Klimaschutz in der Biosphäre Ländliche Entwicklung zum Mitmachen Wanderbare Biosphäre - Kostenlos - zum Mitnehmen! - Stadt St. Ingbert
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6. Jahrgang | Ausgabe 3 September 2021 – November 2021 Kostenlos – zum Mitnehmen! Klimaschutz in der Biosphäre Ländliche Entwicklung zum Mitmachen Wanderbare Biosphäre Herbst-Wandern in der Biosphäre. Foto: Eike Dubois
Klimaschutz im Biosphären-Reservat Bliesgau Klimaschutz im Biosphären-Reservat Ein Gespräch mit dem Klimaschutzmanager Dr. Hans-Henning Krämer klärt werden. Von der Überzeu- len, ob sich eine Solaranlage auf gung, dass sich nur mit einer Nei- dem Dach lohnt. Auf den Websei- Für den Klimaschutz gibt es in der Biosphärenregion bzw. im gung von 30 Grad und einer Aus- ten des Biosphärenzweckverban- Saarpfalz-Kreis einen Klimaschutzmanager. Seine Aufgabe ist es, richtung nach Süden ist man in des finden Sie den Link zum regi- der Zwischenzeit zu recht abge- onalen Solarkataster. die Region langfristig in eine klimafreundliche Region zu kommen. Auch Ost- oder West- begleiten. Dr. Hans-Henning Krämer arbeitet seit 2013 in dieser dächer oder auch nur leicht ge- Funktion. Dabei geht es ihm nicht nur um das ökologische Ziel neigte Dächer und auch Flachdä- Windenergie ist eine weitere cher eignen sich heutzutage für Möglichkeit. Hier scheiden sich der CO2-Einsparung, sondern auch um das ökonomische Ziel die Solarstrom-Gewinnung. Ab die Geister. Es gibt vor allem in einer regionalen Wertschöpfung durch Energieeinsparung und September unterstützt der Bi- unserer Region dbzgl. viel Streit -erzeugung vor Ort. Wir sprachen mit ihm. osphärenzweckverband die Haus- zwischen den Interessensgrup- eigentümer bei der Errichtung ei- pen. Sehen Sie eine Lösung? ner PV-Anlage: Über ein soge- nanntes Solarkataster kann jeder Zur Erreichung der Klimaschutz- Hauseigentümer mit sehr gerin- ziele muss neben dem starken Der letzte Starkregen in der Pfalz konkrete Liste mit umzusetzen- Kaufkraft in der Region verloren gem Aufwand feststellen, ob die Ausbau der Solarenergie auch die und in NRW ist noch in aller Mun- den Maßnahmen. Im Normal- geht. Alleine in einer Ortschaft wie eigene Immobilie für PV in Frage Windenergie stärkere Beiträge de. Auch unsere Region traf es fall werden die Bürger in die Ent- Erfweiler-Ehlingen fließt aktuell kommt. Hier liegt noch ein riesi- als bislang die beiden Windparks 2018 besonders hart. Was hat sich wicklung eines solchen Konzeptes bei einem CO2-Preis von 25 € pro ges Potenzial. Erst 11 Prozent der in Homburg und Webenheim er- seitdem getan? Was tun die Ver- miteinbezogen. Sie können ihre Tonne rund 75.000 € ab, steigt der Gebäude im Biosphärenreservat bringen. Den Weg, auch beste- antwortlichen dagegen? Ideen und Erfahrungen mitein- CO2-Preis auf 100 € werden es per- verfügen über eine Solaranlage. hende Flächennutzungspläne bringen. spektivisch – sofern sich nichts Zur Erreichung der Klimaschutz- nochmals zu überarbeiten, wenn Solche Starkregenereignisse häufen Wesentliches ändert – 300.000 € ziele sollten wir 50 Prozent der sie praktisch kaum Umsetzungen sich in den letzten Jahren aufgrund pro Jahr sein. Nehmen wir al- Gebäude mit PV und/oder Solart- gebracht haben, halte ich für rich- des Klimawandels. Einfache Lö- Starkregen ist nur ein Thema le Ortschaften im südlichen Bi- hermie belegen. tig. Die Kommunikation ist da- sungen gibt es allerdings nicht. Die beim Klimaschutz. Wie sieht er osphärenreservat wie etwa Breit- bei der entscheidende Punkt und Kanalisationen sind nicht auf sol- bei den erneuerbaren Energien furt, Blickweiler, Biesingen, Ass- zwar von Anfang an. che Wassermengen ausgelegt, die aus? Beispielsweise bei der Wär- weiler, Wittersheim, Peppenkum Wie funktioniert ein solches So- Einrichtungen versagen, das Was- meversorgung? und andere hinzu, geht ein hoher larkataster? Ein Runder Tisch wie in Blieskas- ser läuft über die Straße in die Kel- siebenstelliger Vertrag der Region tel kann ein Instrument für mehr ler. Auch bestehenden Regenrück- Die eigentliche Ursache für den für die CO2-Steuer verloren. Damit Immer mehr Städte und Kommu- Bürgerbeteiligung sein, weitere haltebecken sind nicht auf die Men- Klimawandel ist die Verbrennung eine Umstellung auf Erneuerbare nen bieten Solarkataster im Inter- wie die finanzielle Beteiligung der gen ausgelegt, können aber auch fossiler Energieträger wie Kohle, nicht beliebig groß gebaut werden. Heizöl und Erdgas. Gut ein Drit- In einem ersten Schritt sollten al- tel des CO2-Ausstoßes in Deutsch- le Kommunen verpflichtend Stark- land entsteht dabei. Auch hier regenkonzepte, anschließend aber sind also neue Technologien ge- auch Klimaanpassungskonzepte fragt: Weg von Erdgas und Hei- entwickeln. Die darin vorgeschla- zöl, hin zur Nutzung von Biogas, genen Maßnahmen müssen dann Biomasse wie Holz, Solarthermie, auch umgesetzt werden. Dazu sind Nutzung von Abwärme oder zur hohe finanzielle Förderungen des Nutzung von Strom, wenn dieser Bundes und des Landes an die Kom- überschüssig vorhanden ist. Das munen erforderlich. St. Ingberter Heizwerk im „Draht- werk Nord Areal“ (DNA) mit dem angeschlossenen Nahwärmenetz Was bedeuten solche Vorsorge- ermöglicht beispielsweise ei- konzepte konkret? ne ökologische und von Öl- und Gaspreisen unabhängige Wär- Hochwasser- und Starkregen- meversorgung. Aufgabe ist es in vorsorge ist eine Gemeinschafts- den kommenden Jahren, dieses aufgabe von Bürgern, Kommu- Wärmenetz hin zu weiteren Ver- nen und Staat. Zum einen sollten brauchsorten wie Ludwigschule, die Kommunen kurzfristig ge- Altes Hallenbad, CISPA-Innovati- meinsam mit dem Land Stark- onspark oder auch Neumann-Ge- regengefährdungskarten erstel- lände zu erweitern und gleichzei- Klimaschutzmanager Hans Henning Krämer spricht über Klimaschutz im Biosphärenreservat Bliesgau. Foto: privat len, die identifizieren, wo die Ri- tig den Anteil von Erdgas zuguns- siken am höchsten sind. Zum an- ten Erneuerbarer Energien, Strom Energien gelingen kann, braucht net an. Das elektronische Solarka- Standortgemeinden, der Anwoh- deren sollten Kommunen und und Abwärme zurückzufahren. es erhebliche finanzielle Ressour- taster besteht aus einer Landkar- ner und der Bevölkerung müssen Landkreis prüfen, ob der Katast- cen und auch etliche Personen, die te, in der detailliert die vorhande- folgen. rophenschutz für den Fall der Fäl- zusammen mit der Bevölkerung ne Bebauung hinterlegt ist. Meist le ausreichend ist oder optimiert 2045 muss Klimaneutralität beim solche Ansätze in die Praxis um- wird durch unterschiedliche Far- werden muss. Auch die Bürger Heizen und Wärmen herrschen. setzen müssten. Wo die herkom- ben sofort deutlich gemacht, ob Was ist Ihr persönliches Fazit müssen sich um das Thema Star- Schaffen wir das? men sollten, dazu fehlt mir aller- eine Dachfläche sehr gut, gut oder nach acht Jahren Arbeit? kregen kümmern und privat Vor- dings etwas die Phantasie. kaum für die solare Stromgewin- sorge tragen. Dazu gehören bei- In den ländlichen Regionen des nung geeignet ist. Wer sein eige- Auf den Punkt gebracht: Es gibt spielsweise der Objektschutz oder Biosphärenreservats ist die Wär- nes Haus untersuchen will, muss noch viel zu tun! Wir brauchen aber eine Elementarschadensver- meversorgung aktuell noch stark Mit Solarenergie kann sich jeder nur die Adresse eingeben. Der mehr Tempo beim Thema Klima- sicherung. durch dezentrale Heizungen mit Hausbesitzer selbst miteinbrin- Klick auf die Dachfläche öffnet ein schutz im Allgemeinen, bei der Heizöl geprägt. Dies ist nicht nur gen. Macht das überhaupt für alle Fenster, das Daten zur potentiel- Solarenergie, Energieeffizienz- Ziel eines solchen „Örtlichen Vor- negativ aus Sicht des Klimaschut- Häuser Sinn? len Modulfläche und zum damit und Einsparung sowie bei der sorgekonzeptes“ ist die Festle- zes, weil bei der Verbrennung sehr zu erreichenden Stromertrag ent- Wärmeerzeugung im Speziellen. gung und Umsetzung konkre- viel CO2 entsteht. Hinzu kommt, Die Frage, ob sich ein Haus für die hält. Mit diesen Angaben und den Egal bei welchem Projekt, Klima- ter Maßnahmen, falls es zum Er- dass über die Besteuerung fos- Installation einer Photovoltaik- eigenen Verbrauchswerten lassen schutz muss immer mitgedacht eignis kommt, das Ergebnis eine siler Energieträger zunehmend anlage eignet, muss vorab ge- sich erste Berechnungen anstel- werden. 2 Die Rundschau für das Biosphärenreservat Bliesgau September – November 2021
Landrat Dr. Theophil Gallo auf dem Weltkongress der Biosphärenreservate 2016 in Lima/Peru. Foto: Herbert Hamele Vorwort Allzu menschlich ist es, dass katastrophale Unwetter- ereignisse wie die jüngsten in Nordrhein-Westfa- len und Rheinland-Pfalz den Klimaschutz zum ab- bilität beim Saarpfalz-Kreis ergänzend zum 2015er „Masterplan 100 % Klimaschutz“ – in Abstimmung mit den politischen Vertretern aus allen Kreistags- soluten Topthema auf der gesellschaftlichen, politi- fraktionen einen Klimaaktionsplan erarbeitet. schen wie auch medialen Agenda werden lassen. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Themen Klima- Auch der Biosphärenzweckverband Bliesgau ist in und Umweltschutz unter Umständen wellenartig, er- diesem Thema mit gutem Beispiel vorangegan- eignisabhängig und von engagierten Akteuren ge- gen: Bereits 2010 fasste die Verbandsversammlung tragen, immer wieder im Focus stehen. Und das si- die Grundsatzentscheidung, sich langfristig zu einer cher nicht ohne Grund. Längst sind die Auswirkun- Null-Emissions-Region zu entwickeln… Unter an- gen des Klimawandels wissenschaftlich ausgewertet, derem ist ein eigener Klimaschutzmanager der Bi- nichts Neues liegt in der Erkenntnis: Klimaschutz ist osphäre Bliesgau in bestehende Klimaschutz-Projek- lebenswichtig. Also sollten wir uns auch darum küm- te und Prozessentwicklungen involviert. mern. Wenn nicht wir, wer dann? Wir müssen uns da- rum kümmern. Ein Vorwort lässt zu einer sicherlich notwendigen tiefergehenden Betrachtung aus Sicht des Kreises So, wie bereits kleine Veränderungen im Klimasystem und des Zweckverbandes zu wenig Spielraum. Fakt der Erde selbst Auswirkungen auf das Gesamtsystem ist, dass wir uns im Saarpfalz-Kreis und als Biosphä- haben, beginnt Klimaschutz im Alltag und jeder Ein- renregion schon seit Jahren intensiv um diese The- zelne kann einen Beitrag zum Positiven leisten. Der men kümmern und natürlich weiterhin versuchen Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung gibt den werden, auch in kleinteiligen Lösungen federführend aktuellen Rahmen für ein grundsätzliches Umsteuern und modellhaft voranzugehen. Umfassendere Lösun- in Wirtschaft und Gesellschaft vor. gen hängen leider von Rahmenbedingungen ab, die in Brüssel und in Berlin geschaffen werden. Ich bin zu- Seit vielen Jahren sind Klima- und Umweltschutz fes- versichtlich, dass alle vor Ort ihren Job, ihren Auftrag te Bestandsgrößen mit klein- und großteiligen Maß- erfüllen werden. nahmen im Saarpfalz-Kreis. Der Kreis ist eine von 13 Modellkommunen beim Projekt „Global Nachhalti- ge Kommune im Saarland“, das die UN-Nachhaltig- Dr. Theophil Gallo keitsziele auf die kommunale Ebene überträgt. So hat Landrat des Saarpfalz-Kreises die Stabsstelle für Nachhaltige Entwicklung und Mo- Verbandsvorsteher der Biosphäre Bliesgau Junge Biosphäre – Helfende Hände für Gartenprojekt gesucht „Permakultur ist ein Gestaltungskon- schen Schullandheim Spohns Haus neu- beit und Umgestaltung des Gartens un- zept um nachhaltige Landschaften, Gär- gestalten. Vorteil von Permakultur ist, terstützen. Verpflegung und gemeinsa- ten und Siedlungen nach dem Vorbild dass sowohl der Arbeits- und Pflegeauf- mes Grillen vor Ort ist für euch als kleines natürlicher Muster und Kreisläufe zu wand durch Gießen und Unkrautjäten Dankeschön natürlich kostenlos! Wenn schaffen. Permakultur ist eine Metho- minimiert wird als auch, dass die Arten- ihr also Zeit und Lust habt, etwas über de, die sich um die Schaffung naturnaher vielfalt gefördert wird. Unter anderem Permakultur zu lernen und gleichzei- Kreisläufe dreht.“ werden wir Gemüsebeete, Kräuterspi- tig tatkräftig mit anpacken wollt, meldet ralen und Schlüssellochbeete bauen und euch bei uns und macht mit! Wir freuen Zusammen mit Stefan Pötzsch, Auszu- auch Sträucher für Insekten anlegen. Da- uns über jede helfende Hand. bildener zum Permakultur-Designer mit in Zukunft der Lehrgarten im Schul- und Bundesfreiwilligendienst-Leisten- landheim wieder in voller Pracht er- Infos und Anmeldung bei der Jungen Bi- der von Bliesgau-Obst e.V., will die Jun- strahlt und die Erträge vielleicht auch in osphäre: carmen.john@saarpfalz-kreis.de ge Biosphäre am Wochenende vom 9. und der Küche genutzt werden können, brau- Quelle Zitat: https://permakulturblog.de/was-ist- 10. Oktober 2021 den Garten im ökologi- chen wir Freiwillige, die uns bei der Ar- permakultur/#h-permakultur-in-einem-satz Garten-Projekt Spohns Haus. Die Rundschau für das Biosphärenreservat Bliesgau September – November 2021 3
Klimaschutz im Biosphärenreservat Bliesgau SDG-Ziel 13: vollständige Treibhausgasneut- verstärkt Algen und Bakterien, die Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des ralität angestrebt. Trotzdem: Die auch teilweise giftig sein können. Pro-Kopf-Kohlendioxid-Emis- Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen sion von uns Deutschen ist fast doppelt so hoch wie im globalen Situation Der Klimawandel ist eine der dringendsten globalen Herausfor- Durchschnitt. im Biosphärenreservat derungen. Seine Folgen wie Extremwetterereignisse finden nicht Bliesgau „nur irgendwo“ in anderen Weltregionen statt, sondern auch Der Klimawandel bleibt nicht oh- direkt bei uns. Die Flutkatastrophe im Westen Deutschlands ist ne Folgen: In den letzten 50 Jahren In der Frühjahr-Ausgabe der hat sich die Zahl extremer Wette- Rundschau wurde bereits das traurige und nahe Realität, der Klimawandel (be-)trifft uns alle. rereignisse wie Starkregen, Über- „verwandte“ Nachhaltigkeitsziel schwemmungen und Hitzewellen 7 „Bezahlbare und saubere Ener- verdreifacht. 2018 war das heißes- gie“ vorgestellt, auf den Master- SDG 13 appelliert an die Weltge- - Klimaschutzmaßnahmen in die te und trockenste Jahr seit Beginn plan 100 % Klimaschutz hinge- sellschaft UMGEHEND zu han- nationalen Politiken, Strategi- Situation der Messungen im Jahr 1881. Seit- wiesen und Tipps und Anregun- deln, konkrete Maßnahmen für en und Planungen einbeziehen. in Deutschland dem ist die Jahresdurchschnitt- gen zur Bekämpfung des Klima- den Klimaschutz und die Anpas- stemperatur in Deutschland um wandels gegeben. Auch für die sung an die Folgen des Klimawan- - Die Aufklärung und Sensibili- Die Treibhausgasemissionen in 1,4 °C gestiegen. Unsere Wälder Anpassung an den Klimawandel dels zu ergreifen. Teilziele sind sierung sowie die personellen Deutschland sind seit 1990 bis und Gewässer sind vom Klima- erarbeiten die Kommunen in der unter anderem: und institutionellen Kapazitä- 2019 um 35,1 % gesunken. Erste wandel besonders betroffen: Bäu- Region Konzepte. Aktuelle Infor- ten im Bereich der Abschwä- Schätzungen für 2020 gehen von me bekommen zu wenig Wasser, mationen zum Hochwasser- und - Die Widerstandskraft und die chung des Klimawandels, der einem Rückgang um 40,8 Prozent und Hitze erhöht die Gefahr von Starkregenvorsorgekonzept der Anpassungsfähigkeit gegen- Klimaanpassung, der Reduzie- aus, was dem Zwischenziel für Waldbränden sowie die Ausbrei- Stadt Blieskastel und der Gemein- über klimabedingten Gefahren rung der Klimaauswirkungen Deutschland entspricht. Bis 2030 tung von Schädlingen wie Bor- de Kleinblittersdorf findet man und Naturkatastrophen in allen sowie der Frühwarnung ver- sollen mindestens 65% einge- kenkäfern. In der Nord- und Ost- unter www.blieskastel.de/aktu- Ländern stärken. bessern. spart werden, und für 2045 ist die see sowie in einigen Seen wachsen elles-veranstaltungen/hochwas- Runder Tisch Klimaschutz Blieskastel auf der Suche nach Lösungen für den Klimaschutz Mehr als 30 Personen trafen sich Ende Juli in der Bliesgaufesthalle zu einer ändern stand auch im Mittel- punkt des Impulsreferats des Breites Spektrum ersten Sitzung des Runden Tischs Klimaschutz für Blieskastel, darunter die Geschäftsführers des Biosphä- an Interessen Fraktionsvorsitzenden der im Stadtrat vertretenen Parteien, renzweckverbands Bliesgau, Dr. die Ortsvorsteher(innen) sowie Vertreter(innen) von Verbänden und Gerhard Mörsch. Anhand der Po- Die Vorstellung der Teilneh- Interessengemeinschaften sowie des Biosphärenzweckverbands Bliesgau. le „Warum tun wir nichts“ ver- merinnen und Teilnehmer an- sus „Warum müssen wir etwas hand kurzer Leitfragen des Mo- tun“ stellte er heraus, dass den derators Werner Döbritz (Name, Der Einberufung des Gremi- März des Jahres einen Runden Tisch deutlich, dass es richtig gewesen Biosphärenreservaten eine be- Interessen, Überzeugung, Er- ums waren monatelange Aus- zur Förderung erneuerbarer Ener- sei, die aus dem Ruder gelaufene sondere Verantwortung beim wartung) zeigte im Anschluss das einandersetzungen vor allem in gien ins Leben zu rufen: Aufgabe Auseinandersetzung um Wind- Klimaschutz zukomme. Dies ha- breite Spektrum der Interessen, der Presse und den sozialen Me- des Rundes Tisches sei es, die Pla- kraft in Blieskastel zu stoppen. Die be die UNESCO etwa in ihrem Po- die von einem kategorischen Nein dien vorausgegangen, nachdem nungsprozesse zur Förderung er- Fehler der Vergangenheit soll- sitionspapier zu Erneuerbaren in Hinblick auf alle Erneuerba- die Mehrheitsfraktionen aus SPD neuerbarer Energien konstruktiv zu ten sich nicht wiederholen. Recht Energien deutlich gemacht. Ins- ren-Energien-Anlagen auf Freif- und Bündnis 90/Die Grünen kurz begleiten und Vorschläge für eine konkret wurde er in Hinblick auf besondere seien aber die bislang lächen bis zu einem klaren Be- vor Weihnachten letzten Jah- über das gesetzliche Maß hinausge- die Gebietskulisse für eine mögli- vorliegenden Planungsgrund- kenntnis für Wind- und Solaran- res verschiedene Verträge mit der hende Information und Beteiligung che Windkraftnutzung: „Wir wer- lagen wie der Flächennutzungs- lagen reichte. VSE aus Saarbrücken beschließen der Öffentlichkeit zu erarbeiten. den auch nicht leichtfertig wert- plan der Stadt von 2013 und auch wollten. So sollte das Unterneh- Gegenüber dem Stadtrat und seinen volle kommunale Waldflächen in die Landesverordnung für Freif- Es bleibt abzuwarten, ob es den men über einen städtebaulichen Ausschüssen sollte dem Runden den Entwicklungsgebieten des Bi- lächensolaranlagen aus unter- Beteiligten und Moderator gelin- Vertrag die Neuaufstellung des Tisch eine beratende Funktion zu- osphärenreservates für den Aus- schiedlichen Gründen ungeeig- gen wird, aus diesem Potpurri un- Flächennutzungsplans für Win- kommen. In der Julisitzung weitete bau der Windkraft zur Verfügung net, die Erneuerbaren Energien terschiedlicher Vorstellungen ei- denergie selbst in die Hand neh- der Stadtrat das Gremium nicht nur stellen und erst recht nicht die be- auch auf das gesamte Stadtgebiet ne gemeinsame Linie zu entwi- men und zugleich über einen Ko- thematisch auf das weite Feld des sonders geschützten Kern- und verteilt den erforderlichen Raum ckeln. operationsvertrag Zugriff auf die Klimaschutzes aus, sondern stock- Pflegezonen deswegen gefähr- zu geben. Unter Beachtung der darin ermittelten – jedenfalls te das Gremium auch personell auf den.“ Vorgaben der UNESCO - wie et- kommunalen Flächen – erhalten. rund 30 Mitglieder auf. wa dem Verbot entsprechender Anlagen in den Kern -und Pfle- Runder Tisch beispiel- gezonen – sei jedoch unter Ein- Vielfältige Aufgaben Fehler der gebend für andere haltung hoher Anforderungen des Rundes Tisches Vergangenheit sollen Biosphärenreservate der Bau von Windenergieanlagen sich nicht wiederholen möglich. Ein Runder Tisch zur Nachdem sich der daran anschlie- Das extreme Spannungsfeld zwi- Diskussion könne jedenfalls bei- ßenden Sturm der Entrüstung ge- Bürgermeister Bernd Hertz- schen Schutz und Entwicklung, spielgebend für die Biosphären- legt hatte, beschloss der Stadtrat im ler machte in seiner Begrüßung zwischen Bewahren und Ver- reservate werden. 4 Die Rundschau für das Biosphärenreservat Bliesgau September – November 2021
Anz_SDGs_1545x150_Layout 1 27.01.2021 16:45 Seite 1 ser-vorsorge-konzept/ und www. zunehmenden Hitzephasen füh- kleinblittersdorf.de/buergerinfo/ ren zu Belastungen. Fassaden- buergerinformation/starkregen- grün, Bäume und Gärten tragen konzept/. zu einem milderen Klima in den Siedlungen bei, im Gegensatz zu Schottergärten. Und wir? Natürlich sind weiterhin vorbeu- Jeder Einzelne ist gefragt und gende Klimaschutzmaßnahmen kann auch beim Umgang mit den zur Einsparung von CO2 wich- Folgen des Klimawandels seinen Beitrag leisten. Je mehr Fläche tig: Strom sparen durch richtiges Ausschalten von elektrischen Ge- 17 Nachhaltigkeitsziele versiegelt ist, desto mehr Regen gelangt direkt in die Kanalisation. räten, Stoßlüften, nachhaltig ein- kaufen, öfter mal das Auto stehen für die Welt und unsere Region Privatpersonen können vorbeu- lassen und und und: Wir haben Die Vereinten Nationen haben die „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“, den gen, in dem sie für Zuwege und im Alltag viele Möglichkeiten Co2 Aktionsplan für die Menschen und die Erde, beschlossen. Das Kernstück bilden 17 Nachhal- Terrassen z.B. wasserdurchläs- zu vermeiden. Auch der Klima- tigkeitsziele, die international „Sustainable Development Goals“ oder kurz SDGs heißen. sige Beläge wählen, Dachbegrü- schutz- und -wandelmanager des Die Agenda 2030 richtet sich an Regierungen und Gesellschaften – global, national und nungen anlegen oder auch ein- Biosphärenreservates Bliesgau, regional –, aber auch an jeden einzelnen Menschen. Impulse unter: www.17ziele.de fach Regen in der Regentonne ab- Dr. Hans-Hennig Krämer, ist zu Für die Entwicklung des UNESCO-Biosphärenreservates Bliesgau ist die Agenda 2030 ein fangen. Um sein persönliches Hab Fragen des Klimaschutzes, Kli- wichtiger Orientierungsrahmen. und Gut abzusichern, ist der Ab- mawandels und erneuerbarer schluss einer Elementarversiche- Energie ein guter Ansprechpart- rung sinnvoll. Opfer von Flutka- ner (Tel. 0 68 94 / 13- 738, E-Mail: tastrophen können durch Spen- hhkraemer@st-ingbert.de). den unterstützt werden. Auch die Trendsetter Weltretter – natürlich vielfältig – bis 3. Oktober 2021 Bereits zum vierten Mal findet die Aktion „Trendsetter Weltretter“ der rung der Schöpfung ein neues Ge- Ziel: Bewahrung wand zu verleihen. Evangelischen Kirche der Pfalz, des Bistums Speyer, der ACK Südwest und der Schöpfung Landeszentrale für Umweltbildung Rheinland-Pfalz statt. „Unser Anlie- gen ist es, den Menschen nahezubringen: Was können wir selbst machen? Die Aktion beginnt am 4. Sep- Schon 1000 Mitstreiter Wie können wir selbst dazu beitragen, die Schöpfung zu bewahren?“, er- tember mit einer Veranstaltung zu Natur und Naturerfahrung Derzeit hat Glombitza etwa 1000 klärt der Umweltbeauftragte des Bistums Speyer Steffen Glombitza. am Riegelbrunner Hof in Mün- Mitstreiter, die er regelmäßig um chweiler an der Rodalb und en- Feedback bittet. Meist ist es positiv. Die Teilnahme an der Aktion ist nehmer täglich per Mail oder über können die Teilnehmer sich bei- det am 3. Oktober mit einem öku- Denn jede kleine Veränderung, die keinesfalls konfessionell gebun- Facebook bzw. die Homepage. Da- spielsweise tiefer mit dem Biber menischen Gottesdienst in Kir- zu einem nachhaltigeren Lebensstil den. „Unsere Impulse sind kom- bei handelt es sich meist um ein- auseinandersetzen. Anpflanzen, kel. Ganz bewusst wurde die Zeit führt, ist gut. „Einmal hat mir ein plett offen für alle. Es geht schlicht fache Aufgaben mit kurzem Ein- wachsen lassen, nicht so oft Ra- von September bis zum Ernte- Kind geschrieben, es würde sein Eis um den Erhalt unserer Schöpfung. führungstext, wie beispielswei- senmähen, Laubhaufen und Pfüt- dankfest gewählt. Denn bereits jetzt nur noch in der Waffel essen, Je mehr mitmachen, desto bes- se in der ersten Woche, in der zen zulassen – die dritte Woche vor Papst Franziskus‘ Enzyklika um Müll zu vermeiden“, erzählt, ser“, weiß der Pastoralreferent sich alles um die Naturerfahrung „Lasst wachsen“ hat die Themen „Laudato si“ (2015) hatte er die der Seelsorger. Die Sensibilisierung Steffen Glombitza, „wir wollen dreht, eine Handvoll Erde in die Kultur und Natur, hautnah erleb- Zeit im Frühherbst fest als Zeit der von Kindern ist auch außerhalb des für jede Zielgruppe attraktiv und Hand zu nehmen. Etwas umfang- bar im Biotop Beeden. Schöpfungsverantwortung eta- Aktionsmonats ein wichtiges The- sympathisch sein, auf niemanden reicher können die Wochenaufga- bliert und die Kirchen liturgisch ma für ihn. Viele Programme gibt es mit dem moralischen Finger zei- ben sein. „Herausfordernd, aber verpflichtet, etwas dazu beizutra- derzeit mit KiTas, zum Beispiel die gen.“ nicht überfordernd“, umschreibt Woche 3: gen. Zusammen mit Bärbel Schä- Anpflanzung und Kultivierung alter es Glombitza – wie etwa der Bau „Deine Stimme fer hatte Steffen Glombitza daher Kartoffelsorten oder die KiTa-Im- eines kleinen Insektenhotels. für Artenvielfalt“ die „Trendsetter Weltretter“ ins pulse „Artenvielfalt mit allen Sin- Woche 1: Leben gerufen, um der Bewah- nen wahrnehmen“. Naturerfahrung Ausgeweitet wird der Blick in der Woche 2: letzten Woche „Deine Stimme für In jedem Jahr gibt es vier Schwer- Was ist Wildnis? Artenvielfalt“. Die Teilnehmer er- punkte, die auf die jeweiligen Wo- halten Tipps, wie sie selbst poli- chen verteilt werden – in diesem In der zweiten Woche wird die tisch aktiv werden können, indem Jahr ist das Motto „natürlich viel- Frage gestellt: Was ist Wildnis?“, sie sich zum Beispiel mit den je- fältig“. In Tages- und Wochenim- dazu Kernzonen angeschaut, wo weiligen Wahlprogrammen zum pulsen setzen sich die Teilneh- überhaupt die Natur noch ganz Aspekt Artenschutz auseinander- mer mit Aufgaben zu Artenschutz sich selbst überlassen wird. Wäh- setzen und die Gewählten in ei- und Vielfalt auseinander. Die Ta- rend einer Führung in Lautzkir- nem Brief nach der Wahl explizit gesimpulse erreichen die Teil- chen mit Ranger Michael Kessler darauf ansprechen können. Die Rundschau für das Biosphärenreservat Bliesgau September – November 2021 5
Der Biosphären-Wald Der Wald als Klimaschützer Der Wald ist nicht nur ein beliebter Naherholungs- und Freizeitort. Er ist neben den Ozeanen einer der effektivsten Klimaschützer weltweit. Allein in Deutschland entlasten Wald- und Forst- wirtschaft die Atmosphäre jährlich um mehr als 120 Millionen Tonnen CO2 und damit mehr als in Berlin und Hamburg zusammen jährlich ausgestoßen werden. Die Arbeit teilen sich etwa 90 Milliarden Bäume, so dass auf einen Bürger etwas mehr als 1.000 Bäume kommen. Der Wald hat viele Funktionen, unter anderem trägt er erheblich zum Klimaschutz bei. Foto: Barbara Hartmann Wälder haben etliche wertvolle Trockenheit eingelagertes Wasser die Möglichkeit bietet, stets Holz fang der 2000er Jahre errichtete Fähigkeiten: die Speicherung und nur langsam abgibt. Versickern- aus unseren heimischen Wäl- Holztreppe nun erneuert wurde. Filterung von Wasser, der Schutz des Oberflächenwasser filtert er; dern, sozusagen „Holz von hier“ des Bodens vor Erosion oder die so werden Schadstoffe und Ver- zum Einsatz kommen „Wir müs- Aufwändige Erneuerung Produktion des nachwachsenden unreinigungen dem Wasser ent- sen Zeichen setzen“, weiß Förs- hält für die nächsten 20-30 Jahre Rohstoffs Holz. Ihre für Mensch zogen. Mit seinem Wurzelwerk ter Helmut Wolf, „durch die Ar- und Tier wichtigste Funktion be- schützt er wirksam vor Erosion – beit mit regionalen Hölzern spa- Und das war auch bitter nötig. steht aber in der Aufnahme des also dem Abtrag des Bodens. Be- ren wir unnötige Wege und möch- Mehrere Jahre war die Treppe ge- schädlichen Treibhausgases Koh- sonders wichtig ist dieser Schutz ten ein Bewusstsein wecken für sperrt, da die von oben und un- lendioxid und der anschließenden für die Hanglagen unserer Hü- die Wertschöpfung aus unseren ten durchgefaulten Holzstufen zu Produktion von Sauerstoff, ohne gel- und Gebirgslandschaften. heimischen Wäldern.“ gefährlich waren. „Ich sollte die den wir nicht leben könnten. Im Schließlich spielt auch der nach- Stufen zählen, die ersetzt wer- Prozess der Photosynthese ent- haltige Umgang mit unserem Biosphären-Treppe den müssen“, erinnert sich Forst- nehmen Bäume der Luft CO2, bin- Waldboden eine wichtige Rolle. im Blieskasteler Schellental wirt-Praktikant Jonas Wolf, „40 den den darin enthaltenen Koh- So wird die Befahrung des Wald- von 111 waren überhaupt noch zu lenstoff in ihrem Holz und ge- bodens auf ein notwendiges Mi- Wie das geht, zeigt die renovierte sehen.“ So wurde – mit witte- ben Sauerstoff an die Luft ab. Die nimum reduziert und dabei kon- Treppe im Blieskasteler Schellen- rungsbedingten Unterbrechungen Blätter der Bäume wirken dabei sequent ein Rückegassenabstand tal. 111 Stufen, rein aus heimischer – binnen etwa sechs Wochen die Die neue Treppe im Schellental in Blieskastel hält für die nächsten 20 wie ein großes Reinigungssystem, von 40 m eingehalten. Darüber hi- Eiche, verbinden die Tiergar- Treppe mitsamt ihren 111 Stufen bis 30 Jahre. Foto: Laura Henrich das Schadstoffe und Staub aus naus werden sowohl im Stadtwald tenstraße, die Langhauser Straße unter der Regie vom Blieskasteler der Luft filtert. Die sprichwört- Blieskastel als auch in den Kom- und die Ludwig-Eid-Straße mit Forstwirt Ralf Wittenmeier kom- Schluss wurden die Stufen und das lich „gute Waldluft“ ist also keine munalwäldern von Gersheim und dem Schlossberg und der nahe- plett erneuert. Am Anfang stand Geländer aus Nadelhölzern, ganz Einbildung, sondern beruht genau Mandelbachtal auch Rückepfer- gelegenen KiTa. „Die Treppe war die Rodung; der verwilderte Ab- ohne Chemie, nur mit Leinöl be- auf diesem Effekt. de zum Vorliefern der heimischen schon hier, seitdem ich hier woh- hang wurde von Hecken und ho- handelt. Bei der ersten Begehung Hölzer eingesetzt. ne“, erinnert sich ein 91-jähriger hem Gras befreit, anschließend der gab es auch prompt Verbesse- Wald schützt Anwohner. Mehrfach überbaut, Wasem abgehackt. Eine neue Be- rungsvorschläge, wie etwa für ei- vor Witterungsextremen, Förster Helmut Wolf: stellt sie eine wichtige und oft ge- grünung, die vom Bauhof gepflegt ne etwas zu steile Passage, für die Verunreinigung und Erosion „Wir müssen Zeichen setzen“ nutzte Verbindung dar zwischen wird, sorgt für Erosionsschutz. Wittenmeier schnell eine Lösung Wohngebiet und KiTa, aber auch Die alten, morschen Stufen wur- parat hatte. Auch eine Beleuchtung Der Waldboden mit seinen Wur- Grundsätzlich sollte man bei der zum Naherholungsgebiet und Er- den entfernt und für jede Stufe ein ist in Planung, lässt Bürgermeis- zeln, Gängen, Hohlräumen und Verwendung von Hölzern dar- lebniswald Schellental und bietet Bett aus Splitt gefertigt. Jede Stufe ter Hertzler wissen. „Vom Holz verschiedenen Bodenschich- auf achten, dass sie aus nachhal- eine oft genutzte Abkürzung für wurde von unten mit Holzschutz- her sollte die Treppe 20 bis 30 Jah- ten hat gleich drei Schutzfunkti- tiger Waldwirtschaft stammen die stark befahrene Straße. Da- farbe imprägniert und von unten re halten“, hofft Helmut Wolf. Zur onen: Er mildert Witterungsex- und beispielsweise nach PEFC her war es Bürgermeister Bernd nach oben verlegt, zur Befestigung Pflege sollte sie in regelmäßigen treme, indem er große Nieder- oder FSC zertifiziert sind. Darü- Hertzler als Initiator ein besonde- mit Eisen abgefangen, die Podeste Abständen von zwei bis drei Jahren schlagsmengen speichert und bei ber hinaus sollte, wo immer sich res Anliegen, dass die letzte, An- mit roter Erde aufgeschüttet. Zum geölt werden. 6 Die Rundschau für das Biosphärenreservat Bliesgau September – November 2021
Mobilität in der Region Bustouren für Einheimische und Gäste Die Stabsstelle Nachhaltige fé saisonal“ duftender Kaffee und Fahrschein gelöst werden. Es gel- Entwicklung und Mobilität leckerer Kuchen zur Stärkung. ten die im Herbst durch die Lan- der Kreisverwaltung und die Frisch gestärkt führt die zweite desregierung bestimmten Coro- Saarpfalz-Touristik veranstalten Etappe nach Rubenheim ins „Mu- na-Hygieneregeln. im Herbst zwei ganz besondere seum für dörfliche Alltagskultur Bustouren für Einheimische und des saarländischen Aberglau- Weitere Informationen und An- und Gäste. bens“. Peter Hartmann, Eva Hu- meldung unter: bert und Gunter Altenkirch ge- Saarpfalz-Touristik, währen hier einen Einblick in das Paradeplatz 4, 66440 Blieskastel, Wolfersheim: Mit dem Biosphärenbus zur Wanderung. Foto: Hinein in die herbstliche Museum. Dort erzählt Gunter Al- Tel.: 06841 104-7174, E-Mail: Manuela Meyer, SaarpfalzTouristikManuelaMeyer (1) Biosphäre – Mit dem Biosphären- tenkirch vom Alltagsleben sowie touristik@saarpfalz-kreis.de bus zur Wanderung - der Volkskunde des Saarraumes Gärten, Natur, Burgrundgang wird in der Burg- (Er)fahren Sie den Bliesgau! und der angrenzenden Gebie- Historie und Genuss schenke eine Verköstigung mit te und zeigt spannende Exponate „KulTOUR erfrischendem Getränk serviert. Am 23. Oktober um 12 Uhr star- zum Thema des Aberglaubens. durch ein Jahrtausend“ - Start der Tour am 30. Oktober ist Der Imbiss sowie das Getränk sind tet bereits die dritte, von Natur- ÖPNV-Bus Safari geht im um 10 Uhr am Busbahnhof der im Preis der Tour mitinbegriffen. und Landschaftsführern begleite- Die gemütliche Wandertour endet Herbst in die nächste Runde Barockstadt Blieskastel. Die ers- te Wanderung mit dem Biosphä- in Rubenheim. Von dort fahren die te Etappe der Fahrt führt durch Abschließend geht es zurück zum renbus. Die Anreise zum Start der Teilnehmer*innen mit der Bus- Unter dem Motto „bequem und das Würzbachtal zum Würzbacher Busbahnhof in Blieskastel, wo mit Wanderung in Wolfersheim er- linie 504 nach Herbitzheim und scheen“ veranstaltet der Bereich Weiher, einem der „Gärten mit einer Rückkehr gegen 17 Uhr zu folgt für die Teilnehmer*innen steigen dort in den Biosphären- Mobilität der Kreisverwaltung in Geschichte“, der sowohl in Sa- rechnen ist. Der Preis für die Ver- umweltfreundlich ab Homburg bus 501 Richtung Homburg bzw. Zusammenarbeit mit der Saar- chen Natur- als auch Kulturerleb- anstaltung beträgt 15 Euro pro Hauptbahnhof oder Kleinblitters- Kleinblittersdorf. pfalz-Touristik am 30. Oktober nis einiges zu bieten hat. Als ab- Person, inklusive der Begleitung dorf Bahnhof mit der Buslinie 501. eine weitere ÖPNV-Safari zu be- wechslungsreicher Kontrast führt durch den zertifizierten Natur- Leicht begehbare Wanderwe- Der Wanderweg ist leicht begeh- kannten und spannenden Orten die Tour weiter nach St. Ingbert, und Landschaftsführer, dem Bu- he, tolle Aussichten, Museum für bar, der Witterung angepasste im Saarpfalz-Kreis und der Bi- wo ein geführter Rundgang in der sticket sowie einem Imbiss mit Ge- dörfliche Alltagskultur, Wissen Bekleidung und Schuhe sind er- osphäre Bliesgau. Nachdem al- Stadtoase, der Gustav-Clauss- tränk. Hygienehinweis in den Bus- rund um Natur und Kultur, Genuss forderlich. Für Teilnahme an der le bisherigen Fahrten ausgebucht Anlage, auf die Teilnehmer*in- sen: es muss darin eine OP- oder In der „Bliesgauperle“ Wolfers- Wanderung inkl. der Busfahrten waren, besteht nun nochmal für nen wartet. Die „grüne Lunge“ St. FFP2-Maske getragen werden. An- heim beginnt die Wanderung in erhebt die Saarpfalz-Touristik ei- alle Interessierten die Möglichkeit Ingberts besteht aus einer schö- sonsten gelten die im Herbst durch Begleitung von Peter Hartmann nen Pro-Personen-Beitrag von 20 mit dem erfahrenen Natur- und nen Weiheranlage, vielen Sitz- die Landesregierung bestimmten und Eva Hubert, die die reizvol- Euro, der bei Anwesenheit nach Landschaftsführer Peter Hart- bänken, Ruhebereichen und ei- Corona-Regeln. le Bliesgau-Landschaft mit tol- der Wanderung wieder komplett mann auf Entdeckungstour zu ge- nem Nassbiotop das zur Natur- Anmeldung zur Biosphären-Sa- len Aussichten über Herbitzheim durch die Saarpfalz-Touristik zu- hen. In den modernen Bussen des beobachtung einlädt. Die dritte fari bis zum 25.Oktober unter: nach Rubenheim mit Fachwissen rückgezahlt wird. regulären öffentlichen Nahver- Etappe des Tages zur Kirkel Burg Saarpfalz-Touristik, Paradeplatz rund um Natur und Kultur aus- kehrs geht es somit unter fach- rundet die Veranstaltung zusätz- 4, 66440 Blieskastel, Tel. 06841 schmücken. In Herbitzheim er- Für alle anderen Fahrten, die nicht kundiger Begleitung von Erlebnis lich zur historischen Thema- 104-7174, E-Mail: wartet die Wandergruppe im „Ca- auf der Strecke liegen, muss ein zu Erlebnis. tik kulinarisch ab. Nach einem touristik@saarpfalz-kreis.de Neue Busse für die Region 1.000 Kilo, das die neueste Abgas- norm „EURO 6 d“ erfüllt und durch das moderne Design überzeugt. ne Klimaanla- ge für optimale Raumtempe- ratur und der Großer Mehrwert macht Busfahrt TFT-Bild- Der Öffentliche Nahverkehr soll biet hat sich daher als Ziel gesetzt, kehrsunternehmen, die Saar-Mo- zum Erlebnis schirm zur attraktiver werden. Fahrzeiten, nicht nur ein gutes ÖPNV-Ange- bil GmbH & Co. KG, umgesetzt Anzeige der nächsten Haltestel- Preise und natürlich der Fahrkom- bot bereitzustellen, sondern sei- werden. Was macht die neuen Fahrzeuge le machen eine Fahrt zum Erleb- fort sind ausschlaggebend für ein nen Bürgern auch ein bestmögli- aus? Was erhalten die Nutzer für nis. Für die zusätzliche Sicherheit ansprechendes Angebot, wenn die ches Nutzungserlebnis zu bieten. Saar-Mobil präsentierte vor kur- einen Mehrwert? Andreas Baron, der Fahrgäste dienen unter ande- Bevölkerung überzeugt werden Daher wurden mit der Neuvergabe zem die 40 neuen MAN Lions City – Mitgesellschafter von Saar-Mo- rem die Kneeling Funktion zur Ab- soll, mehr Bus und Bahn zu fahren der Linienbündel Saarpfalz-Kreis Busse, die neueste Entwicklung von bil dazu: „Sicherheit, Barrierefrei- senkung des Busses an Haltestel- und das Auto stehen zu lassen. Der - Nord und - West erneut hohe MAN im Bereich Nahverkehrsbus- heit, Ambiente und Entertainment len und Kameras im Innenraum der Saarpfalz-Kreis als Aufgabenträ- Fahrzeugstandards vorgegeben, se: Ein neues Fahrzeugkonzept mit wurden komplett neu gedacht. LED Fahrgäste. Ganz neu gibt es in die- ger der Busverkehre im Kreisge- die durch das ausführende Ver- einer Gewichtsreduzierung von Scheinwerfer am Fahrzeug erhö- sen Bussen jetzt auch gratis WLAN hen die Sicherheit für Fahrer und und USB-Steckdosen an Bord. Fahrgäste, genauso wie zusätz- liche Funktionen, beispielsweise Seit Juli günstigere Preise die Leerlaufabschaltung. Mit ge- räumigen Flächen für Mobilitäts- Maurice Eickhoff, Mobilitätsma- eingeschränkte, dem vergrößerten nager des Saarpfalz-Kreises weist Bereich für Rollatoren und Roll- auf die neuen, günstigeren Tarife stühle, Haltestangen in Signalfar- für Bus und Bahn hin: „Zum 1. Ju- ben für sehbeeinträchtigte Fahr- li gab es im saarVV eine umfassen- gäste sowie einer Klapprampe für de Tarifreform. Davon profitieren eingeschränkt mobile Fahrgäste sowohl Vielfahrer durch deutlich liegen die neuen Busse beim Thema günstigere Abo-Preise, als auch Barrierefreiheit ganz weit vorne“. Gelegenheitsnutzer. Für Letzte- Ein helles Innenraumdesign dank re sind besonders die neuen Ta- großer Glasflächen und neuem geskarten attraktiv. Für 8,90€ (ei- Lichtkonzept, die Beleuchtung mit ne Person), 9,90€ (zwei Personen) verschiedenen Farben, Fußboden oder 18,90€ (fünf Personen) ist in Holzbodenoptik für das Wohl- man damit den ganzen Tag lang im fühlambiente, bequeme Fahrgast- kompletten Saarland mit Bus und Neue innovative Busse für den Saarpfalz-Kreis. Foto: Saar-Mobil sitze für hohen Sitzkomfort, ei- Bahn mobil.“ Die Rundschau für das Biosphärenreservat Bliesgau September – November 2021 7
Aktuelles aus der Biosphären-Region Regionalvermarktungsinitiative Bliesgau Genuss e. V. blickt positiv in die Zukunft Bliesgau Genuss: Hofläden mit den köstlichen Produkten der Ver- Initiative aus Produzenten, Erzeugern, einsmitglieder. Bei der kompletten Lieferket- Verarbeitern, Händlern, Gastronomen, te werden jugendliche Auszubildende des CJD Naturschützern und Verbrauchern der Region in die Arbeit mit eingebunden, um so eine op- timale, betriebsnahe Ausbildung in den Berei- Bliesgau Genuss e. V. ist eine wichtige und tra- chen Einzelhandel, Lager und Logistik als auch gende Säule im Biosphärenreservat Bliesgau. Der Büro zu bieten. Der Vertrieb regionaler Produkte Verein zur Aufgabe gemacht, das Bewusstsein steigt dabei stetig an. Gerade erhielt das CJD eine für heimische Produkte zu schärfen und die Ver- LEADER-Förderung über 16 000 Euro. Ein On- marktung in der Region zu stärken. Bei den ak- line-Shop und die Erweiterung der Lagerstätten tuell 67 Mitgliedern sind sowohl konventionel- sind geplant. le Betriebe, als auch Betriebe mit EU-Bio-Siegel oder Zertifizierungen wie Bioland oder Demeter Immer auf der Suche nach weiteren Mitgliedern vertreten. Bliesgau Genuss ist eine Initiative aus Produzenten, Erzeugern, Verarbeitern, Händ- Der 1. Vorsitzende Ralf Meisel: „Bliesgau Ge- lern, Gastronomen, Naturschützern und Ver- nuss e. V. ist immer auf der Suche nach neuen brauchern der Region, die Ideen und Projekte zur Mitgliedern, die die Idee und den Gedanken der Stärkung und zum Ausbau der regionalen Wert- regionalen Erzeugung und Vermarktung in der schöpfung und Wirtschaftskreisläufe vorantrei- Biosphäre mittragen möchten. Ob Unterstüt- ben. zer, Produzenten, Erzeuger, vom Groß- bis zum Kleinstunternehmen, Neben- oder Vollerwerb, CJD beliefert Einzelhandel und Hofläden mit konventionelle oder zertifizierte Betriebe: Der köstlichen Produkten der Vereinsmitglieder Verein ist offen für alle!“ Vor vielen Jahren entwickelte der Verein die Idee, Für weitere Informationen, Rückfragen oder In- ein „Bliesgau-Regal“ als Vermarktungsinst- teresse an einer Mitgliedschaft steht Ihnen der rument der Vereinsmitglieder in der Region zu 1. Vorsitzende Ralf Meisel (E-Mail: ralf-meisel@ etablieren. An mittlerweile rund 50 Standorten, web.de) und Caroline Mongin beim Biosphären- über die Grenzen der Biosphäre hinaus, belie- zweckverband Bliesgau (E-Mail: c.mongin@bi- fert das Christliche Jugenddorfwerk Homburg osphaere-bliesgau.eu, Tel. 06842-96009-0) gGmbH (kurz: CJD) den Einzelhandel und viele gerne zur Verfügung. IMPRESSUM MIX Papier aus verantwor- Herausgeber/verantwortlich für Anzeigen und Vertrieb: tungsvollen Quellen Andrea Klein, Auf‘m Hahnacker 1, 66583 Spiesen-Elversberg, FSC® C013024 Tel. 06821 9728359, Fax 06821 73403, E-Mail: rundschau@t-online.de, Internet: biosphaere.rundschau.saarland. Redaktion: Andrea Klein (V. i. S. d. P.); Redaktionsleitung: Barbara Hartmann. Titelfoto: Saarpfalz-Touristik, Eike Dubois. Gestaltung und Satz: Siffrin.net CrossMedia UG, Mandelbachtal-Ommersheim. Druck und Weiterverarbeitung: johnen-druck GmbH, Bernkastel-Kues. Alle Rechte vorbehalten. © 09/2021. Grafisch gestaltete Anzeigen sind bezahlte Inhalte der Rundschau. Sie spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider. 8 Die Rundschau für das Biosphärenreservat Bliesgau September – November 2021
Mit dem ökologischen Rucksack durch den Blieskasteler Wald! Auf Schritt und Tritt ständen auf unterhaltsame Art und Weise ken- nachhaltig durch den Kurwald! nen. Besuchen Sie die Rucksackhebestation, wer- fen Sie einen Blick in den Kochtopf, klettern Sie Packen Sie auf dem Erlebnisweg im Blieskasteler auf den Kletterwürfel und werden Sie zum Exper- Kurwald Ihren „ökologischen Rucksack“! Entde- ten des ökologischen Rucksacks! Der neue Erleb- cken Sie gemeinsam mit dem Bliesgauer Paul an nisweg gibt zusätzlich interessante Einblicke in interessanten Stationen welche Auswirkungen Ihr das Ökosystem Wald. Er ist ein Erlebnisangebot für Lebensstil auf die Umwelt hat – wie sieht es bei der Jung und Alt. Kleidung, den Lebensmitteln oder der Fortbewe- gung aus? Finden Sie außerdem heraus, wie Sie das Länge: 1,8 km mit 11 Lernstationen Gewicht Ihres ökologischen Rucksacks senken und Startpunkt: Parkplatz der MediClin Bliestal Klini- Ihren Alltag umweltfreundlicher gestalten kön- ken, unterer Parkplatz; Haus A, Am Spitzenberg, nen. 66440 Blieskastel Anreise mit dem ÖPNV – von Saarbrücken Hbf: Mit Auf dem Rundweg von knapp 2 km Länge begleiten der Regionalbahn bis Blieskastel-Lautzkirchen. Sie den Tagesablauf von Paul, der sich Gedanken Oder von Homburg Hbf: Mit dem Biosphärenbus darübermacht, welche Auswirkungen sein tägli- 501 bis Blieskastel-Lautzkirchen. Von hier aus mit ches Leben mit all seinen Gewohnheiten und sei- dem Bus 531 direkt zur Haltestelle „Bliestal Klini- nem Konsum auf die Natur, die Umwelt und die ken“. Von der Haltestelle „Bliestal Kliniken“ bzw. Mitmenschen auf der ganzen Welt haben. Egal, vom Parkplatz der MediClin Bliestal Kliniken sind was wir einkaufen, wir kaufen immer auch den es etwa 5 Minuten Fußweg zum Startpunkt des Er- ökologischen Rucksack eines Produktes oder einer lebnisweges. Dienstleistung mit. Den sehen wir zwar nicht, doch Anreise mit dem PKW: Mit dem PKW bis Straße wiegt er oft schwerer als die Produkte selbst. In ihm „Zur Kurklinik“. Hier rechts halten bis zum Park- stecken die Ressourcen und die Energie, die ein platz der MediClin Bliestal Kliniken. Produkt verbraucht: und zwar von der Rohstoff- gewinnung über Herstellung, Verpackung, Trans- Weitere Informationen: Saarpfalz-Touristik, Pa- port, Gebrauch bis hin zur Entsorgung. radeplatz 4, 66440 Blieskastel, Tel.: 06841-104- 7174, E-Mail: touristik@saarpfalz-kreis.de; An verschiedenen Mit-Mach-Stationen lernen https://www.saarpfalz-touristik.de/touren/ Viel Spaß und Informationen gibt es auf dem Erlebnisweg Ökologischer Rucksack in Lautzkirchen. Foto: Saarpfalz-Touristik Sie den ökologischen Rucksack von Alltagsgegen- erlebnisweg-oekologischer-rucksack-2352fcaecc Neu: Biosphären-Praktikumsbörse BBZ Homburg kooperiert mit Biosphärenreservat Geben einen Einblick in die Arbeitswelt des Biosphärenreservates: Stefanie Lagaly (Biosphärenzweckverband Bliesgau), Franziska Theobald, Rebecca Chong (Neue Haus Sonne gGmbh) und Marc Philipp Szathmari (Hofländle). Foto: Stephanie Najork Junge Menschen machen sich Gedanken um die Zukunft – um ihre eigene und die Zukunft unserer Erde, die Fridays for Future-Bewegung zeigt das sehr deutlich. Doch wie kann man sich konkret für eine bessere Welt, für Umweltschutz und Nachhaltigkeit engagagieren? Im Biosphärenreservat Bliesgau als Modellregi- on für nachhaltige Entwicklung gibt es einige ganz konkrete Möglichkeiten. Ein neuer Ansatz ist die Biosphären-Praktikumsbörse: SchülerInnen der Paul-We- ber-Schule auf dem Weg ins Berufsleben können in einen Betrieb schnuppern, der besonders nachhaltig wirtschaftet, Teil der regionalen Wertschöpfungskette und Botschafter für das Biosphärenreservat Bliesgau ist. Sechs Betriebe sind zu Beginn dabei: die Metzgerei Petermann in Oberwürz- bach, Biohonig Wenzel in Blieskastel-Seelbach, Biolandhof Wack und die Bliesgau-Molkerei in Ommersheim, die neue Haus Sonne gGmbh in Walsheim und das Hofländle in St. Ingbert. Zum Auftakt begleiteten Mitarbeiterinnen der Partnerbetriebe Haus Sonne und des Hofländle den Biosphärenzweckverband ins BBZ Homburg und stellten ihre Arbeit genauer vor. Marc Philipp Szathma- ri, Gründer und Geschäftsführer über die Praktikumsbörse: „Die Vision und Zie- le der Schülerinnen und Schüler in unserer Region zu unterstützen ist mir sehr wichtig, dafür setze ich mich gerne ein“. Auch Verbandsvorsteher Landrat Dr. Theophil Gallo ist begeistert: „Die Biosphären-Praktikumsbörse ist ein innova- tives Projekt, das Schule und Arbeitswelt im Biosphärenreservat eng vernetzt. Bei Rückfragen zur Biosphären-Praktikumsbörse steht Stefanie Lagaly vom Bi- osphärenzweckverband Bliesgau gerne zur Verfügung (s.lagaly@biosphae- re-bliesgau.eu). Die Rundschau für das Biosphärenreservat Bliesgau September – November 2021 9
LEADER-Projekte LEADER – Ländliche Entwicklung zum Mitmachen! Bei LEADER handelt es sich um eine EU-Fördermaßnahme für die Akteure aus Verwaltungen, Wirt- schaft und Sozialleben die Loka- zu ist zurzeit eine SWOT-Analyse in Arbeit, die die Stärken, Schwä- Entwicklung ländlicher Regionen unter Einbindung der lokalen le Aktionsgruppen (LAGs), die als chen, Chancen und Risiken auf- Motoren der Regionalentwicklung zeigt. Daraus können dann Maß- Bevölkerung. Die Menschen vor Ort kennen ihre Region und deren wirken. Im Saarpfalz-Kreis ist nahmen abgeleitet werden. Auf- Potenzial am besten. Deshalb werden die Menschen vor Ort in die dies die „LAG Biosphärenreservat Bliesgau e. V.“. bauend darauf kann dann die LES erstellt werden. In dieser LES wer- Entwicklung der Region miteinbezogen. Das geschieht über die den die Ziele und Handlungsfelder für die nächste fünfjährige För- so genannten Lokalen Aktionsgruppen (LAG), die meist als Verein Stadt und Land – derperiode 2023-2027 überarbei- organisiert sind. Hand in Hand: Alleinstellungsmerkmal tet, um sich für die Zukunft zu rüs- ten. Die Handlungsfelder ergeben der Biosphäre Bliesgau sich aus der bisherigen Strategie und den damit verbundenen Erfol- Die LAG erarbeitet Entwicklungs- dermittel in Höhe von 1,5 Millio- Mit der Konzentration auf das gen sowie Erfahrungen aus nega- konzepte für ihre LEADER-Region, nen € in 27 Projekten investiert. LEADER-Regional- Leitbild „Stadt und Land – Hand in tiven Erlebnissen. Das Leitbild der entscheidet über ihre finanziellen Einen Auszug dieser Projekte se- management unterstützt Hand“ hat sich die Region vorge- Stadt-Land-Beziehung bildet den Ressourcen und welche örtlichen hen Sie auf der rechten Seite. bei Umsetzung von Projekten nommen, ein wesentliches Allein- Grundstock und ist in allen Berei- Initiativen zur Verwirklichung stellungsmerkmal des Biosphä- chen wiederzufinden. dieser Entwicklungsstrategie ge- Für die Übergangsphase 2021/2022 Das LEADER-Regionalmanage- renreservats Bliesgau aufzugrei- fördert werden. Die EU-Mittel für wurden Fördermittel in Höhe von ment dient dazu, die lokalen Ak- fen und mit Leben zu füllen. Ziel LEADER stammen aus dem Euro- 666.667 € zur Verfügung gestellt teure miteinander zu vernetzen, ist es in der kommenden Förder- Alle sind eingeladen, päischen Landwirtschaftsfonds und für die kommende Förderpe- Prozesse anzustoßen und der Re- periode 2023-2027 aus Fehlern mitzumachen für die Entwicklung des ländlichen riode 2023-2027 rechnen wir mit gion dabei zu helfen, sich posi- der Vergangenheit zu lernen, er- Raumes (ELER). Mittel in Höhe von ca. 2,5 Millio- tiv weiterzuentwickeln. Es fun- folgreiche Projekte weiter zu un- Die Leser der Biosphären Rund- nen. Neben dem Leader-Topf ste- giert als Förderberatungsstelle für terstützen und neue Projekte an- schau sind herzlich eingeladen, hen der LAG seit 2019 für Klein- den ländlichen Raum und die Bi- zustoßen, damit die vorhandenen Ihre Ideen, Projekte und Anregun- projekte bis 20.000 Euro, ein zu- osphäre und hilft Bürgern, Kom- Stärken und Potenziale der Regi- gen an die LAG zu richten. Diese Millionen-Förderung bis sätzliches Regionalbudget in Höhe munen, Vereinen und Verbänden on besser genutzt und mögliche werden bei der Erstellung der neu- 2027 für Weiterentwicklung von jährlich rund 167.000 Euro zur etc. bei der Weiterentwicklung Entwicklungshemmnisse besei- en Entwicklungsstrategie in die der Region Verfügung. Die LAG reicht diese ihrer Projekte und Ideen im Lea- tigt werden können. Zum Start der Überlegungen mit einbezogen. Mittel eigenständig an Zweitemp- der-Bereich. Besonders die LEA- neuen Förderperiode 2023-2027 Kontakt: LAG Biosphärenreservat In der Förderperiode 2014 – 2020 fänger für verschiedene Kleinpro- DER-Projekte verdeutlichen die- wird eine neue LES (Lokale Ent- Bliesgau, E-Mail: wurden fast die kompletten För- jekte der Dorfentwicklung weiter. ses Prinzip. Direkt vor Ort bilden wicklungsstrategie) benötigt. Da- lag@biosphaere-bliesgau.eu Förderprojekt „Gärten mit Geschichte“ - hier in Niederwürzbach_Foto: Alexander Kleinschmidt 10 Die Rundschau für das Biosphärenreservat Bliesgau September – November 2021
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