Kantonsspital Winterthur Ersatzbau Hochhaus - Projektwettbewerb Generalplaner Bericht des Preisgerichts

 
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Kantonsspital Winterthur Ersatzbau Hochhaus - Projektwettbewerb Generalplaner Bericht des Preisgerichts
Hochbauamt

Kantonsspital Winterthur
Ersatzbau Hochhaus
Projektwettbewerb Generalplaner
Bericht des Preisgerichts
Kantonsspital Winterthur Ersatzbau Hochhaus - Projektwettbewerb Generalplaner Bericht des Preisgerichts
Kantonsspital Winterthur
Ersatzbau Hochhaus

Offener Projektwettbewerb Generalplaner
in zwei Stufen
Bericht des Preisgerichts

Zürich, 25. November 2010
Kantonsspital Winterthur Ersatzbau Hochhaus - Projektwettbewerb Generalplaner Bericht des Preisgerichts
Impressum

Inhalt:
Christoph Hänseler
Hochbauamt Kanton Zürich
Stabsabteilung

Modellaufnahmen, Gestaltung, Layout, Druck:
Alinéa AG, Wetzikon

Auflage:
600 Exemplare

Herausgeberin:
© 2010 Baudirektion Kanton Zürich
Hochbauamt
Kantonsspital Winterthur Ersatzbau Hochhaus - Projektwettbewerb Generalplaner Bericht des Preisgerichts
Inhalt

Einleitung                                      4
Gegenstand und Ziel des Verfahrens              4
Ausgangslage                                    4
Planungsaufgabe                                 5
Verfahren und Teilnahmeberechtigung             5
Preisgericht, Vorprüfung                        6

Erste Wettbewerbsstufe                          8
Ausschreibung und Termine                       8
Vorprüfung                                      9
Beurteilung der Wettbewerbseingaben             9
Erkenntnisse aus der ersten Wettbewerbsstufe   11

Zweite Wettbewerbsstufe                        13
Teilnahmeberechtigung und Termine              13
Vorprüfung                                     13
Beurteilung der Wettbewerbseingaben            14

Rangfolge und Preisfestsetzung                 15

Empfehlung und Würdigung                       22

Genehmigung                                    23

Die prämierten Projekte                        24

Die weiteren Projekte der zweiten Stufe        54

Die weiteren Projekte der ersten Stufe         70
Kantonsspital Winterthur Ersatzbau Hochhaus - Projektwettbewerb Generalplaner Bericht des Preisgerichts
Einleitung

    Gegenstand und Ziel des Verfahrens

    Die Baudirektion Kanton Zürich, vertreten durch das Hochbauamt, veranstaltete
    im Auftrag der Gesundheitsdirektion und des Kantonsspitals Winterthur einen
    zweistufigen, anonymen Projektwettbewerb im offenen Verfahren zur Vergabe
    der Generalplanerleistungen für einen Ersatzbau für das Hochhaus des Kantons­
    spitals Winterthur (KSW).

    Ziel des Verfahrens war die Auswahl eines Projektes, das zusammen mit den
    bestehenden Bauten und der Parkanlage ein städtebaulich und architektonisch
    hochwertiges Ensemble bildet und dem Kantonsspital sowohl für die aktuellen
    Bedürfnisse als auch für die Zukunft taugliche Nutzflächen zur Verfügung stellt.
    Auf eine hohe Wirtschaftlichkeit in Bau und Betrieb wurde dabei ebenso Wert
    gelegt wie auf eine vorbildliche Energieeffizienz und eine ökologische Bauweise.

    Ausgangslage

    Das Kantonsspital Winterthur nimmt gemäss der Zürcher Spitalliste (Stand 2008)
    in der akutmedizinischen Versorgungsstruktur des Kantons eine Doppelrolle ein:
    Zum einen ist es als Schwerpunktspital für die Grundversorgung der Bezirke Winter­
    thur und Andelfingen zuständig, zum anderen übernimmt es als Zentralspital
    mit überregionalem Einzugsgebiet einen Teil der spezialisierten Versorgung. Das
    KSW betreibt heute insgesamt 502 Betten (exkl. Betten für Neugeborene). Im
    Jahr 1988 wurde in einer Gesamtplanung aufgezeichnet, wo die einzelnen Kliniken,
    Institute und Infrastrukturbetriebe langfristig zweckmässig unterzubringen und
    wie aufgeteilte Bereiche zusammenzulegen sind. Der nun vorgesehene Ersatz des
    Hochhauses ist eine der Baumassnahmen dieser Gesamtplanung.

    Das 18-geschossige Hochhaus des Kantonsspitals Winterthur wurde im Jahr 1968
    bezogen. Heute sind darin neben den Behandlungs- und Patientenzimmern
    ­verschiedener Kliniken mit insgesamt rund 190 Betten auch Operationssäle der
     Augenklinik sowie Büroräume der Spitalverwaltung untergebracht. Zwischen
     1990 und 2005 wurden im Hochhaus verschiedene Baumassnahmen durchgeführt.
     Nach wie vor bestehen jedoch erhebliche betriebliche, gebäude- und brand­
     schutztechnische Mängel. Ferner sind die vorhandenen Geschosshöhen für OP-
     Säle zu niedrig, es bestehen Niveaudifferenzen zu den übrigen Gebäuden
     des Kantonsspitals, und die Gebäudestatik weist eine ungenügende Flexibilität
     für Grundrissveränderungen auf.

    Eine im Auftrag der Gesundheits- und der Baudirektion des Kantons Zürich durch
    die Firma Metron Architektur AG, Brugg, erarbeitete Machbarkeitsstudie hat
    die Möglichkeiten einer Erneuerung und Erweiterung bzw. eines Ersatzes des
    Hochhauses in verschiedenen Varianten aufgezeigt und die Abhängigkeiten ihrer
    Realisierung von den funktionellen Anforderungen des laufenden Spitalbetriebs
    dargelegt. Die zwischen 2006 und 2008 erstellte Studie hat aufgezeigt, dass eine
    zukunftsfähige Lösung nur mit einem Ersatzbau realisiert werden kann.

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Kantonsspital Winterthur Ersatzbau Hochhaus - Projektwettbewerb Generalplaner Bericht des Preisgerichts
Planungsaufgabe

 Auf der Grundlage der Machbarkeitsstudie der Metron AG, Brugg, und einer
­Betriebsstudie der Firma MBI Consulting AG, Boppelsen, wurde für den Ersatzbau
 ein Flächenbedarf von rund 35 000 m2 Nutzfläche ermittelt. Die Wettbewerbs­
 projekte hatten dieses Flächenangebot unter Berücksichtigung der im Pflichten­
 heft detailliert beschriebenen betrieblichen Anforderungen und der weiteren
 Randbedingungen bereitzustellen. Dabei war zu berücksichtigen, dass der Betrieb
 des Spitals während der gesamten Bauzeit im heutigen Umfang zu gewährleisten
 sein wird.

Zusätzlich hatten die Wettbewerbsarbeiten aufzuzeigen, wie sich die Spitalanlage
nach der Realisierung des Ersatzbaus auf dem heutigen Kernareal weiterentwi-
ckeln soll. Der künftige Flächenbedarf wurde im nordöstlichen Arealbereich auf
16 800 m2 und im Bereich des heutigen Verbindungsbaus auf 9000 m2 Geschoss­
fläche beziffert, zudem war eine Parkierungsanlage mit 500 Plätzen bereitzustellen.

In der ersten Stufe des Wettbewerbsverfahrens war ein städtebauliches Entwick­
lungskonzept im Massstab 1:1000 /1:500 zu erarbeiten. Kernbereich des Kon­
zepts war der Ersatzneubau des Hochhauses, dessen räumliche und funktionelle
Grundstruktur ebenfalls im Massstab 1:500 darzustellen war. Die Stufe zwei des
Verfahrens beinhaltete die konkrete Planung des Ersatzneubaus im Massstab
1:500 /1:200 /1:20. Ergänzend zu den Aspekten der ersten Stufe lag das Augen­
merk auf der architektonischen und konstruktiven Bewältigung, der funktionalen
Raumanordnung, der Wirtschaftlichkeit und der Etappierbarkeit. Die Themen
Gebäudetechnik, Energie und Ökologie hatten dabei einen hohen Stellenwert.

Verfahren und Teilnahmeberechtigung

Das Wettbewerbsverfahren unterstand dem GATT / WTO-Übereinkommen über
das öffentliche Beschaffungswesen und dem Binnenmarktgesetz. Es wurde
als Planungswettbewerb im offenen Verfahren gemäss Art.12 Abs. 3 der inter­
kantonalen Vereinbarung über das öffentliche Beschaffungswesen (IVöB)
­durchgeführt. Subsidiär galt die SIA-Ordnung 142 für Architekturwettbewerbe,
 Ausgabe 1998. Das Verfahren war über beide Stufen anonym; die Ermittlung
 der Namen der Verfasserinnen und Verfasser erfolgte nach der Beurteilung der
 zweiten Wettbewerbsstufe durch das Preisgericht. Zur Wahrung der Anonymität
 wurde der administrative Verkehr in der Stufe zwei durch das Generalsekretariat
 des SIA treuhänderisch wahrgenommen. Das Programm legte fest, dass das Preis­
 gericht aus den eingegangenen Wettbewerbsarbeiten der ersten Stufe ca. zehn
 Projekte zur Weiterbearbeitung in der zweiten Stufe auszuwählen hatte. Das Ver­
 fahren wurde in deutscher Sprache durchgeführt.

Die Teilnahmeberechtigung richtete sich nach Art. 9 IVöB. Zugelassen waren Fach­
leute mit Wohn- oder Geschäftssitz in der Schweiz oder in einem Vertragsstaat
des GATT / WTO-Übereinkommens über das öffentliche Beschaffungswesen, s­ oweit
dieser Staat Gegenrecht gewährt. Ausgeschlossen von der Teilnahme ­waren
Fachleute, die in einem beruflichen Abhängigkeits- bzw. Zusammengehörigkeits­
verhältnis zu einem Mitglied des Preisgerichts oder einem Experten stehen oder
einem solchen nahe verwandt sind.

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Kantonsspital Winterthur Ersatzbau Hochhaus - Projektwettbewerb Generalplaner Bericht des Preisgerichts
Ein vollständiges Generalplanerteam hatte sich zwingend aus Fachleuten der
    ­folgenden Bereiche zusammenzusetzen:

    -	   Gesamtleitung
    -	   Architektur / Städtebau
    -	   Kostenplanung
    -	   Spital- / Medizinalplanung
    -	   Landschaftsarchitektur
    -	   Statik
    -	   Elektroplanung, MSRL-Planung
    -	   Heizungs-, Lüftungs-, Klimaplanung
    -	   Sanitär- und Medizinalgasplanung
    -	   Fachkoordination Gebäudetechnik

    Fachplaner konnten in mehreren Projekten mitarbeiten, sofern die Mitglieder der
    beteiligten Teams damit einverstanden waren.

    Preisgericht, Vorprüfung

    Sachpreisrichterin, Sachpreisrichter
    Ulrich Baur, Präsident Spitalrat KSW
    Dr. Samuel Eglin, Stv. Generalsekretär, GD
    Giorgio Engeli, Leiter Steuerung und Portfolio-Management, IMA
    Pearl Pedergnana, Stadträtin, Vorsteherin Departement Bau, Winterthur
    Rolf Zehnder, Spitaldirektor KSW

    Fachpreisrichterin, Fachpreisrichter
    Kurt Aellen, Architekt BSA SIA, Bern
    Stefan Bitterli, Architekt BDA BSA SIA, Kantonsbaumeister (Vorsitz)
    Prof. Christophe Girot, Landschaftsarchitekt, ETH Zürich
    Michael Hauser, Architekt, Stadtbaumeister, Winterthur
    Rudolf Koradi, Ingenieur SIA, PGMM Schweiz AG, Winterthur
    Prof. Christine Nickl, Nickl & Partner Architekten, München
    Gérard Prêtre, Aeschlimann Prêtre Hasler Architekten, Zürich

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Kantonsspital Winterthur Ersatzbau Hochhaus - Projektwettbewerb Generalplaner Bericht des Preisgerichts
Expertinnen, Experten / Ersatzpreisrichterin, Ersatzpreisrichter
Werner Arnold, Leiter Baubereich 2, HBA
Cornelius Bodmer, Metron Architektur AG, Brugg
Paul Eggimann, Ökologe, HBA
Christoph Franck, Leiter Abteilung Planung und Investitionen, GD
Dr. med. Jacques Gubler, Chefarzt medizinische Poliklinik
Denise Haller, Leiterin Pflege OP und Spezialkliniken
Dr. med. Thomas H. Hess, Chefarzt Geburtshilfe / Gynäkologie
Dr. med. Kurt P. Käch, Chefarzt Unfallchirurgie
Hansruedi Moos, Fachprojektleiter GT, HBA
Marlis Portmann, Leiterin Pflege DKJ
Paul Ropelato, Chef Technischer Dienst, KSW
Jari Sibrava, Direktor Infrastruktur, KSW
Jörg Stoll, Portfolio-Manager, IMA
Tony Strub, Ressortleiter Spitalbauten, HBA
Hans-Ulrich Vollenweider, Vizepräsident Spitalrat KSW
Dr. Hans Wälchli, MBI Consulting AG, Boppelsen
Markus Wepf, Leiter Prozess- und Qualitätsmanagement, KSW
Markus Wittwer, Direktor HRM und Pflege

Koordination
Christoph Hänseler, Fachprojektleiter, Stab HBA

Die Vorprüfung der Wettbewerbsprojekte erfolgte unter der Leitung des Hoch­
bauamtes durch die Firmen Metron Architektur AG, Brugg, und MBI Consulting
AG, Boppelsen. Für Spezialfragen wurden weitere Experten zugezogen. Die
Koordination der Vorprüfung nahm Stephan Jack von der Metron Architektur AG
wahr.

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Kantonsspital Winterthur Ersatzbau Hochhaus - Projektwettbewerb Generalplaner Bericht des Preisgerichts
Erste Wettbewerbsstufe

    Ausschreibung und Termine

    Die öffentliche Ausschreibung des Projektwettbewerbs erfolgte am 27.11.2009
    im kantonalen Amtsblatt und in der Fachpresse. Ab diesem Datum standen sämt­
    liche Wettbewerbsunterlagen mit Ausnahme eines Gutscheins zum Bezug der
    Modellunterlage allen Interessenten auf der Homepage des Hochbauamtes zur
    Verfügung. Bis zum Ablauf der Anmeldefrist am 18.12.2009 meldeten sich insge-
    samt 41 Architekturbüros zur Teilnahme am Wettbewerb an. Am 18.12.2009
    fand für die Angemeldeten eine geführte Besichtigung des Kantonsspitals Winter-
    thur statt. Der Versand der vom Preisgericht genehmigten Fragenbeantwortun-
    gen erfolgte am 14.1.2010. Der Termin für die Wettbewerbseingabe wurde
    für die Planunterlagen auf den 19.3.2010 und für die Modelle auf den 2.4.2010
    festgelegt.

    Bis zu diesem Termin trafen 35 anonyme, mit einem Kennwort versehene Ein­
    gaben beim Hochbauamt Kanton Zürich ein und wurden wie folgt registriert:

    01   XIXMMXIII                    19   WABI-SABI
    02   Lebensräume                  20   Spitalstadt
    03   UWE                          21   CONTINUATION
    04   emilio                       22   GESCHICHTET VERDICHTET
    05   drumherum                    23   PARALELEPIPEDO
    06   LARA                         24   ospedale
    07   Modulation                   25   Club Sandwich
    08   IM PARK                      26   LATIPS
    09   TransForm                    27   InFusion
    10   didymos                      28   HORTUS ET AEDES
    11   STADTKRONE                   29   EMERGENCY ROOM
    12   GARTENSPITAL                 30   CASABLANCA
    13   Chapeau                      31   VALEO
    14   punkt.                       32   OSCAR
    15   Hygia                        33   SILJA
    16   40 Wochen                    34   PARK VIEW
    17   SCHAUK-L                     35   DIE MORGENRÖTE
    18   Entrée libre

8
Kantonsspital Winterthur Ersatzbau Hochhaus - Projektwettbewerb Generalplaner Bericht des Preisgerichts
Vorprüfung

Unter Berücksichtigung der Bestimmungen des Wettbewerbsprogramms und des
Pflichtenhefts vom 27.11.2009 sowie der Fragenbeantwortung vom 14.1.2010
wurden die Eingaben mit folgendem Ergebnis geprüft:

-	Die insgesamt 35 Wettbewerbsarbeiten gingen termingerecht beim Hoch­
   bauamt ein.
-	Bei der Mehrzahl der Projekte wurden verschiedene Mängel betreffend die
   Vollständigkeit der Unterlagen und der Darstellung festgestellt. In den wesent­
   lichen Bestandteilen sind die Eingaben aber vollständig, leserlich und damit
   beurteilbar.
-	8 Projekte verletzen baurechtliche Vorgaben. Die Mehrzahl dieser Verstösse
   betreffen die Überstellung der Baulinie im nordöstlichen Arealbereich.
-	Weitere Verstösse gegen die Rahmenbedingungen betreffen namentlich den
   Rückbau von nicht disponiblen Bauten der Spitalanlage (8 Projekte), die
   Zufahrt zu den Besucherparkplätzen (6 Projekte) und die für die spätere Aus­
   baustufe erforderliche Parkierungsmöglichkeit für 500 Personenwagen
   (8 Projekte).

Die Abweichungen von den in den Wettbewerbsunterlagen festgehaltenen An­
forderungen und Rahmenbedingungen wurden im Vorprüfungsbericht detailliert
aufgeführt.

Beurteilung der Wettbewerbseingaben

Vorbemerkungen
Das Preisgericht trat am 11. und 12.5.2010 im Dachgeschoss der City-Halle im
Sulzer-Areal in Winterthur zur Beurteilung der eingereichten Wettbewerbs­
arbeiten der ersten Stufe zusammen. An der Stelle des im Programm genannten
Stadtrates Walter Bossert nahm Pearl Pedergnana an den Beratungen teil; sie
hatte in der Zwischenzeit das Amt der Departementsvorsteherin Bau im Stadtrat
Winterthur übernommen. Entschuldigt war die Fachpreisrichterin Prof. Christine
Nickl; sie wurde vertreten durch den Ersatzpreisrichter Werner Arnold. Damit war
das Preisgericht vollständig und beschlussfähig. Zu Beginn der Verhandlungen
gab Stefan Bitterli als Vorsitzender des Preisgerichts das Verfahren und die Ver­
haltensregeln bekannt. Dabei wies er speziell auf Art. 20.3 der SIA-Ordnung
142 / 1998 hin, nach dem die Anonymität des Verfahrens zu gewährleisten ist
und während der Dauer der Beurteilung die Wettbewerbsarbeiten und Teil­
ergebnisse der Beurteilungen Dritten nicht zugänglich gemacht werden dürfen.
Anschliessend erläuterte Stephan Jack, Metron Architektur AG, den allen An­-
wesenden abgegebenen Vorprüfungsbericht. Das Preisgericht nahm den Vorprü­
fungsbericht zur Kenntnis und beschloss, trotz den in Einzelfällen festgestellten
Abweichungen von den Wettbewerbsbestimmungen einstweilen sämtliche
35 Eingaben zur Beurteilung und zur allfälligen Weiterbearbeitung in der zweiten
Wettbewerbsstufe zuzulassen.

                                                                                     9
Informationsrundgang
     Nach einer individuellen Besichtigung der Projekte erläuterten die Fachpreisrichter
     anlässlich des Informationsrundgangs der Reihe nach die eingereichten Arbeiten,
     ohne jedoch eine Wertung vorzunehmen. Dabei wurde insbesondere auf die
     bei der Vorprüfung bei einigen Eingaben festgestellten Mängel eingegangen und
     einstimmig beschlossen, sämtliche Projekte definitiv zur Beurteilung zuzulassen.

     Besichtigung Wettbewerbsareal
     Anlässlich eines Rundgangs durch die Spitalanlage und mit zwei ergänzenden
     Fernblicken vom Geleisekorridor beim Hauptbahnhof und vom Lindberg zum
     Wett­bewerbsareal überprüfte das Preisgericht die stadträumliche Nah- und Fern­
     wirkung der verschiedenen vorgeschlagenen Baumassnahmen. Dabei wurde
     ins­besondere darauf hingewiesen, dass bei der Beurteilung der Wettbewerbsein­
     gaben den teilweise massiven Massstabssprüngen zwischen den projektierten
     Baukörpern und der benachbarten, kleinteiligen Überbauung im Osten sowie der
     Silhouette des Lindbergs Beachtung zu schenken sei.

     Erster Wertungsrundgang
     In einem ersten Wertungsrundgang wurden einstimmig diejenigen Arbeiten aus­
     geschieden, welche in ihrer Grunddisposition wie auch in der Bearbeitung der
     im Programm festgehaltenen Zielsetzungen keine genügend entwicklungsfähigen
     Ansätze erkennen liessen. Es waren dies die 14 folgenden Projekte:
     01 XIXMMXIII                      15 Hygia
     02 Lebensräume                    17 SCHAUK-L
     07 Modulation                     19 WABI-SABI
     08 IM PARK                        28 HORTUS ET AEDES
     11 STADTKRONE                     29 EMERGENCY ROOM
     12 GARTENSPITAL                   33 SILJA
     13 Chapeau                        34 PARK VIEW

     Zweiter Wertungsrundgang
     Im zweiten Wertungsrundgang schloss das Preisgericht mit Mehrheitsentscheid
     jene Projekte aus, die zwar diskussionsfähige Lösungsansätze aufzeigten, jedoch
     bei einer vertieften Betrachtungsweise und unter Berücksichtigung der im Pro­
     gramm festgehaltenen und vom Preisgericht präzisierten Kriterien nicht zu über­
     zeugen vermochten. Dies betraf die nachstehend aufgeführten 12 Arbeiten:
     03 UWE                               21 CONTINUATION
     04 emilio                            22 GESCHICHTET VERDICHTET
     05 drumherum                         25 Club Sandwich
     09 TransForm                         26 LATIPS
     16 40 Wochen                         27 InFusion
     18 Entrée libre                      32 OSCAR

10
Kontrollrundgang, engere Wahl
In einem ausführlichen Kontrollrundgang wurden die getroffenen Entscheide
ausnahmslos bestätigt und somit die nachstehend aufgeführten neun Projekte
für die Weiterbearbeitung zugelassen:
06 LARA                              24 ospedale
10 didymos                           30 CASABLANCA
14 punkt.                            31 VALEO
20 Spitalstadt                       35 DIE MORGENRÖTE
23 PARALELEPIPEDO
Anschliessend wurden die sich aus der ersten Wettbewerbsstufe ergebenden Er­
kenntnisse diskutiert und präzisiert. Diese wurden für die im Wettbewerb verblei­
benden Teilnehmenden im Programm für die Stufe zwei festgehalten. Abschlies­
send wurde für jede der im Wettbewerb verbliebenen Arbeiten eine individuelle
Kritik verfasst und gemeinsam vor den jeweiligen Projekten redigiert.

Erkenntnisse aus der ersten Wettbewerbsstufe

Städtebau
Das Preisgericht stellte fest, dass die vorgesehenen Volumina des Ersatzbaus und
der künftigen Erweiterungen grundsätzlich als stadtverträglich beurteilt werden
können. In der näheren Umgebung ist zwar eine eher kleinteilige Gebäudestruktur
vorherrschend; das Stadtbild von Winterthur ist aber sowohl in zentrumsnahen
Lagen als auch in heutigen und ehemaligen Industriezonen durchsetzt mit gross­
massstäblichen Einzelbauten und Gebäudegruppen. Die erste Stufe des Wett­
bewerbs hatte aufgezeigt, dass für die Erweiterung der Spitalanlage aus städte­
baulicher Sicht eine breite Palette von Ansätzen realisierbar ist. Ein genereller
­Verzicht auf neue Hochhäuser ist ebenso denkbar wie eine akzentuierte Höhen­
 entwicklung. Bei der weiteren Bearbeitung sind aus städtebaulicher Sicht ins­
 besondere folgende Aspekte zu beachten:
 - 	Der Einfluss des Neubaus auf die Silhouette des Lindbergs ist sorgfältig zu
     ­untersuchen und in einer Visualisierung darzustellen.
 -	Die teilweise grossen Massstabssprünge im Übergang zu benachbarten Bau­
      ten sind sorgfältig zu gestalten. Speziell wird auf die bestehenden Baulinien
      sowie die Bestimmungen zu Gebäudehöhe und -profil hingewiesen.

Zukünftige Entwicklungsschritte
Die eingegangenen Arbeiten haben gezeigt, dass die für die zukünftigen Ent­
wicklungsschritte notwendigen Volumina sowohl als eigenständige Baukörper
als auch als Anbauten erstellt werden können. Aus betrieblichen Gründen sind
Aufstockungen bestehender Bauten nicht erwünscht.

                                                                                      11
Generelle Hinweise für die Weiterbearbeitung
     Neben den individuellen Kritiken formulierte das Preisgericht zusammengefasst
     die folgenden generellen Hinweise für die Weiterbearbeitung in der Stufe zwei:
     - 	Die Aussenraumgestaltung soll mit höherer Präzision bearbeitet werden. Dabei
         ist auf einen qualifizierten Umgang mit dem Baumbestand zu achten.
     - 	Grosse Beachtung ist der Erarbeitung einer realistischen Etappierung zu schen­
         ken. Für den laufenden Betrieb ist zu jedem Zeitpunkt die heute vorhandene
         Nutzfläche zur Verfügung zu stellen.
     - 	Die Flächen des Raumprogramms sind möglichst präzise einzuhalten. Die Pro­
         grammanforderung eines zusammenhängenden OP-Bereichs im 5. Oberge­
         schoss und eines das gesamte 6. Obergeschoss über dem OP-Bereich umfassen­
         den Technikgeschosses ist zwingend. Der Linearbeschleuniger ist nicht disponibel.

     Wirtschaftlichkeit
     Mit der bevorstehenden Einführung der Fallpauschalen wird das Kriterium «Wirt­
     schaftlichkeit» für die Spitalbetreiber zu einem Faktor von ausschlaggebender
     ­Bedeutung. Bei der Beurteilung der Wirtschaftlichkeit werden neben den Investi­
      tionskosten auch der Bedarf an Provisorien und die zu erwartenden Betriebs­
      kosten miteinbezogen werden.

12
Zweite Wettbewerbsstufe

Teilnahmeberechtigung und Termine

Zur Teilnahme an der Wettbewerbsstufe zwei wurden die neun Verfasserteams der
aus den Eingaben der ersten Stufe ausgewählten Projekte eingeladen. Programm­
gemäss waltete das Generalsekretariat des SIA als Treuhänder bei der Kontakt­
nahme mit den Wettbewerbsteilnehmenden. Die Unterlagen für die zweite Stufe
wurden am 8.6.2010 dem SIA zum Versand an die Teilnehmenden zugestellt.
Am 18.6.2010 fand eine Begehung der Spitalanlage mit Schwerpunkt Gebäude­
technik statt. Die Fragenbeantwortung durch das Preisgericht erfolgte am
12.7.2010. Die Termine für die Wettbewerbsabgabe wurden für die Pläne auf den
10.9.2010 und für das Modell auf den 24.9.2010 festgesetzt. Bis zu den ge­
nannten Ein­gabeterminen wurden neun Projekte mit denselben Kennwörtern wie
in der ersten Stufe anonym eingereicht und gemäss der Reihenfolge ihres Ein­
ganges durch das Hochbauamt wie folgt registriert:

01   LARA                         06   Spitalstadt
02   ospedale                     07   CASABLANCA
03   didymos                      08   punkt.
04   DIE MORGENRÖTE               09   VALEO
05   PARALELEPIPEDO

Vorprüfung

Die eingereichten Projekte wurden wiederum unter der Leitung des Hochbau-
amtes durch die Büros Metron AG, Brugg, und MBI Consulting AG, Boppelsen,
in Zusammen­arbeit mit weiteren zugezogenen Experten auf der Grundlage des
Pflichtenhefts sowie der Programme und Fragenbeantwortungen beider Stufen
folgendem Ergebnis geprüft:

-	Sämtliche Unterlagen der neun Wettbewerbsarbeiten der zweiten Stufe wur­
   den termingerecht und in allen wesentlichen Teilen vollständig eingereicht.
-	Die Programmanforderungen wurden grossmehrheitlich erfüllt und die Rahmen-
   bedingungen eingehalten.

Abweichungen von den Anforderungen wurden im detaillierten Vorprüfungs­
bericht festgehalten.

                                                                                 13
Beurteilung der Wettbewerbseingaben

     Vorbemerkungen
     Das Preisgericht trat am 25.10. und am 2.11.2010 in der Veranstaltungshalle
     Spenglerei in Winterthur zur Beurteilung der Projekte der Wettbewerbsstufe zwei
     zusammen. Entschuldigt waren die Preisrichter Ulrich Baur und Prof. Christine
     Nickl an beiden Terminen sowie Prof. Christophe Girot am 25.10. Die Abwesenden
     wurden ersetzt durch die Ersatzpreisrichter Hans-Ulrich Vollenweider, C
                                                                           ­ ornelius
     Bodmer und Werner Arnold. Das Preisgericht war somit beschlussfähig. Zu Beginn
     der Sitzung erinnerte der Vorsitzende Stefan Bitterli das Preisgericht an die
     bereits anlässlich der Jurierung der ersten Stufe bekanntgegebenen Verhaltens­
     regeln, die bei der Beurteilung der Wettbewerbseingaben zu beachten sind.
     Nachdem Stephan Jack den sämtlichen Anwesenden abgegebenen Vorprüfungs­
     bericht erläutert hatte, beschloss das Preisgericht, aufgrund der Prüfungs­
     ergebnisse sämtliche eingereichten Arbeiten einstweilen zur Beurteilung und
     zur Preiserteilung zuzulassen.

     Informationsrundgang
     Im Anschluss an eine individuelle Besichtigung der Projekte nahm das Preisgericht
     einen Informationsrundgang vor, bei dem die Fachpreisrichter der Reihe nach
     die Wettbewerbsarbeiten ohne Wertung vorstellten. Dabei beschloss das Preis­
     gericht, trotz den im Vorprüfungsbericht bei einigen Projekten festgestellten
     Mängeln sämtliche neun Arbeiten definitiv zur Beurteilung und zur Preiserteilung
     zuzulassen.

     Wertungsrundgang
     In einem ausführlichen Wertungsrundgang wurden diejenigen vier Arbeiten aus­
     geschieden, die bezüglich der im Programm aufgeführten Beurteilungskriterien
     Städtebau / Architektur, Funktionalität / Betriebstauglichkeit und Wirtschaftlichkeit /
     Energie / Ökologie eines oder mehrere der formulierten Ziele nicht in genügen­
     dem Mass erfüllten. Dies betraf die vier Projekte
     02 ospedale                          08 punkt.
     04 DIE MORGENRÖTE                    09 VALEO

     Kontrollrundgang, engere Wahl
     Die zuvor getroffenen Entscheide wurden in einem Kontrollrundgang einstimmig
     bestätigt. Somit verblieben die folgenden fünf Projekte in der engeren Wahl:
     01 LARA                               06 Spitalstadt
     03 didymos                            07 CASABLANCA
     05 PARALELEPIPEDO
     In Würdigung des grossen Engagements aller am Wettbewerb Teilnehmenden
     beschloss das Preisgericht, sämtliche Projekte der Stufe zwei gemäss den im Wett­
     bewerbsprogramm aufgeführten Kriterien zu beschreiben. In der Folge nahm das
     Preisgericht unter Mitarbeit der Experten die Beschreibung der neun Arbeiten an
     die Hand und redigierte diese anschliessend gemeinsam vor den betreffenden Pro­
     jekten.

14
Rangfolge und Preisfestsetzung

                   Zur Prämierung von mindestens fünf Entwürfen standen dem Preisgericht ins-
                   gesamt 450 000 Fr. inkl. MWSt. zur Verfügung. In Anerkennung der von allen Teil­
                   nehmenden der Stufe zwei erbrachten grossen Leistung beschloss das Preis-
                   gericht, sämtlichen neun Verfassenden der weiterbearbeiteten Projekte eine feste
                   Entschä­digung von 30 000 Fr. auszuzahlen. Nach eingehender Abwägung und
                   Gegenüber­stellung der Projekte der engeren Wahl beschloss das Preisgericht ein­
                   stimmig die nachstehende Rangierung sowie die Zuteilung des verbleibenden
                   Preisgeldes von 180 000 Fr. Die im Anschluss an die Formulierung der Empfeh­
                   lung erfolgte Aufhebung der Anonymität ergab folgendes Ergebnis:

                   Die prämierten Projekte

1. Rang            Generalplanung / Architektur
Fr. 50 000         RAB Planergemeinschaft
                   Rapp Arcoplan AG, Hochstrasse 100, 4018 Basel
Projekt Nr. 03     Thomas Stegmaier, Paul von Crailsheim, Maike Storz, Beatrice Timm
Kennwort didymos   Butscher Architekten, Basel
                   Christoph Butscher, João Pereira

                   Kostenplanung
                   Fuhr Buser Partner BauÖkonomie, Basel
                   Bruno Buser

                   Spital- / Medizinalplanung
                   H. Limacher Partner AG, Zürich
                   Heinrich Limacher

                   Landschaftsarchitektur
                   Westpol Landschaftsarchitekten, Basel
                   Andy Schönholzer, Bastian Müller

                   Statik / Verkehrsplanung
                   Rapp Infra AG, Basel
                   Roger Huguenin, Bernd Lambrecht, Beni Strub, Stefan Schneider

                   Planung Elektro / MSRL
                   Herzog Kull Group, Aarau
                   Christian Lüthi

                   Planung Heizung / Lüftung / Klima
                   Hochstrasser Glaus & Waldhauser Haustechnik, Zürich
                   Peter Glaus, Roman Hermann

                   Planung Sanitär / Medizinalgas / Fachkoordination Gebäudetechnik
                   Der Ingeniör, Bern
                   Rolf Bönzli, Daniel Boss

                   Visualisierungen
                   Lukas Raeber & Co. Architecture, Basel
                   Lukas Raeber

                                                                                                 15
Bauphysik
                       Kopitsis Bauphysik AG, Wohlen
                       Denis Kopitsis, Michael Gross

                       Brandschutz
                       Visiotec Technical Consulting AG, Allschwil
                       Rudolf Werdenberg

2. Rang                Generalplanung / Architektur / Kostenplanung
Fr. 40 000             Dürig AG, Feldstrasse 133, 8004 Zürich
                       Jean-Pierre Dürig, Gian-Paolo Ermolli, Jonas Fritschi, Dorette Baumann
Projekt Nr. 06
Kennwort Spitalstadt   Spital- / Medizinalplanung
                       Institut für Beratungen im Gesundheitswesen, Aarau
                       Heinrich Messmer, Roland Müller, Paul Gafner, Brigitte Koch

                       Landschaftsarchitektur
                       Topotek 1, Gesellschaft von Landschaftsarchitekten GmbH, D-Berlin
                       Martin Rein-Cano, Lorenz Dexler, Francesca Venier, Carolin Fickinger

                       Statik
                       MWV Bauingenieure AG, Baden
                       Ljupko Peric, Mathias Bechter, Bertram Zehnder, Andreas Schweizer

                       Planung Elektro / MSRL
                       IBG B. Graf AG Engineering, Winterthur
                       Andreas Fatzer, Richard Frei, Christoph Portmann, Niklaus Bruder

                       Planung Heizung / Lüftung / Klima / Fachkoordination Gebäudetechnik
                       Todt Gmür Partner AG, Zürich
                       Michael Mahler, Nicole Hilgendorf, Heinz Spitz, Markus Walser

                       Planung Sanitär / Medizinalgas
                       Sertis engineering GmbH, Zürich
                       Kurt Wobmann, Corinne Walder, Felix Bleuler, Christian Wüest

                       Brandschutz
                       Hautle Anderegg + Partner AG, Bern
                       Felix Anderegg, Bernhard Hautle

                       Bauphysik
                       Ragonesi Strobel & Partner, Luzern
                       H. Eggerschwiler, M. Meyer

16
3. Rang                   Generalplanung / Architektur / Kostenplanung / Statik
Fr. 35 000                PROPLANING AG GENERALPLANER, Usteristrasse 14, 8021 Zürich
                          Claude Hänggi, Wolfram Beck, Max Rösch, Miklos Berczelly, Daniel Stefani, Marc
Projekt Nr. 01            Furler, Kerstin Ihle, Benjamin Wiederock, Frédérique Vordermann, Ursula Saunier,
Kennwort LARA             Melanie Mangold, Jörg Paschke, Gilbert Santini (WMM Bauingenieure AG)

                          Spital- / Medizinalplanung
                          IBG Institut für Beratungen im Gesundheitswesen, Aarau
                          Heinrich Messmer

                          Landschaftsarchitektur
                          Berchtold.Lenzin, Liestal
                          Christian Lenzin, Lars Uellendahl

                          Planung Elektro / MSRL / Heizung / Lüftung / Klima / Sanitär /
                          Medizinalgas / Fachkoordination Gebäudetechnik
                          Amstein + Walthert AG, Zürich
                          David Schwind, David Anderes, Peter Scherer, Alain Jost, Patrik Stierli, Lukas Frei,
                          Reto Vogt, Peter Winter, Roman Könitzer, Mario Imboden, Beat Riedweg,
                          Jonathan Fernandez, Thomas Ledermann, Ivo Meier, Meinrad Bartholet, Beat Graf

                          Bauphysik
                          Ehrsam & Partner AG, Pratteln
                          Marco Crescenti

                          Brandschutz
                          Professional Security Design AG, Allschwil
                          Dieter Bernet

                          Fassadenplanung
                          Emmer Pfenninger Partner AG, Münchenstein
                          Steffi Neubert, Pierre Scherrer

4. Rang                   Generalplanung / Architektur / Kostenplanung /
Fr. 30 000                Spital- / Medizinalplanung
                          Steigerconcept AG, Staffelstrasse 8, 8045 Zürich
Projekt Nr. 05            Roman Steinemann, Christof Nauck, Lorenzo Barbaresco, Jochen Brunner, Rémy
Kennwort PARALELEPIPEDO   Voisard, Henric Oldekop, Marta Coloma, Robin Rochlitz, Christof Hochstrasser,
                          Peter Pfund, Karin Syz, René Guler, Brigitte Anderegg, Toni Carigiet

                          Landschaftsarchitektur
                          Vetschpartner, Landschaftsarchitekten AG, Zürich
                          Nils Lübke

                          Statik
                          Basler & Hofman AG, Zürich
                          Ruedi Schefer, Michael Schlatter

                                                                                                           17
Planung Elektro / MSRL / Heizung / Lüftung / Klima / Sanitär / Medizinalgas /
                      Fachkoordination Gebäudetechnik / Nachhaltigkeit / Bauphysik / Akustik
                      Amstein + Walthert AG, Zürich
                      Bruno Bollier, David Schwind, Patrik Stierli, Andreas Baumgartner, Andreas Huterer,
                      Marcus Knapp, Thorsten Kaiser

                      Brandschutz
                      Bianchi Beratungen GmbH, Burgdorf
                      Renzo Bianchi, Renate Bianchi

5. Rang               Generalplanung / Architektur
Fr. 25 000            müller verdan architekten, Hardturmstrasse 76, 8005 Zürich
                      Raphael Müller, Dominique Verdan, Jens Daldrop, Anastasia Rodschinka
Projekt Nr. 07
Kennwort CASABLANCA   Kostenplanung
                      PBK AG, Projektmanagement, Bauadministration, Kostenplanung, Zürich
                      Bruno Buser, Nicole Hutter, Simone Dumas, Christian Jud

                      Spital- / Medizinalplanung
                      IBG, Institut für Begutachtungen im Gesundheitswesen, Aarau
                      Heinrich Messmer, Roland Müller, Paul Gafner, Brigitte Koch

                      Landschaftsarchitektur
                      Mettler Landschaftsarchitektur, D-Berlin
                      Rita Mettler, Marek Langner

                      Statik
                      Walt + Galmarini AG, Zürich
                      Carlo Galmarini, Stéphane Braune, Jordan Kusigerski, Gregorij Meleshko

                      Planung Elektro / MSRL / Heizung / Lüftung / Klima / Sanitär /
                      Medizinalgas / Fachkoordination Gebäudetechnik
                      Amstein + Walthert AG, Zürich
                      David Schwind, David Anderes, Peter Scherer, Alain Jost, Patrik Stierli, Lukas Frei,
                      Reto Vogt, Peter Winter, Roman Könitzer, Mario Imboden, Beat Riedweg,
                      Jonathan Fernandez, Thomas Ledermann, Ivo Meier, Meinrad Bartholed, Beat Graf

                      Visualisierungen
                      nightnurse images GmbH, Zürich
                      Christopher Saller, Christoph Deiters, Lutz Kögler, Salina Fahrin

18
Die weiteren Projekte der zweiten Stufe

Projekt Nr. 02            Generalplanung / Architektur / Kostenplanung
Kennwort ospedale         GMS Partner AG, Operationscenter 1, 8058 Zürich-Flughafen
                          Urs Moser
                          om marcel odermatt, Steinberggasse 2, 8400 Winterthur
                          Marcel Odermatt, Katrin Momm

                          Spital- / Medizinalplanung
                          IBG Institut für Beratungen im Gesundheitswesen, Aarau
                          Heinrich Messmer

                          Landschaftsarchitektur
                          HAGER Landschaftsarchitektur AG, Zürich
                          Pascal Posset, Simon Enemaerke Rasmussen

                          Statik
                          Dr. Deuring + Oehinger AG, Winterthur
                          Christoph Nay

                          Planung Elektro / MSRL
                          kurt bachmann ag elektroingenieure, Winterthur
                          Kurt Hügli

                          Planung Heizung / Lüftung / Klima / Fachkoordination Gebäudetechnik
                          MEIERHANS + PARTNER AG, Schwerzenbach
                          Rolf Kussmann

                          Planung Sanitär / Medizinalgas
                          Schudel + Schudel Ing. SIA Ingenieurbüro für Haustechnik, Kollbrunn
                          Rainer Schudel

                          Akustik / Bauphysik
                          Zehnder & Kälin AG, Winterthur
                          Thomas Kälin

Projekt Nr. 04            Generalplanung / Architektur
Kennwort DIE MORGENRÖTE   Arbeitsgemeinschaft
                          Ritter Jon Architekten AG, Bahnhofplatz 10, 7000 Chur
                          Marco Ackermann, Ciocco Fernando, Jon Ritter
                          Erhart und Partner AG, FL-Schaan
                          Patrick Beck, Martin Erhart

                          Kostenplanung
                          Walter Dietsche Baumanagement AG, Chur
                          Walter Dietsche

                          Spital- / Medizinalplanung
                          architektur.consulting, Villnachern
                          Daniel Pauli

                                                                                                19
Landschaftsarchitektur
                  Steinmann Landschaftsarchitektur, Winterthur
                  Thomas Steinmann

                  Statik
                  Tragweite AG Vogt Ingenieure, FL-Vaduz
                  Hansjörg Vogt

                  Planung Elektro / MSRL / Heizung / Lüftung / Klima / Sanitär / Medizinalgas /
                  Fachkoordination Gebäudetechnik
                  HL-Technik AG, Schaffhausen
                  Volker Braun, Thomas Wetter

Projekt Nr. 08    Generalplanung / Architektur
Kennwort punkt.   ARGE PUNKT, c/o Binder Architektur AG, Turnerstrasse 1, 8400 Winterthur

                  Gesamtleitung
                  i+k Architekten AG (Gesamtleitung), Zugerbergstrasse 43, 6300 Zug
                  Martin Kümmerli, Beatrice Isenegger

                  Architektur
                  Binder Architektur AG, Winterthur
                  Hans Binder, Mariàn Brunzel
                  Glöggler Röösli Architekten GmbH, Zug
                  Patrick Röösli, Julia Kronenberg

                  Kostenplanung
                  PBK AG, Zürich
                  Peter Fischknecht, Stefan Fleischhauer, Christian Jud

                  Spital- / Medizinalplanung
                  HWP Planungsgesellschaft GmbH, D-Stuttgart
                  Ulrich Uetz, Wilfried Bleicher, Beate Brian, Sabine Weiser

                  Landschaftsarchitektur
                  SKK Landschaftsarchitekten AG, Wettingen
                  Ingo Golz, Jürgen Faiss, Matthias Brück

                  Statik
                  Bona + Fischer Ingenieurbüro AG, Winterthur
                  Markus Fischer, Urs Oberli, Roland Meister, Marianne Engler

                  Planung Elektro / MSRL / Sanitär / Medizinalgas /
                  Fachkoordination Gebäudetechnik
                  KIWI Systemingenieure und Berater AG, Dübendorf
                  Peter Studerus, Rolf Beeler, Karlheinz Bamert, Mario Kuvac, Jan Wilczek,
                  Patrick S­ odano, Benjamin Furler, Renate Willimann, Miloslav Janata

20
Minergieberatung
                 EK Energiekonzepte AG, Zürich
                 Christoph Bollinger, Anna Scholz

                 Brandschutz
                 Schweizerisches Institut zur Förderung der Sicherheit, Zürich
                 Werner Zeberli

Projekt Nr. 09   Generalplanung / Architektur
Kennwort VALEO   Burckhardt + Partner AG, Neumarkt 28, 8022 Zürich
                 Andrea Mast, Heinz Moser, Hans Haueter, Martin Michel, David Mathyl, Rafael
                 Drzymalla, Rodrigo Iturreta, Mischa Portmann, Moritz Schwarz

                 Kostenplanung
                 ct Bauberatung + Bauökonomie AG, Zürich
                 Christoph Tschannen

                 Spital- / Medizinalplanung
                 Smeco (Swiss Medical Consulting), Basel
                 Silvio Broggi

                 Landschaftsarchitektur
                 Balliana Schubert Landschaftsarchitekten AG, Zürich
                 Christoph Schubert, Ursula Mehr

                 Statik
                 Gruner + Wepf Ingenieure AG, Zürich
                 Ivan Jovanic, Stefan Nievergelt

                 Planung Elektro / MSRL
                 Hefti Hess Martignoni, Zürich
                 Markus Venetz, Yvo Laib

                 Planung Heizung / Lüftung / Klima / Sanitär / Medizinalgas /
                 Fachkoordination Gebäudetechnik
                 Kalt + Halbeisen AG, Zürich
                 Roland Zehnder, Daniel Raidt

                 Brandschutz
                 Gruner AG, Zürich
                 Ralf Schnetgöcke, Stefanie Wedeken

                 Fassadenplanung
                 Mebatech AG, Baden
                 Jan-Andre Zaba

                 Bauphysik
                 Bakus Bauphysik und Akustik GmbH, Zürich
                 Michael Herrmann

                                                                                               21
Empfehlung und Würdigung

     Das Preisgericht empfiehlt der Veranstalterin einstimmig, die Verfassenden des
     Projektes Nr. 03, Kennwort didymos, unter Berücksichtigung der in der
     ­Projektbeschreibung festgehaltenen Kritik mit der Weiterbearbeitung der Bau­
      aufgabe zu beauftragen.

     Neben den in der Beschreibung festgehaltenen Qualitäten hat der Vorschlag
     ­didymos das Preisgericht auch im Hinblick auf die langfristige bauliche Strategie
      des Kantonsspitals Winterthur überzeugt: Gegen Süden, zur Stadt hin, findet
      die Spitalanlage mit der Realisierung des lang gestreckten Bettentraktes und des
      verkehrsfreien Parks zu einer für die absehbare Zukunft gültigen volumetrischen
      und gestalterischen Formulierung. Der nordöstliche Arealteil wird zum Entwicklungs­
      gebiet für spätere Erweiterungen, die entweder für sich allein oder zusammen
      mit dem angrenzenden Haldengut-Areal geplant und realisiert werden können.

     Mit dem Ziel einer zusätzlichen Optimierung der Investitionskosten empfiehlt das
     Preisgericht der Ausloberin, in der weiteren Projektbearbeitung untersuchen zu
     lassen, ob und mit welchen Folgen für das Gesamtprojekt der bestehende Osttrakt
     (Gebäude Nr. 16) und allenfalls auch das heutige Bettenprovisorium (Gebäude
     Nr. 17) nach der Fertigstellung des Ersatzbaus und dem Abbruch des heutigen
     Hochhauses weiterhin in Betrieb bleiben könnten.

     Abschliessend nimmt das Preisgericht mit grosser Genugtuung das überdurchschnitt­
     liche Engagement der Projektverfassenden beider Stufen zur Kenntnis und dankt
     ihnen für die Bereitschaft zur Teilnahme an diesem anforderungsreichen Wett­be-
     werb. Erfreulich ist, dass sämtliche für die Stufe zwei ausgewählten Teilnehmenden
     ein weiterbearbeitetes Projekt eingegeben haben, wurde von ihnen doch erneut
     ein ausserordentlich hoher Einsatz gefordert. Die Vielfalt der Projektvorschläge
     ermöglichte dem Preisgericht eine vertiefte Diskussion um eine der Aufgabe und
     dem Ort angemessene bauliche Lösung; der Projektwettbewerb hat sich dafür
     einmal mehr als geeignetes Instrument erwiesen.

22
Genehmigung

Das Preisgericht

Kurt Aellen                                          Rudolf Koradi
Architekt BSA SIA, Bern                              Ingenieur SIA, PGMM Schweiz AG, Winterthur

Ulrich Baur                                          Stadträtin Pearl Pedergnana
Präsident Spitalrat KSW                              Vorsteherin Departement Bau, Winterthur

Stefan Bitterli                                      Gérard Prêtre
Architekt BDA BSA SIA, Kantonsbaumeister (Vorsitz)   Aeschlimann Prêtre Hasler Architekten, Zürich

Dr. Samuel Eglin                                     Rolf Zehnder
Stv. Generalsekretär GD                              Spitaldirektor KSW

Giorgio Engeli                                       Werner Arnold
Leiter Steuerung und Portfolio-Management, IMA       Leiter Baubereich 1, HBA (Ersatz)

Prof. Christophe Girot                               Cornelius Bodmer
Landschaftsarchitekt, ETH Zürich                     Metron AG, Brugg (Ersatz)

Michael Hauser                                       Hans-Ulrich Vollenweider
Stadtbaumeister, Winterthur                          Vizepräsident Spitalrat KSW (Ersatz)

                                                                                                     23
Die prämierten Projekte

1. Rang
Projekt Nr. 03
Kennwort didymos

Generalplanung /
Architektur
RAB Arbeitsgemeinschaft
Rapp Arcoplan AG
Hochstrasse 100
4018 Basel
Thomas Stegmaier,
Paul von Crailsheim,
Maike Storz,
Beatrice Timm
Butscher Architekten
Basel
Christoph Butscher,
João Pereira

                          Modell Ersatzbau Hochhaus

                          Die von den Projektverfassenden vorgeschlagenen         schlag, auch die Fussgängererschliessung durch
                          Neubauten werden überzeugend und in überra-             den neuen Eingangshof zu führen. Zum einen wird
                          schender Analogie zur bestehenden Anlage entwickelt:    dadurch der Park in nicht erwünschter Weise von der
                          Wie der Bosshard-Bau aus den 50er-Jahren orientiert     Nutzung des Gebäudes abgekoppelt, und zum an-
                          sich auch das neue Bettenhaus klar zum Park hin         dern wirkt der Zugang über den stark verschatteten
                          und bildet so mit seiner markanten Form und archi-      neuen Spitalplatz eher un­attraktiv und stimmungslos.
                          tektonischen Ausgestaltung das neue Gesicht zur         In diesem Zusammenhang sind auch die Tektonik
                          Stadt. Der neue Behandlungstrakt dockt folgerichtig     und die Materialwahl der F­ assaden vertieft zu über-
                          nordwestlich an den neuen Bettentrakt an. Er liegt      prüfen.
                          somit im Schwerpunkt des Spitals und lässt sich opti-
                          mal mit allen bestehenden Spitalbereichen verknüp-      Aus betrieblicher Sicht übersichtlich und gut konzipiert
                          fen. Die gegenüber dem Bestand nach Süden hin ver-      sind der Eingangsbereich und die Platzierung der
                          schobene Stellung der Neubauten beschneidet zwar        Aufzüge. Die einzelnen Raumgruppen sind im Wesent-
                          die Fläche des Parks, schafft aber im Gegenzug          lichen betrieblich korrekt angeordnet, lediglich die
                          einen willkommenen neuen Freiraum in der Nord-          Wegführung zum Kinderwunschzentrum, die am
                          ostecke des ­Areals, der verschiedenste Anforde-        Zugang zum OP-Bereich vorbeiführt, befriedigt nicht.
                          rungen zu erfüllen vermag: Die neue Vorfahrt erfolgt    Im OP-Bereich weisen die Umbettplätze eine un­
                          in diesem Bereich, und die Parkierung wird mit einem    erwünschte Zweiteilung, eine zu geringe Kapazität
                          pragmatisch entlang der Brauerstrasse platzierten       und eine betrieblich nicht geeignete Durchmischung
                          Parkhaus gelöst, was die Befreiung des Parks vom        von weisser und grüner Zone auf. Gut gelöst sind die
                          Fahrverkehr bereits mit dem Ersatzbau des Hoch-         Erreichbarkeit der Tagesklinik und die kompakte
                          hauses ermö­g­licht. Vor allem aber löst die Stellung   ­Anordnung von Anmeldung, Stützpunkt und Kojen­
                          der Neubauten die Problematik der Etappierung auf        bereich bis und mit Umbetten. Die Bettenstationen
                          ebenso elegante wie einfache Weise. Während              werden als funktionsfähig, aber relativ weitläufig
                          des gesamten Bauprozesses können sämtliche Gebäu-        und für andere Formen der Pflege, wie z.B. eine inten-
                          de bestehen bleiben, und die Bauimmissionen wer-         sivere Überwachung, zu wenig flexibel ­beurteilt.
                          den minimiert. Nicht zu überzeugen vermag der Vor-       Etwas unübersichtlich präsentieren sich die Grund-

24
Visualisierung

risslösungen für die Augenklinik und das Ambulato-       erreicht werden. Die Materialisierung der Fassaden
rium der Frauenklinik. Beide Bereiche verfügen aber      und die weitere Materialwahl lassen trotz tiefer Gebäu-
über einen attraktiven Standort und sind gut erreich-    dehüllzahl e­ inen mittleren Aufwand an grauer
bar. Dies gilt in gleichem Mass für die Gebärabtei-      Energie erwarten. Nicht ganz nachvollziehbar sind
lung. Die vorgeschlagenen Betten- und Materialauf-       die Ausführungen zum Thema Minergie-Eco. Die vor-
züge sind an verschiedenen Stellen noch zu knapp         aussichtlichen ­Erstellungskosten liegen im oberen
dimensioniert; teilweise fehlen auch ge­nügend           Mittelfeld der ­Eingaben. Dies ist im Wesentlichen auf
grosse Vorzonen. Dies gilt insbesondere für den OP-      die für den rückgebauten Osttrakt zu erstellenden
Bereich, aber teilweise auch für die Bettenstationen.    Ersatzflächen, auf den Ersatz der Parkierungsanlage
Einzeln platzierte Aufzüge sind nicht spital­tauglich,   und auf den aufwendigen Vorschlag für die Funda-
da bei deren Ausfall der Betrieb stark erschwert wird.   tion zurückzuführen.
Die dargestellte Etappierungslösung verursacht
während der gesamten Bauzeit sehr wenige Störun-         Das Projekt didymos überzeugt als selbstbewusste
gen des laufenden Spitalbetriebs.                        und gleichzeitig selbstverständlich wirkende, aus
                                                         der bestehenden Anlage heraus entwickelte Spital­
Die im statischen Konzept als Folge einer aufwendigen    erweiterung. Bereits mit dem Ersatzbau Hochhaus
Lastenübertragung vorgeschlagene Pfählung ist            kann das Gesicht zur Stadt mit dem Park gültig formu-
eine kostenintensive Massnahme, die grundsätzlich        liert werden, während im Nordosten des Areals Ent-
zu überdenken ist. Das vorgeschlagene Energie­           wicklungsmöglichkeiten für die Zukunft geschaffen
konzept ist funktionsfähig, die Nutzung der Geother-     werden. Aus betrieblicher Sicht werden grossmehr-
mie und die saisonale Speicherung der Energie im         heitlich funktionsfähige Lösungen angeboten, und
Erdreich sind aber noch nicht ausgereift. Der vorge-     der Betrieb während der Bauzeit wird auf be­stechend
schlagene Klimaboden schränkt die Flexibilität bei       einfache Weise sichergestellt. Die Vorschläge zur
Umnutzungen ein. Die neue Führung des Energieka-         Gebäudetechnik und zu ökologischen Fragen vermö-
nals ist aufgrund der Disposition der Baukörper re-      gen dagegen noch nicht durchwegs zu be­friedigen.
lativ aufwendig. Der Minergie-P-Standard kann dank
guter Dämmung und effizienter Gebäudetechnik

                                                                                                                   25
Situation Ersatzbau Hochhaus M 1:2000

     Situation Gesamtentwicklungskonzept M 1:2000

26
Grundriss Erdgeschoss M 1:2000

Grundriss 5. Obergeschoss M 1:2000

Grundriss 7. Obergeschoss M 1:2000

                                     27
Ansicht Süd M 1:2000

     Querschnitt M 1:2000              Ansicht Ost M 1:2000

     Ansicht Nord M 1:2000

     Grundriss Bettenstation M 1:500

28
Fassade M 1:80   Schnitt M 1:80

                                  29
2. Rang
Projekt Nr. 06
Kennwort Spitalstadt

Generalplanung /
Architektur /
Dürig AG
Feldstrasse 133
8004 Zürich
Jean-Pierre Dürig,
Gian-Paolo Ermolli,
Jonas Fritschi,
Dorette Baumann

                       Modell Ersatzbau Hochhaus

                       Für die Weiterentwicklung der Spitalanlage wählen        haltung. Wenig zu überzeugen vermag allerdings
                       die Projektverfasser einen überzeugenden Ansatz:         der Vorschlag zur späteren Erweiterung der Anlage:
                       Das Spital wird als Stadtkörper aufgefasst, der sich     Die Hauptfassaden der vorgeschlagenen Baukörper
                       ähnlich der Altstadt entlang einer neuen Achse           weisen einen zu geringen Abstand von­einander
                       (Marktgasse) entwickelt. Statt einer individuellen       auf, und durch die konsequente Ost-West-Orientie-
                       architektonischen Lösung wird damit ein städtebau-       rung der Neubauten erfolgt kaum eine Einbeziehung
                       liches Entwicklungsprinzip festgelegt, was gute          des attraktiven Parks.
                       ­Voraussetzungen für eine aktive Verknüpfung mit dem
                        ­bestehenden Stadtgefüge schafft. Die bauliche          Die Übersichtlichkeit im Eingangsbereich werden dank
                         Anlage wird im nördlichen Teil des Areals als eine     der grosszügigen Hauptachse, die entlang der Cafe-
                        Art Strassenbebauung aufgereiht und spielt damit        teria zu den zweckmässig angeordneten Besucherauf-
                        den Park frei. Pragmatisch, aber wenig inspirierend     zügen führt, enorm verbessert. Auch der Zugang
                        wird die oberirdische Parkierung vorerst an ihrem       zum Osttrakt ist optimal, allerdings nur in den unteren
                        heutigen Ort belassen. Auch der Eingang liegt wie       Geschossen. Die Zuteilung der Raumgruppen auf
                        bisher im zentralen Bereich der Anlage, wird aber       die einzelnen Geschosse ist nicht ideal. So wird bei-
                        als Schaltstelle zwischen dem bestehenden Spital        spielsweise die Gebärstation nicht mit dem Ambu-
                        und den neuen Bauteilen neu konzipiert. Ausgehend       latorium Frauenklinik, sondern mit der Neonatologie
                        davon sind auf den zwei Hauptebenen zwei in Ost-        und dem Wochenbett kom­biniert. Trotz der Ost-
                        West-Richtung parallel verlaufende «Strassen» ange-     West-Orientierung des Neubaus besteht nur im 1. OG
                        legt, die die Gesamtanlage samt den langfristigen       eine direkte Verbindung zum heutigen Bettentrakt.
                        Erweiterungen übersichtlich verbinden. Mit einfachen    Übersichtlich und sehr gut erschlossen sind die neue
                        Mitteln werden in den Seitenerschliessungen zwei        OP-Landschaft und die Tagesklinik. Der Zugang und
                        Geschosse mit einer Galerie und mit Aussicht auf        das Umbetten sind funk­tional, und für die Sterilgutver-
                         den Park verbunden, was nebst dem Raumerlebnis         sorgung steht ein grosszügig dimensionierter Ste-
                         auch eine willkommene Orientierungshilfe in der        rilkorridor zur Verfügung. Zu dezentral angeordnet
                         komplexen Anlage darstellt. Der gestal­terische Aus-   sind hingegen die Geräte­räume. Betrieblich ungüns-
                       druck artikuliert sich wohltuend mit grosser Zurück-     tig wirkt sich die räumliche Trennung der Operati-

30
Visualisierung

onssäle für die Tagesklinik aus. In den Bettenstationen   hoher Gebäudekompaktheit ist aufgrund des gewähl-
lassen sich dank angemessener Dimensionierung             ten Fassadenaufbaus mit einem mittleren Aufwand
räumliche und personelle Synergien erzielen. Auf-         für die graue Energie zu rechnen. Die Materialwahl
grund der geschickten Platzierung und Gruppierung         folgt mit Ausnahme des Bodenbelags in den Patien-
der Aufzüge und deren funktionellen Anbindung             tenzimmern ökologischen Gesichtspunkten. Trotz
an die Verkehrsachsen sind die Voraussetzungen            seiner Kompaktheit muss beim Vorschlag Spitalstadt
für eine optimale Logistik sehr gut erfüllt. Während      mit im Mittelfeld der Eingaben liegenden Erstellungs-
mindestens eines Teils der Bauzeit sind die Neona-        kosten gerechnet werden, was im Wesentlichen
tologie nicht und der OP-Bereich nur ungenügend           mit einem vergleichsweise grossen Bedarf an teilweise
funktionsfähig, zudem beeinträchtigt die unmittelbare     hochinstallierten Provisorien, mit den für den rück-
Nachbarschaft von b  ­ estehendem Hochhaus und            gebauten Pavillon zu er­stellenden Ersatzflächen und
Neubauten den Spitalbetrieb. Dadurch sind während         mit Umnutzungen in neu erstellten Gebäudeteilen
der Bauzeit kostenintensive Provisorien und teilweise     zu begründen ist.
neuerliche Umnutzungen bereits erstellter Neu-
bauten unvermeidbar.                                      Die Sicht des Spitals als Stadtquartier ist erfrischend
                                                          und verbindet im Projekt Spitalstadt bestehende,
Das statische Konzept präsentiert eine gut durch-         neu zu erstellende und zukünftige Bauten zu einem
gearbeitete Tragstruktur; die notwendige Flexibilität     räumlich vielfältigen und gleichzeitig klar struktu-
im Innern ist gewährleistet. Das Energiekonzept           rierten Ganzen. Der Vorschlag präsentiert sich aller-
erscheint sinnvoll, ist aber aufgrund der sparsamen       dings noch sehr schematisch und wenig ausformuliert.
Angaben schwer zu beurteilen. Der Anschluss an            Trotz einigen Mängeln ist der vorgestellte Spital­
den bestehenden Energiekanal ist gewährleistet. Das       betrieb im Wesentlichen funktionsfähig. Während
Raumklima wird über im Fussbodenüberzug einge-            der Bauzeit müssen allerdings aufwendige Provi­
legte Rohrregister und eine getrennte Luftzuführung       sorien erstellt und erhebliche betriebliche Einschrän-
erzeugt, was die Flexibilität bei baulichen Umnut-        kungen in Kauf genommen werden. Die Vorschläge
zungen einschränkt. Die Erfüllung des Minergie-P-         zur Ge­bäudetechnik und zu ökologischen Fragen
Standards wird rechnerisch nachgewiesen. Trotz            zeigen zielführende Ansätze auf.

                                                                                                                    31
Situation Ersatzbau Hochhaus M 1:2000

     Situation Gesamtentwicklungskonzept M 1:2000

32
Grundriss Erdgeschoss M 1:2000

                                 Grundriss 5. Obergeschoss M 1:2000

                                 Grundriss 7. Obergeschoss M 1:2000

                                                                      33
Ansicht Süd M 1:2000

                                                  Querschnitt M 1:2000   Schnitt Ersatzbau M 1:2000

                            Längsschnitt 1:2000

     Grundriss Bettenstation M 1:500

34
Schnitt M 1:80
                 Fassade M 1:80

                                  35
3. Rang
Projek Nr. 01
Kennwort LARA

Generalplanung /
Architektur /
Kostenplanung / Statik
PROPLANING AG
GENERALPLANER
Usteristrasse 14
8021 Zürich
Claude Hänggi,
Wolfram Beck,
Max Rösch,
Miklos Berczelly,
Daniel Stefani,
Marc Furler,
Kerstin Ihle,
Benjamin Wiederock,
Frédérique Vordermann,
Ursula Saunier,
Melanie Mangold,       Modell Ersatzbau Hochhaus
Jörg Paschke,
Gilbert Santini
(WMM Bauingenieure AG) Mit einem pavillonartigen Flachbau, der in den Park           Dank klar erkennbaren Hauptachsen und übersicht-
                       hinausragt und diesen gleichzeitig in das Spitalge­-          lich angeordneten, gut dimensionierten Aufzügen
                       füge hineinzieht, wird eine markante Eingangssitua-           finden sich Patienten und Besucher einfach zurecht.
                       tion geschaffen. Diese verleiht dem KSW ein neues             Die Raumgruppen sind weitgehend funktional an­
                       Gesicht und strahlt eine angenehme, einem zeitge-          geordnet, die Patienten- und Besucherströme werden
                       mässen Spital angemessene Atmosphäre aus. Der                 korrekt separiert. Betrieblich günstig ist auch die
                       an sich attraktive Pavillon wird jedoch von den flan-      ­südliche Verbindung zum bestehenden Bettentrakt
                       kierenden, massiven bestehenden und neuen Bauten            bis ins 3. OG. Der L-förmige Grundriss des neuen
                       bedrängt, sodass das Gleichgewicht der Anlageteile          Haupttraktes und die Anordnung der Erschliessungs-
                       infrage gestellt wird und volumetrisch schwierige           kerne ermöglichen eine kompakte und funktionale
                       Verbindungen zwischen den einzelnen Baukörpern              Anordnung der Gebärabteilung und grösstenteils auch
                       ­entstehen. Zudem wird die Parkfläche in zwei Teile         der chirurgischen Tagesklinik. Augenklinik, Kinder­
                        aufgeteilt und verliert dadurch ihre Grosszügigkeit.         klinik und das Wochenbett sind hingegen eher weit-
                        Die Zugänge für Fuss- und Fahrverkehr sind in über-        läufig und etwas unübersichtlich, was tendenziell den
                        zeugender Weise gelöst und bilden mit der Öffentlich-      ­Personalbedarf für den Nachtbetrieb erhöht. Der Zu-
                        keit des Parks und der Spitalnutzung eine Einheit.          gang zur Gebärabteilung via Neonatologie befriedigt
                        Die Grosszügigkeit der Empfangshalle verbindet sich         nicht. Bei der grundsätzlich funktionsfähigen OP-
                        mit dem Park und setzt sich in den übersichtlichen          Landschaft gefallen die Erschliessung mit den Betten­
                        seitlichen Verteilkorridoren fort. Auf diese Weise wird     liften und die Versorgungskorridore hinter den
                       eine Gesamtanlage geschaffen, die die funktionellen          ­Operationssälen; die vorgeschlagene Grundrisslösung
                       Abläufe gewährleistet und gleichzeitig immer wieder           ist jedoch eher verwirrend. Gut organisiert und
                       lebendige Raumverknüpfungen von Innen und Aus-                attraktiv sind die Bettenstationen im Ostteil, und die
                       sen anbietet. Die vorgeschlagene Entwicklungsstrate-          korrekte Dimensionierung des Mittelbereichs er­
                       gie überzeugt sowohl städtebaulich-architektonisch            möglicht die angestrebten räumlichen und personellen
                       als auch in Bezug auf die Erschliessung.                      Synergien. Im Südtrakt behindern die Erschliessungs-

36
Visualisierung

kerne und der Lichthof eine optimale Anordnung der         sollte aufgrund des Gebäudekonzeptes erreicht wer-
Akutgeriatrie. Die dargestellte Etappierungslösung         den. Wegen der hohen Hüllziffer, der grossen
weist während der Bauzeit rund 30 Bettenstellplätze        Spannweiten in der Eingangshalle und der Verwen-
zu wenig aus, und der Betrieb der Neonatologie ist         dung von überdurchschnittlich viel Glas ist trotz
zwischenzeitlich nicht gewährleistet. Die übrigen be-      ­konsequent ökologisch optimierter Materialisierung
troffenen Abteilungen sind während der Bauzeit              mit einem mittleren Aufwand an grauer Energie
funktionsfähig, soweit ersichtlich jedoch nur mit zu-       zu rechnen. Die sehr grosszügigen Verkehrsflächen,
sätzlichen, im Projekt nicht dargestellten Provisorien.     die bereits für den Ersatzbau Hochhaus erstellte
                                                            ­Tiefgarage und die notwendigen Ersatzflächen für
Die Decke über dem Eingangsbereich weist grosse,             den Pavillon führen zu im Quervergleich sehr hohen
mittels Vorspannung überbrückte Spann­weiten                 ­Erstellungskosten.
auf, was sich ungünstig auf die Flexibilität der darüber
liegenden Nutzung auswirkt. Auch die Decken-               Prägend für das Projekt LARA ist die markante Ein-
konstruktion über der rückwärtigen, mehrgeschos-           gangshalle, die für Besuchende und Mitarbeitende
sigen Halle ist äusserst aufwendig. Das Energie­           eine einladende Atmosphäre schafft. Der Vorschlag
konzept mit Fernwärmenutzung zeigt gute Lösungen           ist architektonisch sorgfältig durchgestaltet, vermag
auf. Das System für das Raumklima mit hybriden             aber bezüglich seiner volumetrischen Entwicklung
­Deckenmodulen mit Bauteilaktivierung und getrennter       und seiner Wirtschaftlichkeit nicht vollumfänglich zu
Lüftung weist eine grosse Nutzungsflexibilität auf.        überzeugen. Aus betrieblicher Sicht werden mit
Das Andocken an den bestehenden Energiekanal ist           wenigen Ausnahmen tragfähige Lösungen angeboten,
in der dargestellten Art realisierbar. In den beiden       für die Bauzeit sind mehrere Provisorien nötig. Ge-
Geschossen über der Eingangshalle fehlen Technik-          bäudetechnik und Ökologie werden kompetent
räume und Steigzonen. Die Projektverfassenden              bearbeitet.
setzten sich kompetent mit den ökologischen Anfor-
derungen auseinander. Der Minergie-P-Standard

                                                                                                                   37
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