KULTUR // FRANKFURT Bühnen Museen Galerien Literatur Film Musik Quartiere

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KULTUR // FRANKFURT Bühnen Museen Galerien Literatur Film Musik Quartiere
kulturnews // SONDEREDITION

KULTUR // FRANKFURT AM MAIN
                              6,90 EURO

                              KULTUR // FRANKFURT                                   AM MAIN

                              Bühnen Museen Galerien Literatur Film Musik Quartiere
KULTUR // FRANKFURT Bühnen Museen Galerien Literatur Film Musik Quartiere
kulturFFM_03_2012_U2_U3   01.03.2012   11:34 Uhr   Seite 1

        VOLL
        KUNST
        VOLL
        Die Museumsufer Card: 34 Museen ein Jahr lang für nur 75 Euro.
        Das Museumsufer Ticket: 34 Museen zwei Tage für nur 15 Euro.
        Nur zwei der vielen Angebote von Museumsufer Frankfurt.

        Kulturelle Vielfalt in der ganzen Stadt.

                                                       Infos unter www.museumsufer-frankfurt.de
KULTUR // FRANKFURT Bühnen Museen Galerien Literatur Film Musik Quartiere
kulturFFM_s03_editorial   01.03.2012   11:38 Uhr   Seite 3

                                                             KULTUR // FRANKFURT

                                   Stadt der Superlative
                                                                               //
                                                                Messezentrum, internationale Finanzmetropole, mit
                                                                der Paulskirche die Wiege der deutschen Demokratie –
                                                                alles trifft zu für Frankfurt am Main und erfasst
                                                                doch nur einen Teil der Stadt. Denn in Frankfurt
                                                                lässt es sich nicht nur gut arbeiten, sondern auch gut
                                                                leben: Frankfurt hält inmitten seiner Geschäftigkeit
                                                                über fünfzig Parks und Gärten bereit und besitzt in
                                                                Fahrradnähe Deutschlands größten Stadtwald.

                                                                Und beim Kulturangebot geht es mit Superlativen
                                                                weiter, die Stadt am Main bietet unvergleichlich viel
                                                                Kultur: Das Museumsufer ist mit 26 Ausstellungs-
                                                                häusern einmalig in Deutschland, Frankfurt gehört
                                                                zu den bedeutendsten Ausstellungsstädten des Konti-
                                                                nents, der Erhalt der Alten Oper durch die Aktions-
                                                                gemeinschaft Opernhaus Frankfurt am Main e.V.
                                                                war die größte Bürgerinitiative der Bundesrepublik
                                                                auf kulturellem Gebiet – und der bekannteste Künstler
                                                                Frankfurts ist immer noch Johann Wolfgang von
                                                                Goethe. Geschichte und Gegenwart verbinden sich
                                                                in Frankfurt aufs Schönste. Kein Wunder, dass die
                                                                Frankfurter sich mit ihrer Stadt identifizieren – die
                                                                Bürger genauso wie die Persönlichkeiten, die für
                                                                Frankfurts Kulturleben Verantwortung übernehmen.

                                                                                                                    3
KULTUR // FRANKFURT Bühnen Museen Galerien Literatur Film Musik Quartiere
kulturFFM_s04bis05_inhalt                                                                                                            01.03.2012                11:40 Uhr                                Seite 4

    KULTUR // FRANKFURT
        Foto: © PIA Stadt Frankfurt am Main, Foto: Bernd Wittelsbach /Kontrast Fotodesign Gbr.

                                                                                                                                                                           Foto: Foto: Uwe Dettmar / Quelle: Deutsches Filminstitut

                                                                                                                                                                                                                                                                                    28 // Deutsches Filmmuseum
                                                                                                                                                                               Foto: Michael Ottersbach_pixelio.de

                                                                                                                                                      52 // Römer

                                                                                                                                                                                                                                         77 // Luminale
     Foto: Alte Oper Frankfurt

                                                                                                                                                                                                                                                          Foto: Astrid Biesemeier
                                                                                                                                                                                  Foto: Astrid Biesemeier

                                                                                                                                                 60 // Alte Oper                                                                      26 // Goethe-Haus                                        73 // Opernturm

                                                                                                 6 //   KULTURSTADT                                             8// KUNST                                                                           34 // BÜHNEN
                                                                                                        FRANKFURT                                                      IM INTERVIEW:                                                                                     IM INTERVIEW:
                                                                                                        INTERVIEW MIT                                                  MUSEUMSLEITERIN                                                                                   SCHAUSPIELERIN
                                                                                                        KULTURDEZERNENT                                                SUSANNE GAENSHEIMER                                                                               CONSTANZE BECKER
                                                                                                        FELIX SEMMELROTH

                                                81 //                                                   SCHNELLBAHNPLAN
                                                82 //                                                   IMPRESSUM                                               24 // MUSEEN                                                                        46 // LITERATUR
                                                                                                                                                                       IM INTERVIEW:                                                                                     IM INTERVIEW:
                                                                                                        Titelfoto:                                                     MUSEUMSLEITER                                                                                     LITERATURHAUS-LEITER
                                                                                                        Städel Museum – Außenansicht des Erweiterungsbaus
                                                                                                        Norbert Miguletz, © Städel Museum, Frankfurt am Main           MAX HOLLEIN                                                                                       HAUKE HÜCKSTÄDT

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KULTUR // FRANKFURT Bühnen Museen Galerien Literatur Film Musik Quartiere
kulturFFM_s04bis05_inhalt                                           02.03.2012                                               12:51 Uhr    Seite 5

        Foto: Michael Habes
                                                                                                                                                                                       KULTUR // FRANKFURT

                                           18 // Altana Kulturstiftung   Foto: © Frankfurter Buchmesse / Alexander Heimann
       Foto: © PIA Stadt Frankfurt am Main,
       Karola Neder

                                                73 // IG-Farben-Haus                                                            46 // Buchmesse

                                                                                                                                                         Foto: Messe Frankfurt GmbH

                                                                                                                                                                                                               64 // Festhalle
       Foto: Joachim Reisig | pixelio.de

                                                                                                                                                      Foto: antagon theaterAKTion

                                                                                                                                    78 // MyZeil                                                44 // antagon theaterAKTion

      50 // QUARTIERE                                                                                                           66// FILM                                             76 // EVENTS
                                                 BAHNHOFSVIERTEL                                                                         IM INTERVIEW:                                    ÜBERBLICK ÜBER DIE
                                                 ALTSTADT                                                                                FILM-COMISSION-CHEFIN                            HIGHLIGHTS 2012
                                                 OSTEND                                                                                  KATRIN HUVART
                                                 VISION KULTURCAMPUS

      58 // MUSIK                                                                                                               70 // SPECIAL PLACES                                  78 // SHOPPING
                                                 IM INTERVIEW:                                                                           ZWISCHEN BANKENTÜRMEN                            VON ZEIL BIS
                                                 INTENDANT DER ALTEN OPER                                                                UND PALMENGARTEN                                 FLOHMARKT
                                                 STEPHAN PAULY

                                                                                                                                                                                                                                 5
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    KULTUR // FRANKFURT

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               „Ein Zentrum der ästhetischen
               Avantgarde? Wäre spannend.“
          Von Hilmar Hoffmann geadelt und mit dem bundesweit höchsten Kulturetat gesegnet: Frankfurts Kulturdezernent Felix Semmelroth
                         hat beste Voraussetzungen. Für Kultur//Frankfurt zieht er mitten in seiner zweiten Amtszeit Bilanz.

                                                               Interview: Jürgen Wittner

    Kultur//Frankfurt: Herr Prof. Semmelroth, Soziologen erforschen           Semmelroth: Jede große Maßnahme, jedes Investitionsvorhaben,
    den spezifischen Charakter der Städte, um Erkenntnisse für die            jede wirklich gut begründete Erweiterung erfordert eine gewisse
    Stadtplanung zu gewinnen. Welchen Charakter hat Frankfurt und             politische Auseinandersetzung, erfordert auch Kompromissbereit-
    wie gehen Sie damit um?                                                   schaft. Entscheidend ist am Ende die Bilanz, und ich denke,
    Felix Semmelroth: Was Frankfurt seit Jahrhunderten auszeichnet,           dass die Kulturstadt Frankfurt nach fünfeinhalb Jahren schwarz-
    ist seine Internationalität. Die reicht weit zurück bis ins 14. Jahr-     grüner Koalition erheblich gestärkt wurde. Wir müssen da aber
    hundert, als die erste Messe hier stattfand, und ist in den letzten       auch weitermachen. Deshalb die Erweiterung des Weltkulturen-
    50 Jahren immer noch stärker geworden. Das bedeutet, dass                 Museums, des Jüdischen Museums, auch das Historische Museum
    natürlich auch die Kultur nicht nur lokal oder regional ausge-            wird künftig größer sein. Das alles ist keine Selbstverständlichkeit,
    richtet ist, sondern immer auch national und international aus-           es ist permanente Überzeugungsarbeit wichtig – in der Koalition,
    gerichtet sein muss.                                                      mit den eigenen politischen Freunden, aber auch in der Öffent-
    Kultur//Frankfurt: Hilmar Hoffmann, der als Kulturdezernent               lichkeit.
    der Stadt von 1970 bis 1990 wirkte, sagte in einem Interview,             Kultur//Frankfurt: Die größten Kämpfe scheinen mir gerade um
    er halte Sie für durchsetzungsfähig genug, um für Ihre Projekte           den Kulturcampus in Bockenheim ausgetragen zu werden.
    zu kämpfen. Müssen Sie viel kämpfen?                                      Semmelroth: Ich halte den Kulturcampus grundsätzlich für be-
    Semmelroth: Jeder Kulturpolitiker muss viel kämpfen. Das ist              deutend. Allerdings ist das mitnichten nur eine kommunale Auf-
    eine der großen Herausforderungen oder, wenn Sie so wollen,               gabe. Im Zentrum dieses Kulturcampus, den ich etwas enger
    Bürden, mit denen man als Kulturpolitiker befasst ist. Kultur             definieren würde, steht die Hochschule für Musik und Dar-
    besteht im Vergleich zu anderen Bereichen weitgehend aus so               stellende Kunst, eine Landeseinrichtung. Wir haben dann
    genannten freiwilligen Leistungen, und alles, was freiwillig ist,         überlegt, dass es sehr spannend wäre, dort ein Zentrum der
    kann man theoretisch wieder aufgeben. Wir müssen also ständig             ästhetischen Avantgarde entstehen zu lassen, die ja für Frankfurt
    deutlich machen, dass das, was freiwillig geleistet wird, gleich-         steht, wenn Sie bedenken, dass Adorno hier gelehrt hat, dass
    wohl unverzichtbar, unabdingbar ist. Ich bin fest davon über-             Forsythe hier ist mit seinem Ballett. Das heißt für mich, Ein-
    zeugt, dass Kultur nicht nur zu den Infrastrukturleistungen einer         richtungen wie das Ensemble Modern – vielleicht das weltweit
    Stadt gehört, sondern dass sie in der Tat auch eine Verpflichtung         bedeutendste Avantgardeorchester überhaupt –, aber auch die
    sein sollte.                                                              Junge Deutsche Philharmonie, die Forsythe Company mit dem
    Kultur//Frankfurt: Ich frage das, weil Frankfurt 2011 mit 168             Frankfurt Lab und die Hessische Theaterakademie mit Heiner
    Millionen Euro 9,2 Prozent seines Gesamtetats in den Kultur–              Goebbels dort anzusiedeln. Das ist der Kulturcampus in einem
    haushalt investierte und damit bundesweit seinesgleichen sucht.           eher enger gefassten kulturellen Sinn. Was Sie eben angesprochen
    Andererseits wird nach Sparpotenzial gesucht, denn auch                   haben, ist aber auch sehr wichtig: Die Planungswerkstätten
    Frankfurt leidet unter einem Haushaltsdefizit.                            konzentrieren sich auf die Gesamtgestaltung des Areals mit
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Foto: DMG07 | photocase.com

                                                                                                                  Prof. Felix Semmelroth (*1949 in Kassel)

                                                                                                                                                                              Foto: Ulrike Deuscher-Hölzinger
                                                                                                                   ist seit Juli 2006 in der schwarz-grünen
                                                                                                             Regierung Stadtrat und Dezernent für Kultur
                                                                                                             und Wissenschaft in Frankfurt. Davor war er
                                                                                                             Referent der Oberbürgermeisterin Petra Roth
                                                                                                           und schließlich Leiter ihres Büros. 1997 wurde
                                                                                                           der promovierte Anglist zum Honorarprofessor
                                                                                                                        für Englische Literaturwissenschaft,
                                                                                                                 Literaturtheorie und kulturelle Praxis der
                                                                                                                                     TU Darmstadt ernannt.

                                    Wohnungen und Büros, in ihnen geht man den Fragen nach:                   Kultur//Frankfurt: Frankfurt zeichnet nicht nur der hohe Etat im
                                    Was ist gewünscht? Was ist nötig? Und: Was ist möglich? Da gibt           Kulturhaushalt aus, sondern auch die Anzahl der hiesigen Stif-
                                    es durchaus noch unterschiedliche Vorstellungen.                          tungen. Nicht zuletzt dadurch sind Sie trotz aller Krisen der
                                    Kultur//Frankfurt: Kulturcampus, Erweiterung des Weltkulturen-            öffentlichen Haushalte noch immer auf Rosen gebettet. Das
                                    Museums, Projekt Altstadt-Quartier: Mir scheint, Frankfurt                verpflichtet doch auch, oder?
                                    muss immer einige Baustellen haben, um sich seiner Lebendigkeit           Semmelroth: Frankfurt ist sicher nicht auf Rosen gebettet, oder
                                    bewusst zu sein.                                                          anders gesagt: Man spürt auch mal die Dornen. Und sie sind
                                    Semmelroth: Sie haben zu Beginn des Gesprächs Soziologen                  immer stärker spürbar. Es kommt aber darauf an, und da haben
                                    zitiert, die erforschen, was den Eigencharakter von Städten aus-          Sie recht, dass man ungeachtet der Dornen die Rosen nicht weg-
                                    macht. Martina Loew etwa, eine Soziologin aus Darmstadt, hat              schneidet, weil es dann sehr trist wird. Dieses Bewusstsein aber
                                    geschrieben, dass in Frankfurt allein das Schritttempo schneller          gilt es jeden Tag zu erneuern und zu verstärken. Dafür ist die
                                    sei. Frankfurt ist seit vielen Jahren ein zentraler Finanzplatz,          Beteiligung der Bürgerschaft unverzichtbar, und das macht das
                                    eine prosperierende, internationale Großstadt. Wir können dies            Mäzenatentum der Stadt so stark. Wir haben Leute wie die
                                    ja alles auch nur, weil die Wirtschaft hier stark ist! Das heißt          Familie von Metzler, die sich wirklich mit Frankfurt identifiziert,
                                    aber auch, dass diese Stadt sich verändert. Und sie verändert             sich bei allen großen Kulturvorhaben einsetzt. Das wiederum
                                    sich schneller als andere Städte. Sie ist, so wie sie ist, nicht auf      mobilisiert andere und führt dazu, dass es einen tatsächlichen
                                    die Ewigkeit angelegt. Ständige Veränderung aber verlangt auch            Geist der Kulturzugewandtheit gibt wie in wahrscheinlich weni-
                                    die Auseinandersetzung, die stetige Bereitschaft, neue Entwick-           gen anderen Städten vergleichbarer Größe.
                                    lungen aufzunehmen – und daraus wiederum Schlussfolgerungen               Kultur//Frankfurt: Welchem Grundsatz folgen Sie, um aus
                                    zu ziehen für die Zukunft.                                                Quantität Qualität zu machen?
                                    Kultur//Frankfurt: Schritttempo aber doch sicher im metaphori-            Semmelroth: Eine wesentliche Voraussetzung ist, dass man von
                                    schen Sinn?                                                               vornherein sagt, dass der qualitative Anspruch das Entscheidende
                                    Semmelroth: Nicht nur. Für die Soziologie der Städte ist es der           ist. Zum Beispiel geht es nicht darum, das Museumsufer durch
                                    Charakter einer Stadt, wie Menschen in die U-Bahn gehen. Und              weitere Museen immer weiter zu verlängern. Ich habe nicht die
                                    wenn Sie sich das Straßenbild in Frankfurt anschauen: Ge-                 Absicht, in den nächsten Jahren ein weiteres Museum vorzu-
                                    mächlich geht es hier in der Regel nicht zu, ganz im Unter-               schlagen! Es wird ja immer mal wieder etwas ins Gespräch ge-
                                    schied zu anderen Städten. Das muss man ganz deutlich sagen.              bracht: Werbung, Industriemuseum; das halte ich nicht für nötig.
                                    Flanieren kann man hier auch, am Museumsufer kann ich das                 Es geht darum, diese hervorragende Infrastruktur zu erhalten
                                    nur jedem empfehlen, aber im Finanzsektor und auf der Zeil ist            und wo nötig zu versuchen, sie auszubauen. Ein Schauspiel, wie
                                    das Tempo deutlich höher als auf der Kö in Düsseldorf oder auf            wir es haben mit Oliver Reese oder die Oper mit Bernd Loebe,
                                    dem Marienplatz in München.                                               auf diesem Niveau zu halten, ist eine solche Aufgabe.
                                                                                                                                                                                                        7
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kulturFFM_s08bis23_kunst   01.03.2012   13:25 Uhr   Seite 8

    KUNSTSTADT // FRANKFURT
                                                                              Die Mainmetropole ist stolz auf ihre
                                                                              lebendige Kunstszene: Museen von
                                                                              Weltrang, umtriebige Atelierhäuser
                                                                                  und Galerien für jeden Kunst-
                                                                                geschmack sind hier zu Hause.              //
                                                                                                               Foto: Norbert Miguletz | Schirn Kunsthalle
                                                                                                                                                            Fotos: Norbert Miguletz, 2012 © Frankfurter Kunstverein

                                                Schirn Kunsthalle Frankfurt

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KULTUR // FRANKFURT Bühnen Museen Galerien Literatur Film Musik Quartiere
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                            Frankfurter Kunstverein
                                                      Foto: Norbert Miguletz | Städel Museum
                                                                                               Foto: Astrid-Biesemeier

                                                                                                                                Das im Volksmund auch
                                                                                                                                  „Tortenstück“ genannte
                                                                                                                          MMK Museum für Moderne Kunst

                                    Städel Museum

                                                                                                                                                      9
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    KUNST // FRANKFURT

                                                                           Im MMK Museum für Moderne Kunst sind
                                                                     herausragende Werke der Gegenwart zu sehen.
                                                                    Erst 2011 präsentierte das MMK anlässlich seines
                                                                                                                        Foto: © MMK

                                                               20-jährigen Jubiläums mehr als 1 000 Werke aus der
                                                                   Sammlung – und musste dafür Räume außerhalb
                                                                                        der eigenen Hallen bespielen.
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                                                                                                   2011 kuratierte Susanne Gaensheimer (*1967)
                                                                                             den deutschen Pavillon auf der Biennale di Venezia

                                                                                                                                                   Foto: Maruricio Guillén
                                                                                                 und wurde dafür mit dem Goldenen Löwen von
                                                                                                        Venedig ausgezeichnet. Seit 2009 ist die
                                                                                                  Kunsthistorikerin Direktorin des Museums für
                                                                                            Moderne Kunst und arbeitet daran, die herausragen-
                                                                                               de Sammlung lebendig zu halten. Qualität ist ihr
                                                                                                              dabei wichtiger als Spektakuläres.

                    Kultur//Frankfurt : Frau Gaensheimer, inwiefern ist ein Mu-             um unsere überaus umfangreiche und bedeutende Sammlung
                    seum für Gegenwartskunst, wie es das MMK ist, wichtig für die           zum ersten Mal seit Gründung des Museums in ihrer Breite und
                    Frankfurter?                                                            Vielfalt zu zeigen. Und dass die Ausstellung so gut besucht war
                    Susanne Gaensheimer: Für jede größere Stadt, in der verschiede-         zeigt ja, dass sowohl das Frankfurter als auch das internationale
                    ne gesellschaftliche, ethnische, professionelle Gruppen und ver-        Publikum das sehr gut angenommen haben. Die Sammlung des
                    schiedene Generationen leben und in der also ein heterogenes            MMK ist ja eine öffentliche Sammlung, die ganz wesentlich
                    Bild vorherrscht, ist ein Museum für Gegenwartskunst wichtig,           durch das Engagement unserer Freunde und Förderer sowie der
                    da sich die gesellschaftliche Realität                                                                 Frankfurter Unternehmen und
                    durch die Kunst spiegelt und hier                                                                      Bürger erworben worden ist. Es
                    debattiert werden kann. Die Gegen-
                    wartskunst beschäftigt sich mit den
                    Themen unserer Zeit, zum Teil
                                                              Eine Frankfurter                                             ist eine „Frankfurter“ Sammlung
                                                                                                                           und sollte daher auch für die
                                                                                                                           Frankfurter zugänglich sein.
                    auch auf kritische Art und Weise.
                    Kultur//Frankfurt: Sie sagten einmal,
                    dass Sie für einen Sechsjährigen
                                                                Sammlung                                                   Kultur//Frankfurt: Bei der Jubilä-
                                                                                                                           umsschau, bei der Sie 4 000
                                                                                                                           Quadratmeter in einem andern
                    ebenso Kunst zeigen möchten wie
                    für einen Sechzehn- oder Sechzig-
                    jährigen. Wie sieht es aus mit der
                                                            für die Frankfurter                                            Gebäude hinzugewonnen hatten,
                                                                                                                           konnte man sehen, dass Sie
                                                                                                                           eigentlich mehr Platz brauchen.
                    Verortung? Würden Sie in Berlin,                 Susanne Gaensheimer über die Werke im                 Wie realistisch ist mehr Raum für
                    Paris oder London dieselben Aus-                  Museum für Moderne Kunst in Frankfurt                die MMK-Kunst?
                    stellungen machen wie hier?                                                                            Gaensheimer: Es ist ja ganz offen-
                    Gaensheimer: Jeder Ort hat be-                         Interview: Astrid Biesemeier                    sichtlich, dass die Sammlung des
                    stimmte Eigenschaften und jede                                                                         MMK mehr Platz bräuchte, um
                    Konzeption für einen Ausstellungs-                                                                     in ihrer ganzen Vielfalt präsent zu
                    ort muss mit diesen ganz konkreten Rahmenbedingungen ar-                sein. Aber zurzeit ist es ganz unrealistisch, über einen Neubau
                    beiten. Es ist ein Unterschied, ob ich für ein Museum in                zu sprechen. Es geht auch nicht um eine sofortige Lösung, son-
                    Frankfurt oder in Paris arbeite. Diese Rahmenbedingungen sind           dern um eine langfristige Perspektive für eine dauerhafte
                    bei den Besuchern und im Museum selbst zu finden. Wir fragen            Präsentation dieser kunsthistorisch bedeutenden und interna-
                    uns also: Wer ist unser Publikum? Was für Menschen besuchen             tional bekannten Werke von den bedeutendsten Künstlern der
                    unser Haus? Wie sieht der Kontext aus? Und damit meine ich              letzten 60 Jahre.
                    die Stadt. Wir fragen uns aber auch: Was ist die Sammlungs-             Kultur//Frankfurt: Über Frankfurt wird oft gesagt, dass es auf-
                    geschichte des Hauses? Was ist die Sammlungslogik des Hauses?           grund der hohen Mieten sehr schwierig sei, junge Künstler hier
                    Wie wollen wir die Sammlungsgeschichte fortführen? Wie wol-             zu halten. Wie beurteilen Sie die Situation?
                    len wir Sammlungsinhalte aufbrechen oder erweitern? Solche              Gaensheimer: Es ist tatsächlich schwierig für junge Künstler,
                    Aspekte führen zu unserem Programm. An jedem Ort würde                  nach der Akademie hier zu bleiben. Wohnraum ist teuer, Atelier-
                    also ein anderes Programm herauskommen.                                 raum ist teuer. Aber die Stadt ergreift eine ganze Vielzahl von
                    Kultur//Frankfurt: Wenn ich an die Eröffnung der großen                 Maßnahmen, um mehr Ateliers zu schaffen. Das ist gut so,
Foto: © MMK

                    Jubiläumsschau 2011 denke, scheint mir, haben Sie mit Ihrem             denn eine lebendige junge und kreative Szene ist eine große
                    Programm Erfolg.                                                        Bereicherung für eine Stadt wie Frankfurt.
                    Gaensheimer: Ja, wir haben diese große Präsentation gemacht,

                                                                                                                                                                             11
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    KUNST // FRANKFURT

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                                                                                                    // Galerie Schemretta
                                                                                                    Einige Ausstellungen in dieser Galerie sind Veranstaltungen:
                                                                                                    Die Umgebung wird mit einbezogen, Bild und Wort mitein-
                                                                                                    ander kombiniert, und manchmal ist die Galerie auch Bühne
                                                                                                    für Musik oder Wort-Performances. Die Galerie wurde 1989
                                                                                                    als Stadtteilgalerie gegründet und vertritt Künstler, die in
                                                                          Foto: Astrid Biesemeier

                                                                                                    Frankfurt und im Rhein-Main-Gebiet leben und arbeiten.
                                                                                                    Kantstraße 16, Nordend, fon 493 02 06, ischamretta@t-online.de
                                                                                                            Haltestelle: Merianplatz

    // MMK Museum
    für Moderne Kunst
    Nicht nur die im MMK gezeigte Kunst ist herausragend. Auch die
    Architektur des Museums nach Entwürfen des Wiener Architek-
    ten Hans Hollein (Vater von Städel-Chef Max Hollein) ist spek-
    takulär. Der dreieckige Grundriss ist ungewöhnlich und im Volks-
                                                                                                                                                                                   Foto: Museum Giersch

    mund wird das MMK liebevoll „Tortenstück“ genannt. Innen
    treten Räume und Kunstwerke durch zahlreiche Durchgänge und
    Durchsichten in ein besonderes Spannungsverhältnis. Immer
    wieder sorgt der besondere Charakter der meist asymmetrischen
    Räume dafür, dass der Eindruck entsteht, als wäre ein Kunst-
    werk speziell für einen Raum konzipiert worden, wie beispiels-
    weise die eindrucksvolle „Tischgesellschaft“ von Katharina Fritsch.                             // Museum Giersch
    Und einige Künstler schufen sogar Werke speziell für einen Raum                                 In der schönen, neoklassizistischen Villa am Schaumainkai
    in diesem Museum. Das 1991 eröffnete MMK gehört zu den                                          geht es um kulturelle Identität, und zwar um die des Rhein-
    weltweit bedeutenden Häusern zeitgenössischer Kunst. Werke                                      Main-Gebietes. Ob in Dauer- oder Wechselausstellung: Die
    von Roy Lichtenstein, Andy Warhol, Thomas Ruff, Josef Beuys,                                    hier vertretenen Künstlerinnen und Künstler müssen alle-
    Pipilotti Rist oder auch Ai Weiwei und vielen anderen zählen                                    samt durch Geburt, Wohnsitz, Ausbildung, Ausstellungs-
    zur Sammlung.                                                                                   oder Lehrtätigkeit mit der Region verbunden sein.
    Domstraße 10, Innenstadt fon 21 23 04 47, www.mmk-frankfurt.de                                  Schaumainkai 83, Museumsufer, fon 63 30 41 28, www.museum-giersch.de
           Haltestelle: Dom/Römer, Römer/Paulskirche                                                      Haltestelle: Städel, Stresemannallee/Gartenstraße, Otto-Hahn-Platz

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                                                               AUSSTELLUNGEN 2012

                                                               SINCLAIR-HAUS
                                                               BAD HOMBURG V. D. HÖHE
                                                               Löwengasse 15, Eingang Dorotheenstraße

                                                               Georg Baselitz
                                                               Das Naturmotiv
                                                               4.3.—20.5.2012

                                                               Ästhetik der Natur
                                                               Kunst und Wissenschaft
                                                               im Dialog
                                                               1.6.—12.8.2012

                                                               Herbert Brandl
                                                               Landschaften
                                                               Monotypien und Gemälde
                                                               21.9.—25.11.2012

                                                               Im Schein des Unendlichen
                                                               Romantik und Gegenwart
                                                               14.12.2012—17.2.2013

                                                               bad homburg v.d. höhe
                                                               www.altana-kulturstiftung.de
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    KUNST // FRANKFURT

                                                                                                                   // Frankfurter
                                                                                                                   Kunstverein
                                                                                                                   Holger Kube Ventura, seit 2009 Leiter des Frankfurter
                                                                                                                   Kunstvereins, arbeitet an einem ehrgeizigen Programm: Mit
                                                                                                                   großen Themenausstellungen will der Kunsthistoriker und
                                                                                                                   Kurator ein Publikum anziehen, das eigens dafür nach
                                                                                                                   Frankfurt kommt. Dafür sucht er auch schon mal Koope-
                                                                                                                   rationspartner aus anderen Bereichen. Das renommierte
                                                                                                                   Ausstellungshaus zeigt auf ungefähr 800 Quadratmetern
                                                                                                                   Ausstellungsfläche zeitgenössische Werke von internatio-
                                                                                                                   nalen Künstlern im Wechsel mit thematischen Gruppen-
     Fotos: Norbert Miguletz, 2012 © Frankfurter Kunstverein

                                                                                                                   ausstellungen zu aktuellen Fragestellungen, denn seit der
                                                                                                                   Frankfurter Kunstverein 1829 von einer Gruppe einfluss-
                                                                                                                   reicher Bürger gegründet wurde, ist es sein Ziel, die Pro-
                                                                                                                   duktion, Rezeption und Vermittlung zeitgenössischer Kunst
                                                                                                                   voranzutreiben. Der Kunstverein regt aber auch zu kriti-
                                                                                                                   schen Diskussionen über Kunst an, zudem stehen regel-
                                                                                                                   mäßig Künstlergespräche, Symposien, Filmprogramme
                                                                                                                   und Führungen auf dem Programm.
                                                                                                                   Steinernes Haus am Römerberg, Markt 44, Innenstadt, fon 21 93 14-0
                                                                                                                   www.fkv.de
                                                                                                                           Haltestelle: Dom/Römer, Römer/Paulskirche

    // Fotografie Forum Frankfurt
    Freunde der Fotografie können hier Neuentdeckungen machen oder
    Klassikern begegnen. Fotojournalistische Arbeiten sind ebenso zu
    sehen wie Arbeiten aus Kunst, Mode, Wissenschaft oder Werbung.
    Braubachstraße 30–32, Innenstadt, fon 29 17 26, www.fffrankfurt.org
           Haltestelle: Dom/Römer, Römer/Paulskirche

    // Portikus
    Der Portikus definiert sich immer wieder neu, denn die Ausstellungs-
    halle ist Teil der Hochschule für Bildende Künste. Aktuelle Arbeiten
    bekannter Künstler und Werke der oft preisgekrönten Professoren der
    Städelschule sind hier zu sehen.
                                                                                                   Foto: Galerie

    Alte Brücke 2/Maininsel, fon 96 24 45 40, www.portikus.de
            Haltestelle: Schöne Aussicht, Frankensteiner Platz

    // Ikonen-Museum der Stadt Frankfurt –                                                         // Galerie Bärbel Grässling
                                                                                                   Die Galerie ist längst eine Institution. Das bezeugen auch die
    Stiftung Dr. Schmidt-Voigt                                                                     hier vertretenen Künstler wie Christa Näher, Martin Kippen-
    Es ist ein schöner und spannungsreicher Kontrast von Museum und                                berger oder Tobias Rehberger. Seit fast drei Jahrzehnten ist die
    Ausstellung: In den klar konturierten Räumen von Oswald Matthias                               Galerie in Frankfurt ansässig. Ob bei Malerei, Druckgrafik,
    Ungers entfaltet sich die christlich-orthodoxe Bilderwelt vom 15. bis                          Zeichnungen oder Skulpturen: Schwerpunkt sind zeitgenössi-
    20. Jahrhundert und vom Norden Russlands bis Äthiopien.                                        sche künstlerische Positionen der 80er- und 90er-Jahre.
    Brückenstraße 3–7, Sachsenhausen, fon 21 23 62 62, www.ikonenmuseumfrankfurt.de                Schäfergasse 46B, Innenstadt, fon 29 92 46 70, www.galerie-graesslin.de
           Haltestelle: Elisabethenstraße, Frankensteiner Platz                                           Haltestelle: Konstablerwache

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       Foto: Norbert Miguletz | Schirn Kunsthalle
                                                                                                                      KUNST // FRANKFURT

      // Schirn Kunsthalle Frankfurt
      Auch wenn im Zuge der Altstadtdebatte einige Stimmen sogar                        Ausstellungen zu Surrealisten oder Impressionistinnen, zu ein-
      den Abriss der Rotunde forderten: Die Schirn zählt zu einem                       zelnen Künstlern wie Edvard Munch oder László Moholy-
      der renommiertesten Ausstellungshäuser Deutschlands. Anders                       Nagy oder zu auch zu Themen wie Shopping oder Geheim-
      als die Museen MMK oder Städel verfügt die Schirn nicht über                      gesellschaften sind typisch für das Programm.
      eigene Bestände, und so sieht sie ihre Aufgabe darin, virulente
      Themen aufzugreifen und aktuelle Aspekte des Œuvres be-                           Römerberg, Innenstadt, fon 299 88 20, www.schirn.de
      deutender Künstler aus zeitgenössischen Sicht zu präsentieren.                          Haltestelle: Dom/Römer, Römer/Paulskirche

      // Galerie Anita Beckers
      Anita Beckers zählt zu den führenden deutschen Galeristinnen in
      Sachen Videokunst und wurde für ihr Engagement bereits ausge-
      zeichnet. National und international anerkannte Künstler werden
      von ihr gleichermaßen ausgestellt wie junge Nachwuchstalente.
      Frankenallee 74, Gallusviertel, fon 73 90 09 67, www.galerie-beckers.de
             Haltestelle: Galluswarte

      // L.A. Galerie – Lothar Albrecht

                                                                                        OFFEN
      Lothar Albrecht ist einer der Pioniere der Fotokunst – auch wenn er
                                                                                                                                                                 Gerhard Hoehme, Zimbal (Detail), 1966, Städel Museum, Frankfurt am Main,

      sein Programm um Installationen, Videos und Zeichnungen erwei-
      tert hat. Als 1990 mancherorts noch diskutiert wurde, ob Fotografie
      wirklich Kunst sei, eröffnete er seine Galerie für Fotokunst.
      Domstraße 6, Innenstadt, fon 28 86 87, www.lagalerie.de
             Haltestelle: Dom/Römer, Römer/Paulskirche
                                                                                                      FÜR
                                                                                                                                                                                        © VG Bild-Kunst, Bonn 2012, Foto: Städel Museum

      // Galerie Eva Winkeler
                                                                                                      GEGENWARTS-
      Hier sind oft neue, mit viel Leidenschaft aufgespürte Künstler
                                                                                                      KUNST SEIT 25.2.2012
      zu entdecken. Für ihr Engagement wurde Galeristin Eva Winkeler,
      die inzwischen auch eine Galerie in Köln betreibt, bereits als
      „Glanzlicht der Frankfurter Szene“ bezeichnet.                                          Städel Museum
                                                                                              Schaumainkai 63 · 60596 Frankfurt am Main · www.staedelmuseum.de
      Schaubstraße 10, Sachsenhausen, fon90029?-336 /-338, 0162 2545894                       Di, Fr –So 10.00 –18.00 Uhr · Mi und Do 10.00 – 21.00 Uhr
      www.evawinkeler.com
            Haltestelle: Stresemannallee/ Gartenstraße

                                                                                                                                                                                                                        15
kulturFFM_s08bis23_kunst                                           01.03.2012   13:26 Uhr   Seite 16

    KUNST // FRANKFURT

                                                                                                                                 // Städel Museum
                                                                                                                                 Das am Mainufer gelegene Museum zählt zu den wich-
                                                                                                                                 tigsten Kunstmuseen der Welt. Bisher war das Städel vor
                                                                                                                                 allem dafür berühmt, dass es mit Werken von Botticelli
                                                                                                                                 und Rembrandt über Monet und Degas bis hin zu
                                                                                                                                 Beckmann und Marc einen herausragenden Überblick
                                                                                                                                 über 700 Jahre europäischer Kunstgeschichte bot. Zu-
                                                                                                                                 dem prägten international beachtete Sonderausstellun-
                                                                                                                                 gen das Profil des Hauses. Doch beim Hinzusammeln
                                                                                                                                 haben Gegenwartskunst und Fotografie an Bedeutung
                                                                                                                                 gewonnen. Das von Oskar Sommer erbaute Museum
                                                                                                                                 brauchte also mehr Platz. Mehr als 2 500 Quadrat-
                                                                                                                                 meter zusätzliche Ausstellungsfläche wurden dafür in
                                                                                                                                 einem unterirdischen, lichten Erweiterungsbau ge-
                                                                                                                                 schaffen und 2012 eröffnet, der als Green Building auf
                                                                                                                                 der Höhe seiner Zeit ist. Es ist die größte inhaltliche
                                                                                                                                 und architektonische Erweiterung in der Geschichte des
                                                                                                                                 Städel, die vom Städel-Chef Max Hollein gemeistert
                                                                                                                                 wurde – der außerdem auch die Schirn Kunsthalle und
                                                                                                           Foto: Städel Museum

                                                                                                                                 das Liebighaus leitet.
                                                                                                                                 Schaumainkai 63, Museumsufer, fon 605 09 80,
                                                                                                                                 www.staedelmuseum.de
                                                                                                                                       Haltestelle: Städel, Otto-Hahn-Platz, Stresemannallee/Gartenstraße
     Foto: courtesy DavisKlemmGallery, Fotograf: Gregor Zawadzki

                                                                                                                                                                                                      Foto: Galerie Lorenz | © Galerie Lorenz and the artists

                                                                                                       // Galerie Lorenz
    // Davis Klemm Gallery                                                                             Die Galerie Lorenz ist noch jung. Auf dem Programm der
    Freunde zeitgenössischer gegenständlicher Kunst und speziell                                       2007 gegründeten Galerie stehen vor allem zeitgenössische
    der Pop Art sind hier richtig. Seit 2002 zeigt die Galerie                                         deutsche und englische Künstler. Die experimentellen und oft
    wechselnde Einzel- und Gruppenausstellungen. Unikate kön-                                          minimalistisch anmutenden Arbeiten sind vorwiegend kon-
    nen hier genauso erstanden werden wie Editionen, die die                                           zeptionell und reichen von Fotografie und Video über Sound-
    Galerie häufig selbst verlegt.                                                                     installationen bis hin zu Skulptur, Zeichnung und Malerei.
    Liebigstraße 17, Westend, fon 35 35 16 94, www.davisklemmgallery.de                                Bockenheimer Landstr 70, Bockenheim, fon13 39 43 03, www.galerielorenz.com
            Haltestelle: Westend                                                                             Haltestelle: Westend

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        PER KLICKS
        ZUM KLECKS
        EIN KLACKS

         www.museumsufer-frankfurt.de

         Das Internetportal hält alle Informationen zum Museumsufer
         Frankfurt für Sie bereit. Ganz bequem per Mausklick erfahren,
         was in den Frankfurter Museen läuft und wann geöffnet ist.

         Kulturelle Vielfalt in der ganzen Stadt.

                                                         Infos auch unter www.kultur-frankfurt.de
kulturFFM_s08bis23_kunst                                     01.03.2012   13:26 Uhr   Seite 18

    KUNST // FRANKFURT
       Foto: Außenansicht der Galerie Martina Detterer mit
       Jacqueline Jurt: Coverversion, 2008

    // Galerie Martina Detterer
    Martina Detterer gilt als eine, die unerschrocken auf die
    junge Frankfurter Kunstszene setzt – auch wenn sie natürlich
    längst etablierte Künstler im Programm hat. Dabei deckt sie
    die ganze Bandbreite ab: Fotografie, Videokunst und Instal-
    lationen sind hier ebenso zu sehen wie Malerei und Skulptur.

                                                                                                                                                                            Foto: Michael Habes
    Hanauer Landstr. 20–22, Ostend, fon 49 16 13, www.detterer.de
          Haltestelle: Ostendstraße

                                                                                                 // Altana
                                                                                                 Kulturstiftung
                                                                                                 Für Liebhaber der klassischen Moderne lohnt es sich, einen
                                                                                                 Abstecher nach Bad Homburg zu machen. In dem von der
                                                                                                 Altana Kulturstiftung getragenen Ausstellungshaus dreht sich
     BismarckCollagen | Foto: Galerie

                                                                                                 alles um die Klassiker des 20. und 21. Jahrhunderts. So waren
                                                                                                 Künstler wie Max Beckmann, Sophie Taeuber-Arp und Hans
                                                                                                 Arp, Eduardo Chillida, Antoni Tapies oder Henri Toulouse-
                                                                                                 Lautrec in dem Anfang des 18. Jahrhunderts errichteten
                                                                                                 Barockensemble gegenüber dem Bad Homburger Schloss zu
                                                                                                 sehen. Die ursprüngliche Unternehmenssammlung wurde
                                                                                                 systematisch für ein größeres Kunst- und Ausstellungs-
    // Parisa Kind                                                                               publikum ausgebaut, wobei die Ausstellungen in vier Themen
    Seit 2003 schwimmt die Galerie Parisa Kind in Frankfurt stets                                gegliedert sind: Private Sammlungen zu Gast im Sinclair-Haus,
    ambitioniert gegen den Mainstream. Oft sind es Städelschüler                                 Skulpturen und Bildhauerzeichnungen, Arbeiten auf Papier
    wie Lena Henke, Thilo Heinzmann oder Martin Neumaier,                                        sowie bildende Kunst und Literatur. Ein Ausstellungsbesuch
    die hier ausstellen. Aber auch Shootingstars wie Jorinde Voigt                               im Sinclair-Haus ist grundsätzlich gratis, und ein Rahmen-
    und Mike Bouchet sind in dem Hinterhaus in der Offenbacher                                   programm vermittelt Hintergründe zu den Künstlern, ihren
    Landstraße zwischen Sachsenhausen und Oberrad zu finden.                                     Werken und dem jeweils zeitlichen Hintergrund.
    Offenbacher Landstraße 11–13, Sachsenhausen, fon 60 60 54 38                                 Sinclair-Haus, Löwengasse 15, Eingang Dorotheenstraße,
    www.parisakind.de                                                                            Bad Homburg v. d. Höhe, fon 06172-40 41 28, www.altana-kulturstiftung.de
           Haltestelle: Lokalbahnhof                                                                     Haltestelle: Bad Homburg Kurhaus

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                                             ALTE OPER FRANKFURT

                                        SAISON 2012/2013

                                   Staatskapelle Dresden · Christian Thielemann
                               Mojca Erdmann ! Jörg Widmann ! Carolin Widmann
                  Gustav Mahler Jugendorchester · Daniele Gatti · Frank Peter Zimmermann
                           Berliner Philharmoniker · Sir Simon Rattle · Yefim Bronfman
                        Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks · Andris Nelsons
                                   London Symphony Orchestra · Valery Gergiev
                                Academy of St Martin in the Fields · Murray Perahia
                         Orchestra Mozart in Bologna · Claudio Abbado ! Alexei Volodin
                      Koninklijk Concertgebouworkest · Mariss Jansons · Leonidas Kavakos
                                Junge Philharmonie Brandenburg · Sebastian Weigle
                         Wiener Philharmoniker · Franz Welser-Möst ! Christine Schäfer
                            Orchestre de Chambre de Lausanne · Christian Zacharias
                        hr-Sinfonieorchester · Paavo Järvi · Lang Lang ! Artemis Quartett
                Cecilia Bartoli ! Julia Fischer ! Chamber Orchestra of Europe · Bernard Haitink
                         Frankfurter Opern- und Museumsorchester · Michael Sanderling
                                     Matthias Goerne · Christoph Eschenbach

                                 ABO · WAHLABO · JUGENDABO · AUFTAKT 2012                                TT
                                                                                                     A BA !
                                                                                                   R EN
                                    ABO-SERVICE 069 13 40 375 · WWW.ALTEOPER.DE                E R- N T
                                                                                                   E
                                       JETZT BUCHEN UND RUND 30% SPAREN!                   U CH NN
                                                                                          B BO
                                                                                      R ÜH A
                                                                                     F ÜR
                                                                                        F
kulturFFM_s08bis23_kunst                                     02.03.2012   12:09 Uhr   Seite 20

    KUNST // FRANKFURT

                                                                                                 Foto: FRANKFURTER KUNSTKABINETT HANNA BEKKER VOM RATH Gmbh
     Ausstellungsansicht Albrecht Schnider | Foto: Galerie

                                                                                                 // Frankfurter Kunstkabinett
    // Bernhard Knaus Fine Art                                                                   Hanna Bekker vom Rath
    Internationale zeitgenössische Kunst in spannenden Einzel- und                               Das Frankfurter Kunstkabinett ist eine der traditionsreichsten
    Gruppenausstellungen ist in der Galerie nahe dem Hauptbahnhof                                Galerien. Aufgebaut wurde es von einer Großen der Frank-
    zu sehen. Seit 1996 zeigt die Galerie junge und etablierte Künst-                            furter Kunstszene: der Malerin, Sammlerin und Kunsthänd-
    ler wie Daniele Buetti, Kyungwoo Chun, Joanne Greenbaum,                                     lerin Hanna Bekker vom Rath. Klassische und zeitgenössische
    Christiane Löhr, Adam Thompson oder Petra Wunderlich.                                        Werke stehen unmittelbar nebeneinander und verbinden so
                                                                                                 Tradition und Gegenwart miteinander.
    Niddastraße 84, 1. Stock, Bahnhofsviertel, fon 24 45 07 68
    www.bernhardknaus-art.de                                                                     Braubachstraße 12, Innenstadt, fon 28 10 85, www.frankfurter-kunstkabinett.de
           Haltestelle: Hauptbahnhof, Platz der Republik                                                Haltestelle: Dom/Römer, Römer/Paulskirche

    // Basis
    Das Haus, in dem sich einst das Frankfurter
    Hauptquartier der NSDAP befand und das ur-
    sprünglich als Grandhotel erbaut wurde, ist
    immer gut für einen Ausstellungs- und Perfor-
    mancebesuch. Mit etwas Glück kann man hier
    sogar Künstler bei der Arbeit sehen. Denn über
    der Ausstellungsfläche im Erdgeschoss reihen
    sich über vier Etagen Ateliers auf langen Fluren
    aneinander. Der gemeinnützige Verein basis ver-
    gibt vor allem Arbeitsräume an Kreative aus allen
    Bereichen, wobei die Mieten unter denen der
    ortsüblichen Gewerbemieten liegen. Außerdem
    kuratiert basis Ausstellungen, die das gesellschaft-
    liche Potential internationaler Gegenwartskunst
    vorstellen und vermitteln. Und die hier arbei-
    tenden Künstler finden in den Ausstellungs-
    räumen des Vereins basis natürlich auch eine
    hervorragende Plattform zur Präsentation ihrer
                                                                                                                                                                            Foto: Cem Yücetas

    Arbeiten gegenüber der Öffentlichkeit.
    Gutleutstraße 8–12, Bahnhofsviertel, fon 40 03 76 17
    www.basis-frankfurt.de
           Haltestelle: Willy-Brandt-Platz, Weser-/Münchener Str.

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                                                                                                                                                    KUNST // FRANKFURT

                                                                                                                                                                                               Foto: Ausstellung Eckard Kremers & Dietrich Klinge. Zwei Positionen | © DIE GALERIE
                                                                                                                                                                                               Frankfurt

                                                                                                                        // Die Galerie
                                                                                                                        Galerist Peter Femfert verfolgt ein anspruchsvolles Konzept:
                                                                                                                        Seit 32 Jahren zeigt er wegweisende Kunstentwicklungen des
                                                                                                                        20. Jahrhunderts bis hin zu vielversprechenden und vielge-
                                                                                                                        staltigen zeitgenössischen Positionen. In ihrer Niederlassung in
                                                                                                                        Frankfurt am Main präsentiert Die Galerie jährlich rund fünf
                                                                                                                        Ausstellungen mit Gemälden, Zeichnungen und Skulpturen.
                                                                                                                        Grüneburgweg 123, Westend, fon 97 14 71-0, www.die-galerie.com
                                                                                                                              Haltestelle: Palmengarten, Westend
     Arbeiten auf Papier: Inoue YU-ICHI, Keramik: Shiro Tsujimura, Foto: Japan Art, Frankfurt, © Japan Art, Frankfurt

                                                                                                                        // Japan Art – Galerie Friedrich Müller
                                                                                                                        Schlicht, reduziert und minimalistisch: Seit 35 Jahren hat sich
                                                                                                                        Friedrich Müller der Suche nach der Kunst in den einfachen
                                                                                                                        Dingen verschrieben. Seine Galerie gilt europaweit als wichti-
                                                                                                                        ge Adresse für traditionelle und aktuelle Kunst aus Japan. In
                                                                                                                        wechselnden Ausstellungen zeigt er Skulpturen, Keramik,
                                                                                                                        Kalligrafien, textile Kunst und Malerei.
                                                                                                                        Braubachstraße 9, Innenstadt, fon 28 28 39, www.japan-art.com
                                                                                                                               Haltestelle: Dom/Römer, Römer/Paulskirche

                                                                                                                                                                                               21
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    KUNST // FRANKFURT

    // Liebieghaus
    Skulpturen-
    sammlung
    Das Liebieghaus ist ein kleines Juwel. Mit dem idyllischen Park
    wirkt die Villa, in der es untergebracht ist, wie ein Märchen-
    schloss. 5 000 Jahre Kunstgeschichte von der Antike bis zum
    Beginn des 19. Jahrhunderts können in dem kleinen Museum
    bestaunt werden. Antike ägyptische, römische und griechische
    Skulpturen sind hier ebenso zu sehen wie Schnitzfiguren aus
    Mittelalter oder Renaissance oder Bildnisse des Barock und
    Klassizismus. Besonders interessant sind zwei weibliche Skulp-
    turen: zum einen die Frankfurter Athena, die eine Marmor-

                                                                                                                                                                                        Foto: Norbert Miguletz | Liebieghaus
    replik der griechischen Athena aus der ersten Hälfte des ersten
    Jahrhunderts nach Christus ist. Zum anderen eine Skulptur,
    die einst als die berühmteste Bildhauerei Frankfurts galt: Die
    1814 von Johann Heinrich Dannecker geschaffene „Ariadne
    auf dem Panther“ spaltete nämlich seinerzeit die Gemüter.
    Schaumainkai 71, Museumsufer, fon 650 04 90, www.liebieghaus.de
          Haltestelle: Städel, Stresemannallee/Gartenstraße, Otto-Hahn-Platz
                                                                               Foto: Galerie Barbara von Stechow

                                                                                                                   Foto: Galerie Ulrich Gering

    // Galerie Barbara von Stechow                                                                                 // Galerie Ulrich Gering
    Hier werden zeitgenössische junge Künstler gefördert, vor allem                                                Aquarelle oder Ölbilder, die aussehen, als wären sie Fotos:
    Absolventen der Städelschule wie Justine Otto oder Matthias                                                    Seit 30 Jahren ist die Galerie Ulrich Gering die einzige Ga-
    Will. Außerdem sind bekannte amerikanische Künstler wie Joe                                                    lerie in Frankfurt, die programmatisch Foto- und Hyper-
    Stefanelli, Tom Christopher und David FeBland vertreten. In                                                    realismus in der zeitgenössischen Kunst in all seinen Facetten
    den jährlich rund zehn Ausstellungen werden häufig Malerei                                                     zeigt. Die bekanntesten Künstler in seinem Programm sind
    und Skulptur miteinander kombiniert.                                                                           Jan Peter Tripp sowie Howard Kanovitz.
    Feldbergstraße 28, Westend, fon 72 22 44, www.galerie-von-stechow.com                                          Textorstraße 91, Sachsenhausen, fon 62 51 16, www.galeriegering.de
           Haltestelle: Feldbergstraße, Westend                                                                            Haltestelle: Schweizer Platz, Südbahnhof

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kulturFFM_s08bis23_kunst                   01.03.2012    13:26 Uhr         Seite 23

                                                                                                                                 KUNST // FRANKFURT

      // Galerie Appel                            // Galerie F.A.C. Prestel                   // Thomas Punzmann Fine Arts                // Ausstellungsraum Eulengasse
      Corneliusstraße 30, Westend                 Braubachstraße 30, Innenstadt               Wilhelm-Leuschner-Straße 10 – 1,            Seckbacher Landstraße 16, Bornheim
      fon 74 93 77, www.galerie-appel.de          fon 0160-842 67 14,                         Bahnhofsviertel,                            fon 56 00 59 10
              Haltestelle: Kettenhofweg,          www.galerie-prestel.de                      fon 24 45 01 91                             www.eulengasse.de
      Westend                                            Haltestelle: Dom/Römer,              www.punzmann-gallery.com                           Haltestelle: Weidenbornstraße,
                                                  Römer, Paulskirche                                  Haltestelle: Willy-Brandt-Platz     Seckbacher Landstraße
      // Arte Giani, Kunstberatung
      und Galerie                                 // Jacky Strenz Galerie                     // Galerie Rothamel                         // Galerie Braubachfive
                                                  Kurt-Schumacher-Straße 2, Innenstadt        Fahrgasse 17, Innenstadt                    Braubachstraße 5, Innenstadt
      mainBuilding, Taunusanlage 18, Westend
                                                  fon 21 99 98 70                             fon 21 97 66 91                             fon 13 37 90 51, www.braubachfive.eu
      fon 97 58 37 88, www.artegiani.com
                                                  www.jackystrenz.com                         www.rothamel.de                                     Haltestelle: Börneplatz,
              Haltestelle: Alte Oper,
      Taunusanlage                                        Haltestelle: Schöne Aussicht,               Haltestelle: Börneplatz,            Dom/Römer, Römer/Paulskirche
                                                  Börneplatz                                  Dom/Römer, Römer/Paulskirche
                                                                                                                                          // Galerie Wild
      // Galerie Wilma Tolksdorf
      Hanauer Landstraße 136, Ostend,
                                                  // KunstRaumBernusstraße                    // Galerie Rothe                            Kirchnerst. 2, Innenstadt, fon 29 68 33
                                                  Bernusstr. 18, Bockenheim                   Bethmannstr., Innenstadt, fon 96 20 64 71   www.galerie-wild.de
      fon 43 05 94 27,
                                                  fon 97 78 36-56                             www.galerie-rothe.de                                Haltestelle: Willy-Brandt-Platz,
      www.wilmatolksdorf.de
                                                  www.kunstraum-bernusstrasse.de                     Haltestelle: Willy-Brandt-Platz,     Hauptwache
              Haltestelle: Osthafenplatz
                                                          Haltestelle: Juliusstraße           Dom/Römer, Römer/Paulskirche
                                                                                                                                          // Galerie Raphael 12
      // Galerie Exler –                                                                                                                  Braubachstaße 12, Innenstadt
                                                  // Nathalia Laue –                          // Galerie Söffing
      Außereuropäische Kunst                                                                                                              fon 69 29 13 38
      Fahrgasse 9, Innenstadt,
                                                  Galerie & Edition                           Hamburger Allee 35, Bockenheim
                                                                                                                                          www.galerieraphael12.com
                                                  Arndtstraße 51, Bornheim                    fon 94 76 21 78
      fon 28 38 18                                                                                                                               Haltestelle: Dom/Römer,
                                                  fon 74 22 15 45                             www.galerie-soeffing.de
      www.galerie-exler.de                                                                                                                Römer/Paulskirche, Börneplatz
                                                  www.nathalialaue.de                                Haltestelle: Varrentrappstraße
              Haltestelle: Dom/Römer,
                                                          Haltestelle: Westend
      Börneplatz                                                                                                                          // Galerie Schütz
                                                                                              // Wolfstædter                              Schöne Aussicht 6, Innenstadt
      // Jens Fehring Gallery                     // Galerie Leuenroth                        Rotlintstrasse 98, Nordend,                 fon 28 91 70, www.galerie.de/schuetz
                                                  Fahrgasse 7, Innenstadt                     fon 0163-632 98 17                                 Haltestelle: Schöne Aussicht,
      Gutzkowstraße 57, Sachsenhausen
                                                  fon 92 03 99 71                             www.wolfstaedter.de                         Börneplatz, Dom/Römer
      fon 26 09 28 62
                                                  www.galerieleuenroth.de                             Haltestelle: Rothschildallee
      www.jensfehring.com
             Haltestelle: Schweizer Platz                 Haltestelle: Schöne Aussicht,                                                   // Galerie von Miller
                                                  Börneplatz, Dom/Römer, Konstablerwache      // Galerie Heike Strelow                    Braubachstraße 33, Innenstadt
      // Neue Alte Brücke                                                                     Hanauer Landstraße 52, Ostend               fon 29 25 19
      Hafenstraße 23, Gutleutviertel,             // Galerie Maurer                           fon 48 00 54 40                             www.galerievonmiller.de
      info@neuealtebruecke.com                    Fahrgasse 5, Innenstadt                     www.galerieheikestrelow.de                         Haltestelle: Dom/Römer,
      www.neuealtebruecke.com                     fon 90 02 56 40                                    Haltestelle: Zobelstraße,            Römer/Paulskirche
             Haltestelle: Hafenstraße             www.galerie-maurer.com                      Ostendstraße
                                                          Haltestelle: Schöne Aussicht,                                                   // Poller Contemporary
                                                  Börneplatz, Dom/Römer, Konstablerwache      // Voges Gallery                            Dreikönigsstraße 57, Sachsenhausen
      // Frankfurter Westend Galerie
      Arndtstr. 12, Westend                                                                   Neue Mainzer Straße 1, Bahnhofsviertel      fon 62 40 42,
      fon 74 67 52                                // Marion Meyer Contemporain                fon 55 74 54,                               www.poller-contemporary.com
      www.div-web.de                              Eichendorffstraße 70A                       www.vogesgallery.com                                Haltestelle: Eiserner Steg,
              Haltestelle: Bettinaplatz,          Frankfurt@marionmeyercontemporary.com               Haltestelle: Willy-Brandt-Platz     Elisabethenstraße, Dom/Römer
      Westend                                     www.marionmeyercontemporain.com
                                                           Haltestelle: Fritz-Tarnow-Straße   // Galerie Wagner + Marks                   // Galerie Heussenstamm-Stiftung
      // Galerie Greulich                                                                     Fahrgasse 22, Innenstadt                    Braubachstraße 34, Innenstadt
      Fahrgasse 22, Innenstadt                    // Galerie La Brique                        fon 21 99 69 32                             fon 131 00 16
      fon 29 72 87 92                             Braubachstraße 28, Innenstadt               www.galerie-wagner-marks.de                 www.heussenstamm-stiftung.de/
      www.galerie-greulich.de                     fon 29 24 47                                        Haltestelle: Börneplatz,            Wegen Umbau voraussichtlich bis
              Haltestelle: Dom/Römer,             www.galerie-la-brique.de                    Dom/Römer, Römer/Paulskirche                Sommer 2012 geschlossen
      Börneplatz                                          Haltestelle: Dom/Römer,                                                                 Haltestelle: Dom/Römer,
                                                  Römer/Paulskirche                           // Galerie Jörg Schuhmacher                 Römer/Paulskirche
      // Galerie Hanfweihnacht                                                                Weckmarkt 5, Innenstadt,
      Windeckstraße 37, Ostend                    // Kai Middendorff Galerie                  fon 53 05 61 10                             // Synart Art Gallery
      fon 37 30 08 68                             Niddastraße 84, Bahnhofsviertel             www.oldmaster.de                            Wiesenau 18, Westend, fon 97 20 51 41
      www.galerie-hanfweihnacht.de                fon 74 30 90 35                                     Haltestelle: Dom/Römer,             www.synart-artgallery.de
              Haltestelle: Zobelstraße,           www.kaimiddendorff.com                      Römer/Paulskirche, Börneplatz                     Haltestelle: Westend
      Ostendstraße                                        Haltestelle: Platz der Republik,
                                                  Hauptbahnhof
                                                                                              // Galerie am Dom Frankfurt                 // Artig Galerie Heinz-Frank zu
      // Galerie Hübner + Hübner                                                              Fahrgasse 22, Innenstadt                    Franken
      Grüneburgweg 71, Westend                    // Galerie Mühlfeld + Stohrer               fon 21 99 69 29                             Fahrgasse 21, Innenstadt
      fon 72 12 81                                Fahrgasse 27, Innenstadt                    www.galerie-am-dom.de                       fon 36 60 24 33, www.artig.co
      www.galerie-huebner.de                      fon 96 23 09 62                                     Haltestelle: Börneplatz,                   Haltestelle: Börnplatz,
              Haltestelle: Simon-Bolivar-         www.galerie-muehlfeld-stohrer.de            Dom/Römer, Römer/Paulskirche                Dom/Römer, Römer/Paulskirche
      Anlage, Bremer Platz                               Haltestelle: Börneplatz,
                                                  Dom/Römer, Römer/Paulskirche                // Ateliers 3. Etage                        // Saint Gabriel Interieur
      // Galerie Michael Neff                                                                 Westerbachstraße 47, Gebäudeteil 6,         Galerie für Kunst und Design des 20. Jhd.
      Gartenstraße 47, Sachsenhausen              // Olschewski & Behm                        Rödelheim,                                  Wittelsbacherallee 59, Ostend
      fon 90 43 14 67                             Untermainkai 20, Bahnhofsviertel            fon 78 07 88 68                             fon 0163-570 82 12
      www.galerieneff.com                         fon 13 81 91 07                             www.frankfurt.art49.com                     www.saintgabriel-interieur.de
             Haltestelle: Schweizer-              www.olschewski-behm.com                             Haltestelle: In der Au,                      Haltestelle: Habsburger-/
      /Gartenstraße, Schweizer Platz                      Haltestelle: Willy-Brandt-Platz     Rödelheim Bahnhof                           Wittelsbacherallee

                                                                                                                                                                                23
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    MUSEENSTADT // FRANKFURT
                                                                 von Museen findet sich am Frankfurter
                                                                     Museumsufer, wo gleich fünfzehn
                                                                       Museen direkt oder relativ nah
                                                                                      am Main liegen. //
                                                                     Hier findet jede Passion ein Museum.
                                                                   Rund sechzig Ausstellungshäuser zählt
                                                                die Stadt. Eine einzigartige Ansammlung

                                                                                                                        Foto: © Städel Museum

                                                                                                     Im Städel Museum
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                                                                                                                                 MUSEEN // FRANKFURT

                                                                                                        Max Hollein (*1969) studierte Betriebswirtschaft und
                                                                                                            Kunstgeschichte in Wien. Nach einer Station am
                                                                                                            Guggenheim Museum in New York übernahm er
                                                                                                         2001 die Leitung der Frankfurter Schirn Kunsthalle.

                                                                                                                                                               Foto: Gaby Gerster
                                                                                                          Seit 2006 leitet Hollein außerdem die Skulpturen-
                                                                                                         sammlung Liebighaus und das Städel Museum, das
                                                                                                           unter seiner Verantwortung aufwändig umgebaut
                                                                                                           und erweitert wurde. Seit Ende Februar sind die
                                                                                                           neuen Räume auch für das Publikum zugänglich.

                              Kultur//Frankfurt: Herr Hollein, Frankfurt gilt als Durchgangsort,       Ausstellungen der Schirn im Bereich der Moderne und der Kunst
                              als Stadt des Geldes, als amerikanischste Stadt Deutschlands …           der Gegenwart.
                              Welches Vorurteil stimmt?                                                Kultur//Frankfurt: Sie als Museumsleiter erfüllen eine in Deutsch-
                              Max Hollein: Natürlich ist Frankfurt mit seinem Schwerpunkt              land beispiellose Dreifachfunktion: Einerseits leiten Sie das
                              auf der Finanzdienstleistungsbranche auch eine sehr internatio-          Städel, ein großes Museum mit Schwerpunkt auf Arbeiten vom
                              nale Stadt, ein kleiner „melting pot“ mit Personen aus den unter-        Mittelalter bis zur Gegenwart, andererseits die Schirn, eine
                              schiedlichsten Ländern, die hier arbeiten, jederzeit überallhin          Kunsthalle mit Schwerpunkt auf dem Zeitgenössischen, und
                              wegfliegen und wiederkommen können. Im Angesicht der                     schließlich noch die Skulpturensammlung Liebieghaus. Ist diese
                              gläsernen Fassaden der Frankfurter Skyline übersieht man aber            Dreifachfunktion mehr Belastung oder mehr Reiz?
                              schnell die große kulturelle Vielfalt,                                                                  Hollein: Auf jeden Fall mehr Reiz!
                              die die Stadt zu bieten hat. Neben                                                                      Die große Bandbreite an künst-
                              Schauspiel oder Oper zählt alleine
                              das Museumsufer über 60 Museen
                              und Ausstellungshäuser.
                                                                       Von Lust und Last                                              lerischen Projekten, die diese drei
                                                                                                                                      Häuser umfassen, inspiriert und
                                                                                                                                      begeistert mich sehr. Sie stellt aber
                              Kultur//Frankfurt: Welche Bedeu-           Kein Ausstellungsmacher prägt die Frankfurter Museen         natürlich auch eine Herausforde-
                              tung hat hier das Städel? Vor allem             so stark wie Max Hollein als Chef von Städel,           rung dar, denn jedes der drei Häu-
                              seit der Wiedereröffnung?                                  Schirn und Liebighaus.                       ser hat eine autonome Struktur
                              Hollein: Unsere hohe Aktivität im                                                                       und ein eigenes Programm. Drei
                              Forschungs-, Ausstellungs- und Ver-                       Interview: Falk Schreiber                     Häuser zu leiten bedeutet auch,
                              mittlungsbereich sowie die heraus-                                                                      drei Häusern eine eigene Identität
                              ragende Qualität der Städelschen                                                                        zu geben.
                              Sammlung sichern uns einen bedeutenden Platz in der inter-               Kultur//Frankfurt: Es gibt in Frankfurt die Tradition, hoch-
                              nationalen Museumslandschaft. Als erste bürgerliche Museums-             klassige Ausstellungen zu organisieren und diese zumindest im
                              stiftung in Deutschland steht das Städel darüber hinaus beispiel-        Vergleich mit anderen Städten auskömmlich zu finanzieren.
                              haft für ein breites privates Engagement, das ganz wesentlich            Frankfurt ist damit eine der bedeutendsten Ausstellungsstädte
                              zum Erhalt und zur Entwicklung dieser Kulturinstitutionen                des Kontinents. Im Vergleich steht Frankfurt als Produktions-
                              beiträgt. Dies wird besonders durch den Neubau deutlich, die             standort für Kunst massiv zurück: Nur wenige zeitgenössische
                              größte inhaltliche und architektonische Erweiterung unserer              Künstler leben in der Stadt, gerade auch im Vergleich mit Berlin,
                              knapp 200-jährigen Geschichte.                                           Leipzig und Köln. Ist dieses Fehlen eines „kreativen Humus“
                              Kultur//Frankfurt: Der Sammler Harald Falckenberg bezeichnete            ein Problem für die Ausstellungsstadt Frankfurt?
                              Frankfurt einmal als Kaufmannsstadt, die ähnlich wie Köln, Ham-          Hollein: Ich würde nicht vom Fehlen eines „kreativen Humus“
                              burg und Leipzig ein gutes Pflaster für Gegenwartskunst sei. Was         sprechen. Immerhin haben wir mit der Städelschule eine der
                              bedeutet das für Museen, die nicht auf Zeitgenössisches setzen?          international wichtigsten Kunsthochschulen vor Ort, und die
Foto: © Städel Museum

                              Hollein: Ich betrachte das Nebeneinander von Gegenwartskunst             HfG in Offenbach zählt zu den bedeutendsten Hochschulen für
                              und der Kunst aus vergangenen Epochen stets als Bereicherung             Visuelle Kommunikation und Produktgestaltung in ganz
                              und gegenseitige Befruchtung – auch die Sammlung des Städel              Deutschland. Hier in Frankfurt passiert viel mehr, als man
                              ist ein überzeugendes Beispiel dafür, genauso aber die zahlreichen       gemeinhin denkt.
                                                                                                                                                                                    25
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    MUSEEN // FRANKFURT

                                                                        // Museum Judengasse
                                                                        Die Judengasse wurde 1462 errichtet und bestand bis ins 19. Jahrhundert.
                                                                        Am Börneplatz sind ihre archäologischen Reste zu sehen, die Geschichte
                                                                        des jüdischen Ghettos und des Börneplatzes werden in der Dependance
                                                                        des Jüdischen Museums in Ausstellungen erläutert.
                                                                        Kurt-Schumacher-Straße 10, Innenstadt, fon 297 74 19,
                                                                        http://juedischesmuseum.de/museumjudengasse.html
                                                                                 Haltestelle: Börneplatz, Börneplatz/Stoltzestraße, Konstablerwache

                                                                        // Museum für Kommunikation
                                                                        Im Museum für Kommunikation gelangt man zu den Anfängen der Infor-
                                                                        mationsgesellschaft. Die Jahrhunderte alte Geschichte der Nachrichten-
                                                                        übermittlung wird abwechslungsreich dargestellt, und sogar der erste
                                                                        selbst gebaute Telefonhörer von Philipp Reis ist hier zu sehen.
                                                                        Schaumainkai 53, Museumsufer, fon 606 00, www.mfk-frankfurt.de
                                                                              Haltestelle: Untermainbrücke, Willy-Brandt-Platz, Schweizer-/Gartenstraße

                                                                        // Jüdisches Museum
                                                                        Die wechselvolle, von Pogromen und schließlich vom Massenmord im
                                                                        Nationalsozialismus geprägte Geschichte der Frankfurter Juden kann seit
                                                                        1989 im Rothschild-Palais erkundet werden. Man erhält einen Überblick
                                                                        über Kultur und Religion des Judentums – Wechselausstellungen
                                                                        beleuchten besondere Themen.
                                                                        Untermainkai 14–15, Bahnhofsviertel, fon 21 23 50 00, www.juedischesmuseum.de
                                                                              Haltestelle: Willy-Brandt-Platz
     Foto: Frank Seifert

    // Stoltze-
                                                                                                                                                          Foto: Astrid Biesemeier

    Museum
    Ein Autorenleben auf 120 Stufen! Bilddokumente, Texte
    und Möbel zu und von Friedrich Stoltze (1816–1891)                  // Goethe-Haus und Goethe-Museum
    ziehen sich durch einen denkmalgeschützten Renaissance-             Goethes Elternhaus zählt zu den bedeutendsten und beliebtesten
    treppenturm. Anders als zu Lebzeiten ist der Frankfurter            Dichtergedenkstätten Deutschlands. Wer nicht nur sehen möchte,
    Mundartdichter heute mit seinen humoristischen, satiri-             wo der Dichterfürst aufwuchs, kann im angegliederten Goethe-
    schen und kritischen Texten auch bei Nichtfrankfurtern              Museum noch eine kleine Zeitreise unternehmen und noch mehr
    äußerst beliebt.                                                    Goetheambiente tanken: Vierzehn Räume bieten einen Rundgang
                                                                        durch die Malerei der Goethezeit.
    Töngesgasse 34–36, Innenstadt, fon 26 41 40 06,
    www.frankfurter-sparkasse.de                                        Großer Hirschgraben 23–25, Innenstadt, fon 13 88 00, www.goethehaus-frankfurt.de
           Haltestelle: Hauptwache                                             Haltestelle: Hauptwache

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                                                                                 // Deutsches
                                                                                 Architekturmuseum
                                                                                 Das Deutsche Architekturmuseum versteht sich als Ausstellungs-
                                                                                 halle und Diskussionsforum für aktuelle Fragen der Architektur.
                                                                                 Wechselausstellungen behandeln Themen der Architektur und
                                                                                 des Städtebaus des 20. und 21. Jahrhunderts, die Daueraus-
                                                                                 stellung „Von der Urhütte zum Wolkenkratzer“ veranschaulicht
                                                                                 anhand von 25 Modellpanoramen die Entwicklungsgeschichte
                                                                                 der Architektur. Das in einer neoklassizistischen Doppelvilla am
                                                                                 Museumsufer gelegene Haus wurde von dem renommierten
                                                                                 Architekten Oswald Mathias Ungers zwischen 1979 und 1984
                                                                                 zum ersten Architekturmuseum Deutschlands und zu einem
                                                                                 besonderen Stück Architektur umgewandelt: Er entkernte die
                                                                                 Villa völlig und baute es seiner Architekturtheorie folgend eher
                                                                                 programmatisch denn funktional um. Seitdem überrascht das
                                                                                 Innere der schönen Villa den Besucher mit dem streng quadra-
       Foto: Uwe Dettmar

                                                                                 tischen Raumraster und vor allem dem „Haus im Haus“, das
                                                                                 als Sinnbild der Architektur zu verstehen ist.
                                                                                 Schaumainkai 43, Museumsufer, fon 21 23 88 44, www.dam-online.de
                                                                                       Haltestelle: Untermainbrücke, Willy-Brandt-Platz, Schweizer-/Gartenstraße

      // Dommuseum
      Im Dom der Freien Reichsstadt Frankfurt wurden die Kaiser des
      deutschen Reichs gekrönt. Die Geschichte des Doms St. Bartholo-
      mäus wird im Dommuseum dokumentiert, das im mittelalterlichen
      Kreuzgang des Doms zu einem chronologischen Rundgang einlädt.
      Domplatz 14, Altstadt, fon 13 37 61 86, www.dommuseum-frankfurt.de
            Haltestelle: Dom/Römer, Römer/Paulskirche oder Hauptwache
                                                                                     Foto: Norbert Miguletz, Frankfurt

      // Frankfurter
      Feldbahnmuseum e.V.
      Spaß und Nostalgie verspricht eine Fahrt mit einer originalen
      Dampflokomotive. Außerdem können Besucher in die Arbeitswelt
      der Feldbahn eintauchen und den Fahrzeugpark bestaunen. Das
      Museum ist eines der größten Technikmuseen in Frankfurt.
      Am Römerhof 15F, Bockenheim, fon 70 92 92, http://www.feldbahn-ffm.de         // Museum für
            Haltestelle: Feldbahnmuseum
                                                                                    Angewandte Kunst Frankfurt
                                                                                    Inmitten eines großen Parks kann man Stil sehen und lernen.
      // Verkehrsmuseum                                                             Es ist eines der bedeutendsten internationalen Museen seiner
      Pferdebahnwagen von 1872, Straßenbahnen aller Modelle und                     Art und versammelt Kunst, Design und Kunsthandwerk ver-
      Generationen, Oldtimeromnibusse und Fahrzeugmodelle sind hier                 schiedener Kulturen vom 12. bis 21. Jahrhundert. Ein Erlebnis
      zu sehen. Schilder und Signalanlagen vervollständigen den Über-               ist auch der kubistische, lichtdurchflutete Neubau von Star-
      blick über die Geschichte des öffentlichen Nahverkehrs in Frankfurt.          architekt Richard Meier. Und natürlich äußerst stilvoll.
      Rheinlandstraße 133, Schwanheim, fon 21 32 31 31,                             Schaumainkai 17, Museumsufer, fon 21 23 40 37,
      www.hsf-ffm.de/verkehrsmuseum-frankfurt.html                                  www.angewandtekunst-frankfurt.de
             Haltestelle: Rheinlandstraße                                                 Haltestelle: Städel, Otto-Hahn-Platz, Willy-Brandt-Platz

                                                                                                                                                                   27
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