STUDENTISCHE PLÄDOYERS ZUR ERHALTUNG VON GROSSANLAGEN DES BAULICHEN UND TECHNISCHEN ERBES DER VORWENDEZEIT - Icomos
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STUDENTISCHE PLÄDOYERS ZUR ERHALTUNG VON GROSSANLAGEN DES BAULICHEN UND TECHNISCHEN ERBES DER VORWENDEZEIT I CO M O S D EU T S C H E S N AT I O N A L KO M I T EE ELEK TRONISCHE PUBLIK ATION I I I COMO S GER M A N N AT I O N A L COMMI T T EE E L E C T R O N I C P U B L I C A T I O N I I I C O M O S C O M I T É N AT I O N A L A L L E M A N D PUB L I C AT I O N ÉL EC T RO NI QUE I I
60 PLUS XXL
STUDENTISCHE PLÄDOYERS ZUR ERHALTUNG VON GROSSANLAGEN
DES BAULICHEN UND TECHNISCHEN ERBES DER VORWENDEZEIT
ICOMOS WETTBEWERB DOKUMENTATION 2017
Mitauslober des Wettbewerbs:
Arbeitskreis
Theorie und Lehre
der Denkmalpflege e.V.
I CO M O S D EU T S C H E S N AT I O N A L KO M I T EE ELEK TRONISCHE PUBLIK ATION I I
I COMO S GER M A N N AT I O N A L COMMI T T EE E L E C T R O N I C P U B L I C A T I O N I I
I C O M O S C O M I T É N AT I O N A L A L L E M A N D PUB L I C AT I O N ÉL EC T RO NI QUE I IICOMOS Deutsches Nationalkomitee – Elektronische Publikation
Herausgegeben vom Nationalkomitee der Bundesrepublik Deutschland
Präsident: Prof. Dr. Jörg Haspel
Vizepräsidentin: Prof. Dr. Sigrid Brandt
Generalsekretär: Gregor Hitzfeld
Geschäftsstelle: Brüderstraße 13, Nicolaihaus, D-10178 Berlin
Fon: +49 (0)30.80493 100 · Fax: +49 (0)30.80493 120
E-Mail: icomos@icomos.de · Internet: www.icomos.de
Mit freundlicher Unterstützung durch die Beauftragte der Bundesregierung
für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
Bildnachweise: Deutsche Stiftung Denkmalschutz (S. 6 links), Luka Bošković/ Kotor APSS (S. 6 rechts), Stefan Schopmeyer (S. 9),
Wüstenrot Stiftung (S. 10), Till Budde (S. 11), ICOMOS Deutschland (S. 39)
Redaktion: Luise Rellensmann
Grafische Gestaltung: Laura Hernandez
© 2018 ICOMOS, Nationalkomitee der Bundesrepublik Deutschland
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Verbreitung durch Film, Funk und Fernsehen, durch fotomechanische
-
Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeglicher Art, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.Inhaltsverzeichnis
Editorial.........................................................................5 Prämierte Arbeiten.....................................................19
Prof. Dr. Jörg Haspel, Luise Rellensmann M.Sc. Vivien Bögelsack
Deutschen Nationalkomitees von ICOMOS e.V. ..........6 Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst
Hildesheim/Holzminden/Göttingen
Zum Geleit.....................................................................8 „Schlangenbader Straße Berlin“...................................20
Prof. Oskar Spital-Frenking Paulin Kriegel
Hochschule Trier / ICOMOS Deutschland Bauhaus-Universität Weimar
Können Megastrukturen Denkmal sein?........................9 „Stadtpromenade Cottbus“...........................................24
Prof. Philip Kurz Pauline Timper und Nina Pfeil
Wüstenrot Stiftung HafenCity Universität Hamburg
Monsterbauen als Denkmalaufgabe.............................10 „Mümmelmannsberg, Hamburg“.................................28
Joachim Brenncke Alexa Linde
Architektenkammer Mecklenburg-Vorpommern Bauhaus-Universität Weimar
Studentenwettbewerb „60plus XXL“...........................11 „Suhl, Am Rennsteig“..................................................32
Auslobung und Preisverleihung ...............................12 Barbora Lichtmanova
Hochschule Wismar
Auslobungstext Studentenwettbewerb 2017 ...............13 „Terrassenhaus Girondelle, Bochum“..........................36
ICOMOS-Nachwuchspreis an Studierende der Archi-
tektur aus Deutschland und Slowakei verliehen..........15 Liste der Teilnehmenden und Themen.....................406 Editorial
Editorial
Die Idee, einen studentischen Wettbewerb für aktuelle rung Neuland betreten. Das deutsche Nationalkomitee
Denkmalthemen ins Leben zu rufen, entstand in Vorberei- reagierte damit auf ein dringendes Desiderat, das der
tung des ICOMOS-Jubiläums 2015. Anlässlich der Halb- Weltdenkmalrat im internationalen Maßstab schon früher
jahrhundertfeier des Internationalen Denkmalrats von konstatiert und mit der Aufforderung an über 100 nati-
ICOMOS (International Council on Monuments and Si- onale ICOMOS-Komitees und knapp 30 Internationale
tes), der 1965 in Warschau und Krakau gegründet worden Wissenschaftliche ICOMOS-Komitees verbunden hatte,
war, entwickelten Vorstand und Hochschulvertreter von auf allen Ebenen geeignete Schritte zur verstärkten An-
ICOMOS Deutschland das Vorhaben, mit den Feierlich- sprache und Mitwirkung jüngerer Kolleginnen und Kol-
keiten nicht nur einen Blick zurück in die Geschichte der legen aus den Denkmalberufen zu unternehmen. Die 15.
Denkmalpflege zu werfen und der Tradition der internati- Generalversammlung von ICOMOS International verab-
onalen Denkmalbestrebungen und dem Welterbeanliegen schiedete in Xi’an, China im Oktober 2005 mit der Re-
der UNESCO Rechnung zu tragen, sondern auch aktuelle solution 16 die Einführung einer Mitgliedschaft für die
Denkmalfragen aufzuwerfen und auf Zukunftsthemen der Gruppe der Young Professionals im Sinne der Förderung
Konservatorentätigkeit einzugehen. von jüngeren Forschern und Praktikern. Demnach genie-
ßen ICOMOS-Mitglieder bis zum 30. Lebensjahr eine
Das gemeinsam mit der Architektenkammer Rhein- Beitragsermäßigung von 50% auf den international abzu-
land-Pfalz und der Generaldirektion Kulturelles Erbe führenden Beitrag für Einzelmitglieder und erhalten die
Rheinland-Pfalz in Zusammenarbeit mit der Bundesstif- gleichen Rechte wie Vollmitglieder.
tung Baukultur, DOCOMOMO, Europa Nostra und der
Wüstenrot Stiftung durchgeführte Jubiläumskolloquium Der 2009 erneuerten Aufforderung an alle ICOMOS-Lan-
Denkmal – Bau – Kultur. Konservatoren und Architekten deskomitees zur Umsetzung der Resolution von 2005
im Dialog widmete sich dem baulichen Erbe der letzten folgte auf der Assemblée Générale 2011 in Paris die förm-
Jahrzehnte seit der Gründung von ICOMOS, also einer liche Einführung einen neuen Mitgliedschaftskategorie
jungen, gesellschaftlich häufig äußerst umstrittenen und der Young Professionals in den internationalen Statuten.
immer wieder auch akut gefährdeten Altersschicht unse- ICOMOS Deutschland reagierte darauf im Folgejahr mit
res architektonischen und städtebaulichen Erbes. der gezielten Betreuung der Nachwuchsförderung durch
eines der sieben Vorstandsmitglieder aus dem Hoch-
Mit der Auslobung eines ICOMOS-Wettbewerbs für schulbereich und mit der Verabschiedung von Regulari-
Studierende der Denkmaldisziplinen sollte ICOMOS en, die ausdrücklich die Mitgliedschaft von jungen Be-
Deutschland aber auch im Sinne der Nachwuchsförde- rufstätigen in der Denkmalpflege und Studierenden einer7 Editorial
Denkmaldisziplin (wie Restaurierung, Kunstgeschichte, (ICOMOS Deutschland) Dipl.-Ing. Edda Kurz (Architek-
Archäologie, Architektur, World Heritage Studies o.dgl.) tenkammer Rheinland-Pfalz), Prof. Philip Kurz (Wüs-
ermöglichen sollte. Die 2017 in Schwerin auf der Mit- tenrot-Stiftung), Prof. Dr. Hans-Rudolf Meier (Arbeits-
gliederversammlung des Deutschen Nationalkomitees kreis Theorie und Lehre der Denkmalpflege e.V.) und
von ICOMOS verabschiedete neue Satzung bestätigt und Prof. Dipl.-Ing. Oskar Spital-Frenking, Hochschule Trier,
verstärkt diese Option in Anlehnung an die Musterstatu- Fachrichtung Architektur angehörten, konnten sechs ex-
ten von ICOMOS International. emplarische Arbeiter mit einem Preisgeld der Wüstenrot
Stiftung und einer Präsentation im Zentrum Baukultur
Die Bildung eines nach 2015 von Luise Rellensmann als Rheinland-Pfalz im Mainzer Brückenturm auszeichnen
Vorstandsmitglied von ICOMOS Deutschland initiierten und zur persönlichen Vorstellung ihrer Projekte einladen.
und für externe Interessenten offenen Stammtischs für Verfahren und Ergebnisse sind von Luise Rellensmann in
jüngere Kolleginnen und Kollegen und schließlich die ihrem Beitrag zum Tagungsband Denkmal – Bau – Kul-
2017 (auf Initiative von acht jungen ICOMOS-Mitglie- tur. Konservatoren und Architekten im Dialog. Kolloqui-
dern) satzungsgemäß von der Mitgliederversammlung um anlässlich des 50jährigen Jubiläums von ICOMOS
befürwortete und vom Vorstand eingesetzte Ad-hoc Ak- Deutschland (ICOMOS – Hefte des Deutschen National-
tionsgruppe AG 2020 waren weitere Schritte zur aktiven komitees, Band LXIII, Berlin 2017) dokumentiert.
Einbindung einer jüngeren Generation. Die Arbeitsgruppe
will bis zum Jahr 2020 neue Themen und neue Mitglieder Das gute Echo auf den studentischen Jubiläumswettbe-
für die Zukunftsgestaltung von ICOMOS Deutschland werb von ICOMOS Deutschland, ermutigende Rückmel-
erschließen und gewinnen und verfolgt gleichgerichtete dungen und Anfragen aus dem Hochschulbereich und
Ziele und Bestrebungen von ICOMOS International, ver- schließlich die Zusage der Wüstenrot Stiftung, sich an ei-
stärkt Young Professionals bzw. Emerging Professionals nem Folgewettbewerb zum Thema Nachkriegserbe zu be-
in die aktive Arbeit einzubeziehen und den Austausch teiligen, veranlassten ICOMOS Deutschland zur erneuten
zwischen den Generationen zu fördern sowie über soziale Auslobung eines Denkmalwettbewerbs für Studierende
und digitale Netzwerke zu vermitteln. und zu dem Wunsch, das Projekt im Zweijahresrhythmus
zu verstetigen. Der 2017 durchgeführte und in der vorlie-
Der Aufruf zu dem studentischen Wettbewerb from 60 to genden Form in der neuen elektronischen ICOMOS-Rei-
90, den ICOMOS Deutschland und der Arbeitskreis The- he dokumentierte Wettbewerb 60plus XXL – Studentische
orie und Lehre der Denkmalpflege e.V. 2015 mit den Part- Plädoyers zur Erhaltung von Großanlagen des baulichen
nern des Fachgebiets Architektur der Hochschule Trier und und technischen Erbes der Vorwendezeit versteht sich als
der Wüstenrot Stiftung im Jubiläumsjahr 2015 auslobte, Beitrag zur gesellschaftlichen und kulturellen Aufwer-
sollte nicht nur eine Beteiligungsmöglichkeit bieten, son- tung des Nachkriegserbes in Deutschland und zur Nach-
dern interessierte Nachwuchskräfte fächerübergreifend wuchsförderung im Sinne der ICOMOS-Strategie, neue
aktivieren. So richtete sich der Auslobungstext zwar an Wege der Denkmalvermittlung sowie der Vernetzung von
den Nachwuchs in Studienfächern für Architektur- und Denkmalakteuren zu entwickeln, die junge oder ange-
Planungswettbewerbe (Architektur, Stadtplanung, Land- hende Denkmalexpertinnen und -experten im Sinne von
schaftsplanung, Innenarchitektur etc.), aber auch explizit Young Professionals oder Emerging Professionals in die
an Interessierte aus anderen denkmalrelevanten Studi- aktive ICOMOS-Arbeit einbeziehen.
enfächern wie Kunstgeschichte und Kulturmanagement,
Restaurierung und Archäologie oder Bauingenieurwesen Wir danken allen Wettbewerbsteilnehmerinnen und -teil-
o. dgl. Die für konzeptionelle wie analytische Arbeiten nehmern sowie allen an der Auslobung und Jurierung Be-
offene Formulierung des Wettbewerbsthemas und das teiligten und den Gastgebern der Ausstellung in Schwe-
vorgegebene Posterformat sollten die Teilnahme aus den rin sehr herzlich für ihre engagierte Mitwirkung. Für die
diversen Fachgebieten erleichtern. Überlassung der unentgeltlichen Veröffentlichungsrechte
in der vorliegenden Dokumentation sind wir allen Text-
Die Resonanz war mit 64 Einsendungen von 94 Bear- und Bildautoren sowie den Rechteinhabern vielmals zu
beiterinnen und Bearbeitern aus zwölf bundesdeutschen Dank verpflichtet. Laura Hernandez danken wir für die
Hochschulen ausgesprochen positiv. Die sechsköpfige grafische Gestaltung und John Ziesemer für die Schluss-
Jury, der unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Elisabeth Merk redaktion der elektronischen Publikation.
Berlin, im September 2018
Prof. Dr. Jörg Haspel Luise Rellensmann M.Sc.
für den Vorstand des Deutschen Nationalkomitees von ICOMOS e.V.9 Zum Geleit
Können Megastrukturen Denkmal sein?
Prof. Oskar Spital-Frenking, Hochschule Trier, Fachrichtung Architektur
vor Luise Rellensmann M.Sc. (ICOMOS Deutschland),
Prof. Oskar Spital-Frenking (Hochschule Trier, Fachrich-
tung Architektur), Prof. Matthias Ludwig (Hochschule
Wismar, Fakultät Gestaltung), Joachim Brenncke (Ar-
chitektenkammer Mecklenburg-Vorpommern) und Prof.
Dr. Gerhard Vinken (Arbeitskreis Theorie und Lehre der
Denkmalpflege e.V.) benannt worden.
Die Beurteilungskriterien wurden in der Auslobung wie
folgt formuliert:
„Nicht die Bekanntheit eines Objektes oder die Bedeu-
tung als Denkmal sind maßgebend bei der Beurteilung.
Entscheidend ist die Qualität der Auseinandersetzung, die
Sie als Bearbeiterinnen und Bearbeiter leisten.“ Beurteilt
wurden die Qualität der Recherche und der Analyse sowie
der Bewertung und aufgezeigten Lösungsansätze und die
Qualität der Darstellung.
„Können Megastrukturen Denkmal sein?“ war die impli-
ziert Grundfrage der Auslobung, „Ja, können sie“, ist die
deutliche Antwort der fünf prämierten Beiträge, welche
die Jury aus insgesamt 27 Arbeiten von 12 beteiligten
Am 4. November 2017 wurden im Neustädtischen Palais Hochschulen auswählte:
in Schwerin im Rahmen der Jahrestagung von ICOMOS
Deutschland die Preise des ICOMOS Studentenwettbe- -Vivien Bögelsack, HAWK Hildesheim,
werbs 2017 übergeben. Der Wettbewerb war mit dem „Schlangenbader Straße Berlin“
Thema „60plus XXL- studentische Plädoyers zur Erhal- -Paulin Kriegel, Bauhaus-Universität Weimar,
tung des architektonischen und städtebaulichen Erbes der „Stadtpromenade Cottbus“
Vorwendezeit“ an alle deutschen Hochschulen und Uni- -Pauline Timper und Nina Pfeil, HafenCity Universität
versitäten ausgegeben worden. Hamburg, „Mümmelmannsberg, Hamburg“
-Alexa Linde, Bauhaus-Universität Weimar,
Das Anliegen des Wettbewerbs, – den ICOMOS Deutsch- „Suhl, Am Rennsteig“
land gemeinsam mit der Wüstenrot Stiftung, dem Ar- -Barbora Lichtmanova, Hochschule Wismar,
beitskreis Theorie und Lehre der Denkmalpflege, der „Terrassenhaus Girondelle, Bochum“.
Architektenkammer Mecklenburg-Vorpommern und
den Hochschulen in Wismar und Trier ausgelobt hatte Mit finanzieller Unterstützung der Wüstenrot Stiftung
– war es, jüngere Zeugnisse der Architektur- und Stadt- sowie der Architektenkammer Mecklenburg-Vorpom-
baugeschichte ins Blickfeld der Denkmalpflege und der mern reisten die Preisträger zur ICOMOS Tagung nach
nachfolgenden Generation zu rücken. Dazu zählten die Schwerin, wo sie die ausgezeichneten Projekte öffentlich
gebauten Megastrukturen der 70er, 80er und 90er Jahre präsentierten.
des vergangenen Jahrhunderts, die zunehmend öffentliche
Aufmerksamkeit und konservatorisches Interesse auf sich Nach der Durchführung zweier erfolgreicher Studenten-
ziehen, aber auch Kontroversen auslösen. wettbewerbe – im Jahr 2015 war der Wettbewerb erst-
malig unter dem Motto „from 60 to 90“ ausgelobt wor-
Die Jury tagte am 6. Oktober 2017 an der Hochschule den – sind weitere Wettbewerbe im Zweijahresrhythmus
in Wismar. Als Mitglieder des Preisgerichts waren zur- geplant.10 Zum Geleit
Monsterbauten als Denkmalaufgabe
Prof. Philip Kurz, Geschäftsführer der Wüstenrot Stiftung
Architektonische Megastrukturen der 1970er, 80er und
90er Jahre bewiesen einen fortschrittlichen und neuen
Willen zur Form: Mit ihnen wurde Technikbegeisterung
vermittelt, in ihnen verbanden sich partizipative Ideen,
Hightech und Pop. Heute stehen sie zumeist als schwieri-
ges kulturelles Erbes im Fokus der öffentlichen Aufmerk-
samkeit. Selbst wenn ihnen unbestritten Denkmalwert
innewohnt, haben sie selten eine breite Lobby und kämp-
fen oft mit harscher Kritik. Aber was ist eigentlich zu tun,
damit die „großen Schönheiten“ aus der Zeit vor dem Fall
des Eisernen Vorhangs eine Zukunft bekommen, die le-
bendig ist, in der sie sinnvoll genutzt werden und in der
ihre spezifischen Qualitäten berücksichtigt werden? Und
worin liegt eigentlich der Denkmalwert der utopischen
Entwürfe von damals?
Auf diese Fragen lieferten Studierende der Architektur
bzw. der Denkmalwissenschaften im Rahmen des Nach-
wuchswettbewerbs „60plus – XXL“ zahlreiche Antwor-
ten. Die Wüstenrot Stiftung hat mit Freude dazu beigetra-
gen, dass fünf spannende und anschauliche Arbeiten, die
für die Erhaltung der „Monsterbauten“ und deren behut-
same Sanierung plädieren, prämiert wurden.
Mit der Veröffentlichung verbinden wir die Hoffnung und
den Wunsch, viele Anregungen für eine intensive Ausein-
andersetzung mit den XXL-Bauten der 1970er, 80er und
90er Jahre sowie ihren Denkmaleigenschaften zu geben.
Nicht zuletzt, weil damit Konsequenzen für den Erhalt
dieses oft so wenig geliebten baulichen Erbes aufgezeigt
werden und die Wertschätzung für baukulturelle Schätze
der jüngeren Geschichte geschaffen wird.11 Zum Geleit
Studentenwettbewerb „60plus XXL“
Joachim Brenncke, Präsident der Architektenkammer Mecklenburg-Vorpommern
Zeugnisse der 1960 bis 1980er Jahre war überraschend
– oder eben auch nicht! Zeigten die eingereichten Arbei-
ten doch deutlich, wie zeitgemäß und aktuell die Frage-
stellungen und Themen dieser zum Teil auch kritischen
Auseinandersetzungen im Umgang mit dem baulichen
Erbe und dessen Erhalt für Architektur und Städtebau der
Gegenwart und Zukunft sind.
Besonderes Anliegen der Architektenkammer Mecklen-
burg-Vorpommern war es, gemeinsam mit den Auslobern
des Wettbewerbs das Bewusstsein für besondere Fragen
der Baukultur und Gestaltung am konkreten Beispiel zu
schärfen.
Die Ausrichtung der Preisverleihung im Goldenen Saal
Unsere Zukunft liegt bekanntermaßen bei der Jugend: des Neustädtischen Palais, anlässlich der Jahrestagung
Dass sich junge Menschen für Altes, für Denkmale inte- von ICOMOS Deutschland im November 2017 zum The-
ressieren, ist nicht ungewöhnlich, aber auch nicht unbe- ma „Schloss – Stadt – Garten. Die Residenz als histori-
dingt selbstverständlich. sche Kulturlandschaft“ in der Residenzstadt Schwerin,
war für alle Beteiligten und Preisträgerinnen eine berei-
Der Aufruf des Deutschen Nationalkomitees von chernde und sehr positive Erfahrung.
ICOMOS zur Beteiligung an einem studentischen Plakat-
wettbewerb mit dem Titel „60plus XXL“ bot Architek- Herzlicher Dank gilt allen Auslobern und beteiligten
turstudenten eine Herausforderung, sich mit besonderen Partnern des Plakatwettbewerbs: ICOMOS Deutschland
Bauwerken der jüngeren Baugeschichte – unter Denkma- zusammen mit den Hochschulen Trier und Wismar, dem
laspekten – auseinanderzusetzen. Es gab damit eine ge- Arbeitskreis Theorie und Lehre der Denkmalpflege e. V.
eignete Vorlage für eine Vielzahl an Untersuchungen mit sowie der Wüstenrot Stiftung für deren finanzielle Un-
baulichen Groß-Strukturen der Nachkriegsmoderne. Die terstützung und Bereitstellung der Preisgelder. Natürlich
Vielfalt der im Wettbewerbsergebnis gezeigten 27 indivi- und nicht zuletzt: Allen jungen Teilnehmern, den zukünf-
duell gestalteten und aufwendig recherchierten baulichen tigen Berufskolleginnen und -kollegen!Auslobung / Preisverleihung
13
Auslobungstext Studentenwettbewerb 2017
„60plus XXL“ soll im Zeitraum zwischen 1960 und 1990 entstanden sein.
Plädoyers zur Erhaltung von Großanlagen des bauli- Recherchieren Sie die Entstehungsgeschichte sowie die
chen und technischen Erbes der Vorwendezeit weitere Nutzungs- und Veränderungsgeschichte des Ob-
jekts. Diskutieren Sie Denkmalkriterien und Möglichkei-
Auslober: ten einer denkmalgerechten Erhaltung und Nutzung. Was
ICOMOS Deutschland e.V. macht die kulturhistorische Bedeutung der vorgestellten
Hochschule Trier, Fachrichtung Architektur Großanlage aus? Warum sollte sie erhalten werden? Wer
Hochschule Wismar, Fakultät Gestaltung sind mögliche Adressaten und Interessenten oder Partner
Arbeitskreis Theorie und Lehre der Denkmalpflege e.V. einer erhaltenden Erneuerung und Nachnutzung?
Architektenkammer Mecklenburg-Vorpommern
Wüstenrot Stiftung Wie ist der historische Zeugniswert, wie sind architek-
tonische, städtebauliche und technische Qualitäten zu
Teilnehmer: bewerten? Von welcher historischen Bedeutung ist die
Studierende der Architektur, Innenarchitektur, Stadtpla- gewählte Großstruktur für wen? Welche Potentiale bieten
nung, Kunstgeschichte, Restaurierung, Archäologie oder das Objekt und seine Sanierung für die lokale Identität
anderer denkmalrelevanter Disziplinen und Aneignung? Welchen Beitrag können Nutzungsän-
derungen und dafür erforderliche Anpassungen für die
Gruppenarbeiten mit zwei Personen sind möglich. dauerhafte Erhaltung der Großanlage leisten? Analysie-
ren und reflektieren Sie Anforderungen und Erhaltungs-
Ausschreibungssprache ist Deutsch, Wettbewerbsbeiträ- perspektiven im Spektrum möglicher Nachnutzungen
ge sind ebenfalls in deutscher Sprache einzureichen. der Großanlagen zwischen der Fortführung bestehender
Funktionen, der Nutzungsanpassung an sich verändernde
Aufgabenstellung: Funktionen oder der Umnutzung für neue Zwecke bis hin
Im Sinne einer Identität und Geschichtsbewusstsein för- zur Nichtnutzung und temporären „Einmottung“ für eine
dernden Erhaltung des baukulturellen Erbes ist es verstärkt künftige Reaktivierung.
notwendig, auch jüngere Zeugnisse der Architektur- und
Stadtbaugeschichte ins Blickfeld der Denkmalpflege zu rü- Weitere Aspekte der Auseinandersetzung mit dem Projekt
cken. Dazu zählen Werke der 70er, 80er und 90er Jahre des sind möglich und vom Einzelfall abhängig.
vergangenen Jahrhunderts, die heute zunehmend öffentli-
che Aufmerksamkeit und konservatorisches Interesse auf Objektwahl:
sich ziehen, aber auch Kontroversen auslösen. Die Auslober erhoffen sich von den eingereichten Arbei-
ten eine überregionale (über die Landesgrenze hinaus rei-
Mit dem Studentenwettwettbewerb „60plus XXL“ möch- chende) und vielfältige Sammlung diskussionswürdiger
ten die Auslober den ICOMOS-Studentenwettbewerb Großanlagen und Lösungsansätze zu ihrer dauerhaften
2015 „from 60 to 90“ fortführen und das Augenmerk Erhaltung und sinnvollen Nutzung.
auf den „big stuff“ der in den Vorwendejahrzehnten ent-
standenen Verbundkomplexe lenken. Ausgedehnte und Leistungen:
vielschichtige Großanlagen wie Megastrukturen der tech- Als Wettbewerbsbeitrag ist ein Plakat in deutscher Spra-
nischen und öffentlichen Infrastruktur, Industrie- und che im Format DIN A1 als Hochformat einzureichen. Für
Verkehrsanlagen, komplexe Bildungs-, Forschungs- und den Versand ist das Plakat auf DIN A4 – Format zu fal-
Gesundheits- oder Kultur- und Konferenzzentren sowie ten. Auf dem Plakat sind die Ergebnisse der Recherche zu
Großwohnanlagen gehören zu dieser Zeitschicht und stel- dokumentieren. Für ein einheitliches Layout ist folgende
len eine besondere Herausforderung an gängige Denkmal- Aufteilung des Plakates einzuhalten:
erwartungen dar.
Das Plakat wird gedacht längs halbiert. Die obere linke
Erwartet wird die Untersuchung einer extra großen und Hälfte (DIN A3-Format, stehend) ist vollflächig mit einem
komplexen baulichen bzw. technischen Anlage auf mögli- Foto sowie dem Namen des Projektes zu belegen. Für das
che Denkmalbedeutungen und Strategien der Erhaltung und Foto ist eine Außenansicht des Projektes zu verwenden.
sinnvollen Nutzung des vorgestellten Bau- und Technik- Die untere linke Hälfte ist mit Text sowie Plänen und Bil-
zeugnisses. Das analysierte und präsentierte XXL-Projekt dern zu der Entstehungs- und Veränderungsgeschichte des14 Auslobungstext
Bauvorhabens zu belegen. Die rechte obere Hälfte steht für Prof. Matthias Ludwig, Hochschule Wismar, Fakultät Ge-
Text, Pläne und Bilder für die Bewertung und ggfs. Kon- staltung
zeptideen zur Verfügung. In der unteren rechten Hälfte ist Joachim Brenncke, Architektenkammer Mecklenburg-Vor-
vollflächig ein für das denkmalpflegerische Konzept typi- pommern
sches Detailfoto sowie der Name des oder der Verfasser Philip Kurz, Wüstenrot-Stiftung
bzw. Verfasserinnen sowie der Hochschule einzusetzen.
Beurteilungskriterien:
Mit dem Plakat ist ein Schreiben mit Angabe der Verfasser
einschließlich postalischer Adresse sowie Email-Adresse Nicht die Bekanntheit eines Objektes oder die Bedeutung
abzugeben. Ebenso ist eine CD mit dem Bild- und Planma- als Denkmal sind maßgebend bei der Beurteilung. Ent-
terial sowie den Texten in getrennten Dateien abzugeben. scheidend ist die Qualität der Auseinandersetzung, die Sie
als Bearbeiterinnen und Bearbeiter leisten.
Die abgegebenen Unterlagen verbleiben im Eigentum der
Auslober. Mit der Abgabe erklären sich die Verfasser da- Kriterien sind:
mit einverstanden, dass ihre Arbeit ohne weitere Honorie- - Qualität der Recherche
rung, unter Nennung der Verfasser, von ICOMOS bzw. - Qualität der Analyse, Bewertung und Lösungsansätze
den Auslobern veröffentlicht werden können. - Qualität der Präsentation
Abgabetermin: Preise:
Der Abgabetermin (Postsendung DIN A4) ist am 29. Sep-
tember 2017 (Poststempel). Die besten Arbeiten sollen mit einem Geldpreis in einer
Höhe von 500 € prämiert werden. Außerdem werden
Abgabeort: die Preisträger zu der Jahrestagung 2017 von ICOMOS
Hochschule Trier Deutschland, die vom 4. bis 7. November 2017 in Schwe-
Fachrichtung Architektur rin stattfinden soll, eingeladen. Für Reise- und Übernach-
Prof. Oskar Spital-Frenking tungskosten haben die Auslober eine Kostenbeteiligung
Postfach 1826 vorgesehen. Die Preisträger sollen ihre eingereichten
54208 Trier 3 Arbeiten bei einer Matinee am Sonntag Morgen, den
5.11.2017, persönlich im Rahmen einer Ausstellung der
Preisgericht: Wettbewerbsarbeiten präsentieren.
Das Preisgericht tagt voraussichtlich im Herbst 2017.
Mitglieder des Preisgerichts sind: Prof. Dr. Gerhard Vinken, Die prämierten Arbeiten sollen in der Tagungsdokumen-
Arbeitskreis Theorie und Lehre der Denkmalpflege e.V. tation von ICOMOS umfassend und alle eingereichten
Luise Rellensmann M.Sc., ICOMOS Deutschland Arbeiten und ihre Verfasser in Katalogform dokumentiert
Prof. Dipl.-Ing. Oskar Spital-Frenking, Hochschule Trier, werden.
Fachrichtung Architektur15
Preisverleihung und Ausstellungseröffnung des ICOMOS-Studen-
tenwettbewerbs „60plus XXL“
ICOMOS-Nachwuchspreis an
Studierende der Architektur aus
Deutschland und Slowakei verliehen *
men der internationalen Fachtagung des
chen Nationalkomitees von ICOMOS
Anfang November in Schwerin der Nach-
eis „60plus XXL“ verliehen. Lesen Sie
eren nebenstehenden Bericht.
Tag der Architektur 2018 wird es einen
werb um das beste Foto zur Projekt-
ation geben. Nähere Informationen
ie direkt anschließend an den Bericht
Preisverleihung.
Greifswald ist von der sehr gelungenen
ng, Modernisierung und Umnutzung
arr witwenhauses“ zu berichten.
nde dieses Regionalteils stellt uns Prof.
eburtig das neu herausgegebene „Hand-
nkmalschutz und Denkmalpflege“ vor.
n
Die Preisträgerinnen und Auslober des Studentenwettbewerbs „60plus XXL“ in Schwerin | Foto: AK M-V
A
nlässlich der internationalen Fachtagung beitskreis Theorie und Lehre der Denkmalpflege
des Deutschen Nationalkomitees von e. V. sowie der Wüstenrot Stiftung. Thema des
ICOMOS Deutschland in Schwerin (5.- Wettbewerbs war die Auseinandersetzung mit
7.11.2017) wurde der Nachwuchspreis „60plus der Denkmalwertig- und -würdigkeit von
XXL“ am 4. November an die Studentinnen baulichen Großstrukturen aus den 1960er bis
Barbora Lichtmanová (HS Wismar/ STU Bra- 1980er Jahren.
tislawa, SVK), Alexa Linde sowie an Paulin Krie- Aus insgesamt 27 Einreichungen hat ein
gel (beide Bauhaus Uni Weimar) und Vivien Preisgericht bestehend aus Joachim Brenncke,
Bögelsack (HAWK Hildesheim) verliehen – Nina Präsident der Architektenkammer M-V, Professor
Pfeil und Pauline Timper (HCU Hamburg) teilten Dipl.-Ing. Matthias Ludwig, Hochschule Wismar
sich eine der fünf Auszeichnungen. sowie Professor Oskar Spital-Frenking, Hoch-
Ausgelobt wurde der Plakatwettbewerb von schule Trier, die fünf besten Arbeiten ausgewählt.
der ICOMOS Deutschland zusammen mit der Diese wurden gleichranging prämiert und er-
Architektenkammer Mecklenburg-Vorpommern, hielten von der Wüstenrot-Stiftung eine Aner-
den Hochschulen Trier und Wismar, dem Ar- kennung in Form einer Geldprämie.
DABregional | 12 · 17 21
* Bei dem Beitrag handelt es sich um einen Pressetext, den die Architektenkammer Mecklenburg-Vorpommern im Deutschen Architek-
tenblatt, Heft 12 / Jahrgang 2017 veröffentlicht hat. Die Herausgeber danken den Text- und Bildautoren sowie der Architektenkammer
Mecklenburg-Vorpommern und dem Deutschen Architektenblatt für die freundliche Überlassung des Artikels zum Neuabdruck in dieser
Dokumentation.16 Preisverleihung
Mecklenburg-Vorpommern | Baukultur
Preisverleihung Studentenwettbewerb Einführung fest: „Nicht zuletzt haben viele der
„60plus XXL“ am 4. November eingereichten Arbeiten deutlich gezeigt, dass
Das bauliche Erbe in Deutschland und Europa Architektur und Denkmalpflege zusammenge-
bedarf einer besonderen Aufmerksamkeit und hören.“ Mit vielen Bauten der Nachkriegsmoderne
fachkundigen Engagements. Dass die Vertre- gingen nicht nur bauliche, sondern auch städte-
terInnen von ICOMOS Deutschland diese Her- planerische und technische Errungenschaften
ausforderungen tatkräftig annehmen, wurde u. einher, die bis heute, aber auch für künftige
a. mit der dreitägigen Fachtagung „Schloss – Aufgaben von Bedeutung sein können, bei-
Stadt – Garten. Die Residenz als historische spielsweise wie künftig mit brachen Flächen im
Kulturlandschaft“ deutlich, die Anfang November Innenstadtbereich umgegangen werden kann
anlässlich der Aufnahme des Schweriner Re- oder wie Flächen in Großstädten effektiv für
Mitglieder der ICOMOS Deutschland sowie der
Architektenkammer M-V anlässlich der sidenzensembles in die Vorschlagsliste für die Wohnraum und Infrastruktur genutzt werden
Projektvorstellungen und Preisverleihung | Foto: Nominierung als UNESCO-Welterbe statt- können. „Der Diskurs um die Denkmalwürdigkeit
AK M-V fand. von Bauten müsse daher bereits früh an künftige
In seiner Begrüßung zeigte sich Joachim Wissenschaftler und Planer herangetragen
Brenncke erfreut darüber, dass die Jahrestagung werden“, so Professor Haspel. Die große Re-
von ICOMOS Deutschland in diesem Jahr in sonanz anlässlich des 50jährigen Jubiläums des
Schwerin stattfand und in diesem Rahmen die Internationalen Denkmalrates von ICOMOS im
Auszeichnungen des zum zweiten Mal ausgelobten Jahr 2015 habe dies bereits gezeigt. Hinterfragt
ICOMOS-Studentenwettbewerbs an Studierende werden sollte anlässlich des Jubiläums u. a.,
der Architektur aus Deutschland und der Slowakei welche Entwicklung Baukultur und Denkmalpflege
zusammen mit den VertreterInnen der ICOMOS in den letzten fünf Jahrzehnten vorzuweisen ha-
Deutschland überreicht werden konnten. ben und welche künftigen Aufgabenfelder sich
Dass sich hierbei die Frage ergab, welche Be- daraus ergeben? „Wir als Vertreter von ICOMOS
deutung ein solcher studentischer Plakatwett- haben den Standpunkt, dass das bauliche Erbe
Überreichung der Auszeichnung an Pauline Timper
bewerb für die internationale Fachtagung habe, der Moderne Denkmalwert ist“, hob der ICOMOS-
und Nina Pfeil, beide HCU Hamburg, durch sah der Kammerpräsident unter anderem in den Präsident hervor und zeigte sich daher besonders
Kammerpräsident Joachim Brenncke und ICOMOS- sehr guten Ergebnissen und der Vielzahl an erfreut darüber, „dass diese Form der Biennale
Vorstandsmitglied Luise Rellensmann M.Sc. | Foto: interessanten Projekten in ganz Deutschland be- an studentischen Arbeiten mit dem Wettbewerb
AK M-V
gründet und, dass es sich lohne, junge angehende „60plus XXL“ fortgeführt werden konnte.“ Pro-
Wissenschaftler und Planer an ein so komplexes fessor Haspel äußerte sich positiv darüber, dass
Thema der Megastrukturen der Nachkriegsmoderne sich die Studierenden an das etwas „sperrige“
heranzuführen. „Mit Augenmaß haben die Thema herangetraut haben: „Wir können uns
Studierenden komplexe Großanlagen und von der Geschichte dieser Großanlagen nicht
Megastrukturen der 1960er bis 1980er Jahre lossagen, denn diese sind ein wesentlicher Be-
untersucht, dazu recherchiert und weitere standteil unserer baulichen, technischen und
Möglichkeiten und Strategien der Nutzung kulturellen Entwicklung und sollten daher er-
entwickelt. Es hat Spaß gemacht, den Prozess halten, geschützt und in Stand gesetzt werden“,
des Wettbewerbs zu begleiten, die vielen inter- schloss Haspel.
essanten Ergebnisse eingehend zu begutachten,
aber auch unbekannte Projekte durch den Blick Kriterien des Preisgerichts
Professor Dipl.-Ing Oskar Spital-Frenking, HS Trier,
junger Kolleginnen und Kollegen kennen und ver- In seinem Bericht zum Wettbewerb stellte
gratuliert Alexa Linde von der Bauhaus-Uni Weimar stehen zu lernen“, so der Kammerpräsident. Professor Oskar Spital-Frenking, Architekt und
| Foto: AK M-V Stadtplaner von der Hochschule Trier fest, dass
Architektur und Denkmalpflege gehören bei der Begutachtung der 27 Arbeiten keine
Zudem konnten alle eingereichten Arbeiten zusammen Wiederholungen bei der Auswahl der Projekte
während der ICOMOS-Tagung (5.-7.11.2017) im Professor Dr. Jörg Haspel, Präsident von gewesen seien und wieder ebenso viele Hoch-
Schweriner Schloss, Sitz des Landtages Mecklenburg- ICOMOS Deutschland und Landeskonservator schulen am Wettbewerb beteiligt waren, wie im
Vorpommern, begutachtet werden. der Landesdenkmalpflege Berlin stellte in seiner Jahr 2015. „Viele Einreichungen haben gezeigt,
22 DABregional | 12 · 1717 und Präsentation der Arbeiten Preisverleihung
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Baukultur | Mecklenburg-Vorpommern
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Baukultur || Mecklenburg-Vorpommern
Baukultur Mecklenburg-Vorpommern
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Ähnliches.
Das Neustädtische Palais, Schwerin, Ort der Preisverleihung am 4. November 2017 (Foto: Landesamt für Kultur und
Denkmalpflege (LAKD) Mecklenburg-Vorpommern / Landesdenkmalpflege, Achim Bötefür) DABregional | 12 ·17 23
DABregional
DABregional || 12 ·17 23
12 ·17 23Prämierte Arbeiten Vivien Bögelsack Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen „Schlangenbader Straße Berlin“ Paulin Kriegel Bauhaus-Universität Weimar „Stadtpromenade Cottbus“ Pauline Timper und Nina Pfeil HafenCity Universität Hamburg „Mümmelmannsberg, Hamburg“ Alexa Linde Bauhaus-Universität Weimar „Suhl, Am Rennsteig“ Barbora Lichtmanova Hochschule Wismar „Terrassenhaus Girondelle, Bochum“
AUTOBAHN-ÜBERBAUUNG
SCHLANGENBADER STRASSE
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21 Schlangenbader Straße. Vivien Bögelsack, HAWK Hildesheim positiv
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AUTOBAHN-ÜBERBAUUNG „SCHLANGENBADER STRASSE“ Die degewo sorgt dafür, dass für neue Interessensgruppen und Vereine Räumlichkeiten
geschaffen werden. Zudem vernetzen sich die Bewohner über verschiedene Webseiten.
Die Autobahn-Überbauung Schlangenbader Straße ist eine Megastruktur, die 1971- Ein pneumatisches Müllentsorgungssystem erleichterte bis 2015 zudem die Müll-Ent-
1979 gebaut wurde und zu Wohnzwecken genutzt wird. Der Wohnkomplex umfasst eine sorgung bei derart vielen Bewohnern. Überdurchschnittlich gut ist die Parkplatz-Ver-
Länge von 600 m, die sich über den Abzweig Steglitz der Stadtautobahn A100 in Berlin sorgung: für 2 von 3 Wohnungen steht ein Parkplatz in der Tiefgarage unter der
Wilmersdorf erstreckt. In den 1758 Wohnungen leben etwa 5000 Menschen, was den Autobahn-Röhre zur Verfügung. Man erkennt: Trotz der Bedingungen des sozialen
Dimensionen einer Kleinstadt entspricht. Entworfen hat den Wohnkomplexes Georg Wohnungsbaus bietet die Autobahn-Überbauung viel Komfort.
Heinrichs, Berliner Architekt, dessen Schaffenszeit vor allem während der Nachkriegs-
moderne war. Konstruktion & Schallschutz: Um die Bewohner nicht vom aufkommenden Verkehrslärm
Seit fast 40 Jahren ist die „Schlange“, wie das Bauwerk umgangsprachlich genannt zu stören, wurde dem Schallschutz ein zentrales Augenmerk gewidmet.
wird, Teil Berlins und dennoch bis heute immer wieder in den Schlagzeilen. Zuletzt Um diesen zu gewährleisten handelt es sich bei Überbauung und Tunnelröhren um zwei
auch häufiger, da sich die Frage stellt, ob die Autobahn-Überbauung denkmalwürdig ist. getrennte Konstruktionen. Die Röhren sind dabei zusätzlich für beide Fahrtrichtungen
Diese Frage hat mich dazu veranlasst, mich mit der Großstruktur genauer auseinander getrennt, was die Spannweite der Träger verkleinert. Gefertigt sind die Röhren mono-
zu setzen. lithisch aus Beton. Zudem ist zwischen Autobahn-Tunnel und Wohnungen ein Leerraum
von einem Meter Breite erstellt worden, die Röhren sind zusätzlich mit schalldämmen-
ENTSTEHUNGSGESCHICHTE den Materialien umgeben. Die Konstruktion funktioniert: In den fast 40 Jahren Nut-
zungszeit gab es nie Beschwerden über den Lärm der Autobahn. Dieser positive Effekt
Letztlich ist der Bau des Wohnkomplexes nur durch verschiedene Zufälle, mehr oder weitet sich auch auf das ganze Wohngebiet aus und die Verkehrslärmbelästigung ist
weniger glückliche, möglich gewesen: verhältnismäßig gering.
Die Teilung Deutschlands in BRD und DDR, mit West-Berlin, das inselartig in der DDR
lag. Da hier der Raum begrenzt war, sind in Berlin dringend neue Wohn- und Baukon- Außenanlagen: Da bei 5000 Bewohnern auch mit rund 500 Kindern gerechnet wurde,
zepte gesucht worden. legte man viel Wert auf die Außenanlagen. Die Grün- und Spielanlagen sind von der
Der Ausbau des Stadtautobahnnetzes in Berlin ist bereits in den 1960er Jahren geplant Überbauung und der Randbebauung umschlossen, sodass es sich um einen privaten
gewesen. Das Grundstück der Abzweigung Steglitz der Stadtautobahn A100, wo sich Bereich handelt, der eine gewisse Sicherheit vermittelt.
heute der Wohnkomplex befindet, befand sich zu dieser Zeit im Besitz des Kleingärtner- Im Erdgeschoss des Wohnkomplexes sind Räumlichkeiten für Dienstleistungen und
vereins. Bei Verkaufsverhandlungen an die Stadt konnte dieser aushandeln, dass das Büros, Restaurants und Bars sowie einen Supermarkt angeordnet.
Restgrundstück als Bauland für Wohnraum ausgeschrieben wird.
Die Zweite Nachkriegsmoderne war geprägt durch das Infragestellen alter Vorbilder.
Neue Technologien, Materialien, Protest- und Hippiekultur, der Kalte Krieg, Weltraum-
fahrt und die stetig wachsende Weltbevölkerung waren prägende Konstanten. In dieser
Zeit sind viele utopische Konzepte entstanden, die diese Thematiken aufgriffen. Kaum
einer der Entwürfe wurde realisiert – doch besonders in Megastrukturen sind die utopi-
schen Züge erkennbar.
1970 gründete sich der Arbeitskreis 6, eine Gruppe aus Fachleuten, die die Möglichkeit
von Verkehrsüberbauungen in Berlin prüfen sollte. Ihr positives Ergebnis erlangte viel
Aufsehen in der Stadt. Georg Heinrichs war indessen unzufrieden mit seinem bis dato
konventionelleren Entwurf des Wohnbaus als Randbebauung in Wilmersdorf.
All diese Aspekte führen letztlich zu der Idee, die neue Stadtautobahn A100 mit einer
Überbauungen mit Wohnraum zu versehen, die Fläche zu „recyclen“ durch die Doppel-
nutzung von Verkehrswegen und Berlin einen neuen beeindruckenden Bau zu geben.
Bauträger war zunächst die Moschgruppe. Im Verlauf der Planung wurde das Projekt
immer größer dimensioniert, um die Kosten zu relativieren. Da die Moschgruppe das
Wohnprojekt nicht mehr finanzieren konnte, wurde es 1974 an die Wohnungsbaugesell-
schaft degewo übergeben. Baubeginn war am 18.11.1976. Der Bauverlauf war von vie-
c
len Problemen geprägt: Bügerinitiativen bildeten sich gegen das Projekt und die Presse
verbreitete stetig neue Schlagzeilen. 1979 waren die größten Probleme Setzungen des Die Schlangenbader-Straße ist prägend für das Stadtbild:
Bauwerks, die nicht den statischen Vorausberechnungen entsprachen. Obwohl allseitig eine Wohnmaschine, 600 m lang, 40 m hoch
der Abriss empfohlen, wurde das Projekt zu Ende gebracht – und steht bis heute.
KONZEPT
Städtebauliche Ebene: Neben der Idee des Flächenrecyclings durch die Doppelnutzung
der Verkehrsfläche ist ein Kernthema, den negativen Folgen der Stadtautobahn entge-
gen zu wirken. Die Überbauung verhindert die Trennung von zwei Stadtteilen, für die
die Autobahn gesorgt hätte und wertet so den Stadtteil auf. Außerdem: In einer Zeit, in
der noch das Ideal der autogerechten Stadt galt, wurde an dieser Stelle für den Men-
schen gebaut – nicht nur für den Straßenverkehr.
Das 600 m lange Bauwerk gliedert sich in 8 Segmente, die S-förmig mit der gebogenen b
Autobahn verlaufen. An den Knickpunkten befinden sich die Treppenhäuser, die Seg- Trotz der Bedingungen des sozialen Wohnungsbaus wurde viel Wert auf Wohnqualität gelegt.
mente sind im Grundriss etwa 60 x 50 m groß. So besitzt das Gebäude 120 verschiedene Grundrisstypen. Hier: drei Varianten der
1-1½-Zimmer Wohnungen.
Wohnraum & Ausstattung: Es galt nicht nur Wohnraum zu schaffen, sondern zudem die-
sen mit den Auflagen des sozialen Wohnungsbaus zu realisieren. Wohnungen für Sing-
les, Paare und Familien in einer Größe von 42 m²-120 m² werden in 120 verschiedenen
Grundrisstypen realisiert. Trotz sozialen Wohnungsbaus bietet der Bau Luxus: 30 % der
Wohnungen sind als Maisonette ausgebildet; 50 % besitzen 15 m² große Terrassen, die
anderen 50 % einen Balkon oder Loggia.
Um hohe Wohntiefen zu vermeiden, ist die Haustechnik vor allem im mittleren Bereich
des Komplexes angeordnet. Der Flur im 4. OG führte bis vor Kurzem durch das ganze
Gebäude; generell sind alle Abschnitte und Hauseingänge voneinander getrennt. Neben
den Wohnungen gibt es zudem Gemeinschafts-, Hobby- und Arbeitsräume sowie Gäste-
wohnungen.
Bildquellen:
a Bildarchiv Vivien Bögelsack, vom 02.07.2017
b Ernst Seidel: „Autobahnüberbauung Schlangenbader Straße, Vom Abenteuer, das Unmögliche zu
b
wagen“, Konopka, 1990
c Nam Prik, [http://allworkstations.blogspot.de/2013/09/autobahnuberbauung-schlangenba- Konstruktionsmodell: Gut erkennbar sind die Terrassierung sowie die Autobahnröhren.
der-strae.html], Zugriff: 13.07.2017
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