jurist*innen, anderen Pädagog*innen
                       und benennen das. Nun gilt es, Antworten auf die           und Kinderärzt*innen, mit denen ich befreundet bin. Diese
                       daraus entstehenden Fragen zu geben. Wir müssen            Hilfesysteme federn die strukturellen Probleme vielleicht ab,
                       der Realität Rechnung tragen, bei aller Sympathie für      aber lösen sie nicht. Eine Sonderpädagog*in für eine ganze
                       inklusive Ansätze.                                         SEK I ist im Zeitalter der Inklusion ein Witz. Die Unterstüt-
                                                                                  zung, was Schuldistanz angeht, ist auch lächerlich. Außer-
                       Stößt das Regelschulsystem hier an seine Grenzen?          dem fehlen uns Dolmetscher*innen. Teilungsstunden wer-
                         Meyer: Es gibt viele sehr gute schulinterne Hilfe-       den immer wieder aufgelöst, da diese als Vertretungspool
                       und Fördersysteme… auch wir sind ganz passabel             genutzt werden und der Krankenstand mit der zunehmen-
                       aufgestellt. Ich glaube aber fest daran – und weiß         den Arbeitsbelastung immer mehr steigt. Ständig wechseln
                       aus meiner eigenen Erfahrung als Leiter eines dieser       die Zuständigkeiten in der Schulpsychologie, der Schulsozi-
                       besonderen Schulprojekte für Verhaltensgestörte            alarbeit und dem Jugendamt. Warum der Senat nicht mehr
                       Kinder –, dass es einer Reihe von Schüler*innen sehr       ausbildet und Kontinuität schafft verstehe ich überhaupt
                       gut täte, für einen gewissen, klar definierten Zeit-       nicht. Derzeit habe ich nicht das Gefühl, den Kindern noch
                       raum in einem ganz besonderen intensivpädagogi-            gerecht werden zu können. Ich wünsche mir Zeit für mul-
                       schen, meinetwegen auch teiltherapeutischen Sys-           tiprofessionelle Teams, mehr Schulsozialarbeit, feste, an
                       tem, auch schulisch gefördert zu werden, um dann           den Schulen beratende Schulpsycholog*innen und mehr
                       mit dem Rüstzeug an Handlungsalternativen, was es          Sonderpädagog*innen. Feste Ansprechpartner*innen für
                       in dieser Zeit mit auf den Weg bekommt, zurück ins         Schuldistanz, die an die Schulen kommen, sowie einen Pool
                       Regelschulsystem gehen zu können. Mein Wunsch              kostenloser Dolmetscher*innen. Wir brauchen vor allem
                       ist, dass man dafür eine Offenheit gewinnt, nein,          auch mehr Lehrkräfte für Deutsch als Zweitsprache zur Un-
                       besser: wiedergewinnt. Ich habe den Eindruck, dass         terstützung der sprachlichen Inklusion. Ich wünsche mir
                       das mittlerweile auch vielerorts verstanden wird,          mehr Stunden für Sprachförderung und Teilungsunterricht,
                       auch auf den verantwortlichen Ebenen. Wir brauchen         der nicht aufgelöst wird. Ich würde mir auch mehr Zeit für
                       diese Nischen dringend für diese besonderen Kinder,        pädagogische Arbeit am Kind, als auch für Elternarbeit wün-
                       die vielleicht in der Gesamtzahl relativ wenige sind,      schen. Ich denke auch, dass Schulen mehr Verwaltungsstel-
                       aber Schule in ganz außergewöhnlichem Maße for-            len brauchen, um uns Lehrkräfte von der zunehmenden Pa-
                       dern und auch belasten. Auch für diese relativ weni-       pierflut zu befreien. Und ich würde mir eine gerechtere Auf-
FOTO: BERTOLT PRÄCHT

                       gen Kinder müssen wir ein sinnvolles, förderndes           teilung herausfordernder Kinder wünschen, sowie mehr An-
                       Angebot haben beziehungsweise schaffen, und dar-           gebote für Systemsprenger*innen.
                       an arbeite ich gerne mit.                                                                Janina Bähre, Lehrerin an einer
                                            Das Interview führte Ralf Schiweck,                                Gemeinschaftsschule in Neukölln
                                Schulleiter i.R. und Mitglied der bbz-Redaktion

                       DEZEMBER 2019 | bbz                                                                            HELFENDE HÄNDE        TITEL   11
Beratung ist eine                                                     tionale und soziale Entwicklung sowie Sprache an
                                                                                        »unseren« Schulen werden mit den Klassenteams
                                                                                        vorbesprochen und dann von uns unmittelbar bear-

                   Gratwanderung                                                        beitet. Nach Abschluss der Diagnostik führen wir mit
                                                                                        den Eltern und dem Klassenteam ein Beratungsge-
                                                                                        spräch. In diesen Gesprächen erklären wir, was son-
                                                                                        derpädagogischer Förderbedarf ist, welchen Anspruch
            Unsere Autorin berichtet von ihrer Arbeit als                               auf Förderung das Kind hat und welchen Einfluss
      Schulberaterin am SIBUZ Mitte. Die Rahmenbedingungen                              der Förderbedarf auf die zukünftigen Möglichkeiten
                                                                                        schulischen Lernens hat. Die Eltern interessieren
      sind nicht einfach, und Erwartungen können längst nicht                           sich häufig besonders für den Übergang auf die
                        immer erfüllt werden                                            Oberschule und machen sich Sorgen um den Schul-
                                                                                        abschluss ihres Kindes.
                                                                                           So wünschten sich beispielsweise die Eltern von Ali-
                                                                                        cia, die im achten Schulbesuchsjahr eine Sprachlern-
                                      von Katrin Wegener
                                                                                        klasse besucht und einige Stunden in einer sechsten
                                                                                        Klasse hospitiert, dass sie auch nach dem Wechsel

                                 D    ie Schulverwaltung denkt sich gerne lustige Ab-
                                      kürzungen aus. IGLU, PISA und Bärenstark we-
                                 cken sicher reiche Assoziationen bei den Leser*in-
                                                                                        auf die Oberschule weiterhin gerne zur Schule geht.
                                                                                        Alicia ist erst seit drei Jahren in Deutschland. Nun
                                                                                        wurde festgestellt, dass die kognitiven Vorausset-
                                 nen. Vor ein paar Jahren sind die SIBUZen dazukom-     zungen es Alicia zusätzlich erschweren zu lernen,
                                 men. SIBUZ steht für »Schulpsychologisches und         neben den vorhandenen sprachlichen und schuli-
                                 in­klu­sions­pädagogisches Beratungs- und Unterstüt-   schen Defiziten. In der Beratungsrunde wurden ge-
                                 zungszentrum«. In jedem Bezirk und für die zentral-    meinsam Ideen für den künftigen Schulort und auch
                                 verwalteten und berufsbildenden Schulen gibt es je     eine mögliche Berufsausbildung gesammelt.
                                 eines. Am SIBUZ ballt sich die fachliche                                                  Den Eltern von Maik
                                 Kompetenz von Schulpsychologie und Son-                                                musste erläutert wer-
       KJGD – Kinder- und Ju-
     gendgesundheitsdienst.
                                 derpädagog*innen, auch Inklusionspädago-                                               den, dass er mit dem
                                 g*innen genannt, anderen Beratungslehr-                                                sonderpädagogischen
     In jedem Bezirk vorhan-
     den. Hier arbeiten unter    kräften und Erzieher*innen.
                                                                                  »Wir kommen an die                    Förderschwerpunkt
          anderem Schul­ärzt­       Mittlerweile nun im fünften Jahr bin ich      Schulen und suchen                    Lernen nicht aufs
     *innen, die zum Beispiel
     die Schuleingangsunter-
                                 mit einem Teil meiner Stunden an den inklu-       gemeinsam nach                       Gymnasium       gehen
                                 sionspädagogischen Teil des SIBUZ Mitte                                                kann. Auch den Mitt-
     suchungen vornehmen.
                                 abgeordnet. Wobei von einem »Zentrum«
                                                                                    ­Lösungswegen.«                     leren Schulabschluss
     Der KJGD kann einen In-
      tegrationsstatus für ein
                                 nicht die Rede sein kann. Denn die Schul-                                              wird er voraussicht-
             Kind empfehlen.     psychologie sitzt in einem eigenen Gebäude                                             lich nur mit viel Un-
                                 am Gesundbrunnen. Über ein Dutzend Inklusions­         terstützung erreichen können. Vorerst geht es für ihn
      KJPD – Kinder- und Ju-     pädagog­*innen dagegen teilen sich einen einzigen      um andere Bedarfe. Der Schock saß bei den Eltern
         gendpsychiatrischer     mittelgroßen Raum im Rathaus Mitte, am Alexander-      offensichtlich so tief, dass ich für die aufklären­den
      Dienst. In jedem Bezirk    platz. Eigentlich sollen beide Teile seit Jahren zu-   Worte in einer nächsten Begegnung mit der Klassen-
        vorhanden. Der KJPD
                                 sammenziehen. Der Umzug scheiterte unter ande-         leitung scharf kritisiert wurde. Es sei zu Hause für
       berät bei sozialen und
                                 rem daran, dass man im Gebäude am Gesundbrun-          das Kind jetzt unerträglich, deshalb sei auch das
        Verhaltensproblemen
     und kann einen Integra-     nen die Telefonanschlüsse nicht finden konnte.         Verhalten in der Schule wieder schlimmer geworden.
      tionsstatus für ein Kind      Doch es gibt an anderer Stelle Professionalisie-       Manchmal ist Beratung eine schwierige Gratwan-
                   empfehlen.    rungstendenzen. Seit dem vergangenen Schuljahr         derung. Das SIBUZ und die Schule können nicht alle
                                 bekommen die SIBUZ-Mitarbeiter*innen Dienst-Mai-       widersprüchlichen Erwartungen erfüllen, die sich
                                 ladressen und nun sogar eigene Laptops. Vorbei die     mit den Begriffen »Inklusion« und »Chancengleich-
                                 Zeiten, als man auf privaten Rechnern datenschutz-     heit« verbinden. Aber immerhin haben wir durch die
                                 relevante Informationen verarbeiten und für das Ver-   Struktur der Beratungsteams jetzt mehr Zeit, um
                                 senden von dienstlichen Mails extra ins Rathaus fah-   unmit­telbar mit den Pädagog*innen vor Ort zusam-
                                 ren musste. In Mitte wurden regionale Beratungs-       menzuarbeiten. Die Bearbeitungszeit der sonderpä-
                                 teams für die Schulen eingeführt. Ich arbeite im       dagogischen Anträge hat sich deutlich verkürzt. So
                                 Team mit einer anderen Sonderpädagogin und einer       bekommen alle Beteiligten eine schnellere Rückmel-
                                 Schulpsychologin zusammen. Wir betreuen sechs          dung und zeitnahe Förderhinweise.
                                 Schulen im Wedding. Regelmäßig kommen wir zur
                                 Beratung an jede der Schulen. Wir sprechen dann
                                 mit den Pädagog*innen oder mit Eltern, hospitieren                           Katrin Wegener,
                                 im Unterricht und suchen gemeinsam nach Lösungs-               Lehrerin für Sonderpädagogik
                                                                                              an der Allegro-Grundschule und
                                 wegen für die aufgetretenen Probleme.
                                                                                               Schulberaterin am SIBUZ Mitte
                                    Alle Anträge auf Überprüfung sonderpädagogi-
                                 schen Förderbedarfs in den Bereichen Lernen, emo-

12   TITEL    HELFENDE HÄNDE                                                                                          bbz | DEZEMBER 2019
Kooperation ist hilfreich
       An der Montessori-orientierten Nürtingen-Grundschule in Kreuzberg gibt es eine gelingende
              Zusammenarbeit zwischen Schulsozialarbeit, Lehrkräften und Erzieher*innen

                                      vom Team der Schulsozialarbeit der Nürtingen-Grundschule

S   eit 17 Jahren ist der Träger Kotti e.V. in der Nür-
    tingen-Grundschule und sorgt mit einem Team
der Schulsozialarbeit für personelle Kontinuität und
                                                          Ein Ansatz, dieser Herausforderung zu begegnen, ist
                                                          das Konzept ISI (Inklusive systemische Intervention),
                                                          welches vor fünf Jahren als Kooperationsprojekt
einen gemeinsamen Haltungskonsens. Die Basis der          zwischen dem Jugendamt Friedrichshain-Kreuzberg,
Arbeit sind Kooperationen auf verschiedenen Ebe-          Kotti ev. und der Nürtingen-Grundschule entwickelt
nen. Diese umfassen die Zusammenarbeit mit Päda-          wurde. Ein Beispiel: In der einer Klasse ist seit Wo-
gog*innen am Ort Schule und beziehen den engen            chen nur noch eingeschränkt Unterricht möglich, da
Austausch zwischen Schulsozialarbeit, Hort, Schule        es häufig zu Störungen und Konflikten kommt. Oft-
und den Erziehungsberechtigten mit ein.                   mals ist ein Kind der Jahrgangsstufe Eins involviert.
   Die Zusammenarbeit mit Pädagog*innen ist beson-        Am Freitag spitzte sich die Situation so zu, dass die-
ders hervorzuheben, auch wenn es mitunter schwie-         ses Kind einen anderen Schüler mit einer Schere be-
rig ist, Zeitfenster zu finden, in denen alle Professi-   drohte. Die Klassenlehrerin fühlt sich überfordert,
onen verfügbar sind. Dies ergibt sich vor allem dar-      da sie mit einem solchen Verhalten noch nie kon-
aus, dass die Hauptbetreuungszeit der Erzieher*in-        frontiert war. Daraufhin sucht sie in der Schulsozi-
nen genau dann beginnt, wenn die der Lehrkräfte           alarbeit Unterstützung in einem gemeinsamen Bera-
endet. Immer wieder müssen wir verdeutlichen, dass        tungsgespräch.
eine Pause zwischen zwei Unterrichtsstunden kein             Die Mitarbeiter*innen der Schulsozialarbeit zeigen
guter Zeitpunkt für ein intensives Gespräch ist.          folgende Möglichkeiten auf, um mit der Situation
   Der Umgang mit der heterogenen Schüler*innenschaft     weiter umzugehen:
ist eine der großen Herausforderungen. Wir beobach-       •	Stärkung der eigenen Handlungsfähigkeit, durch
ten in unserer Praxis einen wachsenden Beratungs-            Supervision, kollegiale Beratung und Coaching;
bedarf der Pädagog*innen. Teilweise übersteigt die-       •	Elterngespräche, um Herauszufinden woher diese
ser die sozialpädagogische Beratung und weist Über-          Verhaltensweisen des Kindes kommen; inwieweit
schneidungen in den Bereich des Coachings auf.               die Erziehungsberechtigten Kenntnis von derarti-
                                                             gem Verhalten ihres Kindes haben, ob sie mögli-
                                                             cherweise selbst damit konfrontiert sind und wie
Wenn Unterricht nur schwer möglich ist                       Konflikte im familiären Umfeld gelöst werden.
                                                          •	Hospitationen in der Klasse, um sich ein eigenes
Ein Kind, das gerade wütend wird und einen Konflikt          Bild der Situation zu machen und konkretere Be-
mit anderen Kindern beginnt oder aus einer Frustra-          ratung anzubieten.
tion heraus Unterrichtsmaterial zerstört, stellt mich
vor die Entscheidung, mich entweder um das eine           Einige Wochen später findet eine Schulhilfekonfe-
Kind oder um den Rest der Klasse zu kümmern.              renz statt. Um das Kind Zuhause, am Ort Schule,
                                                                                                                   Schulsozialarbeit ist ein
Wenn wir hingegen mit zwei Pädagog*innen in der           sowie nachmittags im Hort bestmöglich begleiten zu       Angebot der Jugendhilfe
Klasse arbeiten, kann ich mich um die Bedürfnisse         können, soll ISI in die Wege geleitet werden. Voraus-    im Rahmen der Jugend-
des Kindes kümmern, während mein*e Kolleg*in den          setzung dafür ist, dass die Erziehungsberechtigten       sozialarbeit an der Schu-
Unterricht weiterführt.                                   einen Antrag auf Hilfen zur Erziehung beim Ju-           le. Das Angebot soll Be-
   Es gibt Kinder, die stellen uns scheinbar vor so       gendamt stellen und ein sonderpädagogischer För-         ratung, Hilfe und Unter-
                                                                                                                   stützung für Schüler*in­
große Herausforderungen, dass sie als nicht mehr          derbedarf sowie ein erhöhter Betreuungsbedarf am
                                                                                                                   nen, Erziehungsverant-
beschulbar gelten. An der Nürtingen-Grundschule           Nachmittag vorliegen.
                                                                                                                   wortliche und Pädagog*in­
haben wir den Anspruch, auch diesen Kindern einen           Wichtig ist es am Ende immer wieder, den Kol­          nen bieten.
Schulbesuch zu ermöglichen. Hier kommen wir in            leg­*­innen mitzuteilen, dass wir sie in ihren Aufga-
den Jugendhilfebereich »Hilfen zu Erziehung«, der         ben unterstützen, beraten und begleiten können.          Link zu ISI :
eine sehr intensive Arbeit mit den Erziehungsbe-          Übernehmen können und wollen wir sie jedoch              https://kotti-berlin.de/
rechtigten ermöglicht.                                    nicht.                                                  hilfen-zur-erziehung-isiv

DEZEMBER 2019 | bbz                                                                                       HELFENDE HÄNDE             TITEL    13
Ein starkes Team
                                                                                         Kollegien bei Fragen rund um die jeweils andere In-
                                                                                         stitution. Die Schullots*innen beraten Pädagog*in-
                                                                                         nen, die sich Sorgen um ein Kind machen. Was weiß
                                                                                         die Schule über die Familienverhältnisse des Jungen,
                                                                                         der seit Wochen nur sporadisch zum Unterricht er-
           Der neue Handlungsleitfaden für die                                           scheint? Hat die Schulsozialarbeit vielleicht schon
     Zusammenarbeit von Schule und Jugendamt setzt                                       einmal Kontakt aufgenommen und auf Hilfsangebo-
      Standards im Bezirk Mitte. Er soll als Arbeitshilfe                                te in der Schule oder im Kiez hingewiesen? Wissen
                                                                                         die Eltern überhaupt vom unregelmäßigen Schulbe-
           dienen und helfen, die oft schwierige                                         such ihres Zöglings? Wenn die Schule ihre Möglich-
        Kommunikation von Schule und Jugendamt                                           keiten ausgeschöpft hat, oder wenn der Eindruck
                      zu verbessern                                                      entsteht, dass akuter Handlungsbedarf zum Wohle
                                                                                         des Kindes besteht, geht eine Meldung an das Ju-
                                                                                         gendamt heraus.
                                                                                           Jede Kinderschutzmeldung durch die Schule soll
                 von Heike Schlizio-Jahnke und Manuel Honisch                            über den Schreibtisch der Schullots*innen gehen. Sie
                                                                                         werden zu diesem Zweck besonders geschult und
                                                                                         informiert. Das Team von Jugendamtlots*innen und
                                                                                         Schullots*innen soll zudem in der regelmäßigen, di-
                                                                                         rekten Kommunikation miteinander stehen. So wird

                                 M      anchmal scheint es, als lägen Schule und Ju-
                                        gendamt auf verschiedenen Planeten. Das Ver-
                                 ständnis hält sich in Grenzen, wenn der Regionale
                                                                                         sicher gestellt, dass wichtige Informationen schnell
                                                                                         und zuverlässig auf beiden Seiten ankommen. Der
                                                                                         neue Handlungsleitfaden beschreibt genau und
                                 Soziale Dienst (RSD) des Jugendamtes, die Anlauf-       übersichtlich, was in unterschiedlichen Fällen von
                                 stelle für alle Fragen des Kinderschutzes, mal wieder   Kindeswohlgefährdung getan werden kann und
                                 nicht erreichbar ist. Die Kolleg*innen im RSD wiede-    muss. Zum Beispiel erklärt der Leitfaden, welche
                                 rum wissen oft nicht, welchem Krisenherd sie sich       verschiedenen Ansprechstellen bei Gewaltvorfällen
                                 zuerst zuwenden sollen. Auf dem Schreibtisch sta-       existieren, damit sowohl Opfer als auch Täter*innen
                                 peln sich die Akten, ständig klingelt das Telefon und   Hilfe bekommen. Das Spektrum reicht hier von der
                                 so ganz nebenbei soll dann noch das persönliche         Schulpsychologie über die Erziehungs- und Famili-
                                 Gespräch mit hilfesuchenden Eltern geführt werden.      enberatung bis hin zur Polizei.
                                 In Zeiten des allgemeinen Fachkräftemangels und
                                 hoher Personalfluktuation auf beiden Seiten ist es
                                 schwer, verlässliche Kooperationsstrukturen zwischen    Unbefristete Stellen zur Koordinierung
                                 Jugendamt und Schule aufzubauen. In Mitte sind wir
                                 immerhin schon ein paar kleine Schritte weiter.         An der Erarbeitung des Leitfadens waren neben
                                   In einem zweijährigen Arbeitsprozess wurde der        Schule und Jugendamt auch das Gesundheitsamt
              RSD – Regionaler   »Handlungsleitfaden für die Zusammenarbeit zwi-         und freie Träger der Schulsozialarbeit beteiligt. Ko-
         S­ ozialpädagogischer   schen den Regionalen Sozialpädagogischen Diensten       ordiniert wurde der Prozess von der Stiftung SPI (So-
     Dienst des Jugendamtes.     des Jugendamtes und den                                                 zialpädagogisches Institut Berlin
     Die Sozialarbeiter*innen    Schulen im Bezirk Mitte«                                                »Walter May«). Die Stellen bei der Stif-
      des RSD arbeiten direkt    überarbeitet und erweitert.                                             tung sind leider befristet. Der Senat
      mit hilfebedürftigen Fa-
                                 In ihm werden die Fach-                                                 hat angekündigt, unbefristete Stellen
     milien und auch mit den
                                 standards zur Zusammen-
                                                                    »Jede Kinderschutz-                  zur Koordinierung von Schule und
            Schulen zusammen.
                                 arbeit festgelegt, und er gilt      meldung soll über                   Jugendhilfe in allen Bezirken zu
                                 als verbindliches Arbeitsin-        ­ihren Schreibtisch                 schaffen, in öffentlicher Trägerschaft.
                                 strument. In diesem Pro-                                                Das ist einerseits erfreulich, da so
                                 zess wurden die schwieri-
                                                                           ­gehen.«                      Dauerstellen für Daueraufgaben ent-
                                 gen Rahmenbedingungen                                                   stehen. Andererseits müssen die Ko-
                                 ebenso wie die aktuellen                                                ordinierungsstellen unabhängig und
                                 gesetzlichen Grundlagen berücksichtigt. Im Leitfa-      allparteilich arbeiten können. Es bleibt abzuwarten,
                                 den werden ausführlich und graphisch mit verschie-      ob dies angesichts der vorgesehenen institutionellen
                                 denen Farben untersetzt die Verfahren und Verant-       Zuordnung zur Schulaufsicht gelingt. Zu hoffen ist
                                 wortungen beim Umgang mit Schuldistanz, bei Mel-        auch, dass die bewährten Kolleg*innen von der Stif-
                                 dungen zum Kinderschutz und bei Gewaltvorfällen         tung auf den neuen Stellen ankommen, wenn sie
                                 in Schulen beschrieben.                                 sich darauf bewerben.
                                   Ein wichtiges Instrument der Zusammenarbeit ist
                                 das Lotsenmodell, eine Besonderheit in Mitte. Für
                                 jede Schule existiert ein Lotsenteam, bestehend aus
                                 einer Sozialarbeiterin des RSD, einer Lehrkraft der       Heike Schlizio-Jahnke, Leiterin des RSD Wedding und
                                 jeweiligen Schule und einer Schulsozialarbeiterin.       Manuel Honisch, Lotse an der Möwensee-Grundschule
                                 Diese Teams sind die ersten Anlaufstellen für ihre

14   TITEL    HELFENDE HÄNDE                                                                                            bbz | DEZEMBER 2019
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