It's MAGAZIN - FH-Salzburg
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it's MAGAZIN Das Magazin für Technik-Interessierte, Studierende und Alumni des Studiengangs Informationstechnik & System-Management der FH Salzburg Sonderausgabe 2018 career special Das bietet die Branche: IT-Jobs in Salzburg / 4 – 5 Karriere-Booster USA / 6 – 7 study.work.support. Das IT-Karriere-Package / 11 – 13 Bewerben, aber wie? / 16 – 17 Technik Gesundheit Medien
it's magazin Liebe Leserin, lieber Leser! Unsere Absolventinnen und Absolventen können in ganz unterschiedlichen Bereichen erfolgreiche Karrieren vorweisen. So haben einige bereits Top-Positionen in Unternehmen, andere haben eigene Firmen gegründet und gelten als Vorzeige-Jungunternehmer, andere wiederum haben eine sehr erfolgreiche wissenschaftliche Karriere an in- und ausländischen Universitäten vorzuweisen. Als besonderes Highlight ziehen wir nach dem ersten Semester »study.work.support.« Bilanz. Studiengangsleiter FH-Prof. DI Dr. Gerhard Jöchtl Studierende und Partner erzählen uns in kurzen Statements ihre ersten Eindrücke zu dem Foto: FH Salzburg/LagS österreichweit einzigartigen IT-Karriere-Package, Informationstechnik ist in unserem Leben von dem heuer erstmals 20 Studierende allgegenwärtig. Wo sonst, wenn nicht in diesem profitieren können. Insgesamt 14 namhafte Bereich, findet sich eine Vielzahl an zukunfts- Salzburger IT-Unternehmen, das Land Salzburg, trächtigen und vielversprechenden Jobmöglich- die ITG, die Fachgruppe UBIT der Wirtschafts- keiten. Mit dem zum ersten Mal erscheinenden kammer Salzburg sowie der Förderverein ITS »career special« des it's MAGAZIN möchten wir stehen hinter dem Angebot und unterstützen die vielfältigen Karrierewege aufzeigen und diese Initiative. damit Perspektiven für unsere Studierenden greifbarer machen. So finden sich in diesem Ich wünsche viel Spaß beim Lesen! Special spannende Geschichten zu den Erfolgen unserer AbsolventInnen, Erfahrungsberichte und FH-Prof. DI Dr. Gerhard Jöchtl interessante Beiträge rund um das Thema Studiengangsleiter Informationstechnik & Karriere. System-Management 22
it's magazin Inhalt it's cover it's magazin Das bietet die Branche: Am Studiengang nachgefragt: IT-Jobs in Salzburg / 4 – 5 Warum ITS studieren? / 18 –19 Karriere-Booster USA / 6 – 7 Chance für Jobs & Praktika: study.work.support. Die Contacta der FH Salzburg / 21 Das IT-Karriere-Package / 11 – 13 it's TALKS – Gesprächsreihe In der Wirtschaft nachgefragt: rund um Jobs und Trends / 21 Bewerben, aber wie? / 16 – 17 Auch ein Handelsunternehmen braucht IT-Leute – und nicht so wenig! / 31 ITS-Jobbörse für Studierende it's career und Alumni / 31 Frau Wielend will’s wissen / 8 – 9 App in den Stall! / 10 Der medizin-technische Professor / 14 – 15 Es bleibt spannend / 20 Mit den Augen der Maschine / 22 – 23 Frau, Familie und Technik, geht das? / 24 – 25 Gesucht: Ingenieurinnen / 26 Wenn ihr wollt, dann schafft ihr alles! / 27 Der mit dem Drive / 28 – 29 Work in Progress / 30 IMPRESSUM Medieninhaber und Verleger: Fachhochschule Salzburg GmbH, Studiengang Informationstechnik & System-Management, Urstein Süd 1, 5412 Puch bei Hallein | Blattlinie: News und Informationen rund um den Studiengang Informationstechnik & System-Management der FH Salzburg | Für den Inhalt verantwortlich: Gerhard Jöchtl und Sandra Lagler | Chefredaktion: Sandra Lagler (LagS) | Lektorat: textpruefer.at | Autoren dieser Ausgabe: Gerhard Jöchtl, Sandra Lagler (LagS), Konstantin Teske (TesK) | Foto Titelbild: Fotolia/ contrastwerkstatt | Foto Rückseite: Fotolia/Drobot Dean | Fotos: BLOW UP STUDIO SALZBURG, COPA-DATA, FH Salzburg, Andreas Hechenberger, Fotolia, Sandra Lagler (LagS), Zsolt Marton, Porsche Bank, Peter Ott (OttP), Salzburg AG, Regina Schönherr, SPAR ICS, Konstantin Teske (TesK) | Layout: Loxbox 3
it's cover Das bietet die Branche: IT-Jobs in Salzburg Kaum eine andere Branche bietet mehr vielfältige Karrierewege als die Informationstechnologie. Das Spektrum ist groß – von Software Engineering über IT-Security und Netzwerktechnik bis hin zu intelligenten Maschinen. Die Tätigkeiten bieten nicht nur viel persönlichen Entfaltungsfreiraum, sondern zeigen sich auch beim Gehalt besonders attraktiv. Anspruchsvoll, aber kreativ Top 10 der meistgesuchten IT-Jobs »Die IT-Branche wird fälschlicherweise durch Die IT-Branche boomt nach wie vor. Ohne den Nerd-Stereotyp charakterisiert, dabei finden Informationstechnik würde unser modernes sich gerade hier hochspannende Themen und Leben nicht möglich sein, weshalb Fachleute von kreative Tätigkeiten. Leider lassen sich junge der Digitalisierung bzw. der digitalen Transforma- Leute durch Gebiete wie Mathematik, Physik, tion der Welt sprechen. Unternehmen suchen, um Informatik oft abschrecken«, sagt Studiengangs- den Herausforderungen dieses digitalen Wandels leiter Gerhard Jöchtl. Zugegeben, die Ausbildung gerecht zu werden, vermehrt Personen, die über bzw. das Studium ist kein Zuckerschlecken. Von entsprechendes Know-how verfügen. Die den angehenden IT-Fachkräften wird einiges Porsche Informatik sucht beispielsweise 100 (!) abverlangt, wie Jöchtl schildert: »Unser Studium neue MitarbeiterInnen für den technischen ist anspruchsvoll, ja. Wir verlangen viel, nur so Bereich.1 Das Salzburger Unternehmen hat sich können wir unsere Studierenden optimal auf die auf die Softwareentwicklung für den Automobil- Berufswelt vorbereiten.« Kurzer Sidestep: ein handel fokussiert und ist international tätig. Ein Grund warum der Studiengang eine Vielzahl an ähnliches Bild zeigt die Online-Recherche bei Unterstützungsmöglichkeiten anbietet – begin- anderen Salzburger IT-Unternehmen, von denen nend mit einer SummerSchool für Studienanfän- es mehr gibt, als man vielleicht vermuten würde. gerInnen, über Tutorials während der Semester Auf der Webseite von SPAR ICS findet man bis hin zu einem flexibleren Prüfungssystem. beispielsweise Mitte Februar rund 30 offene IT-Stellen, bei Palfinger, commend, SKIDATA, COPA-DATA oder LIEBHERR jeweils zwischen 15 und 20. Österreichweit soll der Software- und IT-Bereich insgesamt mehr als 100.000 Jobs 28,9 % schaffen, so eine Studie des Fachverbandes 25,1 % Unternehmensberatung/Informationstechnolo- 21,8 % gie (UBIT) der Wirtschaftskammer Österreich. 6,8 % 4,3 % 1,4 % 1,3 % IT-Gehälter in Österreich. 0,6 % Quelle: eigene Grafik nach der Studie „IT Recruiting Report bis 1.001 2.001 3.001 4.001 6.001 8.001 über 2016“ / Marketagent.com, in 1.000 bis bis bis bis bis bis 10.000 Auftrag von karriere.at 2.000 3.000 4.000 6.000 8.000 10.000 Informationsdienstleistung Brutto-Gehälter in Euro, n = 720/930 GmbH 4
it's cover Dabei werden vor allem Software-EntwicklerIn- Gehalt: 3.000 bis 4.000 Euro nen händeringend gesucht, da Software-Know- how als Kernkompetenz auf dem IT-Arbeitsmarkt Jobangebote gibt es also im Überfluss. Was verdienen nun Österreichs gilt. An zweiter Stelle der gefragtesten IT-Berufe IT-Fachkräfte? Karriere.at hat eine Studie in Auftrag geben, in der 930 steht der Business-/Datenanalyst. Hier spielt das Personen aus der IT-Branche dazu befragt wurden. Die Ergebnisse sind Thema Big Data, das Handling großer Datenmen- durchaus erfreulich. Die Auswertung der Bruttogehälter zeigt, dass die gen, eine Rolle, das von vielen als einer der Mehrheit der Befragten zwischen 3.000 und 4.000 Euro verdient, ein wichtigsten IT-Trends gesehen wird. Projektma- Viertel sogar zwischen 4.000 und 6.000. Also auch von dieser Perspektive nagerInnen, AnalystInnen zur Qualitätssicherung, aus lohnt es sich, einen Job in der IT anzustreben. SystemadministratorInnen bzw. Netzwerk- AnalystInnen, Datenbank-EntwicklerInnen sowie Fazit: Spannende und kreative Problemstellungen, zukunftsträchtiger und AutomatisierungstechnikerIn oder Mecha- boomender Bereich, eine Fülle an Jobangebote und noch dazu gut bezahlt. tronikerIn finden sich ebenso in der Liste der Was will man mehr? meistgesuchten IT-Berufe. (LagS) 1 Bericht ORF Salzburg, vom 08.02.2018; http://salzburg.orf.at/news/stories/2894238 www.copadata.com Willkommen im Erfolgsteam. Liebherr zählt zu den größten Baumaschinenherstellern der Welt und ist als Anbieter technisch anspruchsvoller Produkte und Dienstleistungen anerkannt. Liebherr steht für Innovationskraft und Fortschritt und arbeitet systematisch daran, immer einen Schritt voraus zu sein. Der starke Bezug zu mobilen Arbeitsmaschinen sowie die standortüber- „Wir suchen ständig greifend genutzten IT-Produkte stellen spannende Herausforderungen Software mit neugierige, junge Mitarbeiter. Entwicklung, für IT-Fachkräfte dar. Zukunftsprogramm Support, Marketing und internationale Wir suchen: Software Entwickler Business Intelligence (m/w) Vertriebssteuerung Software Entwickler für Diagnosetools (m/w) Du hast täglich mit uns zu tun. haben wir in Salzburg Support Mitarbeiter IoT (m/w) %HLP$X¾DGHQGHLQHV6PDUWSKRQHV(VVHQ angesiedelt. Hier bauen XQG7ULQNHQRGHU$XWRIDKUHQ8QWHUZHJV wir aus und bieten tolle Wir bieten: XQG]XKDXVH8QVHUH6RIWZDUH]HQRQ Entwicklungschancen. Praktika | Abschlussarbeiten | Traineeprogramm | Direkteinstieg VWHXHUWYLVXDOLVLHUWXQGDXWRPDWLVLHUWGLH Auch in den kommenden 3URGXNWLRQYLHOHU0DUNHQDUWLNHOZHOWZHLW Jahren werden wir in allen www.liebherr.com/karriere Bereichen gerne Menschen ]HQRQ+LQWHUODVVHGHLQHQ(LQGUXFNLQGHU mit Eigeninitiative 6RIWZDUHEUDQFKH%HZLUEGLFKMHW]W engagieren.“ jobs@copadata.com Ing. Thomas Punzenberger, CEO 5
it's cover Karriere- Booster USA? Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten – so kennen wir die USA aus Film und Fernsehen. Ist das Bild reale Schärfe oder doch nur eine verzerrte Übertragung, die mehr verspricht, als sie wahr werden lässt? it's ging dieser Frage nach und sprach mit zwei ITS-Auswanderern über ihre Karriere in den USA. Für den ITS-Lehrbeauftragten Roman Mittermayr steht eines fest: »Jeder hat Träume, aber viele glauben nicht wirklich dran. Nur wer auch dran glaubt, hat eine Chance, was zu erleben.« Nach diesem Motto gestaltete sich für den 34-Jährigen sein Karrieresprungbrett in den USA. Nach »langen, intensiven Bemühungen – und unzähligen Rückschlägen« gelang es dem HTL-Absolventen und späteren Betriebswirt- schafts-Magister schlussendlich doch, seinen Traum zu erfüllen: Im Sommer 2006 flog er zu ITS-Lehrbeauftragter Roman seinem langersehnten, ersten US-Praktikum Mittermayr war drei Jahre für nach New York. Zwei Jahre später folgte das Microsoft in Seattle tätig. Jetzt zweite, bei Microsoft in Seattle. ist er Geschäftsführer von TwentyPeople und unterrichtet ITS-Studierende in Innovations- & Kreativtechniken. Praktikum als Türöffner für Fixanstellung Foto: FH Salzburg/LagS Zu diesem Zeitpunkt wusste der gebürtige Innviertler noch nicht, dass sich dadurch sein Leben komplett verändern würde: »Noch während meines Praktikums bot mir Microsoft eine Fixanstellung an.« Drei Jahre war Mittermayr danach als Product Planner beim US-Soft- und Hardware-Giganten tätig. Mit diesen wertvollen Erfahrungen im Gepäck ging es wieder zurück nach Europa und auf zur Selbstständigkeit. So gründete Mittermayr sein Unternehmen TwentyPeople mit Sitz in London. Nach Österreich verschlägt es den Wahl-Briten dennoch immer wieder, wenn er zum Beispiel im Masterstudium die Lehrveranstaltung Innova- tions- & Kreativtechniken unterrichtet. ITS- Studierende können nun von den persönlichen Erfahrungen Mittermayrs profitieren und sich direkt Tipps zum Karrieresprungbrett USA holen. 6
it's cover Vom Studenten zum Geschäftsführer Einen ebenso spannenden Berufsweg ging ITS-Absolvent Florian Enner. Bereits während seines Bachelorstudiums verbrachte er ein Auslandssemester in Neuseeland. Später im Master bot sich dem ehemaligen HAK-Schüler, durch den Kontakt eines Lehrenden zur Carnegie Mellon University (CMU), die Chance eines USA-Aufenthaltes. Dann ging alles relativ rasch. Im dritten Semester, unter- stützt durch ein Marshall-Plan-Stipendium, ging es für den heute 31-Jährigen ab nach Übersee an eine der im Robotik-Bereich weltweit führenden Universitäten. Enner arbeitete dort an verschie- denen Projekten, u.a. beschäftigte er sich mit Schlangenrobotern, die z.B. bei Katastrophen dort hingelangen, wo sonst kein Mensch oder keine Maschine Zugang findet. Dieses Praktikum sollte auch für Enner lebensverändernd sein: »Bereits nach drei Monaten erhielt ich das Angebot, für fünf Jahre fix bei der Carnegie ITS-Absolvent Florian Enner Mellon University anzufangen.« Während dieser nutzte die Chance, an die Zeit entwickelte der engagierte Salzburger Carnegie Mellon University zu gehen, und gründete dort sein universell einsetzbare Robotik-Module. Diese Start-up-Unternehmen. Innovation war Anlass, um gemeinsam mit seinen Foto: FH Salzburg/LagS Kollegen das CMU Spin-off-Unternehmen HEBI Robotics zu gründen. Seit etwa einem Jahr ist der Auswanderer samt Frau und Kindern wieder zurück nach Salzburg gekehrt und gründete hier die Tochtergesellschaft HEBI Robotics GmbH. »Ich bin gerade dabei, das Unternehmen aufzubauen und Teile der Entwicklung nach Salzburg zu verlagern«, sagt der Geschäftsführer, der ITS-Studierenden gerne die Möglichkeit eines Praktikums anbietet. USA – das Karrieresprungbrett Die Karrierewege der beiden ITS-Auswanderer beweisen: Die USA kann ein entscheidendes Karrieresprungbrett sein. Dabei ermöglichen Praktika und Kontakte den ersten Einstieg in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Enner: »Am Studiengang gibt es viele Chancen, man muss nur den Mut und Engagement haben, diese zu nutzen. Dann stehen alle Wege offen.« (LagS) 7
it's career Frau Wielend will’s wissen Als Softwareentwicklerin bei Ramsauer & Stürmer betreibt ITS-Absolventin Elena Wielend ein Handwerk, dessen Produkte anderen Menschen ihre Arbeit ermöglichen, und bringt als Teamplayerin die Dinge ins Laufen. »Die Ausrede ›Davon versteh’ ich nichts‹ lasse entwicklerin bewegt sich Wielend in keiner rein sie nicht gelten. Man soll sich vom Studium nicht technischen Sphäre, sondern muss über die abschrecken lassen, nur weil man keine tech- Arbeitswelt und die Ansprüche ihrer Kunden nischen Vorkenntnisse hat«, sagt Elena Wielend Bescheid wissen, sich mit Rechnungswesen und und setzt noch eine Anekdote drauf: In einem Zeitsystemen auskennen, sich in die Lage des Vorbereitungskurs zu Beginn ihres Studiums Kunden – »das sind keine Techniker« – versetzen fragte der Dozent in der Vorlesung, wer nicht können. In ihrem Job steht sie mit diesen wisse, was (das Betriebssystem, Anm.) Linux sei: – entweder direkt oder über Projektleiter – auch Die Modeschul-Absolventin »Ich hab’ als Einzige aufgezeigt«, erzählt sie. immer in Kontakt. Neben Entwicklung ist Support Elena Wielend setzte ihren Wunsch durch und ist als »Aber so mutig und zugeben, wenn man etwas der zweite Schwerpunkt in ihrer Tätigkeit: »Das Softwareentwicklerin bei nicht weiß, muss man eben sein – deshalb ist ein bisschen wie CSI. Am Anfang ist der Fehler Ramsauer & Stürmer tätig. studiert man’s ja«, schließt Wielend so lapidar wie und dann muss man sich fragen: Was ist passiert, Foto: FH Salzburg/LagS einleuchtend. wie konnte es dazu kommen? War es ein Bedienungsfehler des Kunden oder liegt die Mit ihrem Entschluss, Informationstechnik & Ursache im System?« Indizien werden gesam- System-Management zu studieren, stieß die melt, Spuren gesichert, der Verlauf wird 28-jährige Wielend anfangs nicht nur auf rekonstruiert – der Fall gelöst. Verständnis: »Viele konnten sich das einfach nicht vorstellen – du, als Absolventin einer An einem Strang Modeschule?« Nichtsdestotrotz machte sie 2014 ihren ITS-Master und arbeitet heute als Elena Wielend ist eine Teamspielerin. Schon Softwareentwicklerin bei Ramsauer & Stürmer, während ihres Studiums an der FH habe sie sich, einem der renommiertesten Anbieter betriebs- insbesondere vor Prüfungen, mit anderen in wirtschaftlicher Business-Software in Österreich, Lerngruppen zusammengeschlossen: »Sich dessen Programme von Firmen in ganz Europa gemeinsam mit anderen hinzusetzen, Aufgaben verwendet werden. durchzuarbeiten und sich gegenseitig Dinge zu erklären, hat mir immer total viel gebracht.« Eben Die Werkzeugmacherin dieses gelingende Zusammenspiel schätzt sie auch in ihrer jetzigen Firma: »Es gibt hier keinen Die Vorstellung vom »Computermenschen« als Kampf gegeneinander, sondern wir ziehen einzelgängerischem, weltabgewandtem gemeinsam an einem Strang – das war mir immer Sonderling straft Elena Wielend gleich mehrfach enorm wichtig.« Lügen. Erstens: Wielend betreibt ein Handwerk, dessen Produkte anderen Menschen ihre Arbeit, Zusätzlich zu ihren sonstigen Aufgaben ist zum Beispiel Kostenrechnung, erleichtern oder Wielend auch mit der Ausbildung eines Lehrlings ermöglichen – Werkzeuge gewissermaßen. betraut. Die Softwareentwicklerin will Teil dieses Ausgehend von der gewünschten Funktion »gibt Gefüges sein und dazu beitragen, dass es es dann mehrere Möglichkeiten, dieses Produkt zusammenhält: moderieren und vermitteln, zu gestalten. Dabei muss man immer an den Anstöße geben, »die Dinge ins Laufen bringen«. Kunden denken, der schließlich damit arbeitet.« Da ist es nur logisch, dass sie eine Karriere als Womit wir bei zweitens wären: Als Software- Teamleiterin erstrebenswert findet. (TesK) 9
it's career App in den Stall! Auf einem Bauernhof aufgewachsen, hat Anton Gruber nach seinem FH-Studium bei Sony gearbeitet und die Welt bereist – nun ist er zurückgekehrt, um als technischer Generalist und Landwirt das Wissen beider Welten zu vereinen. Anton Gruber sitzt in seinem knappes Jahrzehnt bleiben sollte. Nachdem Sony Büro im Startup-Center der seine Zentrale in die USA verlegt hatte, arbeitete FH Salzburg und beschreibt Anton Gruber drei Jahre bei einem kleineren die Aufbruchsstimmung zu Unternehmen, das sich mit sogenannten Beginn der Ära der digitalen InStore-Radios befasste. »Wir haben dafür zum Musikdistribution, also jener Beispiel die Hintergrundmusik für Supermärkte Zeit um das Jahr 2003, als ausgewählt und zusammengestellt und Online-Anbieter wie iTunes kümmerten uns um die Installation und Wartung. groß wurden, alle Musikdateien Mit unserem eigens entwickelten Tool konnten dafür über Sony-Server in wir diese auch mit visuellen Werbebotschaften Salzburg konvertiert wurden synchronisieren.« und Gruber, bei Sony damals zuständig für digitale Vision mit Kuh Produktion, Dienstreisen nach New York und Indien unter- Mit seinem Projekt muucare schöpft Anton nahm: »Eine aufregende, sehr Gruber aus seinen Erfahrungen als Techniker und ambitionierte Zeit.« Keine Landwirt und verbindet diese miteinander: ein Anton Gruber ist Gründer des Viertelstunde später erzählt Gruber vom kleines, mit Sensoren ausgestattetes Gerät, das Start-ups muucare und will mit seiner Idee Landwirte »Privileg, dort arbeiten zu dürfen«, deutet mit den Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Helligkeit im unterstützen. Händen Richtung Spumberg und meint mit Kuhstall misst. In Zukunft sollen auch verschie- »dort« jenen – nach heutigen Maßstäben dene Schadstoffwerte wie Ammoniak, Methan Foto: FH Salzburg/Andreas Hechenberger – kleinen Bauernhof mit zehn Milchkühen und und Schwefelwasserstoff gemessen werden. einigen Hühnern, auf dem er aufgewachsen ist Darüber hinaus dienen verschiedene Aktoren wie und den er vor drei Jahren gemeinsam mit seiner Ventilatoren oder der Lüftung dazu, das Frau übernommen hat und im Nebenerwerb Stallklima zu optimieren: »Das höchste Bestre- bewirtschaftet. ben von uns Bauern ist, dass es den Tieren gut geht«, sagt Gruber. Seit Anfang letzten Jahres Lehr- und Wanderjahre arbeitet er nun, neben einem anderen 30- Stunden-Job, an seiner Idee. Unterstützung erhält Sein Studium (damals noch »Telekommunikati- der ambitionierte Jungunternehmer vom onstechnik & Systemmanagement«) schloss der Startup-Center der FH Salzburg, wo er gegen heute 41-jährige Gruber im Jahr 2000 am einen geringen Zuschuss ein Büro nutzen kann, ehemaligen Standort der FH in Salzburg-Itzling von Mentoren unterstützt wird und in technischen ab. Während seiner Ausbildung verfolgte er einen, Fragen mit Studierenden zusammenarbeitet – für wie er es nennt, »generalistischen Ansatz« Gruber »ein super Umfeld«, in dem er sein Projekt – wollte sich in vielen Bereichen auskennen, konzentriert gedeihen lassen könne. Muucare sei überall Einblick gewinnen, statt in einer Sparte sein Beitrag, Landwirten das Leben zu erleich- zum Experten zu werden. In seiner Abschlussar- tern. Seine »digitalen Helferlein« seien aber auch beit, die auch vom Land Salzburg ausgezeichnet zugleich die ersten Versuche, eine größere wurde, befasste er sich mit IT-Notfallsystemen. »kleine Vision« kräftebündelnder Zusammenar- Unmittelbar danach war Gruber drei Jahre bei der beit zwischen Landwirtschaftsschulen und Firma Ascom angestellt, produzierte und Forschungszentren, Softwarefirmen und installierte dort LED-Videowalls (teils über 60 Bildungseinrichtungen zu verwirklichen, »um Quadratmeter groß wie am Generali Tower in jene Produkte zu entwickeln, die die Landwirt- Wien), bevor er zu Sony wechselte und dort ein schaft wirklich braucht.« (TesK) 10
it's career study.work.support. Das IT-Karriere-Package Praxiserfahrung im Ausmaß von elf Stunden pro Woche, mit flexiblen Arbeits- zeiten, für ein monatliches Gehalt von 680 Euro, bei einem der Salzburger Top-IT-Unternehmen zu sammeln, das sind nur drei Vorteile, die das »study.work. support.«-Package bietet. Partnerfirmen übernehmen darüber hinaus die Studiengebühren in Höhe von 363 Euro pro Semester (zuzüglich ÖH-Beitrag) und unterstützen die Studierenden mit einen Wohnkostenzuschuss von 120 Euro pro Monat. »study.work.support.« wurde vom Studiengang Informationstechnik & System-Management gemein- sam mit dem Land Salzburg, der Fachgruppe Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informations- technologie (UBIT) der Wirtschaftskammer Salzburg, der Innovations- und Technologietransfer Salzburg GmbH (ITG), dem Förderverein Informationstechnik und System-Management (ITS) und 14 namhaften Salzburger IT-Firmen für angehende Nachwuchskräfte geschnürt. www.its.fh-salzburg.ac.at/sws „ Kaum zu glauben, conova, eines der modernsten Rechenzentren Europas, sucht dass ich dafür laufend neue Mitarbeiter. Bewirb dich jetzt unter bezahlt werde!“ www.conova.com/karriere 11
it's cover Wordrap study.work.support. Das IT-Karriere-Package »study.work.support.« startete im Wintersemester 2017. Jetzt, ein Semester danach, blicken wir auf die ersten Erfahrungen zurück und stellen Studierenden sowie Unternehmen jeweils Was sollten drei Fragen. zukünftige BewerberInnen aus eurer Sicht beachten? Gibt es spezielle Herausforderungen für euch? Was ist aus eurer »Wie schon erwähnt, ist das Zeit- Sicht gut management eine große Schwierigkeit. Die Bewerber sollten nicht unterschät- an dem zen, dass auch elf Stunden pro Woche Programm? neben dem Studium eine Herausforde- »Für mich war anfangs ganz klar, dass rung sind.« das Zeitmanagement eine große Herausforderung ist, da ich auch einen »Sucht euch einen Bereich, der euch weiten Weg zur FH und Arbeitsstelle wirklich interessiert. Sei es Soft- »Die Erfahrung, wie es im tatsächli- habe.« wareentwicklung, Netzwerke oder chen Arbeitsleben im IT-Bereich Robotik, ihr verbringt sehr viel Zeit mit aussieht. Dadurch, dass ich projektbe- »Ja, mein Arbeitsgebiet übersteigt diesem Themengebiet und solltet euch zogen arbeite und freie Zeiteinteilung den Lernstoff der FH um einiges. Dies ist bewusst sein, dass euch das Spaß habe, kann ich meine Arbeitszeiten sehr fordernd, da man viel Eigeninitiative machen sollte, sonst kommt dabei perfekt an die FH anpassen.« braucht und sich viele Sachen meist nichts Produktives raus.« erarbeiten muss. Das finde ich sehr gut, »Man kann während der FH-Ausbil- da man dabei immer sehr viel lernt. Und S »Firmen suchen Personen, die so dung schon Praxis sammeln und lernt wenn man einmal nicht mehr weiter- schnell wie möglich aktiv im Team sich die Zeit richtig einzuteilen, um weiß, stehen immer Kollegen zur mitarbeiten. Das heißt, sie werden beides unter einen Hut zu bringen. Ein Verfügung, die mir weiterhelfen.« vorzugsweise Studenten mit tech- Praktikum wird auch für kommende nischem Vorwissen aufnehmen. Bewerbungen von Vorteil sein.« S »Naja, für mich eigentlich nicht. Der Personen ohne Vorkenntnisse haben Mehraufwand zum Studium fällt auch am Anfang einen höheren Lernaufwand S »Es ist der erste Schritt, um auf nur in Klausurzeiten etwas mehr ins und werden zeitlich mehr gefordert eigenen Beinen zu stehen – man kann Gewicht. Ich merke allerdings, dass sich sein. Ich will damit niemanden sich sein Leben Großteils selbst die Firmen wünschen würden, wenn wir abschrecken, aber es muss jedem nicht finanzieren und sogar die Studienkosten mehr arbeiten könnten. Denn mit elf technikaffinen Menschen klar sein, dass werden einem bezahlt. Ich finde, das Stunden dauert einfach der ganze der parallele Einstieg in ein technisches Programm ist die perfekte Kombination Einschulungs- und Eingewöhnungs- Studium und einen technischen Beruf aus Studium und Berufserfahrung. prozess viel länger und man kann auch viel Engagement erfordert. Diese Genau dieses Know-how fordert auch nicht so aktiv im ›daily business‹ Mühen sind es aber auf jeden Fall der Arbeitsmarkt.« eingesetzt werden.« Wert.« Legende Studierende: Silvester Schattauer Daniela Wollmarker S Marco Ebster Wüstenrot Datenservice GmbH Red Bull IT Services GmbH Commend International GmbH 12
it's cover »Die ersten Bewerbungsgespräche mit potenziellen Kandidaten haben gezeigt, dass viele motivierte und ehrgeizige Kandidaten und Kandidatinnen mit viel Potenzial den Studiengang gewählt haben.« Wie sind »David ist top motiviert und hat sich bestens bei uns Ihre ersten eingelebt. Das fundierte Wissen aus der Ausbildung an der Erfahrungen? FH Salzburg kann er bereits jetzt bei ersten internen Projekten anwenden.« »Wir hatten GLÜCK, ein vifes Mädel für uns zu gewinnen, dass sich für Technik begeistert. Auch die Akzeptanz im Team war von Anfang an da und das Zusammenspiel läuft wunderbar.« »Unsere Erwartungen wurden (noch) nicht ganz erfüllt, wir konnten aber in der ersten Runde sehr gute Erfahrungen sammeln und uns somit besser auf die neuen Bewerber und Bewerberinnen vorbereiten.« Wurden Ihre »Unsere Academy (Vorläufer von sws) zeigte uns schon in Erwartungen den vergangenen Jahren die Vorteile von diesem Modell auf: erfüllt? Die Lernkurve steigt stark an und die Studis werden rasch zu vollwertigen Mitarbeitern.« »Die Zusammenarbeit gestaltet sich als recht unkompliziert und wir bemühen uns, sie mit Sonderprojekten zu betrauen, um ihr hier die Möglichkeit zu bieten, zeitlich flexibel zu sein. Unsere Praktikantin muss ihre Wochenarbeitszeit nicht durchgängig erfüllen, sondern kann auch in den Ferien Arbeitszeit nachholen.« »Die Porsche Informatik wird auf jeden Fall zukünftig weiterhin teilnehmen und freut sich weiterhin über tolle Bewerbungen und neue, engagierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.« Wollen Sie »Auf jeden Fall. Als Mitinitiator von ›study.work.support.‹ aus jetziger Sicht bleiben wir gerne Teil des Programms und möchten vielen an dem Programm Studenten die Möglichkeit bieten, Theorie und Praxis von auch zukünftig Beginn an zu kombinieren.« teilnehmen? »Sehr gerne unterstützen wir dieses Programm auch weiterhin.« Legende Partner: Andrea Russ Gerhard Haider Andrea Starzer Porsche Holding GmbH conova communication GmbH Promo Masters Online Marketing GmbH 13
i s career it it' it's Der medizin- technische Professor Vom HTL-Fachschüler zum Doktor der Medizinischen Wissenschaften und FH-Professor – ITS-Absolvent Werner Pomwenger weiß, wie‘s geht. Vor vielen Jahren hätte er selbst nicht gedacht, können. Bei einem Gelenksersatz sind diese dass er an seinem jetzigen Arbeitsplatz landen Belastungen häufig die Ursache für Komplikati- werde, sagt er. Werner Pomwenger studierte onen, denn ein künstlich hergestelltes Implantat Informationstechnik & System-Management muss diesen Kräften genauso standhalten (damals noch »Telekommunikationstechnik & können. Durch eine Kombination aus optimalem Systemmanagement«) an der FH Salzburg, Design und bestmöglicher Positionierung kann ITS-Absolvent Werner »gerade da, als E-Mails & Internet kamen und das Auftreten von Komplikationen verringert Pomwenger absolvierte sein absehbar war, dass dieser Bereich boomt und werden.« Durch Pomwengers Forschungsarbeit Doktoratstudium an der Paracelsus Medizinischen stark bleiben wird.« Welchen Karriereweg er konnten maßgeschneiderte, Patienten-spezifi- Privatuniversität und ist jetzt einschlagen würde, stand ihm damit offen – sche 3D-Modelle erstellt, simuliert und daraus Professor an der FH Salzburg. vom Netzwerk-Administrator bis hin zum Empfehlungen für Implantatdesign und den Foto: FH Salzburg/LagS Softwareentwickler. chirurgischen Eingriff erstellt werden. Obwohl seine Forschungsergebnisse maßgebenden Schon während des Studiums fand er Interesse Einfluss auf den medizinischen Fortschritt haben, an der Signal- und Bildverarbeitung, weshalb sei dies nur der Anfang. »Es gibt einfach noch Pomwenger später ein Masterdegree in wenig Automatismus und einige manuell Computerwissenschaften mit Spezialisierung auf durchzuführende Schritte für 3D-Modellierung Image Processing an der Halmstad University in und Simulation. Des Weiteren gibt es viele Schweden absolvierte. Dies sollte jedoch noch Faktoren im menschlichen Körper, wie zum lange nicht das Ende seiner wissenschaftlichen Beispiel der Stoffwechsel, welche schwer am Karriere sein. Computer zu erfassen sind, die man nicht simulieren kann ... zumindest noch nicht.« Virtueller Crashtest für Schulterimplantate Lehre und Forschung Der neugierige, ehemalige HTL-Fachschüler Sein Wissen im Bereich der industriellen und forschte im Rahmen seines Doktorats-Studiums medizinischen Bildverarbeitung gibt Werner an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Pomwenger nun als Senior Lecturer an Studie- (PMU) in Salzburg an patientenspezifischen rende der Studiengänge Informationstechnik & Schulterimplantaten. »Die medizinische System-Management sowie Applied Image and Anwendung der Bildverarbeitungstechnologien Signal Processing weiter. Parallel dazu forscht hat mich sofort interessiert. Es war einfach das der Experte gemeinsam mit KollegInnen des richtige Thema«, sagt der 43-Jährige, der sein Applied Data Science Lab an der Optimierung Doktorat mit summa cum laude abschloss. von hochtechnologischen Fertigungsprozessen Pomwenger – kurz gefasst – analysierte, mit modernsten Methoden der Bildverarbeitung, ermittelte und simulierte präoperativ am Machine Learning und Datenanalyse, wie auch an Computer das individuelle Implantatverhalten für der Verbesserung chirurgischer Verfahren bei der einzelne Patienten. »Unsere Knochen sind von Behandlung von Instabilitäten an der Patella Natur aus so gebaut, dass sie verschiedensten (Kniescheibe). Belastungen prinzipiell sehr gut standhalten (LagS/PomW) 15 5
it's cover In der Wirtschaft nachgefragt: Bewerben, aber wie? it's: Herr Magnus, Sie sind schon seit einigen Jahren für das Personal-Recruiting bei COPA-DATA zuständig. Was war Ihrer Erfahrung nach das amüsanteste Bewerbungsgespräch, das Sie je hatten? Manfred Magnus: Unsere Gespräche finden meist in recht lockerer Atmosphäre statt. So gesehen, gibt es immer wieder amüsante it's: Welche Fakten prüfen Sie im Gespräch und Momente. Ein Gespräch ist mir allerdings schon gibt es absolute No-Gos? besonders in Erinnerung: Ein Interessent, der bis dato als Postzusteller tätig war, hat seine Magnus: Natürlich geht es sehr stark um die Motivation, in den Lehrberuf IT-Technik zu notwendige fachliche Basis. Aber mindestens so wechseln, damit begründet, dass er sich sehr vor wichtig sind uns die Persönlichkeit und die Hunden fürchtet und sogar schon zweimal bei Einstellungen. Wir arbeiten sehr teamorientiert, der Arbeit gebissen wurde und er sich einfach nur haben allein in unserem Headoffice Mitarbeiter einen Beruf wünscht, bei dem ihm keine Hunde aus knapp 20 Nationen, dazu kommen noch mehr in die Quere kommen. Es war danach unsere Auslandsniederlassungen. Einzelkämp- schwierig, das Gespräch ernsthaft zu Ende zu fertum, Profilierungssucht oder Intoleranz führen. gegenüber anderen Nationalitäten oder fremden Mentalitäten wären für uns No-Gos. Genauso it's: Wie kann man sich den Bewerbungspro- aber die Einstellung, sich allein auf bis dato zess in Ihrem Unternehmen vorstellen? Welche erworbenes Wissen oder gesammelte Erfahrung Schritte kommen auf einen/eine BewerberIn verlassen zu können. Unsere Branche ist so zu? dynamisch und innovativ, da ist die ständige Neugier nach Neuem unerlässlich. Magnus: Möglichst kurz und übersichtlich. Wir vereinbaren ganz klassisch ein persönliches it's: Welche Qualifikationen erwarten Sie sich, Gespräch bei uns im Haus bzw. per Skype. Das erwartet sich das Unternehmen, von aber immer mit dem fachlich zuständigen BewerberInnen? Teamleiter, damit wir schnell auf die wesentlichen Themen kommen können. Danach vereinbaren Magnus: Das ist natürlich sehr jobabhängig. Die wir einen Halbtag im Team (Teilnahme an einem meisten Aufgabenstellungen verlangen aber Teammeeting, Gespräche mit verschiedenen Programmierkenntnisse, je nach Funktion in den Teammitgliedern). Für das gegenseitige verschiedenen Programmiersprachen bzw. Kennenlernen und das Abtesten der Wellenlänge -umgebungen (z.B. C++, C#, .NET, XML, JSON, sowie für einen Einblick in die Themen, an denen SQL) und/oder Netzwerkkenntnisse. Allen wir arbeiten, erscheint uns das unerlässlich. Tätigkeiten gemeinsam sind bedingt durch Danach ist es ein beiderseitiger Entscheidungs- unsere Internationalität gute oder sehr gute prozess für oder gegen eine Zusammenarbeit. Englischkenntnisse. 16
it's cover Manfred Magnus ist für das Personal-Recruiting bei COPA-DATA zuständig. Das internationale Unternehmen stellt Software für die industrielle Automatisierung sowie die Energiebranche her und beschäftigt weltweit 230 MitarbeiterInnen; davon 130 am Firmensitz in Salzburg. Foto: FH Salzburg/COPA-DATA it's: Was würden Sie sagen ist wichtiger, sehr it's: Was würden Sie Studierenden für den gute fachliche Kompetenzen oder Engagement Berufseinstieg generell raten? und Weiterentwicklungsbereitschaft mitzubringen? Magnus: Sie sollten sich überlegen, was sie fachlich interessiert und welches Umfeld sie Magnus: Alle genannten Aspekte sind unerläss- anspricht. Kurzfristige Aspekte wie Einstiegsge- lich. Nachdem die fachliche Kompetenz etwas halt oder Funktionsbezeichnung verlieren schnell sehr Dynamisches ist, sage ich trotzdem ganz ihren Reiz, wenn es im Unternehmen an abwechs- klar: Weiterentwicklungsbereitschaft und lungsreichen Aufgaben, Entwicklungs- und persönliches Engagement. Sind diese Eigen- Weiterbildungsmöglichkeiten fehlt. Auch den schaften nicht vorhanden, relativieren sich die Aspekt des Lernens voneinander, wenn im Fachkenntnisse sehr schnell im Lauf der Zeit. ausgewählten Unternehmen echtes Teamwork gelebt wird und man dabei die Chance hat, mit it's: Was ist ausschlaggebend, um den Job zu erfahrenen Kollegen zusammenzuarbeiten, würde bekommen? »Sich verkaufen« im Bewerbungs- ich nicht unterschätzen. All diese Dinge sollten gepräch, der Lebenslauf oder Noten? hinterfragt werden. Studenten bzw. Absolventen sind sehr gut vernetzt. Es gibt wahrscheinlich kein Magnus: Sicher ein Mix aus allem. Der Lebenslauf Unternehmen in der Region, in dem man nicht und weit dahinter die Noten spielen in der irgendjemanden kennt. Diese Informationsquellen Vorauswahl auf der Basis der schriftlichen sollte man unbedingt nutzen. Bewerbungen eine wichtige Rolle, geraten aber ab dem ersten persönlichen Kontakt ins it's: Und welche drei Tipps würden Sie Be- Hintertreffen. Dann zählt aus meiner Sicht nur werberInnen geben, die sich bei COPA-DATA mehr, wie man seine Qualifikation und Motivation bewerben? für die Aufgabenstellung darlegt, wobei das gute »sich verkaufen« schnell an Grenzen stößt, wenn Magnus: Authentisch bleiben, den persönlichen es nicht authentisch ist. Unser Rekrutierungspro- Kontakt suchen (Personalmessen, Praktika bieten zess brächte das sehr schnell ans Licht. Dabei dazu Gelegenheit), gerade wenn vielleicht eine möchte ich aber schon betonen, dass das ja kein Lücke im Lebenslauf besteht oder nicht alle Noten einseitiger Prozess ist. Auch wir offenbaren dabei perfekt sind. Gute Vorbereitung (warum will ich die so einiges und BewerberInnen merken sehr Position und warum interessiert mich das schnell, wenn dabei Widersprüche auftauchen. Unternehmen). (LagS) 17
it's magazin Am Studiengang nachgefragt: Warum ITS studieren? Was sollte man Was macht ITS zu mitbringen? DEM IT-Studium schlechthin? Spaß, Interesse, Ehrgeiz, Motivation. IT-Vorkenntnisse sind zwar gut, aber Du kannst dein Studium durch die nicht notwendig, da das Studium mit eigenständige Wahl von Vertiefungen den Basics startet und viel Unterstüt- und Wahlfächern individuell gestalten. zungsmöglichkeit, wie eine Summer- Somit hast du vielfältige Möglichkeiten School oder Tutorials, bietet. und hervorragende Job-Aussichten in unterschiedlichsten Bereichen. Auch das Service und die familiäre Atmo- sphäre sind eindeutige Pluspunkte. Welche Programmierspra- chen lernt man bei ITS? C, C++, C#, Java, JavaSkript, Python. Prinzipiell geht es uns allerdings mehr um das logische Denken und Problemlösen und nicht unbedingt um eine spezielle Programmiersprache. Denn wenn man einmal die Logik verstanden hat, dann ist das Umsetzen nur eine reine »Syntax-Sache«. Wie viele Stunden pro Woche werde ich aufwenden Was ist, wenn ich müssen? eine Prüfung nicht schaffe? 22 bis 24 Wochenstunden sind Unterrichts- bzw. Anwesenheits- Jeder kann mal eine Prüfung zeiten. Aber ihr solltet noch verhauen. Das Prüfungssystem Zeiten für Aufgaben, Präsentati- erlaubt deshalb, dass du onen und Lernphasen einplanen. insgesamt drei Mal zu einer Wie viel Aufwand wirklich nötig Prüfung desselben Faches ist, ist immer sehr individuell und antreten kannst. Falls du diese hängt entsprechend von den auch beim letzten Antritt nicht Personen ab. schaffen solltest, besteht noch die Möglichkeit, dass du Lehr- veranstaltungen im nächsten Jahr wiederholst. 18
it's magazin Wenn ich berufsbegleitend studiere, brauche ich dafür länger? Nein, die berufsbegleitende Variante ist genauso wie das Vollzeit-Studium auf die sechs Semester ausgerichtet. Allerdings ist es ratsam, seine Berufstätigkeit auf ca. 20 bis 30 Stunden pro Woche zu Kann ich mehr reduzieren, da der zusätzliche Aufwand als eine Vertiefung des Studiums nicht zu unterschätzen ist. wählen? Prinzipiell besteht die Möglichkeit eine zweite Vertiefung zu wählen. Darüber hinaus gibt es FH-weite Wahllehrveranstaltungen wie z.B. Fremdsprachenangebote. Wie kann ich mir den Unterricht bei ITS vorstellen? Du erhältst am Anfang des Semesters einen Stundenplan, der dir deine wöchentlichen Lehrveranstaltungstermine aufzeigt. Somit unterscheidet er sich zur Schule darin, dass nicht jede Woche gleich abläuft. Der Studienplan ist so gestaltet, dass ein Abschluss in drei Jahren möglich ist. Kann man ein Auslandssemester machen? Ja, im fünften Semester. Dein Berufs- praktikum im sechsten Semester kannst du ebenfalls im Ausland absolvieren. Im Master bieten wir sogar die Möglichkeit eines Double-Degree-Abschlusses mit der Universität Halmstad in Schweden. In diesem Fall absolvierst du das erste Studienjahr an der FH Salzburg, bist für das zweite Studienjahr in Schweden und schließt sowohl mit DI als auch MSc ab. Der Studiengang Informationstechnik & System-Management ist eine Top-Adresse für Bildungshungrige, die die Welt von morgen mitgestalten und ihre Karrierechancen in der IT ergreifen wollen. Das finden auch die Studierenden Gerda Rodewald und Andreas Danicek. Mehr: www.its.fh-salzburg.ac.at Foto: FH Salzburg/OttP 19
it's career Es bleibt spannend Das Berufsleben ist eine Reise. In ihrer eigenen Entwicklung stets voranschreitend, sorgt ITS-Absolventin Pinia Eder gleichzeitig dafür, dass sich die IT-Systeme der Porsche Bank Gruppe ebenso weiterentwickeln. Schon während ihrer zum Senior Engineer aufgestiegen und Schulzeit an der schlussendlich auch für die Software-Architektur Handelsakademie hat verantwortlich. Dem Wunsch nach Veränderung Pinia Eder für eine und Entwicklung folgend, verließ sie das Firma gearbeitet, die in Unternehmen 2014, um sich auf eine Weiterbil- der IT-Branche tätig dung im Bereich Projekt- und Prozessmanage- war. Dabei wurden ment konzentrieren zu können. »Mich reizte es Festplatten getauscht, vor allem, die Gesamtleitung umfangreicher und Rechner neu aufgesetzt komplexer Entwicklungsprojekte zu überneh- und Betriebssysteme men«, erläutert sie ihre Motivation zu diesem von Viren befreit. »Das Schritt. war hauptsächlich Hardware-Support. Im Interesse aller Nichts besonders Komplexes, es wurde viel geschraubt«, erzählt Derart fortbildungsgestärkt entschied sie sich im Pinia Eder leitet das sie. An Schrauben dreht die 32-jährige Absolven- Frühherbst 2014 in der internationalen Team International der Porsche Bank IT. tin heute gewissermaßen immer noch – nur der Projektleitung für die Porsche Bank tätig zu Maßstab hat sich enorm verschoben und die werden. Mit März 2017 übernahm sie die Leitung Foto: FH Salzburg/ Porsche Bank Werkzeuge sind grundlegend andere. Als »Head dieses Teams und somit die Verantwortung für of Team International« in der IT-Abteilung der eine Vielzahl von IT-Projekten und Systemen in Porsche Bank – nicht zu verwechseln mit der 14 Ländern. Die Porsche Bank bietet Finanz- Porsche Informatik – ist sie mit ihrem Team dienstleistungen wie Leasing oder Kredite an, einerseits für die Steuerung großer Softwarepro- aber auch Versicherungen oder beispielsweise jekte in 13 Ländern Mittel- und Osteuropas sowie spezielle Produkte für Flottenkunden. Pinia Eder Südamerika zuständig und verantwortet ist wesentlich dafür verantwortlich, dass andererseits den Betrieb und die Weiterentwick- verschiedenste Räder störungsfrei ineinander- lung der Point-of-Sale-Systeme der gesamten greifen. Was nicht zuletzt umfassende Koordina- Porsche Bank Gruppe. tionsarbeit mit sich bringt und die Zusammenar- beit mit anderen Abteilungen, Konzernfirmen Jobsuche muss nicht sein oder externen Dienstleistern unabdingbar macht: »Bei Projekten dieser Dimension ist man immer Zwischen 2004 und 2008 absolvierte Pinia Eder auch auf das Fachwissen und die Expertise den damaligen Diplomstudiengang. Im Rahmen anderer angewiesen, um im Interesse aller ihrer Diplomarbeit entwickelte sie ein Soft- Stakeholder handeln zu können«, sagt Eder. Das waretool für ein Unternehmen, das neben ist mit einer der Gründe für die zentrale anderen mobilen Dienstleistungen vorrangig auf Bedeutung von Dienstreisen in ihrem Team. SMS-Votingplattformen für US-amerikanische Persönlich ist ihr die Möglichkeit zur steten TV-Sender spezialisiert war. Wie sich die beruflichen Weiterentwicklung besonders Jobsuche für Eder nach dem Studium gestaltete? wichtig. Die Porsche Bank als Arbeitgeber kommt Gar nicht. Noch während der Arbeit an ihrer diesem Bestreben sehr entgegen. Als jemand, Diplomarbeit erhielt sie ein Übernahmeangebot der »die Herausforderung sucht und Verände- dieser Firma: »Ich habe meine Diplomarbeit rung begrüßt«, weiß sich Pinia Eder dort gut fertiggestellt, die Abschlussprüfung absolviert aufgehoben: »Ich weiß zwar nie, was der nächste – und meinen Job als Softwareentwicklerin Tag für mich bereithält, ich kann mir aber sicher angetreten.« Nach knapp drei Jahren war Eder sein, dass es spannend ist.« (TesK) 20
it's magazin career events Foto: FH Salzburg/ Foto: FH Salzburg/ Zsolt Marton LagS Chance für Jobs & Praktika: it's TALKS – Gesprächsreihe Die Contacta der FH Salzburg rund um Job und Trends Über 50 Top-Unternehmen präsentieren sich jedes Jahr auf Im Rahmen von Job-, Trend- und ExpertInnengesprächen der Contacta der FH Salzburg, um sich als attraktiver Arbeit- erzählen interessante Persönlichkeiten aus dem Salzburger geber zu präsentieren. Als eine Eintrittskarte für die berufliche Firmenumfeld aus ihren Berufsalltag und geben Auskunft zu Zukunft bietet die etablierte Karrieremesse die Chance, in aktuellen Themen und Zukunftsfragen in Technik und ungezwungener Atmosphäre mit Unternehmen wie Liebherr, Wirtschaft. Forschende und Lehrende aus dem internationalen KTM, Porsche Holding, Hofer, Sony, Spar, Mercedes, Palfinger, Hochschulsektor ergänzen die Reihe mit aktuellen und Kiska, Skidata, Lidl oder Salzburg AG in Kontakt zu treten. State-of-the-Art ExpertInnenwissen. www.fhs-contacta.at www.its.fh-salzburg.ac.at/itstalks WILLKOMMEN BEIM MARKTFÜHRER ENGINEERING- UND IT-LÖSUNGEN NACH MASS KONTAKTANZEIGE Wir, ein junges und dynamisches Team, hjX]ZcfjVa^Òo^ZgiZB^iVgWZ^iZg für eine Partnerschaft mit Zukunft. SIGMATEK ist ein international erfolgreiches Unternehmen. Wir entwickeln und produzieren komplette Automatisierungssysteme für den industriellen BVhX]^cZc" jcY 6caV\ZcWVj# FjVa^Òo^ZgiZ =IA$;=$IJ"6WhdakZciZc! Y^Z FERCHAU Engineering Austria GmbH IZX]c^`a^ZWZcjcYaZWZc!h^cYjch^bbZgl^aa`dbbZc# Niederlassung Salzburg Herrn Benjamin Lechner Warwitzstraße 9 SIGMATEK GmbH & Co KG Sigmatekstraße 1 5020 Salzburg Fon +43 662 261260-87 FERCHAU.COM/GO/AUSTRIA jobs@sigmatek.at 5112 Lamprechtshausen salzburg@ferchau.com WIR ENTWICKELN SIE WEITER www.sigmatek-automation.com 21
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it's career Mit den Augen der Maschine Der Abschluss war erst der Anfang. Sein FH-Studium beendete Roland Kwitt zwar bereits 2005, doch war dies nur der erste Schritt in seiner akademischen Karriere. Nach seinem Doktorat, einem zweijährigen Aufenthalt in den USA und einer Assistenzprofessur an der Uni Salzburg wurde Kwitt 2017 die Habilitation erteilt. it's: Sie haben zuerst ein Fachhochschul- und Umgebung in einer Art 3D-Punkte-Wolke anschließend ein Universitätsstudium erfassen, wodurch Objekte in Echtzeit erkannt absolviert. Wie ist es dazu gekommen? werden können. Vom ITS-Absolventen zum Roland Kwitt: Es hat mich immer schon gereizt, it's: Ab dem Jahr 2011 arbeiteten Sie für zwei habilitierten Uni-Professor – Fragestellungen in der Informatik auch von einer Jahre bei der Firma Kitware in Carborro im Roland Kwitt entschied sich für eine Karriere im wissenschaft- abstrakten Ebene aus zu betrachten. Neben den US-Bundesstaat North Carolina. Was waren lichen Bereich und ist darin praktischen Aspekten von Machbarkeit und Ihre dortigen Aufgaben? sehr erfolgreich. Umsetzung war ich stets an der theoretischen Foto: FH Salzburg/TesK Auseinandersetzung interessiert, wollte Dinge Kwitt: Kitware ist eine Firma, die im Bereich grundlegend verstehen. Daher habe ich nach Computer Vision – maschinelles Sehen – und meinem Diplomstudium an der Fachhochschule hier vor allem in der medizinischen Bildverarbei- noch ein Studium an der Universität Salzburg tung tätig ist. Während meines zweijährigen absolviert. Dabei habe ich andere Methoden und Aufenthaltes dort habe ich mich zuerst der Herangehensweisen kennengelernt. Generell Verarbeitung von Laserdaten gewidmet und ergänzen sich diese Institutionen sehr gut. Die danach in Zusammenhang mit Ultraschallsonden Kombination beider Systeme war mir und meiner geforscht. Konkret ging es dabei darum, ob man Laufbahn immer sehr förderlich. einer solchen Sonde beibringen kann, innere Blutungen automatisch zu erkennen. it's: Nach Ihrem Uni-Diplom schrieben Sie eine Dissertation und absolvierten ein PostDoc- it's: Nachdem Sie ab 2013 eine Assistenzpro- Programm. Mit welchen Themen haben Sie sich fessur innehatten, wurde Ihnen letztes Jahr die dort jeweils beschäftigt? Habilitation erteilt – seitdem sind Sie Associate Professor. Welche Tätigkeiten Kwitt: Ausgangspunkt meiner Doktorarbeit, die umfasst diese Position? in Kooperation mit einem Krankenhaus entstand, war ein konkretes medizinisches Problem. Auf Kwitt: Einerseits Lehrtätigkeiten, andererseits Bildern von Darmspiegelungen lassen sich mit Forschung im Bereich Computer Vision und freiem Auge gutartige Schleimhautwucherungen Machine Learning. Diese Gebiete sind sehr stark – sogenannte Polypen – kaum von solchen miteinander verwoben. Bei beiden geht es unterscheiden, die mit Krebszellen befallen sind. jeweils darum, einer Maschine beizubringen, Hier habe ich mit Methoden des Machine Entscheidungen auf Basis von Daten zu treffen. Learning – des maschinellen Lernens – gearbei- Momentan beschäftige mich viel mit Transfer- tet und Klassifizierungsalgorithmen entwickelt, Learning: Wie kann eine Maschine anhand mithilfe derer sich die Polypen voneinander möglichst weniger Daten das Prinzip einer unterscheiden lassen. Dieses Prinzip lässt sich Aufgabe verstehen, so dass sie es auf ein neues auch auf Bilddaten abseits des medizinischen Problem transferieren, also übertragen, kann. Bereiches anwenden. Im Zuge meiner PostDoc- Wir Menschen können das sehr gut. Für einen Anstellung habe ich an einem Projekt mit Algorithmus aber ist es wahnsinnig schwierig, autonom fahrenden Zügen gearbeitet. Dafür denselben Sessel in Vorder- und Rückansicht forschte ich an Laserscannern, welche die überhaupt noch als Sessel zu erkennen. (TesK) 23
it's career Frau, Familie und Technik, geht das? Für Verena Petro war beides wichtig: Beruf und Familie. Die Teamleiterin bei der Salzburg AG hat es geschafft, alles unter einen Hut zu bringen. Wie, besprach it's mit der ehemaligen ITS-Studentin. it's: 2000 hast du begonnen im berufsbeglei- it's: Und wie genau funktioniert das? Wie tenden Studium Telekommunikationstechnik & bringst du Familie und Beruf unter einen Hut? -Systeme1 zu studieren. Was hat dich damals dazu bewegt? Petro: Das ist natürlich eine tägliche Herausfor- derung, die ich nur durch die Unterstützung Verena Petro: Im Jahr 2000 wünschte ich mir meines Mannes und meiner Tochter schaffe. Wir berufliche Veränderung und suchte neue Heraus- treffen Entscheidungen immer gemeinsam und forderungen. Ich war schon immer technisch tragen diese dann auch. Von beiden erfahre ich interessiert, so ergänzte sich das Studium gut sehr viel Verständnis, wofür ich sehr dankbar bin. zu meiner Ausbildung an der HTL Salzburg für Ohne die beiden wäre das nicht möglich. Nachrichtentechnik/Elektronik. Und das berufs- begleitende Studium war ein attraktives Angebot it's: Beruflich hast du dich auch weiterentwi- zu meinem Job als Laborassistentin an der FH. ckeln können und bist bei der Salzburg AG nun Teamleiterin TS-NS TK. Wofür steht TS-NS TK? it's: Vier Jahre später hast du schließlich dein Diplom in der Hand gehalten. Wie ging’s Petro: Die Bezeichnungen stehen für die danach weiter? einzelnen Bereiche bzw. Teams im Unternehmen. TS ist der Bereich »Technische Services«, NS Petro: Nach dem Studium habe ich mich steht für »Netzservice« und TK ist mein Team, die entschlossen zu einem der größten IT-Dienstleis- »Telekom«. Die Salzburg AG arbeitet landesweit ter, der Conova – einem Tochterunternehmen der zusammen mit den Experten in den Regionen am Salzburg AG, zu wechseln. Hier hatte ich die Breitbandausbau für unsere Kunden. Dazu Möglichkeit, mich spannenden Aufgaben sowohl gehört eine breite Palette an Technologien und im Rechenzentrums-Betrieb als auch in der Know-how im Bereich Internet, Lichtwellenleiter, Zusammenarbeit mit Kunden in unterschiedlichs- Kabelfernsehen, Funk, Übertragungs- und ten Projekten zu stellen. 2010 kam dann meine IP-Technik, aber auch in der Projektierung. Tochter zur Welt und mein Mann und ich wurden wieder vor eine neue Entscheidung gestellt. Eines war uns bzw. mir klar: »Ich will beides: Beruf und Familie.« Und bei der Salzburg AG war genau das für mich möglich. Ich konnte mich nach meinen Vorstellungen weiterentwickeln und mich genauso meiner Familie widmen. 1 Vorgängerstudium zu Informationstechnik & System-Management 24
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