KIRCHENBLATT - KATHOLISCHE KIRCHE VORARLBERG
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KirchenBlatt Nr. 37 I Donnerstag 11. September 2014 Einzelpreis: € 1,- I www.kirchenblatt.at 2 Landtagswahl. Die Parteien stellten sich den Fragen beim Stammtisch in Dornbirn. 8 Nachlese. Michael Tischin- ger sprach beim Herbstsymposion über den Weg der Achtsamkeit. 20 Heilig-Krüz-Tag. Gedanken zum „verschwinden- den Fest Kreuz- erhöhung“ am 14. September. Dietmar STeinmair Segnen. Im In der Basilika Rankweil ist der zweite Sonntag im September dem Silbernen bzw. Wundertätigen Kreuz gewidmet. Das ur- sprüngliche Kreuz besteht aus Lärchenholz Kreuz liegt Heil und kam vor 800 Jahren nach Rankweil. Im 18. Jahrhundert wurde das Kreuz zunächst mit Kupfer und dann mit Silber aus Votiv- gaben überzogen, um diese vor der Ausliefe- rung an die Regierung in Wien zu retten. Auch heute noch wird dem Kreuz Wunder- Das Fest „Kreuzerhöhung“ am 14. September hat in Rankweil große Bedeutung. tätigkeit zugesprochen. Die Basilika lädt nun wieder ein: Zum Gesegnet-Werden. Und um selbst zum Segen zu werden. u Gottesdienst- zeiten unter www. basilika-rankweil.at
2 Landtagswahl 11. September 2014 Vorarlberger KirchenBlatt Gesellschaftspolitischer Stammtisch zu den Landtagswahlen 2014 Auf ein wort Wahlzeit! Die Wahl zwischen ... F ür die Landtagswahlen am 21. September prognosti- zieren alle Umfragen den Ver- lust der absoluten Mehrheit für Sieben der neun wahlwerbenden Parteien dung und Schule, Ökologie und Klimawan- die ÖVP Vorarlberg. Kaum ver- für die Vorarlberger Landtagswahlen del sowie globale Solidarität. Zunächst wur- wunderlich, lieferte doch die stellten sich am Montag dieser Woche de je eine Frage aus diesen Themenbereichen unharmonische Zusammen- im Kolpinghaus Dornbirn den Fragen des gestellt, auf die die Kandidaten im „Fakten- arbeit in der „großen“ Koaliti- EthikCenters der Katholischen Kirche sowie Check“ in aller Kürze antworten mussten. on in Wien ausreichend Irrita- dem Publikum. Im Anschluss an den „Fakten-Check“ hat- tionen nach Vorarlberg. Durch ten die Besucher Gelegenheit, mit den Kan- den Rücktritt von ÖVP-Vize- Dietmar Steinmair didaten direkt ins Gespräch zu kommen: Die kanzler Spindelegger fiel für die Vertreter der wahlwerbenden Parteien gingen Ländle-Volkspartei allerdings Zugegeben, die Zahl an Podiumsdiskussio- von Tisch zu Tisch diskutierten die brennen- ein Reibebaum weg, gegenüber nen mit Politikern ist derzeit inflationär. An den Themen in Form von moderierten Ge- dem sie sich hätte profilieren Möglichkeiten, sich über Themen und Stand- sprächen. können. Ob der leichte ÖVP- punkte der Parteien zu informieren, mangelt Aufwind durch den neuen Vi- es nicht. Apropos Parteienvertreter. Von den Spit- ze-Kanzler Mitterlehner auch Dennoch war der Kolping-Saal in Dornbirn zenkandidaten erschienen SPÖ-Klubob- diesseits des Arlberg spürbar voll besetzt. Das lag auch an der angekündig- mann Michael Ritsch, Mag. Sabine Scheff- ist, wird sich weisen. Gleichzei- ten Gestaltung des Abends. Michael Willam knecht von den NEOS sowie Erwin Dünser tig fehlt Markus Wallner (noch) vom EthikCenter hatte im Vorfeld sechs zen- von den „Christen“. Die regierende Volks- das Charisma eines „Landesva- trale Themenbereiche definiert: Nachhaltige partei entsandte Landesrat Mag. Harald Son- ters“, wie es Vorgänger Herbert Familienpolitik, Schutz an den Grenzen des deregger nach Dornbirn, die FPÖ den Land- Sausgruber besessen hatte. Lebens, Umgang mit den Schwächsten, Bil- tagsabgeordneten Dr. Hubert Kinz und die M itentscheidend für die Richtung der neuen Lan- desregierung ist somit der not- Die Kandidat/innen auf die Frage: „Was wendige Koalitionspartner der ÖVP. Werden es erstmals die Grünen sein, oder doch wie- der die FPÖ? Schaffen es die NEOS auf die Regierungsbank oder - eher unwahrscheinlich - die SPÖ? Noch sollen 25% der Wähler unentschlossen sein. D er Wahlkampf und die Spitzenkandidaten lassen darauf schließen, dass es sich Harald Sonderegger Hubert Kinz niemand mit der ÖVP verscher- ÖVP FPÖ zen will. Gröbere Angriffe auf die seit Jahrzehnten in Vor- „Wir haben die letzten sieben Jahr- „Die Aufgabe von uns Freiheitli- arlberg regierende Volkspartei zehnte das Land immer verantwor- chen in diesem Land liegt zuerst oder andere Unappetit- tungsbewusst geführt, wir waren darin, messbare Ziele zu setzen: Die lichkeiten blieben bislang aus. immer vom Wähler ausgestattet mit Bildungsreform, die notwendig ist. Darum: Mahlzeit - es ist Wahl- einem klaren Auftrag zur Regie- Die Steuerreform, die notwendig ist, zeit. Bitte gehen Sie wählen! rungsbildung, wir werden diesen um Armut sicher zu bekämpfen, fai- Auftrag auch gerne weiterhin an- re Pensionen zu haben und das El- nehmen und möchten deshalb auch terngeld einzuführen. Und die Ent- um das Vertrauen bitten. bürokratisierung der Wirtschaft. Das Es geht primär um Vorarlberger Fra- sind unsere drei Hauptziele. gen. Verkürzend - und in der Kür- Im Bereich der Gesundheit ist uns ze liegt natürlich immer auch eine wichtig, die ärztliche Versorgung in gewisse Unschärfe: Wenn Sie nicht allen Talschaften des Landes zu si- Stillstand, Blockade und Ähnliches chern. Das wird ein sehr großes Pro- Das direkte Gespräch zwischen wollen, das Sie im Bund beklagen, blem, weil wenige Ärzte nachkom- dietmar steinmair Kandidaten und Pulbikum stand im dann erteilen Sie der Vorarlberger men und viele in Pension gehen. dietmar.steinmair@kath-kirche-vorarlberg.at Zentrum des Stammtisches im Kol- Volkspartei unter Markus Wallner Wenn Sie uns den Auftrag geben, pinghaus Dornbirn. einen möglichst klaren Auftrag.“ kriegen Sie messbare Ergebnisse.“
Vorarlberger KirchenBlatt 11. September 2014 Landtagswahl 3 Krankenhäusern“ sehr wohl. Für SPÖ, Grü- ne und NEOS steht die Fristenregelung nicht zur Debatte, wenngleich Scheffknecht Orga- nisationen fördern will, die Frauen bei unge- wollten Schwangerschaften unterstützen. Die ÖVP lehnt Abtreibungen an öffentlichen Spi- tälern nach wie vor ab, FPÖ und „Die Chris- ten“ verwiesen auf den Wert behinderten Le- bens. Alle Vertreter sprachen sich gegen die Sterbehilfe und für den Ausbau der Palliativ- betreuung aus. Die Möglichkeiten der Patien- tenverfügung müssten noch besser genützt und bekannt gemacht werden, wie Scheff- knecht und Sonderegger betonten. Wiesflecker machte auf ihren Einsatz für den Armutsbericht sowie auf die Kompetenz der Grünen in ökologischen Fragen aufmerk- sam. Die Maßnahmen für die einstimmig be- Diskussion reihum. Am „Stammtisch“ durften die Wähler/innen einmal sitzen bleiben - und die schlossene „Energieautonomie 2050“ würden Politiker besuchten die Tische reihum. Politik in Bewegung? Steinmair (6), Willam (4) allerdings noch zu schleppend umgesetzt. In den Fragen des Lebensstils sprach sich Kinz für einen Mentalitätswandel hin zum Grünen die Landtagsabgeordnete Katharina Themen. Die Inhalte in den Statements der Sparen aus, nur so könne etwa Wohnen wie- Wiesflecker. Christoph Alton von der Bürger- Kandidaten waren die aus den Wahlprogram- der leistbar werden. liste „WIR - Plattform für Familien“ konnte, men bekannten. Gleichzeitig konnten die Ritsch bezeichnete die immer geringer ausfal- wenn auch nicht am Podium, so doch in den Vertreter während des „Fakten-Checks“ mit lenden öffentlichen Mittel für die Entwick- Diskussionsrunden seine Positionen vertre- ihren persönlichen Erfolgen und Verspre- lungszusammenarbeit als beschämend. Da- ten. Die Männerpartei sowie die Piratenpartei chen punkten - oder auch nicht. Das The- neben verwies er auch darauf, dass Armut in hatten die Einladung des EthikCenters zum ma „Asylmissbrauch“ war kaum zu verneh- Vorarlberg vor allem Frauen, Pensionisten, Stammtisch nicht angenommen. men, das Thema „Abtreibung an öffentlichen Alleinerzieherinnen, aber auch Kinder treffe. haben die Vorarlberger/innen davon, wenn sie Sie und IHre Partei wählen? Katharina Wiesflecker Michael Ritsch Sabine Scheffknecht Erwin Dünser Die Grünen SPÖ NEOS Die Christen „Sie bekommen, wenn Sie uns „Ich hätte gerne, dass mehr Geld „Wir hatten heute gute Diskussio- „Ein zentrales Thema in un- wählen, das ‚Bioland Vorarlberg‘. in leistbares Wohnen fließt und nen, in denen es um Sachpolitik und serem Wahlkampf ist der Le- Das bedeutet: die Hälfte der Lebens- weniger in Betongold und private nicht um Machtpolitik ging. Das ist bensschutz. Er beginnt bei mittel, die wir brauchen, produzie- Wohnungen. Mein zweites Anliegen auch das, wofür wir uns im Landtag der Empfängnis und geht bis ren wir hier bei uns. Sie bekommen ist echte Wahlfreiheit in der Fami- einsetzen werden: Dass es wieder zum natürlichen Tod. Es ist das ein 50.000-Dächer-Programm, mit lie. Das Beste ist natürlich, wenn ein mehr um die Sache geht, darum, größte Übel in unserer Gesell- dem wir die Energieautonomie und Kind in der Familie bleibt und die Entscheidungen zu treffen, ergeb- schaft, dass wir von ‚wertem‘ die Klimaschutzziele vorantreiben Erziehung in der Familie gemacht nisorientiert und über Parteigren- und ‚unwertem‘ Leben reden. wollen. wird. Aber es gibt viele, die eine zen hinweg. Wir setzen uns dafür ein, dass Und Sie bekommen eine Modellre- Kinderbetreuung haben wollen. Wir werden uns einsetzen für unse- das Bauernsterben und das gion ‚Gemeinsame Schule‘, für die Und das dritte Thema: ich hätte re Kernthemen im Bereich der Bil- Wirtshaussterben aufhört. ich mich sehr stark einsetze, mit der gerne eine neue und bessere Schu- dung und Wirtschaft. Angefangen Und wenn die eine oder ande- großen Zielsetzung: Halbierung der le. Für die kämpfe ich. Eine Schule bei der Kinderbetreuung über die re Apotheke schließen muss, Risikoschüler und Verdoppelung der ohne Schultasche, Ganztagsmodelle Schulautonomie, eine neue Auf- sehe ich das ebenfalls als poli- Spitzenschüler. mit verschränktem Unterricht, damit wertung der Lehre bis hin zur Wirt- tischen Erfolg.“ Ein ganz zentraler Punkt bei diesen die Kinder wirklich Freizeit haben schaft, wo wir sagen: Da muss Bü- Wahlen ist, dass die ÖVP die absolu- und keine Nachhilfe mehr notwen- rokratie abgebaut werden, in die te Mehrheit verlieren wird.“ dig ist.“ Politik muss Transparenz hinein.“
4 Vorarlberg 11. September 2014 Vorarlberger KirchenBlatt Übergabe Nächster Schritt für den Seelsorgeraum „Kirche in Dornbirn“ der Dekrete An der Kirche weiterbauen Feierlich war der Rahmen, in dem die Pries- ter und hauptamtlichen Mitarbeiter/innen des Seelsorgeraums „Kirche in Dornbirn“ vergangenen Freitag ihren Auftrag entgegen nahmen. Das Ineinander der Seelsorge für die Stadt als Ganze und jener in den einzelnen Pfarren wurde dabei deutlich. In seiner Ansprache verglich Generalvikar Dekan Erich Baldauf erhält Rudolf Bischof die Situation mit biblischen sein Dekret zur Ernennung zum Berufungserzählungen. Damit knüpfte er das Moderator. Ionian (12) pastorale Tun an die persönliche Berufung. Kerzen als Symbole für die Pfarren. Sie wird es auch sein, die die Zukunft trägt. Patricia Begle neuer Angebote fließen, in Formen der Seel- sorge, die Menschen erreicht, die bis jetzt der Rund 60 Frauen und Männer hatten sich im Kirche fern standen. Pfarrzentrum im Hatlerdorf versammelt. Ih- In seiner Ansprache ermutigte Generalvikar nen gemeinsam ist ihre Verantwortung für Rudolf Bischof dazu, an der Kirche, die von die Kirche in Dornbirn. Seit 1. September gel- Vätern und Müttern aufgebaut wurde, wei- ten hier die Bedingungen der neuen Struk- terzubauen. Auch dann, wenn es hoffnungs- tur, die sich auch in neuen Anstellungen und los erscheint. Er erinnerte an biblische Beru- Reinhard Himmer ist Schoren und Aufgabenverteilungen zeigt. Nun wurden die fungsgeschichten, in denen die Berufenen Oberdorf zugeteilt. Priester und hauptamtlichen MitarbeiterIn- oft Widerstand leisteten oder auf Widerstand nen ganz offiziell und feierlich beauftragt. stießen. Kerzen als Symbole. Mit Kerzen wurde Engagement. Dann überreichte Generalvi- symbolisiert, wie in Zukunft in der Kirche in kar Rudolf Bischof die Dekrete an die Priester, Dornbirn Seelsorge aussehen wird. Für jede Pastoralamtsleiter Walter Schmolly die Beauf- einzelne Pfarren stand eine eigene Kerze, eine tragungen an die pastoralen Mitarbeiter/in- zusätzliche Kerze versinnbildlichte das Wir- nen. Es war ein sehr persönlicher und herzli- ken der Kirche in der Stadt als Ganzer. Ne- cher Akt. Er machte deutlich, dass es hier um ben der intensiveren Kooperation der Pfarren eine besondere Sache geht, dass hier eine gro- untereinander wird künftig ein Teil der Ar- ße Aufgabe ansteht, die das Engagement von Gerold Reichart ist v.a. in Hasel- beit aller Hauptamtlichen in die Entwicklung jedem und jeder Einzelnen verlangt. stauden, Ebnit und Rohrbach tätig. Pfarrvikare im Seelsorgeraum Dornbirn werden: Otto Feurstein, Paul Riedmann und Josef Schwab (von links). Marreddy Thumma (ganz rechts) ist im Seelsorgeraum als Kaplan tätig. Christian Stranz SVD ist zuständig für Markt und Hatlerdorf. Pastorale Mitarbeiterinnen: (von links) Steffie Krüger (außerpfarrliche Jugendarbeit), Martina Lanser (Hatler- dorf), Nora Bösch (Markt), Ulrike Amann (Rohrbach), Sabrina Wachter (Kinder und Jugendpastoral), Helga Reben- Katharina Weiss wird Organisati- klauber (Oberdorf), Agnes Pichler (Kinder-und Jugendpastoral), Carmen Nachbaur (Schoren). Nicht im Bild: Alfons onsleiterin. Meindl (Haselstauden und Ebnit).
Vorarlberger KirchenBlatt 11. September 2014 Vorarlberg 5 Theologischer Fernkurs startet in der Diözese Feldkirch im November 2014 AusFRauenSICHT Theologisch fundierter Glaube Die Saat geht auf Glauben und Denken sind keine Gegensät- ze. Theologie bietet Orientierungswissen. Ein theologisch fundierter Glaube ist dialogfähig fache Antworten oft nicht genügen. Eine be- sondere Gelegenheit für die Diözese Feldkirch ist der Theologische Fernkurs mit Studienwo- S eptember der elfte. Vor 25 Jahren wurde die ungari- sche Grenze offiziell geöffnet, und engagiert. Der theologische Fernkurs ist chenenden im Bildungshaus Batschuns, der der Eiserne Vorhang durchge- auf 2½ Jahre angelegt. Die monatliche Zusen- im November 2014 startet. Die Möglichkeit, schnitten. Die Tür in die Frei- dung von Skripten zur persönlichen Lektüre den Fernkurs direkt vor der Haustüre „im heit sollte nicht die einzige wird durch Studienwochen bzw. Studienwo- Ländle“ zu absolvieren, gibt es nur alle vier bleiben. Der Prozess, der da- chenenden ergänzt. Der Kurs bietet fundierte Jahre. mals in Gang war, vermoch- Information über die Grundlagen des christ- u Infonachmittag mit Mag. Dr. Peter Zeillinger, te mehr. Er kam vom Volk, war lichen Glaubens. Er ermöglicht Orientierung Fr 19. September, 17.30 - 19 Uhr, Bildungshaus Zeichen lebendiger Demokra- in einer unübersichtlichen Welt, in der ein- Batschuns. tie, getragen und begleitet vom Gebet Tausender. Er zeigte, dass die Angst gewichen war, dass Menschen mutig ihre Freiheit Neuer Pfarrer in Frastanz einforderten. Ohne Gewalt. Ein Prozess voller Hoffnung. Christus ist unsere Mitte S eptember der elfte. Vor drei- zehn Jahren gingen die Tür- me des World-Trade-Centers in Flammen auf. Das Ereignis machte eine Entwicklung sicht- Beim Gottesdienst am vergange- bar, deren Verlauf bis heute we- nen Samstag in der Pfarrkirche der gestoppt noch in eine an- Frastanz wurde Pater Gottfried dere Richtung gelenkt werden Wegleitner in sein Amt einge- konnte. Im Gegenteil. Ratlo- führt. P. Wegleitner freut sich auf sigkeit und Angst machen sich die Aufgabe: „Unsere Pfarre ist breit. eine einladende Gemeinde. Jun- ge und Alte, Gesunde und Lei- dende, Wohlhabende und Arme sind herzlich willkommen!“ Ver- H eute scheinen sich vieler- orts Ordnungen aufzulö- sen. Die Kräfte, die dabei frei- treter der Pfarrgemeinde Frastanz gesetzt werden, sind oft voller begrüßten den neuen Pfarrer offi- Pater Gottried Wegleitner (Mitte) wurde von Rudolf Bischof (links) im Hass und Grausamkeit. Die ziell im Rahmen der Feier. Beisein von Altpfarrer Herbert Spieler in sein Amt eingeführt. Ionian Saat geht auf. Weltweit. Das ist aber nicht alles, denn gleichzeitig sprießen überall In- Volkshochschulen ÖBB wird wieder itiativen einer guten Zukunft starten in den Herbst familienfreundlicher aus dem Erdboden. Menschen verbinden und verbünden sich Die Volkshochschulen bieten Die ÖBB nimmt die seit Jänner für Gerechtigkeit und Frie- im Herbst 2014 wieder in mehr 2014 geltende Tarifverschlechte- den. Die Kraft, die daraus er- als 1.000 Veranstaltungen ein rung für Mehrkindfamilien zu- wächst, ist groß, kann Wunder Programm zu den Schwerpunk- rück: Seit 1. September können schaffen. So liegen Angst und ten: Gesellschaft und Kultur, der mit der Vorteilscard Family bis zu Hoffnung nah beinander, fast Zweite Bildungsweg, Naturwis- vier Kinder unter 15 Jahren pro schon im selben Atemzug. Was senschaften, Technik und Um- Erwachsenen gratis mitfahren. wir tun können? Beten. Und welt, berufliche Bildung, Spra- Damit reagierte die ÖBB auf die nicht aufhören, den Frieden zu chen, Kreativität und Gestalten massiven Proteste des Familien- ÖBB nimmt Verschlechterung säen. Denn jede Saat geht auf. sowie Gesundheit und Bewe- verbands. In der seit Jänner gel- zurück. Bis zu vier Kinder fahren gung. Ein Hauptaugenmerk le- tenden Regelung konnten nur bei der Vorteilscard Family gratis gen die Volkshochschulen auf mehr zwei Kinder gratis mit der mit. Begle Integrationsangebote zum Erler- Vorteilscard Family mitreisen, für nen der deutschen Sprache. Im jedes weitere Kind war ein Halb- Jahr 2013 nahmen 25.260 Per- preisticket zu lösen. Mag. Andre- sonen an 2.100 Veranstaltungen as Prenn vom Familienverband: der Vorarlberger Volkshochschu- „Wir freuen uns, dass damit die len teil. Das ist ein Minus von Bahn auch für Mehrkindfamilien 4 % bei den Teilnehmer/innen wieder eine leistbare Alternative Patricia begle und 5% bei den Veranstaltungen. zum Auto darstellt.“ Redaktion Berichte: Wolfgang Ölz
6 Fotoalbum 11. September 2014 Vorarlberger KirchenBlatt Unspektakulär hingen die bunten Kopfhörer an ihren Stangen. Interessant wurde es erst beim Hinhören. Dann nämlich erzählten Frauen und Männer aus ganz Vorarlberg von ihrem Einsatz für andere. Ionian (6), Mäser Geschenkte Zeit - in Worte verpackt 25.000 Menschen engagieren sich in Vorarlberg für Kirche und Caritas - freiwillig und unentgelt- lich. Bei der Dornbirner Herbstmesse kamen sie auf ungewöhnliche Art und Weise zur Sprache. u Alle Statements zum Nachhören unter Das Interesse an der Freiwilligenarbeit war groß - auch seitens der Politik. Landeshaupt- www.steinfuerstein.at mann Markus Wallner und Außenminister Sebastian Kurz machten beim Stand Halt. Erstaunliche Vielfalt Ob im Pfarr-Team oder Putz-Team, ob in der Betreuung von Flücht- lingsfamilien oder Senior/innen, die Vielfalt der Tätigkeiten ist groß. So groß wie die Begabungen und Interessen der Freiwilligen selbst. Davon leben Dorf- und Stadtgemeinschaften, davon lebt die Kirche. Ob sie die Stimme kennt? Auch manch bekannte Stimme Bischof Benno informierte sich bei Kopfhörer waren auch zu gewinnen Als kleines Dankeschön gab es für war zu hören - vergnüglich. Caritasmitarbeiter Claudio Tedeschi. - das begeisterte sogar Jugendliche. die Besucher/innen etwas Süßes.
Vorarlberger KirchenBlatt 14. September 2014 Thema 7 Fernsehgottesdienst aus der Pfarrkirche zu den HeIligen Drei Königen in Hittisau am 14. September Heilige Messe via Satellit: Bitte auf Empfang gehen In den Fernsehprogrammen ORF2 und ZDF auch deswegen, da uns von den Verantwort- Knapp 20 Techniker, Kameraleute, Licht-, werden jeden Sonntagvormittag Gottes- lichen der Pfarre Hittisau großes Verständnis Bild- und Tontechniker werden in Hittisau dienste übertragen. Heuer kommen sie auch und Unterstützung für unsere Notwendigkei- mit Hilfe der vier Studiokameras und der aus Vorarlberg. Nach dem Festspielgottes- ten entgegengebracht wird“, lobt er die Zu- ca. 30 Mikrofone möglichst alle Details, Wor- dienst im Juli aus Bregenz Herz-Jesu ist nun sammenarbeit. te und Musikstücke einfangen und übertra- Hittisau im Bregenzer Wald an der Reihe. Bereits am Freitag, zwei Tage vor dem Gottes- gen. Schwärzler: „Alle diese Geräte, Schein- Die Vorbereitungen sind aufwändig und dienst, werden die vier Übertragungswagen werfer, Kameras, Mikrofone werden teils per laufen schon seit Langem. Das KirchenBlatt bei der Kirche platziert, und der Licht-, Bild- Funk, andere mit einigen tausend Metern Ka- wirft einen Blick hinter die Kulissen. und Tonaufbau wird begonnen. Der Samstag beln verbunden und vernetzt.“ ist dann vorwiegend für die technischen Vor- Dietmar Steinmair einstellungen reserviert. Ab 16 Uhr sind Pro- Wozu der Aufwand? Und das alles, damit ben vorgesehen, um 19.30 Uhr startet die Ge- sich die Zuseher zuhause ganz auf den Inhalt Damit die Zuseher/innen am heimischen TV- neralprobe in der Pfarrkirche Hittisau. der Eucharistiefeier konzentrieren können. Schirm eine möglichst gute Übertragung in Beim Fernsehgottesdienst mit Dekan Hubert Bild und Ton aus Hittisau empfangen kön- Hinter den Kameras. Die Herausforderung Ratz steht das Fest der Kreuzerhöhung im nen, ist einiger Aufwand nötig. Neben den bei Live-Übertragungen besteht auch dar- Mittelpunkt. „Das Kreuz - sichtbares Heils- Veranstaltern vor Ort, in diesem Fall die Pfar- in, den Zuseher/innen ein möglichst freund- zeichen - Entfernen oder Wiederentdecken?“, re Hittisau mit Dekan Hubert Ratz, und der liches und leuchtendes Bild zu übermitteln. so das Thema. Das sichtbare Heilszeichen wie Mitarbeit durch Bernhard Loss und Matthias Dazu werden in der Kirche an die 60 Schein- im Evangelium setzt sich fort im Brauch des Nägele aus dem Pastoralamt der Diözese, ist werfer, möglichst nicht im Bild sichtbar, plat- Wettersegens einer almreichen Region. es der Österreichische Rundfunk in Dornbirn ziert. Im Fernsehübertragungswagen werden Musikalisch Mitwirkende sind die Chor- und Wien, der die technische Infrastruktur die Bilder der Kameras aufbereitet, die ent- gemeinschaft Hittisau unter Melchior koordiniert. sprechenden Einblendungen und Grafiken Schwärzler sowie der Musikverein Hittisau- zugesetzt und die bereits produzierten Auf- Bolgenach unter Peter Gmeiner. An der histo- Nicht alltäglich. Ing. Anton Schwärzler vom nahmen von Hittisau vorbereitet. rischen Schönachorgel spielen Doris Dorner ORF Dornbirn ist der Produktionsleiter der Wie geht es dann mit dem Signal weiter? und Melchior Schwärzler. TV-Übertragung diesen Sonntag aus Hitti- „Eine Herausforderung wird der Transport der sau. „Die Techniker des ORF freuen sich auf Fernsehbilder zu den Zusehern sein. Wir wer- XX Fernsehgottesdienst, Live-Übertragung diesen Gottesdienst, ist doch ein Fernseh- den das Bild zum Satellit, welcher in 36.000 aus der Pfarrkirche in Hittisau. gottesdienst in Vorarlberg nicht alltäglich“, km Höhe stationiert ist, und von dort wieder So 14. September, 9.30 Uhr, ORF2 / ZDF so Schwärzler. Der technische Aufwand sei die 36.000 km zurück zu den Zusehern sen- XX Der nächste Fernsehgottesdienst kommt am zwar groß, aber überschaubar. „Überschaubar den“, erklärt Schwärzler. 16. November 2014 aus der Basilika Rankweil. Vier Übertragungs- wagen, tausende Meter Kabel, 30 Mik- rophone, vier Studio- kameras und viele Mit- wirkende sind nötig für den Gottesdienst, der in den ganzen deutschen Sprachraum übertragen wird. ORF
8 Thema 11. September 2014 Vorarlberger KirchenBlatt Den Körper nicht nur als Vehikel betrachten, das funktionieren muss, sondern dankbar als Geschenk entgegennehmen - das ist schon ein erster Schritt in die Achtsamkeit. caroline begle Nachlese: Dr. Michael Tischinger beim Herbstsymposion 2014 in St. Arbogast Gegenmittel zur Erschöpfung „Erlöst - schöpferisch leben in einer Zeit, „Frankl hat es einmal so ausgedrückt: Wir ist. Wenn dieser zum Beispiel an Leistung und die erschöpft“, lautete der Titel des dritten schwimmen im Meer der Möglichkeiten. Arbeit gekoppelt ist, leben wir anders als im Vortrages beim Herbstsymposion. Michael Es gilt, mit Bewusstheit zu wählen, was wir Glauben, dass das „Leben ein Geschenk ist“. Tischinger, Arzt und Theologe, gab dabei möchten und es mit ganzem Herzen zu er- Geschenkt sind uns auch unsere Gefühle. Ob seine Erfahrung und sein Wissen weiter. greifen.“ Dazu muss der Mensch gut mit sich angenehm oder unangenehm, sie alle wollen in Kontakt sein. Achtsamkeit ist der Schlüssel uns etwas Wichtiges sagen. Patricia begle dorthin. Auf allen vier Ebenen eingeübt kann Weg zu einem geglückten Leben sein. Achtsamkeit gegenüber dem Sozialen. Menschen, die an einem „Burn-Out“ leiden, „Papa, wo bist du?“, die Frage seiner Toch- gehören zum Alltag von Michael Tischinger. ter, die das Kind wiederholt am Tisch stell- Der Facharzt für Psychiatrie und Psychothera- te, brachte Tischinger selbst auf den Weg der pie leitet die Adola Klinik in Oberstdorf. Sein Achtsamkeit. „Ich wollte die Liebe meiner Studium der Theologie erleichtert ihm dabei Dr. Michael Tisch- Tochter nicht verpassen“, erzählt der zweifa- den Zugang zur spirituellen Dimension des inger: Solange du che Vater. Tatsächlich stellen die meisten Pa- Mensch-Seins, die an diesem Ort in den Hei- sagst „ich muss“, hast tienten fest, dass sie „ihre Beziehungen ver- lungsprozess mit einbezogen wird. Denn die- du keinen Platz für nachlässigt haben“. Beziehungen sind es aber ser ist ganzheitlich angelegt und umfasst alle „ich will“. mäser auch, die Patienten im Heilungsprozess unter- vier Dimensionen, die den Menschen ausma- stützen und die befreiende Botschaft vermit- chen: die körperliche, die psychische, die so- Achtsamkeit gegenüber dem Körper. teln, dass keiner „alles alleine schaffen muss“. ziale und die spirituelle Dimension. „Das beginnt mit der Wertschätzung für die Weisheit unseres Körpers“, erläutert der Me- Achtsamkeit gegenüber dem Spirituel- „Ich will“. „Leben heißt sich zu verausgaben diziner. Es gilt, auf die Bedürfnisse und die len. Dankbarkeit ist hier ein wichtiger As- und sich auch immer wieder neu füllen zu Botschaften des Körpers zu hören. Wie die pekt. Denn ein dankbarer Mensch lebt in Ver- lassen“, beschreibt Tischinger ein Grundprin- klassischen Fragen eines Arztes weist er uns bundenheit und bezieht sich über sich selbst zip. Dafür muss dem einzelnen Menschen be- auf zwei Dinge: „was wir (zu viel) haben“ und hinaus. „Letztlich geht es darum, das Wun- wusst sein, was für ihn erfüllend ist. Gleich- „was uns fehlt“. der des Lebens, das Wunder der Schöpfung zeitig muss ihm das Erfüllende, dieser Wert, wirklich zu erspüren, in Beziehung zu sein Orientierung werden und sich in ein „ich Achtsamkeit gegenüber Gedanken und mit mir selbst, mit anderen Menschen, mit will“ wandeln. „Solange du sagst ‚ich muss’ Gefühlen. „Einstellungen und Grundüber- der Schöpfung, mit dem Schöpfer.“ hast du keinen Raum für ‚ich will’“, bringt Ti- zeugungen haben große Wirkmacht“, erklärt schinger es auf den Punkt. Menschen, die an Tischinger. „Je weniger wir uns deren bewusst XX Buchtipp: Michael Tischinger, Jeder Tag ist Erschöpfung leiden, fehlt das Erfüllende. sind umso mächtiger sind sie.“ So macht es ein geschenktes Leben: Schritte der Achtsamkeit. Sinn, danach zu fragen, was prägend war, Kreuz Verlag 2013. Achtsamkeit. Das Gegenmittel zur Erschö- welche Botschaften wir mit ins Leben bekom- XX Die Vorträge zum Nachhören unter: pfung sieht Tischinger in der Achtsamkeit. men haben, woran unser Selbstwert geknüpft www.kath-kirche-vorarlberg.at/herbstsymposion
Vorarlberger KirchenBlatt 11. September 2014 Interview 9 Telefonseelsorge Vorarlberg bietet neue Ausbildung für ehrenamtliche Mitarbeiter/innen an zur Sache Ansprechpartner für Men- Neue Ausbildung ab 2015 schen in persönlichen Krisen Voraussetzungen, um bei der Telefonseelsorge mitarbeiten zu können: Mindestalter ist 25 Jah- re. Verpflichtend ist die erfolgrei- Sepp Gröfler, Leiter der Telefonseelsorge che Absolvierung der internen Vorarlberg, im KirchenBlatt-Gespräch über Ausbildung (ca. 200 Stunden). Es Nutzen und Ziele seiner Einrichtung. wird eine hohe Bereitschaft er- wartet, sich mit den eigenen Le- Wolfgang Ölz bensthemen zu beschäftigen und die Interessent/innen soll- Was ist das Hauptanliegen der Telefonseelsorge? ten auch von keiner akuten Kri- Die Telefonseelsorge ist rund um die Uhr er- sensituation betroffen sein. Be- reichbar. Unsere 82 ehrenamtlichen Mitar- lastbarkeit, Lernbereitschaft, beiter/innen sind Ansprechpartner für Men- Einfühlungsvermögen, Flexibili- schen in schwierigen Lebenssituationen tät, Offenheit, guter sprachlicher und persönlichen Krisen, bis hin zu suizida- Ausdruck, Fähigkeit zu Abgren- len Krisen. Aber auch Alltagsthemen werden zung, Geduld und hohe Refle- häufig besprochen. Besonders für einsame xionsbereitschaft sind weitere Menschen ist die Telefonseelsorge ein wichti- Anforderungen an die Ausbil- ges Verbindungsglied zur Gesellschaft. dungskandidat/innen. Welche Menschen in welchen Lebenssituationen Die Ausbildung umfasst rufen bei der Telefonseelsorge an? 5 Wochenendseminare mit ei- Psychische Belastungen, Beziehungsthe- nem hohen Selbsterfahrungs- men rund um Partnerschaft und Familie, so- Besonders für einsame Menschen ist die Telefonseelsorge anteil, 12 Ausbildungseinheiten wie Auskünfte zum sozialen Netz Vorarlbergs ein wichtiges Verbindungsglied zur Gesellschaft. á 3 Stunden, Arbeit in Basis- sind die Hauptthemen. Telefonseelsorge Vorarlberg / photocase / user cinematic gruppen, Selbststudium, Ex- kursionen. Nach erfolgreichem Wie viele Anrufer wählten im letzten Jahr die Absolvieren der Ausbildung ver- Nummer der Telefonseelsorge? den von der evangelischen Kirche, der Ge- pflichten sich die Teilnehmer/ Es waren ca. 12.500 Anrufe. bietskrankenkasse, privaten Spender/innen innen für mindestens 3 Jahre und den eigenen Mitarbeiter/innen (ca. 3 %!) ehrenamtlich am Telefon mit- aufgebracht. zuarbeiten. Der Dienst umfasst ca. 12 Stunden im Monat. Ein- Was „bringt“ der ehrenamtliche Dienst bei der mal monatlich wird die Arbeit Telefonseelsorge? am Telefon in einer Supervisi- Ehrenamtliches Die Ausbildung und der ehrenamtliche onsgruppe verpflichtend reflek- Engagement berei- Dienst können für die eigene Persönlichkeits- tiert. Einmal jährlich ist der Be- chert die persönliche entwicklung sehr wertvoll sein. Die verpflich- such mindestens einer internen Entwicklung und nährt tende, regelmäßige Begleitung in einer Su- Fortbildungsveranstaltung ver- die Demut. Gröfler pervisionsgruppe ermöglicht auch die Arbeit pflichtend. an eigenen Themen. Ehrenamtliches Enga- Wieviele nutzten den E-Mail-Dienst? Unterschei- gement bereichert die persönliche Entwick- Auswahlverfahren für die Aus- den sich E-Mail-Kontakte von Telefonanrufen? lung und nährt die Demut. Wenn Geben und bildung 2015: Bewerber/innen Ca. 150 Mails erreichten uns letztes Jahr. Die Nehmen in einer guten Balance stehen, dann sind eingeladen, sich einem klei- Mailberatung wird von erfahrenen Mitarbei- ist die Mitarbeit in der Telefonseelsorge erfül- nen Auswahlverfahren zu stel- ter/innen mit Zusatzausbildung gemacht. lend. Es wird erwartet, dass die Teilnehmer/ len. Dazu gehört das Ausfüllen Die Themen sind ähnlich wie am Telefon. innen sich im Gegenzug für die Ausbildung eines Bewerbungsbogens und ein Der Unterschied besteht darin, dass man im verpflichten, drei Jahre lang ca. 12 Stunden persönliches Gespräch mit Mit- Gegensatz zum Telefon über Mail immer mit monatlich Dienst im Büro der Telefonseelsor- gliedern des Ausbildungsteams. derselben Mitarbeiterin, demselben Mitarbei- ge zu versehen. ter in Kontakt ist. Anmeldung: Was ist konkret am Telefon zu tun? u E office@ts-vorarlberg.at oder Wie wird der Dienst der Telefonseelsorge finan- Gemeinsam mit den Anrufer/innen sollen T 05572/26368 (vormittags) ziert? Wie ist die Telefonseelsorge im Land orga- deren Anliegen und Fragestellungen struk- u Weitere Informationen unter nisiert? turiert werden, um dann lösungsorientierte www.142online.at Die Telefonseelsorge ist ein privater Verein, Ansätze zu entdecken und neue Handlungs- u Unter der Nummer 142 ist die der zu gleichen Teilen von der Diözese Feld- möglichkeiten zu entwickeln. Anrufer/innen Telefonseelsorge Vorarlberg rund kirch (45%) und vom Land Vorarlberg (45%) sollen ermuntert werden, förderliche Lebens- um die Uhr vertraulich und kosten- subventioniert wird. Die restlichen 10% wer- bedingungen zu entwickeln. frei erreichbar.
10 Thema 11. September 2014 Vorarlberger KirchenBlatt Die Krise in der Ukraine stellt auch für die christlichen Kirchen eine besondere Herausforderung dar. Foto: Reuters Ostkirchen-Experte Professor Thomas Bremer über die Ukraine-Krise Die Ukraine-Krise und die Kirchen Auch wenn der Konflikt in der Ukraine (bei Position in diesem Konflikt vertreten. Die da gab es viele Märtyrer. Das muss anerkannt Redaktionsschluss gab es einen instabilen offiziellen Stellungnahmen des Moskauer Pa- werden. Die Aufrufe aus Rom gehen in die Waffenstillstand) nicht religiöser Natur ist, triarchs sind zwar manchmal etwas polternd, Richtung, eine gewaltfreie Konfliktlösung zu gab es auch Vorwürfe zwischen Kirchen. in Bezug auf Politik aber zurückhaltend. suchen. Über deren Bedeutung spricht Theologie Thomas Bremer im Interview. Sie sehen also Ansätze, dass die Kirchen zu einer Es heißt, das orthodoxe Moskauer Patriarchat Beruhigung des Konflikts beitragen, der ja an würde Russland als sein Territorium betrachten. sich kein religiöser Konflikt ist? Welche Auswirkungen hat das auf den Ukraine- Im Hintergrund der politischen Ukraine-Krise ist Genau. Die Kirchen haben betont, dass es Konflikt? auch von einem „Propaganda-Krieg“ verschie- kein religiöser Konflikt ist. Es sind ganz weni- Keine, denn das sogenannte kanonische Terri- dener Kirchen die Rede. Müssten Kirchen nicht ge Personen, die das nicht so sehen. torium des Moskauer Patriarchats war immer zur Beruhigung der Lage beitragen? schon weiter als Russland und umfasst fast Bremer: Verglichen mit anderen Konflikten Sie haben die griechisch-katholische Kirche und den gesamten Bereich der ehemaligen Sow- kann ich die Propaganda-Vorwürfe nicht ihre Unterstützung der Kiewer Politik angespro- jetunion. Das ist ziemlich unumstritten. In- nachvollziehen. Natürlich ist zu sagen, dass chen. Wie ist das zu verstehen? teressant ist aber das Verhalten in Bezug auf vor allem die griechisch-katholische Kirche Die griechisch-katholische Kirche hat eine die von Moskau annektierte Krim. Geht man und die orthodoxe Kirche des Kiewer Patri- bestimmte Geschichte hinter sich, in der die davon aus, dass die Krim jetzt zu Russland archats sehr stark die Politik der ukraini- Identifizierung mit der ukrainischen Nationa- gehört, müsste das ja heißen, dass die drei schen Regierung unterstützen. Die ukrai- lität immer eine sehr wichtige Rolle gespielt orthodoxen Bistümer dem Moskauer Patriar- nisch-orthodoxe Kirche, die in Gemeinschaft hat. Das hat neben anderen Umständen dazu chat direkt unterstellt werden. Das ist bislang mit dem Moskauer Patriarchat ist, bekennt geführt, dass sie sich in diesem Konflikt stark aber nicht passiert: Sie unterstehen weiter sich aber auch zur territorialen Unversehrt- engagiert hat. Aber das gilt auch für die ukra- dem Metropoliten des Moskauer Patriarchats heit der Ukraine. Das entspricht auch dem, inische Orthodoxie des Kiewer Patriarchats. in Kiew. Wenn man so will, wurde kirch- was der ukrainische Rat der Kirchen und Das ist eine schismatische Kirche, die in der licherseits die Annexion der Krim nicht mit- Religionen sagt. Noch einmal etwas anderes Orthodoxie nicht anerkannt ist. Diese Kirche gemacht. Der Umgang des Moskauer Patriar- ist es mit dem Moskauer Patriarchat selbst: war ein politisches Projekt der 90er Jahre. chats mit den politischen Entwicklungen ist Dort gibt es Personen, welche die russische noch nicht klar. Interview: Heinz Niederleitner Kann Rom Einfluss auf die griechisch-katholische Kirche ausüben, damit diese sich weniger ex- Thomas Bremer poniert? Orthodoxie in der Ukraine ist Professor für Rom ist da in einer schwierigen Lage: Die Ökumenik, Ostkirchen- unierten Kirchen sind ja Teil der katholischen Die ukrainische Orthodoxie ist gespalten in eine kunde und Friedens- Weltkirche, sodass es grundsätzliche Solidari- Kirche, die dem Moskauer Patriarchat unter- forschung an der tät gibt. Allerdings werden sie von den Ortho- steht, und einer Abspaltung, die ein Kiewer Katholisch-theologi- doxen als Belastung im ökumenischen Ge- Patriarchat gegründet hat. Dieses wird von der schen Fakultät der spräch aufgefasst. Doch hat die griechisch- Orthodoxie weltweit nicht anerkannt. Daneben Universität Münster. katholische Kirche im Westen der Ukraine gibt es noch eine ältere autokephale Kirche. Foto: Niina Into, Helsinki während des Kommunismus stark gelitten –
Vorarlberger KirchenBlatt 11. September 2014 Thema 11 100 Jahre Ausbruch des Ersten Weltkriegs Zur Sache Weltkriegs-Gedenken im Seelsorge beim Militär Schatten neuer Kriege Viele Gläubige haben Schwierig- keiten, mit der Haltung der katholischen Kirche zum Militär Am Samstag, 13. September, besucht Papst zurecht zu kommen. Das Zweite Franziskus Europas größtes Kriegerdenkmal, Vatikanische Konzil formuliert den „Sacrario di Redipuglia“ in der Nähe die Verantwortung des Soldaten von Görz. Doch es geht dabei nicht nur für den Frieden auf der Welt fol- um das Gedenken an den Ersten Weltkrieg. gendermaßen: „Wer als Soldat im Dienst des Vaterlandes steht, Walther Werth betrachte sich als Diener der Si- cherheit und Freiheit der Völker. „Ich hab es in den Abendnachrichten im Indem er diese Aufgabe recht Fernsehen gehört, dass Papst Franziskus am erfüllt, trägt er wahrhaft zur Fes- 13. September nach Redipuglia kommen tigung des Friedens bei.“ Öster- wird.“ Der Erzbischof von Görz, Carlo Ro- reichs Militärdiözese hat ein berto Maria Redaelli, war überrascht, dass Institut für Religion und Frieden der Papst in die Grenzregion Friaul/Slowe- eingerichtet, um sich mit den nien kommt, um sowohl am österreichisch- sicherheitspolitischen Verände- ungarischen Soldatenfriedhof als auch beim rungen im Licht der kirchlichen italienischen Soldatenfriedhof der Gefalle- Soziallehre auseinanderzusetzen. nen aller Kriege zu gedenken. Es ist ein star- Leiter des Instituts ist Monsigno- kes Zeichen des Pontifex, gerade diesen Land- re Dr. Werner Freistetter. strich zu besuchen. Vor 100 Jahren tobte dort ein unvorstellbarer Krieg, den der damalige „Presente!“ - „Hier!“ So melden sich Soldaten, wenn Veränderung. Freistetter be- Papst Benedikt XV. als ein „sinnloses Gemet- sie beim Appell aufgerufen werden. Das Denkmal tont, dass sich die Militärseel- zel“ bezeichnet hatte. In diesem Gebiet liefer- in Redipuglia erinnert an einen Appell-Platz, auf sorge seit dem Ersten Weltkrieg ten sich italienische und österreichisch-un- dem sich die Gefallenen „melden“. Johann Jaritz stark verändert hat: „Damals garische Truppen nach Italiens Kriegseintritt waren die Seelsorger Teil des 1915 zwölf große Schlachten, bei denen Hun- nicht zu einem historisch, kulturellen oder Systems, sie hatten durchaus derttausende Menschen getötet oder verwun- sogar touristischen Interesse reduziert wer- eine motivierende Wirkung. det wurden. Auch zwei Großonkel des Paps- den könne. „Der Wert des Friedens hat keine Sie verstanden sich unter ande- tes, dessen Eltern ja aus Italien stammten, religiöse Farbe, er ist ein Geschenk Gottes für rem auch als eine religiös-mora- sind im Ersten Weltkrieg gefallen. die Menschen aller Zeiten.“ Sein Schreiben lische Unterstützung der Kriegs- an die Gläubigen beendet Erzbischof Redael- führung. Heute hingegen beruht „Dritter Weltkrieg“. Beim Gottesdienst li mit dem Hinweis, dass die entscheidende die Militärseelsorge auf der wird der Papst im Gedenken an den Ersten Aktion im Sinne des Friedens die erzieheri- Religionsfreiheit des Einzelnen. Weltkrieg einen Bogen in das Heute span- sche ist. Dem Einzelnen muss ermöglicht nen. Er hat kürzlich in Bezug auf die IS-Terro- Wenn Papst Franziskus am 13. September die werden, seinen Glauben zu le- risten im Nordirak gesagt: „Das sind Früchte Gedenkstätte von Redipuglia besucht, wird ben. Die Militärseelsorge hat vor des Kriegs, wir sind im Krieg, es ist ein dritter auch die österreichische Kirche hochrangig allem bei den Auslandseinsätzen Weltkrieg, wenn auch schrittweise.“ Er wird vertreten sein. Kardinal Christoph Schön- des Bundesheeres eine große an die politischen Verantwortungsträger ap- born, der Kärntner Bischof Alois Schwarz und Aufgabe als Begleitung der Sol- pellieren, die Fehler der Vergangenheit nicht Militärbischof Christian Werner werden zum daten bei Einsätzen in Extrem- zu wiederholen. Gedenken und zum Gottesdienst nach Redi- situationen. Diese Seelsorge ist Der Bischof von Görz hat anlässlich der Ge- puglia reisen. Über 100.000 Menschen wer- auch eine Chance für die Kirche, denkfeiern einen Hirtenbrief mit dem Titel den erwartet. Der Papst wird den Bischöfen indem sie junge Menschen „Er ist unser Friede“ verfasst, in dem er be- kleine Öllampen überreichen, die sie in ihren begleiten und ihnen Stütze tont, dass der Jahrestag zum Ersten Weltkrieg Heimatdiözesen entzünden sollen. sein kann.“ Walther Werth „Weg des Friedens“ Das Gebiet des oberen Isonzotals war im Ersten Weltkrieg ein Teil der Front. Aus dieser Zeit sind noch Relikte und Friedhöfe erhalten. Freilichtmuseen, Gedenkorte und Friedhöfe wurden im „Weg des Friedens“ verbunden, Adolfo Bergoglio , Großonkel des Papstes, die geführte Touren anbietet: www.potmiru.si. Monsignore Dr. Werner Freistetter liegt in Redipuglia begraben. Richard Lein/Kathpress Foto: GEorg Pulling/Kathpress
14 Panorama 11. September 2014 Vorarlberger KirchenBlatt stenogramm Einladung zu einem weltweiten Gebetstag 85. Geburtstag. Die bekann- Vorbereitungen auf die Familiensynode te Lepra-Ärztin und Ordensfrau Ruth Pfau wurde am Dienstag Hatte der Papst die Katholiken vor der kom- Nach Informationen der Frankfurter Allge- 85 Jahre alt. Sie hat jahrzehnte- menden Außerordentlichen Bischofssynode meinen Zeitung hat der Bischof von Antwer- lang an der Bekämpfung der um ihre Meinung zu den Themen Familie, pen, Johan Bonny, eine außergewöhnlich kri- Lepra in Pakistan gearbeitet. Ehe und Sexualität gefragt, lädt der Vatikan tische Denkschrift zur bisherigen Ehe- und Seit 1996 ist die Krankheit unter nun für den 28. September zu einem welt- Sexualmoral der Kirche verfasst. Kontrolle. Mit 83 ist Pfau dann weiten Gebetstag für das Treffen der Bischöfe. So soll es laut der Frankfurter Allgemeinen in in die Arbeit mit behinderten Die Synode vom 5. bis 19. Oktober soll eine der Denkschrift unter anderem heißen, in der Menschen und den Kampf gegen erste Bestandsaufnahme sein. Genauer be- Enzyklika „Humanae vitae“ (Paul VI.) und Erbkrankheiten eingestiegen, handelt wird das Thema dann 2015 bei der dem Schreiben „Familiaris consortio“ (Jo- wo sie nach wie vor tätig ist. Ordentlichen Bischofssynode. Seit der An- hannes Paul II.) nehme die Kirche ihre eige- kündigung durch den Papst wird das The- ne Tradition nicht ernst, wenn sie für Gewis- mengebiet kirchenintern intensiv diskutiert, sensentscheidungen keinen Raum lasse und zum Beispiel der künftige Umgang mit wie- die Lehre der Eucharistie als „Mittel der Gna- derverheirateten Geschiedenen. de“ ignoriere. Ruth Pfau Archiv Umsatzplus bei Produkten aus Fairem Handel n Gotteslob. Die lange Zeit Österreicher geben immer mehr des Wartens geht nun auch für Geld für fair gehandelte Produkte Österreichs Organisten in den aus. Im ersten Halbjahr 2014 leg- Pfarrkirchen zu Ende: Nach te laut „Fairtrade Österreich“ der Angaben des Katholischen Umsatz um elf Prozent auf 69,9 Bibelwerks in Stuttgart sind Millionen Euro zu. Die stärksten die drei Bände des Orgelbuchs Steigerungen gab es heuer bei zum Stammteil gedruckt und Kaffee (plus 18 Prozent), Süßig- werden im Lauf des Septembers keiten (plus 25 Prozent) und in den Pfarren ankommen. Baumwollprodukten (plus 55 Pro- Das Werk umfasst ca. 900 Seiten zent); Blumen, Bananen und und werde nun buchbinderisch Fruchtsäfte blieben auf Vorjahres- weiterverarbeitet. Die Druckerei niveau. Fairtrade: Immer öfter im Wagerl. Fairtrade Österreich/Yoshikato werde die Auslieferung in der zweiten Septemberwoche be- ginnen und voraussichtlich in der Folgewoche abgeschlossen Verwüstung in Nächstes Treffen für haben. Pfarren und kirchliche Leobener Pfarrkirche Sozialwort 10+ Institutionen in Österreich ha- ben insgesamt 3.500 Ausgaben Religiöser Wahn hat offenbar eine Im Prozess der Überprüfung des Orgelbuchs vorab bestellt. junge Frau zur Verwüstung der und Aktualisierung des Ökume- Leobener Stadtpfarrkirche St. Xa- nischen Sozialworts der christ- Theologische Kurse. Die ver vergangene Woche getrieben. lichen Kirchen steht das zweite „Theologischen Kurse“ richten Die psychisch verwirrte 22-Jähri- von insgesamt drei Dialogtreffen im diesjährigen Wintersemes- ge habe die Tat gestanden, hieß auf dem Programm: Vertreterin- ter unter anderem den Fokus auf es seitens der Polizei. Die Frau, nen und Vertreter anderer Reli- Apokalypse und „letzte Fragen“. die nun in medizinischer Be- gionen sowie aus der Zivilgesell- In Linz läuft ein Spezialkurs Die Stadtpfarrkirche handlung ist, habe gesagt, eine schaft werden am 10. Oktober ab zum Thema „Der Tod und das Leoben–St. Xaver höhere Macht habe ihr rituelle 14 Uhr im Cordatus-Haus in Wels Danach“. In Eisenstadt geht man Foto: Obersteirer Handlungen in dem Gotteshaus ihre Sichtweise einbringen. Inter- unter anderem der Frage nach, befohlen. Bei der Tat waren Bil- essierte sind zu dieser Veranstal- wie man heute Gewalttexte der, Kreuze und Kerzenständer tung eingeladen (Anmeldung er- der Bibel verstehen kann. „Feste aus Verankerungen gerissen, der beten). Es wird insgesamt zehn und Feiern im Leben der Kirche“ Altar verschoben und ein toter Themenkreise in den Bereichen heißt dagegen das Studienwo- Vogel vor den Tabernakel gelegt wie Bildung, Arbeitszeit, Sozial- chenende Liturgik in Innsbruck. worden. Das Altartuch wurde be- staat oder sozial gerechte Finanz- schmiert. Pfarrer Markus Plöbst wirtschaft geben. XX Mehr dazu auf: kündigte an, man werde für die XX Mehr auf: www.ksoe.at oder www.theologischekurse.at Frau beten. www.sozialwortzehnplus.org
Vorarlberger KirchenBlatt 11. September 2014 Panorama 15 Christen, Juden und Muslime beteten auf Initiative von Bischof Manfred Scheuer (links) für den Frieden. Foto: Gilbert Rosenkranz Gebete für den Frieden auf der Welt Mit einer interreligiösen Gebetsveranstal- gedenken, ist ein Liebesdienst sowohl der Gottesdienst auch ein großes Friedenstreffen tung für den Frieden haben am vergan- Angehörigen wie auch der Glaubens- und in Antwerpen begann, bei dem unter ande- genen Freitag vor dem Goldenen Dachl in der Religionsgemeinschaften und letztlich rem der scheidende EU-Ratspräsident Her- Innsbruck Vertreter von Judentum, Chris- eine Menschenpflicht“, sagte Diözesan- man Van Rompuy, der ägyptische Groß- tentum und Islam des Ausbruchs des Ersten bischof Manfred Scheuer, der auch Präsident mufti Shawki Ibrahim Abdel-Karim Allam Weltkriegs vor 100 Jahren und des Zweiten von Pax Christi Österreich ist. Getragen war sowie der polnische Schriftsteller Zygmunt Weltkriegs vor 75 Jahren gedacht. Die Reli- die Veranstaltung auch von der Fokolare-Be- Baumann erwartet wurden. Zu den Rednern gionsvertreter beteten in den jeweils eige- wegung und der Gemeinschaft Sant’Egidio, gehörte auch die irakische Abgeordnete nen Traditionen. „Der Toten der Kriege zu die am Sonntag mit einem ökumenischen und Jesidin Vian Dakheel. Schottland: Bischöfe bei Mögliche Papstreise Weltkirche Referendum neutral in die Türkei Eine neue Umfrage vor dem Un- Papst Franziskus will dem Ver- abhängigkeitsreferendum Schott- nehmen nach noch in diesem Religions-UN. Im Kampf gegen religiös begründeten lands hat am Wochenende Groß- Jahr die Türkei besuchen. Angeb- Terrorismus wäre laut dem israelischen Ex-Präsidenten britannien erschüttert: Erstmals lich plane Franziskus, am 30. No- Shimon Peres eine „UN der Religionen“ wichtig. lagen die Abspaltungsbefürwor- vember am Patronatsfest des ortho- ter mit 51 Prozent knapp vorne. doxen Ökumenischen Patriar- Kontakt. Am 21. September finden Gespräche zwi- Die katholische Kirche will vor chats in Istanbul teilzunehmen. schen den Piusbrüdern, die wesentliche Teile des Zwei- der Volksabstimmung am 18. Sep- Entsprechende Gerüchte seien ten Vatikanischen Konzils ablehnen, und dem Vatikan tember neutral bleiben. Alle „nicht gegenstandslos“, heißt statt. Thema dürfte sein, ob ein neuer Annäherungspro- 4,2 Millionen Wahlberechtigten es im Vatikan. Allerdings hat zess der Gruppe zur Einheit möglich ist. Die Piusbrüder sollten mit „völliger Wahlfreiheit“ der Leiter des türkischen Reli- haben beim vorigen Versuch wichtige Punkte abgelehnt. dafür stimmen, was ihrer Meinung gionsamts, Mehmet Görmez, den nach das Beste für die Zukunft Papst unterdessen scharf ange- sei, so der Glasgower Erzbischof griffen: Der Papst stelle sich zu Luther in Rom: Der Vatikan will Philip Tartaglia. wenig schützend vor die islami- dem Reformationsgedenkjahr 2017 Der Erzbischof von St. Andrews schen Opfer von Gewalt, die es eine eigene Ausstellung widmen. und Edinburgh, Leo Cushley, zunehmend in den westlichen Unter anderem die Vatikanischen mahnte, alle Katholiken sollten Ländern gebe, behauptete Gör- Museen werden sich daran betei- sich auch nachher positiv am Ge- mez und verwies auf Anschläge ligen. Die Planungen beginnen sellschaftsdiskurs beteiligen. auf Moscheen in Deutschland. im Oktober. Bild: Lucas Cranach d.Ä.
16 Bewusst leben 11. September 2014 Vorarlberger KirchenBlatt Voraussetzungen für einen guten Vater-Kind-Kontakt Vater-Sein nach der Trennung Nicht alle Väter können nach der Scheidung kontinuierlich Teile der Lebenswelt ihrer Kinder gestalten und ihre Väterlichkeit weiterentwickeln. Bei fast einem Viertel der Scheidungsväter kommt es nach der Trennung von der Partne- rin auch zu einem Abbruch des Kontakts zu den Kindern. So wird der Vater häufig in ab- rupter Weise von wesentlichen Bereichen der Elternschaft ausgeklammert oder sie sind für ihn nur noch in reduzierter Form und unter erschwerten Bedingungen praktikabel. Dies gilt gleichermaßen für die Sorge um kind- liche Anliegen, gemeinsame Alltagserfahrun- gen, Spiel und Unternehmungen wie für die Versorgung und Erziehung des Kindes. Vie- le Aspekte des Zusammenlebens, die letztlich die Grundlage für gegenseitige Zuneigung, Verständnis und somit die Entwicklung einer Beziehung darstellen, sind deshalb nach der Väter sind wichtig für alle Bereiche der kindlichen Entwicklung. Besonders nach einer Trennung Scheidung nicht mehr oder nur in geringem ist die aktive Gestaltung einer guten Vater-Kind-Beziehung notwendig. olesiabilkei – Fotolia.com Ausmaß verfügbar. die Liebe der Kinder, die sie nur mehr selten teilen immer wieder versichert wird, dass Widersprüchliche und belastende Situa- sehen, weshalb sie diese gerade auch aus die- es keine Schuld an der Trennung hat. tion. Neben der Erarbeitung einer Kontakt- sem Grund verwöhnen und (unbewusst oder Beide Elternteile sollten dem Kind durch regelung muss der Vater eine neue häusliche bewusst) Koalitionen mit dem Kind gegen die organisatorische Strukturen (vor allem zeit- Umgebung schaffen, die für Besuche des Kin- Mutter suchen. lich gesehen) ein gutes Hin- und Herpendeln des geeignet ist. Und er muss mit eventuel- zwischen „Mamawelt“ und „Papawelt“ len anfänglichen emotionalen Problemen der Gestaltung einer Vater-Kind-Beziehung ermöglichen. Kinder beim Wechsel zwischen Vater und nach der Trennung. Folgende Bedingungen Ein Mindestmaß an regelmäßigen Mutter angemessen umgehen. Die Entwick- erhalten eine positive Vater-Kind-Beziehung Kontakten gibt den Kindern Sicherheit. lung einer neuen Vaterrolle, die mit der Tren- nach einer Trennung aufrecht: nung meist einhergeht, kostet viel Energie Der Vater muss schon vor der Trennung Welche Wünsche artikulieren die Kinder und führt häufig zu einem Leistungsabfall in eine tragfähige Beziehung bzw. Bindung in Bezug auf ihre Väter? anderen Lebensbereichen (Arbeit, Gesund- zum Kind aufgebaut haben. Ich möchte das Gefühl haben, dass ich heit). Beide Elternteile müssen die Bedeutung für dich wichtig bin. Nach einer Scheidung erinnert kaum noch der Vater-Kind-Beziehung für die kindliche Ich möchte einen regelmäßigen, siche- etwas an das selbstverständliche Miteinander und jugendliche Entwicklung ernst nehmen. ren, persönlichen Kontakt zu dir und in der alten Familie. Das bedeutet für geschie- Eltern müssen es schaffen, während und verlässliche Unterstützung. dene Männer, dass sie neue Wege als Vater im nach der Trennung den Konflikt zum Partner Ich wünsche mir ausreichende Zeit zu Umgang mit ihren Kindern finden müssen. von der Beziehung zum Kind zu trennen. zweit und gemeinsame Unternehmungen. Dies kann nur dann erfolgreich sein, wenn Eine funktionierende „elterliche“ Kom- der Kontakt zu den Kindern regelmäßig ist, denn nur so kann eine stabile Väterlichkeit munikation/Kooperation und wechselseiti- ger Informationsaustausch der Eltern über Beratung entwickelt werden. Findet dieser Kontakt sel- die Kinder. Wenn die Eltern miteinander tener als einmal monatlich statt, so gelingt es reden und funktionierende Vereinbarungen kaum einem Vater, die Beziehung zu seinem treffen können – und wenn die Eltern sich mag. magda pirker Kind aufrechtzuerhalten. nicht gegenseitig abwerten. Kinder wün- Pädagogin, Mediatorin Oft gibt es nach der Trennung auch deshalb schen sich, dass ihre Eltern trotz Scheidung eisenstadt Schwierigkeiten, weil die bisherigen Konflikte gemeinsam Eltern bleiben und dies auch beratung@kirchenzeitung.at der Eltern weiter fortbestehen. Dazu kommen in der Repräsentation nach außen sichtbar noch Ängste auf beiden Seiten: Mütter haben wird, was sich z.B. beim gemeinsamen häufig Angst, die Liebe ihrer Kinder an den Besuch von Schulveranstaltungen zeigt. XX Bei Fragen, Problemen ... wenden Sie sich an: Vater zu verlieren, etwa weil er die Kinder ver- Dem Kind das Schuldgefühl an der Tren- Berater/innen des Ehe- und Familienzentrums, wöhnt oder er als Abwesender meist derjeni- nung nehmen (wenn es sich dafür verant- Herrengasse 4, 6800 Feldkirch, Tel. 0 55 22/741 39 ge ist, der idealisiert wird. Väter bangen um wortlich fühlt), indem von beiden Eltern- beratungsstellen-efz@kath-kirche-vorarlberg.at
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