Handels- und Industrieverein des Kantons Schwyz Handels- und Industrieverein des Kantons Schwyz Handels- und Industrieverein des Kantons Schwyz

Die Seite wird erstellt Aurel Freund
 
WEITER LESEN
Nr. 414, 25. März 2010

Handels- und Industrieverein des Kantons Schwyz

Handels- und Industrieverein des Kantons Schwyz

                                                                              Brauerei Rosengarten AG

Handels- und Industrieverein des Kantons Schwyz

                         Eine Dienstleistung des Handels- und Industrievereins des Kantons Schwyz
Adressen H+I Kanton Schwyz

H+I-Präsident:                                      Sekretariat Wirtschafts-          Für die H+I-AUSLESE nehmen in
Ruedi Reichmuth                                     wochen:                           den einzelnen Regionen gerne
lic. iur. HSG, Rechtsanwalt                         Georg Stäheli                     Meldungen entgegen:
Convisa AG, Unternehmens-,                          Treuhandbüro
Steuer- & Rechtsberatung                            Kirchstrasse 42                   Schwyz–Brunnen–Steinen–
6431 Schwyz                                         Postfach                          Gersau–Arth-Goldau:
Tel. 041 819 60 60                                  8807 Freienbach                   Roman Weber
Fax 041 819 60 69                                   Tel. 055 415 78 00                Tel. 041 820 34 44
praesident@h-i-sz.ch                                Fax 055 415 78 01                 info@h-i-sz.ch
ruedi.reichmuth@convisa.ch                          g.staeheli@staeheli-treuhand.ch
                                                                                      Küssnacht:
                                                                                      Josef Stübi
H+I-Geschäftsführer:                                Kasse :                           Tel. 041 854 04 00
Roman Weber                                         Schwyzer Kantonalbank             josef.stuebi@baer.ch
lic. iur. Rechtsanwalt                              Tel. 041 819 41 11
Anwaltskanzlei Weber                                Fax 041 819 41 27                 March, Höfe, Einsiedeln:
Gersauerstrasse 7                                                                     Georges Kaufmann
Postfach 618                                                                          Tel. 055 410 11 69
CH-6440 Brunnen                                     Gesamtverantwortung               georg.kaufmann@winterthur.ch
Tel. 041 820 34 44                                  für die H+I-Auslese
Fax. 041 820 34 55                                  (Herausgabe und Redaktion):
info@h-i-sz.ch                                      Sekretariat H+I
                                                    Redaktion Teil «SZ»:
                                                    Franz Steinegger, Schwyz
                                                    Tel. 041 819 08 76                 Die Abkürzungen bzw. Quellenangaben
                                                                                       vor den einzelnen Artikeln «SZ» und «CH»
                                                    Abschlussredaktion:                bedeuten:

                                                    RA Dr. iur. Reto Wehrli, Schwyz
                                                                                       Zeitungen:
                                                    Tel. 041 811 80 80
                                                                                       ABl     = Amtsblatt Kt. Schwyz
                                                    Satz, Druck, Spedition:            BdU     = Bote der Urschweiz
    Inhaltsverzeichnis                              Bruhin AG, print&crossmedia,       Cas     = Cash
                                                    Freienbach                         EiA     = Einsiedler Anzeiger
    SZ
                                                    Tel. 055 415 34 34                 Fac     = Facts
    Wirtschaftsmeldungen                     4–7
                                                                                       FrS     = Freier Schweizer
    Aktuell                                         www.bruhin-druck.ch
                                                                                       GeB     = Schwyzer Gewerbe-Blatt
    Berufslehre und Gymnasium:
    gleichwertige Basis für eine Karriere    8–9                                      HöV     = Höfner Volksblatt
                                                                                       MaA     = March-Anzeiger
    Themen
                                                                                       MHZ     = March Höfe Zeitung
    Schweiz: eHealth Barometer
    erstmals veröffentlicht                  10                                       NLZ     = Neue Luzerner Zeitung
                                                                                       NSZ     = Neue Schwyzer Zeitung
    Keine Schwarzarbeit,
    auch nicht als Lehre                     11                                       NZZ     = Neue Zürcher Zeitung
                                                                                       RiP     = Rigi Post
    Wachstum                                 12
                                                                                       SHZ     = Schweiz. Handelszeitung
    Mitgliederversammlung
    mit neuen Aufgaben                       12
                                                                                       Institutionen:
    Index                                    13                                       H+I     = Meldung des H+I Schwyz
    Kommentar zum Zeitgeschehen                                                        SKB     = Schwyzer Kantonalbank
    Umfragitis                               15                                       StK     = Staatskanzlei des Kantons Schwyz

2     H+I-Auslese Nr. 414, 25. März 2010
Editorial / Inhaltsverzeichnis

                                Die Tugenden der Samurai

                                Jede Zeit hat ihre Errungenschaften     Der Samurai Ehrenkodex, Bushido
                                und Nebenwirkungen. Uns in der          genannt, beinhaltet folgende mora-
                                Schweiz geht es gut, zumindest          lischen Grundsätze:
                                wenn wir uns mit anderen Ländern
                                und Sozialstandards vergleichen.        1. Gi: Aufrichtigkeit
                                Trotzdem prägen Begriffe wie Ab-           und Gerechtigkeit
                                zocker, Geldgier, Masslosigkeit, Ver-   2. Yu: Mut
                                antwortungslosigkeit und Sozial­        3. Jin: Güte
                                unterschiede zurzeit die öffentliche    4. Rei: Höflichkeit
                                Diskussion. Die Menschen sind ehr-      5. Makoto: Wahrheit
                                lich empört über das wirtschaftliche    6. Meiyo: Ehre
                                Zeitgeschehen und über ­einige Ex-      7. Chu: Pflichtbewusstsein
                                ponenten der Wirtschaft.                   und Loyalität

                                Führungspersönlichkeiten sind ge-       Haben diese Begriffe nicht auch
                                fordert, erfolgreich zu sein und das    heute noch ihre Gültigkeit, ange-
Carla Tschümperlin              richtige Mass zu finden. Doch was       passt auf unsere Zeit? Sie könnten
Vorsitzende der GL              ist objektiv das Richtige? Was ist      für Führungspersonen persönliche
A. Tschümperlin AG, Baustoffe   ­angemessen?                            Leitmotive sein, welche unserem
                                                                        Handeln eine Grundlage und Aus-
                                Der Mensch stand als sozietäres         richtung bieten, die nicht nur uns
                                ­Wesen in allen Jahrhunderten der       selbst Zufriedenheit vermitteln,
                                 Frage gegenüber, was richtiges und     ­s ondern auch ein gutes Umfeld
                                 was falsches Handeln ist. Jede          schaffen. Erfolg und exzellenter Lea-
                                 ­Generation muss sich der Frage von     dership sind Ziele, die sich durchaus
                                  neuem stellen und doch scheint es,     unter Berücksichtigung moralischer
                                  dass ­einige Grundsätze über Jahr-     Grundsätze verwirklichen lassen.
                                  hunderte überleben, da die Nicht­
                                  beachtung offensichtlich zu negati-   Anstatt die ganze Aufmerksamkeit
                                  ven Spannungen im Zusammenleben       jenen zu schenken, welche die
                                  führt.                                ­Loyalität zur Gesellschaft verloren
                                                                         haben, dürfte der Blick zwischen-
                                Viele der derzeitigen Auswüchse          durch auch wieder auf jene heraus-
                                könnten vermieden werden, wenn           ragende Persönlichkeiten fallen,
                                wir uns z.B. die sieben Tugenden der     welche nicht nur wirtschaftlich
                                Samurai vor Augen führten. Die           ­erfolgreich sind, sondern sich auch
                                ­legendären Samurais Japans waren         unsere volle gesellschaftliche An­
                                 als mutige, souveräne Krieger be-        erkennung verdient haben.
                                 kannt. Die Besten unter ihnen sieg-
                                 ten, ohne zu kämpfen, dank ihrer
                                 Ausstrahlung.

                                «Der höchste Sieg des Samurai liegt
                                nicht in der Überwindung des            Carla Tschümperlin
                                ­an­deren, sondern im Sieg über sich    Vorsitzende der GL
                                 selbst.» (Weisheit der Samurai)        A. Tschümperlin AG, Baustoffe

                                                                                H+I-Auslese Nr. 414, 25. März 2010   3
Wirtschaftsmeldungen SZ

Garaventa baut stärkste Luftseilbahn der Welt                  in der March am stärksten zu (+1,2 Prozent), gefolgt
    Im Zusammenhang mit dem Ausbau des Pump-                   von Einsiedeln +1,1 Prozent, Gersau +0,6 Prozent,
speicherwerks Linth-Limmern im Kanton Glarus baute             ­Küssnacht und Schwyz je +0,5 Prozent und den Höfen
die Goldauer Firma Garaventa eine Luftseilbahn der              +0,2 Prozent. Am stärksten fiel die Zunahme in Lachen,
neuen Dimension. Sie ist mit einer Tragkraft von 40             Schübelbach, Wangen und Einsiedeln aus, rückläufig
Tonnen die leistungsfähigste Luftseilbahn der Welt.             war die Bevölkerungszahl in den Gemeinden Ingen-
Theoretisch könnte eine 500-Personen-Kabine an die              bohl, Muotathal, Rothenthurm, Unteriberg, Galgenen,
Seile gehängt werden. Die Bahn wird Ende März der               Vorderthal und Wollerau.
Öffentlichkeit vorgestellt. Sie ist heute schon in ­Betrieb.
Mit ihr werden ganze Lastwagen, Bagger, Baukräne               Mehr Konkurse und mehr Firmengründungen
und Tunnelbohrer von der Talstation Tierfehd zur 1650                   Wie aus einer Erhebung der Dun & Bradstreet AG
Höhenmeter darüber gelegenen Staumauer gebracht.               hervorgeht, gingen im Kanton Schwyz im Januar und
Der Bau der Bahn kostet 65 Mio. Franken. Die Trag-             Februar insgesamt 25 im Handelsregister einge­tragene
kraft wird durch acht Seile mit einem Gewicht von je           Firmen Konkurs. Das sind dreieinhalb Mal so viele wie
120 Tonnen gewährleistet. Jedes Tragseil ist 9 cm dick         in der gleichen Periode des Vorjahres. Bei zwölf
und wiegt pro Meter 50 Kilo. Die Riesenseilbahn wird           ­U nternehmen wurde der Konkurs aufgrund einer
voraussichtlich nach dem Ausbau der Staumauer im                ­Z ahlungsunfähigkeit eingeleitet. Die restlichen 13 Fir-
Jahr 2015 wieder abgebrochen.                                    men wurden liquidiert, weil die vorgeschriebenen
                                                                 ­O rgane nicht mehr rechtmässig zusammengesetzt
Kantonalbankgesetz angenommen                                     ­w aren. Gesamtschweizerisch mussten in den ersten
      Der Kantonsrat hat an seiner Sitzung vom                     beiden Monaten des laufenden Jahres 1003 Konkurse
  18. ­Februar der Totalrevision des Kantonalbank­                 angemeldet werden, fast 40 Prozent mehr als in der
  gesetzes zugestimmt. Damit wird es der Schwyzer                  Vergleichsperiode 2009. Die Zahl der neu gegrün­deten
Staatsbank ermöglicht, auch ausserhalb der Kantons-                Unternehmen machen den Verlust allerdings mehr als
grenzen in der ganzen Schweiz Zweigstellen zu be­                  wett. Im Schwyzer Handelsregister konnten 175 neue
treiben. Auch ins Ausland darf die SZKB weiterhin                  Firmen eingetragen werden, was im Vergleich zum
­expandieren, in festgeschriebenen Leitplanken, die                ­Vorjahr einer Steigerung von 21 Prozent entspricht.
 ­etwas erweitert wurden: Die Auslandaktivitäten ­werden            Schweizweit wurden 5939 Firmen neu gegründet
  durch das neue Gesetz von drei auf fünf Prozent der               (+5 Prozent).
  Bilanzsumme gelockert.
                                                               400 Mio. für Verkehrsoptimierung im Bezirk Höfe
Bevölkerungswachstum verlangsamt                                   An der Generalversammlung des Baumeister­
    Seit 1986 steigt die Wohnbevölkerung im Kanton             verbandes Etzel + Linth orientierte Kantonsingenieur
Schwyz kontinuierlich an, gemessen an den anderen              Franz Gallati über die Verkehrsoptimierung Höfe. Sie
Kantonen sogar überdurchschnittlich stark. Letztes             werde zwar gestaffelt, aber als Einheit in den ­nächsten
Jahr betrug die Zunahme 0,7 Prozent. Das Wachstum              15 Jahren realisiert. Der Plan wurde vom Bund, den
hat sich damit gegenüber den Vorjahren verlangsamt.            drei Höfner Gemeinden und dem Kanton gemeinsam
Das durchschnittliche Wachstum war in den Jahren               erarbeitet. Dabei geht es vorab um die Anpassung der
2005 – 2008 doppelt so gross. Per 31. Dezember 2009            Infrastruktur, Entlastung der Dörfer vom Durchgangs-
zählte die ständige Wohnbevölkerung im Kanton                  verkehr, mehr Lebensqualität und die Verflüssigung
Schwyz 144 600 Personen, 995 mehr als ein Jahr ­zuvor.         des öffentlichen Verkehrs. Die Optimierungsmass­
Während die Zahl der Schweizer um 603 anstieg, hat             nahmen kosten gesamthaft rund 400 Mio. Franken.
die ausländische Bevölkerung um 392 auf 26 026 zu-             Das erste Projekt betrifft die Umfahrung Pfäffikon mit
genommen. Der Ausländeranteil an der Gesamtbevöl-              Neugestaltung des Autobahnanschlusses mit Kreisel
kerung beläuft sich damit auf 18 Prozent. Insgesamt            und einer Verkehrsführung parallel zur SBB und einem
ging die Zuwanderung der ausländischen Bevölkerung             Tunnel. Weiter wird durch die Verlegung des Auto-
im Vergleich mit den Vorjahren massiv zurück, was in           bahn-Anschlusses Wollerau das Dorfzentrum ent­lastet
erster Linie auf die Wirtschaftskrise zurückzuführen ist.      und Wilen an die Autobahn angeschlossen. Drittens
Nach Bezirken aufgeschlüsselt nahm die Bevölkerung             wird ein Vollanschluss Halten (Ausfahrt Schindellegi)

4   H+I-Auslese Nr. 414, 25. März 2010
Wirtschaftsmeldungen SZ

vorgeschlagen. Zudem gehören fünf flankierende            Gemeinde zusammen mit dem Ferienort Stoos über
Massnahmen dazu: Die Verbesserung des öffentlichen        ein Drittel der Gesamtfrequenzen. Brunnen liegt mit
Verkehrs und des Langsamverkehrs, die Aufwertung          93 500 Logiernächten auf dem zweiten Platz, vor
der Dorfkerne Wollerau und Wilen, die Neugestaltung         ­Einsiedeln (70 000). Erfreulich ist, dass die beiden
der Churerstrasse in Pfäffikon als «Flaniermeile» und        Spitzen­r eiter relativ kleine Einbussen hinnehmen
die Neugestaltung der Ortsdurchfahrt Freienbach. Die      ­mussten. Nach Herkunftsländern machen die ­Schweizer
Baumaschinen sollen ab 2012 auffahren, beginnend           mit 60 Prozent den Hauptanteil aus, gefolgt von den
mit der Umgestaltung der Autobahnausfahrt Pfäffikon.       ­D eutschen (18 Prozent) und den Benelux-Ländern
Die Bürger der Gemeinde Freienbach können am                (7 Prozent). Im ganzen Kanton gibt es in den 104 ­Hotel-
13. Juni über einen Planungskredit befinden.                und Kurbetrieben total 4500 verfügbare Betten. Die
                                                            Zimmer- und Bettenauslastung betrug letztes Jahr um
Kühne + Nagel mit Gewinnrückgang                            die 40 Prozent.
    Der Logistik-Konzern Kühne + Nagel hat im Krisen-
jahr 2009 einen deutlichen Gewinnrückgang hin­            Mehr Anträge für Bürgschaften
nehmen müssen. Das Unternehmen verdiente unter                   Der Bürgschaftsfonds des Kantons Schwyz hat
dem Strich 467 Mio. Franken. Das sind 20,2 Prozent        ­letztes Jahr 314 Gesuche behandelt – 30 mehr als im
weniger als im Vorjahr. Darin enthalten ist auch eine      Vorjahr. Das Gesamtvolumen betrug 20,5 Mio. ­Franken
ausserordentliche Rückstellung im Zusammenhang mit         und lag um 21,4 Prozent oder 3,6 Mio. Franken höher
einem Kartellrechtsverfahren in den USA in der Höhe        als im Vorjahr. 2009 wurden 34 (Vorjahr 51) Anträge
von 35 Mio. Franken. Kühne + Nagel geht in dem Ver-        für reine Bürgschaften mit einem Gesamtbetrag von
fahren von einem aussergerichtlichen Vergleich aus.        rund 2,5 Mio. Franken (Vorjahr 2,4 Mio.) bewilligt. In
Der Rohertrag – die massgebliche Messgrösse für die        der Regel betraf es KMU-Betriebe. Es wurden 280
Leistungsfähigkeit des Unternehmens – sank um              ­ergänzende Bürgschaften mit einem Totalbetrag von
6,2 Prozent auf 5863 Mrd. Franken. Der Umsatz ging          18 Mio. Franken abgegeben (Vorjahr 233 im Betrag
um 19,4 Prozent auf 17 406 Mrd. Fr. zurück. Angesichts      von 14,5 Mio. Franken). Diese werden zum grossen Teil
der weltweiten Rezession habe das Unternehmen               im Zusammenhang mit privaten und gewerblichen
Kühne + Nagel – mit Sitz in Schindellegi – Stärke ge-       ­Hypothekarfinanzierungen gewährt. Per Ende 2009
zeigt, heisst es in der Anfang März veröffentlichten         belief sich das Total der eingegangenen Bürgschafts-
Mitteilung zum Jahresergebnis 2009 weiter. Das Un-           verpflichtungen auf 99,8 Mio. Franken, die Anzahl der
ternehmen habe in allen Geschäftssegmenten Markt-            Bürgschaften betrug Ende Jahr 2193. Die Bürgschafts-
anteile gewonnen. Der Verwaltungsrat schlägt die Aus-        verluste reduzierten sich gegenüber dem Vorjahr um
schüttung einer unveränderten Dividende von 2,30 Fr.         rund 26 000 Franken auf 280 000 Franken. Der Rein-
je Aktie vor.                                                gewinn von 552 000 Franken floss in die freien ­Reserven
                                                             und steht für zusätzliche neue Bürgschaften zur
Auch Hotels spürten 2009 die Krise                           ­Verfügung.
     Die Hotellerie musste letztes Jahr einen Rückgang
der Logiernächte hinnehmen. Im Kanton Schwyz fiel         Sparkasse-Tochter expandiert
das Minus mit 6,6 Prozent etwas höher aus als gesamt-           Die Sparkasse Schwyz AG ist zu 51 Prozent an der
schweizerisch (–4,7 Prozent), liegt aber unter dem­       Sparkasse Engelberg AG beteiligt. Seit über 130 ­Jahren
jenigen der Zentralschweiz (–6,7). Gemäss Angaben         ist die Regionalbank in Engelberg und Umgebung
des Bundesamtes für Statistik wurden in unserem           ­t ätig. Nun wurde bekannt, dass das Unternehmen seine
­K anton 620 000 Übernachtungen registriert, 44 000        erste Filiale in Stans eröffnen wird. Bankleiter Heinz
 weniger als im Vorjahr. Es war der erste Rückgang nach    Wesner, selber ein Stanser, spricht von einem «Meilen­
 drei aufeinanderfolgenden starken Wachstumsjahren.        stein» für die Sparkasse Engelberg: «Mit dieser Expan-
 2008 war das beste Ergebnis verzeichnet worden seit       sion machen wir einen bedeutenden Schritt in eine
 1990. Absoluter Spitzenreiter ist und bleibt Morschach    noch erfolgreichere Zukunft. Zusammen mit der Spar-
 mit dem Swiss Holiday Park und den angegliederten         kasse Schwyz, die vor kurzem eine Filiale in Küssnacht
 Betrieben Hotel Axenfels, Landal- und Reka-Ferien-        eröffnet hat, bilden wir nun eine starke Regionalbanken­
 dorf. Mit fast 220 000 Übernachtungen generiert diese     gruppe rund um den Vierwaldstättersee.» Die Eröff-

                                                                                       H+I-Auslese Nr. 414, 25. März 2010   5
Wirtschaftsmeldungen SZ

nung der neuen Filiale ist unmittelbar nach den            59 Prozent ist weiterhin sehr gut. Für 2010 erwartet
Sommer­ferien geplant.                                     Vögele wieder ein positives Konzernergebnis. Das
                                                           ­Management plant mittelfristig eine Verdoppelung der
Sparkasse Schwyz mit gutem Ergebnis                         Ebitda-Marge auf zehn Prozent. Ziel sei es, dass die
      Die Wirtschaftskrise hat im Jahresergebnis 2009       Charles Vögele Gruppe eines der führenden verti­kalen
der Sparkasse Schwyz Spuren hinterlassen. Aufgrund          Modeunternehmen Europas werde, zeigte sich André
der gesunkenen Bonität eines namhaften KMU-Be­              Maeder optimistisch. Ende Februar hat das Unter­
triebes musste sie Rückstellungen von 3,6 Mio. ­Franken     nehmen bekannt gegeben, dass sie die zweite
vornehmen. Andererseits konnten letztes Jahr Neu-           ­Führungsebene verstärkt. Matthias Freise wird neuer
gelder in der Höhe von über 80 Millionen Franken             Vice President Group Sourcing, Andreas Hink neuer
­akquiriert werden. Die Bilanzsumme erhöhte sich um          Vice President Group New Channel Development und
 33,4 Millionen auf 1,5 Milliarden Franken. Die Zunahme      Michael Frenzl neuer Vice President Group Visual
 widerspiegelt das überdurchschnittliche Wachstum im         ­Merchandising.
 Hypothekargeschäft (+7,8 Prozent). Die Kundenaus­
 leihungen konnten um 55,8 Millionen Franken (+4,6 Pro-    Innovative Sattel-Hochstuckli AG
 zent) gesteigert werden. Der Erfolg aus dem Zinsen-            Das Tourismusunternehmen Sattel-Hochstuckli
 geschäft sank um 1,4 Millionen auf 17,8 Millionen         zeigt sich erneut von seiner innovativen Seite. Nach-
 Franken. Das Kommissionsgeschäft nahm aufgrund            dem der Ganzjahres-Ausflugsbetrieb mitten im ­Kanton
 der bestehenden Unsicherheiten an den Finanz­märkten      Schwyz bereits die erste Gondelbahn mit sich drehen-
 um 1,4 Millionen Franken auf 8,1 Millionen Franken ab.    den Kabinen der Welt gebaut hatte, wird ab Ostern
 Als erfreulich wird das Handelsgeschäft beurteilt: Es     die längste Fussgänger-Hängebrücke erstellt. Sie führt
 wuchs um 53,8 Prozent auf 1,8 Millionen Franken. Der      von der Bergstation der Gondelbahn auf dem Mostel
 Bruttogewinn sank um 10,5 Prozent auf 11,1 Millionen      auf die gegenüberliegende Talseite. Der Sky Walk
 Franken. Der Konzerngewinn sinkt nach der Zuweisung       überbrückt dabei 300 Meter und dient der touris­
 der Reserven für allgemeine Bankrisiken von 3,2 Mil-      tischen Nutzung. Die Eröffnung ist auf den 10. Juli ge-
 lionen Franken um 8,9 Prozent auf 2,8 Millionen Fran-     plant. Die Sattel-Hochstuckli AG stand vor 20 Jahren
 ken. Die eigenen Mittel belaufen sich nach Gewinn-        kurz vor dem Konkurs. Dank grossen Anstrengungen
 verwendung auf 133,2 Millionen Franken. An der GV         und der Umsetzung von innovativen Ideen – am ­A nfang
 vom 21. Mai schlägt der Verwaltungsrat die Aus­z ahlung   stand die Sommer-Rodelbahn – konnte sich das
 einer unveränderten Dividende von 15 Prozent vor.         ­Unternehmen sukzessive aus der Verlustzone befreien.
 ­Davon profitieren wird vor allem die Gemeinde Schwyz,     Die Verantwortlichen hatten erkannt, dass die zentrale
  welche 90,9 Prozent der Aktien hält und somit rund        Lage und die gute Verkehrserschliessung gute Voraus-
  1,5 Mio. Franken erwarten darf.                           setzungen sind.

Vögele baute Altwarenlager ab                              Stromverbrauch war rückläufig
      Die in Pfäffikon domilizierte Charles-Vögele-            Das Elektrizitätswerk des Bezirks Schwyz (EBS)
Gruppe hatte 2009 ein schwieriges Jahr, nachdem            spürte im vergangenen Jahr die Wirtschaftsflaute. Der
2008 noch ein Reingewinn von zwölf Mio. Franken            Stromabsatz sank um 0,5 Prozent auf 171 Gigawatt-
­e rzielt wurde. Wie die Konzernleitung des Mode­          stunden. Der Betriebsertrag reduzierte sich um 1,3 Mio.
 händlers am 9. März bekannt gab, schloss das ver­         auf 46,3 Mio. Franken. Die Eigenproduktion lag 2009
 gangene Geschäftsjahr mit einem Minus von 14 Mio.         mit 223 Mio. Kilowattstunden 2,2 Prozent unter dem
 Franken. Vor allem der Abbau des Altwarenlagers           Vorjahreswert, was auf die trockenen Monate August
 führte zu diesem Ergebnis. Laut CEO André Maeder          und September zurückzuführen ist. Das EBS nutzt die
 wurde der Warenbestand im Berichtsjahr um 13 Mio.         Wasserkraft der Muota und versorgt sieben Gemein-
 Einheiten im Gesamtwert von 109 Mio. Franken ab­          den im inneren Kantonsteil mit Strom. Trotz offenem
 gebaut. Ziel sei es, dass es ab Ende März 2010 keine      Strommarkt für Grossabnehmer ist bisher noch kein
 Ware mehr gebe, die älter als 18 Monate sei. Der Um-      Kunde abgesprungen, denn die vom EBS angebo­tenen
 satz reduzierte sich im Geschäftsjahr um 3,9 Prozent      Preise sind sehr attraktiv. Mit seinen Beteiligungen an
 auf 1,3 Mrd. Franken. Die Eigenkapitalquote mit           der Erdgas Innerschwyz AG (92,2 Prozent), an der KFA

6   H+I-Auslese Nr. 414, 25. März 2010
Wirtschaftsmeldungen SZ

Kabelfernsehanlage Schwyz GmbH (100 Prozent) ­s owie        Schwyz, Küssnacht, Einsiedeln und Lachen. Zählt man
durch die strategischen Beteiligungen an den beiden         die ­Geschäftsflächen der Gemeinden Arth, Altendorf
Biogas-Anlagen Agro Energie Schwyz AG und Swiss-            und Ingenbohl hinzu, erhöht sich der Anteil auf rund
FarmerPower Inwil AG hat sich das EBS zudem eine            70 Prozent.
starke regionale Position in der Energie- und Nach-
richtenversorgung gesichert. Zudem werden Projekte          Ausbau der A4 um zehn Jahre verschoben
zur Nutzung einheimischer Energien wie Klein- und                  Ursprünglich war vorgesehen, die A4 von ­Küssnacht
Trinkwasserkraftwerke fortgeführt.                          bis Ingenbohl zwischen 2011 und 2015 zu sanieren. Die
                                                            entsprechenden, noch vom kantonalen Tiefbauamt ge-
Marketingpreis für Klosterplatz                             tätigten Projektierungsarbeiten, waren so weit fortge-
    Die Schweizer Marketing-Branche hat ihre dies­          schritten, dass die Sanierung im März 2009 öffentlich
jährigen Preise für die innovativsten und erfolgreichs-     ausgeschrieben wurde. Inzwischen hat der Wind
ten Marketing-Ideen des Jahres vergeben. Unter den          ­gekehrt, der Bund setzt andere Prioritäten. Seit 2009
Gewinnern befindet sich auch die Stiftung Pro Kloster        ist zudem das Bundesamt für Strassen (Astra) im
Einsiedeln für ihre Idee, mit einer Online-Kampagne          ­Gefolge des Neuen Finanzausgleichs allein für die
den Klosterplatz symbolisch an Sponsoren zu «verkau-          ­Nationalstrassen verantwortlich. Nun soll die Gesamt­
fen» und damit die Sanierung des Platzes zu finanzie-          sanierung nicht vor 2021 in Angriff genommen ­werden.
ren. Der Preis für Einsiedeln wurde in der Kategorie           Vertiefte Zustandsuntersuchungen hätten ergeben,
der Non-Profit-Organisationen vergeben. Die Marke-             dass eine Gesamterneuerung erst später notwendig
ting-Trophy gilt als «Oscar» der Schweizer Marketer            werde, heisst es in einem Astra-Bericht. Aus Sicher-
und ist sehr begehrt. Bei der Preisverleihung im KKL           heitsgründen müssen in den nächsten Jahren aber
Luzern Anfang März waren 1000 Personen anwesend.               trotzdem 90 Mio. Franken in punktuelle Verbesse­
                                                               rungen investiert werden. So sollen zwischen 2013 und
Immobilienpreise stabil                                        2015 die grossen Brücken und die verankerten Stütz-
     Nachdem die Mieten über die letzten zehn Jahre            mauern instand gesetzt werden. Auch werden die
kontinuierlich angestiegen sind, gibt es erste Anzei-          ­Betriebs- und Sicherheitseinrichtungen modernisiert.
chen für eine Trendwende. Im Vergleich zum Vorjahr
fielen die Preise 2009 im Schnitt um zwei Prozent. Auf-     Hoch-Ybrig steigert Umsatz und Gewinn
grund der verhaltenen Aussichten auf dem Arbeits-                Mit 8,3 Mio. Franken Umsatz konnte das Ferien-
markt und Unsicherheiten bezüglich Konsumenten-             und Sportzentrum Hoch-Ybrig AG den bisher zweit-
stimmung wird für das laufende Jahr bei den                 höchsten Umsatz erzielen, wie aus dem Jahresbericht
Eigentumswohnungen ein leichter Rückgang erwartet.          2008/2009 hervorgeht. Für das Ergebnis haben vor
Der Bericht des Immobilienberatungsunternehmens             ­allem ein früher Saisonstart, genügend Schnee und
Wüest & Partner, Zürich, welche im Auftrag der               eine anhaltende Schönwetterperiode gesorgt. Der
­Schwyzer Kantonalbank erstellt wurde, rechnet des-          Cash-flow betrug 2,6 Mio. Franken, der Reingewinn
 halb über den ganzen Immobiliensektor gerechnet mit         liegt bei knapp 1,2 Mio. Franken.
 mehrheitlich stabilen Preisen. Auch bei den Einfamilien­
 hauspreisen zeichnet sich eine sanfte Wende ab, nach-
 dem sie sich bis Anfang 2007 steil nach oben ent­              Die Wirtschaftsmeldungen wurden aus Beiträgen
 wickelten. Die Transaktionspreise bewegen sich seit        im Bote der Urschweiz, dem Einsiedler Anzeiger, dem
 Anfang 2009 mehrheitlich seitwärts. Im Geschäfts­          Höfner Volksblatt, dem March Anzeiger und der
 flächenmarkt konzentriert sich das Angebot zu 54 Pro-      Schweizerischen Depeschenagentur (sda) zusammen­
 zent auf die fünf grössten Gemeinden Freienbach,           gestellt.

                                                                                        H+I-Auslese Nr. 414, 25. März 2010   7
Aktuell

Berufslehre und Gymnasium:
gleichwertige Basis für eine Karriere
     Das Bildungssystem der               Kooperation zwischen Bildungs-          ­ tudiengängen steht heute jungen
                                                                                  S
Schweiz zeichnet sich durch hohe          institutionen und Wirtschaft            Berufsleuten ein attraktiver nicht-
Durchlässigkeit zwischen den Bil-              Um die Bildungsgänge im            akademischer Karriereweg offen.
dungsgängen und einer guten                Schweizerischen Bildungssystem                 Das Gymnasium bietet eine
­Kooperation zwischen Bildungs-           dynamisch an die künftigen Erfor-       ­hervorragende Möglichkeit um sich
 institutionen und Wirtschaft aus.        dernisse anzupassen, ist die enge        ein breites Allgemeinwissen zu
 Deshalb bieten beide Wege der            Zusammenarbeit zwischen den Bil-         erar­b eiten. Der Schulbetrieb geht
 Grundbildung, also Berufslehre           dungsinstitutionen und der Wirt-         ­weiter, die Ansprüche an Selbst-
 und Gymnasium, gleichwertige             schaft zentral. Diese Kooperation         ständigkeit und Engagement stei-
 Chancen für eine spätere beruf-          muss sicherstellen, dass die Mit­         gen jedoch. Ein nachfolgendes
 liche Laufbahn.                          arbeitenden aller Qualifikations­         ­Studium an einer universitären
                                          stufen die Möglichkeit erhalten,           Hochschule (Uni oder ETH) erfolgt
Verschiedene Interessengruppen            ihre Kompetenzen laufend an die            in einem oder mehreren Spezialge-
fordern, dass die Schweiz eine            Anforderungen von Wirtschaft,              bieten. Wissenschaftliches Arbei-
­höhere Maturandenquote benötige          Forschung und Wissenschaft anzu-           ten und umfassendes Faktenwissen
 und damit verbunden eine höhere          passen. Eine lebenslange Bildungs-         stehen im Vordergrund.
 Zahl von akademisch ausgebil­deten       und Laufbahnberatung kann dazu                  Die Wissenserarbeitung in ­einer
 Personen. Oft verkennen diese Ex-        beitragen, dass in der Schweiz ge-         Berufslehre hingegen ist von Be-
 perten die Wichtigkeit des Neben-        nügend Fachkräfte mit den vom              ginn an praxisbezogen. Damit wird
 einanders von akademischer sowie         ­A rbeitsmarkt geforderten Kompe-          die praktische Erlernung eines
 berufspraktischer Bildung, welches        tenzen zur Verfügung stehen. Un-          ­B erufes mit dem theoretischen
 der schweizerischen Wirtschaft            sere internationale Wettbewerbs-           Rüstzeug kombiniert. Die jungen
 ­jenen Mix von hochqualifizierten         fähigkeit wird nicht zuletzt davon         Berufsleute wachsen harmonisch in
  Fachkräften liefert, der für das hohe    abhängen, wie gut es uns gelingen          die Arbeitswelt hinein und erwer-
  Innovationspotenzial und die sehr        wird, laufend Qualifikationsnach-          ben sich eine solide Grundlage für
  gute internationale Wettbewerbs-         frage und Qualifikationsangebot            spätere Aus- und Weiterbildungen.
  fähigkeit unserer Wirtschaft mitbe-      der Berufstätigen in Übereinstim-
  stimmend ist. Bis aus Ergebnissen        mung zu bringen.                       Breites Weiterbildungsangebot
  aus Forschung und Wissenschaft                                                  für Berufsleute
  marktreife Produkte oder Dienst-        Gymnasium oder Berufslehre?                   Nach dem erfolgreichen Lehr-
  leistungen entstehen, braucht es            Die öffentliche Diskussion über     abschluss steht den jungen Berufs-
  eine Vielzahl von Fachleuten mit        die Art der Grundbildung, welche        leuten eine breite Palette von
  ­einem breiten Spektrum an Quali-       für eine erfolgreiche berufliche        ­eidgenössisch anerkannten Weiter-
   fikationen.                            Laufbahn die Richtige ist, verunsi-      bildungen der höheren Berufs­
       Sicher aber ist: In Zukunft        chert viele Eltern. Sie glauben, dass    bildung (Berufs- und höhere Fach-
   ­müssen die Berufstätigen in der       ihr Kind nur dann erfolgreich sein       prüfungen, Höhere Fachschulen) in
   Schweiz über ein höheres Bildungs-     wird, wenn es einen Uni-­A bschluss      praktisch alle Berufszweigen offen.
   und Qualifikationsniveau verfügen,     in der Tasche hat. ­Diesen Eltern ist    Diese Ausbildungen befähigen die
   da unsere Wirtschaft zunehmend         oft zu wenig bekannt, dass es heute      Absolventen anspruchsvolle Fach-
   wissens- und kompetenzintensiver       in der Schweiz gleich­wertige Alter-     und Führungsaufgaben zu über-
   wird. Die wichtigsten Bildungsziele    nativen für gelernte Berufsleute         nehmen.
   jeder Ausbildung, unabhängig von       gibt. Durch die Auf­wertung der               Mit der Berufsmaturität ist der
   der Qualifikationsstufe, müssen        ­Berufslehre mit der ­Berufsmaturität    prüfungsfreie Eintritt an eine ent-
   deshalb die Arbeitsmarktfähigkeit       und dem Aufbau der Fachhoch-            sprechende Fachhochschule mög-
   und die Vorbereitung für lebens­        schulen mit einem breiten Angebot       lich. Auch dort wird, wie an den
   langes Lernen sein.                     von angewandt-wissenschaftlichen        ­u niversitären Hochschulen, theo­-

8   H+I-Auslese Nr. 414, 25. März 2010
Aktuell

retisches Wissen vermittelt. Die         nach der gymnasialen Maturität die
Kenntnisse und Erfahrungen aus           Ausbildung an einer Universität
der Berufslehre lassen jedoch von        oder der ETH als zu theoretisch er-
Beginn an die praktische Anwen-          scheint, kann auch ein Studium an
dung des Gelernten zu. Fach­             einer Fachhochschule wählen. Da-
hochschulen leisten wichtige Bei-        mit der Anschluss ge­f unden wird,
träge zur Innovationsförderung und       muss zuerst ein Teil der Berufslehre
zum Wissenstransfer. Sie bilden          nachgeholt ­werden, entweder mit
­Kaderpersonen in verschiedensten        einem einjährigen Praktikum oder
 Bereichen aus und engagieren sich       mit einer ver­k ürzten Lehre in der
 in der anwendungsorientierten           zukünftigen Studienrichtung. Um-
 ­Forschung und Entwicklung. Damit       gekehrt kann nach ­einer Lehre mit
  übernehmen die Fachhochschulen         Berufsmaturität das Studium an ei-
  in der Innovationskette eine Brü-      ner Universität oder der ETH auf-
  ckenfunktion zwischen Wissen-          genommen werden. Dazu muss vor-
  schaft, Wirtschaft und Gesellschaft.   her die Lücke zwischen Berufsmatura
                                         und gymna­sialer Matura in einem
Berufslehre mit oder ohne                einjährigen Spezialkurs (Passarelle)
­Berufsmaturität?                        wettgemacht werden.
      Der Erwerb der Berufsmaturität
 während der Lehrzeit führt klar zu          Fazit: Es gibt keinen «guten»
 einer Mehrbelastung. Da der Ent-        oder «schlechten» Weg der Grund-
 scheid für oder gegen die Berufs-       bildung. Und klar ist auch, dass
 matura bereits vor Lehrbeginn ge-       Gymnasium und Berufslehre später
 fällt werden muss, ist dieser nicht     gleichwertige Laufbahnmöglich­
 immer einfach. Die Belastung in an-     keiten bieten. Niemand muss aus
 spruchsvollen Berufen von Hand-         Karrieregründen ins Gymnasium
 werk, Technik und Dienstleistung        gehen, wenn er lieber praxisbe­
 ist auch ohne Berufsmaturität hoch.     zogen arbeitet! Wichtig ist, dass
 Die lehrbegleitende Berufsmatu­         jede Schülerin und jeder Schüler
 rität (BM1) kann nur leistungswilli-    den für sich idealen Weg findet.
 gen und leistungsfähigen Schüle-        Dazu kann die Berufs- und Studien-
 rinnen und Schülern empfohlen           beratung mit ihren Fachleuten
 werden, die ein klares Interesse an     ­kompetente Unterstützung geben.
 einer erweiterten Allgemein­bildung
 haben. Bei Bedarf kann die Berufs-
 maturität im Voll- oder Teilzeit­          Cyrill Moser,
 modell auch noch nach der Berufs-          Berufs- und Studienberatung,
 lehre erworben werden (BM2).               Goldau

Das Schweizerische Bildungs­
system bietet Chancen für alle
    Das Schweizerische Bildungs-
system bietet sehr gute Mög­
lichkeiten, um die klassischen Aus-
bildungspfade zu wechseln. Wem

                                                                                H+I-Auslese Nr. 414, 25. März 2010   9
Themen CH

Schweiz: eHealth Barometer erstmals veröffentlicht

    Das erstmals durchgeführte            ausgelegt sind. Die Krankenhäuser       Rolle der PatientInnen – ist eher
Swiss eHealth Barometer wurde             planen künftig den verbreiteten         oberflächlich geblieben. Neben
kürzlich auf den InfoSocietyDays in       Einsatz von softwareunterstützter       dem Interesse fehlt es oft am
Bern vorgestellt. Die Studie zeigt        Medikamentenverordnung und den          ­Vertrauen in die anderen beteilig-
den aktuellen Stand und die Ent-          elektronischen Austausch von             ten Akteure. Teilweise wird eine
wicklung von eHealth in der Schweiz       ­medizinischen PatientInnen-Daten.       «gläserne Ärzteschaft» und eine
auf. Im Zuge einer Online-Be­              Dominierend in dieser Entwicklung       Abhängigkeit von der IT-Industrie
fragung wurden 503 zufällig ausge-         sind die individuellen Kosten/Nut-      befürchtet. Damit verbunden ist
wählte Ärztinnen und Ärzte sowie           zen-Überlegungen.                       auch die fehlende Überzeugung,
92 IT- bzw. eHealth-Verantwortliche                                                dass sich Investitionen in eHealth
aus Krankenhäusern befragt. Im                   Ein Aufbruch zu einer systema-    wirklich lohnen. Hier könnte, so die
Auftrag der InfoSocietyDays wurde            tischeren Entwicklung von eHealth     Ergebnisse der Befragung, durch
die Studie in Kooperation mit der         in der Schweiz ist laut Studie auf       eine koordinierte Mittelvergabe,
FMH (Schweizer Ärzteverband),             ­allen Ebenen blockiert: Die «Stra-      auch in Form von Anstossfinan­
dem Koordinationsorgan eHealth             tegie eHealth Schweiz» ist gerade       zierungen durch die öffentliche
Bund-Kantone, den Gesundheits-             einmal bei 18 Prozent der Ärzte-        Hand, der Blockierung der Entwick-
departementen der Kantone Luzern           schaft überhaupt bekannt, und die       lung von eHealth auf finanzieller
und St. Gallen sowie der IG eHealth        Umsetzung wird vor allem von den        Ebene begegnet werden. Ein wei-
durchgeführt.                              Krankenhäusern beklagt. Die ge-         terer Ansatzpunkt bildet aus Sicht
                                           setzlichen Grundlagen sind laut         der Ärzteschaft die bessere Schu-
    Das Barometer zeigt auf, dass          ­B efragung mangelhaft und die          lung, was sich in einem mehrheit­
einzelne eHealth-Anwendungen in             ­Zufriedenheit mit dem heutigen        lichen Wunsch der Integration von
der Schweiz längst Alltag sind, dazu         Stand der Koordination ist mit        eHealth in die medizinische Aus­
zählen die Vernetzung von Kranken­           vier Prozent bei den Ärzten und       bildung zeigt.
häusern mit Krankenversicherun-              sechs Prozent bei den IT-Verant-
gen und IT-Supportunternehmen                wortlichen in den Krankenhäusern
sowie der Ärzteschaft mit Labors,            auf einem sehr tiefen Stand.            www.e-health-com.eu
IT-Supportunternehmen und Klini-
ken. Dabei handelt es sich aller-            Die Auseinandersetzung der
dings meist um Einzelfall-Anwen-          Ärzteschaft mit eHealth – als Mittel
dungen, welche aber kaum auf eine         beispielsweise zur Qualitätsver­
systematische Gesamtvernetzung            besserung oder für eine aktivere

10   H+I-Auslese Nr. 414, 25. März 2010
Themen CH

Keine Schwarzarbeit, auch nicht als Lehre

    CP. Seit einigen Jahren werden        ist eine besondere Form des              einige schon zu lange da sind, als
ausländische Kinder trotz fehlender       ­A rbeitsvertrages und in erster Linie   dass man sich noch getraute, das
Aufenthaltsbewilligung zur Schule          eine privatrechtliche Vereinbarung      Gesetz anzuwenden und sie auszu-
geschickt. Diese einerseits gut ge-        zwischen Ausbildner und Auszu­          weisen. Und leider zeigt die ­aktuelle
meinte und aufgrund internatio­            bildendem. Die Berufslehre ist der      Diskussion über den Zugang zur
naler Verpflichtungen obligatori-          Einstieg in die Berufswelt – in eine    ­Berufsbildung, dass man das Prob-
sche Einschulung weist andererseits        Welt, in der Behörden sowie Arbeit-      lem frischfröhlich weiter vor sich
einen auch durchaus prag­matischen         nehmer- und Arbeitgeberverbände          herschiebt und es – früher oder spä-
Ansatz auf: Wenn diese Kinder              ständig gegen jede Form von              ter – anderen überlässt, es zu ­lösen.
schon mal in der Schweiz sind, ist         Schwarzarbeit kämpfen und diese
es besser, sie schulisch zu bilden         hart bestrafen.                              Diese Laschheit kann nur in der
anstatt sie sich selbst zu über­lassen.                                            Sackgasse enden. Anstatt eine
                                                 Man muss sich bewusst sein,       mehr oder weniger legale Bastelei
     Die Politik muss nun den nächs-      dass, sobald diese Toleranz Einzug       auszusinnen, kümmerte man sich
ten absehbaren Schritt diskutieren,       in die Arbeitswelt gehalten hat, sie     besser um das wirkliche Problem
nämlich diese Jugendlichen auch           sich nicht allein auf die Berufslehre    und verminderte die Anzahl ille­
zur Berufsbildung zuzulassen. Die         beschränken lässt. Auszubildende         galer Ausländer. Es geht dabei
linken Stadtväter von Lausanne            werden angestellt, um den Berufs-        nicht darum, diese in Massen zu
­haben öffentlich verkündet, sie          nachwuchs sicherzustellen, nicht         ­legalisieren. Aber man muss einen
 wollten ihre Ausbildungsplätze           um sie anschliessend ins Ausland          Weg finden, damit Personen, die
 auch Sans-Papiers zugänglich ma-         ziehen zu lassen. Über kurz oder          unsere Wirtschaft braucht, und die
 chen. Nur ein paar Tage später hat       lang wird es Stimmen geben, die           die Schweiz aufnehmen kann, legal
 der Nationalrat im Bundesbern mit        fordern, dass in der Schweiz ausge-       arbeiten können. Für die anderen
 93 zu 85 Stimmen eine Motion des         bildete Sans-Papiers Zugang zu            Fälle gilt es, das Gesetz anzu­
 Genfer Luc Barthassat (CVP) ange-        ­e iner regulären Beschäftigung           wenden – systematisch und un­
 nommen, die den Bundesrat beauf-          ­haben sollen. Wie heute schon,          verzüglich.
 tragt «Jugendlichen ohne gesetzli-         wird man uns erklären, dass es
 chen Status, die ihre Schulbildung         ­d arum geht, die gewährte Aus­
 in der Schweiz absolviert haben,            bildung rentabel zu machen und zu
 eine Berufslehre [zu] ermöglichen».         verhindern, dass diese Personen in
 Die Kämpfer für die Sans-Papiers            die Delinquenz abrutschen… All
 frohlockten verständlicherweise.            das erinnert stark an eine ver-
 Dass aber auch ein Vertreter einer          steckte und heimliche Pseudole­
 Deutschschweizer Berufsorgani­              galisierung, die nicht als solche
 sation dazu aufrief, dem geltenden          ­daherkommt, und für die niemand
 Recht die Anwendung zu verwei-               verantwortlich sein will.
 gern, erstaunt doch relativ stark.
                                              Die Wahrheit ist, dass die Pro-
    Es ist ein Irrtum zu glauben, das     blematik illegaler Einwanderer zu
Recht auf Schulbildung beinhalte          lange schleifen gelassen wurde.
als logische Folge auch das Recht         Aus Schludrigkeit oder Unfähigkeit
auf Berufsbildung. Die Schule wird        haben die betroffenen Behörden
der Bevölkerung von der öffent­           lieber die Augen verschlossen und
lichen Hand zur Verfügung gestellt.       damit die Situation verschlimmert.
Eine Berufslehre hingegen ist ein         Heute gibt es in der Schweiz zahl-
Arbeitsverhältnis. Der Lehrvertrag        reiche Sans-Papiers, von denen

                                                                                          H+I-Auslese Nr. 414, 25. März 2010   11
Themen CH

Wachstum
     AS. Die beiden zentralen             nenmarkt. Die gegenwärtige Krise             Auch die räumliche Wirklichkeit
Wachstumskräfte der vergangenen           wird aber die öffentliche Bereit-       der Schweiz hat sich in den vergan-
Jahre waren der Aussenhandel und          schaft auch für vorsichtige Libera-     genen Jahrzehnten grundlegend
der Finanzsektor. Die sich allmäh-        lisierungsschritte weiter mindern       verändert. Die Beschreibung der
lich ausbreitende globale Wirt-           (Stichworte Elektrizitätsmarkt, Post-   heutigen Siedlungsstruktur ent-
schaftskrise wird zur Folge haben,        stellennetz). Generell wird mit ei-     zieht sich mehr und mehr den
dass es einerseits zu einer deut­         nem erstarkenden Misstrauen ge-         ­u rsprünglichen Kategorien von
lichen Verlangsamung des Aussen-          gen marktwirtschaftliche und             «Stadt» und «Land». Ökonomisches
handels kommen und andererseits           wettbewerbliche Lösungsansätze           und gesellschaftliches Handeln ist
der Finanzsektor einen schwierigen        zu rechnen sein. Hinzu kommt, dass       immer weniger an geographische
Konsolidierungsprozess durch­             nirgendwo die Vetokräfte einzelner       Grenzen gebunden. Vielmehr ent-
laufen wird. Somit brechen auch die       Gruppen (Kantone, Gemeinden,             steht eine Collage von städtischen,
zwei zentralen Wachstumsstützen           Branchen, Verbände) so stark sind        vorstädtischen und ländlichen Ele-
für die Schweiz weg. Es wird nun          wie in der Schweiz. Die Zersplitte-      menten, die gemeinsam ein natio-
darauf ankommen, wie sich die             rung der Exe­k utive schwächt die        nales Netzwerk von Agglomera­
Schweiz angesichts dieser Aus-            Reaktionsfähigkeit der Schweiz in        tionen bilden.
gangslage wieder aufrichten kann.         der Krise zusätzlich.
Die Schweiz verdankt vor allem                                                          Trotz jahrzehntelanger und
­ihrer hohen wirtschaftlichen Offen-           Die gegenwärtige Wirtschafts-      kostspieliger Dezentralisierungsbe-
 heit und der damit einhergehenden        krise diskreditiert liberale, markt-    mühungen konzentrieren sich die
 Stärke des Exportsektors viel ihres      wirtschaftliche und wettbewerb­s ­      wirtschaftliche Wertschöpfung,
 erworbenen Wohlstandes. In einer         orientierte Lösungsansätze kei­-        Pendlerströme und auch die
 Welt, die in der Krise jedoch zuneh-     neswegs. Abgesehen davon, dass          ­W issenschaft auf die Metropolitan-
 mend protektionistischer werden          überzeugende Alternativen dazu           regionen Zürich, Basel, Bern, Genf,
 wird, sieht sich die schweizerische      nirgends auszumachen sind, muss          Lausanne und Lugano. Die tradi­
 Volkswirtschaft vor grosse Heraus-       vielmehr konstatiert werden, dass        tionellen kleinräumigen, fö­
 forderungen gestellt.                    in vielen Bereichen nicht zu viel,       deralistischen Entscheidungspro-
                                          sondern zu wenig Wettbewerb,             zesse vermögen den institutio­nellen
   Zu diesen Herausforderungen            Markt und ordnungspolitische             Anforderungen, die diese neuen
gesellen sich nach wie vor beste-         ­Rigorosität mit­verursachend für die    ­d ynamischen Zentren verlangen,
hende Strukturprobleme im Bin-             Krise war.                               immer weniger gerecht zu werden.

Mitgliederversammlung mit neuen Aufgaben
     REV. Am vergangenen Montag-          erlaubt, innovative Kleinprojekte       Plattform zur Koordination öffent­
abend erwarteten die Mitglieder-          rasch zu unterstützen. Der Antrags-     licher Aufgaben zu benutzen. Sie
versammlung des REV Einsiedeln            weg für Fördermittel wurde ver­         ­berät neu gemeinsame Strategien
neue Aufgaben. Zwar beschäf­tigten        einfacht und klar umschrieben.           oder Konzepte, ortet mögliche Zu-
sie sich zunächst unter der Leitung                                                sammenarbeitsprojekte und regelt
von Präsident Markus Oechslin mit             Wie erwähnt, betrifft eine           ihre Durchführung. Diese neuen Auf-
der Erfolgsbilanz des Jahres 2009.        ­ euerung auch den Aufgaben­
                                          N                                        gaben wurden auch gleich ange-
In dieser Zeit wurde die interne          bereich der Mitgliederversammlung.       packt und erste Projektideen erar-
­O rganisation des REV völlig um­         Jede Gemeinde der Region Einsie-         beitet. Sie reichen von erneuerbaren
 gekrempelt: Statuten, Strategie          deln ist dort mit zwei Ratsmitglie-      Energien bis hin zur klaren Posi­
 und Geschäftsreglement erhielten         dern vertreten. Deshalb macht es         tionierung als gesunde Bergregion.
 neue Inhalte. Ein neuer Fonds            Sinn, die Mitgliederversammlung als                             KK / 18.03.10

12   H+I-Auslese Nr. 414, 25. März 2010
Index

Grosshandelspreise                                                    (Basis Mai 2003 = 100)

             Gesamtangebot
                             Jan.      Febr.     März      April       Mai         Juni      Juli      Aug.     Sept.      Okt.          Nov.      Dez.
    2008                    109,1     109,3      109,9     110,7       112,0   112,6         113,2     112,6    112,0     111,4          109,8     109,0
    2009                    108,0     107,4      106,8     106,7       106,4   106,3         106,3     106,4    106,6     106,1          106,1     106,2
    2010                    106,6     106,3
      *                     -1,3 %    -1,0 %

             Produzentenpreise
                             Jan.      Febr.     März      April       Mai         Juni      Juli      Aug.     Sept.      Okt.          Nov.      Dez.
    2008                    108,2     108,7      109,0     109,9       111,2   111,7         112,0     111,2    110,7     110,4          110,0     109,7
    2009                    109,4     108,6      108,2     108,2       107,9   107,9         107,7     107,7    107,8     107,3          107,2     107,4
    2010                    107,8     107,5

             Importpreise
                             Jan.      Febr.     März      April       Mai         Juni      Juli      Aug.     Sept.      Okt.          Nov.      Dez.
    2008                    110,7     110,5      111,7     112,1       113,5   114,4         115,6     115,4    114,6     113,2          109,3     107,6
    2009                    105,5     105,0      104,2     103,6       103,4   103,4         103,6     104,0    104,3     103,8          103,9     104,0
    2010                    104,3     104,0

Konsumentenpreise                                                     (Basis Dezember 2005 = 100)
             Totalindex
                             Jan.      Febr.     März      April       Mai         Juni      Juli      Aug.     Sept.      Okt.          Nov.      Dez.
     2008                   102,3      102,5     102,8     103,6       104,5   104,6         104,2     103,9    104,0     104,6          103,9     103,4
     2009                   102,5      102,7     102,4     103,3       103,5   103,6         103,0     103,1    103,1     103,7          103,9     103,6
     2010                   103,5      103,7
       *                    +1,0 %    +0,9 %

                                                                        Gewichtung        Gewichtung               2009                        2010
                                                                         in % 2008         in % 2009    Sept.   Okt.  Nov.        Dez.      Jan.  Feb.
                           Monatsindex (Dez, 2005 = 100)
                                         Totalindex                         100               100       103,1   103,7   103,9     103,6    103,5   103,7
                           Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke       11,091            10,903      104,5   103,2   103,3     103,2    103,9   104,3
                              Alkoholische Getränke und Tabak              1,785             1,696      108,7   108,5   108,6     108,1    108,8   108,9
 Nach Gruppen von Gütern

                                   Bekleidung und Schuhe                   4,434             4,553       93,2   109,5   109,5     106,6     93,9    93,9
   und Dienstleistungen

                                    Wohnen und Energie                    25,212            25,092      107,6   108,0   108,2     108,0    109,1   109,4
                            Hausrat und laufende Haushaltführung           4,762             4,968      102,8   102,7   102,6     102,9    102,2   101,7
                                     Gesundheitspflege                    14,467            14,075      100,2   100,3   100,4     100,3    100,3   100,4
                                           Verkehr                        11,285            11,157      103,8   103,4   104,9     104,0    104,7   105,0
                                  Nachrichtenübermittlung                  2,938             2,716       88,5    88,5    88,5      88,5     86,9    86,9
                                     Freizeit und Kultur                  10,607            10,615       98,8    98,6    98,4      98,7     98,6    98,1
                                  Erziehung und Unterricht                0,674             0,684       106,1   106,1   106,1     106,1    106,1   106,1
                                   Restaurants und Hotels                 8,142             8,332       106,8   106,6   106,6     106,6    107,5   107,7
                            Sonstige Waren und Dienstleistungen           4,603             5,209       102,3   102,3   102,3     102,3    103,0   103,6
                                         Inlandgüter                      71,506            71,292      104,9   104,9   104,9     105,0    105,1   105,5
Herkunft
und Art

                                        Auslandgüter                      28,494            28,708       98,4   100,7   101,2     100,3     99,4    99,1
 Nach

                                            Waren                         43,493            43,208      100,1   101,5   101,8     101,2    100,7   100,5
                                      Dienstleistungen                    56,507            56,792      105,4   105,4   105,5     105,5    105,7   106,1
* Veränderungen in Prozenten zum Vorjahresmonat
Die neuesten Zahlen der Grosshandels- und Konsumentenpreise erhalten Sie jederzeit
unter http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/05.html

                                                                                                                    H+I-Auslese Nr. 414, 25. März 2010     13
Kommentar zum Zeitgeschehen

Umfragitis

      Umfragen aller Art sind gerade        Realität häufig eine beachtliche       im Vorfeld zur Minarett-Abstim-
im Zeitalter des Internets beliebter      ­Diskrepanz. Das liegt im Wesent­        mung ist ein signifikantes Beispiel
denn je. Nicht zuletzt die Print­          lichen an drei Gründen: Zum einen       dafür.
medien scheinen ihr Heil gegen             fehlt es an der Professionalität der
­Leserschwund bei der Demoskopie           Umfragen. Um zu möglichst reprä-              Umfragen mit politischen Fra-
 zu suchen. So veröffentlicht neuer-       sentativen Ergebnissen zu gelan-        gestellungen vermögen denn auch
 dings der Zürcher Tagesanzeiger           gen, sind Umfragen nach streng          in der Praxis kaum zu überzeugen:
 täglich eine Leserumfrage zu einer        wissenschaftlichen Methoden zu          Politik lässt sich nun einmal nicht in
 mehr oder weniger aktuellen Aller-        konzipieren und durchzuführen,          Form eines Produkten-Marketings
 welts-Frage. Aber selbst die Redak-       was in der Praxis mit einem erheb-      verkaufen. Politischer Erfolg lebt
 toren unserer Lokalblätter scheinen       lichen Finanzaufwand verbunden          davon, dass die nolens volens be-
 immer mehr davon angetan zu sein.         ist. Gerade die Billig-Demoskopie       troffenen Bürger und Bürgerinnen
 Im Vordergrund steht dabei die            erbringt zwar manchmal erstaun­         von einer politischen Anschauung
 ­Publikation von Umfragen zu poli-        liche Resultate, die allerdings einer   überzeugt werden können. Denn
  tischen Themen.                          vertieften Überprüfung kaum stand       unsere Demokratie ist immer noch
                                           halten. Das liegt bei politischen       eine Abstimmungs- und nicht eine
       Was macht die Attraktivität         Umfragen nicht selten auch daran,       Umfragedemokratie, wie jüngst ein
­s olcher Umfragen für die Medien          dass diese zu einem Zeitpunkt           erfahrener Bundesrat zu Recht fest-
 aus? Umfragen sind heute (im              durchgeführt werden, wo über-           stellte. Gerade auch deshalb ist der
 Abonnement) relativ günstig zu            haupt noch keine Meinungsbildung        Stellenwert politischer Umfragen
 ­haben und vermitteln auf einen           in der Öffentlichkeit zum betreffen-    stark zu relativieren. Jedenfalls darf
  Blick (vermeintlich) klare Aussagen      den Thema stattgefunden hat.            es nicht sein, dass die politische
  zu oft komplexen Sachfragen. Die         ­Solche Umfragen vermitteln zwar        Führung ihre Meinungsbildung
  statistische, zumeist detaillierte        spontane Bauch-Entscheid-Resul-        ­immer mehr nach Umfrageergeb-
  ­D okumentierung der Ergebnisse           tate, die allerdings bis zur Urnen-     nissen ausrichtet und die eigene
   verschafft der Umfrage einen seriö­      abstimmung noch mehrmals än-            Überzeugung solch fragwürdig
   sen Eindruck und die mitgelie­ferten     dern können. Politik ist und bleibt     ­e rmittelten Mehrheitsmeinungen
   Grafiken lassen eine fachmännische       eben ein dynamischer Prozess, der        unterordnet. Denn Demoskopie lie-
   Aufmachung zu. Zudem können die          sich nur in begrenztem Umfange           fert kaum politisch fassbare Ergeb-
   Journalisten mit einem Primeur           durch demoskopische Umfragen             nisse und schon gar nicht ist Demos­
   glänzen, der ihnen auch die Gele-        messen lässt. Es wird denn auch          kopie mit der öffentlichen Meinung
   genheit gibt, das Umfrageergebnis        häufig vergessen, dass der Mensch        gleichzusetzen. Vielmehr erzeugt
   nach eigenem Gusto zu interpre­          mit seiner oftmals täglich schwan-       Demoskopie öffentliche Meinung
   tieren und daraus die vorgefassten       kenden Befindlichkeit als Adressat       (zusehends häufiger in eine durch
   politischen Schlüsse zu ziehen.          der demoskopischen Fragestellung         entsprechende Fragestellung mehr
   Schon die Fragestellung lässt denn       fungiert. So gesehen erstaunt es         oder weniger manipulierte Rich-
   auch nicht selten den Rückschluss        nicht, dass selbst professionelle        tung), eine Entwicklung, welche die
   auf die politische Einstellung des       und mit grossem Kostenaufwand            Umfragitis im politischen Bereich
   Auftraggebers der Umfrage zu.            ermittelte Umfrageergebnisse sich        denn auch weitgehend entzaubert!
                                            im Nachhinein als Fehlschlag er­
   Allerdings zeigt der Vergleich           weisen können. Der nachgerade
der Umfrageergebnisse mit der               berühmte Flop der SRG-Umfrage              Toni Dettling, Schwyz

                                                                                          H+I-Auslese Nr. 414, 25. März 2010   15
Generalversammlung des                                                        Kostenlose Informations­
H + I des Kantons Schwyz                                                      veranstaltung für
Am Dienstag, 7. September 2010, ab ca. 16.15 bis                              Neuunternehmer im
21.30 Uhr lädt der H + I seine Mitglieder zur General-
versammlung ein. Es ist uns eine grosse Ehre Herrn
                                                                              Technologiezentrum
Nationalrat und Bauernpräsident Hansjörg Walter                               Steinen
an der diesjährigen GV als Referenten begrüssen zu
                                                                              Am Montag, 19. April 2010, führt das Amt für Wirt-
dürfen.
                                                                              schaft des Kantons Schwyz und das Technologie-
Die Generalversammlung findet im Hotel Bären in                               zentrum Steinen eine Veranstaltung für Neu­
8853 Lachen statt. Wir bitten Sie, diesen Termin vor-                         unternehmer durch.
sorglich zu reservieren; die Einladungen werden erst
                                                                              Dieser Anlass richtet sich an Personen, welche sich mit
später versandt.
                                                                              dem Gedanken zur beruflichen Selbstständigkeit
                                                                              auseinandersetzen, kurz davor stehen oder als Jung-
                                                                              unternehmer aktiv sind.
Gesellschaftsanlass des
                                                                              Das detaillierte Programm finden Sie unter www.tech-
H + I des Kantons Schwyz                                                      nologiezentrum.ch.
Am Donnerstag, 1. Juli 2010, ab ca. 16.00 bis 21.30                           Die Veranstaltung findet im Technologiezentrum
Uhr lädt der H + I seine Mitglieder zum Gesellschafts-                        an der Frauholzstrasse 9b in Steinen SZ von 17.00
anlass ein. Das Programm wird zu gegebener Zeit                               bis 20.30 Uhr statt. Aus organisatorischen Gründen
­b ekannt gegeben.                                                            danken wir Ihnen für eine kurze Anmeldung per Fax
Wir bitten Sie, diesen Termin vorsorglich zu reser­                           auf die Nummer 041 810 26 14 oder per E-Mail an
vieren; die Einladungen werden erst später versandt.                          ­s teinen@technologiezentrum.ch. Die Teilnahme ist
                                                                               ­unverbindlich und kostenlos.

                                      Diese Ausgabe wird gesponsert von
                             Brauerei Rosengarten AG,
                          Spitalstrasse 14, 8840 Einsiedeln
                                    www.beer.ch

Nr. Datum      Sponsor                                                            421 25.11.2010
407 27.08.2009 Garaventa AG, Zweigstelle Goldau,                                  422 16.12.2010     CONVISA AG , Unternehmens-, Steuer- und Rechtsberatung,
               Bergstrasse 9, 6410 Goldau                                                            Schwyz, Pfäffikon, Altdorf
408 24.09.2009 OMIDA AG, Homöopathische Arzneimittel, Erlistrasse 2,              423   27.01.2011
               6403 Küssnacht am Rigi                                             424   24.02.2011
409 29.10.2009 Sparkasse Schwyz, Herrengasse 23, 6431 Schwyz                      425   29.03.2011   Beat Föhn AG, Plattenbeläge, Gätzlistrasse 2, 6440 Brunnen
410 26.11.2009 Meister & Co. AG, Schmuckmanufaktur, Hauptstrasse 66,              426   28.04.2011
               8832 Wollerau                                                      427   26.05.2011
411 17.12.2009 CREDIT SUISSE AG , Firmenkunden KMU,                               428   23.06.2011   Schwyzer Kantonalbank, Bahnhofstrasse 3, 6431 Schwyz
               8853 Lachen SZ / 8808 Pfäffikon SZ                                 429   25.08.2011
412 28.01.2010 Feusi & Partner AG, Architekturbüro,                               430   29.09.2011
               Schindellegistrasse 36, 8808 Pfäffikon                             431   27.10.2011
413 25.02.2010 Kürzi AG, Werner-Kälinstrasse 11, 8840 Einsiedeln                  432   24.11.2011
414 25.03.2010 Brauerei Rosengarten AG, Spitalstrasse 14, 8840 Einsiedeln         433   15.12.2011   ROESLE FRICK & PARTNER Rechtsanwälte und Urkundspersonen,
415 29.04.2010 Käppeli Strassen- und Tiefbau AG Schwyz                                               Zürich und Pfäffikon / SZ
416 27.05.2010 Tisel Lackiertechnik AG, Zugerstrasse 61, 6403 Küssnacht am Rigi   434   21.01.2012
417 24.06.2010                                                                    435   23.02.2012
418 26.08.2010                                                                    436   29.03.2012
419 23.09.2010                                                                    437   26.04.2012
420 28.10.2010 Victorinox AG, Schmiedgasse 57, 6438 Ibach                         438   24.05.2012

16   H+I-Auslese Nr. 414, 25. März 2010
Sie können auch lesen