LFV-Infodienst Nr. 43 - Landesfeuerwehrverband Hessen
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LFV_infodienst_43_print-DIN-A4 24.06.15 11:25 Seite 1 Informationsdienst, 22. Jahrgang, Juli 2015 Landesfeuerwehrverband Hessen e. V. Nr. 43 LFV-Infodienst Im Blickpunkt Delegiertenversammlung 2015 in Laubach Hessische Feuerwehrstiftung gestartet Social-Media-Workshop mit großer Resonanz Nr. 50 LFV-Infodienst 1
LFV_infodienst_43_print-DIN-A4 24.06.15 11:25 Seite 2 Inhalt Impressum Titelthema 3.Treffen für Feuerwehrangehörige an der HLFS . . . . . . . . . . . . . . . . . .24 61. Delegiertenversammlung in Jubiläum Hessische Laubach LK Gießen . . . . . . . . . . .4–9 Jugendfeuerwehr . . . . . . . . . . . . . .26 Hessische Feuerwehrstiftung Präventionswettbewerb gestartet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10 »Sicher und fit – wir machen mit« .30 Social-Media mit großer 40. Delegiertentag der HJF . . . . . .34 Resonanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .42 Ausschreibung »Ideenwettbewerb Logo Stiftung« . . . . . . . . . . . . . . . .35 Aus der Arbeit der Landesfeuerwehrmusikversamm- lung in Lorsch . . . . . . . . . . . . . . . .36 Fachausschüsse Kooperationsvereinbarung mit dem Kultusministerium . . . . . .40 Technik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12 Herzlichen Glückwunsch . . . . . . . .43 Information und Kommunikation . .13 FSJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .44 Katastrophenschutz . . . . . . . . . . . .15 »Basis-Station in Brüssel« . . . . . . .46 Vorbeugende Gefahrenabwehr . . .15 Sonderausstellung im DFM . . . . . .48 Recht und Organisation . . . . . . . . .16 »Fachausschussmitarbeit neu« . . .51 Brandschutzerziehung und Silvio Burlon verabschiedet . . . . . .52 -aufklärung . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17 Hessentag Hofgeismar . . . . . . . . .43 Öffentlichkeitsarbeit . . . . . . . . . . . .18 Bundesratsinitiative . . . . . . . . . . . .58 Brandschutz- und Interschutz Hannover . . . . . . . . . . .60 Feuerwehrgeschichte . . . . . . . . . .19 »Let´s rock’n roll« . . . . . . . . . . . . . .62 Informationsdienst des Landesfeuer- Landesfeuerwehrarzt . . . . . . . . . . .20 BFV Kurhessen Waldeck . . . . . . . .64 wehrverbandes Hessen Frauen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20 Auszeichnung im DFM . . . . . . . . . .65 Nr. 43, Juli 2015, 22. Jg. Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Herzlichen Glückwunsch Berufsfeuerwehren . . . . . . . . . . . . .20 zur Wahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .67 Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft der freiwilligen Termine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .67 Landesfeuerwehrverband Feuerwehren in Städten mit Berufs- Skisprung Weltcup Willingen . . . . .68 Hessen e. V. feuerwehren . . . . . . . . . . . . . . . . . .21 Partner der Feuerwehr . . . . . . . . . .69 Kölnische Straße 44 – 46 Arbeitskreis Kinder in den »MTF als Sponsoring« . . . . . . . . . .70 34117 Kassel Feuerwehren . . . . . . . . . . . . . . . . .22 Wir gedenken . . . . . . . . . . . . . . . . .71 Telefon 05 61/78 89-4 51 47 Rettungshundewesen . . . . . . . . . .23 Sparda Feuerwehrpreis 2015 . . . .72 Telefax 05 61/78 89-4 49 97 E-Mail: Info@feuerwehr-hessen.de Internet: www.feuerwehr-hessen.de Redaktion: Ralf Ackermann Günter Fenchel Harald Popp Birgit Sattler Holger Schönfeld Druck: Meister Print & Media GmbH Kopieren erwünscht 34123 Kassel Bitte machen Sie diese Informa- tionen allen interessierten Feuer- Partner des LFV: wehrangehörigen zugänglich. Bitte hängen Sie die wichtigsten Informationen außerdem am »Schwarzen Brett« aus. 2 LFV-Infodienst Nr. 43
LFV_infodienst_43_print-DIN-A4 24.06.15 11:25 Seite 3 Editorial Ralf Ackermann Sondersignalanlagen für Kreisbrand- Präsident Landesfeuerwehrverband meister – in anderen Bundesländern zu- Hessen gelassen – nur der Verkehrsminister blo- ckiert dies in Hessen. Die Interschutz war ein Highlight – alle fünf Jahre gibt sie Impulse, gerade bei der technischen Entwicklung. Alle Lan- desverbände präsentierten ihre Themen auf dem gelungenen Stand des Deut- schen Feuerwehrverbandes, der auch sehr gut frequentiert wurde. Auf Wieder- Hessens Feuerwehren auf dem sehen in 2020 auf der Interschutz – ver- Weg in die Zukunft! bunden mit dem Deutschen Feuerwehr- tag in Hannover. In den Jahren dazwi- schen bietet nun die jährlich stattfinden- n Sehr geehrte Leserinnen und Leser, Fachausschüsse neu konstituiert und de Rettmobil in Fulda ebenfalls eine liebe Feuerwehrkameradinnen und sie starten mit ihrer Tätigkeit. Mein Dank Informationsplattform. -kameraden, gilt allen Fachleuten, die bisher mitge- Feuerwehr und Europa – hier sind die arbeitet haben und geht vorab an die Feuerwehren gefragt, sich einzubringen. ein schlagkräftiges Feuerwehrsystem – FA-Mitglieder, die sich zukünftig enga- Man erwartet das auch, wie gerade auf basierend auf dem Engagement von gieren werden. Wie immer bedeutet der Interschutz in der Feuerwehr-Kon- ehrenamtlichen und hauptberuflichen Stillstand Rückschritt, deshalb müssen ferenz von einem führenden Mitarbei- Einsatzkräften – steht in Hessen rund wir gemeinsam an der Weiterentwick- ter der EU-Kommission ECHO ange- um die Uhr zur Verfügung. lung arbeiten. sprochen. Dies ist dank der vielen engagierten Feu- Ebenfalls ein wichtiges Thema ist die Gerne rufe ich dazu auf, sich am Spar- erwehrleute in den Freiwilligen und Ausstattung des Katastrophenschutzes. da Preis zu beteiligen – die Feuerweh- Berufsfeuerwehren gewährleistet. Eine Hessen ist im Ländervergleich vorbild- ren sind ideenreich und sollten sich in Sicherheit, die nur ortsnah in gesicher- lich – nur der Bund kommt seiner Auf- diesem Jahr bewerben. Gewürdigt ten Strukturen mit passenden Rahmen- gabenstellung bei der Feuerwehr nicht wird das Engagement dann in einer stil- bedingungen für die Bürgerinnen und nach. Nicht nur, dass wir 20 Fahrzeuge vollen Preisübergabe mit der Spitze der Bürger gewährleistet werden kann. der Bundeslöschfahrzeuge unter dem Sparda Bank und dem Innenminister. Nach dem Zukunftsforum im vergangen Soll in Hessen verzeichnen müssen – wir An dieser Stelle einen herzlichen Dank Jahr und der Aufarbeitung in unseren haben leider auch 50 Einsatzfahrzeuge, an das Land Hessen mit Herrn Minister Fachgremien haben wir uns vorgenom- die mehr als 25 Jahre alt sind. Hier muss Beuth und Herrn Staatssekretär Koch men, in diesem Jahr hier verstärkt ein- nun etwas getan werden, um die Einsatz- – es wurde eine vertrauensvolle Ebene zusteigen. fähigkeit des Bundeskatastrophen- geschaffen, um das Feuerwehrwesen in Von Seiten des Innenministers fand schutzes zu erhalten: Neue Fahrzeuge Hessen weiterzuentwickeln. Beispiels- kürzlich dankenswerter Weise der ers- werden auch in Hessen dringend ge- weise konnte mit der hessischen Feu- te Arbeitgebergipfel statt, um eine Ebe- braucht – auf unsere Resolution dazu erwehrstiftung schon wirksam geholfen ne für gegenseitiges Verständnis zu verweisen wir ausdrücklich (siehe Sei- werden und demnächst wird das Kura- schaffen und weiter ins Gespräch zu te 9). Ansprechpartner sind – sowohl für torium u.a. mit Vertretern der Landtags- kommen. Folgen werden von unserer das LFV-Präsidium, aber auch für jeden fraktionen zur Unterstützung gebildet. Seite u.a. noch Gespräche mit den Füh- Feuerwehrangehörigen – die Mitglieder Der Staffelstab wird nun weitergegeben rungspersönlichkeiten der kommunalen des Bundestages! – so schied der Direktor der Hessischen Spitzenverbände. Der Hessentag war wieder eine tolle Landesfeuerwehrschule Silvio Burlon Unsere Jugendfeuerwehr hat nach Plattform, um den Bürgern das Feuer- Ende Juni aus. Aber auch Werner Bähr ihrem letztjährigen Jubiläum das Thema: wehrwesens näher zu bringen – eine hat sein Amt als Kreisbrandinspektor »Jugendliche in der Jugendfeuerwehr Woche lang gab es einen Stand in der weitergegeben. Vielen Dank für das gute stärken und fördern« aufgegriffen und Landesausstellung, auch Fahrzeug- Zusammenwirken. sich mit dem Thema »Übertritt in die Ein- übergaben durch den Innenminister Ich danke Allen, die auch in diesem Jahr satzabteilung« befasst – dies muss sowie Präsentationen der Feuerwehren. die Arbeit des Landesfeuerwehrverban- sicher noch vertieft werden. Das Präsidium nutzte die Gelegenheit, des tatkräftig unterstützt haben und Der Landesfeuerwehrverband lebt von mit den Landtagsfraktionen wichtige wünsche eine erholsame Urlaubs- und der Beteiligung seiner Mitglieder in vie- Punkte zu diskutieren. Thema war bei- Ferienzeit. len Fachfragen. Aktuell wurden die spielsweise auch die Nutzung von Ralf Ackermann Nr. 43 LFV-Infodienst 3
LFV_infodienst_43_print-DIN-A4 24.06.15 11:25 Seite 4 Delegiertenversammlung Kritik an der Zivilschutzausstattung des Bund Hessens Feuerwehren auf dem Weg in die Zukunft »Ein schlagkräftiges Feuerwehrsystem, getragen von ehren- und hauptamtlichen Einsatzkräften, ist rund um die Uhr verfügbar und steht für die Sicherheit der Bevölkerung. Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, dann wird das auch künftig so sein.« Dieses machte der Präsident des Landesfeuerwehrver- bandes Hessen, Ralf Ackermann, im mittelhessischen Laubach (Landkreis Gießen) im Rahmen der 61. Verbandsversammlung seiner Organisation deutlich, die landesweit 75.000 aktive Einsatzkräfte, rund 500.000 fördernde Mitglieder in 2.600 freiwilligen Feuerwehren, 27.000 Jugendfeuerwehrangehörige in 2.100 örtlichen Gruppen, sowie 57 Werksfeuerwehren und sechs Berufsfeuerwehren vertritt. Die Herrenscheune des Schloss Laubach bot den außergewöhnlichen Rahmen für die Delegiertenversamm- lung 2015 des Landesfeuerwehrverbandes Hessen. 4 LFV-Infodienst Nr. 43
LFV_infodienst_43_print-DIN-A4 24.06.15 11:25 Seite 5 n Vor rund 250 Delegierten und Gäs- ten, darunter Hessens Innenminister Peter Beuth und weiteren Vertretern aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft, warnte der Verbandschef erneut davor, »ohne erkennbare Notwendigkeit das bewährte System des ehrenamtlichen und flächendeckenden Brandschutzes in Frage zu stellen«. Scharf kritisierte Ackermann insbesondere aktuelle For- derungen des Bundes der Steuerzah- ler, der z.B. auch die Reduzierung von Freiwilligen Feuerwehren offen prokla- miert. »Dies ist ein Spiel mit dem Feu- er, gefährdet die Sicherheit der Bevöl- kerung und führt letztlich zu einem Kol- laps des Systems Feuerwehr«. Auch die Forderungen des Bundes der Steuer- zahler nach mehr Eigenleistungen durch die Feuerwehr »zeugen nicht Informationen im Doppel: Präsident Ackermann und sein Vize Welt- gerade von großem Sachverstand, da ecke gaben umfassende Berichte über die Aktivitäten des Verbandes. die Feuerwehren dies schon seit Jah- ren praktizieren, etwa wenn es um Umbaumaßnahmen an Feuerwehrgerä- Katastrophen- und Zivilschutz sation nur dann helfen, wen sie über eine tehäusern oder auch bei der Pflege und Scharfe Kritik übte der LFV-Präsident adäquate Ausstattung verfügt.« Acker- Wartung von Fahrzeugen sowie Mate- am Bundesinnenministerium, das der- mann lobte hier das Engagement rial geht«. zeit seinen Verpflichtungen für Hessen durch das Land Hessens, »das bei der bei der Beschaffung von Fahrzeugen für Ausstattung des Katastrophenschutzes Anerkennung des Engagements den Zivilschutz nicht nachkomme. vorbildlich ist.« LFV-Präsident Ackermann rief alle poli- »Hier sind dringend Ersatzbeschaffun- Die 61. Verbandsversammlung verab- tischen Kräfte, insbesondere aber die gen für die Löschgruppenfahrzeuge mit schiedete schließlich eine Resolution Hessische Landesregierung sowie die Zusatz für den Katastrophenschutz (siehe Anlage), in der das Bundesminis- Kommunen auf, weiterhin den intensi- erforderlich, die oft länger als 25 Jahre terium zu einer umgehenden Moderni- ven Dialog zur Feuerwehr zu pflegen im Dienst sind. Die Feuerwehr kann aber sierung der Bundesausstattung für den und echte Kooperationen zu praktizie- als stärkste Katastrophenschutzorgani- hessischen Zivilschutz aufgefordert wird ren, denn »insgesamt ist die öffentliche Anerkennung des ehrenamtlichen En- gagements der Feuerwehren in Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Gesell- schaft noch ausbaufähig«. Vor allem zählen bei den erforderlichen Rahmen- bedingungen die Entlastungen der Feuerwehrführungskräfte durch feuer- wehr-fremde Verwaltungstätigkeiten, die Reduzierung des Regelwerkes und Typenvielfalt bei den Einsatzfahrzeugen, eine zeitgemäße Ausstattung und die weitere Optimierung der Ausbildung zu den zentralen Forderungen des Verban- des. »Vieles davon konnten wir mit dem Land Hessen auf den Weg bringen, aber wir müssen zusammen all dieses wei- terentwickeln, wenn die Feuerwehren zukunftsfähig bleiben sollen«, betonte Ackermann. Zahlreiche Ehrengäste dokumentierten die Verbundenheit zum LFV Nr. 43 LFV-Infodienst 5
LFV_infodienst_43_print-DIN-A4 24.06.15 11:25 Seite 6 Delegiertenversammlung und bei den anstehenden aktuellen Beschaffungen neue Löschfahrzeuge »LF Kats« des Bundes für Hessen bereit zu stellen. Mitglieder, Jugendarbeit und Schule In den vergangenen Jahren, so der LFV- Präsident, hat sich der LFV Hessen recht erfolgreich um die Mitgliederentwick- lung und -stabilisierung der Feuerweh- ren gekümmert. Doch leider gibt es im Bereich der Mitgliederzahlen bei den hessischen Jugendfeuerwehren »leicht Das Präsidium des Landesfeuerwehrverbandes repräsentiert die ... zurückgehende Mitgliederzahlen. Des- halb werden wir zusammen mit dem Innenministerium eine Imagekampagne sprache. Aber »hier wird weit mehr ge- sich weiterhin für das Feuerwehrehren- für die wichtige Jugendarbeit durchfüh- leistet. Feuerwehren verbinden Men- amt stark zu machen. »Vor allem der ren.« Hinzu kommt, so Ackermann, dass schen, geben ihnen die Möglichkeiten Jugendfeuerwehr als Nachwuchs- die Zusage des Landes, am Standort sich zu engagieren, sich für andere ein- schmiede der Feuerwehren« gelte die Marburg-Cappel ein neues Jugendfeu- zusetzen, für andere da zu sein und nicht besondere Aufmerksamkeit und Unter- erwehrausbildungszentrum zu errich- zuletzt auch eine Menge Spaß miteinan- stützung und nannte die gemeinsame ten, eine wichtige Zukunftsentschei- der zu haben«. Imagekampagne, die Ministerium und dung darstellt und von den hessischen Neben einer guten finanziellen und Verband in diesem Jahr auf den Weg Feuerwehren begrüßt wird. Ein Erfolgs- materiellen Ausstattung für den Bereich bringen werden. modell ist zudem die verstärkte Grün- des Brand- und Katastrophenschutz, Der Minister betonte im Verlauf seiner dung von Kinderfeuerwehren für die seien es vor allem die Menschen, die die Ansprache das gute und kooperative Altersgruppe der Sechs- bis Zehnjähri- Feuerwehren zu etwas Besonderen Verhältnis in der Zusammenarbeit mit gen. Hier sind bereits rund 9.500 Kin- machte, so Beuth weiter. Er versprach, dem LFV Hessen, »auch wenn wir gele- der in 760 örtlichen Gruppen im Rah- men der Brandschutzerziehung aktiv dabei. Große Hoffnung setzt der Feuerwehr- verband auch auf »die feste Veranke- rung der Feuerwehr in den Lehrplänen. Im letzten Jahr haben wir eine Absichts- erklärung mit dem Kultusministerium zur Zusammenarbeit von Feuerwehr und Schule unterzeichnet, die wir noch kon- kret ausgestalten müssen«, betonte hierzu Ackermann. »Hier geht es um Prävention für die Schüler/innen und natürlich ist Mitgliedergewinnung für die Feuerwehr auch eine gesetzliche Auf- gabe. Hier müssen Schule und Feuer- wehr enger zusammenrücken.« Innenminister lobt Freiwilligkeit »Feuerwehren sind ein Symbol unserer gelebten aktiver Bürgerschaft. Sie übernehmen hoheitliche Aufgaben und Vizepräsident Hartmut Ziebs Innenminister Peter Beuth würdig- Verantwortung für uns«, betonte Innen- überbrachte die Grüße des Deut- te die Leistungen der Feuerweh- minister Peter Beuth bei seiner An- schen Feuerwehrverbandes. ren in Hessen. 6 LFV-Infodienst Nr. 43
LFV_infodienst_43_print-DIN-A4 24.06.15 11:25 Seite 7 Verdienste um das hessische Brand- schutzwesen auszeichnen. Geehrt wurde der Leiter der Landesfeuer- wehrschule Silvio Burlon mit dem Gol- denen Feuerwehrehrenkreuz des DFV, Werner Merget mit der DFV-Ehrennadel in Silber als langjähriger Fachaus- schuss-Vorsitzender »Hauptamtliche Kräfte«, Wolfgang Müller mit der LFV- Medaille in Silber als ehemaliger Vorsit- zender des Bezirksfeuerwehrverbandes Hessen-Darmstadt, Rechtsanwalt Endrik Lankau, langjähriger Justiziar des LFV Hessen, sowie Landrat a.D. Alfred .. verschiedenen Untergliederungen des Brandschutzwesens im Land. Jakoubek von der Sparkassenversiche- rung (beide LFV-Medaille in Gold). Im Rahmen der 61. Verbandsver- gentlich unterschiedliche Positionen Grußworte, Ehrungen und sammlung in Laubach beschäftigten haben, aber immer lösungsorientiert Regularien sich schließlich die Delegierten der hes- arbeiten«. Als Beispiele nannte er die sischen Feuerwehren mit weiteren ak- fortschreitende Umsetzung bei der Grußworte an die Versammlung richte- tuellen Fragen und Themen des Brand- digitalen Alarmierung, die Vorbereitung ten sodann Landrat Erich Pipa (Main- und Katastrophenschutzes. Im formel- eines »Arbeitgebergipfels« zur Verbes- Kinzig-Kreis) als Vertreter der kommu- len Teil wurden zudem anstehende serung der Rahmenbedingungen im nalen Spitzenverbände, Hartmut Ziebs, Regularien (wie z.B. Haushaltsangele- Feuerwehrehrenamt oder die gemein- Vizepräsident des Deutschen Feuer- genheiten, Berichte der LFV-Gremien, samen Bemühungen in Brüssel, ein EU- wehrverbandes (DFV), Alfred Jakoubek Wahlen etc.) durch die Delegierten Büro der Feuerwehren einzurichten. von der Sparkassenversicherung und beraten und abgehandelt. Als äußeres Zeichen der Wertschätzung Bernd Fuhrländer, Geschäftsführer der Zu guter Letzt: Hätten Hessens Feuer- wollte Beuth auch die Überreichung von Unfallkasse Hessen. wehren so etwas wie einen »Wohlfühl- drei Bewilligungsbescheiden für die Ver- LFV-Präsident Ralf Ackermann konnte Oscar« zu verleihen, dann würde die- bandsarbeit des LFV Hessen in einer sodann einige Persönlichkeiten für ihre ser bestimmt an die Feuerwehren Lau- Gesamthöhe von 326.000 Euro anse- hen, »denn wir wissen, dass das gut angelegte Steuergelder sind«. Schutz der Einsatzkräfte vor Über- griffen erforderlich Anlässlich der massiven Ausschreitun- gen in Frankfurt bei der Eröffnung der Europäischen Zentralbank im März diesen Jahres ging Innenminister Beuth auf den Schutz vor gewalttätigen Übergriffen von Einsatzkräften ein und betonte, »dass derartige Angriffe auf Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte nicht akzeptiert werden dürfen, da dies ein Angriff auf unseren Rechtsstaat und unsere Werte darstelle. Deshalb hat das hessische Kabinett eine Bundesratsinitiative (siehe gesonderten Beitrag in dieser Ausgabe) auf den Weg gebracht, um im Strafgesetzbuch Wissen, was die Stunde schlägt: UKH-Geschäftsführer Bernd Fuhr- derartige Vorfälle unter Strafe zu stel- länder überreichte eine Wanduhr für die EU-Vertretung der Deutschen len«. Feuerwehren ein Brüssel. Nr. 43 LFV-Infodienst 7
LFV_infodienst_43_print-DIN-A4 24.06.15 11:25 Seite 8 Delegiertenversammlung Die Geehrten (von oben, zuerst linke Spalte) Silvio Burlon, 20 Jahre lang Direktor der Landesfeuerwehrschule, Deutsches Feuerwehrehrenkreuz in Gold Wolfgang Müller, 8 Jahre lang Vorsitzen- der BFV Hessen-Darmstadt und Präsi- diumsmitglied, LFV-Medaille in Silber Werner Merget, 27 Jahre lang Vorsitzen- der des FA Hauptamtliche Kräfte Ehrennadel des DFV in Silber Endrick Lankau, langjähriges aktives Mit- glied der Feuerwehr und Justitiar des DFV und für den LFV tätig LFV-Medaille in Gold Alfred Jakoubek, Mitglied SV Kommu- nal und davor Landrat im Kreis Darm- bach und die Stadtverwaltung, an der stadt-Dieburg Spitze Bürgermeister Peter Klug, gehen. LFV-Medaille in Gold Beide zusammen waren hervorragen- Text: Holger Schönfeld nicht anwesend: Klaus Tönnes, 8 Jah- de Gastgeber und haben mit dazu bei- Fotos: Marcus Bauer, re lang FA-Vorsitzender Vorbeugender getragen, dass einfach alles stimmte. Günter Fenchel Gefahrenschutz, LFV-Medaille in Silber 8 LFV-Infodienst Nr. 43
LFV_infodienst_43_print-DIN-A4 24.06.15 11:25 Seite 9 Resolution Die Hessischen Feuerwehren fordern neue Katastrophenschutzfahrzeuge des Bundes Der Bund – vertreten durch den Bundesminister des Innern – hat als Träger des Zivilschutzes die Pflicht, diesen Bereich der Gefahrenabwehr flächendeckend mit moderner Ausstattung zu versehen. Dazu hat sich der Bund auch gegenüber den Bundesländern in einem gemeinsamen Konzept verpflichtet, bis 2025 über 5.000 Bundesfahrzeuge bereit zu stellen. Hessen verfügt derzeit nur noch über 50 Bundeslöschfahrzeuge und deren Durchschnittsalter beträgt 26 Jahre. Von den erforderlichen 71 Bundeslöschfahrzeugen ist in unserem Bundesland lediglich ein neueres Fahrzeug vorhanden. Die Feuerwehren als Rückgrat des Bevölkerungsschutzes können ihre Aufgaben nur erfüllen, wenn eine den Anforderun- gen entsprechende moderne Technik vorhanden ist. Es wird zunehmend schwieriger, bei den Feuerwehren vor Ort um die Einsatzbereitschaft für den Zivil- und Katastrophenschutz zu werben mit solch einer prekären Ausstattungssituation bei den Bundesfahrzeugen. Die Hessischen Feuerwehren fordern deshalb vom Bundesinnenminister eine umgehende Modernisierung der Bundes- ausstattung für den Zivilschutz in Hessen. Außerdem sind bei den aktuellen Beschaffungen neue Löschfahrzeuge »LF Kats« des Bundes für Hessen bereit zu stellen. Empfang des Landfeuerwehrverbandes Traditionell lädt der Landesfeuerwehrverband am Vorabend der Delegiertenversamm- lung zu einem Empfang an. Bei dieser Gelegenheit dankte auch Innenstaatssekretär Werner Koch den Feuerwehren für ihr Engagement an der Gemeinschaft. Fotos: Marcus Bauer Nr. 43 LFV-Infodienst 9
LFV_infodienst_43_print-DIN-A4 24.06.15 11:25 Seite 10 Hessische Feuerwehrstiftung Die Hessische Feuerwehrstiftung stellt sich vor und wirbt um Unterstützung n In den hessischen Feuerwehren sind • Der Förderung der gesellschaftlichen Kontakt: mehr als 500.000 Mitglieder zusammen- Position der Feuerwehren und ihres Hessische Feuerwehrstiftung geschlossen. Rund 75.000 aktive Feu- öffentlichen Ansehens. Geschäftsstelle des Landesfeuerwehr- erwehrfrauen und -männer rücken zu • Der Förderung der Nachwuchsarbeit, verbandes Hessen e.V. jeder Tages- und Nachtzeit aus, um bei der Ausbildung von Kindern und Kölnische Straße 44-46 Brandeinsätzen sowie technischen Hil- Jugendlichen und der Gewinnung von 34117 Kassel feleistungen oft auch unter schwierigen Jugendlichen. Telefon 05 61/78 89-45147 Bedingungen bei Einsatz ihrer eigenen • Der Förderung von Forschungs- und Telefax 05 61/78 89-44997 Gesundheit zu helfen und Leben zu ret- Entwicklungsaufgaben, insbesonde- info@hessische-feuerwehrstiftung.de ten. Der Landesfeuerwehrverband re auch in der Zusammenarbeit mit www.hessische-feuerwehrstiftung.de Hessen e.V. (LFV) ist die Interessensver- hessischen Hochschulen zur Weiter- tretung für die mehr als 2.600 Freiwilli- entwicklung des öffentlichen und pri- Konto-Nr. der Stiftung: ge Feuerwehren, die Berufsfeuerweh- vaten Brandschutzes, insbesondere Helaba Frankfurt/Main ren in sechs Städten sowie die rund 57 seiner ehrenamtlichen Trägerschaft. IBAN: DE90520500004045300029 Werk- und Betriebsfeuerwehren. Rund • Der Förderung der Unfallverhütung. 26.000 organisierte Jugendfeuerwehr- • Der Unterstützung von Veranstaltun- Dem Stiftungsvorstand gehören an: angehörige in 2.150 Jugendfeuerweh- gen zur Aufgabenerfüllung und Beto- • Vorsitzender: Dr. Christoph Weltecke ren und einer stetig steigenden Anzahl nung der Bedeutung des Ehrenamtes, (Vizepräsident LFV) Kinderfeuerwehren sorgen für den auch im internationalen Bereich. • Stellvertretender Vorsitzender: Werner Nachwuchs und eine sinnvolle und • Der Entwicklung von Informationsma- Koch (Staatssekretär im Hessischen zukunftsorientierte Gestaltung der terial und medialer Darstellung für die Ministerium des Innern und für Sport) Jugendarbeit. Stärkung der Stiftung und der Verwirk- • Harald Popp (Geschäftsführer LFV) Für die Unterstützung des Brand- und lichung der Stiftungszwecke. • Wolfgang Reinhardt (Vizepräsident Katastrophenschutzes aller hessi- • Der Förderung der Beziehungen zur LFV) schen Feuerwehren, der freiwilligen gewerblichen Wirtschaft und deren • Stefan Cornel (Landesjugendfeuer- Feuerwehren, der Berufsfeuerwehren, Verhältnis zum öffentlichen und priva- wehrwart) der Werksfeuerwehren und der ten Brand- und Katastrophenschutz. • Ralf Stühling (Sozialwart des LFV) Jugendarbeit wurde die Hessische Das Stiftungsvermögen wurde vom • Paul-Heinz Eckhardt (Vertreter des Feuerwehrstiftung als rechtsfähige, Land Hessen mit einem Anfangsvermö- Bezirksfeuerwehrverbandes Hessen- gemeinnützige Stiftung des LFV offiziell gen von 100.000 Euro ausgestattet. Die Darmstadt) gegründet. Erträge des Stiftungsvermögens wer- • Norbert Fischer (Vertreter des Nas- den ausschließlich zur Erfüllung des Stif- sauischen Feuerwehrverbandes) Die Aufgaben der Stiftung tungszweckes verwendet. Die Stiftung • Werner Bähr, Vertreter des Bezirksfeu- Die Aufgaben der Stiftung bestehen ins- verfolgt ausschließlich und unmittelbar erwehrverbandes Kurhessen-Wald- besondere aus: gemeinnützige Zwecke im Sinne des eck • Der schnellen und unbürokratischen Abschnittes »Steuerbegünstigte Zwe- • Norbert Schmitz (Vertreter der Arbeits- Unterstützung besonderer Notlagen, cke« der Abgabenordnung (AO). Jetzt gemeinschaft der Berufsfeuerwehren- die nicht anderweitig gedeckt sind, bei gilt es, weitere Unterstützer für diese AGBF) allen Angehörigen der Freiwilligen, wichtigen Aufgaben der Stiftung zu fin- • Jochen Strack (Vertreter des Werks- Berufs- und Werksfeuerwehren ein- den. feuerwehrverbandes) schließlich der Unterstützung bei rechtlicher Betreuung und Vertretung. Text: Holger Schönfeld • Der Förderung von Toleranz im mit- Helfen und unterstützen menschlichen Umgang und Integra- tionsbemühungen in den Feuerweh- auch Sie! ren. 10 LFV-Infodienst Nr. 43
LFV_infodienst_43_print-DIN-A4 24.06.15 11:25 Seite 11 Zustiftung durch den Werksfeuerwehrverband für die Hessische Feuerwehrstiftung der Brandschutz- aufklärung und die Stärkung des öf- fentlichen Images der Feuerwehren. »Dies ist eine große Aufgabe, aber es finden sich zuneh- mend mehr Unter- stützer für dieses zukunftsträchtige Projekt«, war die einhellige Meinung von Innenminister Peter Beuth und den Mitgliedern des Stiftungsvor- standes, die sich allesamt über die erfolgte Zustiftung durch den hessi- schen Werksfeuer- Bei der offiziellen Scheckübergabe für die neue Hessische Feuerwehrstiftung (v. l.): wehrverband freu- Landesjugendfeuerwehrwart Stefan Cornel, LFV-Präsident Dr. h.c. Ralf Ackermann, ten. Der stellvertreten- Innenminister Peter Beuth, Dr. Christoph Weltecke (LFV-Vizepräsident und Vorsit- de Vorsitzende des zender Stiftungsvorstand), Norbert Fischer, Jochen Strack (Werksfeuerwehrverband), Werksfeuerwehr- Bernd Saßmannshausen (1. Vors. Werksfeuerwehrverband) und Ralph Stühling. verbandes und zu- gleich Mitglied im Stiftungsvorstand, Jochen Strack, und n Im Rahmen der 61. Verbandsver- Spenden«, betonte der Vorsitzende der der 1. Vorsitzende des Werksfeuer- sammlung des Landesfeuerwehr- Stiftung und LFV-Vizepräsident Dr. wehrverbandes, Bernd Saßmanns- verbandes Hessen überreichte in Christoph Weltecke, der die Stiftung im hausen, betonten bei der Übergabe, Anwesenheit von Innenminister Aufwind sieht. »dass man als Fachverband für den Peter Beuth und LFV-Präsident Dr. Wichtige Anliegen der Feuerwehrstif- betrieblichen Brandschutz gerne Ralf Ackermann der stellvertreten- tung, die zunächst durch Gewährung die Ziele der Hessischen Feuerwehr- de Vorsitzende des hessischen des Stiftungskapitals in Höhe von stiftung unterstütze, mit denen wir Werksfeuerwehrverbandes, Jochen 100.000 Euro durch das Land Hessen natürlich eng verbunden sind.« Als Strack, einen Scheck in Höhe von geschaffen werden konnte, sind vor Mitgliedsorganisation im LFV führt 5.000 Euro für die neugegründete allem die Unterstützung in besonderen der Hessische Werksfeuerwehrver- Hessische Feuerwehrstiftung. sozialen Notlagen von Feuerwehrange- band rund 60 große bis mittelstän- »Damit konnte das Stiftungskapital hörigen, die Förderung von Toleranz im dige Unternehmen zusammen, die weiter ausgebaut werden und mitmenschlichen Umgang, der Integra- eigene Betriebs- und Werksfeuer- natürlich hoffen wir auf weitere tion, der Arbeit der Jugendfeuerwehren, wehren vorhalten. Nr. 43 LFV-Infodienst 11
LFV_infodienst_43_print-DIN-A4 24.06.15 11:25 Seite 12 Aus den Fachausschüssen Aus der Arbeit der Fachausschüsse Fachausschuss es Merkblatt diesbezüglich entworfen. mit Rückflussverhinderer), die ggf. An- Beim Thema »Löschwasserentnahme« forderungen enthalten, die derzeit am Technik wird hier bereits über mindestens er- Markt verfügbare Armaturen noch forderliche Schutzmechanismen ge- nicht enthalten. sprochen, die zukünftig von den Feu- Die Verhandlungen zwischen Vertretern Norm für elektrische Leitungen im erwehrgeräten sichergestellt werden der Feuerwehren und dem DVGW lau- Feuerwehrdienst müssen (z.B. »freier Auslauf in Lösch- fen weiterhin und es ist bis dato noch Die Diskussionen um die »Gleichwertig- wasserfahrzeugtanks«, Rückflussver- nicht abschließend festgelegt, welche keit von elektrischen Leitungen im Feu- hinderer, Sammelstück A-3B, u.v.m.). Schutzmaßnahmen und welche Schutz- erwehrdienst« haben sich immer noch Die Diskussion über diese Schutzme- klassen bei Geräten der Feuerwehren nicht gelegt. Aufgrund neuer Erkennt- chanismen sowie die Normungsarbeit eingehalten werden müssen. Solange nisse hat auch der Fachausschuss sind in diesem Bereich noch nicht abge- somit noch kein verpflichtender Auftrag Technik dieses Dauerthema erneut auf schlossen. erteilt wurde, andere Geräte und seine Tagesordnung gesetzt. Wir raten als Fachausschuss jeder Schutzmaßnahmen verpflichtend zu Zwar hatte man im Herbst 2014 eine Feuerwehr, sich bei der Beschaffung verwenden, sollte einfach nur abgewar- Fachempfehlung ausgearbeitet, die von neuen Fahrzeugen und Geräten mit tet werden. bereits den entsprechenden Stellen zur dem Thema Löschwasserentnahme zu Sollte verpflichtende Regelungen dies- Bewertung vorlag und kurz vor der Ver- beschäftigen und über eventuelle Ver- bezüglich eingeführt werden, wird der öffentlichung stand. Aufgrund aktueller änderungen bei Armaturen für die Fachausschuss darüber ausführlich Erkenntnisse musste man jedoch fest- Löschwasserentnahme und -förde- informieren und technische Lösungsan- stellen, dass ein eventuell entstehendes rung (z.B. Ersatz des bekannten Sam- sätze darstellen. Weiterhin wird dann Risiko für die einzelnen Feuerwehren melstücks mit Schwenkklappe durch auch bekannt gegeben, ob und wenn unkalkulierbar ist. Der Fachausschuss das Sammelstück A-3B mit federbelas- »ja« bis zu welchem Beschaffungsjahr wird eine aktualisierte Fachempfehlung teten Rückflussverhindern) nachzu- rückwirkend umgerüstet werden muss. in Kürze veröffentlichen. Bis dahin wird denken. Bei Fragen diesbezüglich können alle von uns nachdrücklich die Empfehlung Bei der Neubeschaffung von Fahrzeu- Mitglieder der Feuerwehren sich gerne ausgesprochen, sich bei der Beschaf- gen mit Löschwassertanks wird gera- an den Fachausschuss wenden. fung von neuen Geräten ausschließlich ten, bei den Ausschreibungen oder Wir weisen nochmals darauf hin, an die gültige Feuerwehrnorm zu hal- Rohbaubesprechungen mit den Auf- grundsätzlich pflichtbewusst mit »un- ten. In diesem Zusammenhang ist bauherstellern über die Thematik »frei- serem« Trinkwasser umzugehen. Grund- noch anzuführen, dass die Leitungen mit er Auslauf in den Tank« bzw. Rückfluss- sätzlich lässt sich noch folgendes der Bezeichnung H07BQ-F bisher von verhinderer in den Tankfüllleitungen zu anmerken, dass bei ordnungsgemäßer Niemandem als gleichwertig angesehen sprechen. Anwendung der FwDV 1 (Beachtung der werden. Eine Panik, Bestandfahrzeuge schnell allgemeinen Einsatzgrundsätze sowie an mögliche neue Vorgaben um- oder grundsätzliche Einhaltung der Reihen- Wahrung des Trinkwasserschutzes nachzurüsten, ist völlig überflüssig. folge der Handgriffe bei der In- und Auch von dem Vorhaben, jetzt bereits Außerbetriebnahme von Hydranten), bei Einsätzen der Feuerwehr flächendeckend alle Sammelstücke eine Verunreinigung des Trinkwassers Wie bereits im letzten Infodienst ange- mit Schwenkklappe zu ersetzen oder äußerst unwahrscheinlich ist. sprochen, wird auf Hochtouren an neu- neue Standrohre mit Rückflussverhin- Auch raten wir, Kontakt mit den regio- en Richtlinien für den Umgang mit Trink- derer zu beschaffen, warnen wir aus- nalen Wasserversorgern aufzunehmen wasser gearbeitet. Die Feuerwehren drücklich. Zum einen sind die Abspra- und diese Thematik einmal speziell für sind von dieser Thematik sehr stark chen noch nicht endgültig abgeschlos- die jeweilige Kommune zu besprechen. betroffen, da sie in der Regel bei jedem sen, weshalb sich durchaus noch So kann man ggf. Einzelfallregelungen Löschangriff »Trinkwasser« aus dem Änderungen ergeben können, die ganz bezüglich speziellen Anforderungen, öffentlichen Netz über Hydranten ent- andere Maßnahmen erforderlich ma- Kostenübernahme u.v.m. vorbespre- nehmen und so in die »Hygienekette« chen. Zum anderen wird in der Normung chen und weitere Informationen be- der Trinkwasserversorgung eingreifen. mit Hochdruck an neuen Normen für züglich des Sachstandes der oben ge- Der Deutsche Verein des Gas- und Was- derartige Armaturen gearbeitet (bei- nannten Regelungen erfahren. serfaches (DVGW) hat bereits ein neu- spielsweise neues Sammelstück A-2B 12 LFV-Infodienst Nr. 43
LFV_infodienst_43_print-DIN-A4 24.06.15 11:25 Seite 13 Neue Helme für die Feuerwehr und zu sichern, erfüllen kann. Die Die Ausarbeitung endgültiger Arbeits- Wie in vielen Fachzeitschriften zu lesen Beschaffung eines kleinen Spezial- ergebnisse wird jedoch aufgrund der war, wurden neue Normen für alterna- helmpools für spezielle Einsätze in Komplexität noch einige Zeit in tive Feuerwehrhelme speziell für die einem Geräteraum auf dem Fahrzeug Anspruch nehmen. Waldbrandbekämpfung oder die tech- mag durchaus gemäß dem jeweiligen nische Hilfeleistung eingeführt. Diese Einsatzspektrum einer Feuerwehr ge- Ausleuchten von Einsatzstellen Helme bieten – je nach Typ – verbes- rechtfertigt sein, eine flächendeckende serte Eigenschaften in Punkto Gewicht, Beschaffung für alle ist aus unserer Sicht Die Projektgruppe »Ausleuchten von Belüftung, Gesichtsfeld, Akustik sowie jedoch genau zu prüfen. Einsatzstellen« hat ein erstes Arbeitspa- speziellen Eigenschaften, abgestimmt pier erstellt und wird dies bis zur auf ein ganz explizites Einsatzgebiet. Für Arbeitsauftrag »Zukunftswork- Herbsttagung weiter verfeinern. andere Einsatzgebiete wie etwa die Ziel ist die Ausarbeitung eines umfang- Innenbrandbekämpfung haben diese shop des LFV« reichen Aufgabenprofils »Ausleuchten Helme keine Zulassung. Der Fachausschuss Technik arbeitet von Einsatzstellen« sowie die Erstellung Die ersten Helme, die diesen Normen intensiv weiter an einer eigenen Zu- einer technischen Leistungsbeschrei- entsprechen, sind auch bereits bei vie- kunftsversion der hessischen Brand- bung, um für Feuerwehren in Hessen, len Feuerwehrfachausrüstern zu bezie- schutzförderrichtlinie und der Typisie- die derartige Aufgaben bewältigen hen. rung von Löschfahrzeugen in Hessen. müssen, ein Hilfsmittel für eine flächen- Grundsätzlich ist der Einsatz solcher Hierbei werden vor allem auch die deckend einheitliche Beschaffung an Helme, wenn es sich ausschließlich um Abläufe der Beschaffung und Förder- die Hand geben zu können. Je nach einen Typ von Tätigkeiten handelt – bei- geldzuweisung sowie eine mögliche Resonanz wird ggf. auch versucht, das spielweise ein großer Waldbrand in Süd- Zusammenlegung und Zentralisierung Projekt als Vorschlag beim HMdIS ein- europa – sinnvoll, jedoch empfehlen wir beleuchtet und einander gegenüberge- zureichen und flächendeckend über den als Fachausschuss deutlich, die Sinn- stellt. Katastrophenschutz derartige Anhänger haftigkeit einer flächendeckenden Ein erstes Arbeitspapier mit der mo- zu verteilen. Beschaffung solcher zusätzlicher Hel- dernen Zusatzausstattung als »Stand Die nächste Tagung des Fachaus- me für alle intensiv zu prüfen. der Technik« sowie mögliche Zusatzop- schusses findet im November statt. Zwar wird immer wieder angemerkt, tionen, die aufgrund regionaler Bedürf- dass die normierten Standardfeuer- nisse zweckmäßig sein könnten, wur- Tobias Winter wehrhelme, die für alle anfallenden Feu- de erstellt und wird weiter bearbeitet. Fachausschussvorsitzender erwehreinsätze entsprechend getestet wurden und zugelassen sind, etwas teu- rer sind und sich die umfangreichen Schutzeigenschaften zum Teil negativ Fachausschuss Information und Kommunikation auswirken (Gewicht, akustische Wahr- nehmung, Gesichtsfeld). Dennoch muss grundsätzlich immer ein »Univer- Digitalfunknetz Umsetzung erstellt, der in Kürze den be- salfeuerwehrhelm« für den täglich ein- u Das Digitalfunknetz ist mittlerweile in troffenen Kommunen vorgestellt werden tretenden Standardwohnungsbrand Bezug auf die erste Planung nahezu fer- soll. beschafft und mitgeführt werden. tig gestellt. Vor allem im nordhessischen u Die Mittelabrufe für den ersten Teil der Somit muss daran gedacht werden, die- Bereich (Waldeck-Frankenberg) fehlen Digitalfunkausstattung (Hand-, und sen Universalhelm bei jedem Einsatz noch einige Basisstationen, um den Fahrzeugfunkgeräte sowie Program- immer zusätzlich auf dem Fahrzeug mit- Digitalfunk auch hier flächendeckend in mierstationen) wurden durch die Städ- zuführen, auch wenn die Alarmierung Betrieb nehmen zu können und ausführ- te und Gemeinden bereits eingereicht. beispielsweise primär zu einem Ver- liche Tests zu starten. u Die Ende des Jahres 2014 noch feh- kehrsunfall erfolgte. Man kann ja nie u Die durch Messfahrten der Landes- lenden Sicherheitskarten für den tak- ausschließen, dass auf der Rückfahrt ein betriebsstelle und den praktischen tisch notwendigen Bedarf wurden zu zusätzlicher Alarm einläuft. An dieser Funkbetrieb festgestellten Schwach- Beginn dieses Jahres zur Verfügung Stelle gilt es – wie bereits angeführt – stellen, welche an die BDBOS weiter gestellt und weitere 65.000 Karten für intensiv zu prüfen, ob die zusätzlichen gegeben wurden, sind mittlerweile die Einführung der Pager reserviert. Kosten für einen Zweithelm wirklich durch diese bewertet. gerechtfertigt sind und ob man die logis- u Die zur Beseitigung dieser Schwach- Pager tischen Erfordernisse, für jede Einsatz- stellen und Netzlücken notwendigen u Die Testphase der 100 ersten Pager kraft einen zusätzlichen Helm fachge- Feinjustierungsmaßnahmen wurden wurde bereits abgeschlossen. Hierbei recht auf dem Fahrzeug unterzubringen erfasst. Derzeit wird ein Zeitplan zur wurden unter anderem durch den Nr. 43 LFV-Infodienst 13
LFV_infodienst_43_print-DIN-A4 24.06.15 11:25 Seite 14 Aus den Fachausschüssen Fachausschuss und die Expertenrunde Leitstelle len wurden entsprechende Zugriffsmög- und die AG Pager und Sirenen (PaSi) lichkeiten geschaffen und es gilt nun, sehr intensive Tests und Trageversuche u Die zweite Ausschreibung der Leit- diese Datenbank durch die Feuerweh- durchgeführt. Die hieraus resultierenden stellenausstattungen durch das Land ren und Einheiten zu füllen. Ergebnisse wurden in die Grundpro- Hessen wurde mittlerweile begonnen u Ein weiteres Modul zur erweiterten grammierung für den nächsten Großtest und wird dieses Mal von einem Fach- Erfassung und Verwaltung von Fahrzeu- eingearbeitet. anwalt begleitet. Inhaltlich wurde die gen und Personal des Katastrophen- u Dieser Test mit 1.000 Seriengeräten, Ausschreibung überarbeitet und an die schutzes auf Kreisebene wurde fertig an denen auch alle Feuerwehren und aktuellen Anforderungen und Erkennt- gestellt und kann von den KatS-Behör- Hilfsorganisationen in Hessen beteiligt nisse angepasst bzw. erweitert. den eingesetzt werden. werden, wird wieder sehr intensiv u Leider ist frühestens Ende 2015 mit u Unter Mitwirkung des Fachaus- durch den Fachausschuss IuK beglei- einem ersten Abschluss oder einer Ver- schusses wurden folgende Projekte tet. Während der Flächentest haupt- gabe zu rechnen. durchgeführt bzw. vorbereitet: sächlich die Trageeigenschaften und u Die angestoßene Interimslösung der o Überarbeitung der Jahresstatistik das Meinungsbild zum täglichen Erweiterung der vorhandenen Anten- Jugendfeuerwehr Gebrauch abprüft, sollen zusätzlich nenanlagen zur Sicherung einer verbes- o Erweiterung der Statistik: durch die LKD, LBD und den Fachaus- serten Kommunikation der Leitstellen • Altersstatistik schuss die vertraglich vereinbarten mit den Funkteilnehmern nimmt leider • Ausbildungsstatistik Punkte der Leistungsbeschreibung ebenfalls mehr Zeit in Anspruch als • Altersstatistik Fahrzeuge und des Lastenheftes überprüft werden. geplant und wird ebenfalls nicht im Jahr • Tauglichkeiten Atemschutz Auch der Warenkorb der Firma Airbus 2015 abgeschlossen werden können. • Dienststellungs-Voraussetzungen für den späteren Abruf der Geräte durch • Einsatzliste die Bedarfsträger soll einem Test unter- Updates • Einsatzstatistik zogen werden. • Erreichbarkeiten Führungskräfte u Sollten diese Tests erfolgreich verlau- u Das nächste flächendeckende Up- • Jahresstatistik auf Gemeinde- und fen, könnte die Freigabe der Pager im date der Digitalfunkgeräte (HRT, MRT Kreisebene dritten Quartal 2015 erfolgen und somit und FRT) ist von LKD und LBD für Mit- • Jahresstatistik auf Landesebene der Roll-Out noch in diesem Jahr te 2015 geplant. • Jahresstatistik Jugendfeuerwehr auf begonnen werden. u Der Fachausschuss und die Exper- Landesebene tenrunde führen derzeit Codeplugtests • Stundennachweise Gebäudefunkanlagen bei den HRT durch, welche zur weite- u Außerdem nahm die Bearbeitung von ren Verbesserung der Sprachqualität Trackereinträgen zur Fehlerbeseiti- u Hier sind mittlerweile viele Anlagen in und Verständlichkeit unter Atem- gung, Umsetzung von Wünschen und unterschiedlichen Ausführungen in schutz, vor Allem bei lauter Umgebung, Anregungen breiten Raum ein. Betrieb. Das durch den »Fachaus- sorgen sollen. Bei den MRT steht unter u Auf der Bearbeitungsliste stehen noch schuss Brandschutz« im Innenministe- anderem die Verbesserung der einige Projekte wie unter anderem: rium angekündigte und auf die aktuell Sprachqualität bei Fahrten unter Ver- Integration des »Dienstplanes Trupp- verfügbaren Systeme angepasste wendung der Sondersignalanlagen mann Teil 2« des Fachausschusses Aus- Arbeitspapier konnte leider noch nicht sowie die Übertragung von GPS-Daten bildung veröffentlicht werden. bei der Statusübermittlung im Testfokus. • Überarbeitung des Lehrgangswork- u Die Anpassung des Fleetmappings, flows bei Werksfeuerwehren Repeater Einarbeitung der Ergebnisse der Re- • Ergänzung der eVA (Lehrgangs- und peatertests und ein Softwareupgrade Veranstaltungsmodul) u Die Arbeitsgruppe Repeater hat un- sind weitere Kernpunkte dieses ge- • Überarbeitung der Atemschutz- ter Beteiligung des Fachausschusses planten Updates. Dokumentation IuK die Testreihen abgeschlossen und • Überarbeitung Fakturierung und Ge- die Ergebnisse bewertet. Die hieraus ZMS (Florix) bührenbescheid resultierende »Handlungsempfehlung • Überarbeitung des Einsatzberichts- für den Einsatz von Repeatern« wird mit u Nachdem der Feldtest des entwickel- wesens dem Start des nächsten Updates der ten Moduls »Sondereinsatzmittelda- • und weitere Themen. Digitalfunkgeräte, welches auch die tenbank und -einheiten« unter Beteili- gerätetechnischen Voraussetzungen gung des Fachausschusses IuK erfolg- Horst Friedrich schafft, veröffentlicht. reich abgeschlossen werden konnte, Fachausschussvorsitzender steht diese nunmehr als hessenweite Datenbank zur Verfügung. Den Leitstel- 14 LFV-Infodienst Nr. 43
LFV_infodienst_43_print-DIN-A4 24.06.15 11:25 Seite 15 Fachausschuss Katastrophenschutz en sozialen Medien in die Stabsarbeit zu erstellen. Dabei liegt der Schwer- punkt auf der möglichen Informations- gewinnung bei der Lagebeurteilung. In diesem Jahr läuft das Katastrophen- Ein weiteres Thema der Ausschussar- Der Fachausschuss hält weiterhin an schutzkonzept des Landes Hessen beit war die Überarbeitung des Sonder- dem Vorschlag fest, für größere Kata- aus. Mit dem Evaluierungsverfahren einsatzplans »Einsätze außerhalb von strophenschutzeinsätze vorgeplante begann auch für den Fachausschuss Hessen«, der immer noch nicht in neu- Großverbände zu bilden. Für die Be- die Arbeit an der Fortschreibung an dem er Form vorliegt. Der Fachausschuss reitstellung des Hilfsangebotes und für Katastrophenschutzkonzept. Die Er- hatte hierfür zahlreiche Verbesserung den Empfänger ergeben sich damit fes- kenntnisse und Erfahrungen der letzten auf Grundlage der Erfahrungen an der te taktische Größen, die eine Erleichte- Jahre führten zu zahlreichen Verbesse- Elbe und in Slowenien eingereicht. Die rung bei der Einsatzplanung darstellen. rungen bei einzelnen Regelungen in erforderlichen Informationen und Mit der veränderten weltpolitischen dem Konzept. Hinzu kamen die Regeln für größere Fahrzeugverbände Lage hatte der Bund jetzt verstärktes Beschaffungen des Landes Hessen der beim Mot-Marsch konnten in einer klei- Interesse an der inneren Sicherheit und letzten Jahre, die bisher nicht in die nen Arbeitsgruppe mit der Hessischen damit auch an seinem Bereich des Zivil- Gesamtstruktur eingeflossen sind. Der Landesfeuerwehrschule erstellt wer- schutzes. Erste Signale deuten darauf Fachausschuss hat hierzu grundsätz- den. Weiterhin fand eine erste Beurtei- hin, dass eine Abkehr von dem fortlau- liche Veränderungen aufgezeichnet, lung der jetzt vorliegenden Erfahrungs- fenden Abbau bei der Bundesausstat- die jetzt in einen neuen Entwurf einflie- berichte der AKW-Katastrophe in tung erfolgen wird. Verstärkung des ßen sollen. Hierbei sind an erster Stel- Fukushima statt. Die Innenministerkon- Zivilschutzes beim Bund, ein neues le die Bereiche Warnung der Bevölke- ferenz hatte hierzu verschiedene Katastrophenschutzkonzept und neue rung (KATWARN, Alarm-App usw.), Arbeitsgruppen auf Bundesebene Medien in der Stabsarbeit sind die The- neue Medien in der Stabsarbeit, landes- gebildet und die Umsetzung in den Bun- men des neuen Fachausschuss Kata- einheitliche Stabs-Software, Einbin- desländer empfohlen. Wie weit aller- strophenschutz in diesem Jahr. dung der Spontanhelfer und weitere dings eine Umsetzung in unserem Ausbau der KatS-Ausstattung zu nen- Bundesland stattfindet, ist auf Grund Ralph Stühling nen. Die Novellierung des Katastro- der veränderten Ausgangslage mit kei- Fachausschussvorsitzender phenschutzkonzeptes wird den Fach- nem aktiven Kernkraftwerk noch offen. ausschuss sicherlich in diesem Jahr Der Fachausschuss plant ferner eine weiterhin intensiv beschäftigen. Arbeitshilfe für die Einbindung der neu- Fachausschuss Vorbeugender Gefahrenschutz Am 9. April 2015 fand im Amt für Brand- schutz- und Rettungswesen des Main- Taunus-Kreises die 105. Sitzung des FA VB/G statt. Für die Mitglieder des Fachausschusses VB/G war in dieser Sitzung bereits klar, dass sie in dieser Zusammensetzung das letzte Mal tagen werden. Ausschussvorsitzender Klaus Tönnes und Ausschussmitglied Gunter Renner hatten bereits im Vorfeld angekündigt, dass sie für die nächste Wahlperiode nicht mehr als Aus- schussmitglieder kandidieren werden. Somit stand bereits fest, dass unabhän- gig von den anstehenden Ausschuss- wahlen, der Fachausschuss zukünftig einen neuen Vorsitzenden benötigt. Präsidiumsmitglied Bernd Saßmanns- Der Ausschuss verabschiedete seine ausscheidenden Mitglieder Klaus hausen und der stellv. Ausschussvor- Tönnes (5.v.l.) und Gunter Renner (3.v.r.) Nr. 43 LFV-Infodienst 15
LFV_infodienst_43_print-DIN-A4 24.06.15 11:25 Seite 16 Aus den Fachausschüssen sitzende Andreas Koppe bedankten sich recht herzlich bei den beiden schei- Fachausschuss Recht und Organisation denden Ausschussmitgliedern und wünschten Ihnen alles Gute für ihre Zukunft (Bild). Tierrettung und die Feuerwehr mung, Kreislauf und Herztätigkeit rich- Brandoberamtsrat Klaus Tönnes hatte ten und/oder durch Befreien aus einer den Vorsitz des Fachausschusses Was geht die Feuerwehr die Katze auf lebens- oder gesundheitsgefährdenden VB/G an der 66. Sitzung am 23. August dem Baum, das angefahrene Reh oder Zwangslage. 2007 von seinem Vorgänger Branddi- das Pferd im Swimmingpool an? Was ist in der Einsatzplanung der rektor Klaus Czech übernommen. In sei- Grundsätzlich sind die Eigentümer der Gemeinde, im Bezug auf die Tierrettung, ner Zeit als Vorsitzender wurden 39 Tiere für ihr Tier verantwortlich. Bittet der zu bedenken? Arbeitssitzungen an wechselnden Orten Eigentümer oder Besitzer des Tieres die in Hessen durchgeführt, bei denen bis Feuerwehr um Hilfe, so ist diese Hilfe Wer kann das bei der Gemeinde heute 259 Tagesordnungspunkte bear- gemäß § 61 HBKG »Kostenersatz der (Erreichbarkeit 24/7/365)? beitet werden konnten. Darunter waren Feuerwehren« gebührenpflichtig. • Ordnungsamt – hat die rechtliche Themen wie Brandsicherheitsdienst, Doch was ist zu tun, wenn der Eigen- Kompetenz. Kindertageseinrichtungen, Feuer- tümer oder Besitzer gerade nicht • Bauhof – hat ggfs. die technischen wehrorganisationsverordnung, Qualifi- ansprechbar oder gar unbekannt ist Mittel und könnte es umsetzen. kation von Gefahrenverhütungsbeauf- (Fundtiere), wenn es keinen Eigentümer • Feuerwehr – Ersatzweise nachts und tragten und vieles mehr. Klaus Tönnes gibt (herrenlose Tiere)? am Wochenende oder bei der Erfor- hat es in dieser Zeit immer wieder Im § 1 HBKG »Zweck und Anwen- dernis von besonderen Einsatzmitteln geschafft, gemeinschaftliche Lö- dungsbereich« heißt es: (Leitern, Dreibock, Hebegeschirr, sungswege im Interesse aller Feuerweh- Abs. (2) ... Bis zum Eingreifen der Desinfektion…). ren zu finden ohne die Nöte und Zwän- danach zuständigen Stellen treffen die • Ausbildung der Einsatzkräfte? ge der Bauherren dabei unberücksich- in § 2 Abs. 1 genannten Aufgabenträ- • Im Umgang mit Tieren. tigt zu lassen. Klaus Tönnes wird zum ger im Wege des ersten Zugriffs bei • Erste Hilfe bei Tieren – hier gibt es z. B. 1. Juni 2015 mit Erreichen der Alters- bestehender oder unmittelbar bevorste- Kurse beim DRK oder Anderen. grenze aus dem aktiven Dienst der hender konkreter Gefährdung von • In der Nutzung der Ausrüstung. Berufsfeuerwehr Frankfurt ausscheiden. Leben, Gesundheit, natürlichen Le- • Medizinische Hilfeleistung für das Er wird sicherlich aber auch zukünftig bensgrundlagen, Sachen oder Tieren Tier und den Menschen? als Pensionär dem Aufgabenbereich die erforderlichen Maßnahmen. • Zuständige Tierarztpraxis, Notdienst des Vorbeugenden Brandschutzes Das bedeutet: Bis zum Eingreifen der nachts und an Wochenenden. verbunden bleiben. zuständigen Stellen trifft die Gemeinde • Was ist zu tun bei z. B. Bissverletzun- Gunter Renner war seit der 84. Sitzung (HBKG § 2 Abs. 1) bei bestehender oder gen der Einsatzkräfte – Gegengifte? des Fachausschusses am 28. April 2011 unmittelbar bevorstehender konkreter • Was ist zu beachten bei anstecken- für den Kreisfeuerwehrverband Frank- Gefährdung von Tieren die erforderli- den Krankheiten der Tiere mit Über- furt im Ausschuss vertreten. Aufgrund chen Maßnahmen. tragung. seiner beruflichen Tätigkeit bei der Die Gemeinde wiederum hat gemäß • auf den Menschen oder Werksfeuerwehr des Industrieparks HBKG § 3 eine leistungsfähige Feuer- • nach einer möglichen Kontaminati- Höchst konnte er erhebliches Fachwis- wehr einzurichten, zu unterhalten und onsverschleppung auf andere Tiere, sen, insbesondere aus dem Themenbe- eine Einsatzplanung zu erstellen. In die- z. B. Haustiere (landwirtschaftlicher reich des Industriebaus, in den Fach- sem Rahmen ist es möglich, dass die Betrieb oder Familientier) der Einsatz- ausschuss einbringen. Nachdem Gun- Gemeindeverwaltung die Feuerwehr kräfte? ter Renner sich entschlossen hatte, in zur Allgemeinen Hilfe bei Tieren heran- diesem Jahr seine Funktion als stellv. zieht. Welche Einsatzmittel sind erforder- Stadtbrandinspektor der Feuerwehr Die Feuerwehr hat gemäß HBKG § 6 die lich und wo bekomme ich diese her? Frankfurt zur Verfügung zu stellen, hat Aufgabe, unter anderem eine Tierrettung • Aufbewahrungskäfig für Tiere z. B. er auch von einer erneuten Kandidatur vorzunehmen, soweit nicht andere zu- Hunde / Katzen / Vögel für den Fachausschuss VB/G abgese- ständige Stellen dieses erledigen kön- • Hebegeschirr für z. B. Kühe/Pferde hen. nen. • Ferngreifer z. B. Schlangen Auszug FwDV 3: »Retten ist das Ab- • besondere Schutzkleidung gegen Andreas Koppe wenden einer Gefahr von Menschen Bisse z. B. Handschuhe/Gesichts- stellv. Fachausschussvorsitzender oder Tieren durch lebensrettende schutz Sofortmaßnahmen, die sich auf Erhal- • besondere Schutzkleidung gegen tung oder Wiederherstellung von At- Krankheitserreger, z. B. Augen- 16 LFV-Infodienst Nr. 43
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