Hubertus Aktuell St. Gallischer Jägerverein Hubertus

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Hubertus Aktuell St. Gallischer Jägerverein Hubertus
St. Gallischer Jägerverein Hubertus

Hubertus
Aktuell

www.jagd-hubertus.ch                  2. Ausgabe 2020
Hubertus Aktuell St. Gallischer Jägerverein Hubertus
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Hubertus Aktuell St. Gallischer Jägerverein Hubertus
Inhalt                                                        Titelseite: Gamsgeiss mit Kitz
                                                                        Quelle: Adobe Stock

Editorial – So geht es nicht!         3    Bock auf Wild                              47

Wenn die Hauptversammlung
             Hauptversamm fehlt,            Wie man den Igel bettet, so liegt er       51
fehlt viel!                           7
                                            #helvetiaunterstützt – Spendenaktion
Revision des St. Galler Jagdgesetzes9      für coronabetroffene Vereine        55

Trophäenbewertung 2020 –                    Stopp Tierleid – Lobbykampagne
Freude herrscht                       13   gegen unsere Initiative                    57

Die Waldbiodiversität                 16   Leserbrief61

Benno B. A. Stadler – Unser grafisches      Gratulationen62
Gewissen im Hintergrund               22
                                            Willkommen63
Hans Oettli – Fast nicht zu glauben   25
                                            Wildtierkalender 2021                      65
Wieselförderung – Unterschlupf
für Mäusejäger                        29   Afrikanische Schweinepest (ASP) auf
                                            dem Vormarsch                      67
Bericht über die Schweisshunde­
prüfungen im Jahr 2020                33   Impressum72

Hundekurse im Erlenholz – ein
wichtiges und geschätztes Angebot     36

Das Hubertus-Weiterbildungs­-
angebot 2021                          39

Wildschadenverhütungs
Wildschadenverhütungsmassnahmen
im Wald
Verfahren bei Wildschaden      41

Abgabe der Gamstrophäen zur
Hegeschau 2021                        45

                                                                                          1
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Hubertus Aktuell St. Gallischer Jägerverein Hubertus
Editorial
So geht es nicht!
Die Abstimmung über das Eidgenössische Jagdgesetz
hat rote Linien aufgezeigt und Erkenntnisse gebracht,
die zu denken und zugleich Inputs für unsere anstehen-
de Abstimmung zur «Stopp Tierleid-Initiative» geben.

1. Kampagne der Gegnerschaft                      Nein-Seite investierte deutlich mehr als das
Nach einer verlorenen Abstimmung ist es           Doppelte, wohl deutlich über 5 Mio. Franken
billig, sich über die Kampagne der «Sieger»       (siehe Grafik). Diese offensichtliche Falsch­
zu beschweren. Wenn Falschinformationen           aussage passt aber zur Kampagne und de­
in Wort und Bild jedoch Kampagnenkonzept          ren Verhältnis zur Wahrheit.
sind und die Absender (sprich Tierschutzor­
ganisationen) sich als die «Guten» präsentie­     2. Medien als Gehilfen
ren, dann ist dies inakzeptabel.                  Auch die Klage gegen tendenziöse Medien
Dazu passt, dass am Sonntagabend von              ist billig. Wenn sie sich aber so unverhohlen
den Verantwortlichen des Nein-Komitees –          dokumentiert wie beim Jagdgesetz, dann
medial unwidersprochen – gesagt wird, sie         muss auch das erwähnt werden. Als eines
hätten 2 Mio. Franken investiert. Als erfahre­    von vielen Beispielen dient der Rundschau­
ner Kampagnenleiter auf nationaler Ebene          bericht über die Trophäenjagd. Es gibt wohl
kann ich die Lage sehr gut einschätzen. Die       keinen anderen Grund für die Terminierung

Anzahl der Pro- und Contra-Inserate (Stichtag: 13 Tage vor dem Abstimmungstermin)

Quelle: Flückiger, Bernadette und Marc Bühlmann (2020). APS-Zeitungs- und Inserateanalyse zu den
Abstimmungen vom 27. September 2020. Zwischenstand vom 14.09.2020. Bern: Année Politique Suisse,
Institut für Politikwissenschaft der Universität Bern.

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Hubertus Aktuell St. Gallischer Jägerverein Hubertus
4 gewinnt!
                             Vier Bereiche an sieben Standorten:

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                                                                    Papeterie & Atelier
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                                              2

                                             Interior Design
                                             Von vitra bis Lista,
                                             von Home bis Office.

        3

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                                                                                             Print Solutions
                                                                                     Kompetenz von Samsung
                                                                                             bis Konica Minolta.

    Appenzell · Amriswil · Flawil · Gossau · Kaltbrunn · Schaffhausen · Weinfelden

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Hubertus Aktuell St. Gallischer Jägerverein Hubertus
eines solchen Berichts kurz vor einem rele­    Jägerschaft und damit den Nein-Slogan «Ab­
vanten Abstimmungstermin, als die kalku­       schuss-Gesetz». Dies vor allem, wenn solche
lierte Einflussnahme. Dass der Beitrag dann    Aussagen aus Kantonen kommen, die ohne­
einseitig daherkommt, gehört natürlich zum     hin im Fokus der Kampagne standen.
Konzept und erstaunt nicht.
Aber auch die Interviews am Sonntag im         5. Fehlende Geschlossenheit
SRF stellten die Gesinnung der Journalis­      der Jägerschaft
ten bloss. Wenn sich die Tierschutzvertreter   Einmal mehr ist es den Gegnern der Vorlage
wörtlich als «David» im Kampf gegen Goli­      gelungen, aktive Jäger zu Aussagen gegen
ath (Jagd) darstellten, wurde dies wie abge­   das Jagdgesetz zu motivieren. Natürlich gibt
sprochen aufgenommen. Auch das immer           es Gesetzesbestimmungen, die nicht allen
wieder bemühte Lob, der Nein-Seite sei es      Jägerinnen und Jägern gefallen haben (auch
gelungen, mit ihren «Argumenten» die Be­       mir). Es ist aber absolut unverständlich,
völkerung zu überzeugen, war entblössend.      wenn solch persönliche Positionen gegen
                                               die Interessen der Jagd breit publiziert wer­
3. Mut zum Risiko                              den. Die «Nein-sagenden Jäger» waren ein
Genug der Schelte an Dritte, kommen wir zu     wichtiges Element in der Nein-Kampagne
uns selbst. Dass es ein Abstimmungskampf       und haben gerade verunsicherte Stimm­
der Emotionen werden würde, war wohl al­       bürger stark beeinflusst. Natürlich darf jeder
len klar. Denn wenn es um Tiere geht, spie­    zu seiner Meinung stehen, doch sich aktiv
len Bilder und Emotionen immer eine zent­      in eine solch widrige Kampagne gegen die
rale Rolle. Dass unsere Seite nicht den Mut    Jagd einbinden zu lassen, geht gar nicht und
hatte, auch mit Emotionen (z. B. gerissene     muss thematisiert werden.
Tiere; Tiere, die neu geschützt gewesen
wären etc.) zu arbeiten, ist unverständlich.   6. Mein Kommentar
Dass ein reines Textplakat mit einer ratio­    Die Abstimmungskampagne zum Jagdge-
nalen JA-Botschaft gegen die sachwidrige,      setz war ein Trauerspiel, nicht unerwartet,
tendenziöse und vor allem emotionale Bild­     aber im Ausmass doch überraschend. Denn
sprache der Gegner ohne Wirkung bleibt,        die Desinformation der NEIN-Kampagne,
war zu erwarten.                               deren verdeckte und offene Medien­
Mit Blick auf unsere Abstimmung zur            unterstützung wie auch die blutleere JA-
«Stopp Tierleid-Initiative» wird uns die-      Kampagne schafften einen Gegensatz, vor
ser Fehler nicht passieren, zumal unse-        dem das Resultat noch erstaunlich knapp
re Bilder vielleicht auch verstörend, aber     ausfiel. Gerade dieses knappe Resultat
ehrlich und genau auf das Problem fo-          zeigt, wie viel möglich gewesen wäre.
kussiert sind.                                 Für die St. Galler Jagd bietet dieses
                                               staatspolitische Trauerspiel der Jagdge-
4. Unnötige Provokationen                      setzabstimmung aber viele Erkenntnisse,
Absolut inakzeptabel waren aggressive und      die wir in die Abstimmungskampagne zu
provozierende Aussagen aus der Jägerschaft,    unserer «Stopp Tierleid-Initiative» ein-
einerseits gegen den Tierschutz und ande­      fliessen lassen werden; sicher nicht so
rerseits zu «Selbsthilfe-Aktionen». Gerade     wahrheitswidrig und verzerrt, aber min-
solche Provokationen dienten den Medien        destens so emotional.
als Aufhänger für ihre Stories und zemen­
tierten das Bild einer «abschusswütigen»                            Peter Weigelt, Präsident

                                                                                           5
Hubertus Aktuell St. Gallischer Jägerverein Hubertus
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Hubertus Aktuell St. Gallischer Jägerverein Hubertus
Wenn die Hauptversamm-
lung fehlt, fehlt viel!
Oft hört man, dass Vereins-Hauptversammlungen reine Vereinsmeierei seien
und eigentlich nicht mehr in die heutige Zeit passen würden. Corona be-
dingt haben nun viele Vereine auf ihre traditionellen Hauptversammlungen
verzichten müssen und plötzlich stellt man fest, dass doch etwas fehlt, wenn
dieser Jahresanlass nicht mehr stattfindet.

Auch dem St. Gallischen Jägerverein Huber­
tus erging es nicht besser. Für die auf den
traditionellen ersten Samstag im März ange­
setzte Hauptversammlung zeichneten unse­
re Kameraden der Jagdgesellschaft Gossau
verantwortlich. Mit grossem Engagement
haben sie alles vorbereitet, um unserer HV
in Gossau einen würdigen Rahmen zu ver­
leihen. Der Fürstenlandsaal wäre am Sams­
tag 7. März zu einem attraktiven, jagdlichen
Vereinslokal umfunktioniert worden. Doch         Die neue Lage und die Reaktionen unserer
es sollte anders kommen.                         älteren Mitglieder bewog uns dann, die HV
                                                 in Gossau abzusagen und auf den 12. Juni
Hektische Entwicklung in                         zu verschieben. Am 11. März wurde Coro­
angespannter Lage                                na zur weltweiten Pandemie erklärt und der
Am 28. Februar entschied der Bundesrat,          Bundesrat beschloss am 16. März den Lock­
dass Veranstaltungen mit über 1000 Perso­        down und erklärte die «ausserordentliche
nen ab sofort verboten werden. Der Auto­         Lage». Am selben Tag führte der Hubertus
mobilsalon, die Basler Fasnacht und der En­      Vorstand nochmals eine Videokonferenz
gadiner Skimarathon wurden abgesagt. Wir         durch und beschloss die temporäre Stillle­
haben in diesem Umfeld im Hubertus-Vor­          gung der Schiessanlage und aller Vereins­
stand im Rahmen einer Telefonkonferenz           aktivitäten. Gleichzeitig wurde beschlossen,
beschlossen, die HV 2020 durchzuführen,          die HV 2020 als Zirkularbeschluss durch-
selbstverständlich unter Einhaltung aller Vor­   zuführen.
gaben. Per Mail an alle Mitglieder habe ich
am 4. März diesen Entscheid bekannt ge­          Nur langsamer Wiedereinstieg
geben. Am 5. März vermeldete die Schweiz         Am 22. Mai erlaubten es die Umstände, das
den ersten Corona-Todesfall und gleichzeitig     Erlenholz ein erstes Mal in diesem Jahr zu
gingen zahlreiche Entschuldigungen für die       öffnen. Mit grossem Aufwand wurden dazu
HV ein, vornehmlich von älteren Mitgliedern,     die notwendigen Voraussetzungen geschaf­
die aus Vorsicht nicht nach Gossau kommen        fen. Doch der Ansturm blieb aus, zu verun­
wollten.                                         sichert waren noch viele unserer Mitglieder.

                                                                                           7
Hubertus Aktuell St. Gallischer Jägerverein Hubertus
Erst nach und nach kamen die Schützinnen                      und die vielen abgesagten Vermietungen
und Schützen wieder zum Schiesstraining.                      des Blockhauses wirkten und wirken sich
Zum eher schleppenden Neuanfang trug                          massiv auf unsere Rechnung aus. Insgesamt
natürlich auch bei, dass der Schiessnach­                     muss mit Mindererträgen von rund 40 000
weis auf Grund der ausserordentlichen Situ­                   Franken gerechnet werden. Da die Ausga­
ation bis zum 16. März 2021 Gültigkeit hat.                   ben nicht im selben Mass gesenkt werden
                                                              konnten, erwarten wir in der Jahresrech­
Massiver Verlust                                              nung 2020 deutliche Corona-Spuren.
Die fehlenden Aktivitäten auf der Schiessan­
lage, die fehlenden Umsätze im Restaurant                                                       Peter Weigelt

Traktandum                                              Antrag Vorstand                  Ja      Nein    Enth.
Genehmigung Protokoll der letzten Hauptver­ Genehmigung des Protokolls                    304       0        3
sammlung vom 9. März 2019
Abnahme Jahresbericht 2019 des Präsidenten Zustimmung zum Jahresbericht                   306       0        1
Genehmigung Jahresrechnung 2019                         Genehmigung der Jahresrechnung    306       0        1
Entlastung Vorstand und Kassier                         Antrag Revisoren: Genehmigung     305       1        1
                                                        und Entlastung
Genehmigung Jahresbeitrag 2020                          Zustimmung zum Jahresbeitrag      305       0        2
                                                        von CHF 80.00
Genehmigung Budget 2020                                 Zustimmung zum Budget 2020        305       0        2
Genehmigung des Kredits für die Parkplatz-              Zustimmung zum Kredit für die     285       11      11
Sanierung von max. CHF 100 000.00                       Parkplatz-Sanierung
Ersatzwahl in den Vorstand (für Reto Mauchle,           Zustimmung zur Wahl von Hannes    297       2        8
Andwil wird Hannes Kundert, St. Gallen vorgeschlagen)   Kundert
307 gültige Abstimmungsbogen/absolutes Mehr 154

8
Revision des St. Galler
Jagdgesetzes
                                                 Punkte müssen vertieft überprüft werden.
                                                 Aus Sicht von RJSG gilt dies insbesondere
                                                 für die Revierbewertung, die bei der letzten
                                                 Vergabe zu grossen Diskussionen in den
                                                 Jagdgesellschaften geführt hat, da die zum
                                                 Teil massiven Auf- und Abschläge als unfair
                                                 und sachwidrig empfunden wurden.

                                                 Breite Mitwirkung aller Reviere
                                                 Vor diesem Hintergrund hat RJSG ein eige­
                                                 nes Bewertungsmodell vorgeschlagen, das
                                                 transparent und vor allem für alle nachvoll­
                                                 ziehbar ist. Im Rahmen einer kantonalen
                                                 Obmännertagung wurde das Modell mit
                                                 den Jagdgesellschaften diskutiert, um einen
                                                 möglichst breit mitgetragenen Vorschlag
                                                 dem ANJF einreichen zu können. Auch die
                                                 weiteren Änderungsanträge wurden im Rah­
                                                 men der Obmännertagung besprochen und
Mit Blick auf die Neuvergabe der Reviere im      vernehmlasst.
Kanton St. Gallen im Jahr 2024 sind erste
Vorarbeiten für eine Revision des Jagdge­        Im Nachgang zur Obmännertagung in Gos­
setzes angelaufen. Denn die notwendigen          sau vom 29. Juni 2020 sind erfreulicherwei­
Anpassungen müssen zeitlich so bereitste­        se rund 50 schriftliche Stellungnahmen zu
hen, dass die Vergabe der Reviere per 1. Ap­     den Anträgen von RevierJagd St. Gallen zur
ril 2024 bereits auf Basis des neuen Rechts      anstehenden Jagdgesetzrevision und damit
erfolgen kann. In engem Kontakt mit dem
ANJF – der Vorstand von RJSG trifft sich jähr­
lich zu einem Austausch mit dem ANJF und
steht auch unter dem Jahr in regelmässigem
Kontakt – wurden erste Anliegen seitens
RJSG formuliert und diskutiert. Grundsätz­
lich erachten wir unser bestehendes St. Gal­
ler Jagdgesetz als sehr gute Grundlage für
unsere Zielsetzung einer selbstverantwortli­
chen und selbstregulierenden Jagd im Kan­
ton St. Gallen. Einige Stellschrauben können
sicherlich noch justiert und einige wenige

                                                                                           9
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10
verbunden zu einer angepassten Revierbe­             pen für ein Revier und erfüllen alle die
wertung eingegangen. In aufwändiger Arbeit           rechtlichen und jagdlichen Voraussetzun­
hat der Vorstand von RJSG diese Eingaben             gen, soll die bisherige Gruppe bevorzugt
gründlich studiert und wo immer möglich in           werden. Der (entscheidende) Art. 11
die finale Ausarbeitung der Eingabe an das           wurde redaktionell angepasst.
Departement einfliessen lassen. Die ent­           – Bei der Revierbewertung wurde der Fak­
sprechenden Dokumente können auf der                 tor für Schwarzwild von bisher 2,5 auf
Webseite www.revierjagd-sg.ch eingesehen             2,0 gesenkt, während dieser Wert beim
werden.                                              Steinwild von bisher 3,0 auf neu 5,5
                                                     (analog Rotwild) angepasst wurde.
Die wichtigsten Entscheide des RJSG-Vor­           – Der Wert «Lebensraumpotenzial» wurde
standes lassen sich wie folgt zusammenfas­           um Fr. 200 000 auf Fr. 1 000 000 erhöht.
sen:                                                 Damit werden Reviere mit hohen Ab­
– Die Alterslimite 70 wird unverändert bei­          schusszahlen stärker belastet.
   belassen.                                       – Auch der Wert «Jagdwertminderung»
– Auf den Antrag, Wildhüter im Kanton                wurde von Fr. 200 000 auf Fr. 400 000
   St. Gallen nicht als Pächter zuzulassen,          erhöht. Damit werden Reviere mit gros­
   wird verzichtet.                                  sem Störungspotenzial entlastet.
– An der Forderung, dass Jagdgesellschaf­
   ten mit ausserkantonalen Mindestpäch­           Die entsprechenden Auswirkungen auf die
   tern einen 50 %-Zuschlag zum Pachtzins          Pachtzinse der einzelnen Reviere können in
   bezahlen, wird festgehalten.                    den Dokumenten auf der RJSG-Webseite
– Bei der Festlegung der Mindestpächter­           entnommen werden.
   zahl sollen besondere Revierverhältnisse
   berücksichtigt werden (übermässige Stö­         – In der Verordnung über die Jagdvor­
   rungen, unbegehbare Flächen etc.).                schriften bleibt die Bestimmung über
– Jagdgesellschaften sollen zwingend als             den Einsatz von Jagdhunden zur Gesell­
   Verein konstituiert werden. Auf die soli­         schaftsjagd unverändert. Ergänzend sol­
   darische Haftbarkeit der Mitglieder wird          len jedoch auch weitere, spurlautjagende
   verzichtet.                                       Hunde zugelassen werden. Nur bei die­
– Die Bestimmungen zur «Privaten Jagdauf­            sen soll die Risthöhe von 42 cm gelten.
   sicht» sollen definitiv und ersatzlos gestri­
   chen werden.                                    Richtungsweisende jagdpolitische
– Während der Setzzeit (1. Mai – 30. Juni)         Diskussion
   soll in und entlang von Wäldern eine Lei­       Ich danke allen, die sich aktiv in den Mei­
   nenpflicht gelten.                              nungsbildungsprozess eingebracht haben.
– Jäger aus Kantonen, die von St. Galler           Es war das erste Mal, dass die St. Galler Jagd
   Jägern keine Jagdausweis-Gebühren er­           so breit in die jagdpolitische Diskussion mit­
   heben, sollen auch im Kanton St. Gallen         einbezogen wurde. Aus meiner Sicht hat
   gebührenfrei als Gäste jagen können.            sich der grosse, damit verbundene Aufwand
                                                   gelohnt und der Vorstand von RevierJagd
Zur Vergebung der Reviere                          St. Gallen hofft nun, dass der Kanton die
– Die Unterscheidung in einheimische und           breit abgestützten und konsolidierten Anträ­
  auswärtige Reviere wird unverändert bei­         ge der St. Galler Jagd auch in die Ausarbei­
  behalten. Bewerben sich mehrere Grup­            tung der Gesetzesvorlage übernimmt.

                                                                                              11
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12
Freude herrscht
Nachdem die Trophäenbewertung auf
Grund der Corona-Auflagen im März ab­
gesagt und auf den Herbst verschoben
wurden, konnte die Trophäenbewertungs­
kommission des St. Gallischen Jägervereins
Hubertus eine stattliche Anzahl Trophäen
zur Bewertung entgegennehmen. Nachfol­
gend geben wir den Bericht von Obmann
Renato Mariana zum Verlauf der diesjähri­
gen Bewertung wieder:

Der Tisch anlässlich des Bewertungstages
ist reichlich gedeckt.
11 Rehböcke,
2 Rothirsche,
3 Gämsen,
1 Steinbock
1 Keiler und
4 Sikahirsche
stehen uns zur Bewertung bereit.

Erfreut über das Interesse der Jägerschaft,
erledigte das sehr gut eingespielte Team
die Aufgaben wie gewohnt speditiv und mit
höchster Präzision.

Adrian Stark und Beat Oberholzer hatten
sich inzwischen ins Sika-Thema eingelesen
und konnten so ihr Wissen dem ganzen
Team weitergeben.

                                              13
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                                                                                       CH
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14
Auch wurde die Zukunft der Kommission           Die Resultate
geplant. Beat Oberholzer haben wir in den
wohlverdienten Ruhestand verabschiedet          Reh
und bedankten uns herzlichst für seinen Ein­    tiefst 73.80 Punkte,
satz und die Weitergabe seiner wertvollen       höchst 151.70 Punkte = Gold
Erfahrungen. Für weitere drei Jahre haben       Total durften wir 4 Gold und
alle restlichen Mitglieder ihr Engagement       2 Silber­medaillen vergeben
erneut bestätigt. Herzlichen Dank für diese
Treue und den Einsatz in dieser spannenden      Rothirsch
Aufgabe. Mit Stolz freue ich mich auf weitere   tiefst 167.86 Punkte,
spannende Stunden zusammen mit dieser           höchst 181.24 Punkte = 2 mal Gold
kleinen, aber feinen und kameradschaftli­
chen Gruppe.                                    Gämse
                                                tiefst 88.33, höchst 92.5 = Silber
Allen Jägerinnen und Jägern, die ihre Tro­      Eine weitere Broncemedaille konnte
phäe zur Bewertung abgegeben haben,             vergeben werden
danken wir für das entgegengebrachte Ver­
trauen von Herzen. Mit der Abgabe wurde         Keiler
nicht nur die bleibende Erinnerung an ein       97.8 Punkte, ohne Auszeichnung
Jagderlebnis fachmännisch beurteilt, son­
dern die Freude darüber mit Gleichgesinn­       Sika
ten geteilt. Dies ist die Hauptmotivation für   tiefst 142.6 Punkte,
unser Tun, das hoffentlich auch im nächsten     höchst 241.01 Punkte = Silber
Jahr wieder rege genutzt wird.                  Eine weitere Broncemedaille konnte
                                                vergeben werden
                          Renato Mariana
Obmann Trophäenbewertungskommission             Nächste Trophäenbewertung
      St. Gallischer Jägerverein Hubertus       27. / 28. August 2021

                                                                                     15
Die Waldbiodiversität

Ein wichtiger Pfeiler der Biodiversitätsstrategie: Gründung von Waldreservaten
(im Bild: Waldreservat Murgtal). (KFA)

Der Wald ist noch heute ein natur-                    von Waldreservaten und Altholzin-
naher Lebensraum, in dem weniger                      seln sowie durch ein Netz von ökolo-
Arten gefährdet sind als in anderen                   gischen Ergänzungsflächen. Die ent-
Ökosystemen. Durch die stetige Zu-                    sprechenden Planungen liegen vor
nahme der Siedlungs- und Verkehrs-                    und sind teilweise bereits umgesetzt.
flächen sowie die Intensivierung der
Landwirtschaft nimmt die Fläche der                   1. Die Biodiversität im Wald
ökologisch wertvollen Lebensräume                     Der Begriff Biodiversität steht für das ge­
in der Schweiz ab. Doch das Waldge-                   samte Spektrum des Lebens auf der Erde:
biet weist nach wie vor eine grosse                   Alle Arten von Lebewesen, deren geneti­
Vielfalt an Tieren und Pflanzen auf.                  sche Vielfalt und die Vielfalt der Lebensräu­
Im Wald lebt rund die Hälfte der ein-                 me (Ökosysteme und Landschaften). Eine
heimischen Tierarten. Die vorhande-                   grosse biologische Vielfalt ist wichtig für eine
nen Biodiversitätswerte im Wald sol-                  gesunde Umwelt.
len für die Zukunft gesichert werden
durch die Umsetzung des naturna-                      Die Vegetationsform «Wald» enthält nebst
hen Waldbaus, durch die Errichtung                    den charaktergebenden Waldbäumen eine

16
Vielzahl weiterer Samenpflanzen, Moose,         2. Waldbiodiversität
Farne und Pilze. Zur Pflanzenvielfalt gesellt   im Kanton St. Gallen
sich eine sehr grosse Zahl von Tieren, die      Der Kanton St. Gallen hat aufgrund seiner
als «Waldarten» direkt oder indirekt auf den    Topographie eine beeindruckende Vielfalt
Lebensraum Wald angewiesen sind. Mehr           an Lebensräumen auf relativ kleiner Fläche.
als 40 % der bei uns vorkommenden Tier-,        Die klimatischen und geologischen Eigen­
Pilz- und Pflanzenarten sind auf den Wald       heiten spiegeln sich in dieser Lebenraum­
als Lebensraum angewiesen, dies sind fast       vielfalt. Im Kanton St. Gallen findet sich eine
30’000 Arten.                                   beträchtliche Anzahl von Arten und Wald­
                                                gesellschaften, für welche die Schweiz und
Während die direkte Zerstörung von Lebens­      der Kanton eine besondere Verantwortung
räumen, wie z. B. Auenwälder, Moorgebiete       tragen. Das Bundesamt für Umwelt (BAFU)
usw. in den letzten Jahrzehnten verlangsamt     spricht dabei von «National Prioritären Arten
werden konnte, leidet die Waldbiodiversität     und Lebensräumen».
in der Schweiz weiterhin unter der Zersie­
delung, Verdunkelung der Waldbestände,          Nach der Beurteilung des Amtes für Raum­
Schadstoffemissionen oder Ausbreitung           entwicklung und Geoinformation (Quelle:
nichtheimischer Pflanzen- und Tierarten         Raumbeobachtung Kanton St. Gallen, The­
(Neophyten). Nach wie vor mangelt es v.a. in    menbericht 3, Hrsg.: AREG 2009) zeigt der
bewirtschafteten Wäldern an Alt- und Totholz    Trendbarometer Natur und Landschaft ein
von genügender Stärke. Vor allem stehende       zwiespältiges Bild. Während einige Bereiche
tote Bäume mit grösseren Dimensionen sind       ein negativer oder stagnierender Trend in
selten. Diese Defizite führen zu einem Rück­    den letzten Jahren zeigen, wird für die Wald­
gang an licht- und wärmeliebenden Arten         biodiversität keine Verschlechterung oder
und der auf biologisch alte Entwicklungspha­    eine positive Entwicklung festgestellt. Zwei
sen angewiesene Spezialisten. Lichte Wald­      Drittel der St. Galler Wälder sind naturnah
standorte gehören zum Beispiel zu den wich­     oder naturgerecht. Regionale Unterschiede
tigsten Primärlebensräumen für Reptilien in     sind natürlich vorhanden. Auf gut 20 Prozent
der Schweiz. Fast alle der 14 einheimischen     der Waldfläche kommen Waldgesellschaften
Reptilienarten werden im Wald angetroffen.      vor, welche nach eidgenössischen Natur-
                                                und Heimatschutzgesetz als schützenswert
Der Wald beherbergt die meisten Brutvo­         gelten. Von nationaler Bedeutung sind zum
gelarten: Von den 199 regelmässig in der        Beispiel die Lindenwälder auf der Nordseite
Schweiz brütenden Vogelarten tun es rund        des Walensees.
hundert im Wald.
                                                5. Biodiversitätsstrategie
Die wildlebenden Huftiere finden heute all­     im St. Galler Wald
gemein gute Lebensbedingungen im Wald.          Die Erhaltung der Biodiversität ist ein Grund­
Ihre Bestände sind grossflächig betrachtet      auftrag der Bundesverfassung sowie eine
stabil bis zunehmend. Lokal sind aber auch      internationale Verpflichtung im Rahmen
für ihre Lebensräume immer wieder Beein­        der 1992 in Rio de Janeiro verabschiedeten
trächtigungen feststellbar; anderseits sind     Biodiversitätskonvention. Die Regierung des
zu hohe Wildbestände und deren selektiver       Kantons St. Gallen hat bei der Verabschie­
Wildverbiss selber eine Gefahr für die Bio­     dung der elf prioritären Waldziele (Okto­
diversität.                                     ber 2006) die «Förderung und Erhaltung

                                                                                            17
jekte nach den grossen Sturmschäden
                                                         von Vivian und Lothar gelungen, auf den
                                                         ehemals zu stark nadelholzdominierten
                                                         Flächen stabilere Jungwälder mit ge­
                                                         mischter Baumartenzusammensetzung
                                                         zu begründen. Ebenso hat die jährliche
                                                         Anzahl gepflanzter Bäume in der letz­
                                                         ten Zeit kontinuierlich abgenommen:
                                                         von rund 600’000 in den 80er auf rund
                                                         700’00 in den letzten Jahren. Daraus ist
                                                         abzuleiten, dass zunehmend auf die na­
                                                         türliche Verjüngung gesetzt wird.
                                                       – Schaffung von Waldreservaten. Mit
                                                         dem Konzept Waldreservate Kanton
                                                         St. Gallen vom März 2003 wurde das Ziel
                                                         formuliert, bis zum Jahr 2030 über eine
                                                         Fläche von insgesamt 6000 Hektaren
                                                         Waldreservatsverträge      abzuschliessen
                                                         (rund 10 % der Waldfläche). Bis Ende
                                                         des Jahres 2019 konnten über 3825
Lungenflechte im Waldreservat Wengital-Regula-           Hektaren Waldreservate begründet wer­
stein. Die Lungenflechte ist ein guter Indikator für     den. Die aktuelle Zielerreichung liegt so­
intakte Ökosysteme. (KFA)                                mit bei rund 63 %. Das Zwischenziel von
                                                         70 % wurde verfehlt, die Umsetzung bis
                                                         Ende 2024 ist aber geplant und auf Kurs.
der Biodiversität» als einen der wichtigsten             Im Waldreservatskonzept wird ausge­
Handlungsschwerpunkte im St. Galler Wald                 führt, dass der Kanton St. Gallen eine be­
bezeichnet. Die St. Galler Regierung hat im              sondere Verantwortung für das schweiz­
Dezember 2017 eine kantonale Biodiver­                   weit stark bedrohte Auerhuhn trägt. Mit
sitätsstrategie herausgegeben, die für die               den Sonderwaldreservaten «Kreisalpen»,
Schwerpunktplanung 2017 – 2027 Hand­                     «Amden», «Moosbühel» und «Wengital-
lungsfelder und Massnahmen definiert. In                 Regulastein» wurden in dieser Hinsicht
der Strategie sind auch Massnahmen für                   erste grosse Meilensteine zum Schutz
den Wald vorgesehen.                                     dieser Waldhuhn-Art gesetzt. Das Auer­
                                                         huhn gilt als typische Indikatorart. Man
Die Strategie zur Biodiversitätserhaltung und            darf davon ausgehen, dass in Waldgebie­
-förderung im St. Galler Wald setzt auf nach­            ten mit ständigem Auerhuhnvorkommen
stehende Massnahmen:                                     die Lebensraumqualität auch für viele an­
– Naturnaher Waldbau. Der Forstdienst                    dere Arten hoch ist.
   hat die Aufgabe, die Waldeigentümer                 – Alt- und Totholzinseln. Die vertragliche
   für eine nachhaltige, naturnahe Bewirt­               Vereinbarung von Naturwaldreservaten
   schaftung zu sensibilisieren. Die grössten            sowie von Altholzinseln hat unter ande­
   Einflussmöglichkeiten bestehen bei der                rem zum Ziel, Alt- und Totholz zu fördern.
   Waldverjüngung. So ist es beispielsweise              Die Altholzinseln dienen als Vernetzungs­
   im Rahmen der Wiederherstellungspro­                  elemente zwischen Waldreservaten und

18
gewährleisten die Ausbreitung von tot­
  holzbewohnenden Arten. Bis Ende 2019
  wurden im Kanton Verträge für die Erhal­
  tung von Altholzinseln im Umfang von
  rund 565 Hektaren abgeschlossen. Ziel
  ist es, bis im Jahr 2030 850 ha auszu­
  scheiden.
– Ökologische Ergänzungsflächen im
  Wald. Gemäss dem Gesetz über die
  Abgeltung ökologischer Leistungen (ab­
  gekürzt GAöL) dienen unter anderem
  Hecken, Feldgehölze, Waldsäume und
  Uferbestockungen dem ökologischen
  Ausgleich. Entsprechende Pflege- und
  Aufwertungsmassnahmen können mit
  finanziellen Beiträgen unterstützt wer­
  den. Während Hecken, Feldgehölze und
  Uferbestockungen in der Regel nicht
  zum Waldareal im forstrechtlichen Sinn
  gehören, bilden die Waldsäume den
  Übergangsbereich vom Offenland zum
  Waldesinnern und liegen vollständig im
  Waldareal. Den Waldrändern kommt eine
  spezielle ökologische Bedeutung zu, weil
  sie der entscheidende Faktor für die Ver­
  netzung bzw. Verzahnung von Wald und
  offenem Kulturland sind. In den Jahren      Dank ihren vielfältigen Strukturen stellen die
  2016 bis 2019 wurden 77,4 Hektaren          Biotopbäume wichtige Lebensräume für viele Tier-,
  Waldränder und 690 Hektaren Lebens­         Pflanzen-, Flechten- und Pilzarten dar. (KFA)
  räume (z. B. Lichter Wald inkl. Waldrand)
  mit Mitteln der Waldbiodiversität aufge­
  wertet. Weitere Aufwertungen erfolgen         Stellen. Rund 20’000 ha des St. Galler
  zudem im Rahmen der Schutzwaldpfle­           Waldes weisen ein hohes ökologisches
  ge. Ziel ist es, bis im Jahr 2030 450 ha      Potenzial auf. Davon sind rund 12’000 ha
  bzw. 300 km Waldränder nachhaltig ge­         schütztenswert gemäss der Natur- und
  pflegt zu haben.                              Heimatschutzgesetzgebung. Das Kan­
– Erarbeitung und Umsetzung eines               tonsforstamt ist dran, ein Konzept für den
  Konzeptes für die Behandlung von              Umgang und Behandlung dieser beson­
  geschützten Waldgesellschaften und            deren Waldflächen zu erarbeiten. Der
  weiteren wertvollen Waldstandorten.           Start für die Umsetzung ist für das Jahr
  Als sehr wertvolle Lebensräume gelten         2021 vorgesehen.
  lichte Waldstrukturen auf Standorten mit    – Förderung von Biotop bzw. Habitatbäu-
  erhöhtem ökologischem Potenzial. Das          men. Ein Habitatbaum oder Biotopbaum
  gilt vor allem für trockene, ausgemager­      ist ein lebender oder toter, stehender
  te, nasse, saure, steile oder rutschige       Baum, der mindestens ein Mikrohabitat

                                                                                            19
Wildtiere
                  ....beobachten
                  ....ansprechen

      foto-lautenschlager.ch

20
trägt. Der Begriff Mikrohabitat bezeichnet          spricht sich der Forstdienst, die Artenviel­
  kleinräumige, abgegrenzte Kleinstlebens­            falt zu erhöhen. Seltene Baumarten und
  räume, auf die viele verschiedene, teils            Eichen sind für viele andere Organismen
  hochspezialisierte Tier-, Pflanzen-, Flech­         wichtig. Diese Massnahme ist auch für
  ten- und Pilzarten angewiesen sind. Die­            die Stärkung der Stabilität des Waldes mit
  se Mikrohabitate entstehen zum Beispiel             Hinsicht auf den Klimawandel von Be­
  durch Verletzungen infolge Steinschlag              deutung. Bis im Jahr 2030 sollten 60’000
  oder Blitzeinschlag, Pilzbefall oder Aktivi­        Bäumchen gepflanzt werden. 2016 bis
  täten der Spechte. Kronentotholz, Mulm­             2019 wurden rund 5100 Bäumchen und
  höhle, Riss und Spalten, Pilzfruchtkörper,          Sträucher gepflanzt.
  Spechthöhlen usw. stellen Mikrohabitate
  dar. Baummikrohabitate können auch               Der Wald ist überraschend vielfältig! Eine
  durch Nestbau von Vögeln oder Eich­              lange Tradition des naturnahen Waldbaus
  hörnchen oder durch das Überwachsen              sorgt für eine Vielfalt an Lebensräumen
  der Bäume durch Efeu und Lianen ent­             und ökologischen Strukturen. Mit gezielten
  stehen. Ab dem Jahr 2020 unterstützt             forstlichen Massnahmen gilt es die Waldbio­
  das Kantonsforstamt Waldbesitzer, die            diversität zu erhalten und zu fördern, denn
  sich für die Erhaltung von Habitatbäumen         der Wald soll ein Hotspot der Biodiversität
  vertraglich verpflichten, mit einer finanzi­     bleiben.
  ellen Entschädigung.
– Pflanzung seltene Baumarten und                                             Maurizio Veneziani
  der Eiche. Durch diese Massnahme ver­                                dipl. Forstingenieur UniFI

Erfahrungsaustausch zwischen Forst und Wildhut zur Förderung des Lebensraums für das Auerhuhn
(Waldreservat Amden). (KFA)

                                                                                                21
Unser grafisches Gewissen
im Hintergrund
Vereine können sich auf verschiedene Art und Weise profilieren.
Im Mittelpunkt steht dabei sicherlich das Angebot für Mitglie-
der. Damit dieses aber auch wahrgenommen, anerkannt und
genutzt wird, kommt der Kommunikation grosse Bedeutung
zu. Im St. Gallischen Jägerverein wird daher dem Auftritt des
Vereins auf der Anlage, im Internet, in Publikationen und visu-
ellen Elementen grosse Bedeutung geschenkt. Der Mann im
Hintergrund vieler dieser Aktivitäten ist Benno B. A. Stadler,
Hubertus-Mitglied, Obmann der Jagdgesellschaft Sennwald
Süd, Präsident des Vereins «Lebensraum Rheintal» und Unter-
nehmer in der Marketing- und Werbebranche. Gerne nutzen
wir die Gelegenheit, Benno für einmal in den Vordergrund zu
stellen und ihn und seine Unternehmung zu porträtieren.

Wenn sich unsere neuernannten Veteranen         Wir schätzen es ausseror­
über eine toll gestaltete, persönliche Ur­      dentlich, dass wir uns in
kunde freuen, wenn das Schiessprogramm          diesem wichtigen Thema mit Benno auf ei­
sauber gestaltet an unsere Mitglieder ver­      nen Profi verlassen dürfen, der unserem Ver­
sandt oder wenn ein neuer Hubertus Wein         ein seit Jahren ehrenamtlich beiseite steht.
präsentiert wird, in all diesen Fällen erken­   In der heutigen, hektischen Geschäftswelt
nen wir Benno’s Handschrift; grafisch klar,     keine Selbstverständlichkeit, umso mehr,
stilsicher und perfekt umgesetzt. Was nach      als Benno mit seiner «stadler.marketing» ein
aussen Wirkung zeigen und Aufmerksamkeit        sehr breites Portfolio an Werbe- und Marke­
erregen soll, wird im Hintergrund entwickelt    ting-Dienstleistungen anbietet.
und realisiert.

22
Vom Werbephotographen zum                        Dass dabei das klassische Handwerk immer
Marketing-Spezialisten                           die Basis für eine perfekte, kundenorientier­
Benno B. A. Stadler ist im Rheintal der einzi­   te Arbeit darstellt, ist für Benno als ausgebil­
ge Werbephotograph mit einem eidgenös­           deter Werbephotograph selbstverständlich.
sischen Fähigkeitsausweis. Für ihn bedeutet
photografieren «mit Licht zeichnen», womit       Jagd und Natur
die Weiterentwicklung in Richtung Grafik         Nebst dem grossen Einsatz für sein Unter­
und später auch Marketing auf der Hand lag.      nehmen engagiert sich Benno in seiner Frei­
Heute decken die Leistungen der «stadler.        zeit auch für die Jagd und die Natur. Auch
marketing» das volle Angebot in der moder­       als Obmann des Jagdreviers Sennwald Süd
nen Werbung ab. Dabei stützt sich Benno          übernimmt er Verantwortung und setzt sich
auf die Formel «Werbewirkung = Idee ×            mit Überzeugung und Engagement für die
Umsetzung × Transport», da für ihn die We­       Interessen der Jagd ein. Die Jagd ist für Ben­
bewirkung immer im Mittelpunkt steht und         no mehr als eine Freizeitbeschäftigung, sie
über diese 3 Stufen effizient und zielgenau      ist für ihn Passion und Ausgleich zugleich,
sichergestellt werden kann.                      vor allem aber auch direkter Zugang zur
                                                 Natur in seiner Region. Diese Nähe zum
Technologie schreitet rasch voran                regionalen Lebensraum drückt sich auch
Gerade im Marketingumfeld schreitet die          in seinem Amt als Präsident des Vereins
technische Entwicklung rasch voran. Dies         «Lebensraum Rheintal» aus, in dem Natur­
hat Benno nicht als Belastung, sondern als       schützer, Förster, Jäger, Bienenzüchter und
Herausforderung angenommen. Stichworte           Fischer unter einem Dach umweltrelevante
wie Panoramaphotografie, digitale Bildbear­      Anliegen von Rheineck bis Lienz vertreten.
beitung, Fine-Art-Printing, roll-ups, flexible
Standsysteme oder Werbeblachen und Kun­                                           Peter Weigelt
denstopper zeigen, wie breit das Angebot ist.

                                                                                              23
WIR MACHEN TRAUMBÄDER
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          Dupper Sanitär + Heizung GmbH | 9323 Steinach | T 071 440 40 10 | www.dupper.ch

               benno@stadler.marketing
               +41 71 770 00 11

24
Fast nicht zu glauben

Wenn mir jemand das erzählt hätte, was ich       wie ich es auch zu der zutraulichen Ricke
erlebt habe, hätte ich gesagt: «Verzell du das   mache. Nach ein paar Fotoaufnahmen ging
em Fährimaa!»                                    das Kitz ganz langsam weiter in den Wald
                                                 hinein. Seither begegnete ich ihm immer
Eine Ricke, die mich schon kennen lernte,        wieder und konnte es auch im Beisein der
als sie noch ein kleines Kitz war, wurde in      Ricke fotografieren. Warum sie nicht zwei
den letzten Jahren schon drei Mal Mutter.        Kitze hat, weiss vielleicht der Fuchs. Bereits
Ihre Kitze haben von ihr gelernt, dass ich       vor zwei Jahren kam das damalige Kitz bei
keine Gefahr darstelle und sie haben nie         der ersten Begegnung auf mich zugerannt
die Flucht ergriffen. Was sich in diesem Jahr    und ich glaubte an einen Zufall. Andreas
ereignet hat, ist fast unglaublich. Als mich     Moser von «Netz Natur» glaubt, die Infor­
das neue Kitz zum ersten Mal aus etwa            mation, dass ich als ungefährlich gelte, sei
acht Meter Entfernung sah, nahm es mit der       bereits in den Genen der Nachkommen der
Zunge den Geruch auf, worauf es ohne zu          zutraulichen Ricke gespeichert. Diese Rehe
zögern direkt zu mir kam und sich vor mich       reagieren aber ganz normal mit der Flucht
hinstellte auf dem schmalen Pfad. Es nahm        bei einer Störung.
wieder mit der Zunge den Geruch auf und
blieb eine Weile stehen. Es wirkte etwas un­                                     Hans Oettli
beholfen und unsicher. Ich redete zu ihm,                            Naturfotograf, St. Gallen

                                                                                            25
26
27
Bausatz - Kleiner-Drückjagd-Hochsitz
     •   Leiter, Klappsitz und Bodenrost vormontiert, alle anderen Hölzer
         vorgebohrt
     •   inkl. Montagematerial und -anleitung
     •   großer DJH: zusätzlich inkl. 2 Pfähle ø 7 x 235 cm zum seitlichen
         Abstützen
     •   Die Drückjagd-Hochsitze werden je nach Verfügbarkeit baugleich aus
         Rund- oder Kantholz geliefert
     •   Maße aufgebaut: ca. 150 x 120 x 235 cm
     •   Maße Bausatz: ca. 235 x 120 x 11 cm
     •   Bodenhöhe: ca. 140 cm
     •   Gewicht: ca. 70 – 100 kg

     Preis ab Platz als Bausatz Fr. 150.--

     Markus Schärli
     Niederwil 776
     9205 Waldkirch
     Mobil 079 623 47 41
     Beim Restaurant Rose

28
Wieselförderung
Unterschlupf für Mäusejäger

Juli 2016, Arbeitsgruppe bei einem Workshop in Maienfeld.

Mit Strukturelementen und weiteren                   wenig wurde bis jetzt für die Kleinsten unter
Massnahmen wird in drei Gemein-                      unseren Raubtieren getan.
den in der Linthebene der Lebens-
raum für Mauswiesel und Hermelin                     Helfer und Freund der Landwirtschaft
aufgewertet.                                         Das Mauswiesel und das etwas grössere
                                                     Hermelin haben sich auf die Mäusejagd spe­
Begegnungen mit Wieseln sind meistens zu­            zialisiert und passen mit ihren langgestreck­
fällig, aber sie kommen gar nicht so selten          ten Körpern und kurzen Beinen in die Maus­
vor – und sie machen Freude. So weiss fast           gänge. Ein Weibchen mit Jungtieren frisst
jedes Kind, was ein Wiesel ist. Wiesel, Her­         jährlich bis zu 1000 Mäuse. Um Deckung
melin, Mauswiesel, Grosses Wiesel – wer              vor Fressfeinden zu finden und ihre Jungen
ist was oder ist alles dasselbe? Des Rätsels         aufzuziehen, sind Wiesel auf Strukturen wie
Lösung: «Wiesel» ist der Oberbegriff für die         Ast- und Steinhaufen, Hecken, Säume und
beiden Arten Hermelin (Mustela erminea)              Altgrasstreifen angewiesen. Wiesel können
und Mauswiesel (Mustela nivalis). Beide              der Landwirtschaft ihren unentgeltlichen
Arten sind in der Schweiz heimisch. Doch             Mäusebekämpfungs-Dienst nur in einer gut
schon der Umstand, dass es bei uns zwei              vernetzten, deckungsreichen Landschaft er­
Arten gibt, ist nicht mehr allgemein bekannt.        weisen. Kleinstrukturen müssen dabei die
Spätestens bei der Biologie, Ökologie, der           Bewirtschaftung nicht zwingend beeinträch­
Situation der Bestände in der Schweiz oder           tigen. Sie können beispielsweise innerhalb
den Fördermöglichkeiten werden Informa­              von Hecken oder an Waldrändern erstellt
tionen und Wissen spärlich. Entsprechend             werden.

                                                                                               29
101 Asthaufen als neue Lebensräume
                                                    Das Wieselprojekt in der Linthebene wird
                                                    von der Stiftung Lebensraum Linthebene
                                                    getragen und von WWF St. Gallen unter­
                                                    stützt. In der ersten Feldsaison konnten
                                                    zwischen März und Mai 2020 in den Ge­
                                                    meinden Schänis, Weesen und Amden 101
                                                    neue Kleinstrukturen geschaffen werden.
                                                    Dies war nur dank der Bereitschaft und tat­
                                                    kräftigen Unterstützung von vier motivierten
                                                    Landwirten möglich. Die Strukturen wurden
                                                    zusammen mit den Landwirten geplant und
                                                    gemeinsam mit Zivildienstleistenden er­
                                                    stellt. Die entstandenen Strukturen dienen
Hermelin im Winterkleid. (Miriam Baumgartner)       dem Hermelin und dem Mauswiesel als

 Das Mauswiesel*
 Das kleinste Raubtier der Welt lebt einzelgän­
 gerisch und territorial. Fortpflanzung ist wahr­
 scheinlich fast ganzjährig möglich. Die Wurf­
 grösse beträgt 4 – 6 Junge. Jungtiere sind
 bereits nach 3 bis 4 Monaten geschlechts­
 reif. Die Nahrung besteht hauptsächlich aus
 Wühlmäusen und anderen Nagern, gelegent­
 lich auch Vögeln, Eidechsen, Wirbellosen und       Mauswiesel: das kleinste Raubtier der Welt (Esther Niederer)
 Aas. Durch ihren Körperbau sind Mauswiesel
 optimal an die Jagd in den Gangsystemen            Lebensraum
 der Wühlmäuse angepasst. Vereinzelt erbeu­         Breites Spektrum an Lebensräumen: Von
 ten sie auch Beutetiere, die deutlich grösser      Waldrändern, Wiesen bis hin zu landwirt­
 sind als sie selbst, zum Beispiel ein Kanin­       schaftlich genutzten Flächen. Vorkommen
 chen. Oft wird ein Teil der Beute als Vorrat in    bis 2500 – 3000 m ü. M.
 den Nestern versteckt. Die Populationsdichte
 schwankt mit dem Beuteangebot. Natürliche          Gefährdungsgrad
 Feinde sind Fuchs, Hermelin, Katze, Greifvö­       gefährdet
 gel und Eulen.
                                                    Ähnliche Arten
 Erkennungsmerkmale                                 Das Mauswiesel wird oft mit dem Hermelin
 Langgestreckter Körper, kurze Beine, brau­         (Mustela erminea) verwechselt. Das Letz­
 nes Fell auf dem Rücken, Bauchseite weiss          tere ist grösser und besitzt eine schwarze
 bis gelb. In Mitteleuropa wechselt das Maus­       Schwanzspitze. Ebenso ist beim Hermelin
 wiesel nur selten in ein weisses Winterfell.       der Übergang der weissen Bauchfärbung in
 Der Schwanz ist kürzer als ein Viertel der         die braune Rückenfärbung deutlich in einer
 Körperlänge.                                       geraden Linie abgetrennt.

30
Verstecke und werden für die Aufzucht ihrer
                                                   Jungen benötigt. In allen neu erstellten Ast-
                                                   und Steinhaufen wurden Aufzuchtkammern
                                                   für Wiesel eingerichtet. Insgesamt wurden
                                                   18 Spurentunnels in die Ast- und Steinhau­
                                                   fen integriert. Im Herbst 2020 wird in die
                                                   Holz-Tunnels ein Stempelkissen und Papier
                                                   gelegt. Anhand der hinterlassenen Spuren
                                                   kann ermittelt werden, welche Tiere die
                                                   neuen Lebensräume besucht haben.

                                                   Wichtige Lebensräume
                                                   Der WWF unterstützt interessierte Landwirte
                                                   in der ganzen Ostschweiz bei der Schaffung
                                                   von Kleinstrukturen. Diese bieten nicht nur
                                                   für Wiesel Rückzugsmöglichkeiten (Sicher­
                                                   heit vor Fressfeinden,) sondern sind auch
Eine Hermelinfamilie fängt pro Jahr bis zu 1000    Jagdlebensraum, Aufwärmstellen, Platz für
Mäuse. (Rumuald, stock.adobe.com)                  die Fortpflanzung und Überwinterung für

 Das Hermelin*
 Das Hermelin lebt einzelgängerisch und ter­
 ritorial. Die Paarungszeit dauert von April bis
 Juli, anschliessend folgt die Keimruhe. Die
 Geburt der Jungen folgt erst im kommenden
 Frühling. Die Wurfgrösse beträgt 3 – 4 Junge,
 bis zu 12 in günstigen Jahren. Seine Nahrung
 besteht grösstenteils aus Wühlmäusen, auch        Hermelin im Winterkleid (Marcel Ruppen, www.vogelbilder.ch)
 aus anderen Nagern, Vögeln, Amphibien und
 Wirbellosen. Die Populationsdichte schwankt       Lebensraum
 mit dem Beuteangebot. Es bewegt sich              Bevorzugt Wiesen und Gebüsche, selten im
 springend auf dem Boden vorwärts, oft auch        Wald.
 in den Gangsystemen der Wühlmäuse, und
 stellt sich gerne auf die Hinterpfoten, um die    Gefährdungsgrad
 Gegend auszukundschaften. Natürliche Fein­        Nicht gefährdet
 de sind Fuchs, Katze, Greifvögel und Eulen.
                                                   Ähnliche Arten
 Erkennungsmerkmale                                Mauswiesel (Mustela nivalis): Das Mauswie­
 Lang gestreckter Körper, kurze Füsse, schwar­     sel ist deutlich kleiner als das Hermelin. Gut
 zes Schwanzende, rotbraunes Fell auf dem          unterscheidbar sind die beiden Arten auch
 Rücken, Bauchseite weiss bis gelb, im Winter      anhand der Schwanzspitze, die beim Her­
 weisses Fell, Schwanzspitze bleibt schwarz        melin stets schwarz, beim Mauswiesel braun
                                                   und nie schwarz ist.

* Artenportraits: www.stadwildtiere.ch

                                                                                                                 31
Neugieriges Wiesel (Miriam Baumgartner)

viele weitere Arten. Unter Kleinstrukturen     Natur noch eine Chance: Nicht nur Wiesel
versteht man Ast- und Steinhaufen, Bü­         profitieren von diesen Strukturelementen,
sche, Hecken, Baumgruppen, Steinhaufen,        die Goldammer findet hier Insekten, der Ku­
Trocken­mauern, Baumstümpfe, Scheiter­         ckuck grosse Raupen, Eidechsen finden Un­
beigen und so weiter. Mit anderen Worten,      terschlupf und die Ringelnatter einen Platz
unproduktive Flächen, die in unserer ausge­    zum Eierlegen und Überwintern.
räumten Agrarlandschaft eigentlich keinen                             Martin Zimmermann
Platz mehr haben. Doch gerade hier hat die                 Geschäftsführer WWF Appenzell

                                          St. Jakob-Strasse 48
                                          CH-9000 St. Gallen
                                          Tel. 071 244 81 32
                                          Fax 071 244 81 75
                                          info@metzgereischmid.ch
                                          www.metzgereischmid.ch

32
Bericht über die Schweiss-
hundeprüfungen TKJ 500 m/
1000 m im Jahr 2020
Dieses Jahr ist auch im Jagdhundewesen ei­         Bedingt durch die Situation mit und um Co­
niges nicht wie gewohnt verlaufen. Corona          rona war es bis anfangs Juni noch unsicher,
ging auch am Jagdhundewesen nicht spur­            ob die Prüfungen tatsächlich durchgeführt
los vorbei. So wurden die meisten Hunde­           werden konnten. Durch verschiedene flan­
übungen in den Regionalgruppen abgesagt            kierende Massnahmen und Erstellen eines
oder in verkleinertem Rahmen durchgeführt.         Schutzkonzepts für diese Anlässe konnten
Dennoch schien anfänglich das Interesse an         wir dann doch die definitive Durchführung
Prüfungsplätzen sehr gross. Im Lauf der Zeit       beschliessen.
konnten alle, welche in mindestens einem
St. Gallischen Jägerverein aktives Mitglied        1. Prüfung vom 14. Juni 2020
sind, an einem der beiden Prüfungstermine          im Raum Werdenberg
zugelassen werden. Bis zu den effektiven           Am Samstag, 22. Juni trafen wir uns um
Prüfungstagen kam es aber gleich wieder zu         13:00 Uhr im Werkhof der Ortsgemeinde
mehreren Rückzügen.                                Wartau. Nach einer kurzen Richterbespre­

Sie gehören zu den erfolgreichen Gespannen: Felix Zogg mit Vaja Viktoria vom Galsersch, Roland Humm
mit Aika und Matthias Schneider mit Ambra vom Weissenberg (v.l.n.r.).

                                                                                                 33
chung wurden die Fährten unter Leitung
der Revierführer in den Revieren Grabs-
Ost, Wartau-Gonzen, Sevelen-Wald, Grabs-
West und Sevelen-Farnboden gelegt. Die
10 Übernachtfährten über 500 m, die 5
Spezialfährten über 1000 m sowie je eine
Ersatzfährte pro Disziplin wurden gelegt. Im
Anschluss begaben wir uns zum Kurhaus
Gonzen, wo wir ein gemeinsames Nacht­
essen einnahmen und dann den Bergsom­
merabend ausklingen liessen.

Am Sonntag stand um 7:00 Uhr die Richter­
sitzung auf dem Programm. Nach Begrüs­
sung der Hundeführer, klären der Forma­
litäten und Auslosen der Fährten wurden
diese Gruppenweise ausgearbeitet. Nach
und nach kamen die Hundeführer mit ih­         über 1000 m sowie je eine Ersatzfährte pro
ren Vierbeinern zurück zum Werkhof, wo es      Disziplin in den Revieren Schänis-Ebene-
eine den Umständen angepasste Verpfle­         Gasterholz, Schänis-Rütiberg-Speer, Schä­
gungsmöglichkeit mit Selbstbedienung gab.      nis-Schäniserberg, Jona, Eschenbach und
Auf ein Absenden wurde bewusst verzichtet      Goldingen angelegt. Nach getaner Arbeit
und so verabschiedeten sich die einzelnen      trafen wir nach und nach nochmals in Jona
Teilnehmer laufend.                            ein. Im Anschluss verschoben wir uns ins
                                               Restaurant Frohe Aussicht in Uznach, wo
Werner Weber durfte 6 Gespannen auf der        das gemeinsame Nachtessen auf uns war­
500 m – Übernachtfährte und 2 Gespannen        tete. Anschliessend durften wir noch einige
auf der 1000 m – Spezialfährte zum Erfolg      kameradschaftliche Stunden geniessen.
gratulieren.
                                               Wiederum startete der Sonntag nach ei­
2. Prüfung vom 9. August 2020 im               nem Frühstück mit der Richtersitzung um
Raum See und Gaster                            7:00 Uhr in Jona. So konnten wir nach
Die zweite Prüfung in diesem Jahr war ur­      Begrüssung der Hundeführer, Auslesen der
sprünglich mit dem Mehrzweckgebäude in         Chip’s sowie Auslösung der Fährten die ein­
Schänis als Prüfungslokal vorgesehen. Wie­     zelnen Gruppen losschicken. Nach getaner
derum bedingt durch die Corona-Situation       Arbeit und Richterbesprechung stand uns
war etwas Spontanität gefragt, da die Ge­      wiederum eine den Verhältnissen angepass­
meinde Schänis keine Lokalitäten für Anläs­    te Verpflegungsmöglichkeit zur Verfügung..
se zur Verfügung stellte. So nahmen wir das
Angebot gerne an, das Areal der Firma Bau­     Von den 12 angetretenen Gespannen durf­
mann Bau AG in Jona benutzen zu dürfen.        ten deren 3 auf der 500 m – Übernachtfähr­
Zur Vorbereitung trafen wir uns am 8. August   te und 5 auf der 1000 m – Spezialfährte eine
nach dem Mittag. Nach einer kurzen Richter­    entsprechende Urkunde entgegen nehmen.
besprechung wurden die 6 Übernachtfähr­        An dieser Stelle bedanken wir uns bei den
ten über 500 m und die 6 Spezialfährten        beiden regionalen Hundeobmännern Heinz

34
Nigg und Christian Helbling sowie allen wei­
teren Helferinnen und Helfern sowie den
beteiligten Jagdgesellschaften in globo, wel­
che zum Gelingen dieser beiden Anlässe
beigetragen haben. Auch ein ganz speziel­
ler Dank geht an die Jagdgesellschaften, die
uns ihre Reviere auch dieses Mal spontan
zur Verfügung gestellt haben.

          Gebertingen, 9. September 2020
         Werner Weber, Prüfungsleiter RJSG
         Marco Eicher, Hundeobmann RJSG

TKJ Schweissprüfung vom 14. Juni 2020
Fährte    Führer des Hundes    Name des Hundes                  Rasse            Bestanden/
                                                                                 Nicht bestanden
500 m     Becker Lorenz        AYKO Piz Morisciöi               KLM              bestanden
500 m     Wetli Reto           Julia della Val Linard           BGS              bestanden
500 m     Schneider Matthias   Ambra vom Weissenberg            KLM              bestanden
500 m     Zogg Felix           Vaja Viktoria vom Galsersch      Magyar Vizsla    bestanden
500 m     Humm Roland          Aika                             BGS              bestanden
500 m     Thoma Sonja          Bonsai-Bruce v.Schmittenweiher   Border Terrier   bestanden
1000 m    Rupf Harry           Baika vom Dietrich Hof           BGS              bestanden
1000 m    Grütter Roger        Blue z Hermanovského kopce       Border Terrier   bestanden

TKJ Schweissprüfung vom 9. August 2020
Fährte    Führer des Hundes    Name des Hundes                  Rasse            Bestanden/
                                                                                 Nicht bestanden
500 m     Schmid Peter         Aris vom Goldsteintal            Steirische       bestanden
                                                                Rauhaarbr.
500 m     Signer Damian        Femma vom Foxberg                DJT              bestanden
500 m     Kuster Josef         Ova vom Hexenwinkel              KLM              bestanden
1000 m    Thoma Stefan         ORKA Posokowce n Nieb. Z.        BGS              bestanden
1000 m    Naef Kurt            Django vom Schöngraben           Brandlbracke     bestanden
1000 m    Füllemann René       Nuk (Erben Korwins Night         Beagle           bestanden
                               Without End)
1000 m    Haller Christoph     Gin vom Wildwasser               KLM              bestanden
1000 m    Bless Patrick        Jago                             Beagle / BGS     bestanden

                                                                                               35
Hundekurse
im Erlenholz – ein
wichtiges und
geschätztes Angebot

 Die Montags-Hundekurse im Erlen-      die Möglichkeit, mit ihren Hunden
 holz sind ein sehr wertvolles und     eine jagdorientierte Ausbildung zu
 geschätztes Weiterbildungsange-       besuchen.
 bot des St. Gallischen Jägervereins   Anlässlich des letzten Ausbil-
 Hubertus. Diese Hundekurse un-        dungsabends in diesem Jahr wur-
 ter der Leitung von Hundeobmann       de auf spielerische Art eine kleine
 Richi Sätteli und seinem Team         Hundeprüfung durchgeführt. An-
 zeichnen sich auch dadurch aus,       schliessend trafen sich die Aus-
 dass sie allen jagdlich geführten     bilder und Hundeführer wie üb-
 Hunden offenstehen. In Ergän-         lich in Gartenrestaurant zu einem
 zung zu den Schweisshundetrai-        gemeinsamen, gemütlichen Aus-
 nings bietet sich damit auch den      tausch und verdienter Verpflegung
 Mitgliedern ohne Schweisshunde        vom Grill.

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