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L
      Geschäftsbericht
     und Jahresrechnung
       Luzerner Theater

18
19                   T
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Geschäftsbericht 18/19

             Inhalt
             Personelles4
             Editorial5
             Zahlenspiel I                                 8
             Die ganze Welt auf 2000 Kubikmetern          10
             Wir kleben Ideen an die Wand – und setzen um 16
             Theater als Lernort und Spielwiese           20
             Nur gemeinsam erreichen wir einen Mehrwert   22
             Zahlenspiel II                               24
             Spielplan26
             Besucherstatistik28
             Herkunft der Besucher                        31
             Abonnementsstatistik33
             Vermittlungsprojekte34
             Erfolgsrechnung38
             Bilanz39
             Anhang zur Jahresrechnung                    42
             Revisionsbericht46
             Dank50
             Impressum52

             Unsere Bilder können jetzt tanzen,
             sprechen und singen. Probieren Sie
             es mit Ihrem Handy aus!

        1
             Laden Sie die G
                           ­ ratis-
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             Android ­herunter.

2
    Öffnen Sie im
    Hauptmenü die Funktion
    «scannen».

           3
                  alten Sie die Kamera auf
                 H
                 das mit    markierte Bild und
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Geschäftsbericht 18/19

Personelles
Stiftungsrat               Geschäftsleitung              Adresse
Birgit Aufterbeck Sieber   Benedikt von Peter            Luzerner Theater
Präsidentin                Intendant                     Theaterstrasse 2
                                                         6003 Luzern
Peter Mendler              Adrian Balmer
                                                         Tel 041 228 14 44
Vizepräsident / Finanzen   Verwaltungsdirektor
                                                         Fax 041 228 14 40
Rosie Bitterli Mucha       Peter Klemm                   contact@luzernertheater.ch
Delegierte Zweckverband    Technischer Direktor
Stadt Luzern
Franz Egle                 Revisionsstelle
Stefan Graber              Finanzkontrolle des
Delegierter                Kantons Luzern
Theaterclub Luzern
Pierre Peyer               Stiftung
Delegierter Luzerner       Luzerner Theater
Sinfonieorchester          Stadt Luzern
Regula Roth-Koch           Kanton Luzern
Delegierte Personal
                           Gemeinden: Adligenswil,
Stefan Sägesser            Buchrain, Dierikon, Ebikon,
Delegierter Zweckverband   Emmen, Hergiswil NW,
Kanton Luzern              Horw, Kriens, Meggen,
Gisela Widmer              Rothenburg, Schwarzenberg
                           Theaterclub Luzern

Ehrenpräsidenten
Peter Becker
Kurt W. Meyer

4
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Geschäftsbericht 18/19

Editorial
Geschätzte Leserin, geschätzter Leser, liebe Theaterbesucherinnen und -besucher

«Neue Formen» – so lautete das Credo unserer Spielzeit 18/19. Von Beginn an lösten
wir es konsequent auf den verschiedensten Ebenen ein. Wir wollten mutig sein und wir waren es.
    Wer sich an den Anfang der Spielzeit erinnert, sieht noch einmal die Szenen der Oper
«Im Amt für Todesangelegenheiten» vor dem geistigen Auge vorüberziehen. Schräg war es,
die Musik nicht verortbar irgendwo zwischen Sound und Geräusch oszillierend, die Hand-
lung manchmal direkt aus einem Film Jacques Tatis entsprungen. Wahrlich eine neue Form.
Oder «Paddington Bär», eine Tanz-Produktion, die Kinderaugen zum Glänzen brachte.
Oder «Roméo et Juliette», die Oper, die am besten zog, und in der die junge Luzernerin
­Regula Mühlemann verzauberte. Oder «Don Giovanni», durch die Nachtsichtkamera gesehen
 und unter dem Einsatz von viel Videotechnik spürbar gemacht. Faber, der sich in «Zappa on
 the Hill» auf dem Sonnenberg mit eigenen Gedankenassoziationen über das Musikbusiness von
 heute mitten in Zappa zoomte. Die afrikanischen Performer, die mit ihren Maschinenkörpern
 («Les robots ne connaissent pas le blues») die «Entführung aus dem Serail» zerlegten und
 neu zusammenfügten. «Cybercity», ein Unikat an jedem einzelnen Abend, ein Extrem­
 versuch, sich über Monate in Fabrikhallen in Emmenbrücke einzurichten und ihnen die
 Kulissen abzugewinnen. Die Spiegelung der Box und der Bühne mit «Schuld» und mit
 «Sühne», ein energetischer Akt, der keinen verschonte.
    Wir versuchten, niemanden kalt zu lassen. Wir konnten uns nicht immer verständigen und
 mussten Formabweichungen hinnehmen, die wir aus dem Vorjahr nicht gekannt hatten. Der
 eigene Anspruch, unbekanntes Terrain betreten zu wollen, liess sich am Ende in den Auslastungs-
 zahlen ablesen: In der Sparte Schauspiel bezahlten wir einen Preis für den Wagemut, während
 insbesondere in der Oper und im Tanz die Steigerung des Zuspruchs beträchtlich war.
    Neue Formen beinhalten den Aufruf zur Tat. Neu formen, hiess der eigene Anspruch.
 Wir nahmen ihn wörtlich. Mit einer Innovativen Organisationsentwicklung (IOE) wagten
 wir uns an einen gedanklichen Um- und Neubau des Luzerner Theaters. Von unten nach
 oben, unter Einbezug aller Kräfte machten wir uns daran, die Prozesse in unserem B      ­ etrieb
 zu untersuchen und zu verbessern. Dieser angestrebte Wandel ist nicht auf einen neuen
 Masterplan einer hierarchischen Spitze gemünzt, sondern definiert sich täglich über einzelne
 Aktionen im Kleinen. Wir starteten ihn 2018 und werden ihn vorantreiben. Die Mitarbeiten-
 den stiegen mit Lust ein. An sie alle, die in der Spielzeit für das Luzerner Theater gewirkt
 haben, geht unserer besonderer Dank. Doch lesen Sie selber mehr ab Seite 16 in unserem
 Geschäftsbericht, der übrigens eine neue Form erhalten hat.
    Zücken Sie Ihr Handy. Laden Sie die App von «Xtend». Richten Sie die Kamera auf unsere
 Fotos in diesem Bericht und erleben Sie, wie die Bilder lebendig werden und aus dem Papier
 heraustreten. Wir testen mit Ihnen diese neue technologische Form und laden Sie ein, mit uns
 noch einmal das Theaterjahr 18/19 zu durchleben.
    Viel Vergnügen.

Birgit Aufterbeck Sieber
Benedikt von Peter
                                                                                               5
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«Roméo et Juliette»
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Geschäftsbericht 18/19

Zahlenspiel
zur Spielzeit 18/19

                                689
Das Luzerner Theater ist das einzige,
professionelle Mehrspartentheater
in der Zentralschweiz.

                                     Mitarbeitende

                                           388
                                     inklusive Luzerner Sinfonieorchster

     Davon mehr als die
         Hälfte fix oder
regelmässig angestellt
       oder im Einsatz
            180

                           Jahre alt
                           wurde das
                                                         Nationen

                           Luzerner
                           Theater 2019

1995
wurde von der Stadt Luzern,
dem Kanton Luzern, zwölf Gemeinden
                                     Mitarbeitende
                                     aus

sowie dem Theaterverein Luzern
die Stiftung Luzerner Theater
gegründet, die heute das Theater
betreibt.
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Produktionen

                      37
                                                                 111,13%
348            Aufführungen     Die höchste Auslastung
                                  hatte die Oper «Roméo
                               et Juliette» mit 111,13%

                                                                           75,24%
                                  Die durchschnittliche
                              Auslastung über die ganze
                                Spielzeit betrug 75,24%
                              Blick auf die Verteilung der Auslastung:
                              82,28% Oper
                              59,46% Schauspiel
                              80,74% Tanz
                              90.03% Diverses
                              83,05% Figurentheater

75,24 %
                                       Platz

besetzte Plätze.
Das ist besser als 17/18
mit 74,31%.

Eröffnung des Stadttheaters
                                                      der grössten
mit der Aufführung
von Friedrich Schillers
                                                      Zentralschweizer
«Wilhelm Tell»                                        Arbeitgeber

7.11.                            Seit               grosse

1839
                              Beginn               Renovationen,
                                                   Um- oder
                                                  Anbauten
                                                                                9
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Produktionsleiter Roland Glück (links)
und Bühnenmeister Markus Bisang.
Geschäftsbericht 18/19

               Die ganze Welt
               auf 2000 Kubikmetern
               Handwerkliches Geschick, präzis getaktes Zeitmanagement,
               vorausschauende Planung, aber auch eine erfinderische Ader
               und Improvisationskunst. Das sind die operativen Requisiten,
               die es braucht, um das Luzerner Theater als Unternehmen
               vorwärts zu bringen. Eine Reportage über das Handwerk und
               seine Gesichter.

               Vorhang auf, für Menschen, die das Luzerner       lich und künstlerisch anspruchsvolle Berufe,
               Theater voranbringen. Hier geht es um Frau-       die hier ausgeübt werden. Vom Konzeptent-
               en und Männer, die hinter der Bühne wirken        wurf bis zur Premiere kann es lange dauern.
               oder die nur dann auf der Bühne arbeiten,         Bei gewissen Aufführungen ist ein Jahr Vor-
               wenn die Scheinwerfer ausgeschaltet sind.         ausplanung keine Seltenheit. Und weil pro Jahr
               Es sind diese Mitarbeitenden des Luzerner         gegen zwanzig eigene Produktionen realisiert
               Theaters, die mitverantwortlich sind, dass ein    werden mit insgesamt 350 Aufführungen, läuft
                                                                 einiges parallel. Das ist schwer zu planen und
                                                                 logistisch anspruchsvoll. Teamwork ist nicht

«Eine Produktion                                                 nur gut, sondern schlicht eine Notwendigkeit
                                                                 im Luzerner Theater. Anders geht es nicht.
orientiert sich immer an
der vorhandenen Bühne.»                                          Die Meister der Bühne
                                                                 Auf der Bühne beginnt sie, und dort endet sie
Roland Glück                                                     auch. «Eine Produktion orientiert sich immer
                                                                 nach der vorhandenen Bühne», erläutert Pro-
                                                                 duktionsleiter Roland Glück (55), «und die ist
                                                                 in unserem Theater zwölf Meter breit, zwölf
               Theaterstück, eine Oper oder eine Tanzauf-        Meter tief und aufgrund der Deckenverhält-
               führung auf die Bretter kommt, die die Welt       nisse zwischen 13 und 15 Meter hoch.» Das
               bedeuten. Dort wo die Welt im Kleinen statt-      entspricht einer Kubatur von rund 2000 Ku-
               findet. Immer wieder.                             bikmetern. Darin spielt sich dann alles ab,
                   In der abgelaufenen Spielzeit hat das Lu-     was die Theaterbesucherinnen und -besucher
               zerner Theater exakt 689 Mitarbeitende ge-        begeistern soll. Daher werden alle Produktio-
               zählt. Dieses Unternehmen gehört zu den           nen vorerst von den Bühnenmeistern darauf-
               hundert grössten Arbeitgebern der Zentral-        hin geprüft, ob sie in die vorhandene Struktur
               schweiz. Fast die Hälfte der Belegschaft arbei-   passen. Roland Glück sagt: «Dieses Haus hat
               tet im technischen Bereich. Hierzu gehören die    eine Kultur: Wir versuchen immer, das Maxi-
               Werkstätten, die technischen Abteilungen und      mum aus unseren Ressourcen herauszuholen.
               das Probenhaus im Südpol. Es sind handwerk-       Es ist wichtig, dass wir von Beginn weg in den

                                                                                                             11
Geschäftsbericht 18/19

Prozess eingebunden werden, damit wir über-            Die Bauprobe, das ist das Herzstück für
haupt zuverlässig einschätzen können, ob es         die Bühnenmeister. Hier gilt es, die Dimen-
dann auch tatsächlich funktioniert.»                sionen und die Funktionen zu überprüfen. Es
   Roland Glück hat seine Ausbildung zum            gibt unzählige Details, die zu beachten sind.
Bühnenmeister in Deutschland gemacht. Er            Es geht um Abläufe, auch um Sicherheit. Und
war lange Jahre selbständig als Projektleiter       es gilt auch, immer wieder Neues auszuprobie-
für verschiedene Theaterhäuser unterwegs,           ren, betont Roland Glück: «Bei uns gibt es kei-
ehe er 2003 nach Zürich kam und nur ein Jahr        ne Serien. Jedes Bühnenbild ist ein Unikat und
später, 2004, beim Luzerner Theater landete.        stellt unterschiedlichste Ansprüche an Statik,
«Ein Glücksfall für beide», scherzt er und          Technik, Materialien und Anordnung.»
meint es auch ein bisschen ernst. Er koordi-
niert die verschiedenen Bühnenmeisterinnen
und -meister sowie Bühnentechnikerinnen
und -techniker, die dafür verantwortlich sind,
dass innerhalb dieser relativ knappen Platz-
verhältnisse das Bühnenbild solide steht.
   Markus Bisang (52) ist seit 21 Jahren Büh-
nenmeister und kam eher zufällig zum Job. Der                                 «Wir sind Fälscher
gelernte Landmaschinenmechaniker wollte im
Grunde bloss etwas Geld verdienen vor einer
                                                                                  und Kopierer.
geplanten Weltreise, nahm einen Nebenjob                                        Alles, was einen
beim Luzerner Theater an und blieb hängen.
Er ist ein Quereinsteiger wie er im Buche steht,
                                                                               Anstrich braucht,
hat aber seine Berufung definitiv gefunden.                                        machen wir.»
Den Beruf des Bühnenmeisters kann man in
                                                                                         Leyla Zorlu
der Schweiz, im Gegensatz zu Deutschland,
bislang nicht erlernen. Markus Bisang hat sich
die nötigen Fertigkeiten sprichwörtlich er-
arbeitet. Es braucht handwerkliches Geschick,
aber auch den Mut zur Improvisation, denn
nicht alles läuft immer nach Plan. Im Thea-
ter ist es wie im Leben. Genau das schätzt er:      Die Meisterinnen täuschend
«Wenn Probleme auftauchen, worauf wir eine          echter Fälschungen
gute Lösung suchen müssen, dann macht die           Brigitte Schlunegger (54) ist die Leiterin im
Arbeit doppelt Spass. Das reizt mich», sagt er.     Malersaal der Theaterwerkstatt an der Bürgen-
   Drei Bühnenmeisterinnen und -meister und         strasse. Ein industriell anmutendes Gebäude,
Roland Glück – der Chef legt oft selber Hand        das mitten im Wohnquartier «Tribschenstadt»
an – sind dafür verantwortlich, dass auf der        ein markanter Blickfang ist. Im Sommer 2019
Bühne alles zum richtigen Zeitpunkt an sei-         feierte die Werkstatt in Diensten des Luzer-
nem Platz steht. Das ist eine logistische Parfor-   ner Theaters ihr 50-jähriges Bestehen. In der
celeistung bei fünf bis sechs parallel laufenden    Werkstatt arbeiten Schreiner, Theatermaler
Produktionen. Der Zeithorizont für den Auf-         und -plastiker, eine Tapeziererin, ein Schlosser
und Abbau der Bühne beträgt maximal drei bis        und zwei Bühnenbildassistenten unter der Lei-
vier Stunden. Da muss jeder Handgriff sitzen.       tung des Werkstattchefs Marco Brehme.

12
Geschäftsbericht 18/19
Leyla Zorlu, lernende Theatermalerin (links),
und Brigitte Schlunegger, Leiterin im Malersaal
der Theaterwerkstatt.

Thomas Künzel, Leiter Probenhaustechnik im Südpol.
                                                                        13
Geschäftsbericht 18/19

    Die Jüngste im Bunde ist Leyla Zorlu             «Heute sind die jungen Bühnenbildnerinnen
(19) aus Winterthur. In der Sekundarschule           und -bildner mit virtuellen 3-D-Modellen di-
schnupperte sie als Theatermalerin. Sie ging         gital unterwegs. Wir hingegen arbeiten gegen-
ins Gymi, merkte aber, dass dies nicht das           ständlich und sind dadurch näher an der sugge-
Richtige für sie war. Stattdessen absolvierte sie    rierten Realität.»
einen gestalterischen Vorkurs und fand dort              Wie auch für die Bühnenmeister ist die Bau-
die Inspiration für ihre Wahl. Sie bewarb sich       probe entscheidend für die Mitarbeitenden der
in Luzern und ist seit zwei Jahren als Lernen-       Werkstatt. In dieser Probe werden die Aus-
de tätig. Die Lehre als Theatermalerin dauert        masse 1:1 aufgebaut. Alles muss stimmen für
vier Jahre, wöchentlich fährt Leyla Zorlu nach       die Premiere. Brigitte Schlunegger sagt: «Für
Zürich in die Schule für Gestaltung. Derzeit         mich ist die Premiere im Theater der wahre Ab-
sind lediglich acht Lernende in Ausbildung,          schluss unserer Arbeit. Sozusagen unsere Der-
alle Lehrgänge in ein und derselben Klasse.          niere, die Bestätigung unserer Arbeit. Wenn
Das ist notgedrungen so bei einer derart exklu-      alles gut über die Bühne geht, herrscht bei uns
siven Lehre. Allgemeine Wissensthemen und            eine ausgelassene, freudige Stimmung.»
Kunstgeschichte, aber auch praktische Fächer
wie Farbchemie oder Materialkunde stehen auf         Der Meister der Proben
dem Unterrichtsprogramm. Leyla Zorlu be-             Übung macht den Meister. Diese Maxime ge-
deutet ihr Beruf eine Mischung aus Kunst und         hört zum Selbstverständnis von Thomas Kün-
solidem Handwerk. «Wir sind Fälscher und             zel (57), Leiter Probenhaustechnik im Südpol,
Kopierer. Alles was einen Anstrich braucht,          einem weiteren Aussenposten des Luzerner
machen wir: Böden, Wände, Möbelstücke oder           Theaters. Das Luzerner Theater betreibt hier
auch Gemälde». Das Bearbeiten von Oberflä-           vier Probenbühnen, alle in derselben Grös-
chen, zum Beispiel als täuschend echte Simu-         se wie die originale Theaterbühne, und ver-
lation von Beton auf einer Holzgrundlage oder        fügt über Lagerraum für allerlei Requisiten
das Grundieren von Baumwollstoff gehören             und Kostüme, die sich im Laufe der Jahre an-
zu ihrer Arbeit, die so vielfältig ist wie die An-   sammeln. Dazu kommen noch ein Tanz- und
sprüche der Bühnenbildner. Sie pendelt täglich       Chorsaal für das Trainieren und Üben. Tho-
von Winterthur nach Luzern. Das sei gerade           mas Künzel gibt unumwunden zu: «Darum be-
noch mit dem Zug zu bewältigen. Nach der             neiden sie uns in der Schweizer Theaterszene.»
Lehre sei sie offen für alles, wie sie meint. Auch      Thomas Künzel ist seit 2008 beim Luzerner
eine Zirkustournee würde ihr gefallen.               Theater, vorher war er 18 Jahre lang in Bonn
    Ihre Lehrmeisterin, Brigitte Schlunegger,        an der Bonner Oper als Theater- und Bühnen-
stammt ursprünglich aus Biel. Schon als Gym-         techniker tätig. Mit 45 Jahren wagte er den
nasiastin und Studentin hatte sie eine grosse        Sprung ins Ausland, ganz ohne Not, vorerst
Affinität fürs Theater. Erst mit dreissig Jahren     einfach mal zum Schauen, ob sich etwas ergä-
entschloss sie sich für den Theatermalerberuf.       be. Er bewarb sich in Luzern und bekam die
So kam sie nach Luzern in die Lehre und ist          Stelle. Der Reiz, in Luzern etwas Neues anzu-
seither hiergeblieben und heimisch geworden.         fangen war gross: «Ich erhielt die Möglichkeit,
Sie liebäugelte zwar mit einem Studium als           etwas zu bewegen».
Bühnenbildnerin, doch sie sagt: «Das Grob-              Bewegt war sein Leben schon vorher. In
flächige liegt mir mehr als das Kleinflächige».      der DDR gross geworden, sehnte er sich in
    Früher, erinnert sie sich, kamen mehr Mo-        seiner Adoleszenz, wie so mancher seiner Ge-
delle aus Holz und Karton in die Werkstatt.          neration, nach dem Wegzug in die «kapitalis-

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                tische Welt», wie er sagt. Daher lernte er den     zwei Wochen arbeitslos. Die Bonner Oper, im
                Beruf des Schiffbauers, ermöglicht dank der        Grunde – wie er meint – ein hässlicher Bau,
                Vermittlung eines Schiffkapitäns und Freun-        zog ihn an. Er bewarb sich spontan und ebenso
                des seiner Familie, und erhoffte sich dadurch      spontan bekam er die Stelle als Theater- und
                                                                   Bühnentechniker. Die letzten zehn Jahre an
                                                                   der Bonner Oper war er verantwortlich für
«Wir schustern,                                                    alle Probenbühnen und Aussenspielstätten.
                                                                       In der Schweiz fühlt er sich heute mittler-
flicken, kleben, sind                                             weile zu Hause. Heimat sei für ihn, wo man

erfinderisch, wenn es                                             sich wohlfühle. Thomas Künzel geht auf in
                                                                  seiner Arbeit als «Chef der Proben» beim
notwendig ist.»                                                   Luzerner Theater. Er ermöglicht den Regis-
Thomas Künzel
                                                                  seuren, Bühnenbildnern und Künstlern eine
                                                                  weitgehend treue Simulation ihrer Stücke.
                                                                  «Unsere Aufgabe besteht darin», präzisiert
                                                                  er, «die Probenbühne so einzurichten, dass
                                                                  die Laufwege, die Requisiten und das Um-
                dereinst den Seeweg in die Freiheit. «Ich bin     feld möglichst nah dem fertigen Stück auf der
                im Grunde Schiffsbauer wider Willen gewor-        Bühne nachempfunden werden.» Es geht um
                den», sinniert er, wenn auch die Ausbildung       präzise logistische Abläufe und räumliche Si-
                sich später als wertvoll für seine spätere Kar-   mulationen, damit die Künstler das richtige
                riere erweisen sollte. Sein Vater, ein ehemali-   Timing finden und ein Gefühl für den Büh-
                ger Schlosser, war zu der Zeit in den Siebzi-     nenraum entwickeln.
                gerjahren Verwaltungsdirektor am «Theater              Dazu braucht er den Mut zur Improvisation
                der Freundschaft» im damaligen Ostberlin          und auch viel handwerkliches Geschick: «Wir
                und schaffte es später bis zum Intendanten        schustern, flicken, kleben, sind erfinderisch,
                des Schauspielhauses Berlin. So kam der Sohn      wenn es notwendig ist.» Im Südpol bietet
                schon früh in die Welt des Theaters. Beim Me-     das Luzerner Theater einen grossen Fundus
                tropoltheater amtete Thomas Künzel während        an Kostümen, Requisiten und Technik. Die
                acht Jahren als Theater- und Bühnentechniker      Materialien werden konsequent verwertet. Es
                und lernte dort «aus nichts, was zu machen, zu    sei eine Notwendigkeit, mit diesen Ressour-
                improvisieren». In dieser Zeit absolvierte er     cen ökonomisch umzugehen. Scharniere und
                seine Ausbildung zum Bühnenmeister.               ­Haken der Konstrukte werden über Jahre hin-
                   Diese Erfahrung kommt ihm heute bei             weg verwendet. Hier kommt die ostdeutsche
                weit besseren Bedingungen in Luzern zugute.        Sparsamkeit zum Ausdruck. Man wird immer
                1988 stellte er einen Ausreiseantrag und konn-     von der Vergangenheit eingeholt.
                te noch vor dem Fall der Berliner Mauer nach
                Bonn ausreisen: «Es ging unheimlich schnell.
                Ich stand plötzlich da mit einem einzigen Kof-
                fer im Berliner Hauptbahnhof und durfte mit
                25 Jahren zum ersten Mal in die kapitalistische
                Welt.» Er stieg in Bonn aus dem Zug und war
                auf Anhieb einfach nur zufrieden, erinnert er
                sich mit Wehmut. In Bonn war er lediglich

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Die Ideen der Belegschaft
kommen an: ein Ergebnis der
Innovativen Organisations­
               entwicklung.
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Wir kleben Ideen an
die Wand – und setzen um
In dieser Spielzeit hat das Luzerner Theater begonnen,
Innovationen systematisch abzuholen und zu realisieren.
Das ist nicht einfach, weil der Betrieb und die
Organisation schon viel Kompliziertes und eine hohe Zahl
an Gegensätzen zu meistern haben. Eine Reportage über
gutes Planen.

«Wir produzieren ständig Reibungen», sagt            Ein Beispiel. Die Verwaltung und die
­Adrian Balmer. Er ist der Verwaltungsdirektor    Dienstleistungsberufe wie Bühnentechniker
 des Luzerner Theaters, derjenige, der genau      oder Maskenbildnerin, Schreiner oder Be-
 rechnen und manchmal nein sagen muss. Er         leuchter stehen für Konstanz, Verlässlichkeit
 sagt den Satz ohne Beiklang, und er beschreibt   und für das Wiederkennbare, aber auch ten-
 damit ein Naturgesetz der Theaterwelt. Mehr      denziell für schwer zu Bewegendes. Die Gast-
 noch: ein Axiom der Welten, in denen Kreati-     teams, die während einer Spielzeit kommen
 vität auf Beständigkeit treffen.                 und gehen, bringen die Energie des Einma-
    Das Theater, das wir am Ende auf der Büh-     ligen, des Kreativen und des Wechselhaften,
 ne sehen, das ist die Summe von vielen Kämp-     aber auch viel Unruhe. Diese zwei Kräfte muss
 fen, von ebenso vielen Versöhnungen, und         man erst einmal zusammenbringen und kons-
 schöpft seine Kraft aus den Quellen der Ideen.   truktiv nutzen können. «Das ist kommerziell
    Doch wo genau verstecken sich diese Rei-      sehr anspruchsvoll», sagt Adrian Balmer, der
 bungen? Woher stammen die Einfälle und wer       besonders das Betriebswirtschaftliche im Blick
 treibt sie weiter? Werden sie gemeinsam ent-     hat. Gibt es verschiedene Meinungen, so muss
 wickelt oder oder werden sie verordnet? Und      man Kompromisse finden. «Das geschieht
 kann man das besser machen?                      immer sehr fair und auf einem partizipativen
    Zuallererst erwächst aus allen Gesprächen     Weg, eigentlich optimal», bescheinigt Balmer.
 mit der Geschäftsleitung des Luzerner Thea-         Benedikt von Peter, der Intendant, bestätigt
 ters die Erkenntnis, dass dieses Unternehmen     und hat doch eine eigene Sicht: «Ich würde
 voller Widersprüche ist. Hier prallen Gegen-     nicht von Konflikten sprechen, auch nicht da-
 sätze aufeinander, reiben sich Ansichten,        von, dass es einen Kampf zwischen Kunst und
 kreuzen sich Reisepläne. Diskutiert wird viel    Geld geben könnte. Was uns treibt ist vielmehr
 und oft, und daraus wachsen neue Gedanken        der Wandel an sich. Wir müssen uns finden in
 und Verbesserungen. Die Herausforderungen        diesen Prozessen. Unser Theater ist Wandel
 sind immens. Das Haus beherbergt nicht nur       auf Ansage.»
 verschiedenste Berufsbilder, es ist auch noch
 unterteilt in Teams, die unterschiedlichen Ge-   Einmal-Produktionen sind etwas wert
 setzmässigkeiten gehorchen und ihre eigenen      Als ebenso herausfordernd schätzt Peter
 Tempi kennen.                                    Klemm die unterschiedlichen Zeitachsen ein.

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Er ist der Technische Direktor des Luzerner            Bei von Peter, Balmer, Klemm und ihren
Theaters und damit der Dritte im Bunde bezie-      Teams ist das Stück schon sehr lange vor der
hungsweise im Leitungsgremium. Er spricht          ersten Probe auf der mentalen Bühne durch-
etwas an, was ausserhalb des Theaters oft nicht    getaktet. Das Teilbudget muss stehen. Was
verstanden und zu Unrecht kritisiert wird.         danach folgt ist ein Wechselspiel aller Spar-
Während ein normales Unternehmen danach            ten und Beteiligten: «Eigentlich wird ab Be-
strebt, Produkte oder Dienstleistungen seriell     ginn der Idee die Machbarkeit einer Produk-
herzustellen und so die Stückkosten senken zu      tion dauernd überprüft», sagt Peter Klemm.
können, ist ein Theater auf Gedeih und Ver-        Er denkt an das Sichern von Kapazitäten, an
derben und für ewige Zeit die Produzentin          Räume, Lagerstätten, Bühnenmaterial, aber
von einmaligen Ereignissen. Keine Spur von         auch an die komplexe, schwer planbare künst-
Skaleneffekten, wie die angestrebten Kosten-       lerische Seite, für die Benedikt von Peter ver-
verkleinerungen durch Wiederholungen oder          antwortlich ist.
Vervielfältigung von Abläufen in der Ökonomie
heissen. In einem Theater wie jenem in Luzern      Trainieren für das Neue Luzerner Theater
sind sie gar nicht denkbar, weil jedes Stück ein   Das alles klingt kompliziert – aber vor allem
Unikat ist. Einmalig. Die Anwendung des be-        spannend. Das spürt und erlebt man im Lu-
liebten ökonomischen Prinzips ist nur schwer       zerner Theater. Es ist, als ob sich in die diffi-
möglich, auch weil zu wenig Lagerflächen und       zile Liebesgeschichte von Romeo und Julia ein
viel zu weite Wege existieren. «Wir fertigen       Subtext eingeschlichen hätte: Der Intendant,
immer Prototypen», sagt Peter Klemm. Ein-          der ungeduldig den technischen Leiter angeht,
mal-Produktionen sind nun einmal teurer als        der kaufmännische Chef, der die Aufregung
Serien. Womit man wieder bei Adrian Balmer         ob der minderen Auslastung zu Beginn einer
angelangt wäre, der die Ausgaben und die Kos-      Produktion nur schlecht verstecken kann; der
tenkontrolle im Griff haben muss.                  technische Leiter, der auf eine zu enge Bud-
    Nur, wie macht man das?                        getvorgabe seines kaufmännischen Counter-
    Am besten lässt sich das eingespielte Vorge-   parts mit sanfter Renitenz reagiert; Teams,
hen des Leitungsteams mit von Peter, Balmer        die zwischen den kreativen Irrungen und den
und Klemm am Beispiel einer Produktion be-         Wirrungen des realen Alltags mäandern.
schreiben. Was eignet sich besser dafür als die        Das Luzerner Theater ist ein verrückt kom-
Auslastungs-Spitzenreiterin der Spielzeit, die     plexes Unternehmen, das indes eingespielten
Oper «Roméo et Juliette»?                          Sitzungs- und Diskussionsprozessen folgt.
    Als Benedikt von Peter die Oper von            Und diese – das ist seit dieser Spielzeit neu –
Charles Gounod ins Programm hat aufnehmen          sollen noch besser werden. Denn hier liegt ei-
wollen, hat die Rechnerei angefangen. Schon        niges Potential. Wenn sich nicht Produktionen
sehr lange vor der eigentlichen Spielzeit hat      skalieren lassen und Unikate bleiben, Prozesse
Adrian Balmer im Kopf kalkuliert und mit der       sind dafür wie gemacht. Sie kann man verviel-
Erfahrung von Peter Klemm die Kurzanalyse          fältigen und effizienter gestalten. Von unten
gemacht. Ausstattungsbudget, Personalkosten        versucht sich das Haus aufzufrischen. Schritt
abschätzen, danach die Ertragschancen und          für Schritt. «Innovative Organisationsent-
das Potential für das Finden von Drittmitteln      wicklung» nennt sich das Vorhaben, kurz IOE.
eruieren. Mindestens ein Jahr bevor sich der           Hinter dem schwierigen Begriff versteckt
Vorhang ein erstes Mal öffnet, sind die Auf-       sich ein einfaches Vorgehen: In jeder Abteilung
wendungen und Erträge durchgerechnet.              hängt eine Pinwand, auf der vollgeschriebene

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Notizzettel kleben. Gute Ideen sind gefragt.      kritisierte interne Kommunikation verbessert.
Die Mitarbeitenden machen mit und stecken         So versenden Geschäftsleitung und Stiftungs-
dem Leitungsteam regelmässig die besten Vor-      ratspräsidentin regelmässig Personalinforma-
schläge zu. Sie flattern aus dem Chor herein,     tionen. Neuerdings existieren eine monatli-
aus der Beleuchtungsabteilung, aus der M
                                       ­ aske.    che interne Information und ein offener Tisch
Der Technische Direktor, Peter Klemm, lei-        mit ebenso offenen Aussprachen zwischen den
tet das Projekt zusammen mit fünf Mitarbei-       Teams und der Geschäftsleitung.
tenden aus dem Theater, die sich freiwillig für       Bottom up, von unten nach oben, verlaufen
diese Expedition gemeldet haben. Angesiedelt      die Neuerungen im Luzerner Theater. Das
ist es ganz an der Spitze des Unternehmens, im    passt, denn nicht nur die Konflikte des Alltags
dreiköpfigen Leitungsteam, unterstützt durch      gilt es anzugehen und kreativ umzudeuten, die
den Stiftungsrat.                                 Ideen für das neue Luzerner Theater sind drin-
    Peter Klemm sagt, dass man bislang sehr       gend gesucht. Auch für diese Liebesgeschichte
zufrieden mit dem Prozess sei. Die Abteilun-      trainieren die Teams schon seit längerem.
gen wirken dynamisiert. Die neue Chance zur
Mitsprache wird genutzt. Nebst zahlreichen
kleineren und grösseren Optimierungen und
Weiterentwicklungen wurden innert zwölf
Monaten drei grosse Projekte lanciert sowie
mehrere Arbeitsgruppen ins Leben gerufen.
Beispiele: Eine Idee strafft und vereinfacht
den Produktionsablauf. Eine andere hat die

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Das Theater für Kinder und Jugendliche:
die Lern- und Lehrstätte für Demokratie
und Debatte.
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       In der Schule des Denkens
       Wer das Theater besucht, will etwas erleben
       und wird nicht selten herausgefordert.
       Mit Kindern zu Besuch in einem der Maschinenräume
       der Demokratie.

       Mittwochnachmittag. Eben erst ist es noch       Auseinandersetzung mit Themen, Menschen
       still gewesen im Gebäude. Die Garderobieren     und Situationen nicht als Einwegkommunika-
       sitzen unbeweglich, eine liest, sie warten. Es  tion verstanden wissen. Dieses Theater ist im
       ist die Ruhe vor dem Sturm, der gleich losto-   altgriechisch, klassischen Sinn ein «théatron»,
       ben wird. Von einem Moment auf den anderen      eine Schaustätte, an der Fest und Zeremonien
                                                       gefeiert werden, an der aber auch über Demo-
       ist es vorbei mit der Stille. Es poltert, und die
       erste Hundertschaft an Kindern kommt die        kratie und Politik nachgedacht und diskutiert
       Treppe ins Foyer heruntergepurzelt. Die vorü-   wird. Das Luzerner Theater kommt seinem
       bergehend in der Stille des Theaterpublikums    Bildungsauftrag nach und erfüllt damit die
       gebannte Energie bahnt sich ihren Weg. Die      Vorgaben für die Finanzierung durch die öf-
       Körper bewegen sich. Lachen, hüpfen, johlen.    fentliche Hand. Theater macht manchmal
       Es wird sofort nachgespielt, was zuvor auf der  nichtoffensichtliche Zusammenhänge oder
       Bühne erspäht worden ist, Zurufe, kleine Dis-   Situationen öffentlich. Theater ist immer ein
       kussionen. «Hast du das gesehen?» «Und als      Spiegel der Gesellschaft – und manchmal mag
       der Räuber so ausgeschaut hat.» «Am besten      man genau das nicht.
                                                          Doch gerade bei den Jüngsten ist dies sel-
                                                       ten der Fall. Die Vorfreude ist gross, wenn der
«Wochenlang                                            traditionelle Theaterbesuch ansteht und man

wird der Besuch noch                                   frühmorgens weiss, dass man heute mit der
                                                       Mutter oder mit dem Vater oder mit beiden
nachhallen.»                                           den Weg in die Stadt unter die Räder nehmen
                                                       wird. Die Aufregung ist gewaltig. Da ist auch
                                                       ein bisschen Angst, weil man nicht weiss, wie
                                                       der Räuber oder das Ungeheuer auf der Büh-
                                                       ne sein werden. Die Sandwiches für den Tag
       hat mir das gefallen.» Es ist der Augenblick, in der Stadt sind bald eingepackt, und später
       in dem ein normaler Schulbesuch im Luzerner wird man diese auf der Treppe zur Garderobe
       Theater zu Ende geht.                           hastig verspeisen. Wochenlang wird der Be-
          Zuvor haben die Kinder eine Sondervorstel- such noch nachhallen. Dann, wenn die Kinder
       lung genossen und den Publikumsraum gefüllt. einzelne erlebte Szenen nachspielen und nach-
       Sie sind nie ganz stillgesessen, nie ganz stumm sprechen und mit tiefer Stimme den Räuber zu
       gewesen. Es wäre ein Ding der Unmöglichkeit imitieren versuchen, der auch zu Hause unter
       und auch nicht gewollt, denn dieses Theater dem Esstisch verlieren wird. Wie zuvor schon
       möchte den Austausch, die Hingabe und die auf der Bühne.

                                                                                                    21
Geschäftsbericht 18/19

Weit über den eigenen
Bühnenrand hinaus denken
Wer in diesen Monaten über das Luzerner Theater nachdenkt,
der beschäftigt sich automatisch mit der Zukunft:
Wie soll die Institution in zehn, zwanzig Jahren aussehen?
Keine einfache Frage. Eine Projektierungsgesellschaft hat
sich ihr angenommen und plant das neue Theater.

Bottom up. Von unten nach oben also. So           winnt, eine entscheidende Rolle. An sie hält
heisst ein Credo, dem sich die Leitung und        sich die neu gebildete Projektierungsgesell-
alle so genannten Stakeholder des Luzerner        schaft, in der Vertreterinnen und Vertreter
Theaters verschrieben haben. Nicht alleine        vom Luzerner Theater, vom Luzerner Sin-
dort und in den Führungsetagen soll das Neue      fonieorchester und von Lucerne Festival und
Luzerner Theater erdacht und skizziert wer-       ein Vertreter der Privaten sitzen, genauso wie
den. Die Ideensuche haben sie deshalb bereits     die Stadt- und Kantonsdelegierten. Je fünf
vor einiger Zeit im normalen Alltag und bei
den wiederkehrenden Herausforderungen ge-
startet. Dort, wo die meisten Erfahrungen mit
Abläufen, kreativen Prozessen oder gelebten                                     «Nur zusammen
Widersprüchen gemacht werden. An der Zu-                                             können wir
kunft des Luzerner Theaters nehmen alle
teil – von der Garderobiere über den Tänzer,                                    einen Mehrwert
die Intendanz oder die Stiftungsrätin bis zum                                         schaffen.»
Stadtpräsidenten oder Regierungsrat.
    Das zweite Credo, das sich die Verant-
wortlichen auf die Fahne geschrieben haben,
lautet so: Wir wollen uns nicht beständig und
nur im eigenen Saft drehen. Das heisst nichts     Stimmen haben Kultur und Politik, wobei mit
anderes, als dass alle bereit und willens sind,   Beat Züsli der Stadtpräsident von Luzern das
weit über den eigenen Bühnenrand hinaus und       Präsidium übernimmt. Die eigens für den Fin-
jenseits der alten Mauern zu denken. Externe      dungsprozesses auf dem Weg zum Neuen Lu-
Hearings oder Besuche in fremden Theatern         zerner Theater eingerichtete Geschäftsstelle
sind ein Muss auf der Suche nach der idealen      befindet sich übrigens ebenfalls unter der Ob-
Kombination von Vision, Mehrwert, Betriebs-       hut der Stadt Luzern.
konzept, Raumprogramm und Kosten.                    Mit dem Arbeitsbeginn der Projektie-
    Beide Credos sind wichtig. Beide spielen      rungsgesellschaft Anfang 2020 ist ein ers-
gerade jetzt, in der Phase, in der die Planung    ter grosser Schritt getan. Der zweite besteht
eines Neuen Luzerner Theater an Fahrt ge-         aus einem offiziellen Wettbewerb, für den

22
Geschäftsbericht 18/19

Sie planen und unterstützen das Neue Luzerner Theater (v.l.n.r.): Numa Bischof Ullmann (Intendant Luzerner
Sinfonieorchester), David Keller (Geschäftsleiter Arthur Waser Stiftung), Arthur Waser (Stifter und Unterstützer),
Marcel Schwerzmann (Regierungs­rat Kanton Luzern), Birgit Aufterbeck Sieber (Präsidentin Stiftungsrat Luzerner
Theater), Beat Züsli (Stadtpräsident Luzern), Benedikt von Peter ­(Intendant Luzerner Theater), Manuel Kühne
(Co-Präsident t. Zentralschweiz) und Michael Häfliger (Intendant Lucerne Festival).

                die Finanzierung von privater Seite stammt.        um Präsidentin Birgit Aufterbeck Sieber und
                Damit ist auch aufgezeigt, um was es in der        die Projektleiter Peter Klemm und Stefan Vo-
                Sache Neues Luzerner Theater geht: um ein          gel (Betriebskonzept) die Führungsfunktionen
                klassisches ­Public-Private-Partnership-Modell.    übernommen. «Nur zusammen können wir
                Hier soll das geleichberechtigte Zusammen-         einen Mehrwert schaffen», sagt Birgit Auf-
                spiel von öffentlicher Hand, Institutionen und     terbeck Sieber stellvertretend und macht auch
                Privaten zu einem bestmöglichen Resultat ge-       gleich klar, dass es sich nicht um ein Wunsch-
                führt werden.                                      konzert handelt. Am Ende des Prozesses soll
                    Auch wenn es nun so klingen mag, gestar-       das Neue Luzerner Theater stehen. Der Wett-
                tet ist der Prozess nicht erst in diesen Mona-     kampf der Ideen ist im Gang und für alle Be-
                ten. Die Planerinnen profitieren von den Vor-      teiligten spannend.
                arbeiten einer Projektierungsgesellschaft, die
                in den vergangenen Jahren «von unten nach
                oben» alle Meinungen gesammelt hat. Inner-
                halb des Theaters haben dabei der Stiftungsrat

                                                                                                                 23
Geschäftsbericht 18/19

Das Luzerner Theater ist mehr als nur ein Standort:
Ein Überblick über die Produktionsstätten,
Probenbühnen und mehr.

                           Viscosistadt

                                               Luzerner Theater

                                                 Box                             Werkstatt an der
Sonnenberg                                                                        Bürgenstrasse

                                                       Winkel

                                                                Figurentheater

Probenhaus Südpol

Aufführungsorte
Biedermann und
die Brandstifter

Wertschöpfung
Das Luzerner Theater ist ein wirtschaftlicher Faktor.
Die Löhne, aber auch die Beiträge an regionale
Lieferanten fallen ins Gewicht (Angaben in CHF).

                                                                  3 588 690

            1579234
                                                                  Leistungen Luzerner
                                                                  Sinfonieorchester

                                                                 Agglomeration

            Stadt 1 105 672
            in der

            Luzern 15 837 318
Ausserhalb der
Zentralschweiz
                                                                 Luzern

       1 256 515
inkl. Ausserschwyz
                                                                 Löhne und Gagen
                                                                 (inkl. Nebenkosten und
                                                                 Sozialleistungen)

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Geschäftsbericht 18/19

                                                                                                                                                                                                                                                       1 500 000

  Sponsoring
                                                                                                                                                                                                                                                       1 250 000

  Das Luzerner Theater hat seine Sponsoringerträge seit
  der Gründung der Stiftung im Jahr 1996 sukzessiv gesteigert.
                                                                                                                                                                                                                                                       1 000 000

                                                                                                                                                                                                                                                        750 000

                                                                                                                                                                                                                                                        500 000

                                                                                                                                                                                                                                                        250 000

                                                                                                                                                                                                                                                              0
                                                                                                                                                                                                                                                          in CHF
      1995/96

                1996/97

                          1997/98

                                    1998/99

                                              1999/20

                                                        2000/01

                                                                  2001/02

                                                                            2002/03

                                                                                      2003/04

                                                                                                2004/05

                                                                                                          2005/06

                                                                                                                    2006/07

                                                                                                                              2007/08

                                                                                                                                        2008/09

                                                                                                                                                  2009/10

                                                                                                                                                            2010/11

                                                                                                                                                                      2011/12

                                                                                                                                                                                2012/13

                                                                                                                                                                                          2013/14

                                                                                                                                                                                                    2014/15

                                                                                                                                                                                                              2015/16

                                                                                                                                                                                                                        2016/17

                                                                                                                                                                                                                                   2017/18

                                                                                                                                                                                                                                             2018/19
BesucherInnen

                          46.7%                                                          19.3%                                                              3.5%                                                            2.5%
                          Stadt Luzern                                                   Agglomeration                                                      Kanton Nidwalden                                                Kanton Schwyz

                                                                                                                                                                                                                            1.5%
                                                                                                                                                                                                                            Kanton Aargau
                                                                                                                                                            3.4%
                                                                                                                                                            Kanton Zug

                                                                                                                                                                                                                            0.8%
                                                                                        Adligenswil, Buchrain,
                                                                                                                                                                                                                            Kanton Uri
                                                                                        Dierikon, Ebikon, Emmen,
                                                                                        Horw, Kriens, Meggen,
                                                                                        Rothenburg, Schwarzenberg
                                                                                                                                                            3.2%
                                                                                                                                                            Kanton Zürich
                                                                                                                                                                                                                            3.8%
                                                                                         12.3%                                                                                                                              übrige Kantone
                                                                                         Kanton Luzern

                                                                                                                                                            2.7%                                                            0.3%
                                                                                                                                                            Kanton Obwalden                                                 aus dem Ausland

                                                                                                          übrige
                                                                                                          Gemeinden

                      = 182 BesucherInnen
                                                                                                                                                                                                                                                               25
Geschäftsbericht 18/19

Spielplan 18/19

                                                                                                 Vorstellungen
                                                                                      Premiere

                                                                                                 Anzahl
Oper
Im Amt für Todesangelegenheiten UA              Klaus von Heydenaber             07.09.18            10
Kindertotenlieder               -> Box          Gustav Mahler, Matthew Herbert   08.09.18            10
Les robots ne connaissent pas le blues /        nach Wolfgang Amadeus Mozart     21.09.18              5
Die Entführung aus dem Serail
Roméo et Juliette                               Charles Gounod                   02.11.18            16
Don Giovanni                                    Wolfgang Amadeus Mozart          13.01.19            14
La traviata   WA                                Giuseppe Verdi                   01.02.19              6
Die Grossherzogin von Gérolstein                Jacques Offenbach                13.04.19            10
Zappa on the Hill UA            -> Sonnenberg   Faber trifft auf Zappa           29.05.19              5

Schauspiel
Traumland UA                    -> MS Saphir    Kata Wéber                       08.09.18            10
Open Kitchen         -> Box                     Festival in 5 Gängen             20.10.18            11
Biedermann und       -> Luzerner                Max Frisch                       17.11.18            29
die Brandstifter         Wohnungen
Grosse Bären weinen auch                        Miet Warlop                      20.11.18            16
Der Sandmann                                    E.T.A. Hoffmann                  06.12.18            14
Sühne            -> Box                         nach F. M. Dostojewski           30.01.19              8
Schuld                                          nach F. M. Dostojewski           30.01.19            12
Cybercity           -> Viscosi                  Ein Live-Film-Projekt            09.03.19            10
Alkestis!                                       Euripides                        22.03.19            12
Die Unscheinbaren      -> Box                   Franz von Strolchen              17.04.19            12
Bunkern          -> Box                         Corinne Maier und Team           05.06.19              7

Tanz
Tanz 28: New Waves UA/SE                        Cayetano Soto / Georg Reischl    13.10.18            12
Tanz 29: Paddington Bär UA      -> Box          Kinsun Chan                      01.12.18            14
Tanz 30: Orfeo ed Euridice                      Marcos Morau /                   23.02.19            13
                                                Christoph Willibald Gluck
Crescendo! Eine Jubiläumsgala                   Best of 10 Jahre                 05.05.19              3
                                                Kathleen McNurney
Dancemakers Series #10 UA       -> Südpol       Choreographien aus dem           23.05.19              7
                                                Tanzensemble

26
UA = Uraufführung                                                           Geschäftsbericht 18/19
SE = Schweizer Erstaufführung
WA = Wiederaufnahme

                                                                                               Vorstellungen
                                                                                    Premiere

                                                                                               Anzahl
Figurentheater
Hotzenplotz                                 Gustavs Schwestern               28.10.18                5
Frederick                                   Figurentheater Siegmar Körner    14.11.18                4
Wenn Fuchs und Hase sich gute Nacht sagen   Gustavs Schwestern Solo          24.11.18                4
Hands up!                                   Lejo                             01.12.18                3
Kleinformat                                 Gustavs Schwestern               07.12.18                8
Wilhelm Kasperli Tell                       Gustavs Schwestern               08.12.18                2
Herr Eichhorn und der erste Schnee          Wohlgensinger Engeli             12.12.18                4
                                            Puppenspiel GmbH
Schafe, Schnee und Stern                    Alma Jongerius                   22.12.18                2
Workshops                                   Gustavs Schwestern               12.01.19                4
Rabenschwarz und Naseweiss                  Thalias Kompagnons               19.01.19                3
Das hässliche junge Entlein                 Frauke Jacobi                    23.01.19                4
1+1=Kopfsalat                               Figurentheater Lupine            02.02.19                3
Der Tag, an dem Louis      -> Box           Gustavs Schwestern               16.03.19                6
gefressen wurde

Weitere Veranstaltungen
Klub Global                                                                  22.09.18                2
Bühnenpiraten                               Theater Improphil                04.10.18                4
Preisverleihung                             Kunstpreis Stadt Luzern          18.11.18                1
Öffentliche Führungen                                                        07.04.19                8
Réunion und Abonnentenanlass                Spielplanpräsentation 19/20      13.05.19                2
Sommernachtskonzert    -> KKL                                                15.06.19                1

Diverses
Inspiration - Gottesdienst                  Matthäuskirche                   02.09.18                4
Adventskalender                             Winkel                           01.12.18              23

Auswärtige Gastspiele
Im Amt für Todesangelegenheiten             Winterthur                       20.09.18                4
Tanz 27: Äffi                               Köln DE                          01.11.18                2
Tanz 27: Äffi                               Kaiserslautern DE                22.12.18                1
Don Giovanni                                Schaan FL                        29.05.19                1

                                                                                                    27
Geschäftsbericht 18/19

Besucherstatistik
In der Spielzeit 18/19 besuchten 62 785 Personen (Vorjahr: 73 684) die insgesamt 348 (349)
­ eranstaltungen des Luzerner Theaters. Die durchschnittliche Platzauslastung betrug
V
dabei 75.24 % (74.31 %).

Der Besucheranteil von Abonnentinnen und Abonnenten sowie Mitgliedern des T         ­ heaterclubs
­Luzern betrug mit 14 709 Personen (16 517) 23.43 % (22.42 %). 3112 Personen haben in der Spiel-
 zeit 18/19 das L
                ­ uzerner Theater zum ersten Mal besucht. An 484 (531) Vermittlungsprojekten des
 Luzerner ­T heaters haben sich weitere 35 581 Personen beteiligt (37 948); eine detaillierte Auflistung
 findet sich auf Seite 35.

-> Somit erreichte das Luzerner Theater 18/19 insgesamt 98 366 Personen (111 632).

Der Auslastungsgrad wird ermittelt, indem die Anzahl der Besucherinnen und ­Besucher an
den Veranstaltungen durch die Anzahl der an der gleichen Veranstaltung maximal zur Verfügung
stehenden Plätze geteilt wird. Als Gesamtzahl verfügbarer Plätze gelten 423 (Hauptbühne).
                                                               Vorstellungen

                                                                                                                       Abonnements
                                                                                                        Einzelkarten
                                                                                Belegung

                                                                                                        Besucher

                                                                                                                       Besucher
                                                               Anzahl

                                                                                Total

                                                                                                in %

Oper
Im Amt für Todesangelegenheiten UA                                 14           5 641      77.19%       4 461          1 180
Kindertotenlieder                -> Box                            10            869       72.42%         509           360
Les robots ne connaissent pas le blues /                             5           766       51.07%         500           266
Die Entführung aus dem Serail
Roméo et Juliette                                                  16           7 521      111.13%      5 997          1 524
Don Giovanni                                                       15           4 841      79.98%       3 916            925
La traviata WA                                                       6          1 982      84.92%       1 608            374
Die Grossherzogin von Gérolstein                                   10           2 146      61.49%       1 132          1 014
Zappa on the Hill UA     -> Sonnenberg                               5          1 045      69.67%       1 014              31
Total Oper 18/19                                                   81          24 811      82.28%      19 137          5 674
Total Oper 17/18                                                   80          21 718      74.76%      16 000          5 718

28
Vorstellungen

                                                                                                        Abonnements
                                                                                        Einzelkarten
                                                                Belegung

                                                                                        Besucher

                                                                                                        Besucher
                                               Anzahl

                                                                Total

                                                                                in %
Schauspiel
Traumland UA                    -> MS Saphir       10            490        61.25%       480                10
Open Kitchen         -> Box                        11            476        43.27%        349             127
Biedermann und       -> Luzerner                   29           1 005      100.00%        988               17
die Brandstifter         Wohnungen
Grosse Bären weinen auch                           16           4 373       65.39%      4 333              40
Der Sandmann                                       14           2 915       64.26%      1 918            997
Sühne           -> Box                               8           824        71.03%        676             148
Schuld                                             12           1 976       53.84%        721           1 255
Cybercity          -> Viscosi                      10           1 432       65.09%      1 207             225
Alkestis!                                          12           1 885      48.48%         878           1 007
Die Unscheinbaren      -> Box                      12            771        42.83%       407             364
Bunkern                         -> Box               7           190        30.16%        182                8
Total Schauspiel 18/19                           141           16 337       59.46%     12 139           4 198
Total Schauspiel 17/18                           134           31 617       76.62%     25 255           6 362

Tanz
Tanz 28: New Waves UA/SE                           12           3 841       75.67%      2 587           1 254
Tanz 29: Paddington Bär UA      -> Box             14           1 661       79.10%      1 017            644
Tanz 30: Orfeo ed Euridice                         13           4 523       85.48%      2 906           1 617
Crescendo! Eine Jubiläumsgala                        3          1 034       82.46%        756             278
Dancemakers Series #10 UA       -> Südpol            7           454        84.23%        384              70
Total Tanz 18/19                                   49          11 513       80.74%      7 650           3 863
Total Tanz 17/18                                   52           8 232       55.64%      4 819           3 413

Diverses
Total Diverses 18/19                               25           6 752      90.03%       6 750                2
Total Diverses 17/18                               40           9 151      88.23%       9 140              11

Figurentheater
Total Figurentheater 18/19                         52           3 372       83.05%      3 354              18
Total Figurentheater 17/18                         43           2 966      80.60%       2 887              79

Spielzeit
Total Spielzeit 18/19                           348            62 785       75.24%     49 030          13 755
Total Spielzeit 17/18                            349           73 684       74.31%     58 101          15 583

                                                                                                            29
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«Der Sandmann»
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Geschäftsbericht 18/19

Herkunft der Besucher

                                                                        18 /19                            17/18
                                                        Bar     Abo     Total       Bar         Abo       Total

Luzern Stadt                                         49.22%   39.79%   46.66%    48.48%     37.10%      45.84%
Luzern Agglomerationsgemeinden *                     17.29%   24.67%   19.29%    17.70%     24.92%      19.37%
Luzern übriges Kantonsgebiet                         11.00%   15.73%   12.28%    13.30%     16.75%      14.10%

Kanton Aargau                                        1.70%     1.12%   1.55%     1.85%       1.01%       1.66%
Kanton Nidwalden                                     3.33%     4.10%   3.54%     3.07%       4.67%       3.45%
Kanton Obwalden                                      2.34%    3.77%    2.73%     2.23%       3.85%       2.61%
Kanton Schwyz                                        2.21%    3.42%    2.54%     2.09%       3.62%       2.44%
Kanton Uri                                           0.74%    0.95%    0.80%     0.61%       0.95%       0.69%
Kanton Zug                                           2.96%    4.39%    3.35%     3.43%       4.91%       3.78%
Kanton Zürich                                        3.98%    1.16%    3.21%     2.81%       1.42%       2.49%

übrige Kantone                                       4.83%    0.90%    3.76%     4.14%       0.79%       3.36%

Ausland                                              0.40%    0.00%    0.29%     0.28%       0.00%       0.22%

* Adligenswil, Buchrain, Dierikon, Ebikon, Emmen,
   Horw, Kriens, Meggen, Rothenburg, Schwarzenberg
                                                                                                              31
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Geschäftsbericht 18/19

Abonnementsstatistik

                                       18 /19     17/18
                                      Anzahl     Anzahl

Premieren                                 87          80
Mittwoch                                  92         108
Donnerstag A                             108         112
Donnerstag B                              73          87
Freitag A                                 80          86
Freitag B                                 71          76
Wochenend                                 21          26
Sonntagnachmittag A                      135         151
Sonntagnachmittag B                      151         159
Sonntagabend                              42          49
Oper                                      59          53
Schauspiel                                30          35
Tanz                                      54          58
3-Sparten                                 51          53
Familien                                  33          79
Kombi Luzerner Sinfonieorchester          69          74
Kombi Kleintheater Luzern                 37          59
Migros                                   487         487
Super                                    186         180
LT Flat                                   25          32
LT Halbtax                                  4          2
LT Gold                                   10           5
Total                                  1 905       2 051

                                                      33
Geschäftsbericht 18/19

Vermittlungsprojekte

                                                                                 Veranstaltungen

                                                                                                   Teilnehmer
                                                                                 Anzahl

                                                                                                   Anzahl
Eröffnungsanlass Spielzeit 18 /19     Theaterplatz                  07.09.18            1           154
«Im Amt für Todesangelegenheiten»
Erlebnistag Natur und Kultur –        Historisches Museum           08.09.18            1           500
Kooperation mit Historischem und
Naturmuseum
Trommel mit Mann – Lucerne Festival   Luzerner Theater              15.09.18            1           329
zu Gast: Fritz Hauser
Kinderkulturfest Pro Juventute        Südpol                        03.11.18            1          1 000
Festakt Universiät Luzern             Luzerner Theater              08.11.18            1           481
Dies academicus
Zukunftstag                           Luzerner Theater              08.11.18            1             25
Signierstunde Regula Mühlemann        Foyer                 11.11. / 22.12.18           2             54
«Roméo et Juliette»
Adventskalender                       Winkel                   01. – 23.12.18         23            461
Neujahrskonzert Seniorenorchester     Luzerner Theater              01.01.19            2           946
Alle Farben                           Neubad                   05. /  07.05.19          1             60
Réunion                               Luzerner Theater –            14.05.19            1           125
                                      Bühne
19. Jutz                              Theater Pavillon      30.05. – 01.06.19           1          1 000
                                      Luzern
Schultheatertage                      Theater Pavillon         04. – 07.06.19           1          1 100
                                      Luzern

34
Geschäftsbericht 18/19

                                                                                Veranstaltungen

                                                                                                   Teilnehmer
                                                                                Anzahl

                                                                                                   Anzahl
Weitere Veranstaltungen
Der Apéro                                         Foyer / Box                          6              89
Öffentliches Tanztraining «Dance up»              Box / Südpol                         2              57
Inspiration – Gottesdienst                        Mätthauskirche                       4            530
Kammermusik Luzerner Sinfonieorchester            Foyer                                7            490
Nachgespräche diverse Produktionen                Luzerner Theater / Box               6            108
Open Box I + II                                   Box                                19             333
Diverse Veranstaltungen Sponsoren                 Diverse                            13             284
Diverse Veranstaltungen                           Diverse                              7            328
Freunde des Luzerner Theaters
Diverse Veranstaltungen                           Diverse                              4            270
Neues Luzerner Theater
Diverse weitere Veranstaltungen                   Diverse                            18             983
Werkeinführungen                                  Foyer / Foyer 2. Rang           182             19 110
öffentliche Proben                                Diverse                              3            125
Tanzworkshop «Shall We Dance»                     Südpol                               2              60
Führungen private Gruppen                         Luzerner Theater                   11             158
Extrachor / Statisterie / Laiendarsteller         Diverse                                             48
Probenbesuche / Einführungen /                    Luzerner Theater                   70            2 813
Nachgespräche Schulen
Workshops, Enter-Angebote und Patenklassen Schulen Luzener Theater                   56            2 017
Führungen Schulen                                 Luzerner Theater                   31             568
Theaterkurs und Aufführung                        Kantonsschule Luzern                 3            450
Teilnehmende Spielclubs VorAlpentheater           VorAlpentheater                                   100
Ferienpass                                        Luzerner Theater                     3              35
Beteiligte Bastelwettbewerb                       Diverse Schulen                                   390
«Grosse Bären weinen auch»
Total Teilnehmende an Vermittlungsprojekten                                      484              35 581

                                                                                                       35
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«Die Grossherzogin von Gérolstein»
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Geschäftsbericht 18/19

Erfolgsrechnung
Die Erfolgsrechnung 18/19 schliesst bei einem Gesamtetat von CHF 23 884 964.40 mit einem
positiven Ergebnis von CHF 34 958.55 ab. Der Eigenfinanzierungsgrad beträgt in der Berichtsperiode
16.94 % (Vorjahr: 18.17 %). Die Rechnung 18/19 präsentiert sich wie folgt:

                                                                                    18/19              17/18

Vorstellungseinnahmen                                                        2 478 623.06     2 811 972.26
Billettsteuereinnahmen                                                         218 269.65      260 800.40
Billettsteuer Ertragsminderung                                                -218 269.65     -260 800.40
Drittmittel                                                                  1 241 214.55     1 383 535.05
Übrige betriebliche Erträge                                                    319 774.39      370 274.09
Eigenleistungen                                                              4 039 612.00    4 565 781.40

Beiträge Zweckverband                                                       19 837 852.40    20 588 024.00
weitere Beiträge                                                                  7 500.00           7 500.00
Beiträge öffentliche Hand                                                   19 845 352.40 20 595 524.00
Total Betriebsertrag                                                        23 884 964.40 25 161 305.40

Produktionsaufwand                                                            -839 334.99     -926 981.97
Orchester Luzerner Sinfonieorchester u. a. / Zuzüger                        -3 754 689.90    -4 057 514.25
Personalaufwand                                                            -15 837 318.92 -16 539 534.16
Übriger betrieblicher Aufwand                                               -2 708 405.79    -2 650 711.27
Total Betriebsaufwand                                                      -23 139 749.60 -24 174 741.65

Betriebsergebnis vor Abschreibungen                                            745 214.80      986 563.75

Abschreibungen mobile Sachanlagen                                             -218 373.30     -746 251.57
Abschreibungen immobile Sachanlagen                                           -264 635.50     -250 000.00

Betriebsergebnis nach Abschreibungen                                           262 206.00       -9 687.82

Finanzaufwand                                                                 -140 699.90     -163 261.84
Finanzertrag                                                                      1 645.15           1 584.60
Finanzergebnis                                                                -139 054.75     -161 677.24

Ergebnis vor Veränderung des Fondskapital                                      123 151.25     -171 365.06

Entnahmen                                                                      191 807.30      611 848.10
Einlagen                                                                      -280 000.00     -414 000.00
Veränderung des Fondskapitals                                                  -88 192.70      197 848.10

Jahresergebnis                                                                  34 958.55       26 483.04

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in CHF                                                                                   Geschäftsbericht 18/19

Bilanz
Die Bilanz per 30. Juni 2019 weist genügend Liquidität und Eigenmittel aus und sichert zusammen mit
den vertraglich fixierten Beiträgen des Zweckverbands Grosse Kulturbetriebe Kanton Luzern den
Betrieb des Luzerner Theaters und die sich daraus ergebenden Verpflichtungen. Die Bilanzsumme beträgt
per 30. Juni 2019 CHF 16 787 849.17. Die Bilanz präsentiert sich im Detail wie folgt:

                                                        18/19           18/19           17/18            17/18
                                                      Aktiven         Passiven        Aktiven         Passiven

Flüssige Mittel                                  4 008 465.61                    4 465 011.50
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen          52 484.85                      174 689.40
Übrige kurzfristige Forderungen                    489 068.90                      458 928.80
Vorräte und nicht fakturierte Dienstleistungen   1 270 943.89                    1 273 380.97
Aktive Rechnungsabgrenzung                         175 305.75                      128 464.04
Total Umlaufvermögen                             5 996 269.00                    6 500 474.71

Mobile Sachanlagen                                  53 206.67                       79 772.67
Immobile Sachanlagen                             10 738 373.50                   10 856 654.00
Total Anlagevermögen                             10 791 580.17                   10 936 426.67

Total Aktiven                                    16 787 849.17                   17 436 901.38

Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen                                                     543 317.05                      939 525.95
Kurzfristige verzinsliche Verbindlichkeiten                        500 000.00                      500 000.00
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten                              290 466.65                      444 161.00
Passive Rechnungsabgrenzung                                       1 759 997.98                     661 094.29
Total kurzfristiges Fremdkapital                                  3 093 781.68                    2 544 781.24

Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten                       8 000 000.00                    8 375 000.00
Rückstellungen                                                    1 992 944.35                    2 947 023.25
Fonds                                                             3 065 261.11                    2 969 193.41
Total langfristiges Fremdkapital                                 13 058 205.46                   14 291 216.66

Stiftungskapital                                                   600 903.48                      574 420.44
Jahresergebnis                                                       34 958.55                       26 483.04
Total Eigenkapital                                                 635 862.03                      600 903.48

Total Passiven                                                   16 787 849.17                   17 436 901.38

                                                                                                             39
«Tanz 28: New Waves»
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Geschäftsbericht 18/19

Anhang zur Jahresrechnung

1 Grundsätze
Name: Stiftung Luzerner Theater
Sitz: Theaterstrasse 2, 6003 Luzern
Zweck: Betrieb eines professionellen Theaters für die Region Zentralschweiz

1.1 Allgemein
Die vorliegende Jahresrechnung wurde gemäss den Bestimmungen des Schweizer
Rechnungslegungsrechtes (32. Titel des Obligationenrechts) erstellt. Die wesentlichen
angewandten Bewertungsgrundsätze, welche nicht vom Gesetz vorgeschrieben sind,
sind nachfolgend beschrieben.

1.2 Bewertungsgrundsätze
Investitionen über CHF 20 000 werden aktiviert und linear abgeschrieben:
– 3 Jahre (Informatik, Maschinen, bühnentechnische Einrichtungen mit hoher
  Beanspruchung)
– 5 Jahre (Fahrzeuge, Informatik, bühnentechnische Einrichtungen mit mittlerer
  Beanspruchung)
– 10 Jahre (Immobilien)

Der Nutzwert des Kostümfundus wird jährlich durch eine Zählung neu ermittelt.

1.3 Anpassungen gegenüber Vorjahr
Über den Erneuerungsfonds finanzierte Investitionen werden neu in der Anlage­
buchhaltung aktiviert und jeweils sofort abgeschrieben. Die Sofortabschreibungen
werden mittels entsprechender Entnahme aus dem Erneuerungsfonds finanziert.
Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst.

2 Angaben zu Bilanz- und Erfolgsrechnungspositionen
2.1 Flüssige Mittel                                           30.06.19          30.06.18

Flüssige Mittel (Kasse / Post / Bank)                     3 803 942.90    4 268 363.79
Hilfsfonds Personal Technik                                184 841.61         176 966.61
Hilfsfonds Personal Kunst                                   19 681.10          19 681.10
Total                                                    4 008 465.61     4 465 011.50

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